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Zusammenfassung

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INTERNATIONALE ENERGIE-AGENTUR

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) wurde im November 1974 als autonome Institution gegründet. Ihr Hauptauftrag war – und ist – zweigeteilt: die Energieversorgungssicherheit ihrer Mitgliedsländer

durch gemeinsame Maßnahmen zur Bewältigung von physischen Störungen der Ölversorgung zu fördern und maßgebliche Forschungsarbeiten und Analysen dazu zu liefern, wie eine verlässliche, erschwingliche und

saubere Energieversorgung in ihren 28 Mitgliedsländern und darüber hinaus sichergestellt werden kann. Die IEA führt ein umfassendes Programm zur Energiekooperation zwischen ihren Mitgliedsländern durch, die alle verpflichtet sind, Ölvorräte im Umfang ihrer Nettoölimporte von 90 Tagen zu halten. Die grundlegenden Ziele der IEA lauten wie folgt:

n Sicherung des Zugangs der Mitgliedsländer zu einer verlässlichen und umfassenden Versorgung mit allen Energieformen, insbesondere durch Aufrechterhaltung effektiver Krisenkapazitäten zur Bewältigung von Störungen der Ölversorgung.

n Förderung nachhaltiger energiepolitischer Maßnahmen, die Wirtschaftswachstum und Umweltschutz in einem globalen Kontext antreiben – vor allem in Bezug auf die Reduzierung der zum Klimawandel beitragenden Treibhausgasemissionen.

n Verbesserung der Transparenz der internationalen Märkte durch Erfassung und Analyse von Energiedaten.

n Unterstützung der weltweiten Zusammenarbeit im Bereich der Energietechnologie zur Sicherung der künftigen Energieversorgung und Verringerung ihrer Auswirkungen auf die

Umwelt, u.a. durch eine Steigerung der Energieeffizienz sowie die Entwicklung und Markteinführung von CO2-armen Technologien.

n Ausarbeitung von Lösungen für globale Energieherausforderungen durch Zusammenarbeit und Dialog mit Nichtmitgliedsländern, Wirtschaft,

internationalen Organisationen und sonstigen Akteuren.Die IEA-Mitgliedsländer sind:

AustralienBelgien

DänemarkDeutschland

EstlandFinnland

FrankreichGriechenland

IrlandItalien

JapanKanada

Republik KoreaLuxemburg

NeuseelandNiederlandeNorwegenÖsterreichPolenPortugalSchwedenSchweizSlowakische RepublikSpanienTschechische RepublikTürkeiUngarn

Vereinigtes KönigreichVereinigte Staaten

Die Europäische Kommissionbeteiligt sich ebenfalls

an der Arbeit der IEA.

© OCDE/AIE, 2016International Energy Agency (IEA)

9 rue de la Fédération 75739 Paris Cedex 15, France

Diese Publikation unterliegt bestimmten Einschränkungen in Bezug auf ihre

Verwendung und Verbreitung. Die entsprechenden Bedingungen können online eingesehen werden unter:

www.iea.org/t&c/

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4 Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung

© OECD/IEA, 2016

Zusammenfassung

Das auf der 21. Vertragsstaatenkonferenz (COP21) in Paris beschlossene Abkommen könnte sich als historischer Wendepunkt für eine Umkehr der derzeitigen, nicht nachhaltigen Trends im globalen Energiesystem erweisen, vorausgesetzt dass dieses verschärfte Ziel einer CO2-armen Gesellschaft rasch in rigorose und effektive Politikmaßnahmen umgesetzt wird. Selbst vor dem Hintergrund niedriger Preise für fossile Brennstoffe sollte die politische Unterstützung CO2-armer Technologien alle verfügbaren Instrumente mobilisieren, um die Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einführung voranzutreiben und so die Dekarbonisierung zum bevorzugten Entwicklungspfad zu machen. Das wichtigste dieser Instrumente ist die staatliche Förderung der urbanen Energiewende, eine Schlussfolgerung die durch die Analyse der Energy Technology Perspectives 2016 (ETP 2016 – Energietechnologische Perspektiven) bekräftigt wird. Die Analyse zeigt die Vielzahl und Bedeutung kosteneffizienter, nachhaltiger Energielösungen in Städten auf. Eine effektive Zusammenarbeit zwischen nationalen und lokalen Regierungen ist erforderlich, um dieses Potenzial und die vielfältigen nicht-klimawandelbezogenen Nutzen realisieren zu können.

COP21 hat die Dynamik für eine raschere Einführung CO2-armer Technologien verstärkt. Nun bedarf es jedoch konkreter, auf diese Ambitionen abgestimmter Maßnahmen2015 könnte sich im Hinblick auf den Klimaschutz als ein entscheidendes Jahr erweisen, da sich zum ersten Mal in der Geschichte alle Staaten der Welt einvernehmlich auf die Umsetzung von Maßnahmen zur Dekarbonisierung in einem gemeinsamen, rechtsverbindlichen Rahmen einigten. Das Pariser Abkommen könnte sich für den globalen Energiesektor als ein historischer Meilenstein erweisen. Mit seinen Zielen die weltweiten Emissionen so schnell wie möglich ihren Höchststand erreichen zu lassen, die Nettoemissionen in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts auf

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Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung 5

© OECD/IEA, 2016.

null zu reduzieren sowie den globalen Temperaturanstieg auf unter 2°C zu beschränken und Anstrengungen hinsichtlich einer Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1.5°C zu unternehmen sendete es ein starkes Signal.

Das Pariser Abkommen war ein Meilenstein hinsichtlich seiner Implementierung. Zum ersten Mal wurden nichtstaatliche Akteure eingeladen sich maßgeblich am Prozess zu beteiligen. Dies galt nicht nur für öffentliche Akteure des Energiesektors, sondern auch für Nichtregierungsorganisationen (NGOs), den privaten Sektor sowie regionale und lokale Gebietskörperschaften. Städte zählten durch die zentrale Rolle, die sie im Vorfeld von COP21 im Rahmen der "Lima Paris Action Agenda" spielten, sowie durch ihre Unterstützung der Erklärung "Paris Pledge for Action" zu den Wegbereitern. Der Notwendigkeit, Innovationen im Bereich CO2-armer Technologien voranzutreiben, wurde auch in internationalen Foren beträchtliche Aufmerksamkeit zuteil. Die neu ins Leben gerufenen Initiativen "Mission Innovation" und "Breakthrough Energy Coalition" zielen darauf ab, Investitionen in transformative Technologien zu erleichtern und so die Dekarbonisierung voranzutreiben.

Der Ausblick auf anhaltend niedrige Preise für fossile Brennstoffe bringt für die Einführung CO2-armer Technologien sowohl einzigartige Chancen als auch Gefahren mit sich. Während niedrige Preise für fossile Brennstoffe die Einführung CO2-armer Technologien verlangsamen könnten, bieten sie auch die Chance, Maßnahmen und Politiken besser auf Dekarbonisierungsziele abzustimmen, zum Beispiel durch die beschleunigte Einführung von CO2-Preismechanismen oder durch den Abbau kostspieliger Subventionen fossiler Energieträger. Sowohl Erdöl exportierende als auch Erdöl importierende Länder nutzten den Einbruch der Ölpreise Mitte 2014, um kostspielige Subventionen abzubauen. Niedrige Kohlepreise bieten ähnliche Chancen zur Kürzung von Brennstoff- und Strompreissubventionen. Diese Chancen müssen jedoch rasch genutzt werden, da die derzeit günstigen Bedingungen möglicherweise nicht lange anhalten.

