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Regionales Energiekonzept Metropolregion Rhein-Neckar Kurzfassung Schriftenreihe des Verbandes Region Rhein-Neckar Heft 10

Energiekonzept der Metropolregion Rhein-Neckar - Kurzfassung

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Der VRRN hat ein Energiekonzept vorgestellt, das als Fahrplan für die Entwicklung des Energiesektors dient. Der Schwerpunkt des Konzepts liegt auf der Beschreibung der schrittweisen Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an der Gesamt-Energieversorgung in der Rhein-Neckar-Region.

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Regionales EnergiekonzeptMetropolregion Rhein-Neckar

Kurzfassung

Schriftenreihe des Verbandes Region Rhein-Neckar Heft 10

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Fotos

Titel obere Reihe, von links nach rechts: © MRN GmbH / © Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises mbH (AWN) /

© Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises mbH (AWN)

Titel untere Reihe, von links nach rechts: © PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT / © Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises mbH (AWN) /

© Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises mbH (AWN)

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Regionales EnergiekonzeptMetropolregion Rhein-Neckar

Kurzfassung

Erstellt durch:

Zentrum für rationelle Energieanwendung und Umwelt GmbHBlumenstraße 2493055 Regensburg

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Die Sicherung einer bezahlbaren, klima- und umweltverträglichen Energieversorgung gehört zu den wichtigsten Zukunftsthemen. Deshalb ist der Verband Region Rhein-Neckar bereits seit mehreren Jahren in diesem Themenfeld aktiv und hat verschie-dene Konzepte zu einzelnen Themenbereichen, wie Windenergie, Biomasse und der Nutzung erneuerbarer Energien im Allgemeinen, erarbeitet. Mit dem Staatsvertrag zwischen den Ländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz über die Zusammenarbeit in der Metropolregion Rhein-Neckar hat der Verband Region Rhein-Neckar die Aufgabe erhalten, die Aktivitäten im Bereich der Energieversorgung auf der Grundlage eines regionalen Entwicklungskonzepts zu koordinieren.

Das nunmehr vorliegende Regionale Energiekonzept stellt den Fahrplan für die zu-künftige Entwicklung des Energiesektors in der Metropolregion Rhein-Neckar dar. Das Konzept wurde unter Einbindung zahlreicher Akteure im Energiebereich aus Po-litik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung erarbeitet und betrachtet umfassend alle Aspekte des Energiesektors.

Die wesentlichen Ergebnisse des Regionalen Energiekonzepts haben auch Eingang in die regionalplanerischen Tätigkeiten des Verbands Region Rhein-Neckar gefunden. So sind die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien mit dem Ziel einer Vollversorgung der Region Rhein-Neckar möglichst aus heimischen Quel-len, die Reduzierung der konventionellen Energieträger und die Dezentralisierung der Energieversorgung unter Einbeziehung der Bevölkerung vor Ort die wesent-lichen Leitlinien des regionalplanerischen Handelns.

Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es auch weiterhin der Zusammenarbeit aller Ak-teure im Energiesektor, denn das Regionale Energiekonzept gibt nur den Rahmen vor, die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen muss durch die zuständigen Ak-teure vor Ort erfolgen. Insofern freuen wir uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit in den nächsten Jahren, um die gesteckten Ziele im Energiebereich in der Region Rhein-Neckar zu erreichen.

Ralph Schlusche

Ralph SchluscheVerbandsdirektor

Verband Region Rhein-Neckar

Die Langfassung des Regionalen Energiekonzepts Metropolregion Rhein-Neckar ist im Internet auf der Homepage des Verbands Region Rhein-Neckar unter www.vrrn.de veröffentlicht.

Vorwort

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1 Zielsetzung des Energiekonzepts 1

2 Analyse des Energiebedarfs 3

2.1 Ist-Analyse des stationären Endenergiebedarfs (Wärme & Strom) 32.2 Ist-Analyse des Endenergiebedarfs für Verkehr 72.3 Analyse der Energieerzeugung 7

3 PotenzialeundSzenarienzurEnergieeinsparung/Energieeffizienz 11

4 Potenziale und Szenarien für den Ausbau erneuerbarer Energien 13

5 Einordnung der Ergebnisse der Potenzialanalysen in die Gesamtbilanz 15

6 Systemintegration erneuerbarer Energien und konventioneller Energieerzeugung 17

6.1 Kraft-Wärme-Kopplung in Verbindung mit Nah- und Fernwärme 176.2 Intelligente Netze 176.3 Speichertechnologien 18

7 Energiepolitisches Leitbild für die Metropolregion Rhein-Neckar 19

8 Maßnahmenempfehlungen 21

8.1 O – Übergeordnete organisatorische und koordinationsbezogene Maßnahmen 228.2 A–Energieeffizienz 238.3 B – Erneuerbare Energien 248.4 C – Systemintegration erneuerbarer Energien und konventioneller Energieerzeugung 258.5 D – Verkehr 25

Inhalt

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Abbildung 1: Energieträgerverteilung Wärme nach Sektoren (ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie), Stand 2006 4Abbildung 2: Heizenergiebedarf nach Kreisen und Sektoren (ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie), Stand 2006 4Abbildung 3: Wärmeatlas für die Metropolregion Rhein-Neckar (ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie), Stand 2006 5Abbildung 4: Strombedarf nach Kreisen und Sektoren (ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie), Stand 2006 6 Abbildung 5: Bilanz des stationären Endenergiebedarfs im Jahr 2006 6Abbildung 6: Energiebedarf nach Verkehrsträgern im Jahr 2007 7Abbildung 7: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nach Stadt- und Landkreisen (Stand November 2010) 9 Abbildung 8: Zusammenfassung der Szenarien für den Energiebedarf (ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie) 11 Abbildung 9: Ausbauszenarien der erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung 13Abbildung 10: Ausbauszenarien der erneuerbaren Energien in der Wärmeerzeugung 14Abbildung 11: Entwicklung des Endenergiebedarfs bei Umsetzung Zielszenario (ohne Industrie) 15Abbildung 12: Energiepolitisches Leitbild für die Metropolregion Rhein-Neckar 19Abbildung 13: Entwicklung von Maßnahmen in den Handlungsfeldern 21

Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1: BHKW-Anlagen Metropolregion Rhein-Neckar 8Tabelle 2: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (Stand November 2010) 8

Tabellenverzeichnis

Verzeichnisse

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Zielsetzung des Energiekonzepts1

Auf nationaler Ebene hat die Bundesregierung mit ihrem Energiekonzept vom Herbst2010ambitionierteZielezumeffizientenEinsatzundVerbrauchvonEnergieund dem Einsatz erneuerbarer Energien gesetzt. In Folge der Nuklear-Katastrophe in den Atomkraftwerken Fukushimas am 11. März 2011 kam es am 30.06. und 01.07.2011 zu dem außergewöhnlichen Beschluss des Deutschen Bundestages zur sogenannten „Energiewende“. Mit dem Beschluss wurden sechs Gesetze verab-schiedet, die einen sehr weitreichenden Umbau der deutschen Energieversorgung ermöglichen sollen. Kernstück der Reform ist die Novellierung des Atomgesetzes, mit dem die Betriebsberechtigungen für die Kernkraftwerke Biblis A, Biblis B, Bruns-büttel, Isar 1, Krümmel, Neckarwestheim 1, Philippsburg 1 und Unterweser bereits mit dem Inkrafttreten des Gesetzes erloschen. Für die übrigen Anlagen wird eine zeitlicheStaffelungdefiniert,sodassbis31.12.2022dasletztedeutscheKernkraft-werk vom Netz gehen wird.

