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Erscheinungsort Linz Verlagspostamt 4020 Linz* Einzelpreis S 7.— P. b. b. Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ) Folge 4 Wien — Linz, 19. Februar 1987 33. Jahrgang Wie Prag auf Moskau reagiert (Seite 2) Goethes liebes Böhmen (Seite ?) 1 Seite „Tribüne der Meinungen" (Seite 4) enschenrechte sollen in Moskau diskutiert werden Kremlchef Gorbatschow geht den „Reform- kurs" umfassend an. Nun möchte er gar die für den Osten so problematischen Menschen- rechtsfragen in der „Höhle des Löwen", in Mos- kau, diskutieren. Die Sowjetunion hat den Westen zur Annah- me ihres Vorschlages gedrängt, im Rahmen der Konferenz über Sicherheit und Zusammen- arbeit in Europa (KSZE) eine Sondertagung zur Behandlung von Menschenrechtsfragen nach Moskau einzuberufen. Einen Tag nach der amtlichen Bestätigung einer Begnadigung von 140 politischen Häftlingen und wohl auch im Hinblick auf ein internationales Forum über die Schaffung einer „atomwaffenfreien Welt", das in der sowjetischen Hauptstadt stattfand, rief das Parteizentralorgan „Prawda" zur Abkehr von „propagandistischer und politischer Kon- frontation" im Zusammenhang mit humanitä- ren Fragen auf. Allerdings verband die Zeitung damit eine Reihe von Vorwürfen an die Adres- se der westlichen KSZE-Staaten, während sie für das eigene Land den Anspruch erhob, der Respektierung von Grundfreiheiten einschließ- lich der Meinungsäußerung und Religionsaus- übung „große Bedeutung" beizumessen. Die Einberufung einer Menschenrechtskon- ferenz hatte der sowjetische Außenminister Schewardnadse im November vergangenen Jahres zum Auftakt des KSZE-Folgetreffens in Wien angeregt, damit wegen anhaltender Ver- letzungen dieser Menschenrechte in der So- wjetunion selbst auf westlicher Seite aber kein sonderlich positives Echo auslösen können. Dieser Haltung setzte die „Prawda" am Mitt- woch die Behauptung entgegen, die KSZE- Schlußakte von Helsinki sei für Moskau gerade in bezug auf ihre humanitären Aspekte bedeu- tungsvoll. Freilich dürften die von ihnen aufge- worfenen „komplexen Probleme" nicht in den Sog eines „Doppelstandards" geraten, machte das Parteiorgan in Anlehnung an die offizielle sowjetische Vorstellung geltend, nach der den Menschenrechtsverletzungen auch Arbeitslo- sigkeit, Obdachlosigkeit und unzureichende soziale Wohlfahrt zuzurechnen seien. Jeden- falls gehe es nicht an, über andere Staaten zu Gericht sitzen und vor den Unzulänglichkeiten im eigenen Land die Augen verschließen zu wollen, hieß es in der „Prawda", die zusammen- fassend für eine Menschenrechtskonferenz auf der „Basis der Gleichheit" und nicht mit dem Ziel des „Sammeins von Propaganda- punkten" warb. Werte Bezieher der „Su deten post"! Wir haben bereits 13 Einzahlungen der Bezugsgebühr 1987 ohne Absender vorliegen. Es handelt sich um folgende Summen: 3 zu je S 143.—, 2 zu je S 150.—, S 190.—, 5 zu je S 200.— und S 243.—. Diese Einzahler erhalten im Laufe des Jahres ein Mahnschreiben, obwohl sie schon bezahlt, aber vergessen haben, auf dem Zahlschein ihren Namen einzu- setzen. Wir bitten Sie daher um genaue und deutliche Ausfüllung des Zahl- scheines. Das Bild der Heimat. . . Abgelegen im fruchtbaren Land liegt BISCHOFTEINITZ am Rande des nörd- lichen Böhmerwaldes zwischen Mies und Tachau. Auf Reformkurs VON WOLFGANG SPERNER DER VON UDSSR-PARTEICHEF GOR- BATSCHOW ins Rollen gebrachte Reform- kurs scheint sich nur schwer in den Moskauer Satellitenländern durchzuset- zen. Gorbatschow ist die Sache, wie sich nun zeigt, recht forsch und für manche geradezu tollkühn angegangen. Gestützt offenbar auf eine klug aufgebaute Hausmacht, hat der Kremlchef erst einmal mißliebige örtliche Parteichefs, Manager und Dogmatiker stalinistischer Schule aus- geschaltet und durch seine Parteigänger ersetzt. WAS ER DA AUSLÖSTE, war starker To- bak für marxistisch-leninistische Partei- gänger. Was Gorbatschow indes zu helfen schien, war die breite Erkenntnis von gra- vierenden Mängeln in der Wirtschan und im gesellschaftlichen Leben. Schlampige Arbeit, nicht erfüllte Sollpläne, um sich grei- fende Trunkenheit und mißliche Arbeitsmo- ral brachten das mächtige Sowjetreich in so große wirtschaftliche Schwierigkeiten, daß es notwendig war, den bekämpften Westen um Hilfe anzugehen. Hinzu kam der rapide Verfall des Öl- und Gaspreises und die Folgen der Atomkatastrophe von Tschernobyl. DAS SOWJETVOLK WAR „REIF-GE- ARMT". So kann man es vielleicht erklären, daß es Gorbatschow möglich war, Reform- kurse auf mehreren Ebenen durchzu- drücken, die unter „normalen" Umständen in der Sowjetunion undenkbar gewesen wären. Noch greifen nicht die wirtschafts- politischen Klimmzüge in der Sowjetunion. Aber allein die Tatsache, daß Gorbatschow se/bst zu einem so deutlichen Abweicher vom strengen kommunistischen Kurs wer- den konnte, wird mit Aufmerksamkeit zu re- gistrieren sein. FREILICH MIT GEBOTENER VORSICHT, wenn man etwa bedenkt, daß im SED-Or- gan „Neues Deutschland" der Passus der Gorbatschow-Reform-Rede fehlte, wonach „die theoretischen Konzepte des Sozialis- mus weitgehend auf dem Niveau der 30er und 40er Jahre stehengeblieben seien". Es fehlte auch seine Feststellung, daß hohe Parteimitglieder ihre Autorität mißbraucht hätten und so zu Helfern krimineller Aktivi- täten geworden seien. Das war für ostdeut- sche Augen und Ohren — noch — zu stark. MAN WIRD DA ERINNERT an jenes rö- mische Zitat „Qod licet Jovi non licet bovi" (Was Jupiter erlaubt ist, ist nicht jedem Ochsen gestattet). Aus bitterer Erfahrung (Prager Frühling) klügerund vorsichtiger geworden, halten da jene, die vor den Ochsenkarren des Moskauer Jupiters ge- spannt sind, ob in Ostberlin oder Prag, noch zurück beim Mitziehen. Aber die J Fahrt dürfte doch in der Richtung einer Re- form in Wirtschaft und in der Politik im Osten gehen. MAN ZIERT SICH pragmatisch, indem 30. BALL DER SUDETENDEUTSCHEN im Hotel Intercontinental, Wien 1, Johannesgasse — am FASCHINGSSAMSTAG, dem 28. FEBER! Kommen auch Sie, bringen Sie die jungen Leute und Ihre Bekannten mit — unser Ball ist ein schönes gesellschaftliches Ereignis! Karten- und Tischplatzreservierungen in der SLÖ-Bundesgeschäftsstelle, Tel. 512 29 62. Lesen Sie dazu den Aufruf im Inneren dieser Sudetenpost! Einladung zum B A L L der Böhmerwäldler am Faschingssamstag, dem 28. Februar 1987. Diesmal im Restaurant „Traunerhof" Traun, Schloßstraße 2a Alle Landsleute und Freunde sind herzlich eingeladen.

enschenrechte sollen in Moskau diskutiert werden · 2016. 11. 23. · der Welt „Burda Moden", die eine Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren hat, erstmals in russischer Sprache erscheinen

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Page 1: enschenrechte sollen in Moskau diskutiert werden · 2016. 11. 23. · der Welt „Burda Moden", die eine Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren hat, erstmals in russischer Sprache erscheinen

Erscheinungsort LinzVerlagspostamt 4020 Linz*Einzelpreis S 7.—

P. b. b.

Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)

Folge 4 Wien — Linz, 19. Februar 1987 33. Jahrgang

Wie Prag aufMoskau reagiert

(Seite 2)

Goethes liebesBöhmen

(Seite ?)

1 Seite „Tribüneder Meinungen"

(Seite 4)

enschenrechtesollen in Moskaudiskutiert werden

Kremlchef Gorbatschow geht den „Reform-kurs" umfassend an. Nun möchte er gar die fürden Osten so problematischen Menschen-rechtsfragen in der „Höhle des Löwen", in Mos-kau, diskutieren.

Die Sowjetunion hat den Westen zur Annah-me ihres Vorschlages gedrängt, im Rahmender Konferenz über Sicherheit und Zusammen-arbeit in Europa (KSZE) eine Sondertagung zurBehandlung von Menschenrechtsfragen nachMoskau einzuberufen. Einen Tag nach deramtlichen Bestätigung einer Begnadigung von140 politischen Häftlingen und wohl auch imHinblick auf ein internationales Forum über dieSchaffung einer „atomwaffenfreien Welt", dasin der sowjetischen Hauptstadt stattfand, riefdas Parteizentralorgan „Prawda" zur Abkehrvon „propagandistischer und politischer Kon-frontation" im Zusammenhang mit humanitä-ren Fragen auf. Allerdings verband die Zeitungdamit eine Reihe von Vorwürfen an die Adres-se der westlichen KSZE-Staaten, während siefür das eigene Land den Anspruch erhob, derRespektierung von Grundfreiheiten einschließ-

lich der Meinungsäußerung und Religionsaus-übung „große Bedeutung" beizumessen.

Die Einberufung einer Menschenrechtskon-ferenz hatte der sowjetische AußenministerSchewardnadse im November vergangenenJahres zum Auftakt des KSZE-Folgetreffens inWien angeregt, damit wegen anhaltender Ver-letzungen dieser Menschenrechte in der So-wjetunion selbst auf westlicher Seite aber keinsonderlich positives Echo auslösen können.Dieser Haltung setzte die „Prawda" am Mitt-woch die Behauptung entgegen, die KSZE-Schlußakte von Helsinki sei für Moskau geradein bezug auf ihre humanitären Aspekte bedeu-tungsvoll. Freilich dürften die von ihnen aufge-

worfenen „komplexen Probleme" nicht in denSog eines „Doppelstandards" geraten, machtedas Parteiorgan in Anlehnung an die offiziellesowjetische Vorstellung geltend, nach der denMenschenrechtsverletzungen auch Arbeitslo-sigkeit, Obdachlosigkeit und unzureichendesoziale Wohlfahrt zuzurechnen seien. Jeden-falls gehe es nicht an, über andere Staaten zuGericht sitzen und vor den Unzulänglichkeitenim eigenen Land die Augen verschließen zuwollen, hieß es in der „Prawda", die zusammen-fassend für eine Menschenrechtskonferenzauf der „Basis der Gleichheit" und nicht mitdem Ziel des „Sammeins von Propaganda-punkten" warb.

Werte Bezieherder „Su deten post"!

Wir haben bereits 13 Einzahlungender Bezugsgebühr 1987 ohne Absendervorliegen. Es handelt sich um folgendeSummen: 3 zu je S 143.—, 2 zu je S150.—, S 190.—, 5 zu je S 200.— und S243.—.

Diese Einzahler erhalten im Laufe desJahres ein Mahnschreiben, obwohl sieschon bezahlt, aber vergessen haben,auf dem Zahlschein ihren Namen einzu-setzen. Wir bitten Sie daher um genaueund deutliche Ausfüllung des Zahl-scheines.

Das Bild der Heimat. . .Abgelegen im fruchtbaren Land liegt BISCHOFTEINITZ am Rande des nörd-

lichen Böhmerwaldes zwischen Mies und Tachau.

Auf ReformkursVON WOLFGANG SPERNER

DER VON UDSSR-PARTEICHEF GOR-BATSCHOW ins Rollen gebrachte Reform-kurs scheint sich nur schwer in denMoskauer Satellitenländern durchzuset-zen. Gorbatschow ist die Sache, wie sichnun zeigt, recht forsch und für manchegeradezu tollkühn angegangen. Gestütztoffenbar auf eine klug aufgebauteHausmacht, hat der Kremlchef erst einmalmißliebige örtliche Parteichefs, Managerund Dogmatiker stalinistischer Schule aus-geschaltet und durch seine Parteigängerersetzt.

WAS ER DA AUSLÖSTE, war starker To-bak für marxistisch-leninistische Partei-gänger. Was Gorbatschow indes zu helfenschien, war die breite Erkenntnis von gra-vierenden Mängeln in der Wirtschan undim gesellschaftlichen Leben. SchlampigeArbeit, nicht erfüllte Sollpläne, um sich grei-fende Trunkenheit und mißliche Arbeitsmo-ral brachten das mächtige Sowjetreich inso große wirtschaftliche Schwierigkeiten,daß es notwendig war, den bekämpftenWesten um Hilfe anzugehen. Hinzu kamder rapide Verfall des Öl- und Gaspreisesund die Folgen der Atomkatastrophe vonTschernobyl.

DAS SOWJETVOLK WAR „REIF-GE-ARMT". So kann man es vielleicht erklären,daß es Gorbatschow möglich war, Reform-kurse auf mehreren Ebenen durchzu-drücken, die unter „normalen" Umständenin der Sowjetunion undenkbar gewesenwären. Noch greifen nicht die wirtschafts-politischen Klimmzüge in der Sowjetunion.Aber allein die Tatsache, daß Gorbatschowse/bst zu einem so deutlichen Abweichervom strengen kommunistischen Kurs wer-den konnte, wird mit Aufmerksamkeit zu re-gistrieren sein.

FREILICH MIT GEBOTENER VORSICHT,wenn man etwa bedenkt, daß im SED-Or-gan „Neues Deutschland" der Passus derGorbatschow-Reform-Rede fehlte, wonach„die theoretischen Konzepte des Sozialis-mus weitgehend auf dem Niveau der 30erund 40er Jahre stehengeblieben seien". Esfehlte auch seine Feststellung, daß hoheParteimitglieder ihre Autorität mißbrauchthätten und so zu Helfern krimineller Aktivi-täten geworden seien. Das war für ostdeut-sche Augen und Ohren — noch — zu stark.

MAN WIRD DA ERINNERT an jenes rö-mische Zitat „Qod licet Jovi non licet bovi"(Was Jupiter erlaubt ist, ist nicht jedemOchsen gestattet). Aus bitterer Erfahrung(Prager Frühling) klüger—und vorsichtiger— geworden, halten da jene, die vor denOchsenkarren des Moskauer Jupiters ge-spannt sind, ob in Ostberlin oder Prag,noch zurück beim Mitziehen. Aber die

J Fahrt dürfte doch in der Richtung einer Re-form in Wirtschaft und in der Politik imOsten gehen.

MAN ZIERT SICH pragmatisch, indem

30. BALL DER SUDETENDEUTSCHENim Hotel Intercontinental, Wien 1, Johannesgasse — am FASCHINGSSAMSTAG, dem 28. FEBER!Kommen auch Sie, bringen Sie die jungen Leute und Ihre Bekannten mit — unser Ball ist ein schönes gesellschaftlichesEreignis!Karten- und Tischplatzreservierungen in der SLÖ-Bundesgeschäftsstelle, Tel. 512 29 62.Lesen Sie dazu den Aufruf im Inneren dieser Sudetenpost!

Einladung zum B A L L der Böhmerwäldleram Faschingssamstag, dem 28. Februar 1987. Diesmal im Restaurant „Traunerhof" Traun, Schloßstraße 2aAlle Landsleute und Freunde sind herzlich eingeladen.

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SUDETENPOST FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1987

man beteuert, am Sozialismus kommunisti-scher Prägung festzuhalten. Aber in derPraxis macht man das, was im „kapitalisti-schen Westen" die Menschen zu mehr Lei-stung motiviert: Man erlaubt mehr „privat",überläßt Fabriksmanagern mehr Eigenver-antwortlichkeit, löst sie vom Diktat einernicht funktionierenden Planwirtschaft, er-möglicht Kooperationen zwischen Unter-nehmen nach eigenem Gutdünken und er-laubt sogar — wenn das Liefersoll gegenMoskau erfüllt ist — den Unternehmen einbesseres Verhältnis zu den westlichenNachbarn. Sprich: Der Markt im Ostenkönnte bald auch wieder für den Westen in-teressanter werden als bisher — wenn daderzeit nicht noch die geringe Zahlungsfä-higkeit der Oststaaten im Wege wäre.

WENN MAN ABER BEDENKT, welche gi-gantischen Märkte sich da bei einer freie-ren Wirtschaft im Osten für beide Seitenauftun würden, dann strahlt einem Zuver-sicht entgegen.

EIN KLEINES BEISPIEL aus der Praxis:Ab März wird die größte Modezeitschriftder Welt „Burda Moden", die eine Auflagevon 2,5 Millionen Exemplaren hat, erstmalsin russischer Sprache erscheinen. In derersten Ausgabe mit 100.000 Exemplaren, inden nächsten Jahren mit einer Auflage voneiner Mi/Hon, was bei 150 Millionen „mode-ausgehungerten" Sowjetfrauen gar nichtso unwahrscheinlich wäre, denn sogleichnach Bekanntwerden des westdeutschenBurda-Projektes standen Sowjetfrauen vorden Buchläden Schlange, um — mit derbesonders interessierten PremiergattinRaissa Gorbatschowa — eines der umge-rechnet hundert Schilling teuren Mode-exemplare zu erwerben. Und wenn manbedenkt, daß diese Sowjetausgaben von„Burda Moden" erstmals auch Werbeein-schaltungen von Unternehmen wie Wella,Adidas oder Deutsche Bank enthalten wer-den, dann kann man ahnen, daß da einrecht attraktiver Blickfang für westlicheWirtschafts- und Lebensideologie im Ostenaufgetan wird.

MAN WIRD IN DER SOWJETUNION frei-lich erst einmal den Bürgern durch eineweltoffenere Politik die Möglichkeit bietenmüssen, um die materiellen Anreize ausdem Westen im Land erfüllen zu können.Und es wird sich zeigen, ob dann der brü-chig gewordene Damm alter marxistisch-leninistischer Ideologie gegen den „bösenWesten" noch standhalten wird gegenübereinem Volk, das endlich auch einmal mehrpersönliche und wirtschaftliche Freiheitund einen höheren Lebensstandard habenwill.

Wie Prag die neue Politik Moskaus siehtErinnerungen an sowjetischen Einmarsch

Der Besuch des sowjetischen Außenmini-sters Schewardnadse in Prag scheint inner-halb der tschechoslowakischen Führung dieunterschiedlichsten Bewertungen der PolitikGorbatschows, die sich schon vorher abzeich-neten, um ein bedeutendes Stück verstärkt zuhaben, schreibt Viktor Meier in der „FrankfurterAllgemeinen" und setzt fort, AußenministerChnoupek sagte, daß die neuen Maßnahmender sowjetischen Führung unter Gorbatschow„das Prestige der Sowjetunion gewaltig ge-stärkt" hätten.