Die Umstellung erfordert massive Veränderungen im Energiesystem. Das 2°C-Szenario (2DS) zeigt gezielte, zur Einführung CO2-armer Technologien erforderliche Maßnahmen auf, die eine kosteneffiziente Umstellung ermöglichen. Mit den geeigneten Maßnahmen ist eine Umgestaltung in solch großem Maßstab realistisch und kann sowohl die Energieintensität als auch die CO2-Intensität der Weltwirtschaft drastisch senken. Verglichen mit einem Szenario in dem der Technologiezubau nur durch Maßnahmen getrieben wird die bereits heute in Kraft sind (dem 6°C-Szenario [6DS]), kann im 2DS durch die richtige Förderung CO2-armer Technologien in Umwandlungsprozessen als auch im Endverbrauch die Primärenergienachfrage im Jahr 2050 um 30% gesenkt werden und die CO2-Emissionen im Energiesystem um 70% (eine Halbierung gegenüber dem heutigen Niveau). Die größten Beiträge zu den kumulierten Emissionsminderungen im Zeitraum 2013-50 sind im 2DS auf die Effizienz der Brennstoff- und Stromnutzung im Endverbrauch (38%) und auf erneuerbare Energien (32%) zurückzuführen. CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) kommt auf den dritten Platz mit 12% gefolgt von Kernenergie mit 7%.

Die Investitionskosten des 2DS im Stromsektor sowie in den drei Endverbrauchssektoren (Gebäude, Industrie und Verkehr) würden für die Weltwirtschaft keinen unangemessen hohen finanziellen Mehraufwand bedeuten. Die Kosten der Dekarbonisierung des Stromsektors belaufen sich auf rund 9 Bill. US-$ zwischen 2016 und 2050 (dies entspricht 0,1% des kumulierten Bruttoinlandsprodukts [BIP] des gleichen Zeitraums). Um die möglichen Energieeinsparungen des 2DS im Gebäude-, Industrie- und Verkehrssektor zu erreichen, wären zwischen 2016 und 2050 zusätzliche Investitionskosten in Höhe von 3 Bill. US-$ erforderlich. Im Besonderen könnte das 2DS im Verkehrssektor zu geringeren Investitionskosten erreicht werden als das

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6 Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung

© OECD/IEA, 2016

6DS, wenn das gesamte Potenzial niedrigerer Nachfrage nach Kraftfahrzeugen sowie für Straßen- und Parkinfrastruktur durch die „Vermeidungs-“ und „Umstellungsoptionen“ in Verkehrssystemen berücksichtigt wird.

Städte sind im Herzen der DekarbonisierungsanstrengungenStädte prägen die Energielandschaft. 2013 entfielen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung und rund 80% des globalen BIP auf Städte. Ferner entfielen etwa zwei Drittel der Primärenergienachfrage und 70% der gesamten energiebedingten CO2-Emissionen auf Städte. Durch die Urbanisierung und die zunehmende Wirtschaftstätigkeit der Stadtbevölkerung vergrößert sich der ökonomische und ökologische Fußabdruck urbaner Räume. Bis 2050 wird die urbane Bevölkerung auf zwei Drittel der Weltbevölkerung anwachsen und der auf Städte entfallende Anteil des globalen BIP wird rund 85% betragen. Bei Anhalten der derzeitigen, durch die gegenwärtige Politiken gestützten Trends im Energiesystem, wie dies im 6DS abgebildet ist, wird sich die urbane Primärenergienachfrage bis 2050 gegenüber dem Niveau von 2013 um 70% auf etwa 620 Exajoule (EJ) erhöhen und 66% der globalen Primärenergienachfrage ausmachen (Abb. I.1). Parallel dazu würden die CO2-Emissionen durch den urbanen Energieverbrauch (einschließlich indirekter Emissionen durch Strom- und Wärmeerzeugung) um 50% steigen. Daher sind Anstrengungen zur Schaffung einer nachhaltigen urbanen Energieentwicklung entscheidend um die nationalen und globalen CO2-Vermeidungsziele zu erreichen.

Abbildung I.1 Urbane Primärenergienachfrage in den ETP-Szenarien, 2013-50

40%

50%

60%

70%

80%

0

200

400

600

800

2013 2050 2050 2050

6DS 4DS 2DS

EJ

Landwirtscha�

Industrie

Verkehr

Gebäude

Anteil Nicht-OECD

Anmerkung: 4DS = 4°C-Szenario

Kernaussage: Im 2°C-Szenario kann das auf urbane Räume zurückzuführende Wachstum der Primärenergienachfrage erheblich verlangsamt werden.

Städte sollten das Herz der nachhaltigen Energiewende bilden. Das 2DS-Szenario bietet eine Vision, in der der Bedarf an Endenergiedienstleistungen in Städten gedeckt wird und zugleich der Primärenergieverbrauch und dessen Umweltauswirkungen maßgeblich verringert werden. Städte sind in der Tat nicht nur Triebkräfte des Energieverbrauchs und der damit einhergehenden Umweltfolgen; sie bieten auch große Chancen für eine nachhaltigere Ausrichtung des globalen Energiesystems. Durch eine raschere Einführung sauberer Energietechnologien im urbanen Raum und

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Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung 7

© OECD/IEA, 2016.

eine Förderung von Verhaltensänderungen der Stadtbewohner kann das Wachstum des urbanen Primärenergieverbrauchs und der CO2-Emissionen deutlich vom BIP und vom Bevölkerungswachstum entkoppelt und dennoch weiterhin der Zugang zu Endenergiedienstleistungen gewährleistet werden. Im 2DS kann beispielsweise die urbane Primärenergienachfrage weltweit auf 430 EJ (65% der gesamten Primärenergienachfrage) bis 2050 begrenzt werden, ein Anstieg von weniger als 20% gegenüber 2013, während die städtische Bevölkerung im gleichen Zeitraum um 67% und das BIP um 230% wachsen. Die CO2-Emissionen aus dem urbanen Energieverbrauch könnten bis 2050 im Verhältnis zum 6DS um 75% verringert werden. Das Emissionsminderungspotenzial der urbanen Energienachfrage im 2DS beträgt 27 Gigatonnen (Gt). Dies entspricht 70% der gesamten Emissionsreduktionen im 2DS (Abb. I.2) welche ihrerseits ohne die Transformation urbaner Energiesysteme nicht realisierbar wären.