Vor dem Hintergrund dieser sehr dynamischen energiepolitischen Entwicklungen hat das Zentrum für rationelle Energieanwendung und Umwelt GmbH, kurz ZREU, im Auftrag des Verbands Region Rhein-Neckar ein regionales Energiekonzept für die Metropolregion Rhein-Neckar erarbeitet.

Zentrale rechtliche Grundlage für die energiepolitischen Aktivitäten des Verbands Region Rhein-Neckar und damit für die Erstellung dieses Energiekonzeptes ist der am 26. Juli 2005 zwischen den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz unterzeichnete Staatsvertrag, mit dem die länderübergreifende Raum- und Regionalplanung in der Metropolregion Rhein-Neckar mit dem Ziel ei-ner engeren Zusammenarbeit geregelt wird. Mit der Unterzeichnung des Vertrags trat zum 01. Januar 2006 der Verband Region Rhein-Neckar als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Rechtsnachfolge des bisher ebenfalls länderübergreifenden Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar, der rheinland-pfälzischen Planungsgemein-schaft Rheinpfalz und des baden-württembergischen Regionalverbandes Rhein-Neckar-Odenwald an. Zentrale Aufgaben des Verbands Region Rhein-Neckar sind die Raumordnung, die Regionalplanung und die Regionalentwicklung der Region.

In Artikel 3, Absatz 5 werden in diesem Zusammenhang die energiepolitischen Auf-gaben des Verbandes Region Rhein-Neckar genauer bestimmt. Nach Nummer 3 des genannten Absatzes hat der Verband folgende umsetzungsorientierte Aufgaben und Zuständigkeiten im Bereich der Energiepolitik, soweit es für die Entwicklung und Ordnung der räumlichen Struktur des Verbandsgebiets erforderlich ist: „Koordinie-rung von Aktivitäten im Bereich der integrierten Verkehrsplanung und des Verkehrs-managements sowie der Energieversorgung auf der Grundlage von regionalen Ent-wicklungskonzepten“.

Das vorliegende Energiekonzept der Metropolregion Rhein-Neckar hat in diesem Kontext zum Ziel, einen perspektivischen Fahrplan zur energiebezogenen Regional-entwicklungzudefinieren,derkonkreteUmsetzungsschritteaufzeigtumdieMetro-polregionzueinerVorreiterregionaufdemGebietderEnergieeffizienzundderer-neuerbaren Energien zu entwickeln (siehe hierzu auch das im Rahmen der Konzept-erstellung formulierte Energiepolitische Leitbild). Zielsetzung des Konzepts ist es, den regionalen Energiesektor unter den strategischen Aspekten Versorgungssicher-heit, Wirtschaftlichkeit, Umwelt- und Klimaschutz zu betrachten. Auf der Grundlage der Analyseergebnisse werden Energieszenarien zur Energieeinsparung und einer künftigen Nutzung erneuerbarer Energien für die Region entwickelt und zur Umset-zung eines Zielszenarios konkrete Handlungsfelder abgeleitet. Weil die Metropolre-gion Rhein-Neckar in den relevanten Politikfeldern lediglich einen Handlungsrahmen

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Kurzfassung Energiekonzept Metropolregion Rhein-Neckar2

setzen kann, dessen Umsetzung in konkrete Projekte für eine verbesserte Ener-gieeffizienzunddenAusbauerneuerbarerEnergienalsprimäreAufgabederkom-munalen Selbstverwaltung obliegt, fokussieren die im Maßnahmenkatalog enthal-tenen Maßnahmen auf die aus Sicht des Gutachters wesentlichen Schwerpunkte, um die Zielvision zu verwirklichen.

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Analyse des Energiebedarfs2

Ziel der Analyse des Energiebedarfs in der Metropolregion Rhein-Neckar ist die Bi-lanzierung des Bedarfs an Energieträgern zur Nutzung von Strom und Wärme nach Verbrauchssektoren. Auf ihrer Grundlage werden geeignete Zielsetzungen und Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Energieversorgung entwickelt. Die sektorbezogene Bilanzierung des Energiebedarfs sowie der eingesetzten Energie-träger erfolgt auf der Aggregationsebene der Stadt- und Landkreise. Folgende Sek-toren werden betrachtet:

Private Haushalte •Öffentliche Gebäude •Gewerbe, Handel und übrige Dienstleistungen (GHD) •Industrie •Verkehr •

Es erfolgt zunächst eine Zusammenfassung der Ergebnisse des stationären regio-nalen Energiebedarfs (Wärme, Strom), wobei die Industrie aufgrund von Problemen bei der Datenerhebung nicht genauer berücksichtigt wird. Nach der Präsentation der regionalen Ist-Analyse zum stationären Endenergiebedarf in Form einer Gesamtbi-lanz für das Jahr 2006 werden die Ergebnisse zum Verbrauchssektor Verkehr be-schrieben.

Ist-Analyse des stationären Endenergiebedarfs 2.1 (Wärme & Strom)

WärmeIn der Metropolregion wurden im Jahr 2006 in den Sektoren private Haushalte, öf-fentliche Gebäude und GHD insgesamt ca. 22.033 GWh für Heizwärme und Warm-wasser verbraucht. Davon entfallen

75 % auf die Privathaushalte (rd. 16.521 GWh)20 % auf das Gewerbe (rd. 4.437 GWh)5 % auf die öffentlichen Liegenschaften (rd. 1.075 GWh)

Der regionale Wärmebedarf wird in den betrachteten Verbrauchssektoren vor allem durch Erdgas gedeckt. Der Anteil von Erdgas liegt bei den öffentlichen Gebäuden mit 49 % unter dem Niveau der Privathaushalte (62 %) und des GHD-Sektors (67 %). Fernwärme spielt vor allem bei den öffentlichen Gebäuden eine große Rolle. Wäh-rend der Anteil bei den privaten Haushalten bei rd. 11 % und im Bereich GHD bei rd. 15 % liegt, werden ein Drittel (33 %) der öffentlichen Gebäude mit Fernwärme ver-sorgt. Auch der Anteil der erneuerbaren Energieträger fällt mit rd. 3 % bei den öf-fentlichen Gebäuden überdurchschnittlich hoch aus.

