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Aus der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie der Philipps-Universität Marburg Direktor: Prof. Dr. Bertalanffy Epitheliale Zysten des 3. Hirnventrikels: Vergleichende Untersuchungen zu Embryogenese, klinischer Präsentation, radiologischen Befunden und Histologie; Implikationen für das therapeutische Vorgehen Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der gesamten Medizin Dem Fachbereich Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg vorgelegt Von Bettina Täschner aus Frankfurt a. M. Marburg 2003

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Aus der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie

der Philipps-Universität Marburg

Direktor: Prof. Dr. Bertalanffy

Epitheliale Zysten des 3. Hirnventrikels: Vergleichende Untersuchungen zu Embryogenese, klinischer Präsentation, radiologischen Befunden

und Histologie;

Implikationen für das therapeutische Vorgehen

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der gesamten Medizin

Dem Fachbereich Humanmedizin der

Philipps-Universität Marburg vorgelegt

Von

Bettina Täschner

aus Frankfurt a. M.

Marburg 2003

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Angenommen vom Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg am 22.5.03 Gedruckt mit Genehmigung des Fachbereichs Dekan: Prof. Dr. med. Maisch Referent: Prof. Dr. med. Hellwig Koreferent:: Prof. Dr. med. Mennel

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Meinen Eltern gewidmet

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Inhalt 4

Epitheliale Zysten des 3. Hirnventrikels: Vergleichende Untersuchungen zu Embryogenese, klinischer Präsentation, radiologischen Befunden und Histologie;

Implikationen für das therapeutische Vorgehen. 1. Einleitung 7 1.1 Historisches 7 1.2 Anatomie des 3. Ventrikels 8 1.3. Pathologische Prozesse im Bereich des 3. Ventrikels 9

1.3.1 Arachnoidalzysten 9

1.3.2 Dermoidzysten 11

1.3.3 Epidermoidzysten 12

1.3.4 Kolloidzysten 13

1.3.5 Kraniopharyngeom 15

1.3.6 Pinealiszysten 18

1.3.7 Rathke-Tasche-Zysten 19

1.3.8 Septum-pellucidum-Zysten 21

1.4. Problemstellung 23

2. Material und Methoden 24 2.1 Patienten, Definition der Ein- und Ausschlusskriterien 24 2.2 Konzept der Studie 24 2.3 Bildgebende Verfahren 24 2.4 Histologie 25 2.5 Auswertungsbogen 25 2.6 Operationsmethoden 27

2.6.1 Der transsphenoidale Zugang zur Sellaregion 27

2.6.2 Der transcallosale, transventrikuläre Zugang zum 3. Ventrikel 28

2.6.3 Der transcortikale Zugang zum 3. Ventrikel 29

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Inhalt 5

2.6.4 Der infratentorielle, supracerebelläre Zugang zur Pinealiszyste 30

2.6.5 Der transsylvische Zugang bei parasellärem Kraniopharyngeom 30

2.6.6 Der endoskopische Zugang zum 3. Ventrikel 31

2.7 Literatursuche 32

3 Ergebnisse 33 3.1 Basisdaten 33 3.2 Klinische Präsentation 34 3.3 Merkmale der Operation 38

3.3.1 Operationsmethode 40

3.3.2 Art der Operation 42

3.3.3 Operationszeit 44

3.3.4 Postoperative Komplikationen 45

3.4 Postoperativer Verlauf 46 3.5 Histopathologische Befunde 48 3.6 Bildgebung 54 3.7 Beispielpatienten mit Histologie und Bildgebung 54

