1
168 Elektrische Strome durch Auflosung eon Gasen. chemische Wirksamkeit des letztern so vermehrt, dass dieselbe, ursprunglich null oder sehr schwach, derjenigen einer Saule von rnehren Paaren gleichkomml. (Compt. rend. XVI. 772. - Jahrb. f. prakt. Pharmacie. Bd. 7. H. 1.) Bl. Entwickelung elektrischer Striime durch Auflbsung voii Gasen iu Fliissigkeiten. Werden zwei Flussigkeiten, wovon die eine mit Sauer- stoff, die andere mit Wasserstoff gesattigt ist, durch eine durchdringbare Haut etrennt, so entsteht ein elektrischer Strom, der betrachtlic Q er ist, als wenn nur eine Auflosung und reines Wasser angewandt werden. Nach Pel tier bilden Sauerstoff, Wasserstoff und Chlor mit Wasser wahro Auflosungen, die im Moment ihrer Dilution einen sehr merklichen elektrischen Strom entwickeln. Sobald das auf'eloste Gas in die Flussigkeit gdeitet, gleichmassig d a m vertheilt und die chemische Wirkung vollendet ist, erhalt man kein elektrisches Zeichen mehr, wenn man in die Auflosung die beiden aussersten Enden eines Galva- nometers taucht. Urn die chemische Wirkung zu erneuern und die elektrischen Strome wieder zu erzeugen, muss man die Auflosung nach und nach verdunnen. Anders ist es, wenn die aufgelosten Gase Producte eines Voltaischen Stromes sind; ihre Vertheilun ist dann nicht gleichformig, die Fliissigkeit ist in der Na e der Elektrol ten mit Gas esattigt, und diese Sattigung geht zunehmen von dieseni Buncte bis zur Mitte des Troges, wo man kein Zeichen der Gegenwart der Gase wahrnimmt. Die Quantitat des aufgelosten Sauerstoffs nimmt von dcr Mitte des Troges bis zum positiven Elektrolyt zu, und die Quantitat des Wasserstoffs nimmt im gleichen Verhiiltnisse von demsel- ben Puncle bis zum negativen Elektrolyt zu. Aus dieser ungleichen Vertheilung der Gase folgt, dass es geniigt, das Ende eines Galvanometers auf der einen Sate des Troges einzutauchen, um einen elektrischen Strom zu er- halten, und dass dieser Strom zuninmt, wenn man die Enden des Galvanometers von einander entfernt, weil diese sich in den unahnlichsten Theilen der Flussigkeit hefinden, und dass zwischen den mehr und weniger ge- sattigten Theilen, worin die Enden eintauchen, eine grossere chemische Wirkung statt findet. 'ompt. rend. XVI. Jahrb. Fir pralct. Pkrrnacie, Bd. 7. a. I,lLBl. (Y i

Entwickelung elektrischer Ströme durch Auflösung von Gasen in Flüssigkeiten

  • View
    213

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Entwickelung elektrischer Ströme durch Auflösung von Gasen in Flüssigkeiten

168 Elektrische Strome durch Auflosung eon Gasen.

chemische Wirksamkeit des letztern so vermehrt, dass dieselbe, ursprunglich null oder sehr schwach, derjenigen einer Saule von rnehren Paaren gleichkomml. (Compt. rend. XVI. 772. - Jahrb. f. prakt. Pharmacie. Bd. 7 . H. 1.) Bl.

Entwickelung elektrischer Striime durch Auflbsung voii Gasen iu Fliissigkeiten.

Werden zwei Flussigkeiten, wovon die eine mit Sauer- stoff, die andere mit Wasserstoff gesattigt ist, durch eine durchdringbare Haut etrennt, so entsteht ein elektrischer Strom, der betrachtlic Q er ist, als wenn nur eine Auflosung und reines Wasser angewandt werden. Nach P e l t i e r bilden Sauerstoff, Wasserstoff und Chlor mit Wasser wahro Auflosungen, die im Moment ihrer Dilution einen sehr merklichen elektrischen Strom entwickeln. Sobald das auf'eloste Gas in die Flussigkeit gdeitet, gleichmassig d a m vertheilt und die chemische Wirkung vollendet ist, erhalt man kein elektrisches Zeichen mehr, wenn man in die Auflosung die beiden aussersten Enden eines Galva- nometers taucht. Urn die chemische Wirkung zu erneuern und die elektrischen Strome wieder zu erzeugen, muss man die Auflosung nach und nach verdunnen. Anders ist es, wenn die aufgelosten Gase Producte eines Voltaischen Stromes sind; ihre Vertheilun ist dann nicht gleichformig, die Fliissigkeit ist in der Na e der Elektrol ten mit Gas

esattigt, und diese Sattigung geht zunehmen von dieseni Buncte bis zur Mitte des Troges, wo man kein Zeichen der Gegenwart der Gase wahrnimmt. Die Quantitat des aufgelosten Sauerstoffs nimmt von dcr Mitte des Troges bis zum positiven Elektrolyt zu, und die Quantitat des Wasserstoffs nimmt im gleichen Verhiiltnisse von demsel- ben Puncle bis zum negativen Elektrolyt zu. Aus dieser ungleichen Vertheilung der Gase folgt, dass es geniigt, das Ende eines Galvanometers auf der einen Sate des Troges einzutauchen, um einen elektrischen Strom zu er- halten, und dass dieser Strom zuninmt, wenn man die Enden des Galvanometers von einander entfernt, weil diese sich in den unahnlichsten Theilen der Flussigkeit hefinden, und dass zwischen den mehr und weniger ge- sattigten Theilen, worin die Enden eintauchen, eine grossere chemische Wirkung statt findet. 'ompt. rend. XVI. Jahrb. Fir pralct. Pkrrnacie, Bd. 7. a. I,lLBl.

(Y i