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Kurzfassung Energiekonzept Metropolregion Rhein-Neckar4

InAbbildung2wirddieVerteilungdessektorspezifischenHeizenergiebedarfszwi-schen den Stadt- und Landkreisen der Metropolregion veranschaulicht. Zwar domi-nieren die Privathaushalte in allen Kreisen deutlich. Besonders in den Städten Fran-kenthal (59 %), Worms (40 %) und Landau (37 %) hat der GHD-Sektor einen über-durchschnittlichen Anteil am Heizenergiebedarf.

Abbildung 1: Energieträgerverteilung Wärme nach Sektoren

(ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie), Stand 2006

Abbildung 2: Heizenergiebedarf nach Kreisen und Sektoren (ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie), Stand 2006

Quelle: ZREU, 2010

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DieJahresheizenergiebedarfsdichte,alsodenflächenbezogenenWärmebedarfüberalle betrachteten Verbrauchssektoren, stellt der nachfolgende Wärmeatlas dar. Der Atlas gibt das Verhältnis des Gesamtenergiebedarfs für Raumwärme und Warmwas-ser eines Stadt- bzw. Landkreises zur jeweiligen Fläche wieder (in MWh/ha/a).

Der Strombedarf belief sich im Jahr 2006 in den untersuchten Verbrauchssektoren auf rd. 8.121 GWh/a. Davon entfallen:

46 % auf die Privathaushalte (rd. 3.729 GWh)48 % auf das Gewerbe (rd. 498 GWh)6 % auf die öffentlichen Liegenschaften (rd. 3.894 GWh)

Abbildung 4 zeigt, dass bei neun Stadt- und Landkreisen der Strombedarf durch den Sektor Gewerbe, Handel und übrige Dienstleistungen und bei sechs durch den Sek-tor Haushalte dominiert wird.

StromDer Strombedarf belief sich im Jahr 2006 in den untersuchten Verbrauchssektoren auf rd. 8.121 GWh/a. Davon entfallen:

46 % auf die Privathaushalte (rd. 3.729 GWh)48 % auf das Gewerbe (rd. 3.894 GWh)6 % auf die öffentlichen Liegenschaften (rd. 498 GWh)

Abbildung 4 zeigt, dass bei neun Stadt- und Landkreisen der Strombedarf durch den Sektor Gewerbe, Handel und übrige Dienstleistungen und bei sechs durch den Sek-tor Haushalte dominiert wird.

Abbildung 3: Wärmeatlas für die Metropolregion Rhein-Neckar

(ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie), Stand 2006

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Kurzfassung Energiekonzept Metropolregion Rhein-Neckar6

Abbildung 5 stellt die Gesamtbilanz des stationären Endenergiebedarfs in den un-tersuchten Verbrauchssektoren unter Berücksichtigung der hierbei eingesetzten Energieträger dar (ohne Industrie und Verkehr). Der stationäre Endenergiebedarf in den genannten Verbrauchssektoren betrug im Jahr 2006 in der Metropolregion Rhein-Neckar 31.087 GWh.

Abbildung 5: Bilanz des stationären Endenergiebedarfs

im Jahr 2006

Abbildung 4: Strombedarf nach Kreisen und Sektoren (ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie), Stand 2006

Quelle: ZREU, 2011

* Der dargestellte Strom aus erneuerbaren Ener-

gien entspricht der im Jahr 2006 in der Region

realisierten Stromerzeugung.

Damit wird vereinfachend angenommen, dass

der regional erzeugte Strom auch in der Metro-

polregion verbraucht wird.

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7Schriftenreihe des Verbandes Region Rhein-NeckarHeft 10

Der Großteil des stationären Endenergiebedarfs erfolgte durch fossile Energieträger. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger betrug lediglich 5,3 %. Der Großteil des Endenergiebedarfs wurde durch Erdgas (45,6 %), Heizöl (15,9 %) und Fernwärme (9,5 %) gedeckt. Einen vergleichsweise großen Anteil am Endenergiebedarf weist auch der Strom auf (26,9 %).

Ist-Analyse des Endenergiebedarfs für Verkehr2.2

Die Ergebnisse zum Energiebedarf des Verkehrssektors beruhen auf Analyseergeb-nissen der GEO-NET Umweltconsulting GmbH, die im Auftrag des Verbands Region Rhein-Neckar eine GIS-basierte CO2-Bilanz erstellte. Der Verkehr verursachte in der Metropolregion im Jahr 2007 einen Gesamtenergiebedarf von ca. 15.439 GWh.

Der gesamte Endenergiebedarf des Verkehrs verteilt sich zu 97,9 % auf Kraftstoffe und zu 2,1 % auf Strom. Mit einem Anteil von 82,4 % war der Energiebedarf durch den motorisierten Individualverkehr mit PKW dominierend. An zweiter Position ran-gierten mit 12,1 % die leichten und schweren Nutzfahrzeuge sowie der öffentliche Personenverkehr mit Bussen. Der Verkehr auf dem Schienennetz der Deutschen Bahn AG und der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) hat einen Anteil von 3,3 % am Endenergiebedarf, der Schiffsverkehr liegt mit 2,1 % an letzter Position.

Analyse der Energieerzeugung2.3

DieMetropolregionRhein-Neckarverfügtderzeitüber55genehmigungspflichtigezentrale Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen (Feuerungsleistung > 20 MWth). Ne-ben diesen in der Liste der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) geführten Anlagen wurden für die Analyse der Energieerzeugung weitere große Anlagen be-rücksichtigt, die nicht dem Emissionshandel unterliegen (z.B. Kernkraftwerk Biblis (RWE Power AG), Biomasseheizkraftwerk Mannheim (MVV Umwelt GmbH), Bio-masseheizkraftwerk Buchen (BKO Biomasseheizkraftwerk Odenwald GmbH) etc.).

Abbildung 6: Energiebedarf nach Verkehrsträgern im Jahr 2007

Quelle: GEO-NET Umweltconsulting GmbH, 2010

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Kurzfassung Energiekonzept Metropolregion Rhein-Neckar8

Insgesamt wurden in den hier aufgeführten Anlagen Brennstoffe mit einem Ener-giegehaltvonrd.94.900GWh,davonzu50%Uran,eingesetzt.Hiervonentfielen47 % auf den Kreis Bergstraße, 26 % auf die Stadt Mannheim und 19 % auf die Stadt Ludwigshafen. Die Stromproduktion aus den aufgeführten Prozessen belief sich auf 29.800 GWh/a.

Über die zentralen Erzeugungsanlagen hinaus wurden auch die BHKW-Anlagen in der Metropolregion Rhein-Neckar erfasst.