3.7.1 Arachnoidalzyste 54

3.7.2 Dermoidzyste 55

3.7.3 Epidermoidzyste 56

3.7.4 Kolloidzyste 57

3.7.5 Kraniopharyngeom 58

3.7.6 Pinealiszyste 59

3.7.7 Rathke-Tasche-Zyste 60

3.7.8 Septum-pellucidum-Zyste 61

4. Diskussion 62

5. Zusammenfassung 70 6. Literaturverzeichnis 72

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Inhalt 6

7. Anhang 91

7.1. Lebenslauf 91 7.2. Akademische Lehrer 92 7.3. Danksagung 93 7.4. Ehrenwörtliche Erklärung 94

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1. Einleitung 7

1. Einleitung

1.1 Historisches zur Chirurgie des 3.Ventrikels

Als Pionier in der Chirurgie des 3. Ventrikels gilt Walter Dandy, der 1910 nach

Abschluss seines medizinischen Studiums zunächst an der John Hopkins University

mit tierexperimentellen Studien über die Herkunft und Produktion des Liquor

forschte. Er war es auch, der die Ventrikulographie und die

Pneumoenzephalographie einführte, die zu diagnostischen Zwecken eingesetzt

wurden. Später beschäftigte er sich mit der Problematik des Hydrocephalus und

Läsionen des 3. Ventrikels und führte die Choroidplexektomie und die

IIIVentrikulostomie ein, die der Therapie des Hydrocephalus dienen sollten.

Ausserdem führte er als erster eine Ventrikuloskopie durch.

Die Exzision des Plexus choroideus als Therapie des Hydrocephalus wurde

allerdings wieder verlassen, da sie mit einer hohen Mortalität einherging und sich die

Ventrikulostomie als die viel effektivere Alternative erwies. Diese Technik konnte

durch konsequente Weiterentwicklung über die Jahre verbessert werden.

Der verstärkte Einsatz von Endoskopie in der Diagnose und Therapie der Läsionen

des 3. Ventrikels ging Hand in Hand mit der technischen Entwicklung der

Instrumente. Ausserdem stellte die Entwicklung der bildgesteuerten stereotaktischen

Technik einen grossen Fortschritt dar. Die Eingriffe wurden dadurch vereinfacht und

sicherer.

1931 publizierte Dandy einen Aufsatz zu den Zysten des Septum pellucidum und

Cavum vergae mit Schwerpunkt auf Diagnose und Behandlung. Er beschrieb darin 2

Patienten mit symptomatischen Zysten , die durch Fenestration in die Seitenventrikel

erfolgreich behandelt werden konnten. Zu dieser Zeit war die Beschreibung

symptomatischer Zysten ein Novum, 1979 waren erst 16 Fälle in der Weltliteratur von

Rozario, Adelman, Prager et al. zusammengetragen worden.

Bereits 1922 veröffentlichte Dandy den Fall einer Patientin mit einem Tumor des 3.

Ventrikels, die deutliche Symptome des intrakraniellen Drucks aufwies. Mit Hilfe der

zerebralen Pneumographie konnte der Tumor damals lokalisiert und entfernt werden.

11 Jahre später konnte er die Erfahrungen mit 21 Patienten publizieren, die unter

anderem an Kolloidzysten gelitten hatten (Wilkins).

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1. Einleitung 8

1.2 Anatomie des 3. Ventrikels Der dritte Ventrikel kann endoskopisch inspiziert werden, indem man das optische

System durch die relativ weiten intraventrikulären Foramina führt. Wenn man in

Richtung Dach des Ventrikel blickt, sieht man die Adhaesio interthalamica, die in

einer Studie von Lang bei 75% der Obduzierten vorhanden ist. Die durchschnittliche

Länge dieser Verbindung beträgt 7,14 mm, die Dicke 3,6 mm. Beide Durchmesser

haben eine Länge von 10-12 mm. Auch kleine Gefässe verlaufen in der Struktur.

Ausserdem enthält sie sowohl quer verlaufende Fasern als auch Kerngebiete des

Nucleus paraventricularis.

Der grösste Teil der Seitenwand des dritten Ventrikels gehört hypothalamischen

Regionen an. Direkt unter dem Ependym liegen wichtige hypothalamische Kerne

sowie Bahnen mit einzelnen regulierenden Funktionen. Auch Teile des limbischen

Systems sind unter den Seitenwänden des dritten Ventrikels lokalisiert. Gelegentlich

sieht man zentrale Äste von Arterien, die hypothalamische und thalamische Gebiete

versorgen , an den Seitenwänden durchschimmern.

