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Wie gestalte ich eine Karte?

Christian Bittner

1 Das Medium Karte

Die Karte und die Geographie verhalten sichzueinander ein wenig wie ein altes Ehepaar:Sie sind schon ewig zusammen, gehen sich ge-hörig auf die Nerven und doch sind sie sich ininniger Liebe treu verbunden.Galt die Karte lange als herausragendes me-

thodisches Alleinstellungsmerkmal geographi-scher Wissenschaft, hat sie durch konstrukti-vistische Arbeiten, die oft unter dem Stichworteiner Kritischen Kartographie zusammenge-fasst werden (siehe z.B. Glasze 2009), viel (be-rechtigte) Kritik einstecken müssen. Insbeson-dere die Autoren Brian Harley (1989 [2004] )und Denis Wood (1992) haben auf zwei wich-tige Eigenschaften von Karten hingewiesen:Erstens ist eine Karte keine neutrale oder objek-tive Abbildung räumlicher Informationen, son-dern eine selektive und abstrahierte Darstel-lung. Sie pickt aus der Unendlichkeit mögli-cher Sinneswahrnehmungen in Raum und Zeiteinige wenige heraus und zwängt sie, geome-trisch verzerrt, in Hierarchien graphischerSymbole. Zweitens sind Karten keineswegs un-schuldig, sondern sie beeinflussen unsere Vor-stellungen von Räumen ebenso wie unser Ver-halten im Raum – sei es als Navigations-App,als Kartierung von Kaufkraft pro Gemeindeoder als Überblickskarte im Schulatlas.Wenn wir nun eine Karte machen wollen

(wer das nicht will, kann diesen Beitrag spä-testens jetzt aus der Hand legen), sollten wiruns sicher sein, dass die Karte trotz ihrerSchwächen ein geeignetes Medium ist, um dasdarzustellen, was wir darstellen wollen. VieleSachverhalte lassen sich besser in Textformausdrücken.

2 Gute Karten – schlechte Karten

Wie wir eine Karte gestalten sollten, hängtvom Kontext ab, für den sie bestimmt ist. EineKarte in einem wissenschaftlichen Aufsatz zurKlimaforschung muss in der Regel andere An-forderungen erfüllen als eine Karte zur Veran-schaulichung ungleicher Handelsbeziehungenin einem Beitrag zur Entwicklungsforschung.Ebenso würden wir die Überblickskarte einerstädtischen Verwaltungsbehörde anders ge-

stalten als die Wegbeschreibung eines Restau-rants. Die potentiellen RezipientInnen unsererKarte sollten wir ebenfalls berücksichtigen:Fachkundige LeserInnen sind möglicherweisegeübter im Umgang mit Karten als fachfremdePersonen. Zudem spielt das Format eine ent-scheidende Rolle: Ein Schwarzweißdruck imA5 Format stellt uns vor andere Herausforde-rungen als eine digitale interaktive Karte aufeiner Internetseite.Während wir eine Karte erstellen, müssen

wir auf viele Fragen eine Antwort finden: Wasstellen wir dar (und was nicht)? Wie stellenwir es dar (und wie nicht)? Wie ordnen wirdie Objekte auf dem Kartenbild an (und wienicht)? All dies verändert das Aussehen derKarte und damit die Art, auf die sie die Weltbeeinflussen wird (oder eben nicht). Wir soll-ten also nicht pauschal zwischen richtigen undfalschen oder wissenschaftlichen und unwis-senschaftlichen Karten unterscheiden. Ent-scheidend ist vielmehr, ob eine Karte ihremVerwendungskontext angemessen ist. Es kanndemnach kein allgemeingültiges „Kochrezept“für das Design von Karten geben. Daher solldieser Beitrag als Hilfestellung dienen, um dieVor- und Nachteile von Entscheidungen beider Kartengestaltung etwas besser bewerten zukönnen. Diese exemplarische Diskussion kannjedoch nur als erste Anregung dienen. Emp-fehlenswerte, anwendungsnahe Einführungenzum Design von Karten finden sich bei Krygierund Wood (2011 ) sowie bei Peterson (2014).