Beobachter in Prag legen dieses Lob so aus,daß nun auch Chnoupek, wie vorher Minister-präsident Strougal, in der neuen Politik Mos-kaus eine „positive Kraft" sehe und sich vonihm wohl auch die Förderung persönlicherAspirationen erhoffe. Andererseits fiel auf, daßZK-Sekretär Bilak, der für Außenbeziehungenzuständig wäre, beim Besuch Schewardnad-ses kaum in Erscheinung trat. Kurz zuvor hatteer den stellvertretenden amerikanischen Au-ßenminister Withehead empfangen. Aus ame-rikanischen Kreisen ist zu hören, Bilak habewährend dieser Unterredungen den neuenKurs Gorbatschows praktisch mit keinem Worterwähnt.

Es heißt in Prag, Schewardnadse habe sel-ber die Initiative zu seiner Reise nach Ost-Ber-lin und in die Tschechoslowakei ergriffen. Sei-nen eigenen Worten nach war es seine Haupt-aufgabe in Prag, die tschechoslowakischeFührung, besonders Präsident und ParteichefHusak, über das Januar-Plenum des sowjeti-schen Zentralkomitees zu unterrichten. Dem-nach reiste Schewardnadse nicht so sehr inseiner Eigenschaft als Außenminister, sonderneher in der des sowjetischen Politbüromitglie-des. Freilich dürfte er nicht nur über „Demokra-tisierung" sondern auch über sowjetische au-ßenpolitische Initiativen, vor allem in Europa,gesprochen haben. In Prag hielt er sich rechtkurz auf. Die Fernsehaufnahmen, die über denBesuch gezeigt wurden, ließen auf eher förmli-che Stimmung schließen. Eine der AufgabenSchewardnadses scheint es gewesen zu sein,einen Besuch Gorbatschows in der Tschecho-slowakei vorzubereiten. Der Sowjetführer waranläßlich eines Gipfeltreffens des Ostblocks inPrag gewesen, aber einen offizielle bilateralenBesuch hatte er dort, wie auch in Rumänien,noch nicht absolviert. In Prag gibt es Berichte,wonach im März oder April in der tschechoslo-wakischen Hauptstadt eine Gipfeltagung desWarschauer Paktes stattfinden werde. Gorba-tschow werde wahrscheinlich daran eine bila-terale Visite anschließen.

Die sich abzeichnenden Meinungsverschie-denheiten in Prag, die zumindest vorläufig diewichtigste wahrnehmbare Reaktion auf die In-itiativen Gorbatschows darstellen, erklärensich folgerichtig aus den spezifischen politi-schen Verhältnissen der Tschechoslowakei.

Die Thesen des sowjetischen Parteichefs zur„Demokratisierung", vorgetragen auf der ZK-Ta-gung im Januar, erinnern in manchem an dieGedanken des „Prager Frühlings" von 1968.Der Zweck, zu dem Breschnew seinerzeit dasgegenwärtig Regime in Prag installiert hatte,war aber gewesen, daß das Aufkommen ähnli-cher Ideen in Zukunft verhindert werden müs-se. In dieser Absicht hatte Breschnew, seinerauch in der Sowjetunion befolgten Politik ge-treu, in Prag ein politisches Gleichgewicht eta-bliert, das auf gegenseitige Neutralisierungund Immobilismus hinauslief. Dieses Systemist nun plötzlich in Moskau nicht mehr gefragt.So scheint es naheliegend, daß in Prag und inBratislava diejenigen politischen Persönlich-keiten, die sich unter dem Breschnew-Systemnicht übertrieben dogmatisch exponiert haben,sich um eine Stärkung ihres Einflusses bemü-hen und versuchen, in der Tschechoslowakeidas System wieder zu bewegen.

Politische Beobachter in Prag stellen sichfreilich die Frage, ob die tschechoslowakischeKommunistische Partei, insbesondere ihre eta-blierten Kader, so wie sie sich seit den Säube-rungen im Gefolge von 1968 zusammenset-zen, eine tragfähige Grundlage für neue kon-struktive Entwicklungen darstellen. Es gibtMeinungen, wonach es jüngere Kader gebe,welche den neuen Erfordernissen gegenüberoffener seien, und ältere Funktionäre, die denStillstand nach 1968 als aufgezwungen be-trachteten. Ministerpräsident Strougal sagte ineiner Rede vor hohen Parteikadern Ende Ja-nuar, daß es die Angst vor einer Wiederholungvon 1968 gewesen sei, welche in der Tsche-choslowakei, besonders in der Wirtschaft, not-wendige Anpassungen verhindert hätte.

Die Sowjetunion und ihre Führung scheinendie Entwicklung in der Tschechoslowakei auf-merksam verfolgen zu wollen. Man hört von be-absichtigten personellen Änderungen in dersowjetischen Botschaft in Prag, um klarzuma-chen, daß nunmehr eine neue Epoche in denBeziehungen zwischen den beiden Ländernbegonnen habe. Schewardnadse sagte, erhabe in Prag auch „Fragen des WarschauerPaktes" besprochen. In der nächsten Wochewird der sowjetische Verteidigungsminister So-kolow in Prag erwartet. Unter den tschechoslo-wakischen Kommunisten wie unter der Bevöl-kerung sind Meinungen zu hören, wonachschließlich unter Breschnew nicht nur die so-wjetischen Truppen in Afghanistan, sondernauch diejenigen in der Tschechoslowakei ohneZustimmung des „Gastlandes" in dieses ein-marschiert seien. Die Besetzung der Tsche-choslowakei 1968 habe zudem eine Verletzungdes nach dem Kriege geschaffenen militäri-schen Status quo in Europa zum Nachteil desWestens gebracht, zumal da die in der Tsche-choslowakei stationierten sowjetischen Trup-pen längst auch für offensive Aufgaben gerü-

Sudetendeutsche im neuenParlament der Bundesrepublik

Wir haben kürzlich die interessante Liste alljener Sudetendeutschen und sudetendeut-scher Abstammung herkommenden Frauenund Männer veröffentlicht, die für den neuenDeutschen Bundestag kandidiert haben. Einebeachtliche Anzahl von Sudetendeutschen,die an der deutschen Politik direkt beteiligt ist.

Hier nun — der „Sudetendeutschen Zeitung"entnommen — die Namen jener Landsleute,die es geschafft haben, in den neuen Deut-schen Bundestag zu kommen.

All ihnen unseren herzlichen Glückwunsch

und viel Erfolg bei ihrer Arbeit!Folgende sudetendeutsche Kandidaten er-

rangen bei der Wahl am 25. Jänner 1987 einenSitz im Bundestag: Ingeborg Hoffmann undHerbert Werner (CDU), Hans Klein, EduardLintner, Dr. Erich Riedl, Kurt Josef Rossmanithund Dr. Fritz Wittmann (CSU), Dr. Peter Glotz,Rudolf Müller und Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk(SPD), Norbert Eimer und Josef Grünbeck(FDP).

Ergänzend dazu: Obwohl die Christlich-So-ziale Union (CSU) auch in Bayerns Landes-

UdSSR legt Gesetzentwurf überUnternehmen vor

hauptstadt gegenüber der Bundestagswahlvon 1983 Verluste hinnehmen mußte, habensich doch ihre Direktkandidaten in allen fünfMünchner Wahlkreisen durchsetzen können,darunter die Sudetendeutschen Hans Klein inMünchen-Mitte (40,5 % Stimmenanteil), Dr.Fritz Wittmann in München-Nord (44,5 %) undDr. Erich Riedl in München-Süd (44,0 %). IhreWahlkreise behaupteten auch die LandsleuteEduard Lintner, der in Bad Kissingen (WK 234)65,4% der gültigen Stimmen holte, und KurtJosef Rossmanith im Ostallgäu (WK 243), dermit 64 % wiederum Sieger blieb.

Ein gutes Ergebnis erzielte übrigens auchBdV-Präsident Dr. Herbert Czaja in Stuttgart.Er hielt seinen Kontrahenten Jacobi (SPD)deutlich auf Abstand.

Moskau (DPA) — Unternehmen in derUdSSR sollen nach einem am Samstag veröf-fentlichten Gesetzentwurf mehr Selbständig-keit erhalten und in wichtigen Bereichen vonstaatlicher Kontrolle befreit werden. Weiter sol-len die Beschäftigten das Management desBetriebes wählen können. Die amtliche sowje-tische Nachrichtenagentur TASS meldete fer-ner, der Gesetzentwurf sei zur öffentlichen Dis-kussion publiziert worden. Es werde erwartet,daß er bei der nächsten Sitzung des OberstenSowjets (Parlament) vorgelegt werde.

Die Arbeitskollektive sollen „Herr über dasUnternehmen" sein und über alles entscheiden

können, was die Produktion und die Sozialplä-ne des Unternehmens angehe. Die Betriebesollen über die Verwendung ihrer Gewinneselbst entscheiden können und dabei für Löh-ne, soziale Aufgaben, die Entwicklung von Pro-duktion, Wissenschaft und Technik einzelneFonds bilden.

Das Management werde eine Mischung aus„zentralisierter Lenkung und sozialistischerSelbstverwaltung" sein. Die gesamte Betriebs-leitung müsse gewählt werden. Der Direktorsolle für fünf Jahre von der allgemeinen Be-triebsversammlung oder der Konferenz des Ar-beitskollektivs gewählt werden.

Der nächste Sprechtag des Landesob-mannes findet am Mittwoch, dem 11. März,von 9 — 12 Uhr in der Geschäftsstelle derSLOÔ, Obere Donaulände 7, Gleißner-Haus,statt.

CI. Maria Hofbauer — Gedächtnismesse,Berichtigung: Die Gedächtnismesse für densüdmährischen Heiligen CI. Maria Hofbauerfindet nicht wie früher angegeben am Sonntag,dem 15. März, sondern schon Sonntag, dem8. März, um 10 Uhr in der Kirche Maria a. Ge-stade in Wien 1, statt.

stet wurden und Bestandteil des entsprechen-den sowjetischen Dispositivs in Europa gewor-den sind. Wenn schon gewisse westliche Politi-ker, so ist in Prag zu hören, Gorbatschow „beimWort nehmen" möchten, so könnte es nachdiesen Auffassungen durchaus nicht schaden,auch die Frage nach den sowjetischen Truppenin der Tschechoslowakei zu stellen.

Goethesliebes Böhmen

Eine Ausstellung in Linz im Ursulinen-hof, gemeinschaftlich veranstaltet von derKlemensgemeinde, der SLOÖ und demKath. Bildungswerk, wurde am 2. 2. eröff-net. Landsmann Zahorka begrüßte im Na-men der Sudetendeutschen Landsmann-schaft Oberösterreichs die Gäste undwies auf die kulturelle Bedeutung dieserAusstellung hin. Dr. Peter Becher, Adal-bert-Stifter-Verein, München, dieser stelltedie Exponate zur Verfügung, sprach kurzüber die geschichtlich interessante Zeit,da Goethe in Böhmen war und über diewichtigsten Orte, in welchen er Aufenthaltnahm: Karlsbad, Marienbad, Franzens-bad, Eger, Teplitz und das Riesengebirge.Diese Orte und Gegenden sind auch inden druckgraphischen Ansichten darge-stellt. Dr. Ernst Graf Waldstein eröffnete imNamen der Klemensgemeinde die Aus-stellung.

Unser Landsmann Sofka lockerte mitseinen beiden Vorlesungen den Eröff-nungsabend auf. Sie enthielten Goethesmahnende Worte, aber auch — und einallgemeines Schmunzeln begleitete denVortrag — eine heitere Begebenheit, beiwelcher der über den Dingen stehendeGeist des Dichterfürsten zu spüren war.

Am 5. Februar fand dann der vom Kath.Bildungswerk vorgesehene Vortrag „DieLage der Kirche in der Tschechoslowakei"unter gutem Besuch im Rahmen der Aus-stellung statt.

Gerhard Freißler gab in seinem Referateinen Überblick über die Geschichte Böh-mens, bei welchem er das Ineinandergrei-fen von Religion und Politik und Nationali-tätengegensätzen hervorhob. Er sprachsich klar gegen eine weit verbreitete Mei-nung aus, daß die Ereignisse von 1945nicht im Zusammenhang mit der gesam-ten Geschichte des Landes stehen. Be-sonders deutlich wird dies, wenn man dieGeschichte Böhmens ab Hus näher be-trachtet. Der nationale — religiöse Auf-stand, ausgelöst durch Hus, fand sein Ge-genspiel in der Gegenreformation, welcheBöhmen zu einer Provinz Wiens herab-setzte, Hunderttausende Menschen dasLand verließen und auch der Adel vonPrag, Wien bevorzugte.

Die Einstellung der Tschechen, hussi-tisch ist tschechisch, katholisch österrei-chisch und dies gleich deutsch, lud denSudetendeutschen eine doppelte Lastauf.

Die Maßnahmen des TschechischenStaates, schon in der ersten Republik ge-gen die Kirche spiegelt diese Einstellungwider. Unübersehbar ist sie seit 1950, woman mit dem Auflösen der Klöster, mit denschärfsten Maßnahmen gegen die Kirchevorging. Diese hat in der CSSR wederFreiheit noch Recht, sie wird in allen ihrenHandlungen von den staatlichen Kirchen-amtern kontrolliert und ausgerichtet.

Eine äußerst lebhafte Diskussion folgtediesem Vortrag. Ein slowakischer Priesterschilderte seinen Leidensweg, eigene Er-lebnisse wurden vorgebracht, sie wiesenzum Teil auf die Erkenntnisse hin, daßauch unter den Tschechen, in einer neuenGeneration, die Vorgänge von 1945, kri-tisch beurteilt werden und sich die Einstel-lung zur Religion wandelt. Oft prallten dieMeinungen aufeinander und doch war diegrundlegende gemeinsame Ansicht im-mer herauszuhören.

Unwidersprochen blieb der Schlußsatzdes Referates: „Über den Völkern, siestanden oft Jahrhunderte gegeneinander,stehen als Bindeglieder die Religionen.Diese Aufgabe müssen sie erkennen, ge-stalten, zu einem gegenseitigen Verste-hen. Dies ist der Weg zum Frieden zwi-schen den Völkern.

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FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1987 SUDETENPOST

Klosterneuburg — ein Vorbild für vieleUnsere Zeit ist an Positivem nicht gerade ge-

segnet und darum ist es gut und eigentlichselbstverständlich, wenn dieses auch entspre-chend hervorgehoben wird.

Darum ist heute von Klosterneuburg, aberauch seinen Bürgern, die Rede. Beschränkenwir uns aber auf das Wesentlichste. UnsereLandsleute in der Wiener Gegend hatten nachder Vertreibung aus der Heimat wohl einzelneTreffpunktlokale, aber keinen Ort, der zu ihnenstand und ihnen heimatliche Geborgenheit ver-mitteln konnte. Die alte Hauptstadt Wien hattesie wohl aufgenommen, schuf aber keine en-geren Bindungen.

Anders Klosterneuburg. Hier entstand schonnach kurzer Zeit eine Beziehung, die von bei-den Seiten gefördert wurde und zur Paten-schaft mit uns führte. Eine Patenschaft, die si-cher von keiner Seite als Einbahn angesehenwurde.

Eine weitere Intensivierung der Verbindungerfolgte nach dem Wechsel des Bürgermei-sters. Hatten wir erst darum gebangt, ob dennder neue Bürgermeister uns auch so offen undfreundlich gegenüberstehen würde wie deralte, so wurden wir dann positiv überrascht. Dr.Gottfried Schuh regte einen offenen, die Bevöl-kerung mit einbeziehenden Heimattag an undstand uns in jeder Beziehung bei der Organisa-tion und Durchführung in allen Dingen zur Sei-te. Und er wurde ein Erfolg, der Heimattag198d

Die größte Freude und Ehre aber wurde unszuteil, als „unser Patenonkel" mit seiner ausSüdmähren stammenden Frau Mitglied derSLÖ wurde. Es gibt viele Politiker und Persön-lichkeiten des öffentlichen Lebens, die ausdem Sudetenland stammen und dies auch abund zu zu erkennen geben — besonders vorWahlen —, die Versprechungen machen,deren Erfüllung meist noch immer nicht reali-siert ist und man muß schon sehr lange su-chen, bis man jemanden findet, der seine Ein-stellung, seine Zugehörigkeit und seine Zusa-gen so ernst nimmt wie „unser" BürgermeisterDr. Schuh. Seine Einstellung kennt keine par-teilichen oder sozialen Grenzen, sie ist einfachmenschlich.

Für unser 30. Ballfest am 28. 2.1987 hat er,ohne zu zögern, den Ehrenschutz übernom-men und wir freuen uns schon, ihn dort mit sei-ner Gattin begrüßen zu können.

Ein Beispiel für viele, aber sicher ein Vorbild,ebenso wie die Patenstadt Klosterneuburg. Hatsie nicht einen Sudetendeutschen Platz?

Einen Platz, der uns ans Herz gewachsen istund der die jahrhundertealte Verbundenheitzum Ausdruck bringt. Warum erinnert mansich eigentlich nicht auch in der alten Haupt-stadt daran und ist taub, wenn die Rede daraufkommt? Liegt es an der Zeit, den Verantwortli-chen oder nur dem schlechten Gedächtnisoder der Unkenntnis?

Klosterneuburg hat noch etwas, was viele inWien vermissen. Es hat einem Museum, das

mehr als ein solches ist, eine echte Heimstattgegeben, und das „Mährisch-Schlesische Hei-matmuseum" wurde bekannt, weit über dieGrenzen Österreichs hinaus, es ist aber schonjetzt untrennbar mit seiner Patenstadt verbun-den.

Was Klosterneuburg noch Positives besitzt,über das die Umwelt viel zu wenig Bescheidweiß, darüber berichten wir in der nächsten Fol-ge. K. E.

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Schöner Erfolg in Kiefersfelden!Am 24. und 25. Jänner fanden in Kiefersfel-

den — bei Kufstein in Bayern gelegen — die all-gemeinen Skiwettkämpfe der Sudetendeut-schen statt. Natürlich waren auch wir ausÖsterreich dabei. Diesmal zwar mit einer klei-neren, aber dafür umso schlagkräftigerenMannschaft. Wenn an einem Faschingswo-chenende mehrere Termine zusammenkom-men, dann ist es eben so, daß man nicht über-all sein kann.

In der Mühlau befindet sich die Langlauf-loipe und pünktlich um 14 Uhr wurde zum 3-bzw. 6-km-Langlauf-Bewerb gestartet. Alle wa-ren mit Feuereifer dabei, der jüngste Teilneh-mer war 8 Jahre alt, der älteste an die 80 Jahre(!) — wahrlich ein gutes Beispiel für Sportlich-keit bis ins hohe Alter! Wir beteiligten uns inmehreren Klassen und auch mit zwei Mann-schaften.

Nach dem Langlaufen ging es ins Hallen-bad, sozusagen als Ausgleich, und einige be-nutzten die Sauna, um verlorene Kräfte wiederneu zu erringen. Schön und unterhaltsam wieimmer, war der Sudetendeutsche Ball beimBergwirt. Fröhlich wurde bis nach Mitternachtdas Tanzbein geschwungen und müde kro-chen wir in die Schlafsäcke und auf unsereLuftmatratzen bzw. Liegen. Der Messner-Hangpräsentierte sich am Sonntag-Morgen soschön wie schon lange nicht. Durch den zahl-reichen Schnee gab es eine hervorragende Pi-ste und dementsprechend gute Zeiten — undauch da haben wir gut abgeschnitten.

Die Sieger und auch die guten Plätze wur-den dann bei der nachmittäglichen Siegereh-rung reichlich mit Beifall bedacht (wenn auchdie Siegerehrung etwas lange dauerte — viel-leicht kann man diese im kommenden Jahr et-was mehr straffen!).

Müde und dennoch mit dem Gefühl wiederbei einer schönen Veranstaltung dabeigewe-sen zu sein, kamen wir wieder nach Hause.

Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)1010 Wien, Hegelgasse 19/4, Tel. 0 22 2/51 22 962

Sudetendeutsches Gedenkenzum 68. Jahrestag des Bekenntnisses zu Österreich und zum

Selbstbestimmungsrecht 42 Jahre nach der Vertreibung!Die Sudetendeutschen in Österreich und ihre Freunde, besonders die Österreicher su-

detendeutscher Abstammung, gedenken alljährlich im März der 54 Opfer vom 4. März1919, die für das Selbstbestimmungsrecht und für die Zugehörigkeit zu Österreich gefal-len sind.

Diese Gedenkfeier stellt für uns nicht nur eine ehrende Erinnerung an diese Toten dar,sondern auch eine unerläßliche Verpflichtung, für das Recht und die Freiheit aller Men-schen und Völker einzutreten.

Es spricht: Franz Longin, Landschaftsbetreuer der SüdmährerEs wirken mit: Männerchor Falkenstein, Musikquartett Matzen

Veranstaltungstag und Beginn:

Samstag, 7. März 1987, 16 Uhr(Einlaß ab 15.15 Uhr) — Um pünktliches Erscheinen wird gebeten!

Ort: Großer Festsaal des Kongreßhauses in Wien 5, Margaretengürtel 138 —140 (zu er-reichen mit der U4, Straßenbahnlinien 6, 18, 64 und der Autobuslinie 59A)

Landsleute und Freunde der Sudetendeutschen! Kommt zu dieser Gedenkstundemit Eurer Familie und Freunden! Geben Sie diese Einladung an Ihre Verwandten undBekannten weiter! Jedermann ist zum Besuch herzlichst eingeladen! Eintritt frei — Spen-den erbeten!

Für die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich:Der Landesobmann von Wien, Niederösterreich und Burgenland, Karsten Eder, der

Bundesjugendführer der Sudetendeutschen Jugend Österreichs, Hubert Rogelböck,der stv. Bundesobmann der SLÖ, MinR. Dr. Hans HALWA, die Obleute der Landsmann-schaft Thaya — Bund der Südmährer, Dr. Haindl/Dkfm. Ludwig.

Noch einige Hinweise:1. Wir machen wieder einen Einzug der Fahnen und der Trachten! Kommen Sie daher

recht zahlreich in unseren schmucken Trachten. Die Heimatgruppen mögen die Fahnenmitbringen. Aufstellung zum Einzug ist um 15.40 Uhr im Foyer des Kongreßhauses.

2. Der Eintritt ist frei — Spenden werden erbeten! Wenn jeder Besucher ca. S 30.—erübrigen könnte, können die nicht unbedeutenden Spesen gedeckt werden. Dies stelltwahrlich keinen allzugroßen Betrag für eine Einzelperson dar, in der Summe macht esaber doch etwas aus!

3. Bitte bringen Sie unbedingt die mittlere und die jüngere Generation mit — das wäreeine Herzensangelegenheit der Veranstalter!

4. Aus feuerpolizeilichen Gründen sind Mäntel und Schirme bei der Garderobe unbe-dingt abzugeben — Bitte um Beachtung!

Diesmal waren Landsleute und junge Leuteaus Wien, OÖ., NÖ. und Tirol dabei. Vielleichtkommen im nächsten Jahr wieder mehr Lands-leute mit, es würde uns freuen und auch dieVeranstalter!

Hier nun die erfreuliche Ergebnisliste:Langlauf: männl. Junioren: 3. Gerald Ham-

mer, Linz-SDJÖ, 4. Peter Kopfensteiner, Wien-SDJÖ, 5. Helmut Hinterberger, Wels-SDJÖ; inder Allg. Klasse, Herren, erzielten wir den 10.,13. und 14. Platz unter 27 klassierten Teilneh-mern! In der Altersklasse 2, Herren, erzieltenwir den 8., 11. und 12. Platz unter 18 gewertetenTeilnehmern (alles Landsleute). Altersklasse

5, Herren, 11. Lm. Hermann Wondrak, SLÖ-Ti-rol, Altersklasse 5, Damen: 1. Gertude Won-drak, SLÖ-Tirol.

Langlauf-Mannschaftsbewerb: Junioren:(männl.) 1. SDJ-Österreich, Altersklasse 2,Herren: 1. SLÖ-OÖ.

Riesentorlauf: männl. Junioren: 1. GeraldHammer, SDJÖ-Linz, 2. Peter Kopfensteiner,SDJÖ-Wien, 6. Helmut Hinterberger, SDJÖ-Wels; in der Allgemeinen Klasse, Herren, er-zielten wir die Plätze 11 und 13. Alterski. 2,Herren: 4. Rainer Ruprecht, SDJÖ-Wels, Al-tersklasse 3, Herren: 4. Rudolf Schmidt, SLÖ-Braunau. Wir gratulieren herzlich!

Bilak als Scharfmacher gegen„Aufweichler" in der CSSR

Der tschechoslowakische ZK-Sekretär Bilak,der für seine dogmatischen Neigungen be-kannt ist, hat in Prag auf einer Sitzung der Ideo-logie-Kommission der Partei mitgeteilt, es gebein der Tschechoslowakei Leute, die für dieneuen Entwicklungen in der Sowjetunion„schwärmten" und von ihnen „schmarotzen"wollten. Bilak gab diesen Leuten den Rat, sichlieber an die 1970 von der Partei in Prag veröf-fentlichten „Lehren über die krisenhafte Ent-wicklung in unserer Gesellschaft" zu halten. Indiesem Dokument waren Reformen, wie siejetzt zum Teil in der Sowjetunion angestrebtwerden, als „konterrevolutionär" und „antiso-zialistisch" verurteilt worden. Bilak meinte, ge-wisse Leute in der Tschechoslowakei verlang-ten den Widerruf dieses Dokumentes, dochdies würden sie „nie erleben".

Bilaks Rede ist eine der bisher schärfstenKampfansagen an die neuen Ideen aus Mos-kau. Im Gegensatz zu Bilak, der an sich im

Zentralkomitee für Außenbeziehungen zustän-dig ist, aber beim Besuch des sowjetischen Au-ßenministers Schewardnadse kürzlich kaum inErscheinung trat, hatten AußenministerChnoupek und Ministerpräsident Strougal denneuen Wind aus der Sowjetunion günstig beur-teilt. Die inneren Gegensätze um den Reform-kurs scheinen sich in der Tschechoslowakei so-mit rasch zu entfalten.

Als direkte Polemik gegen Ministerpräsidentètrougal darf Bilaks Behauptung gelten, daßes der „Rechten" in der Tschechoslowakei beiden Wirtschaftsreformen von damals nicht umdie Entfaltung des Sozialismus gegangen sei.Aus den damaligen Reformideen hätten sichnach Bilak die „Deformationen" und schließlichder „Zerfall" ergeben. Heute, so Bilak, versuch-ten die gleichen „Rechten" wieder ihr Spiel.„Sie möchten an den Entwicklungen in der So-wjetunion schmarotzen und dabei ihre volks-feindliche antisozialistische Tätigkeit ver-decken", sagte Bilak.

Anteil sudetendeutscher Dichter amSchrifttumsdenkmal in Offenhausen

Es hat den Anschein, als würde jenes Pen-del, das seit 1945, dem Jahr der schmählichenVertreibung unserer Volksgruppe aus ihrer an-gestammten Heimat, ins große Abseits der Ver-femung oder zumindest der Unnamhaftigkeitausschwang, sich nunmehr in Umkehr befin-den. Erfreuliche Anzeichen einer solchenRückwendung lassen sich seit geraumer Zeitvor allem in einer gesteigerten Anteilnahme er-blicken, die unsere alteingesessenen österrei-chischen Mitbürger den ehemaligen Neuan-kömmlingen und deren Schicksal entgegen-brachten. Um nur ein anschauliches Beispielzu nennen: Im Leopold-Stocker-Verlag wird1988 zum mehrfachen Jubiläumsjahr ein gro-ßes Dokumentionswerk über den Weg derVolksdeutschen in die neue Heimat Steiermarkund ihre Eingliederung daselbst erscheinen.

Daß unsere Landsleute jedoch da und dortbereits seit Jahrzehnten eine ihnen gebühren-de Würdigung erfahren haben, darüber gibt imbesonderen Fall ein schmales, unscheinbaresBüchlein Auskunft, das, als „Kleine Offenhau-ser Literaturgeschichte" von Dkfm. Rudolf No-wotny in mühevoller Kleinarbeit verfaßt, dieLebens- und Werkdaten von 413 Dichtem undSchriftstellern deutscher Zunge enthält. DieNamen aller hier angeführten Meister des Wor-tes sind am größten Schrifttumsdenkmal imdeutschen Sprachraum, in der auf einer An-höhe über dem Markt Offenhausen in Ober-österreich reizvoll gelegenen Dichtersteinanla-ge verewigt.

In dieser kleinen „Walhalla", die ihre Grün-dung und ihren Fortbestand dem 1973 verstor-benen Dichterfreund Josef Hieß verdankt, fin-den sich 71 Sudetendeutsche der Nachweltüberliefert, unter ihnen, um nur einige zu nen-nen: Marie von Ebner-Eschenbach, RobertHohlbaum, Mirko Jelusich, Erwin Guido Kol-ben heyer, Walter von Molo, Franz Nabl, Wil-helm Pleyer, Charles Sealsfield (Karl Posti),

Rainer Maria Rilke, Johannes von Saaz, Adal-bert Stifter, Karl Hans Strobl, Heinrich SusoWaldeck und Hans Watzlik.

Dieses steingewordene Ruhmesblatt so vie-ler Wortgewaltiger aus sudetendeutschemStamme ist unseren Landsleuten als lohnen-des Besuchsziel zu empfehlen, vor allem sol-chen, denen unser Schrifttum etwas bedeutet.Naheliegend im wahrsten Sinne des Worteswäre eine Wallfahrt zu dieser Weihstätte auchjenen, die sich zur Kur in Bad Schallerbachoder Gallspach aufhalten. Dr. Jolande Zellner

Achtung, Landsleuteaus Oberösterreich!

Fahrt zur4.-März-Gedenkfeier

nach WienZum 68. Jahrestag des Bekenntnisses

zum Selbstbestimmungsrecht und zur Zu-gehörigkeit zu Österreich — 42 Jahrenach der Vertreibung — führt die SLOÖzur Gedenkstunde am Samstag, 7. März1987,16 Uhr im Kongreßhaus in Wien 5,Margaretengürtel 138, einen Sonderbusnach Wien.

Abfahrt: Samstag, 7. März 1987, pünkt-lich um 8 Uhr vom Hauptplatz in Linz, Al-tes Rathaus.

Fahrpreis pro Person S 200.—Nach der Ankunft in Wien: Einkaufs-

bummel.Nach der Gedenkstunde Rückfahrt nachLinz, Hauptplatz, ev. Einkehr in derWachau.

Anmeldung: Telefonisch oder schrift-lich bei der „Sudetenpost", Telefon27 36 69, Postfach 405, 4010 Linz.

Page 4: enschenrechte sollen in Moskau diskutiert werden · 2016. 11. 23. · der Welt „Burda Moden", die eine Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren hat, erstmals in russischer Sprache erscheinen

SUDETENPOST FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1987

r Tribüneder Meinungen

Zur Radiosendungin 0 1

Herr Dr. Waldemar Wängler, Ehrenprä-sident der oö. Rechtsanwaltkammer,nahm in Folge 2 der „Sudetenpost" vom22.1. d. J. Stellung zur Radioserie in ö 1vom 15. bis 18. 12. 1986 über die Vertrei-bung der Sudetendeutschen aus derCSSR, die von Frau Ruth Linhart einseitigund unrichtig gestaltet worden ist. Ergän-zend zu dem Beitrag von Hr. Dr. WaldemarWängler seien nachstehend Dokumenta-tionen aus der Zeit Oktober 1918 bis März1919 auszugsweise angeführt und an dieAdresse des ORF bzw. von Frau Linhartzur Kenntnisnahme gerichtet:

Beschluß der provisorischen Natio-nalversammlung für Deutschösterreichvom 21. Oktober 1918: Das deutsche Volkin Österreich ist entschlossen, seine künf-tige Ordnung selbst zu bestimmen, einenselbständigen deutsch-österreichischenStaat zu bilden und seine Beziehungen zuden anderen Nationen durch freie Verein-barungen mit ihnen zu regeln.

Der deutsch-österreichische Staat be-ansprucht die Gebietsgewalt über dasganze deutsche Siedlungsgebiet, insbe-sondere aber auch in den Sudetenlän-dern. Jeder Annektion von Gebieten, dievon deutschen Bauern, Arbeitern oderBürgern bewohnt werden, durch andereNationen, wird sich der deutsch-österrei-chische Staat widersetzen. Die provisori-sche Nationalversammlung beanspruchtdas Recht, bis zum Zusammentritt derKonstituierenden Nationalversammlungdas deutsche Volk in Österreich bei denFriedensverhandlungen zu vertreten . . .

Bericht der amerikanischen Delega-tion bei den Friedensverhandlungenvon 1918/19, von Prof. A. C Coolidge,Bericht Nr. 15, Wien, den 12. 1. 1919:Das beherrschende Argument, auf dasdie Deutschen in Österreich und Böhmensich berufen, ist der Selbstbestimmungs-grundsatz. Sie erklären die 14 Punkte desPräsidenten Wilson angenommen unddementsprechend gehandelt zu haben.Als die Tschechen nach Beendigung derFeindseligkeiten statt abzurüsten ihreLeute unter die Fahnen riefen und diedeutschen Teile Böhmens besetzten, woll-te man sich dort mit Gewalt widersetzen.Die Wiener Regierung hat jedoch jegli-chen solchen Widerstand verboten underklärt, daß diese Angelegenheit nur sei-tens der Pariser Friedensverträge gere-gelt werden könne. . . Das ihnen heutevon den Tschechen fortgenommene Ge-biet ist durch und durch deutsch und nurwenige Tschechen sind d o r t . . . Es würdejedoch eine höchst flagrante Verletzungder von den Alliierten und besonders vonden Vereinigten Staaten verkündeten undvon Österreich angenommenen Grund-sätze bedeuten, wollte man jetzt etwa dreiMillionen Deutsche von ihren Volksgenos-sen (fellows) trennen und sie gegen ihrenWillen mit einer tschechischen, kaum dasDoppelte zählenden Bevölkerung verbin-den; dies würde die Hoffnung auf einendauerhaften Frieden zerstören . . .

Aus dem Memorandum von Prof. A.C. Coolidge vom 10. März 1919. Dieneuen Grenzen innerhalb des früherenÖsterreich-Ungarn: I. Die Tschechoslowa-kei. . . . Würde man den Tschechoslowa-ken das ganze Gebiet zuerkennen, dassie beanspruchen, so wäre das nicht nurein Unrecht an vielen Millionen Men-schen, die nicht unter tschechische Herr-schaft gelangen wollen, sondern es wäreauch für die Zukunft des neuen Staatesgefährlich und vielleicht verhängnisvoll.Die Beziehungen zwischen Deutschenund Tschechen sind in den letzten dreiMonaten immer schlechter geworden . . .Das Blut, das am a a (gemeint ist der 4.März 1919) geflossen ist, als tschechischeSoldaten in mehreren Städten in die deut-sche Menge feuerten, ist auf eine Weisevergossen worden, die nur schwer verzie-hen werden kann. Mag auch im vergange-nen November in deutschen Kreisen auswirtschaftlichen Gründen eine gewisse

Bereitschaft bestanden haben, die politi-sche Gemeinschaft mit den Tschechenaufrechtzuerhalten, ¡st sie heute so gutwie verschwunden...

Wir können Geschichte nicht auslö-schen. Die vorstehenden Auszüge sollendie gemeinsame österreichisch-sudeten-deutsche Geschichte in Erinnerung rufen,Frau Ruth Linhart und den Verantwortli-chen im ORF bewußt machen.

Ludwig Deutsch, Linz

Richtig bemerktIn der Zeitschrift des „Österreichischen

Fachverbandes für Turnen" fanden wir fol-genden Leserbrief:

Sehr geschätzte Turnfreunde, als Ob-mann des ÖTB Turnverein Simmering1889 erhalte ich immer das gut aufge-machte OFT intern. In Heft 2/1986 berich-ten Sie über Int. Turnwettkämpfe in Koêiceund Ostrava ( S. 36). Vielleicht bin ich alsSohn sudetendeutscher Eltern — obwohl1939 in Wien geboren — etwas sensiblerim geschichtlichen und geografischen Be-trachten der Vergangenheit unseresÖsterreichs! Es stört mich daher sehr,wenn wir als Österreicher so tun, als wennes keine Vergangenheit gegeben hätte.Ich glaube, daß wir es zumindest den zuUnrecht vertriebenen Sudetendeutschenund Karpatendeutschen schuldig sind,Orte in der heutigen CSSR auch mit derdeutschen Bezeichnung anzuführen! Er-stens sind diese Bezeichnungen den Älte-ren geläufiger und die Jugend sollte aufdiese Weise auch darauf hingewiesenwerden, daß es einmal anders war. Ka-schau für Koêice und Mähr. Ostrau fürOstrava sollten wenigstens in Klammerdazugesetzt werden. Ich hoffe, daß diesnur aus Unwissenheit geschehen ist undstehe gerne zur Verfügung, wenn Sie inZukunft die deutsche Ortsbezeichnung ineinem Ostblockstaat—der früher deutschbesiedelt war — nicht wissen.

Gerhard Zeihsei

Epilogzum Holocaust

Auch ich war enttäuscht über den Re-port in Fortsetzungen, über Flucht undVertreibung der Volksdeutschen, im Ra-diokolleg, vom 15. bis 18. 12. 1986. Hierwurden einige Prinzipien des Österreichi-schen Presserates grob verletzt:

Punkt 1), wo es heißt: „Journalismusheißt Verantwortung tragen, und zwar ge-genüber der Öffentlichkeit, dem betreffen-dem Medium und dem eigenen Gewis-sen. Demnach sind Korrektheit in Recher-che und Bericht oberste Verpflichtung desJournalisten." Es würde zu weit führen umauf einzelne, merkwürdige Aussprüche indieser Sendung einzugehen, wo dieseGrundsätze nicht eingehalten wurden.

Statt mehr Historiker und Leidtragen-den der Vertreibung kamen in den Inter-views zu viele Meinungsmacher zu Wort,wo bei manchem eine Bewußtseinsände-rung uns gegenüber angeraten wäre. Weruns — die Sudeten- und Volksdeutscheninsgesamt — als Täter verteufelt, und unspauschal mit Verbrechen des Nationalso-zialismus verquickt, der urteilt nicht nurungerecht, sondern verleumdet auch. AusGrundsätze des Österreichischen Presse-rates: „Persönliche Diffamierungen, Ver-unglimpfungen und Verspottungen abersind ein Mißbrauch . . . , sie verstoßen ge-gen das journalistische Ethos. Dies giltauch für Pauschalverdächtigungen undPauschalverunglimpfungen von Personenund Personengruppen. (Landsmann-schaft — Anm. d. Verf.). Die Frage stelltsich: Wie reagieren wir gegen derartige,uns betreffende Vergangenheitsdarstel-lungen?