In der Regel projizieren vom Dach des dritten Ventrikels zwei longitudinale Streifen

des Plexus choroideus in den dritten Ventrikel. Meist reichen sie im Dach selbst zum

Recessus suprapinealis oder in mehr lateral gelegene Anteile des Dachs. Das

ependymale Dach ist an beide Striae medullares thalami angeheftet, die vom

Foramen intraventriculare bis zur Commissura habenularum verfolgt werden können.

Zweige des Ramus choroideus posterior medialis versorgen das Diencephalon auch

von oben. Gelegentlich erkennt man Äste dieser Arterie durch das Dach des dritten

Ventrikels.

Die inneren Venen des Gehirns mit ihren Zuflüssen von lateral und der Oberfläche

des Thalamus verlaufen in paramedianer Position über das Dach. Oberhalb des

Recessus suprapinealis ist die Position des Zusammenflusses der Venen 35,3 mm

hinter der Rima anterior des Foramen intraventriculare und 6mm vor dem Corpus

callosum gelegen (Apuzzo et al, 1998).

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1. Einleitung 9

1.3. Pathologische Prozesse im Bereich des 3. Ventrikels Im Bereich des 3. Ventrikels können folgende zystischen Prozesse auf dynamische

Weise entstehen:

1. Arachnoidalzysten

2. Dermoidzysten

3. Epidermoidzysten

4. Kolloidzysten

5. Kraniopharyngeom

6. Pinealiszysten

7. Rathketaschenzysten

8. Septum-pellucidum-Zysten

1.3.1. Arachnoidalzysten

Arachnoidalzysten enthalten eine liquorähnliche Flüssigkeit und sind umgeben von

einer Membran, die an der Innenseite Arachnoidalzellen mesothelialen Ursprungs

trägt.

Histologisch betrachtet, kann man 2 Arten unterscheiden, die intraarachnoidalen und

die subarachnoidalen. Bei der ersten Form sammelt sich die Flüssigkeit innerhalb der

Arachnoidea, die sich in 2 Lagen teilt und die Zyste ist somit komplett von

Arachnoidea umschlossen. Diese Form ist immer angeboren und nur zu

diagnostizieren, wenn die gesamte Zystenwand untersucht werden kann.

Die subarachnoidale Form entsteht hingegen zwischen Arachnoidea und Pia mater

und kann ganz unterschiedliche Entstehungsmechanismen haben, z.B. Hypoplasie

des darunterliegenden Hirnanteils, Trauma oder Infektion (Gonzalez 1982).

Die Häufigkeit der Arachnoidalzysten wird in der Literatur mit 1% aller intrakraniellen

Raumforderungen angegeben, davon sind zwischen 5 (Ebel 1996) und 10% (Decq

1996) in der Sellaregion lokalisiert. Die Verteilung männlicher zu weiblichen

Patienten beträgt in etwa 3 zu 1, wobei ein grosser Teil der Patienten schon in der

Kindheit operiert werden muss(Schroeder 1996).

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1. Einleitung 10

Symptomatisch werden die Zysten vor allem dann, wenn entweder umliegendes

Hirngewebe verdrängt oder die Liquorzirkulation behindert wird. Der erste Fall einer

symptomatischen Arachnoidalzyste wurde 1935 von Barow publiziert, der

Erstbeschreiber war Bright 1831. Die häufigsten Symptome der Arachnoidalzysten

teten infolge des Hydrozephalus auf und sind intrakranielle Druckerhöhung,

Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen und endokrinologische Dysfunktionen. Das

als pathognomonisch beschriebene „Head bobbing“ ist dagegen nur in 10% der Fälle

anzutreffen (Pierre-Kahn 1990).