3 Eine Karte gestalten

3.1 Layout

Gehen wir davon aus, dass unsere Karte aufeiner DIN A4-Seite im Farbdruck erscheinensoll. Dann haben wir einen Bereich von 21 x29,7 cm, um das Kartenbild und weitere Kar-tenelemente wie Titel, Legende, Quellenanga-ben, Maßstabsbalken, ergänzende Texte etc.unterzubringen. Vor der Ausgestaltung der ei-gentlichen Karte sollten wir uns daher Gedan-ken über den Aufbau der Seite, also über dieAnordnung der Kartenelemente machen. Grund-sätzlich gilt: Je mehr Platz wir für das Karten-bild reservieren, desto mehr Informationenkönnen wir in der Karte unterbringen. Das istaber natürlich abhängig vom Kartenaus-schnitt, den wir darstellen wollen. Für denAufbau der Seite haben wir die Wahl zwischenHoch- und Querformat. Das Kartenbild können

| GeoPraktisch

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wir zudem in einem beliebigen Winkel drehen,um auch widerspenstige Ausschnitte in denGriff zu bekommen (Nord muss nicht immeroben sein). Während sich zum Beispiel für dieGrenzen Deutschlands eine hochformatige,genordete Karte eignet, bietet sich für Nepalvielleicht eher eine leicht gedrehte Karte imQuerformat an. Wollen wir hingegen mehrereKarten nebeneinander zeigen, zum BeispielÜbersichtskarten oder zusätzliche Karten ab-gelegener Ausschnitte einbinden (auf Kartender USA werden beispielsweise häufig dieStaaten Alaska und Hawaii in separaten Kar-tenausschnitten dargestellt), müssen wir denverfügbaren Platz auf der Seite eventuell ent-sprechend umverteilen.

3.2 Kartenelemente

Es ist nicht immer notwendig, alle Kartenele-mente vom Nordpfeil bis zur Projektionsanga-be auf und um einer Karte zu versammeln.Auch hier entscheidet der Kontext der Karteüber Sinn und Unsinn der Darstellung. Das giltnatürlich nicht nur für die Frage ob, sondernauch wie die Elemente dargestellt werden soll-ten. Dazu einige Beispiele:Schon den Titel der Karte sollten wir nicht

nur mit Bedacht positionieren und formatie-ren, sondern auch angemessen formulieren.Eine Karte etwa, auf der die Pendlerströmenach Frankfurt am Main visualisiert werden,sollte nicht bloß mit „Frankfurt“ betitelt wer-den, sondern eher „Frankfurt: Pendlerströme“.Oft ist auch der Zeitraum oder Zeitpunkt desDargestellten entscheidend (zum Beispiel„Frankfurt – tägliche Pendlerströme im Jahr2010“). Je nach Funktion der Karte kann mandem/der BetrachterIn auch schon eine Inter-pretation nahelegen wie „Die tägliche Blechla-wine“ oder „Die Wirtschaftsmetropole“.Auf vielen Karten ist es sinnvoll, den Maß-

stab anzugeben, auf manchen aber auch nicht.Bei einer Choropletenkarte beispielsweise, aufder die Wirtschaftsleistung der deutschen Bun-desländer dargestellt wird, ist diese Informati-on unerheblich. Wir haben die Wahl zwischeneinem Maßstabsbalken und einer Maßstabs-zahl. Die Maßstabszahl stimmt jedoch nur imAusgangsformat. Kopieren wir eine Karte zumBeispiel von DIN A4 auf DIN A5, erfüllt die

Maßstabszahl ihre Funktion nicht mehr. EinMaßstabsbalken hingegen funktioniert bei al-len Formaten, was gerade angesichts variie-render Bildschirmgrößen und Projektionsflä-chen sehr vorteilhaft sein kann.Der Nordpfeil muss nicht zwangsläufig auf

jede Karte. Die meisten KartenleserInnen wer-den von alleine davon ausgehen, dass Nordenoben ist. Dennoch brüllen uns auf etlichenKarten gigantische, nach oben weisende Nord-pfeile an. Also: Wenn die Karte erwartungsge-mäß genordet ist, können wir uns oft denkostbaren Platz für wichtigere Informationensparen. Im Zweifelsfall genügt auch ein klei-ner, am Rande platzierter Pfeil. Lediglichwenn wir von der Konvention abweichen unddie Karte drehen, so dass Norden nicht mehroben ist, wird die Information über die Aus-richtung der Karte wirklich wichtig.Die Angaben zur verwendeten Datengrund-