Urbane Energiesysteme bieten beträchtliche Möglichkeiten für Effizienzsteigerungen bei der Bereitstellung von Dienstleistungen im Verkehrs- und Gebäudesektor. Im 2DS ist die urbane Endenergienachfrage im Gebäude- und Verkehrssektor um 60% (etwa 80 EJ) niedriger als im 6DS. Diese Energieeinsparungen können erreicht werden, indem ein Teil des "Bedarfs" an Endenergiedienstleistungen vermieden wird (z.B. durch kürzere und weniger häufige Fahrten in kompakten Städten) sowie durch energieeffizientere Optionen, mit denen sich eine gleich große Nachfrage nach Energiedienstleistungen decken lässt, wie beispielsweise durch den Wechsel von Personenkraftwagen zu öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Zufußgehen oder dem Fahrrad. Im 2DS können Energieeinsparungen und CO2-ärmere Brennstoffe im städtischen Gebäude- und Verkehrssektor (im Verhältnis zum 6DS) bis 2050 zu direkten und indirekten (d.h. vermiedene Strom- und Wärmeerzeugung) CO2-Emissionsminderungen im Umfang von etwa 8 Gt führen. Dies entspricht knapp zwei Dritteln der gesamten Emissionsreduktion in diesen beiden Sektoren und etwa 40% der gesamten Emissionsminderung in allen Endverbrauchssektoren. Eine verstärkte Elektrifizierung in den Endverbrauchssektoren, etwa durch Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge, ist der Schlüssel zu einem erheblichen Teil dieses nachhaltigen Energiepotenzials von Städten (Elektrizität ist der größte urbane Energieträger im 2DS in 2050), in Verbindung mit einer Dekarbonisierung des Stromsektors.

Abbildung I.2CO2-Emissionsminderungen im Gebäude- und Verkehrssektor, 2013-50

0

10

20

30

40

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Globale CO -Emissionen2

CO -Emissionen 6DS2

Städ�sche CO -2

Emissionsminderung

Nichtstäd�sche CO -2

Emissionsminderung

CO -Emissionen 2DS2

2013 2050

Gt

CO

2

Gebäude Verkehr Industrie Landwirtscha� Strom und Wärme

Städ�sch

Städ�sch

Ländlich

Ländlich

Städ�sch

Ländlich

Kernaussage: Urbane Räume spielen bei der Dekarbonisierung des Gebäude- und Verkehrssek-tors eine Schlüsselrolle.

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8 Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung

© OECD/IEA, 2016

Die Art und Weise in der Städte in den Schwellenländern in Zukunft gebaut werden, ist entscheidend für die Realisierung des 2DS. Die Urbanisierung in den Schwellendländern kann modernen Energiezugang ermöglichen sowie potentiell den Lebensstandard erhöhen. Im 6DS entfällt rund 90% des Wachstums der urbanen Primärenergienachfrage (256 EJ) zwischen 2013 und 2050 auf Städte in Staaten die nicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angehören. Dieser Anteil ist sogar höher im 4DS und dem 2DS. Parallel hierzu würden sich die energiebezogenen CO2-Emissionen des urbanen Energieverbrauchs fast verdoppeln. Städte in Schwellenländern können diesen „Lock-in“ eines CO2-intensiven urbanen Designs wie er für viele urbane, zersiedelte Zentren in OECD Staaten typisch ist jedoch vermeiden und gleichzeitig Zugang zu modernen Energiedienstleistungen sowie eine breite Vielfalt weiterer nachhaltiger Nutzen für Stadtbewohner ermöglichen. Im 2DS wächst die urbane Primärenergienachfrage in Nicht-OECD Staaten zwischen 2013 und 2050 um rund 40%, die CO2-Intensität von Städten reduziert sich hingegen deutlich während sich die urbane Wirtschaftsleistung mehr als vervierfacht.

Zwar gibt es für die Schaffung nachhaltiger urbaner Energiesysteme keine Patentlösung, eine kompakte und dichte Stadtentwicklung ist jedoch für viele der sektorspezifischen Optionen zur Verringerung der CO2-Emissionen eine strukturelle Voraussetzung. Die Bebauung kann für Jahrzehnte festschreiben, ob das Energiesystem einer Stadt ineffiziente oder nachhaltige Energieverbrauchsmuster aufweist. So können etwa die Struktur und die Dichte einer Stadt die Voraussetzungen für einen geringeren Mobilitätsbedarf und eine effizientere Energienutzung in Gebäuden schaffen. Dies umfasst auch die Möglichkeit, CO2-arme Fernwärme- und Fernkältenetze mit mittels CO2-armen Brennstoffen erzeugter Wärme oder Abwärme von Industrieanlagen zu verbinden. Sowohl die Struktur (die beispielsweise Nutzungsmischung und öffentliche Verkehrsmittel ermöglicht) als auch die Größe, die Dichte, das Entwicklungsniveau, die Wirtschaft und die lokalen Politikgestaltungskapazitäten urbaner Räume haben großen Einfluss darauf, welche der zum Erreichen der Ziele des 2DS erforderlichen Politik- und Technologieoptionen angemessen sind. Es gibt jedoch Entwicklungspfade, die in jeder Situation eine nachhaltige urbane Energiewende ermöglichen.

Städte können einzigartige, kosteneffiziente Optionen und Synergien zur Beschleunigung der Dekarbonisierung im Gebäudesektor bietenDerzeit entfallen rund zwei Drittel des Endenergieverbrauchs im Gebäudesektor auf urbane Gebäude. Im 6DS wächst der Energieverbrauch urbaner Gebäude um rund 70% gegenüber dem Jahr 2013. Wenn das Potenzial der Energieeffizienzoptionen im Gebäudebereich entsprechend dem 2DS ausgeschöpft wird, könnte der Endenergieverbrauch urbaner Gebäude im Jahr 2050 gegenüber dem 6DS um mehr als 30% reduziert werden. Zugleich würden die jährlich anfallenden direkten CO2-Emissionen des Gebäudesektors im Vergleich zum 6DS um mehr als 50% gesenkt werden. Die wichtigsten Maßnahmen, um dieses Potenzial ausschöpfen zu können, sind der Bau hocheffizienter neuer Gebäude, die umfassende energetische Sanierung bestehender Gebäude und die Einführung energieeffizienter Technologien zur Raumheizung und -kühlung.

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Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung 9

© OECD/IEA, 2016.

Der Energieverbrauch im Gebäudebereich geht überwiegend auf den Heiz- und Kühlbedarf in Städten zurück. Eine beschleunigte Einführung CO2-armer Technologien könnte jedoch helfen, die Nachfrage nach thermischem Komfort zu decken oder sogar zu verbessern und zugleich die negativen Umweltauswirkungen zu verringern. Mit einem Anteil von rund 40% des globalen Energieverbrauchs von Gebäuden bleibt die Raumheizung und -kühlung, insbesondere in Städten, ein kritischer Bereich des Gebäudesektors, der Maßnahmen erfordert. Erheblich steigen wird vor allem der Kühlbedarf in aufstrebenden Volkswirtschaften. Im 6DS erhöht sich der Energieverbrauch für Raumkühlung in urbanen Gebieten in Nicht-OECD-Staaten bis 2050 um mehr als das Fünffache. In einigen Ländern fallen diese Wachstumsraten sogar noch höher aus, insbesondere in Indien, wo sich der Verbrauch um einen Faktor von 25 erhöht.