Gebietskörperschaft

Installierte elektrische Leistung(in kW el)

Jahresstrom- erzeugung(in MWh el)

Installierte thermische Leistung (in kW th)

Jahreswärme- erzeugung(in MWh th)

Bad Dürkheim 1.007 3.525 1.778 6.223

Bergstraße 5.054 18.078 9.098 32.870

Frankenthal 45 158 90 315

Germersheim 4.916 17.206 7.120 24.920

Heidelberg 1.227 7.275 2.125 9.208

Landau 50 175 80 280

Ludwigshafen 9.563 35.942 12.315 47.876

Neckar-Odenwald-Kreis

3.612 13.433 12.492 25.606

Neustadt a.d.W. 4.497 18.780 8.867 33.793

Rhein-Neckar-Kreis 11.136 34.313 20.475 63.303

Rhein-Pfalz-Kreis 181 595 365 1.190

Speyer 290 1.015 515 1.803

Worms 240 840 462 1.617

Gesamt 41.818 151.334 75.781 249.004

Quelle: Enerko GmbH 2008, Angaben Energieversorger und Landkreis Bergstraße

Insgesamt wurden für das Ausgangsjahr 134 Anlagen registriert, die bei einer instal-lierten elektrischen Gesamtleistung von 42 MW rd. 151.300 MWh Strom pro Jahr erzeugen. Die jährliche Wärmeerzeugung lag bei einer installierten thermischen Ge-samtleistung von 76 MW bei rd. 249.000 MWh. Der Betrieb der BHKW erfolgte fast ausschließlich auf der Basis von Erdgas. Darüber hinaus kam bei sieben der regis-trierten Anlagen Klärgas und bei je zwei weiteren Anlagen Heizöl und Biogas zum Einsatz.

Die Auswertung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien bezieht sich we-gen der dynamischen Ausbaudynamik der vergangenen Jahre auf das Jahr 2010. Die nachfolgende Tabelle stellt die Anlagenzahlen je Technologie, die jeweils installierten Leistungen, die regionale Jahresstromerzeugung sowie die Anteile der einzelnen Technologien dar.

Energieträger Anzahl der Anlagen

Installierte Leistung (MW)

Stromerzeugung (MWh/a)

Anteil an Gesamtstrom- erzeugung (in %)

Biomasse 106 112 589.092 42

Klärgas 22 7 21.427 2

Photovoltaik 22.626 314 300.404 21

Wasserkraft 87 60 297.337 21

Windkraft 72 131 180.084 13

Geothermie 1 3 15.975 1

Gesamt 22.914 627 1.404.319 100

Quelle: Veröffentlichungen der Energieversorger, Berechnungen ZREU, 2011

Tabelle 2:Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien

(Stand November 2010)

Tabelle 1: BHKW-Anlagen Metropolregion Rhein-Neckar

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Abbildung 7 zeigt die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien differenziert nach Stadt- und Landkreisen.

Abbildung 7: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nach Stadt- und Landkreisen (Stand November 2010)

Quelle: Veröffentlichungen der Energieversorger, Berechnungen ZREU, 2011

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Potenziale und Szenarien zur Energie- 3 einsparung/Energieeffizienz

Nachfolgend werden für die Metropolregion Rhein-Neckar Energiebedarfsszenarien für die relevanten Verbrauchssektoren erstellt. Die Annahmen zur Entwicklung der Szenarien beruhen zum einen auf der Studie „Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050“ (Prognos AG / Öko-Institut 2009) und zum anderen auf den „szenarienbezo-genen Leitlinien für eine saubere, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung“ (Prognos AG et al. 2010). Schließlich haben die aktuellen energiepolitischen Zielset-zungen der Bundesregierung bei der Entwicklung der Szenarien Berücksichtigung gefunden (BMWi 2010b, BMU / BMWi 2011):

Reduzierung des Stromverbrauchs bis zum Jahr 2020 gegenüber 2008 um 10 %, •d.h. eine durchschnittliche jährliche Verbrauchsminderung um ca. 0,8 % Zunahme des Anteils erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf •18 % bis 2020, und auf 60 % bis 2050 Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch von •heute 17 % (2010) auf 35 % bis 2020, und bis 2050 auf 80 % Steigerung der jährlichen Sanierungsrate im Gebäudebestand bis 2020 um 1 % •

Abbildung 8 fasst die entwickelten Szenarien für die Metropolregion Rhein-Neckar für den Wärme- und Strommarkt zusammen. Eine differenzierte Darstellung der Ent-wicklung der sektorbezogenen Energiebedarfe enthält die Langfassung des Kon-zepts.

Der Endenergieverbrauch für die Bereitstellung von Wärme und Strom reduziert sich bis 2020 in allen betrachteten Sektoren (ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie) gegenüber 2006 um ca. 17 %, und bis 2050 um ca. 47 %. Der Wärmeverbrauch re-duziert sich gegenüber 2006 bis 2020 um 18 % und bis 2050 um über 50 %. Gegen-über dem Ausgangsjahr 2006 wird der Stromverbrauch bis 2020 um ca. 13 %, und bis 2050 um ca. 40 % gemindert.

Abbildung 8:Zusammenfassung der Szenarien für den Energiebedarf(ohne verarbeitendes Gewerbe / Industrie)

Quelle: ZREU, 2011

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13Schriftenreihe des Verbandes Region Rhein-NeckarHeft 10

Potenziale und Szenarien für den Ausbau 4 erneuerbarer Energien

ZurQuantifizierungderregionalenAusbaupotenzialedererneuerbarenEnergienwird im Folgenden auf das (reduzierte) technische Potenzial abgestellt. Hierbei wer-den zusätzlich zu den technischen auch strukturelle, ökologische, rechtliche und ad-ministrative Restriktionen, beispielsweise gesetzliche und planerische Vorgaben, be-rücksichtigt. In der Langfassung sind die hinter den Ausbaupotenzialen der einzel-nen Technologien stehenden Annahmen sowie die Erschließungspotenziale in Bezug auf einzelne Verbrauchssektoren und Gebietskörperschaften der Metropolregion ge-nauer aufgeführt.

Für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ergibt sich folgendes Gesamt-bild.

Die wichtigsten Ergebnisse sind:

Verdreifachung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in der Metro- •polre gion Rhein-Neckar bis zum Jahr 2020 (von 1.404 auf 4.584 GWh/a). Bis 2020 größter Stromerzeugungsanteil durch Photovoltaik (über 43 %), Windener-gie (27 %) und Biomasse (19%), Wasserkraft und Geothermie von untergeord-neter Bedeutung (7 % und knapp 3 %).

Absolut größtes Wachstum bei der jährlichen Stromerzeugung durch Photovol- •taik (Zunahme von ca. 1.692 GWh/a), gefolgt von der Windenergie (1.065 GWh/a) und der Biomasse (282 GWh/a), geringeres absolutes Wachstum bei der Tiefen-geothermie (111 GWh/a) und der Wasserkraft (30 GWh/a).