Ausser den Symptomen bei langsamem Wachstum können die suprasellären

Arachnoidalzysten auch akut schwere Komplikationen verursachen, etwa durch

Einblutung in die Zyste, subdurales Hämatom oder Hydrozephalus (Gonzalez 1982).

Zum Wachstum der Arachnoidalzysten gibt es unterschiedliche Theorien:

1. Ein osmotischer Gradient zwischen Zysteninhalt und Liquor soll dafür

verantwortlich sein, dass die Zyste wächst.

2. Sekretionsmechanismen der Zellen der Zystenwand; ein Indiz dafür könnten die

Mikrovilli auf der Zysteninnenseite sein.

3. Ein Klappenmechanismus stellt eine Verbindung zum Liquorraum dar und lässt

bei erhöhtem intrakraniellen Druck Flüssigkeit hinein aber nicht mehr heraus

(Caemaert 1992, Gonzalez 1982).

Die Diagnose einer suprasellären Arachnoidalzyste wird heutzutage durch die MRT

gestellt. Die erste Beschreibung einer Arachnoidalzyste auf CT stammt von Kasdom

und trifft die typischen Merkmale genau. Erkennbar ist eine regelmässig runde oder

ovale, kontrastarme Zyste mit suprasellärer Ausdehnung in liquorähnlicher

Signalgebung. Es gibt charakteristischerweise weder Kalzifikationen noch Fett in der

Zystenwand, diese reichert sich auch nicht mit Kontrastmittel an (Gonzalez 1982,

Punzo 1992).

Die Wahl der Behandlung bei Arachnoidalzysten wird momentan noch kontrovers

diskutiert. Ältere Studien ergaben, dass eine Kraniotomie mit Fenestration der Zyste

die beste Lösung sei, weil sie den Patienten unabhängig von einem Shunt lässt und

mit einer niedrigen Mortalität und Morbidität einhergeht. Mittlerweile wurde aber

durch neuere Studien belegt, dass die Shunt-Therapie in allen Lokalisationen

erfolgreicher und besser ist. Vor allem zysto-peritoneale Shunts sind die Therapie der

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1. Einleitung 11

Wahl auch bei Zysten der mittleren Schädelgrube(Punzo 1992; Rappaport 1993,

Santamarta 1995).

Wenn die Zyste neuroendoskopisch behandelt werden soll, empfiehlt es sich, laut

Caemaert, eine endoskopische Fenestration in die Seitenventrikel durchzuführen.

Die Verbindung zum Seitenventrikel sollte dabei so gross wie möglich geschaffen

werden, um einen sekundären Verschluss zu verhindern. Ausserdem sollte auch eine

Öffnung in die basalen Zisternen geschaffen werden, damit eine Liquorzirkulation

gewährleistet ist. Die guten Ergebnisse dieser Technik sind als Alternative zum Shunt

zu sehen (Caemert 1992, Cirillo 1991).

1.3.2. Dermoidzysten

Dermoidzysten sind seltene Läsionen, sie machen 0,5% aller intrakraniellen Tumoren

aus. Die Inzidenz ist bei beiden Geschlechtern gleich (Brydon 1992, Hitchcock 1995).

Die Histopathologie der meisten Dermoidzysten ist nicht ungewöhnlich, sie sind aus

Strukturen der Epidermis und Adnexe aufgebaut. Im Gegensatz zu Epidermoiden,

die nur von verhornendem Plattenepithel umgeben sind, sind die Wände der

Dermoide von diversen Strukturen durchsetzt, wie Haarfollikel und andere

Hautanhangsgebilde (Hitchcock 1995, Fornari 1990).

Theorien über die Entstehung von Dermoiden postulieren diese als versprengte

epitheliale Gewebe. Die Zysten entstehen an der hinteren Linie des

Neuralrohrschlusses und entlang des Vertebralkanals aus versprengten zellulären

Elementen, die zur kutanen Differenzierung fähig sind. Sie beginnen sich in der 3.-5.

Woche der embryonalen Entwicklung zu bilden, während der Schliessung des

Neuralrohrs. