KUNSTHALLE % SCHWÄBISCH HALLKunst im Aufbruch – Strömungen nach 1945 Eine andere Kunstsprache entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg. Viele Künstler sahen nur in der Loslösung von der Gegen-ständlichkeit und den alten Strukturen einen neuen künstlerischen Anfang. Man-che Künstler treten aus der Bewegung Abs-traction-Création (1931–1936) hervor und spielen mit abstrakt, geometrischen For-men. Andere Künstler lösen sich davon und möchten eher den spontanen Schaffenspro-zess, der sich im Informel wiederfindet. In den 1960er Jahren ging es dann nicht mehr um eine abstrakt-gestische Ausdrucksform. Die Nouveau Realistes beschäftigen sich mit Konsum und Werbung, die sich auf vielfältige Weise äußerte. So wurden Plakat-abrisse, Abfallmaterialien und Gebrauchs-gegenstände in den Werken eingebunden. Zeitgenössische Künstlerpositionen Jedes Kunstwerk erzählt seine eigene Ge-schichte und gibt durch Materialität, Farb-gebung, Form und Technik Hinweise darüber, welche Thematik der Künstler an-sprechen möchte. Die Künstlerin Annette Messanger arbeitet in ihrem Werk farbige Stoffe und Puppen ein, um auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft einzugehen. Die gewaltige Spinne aus Bronze von Louise Bourgeois steht symbolisch für ihr ambiva-lentes Verhältnis zu ihrem Vater und die in-nige Beziehung zu ihrer Mutter. So werden psychische und physische Erfahrungen, Empfindungen und Gefühle, aber auch ge-sellschaftliche Umwälzungen auf unter-schiedliche Weise künstlerisch umgesetzt. Es wird spannend sein, die Methoden und An-sätze zu entdecken. Kreativteil Im Kreativteil werden die Themen aus der Führung nochmals inhaltlich- praktisch aufgegriffen.

Preise und Konditionen Führung, 60 Min. Themen– und Überblicksführungen € 2,– pro Kind, SchülerIn und Begleitperson Führung mit Kreativteil, 120 Min. Themen– und Überblicksführungen mit kreativem Arbeiten im Kunstatelier € 70,– pro Gruppe Gruppengröße Kindergarten: max. 20 Kinder pro Gruppe Schulklassen: max. 30 Kinder pro Gruppe Mehr als 20 bzw. 30 Personen werden in zwei oder mehreren Gruppen parallel durch die Ausstellung geführt. Anmeldung und Buchung Fon 079194672-14 oder kunsthalle@wuerth.com Gerne können Sie bereits ab 9 Uhr mit Ihrer Gruppe in die Kunsthalle Würth kommen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Titelabbildung: Robert Delaunay Rythme n°1, décoration pour le Salon des Tuileries, 1938 Öl auf Leinwand, 592 x 592 cm

Alle Aktivitäten der Kunsthalle Würth sind Projekte der Adolf Würth GmbH & Co KG.

von henri

ma t i s s e

bis louise

bourgeois

Kunstvermittlung

Das Musée d’Art moderne de la Ville de Paris zu Gast in der Kunsthalle Würth 15. 4. – 15. 9. 2019

Unsere Angebote laden grundsätzlich zur dialogischen und kreativen Auseinanderset-zung mit originalen Kunstwerken ein. Werk-betrachtungen und Aktivitäten zum Nachvollziehen, Mitmachen und Selberma-chen bieten jedem Alter einen innovativen und erlebnisreichen Zugang zur Kunst, vom Kindergarten bis zur Oberstufe. Themenangebote Die Themenangebote sind altersunabhängig und können auch individuell auf Ihre aktuellen Unterrichtsinhalte abgestimmt werden. Zudem gehen wir gerne auf Ihre inhaltlichen Wünsche ein. Kita und Grundschule Stechende Farben und dynamische Bewegungsmuster Auf knallig bunte und antinaturalistisch Far-ben setzen die Künstlergruppe die Fauves. Für sie ist der Ausdruck wichtig und nicht das Motiv. Die Pinselführung ist schnell und hastig mit viel Leidenschaft aus-geführt.

