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Elektrotechnik & Informationstechnik (2013) 130/8: 239. DOI 10.1007/s00502-013-0177-6 VORWORT Energiewende – die Herausforderung! 51. Fachtagung der Österreichischen Gesellschaft für Energietechnik (OGE) im OVE, 10. und 11. Oktober 2013, Graz F. Hofbauer Online publiziert am 4. Dezember 2013 © Springer Verlag Wien 2013 Dipl.-Ing. Dr. Franz Hofbauer Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich zur 51. Fachtagung der OGE Österrei- chische Gesellschaft für Ener- gietechnik im OVE. Die diesjährige OGE-Fachta- gung steht ganz im Zeichen der Energiewende und ihrer Her- ausforderungen, die auf Elektri- zitätswirtschaft, Wissenschaft, Industrie, Politik und auch auf den Konsumenten zukommen. Hochkarätige Referenten wer- den dieses Thema in den nächs- ten zwei Tagen umfassend be- trachten und aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten. Unser Elektrizitätssystem, das auf großen und daher zentralen Er- zeugungseinheiten basiert, unterliegt derzeit einem Wandel hin zu einem System, das von erneuerbaren Energien bestimmt und dezen- tral aufgebaut sein wird. Die damit verbundenen enormen Schwan- kungen in der Erzeugung durch Wind- und Sonnenkraft bringen das gesamte System unter Druck. Für die Bereitstellungen der erforder- lichen Infrastruktur sind zahlreiche Maßnahmen erforderlich. In Österreich haben Stromkunden eine sehr hohe Versorgungssi- cherheit. Wir liegen mit nur etwa einer halben Stunde ohne Strom pro Abnehmer und Jahr europaweit am hervorragenden dritten Platz. Diese hohe Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewähr- leisten, ist unsere oberste Prämisse. Um die Integration der Stromerzeugung aus erneuerbaren Ener- gien entsprechend zu ermöglichen, müssen sowohl das österreichi- sche Hochspannungsnetz als auch die Verteilnetze ausgebaut wer- den. Die langfristige Finanzierung der Netze muss jedoch zukünftig gesichert sein. Der Bau eines Windrades ist innerhalb eines Jahres möglich, der Netzausbau in Österreich erfordert dagegen derzeit mehrere Jahre, manchmal bis zu 20 Jahre. Es besteht daher die Forderung, die Ge- nehmigungsverfahren für den Netzausbau zügig abzuwickeln. Die Erzeugung von Strom in den Windkraft- und Photovoltaikan- lagen folgt naturgemäß den jeweiligen Witterungsverhältnissen. Da- durch werden Speichermöglichkeiten erforderlich, einerseits zentra- le Speicherkraftwerke, andererseits aber auch dezentrale Speicher, deren Entwicklung vorangetrieben werden muss. Die Integration der Speicher bedingt ebenfalls einen entsprechenden Netzausbau. Es gilt aber auch, das Bewusstsein der Kunden im Umgang mit dem Strom – einem für viele selbstverständlichen und sehr wertvol- len Gut – zu schärfen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Ener- gieeffizienz gesteigert wird, um eine Reduktion im Verbrauch ohne Komfortverlust zu gewährleisten. Die Energieberatung wird daher an Bedeutung gewinnen. Wie all diesen Herausforderungen zu begegnen ist, werden unse- re hochkarätigen Referenten an den nächsten beiden Tagen darle- gen und mit Ihnen diskutieren. Ich wünsche somit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine informative Fachtagung und interessante Exkursion sowie einen an- genehmen Aufenthalt in Graz. Wie bereits Tradition, erfolgt auch diesmal wieder die Verleihung der OGE-Preise für herausragende Projekt- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen im Rahmen der Abendveranstaltung. Diese führt uns heuer in die Hochspannungs- halle des Institutes für Hochspannungstechnik der TU Graz. Herzlichen willkommen auf der OGE-Fachtagung 2013! November/Dezember 2013 130. Jahrgang © Springer Verlag Wien heft 8.2013 Hofbauer, Franz, Präsident des OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik und Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Energietechnik (OGE) im OVE, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Österreich (E-Mail: [email protected]) 239

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Elektrotechnik & Informationstechnik (2013) 130/8: 239. DOI 10.1007/s00502-013-0177-6 VORWORT

Energiewende – die Herausforderung!