Kasten I.1ETP 2016 Fallstudie: Die Rolle von Städten in Mexikos nachhaltiger Energiewende

Mit dem offiziellen Ziel, die CO2-Emissionen bis 2050 um 50% unter das Niveau des Jahres 2000 zu reduzieren, hat Mexiko eine äußerst ehrgeizige Energiewende zur Nachhaltigkeit angestoßen, die in allen Sektoren eine rasche Einführung CO2-armer Technologien erforderlich macht. Das 2DS-Szenario für Mexiko zeigt, dass dieses Ziel mit existierenden oder marktnahen Technologien erreichbar ist und dass es außerdem weitere bedeutende Nutzeneffekte, wie eine Verringerung der Luftverschmutzung und der Verkehrsüberlastung, mit sich bringen kann. Die rasche Einführung einer breiten Palette von Technologieoptionen wird dabei helfen die CO2-Emissionen im 2DS-Szenario bis 2050 im Verhältnis zum 6DS-Szenario um mehr als die Hälfte zu reduzieren.

Das 2DS-Szenario für Mexiko kann nur dann verwirklicht werden, wenn es den lokalen Entscheidungsträgern gelingt, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu verstärken. Dies beinhaltet insbesondere eine Abkehr von den bestehenden Mustern einer urbanen Zersiedlung. 2013 entfielen etwa 50% des Endenergieverbrauchs des gesamten innerstaatlichen Verkehrs und 75% des Endenergieverbrauchs des Gebäudesektors auf Städte. Dieser Endenergieverbrauch würde natürlich aufgrund von demografischen und wirtschaftlichen Einflussfaktoren steigen und sich im 6DS zwischen 2013 und 2050 fast verdoppeln. Wenn nichts unternommen wird, werden parallel dazu auch die direkten CO2-Emissionen des urbanen Gebäude- und Verkehrssektors steigen

und zwischen 2013 und 2050 einen Anstieg von 80% verzeichnen, der größtenteils auf den Verkehrssektor zurückzuführen wäre. Damit das 2DS in Mexiko verwirklicht werden kann, kommt es entscheidend darauf an, der Zunahme des Individualverkehrs auf Basis CO2-intensiver Energieträger entgegenzuwirken. Im 2DS würden bis 2050 mehr als 60% der im Verhältnis zum 6DS erzielten Emissionsminderungen im mexikanischen Verkehrssektor durch eine Verringerung des urbanen Mobilitätsbedarfs, eine Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel und eine Einführung CO2-armer Fahrzeuge in Städten erreicht werden.

Mithilfe effektiver Politikmaßnahmen, durch die das Dekarbonisierungspotenzial von Städten ausgeschöpft werden kann, würde Mexiko die städtische Infrastruktur auf nachhaltigere Entwicklungspfade bringen, mit denen über Jahrzehnte eine effizientere Energienutzung gewährleistet wäre. Urbane Räume in heißen Klimazonen etwa, in denen eine große Nachfrage nach Sozialwohnungen entstehen wird, könnten mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie nachhaltige Sozialwohnungsprogramme mit hocheffizienten Wohnhausanlagen einführen. Durch diese Strategie könnte der thermische Komfort in den Gebäuden erhöht werden, die damit verbundenen Energiekosten wären jedoch begrenzt. Darüber hinaus sollten die Bundesregierung und die Staatsregierungen eine stärkere Koordination mit Kommunen fördern, um nicht nachhaltige Trends wie die Zersiedlung umzukehren.

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10 Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung

© OECD/IEA, 2016

Städte verfügen über mehrere wichtige Merkmale, die zusätzliche Möglichkeiten zur Senkung des Energieverbrauchs in Gebäuden eröffnen. Durch die potenziell höhere räumliche Konzentration von Haushalten in Hochhäusern kann die gleiche Nachfrage nach Endenergiedienstleistungen mit einem geringeren Energieverbrauch gedeckt werden. Zudem können Haushalte in Städten durch die Möglichkeit eines Anschlusses an Fernwärme- oder Fernkältenetze mit einer kostengünstigeren und weniger CO2-intensiven Heizung und Kühlung versorgt werden als dies bei individuellen Heizanlagen möglich wäre. Außerdem bieten Städte Möglichkeiten, vor Ort das Fachwissen für die Bereitstellung von energieeffizienten Gebäudetechniken zu entwickeln, und ermöglichen durch die Konzentration der Nachfrage Skalenvorteile. Technologieanbieter haben Zugang zu einem breiten Kundenstamm und die städtischen Gemeinden ermöglichen eine raschere Verbreitung von bewährten Praktiken und Kundeninformationen, was die Verbreitung von Technologien beschleunigt.

Die lokalen Politikverantwortlichen haben die Maßnahmen und Mittel zur Verfügung um die bauliche Umwelt massiv zu beeinflussen bzw. umzugestalten. Lokale Politikverantwortliche können die Dekarbonisierung im urbanen Gebäudesektor durch Flächennutzungspläne, der Durchsetzung von Bauordnungen sowie durch die Planung effizienter, CO2-armer oder CO2-freier Fernwärme- und Fernkältenetze vorantreiben. Staatliche Politikmaßnahmen können urbane, CO2-arme Politiken in vielfältiger Weise unterstützen und verstärken. Dies kann sowohl durch Mechanismen die den gesamten Gebäudesektor betreffen (bspw. durch die Festlegung von Mindesteffizienznormen, steuerpolitische Maßnahmen, etc.) als auch spezifischer durch Maßnahmen die auf städtische Gebäude abgestellt sind (bspw. die Einführung eines auf Nachhaltigkeit ausgerichteten nationalen Rahmens zur urbanen Flächennutzungsplanung) in Kombination mit Initiativen zum Kapazitätsaufbau für lokale Planer erfolgen.

Zudem ist es wichtig, Informationen zu sammeln, um zu verstehen, welche Maßnahmen priorisiert werden müssen, um den größten Nutzen zu erzielen. Mit lokaler Planung eine nachhaltigere Energienutzung in Gebäuden zu erreichen, setzt voraus, dass die Zielkonflikte zwischen verschiedenen sauberen Energielösungen verstanden werden – etwa die Frage, ob der Ausbau eines bestehenden Fernwärmenetzes oder eine umfassende energetische Sanierung der Gebäude kosteneffektiver ist. Wenn Stadtplaner zum Beispiel Sanierungspakete für den vorhandenen Gebäudebestand erstellen und ermitteln, ab wann eine umfassende Sanierung nicht mehr wirtschaftlich ist, wird diese Information zu einer effektiveren Ausrichtung der Ziele der Gebäudepolitik beitragen. Kapazitäten für Datenerhebung und -analyse sind somit von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Entscheidungen auf Basis eines umfassenden Verständnisses der Möglichkeiten, Herausforderungen und zwischen verschiedenen Lösungen bestehenden Zielkonflikte getroffen werden können.