Uns unseren eigenen Geschichtsunter-richt in unseren eigenen Heimatzeitungenerteilen? Rechtfertigungsartikel schrei-ben? Dokumentieren: wie es wirklich war?Ist Jahre hindurch praktiziert worden; wirdwahrscheinlich — was nicht schadenkann — auch weiter geschehen. GuterRat ist teuer! Meine billige Weisheit rät:Wir Sudetendeutschen und Volksdeut-schen insgesamt müssen noch enger zu-

sammenrücken, mehr sichtbare gemein-same Aktionen setzen, über unsereSchicksalsvergangenheit. Nicht daseigene Schicksal unter den Scheffel stel-len —, wie es ein Leser schreibt. Solidari-tätsgemeinschaften mit Nichtvertriebe-nen aufbauen. Unseren eigenen Kindernin aller Deutlichkeit sagen: VerleugnetEure Herkunft nicht! Herkunft ergibt sichaus Generationen. SudetendeutscherÖsterreicher zu sein ist doch keineSchande.

Unseren Vorfahren und uns, als derenNachkommen, wird vielerorts nachge-sagt, wir seien allzeit ein fleißiges und be-scheidenes Völkchen gewesen. Vielleichtein klein wenig zu bescheiden? DemReich und dem Staat Österreich seit Ge-nerationen zugehörig, sollten wir — aufToleranz hoffend —, Staatsobrigkeit undGesellschaft mehr auf ihre moralischeVerpflichtung, uns gegenüber, hinweisen.Anderssprachige Volksgruppen in Öster-reich sind da nicht so bescheiden wie wir.

Bert Sidel

Hörfolge im ORFSehr geehrter Herr Generalindentant!

Diese Beiträge sind geeignet beim Hörerein weiteres Bild der Umerziehung zu ver-suchen, da ja überhaupt auf die Ereignis-se des 4. März 1919 Stellung bezogenwurde und über die Toten und Verwunde-ten von Mähr.-Trübau das Schweigetuchgebreitet hat.

ich bin aus dem Schönhengstgau, inReichenau Nr. 232 geboren, 1905, dem-nach ein „Alt-Österreicher" genau wieeinst die Südtiroler. Ich wollte gerne Tisch-ler lernen, daher besorgte mir mein Vater¡n Zoohsee bei Landskron eine Lehrstelle.Im April 1919 sollte mich mein Vater vor-stellen kommen. Da dieser Ort ca. 15 bis20 km entfernt bei Landskron liegt, warenwir gegen 8 Uhr am Bahnhof Sichelsdorfum mit einem Zug hinzufahren. Nach demZerfall der Österreich-Ungarischen Mo-narchie waren die deutschen Bahnbeam-ten, die nicht die tschechische Sprachebeherrschten, entlassen oder versetzt,amtlicher Fahrplan für die Nebenstreckenbestand keiner, das mußten wir erfragenbeim Stationsvorstand, wann ein Zug indiese bestimmte Richtung fährt oder Ver-bindung dorthin besteht. Der neueinge-setzte tschechische Stationsvorstand gabuns zur Antwort: „Ne rosomim" — alsomußten wir warten. Inzwischen warenmehrere Fahrgäste eingetroffen, darunterzwei Reichenauer und ein Lastzug kamenaus der Gegenrichtung, der zwei Perso-nenwaggons hinter der Lokomotive hatte.

'Wieder wurde gefragt ob wir auch Verbin-dung hätten und einsteigen können? —Wieder keine Auskunft. Der Stationsvor-steher fertigte den Zug ab. Als sich derZug in Bewegung setzte kamen bei unsWartende vorbei und sagten in gebroche-nem Deutsch: „Do foort ä — warum niteinstign?" — Dieses Erlebnis wurde zumDorfgespräch und alle ahnten daß alle Su-detendeutsche in den neugeschaffenenStaat CSR eine schlechte Zukunft entge-gengehen.

Mein Vater hatte darauf dieses Erlebnisseiner Schwester nach Wien geschriebenund ich bekam darauf eine Lehrstelle inWien.

Ein weiteres Beispiel in unserer Familie:Eine jüngere, zarte Schwester, Jahrgang1911, wollte Kindergärtnerin werden. Nachder Pflichtschule sollte sie ins Tschechi-sche, empfohlen zu einem Bürgermeister,unentgeltlich Hilfsdienste bei Kindern undin der Küche zu leisten, um ihre tschechi-schen Sprachkenntnisse zu erweitern.Nach 14 Tagen bekamen die Eltern einSchreiben, daß ihr auch Stallarbeiten undWirtschaftsarbeiten angeschafft werden,was ihr zu schwer ist und sie nicht längerleisten könne. Darauf war Vater hingefah-ren um sie zurückzuholen. Während sei-nes Aufenthaltes bei dem tschechischenBürgermeister mußte er sich folgendesanhören: „Die Zeiten sind für Deutschevorbei, wo man sich die Arbeiten aus-suchen konnte, jetzt heißt es überall festanpacken!"

Auch meine Schwester kam durch dieTante und den Onkel nach Wien und ab-solvierte die zweijährige Kindergärtnerin«nen-Klosterschule in Wien XIX.

Erlebnis III: In Wien waren schon im vo-rigen Jahrhundert öffentliche Schulen fürdie tschechischen Kinder der zugereistenEltern eingerichtet und auch Vergnü-gungslokale, Sport und diverse Vereineund auch ein Nadromi-Dum war ange-kauft für nationale Vorträge — Versamm-lungen und Tanzunterhaftungen etc. Ichwurde von einem Arbeitskollegen vontschechischen Eltern, der mit mir aucheine Tanzschule besuchte, eingeladen,mit ihm zu einer Tanzveranstaltung insNarodni-Dum mitzugehen, da dort immerviel mehr Mädchen sind als Tänzer. DieEinladung hatte ich angenommen undmußte dort bald erkennen, daß der natio-nale Stolz dort ebenso vorherrschte wieim Sudetenland. Unter anderem eingebil-deten Benehmen mußte ich erleben, alsich ein Mädchen zum Tanz bat, das keineAntwort gab, sich umdrehte und mir ihrenRücken zeigte . . . bald darauf bekam ichvon meinem Kollegen Aufklärung: „Hierim Nadmi-Dum (nationales Haus) mußman tschechisch sprechen!" Da ich abernicht viel sprechen kann in tschechischerSprache war auch der Tanzabend für michzu Ende bevor zu begonnen hatte. Niemehr hatte ich dieses Haus betreten.

Nicht das ganze tschechische Volk trägtdie Schuld an diesen ehemaligen Zustän-de, politische Führer haben gegen allesDeutsche gehetzt und damit hatten sie dieSudetendeutsche Bevölkerung Hitler indie Arme getrieben.

Abschließend zur Vertreibung 1945/46:Wenn Frau Ruth Linhart zur VertreibungStellung nehmen will, muß sie noch viel le-sen; scheinbar kennt sie nicht einmal dasWeißbuch „Vertreibung der Sudetendeut-schen", „Dresden 1945" u. v. a. Ein Vortragüber Ergänzung und Berichtigung der vierSendungen könnten ihr Ansehen wiederheben.

Erlebnis meines Bruders im Arbeitsla-ger „Theresienstadt bei Prag": Mein ver-storbener Bruder Johann Schmid, geb.1907, war gelernter Herrenschneider undMusiker in Mähr.-Trübau. 1942 zur deut-schen Wehrmacht eingezogen und inKämpfen eingesetzt, wurde er 1943schwer verwundet; das linke Unterkieferwurde ihm durch ein Explosivgeschoßzerschmettert. Bis Kriegsende 1945 warer laufend in Spitälern in Behandlung undwurde 60 % invalid geschrieben. Trotz sei-ner Invalidität mußte er sich in Mähr.-Trü-bau, laut Aufruf als Sudetendeutschermelden und wurde in das ArbeitslagerTheresienstadt bei Prag geschickt. Nacheinigen Tagen Schienenverlegung erlitt ereinen Unfall und mußte ins Lager ge-bracht werden. Da er kaum gehen konntebekam er nach 2 Tagen eine Woche Heim-urlaub nach Mähr.-Trübau. Diese Chancenützte er, und mit Hilfe einer Schwesterflüchtete er mit Frau und Kind nach Wien.Nun war er glücklich diesem Todeslagerentgangen zu sein und sagte: „Wie es indiesem Lager zugeht, kann man gar nichtschildern, das würde niemand glauben;Frauen und Männer verlangen, auch ver-gast zu werden, wie die Juden, damit sienicht länger leiden müßten. Ich wäre nielebend herausgekommen." Das sagte er,und daß auch öfter das russische Militärgegen die tschechische Bewachung ein-greifen mußte.

Gottes Wege sind seltsam! Ein Tsche-che hat verhindert, daß ich im Sudeten-land eine Lehrstelle bekam, dadurch kamich nach Wien, erlernte nicht nur dasHandwerk, sondern gründete eine Exi-stenz und die Familie und habe zwei Kin-der und nun auch sieben Enkel. Dadurchkonnte ich auch meinen invaliden Bruderund Schwester samt Familie in größter Nothelfend beispringen. Zwei weitere Ge-schwister wurden nach Deutschland ver-trieben, ein Bruder ist gefallen, und ichkam 1946 halbverhungert aus englischerGefangenschaft nach Hause zur Familieund eröffnete wieder meinen Betrieb.

Sehr geehrter Herr Generalintendant!Ich habe mir obige Erlebnisse vom Her-zen geschrieben und bitte Sie höflichst,ähnliche Sendungen mit Selbstbeschuldi-gungen und Umerziehung der Sudeten-deutschen nicht mehr zuzulassen. DieSudetendeutschen waren, wie die Südti-roler, ein hilfsbedürftiges Volk das Friedenund Ruhe zur Arbeitsleistung braucht, da-mit es nicht wieder, wie einst Hitler, totali-tärer Regime in die Arme getrieben wird.

Karl Schmid

Page 5: enschenrechte sollen in Moskau diskutiert werden · 2016. 11. 23. · der Welt „Burda Moden", die eine Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren hat, erstmals in russischer Sprache erscheinen

FOLGE 4 VOM Jft FEBRUAR 1987 SUDETENPOST

11. bis 19. Juli: SommerlagerKinder und junge Leute

Heuer sind wir wieder in Oberndorf an derMelk (bei Purgstall) in Niederösterreich gelan-det. Damit wurde wieder dem Wunsch vielerbisheriger Lagerteilnehmer entsprochen.

Dieser schöne Ort liegt an der Melk in ca.500 m Seehöhe und ist umrahmt von den andie 1000 m hohen bewaldeten Bergen des Al-penvorlandes. In der Nähe befindet sich u. a.auch der Ötscher, der sich besonders für Wan-derungen eignet. Untergebracht sind wir in dereinzigen Bauernjugendherberge Österreichs,wo uns Zimmer für die Mädchen und eine gro-ße Wiese zum Zelten für die Burschen, sowieein großer Aufenthaltsraum zur Verfügung ste-hen. Eine Spielweise lädt zum Spielen ein,ebenso ist ein Lagerfeuerplatz vorhanden.Weiters steht uns ein Freibad, eine Sportan-lage usw. zur Verfügung. Wir werden wiedereine schöne Woche bei Wandern, Sport undSpiel, Baden, Tanzen, ernsteren Dingen, eineinteressante Besichtigung usw. verleben!

Teilnehmen können Kinder und junge Leuteim Alter von ca. 9 bis 16 Jahre (es gibt zweiGruppen), egal ob sudetendeutscher Abstam-mung oder nicht, aus ganz Österreich! Wir la-den dazu Kinder und junge Leute vomNeusiedler- bis zum Bodensee dazu ein.

Lagerbeitrag: nur S1300.— (für 8 Tage), dieFahrtkosten werden ersetzt! Der genannte Be-trag kann sich noch ermäßigen, falls Zuschüs-se gewährt werden. Kinderreiche Familien kön-nen bei Teilnahme von mindestens zwei Kin-dern um eine Ermäßigung ansuchen.

Weltraumpionier alsGeburtstagsgast

In Feucht bei Nürnberg feierte Samstag,dem 14. Februar, die aus Troppau stam-mende frühere Finanzbeamtin, Frau OlgaKonecny, im Kreis ihrer Familie ihren 85.Geburtstag in erfreulicher Rüstigkeit. Inder stattlichen Reichswaldhalle in Feuchthatten ihre Kinder, die Lehrerin GerlindeTreubert sowie Univ.-Prof. Dr. Gottfried Ko-necny und Prof. Dr. Ewald Konecny, mitihren Angehörigen und vielen Freundender Jubilarin ein inniges Familienfest ge-staltet, das durch Darbietungen einesChores unter der Leitung von ChormeisterHellmich (Langwasser-Chor), einem ge-bürtigen Sudetendeutschen, besondersschön ablief. Zu den vielen Gratulantengehörte auch der aus Siebenbürgen stam-mende Weltraumpionier Prof. Dr. Her-mann Oberth, der in Feucht seinen Le-bensabend verbringt und der hier ein se-henswertes kleines Weltraummuseumeingerichtet hat. Prof. Oberth ist mit den Fa-milien Konecny-Treubert befreundet. Dermit dem höchsten Ehrungen aus Westund Ost bedachte „Vater der Raumfahrt"brilliert trotz seines begnadeten Alters vonJahren noch durch Gedanken und Überle-gungen, die unserer Zeit weit voraus sind.

Bei der Geburtstagsfeier für die TroppauerJubilarin gedachte ihr Sohn, Univ-Prof. Dr.

Gottfried Konecny (Hannover) in einerkleinen Ansprache durch seines vor Jah-ren verstorbenen Vaters, Finanzoberamt-mann Franz Konecny, der sich einst inNürnberg um die Bewährung sudeten-deutschen Geistes verdient gemachthat. Die harmonisch verlaufene Geburts-tagsfeier war das würdige Fest für einebeispielhafte Mutter, Groß- und Urgroß-mutter, die lieb beschenkt wurde, die aberselbst das schönste Geschenk an alle mit-gab durch ihre mütterliche Liebe und all-umfassende Geborgenheit.

w. Sp.

Anmeldung: Wir haben nur eine ganz ge-naue — d. h. beschränkte — Platzanzahl zurVerfügung, daher bitte sofort bei der Sudeten-deutschen Jugend, Kreuzgasse 77/14, 1180Wien, Kennwort „Sommerlager 1987", anmel-den (mit Geburtsdaten).

Liebe Eltern und werte Amtswalter der sude-tendeutschen Volksgruppe! Machen Sie per-sönlich für Ihr Kind bzw. Kinder (und Enkelkin-der) von diesem Angebot Gebrauch, laden Sieauch die Freunde ihres Kindes ein. Geben Sieuns aber auch bitte sofort die Anschriften vonin Frage kommenden Kindern und jungen Leu-ten (mit Altersangabe) bekannt, damit wirdiesen die Ausschreibung übermitteln können.Informieren Sie die Landsleute in Ihrer wertenGliederung von dieser Maßnahme und werbenSie jedesmal dafür! Dazu haben wir Ihnenschon vor geraumer Zeit eine Ausschreibungzugesandt. Besten Dank für Ihre werte Mühe-waltung! In diesem Sinne dürfen wir Deinebzw. die Anmeldung für Ihre Kinder demnächsterwarten!

Sudetendeutsche LandsmannschaftOberösterreich — Enns

Einladungzur Gedenkstunde — 4. März 1919 — demJahrestag des Bekenntnisses der Sude-tendeutschen zu Österreich und zumSelbstbestimmungsrecht am

4. März 1987, um 17 Uhr beimSudetendeutschen Denkmal

in Enns, Mauthausner Straße — Schloß-park. Mit Ansprache und Kranzniederle-gung.

Ausstellung„Goethes liebes Böhmen"

vom Adalbert-Stifter-Verein-München zu-sammen mit dem Ennser MuseumsvereinLauriacum, dem Kath. Bildungswerk undder Klemensgemeinde im Ennser Mu-seum und im Schalterraum der SparkasseEnns, beide am Hauptplatz Enns vom 4.bis 11. März, geöffnet 10 — 12 Uhr und 14— 17 Uhr.

Eröffnung am 4. März um 18 Uhrim Museum Enns

durch Ldobm. SDOÖ Kons. Zahorka,OMedR. Dr. Kneifel, Führung Ldm. Ing.Freißler. Diavortrag „Fahrt durchs Sude-tenland", Beginn am 4. März um 19 Uhrim Festsaal der Sparkasse Enns (Ein-gang Linzer Straße, 2. Stock, Aufzug) ge-zeigt von Ldm. Ing. Freißler.

Landsleute und Freunde besucht unse-re Veranstaltungen wir freuen uns überEuren Besuch und Interesse.

Volkstumsabend inKlagenfurt!

Schon jetzt möchten wir bekanntgeben, daßdie Sudetendeutsche Jugend Österreichs inZusammenarbeit mit dem SLÖ-Landesver-band Kärnten am Samstag, den 28. März imKonzerthaus in Klagenfurt, mittlerer Saal,einen Volkstumsabend unter dem Motto „EineReise durch das Sudetenland" mit Beginn um19 Uhr, durchführt. Dazu laden wir alle Lands-leute und Freunde herzlichst ein!

Sudetendeutsche Jugend Österreichs

Sudetendeutsche Landsmannschaft inÖsterreich — Landesverband Kärnten

Junge Generationbeim Ball der

BöhmerwäldlerDer Ball am 28. Februar, abgehalten im

Traunerhof, ist eine gute Gelegenheit sichin einer zwanglosen Atmosphäre mitgleichaltrigen Leuten zu treffen. Ange-sprochen sind ehemalige Mitglieder derSDJ, aber auch solche, welche sich bishernoch nicht so recht getraut haben, aneiner solchen Veranstaltung teilzuneh-men. Nur zu, es beißt niemand. Es werdensicher lauter nette und zugängliche Leutedort sein. Der Tisch für die junge Genera-tion ist reserviert. Also, auf Wiedersehenbeim Ball der Böhmerwäldler in Traun.

Dipl.-Betriebswirt Walter Titze

Experte fürWirtschaftsauskünfte

und ForderungseinzugWalter Titze, geb. am 20. 2.1942 in Jä-

gerndorf-Altvater, leitet seit 15 Jahren denVerein Creditreform Bamberg e. V. undden Verein Creditreform Coburg e. V. inOberfranken. Die Institution in Coburg be-steht bereits seit 101 Jahren und ist nichtnur im Vereinsregister die Nummer 1, son-dern in Sachen Forderungseinzug undWirtschaftsauskünfte auch in der Bedeu-tung der dortigen Wirtschaft. Der Ruf vonWalter Titze und seiner 44 Mitarbeiter inBamberg und Coburg geht weit über denoberfränkischen Raum hinaus.

Firmen in Österreich, in Südtirol undOberitalien wissen die Einsatzfreude,Sachkunde und Schlagkraft von WalterTitze und seiner Mannschaft zu schätzen.Der Grund für deren Orientierung nachCoburg liegt in seiner grundsätzlichenEinstellung: mehr als allgemein üblich zutun. „Diese Einstellung war bei uns zuHause im Sudetenland und in unserer Fa-

milie mit zehn Kindern ganz selbstver-ständlich. Dem anderen einen bestmögli-chen Dienst zu erweisen — oft auch unei-gennützig — schafft nicht nur dauerhafteGeschäftsverbindungen, sondern auchhaltbare Freundschaften." Zusammenar-beit mit sudetendeutschen Landsleutenist Titze ein besonderes Anliegen, dennHandwerksmeister, Unternehmer undFreiberufler haben immer weniger Zeit fürprivate Kontakte. „In Verbindung bleiben"ist für unsere Volksgruppe wichtig, diesläßt sich auch durch regelmäßige berufli-che Zusammenarbeit erreichen.

