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116 Bericht: Specielle analytische Methoden. kleine Zahl kann man, nach R., in ihren Theilnngen ftiglieh vernachlassigen, ohne den Resultaten der Analyse zu schaden. Vom praktischen Standpunkte aus ist es daher am besten, den vom Aether nicht gel(isten Antheil des fraglichen Wachses lediglich auf Rechnung des Bienenwachses zu setzen. Die Probe wird nun, wie oben beschrieben, mit 1 Grin. Wachs und 50 Grm. Aether angestellt. Gesetzt, der im Aether ungelSst gebtiebene Antheil betrtige 0,35 Grin. Da vom reinen Bienenwachse die Hi~lfte in Aether unlSslich ist, so entsprechen 35 Rtickstand 70 Bienenwachs, und folglich enthi~lt die Waare 30 Proc. Pflanzenwachs. (Journ. de Pharm. d'Anvers. 1860. XVI. 531. Wittstein's ¥ierteljahresschrift. 1861. p. 409.) Entdeckung yon Paraffin im Wachse. Zur Prtifung eines Wachses auf Paraffin erw~trmt man nach Landolt ein ungeffihr nussgrosses Sttick in einer Porzellanschale mit einem Uebersehuss yon rauche nder Schwe- felsiiure. Nach dem Schmelzen des Wachses tritt eine ziemlich heftige Reaction ein, das Aufschliumen hierbei ist um so geringer, je gr(isser tier Paraffingehalt. Nachdem die Gasentwickelung schw~cher geworden ist, fi~hrt man mit dem Erw~rmen noch einige Minuten lang fort und l~tsst nun erkalten. Es findet sich dann das Paraffin tiber der Schwe- fels~ture als erstarrte durchscheinende Schicht, die leicht abgehoben wer- den kann. Am zweckmi~ssigsten wendet man so viel Saure an, dass nach Beendigung dcr Operation der schwarze Rtlckstand fltissig bleibt; wird zu wenig genommen, so kann leicht das abgeschiedene Paraffin durch die Zersetznngsprodukte des Wachses verunreinigt werden. Ist diess der Fall, so gentigt ein nochmaliges Umschmelzen tiber rauchender Schwefelsi~ure, um dasselbe farblos zu erhalten. Man kann anf diese Weise leicht sehr kleine Mengen yon Paraffin entdecken. Englische Schwefelsaure kann nicht angewandt werden, da sie das Wachs nur langsam zerst~rt. (Dingler's polyt. Journ. Bd. CLX. S. 224--226.) Entdeokung von Rieinusiil in ~therischen 0elen. H. N. Drape r schl~tgt dazu folgende Methode als sehr sicher vor: Zwanzig Tropfen des verd~chtigen Oeles werden in einer Porzellanschale auf dem Sandbade so lange erhitzt, bis der iitherisehe Geruch verschwunden ist. Der etwa bleibende Rtlckstand wird sodann mit 5--6 Tropfen Salpetersiiure ver- setzt. Sobald die Reaction vortiber ist, verdtinnt man nach und nach mit einer Liisung yon kohlensaurem Natron. Wenn RicinusSl zugegen war, so tritt, sobald der Geruch naeh salpetriger Siiure eben verschwunden, sehr deutlieh der Geruch der Oenanthylsiiure hervor, der nicht leieht mit einem anderen verwechselt werden kann. Wer den Geruch nicht kennt. soil zuvor einen Versuch mit reinem Ricinus61 machen. (Chemic. News. 1861. pag. 42. Zeitschr. f. Chem. u, Pharm. 1861. pag, 152.)

Entdeckung von Paraffin im Wachse

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116 Bericht: Specielle analytische Methoden.

kleine Zahl kann man, nach R., in ihren Theilnngen ftiglieh vernachlassigen, ohne den Resultaten der Analyse zu schaden. Vom praktischen Standpunkte aus ist es daher am besten, den vom Aether nicht gel(isten Antheil des fraglichen Wachses lediglich auf Rechnung des Bienenwachses zu setzen. Die Probe wird nun, wie oben beschrieben, mit 1 Grin. Wachs und 50 Grm. Aether angestellt. Gesetzt, der im Aether ungelSst gebtiebene Antheil betrtige 0,35 Grin. Da vom reinen Bienenwachse die Hi~lfte in Aether unlSslich ist, so entsprechen 35 Rtickstand 70 Bienenwachs, und folglich enthi~lt die Waare 30 Proc. Pflanzenwachs. (Journ. de Pharm. d'Anvers. 1860. XVI. 531. Wittstein's ¥ierteljahresschrift. 1861. p. 409.)

Entdeckung yon Paraffin im Wachse. Zur Prtifung eines Wachses auf Paraffin erw~trmt man nach L a n d o l t ein ungeffihr nussgrosses Sttick in einer Porzellanschale mit einem Uebersehuss yon r a u c h e n d e r Schwe- felsiiure. Nach dem Schmelzen des Wachses tritt eine ziemlich heftige Reaction ein, das Aufschliumen hierbei ist um so geringer, je gr(isser tier Paraffingehalt. Nachdem die Gasentwickelung schw~cher geworden ist, fi~hrt man mit dem Erw~rmen noch einige Minuten lang fort und l~tsst nun erkalten. Es findet sich dann das Paraffin tiber der Schwe- fels~ture als erstarrte durchscheinende Schicht, die leicht abgehoben wer- den kann. Am zweckmi~ssigsten wendet man so viel Saure an, dass nach Beendigung dcr Operation der schwarze Rtlckstand fltissig bleibt; wird zu wenig genommen, so kann leicht das abgeschiedene Paraffin durch die Zersetznngsprodukte des Wachses verunreinigt werden. Ist diess der Fall, so gentigt ein nochmaliges Umschmelzen tiber rauchender Schwefelsi~ure, um dasselbe farblos zu erhalten. Man kann anf diese Weise leicht sehr kleine Mengen yon Paraffin entdecken. Englische Schwefelsaure kann nicht angewandt werden, da sie das Wachs nur langsam zerst~rt. (Dingler's polyt. Journ. Bd. CLX. S. 224--226.)

Entdeokung von Rieinusiil in ~therischen 0elen. H. N. D r a p e r schl~tgt dazu folgende Methode als sehr sicher vor: Zwanzig Tropfen des verd~chtigen Oeles werden in einer Porzellanschale auf dem Sandbade so lange erhitzt, bis der iitherisehe Geruch verschwunden ist. Der etwa bleibende Rtlckstand wird sodann mit 5 - -6 Tropfen Salpetersiiure ver- setzt. Sobald die Reaction vortiber ist, verdtinnt man nach und nach mit einer Liisung yon kohlensaurem Natron. Wenn RicinusSl zugegen war, so tritt, sobald der Geruch naeh salpetriger Siiure eben verschwunden, sehr deutlieh der Geruch der Oenanthylsiiure hervor, der nicht leieht mit einem anderen verwechselt werden kann. Wer den Geruch nicht kennt. soil zuvor einen Versuch mit reinem Ricinus61 machen. (Chemic. News. 1861. pag. 42. Zeitschr. f. Chem. u, Pharm. 1861. pag, 152.)