lage sollten wir sehr genau prüfen. Oft stellenwir Informationen aus verschiedenen Quellendar, die unterschiedlichen Nutzungsbedingun-gen unterliegen1. Diese sollten wir unbedingtbeachten, ansonsten verstoßen wir gegen dasUrheberrecht2. In wissenschaftlichen Publika-tionen ist die Kennzeichnung von Quellen zu-dem nicht nur eine rechtliche Frage, sonderngewährleistet die Nachvollziehbarkeit der ei-genen Vorgehensweise.Für jede Karte müssen wir eine Projektion

wählen. Ansonsten tut dies die GIS Software –und das häufig eher schlecht. UnterschiedlicheProjektionen führen nicht nur zu sehr unter-schiedlich verzerrten Karten, sondern signali-sieren teilweise sogar politische Weltanschau-ungen (eine nützliche Diskussion findet sichdazu bei Kaiser und Wood 2003). Ein Koordi-natengitter, häufig in Kombination mit Anga-ben zu Koordinatensystem, Projektion unddem zugrunde liegenden geodätischen Datum,ist immer dann gefragt, wenn bestimmtePunkte lokalisierbar sein sollen. Dies könnteauf einer Karte zur Windpotentialanalyse einerRegion der Fall sein, wenn daraus möglicheStandorte für Windräder abgeleitet werdensollen, oder auch bei vielen Weltkarten, etwaum die geographische Breite von Ländern ver-gleichen zu können. Auf vielen anderen Kar-ten sind diese Informationen jedoch wenigernützlich.

GeoPraktisch |

1 : Eine umfangreiche Zusammenstellung frei verfügbarer Geodaten wird von Robin Wilson gepflegt:http://freegisdata.rtwilson.com/2: In der Regel sind die Nutzungsbedingungen auf den jeweiligen Webseiten angegeben, manchmal auch in einerReadme-Datei im Datensatz.

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3.3 Daten, Klassen, Signaturen

Wie übersetzen wir räumliche Informationenin graphische Symbole? Für viele Signaturengibt es etablierte Konventionen, wie zum Bei-spiel die Verwendung von blauen Polygonenfür Wasserflächen. Wenn wir diese Konventio-nen einhalten, wird die Karte für viele Men-schen intuitiv lesbar sein. Es ist jedoch nichtverboten, auch mal mit Konventionen zu bre-chen. Auf einer Karte beispielsweise, die Was-serverschmutzungen thematisieren soll, wür-den wir Gewässer vielleicht eher in schmutzi-gem braun darstellen. Einmal mehr sollten wiralso den Kontext der Karte berücksichtigen3.Eine besondere Herausforderung ist die kar-

tographische Umsetzung von statistischen Da-ten in thematischen Karten (eine praxisorien-tierte Einführung in die thematische Kartogra-phie findet sich bei Slocum et al. 2009). Hierspielt das statistische Skalenniveau unserer Da-ten eine wichtige Rolle für die Darstellungs-möglichkeiten in kartographischen Symbolen.Die visuellen Variablen von Jaques Bertin(1974)4 beschreiben, zusätzlich zur Position,sechs Möglichkeiten zur Differenzierung vonKartensignaturen: Größe, Sättigung, Textur,Farbe, Orientierung und Form. Nicht jede die-ser Variablen eignet sich für alle Skalennive-aus. Metrisch skalierte Daten wie die Ein-wohnerzahlen von Städten lassen sich zumBeispiel in Größenverhältnisse übersetzen. No-minal skalierten Daten wie die Parteizugehö-rigkeit der BürgermeisterInnen können wirnicht sinnvoll durch Größenverhältnisse aus-drücken, dafür aber durch Formen oder Far-ben.Häufig bilden wir Werteklassen, in denen

mehrere Werte unter einer Signatur zusam-mengefasst werden. Die Klassenbildung isthierbei ein sehr wichtiger Schritt. ArcMap bie-tet uns zum Beispiel Klassifizierungen durchgleiche Intervalle, durch Quantile oder durch„natural breaks“ an. Auch die Anzahl der Klas-sen spielt eine Rolle. Je nachdem, für was wiruns entscheiden, wird die Karte anders ausse-hen und womöglich eine andere Botschafttransportieren. Damit die Karte allgemein ver-ständlich bleibt, sollten wir, sofern kein guter

Grund dagegen spricht, möglichst homogeneund möglichst runde Klassengrößen wählen.Meistens ist es am besten, die Daten anzu-schauen und die Klassen manuell festzulegen.Häufig werden zur Darstellung von Werteklas-sen Choroplethenkarten eingesetzt, auf denenInformationen durch unterschiedlich einge-färbte Flächen dargestellt werden. Dazu müs-sen wir unsere Werteklassen in Farbskalenübersetzen. Neben qualitativen Farbskalen fürnominal skalierte Daten (unterschiedliche Far-ben suggerieren, dass kein Zusammenhangzwischen den Informationen besteht) stehenauch kontinuierliche Farbskalen zur Verfü-gung, zum Beispiel fortlaufend (etwa von hellnach dunkel innerhalb eines Farbthemas) oderauseinanderlaufend (etwa von Rot nachGrün). Insbesondere auseinanderlaufendeFarbskalen sind jedoch in hohem Maße sugge-stiv und sollten sehr überlegt eingesetzt wer-den. Vielfach begegnen uns Karten, die Sozial-statistiken wie die Erwerbslosenquote proStadtbezirk mit einer Rot-Grün-Skala darstel-len. Das ist deshalb problematisch, weilder/die BetrachterIn die Bezirke vermutlich indie Gruppen „Grün“ und „Rot“ einteilen undals „positiv“ und „negativ“ interpretierenwird. Die Werte verlaufen aber eigentlich fort-laufend von niedrig nach hoch, sodass einefortlaufende Farbskala vermutlich die ange-messenere Wahl wäre (es sei denn, wir möch-ten eine suggestive Karte erstellen)5.

4 Die Karte als Kompromiss

Bei der Suche nach der bestmöglichen karto-graphischen Darstellung verfolgen wir dreiZiele, die sich häufig widersprechen: (1 ) Visu-elle Hierarchien: Wir leiten mit dem Aufbau derSeite die Blicke der RezipientInnen. Je nachGröße, Farbe und Position ziehen Elementeden Blick auf sich oder werden weniger wahr-genommen. Wir sollten diese visuellen Hierar-chien nutzen und alle Elemente auf dem Bildbewusst danach ordnen. So sollte beispiels-weise der Titel der Karte in der Regel direkterkennbar sein, Quellen und Meta-Angabenhingegen können oft klein in einer Ecke plat-ziert werden. (2) Lesbarkeit: Können alle

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3: Die GIS-Pakete ArcGIS und Quantum GIS verfügen bereits über eine Reihe von Symbolvorschlägen, die alle manuellveränderbar sind. Weitere Symbolsammlungen sind im Internet verfügbar, z.B. unterhttps://ssrebelious.wordpress.com/2011/10/11/qgis-symbology-set/ oder https://thenounproject.com/ oderhttps://mapicons.mapsmarker.com/ oder http://mappingcenter.esri.com/index.cfm?fa= arcgisResources.gateway4: Siehe http://www.spektrum.de/lexikon/kartographie-geomatik/graphische-variablen/19815: Ein hilfreiches Tool, um die passende Farbskala zu finden, ist der von Cynthia Brewer und Mark Harrowerentwickelte Colorbrewer: http://colorbrewer2.org/

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Schriften und Signaturen gut gelesen werden?Oft hilft hier nur der Testdruck. Gegebenen-falls sollten wir bedenken, dass Druckqualität,Lichtverhältnisse oder Bildschirmeigenschaf-ten unterschiedlich sein können, ganz zuschweigen von der Sehstärke der LeserInnen.(3) Ästhetik: Dient die Ästhetik der Karte ihrerrhetorischen Funktion? Im wissenschaftlichenKontext wird die Karte meistens als Visualisie-rung von objektivem Faktenwissen gedeutetund bedient sich einer seriösen Ästhetik mitklaren Linien, nüchterner Schrift, bündig aus-gerichteten, sauber umrahmten Elementen,harmonisch-dezentem Farbschema und kon-ventionellen Kartensignaturen. Eine kommer-zielle Karte, die für ein bestimmtes Unterneh-men werben soll, könnte sich graphisch undtextuell an Logo und Schriftzug des Unterneh-mens orientieren. Eine offensichtlich politi-sche Karte wiederum, beispielsweise zur Skan-dalisierung sozialer Missstände, soll Menschenvielleicht wachrütteln oder beunruhigen undwürde sich womöglich einer ganz anderen Äs-thetik bedienen (siehe Bittner und Michel2014).Die drei Kriterien “Visuelle Hierarchien“,