Urbane Verkehrssysteme können die CO2-arme Wende in der Mobilität anführenStädte sind die Hauptantriebskräfte der globalen Mobilitätsnachfrage, einerseits direkt durch den Personenverkehr in und zwischen urbanen Räumen als auch indirekt durch den Güterverkehr, der zur Deckung der Güternachfrage der Stadtbewohner erforderlich ist. 2013 entfielen auf den städtischen Verkehr etwa 40% des gesamten verkehrsbedingten Energieverbrauchs und der gesamten Well-to-Wheel-Treibhausgasemissionen. Außerdem resultiert ein erheblicher Teil des nichtstädtischen Verkehrs aus dem Material- und Produktbedarf städtischer Unternehmen und Haushalte.

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Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung 11

© OECD/IEA, 2016.

Die regional unterschiedlichen Mobilitätsmuster von Städten wiederum bestimmen, welches Spektrum an Optionen für eine nachhaltigere Energienutzung im städtischen Verkehr zur Verfügung steht. In OECD Staaten etwa entfallen derzeit der überwiegende Teil städtischer Mobilität auf private Personenkraftwagen bzw. leichte Nutzfahrzeuge. Eine Verlagerung vom Individualverkehr hin zum öffentlichen Verkehr, zum Zufußgehen und Radfahren ist somit unerlässlich, um das 2DS-Szenario im Verkehrsbereich umzusetzen. Ebenso wichtig ist die Rolle des öffentlichen Personennahverkehrs in Nicht-OECD-Volkswirtschaften um Zersiedlung und den damit verbundenen hohen Anteil an Personenkraftverkehr der charakteristisch ist in einigen Städten in Industrieländern, zu vermeiden.

Es gibt viele Möglichkeiten, die verkehrsbedingten CO2-Emissionen durch eine Reduzierung der Fahrten, eine Verkürzung der Wegstrecken, eine Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr und eine schrittweise Einführung effizienterer CO2-armer Fahrzeuge einzudämmen. Im 2DS können bis 2050 fast die Hälfte der Energieeinsparungen und zwei Fünftel der Emissionsminderungen des Verkehrssektors gegenüber dem 6DS direkt in urbanen Räumen erzielt werden. Höhere Fahrzeugeffizienz und CO2-arme Kraftstoffe sind notwendige Voraussetzungen für die Dekarbonisierung des städtischen Verkehrs, die zusammen etwa zwei Drittel des Emissionsminderungspotenzials ausmachen. "Vermeidungs-" und "Umstellungsoptionen" in städtischen Räumen würden 36%-39% der Emissionsminderungen im städtischen Verkehr (und etwa 15%-16% im Verkehr insgesamt) ermöglichen, was die strategische Bedeutung von Stadtplanung und Maßnahmen im Bereich des kommunalen Verkehrsnachfragemanagements (Travel Demand Management – TDM) für das 2DS verdeutlicht.

Die Nutzeffekte einer weniger Energie- und CO2-intensiven urbanen Mobilität gehen über die Emissionsminderungen hinaus, die in Städten erzielt werden können. Eine CO2-arme Mobilität kann zusätzliche nachhaltige Nutzen wie beispielsweise verminderte Luftverschmutzung, geringere Verkehrsbelastung und erhöhte Sicherheit generieren. Zusätzlich sind Städte auch wichtige Testumgebungen für die Markteinführung fortschrittlicher Verkehrstechnologien, darunter neue Mobilitätskonzepte wie "Mobilität als Dienstleistung" oder die Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in den städtischen Verkehr (z.B. als Mittel zur verkehrsträgerübergreifenden Integration der Dienstleistungen des öffentlichen Personennahverkehrs oder künftig mit der Einführung von autonomen Fahrzeugen). Außerdem eignet sich der Stadtverkehr gut für die Einführung von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs), sei es im Rahmen konventioneller Eigentumsmodelle, im Rahmen von Carsharing oder im Rahmen dynamischer Fahrgemeinschaftsprogramme. Wegen der geringeren Reichweiteanforderungen und der potenziellen Verfügbarkeit eines dichten Netzes öffentlicher Ladestationen kann das urbane Umfeld eine geeignete Nische für batterieelektrische Fahrzeuge sein.

Die lokalen Politikverantwortlichen haben viele Maßnahmen und Mittel zur Verfügung um eine angemessene und unterstützende Entwicklungsumgebung zu schaffen und dadurch die Nachhaltigkeit des urbanen Verkehrs zu erhöhen. Die lokalen Behörden sollten TDM-Maßnahmen umsetzen, die parallel zur rascheren Verbreitung von Elektrofahrzeugen, einschließlich Elektrozweirädern, öffentlichen Taxi- und Busflotten sowie leichten Nutzfahrzeugen (für Frachtlieferungen und andere kommunale Dienstleistungen wie Müllabfuhr oder Postdienste) auch die Nutzung des nichtmotorisierten (Fahrrad, Fußweg) und des öffentlichen Verkehrs fördern. Preispolitische Maßnahmen (z.B. Staugebühren, City-Maut, Straßenbenutzungsgebühren), Regulierungsmaßnahmen (z.B. Zugangsbeschränkungen, Begrenzung von Zulassungen) und Investitionen in sowie Subventionen für den öffentlichen Verkehr und die nichtmotorisierte Mobilität sind Beispiele kommunaler Maßnahmen, die energisch umgesetzt werden müssen, damit die

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12 Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung

© OECD/IEA, 2016

Ziele des 2DS im städtischen Verkehr verwirklicht werden können. Das Potenzial lokaler Politikmaßnahmen zur Dekarbonisierung des städtischen Verkehrs hängt davon ab, inwiefern nationale Politikmaßnahmen genutzt werden können die adäquate Preissignale liefern – am bedeutendsten sind hier eine Kraftfahrzeugs- und Brennstoffsteuern zu nennen- sowie nationale Rahmen, die eine nachhaltige Verkehrsplanung ermöglichen (und insbesondere eine integrierte Verkehrs- und Flächennutzungsplanung).

Eine urbane CO2-arme Energieversorgung und intelligente urbane Energienetze können vielfältige Nutzen auf lokaler und nationaler Ebene liefernDie in urbanen Räumen verfügbaren erneuerbaren Energien können maßgeblich zur Deckung des Energiebedarfs von Städten beitragen und zugleich die Widerstandsfähigkeit urbaner Energiesysteme erhöhen und ökonomischen Wert in städtischen Gemeinden sichern. Unter den erneuerbaren Energien, die in urbanen Räumen genutzt werden können, sind Dachphotovoltaikanlagen, feste Siedlungsabfälle und Klärgas in vielen Fällen bereits kosteneffektiv und können einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Strom-, Heiz- und Kühlbedarfs in Städten leisten. Auch wenn das Potenzial bei festen Siedlungsabfällen und Klärgas absolut gesehen nicht groß ist (im 2DS etwa entspricht es 2050 weniger als 4% des städtischen Strombedarfs), können diese Energieressourcen beträchtliche Kostenersparnisse für die von Städten erbrachten Abfallbehandlungs- und Wasseraufbereitungsdienste ermöglichen.