Hier wird nicht im trüben gefischt!Die erstklassigen Beitreibungserfolge

bei der Einziehung von Außenständenliegt auch in der ausgefeilten Organisa-tion, der Kenntnis der wirtschaftlichen Si-tuation des Schuldners sowie der engenZusammenarbeit mit 108 Büros in derBundesrepublik. Durch die detailiertenKenntnisse über den Schuldner könnenunnötige Gerichts- und Anwaltkosten ver-mieden, ggf. Waren zurückgeholt oderschnellstmöglichst das Geld beigebrachtwerden. Ebenso kann Titze mit seinenMitarbeitern das Geld beigebracht wer-den. Ebenso kann Titze mit seinen Mitar-beitern kundenerhaltend vorgehen, wennein Kunde sich nur vorübergehend ineiner Zahlungsklemme befindet.

Individuelle Beurteilung:Auch wenn mit modernsten EDV-Anla-

gen in Bamberg und in Coburg gearbeitetwird, so ist Grundlage für Bonitätsbeurtei-lungen und Forderungseinzug Sach-kenntnisse und Beurteilungsvermögen.

Die wirtschaftlichen Probleme zwi-schen österreichischen Lieferanten unddeutschen Kunden sind oft diffizil, viel-schichtig und keinesfalls immer schema-tisch zu lösen. Das individuelle, sachge-rechte und erfolgreichste Vorgehen ist er-folgsentscheidend. Viele österreichischeLandsleute haben deshalb für wirtschaftli-che Probleme in der Bundesrepublik dieTelefon- und Telexnummer von Titze in Co-burg immer griffbereit.

Telefonnummer 0 95 61/75 0 61,Telex 06 63380 vcko

Ball am 28. FebruarDer diesjährige Ball der Sudetendeut-

schen — es ist der 30.! — findet am Fa-schingssamstag, dem 28. Februar 1987,im Hotel Intercontinental, Wien 1, Johan-nesgasse (beim Eislaufverein) statt. Un-ser Ball ist wie immer ein großes gesell-schaftliches Ereignis! Der Bürgermeisterunserer Patenstadt Klosterneuburg, Dr.Gottfried Schuh, hat den Ehrenschutzüber diese Ballveranstaltung übernom-men. Der Ball (Beginn 21 Uhr) wird durchdie Sudetendeutsche Jugend mit einerFestpolonaise eröffnet. Auch eine schöneMitternachtseinlage ist vorgesehen. DerEintrittspreis ist nicht erhöht worden (wogibt es das in dieser Zeit?) Wie immerherrscht eine rege Nachfrage zu unseremBall. Darum besorgen Sie sich sofort IhreEintrittskarten und tätigen Sie Ihre Tisch-reservierungen. Die Karten bekommenSie in der SLÖ-Bundesgeschäftsstelle,Wien 1, Hegelgasse 19/4, Montag bis Frei-tag von 9 bis 12 Uhr (Tel. 51 29 262) bzw.bei den Heimatgruppen. Nehmen Sie bittezum Ball auch die jungen Leute und dieAngehörigen der mittleren Generation mit— es lohnt sich bestimmt! Kommen auchSie zu diesem großen Fest der Landsleuteund unserer Freunde!

An die neuen Leser!Zahlreiche Landsleute erhalten heute zum

ersten Mal die SUDETENPOST zugesandt.Diese Nummer ist sozusagen als „Probe-exemplar" für Sie gedacht. Die SUDETEN-POST ist die einzige in Österreich erschei-nende Zeitung der Sudetendeutschen und er-scheint I4tägig.

Aus dieser Zeitung erfahren Sie alles, wasdie Sudetendeutschen (von Südmähren biszum Böhmerwald und vom Egerland bis zuSudetenschlesien) in Österreich betrifft. Wirsind immer aktuell und versuchen für jeder-mann eine Information zu geben.

Sicher werden sehr viele Landsleute auchihre eigene Heimatzeitung (für ihren Heimat-ort oder -kreis) beziehen; diese ist natürlichsehr wertvoll und informiert Sie über das Ge-schehen aus ihrem nächsten Bereich.

Aber allgemeine Informationen für Öster-reich (z. B. in Pensions- und Rentenangele-genheiten, interessante Artikel, Festveran-staltungen u. v. a. m.) können Sie eben nurder SUDETENPOST entnehmen!

Darum dürfen wir Sie recht herzlich einla-den, ebenfalls der großen Leserfamilie beizu-treten. Je mehr Landsleute unsere Zeitungabonnieren, umso mehr Information könnenwir bieten.

Jährlich erscheinen 24 Nummern (davon 2als Doppelnummer) und das Jahresabonne-ment kostet derzeit nur S 143.— (das sindS 12— im Monat). Und Hand aufs Herz: Istdas wirklich ein so großer Betrag, den mansich nicht leisten könnte?

Denken Sie einmal darüber nach, und Siewerden daraufkommen, daß es sich lohnt,SUDETENPOST-LESER zu sein! Wir hoffen,auch Sie bald zu unseren ständigen Lesernzählen zu können! Ihre Redaktion

Bestellschein für die „Sudetenpost"Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: .Sudetenpost", Postfach 405, 4010 Linz.Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 27 36 69.

Ich bestelle die „Sudetenpost":

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SUDETENPOST FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1987

Das TauwetterViel wurde über die kürzlichen Äußerun-

gen und Reden Gorbatschows geschrie-ben und gesprochen. Wir dürfen seinentaktischen Schachzug nicht überschätzenund uns keiner Illusion hingeben. DiePrawda" schreibt ganz deutlich, daß das

System trotz der angestrebten wirtschaftli-chen und öffentlichen Reformen nicht inFrage gestellt wird. Gegen die herrschen-de Nomenklatura, die Schicht der Bevor-rechteten, kann Gorbatschow nichts errei-chen. Wenn er von der Demokratisierungspricht, weiß er genau, daß zuviel Demo-kratie Anarchie bedeutet. Was will Gorba-tschow? Er erkennt, daß die bisherigeHochrüstung nicht weitergeführt werdenkann. Die Supermächte streben die Welt-herrschaft an. Die UdSSR kommt hierbeiwirtschaftlich und technisch immer mehrins Hintertreffen. Wie man allgemein weiß,haben England und die USA hinsichtlichder Bundesrepublik technisch den An-schluß verpaßt. Deutschland ist heute wie-der eine wirtschaftliche Großmacht. Wärees nicht besetzt, würde man Deutschland,wie früher wiederholt geschehen, mitKrieg überziehen. Die UdSSR aber siehtin diesem Deutschland einen eventuellenkünftigen Partner. Die Sowjets lassen zu-nächst einmal die Wirtschaftsgemein-schaft der Ostblockstaaten, Comecon,vortasten; in den vergangenen Monatenhaben sie ein lebhaftes Interesse an einerAnnäherung zur EG bekundet. Es ist so-gar die Rede, daß in Brüssel, dem Sitz derEG, eine Comecon-Botschaft installiertwerden könnte. Die Sowjets wollen bereitsdeutsche Ingenieure zur Überprüfung ih-rer Kernkraftwerke einladen. Der deut-sche Forschungsminister Riesenhuberhat kürzlich einen deutsch-sowjetischenVertrag unterzeichnet. Ein bekannter So-wjetpolitologe pries kürzlich die „kulturelleNähe" von Russen und Deutschen, undplötzlich entdeckt man in Moskau wiederdas positive deutsche Kulturerbe in derUdSSR. Scheinbar wollen sich die So-wjets auf den wirtschaftlich-technischenPartner Deutschland stützen. Wenn dieDeutschen aus der „gehorsamen Rollegegenüber der USA" herankommen, sichloslösen von ihren sogenannten „Freun-den", die aus Rache, Machtstreben, blan-kem Haß, Geldgier und anderen nieder-sten Motiven zweimal einen Weltkrieg vor-bereiteten und entfacht haben und nunalles daran setzen, unsere junge Genera-tion sittlich und moralisch zu ruinieren,wenn die Deutschen gegenüber derUdSSR aber eine freundlich gesonnenePolitik mit Rückgrat und Härte betreiben,eingedenk unserer kulturellen und wis-senschaftlichen Leistung, kommt viel-leicht ein neues Rapallo. (Am 16. April1922 schlössen das Deutsche Reich unddie UdSSR in Rapallo an der ital. Rivie-ra einen Freundschaftsvertrag.) Dannkommt, was man in Father Gillis Buch„Speaking Frankly" nachlesen kann undnicht vergessen sollte, nämlich von demFlugblatt, das die Russen während desKrieges verbreiteten: „Eure Zerstörungund Ausrottung war von England undAmerika geplant...". Und weiter heißt es:„Wenn es zu einer Zusammenarbeit derDeutschen mit den Russen kommt, danngeschieht es hauptsächlich wegen desMorgenthau-Planes. Der Plan hat unsschon viel gekostet und kann noch mehrkosten. Dann aber sollten wir wissen,wem wir den Schaden verdanken, näm-lich Morgenthau."

Seiter

Die Habsburg-Warte auf dem Altvater

HandstrickwolleSPERDIN, Klagenfurt, Paradeisergasse 3

Die Ackermann-Gemeinde teilt mitNachstehend einige wichtige Veranstal-

tungen in diesem Jahr: SudetendeutscheWallfahrt nach Altötting, 4/5.7, Gebetstagfür die verfolgte Kirche, Sonntag, 24. 5.,Vertriebenen-Wallfahrt auf den Schönen-berg, 24. 5., Pilgerfahrt (Omnibus-Stern-fahrt) nach Mariazeil, a — 9. 8., Leitung:R Jordan Fenzl OSA, Heilig-Land-Fahrt,29. a — 12. 9. 1987.

An einem sonnigen Herbsttag des Jahres1880 rafften sich zwei wagemutige Männer ausFreiwaldau auf, um das als undurchdringlichgeltende Altvatergebirge zu besteigen. Es wa-ren dies der aus Wiener Neustadt zugezogenek. k. Notar Edmund Rudolph und k. k. a. D.Hauptmann Johannes Ripper, Schwiegersohndes 1851 verstorbenen Begründers des Kalt-wasser-Heilverfahrens, Vincenz Prießnitz.Zwar lag diesen Männern ein „Wegweiserdurch die Sudeten" aus dem Jahre 1853 vor,aber dieser ging auf Einzelheiten des Altvater-gebirges nicht näher ein.

Die einsamen Wanderer nahmen ihren Wegvom Roten Berg über den Kepernik zum Hoch-scharmassiv (1333 m. ü. d. M.) auf. Die herrli-che, sich im Urzustand befindliche Naturland-schaft, der romantische Baumfriedhof am Ke-pernik, die klare Fernsicht nach Norden hin zurpreußischen Tiefebene begeisterte Ripper sosehr, daß er den Vorschlag seines Begleiters,einen Gebirgsverein ins Leben zu rufen, mitFreunden aufnahm. Noch im Jahre 1881 wurdewurde ein Verein, der „Mährisch-SchlesischeSudetengebirgsverein" mit dem Sitz in der Be-zirksstadt Freiwaldau, gegründet.

Die aufstrebende Entwicklung dieses Ver-eines nahm ihren Lauf. Die Wanderfreudigkeitund Liebe zu den Schönheiten der Altvaterge-birgswelt erfaßte namentlich die Schlesier desDeutschen Reiches. Ein solcher Trupp Preu-ßisch-Schlesier unter Führung des Gymnasial-direktors, Geheimrat Wilhelm Gallien in Neisseund Mitglieder aus Freiwaldau beschlossenden Aufstieg lum Altvater. Ausgerüstet miteinem wetterfesten grünen Lodenmantel, Knie-bundhosen, starkem Schuhwerk, einem knorri-gen Wanderstock und nicht zuletzt mit reichli-chem Proviant versehen, fuhren die wagemuti-gen Männer mit Kaiessen bis zum Roten Berg;von hier durch den wildzerklüfteten Hochwald,überquerten Waldwiesen, morastige Sumpf-stellen und vermorschte Baumleichen.

Allmählich lichtete sich der Wald zu kleinenFichtenbeständen und die Vormittagssonnebegrüßte mit ihren Strahlen die langsam er-mündeten Wanderer. Vereinzelte Krüppelkie-fern — Latschen — versuchten, sich am felsi-gen Boden am Leben zu erhalten. Kein Vogelsang, kein Schmetterling wagte sich auf dieseHöhen hinauf, über die zu jeder Jahreszeitendlose Stürme hinwegbrausten und jedemWanderer das Atmen schwer machten. Auf derGebirgskoppe angekommen, genossen dieAnkömmlinge dieses Wunderwerk göttlicherSchöpfungsgestaltung: Endlose Wälder, einMeer wie von Wellenbergen, überragt vomBlau des Himmels.

Dir. Gallien/Neisse, selbst ergriffen vondiesem einzigartigen Anblick, regte den Baueines Aussichtsturmes an, ein Vorschlag, der1891 vom Verein einstimmg zum Beschluß er-hoben wurde. Doch sollten noch Jahre bis zumBaubeginn dieser Aussichtswarte vergehen.Längere Verhandlungen mit den Grundeigen-tümern waren erforderlich.

Im Jahre 1901 konnte über das günstigeBauangebot des Baumeisters Franz Gröger inFreiwaldau beschlossen werden, welches sichzwischen 53.000 und 70.000 österr. Kronen be-wegte. Doch ergab es sich, daß ein zweiterBauplan eingeholt werden mußte, den der Wie-ner Baurat Ritter von Neumann mit dem Bau-meister Franz Gröger entwarf und der mit10.500 Kronen bewertet wurde. Es ist anzuneh-men, daß der Wiener Baurat dem Bauaus-schuß empfahl, den Turm „Habsburg-Warte" zunennen.

Im Jahre 1904 konnte endlich mit dem Baubegonnen werden. Es ist nur bekannt, daß dierührige Section des MSSGV in Neisse den an-

Der Altvaterturm, wie er einst aussah

sehnlichen Betrag von 14.000 österr. Kronenzur Mitfinanzierung des Turmbaues auf-brachte.

Von Freiwaldau bis hinauf zum Altvater muß-te das gesamte Baumaterial wie Gerüstbalken,Sand, Kalk, Werkzeuge usw. mit Pferdefuhr-werken mühsam hinauftransportiert werden,was für die damalige Zeit als eine Meisterlei-stung eines Baumeisters bezeichnet werdendarf. Das Holz für andere Zwecke lieferten dieReviere aus Karlsbrunn, die Steine selbst wur-den aus dem Felsgestein herausgesprengt,was sich in späteren Jahren als ein Fehler er-wies, da dieses Gestein aus dieser Höhe dieFeuchtigkeit anzog. Das nötige Wasser wurdein einem Faß unten von der Schäferei herauf-gefahren.

Blutspendeaktion zum Gedenken andie Opfer des 4. März 1919!

Zum Gedenken an die ersten Blutopferunserer Volksgruppe und des damit ver-bundenen Bekenntnisses zu Österreichwird eine BLUTSPENDEAKTION am Frei-tag, den 6. März von 16 bis 18 Uhr in derBlutspendezentrale des Roten Kreuzes,Wien 4, Gußhausstraße 3 (beim Hoch-strahlbrunnen) durchgeführt. Jedermann(Frauen und Männer) im Alter von 18 bis60 Jahre (darüber bis 65 Jahre möglich,falls nicht Erstspende und wenn die volleGesundheit gegeben ist) kann daran teil-nehmen.

Es heißt: Spende Blut — rette ein Le-ben! Getreu diesem Wahlspruch des Ro-ten Kreuzes wollen auch wir heuer Blutspenden, im Angedenken an die 54 Toten

des 4. März 1919, sowie der Toten der Ver-treibung. Darum erwarten wir uns auchheuer eine sehr rege Beteiligung, diessind wir unseren Toten schuldig! Zwecksorganisatorischer Vorbereitung von Seitendes Roten Kreuzes wird um Voranmel-dung bei Familie Malik, 1180 Wien, Schul-gasse 68 (Telefon 43 04 075) gebeten!

Nehmen auch Sie an dieser Aktion teil,laden Sie Ihre Freunde und Bekanntendazu ein (es tut bestimmt nicht weh!). Undsollten Sie zwischen 16 und 18 Uhr nichtkommen können, die Blutspendezentralesteht am Freitag, den 6. 3., ab 8 Uhr zurVerfügung — sagen Sie aber dort unbe-dingt, daß Sie im Rahmen der Blutspen-deaktion der Sudetendeutschen Jugendkommen!

Tief trauernd geben wir bekannt, daß unserObmann und Friedländer Landsmann

Herr Prof. Hans GrohmannMitglied und 1. Konzertmeister der Wiener Philharmoniker und des Orchesters derWiener Staatsoper,Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker,ehem. Präsident der Gewerkschaft Kunst, Medien und freie Berufe,Vizepräsident der „Federation Internationale Musicienne",Mitglied der Vereinigung „Schlaraffia"Inhaber des Großen Silbernen Ehrenzeichens der Republik ÖsterreichInhaber der Schalkmedaille,am 10.2.1987 in Wien nach langer schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren ver-storben ist.

SLÖ HeimatgruppeReichenberg-Friedland

in Wien

Am Turmbau arbeiteten sechs Zimmerleuteunter Führung des Poliers Ferdinand Grögeraus Streiten hau/Buchelsdorf bei Freiwaldau,während fünf Maurer unter der Leitung des Po-liers Ferdinand Hauke standen. In einer wind-geschützen Stelle wurde eine Holzhütte errich-tet, worin die Arbeiter übernachteten und ihrEssen zubereiteten. In der Nähe der Hütte be-fand sich auch der Pferdestall, denn auch fürdie Pferde mußte hinreichend gesorgt werden.

Nach vielen baulichen Rückschlägen, verur-sacht durch die schweren Herbststürme unddie starke Vereisung des Bauwerkes über denWinter, nahm der Turm langsam seine weithinbekannte Gestalt an. Der Turm wurde 32 Meterhoch; in ihm gab es eine Küche, eine Restaura-tion und einen Wohnraum, für die damaligeZeit gemütlich eingerichtet.

Zumeist aus Preußisch-Schlesien kamenüber die Sommerszeit — einen Wintersportgab es kaum — Bergwanderer herauf und be-wunderten auf diesem 1500 Meter hohen Berg-gipfel das Wachsen des Turmes. Bei größerenGruppen von Wanderern war es Brauch der Ar-beiter, daß diese vor dem Turm eine Schnurspannten und folgenden Spruch sprachen:

„Sie haben sich die Freiheit genommen,In unseren Bau und Werkstatt zu kommen. Sonehmen wir uns die Freiheit mit dieser Schnur,Zu schnüren, ist sie auch nicht von Silber undGold,Weil dies nicht sein kann; so bitte ich für michUnd meine Kameraden ein Glas Bier oderBranntwein,Falls es den Herren gefällig ist, mit uns mitzu-trinken!"

Den Preußen und Bauarbeitern machtedieser gemütliche Brauch viel Spaß. Nicht un-erwähnt soll sein, daß ein Maurer oder Zimmer-mann täglich 4 Kronen verdiente.

Im Sommer 1912 konnte der Verein die„Habsburg-Warte" wie sie jetzt bezeichnet wur-de, zur Besteigung freigegeben. Von den Zin-nen der Aussichtswarte genoß der Touristeinen ergreifenden Rundblick, der bei klaremWetter bis zum Riesengebirge, zu den Beski-den, zur Kleinen Tatra in der Slowakei usw.reichte.

Als zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914die russische Herreswalze bei Krakau vonösterreichischen und deutschen Truppen zumStehen gebracht wurde, wurde in ruhigenNächten am Altvater das dumpfe Grollen derschweren Geschütze vernommen. Währenddes Weltkrieges 1914 bis 1918 war der Besuchdes Turmes merklich zurückgegangen, dafürnahmen die Schäden am Turm merklich zu undverursachten der Hauptleitung des MSSGVschwere finanzielle Sorgen, die auch nachKriegsende andauerten.