„Lesbarkeit“ und „Ästhetik“ sind leider seltenvollständig miteinander in Einklang zu brin-gen. Wir sollten uns also damit abfinden, dasses keine perfekte Karte gibt, sondern höchs-tens gelungene Kompromisse aus wider-sprüchlichen Kriterien, die dem Kontext derKarte angemessen sind. Die Gestaltung vonKarten – das ist zumindest meine Erfahrung –ist immer eine ebenso kreative wie kontingen-te Tätigkeit. Jede Karte ist das Ergebnis einerlangen Kette menschlicher Entscheidungenund könnte immer auch ganz anders aussehen.

LiteraturverzeichnisBertin, J. (1974): Graphische Semiologie. Diagramme,Netze, Karten. Berlin, New York.Bittner, C. ; Michel, B. (2014): Kritische Kartographien derStadt. In: B. Belina, M. Naumann und A. Strüver (Hg.):Handbuch kritische Stadtgeographie. Münster, Westf,S. 64–70.Glasze, G. (2009): Kritische Kartographie. In: Geographi-sche Zeitschrift 97 (4), S. 181–191 .Harley, B. (1989 [2004] ): Das Dekonstruieren der Karte.In: Anarchitektur 11 , S. 4–19.Kaiser, W. L. ; Wood, D. (2003): Arno Peters—The Man,The Map, The Message. In: The Cartographic Journal 40(1 ), S. 53–54.Krygier, J. ; Wood, D. (2011 ): Making maps. A visual guideto map design for GIS. 2. Aufl. New York.Peterson, G. N. (2014): GIS Cartography. A Guide to Ef-fective Map Design, Second Edition. GIS Cartography.Slocum, T. A.; Mcmaster, R. ; Kessler, F. ; Howard, H. H.(2009): Thematic cartography and geovisualization. 3.Aufl. Upper Saddle River, NJ.Wood, D. (1992): How Maps Work. In: Cartographica29/3-4, S. 66–74.

Life as a Researcher

Joe Hill

I have just completed a 4-year post-doc at theUniversity of Bonn, Centre for DevelopmentResearch (ZEF). I was employed as a SeniorResearcher in a research programme fundedby the BMBF, called Crossroads Asia. Withinthis programme I had my own work package,looking at farmer-managed irrigation systems(FMIS) in the high altitude mountain valleysof the Kyrgyz Alai, the Tajik Pamir, the Pakis-tani Karakorum, and the Indian trans-Himala-ya. I also had the chance to teach PakistaniMPhil students at the Lahore Government Col-lege University, in both 2012 and 2013. Thiswas a DAAD supported project. Some of thesestudents went on to do their PhDs abroad, likemy friends Sardar Hussain (studying Anthro-pology in the US), and Aftab Nasir (studyinghis PhD at ZEF). I really enjoyed helping themto improve their research skills.I completed a BSc. in Environmental Che-

mistry (1999), and an MSc. in Geography(2000), from the University of Leeds, UK. Formy dissertations, at my own expense, I didfieldwork in Bangladesh (for the BSc.) and In-dia (for the MSc). After completing my MSc. Ivolunteered for a Charitable Trust in the UK,who sent me to India to complete a study forthem. These experiences helped me to frame aPhD proposal, and to secure funding. I enrol-led in the School of International Develop-ment (DEV), University of East Anglia, UK, in2002, and began my PhD. I spent over 2 yearsin India, learning the Hindi language, and car-rying out fieldwork in Eastern India looking attribal and irrigation management. I also did a3-month internship with the InternationalWater Management Institute in Nepal in 2006,

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Photo 1: In northern India’s Ladakh with villagers, 2014