UnterBerücksichtigungeinerUmsetzungdererrechnetenEffizienzpotenzialeindenuntersuchten Verbrauchssektoren bis 2020 (private Haushalte, öffentliche Liegen-schaften / DL, Gewerbe, Handel und übrige Dienstleistungen und Verkehr) steigt der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstrombedarf in der Metropolregion Rhein-Neckar ohne Berücksichtigung des Strombedarfs der Industrie auf über 61 %. Wer-den für die Entwicklung des Strombedarfs bis zum Jahr 2020 die Annahmen der Fernwärmestudie für den Industriesektor übernommen, ist ein Anteil der erneuer-baren Energien am Gesamtstrombedarf der Region von knapp 27 % möglich. Unter Berücksichtigung des sehr hohen Anteils des Strombedarfs des Industriesektors ist das Zielszenario 2020 als sehr ambitioniert einzuschätzen, auch wenn die bundespo-litische Zielsetzung eines Ausbaus der erneuerbarer Energien in der Stromerzeu-

Quelle: ZREU, 2011

Abbildung 9: Ausbauszenarien der erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung

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Kurzfassung Energiekonzept Metropolregion Rhein-Neckar14

gung auf 35 % des Endenergieverbrauchs nicht erreicht wird. Die Sondersituation des sehr hohen Industriestromverbrauchs in der Metropolregion Rhein-Neckar führt dazu, dass die bundespolitischen Zielsetzungen nicht direkt übertragen werden kön-nen.

Für die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien sind die Ergebnisse in der Ab-bildung 10 dargestellt.

Als zentrale Ergebnisse sind zusammenzufassen:

Mehr als eine Verdopplung der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien in •der Metropolregion Rhein-Neckar bis zum Jahr 2020 (von 976 GWh/a auf 2.523 GWh/a). Bis 2020 größter regenerativer Wärmeerzeugungsanteil durch Biomas-se (über 46 %), gefolgt von der Solarthermie (39 %) und den Wärmepumpen (13 %), von untergeordneter Bedeutung bleibt die tiefe Geothermie (über 2 %).

Absolut größtes Wachstum bei der jährlichen Wärmeerzeugung bei der Solar- •thermie (ca. 768 GWh/a), gefolgt von der Biomasse (ca. 457 GWh/a), den Wär-mepumpen (ca. 282 GWh/a) und der Tiefengeothermie (ca. 32 GWh/a). Ohne Berücksichtigung des Verbrauchssektors Industrie kann der Anteil der er-neuerbaren Energien am Wärmebedarf des Jahres 2020 unter der Annahme der ErschließungdergenanntenEffizienzpotenzialeindenuntersuchtenVerbrauchs-sektoren auf knapp über 14 % gesteigert werden. Damit wird die betreffende Zielsetzung des Energiepolitischen Leitbilds umgesetzt.

Abbildung 10: Ausbauszenarien der erneuerbaren Energien

in der Wärmeerzeugung

Quelle: ZREU, 2011

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Einordnung der Ergebnisse der Potenzial- 5 analysen in die Gesamtbilanz

Die nachfolgende Abbildung fasst die Ergebnisse der Potenzialanalysen zur Energie-einsparung/EnergieeffizienzindeneinzelnenVerbrauchssektorensowiedemregio-nalen Ausbau der erneuerbaren Energien (Umsetzung der jeweiligen Zielszenarien) für den stationären Endenergiebedarf in den betrachteten Verbrauchssektoren Haus-halte, öffentliche Gebäude und Dienstleistungen sowie Gewerbe, Handel und übrige Dienstleistungen zusammen.

Wesentliche Ergebnisse sind:

Im Hinblick auf die Entwicklung des Gesamtenergiebedarfs in den untersuchten Sektoren stimmen die entwickelten Szenarien mit den Annahmen der „Fernwärme-studie Metropolregion Rhein-Neckar“ (ENERKO GmbH, 2008) zur Entwicklung des betreffenden Bedarfs weitgehend überein. Differenzen zeigen sich jedoch im Hin-blick auf die Ausbaupotenziale erneuerbarer Energien, die in den hier entwickelten Szenarien wesentlich positiver eingeschätzt werden.

* Der dargestellte Strom aus erneuerbaren Ener-

gien entspricht dem gemäß Zielszenario 2020

maximal in der Region realisierbaren Stromer-

zeugungspotenzial. Damit wird vereinfachend

angenommen, dass der regional erzeugte Strom

auch in der Metropolregion verbraucht wird.

Abbildung 11: Entwicklung des Endenergiebedarfs bei Umsetzung Zielszenario (ohne Industrie)

Quelle: ZREU, 2011

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17Schriftenreihe des Verbandes Region Rhein-NeckarHeft 10

Systemintegration erneuerbarer Energien 6 und konventioneller Energieerzeugung

Grundlegende Voraussetzung für die Erschließung der genannten Ausbaupotenziale erneuerbarer Energien ist eine erfolgreiche Systemintegration in die bestehenden energiewirtschaftlichen Strukturen. Im ersten Teil wird die vorteilhafte Ausgangssitu-ation der Metropolregion aufgrund der bestehenden Nah- und Fernwärmenetze im HinblickaufeineeffizienteWärmeversorgungdargestellt.DaszweiteunddritteUn-terkapitel beziehen sich im Anschluss auf die Herausforderungen zu einer regionalen Neustrukturierung des Stromsystems durch die Entwicklung intelligenter Netze und neuer Speichertechnologien.

Kraft-Wärme-Kopplung in Verbindung mit 6.1 Nah- und Fernwärme

In der Metropolregion Rhein-Neckar basiert die Fernwärmeerzeugung zu über 95 % auf Prozessen der Kraft-Wärme-Kopplung (ENERKO GmbH 2008). In der Region sind verschiedene Fernwärmeversorgungsunternehmen ansässig, die zahlreiche Wärmenetze von unterschiedlicher Länge betreiben. Im Rahmen kommunaler Erhe-bungen wurden darüber hinaus Potenziale für den Ausbau weiterer Wärmenetze er-mittelt, die allerdings einer Aktualisierung bedürfen (Raumordnungsverband Rhein-Neckar 2005, Verband Region Rhein-Neckar 2007). Unter Berücksichtigung der regio nalen Ausgangsituation werden für die Nutzung der KWK-Technologie und der Nah-/Fernwärme vorrangig folgende regionale Entwicklungsmöglichkeiten gesehen, die sich auch in den Maßnahmenempfehlungen widerspiegeln:

Verbesserte öffentlichkeitsbezogene Vermarktung der Region unter dem Aspekt •der KWK- und Fernwärmenutzung und unter Einbindung sämtlicher interessier-ter regionaler Unternehmen und Energiedienstleister (Öffentlichkeitskampagne mit allgemeinen Informationen zur KWK-Technologie und ihren Vorteilen, Darstel-lung von beispielhaften Vorbildprojekten, etc.).