51. Fachtagung der Österreichischen Gesellschaftfür Energietechnik (OGE) im OVE,10. und 11. Oktober 2013, GrazF. Hofbauer

Online publiziert am 4. Dezember 2013© Springer Verlag Wien 2013

Dipl.-Ing. Dr. FranzHofbauer

Sehr geehrte Damen undHerren,

ich begrüße Sie herzlich zur 51.Fachtagung der OGE Österrei-chische Gesellschaft für Ener-gietechnik im OVE.

Die diesjährige OGE-Fachta-gung steht ganz im Zeichen derEnergiewende und ihrer Her-ausforderungen, die auf Elektri-zitätswirtschaft, Wissenschaft,Industrie, Politik und auch aufden Konsumenten zukommen.Hochkarätige Referenten wer-den dieses Thema in den nächs-ten zwei Tagen umfassend be-

trachten und aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten.Unser Elektrizitätssystem, das auf großen und daher zentralen Er-

zeugungseinheiten basiert, unterliegt derzeit einem Wandel hin zueinem System, das von erneuerbaren Energien bestimmt und dezen-tral aufgebaut sein wird. Die damit verbundenen enormen Schwan-kungen in der Erzeugung durch Wind- und Sonnenkraft bringen dasgesamte System unter Druck. Für die Bereitstellungen der erforder-lichen Infrastruktur sind zahlreiche Maßnahmen erforderlich.

In Österreich haben Stromkunden eine sehr hohe Versorgungssi-cherheit. Wir liegen mit nur etwa einer halben Stunde ohne Strompro Abnehmer und Jahr europaweit am hervorragenden drittenPlatz. Diese hohe Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewähr-leisten, ist unsere oberste Prämisse.

Um die Integration der Stromerzeugung aus erneuerbaren Ener-gien entsprechend zu ermöglichen, müssen sowohl das österreichi-

sche Hochspannungsnetz als auch die Verteilnetze ausgebaut wer-den. Die langfristige Finanzierung der Netze muss jedoch zukünftiggesichert sein.

Der Bau eines Windrades ist innerhalb eines Jahres möglich, derNetzausbau in Österreich erfordert dagegen derzeit mehrere Jahre,manchmal bis zu 20 Jahre. Es besteht daher die Forderung, die Ge-nehmigungsverfahren für den Netzausbau zügig abzuwickeln.

Die Erzeugung von Strom in den Windkraft- und Photovoltaikan-lagen folgt naturgemäß den jeweiligen Witterungsverhältnissen. Da-durch werden Speichermöglichkeiten erforderlich, einerseits zentra-le Speicherkraftwerke, andererseits aber auch dezentrale Speicher,deren Entwicklung vorangetrieben werden muss. Die Integration derSpeicher bedingt ebenfalls einen entsprechenden Netzausbau.

Es gilt aber auch, das Bewusstsein der Kunden im Umgang mitdem Strom – einem für viele selbstverständlichen und sehr wertvol-len Gut – zu schärfen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Ener-gieeffizienz gesteigert wird, um eine Reduktion im Verbrauch ohneKomfortverlust zu gewährleisten. Die Energieberatung wird daheran Bedeutung gewinnen.

Wie all diesen Herausforderungen zu begegnen ist, werden unse-re hochkarätigen Referenten an den nächsten beiden Tagen darle-gen und mit Ihnen diskutieren.

Ich wünsche somit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eineinformative Fachtagung und interessante Exkursion sowie einen an-genehmen Aufenthalt in Graz. Wie bereits Tradition, erfolgt auchdiesmal wieder die Verleihung der OGE-Preise für herausragendeProjekt- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen im Rahmen derAbendveranstaltung. Diese führt uns heuer in die Hochspannungs-halle des Institutes für Hochspannungstechnik der TU Graz.

Herzlichen willkommen auf der OGE-Fachtagung 2013!

November/Dezember 2013 130. Jahrgang © Springer Verlag Wien heft 8.2013

Hofbauer, Franz, Präsident des OVE Österreichischer Verband fürElektrotechnik und Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Gesellschaftfür Energietechnik (OGE) im OVE, Eschenbachgasse 9, 1010 Wien, Österreich(E-Mail: [email protected])

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