Dachphotovoltaikanlagen können maßgeblich zur Deckung des Stromverbrauchs in Städten beitragen. Im 2DS-Szenario könnten 2050 mit dem technischen Potenzial von Dachphotovoltaikanlagen bis zu 32% des urbanen Stromverbrauchs bzw. 17% des Gesamtstromverbrauchs gedeckt werden. Bei Berücksichtigung des Wettbewerbs mit alternativen Stromerzeugungsoptionen würden Dachphotovoltaikanlagen im 2DS 2050 rund 5% des urbanen Strombedarfs kosteneffektiv decken. Kleinstädte weisen wegen ihrer geringeren Bevölkerungsdichte ein größeres Potenzial für Dachphotovoltaikanlagen auf. Allerdings sind sie in vielen Fällen am wenigsten gerüstet, um dieses Potenzial ausschöpfen zu können. Nationale und regionale Regierungen können hierbei eine zentrale Rolle spielen, indem sie Städten helfen, die bei Daten, finanziellen Ressourcen, Fachwissen und Governance-Kapazitäten bestehenden Mängel in Angriff zu nehmen.

Städte können den CO2-Fußabdruck ihres Wärmeverbrauchs verringern, indem sie die Abwärme von in der Nähe gelegenen Industrieanlagen nutzen. Die Kosteneffizienz der Nutzung industrieller Abwärme in Städten hängt von den lokalen Gegebenheiten ab, beispielsweise vom Vorhandensein von Wärmeverteilungsnetzen und von der Qualität der Wärmequellen. Im 2DS entspräche das globale technische Potenzial industrieller Mittel- und Hochtemperaturabwärme, die in energieintensiven Branchen gewonnen werden könnte, 2% des derzeitigen industriellen Endenergieverbrauchs bzw. 3% des Energieverbrauchs städtischer Gebäude im Jahr 2050. Regional betrachtet bieten sich in Städten in Entwicklungsländern große Chancen, da 80% des identifizierten industriellen Abwärmepotenzials in Nicht-OECD-Volkswirtschaften zu finden sind. Um die industrielle Abwärmerückgewinnung zu erhöhen, sollten Politikrahmen an Industriestandorten Prozessintegrationstechniken als Teil der industriellen Energiemanagementsysteme fördern und die Kartierung der lokalen Energieressourcen und des städtischen Verbrauchs vorantreiben.

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Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung 13

© OECD/IEA, 2016.

Die Systemintegration dezentraler Energiedienstleistungen in Städten kann eine raschere Marktdurchdringung dezentraler Energiequellen und periurbaner erneuerbarer Energien ermöglichen, was die Widerstandsfähigkeit und Sicherheit sowohl der städtischen als auch der nationalen Energiesysteme erhöht. In einem globalen Szenario, das durch einen starken Anstieg variabler erneuerbarer Energien und dezentraler Erzeugung gekennzeichnet ist, ist eine intelligentere städtische Energieinfrastruktur eine wichtige Voraussetzung, um das 2DS-Szenario erreichen zu können und zusätzliche nicht-klimawandelbezogene Nutzen auf nationaler Ebene zu generieren (Kasten I.2). Das Überwachungs- und Steuerungspotenzial von IKT sollte in die städtische Netzplanung integriert werden. In Gebieten mit beträchtlichem Heizbedarf, in denen ein Großteil der städtischen Infrastruktur erst noch errichtet werden muss (z.B. in China), können Niedertemperatur-Fernwärmenetze eine größere Flexibilität der nationalen Netze ermöglichen.

Eine effektive Systemintegration auf urbaner Ebene erfordert innovative neue Geschäftsmodelle. Beispiele innovativer Geschäftsmodelle sind "Mikronetze als Dienstleistung" bzw. verschiedene existierende Modelle, bei denen Verbraucher zu Erzeugern und „Prosumenten“ werden, was auf lokaler Ebene ein breites Spektrum an Nutzeffekten ermöglicht, darunter geringere Umweltauswirkungen, niedrigere Energiekosten für die städtischen Gemeinden, ein besserer Zugang zu Energie und eine größere Versorgungssicherheit. Nationale und lokale Politikverantwortliche müssen zusammenarbeiten, um diese Synergieeffekte zu ermöglichen und die Vorteile intelligenterer städtischer Energienetze sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene zu nutzen (Kasten I.2).

Kasten I.2Nutzeffekte intelligenter städtischer Energienetze für nationale Energiesysteme

Intelligente städtische Energiesysteme können das gebündelte Potenzial der dezentralen Erzeugung und der integrierten urbanen Energienetze nutzen, um die Flexibilität des nationalen Energiesystems zu erhöhen.

Durch intelligente, IKT-gestützte dezentrale Energieressourcen (einschließlich Energiespeichern) kann in intelligenten urbanen Energienetzen eine Reihe technischer Dienstleistungen erbracht werden, die Netzbetreibern eine bessere Planung und einen besseren Betrieb der nationalen Stromsysteme ermöglichen, und die Aufnahmekapazität für erneuerbare und dezentrale Energietechnologien wiederum zu geringeren Kosten erhöht werden.

Die Vorteile intelligenter urbaner Energienetze beschränken sich nicht auf Stromsysteme: Durch eine Integration der Strom-, Wärme- und Brennstoffnetze ist es möglich, die Auslastung des Systems zu erhöhen, die Gesamtkosten zu senken und die Flexibilität des nationalen Stromsystems zu erhöhen. Mit einem Fernwärmenetz etwa können Erzeugung und Verbrauch von Strom und Wärme lokal gekoppelt und damit die betriebliche

Flexibilität geschaffen werden, um Perioden mit Über- oder Unterproduktion von Strom aus variablen erneuerbaren Energien im nationalen Netz auszugleichen. Durch die größere Flexibilität, die mit derartigen urbanen Power-to-Heat-Systemen erreicht wird, kann nicht nur die variable Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im nationalen System ausgeglichen werden. Es ist außerdem möglich, lokal für einen Ausgleich zu sorgen und andere Systemdienstleistungen zu erbringen, um die Integration dezentraler Energiequellen zu fördern.

Dadurch, dass intelligentere, integrierte urbane Energiesysteme ein dezentraleres Energiesystem ermöglichen, in dem Energie auf lokaler Ebene erzeugt und verbraucht wird, kann der Investitionsbedarf in der nationalen Energieinfrastruktur sinken (u.a. durch weniger strenge Vorgaben in Bezug auf die Reserveleistung oder die Übertragungsinfrastruktur). Außerdem können sie ganz allgemein durch die höhere Redundanz und die größere Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Schocks die Energieversorgungssicherheit erhöhen.

