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358 A. Schneider/A. Maas · Einfluss des Mikroklimas auf das energetische und thermische Verhalten von Gebäuden am Beispiel des Standortes Kassel Bauphysik 32 (2010), Heft 6 Aktuell „EnEV easy“ für Wohngebäude Die Anforderungen an das energiespa- rende Bauen sind im Laufe der Jahre im- mer höher geworden. Die EnEV 2009 bewirkte eine Verschärfung des Anfor- derungsniveaus von etwa 30 % gegen- über der EnEV 2007. Die zusätzlich ein- geführten Anforderungen aus dem Er- neuerbaren Energien Wärme Gesetz (EEWärmeG) erhöhten darüber hinaus die Komplexität des Nachweisverfah- rens. Die Anwendung ist mit einem er- heblichen Berechnungsaufwand verbun- den und erfordert inzwischen sehr spe- zielle Kenntnisse auf dem Gebiet der Bauphysik, der Haus- und der Licht- technik. Das Fraunhofer-Institut für Bauphy- sik (IBP) hat im Auftrag des Wirtschafts- niken gibt es eine übersichtliche Tabelle mit Anforderungen an die Mindest-Wär- medurchlasskoeffizienten (U-Werte) von Dächern, Wänden, Kellerdecken, Fens- tern und Türen für Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften, Reihenmittelhäuser und Mehrfamilienhäuser. Werden diese beim Bauantrag nachgewiesen, gelten die Forderungen der EnEV und des EEWärmeG als erfüllt und es sind keine weiteren Berechnungen erforderlich. Die komplette Studie steht unter Link: http://www.wm.baden-wuerttem- berg.de/fm7/2028/IBP-WB150.pdf. Weitere Informationen: Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP Dipl.-Ing. Hans Erhorn Tel. +49(0)711/99703380 [email protected] ministeriums Baden-Württembergs eine Studie durchgeführt und eine Methode entwickelt, die den Nachweis der Ein- haltung der energetischen Anforderun- gen drastisch vereinfacht. Die Grundlage für die Studie bildete ein Datenpool aus typischen Wohnge- bäuden, die nach Einfamilien-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern differenziert wurden. Den definierten Gebäudegrup- pen wurden zehn marktgängige Anlagen- systeme zugeordnet. Die beispielhaften Anlagentechniken umfassen den Einsatz von Brennwertkesseln mit Solarkollek- toren, Biomassekesseln, die verschiede- nen Arten von Luft-, Wasser- und Sole- Wärmepumpen, Nah- und Fernwärme sowie in Ergänzung dazu die kontrol- lierte Wohnungslüftung mit Wärmerück- gewinnung. Für alle diese Anlagentech-

“EnEV easy” für Wohngebäude

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358

A. Schneider/A. Maas · Einfluss des Mikroklimas auf das energetische und thermische Verhalten von Gebäuden am Beispiel des Standortes Kassel

Bauphysik 32 (2010), Heft 6

Aktuell

„EnEV easy“ für Wohngebäude

Die Anforderungen an das energiespa-rende Bauen sind im Laufe der Jahre im-mer höher geworden. Die EnEV 2009bewirkte eine Verschärfung des Anfor-derungsniveaus von etwa 30 % gegen -über der EnEV 2007. Die zusätzlich ein-geführten Anforderungen aus dem Er-neuerbaren Energien Wärme Gesetz(EEWärmeG) erhöhten darüber hinausdie Komplexität des Nachweisverfah-rens. Die Anwendung ist mit einem er-heblichen Berechnungsaufwand verbun-den und erfordert inzwischen sehr spe-zielle Kenntnisse auf dem Gebiet derBauphysik, der Haus- und der Licht-technik.

Das Fraunhofer-Institut für Bauphy-sik (IBP) hat im Auftrag des Wirtschafts-

niken gibt es eine übersichtliche Tabellemit Anforderungen an die Mindest-Wär-medurchlasskoeffizienten (U-Werte) vonDächern, Wänden, Kellerdecken, Fens -tern und Türen für Einfamilienhäuser,Doppelhaushälften, Reihenmittelhäuserund Mehrfamilienhäuser. Werden diesebeim Bauantrag nachgewiesen, geltendie Forderungen der EnEV und des EEWärmeG als erfüllt und es sind keineweiteren Berechnungen erforderlich.

Die komplette Studie steht unterLink: http://www.wm.baden-wuerttem-berg.de/fm7/2028/IBP-WB150.pdf.

Weitere Informationen:Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBPDipl.-Ing. Hans ErhornTel. +49(0)711/[email protected]

ministeriums Baden-Württembergs eineStudie durchgeführt und eine Methodeentwickelt, die den Nachweis der Ein-haltung der energetischen Anforderun-gen drastisch vereinfacht.

Die Grundlage für die Studie bildeteein Datenpool aus typischen Wohnge-bäuden, die nach Einfamilien-, Reihen-und Mehrfamilienhäusern differenziertwurden. Den definierten Gebäudegrup-pen wurden zehn marktgängige Anlagen-systeme zugeordnet. Die beispielhaftenAnlagentechniken umfassen den Einsatzvon Brennwertkesseln mit Solarkollek-toren, Biomassekesseln, die verschiede-nen Arten von Luft-, Wasser- und Sole-Wärmepumpen, Nah- und Fernwärmesowie in Ergänzung dazu die kontrol-lierte Wohnungslüftung mit Wärmerück-gewinnung. Für alle diese Anlagentech-