Um wenigstens die dringensten Reparatu-ren an der Aussichtswarte vornehmen zu kön-nen, mußten hohe Darlehen aufgenommenwerden. Da griff die Section Freudenthal desMSSGV unter Führung des Ing. Ohnhäuserein, den man später als den Retter des Turmesbezeichnete, weil diese Section die Hauptko-sten der Wiederherstellung des arg beschädig-ten Turmes trug.

Der 9. September 1934 wurde zum Marksteinin der Geschichte des Vereines: Wiederum er-strahlte die Habsburg-Warte in neuem Glänze.Im Morgengrauen klärte sich das düstere Wet-ter auf. Zum Gipfel strömten etwa zwanzigtau-send Bergwanderer empor; sie kamen ausMittel- und Nordmähren, aus Schlesiens Gau-en von Breslau bis hinüber ins Oberschlesi-sche und nicht zuletzt aus den sudetenschlesi-schen Heimatgebieten. Vor der Warte war einAltar aufgebaut, vor welchem Dechant Hoch-meister des Deutschordens/Freudenthal, Ro-bert Schälzky, eine feierliche Feldmesse unterAssistenz zelebrierte, während ein Massen-chor zu Gottes Ehre und Ruhm sang. Es wardie größte Heerschau, welche das Altvaterge-birge, der Verein je erlebte, sie sollte aber auchdie letzte sein.

Der „Mährisch-Schlesische Sudetenge-birgsverein" stand auf dem Höhepunkt seinesWirkens. Es kamen die Krisenjahre, der Aus-bruch des Zweiten Weltkrieges, dem die völ-kerrechtswidrige Vertreibung bodenständigerDeutschtums folgte. Das geliebte Altvaterge-birge mit der Habsburg-Warte mußte den Aus-treibern überlassen werden. Die jährlich auf-tretenden Wetterschäden am Turm wurden vonden Machthabern nicht beachtet.

Dann war der Verfall offensichtlich. Man sahsich genötigt, den schadhaften Turm endgültig1957 abzutragen. Ein anderer Bau ist inzwi-schen an seine Stelle getreten. In der Erinne-rung der vertriebenen deutschen Bergwande-rer ist die „Habsburg-Warte" gleichwohl veran-kert geblieben.

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FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 19S7 SUDETENPOST

Kunst aus dem SudetenlandIn Folge 21/86 haben wir den Bildhauer Franz Barwig d. Älteren aus dem Kuhländ-

chen kennengelernt. Heute wollen wir Ihnen seinen Sohn näherbringen und damit zei-gen, daß künstlerische Veranlagung ebenso vererbbar ist, wie Fleiß, Tüchtigkeit und an-dere Eigenschaften, wie es gerade die Sudetendeutschen beweisen.

Franz Barwig d. J. (1903—1985)Am 12. Juni 1903 wurde Franz Barwig d.

J. in Wien geboren. Nach Abschluß derPflicht- und der Jugendklasse an der Wie-ner Kunstgewerbeschule war er einigeJahre an der Wiener Kunstgießerei tätig.Ab 1926 studierte er an der Akademie fürBildende Künste in Wien, bekam im Jahre1930 den Meisterschulpreis und schloß imJahre 1932 das Studium mit dem Rom-preis ab. Darauf war er wie sein Vater alsfreischaffender Bildhauer tätig und hat indieser Berufung viele Werke geschaffen.Diese waren zum Teil aus Holz geschnitzt,zum Teil aus Stein gehauen und in letzterZeit für Bronzeabgüsse gemacht.

Auch mit Restaurierungsarbeiten, fürdie er ein ganz besonderes Gefühl hatte,hat er sich beschäftigt. Vor allem half erbeim Wiederaufbau der österreichischenKunstdenkmäler nach dem Zweiten Welt-krieg mit. Die Arbeiten an barocken Stein-plastiken sind zu zahlreich, als daß siehier im einzelnen aufgeführt werden könn-ten, doch dankte ¡hm das Bundesdenk-malamt besonders für die Arbeiten im

Wiener Stephansdom und in der Karlskir-che sowie für die Wiederherstellung derPlastiken der Gloriette in Schönbrunn, ander Staatsoper und am KunsthistorischenMuseum.

In Wien gibt es nahezu keinen Bezirk, indem nicht irgendein Werk von ihm zu se-hen ist. Ein Verzeichnis der öffentlich zu-gänglichen Werke dieses Bildhauers liegtdem Katalog bei.

Er nahm auch an zahlreichen Ausstel-lungen teil, so in München, Berlin, Köln,Regensburg, Barcelona, Rom, Eisen-stadt, Salzburg und Wien, wo von derStadt auch Werke angekauft wurden. ImJahre 1962 wurde ihm für all sein künstle-risches Schaffen der Professorentitel ver-liehen, später wurde er mit dem Ehren-kreuz für Kunst und Wissenschaft ausge-zeichnet. Das Künstlerhaus, dessen Mit-glied er bis zu seinem Tode war, verliehihm den „Goldenen Lorbeer".

Prof. Franz Barwig d. J. starb am 13.12.1985 in Wien und wurde am Pötzleinsdor-fer Friedhof im Familiengrab zur letztenRuhe gebettet. K. E.

WienArbeitskreis Siebenbürgen

Siebenbürgenreisen 1987: Siebenbürgen-Rundreisein der Karwoche (Freitag, 10. 4. nachmittag bis 21. 4.1987 (12 Tage). Siebenbürgen — Land und Leute, dieKirchenburgen und die schönen Städte möchten wir beidieser Reise kennenlernen. Der Kontakt zur Bevölke-rung, das gemeinsame Feiern ihrer Festtage (Konfirma-tion am Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag,Ostersonntagsgottesdienst) steht im Mittelpunkt dieserReise. Gesamtkosten bei Halbpension ca. S 5800. Sie-benbürgen — eine Reise in die Vergangenheit 21. 8 bis30. 8. 1987 (10 Tage). Bei dieser Urlaubsreise möchtenwir allen Interessierten Siebenbürgen mit seinen schö-nen alten Bauten, den Städten, die Landschaft mit ihrenliebenswerten Menschen näherbringen. Die Rundreiseführt uns in die Städte Klausenburg, Mediasch, Schäß-burg, Kronstadt und Hermannstadt; sowie in die Dör-fer Baasen, Birthälm, Rosenau, Tartlau, Honigberg, Pe-tersberg, Weidenbach, Zeiden, Großau, Heitau undMichelsberg mit ihren prachtvollen Kirchenburgen.Gesamtkosten bei Vollpension ca. S 5700.—. Interes-sierte melden sich bei Bärbel Schöfnagel, 1210 Wien,Arbeiterstrandbadstraße 112, Tel. 0 22 2/30 25 73. Sieerhalten dann eine genaue Reisebeschreibung zuge-schickt.

= Erzgebirge in Wien -Karnevalsstimmung — wie seit Jahren nicht. Ob-

wohl — nach Rückzug der großen Kälte — der Himmelin Strömen weinte, der Wind ein garstig Lied pfiff, ka-men zu Häuf unsere getreuen Landsleute zum fröhli-chen Faschingstreiben, Anfang Februar, in unser Ver-einsheim. Die Begrüßungsansprache unseres Obman-nes, und die Bekanntgabe der Geburtstage für Februarund März, durch unseren Schriftführer, wurden dies-mal im Stenogrammtitel gehalten, um der Stimmungfreien Lauf zu lassen. Als Gäste waren erschienen: HerrArnold Fritsch (HG-Obm. v. Sternberg u. M. Schön-berg) mit Gattin, Frau Klose (NB), und Herr Pfeiffer(von den Donauschwaben). Zu Tanz und Unterhaltungspielte das Trio Elisabeth-Peter-Günther. Als Witzboldeund Kabarettisten traten, mit viel Applaus bedacht, inAktion: Antonia Günther, Maria Fritsch, Willi Reck-ziegel und Dr. Gustav Hartinger. Besonderen Anklangfand ein Tanzspiel, bei welchem geloste Partner Solotanzen mußten — oder konnten; amüsante Zwischen-texte dazu, pointiert vorgetragen von Ritschi Dick, er-heiterten auch die Nichttänzer. Zur Freude der Veran-stalter waren viele Besucher — mehr oder weniger bunt— kostümiert erschienen. Als kleine Aufmerksamkeitdes Vereins wurde an alle je ein Krapfen verteilt. Alszum Ausklang um 19 Uhr — oft wiederholend — .Soein Tag" erklang, wollte man es nicht wahrhaben, daßso ein schöner Tag zu Ende gehen kann. SLÖ-Ball amSamstag, dem 28. Februar: Wegen Platzreservierungenersuchen wir diejenigen Landsleute, die sich noch nichtvormerken ließen, die Anmeldung ehest unter der Ruf-nummer 93 80 723 bzw. 0 22 39/34 6 42 vorzunehmen.Hohe Auszeichnung: Wie wir erst jetzt in Erfahrungbrachten, erhielt unser Landsmann Herr Primarius Dr.Walter Dornaus, schon im Dezember des Vorjahres fürbesondere Verdienste das Goldene Ehrenzeichen derStadt Wien verliehen. Wir gratulieren unserem ehren-haften Mitglied aus Brüx, zu dieser Würdigung. Todes-

18.SUDETEN-KUTSCHERTAG

KOHLE - KOKS - BRIKETTSOFENÖL - BRENNHOLZ

Zeonfefee-HOLZ9021 Klagenfurt, Rudollsbahngürtel 1

Telefon 0 42 22 I 54 6 46Stadtgeschäft, Lidmanskygasse 49. Tel. 0 42 22 / 51 14 05

fall: Am 28. Jänner verstarb unsere geschätzte Lmn.Grete Neudert-Messany, nach langem, schwerem Lei-den, im 78. Lebensjahr. Die Verblichene war uns überviele Jahre eine stets hilfreich dienliche Kraft bei der Ge-stalgung unserer Heimatnachmittage und als Betreue-rin der Heimatstube im Museum. Als langjähriges Mit-glied wurde sie im Jahre 1985 mit dem Ehrenbrief derErzgebirger in Wien ausgezeichnet. Zur weltlichen Ver-abschiedung im Krematorium beim Wiener Zentral-friedhof, hatten sich als Vertreter unseres Bundes dieDamen Ritschi Dick, Anni Zinner und Wilma Malzereingefunden. Sie wie viele vor ihr, wird uns Lebendendie Heimgegangene in naher Erinnerung bleiben. AufWunsch der Verstorbenen mögen — statt Blumen —Gedenkspenden (mittels Brief oder Erlagschein) an denBund der Erzgebirger, Schottenfeldgasse 93/25, 1070Wien, übermittelt werden. Genesungswünsche: Unse-ren Landsleuten Franz Tscherner und Willi Reischel,welche nach längerem Krankenhausaufenthalt wiederin häuslicher Pflege sind, wünschen wir baldige Besse-rung ihres Gesundheitszustandes.

= Heimatgruppe Freudenthal/Altvater in Wien

Am 10. Jänner fand im Vereinslokal Musil die all-jährliche Hauptversammlung der Heimatgruppe Freu-denthal/Altvater in Wien statt. Nachdem der alte Vor-stand zurücktrat, wurde der neue wie folgt gewählt undauch einstimmig bestätigt: Obmann: Werner Olbrich,Stellvertreter: Dipl.-Kfm. Friedrich Kurzweil, Kassa:Doris Simanek, geb. Schedo, Stellvertreter: Dipl.-Kfm.Friedrich Kurzweil, Schriftführer: Ilse Rabitsch, geb.Langer, Stellvertreter: Gertrud Kluge, geb. Raimann.Dank der Spendenfreudigkeit unserer Mitglieder warder Kassenbericht, vorgetragen von Doris Simanek,sehr erfreulich. Trotz des grimmigen Winterwetters wa-ren wir gut besucht. Obmann Werner Olbrich war dies-mal verhindert und wurde von Dipl.-Kfm. FriedrichKurzweil vertreten. Nach Beendigung des formellenTeiles erfolgte ein kurzer Rückblick über das Jahr 1986mit Würdigung der selbstlosen Einsätze von Elli Poppe,welche in ganz reizender Weise immer für Dekorationsorgt, Oskar Langer, der im Duett mit Frau Poppe,durch seine heimatlichen Sketches immer sehr zur Un-terhaltung beitrug. Als man noch den Dank der Farn.Weyrich entbot, die so oft des Jahres für wunderschö-nen Tischschmuck sorgte, ging die Tür auf und trotzdes Schneetreibens hatte Weyrich jun. seine Eltern zurVeranstaltung nach Wien gefahren. Sie wurden mit vielApplaus begrüßt.

In der weiteren Folge hielt Obermedizinalrat Stephaneinen sehr interessanten geschichtlichen Rückblick aufunsere Heimat. Er verwies auf viele bedeutende Män-ner, ob Politiker oder Künstler in weiterem Sinne, derenWiege im Sudetenland, bzw. im schlesischen Raumstand. Ein Vortrag über den Neujahrsmorgen daheimvon Ldm. Oskar Langer beendete dann den offiziellenTeil. Anschließend gab es das erste gemütliche Beisam-mensein im neuen Jahr. I. R.

= Iglau — ItoppauDipl.-Ing. Dr. Walter Streinz, Oberforstrat i. R.,

Hauptmann der Reserve und Träger der Tapferkeitsme-daille aus dem Ersten Weltkrieg, Ehrenmitglied des Ro-tary-Clubs Steyr und des Rotary-Clubs Ingolstadt, istam 8. Jänner im Alter von 87 Jahren, aber völlig uner-wartet, verstorben. Oberforstrat Dr. Streinz war einMann, der ob seines persönlichen Formates hohes An-sehen genoß und in seinem Bekanntenkreis sehr geach-tet war. Aufgewachsen in der damals noch festgefügtenWelt der Monarchie als Sohn des Ministerialrates Dr.Franz Streinz in Iglau, der damals deutschen Sprachin-sel in Mähren, war seine Lebenseinstellung geprägt vomhumanistischen Geist des Elternhauses. Seine berufli-

che Laufbahn — er absolvierte die Hochschule für Bo-denkultur in Wien — war von hoher fachlicher Qualifi-kation, kluger Einschätzung und absoluter Integritätbestimmt. Bis zum Zweiten Weltkrieg war er in schlesi-schen Forstbetrieben tätig, dann mußte er, als Welt-kriegsoffizier, abermals zu den Waffen. 1946, aus ame-rikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen (die Polenhatten Schlesien annektiert), kam er nach Oberöster-reich. Hier wurde er mit der Leitung der Bundesforst-verwaltung Steyr betraut, die er bis 1965 beibehielt. Inder Nachkriegszeit verdankte ihm Steyr die sichere Ver-sorgung mit Brennholz. Sein besonderes Bemühen galtdann der Instandsetzung und Erhaltung des durch dieKriegszeit schwer beschädigten Schlosses Lamberg,dessen Verwaltung er 1956 zusätzlich übernahm. Alsbesondere Anerkennung für sein Lebenswerk, die Wi-derherstellung geordneter ökonomischer und ökologi-scher Verhältnisse im Forstbereich Steyr, wurde ihmdas Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Repu-blik Österreich verliehen. Dipl.-Ing. Dr. Walter Streinzwurde am 19. Jänner unter großer Anteilnahme im Fa-miliengrab im Steyrer Friedhof zur letzten Ruhe gebe-tet. Als engste Anverwandte betrauert ihn die Witwe,Frau Konstanze Streinz.

= Nordmähren — Sternberg —Mähr. Schönberg — Mähr. Neustadt

Fasching mit Tombola — Motto: „Schwoterball beiMeisn". Wir laden Sie herzlich ein zu unserer gemeinsa-men Zusammenkunft am 20. Februar 1987 um 16 Uhrin unser jetziges Stammlokal .Renate Musil", Mollard-gasse 3, 6. Bezirk, Wien. Da im Jänner unser Beisam-mensein durch das extreme Winterwetter nicht stattfin-den konnte, so hoffen wir dies im Februar mit doppel-tem Besuch nachzuholen. — Auch eine schmerzlicheNachricht ereilte uns, daß unsere liebe treue OlgaSchenk am 14. Jänner 1987, einen Tag vor ihrem93. Geburtstag, verstarb. Sie wurde im engsten Fami-lienkreis auf dem Matzleinsdorfer-Friedhof bestattet.Auch bei der Seelenmesse in der Penzinger Kirche am18. Jänner konnten wir nicht dabeisein, meterhochSchnee und Schneesturm machte die Großstadt zueiner Einsiedelei. Frau Helga Ellbogen, 1010 Wien,Schmerlingplatz 3, senden wir unsere aufrichtige An-teilnahme. I. R.

ThayaWie wir erst jetzt erfahren haben, ist unser Lands-

mann und früherer Kamerad aus der SDJ Wien, Her-bert (.Bibi") Wolf-Steiner, geb. am 15. 9.1941 in Frain,Südmähren, am 19. 6.1986 einem Herzinfarkt erlegen.Bibi war Techniker bei der Firma Philips. Er war langeJahre Kassier bei der SDJ Wien und wurde auch mit Eh-renzeichen usw. ausgezeichnet. Wir trauern mit seinerMutter und seinem Bruder Fredi, und werden ihm einehrendes Gedenken bewahren. H. R./G. Z.

Oberösterreich= Verband der = = = = =

Böhmerwäldler i. 00.Stifterdenkmal in Friedberg: Wir suchen nähere An-

gaben über das Kupferrelief; wann und von wem ge-staltet? Weiters Angaben über den Bildhauer Haselstei-ner, der eine Stifter-Büste schaffen sollte. Unbekannt:Vorname, Geb.-Darum, Geb.-Ort, seine Wirkungsstät-te, Werke. Zuschriften erbeten an den Verband d. Bw.i. Oö., 4020 Linz, Obere Donaulände 7, Heinrich-Gleißner-Haus.

Diamantene Hochzeit. Die Verbandsleitung entbietetunserem Mitglied Anton Lepschy und seiner Gattin(Linz, Raimundstraße 39) die herzlichsten Glückwün-sche zur Feier des seltenen Festes der „DiamantenenHochzeit"! Unser Landsmann Lepschy schloß am 26. 2.1927 in der St.-Veits-Kirche zu Krummau den Bund fürsLeben. 1. 5. 1927: Eigene Konditorei in der.Obergas-se/Krummau. Nach dem Verlust der Böhmerwaldhei-mat (Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg) konnte erseine berufliche Tätigkeit in der Konditorei Wimmer,Linz, fortsetzen. Im Jänner 1949 machte er sich in Linz(Zollamtstraße) selbständig. Nach langjähriger erfolg-reicher Berufsausübung trat er 1969 in den wohlver-dienten Ruhestand. Wir wünschen dem Ehepaar Lep-'schy für seinen weiteren Lebensabend Gesundheit undalles Gute!