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14 Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung

© OECD/IEA, 2016

Die Mobilisierung des nachhaltigen urbanen Energiepotenzials bedarf einer nachdrücklichen und breiten Unterstützung, von nationalen Regierungen bis hin zu lokalen PolitikverantwortlichenEin Großteil des Potenzials an Energieeinsparungen und CO2-Emissionsminderungen, das Städte bieten, wird ungenutzt bleiben, wenn es nicht gelingt die Politikmaßnahmen zu steigern. Es bedarf frühzeitiger, koordinierter und wirksamer Maßnahmen, um einen "Lock-in" in ineffiziente Energiesystemen zu vermeiden. Sind Gebäude einmal errichtet, Straßen gebaut oder öffentliche Verkehrssysteme aufgebaut, bestehen sie für viele Jahre. In den letzten Jahren wurde der traditionelle Fokus urbaner Energiepolitik zur Deckung der Nachfrage der Stadtbewohner nach Energiedienstleistungen bei gleichzeitiger Verringerung der lokalen Umweltauswirkungen maßgeblich ausgeweitet. Viele Städte haben sich der größeren Herausforderung einer nachhaltigen urbanen Energieversorgung gestellt. Diese Städte haben in den letzten 25 Jahren eine starke Führungs- und Pionierrolle übernommen, indem sie neue Aspekte einer nachhaltigen Energieversorgung, wie den Klimaschutz und die Widerstandsfähigkeit des Energiesystems, in Angriff genommen haben.

Die Fähigkeit von Städten lokale Nachhaltigkeitsprobleme im Energiebereich effektiv anzugehen, kann sich positiv auf die Chancen zum Erreichen der nationalen energiepolitischen Ziele auswirken. Die Kapazität von Städten, den Endverbrauch zu reduzieren und zu dekarbonisieren und die urbane Energieversorgung zu fördern, ist ein strategischer Katalysator für nationale Politikmaßnahmen. Erstens können intelligentere urbane Energienetze die Flexibilität des übergeordneten Energiesystems erhöhen, welches in sich eine Säule für die Versorgungssicherheit und Erschwinglichkeit ist. Zweitens führt eine Verringerung der Luftverschmutzung und der Verkehrsbelastung zu einer Senkung der Kosten der nationalen Gesundheitssysteme und zu einer Erhöhung der Produktivität der nationalen Volkswirtschaften. Drittens ist eine größere Widerstandsfähigkeit urbaner Energiesysteme gegenüber externen Schocks wie Extremwetterereignissen auch Voraussetzung für eine größere Versorgungssicherheit im nationalen System.

Darüber hinaus können Städte als strategisch wichtiges Demonstrationslabor für innovative Energietechnologien und Geschäftsmodelle dienen. Das Engagement von Entscheidungsträgern auf lokaler und nationaler Ebene ist jedoch von entscheidender Bedeutung, um die richtigen Rahmenbedingungen für die Förderung des urbanen Innovationsraums zu schaffen. Urbane Energiesysteme können ideale Nischen bieten, damit innovative Energietechnologien (z.B. Elektrofahrzeuge, gebäudeintegrierte Photovoltaik) durch Markteinführung von der Demonstrationsphase zur Marktreife gelangen. Eine raschere Technologieverbreitung bringt darüber hinaus neue Chancen und einen Bedarf an neuen Geschäftsmodellen mit sich. Auf lokaler und nationaler Ebene stehen zahlreiche Politikinstrumente zur Verfügung, um den von innovativen Technologien und Geschäftsmodellen ausgehenden Wandel zu fördern, das rasche Tempo dieses Wandels erfordert allerdings ein erhebliches Maß an Flexibilität und Reaktivität.

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Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung 15

© OECD/IEA, 2016.

Für eine effektive Förderung nachhaltiger urbaner Energiesysteme stehen lokalen Regierungen und Verwaltungen mehrere Politikmechanismen zur Verfügung. Mit einigen dieser Politikinstrumente lässt sich die nachhaltige lokale Energieversorgung mit einem ganzheitlicheren Ansatz in Angriff nehmen. Ob zum Beispiel die Rolle optimal genutzt wird, die kompakte Stadtformen im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitswende spielen können, hängt maßgeblich von den Kapazitäten zur Umsetzung einer integrierten Flächennutzungs- und Verkehrsplanung ab. Nachhaltige urbane Energiepläne haben sich in tausenden Städten der Welt weitgehend durchgesetzt. Außerdem haben innovative Finanzierungsmechanismen (z.B. der Property Assessed Clean Energy mechanism) und Governance-Ansätze (z.B. das Sustainable Energy Utility Modell) bewiesen, dass sie viele Barrieren beseitigen können, die der Nutzung des nachhaltigen Energiepotenzials auf lokaler Ebene im Weg stehen. Die Ambition und die Effektivität dieser Politikansätze hängen jedoch von den personellen, legislativen und finanziellen Kapazitäten der kommunalen Verwaltungen ab, welchen es häufig sogar in Bereichen die traditionell ihrer Zuständigkeit unterliegen, wie der Flächennutzungs- und Verkehrsplanung an derartigen Kapazitäten fehlt.

Die nationalen Regierungen können die Energiewende auf lokaler Ebene durch eine Kombination von Rahmenbedingungen und Regulierungsansätzen erfolgreich vorantreiben. Den öffentlichen Entscheidungsträgern auf nationaler Ebene bieten sich viele Optionen, um Städten die Verwirklichung ihres Ziels einer nachhaltigen lokalen Energieversorgung zu ermöglichen. Dazu zählen u.a. die Etablierung von Programmen zum Kapazitätsaufbau im Bereich der Stadtplanung, die Ausweitung der Gesetzgebungskompetenzen in Bezug auf lokale Steuern, die Flächennutzungs- und die Verkehrsplanung und die Bereitstellung spezieller Finanzierungsprogramme für urbane Infrastrukturinvestitionen. Zudem können nationale politische Entscheidungsträger verbindliche Vorgaben machen, damit Städte Nachhaltigkeitspläne und Mindeststandards für die Energieeffizienz der Gebäude der Kommunalverwaltung und der öffentlichen Verkehrsflotte einführen. In vielen Ländern kann darüber hinaus durch nationale Steuervorschriften die Zersiedlung gebremst werden, indem spezifische Vorschriften für lokale Grundstückserschließungen geschaffen und Gebühren und Grundsteuern genutzt werden, die starke finanzielle Anreize für eine kompakte und dichte Stadtentwicklung bieten.

Eine Patentlösung gibt es nicht. Die politischen Entscheidungsträger müssen eine für die Besonderheiten der jeweiligen Stadt bzw. des jeweiligen Landes geeignete Kombination erfolgreicher Strategien und Lösungen wählen. In Nicht-OECD-Volkswirtschaften, in denen ein beträchtlicher Teil der urbanen Infrastruktur erst noch errichtet werden muss, bietet sich eine große Chance für einen "positiven" Lock-in in CO2-arme Energiesysteme. Kapazitätsaufbau und finanzielle Unterstützung sind für Städte in aufstrebenden Volkswirtschaften von entscheidender Bedeutung. Nationale Regierungen, multilaterale Entwicklungsbanken, NGOs und internationale Organisationen spielen allesamt bei der Unterstützung von Städten mit einem erheblichen Bedarf an neuer Energieinfrastruktur eine strategische Rolle. Die OECD-Staaten dagegen müssen daran arbeiten, den CO2-Fußabdruck ihrer Infrastruktur zu verringern, zum Beispiel durch die Sanierung gewerblich und privat genutzter Gebäude und eigener Busspuren für Busschnellverkehrssysteme („Bus-Rapid-Transit-Systeme“). Eine weitere wichtige Rolle kommt den OECD-Staaten schließlich auch beim Testen und der Einführung neuer Finanzierungsmechanismen und Governance-Ansätze zu, damit aufstrebenden Volkswirtschaften Beispiele und bewährte Praktiken zur Verfügung gestellt werden können.