Regionale verbesserte Erfassung von KWK-Anlagen zur dezentralen Versorgung •übereinAnlagenkataster,indaslangfristigauchPotenzialezuEffizienz-undMo-dernisierungspotenzialen aufgenommen werden können.

Entwicklung einer regionalen Förderberatung zu Planung, Errichtung und Betrieb •von dezentralen KWK-Anlagen unter Einbindung sämtlicher interessierter Unter-nehmen und Energiedienstleistungsunternehmen.

Unterstützung von freiwilligen Kooperationslösungen zur dezentralen Einspei- •sung von Wärme in das bestehende Fernwärmenetz (Kooperationsvereinba-rungen,Selbstverpflichtungen),indiesemKontextEntwicklungvonStrategienzur Erschließung des Wärmeabsatzes bei bestehenden Biomasse-HKW.

Intelligente Netze6.2

Die Entwicklung der Netzinfrastruktur ist eine entscheidende Voraussetzung für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und die beschlossene Umset-zung des Atomausstiegsbeschlusses der Bundesregierung. Besonders die Verteil-netze werden die Lasten eines dynamischen Ausbaus der erneuerbaren Energien tragen müssen. Ein in Bezug auf die Verteilnetze zentral diskutiertes Konzept ist das

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Kurzfassung Energiekonzept Metropolregion Rhein-Neckar18

der intelligenten Netze. Die Entwicklung von intelligenten Stromnetzen zielt auf die flexibleSteuerungvonStromerzeugung,-speicherung,-verbrauchundderNetzbe-triebsmittel in Energieübertragungs- und -verteilnetzen durch eine Vernetzung mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Neben dem varia-blen Energieverbrauch durch die Konsumenten müssen die Fluktuationen durch eine schwankende Energieerzeugung für eine stabile Energieversorgung sicher und kon-trolliert verarbeitet werden. Der Einsatz von moderner IKT erlaubt hierbei eine intelli-gentere Systemnutzung.

Unter Einbindung der Ergebnisse des Projekts „Modellstadt Mannheim“, das im Rahmen des bundespolitischen Förderprogramms zur Entwicklung intelligenter Netzinfrastrukturen „E-Energy“ gefördert wird, bestehen in der Metropolregion Rhein-Neckar derzeit Bestrebungen, die regionalen Forschungs- und Entwicklungs-aktivitäten und -initiativen über einen längeren Zeitraum in Form eines Clusters zu Smart Grids zu vernetzen.

AlsmöglicheAufgabendiesesClusterswerdendefiniert: Analyse der regionalen Anforderungen an intelligente Netze und Ableitung einer •Strategie „Smart Grid im Delta“ Entwicklung regionaler Geschäftsmodelle zum Einsatz intelligenter Netze, die •von den Energieversorgern netzübergreifend angeboten werden Entwicklung einer regionalen IKT-Architektur zur sukzessiven Umsetzung einer •Strategie für intelligente Netze Entwicklung eines regionalen Betreiber-Ansatzes „Smart Grid Rhein-Neckar“, •der als integrierte Infrastruktur den lokalen Nutzern diskriminierungsfrei zur Verfügung gestellt wird Abstimmung und Verfassung eines regionalen Umsetzungskonzeptes „Smart •Grid Rhein-Neckar 2013-2020“ Umsetzung der Regionalstrategie „Smart Grid Rhein-Neckar“ •

Speichertechnologien6.3

Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Netzschäden zu vermeiden, müssenStromangebotund-nachfrageübereinflexiblesLastmanagementzumAus-gleich gebracht werden. Eine zentrale Aufgabe zur Entwicklung eines solchen Last-managements ist die Entwicklung und Einbindung von Speichertechnologien. Insge-samt werden mit dem zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien neue An-forderungen an Speichermöglichkeiten gestellt. In diesem Zusammenhang haben in der Metropolregion Rhein-Neckar 26 Unternehmen und 12 wissenschaftliche Institu-tionen ihre Kompetenzen im Cluster StoREgio gebündelt, um verschiedene For-schungs- und Entwicklungsaufgaben für den Einsatz intelligenter Speichersysteme voranzubringen. Übergeordnetes Ziel ist es, die Metropolregion Rhein-Neckar zu ei-ner Vorbildregion für Speichersysteme und ihrer Integration in intelligente Netze („Smart Grids”) zu entwickeln. Zentrale Ziele des Clusters sollen in diesem Kontext sein (Metropolregion Rhein-Neckar GmbH 2011):

Entwicklung stationärer Energiespeichersysteme für verschiedene •Einsatzgebiete Physische und kommunikationstechnologische Netzintegration • Industrialisierung der Herstellung, Aufbau geeigneter Recycling-Verfahren • Demonstration der sicheren und wirtschaftlichen Betriebsfähigkeit über den •Lebenszyklus Aus- und Weiterbildung von Fachkräften • Sicherung der Akzeptanz in den Nutzerzielgruppen •

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Energiepolitisches Leitbild für die 7 Metropolregion Rhein-Neckar

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Ist-Analyse sowie der Potenzialanalysen zurEnergieeinsparung/EnergieeffizienzunddemmöglichenAusbauerneuerbarerEnergiendefiniertdieMetropolregionRhein-NeckarfolgendesEnergiepolitischesLeitbild.

Energiepolitisches Leitbild für die Metropolregion Rhein-Neckar

Die Metropolregion Rhein-Neckar wird sich auf der Grundlage dieses Energiekonzepts und unter Einbin-dungallerrelevantenAkteurebiszumJahr2020zueinerVorbildregionaufdemGebietderEnergieeffizienzund der erneuerbaren Energien in Europa weiterentwickeln.V

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Zur Verwirklichung der Vision wird der Verband Region Rhein-Neckar in Kooperation mit den relevanten Akteuren

ein Monitoring zur Konzeptumsetzung aufbauen •die Systemintegration von erneuerbaren und konventionellen Energieträgern unter Anpassung und •Einbindung der bestehenden Infrastrukturen forcierendie Entwicklung der Metropolregion zu einer Vorbildregion in den Themen intelligente Netze, stationäre •Speichertechnologien und innovative Kraft-Wärme-Kopplung fördernerfolgreicheregionaleBeratungs-undInformationsstrukturenflächendeckendfortentwickelnsowie •über Netzwerkinitiativen den Umbau zu einer nachhaltigen Energieversorgung moderierenzueinerumfassendenVerbesserungderEnergieeffizienzbeiderWärme-undStromnutzunginöffent- •lichen und privaten Gebäuden beitragenim Strommarkt den Ausbau der Windenergie, Photovoltaik und Tiefengeothermie durch regionale •Informations- und Vernetzungsaktivitäten sowie im Rahmen seiner regionalplanerischen Aufgaben verstärkenim Wärmemarkt besonders den Ausbau der Wärmepumpen, der Solarthermie und der Biomasse •unterstützendie Vorreiterrolle der Metropolregion im öffentlichen Verkehr ausbauen und innovative Konzepte zum •Mobilitätsmanagement fördern

