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Entsorgung von Holzaschen unter der VVEADi 5. Juni 2018, Schweizer Sonderabfalltag
Dr. Urs Rhyner, SVUT, Agro Energie Schwyz AG
Seite 2Seite 2InternalSVUT Fachgruppe Holzenergie
Wir wollen das nachhaltige Energiepotenzial des Schweizer Holzes ökologisch und ökonomisch effizient ausschöpfen, die Kaskadennutzung unterstützen und entsprechend den technischen Möglichkeiten, energetisch maximal nutzen.
Seite 3Seite 3InternalAgro Energie Schwyz AG
Holzkraftwerk:Kessel 1: 3.2 MWth
Kessel 2: 6.4 MWth
Kessel 3: 9.9 MWth
ORC: 1.5 MWel
Biogasanlage:26‘500 t/a526 kWel BHKWFernwärmenetz:> 80 km Trasse> 1000 Anschlüsse80 GWh Wärme
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Inhalt
1. Einführung2. TVA3. VVEA4. Revision VVEA5. Lösung6. HARVE7. Fazit
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1. Einführung
Quelle: Schweizerische Holzenergiestatistik 2016
Holzenergie
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1. Einführung
Quelle: Schweizerische Holzenergiestatistik 2016
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1. EinführungHolzenergie
Quelle: Schweizerische Holzenergiestatistik 2016
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1. EinführungHolzqualitäten LRV 3 Holzbrennstoffe
31 Begriffe
1 Als Holzbrennstoffe gelten:a. naturbelassenes stückiges Holz einschliesslich anhaftender Rinde,
insbesondere Scheitholz, Holzbriketts, Reisig und Zapfen sowie unbenutzte, durch ausschliesslich mechanische Bearbeitung entstandene Abschnitte aus Massivholz;
b. naturbelassenes nichtstückiges Holz, insbesondere Holzpellets, Hackschnitzel, Späne, Sägemehl, Schleifstaub und Rinde;
c. Restholz aus der holzverarbeitenden Industrie und dem holzverarbeitenden Gewerbe, soweit das Holz bemalt, beschichtet, verleimt oder in ähnlicher Weise behandelt ist; davon ausgenommen ist Holz, das druckimprägniert ist oder Beschichtungen aus halogenorganischen Verbindungen enthält;
d. unbehandeltes Altholz in Form von:1. Zaunpfählen, Bohnenstangen und weiteren Gegenständen aus
Massivholz, die im Garten oder in der Landwirtschaft eingesetzt wurden,
2. Einwegpaletten aus Massivholz.
Quelle: LRV Stand 1. April 2017
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1. EinführungHolzqualitäten LRV
2 Nicht als Holzbrennstoffe gelten:a. Altholz aus Gebäudeabbrüchen, Umbauten oder Renovationen,
Restholz von Baustellen, alte Holzmöbel und Altholz aus Verpackungen, einschliesslich Paletten mit Ausnahme der Einwegpaletten nach Absatz 1 Buchstabe d Ziffer 2, sowie Gemische davon mit Holzbrennstoffen nach Absatz 1;
b. alle übrigen Stoffe aus Holz, wie:a. Altholz oder Holzabfälle, die mit Holzschutzmitteln nach einem
Druckverfahren imprägniert wurden oder Beschichtungen aus halogenorganischen oder bleihaltigen Verbindungen aufweisen,
b. mit Holzschutzmitteln wie Pentachlorphenol intensiv behandelte Holzabfälle oder Altholz,
c. Gemische von solchen Abfällen mit Holzbrennstoffen nach Absatz 1 oder Altholz nach Buchstabe a.
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1. EinführungAltholz
Quelle: Dr. Kaarina Schenk, BAFU, Holzenergiesymposium 2016, VeVA-Datenbank 2014, Holzenergiestatistik 2013
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1. EinführungAschequalitäten
HolzbrennstoffeAscheanteil 0.5 - 1.5 gew-%
Nicht-HolzbrennstoffeAscheanteil 2 - 5 gew-%
Rostaschen Filteraschen Rostaschen Filteraschen
• Rund 75’000 t Holzasche pro Jahr in der Schweiz (Angabe Holzenergie Schweiz)• Anteil Filteraschen 10 – 30 gew-%• Zusammensetzung: CaO, SiO2, MgO, K2O, P2O5, Na2O, Al2O3, Fe2O3, MnO, SO3…• Unterschiedliche Schwermetallgehalte an Cu, Zn, Cd, Pb, Ni, Cr…• Unterschiedliche Entsorgungswege
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1. EinführungDeponien
TVA (1990) Inertstoffdeponie Reststoffdeponie Reaktordeponie
UnverschmutztesAushubmaterial
Übrige Inertstoffe
Reststoffe Schlacke Reaktorstoffe
VVEA (2016) Typ A Typ B Typ C Typ D Typ E
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1. Einführung2. TVA3. VVEA4. Revision VVEA5. Lösung6. HARVE7. Fazit
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2. TVATechnische Verordnung über Abfälle
TVA gültig bis 31.12.2015
• Rostaschen von naturbelassenem Holz ohne Analyse auf Inertstoffdeponie(Typ B, Kosten 50 – 150 CHF/t)
• übrige Aschen gemäss Vollzug der einzelnen Kantone (nicht überall gleich), mit Analysen auf Reststoff (Typ C, Kosten 100 – 150 CHF/t) oder Reaktordeponie (Typ D und E, Kosten 150 – 450 CHF/t)
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Inhalt
1. Einführung2. TVA3. VVEA4. Revision VVEA5. Lösung6. HARVE7. Fazit
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3. VVEAVerordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen
VVEA gültig seit 01.01.2016
Bezüglich Holzaschen ist nur folgendes zu finden:
Auf Typ D zugelassene Abfälle:
f sauer gewaschene Aschen aus der thermischen Behandlung von Holz mit einem Gehalt von höchstens 20 000 mg TOC pro kg;
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3. VVEAVerordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen
VVEA gültig seit 01.01.2016, mit Erläuterungen
Typ A: Ablagerung von Holzaschen nicht zugelassenTyp B: möglich, wenn Grenzwerte eingehalten praktisch umöglichTyp C: möglich, wenn Grenzwerte eingehalten saure WäscheTyp D: möglich, wenn Grenzwerte eingehalten saure WäscheTyp E: möglich, wenn Grenzwerte eingehalten oder Ausnahmebewilligung
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Inhalt
1. Einführung2. TVA3. VVEA4. Revision VVEA5. Lösung6. HARVE7. Fazit
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4. Revision VVEAEröffnung Vernehmlassung Revision VVEA 17.10.2017
Art. 52a Auf den Deponietyp B kann während einer Übergangsfrist von fünf Jahren nach Inkrafttreten dieser Verordnungsänderung Rost-Bettaschen von naturbelassenem Holz abgelagert werden
Anhang 5 Ziffer 4.1 Auf dem Deponietyp D können Holzaschen jeder Herkunft abgelagert werden, sofern einzig der Grenzwert für TOC von 20‘000 mg/kg eingehalten ist. Dieser TOC ist als TOC400 zu messen.
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4. Revision VVEAEröffnung Vernehmlassung Revision VVEA 17.10.2017
Gemeinsame Stellungnahme HeS und SVUT
1. Revision, welche nur Holzaschen betrifft, wird begrüsst2. Übergangsfrist wird begrüsst, Typ B allerdings kritisch3. Deponie Typ D wird ausdrücklich begrüsst, zusätzlich Typ E öffnen4. TOC Messpflicht nicht notwendig5. Grenzwert Cr VI für Deponie Typ E aufheben, wenn die Asche vor der
Ablagerung homogen befeuchtet wird, so dass ein staubfreier und stabiler Einbau möglich ist
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1. Einführung2. TVA3. VVEA4. Revision VVEA5. Lösung6. HARVE7. Fazit
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5. Lösung VVEALösung ab Herbst 2018
• Zurzeit läuft die bundesinterne Vernehmlassung
• Bundesratsbeschluss auf Herbst 2018 erwartet
• SVUT vertreten an Runden Tischen und Begleitgruppe Vollzugshilfe „Entsorgung von Holzasche“
• Ziel: einfache, praktikable und saubere Lösung
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1. Einführung2. TVA3. VVEA4. Revision VVEA5. Lösung6. HARVE7. Fazit
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6. HARVEHolzaschen Recycling Verwertung und Entsorgung
• Gemeinsames Projekte von:
• Holzenergie Schweiz und Schweizerischer Verband für Umwelt Technik
• Unterstützt durch das Bundesamt für Umwelt im Rahmen des Aktionsplans Holz
• Projektteam: Maurice Jutz, Michael Tobler, Andreas Keel, Urs Rhyner
• Start: Jan 2018, Ende: Frühjahr 2020
Verwertungsmöglichkeiten von Holzaschen
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6. HARVEProjektziele
• Regionale Massenbilanzen: Aschemengen und Aschetypen als Grundlage für die Entwicklung von (regionalen) Lösungen für Sammlung, Verwertung und Deponierung
• Pooling- und Logistikkonzepte für die effiziente Sammlung in Abhängigkeit der Zieldestinationen (Verwertung oder Deponierung)
• Konzept für Analytik und Qualitätssicherung
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6. HARVEProjektziele
• Arbeitshygiene: was gilt es zu beachten, Lösungen für Klein-, Mittel-und Grossanlagen
• Erfassen der Anforderungen für mögliche Verwertungswege
• Beschreibung und Kommunikation von Handlungsempfehlungen / Vorzeigebeispielen
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6. HARVEMögliche Alternativen zur Deponierung
• Schleif- und Strahlmittel
• Industrielle Verwertung, z.B. Neutralisation und Adsorption
• Füllstoff im Bergversatz (nur im Ausland)
• Winterstreumittel
• Einsatz als Bodenverbesserungs- oder Düngemittelersatzstoff
• Zuschlagstoff im Zement• Zuschlagstoff in Bodenstabilisator
• Flussmittel zur Herstellung von Schmelzen
• Zugabe in den Faulturm von KläranlagenQuelle: UMTEC, Rainer Bunge, Thomas Pohl, Entsorgung Holzasche, Nov 2017
Bild: LOGBAU
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Inhalt
1. Einführung2. TVA3. VVEA4. Revision VVEA5. Lösung6. HARVE7. Fazit
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7. FazitSaubere Verwertung oder Deponierung
• Eine saubere Verwertung oder Deponierung von Holzaschen ist für die Holzenergie von grösster Bedeutung
• Die Revision der VVEA bietet eine einfache und umsetzbare Grundlage
• Eine Verwertung wird der Deponierung vorgezogen
• Filteraschen von Nicht-Holzbrennstoffen müssen zukünftig aufbereitet werden
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!