= Bad Ischi = = = = = = = =Nachstehend werden die Namen der Träger der Sil-

bernen bzw. Goldenen Ehrennadel, der BezirksgruppeBad Ischl-Bad Goisern, bekanntgegeben: Dr. Alfred Bi-lowizky, Gold/Silber, 4822 Bad Goisern 189; MarieMerighie, Gold/Silber, 4822 Bad Goisern 81; FranzMaurek, Gold/Silber, 4823 Steeg, Steeg 31; JohannPöschko, Gold/Silber, 4822 Bad Goisern 426; Dr. Lot-har Beckek, Gold/Silber, 4820 Bad Ischi, Ahornstraße12; Thekla Bussmann, Silber, 4820 Bad Ischi, Retten-bachw. 55; Rudolf Finger, Gold/Silber, 4820 Bad Ischi,lindaustr. 74; Dr. Walter Grund, Gold/Silber, 4820Bad Ischi, Kanzlerweg 5; Hedwig Koch, Gold/Silber,4820 Bad Ischi, Traunkai Ila; Leopoldine Kysela, Sil-ber, 4820 Bad Ischi, Kaltenbachstr. 22; Josef Mikenda,Silber, 4820 Bad Ischi, Südtiroler Str. 1; Hedwig Nent-wich, Gold/Silber, Bad Ischi, Südtiroler Str. 1; AnnaOdd, Gold/Silber, 4820 Bad Ischi, Girardistr. 1; Gün-ther Peschi, Gold/Silber, 1030 Wien, Obere Zellengas-se 16; Richard Schwentner, Gold/Silber, 4820 BadIschi, Rosenkranzg. 44; Waltraud Sarsteiner, Silber,4820 Bad Ischi, Grazer Straße 24; Josefine Heiny, Sil-ber, 4820 Bad Ischi, Maxquellgasse 2.

Enns-NeugablonzUnsere Ldm. Frau Lotte Wenzel geb, Neuwinger aus

Gablonz feierte am 15. Februar 1987 ihren 68. Geburts-tag in 4470 Enns, Gürtlerstraße 12, wir wünschen allesGute. 4. März Gedenken um 17 Uhr im Ennser Schloß-park beim Sudetendenkmal. Anschließend um 18 UhrEröffnung der Ausstellung jGoethes liebes Böhmen" imMuseum am Ennser Hauptplatz. Und um 19 Uhr imFestsaal der Ennser Sparkasse der Diavortrag .Fahrtdurchs Sudetenland" von Ing. Freißler. Wir laden alleLandsleute und Freunde zu diesen Veranstaltungenherzlichst ein.

(70), Haßfurt, 12. 3., Alfred Böhm (73), St. Georgen,Maria Hofer (Forstner, 79), Linz, Josef Oberparieiter(82), Pasching, 14. 3., Anna Mutterthaler (Slabschi,70), Unterach, Kath. Pfleger (74), Hanau 7, Josef Ga-bauer (82), Niedermoldau, 20. 3., Franz Appi (60),Wolfach, 24. 3., Maria Kubo (Rsigler, 79), München,27. 3., Franz Leisch (60), Pasching, 30. 3., FerdinandPfaff (80), Wels, Franz Schicho (76), Pfaffenhofen. —Am 14. 10. 1986 veranstalteten Frau Marianne Lassekund Schwester Wegenkittel aus Wels ein Schülertreffender 3. Bürgerschule Kaplitz. Acht Schulfreundinnen sa-hen sich nach 58 Jahren wieder, viele waren verhindert.Zwei Mitschülerinnen kamen aus der BundesrepublikDeutschland. Frau Lassek, 4600 Wels, Herrengasse5/5/29, würde sich freuen, wenn sich noch Mitschüle-rinnen melden würden. — Ich würde mich sehr freuen,wenn ich in diesem Jahr noch viele Anschriften von Ka-plitzern in Erfahrung bringen könnte, und das kannman nur erreichen, wenn jeder eine Heimatzeitung be-zieht. Daher liebe Kaplitzer, wenn Ihr nicht wißt, woman die beziehen kann, schreibt mir oder ruft mich an.Euer Willi Sokol, D-6368 Bad Vilbel 3, Oberweg 28.

= KarpatendeutscheLandsmannschaft OÖ.

Beim Februar-Monatstreffen der Kd. Landsmann-schaft, konnte der Obmann Kons. Johann Lasslob wie-der viele Landsleute begrüßen. Einige waren kostü-miert gekommen und die ganze große Runde hatte fro-he Faschingslaune mitgebracht. So verlief der Nachmit-tag in angeregter Stimmung bei Musik und Liedern, mitlaunigen Vorträgen und lustigen Ratespielen. .Stim-mungskapitän" — ganz stilecht, sogar mit Seemanns-bart — war mit gewohntem Elan und Schwung Ob-mann-Stv. Thilde Mayr, die zur Programmgestaltungwieder mit originellen Ideen einiges beigesteuert hatte.Eine reich beschickte Tombola, vorzüglich organisiertund betreut durch die Ehegatten Steffi und Eugen Kli-mo, bescherte viele schöne Gewinne. Alle Teilnehmerhatten wieder einen fröhlichen, geselligen Nachmittagmiteinander verbracht und möchten den Veranstalternfür ihre Mühe auch auf diesem Wege herzlich danken.Mit Rücksicht darauf, daß die nächste Zusammenkunftterminmäßig auf den Aschermittwoch fallen würde,kam man überein, diese am 4. März ausfallen zu lassen,besonders da in der darauffolgenden Woche die Jahres-hauptversammlung stattfindet u. zw. am Samstag, 14.März, um 14 Uhr im Ursulinenhof Linz, Kleiner Saal,2. Stock. Alle Landsleute werden gebeten, diesen Ter-min jetzt vorzumerken und freizuhalten. Eine geson-derte Einladung ergeht außerdem noch zeitgerecht.

G. T.

= Sprengel Neue Heimat = =Unsere traditionelle Faschingsveranstaltung fand

auch heuer wieder im Gasthof Seimayr statt. Leidermußten wir auf einen Freitag ausweichen und da zeigtesich, daß dieser Tag ein nicht sehr geeigneter Veranstal-tungstag ist. Trotzdem konnte Obmann Lausecker einezwar geringere Anzahl von Ballbesuchern, dafür aberum so liebere Gäste begrüßen. Sein Willkommensgrußgalt vor allem unserem Landesobmann, Herrn Konsu-lent Direktor Franz Zahorka mit Gattin und dem Lan-deskassier, Herrn Ernst Pokorny. So wie alle Jahre ha-ben sich auch diesmal wieder die Familien Koplingerund Löffler mit ihren Angehörigen, die schon zu einemfesten Bestandteil unserer Veranstaltung gewordensind, eingefunden. Wie in den Vorjahren so spieltenauch heuer wieder die .Innviertler Buam" flott undschmissig auf und sorgten in der Folge dafür, daß dasTanzbein auch fleißig geschwungen wurde. Der etwasschwächere Besuch kam besonders den Tanzpaaren zu-gute, denn auf der Tanzfläche hielt sich das Gedrängeim Rahmen. Dennoch herrschte beste Faschingsstim-mung. Als nach einer Verlängerung der letzte Walzerangekündigt wurde bedauerten viele, daß diese Veran-staltung schon zu Ende gehe. Für die Besucher war siewieder ein schönes und beeindruckendes Erlebnis. Einbesonderes »Dankeschön" sei aber auch jenen ausge-sprochen, die wiederum zum Gelingen dieser Fa-schingsveranstaltung beigetragen haben.

= Südmährer in Oberösterreich ——Goldene Hochzeit. Am Sonntag, dem 8. Februar d.

]., feierte das Ehepaar Koholka in der Don-Bosco-Kir-che in Linz seine goldene Hochzeit. Ein kleiner Kreisvon Angehörigen, Landsleuten und Bekannten wohnteder schlichten Feier, die von kirchlicher Seite äußerstliebevoll gestaltet wurde, bei. Lm. Hans Koholka ge-hört zu den Verbandsmitgliedern, die seit Bestehen desVerbandes .immer da sind". Seine Frau und Hans er-freuen sich unter den Südmährern nicht nur deswegen,sondern wegen ihres stets freundlichen, unauffälligenWesens größter Beliebtheit. Wir wünschen dem Jubel-paar noch viele Jahre in Wohlbefinden und ungetrübtenBeisammensein. Faschingsnachmittag. Die heurige Fa-schingsveranstaltung, ein Nachmittag im Kolpinghausin Linz, nahm einen stimmungsvollen, harmonischenVerlauf. Eine Reihe von Ehrengästen, unter ihnen HerrGemeinderat Maier in Vertretung des Bürgermeistersder Landeshauptstadt, Herr Stadtrat Kuttenberg vonder ÖVP, der Obmann der Landesleitung der SLOÖ,Dir. Franz Zahorka mit Frau, der Obmann der Böh-merwäldler, Josef Wiltschko mit Frau und einigenLandsleuten von den Böhmerwäldlern, gaben uns Süd-mährern die Ehre ihres Besuches. Die Landsleute undGäste, die gekommen waren, bereuten es nicht. Stim-mungsvoll war der an und für sich schon anheimelndeSaal des Kolpinghauses, stimmungsvoll die Darbietun-gen der Zweimannkapelle, einladend die reichlich be-stückte Tombola und spannend die Versteigerung einerTrachtenpuppe, die Frau Gertrude Hinterecker gespen-det hatte. Alles in allem ein wohlgelungener Faschings-nachmittag zur Zufriedenheit der Besucher, zur Zufrie-denheit des Ausschusses, der sich auf diesem Wege fürden Besuch, für die Spenden herzlichst bedankt. L. D.

KaplitzAllen Geburtstagskindern im März alles Gute: 1.3.,

Maria Böhm (73), Wieseth, Linz, 10. 3., Josef Koschant

Unser Ball am 30. Jänner war eine wiederum gelun-gene Veranstaltung. Landsmann Schaner begrüßte dieEhrengäste, an der Spitze unseren Bürgermeister, HerrnKarl Bregartner, die Vertreter der befreundeten Lands-mannschaften, Trachtenvereine und als weitgereistenLandsmann Herrn Antel aus Kanada. Das Edelweiß-duo aus Steyerling sorgte für flotte Tanzmusik bis in diefrühen Morgenstunden. Wir danken ganz besondersfür den Besuch unseres Landesobmannes Herrn Konsu-lent Zahorka mit Gattin, in Begleitung seines Stellver-treters Landsm. Lausecker, Bezirksobmann Kurt Wun-de mit Gattin und Frau Stadtrat Stecker aus Enns. Un-

Page 8: enschenrechte sollen in Moskau diskutiert werden · 2016. 11. 23. · der Welt „Burda Moden", die eine Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren hat, erstmals in russischer Sprache erscheinen

8 SUDETENPOST FOLGE 4 VOM 19. FEBRUAR 1987

ser nächster Heimabend findet am Freitag, den 6. Märzim Gasthof Kaiserkrone statt. Beginn 19 Uhr! Pro-gramm: Ein Lichtbildervortrag über eine Rhein/Mosel-fahrt!

= Witikobund in 00.Kürzlich hielt der stellv. Bundesobmann des Witiko-

bundes in Österreich, Konsulent Dir. Franz Zahorka,im Saale des Gasthofes Seimayr in Linz einen Vortragüber die bedeutsame kulturpolitische Tagung des Witi-kobundes am Heiligenhof in Bad Kissingen. Die zahl-reich erschienenen Landsleute sowie die Gäste hörtenmit großem Interesse von den Vorträgen der Kameradin-nen und Kameraden Bernd Kaliina, Roland Schnürch,Toni Herget und Dr. Ardelt. Mit Entrüstung wurde dieAuffassung des Vorsitzenden des Siegmund-Freud-In-stitutes in Frankfurt, Prof. Mitscherlich, aufgenom-men, wonach das deutsche Volk nur als Mischung mitTürken, Asiaten bzw. sonstigen Ausländern weiterbe-stehen dürfte. (Dafür erhielt er den „Friedenspreis desdeutschen Buchhandels*.) Eine rege Diskussion über dieverschiedenen Möglichkeiten der Aktivierung der Tä-tigkeiten des Witikobundes und der SudetendeutschenLandsmannschaft zur Bewahrung und Fortentwicklungdes kulturellen Erbes der sudetendeutschen Volksgrup-pe schloß sich an. Bereits vor dem Vortrag überreichteKam. Zahorka den in den letzten Monaten beigetrete-nen Kameraden — erfreulicherweise sind acht Neubei-tritte zu verzeichnen — einen von Kam. Rainer Ru-precht künstlerisch angefertigten Holzteller mit derfünfblättrigen Rose der Witigonen als Geschenk.

Direktor Dipl.-Ing. Siegmund (49), Hombok; Regie-rungsrat Friedrich Schulz (70), Pottendorf und Elisa-beth Wieser (71), Troppau. Auch unsere krankenLandsleute werden von unseren guten Wünschen be-gleitet. Die Obfrau brachte kurz die »Sudetenpost" mitihrem Leitartikel bezüglich des Friedensnobelpreiseszur Sprache. Reminiszenzen aus dem tollen Faschings-treiben unserer Bezirksgruppe der vergangene Jahre,belegte durch Wort und Bild von Lm. Dipl.-Ing. Man-del brachten uns dann wieder auf fröhliche Gedankenund die Laune war bestens. Bitte zu beachten: Unsernächstes Monatstreffen findet am 1. März statt.

Faschingskränzchen: Seit wir vor einigen Jahren ausErsparungsgründen übergingen anstelle eines Balles ingroßem Rahmen unser Faschingsprogramm in Formeines Unterhaltungsnachmittages mit Tanz im kleine-ren Saal und Clubraum des Hotels Stieglbräu abzuhal-ten, ist zwar die Besucherzahl etwas geringer, uns aberein erfreulich sicherer Stamm besuchender Landsleuteerhalten geblieben. So danken wir diesen, aus StadtSalzburg, Hallein, Bürmoos und dem oberbayrischenFreilassing erschienenen Gästen sowie der Abordnungder Eghalanda Gmoi, seien diese schön und einfalls-reich kostümiert, maskiert oder nur mit vorsorglich gu-ter Laune ausgestattet gewesen. So konnten wir unsbeim Einmarsch erfreuen an Schnullerbaby, Japanerinim Kimono, Blumenfrau mit bunten Korb, Cowboy,Kapuziner, Matrose, Sombreromexikanerin, Zylinder-kavalier, Sonnenblume, Haremsfrau u. a., aber hervor-zuheben noch den arbeitsmüden Maler und die Opera-tionsschwester, welch letztere besonders im improvi-sierten Krankenhaus-Sketsch für Lachsalven sorgten.So waren Tanzparkett und Tischreihen stets bunt belebtund zu heitrem Ganzen vereint, bis bei reich beschick-ter Tombola die Gaben ihre Besitzer wechselten undnach einigen Tanzrunden und dem Schlußlied um 18.30Uhr dieses fröhliche Faschingsbeisammensein beende-ten. F. K.

= Leoben = = = = = = = =Unser Sudetendeutscher Faschingsabend — er gehört

seit vielen Jahren schon zum Leobner Ballkalender —war heuer wieder ein großer Erfolg. Dank der emsigenVorbereitungen des rührigen Ballkomitees und der Un-terstützung vieler Landsleute sowie der Leobner Ge-schäftswelt und Gablonzer Glasindustrie aus Ober-österreich und Kaufbeuren-Neugablonz konnten alleBesucher schöne Beste nach Hause nehmen. Der Abendselbst, eingeleitet von acht Paaren der Leobner sudeten-deutschen akademischen Landsmannschaft „Zornstein"in schwarzer Bergmannstracht verlief überaus harmo-nisch; jung und alt gaben sich den schmissigen Rhyth-men der Kapelle „Evergreen" — die ihrem Namen vollgerecht wurde — ganz hin, so daß oft ein dichtes Ge-dränge am Tanzboden herrschte. Bez.-Obmann RudiCzermak konnte eingangs prominente Ehrengäste be-grüßen (Landesobfrau OStR. Dr. Jolande Zellner, Vize-bürgermeister Dipl.-Ing. DDr. Gerhard Speri mit Gat-tin, Betriebsratsobmann Hermann Kratochwil mit Gat-

, tin, Reisevereinsobmann Alois Trümmer, Presserepor-ter Kurt Kraus u. a.), die auch begeistert alle Tanzspieleund sonstigen Unterhaltungseinlagen mitmachten. Daßauch heuer die aufmerksame und gute Bewirtung desHauses Sebinger gewürdigt wurde, ließ die frohenStunden einer rauschenden Ballnacht rasch vergehen,so daß die Sperrstunde für alle viel zu früh erschien.Händereichend sang man abschließend „Kein schönerLand . . ." mit der Versicherung, im nächsten Jahr wie-der in der großen Familie der Leobner Sudetendeut-schen dabei zu sein. Bei den beiden monatlichen Hei-matnachmittagen konnten folgende Geburtstage imJänner und Februar gefeiert, bzw. bei runden Jubilarenmit Geschenken bedacht werden: Hilde Angerer, Fran-ziska Eisenhut, Herbert Gareis, Otto Loigge, IgnazZwettler, Maria Speer (Geschenkskorb), PaulineNiessl, Adolf Stachowetz, Otto Dorner, LeopoldineTham. Nach einem Vortrag über heimische Faschings-bräuche im Böhmerwald von Lmn. Fanny Eisenhut gabes für alle 40 Besucher eine willkommene Jause. Näch-ster Heimatnachmittag am Freitag, 13. März.

Steiermark= Brack a. d. Mur ^ = ^ = ^ ^ ^ =

Trotz extremer Minusgrade waren unsere Mitgliederbei unserem Monatstreffen am 1. Februar fast vollzäh-lig anwesend. Nach dem Spruch des Monats und derVerlesung der sudetendeutschen Gedenktage sprachObfrau Maria Koppel den Geburtstagskindern unsereGlückwünsche aus: Hermine Dreiseitel (75),Bärn /Großwasser; Ingeborg Graf-Althon (58), Saaz;Josef KöppI (63), Eisbach; Gertrude Piesch (78), Bielitz;Franz Polzer (83), Pohorsch; Hermine Rudi (83), Brück;

— Kufstein-Gedenkmesse: Ein Gottesdienst, der dem Gedenken

unserer Gefallenen und Verstorbenen in der Heimatund in der Fremde gewidmet ist, wird am Sonntag, denI. März, um 10.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche gehal-ten. Wir bitten Euch, recht zahlreich mit Euren Angehö-rigen an dieser Messe teilzunehmen und damit die Ver-bundenheit mit unserer Volksgruppe zu zeigen. Mit-gliedsbeitrag 1987: Wir legen diesem Rundschreibeneinen Erlagschein bei und bitten den Mitgliedsbeitragfür 1987, der nur 36.— beträgt, bis Ende Oktober 1987zu überweisen. Für Spenden danken wir herzlich. Siewerden zur Erhaltung unserer Gedenkkapelle verwen-det, die von Herrn und Frau Jung vorbildlich betreutwird. Der Erlagschein gilt als Mitgliederausweis. Mit-glieder-Treffen: Die nächsten Mitgliedertreffen findenam 24. 4., 8. 5. und 26. 6. 1987 jeweils um 19.30 Uhrim Gasthof Traube statt.