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Die Metropolregion Rhein-Neckar verfolgt bis zum Jahr 2020 die Ziele

…dassderöffentlicheSektorseineVorbildfunktionbeiderEnergieeinsparungundEnergieeffizienz •wahrnimmt und die bundespolitischen Ziele einer Reduzierung des Gebäudewärmeverbrauchs um mehr als 20 % und des Stromverbrauchs um mehr als 10 % gegenüber 2006 übererfüllt

… dass der Wärmeverbrauch in den Verbrauchssektoren private Haushalte sowie Gewerbe, Handel und •Dienstleistungen gegenüber 2006 um mehr als 18 % reduziert wird

… dass der Stromverbrauch in den Verbrauchssektoren private Haushalte sowie Gewerbe, Handel und •Dienstleistungen gegenüber 2006 um mehr als 10 % reduziert wird

… dass zur Deckung des Wärme- und Kältebedarfs im Gebäudebereich der Anteil von erneuerbaren •Energien mehr als 14 % beträgt

… dass im Verkehrssektor der Endenergieverbrauch gegenüber 2006 um mehr als 10 % reduziert wird •

Quelle: ZREU 2011Abbildung 12: Energiepolitisches Leitbild für die Metropolregion Rhein-Neckar

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Maßnahmenempfehlungen8

Zur Umsetzung des Energiepolitischen Leitbildes werden fünf Handlungsfelder iden-tifiziert(sieheAbbildung13).DieHandlungsfelderwerdenwiederuminUnterhand-lungsfeldern unterschieden, für die zahlreiche Einzelmaßnahmen zur Umsetzung empfohlen werden, mit denen die entwickelten Potenziale zu erschließen sind.

Quelle: ZREU, 2011

Die Langfassung des Energiekonzepts enthält einen detaillierten Maßnahmenkata-log, in dem jede einzelne Maßnahme anhand verschiedener Kriterien genau be-schrieben wird (z.B. inhaltliche Kurzbeschreibung, Priorität der Maßnahme, Adres-saten der Maßnahme, Zuständigkeit, ökonomische und ökologische Bewertung, etc.).

Im nachfolgenden Abschnitt werden die 30 wichtigsten Maßnahmen aufgeführt, welche zur kurzfristigen Umsetzung innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren ab dem Zeitpunkt des politischen Beschlusses des Konzeptes zu empfehlen sind.

Maßnahmenempfehlungenkurzfristig < 2 Jahre mittelfristig 2-5 Jahrelangfristig > 5 Jahre

Handlungsfelder

O – Übergeordnete Organisation und Koordination

Organisation zur Konzeptumsetzung •Information und Öffentlichkeit •Energie- und Klimaschutzkonzepte •

A – Energie-effizienz

B –Erneuerbare

Energien

C – System-

integration erneuerbare Energien /

konventionelle Erzeugung

D –Verkehr

Gebäude / • Infrastruktur

KWK / • Wärmenetze

Energie- • management

Wind•Solar•Wasserkraft•Tiefen- •

geothermieBioenergie•Wärme- •

pumpen

KWK•Speicher- •

technologienIntelligente •

Netze (Smart Grids)

Übergreifende • Maßnahmen

Umweltver- • bund / ÖPNV

Individual - • verkehr

Abbildung 13: Entwicklung von Maßnahmen in den Handlungsfeldern

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Kurzfassung Energiekonzept Metropolregion Rhein-Neckar22

O – Übergeordnete organisatorische und 8.1 koordinationsbezogene Maßnahmen

Für eine erfolgreiche Umsetzung der Ziele und damit des Energiepolitischen Leit-bilds ist vorrangig die Entwicklung von fest institutionalisierten Organisations- und Koordinationsstrukturen zu einer späteren Begleitung der Konzeptumsetzung Vo-raussetzung. Außerdem wird eine zielgerichtete Informations- und Öffentlichkeitsar-beit als zentraler Pfeiler für eine erfolgreiche Konzeptumsetzung gesehen. Als dritter Bestandteilwirddieplanerisch-strategischeUmsetzungderregionalidentifiziertenPotenzialefürEnergieeffizienzunderneuerbareEnergienalszentralerErfolgsfaktorgesehen, so dass besonders auf der kommunalen Ebene weitere vertiefende Ener-gie- und Klimaschutzkonzepte zu entwickeln sind. Insgesamt werden im Handlungs-feld „O – Übergeordnete Maßnahmen“ sieben Maßnahmen in drei Unterhand-lungsfeldern zur prioritären Umsetzung empfohlen (< zwei Jahre).

Unterhandlungsfeld O 0 – Organisation zur Konzeptumsetzung:O 0.1 Entwicklung eines institutionalisierten Begleitprozesses zur Umsetzung der Kon-zeptzieledurchEinrichtungvonvierArbeitskreisenzudenThemenEnergieeffizienz,erneuerbare Energien, Systemintegration erneuerbare und konventionelle Energie-träger,energieeffizienteVerkehrssysteme

O 0.2Monitoring der Konzeptumsetzung durch eine qualitative Prüfung der Konzeptum-setzung und anhand von quantitativen Evaluierungsindikatoren jeweils für die Be-reicheEnergieeffizienzunderneuerbareEnergien

Unterhandlungsfeld O 1 – Information und ÖffentlichkeitO 1.1 Fortentwicklung und Vereinheitlichung des Internetauftritts der Metropolregion Rhein-Neckar zum Thema Energie unter Schwerpunktsetzung bei den Themen Ener-gieeffizienz,erneuerbareEnergien,Systemintegrationerneuerbareundkonventio-nelleEnergieträger,energieeffizienteVerkehrssysteme.