Mit neuen Augen sehen – der Kubismus Auch der Kubismus geht auf die Verände-rungen der Zeit ein. Der Blick auf alltägli-che Dinge, Landschaften, Gegenstände aber auch Menschen verändert sich. Die Veränderungen zu erken-nen und den Prozess der Erneuerung in der Darstellung vorzu-nehmen, war ent-scheidend für die neue Mal-weise und Technik. Es entstehen neue Formen aus der Geometrie, collagenartige Zusammensetzun-gen und farben -reiche Muster.

Materialschlacht In den 1960er-Jahren beginnen die Künstler

etwas Neues auszuprobieren. Sie neh-men Abfall, Zeitungen und vieles

mehr, um daraus Kunst zu machen. Es war ihnen

wichtig, bei den Men-schen ein Umdenken zu bewirken und zu zeigen, dass auch aus weggeworfene Sa-chen etwas Schönes entstehen kann.

Weiterführende Schulen Am Puls ihrer Zeit! Das Künstlerpaar Robert und Sonia Delau-nay beschäftigt sich intensiv mit Dynamik und dem Zusammenwirken von Farbkon-trasten und den Möglichkeiten, die sich da-durch ergeben. Beide Künstler waren sehr beeindruckt und fasziniert von den neuen technischen Errungenschaften wie dem Flugzeug und dem Eiffelturm. In ihren Dar-stellungen werden Farbkreise- und ringe, bestimmte Farben nebeneinandergesetzt und verschiedene Perspektiven eingenom-men, um die Wirkung des Lichts und eine Illusion von Bewegung sichtbar zu machen. Sonia Delaunay bewegte sich in verschiede-nen Disziplinen wie Malerei, Mode, Textil-design und entwarf Theaterkostüme für Filme.

Paris als Zentrum der Kunst Für viele Künstler aus dem Ausland bildet Paris das internationale Zentrum der Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Unter dem Begriff der École de Paris werden zahlreiche ausländische Künstler zusammengefasst wie Max Ernst, Modigliani, Chäim Soutine, Chagall und viele mehr. Die extreme Unter-schiedlichkeit ihrer Werke betont die beson-dere Freiheit in ihrer künstlerischen Ausübung, obwohl sie einer Schule zugeord-net werden. Sie sorgen zudem für eine stilis-tische Vielfalt und geben eine neue Richtung vor. Kunst als Provokation Das Ziel der Surrealisten war es, eine über-geordnete Welt der Wirklichkeit zu schaffen, die Traum und Realität verschmelzen lässt. Die Dada-Bewegung ging dem voraus. Um ihre Kunst umzusetzen, ist beider vor-nehmste Technik die Collage, aber auch neue Medien wie die Fotografie und der Film werden eingesetzt. Zudem werden Pro-thesen und Maschinen kreativ und verspielt in die Kunstobjekte integriert. Der Protest gegen die Schrecken des Ersten Weltkrieges vereint die Künstler. Mit Spott, Ironie, Komik, Nonsens und Verstand zeigen sie radikal ihre Haltung und Wertvorstellung.

Georges Braque Nature morte à la pipe /

Stillleben mit Pfeife, 1914 Öl und Sand auf Leinwand

37,5 x 45,7 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Robert Delaunay Tour Eiffel / Eiffelturm, 1926 Öl auf Leinwand 170 x 104 cm

Amedeo Modigliani Femme aux yeux bleus / Frau mit blauen Augen, um 1918 Öl auf Leinwand 81 x 54 cm

Louise Bourgeois Araignée / Spinne, 1995 Bronze und Stahl 337,8 x 642,6 x 469,9 cm © The Easton Foundation / © VG Bild-Kunst, Bonn 2019