DIE JUGEND berichtetJugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14

BundesjugendführungLiebe Landsleute, liebe Leser und Freunde! Der Fa-

sching erreicht bald seinen Höhepunkt und es giltdiesen ausgiebig zu feiern. So ist es richtig, denn derMensch ist nicht nur zum Arbeiten oder Sinnieren aufder Welt, dazu gehört auch das Feiern. Auch wir wollenes so halten. Darum dürfen wir all jenen die sich nochin das Faschingsvergnügen stürzen, fröhliche Stundenwünschen. Dennoch dürfen wir aber nicht ganz auf un-sere Tätigkeit vergessen und da gilt es etliches vorzube-reiten. Schon jetzt dürfen wir alle jungen Leute — alsoauch Ihre Kinder und Enkelkinder, deren Freunde usw.— recht herzlich zu den kommenden Veranstaltungeneinladen. Es würde uns freuen, auch diese bei uns be-grüßen zu dürfen. Schon jetzt dürfen wir darauf hin-weisen, daß am 25./26. April in Traun die Leichtathle-tikwettkämpfe der SDJÛ stattfinden, woran auch alleälteren Landsleute und alle sportbegeisterten Menschenteilnehmen können. Hingewiesen sei auch auf die Teil-nahme am Sudetendeutschen Tag zu Pfingsten in Nürn-berg. Dorthin werden auch Autobusse ab Wien, Nie-derösterreich, Oberösterreich, der Steiermark undSalzburg voraussichtlich geführt werden. Bitte dazu dieAnkündigungen in den nächsten Nummern der Sude-tenpost beachten. Ganz besonders wichtig für uns istaber auch das SOMMERLAGER für Kinder und jungeLeute im Alter von ca. 9 Jahren welches heuer wieder inOberndorf an der Melk (bei Wieselburg und Purgstallgelegen) in NÖ stattfinden wird. Termin: 11. bis 19. Juli1987. Aufgerufen zur Teilnahme sind Ihre Kinder undEnkelkinder sowie deren Freunde (auch nichtsudeten-deutscher Herkunft!), aus ganz Österreich! Der Lager-beitrag beträgt nur S 1300.—, die Fahrtkosten werdenersetzt. Lesen Sie bitte dazu den Aufruf und die Aus-schreibung im Inneren dieser Sudetenpost. Das erste In-formations-Flugblatt ist schon erschienen und an allesudetendeutschen Gliederungen und an alle uns be-kannten Familien versandt worden, mit der Bitte umWerbung für die Urlaubs- und ferienfreundliche Maß-nahme sowie um alsbaldige Anmeldung. Sicherlich ha-ben wir aber nur an einen kleinen Teil der in Frage kom-.menden Familien dieses Flugblatt senden können. Dar-um unsere große Bitte, damit wir einen breit gestreutenKreis in ganz Österreich damit beteilen können: WerteLandsleute und Leser der Sudetenpost! Übersenden Sieuns so rasch als möglich die Namen und Anschriften,sowie das Alter von in Frage kommenden Teilnehmern

(Mädchen und Burschen im Alter von ca. 8 bis 16 Jah-ren aus ganz Österreich), also aus Ihrer eigenen Familie,aus befreundeten sudetendeutschen Familien usw. Wirübersenden dann all diesen Familien dieses aufliegendeFlugblatt. Nur in der Gemeinschaft sind wir stark, dar-um benötigen wir dringend diese Anschriften, damitauch das diesjährige Sommerlager ein voller Erfolgwird! In diesem Sinne hoffen wir, daß dieser Aufrufeinen starken Widerhall hat — es wäre nur zum Bestenunserer Volksgruppe! .

Landesgruppe WienHeimstunden für junge Leute ab ca. 14 Jahre jeden

Mittwoch ab 19.30 Uhr im Heim in Wien 17, Weid-manngasse 9! Bei uns ist immer etwas los — darumkomme auch Du mit Deinen Freunden zu uns! Die Ball-eröffnung beim Südmährer-Ball klappte natürlich sowie immer vorzüglich! Und bei guter Musik wurdefröhlich das Tanzbein geschwungen. Besonders wichtigwar es, daß wir wieder mit etlichen jungen Leuten inKontakt treten konnten — wir hoffen, daß sich dieseneuen Freunde bei uns recht wohl fühlen werden. Am28. Februar — Faschingssamstag — steigt dann das gro-ße Ereignis unseres Faschings: der 30. Ball der Sudeten-deutschen im Hotel Intercontinental, Wien 1, Johan-nesgasse. Wir machen wieder mit einer Festpolonaisedie Eröffnung. Besorgt Euch bitte sofort die Tischplätzeund Eintrittskarten bei der SLÖ-Geschäftsstelle, Wien1, Hegelgasse 19/4, Tel. 51 22 962 (Montag bis Freitagvon 9—12 Uhr). Nehmt auch Eure Eltern mit — es wirdbestimmt ein sehr schöner Abend werden!

Blutspendeaktion ani. des Gedenkens der Opfer des4. März 1919: Im Gedenken an die ersten Opfer für dasSelbstbestimmungsrecht und dem Verbleib bei öster-.reich laden wir zu einer Blutspendeaktion am Freitag,dem 6. März von 16 bis 18 Uhr in der Blutspendezentra-le des Roten Kreuzes, Wien 4, Gußhausstraße 3, ein. Je-dermann, der gesund ist, im Alter von 18 bis 60 Jahrenkann daran teilnehmen! Anmeldung aus organisatori-schen Gründen bitte an Familie Malik, Schulgasse 68,1180 Wien, Tel. 43 04 075 (bis 20 Uhr). Siehe auch dieAusschreibung im Inneren dieser Sudetenpost!

= Landesgruppe Niederösterreich =Die Skimeisterschaften in Lackenhof am ötscher wa-

ren wieder ein sehr guter Erfolg, wir werden in derkommenden Nummer der Sudetenpost darüber berich-

ten. Alle jungen Leute und die älteren Landsleute, vorallem aus der Umgebung Wiens sind zum Ball der Sude-tendeutschen am Faschingssamstag, dem 28. Februarim Hotel Intercontinental in Wien 1, Johannesgasse,recht herzlich eingeladen. Besorgt Euch bitte dringenddie Tischplätze und die Eintrittskarten. Beachtet dazuunbedingt die Ankündigung im Inneren der Sudeten-post. Am Samstag, dem 7. März, findet im Kongreß-haus Wien 5, Margaretengürtel 138 die Sudetendeut-sche Gedenkstunde für die Opfer des 4. März 1919 statt— auch wir sind zur Teilnahme aufgerufen, vor allemaus der Umgebung Wiens! Am Sonntag, dem 15. März,führen wir in der Sporthalle Himberg ein Hallenfuß-ballturnier durch. Schon jetzt laden wir alle fußballbe-geisterten Leser der Sudetenpost sowie alle jungenFreunde herzlich ein, als Zuseher der Veranstaltung bei-zuwohnen. Die Veranstaltung startet um 14 Uhr undendet um 18 Uhr.

= Landesgruppe Kärnten = = =Schon jetzt dürfen wir ankündigen, daß am Wochen-

ende 28/29. März in Klagenfurt ein kulturelles Wo-chenende der Sudetendeutschen Jugend stattfindet. Ge-meinsam mit unseren Freunden aus Wien und Nieder-österreich wollen wir dieses Wochenende gestalten. AmSamstag, dem 28. März, findet im Konzerthaus Klagen-furt, Mittlerer Saal, Mießtalerstraße 8, ein Volks-tumsabend unter dem Motto „Eine Reise durch das Su-detenland" (mit Liedern, Tänzen, Lichtbildern, Lesun-gen, Gedichten usw. führen wir durch alle Landschaf-ten des Sudetenlandes) statt. Beginn 19 Uhr, der Eintrittist frei. Den Ehrenschutz haben der Herr Landeshaupt-mann Wagner, Landeshauptmann-Stv. Dkfm. Scheu-cher und Landesrat Dipl.-Ing. Freunschlag übernom-men! Am Sonntag, dem 29. März ist im Haus der Ju-gend, Klagenfurt, Kumpfgasse 20, eine Film-Matinee(Filmvorführung) mit den Filmen von den letzten Som-merlagern der SDJÖ, woran ja auch viele Kinder ausKärnten teilgenommen haben. Beginn ist um 9.45 Uhr,Dauer ca. IV* Stunden. Am selben Tag wird auch in St.Veit/Glan diese Filmvorführung gemacht. Der Ort unddie Zeit wird rechtzeitig bekanntgegeben. Kommenauch Sie, werte Landsleute, und Ihr werte Freunde, zudiesen Veranstaltungen und bringen Sie Ihre Bekanntenund Freunde mit! Auskünfte bei Farn. Katzer-Spender,Novemberstr. 7, 9300 St. Veit/Glan bzw. der SLO-Lan-desverband Kärnten, Nestroygasse 18/11, Lm. HansPuff.

= Arbeitskreis Südmähren =Der Ball der Südmährer war für uns wieder ein gro-

ßes Erlebnis und ein Fest des Brauchtums und der Freu-de. Viele Freunde, auch ehemalige Angehörige des Ar-beitskreises bzw. der Jungmannschaft waren gekom-men, und man konnte viele Gedanken nach langer Zeitdes Nichtsehens austauschen. Auch das kulturelle Pro-gramm war bestimmt sehr sehenswert, vor allem derEinzug der Trachtengruppen und die Eröffnung durchdie Sudetendeutsche Jugend. Zum „Federnschleißn-Heimabend" hatten sich besonders viele Interessenteneingefunden und es war sehr lustig anzusehen, wie alle-samt die Federn teilten. Damit wurde wieder ein alterBauernbrauch den Stadtleuten nahegebracht! Am 28.Februar — Faschingssamstag — treffen wir einanderbeim Ball der Sudetendeutschen im Hotel Interconti-nental in Wien 1. Besorgt Euch wirklich sofort dieTischplätze und die Eintrittskarten! „SüdmährischerFasching* — so lautet das Motto des Heimabends amFaschingdienstag, dem 3. März, im Heim in Wien 17,Weidmanngasse 9. Beginn: 20 Uhr. Jeder komme in lu-stiger Verkleidung — eben so gerade richtig zum Fa-schingausklang! Blutspendeaktion zum Gedenken andie Opfer des 4. März 1919! Diese Aktion findet amFreitag, dem 6. März von 16 bis 18 Uhr in der Blutspen-dezentrale des Roten Kreuzes in Wien 4, Gußhausstra-ße 3, statt. Meldet Euch dazu rechtzeitig an (siehe Auf-ruf im Inneren dieser Sudetenpost! Und am Samstag,dem 7. März, kommt alle um 15.45 Uhr zur Gedenk-stunde für die Opfer des 4. März ins Kongreßhaus,Wien 5, Margaretengürtel 138!

Spendenfür die „Sudetenpost"

Spendenliste Nr. 6S 357.— Franz Hoppe, Rohrbach, Dipl.-Kfm. Gerold

Bittmann, WienS 300.— Dr. Rudolf Kleckner, BadenS 257.— Josef Reichel, Wien, Herbert Karsch, RiedS 207.— Friedrich Glück, Wien, Karl Pokluda, WienS 202.— Dipl.-Ing. Richlinde Graner, WienS 200.— Willibald Pfleger, Wien, Eduard Papesch,

Regau, Maria Bazzanella, LinzS 157.— Wilhelm Ehemayr, Wien, Viktor Hönisch,

Wien, Heinrich Houschka, Klosterneuburg,Wilhelmine Kandidier, Poysdorf, RudolfBrabenetz, Eberschwang, Martha Seidel,Steyr, Johannes Irsigler, Linz, Ottilie Ull-mann, Linz, Dipl.-Ing. Josef Czernin-Kins-ky, Sandl, Felicitas Jary, Adelheid Wltschek,Traun

S150.— Theresia Brand, Linz, Hermine Stoiber,Salzburg

S 107.— Anna Blum, Wien, Herbert Kemedinger,Wien, Reg.-Rat Maximilian Gebauer, Wien,Karl Jüttner, Wien, Karl Müller, Wien, Ma-ria Daschiel, Linz, MR Robert Püschner,Linz, Franz Wirth, Puchkirchen, Elly Wolf,Schärding, Waltraud Löffler, Salzburg, LeoWirkner, Innsbruck, Alois Kisling, Stocke-rau

S 100. — Maria Roder, Wien, Dipl.-Ing. Franz Kufner,Wien, Willibald Walter, Wien, Andreas Foll-ner, Bad Schallerbach, Anton Stropek,Gmunden, Maria Woisetschläger, Leonding,Gertrude Unger, Ried, Otti Wittmann, Ried,Engelbert Dürnsteiner, Mauerkirchen, Do-rothea Milacek, Hall i. T.

S 87.— Josef Kern, WienWien

S 57.— Norbert Langer & Söhne, Rudolf Duchek,Stefanie Heske, Karl Jaksch, Olga Riehs,Gottfried Koblischke, Dr. Rudolf Träutner,Dentist Otto Vogt, Ing. Burkhard Jilg,Alfred Krischke, Dkfm. Helmuth Trauter-mann, Viktor Grech, Mag. pharm. GüntherLadenbauer, Edeltraud Philipp, Juliana Han-zal, Gertraud Schistek, Herma Schinzel, Eli-sabeth Goldberg, Hermann Unzeitig, PaulaFerschel, Dr. Ferdinand Sakar, Illona Ja-

nuschke, Herta Vogt, E. Blaha, Otto Malik,Dkfm. Friedrich Kurzweil, Fritz Rybnicek,Susanne Svoboda, DDr. Otto Gschmeidler,Anni Meloun, Otto Thum, Karl HeinrichPonta-Krull, Gerhard Zeihsei, Luise Vally,Friedrich Schinzel, W. Schwarzl

NiederösterreichWalter Kollmann, Brunn, Hans Lederer,Drasenhofen, Wenzel Porsch, Gmünd, Le-onhard Reinsperger, Groß-Rußbach, BertaWeber-Irsigler, Japons, Stefanie Holzer, Klo-sterneuburg, Herbert Zinner, Leopoldsdorf,Walter Brandi, Maria Enzersdorf, Dr. WalterKossarz, Melk, Vinzenz Chmelicek, Mistel-bach, Johann Kargl, Schwarzenau, HertaGottwald, Tulln, Anna Winter, Wr. Neu-stadt

LinzAnna Böhm, Julie Cousa, Dietmar Gotter-meier, Emmy Eigner, Gerhard Hawranek,Barbara Heriadin, Maria Lindlbauer, Susan-ne Ludwig, Helga Mahner, Anneliese Meier,Ing. Otto Malinkowitsch, Gertha Marisch-ler, Stefanie Pilmeier, Adolf Pistauer, MariaPötzelberger, Friedrich Reich, Franz Stangl,Ing. Herbert Stumpe, Mag. phil. Karl Ru-dolf, Kurt Tiller, Leopoldine Traunwieser,M. Tuscher, Rudolf ine Waldschütz, ErnstWeis, Richard Willim, Dr. Franz Wischin,Johann Woisetschläger, Ulrike Wondra-schek /

OberösterreichMaria Schottenberger, Attnang-Puchheim,Dr. Wilhelm Scheiter, Bad Hall, LeopoldineKysela, Bad Ischi, Anna Ockl, Bad Ischi,Rosa Weitschek, Bad Ischi, Elisabeth Frän-zel, Braunau, Maria Stoiber, Freistadt,Dipl.-Ing. Walter Vejvar, Freistadt, KarolineMosti, Gramastetten, Maria Geisberger,Grieskirchen, Amanda Rudelstorfer, Gries-kirchen, Karl Wirobal, Hallstatt, GertraudKretz, Hörsching, Maria Bodingbauer, Ke-fermarkt, Emilie Demel, Kremsmünster, Ro-bert Dittrich, Kremsmünster, JohannKröpfl, Kremsmünster, Kurt Reischel, Kron-storf, Franz Migl, Laakirchen, Richard Kutz-ler, Leonding, Johann Streinz, Molin, FranzVatter, Mining, Adolf Zendulka, Pasching,Johann Payer, Rohrbach, Katharina Rudolf,St. Ägidi, Friederike Spiller, Seewalchen,Rudolf Netopilik, Steyr, Lina Rollinger,Steyr, Maria Reininger, Steyr, MargaretheSturm, Traun, Josefine Gabriel, Traun,Anna Kreidl, Traun, Leopoldine Oser,Traun, Max Samitschek, Traun, Hans Un-ger, Vöcklabruck, Johann Kirchgatterer,Vöcklabruck, E. Wrabetz Vöcklabruck, Ma-ria Miksch, Wallern, Franz Tomschi, Wels,Maria Krejci, Wels, Hans Rekovsky, Wels,Johann Spielvogel, Theresia Mischinger,Wels, Rudolf Uibner, Wilhering, TheresiaRiemer, Windischgarsten

Stadt SalzburgIrmtraud Tichy, Herta Bohusch, BarbaraKlar, Ilse Zschock, Erich Jenisch, Ing. AloisGutsmann, Paul Fritzsche, Stefanie Biehler,Erika Slezak

Land SalzburgLothar Fiedler, Anif, Mathilde Erlebach,Hofgastein, Margarete Rippel, St. Martin,Josef Dax, Fürstenbrunn/Grödig, Dipl.-Ing.Wolfgang Feilinghauer, Wals, Hellmut Bitt-ner, Zeil/See

TirolMaria Hörfarter, St. Johann, Otto Schwarzl,Silz

VorarlbergPaul Vonach, Dornbirn

SteiermarkOtto Schierz, Graz, Sofie Dominik, Graz,Leopold Körner, Graz, Gerhilt Hansel,Graz, Anna Czerny, Graz, Nora Pollak,Graz, Irma Pietsch, Brück, Ursula Pothorn,Brück, Franz Klinert, Graz, Helene Kudera,Kapfenberg, Hildtraud Wallner, Judenburg,Rudolf Jilg, Knittelfeld, Johann Slonek, Leo-ben, Marie Tuch, Knittelfeld, Dipl.-Ing.Erich Blaschke, Leoben

KärntenMargarethe Brenn, Klagenfurt

Spenden von unseren Beziehern aus dem Ausland v

S 225.— Dr. Dkfm. Rainer Ulimann, USADM 15.— Elisabeth Nowotny, Karlsruhe

Die „Sudetenpost" dankt allen Spendern sehr herzlich,auch jenen mit Spenden unter S 40.—, die wir wegender hohen Druckkosten nicht veröffentlichen können.

RedaktionsschlußRedaktionsschluß ist jeweils am Donnere-

tag, 8 Tage vor dem Erscheinungstermin.Spätere Einsendungen können nicht be-

rücksichtigt weiden.(Redaktionsschluß 26. 2.1987)(Redaktionsschluß 21. 3.1987)(Redaktionsschluß 26. 3.1987).(Redaktionsschluß 9. 4.1987)(Redaktionsschluß 30. 4.1987)(Redaktionsschluß 14. 5.1987)(Redaktionsschluß 29. 5.1987)(Redaktionsschluß 11. 6.1987)(Redaktionsschluß 25. 6.1987)(Redaktionsschluß 30. 7.1987)(Redaktionsschluß 27. 8.1987)(Redaktionsschluß 10. 9.1987)(Redaktionsschluß 24. 9.1987)(Redaktionsschluß 8.10.1987)(Redaktionsschluß 29.10.1987)(Redaktionsschluß 12.11.1987)(Redaktionsschluß 26.11.1987)(Redaktionsschluß 10.12.1987)

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5. M i n19. März

2. April16. April7. Mai

21. Mai4. Juni

19. Juni2. JuliS.August3. September

17. September1. Oktober

15. Oktober5. November

19. November3. Dezember

17. Dezember

Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein, 4010Linz, Postfach 405, Obere Donaulände 7, Heinrich-GleiSner-Haus,Ruf 0 73 2/27 36 69. Obmann Ing. Alfred Rügen, Geschäftsführer KarlKopiinger, Verantwortlicher Redakteur Prof. Wolfgang Sperner. Alle inLinz, Obere Donaulande 7. Druck: LANDESVERLAG Druck, A-4020Linz, Hafenstraße 1—3. Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.Jahresbezugspreis Inland S 14a— incl. 10 % Mehrwertsteuer, Aus-tand S 175.— (DM 25.—), Einzelpreis S 7.—. Postsparkassenkonto7734.939 Bankkonto Allg. Sparkasse Linz, Konto 0000-028.135.Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. — Entgeltliche Ein-schaltungen im Textteil sind durch PR gekennzeichnet