O 1.2 UmsetzungeinerflächendeckendenundneutralenEnergieberatunginderMetropol-region Rhein-Neckar mit dem Ziel der Einrichtung mindestens einer Beratungsein-richtung pro Stadt- / Landkreis

O 1.3Organisation einer regionalen Veranstaltungsreihe zu den Chancen und Risiken einer Rekommunalisierung der Energieversorgung / -netze

Unterhandlungsfeld O 2 – Energie- und KlimaschutzkonzeptO 2.1 Unterstützung der Entwicklung und Umsetzung von kommunalen Energie- und Kli-maschutzkonzepten durch Einrichtung von Arbeitskreisen und Runden Tischen

O 2.2 Werbung für die Teilnahme möglichst vieler Kommunen in der Metropolregion Rhein-Neckar am Konvent der Bürgermeister und inhaltliche Unterstützung der teil-nehmenden Kommunen

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A–Energieeffizienz8.2

Das Handlungsfeld „A–Energieeffizienz“ unterteilt sich in drei Unterhandlungs-felder mit den nachfolgenden, prioritär zur Umsetzung empfohlenen Maßnahmen:

Unterhandlungsfeld A 1 – Gebäude und ProzesseA 1.1InitiativeEnergieeffizienz(I):EnergieeffizienzoffensiveGebäudesanierungmitdemZiel der Verdoppelung der jährlichen Sanierungsrate im Wohngebäudebestand, Aus-weitung der Energiekarawane A 1.2 InitiativeEnergieeffizienz(II):EnergieeffizienzoffensiveKMUdurchAufbaueinesNetzwerks von Energieberatern

A 1.3 EvaluierungundFortentwicklungderInitiativeEnergieeffizienz

A 1.4Initiierung eines Erfahrungsaustausches zur Entwicklung und Verbreitung innovativer Energieversorgungskonzepte für Bestands- und Neubaugebiete

A 1.6QualifizierungsoffensiveimBereichintegralerGebäudesanierungdurchFortbildungdes regionalen Handwerks

Unterhandlungsfeld A 2 – KWK und WärmenetzeA 2.1 Öffentlichkeitskampagne „KWK-Vorreiterregion Rhein-Neckar“ zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung mit dem Ziel der Einrichtung weiterer Anlagen und dezen-traler Wärmenetze A 2.2Einrichtung eines regionalen KWK-Anlagenregisters mit Online-Karte und Datenbank zu bestehenden KWK-Anlagen und Wärmenetzen

A 2.3 Aufbau einer regionalen Förderberatung zu Planung, Errichtung und Betrieb von Mikro- und Mini-KWK-Anlagen

Unterhandlungsfeld A 3 – EnergiemanagementA 3.1 Einrichtung eines Arbeitskreises kommunaler Energieberater auf regionaler Ebene zur Stärkung des Erfahrungsaustausches

A 3.2 Ausbau des kommunalen Energiemanagements in öffentlichen Liegenschaften in denStädtenundGemeindenderMetropolregionRhein-NeckarundQualifizierungs-initiative des Fachpersonals

A 3.3RegionaleInformationskampagne„EnergieeffizienteBeschaffungimöffentlichenSektor“

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Kurzfassung Energiekonzept Metropolregion Rhein-Neckar24

B – Erneuerbare Energien8.3

Im Handlungsfeld „B – Erneuerbare Energien“ werden acht Maßnahmen in fünf Unterhandlungsfeldern zur vorrangigen Umsetzung empfohlen. Neben einem Unter-handlungsfeld für „übergeordnete Maßnahmen“ beziehen sich die weiteren Unter-handlungsfelder auf die einzelnen Formen zur Nutzung erneuerbarer Energien:

Unterhandlungsfeld B 0 – Übergeordnete MaßnahmenB 0.1 Informationskampagne über Bürgerbeteiligungs- und passgenaue sonstige Finanzie-rungsmodelle (z.B. Beteiligungsfonds) zum Ausbau erneuerbarer Energien

B 0.2 Unterstützung der Gründung kommunaler Kooperationen, insbesondere zur Umset-zung der Windpotenziale mit dem Ziel der Bündelung und Steuerung von Interessen zur Umsetzung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien

Unterhandlungsfeld B 1 – WindB 1.1 Weiterentwicklung des Regionalplans für Windenergie durch Ausweisung von Vor-ranggebieten für die regionalbedeutsame Windenergienutzung

B 1.2 Einrichtung eines regionalen Windenergieanlagen-Katasters mit Darstellung der Vor-ranggebiete für die regionalbedeutsame Windenergienutzung und der errichteten und geplanten Anlagen

Unterhandlungsfeld B 2 – SolarB 2.1 Initiierung und regelmäßige Durchführung einer regionalen Solarliga, um durch den Wettbewerb den Ausbau der Solarenergienutzung zu fördern

Unterhandlungsfeld B 4 – BiomasseB 4.1 Flächendeckende Erfassung / Sammlung von Bioabfällen und energetische Verwertung

Unterhandlungsfeld B 5 – GeothermieB 5.1 Aus- und Weiterbildungsinitiativen für Ingenieure und Handwerker im Bereich der oberflächennahenGeothermienutzungzurGewährleistungeineshochwertigenAus-bauseffizienterWärmepumpen

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C – Systemintegration erneuerbarer Energien und 8.4 konventioneller Energieerzeugung

Das Handlungsfeld „C – Systemintegration erneuerbarer und konventioneller Ener-gieträger“ unterscheidet zwei Unterhandlungsfelder mit den nachfolgenden, priori-tär zur Umsetzung empfohlenen Maßnahmen:

Unterhandlungsfeld C 1 – NetzeC 1.1 Entwicklung einer regionalen Plattform zum Thema „Intelligente Netze“ (Smart Grids)

C 1.2 Entwicklung von Pilotprojekten virtueller Kraftwerke zur Integration erneuerbarer En-ergien in das Energieversorgungsnetz

Unterhandlungsfeld C 2 – SpeichertechnologienC 2.1 Ausbau des Clusters StoREgio mit dem Ziel, die Metropolregion Rhein-Neckar zu ei-ner Vorbildregion für Speichersysteme und ihre Integration in intelligente Netze zu entwickeln

D – Verkehr8.5

Im Handlungsfeld „D – Verkehr“ werden zwei Maßnahmen in zwei Unterhandlungs-feldern zur vorrangigen Umsetzung empfohlen.

Unterhandlungsfeld D 0 – Übergeordnete MaßnahmenD 0.1 EtablierungeinesRegionalforums„EnergieeffizienterVerkehr“alsKooperations-und Austauschplattform und fachliches Netzwerk auf regionaler Ebene

Unterhandlungsfeld D 1 – Umweltverbund / ÖPNVD 1.1 Regionale Initiative zur Anpassung und Qualitätssicherung des ÖPNV-Angebots an strukturellenunddemografischenWandel

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Schriftenreihe des VerbandesRegion Rhein-NeckarHeft 10, Juni 2012

Herausgeber:Verband Region Rhein-NeckarKörperschaft des öffentlichen RechtsP 7, 20-2168161 Mannheim

[email protected]

Bearbeitung:

Zentrum für rationelle Energie-anwendung und Umwelt GmbH (ZREU)Blumenstraße 2493055 Regensburg

Koordination:Axel Finger, VRRNTelefon: +49 621 10708-25Telefax: +49 621 10708-34

Layout:Nadine Kastner, VRRN

V.i.S.d.P.:Verbandsdirektor Ralph Schlusche

Druck:printmedia-solutions GmbH, Frankfurt/Mannheim

Auflage:2000