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16 Energy Technology Perspectives 2016 Zusammenfassung

© OECD/IEA, 2016

Kasten I.3 Empfehlungen für nationale Politikverantwortliche

Während in jedem Kapitel der ETP 2016 Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise in Regierungen und der Wirtschaft und verschiedener Ebenen (national, lokal) formuliert werden, zielen die folgenden vorrangigen Empfehlungen darauf ab, die wichtigsten Ansatzpunkte zur Förderung des nachhaltigen Energiepotenzials von Städten für nationale Politikverantwortliche zusammenzufassen.

■ Eine bessere Abstimmung von Regulierungsrahmen auf technische Innovationen wird die Einführung neuer Technologien und innovativer Geschäftsmodelle in urbanen Energiesystemen unterstützen.

■ Die Kapazitäten lokaler Regierungen und Verwaltungen zur Einführung effektiver Maßnahmen für eine nachhaltige Energieversorgung sollten gestärkt werden, u.a., indem die kommunale Gesetzgebungskompetenz, in Fällen in denen sich dies als angemessen erweist, ausgeweitet wird.

■ Die Ausweitung der Kapazität von Städten zur Generierung von Einnahmen und der Zugang zu günstigeren Finanzierungen wird Ihre Bemühungen zur Einführung nachhaltiger Energieprogramme und Infrastrukturprojekte fördern.

■ Die Fähigkeit lokaler Beamter, eine integrierte Flächennutzungs- und Verkehrsplanung und eine nachhaltige Energieplanung umzusetzen, sollte durch mit nationalen Mitteln finanzierte Kapazitätsaufbauprogramme gefördert werden, welche ihrerseits von den Erfahrungen internationaler Organisationen profitieren können.

■ Die Schaffung von „Clearinginstitutionen“, wo diese noch nicht existieren, wird den Dialog und die Koordinierung zur Identifizierung von Herausforderungen bei der Beschleunigung der urbanen Energiewende zwischen nationalen und lokalen Regierungen sowie anderen Akteuren des Energiesektors verstärken sowie die Diskussion neuer Lösungen anregen.

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www.iea.org/etp2016

Explore the data behindEnergy Technology Perspectives 2016

The IEA is expanding the availability of data used to create the Energy Technology Perspectives publication. Interactive data visualisations are available on the IEA website for free. After buying the book, extensive additional data, interactive visuals and other tools will be made available on a restricted area of the website.

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The paper used for this document has received certification from the Programmefor the Endorsement of Forest Certification (PEFC) for being produced respecting PEFC’s ecological,

social and ethical standards. PEFC is an international non-profit, non-governmental organization dedicated to promotingSustainable Forest Management (SFM) through independent third-party certification.

IEA PUBLICATIONS, 9 rue de la Fédération, 75739 PARIS CEDEX 15Layout and Printed in France by CORLET, May 2014

(612014011P1) ISBN: 9789264208001Photo credits: Graphic Obsession

This publication reflects the views of the International Energy Agency (IEA) Secretariat but does notnecessarily reflect those of individual IEA member countries. The IEA makes no representation

or warranty, express or implied, in respect to the publication’s contents (including its completenessor accuracy) and shall not be responsible for any use of, or reliance on, the publication.

This document and any map included herein are without prejudice to the status of or sovereigntyover any territory, to the delimitation of international frontiers and boundaries and to the name

of any territory, city or area.

IEA PUBLICATIONS, 9 rue de la Fédération, 75739 PARIS CEDEX 15Layout and Printed in France by CORLET, May 2014

(612014011P1) ISBN: 9789264208001Photo credits: Graphic Obsessionn:

www.oecd.org/about/publishing/corrigenda.htmIEA/OECD possible corrigenda o

ETP 2016_001-416.indb 416 4/25/2016 9:28:57 PM

This publication reflects the views of the International Energy Agency (IEA) Secretariat but does not necessarily reflect those of individual IEA member countries. The IEA makes no representation

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Typeset and printed in France by IEA, May 2016

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The paper used has been produced respecting PEFC’s ecological, social and ethical standards

Dieses Dokument wurde ursprünglich auf Englisch veröffentlicht.Die IEA hat zwar im Rahmen des Möglichen sichergestellt, dass die deutsche Übersetzung dem

englischen Original getreu ist, kleine Abweichungen sind jedoch nicht auszuschließen.

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Städte sind Motoren des Wirtschaftswachstums, sie können jedoch auch Motoren eines nachhaltigen Wandels sein. Da ein wachsender Anteil der Weltbevölkerung in Städten lebt, können ehrgeizige Maßnahmen in urbanen Gebieten maßgeblich zur langfristigen Nachhaltigkeit des globalen Energiesystems beitragen. Dazu zählen auch die CO2-Emissionsminderungen, die zum Erreichen der bei der UN-Klimakonferenz in Paris (COP21) vereinbarten Klimaschutzziele erforderlich sind. Die Förderung durch nationale Regierungen ist eine strategische Voraussetzung, um das in zu vielen Fällen ungenutzte Potenzial nachhaltiger Energietechnologien und -instrumente in Städten ausschöpfen zu können.

Angesichts der Perspektive eines steigenden weltweiten Energieverbrauchs in den kommenden Jahrzehnten, beschäftigt sich die Publikation Energy Technology Perspectives 2016 (ETP 2016 – Energietechnologische Perspektiven) mit den Technologie- und Politikoptionen, um den Übergang auf nachhaltige urbane Energiesysteme zu beschleunigen. Mithilfe dieser Optionen könnte eine Energiewende vorangetrieben werden, die vielen nach wie vor unmöglich scheint, sofern es gelingt, die lokalen und nationalen Maßnahmen zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele beider Ebenen zu koordinieren. In dieser Hinsicht besteht in der Tat noch beträchtlicher Verbesserungsbedarf: Die ETP 2016 präsentieren den jährlich erscheinenden Bericht „IEA Tracking Clean Energy Progress“, der einmal mehr zeigt, dass die nötigen Verbesserungen trotz einiger bemerkenswerter Fortschritte wesentlich langsamer erfolgen als zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele des Energiesektors erforderlich wäre.

Durch die Darstellung von Entwicklungspfaden für eine nachhaltige Energiewende mit detaillierten und transparenten quantitativen Analysen und ausgewogenen Erläuterungen ist die Publikationsreihe der ETP 2016 nicht nur für Energieexperten, politische Entscheidungsträger sowie Staats- und Regierungschefs, sondern auch für Führungskräfte der Wirtschaft und Investoren zur Pflichtlektüre avanciert.

Mit dem Kauf der ETP 2016 erhalten Sie außerdem Zugriff auf ein umfassendes Online-Angebot an Daten, Abbildungen und Darstellungen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.iea.org/etp2016

Energy Technology Perspectives 2016Towards Sustainable Urban Energy Systems

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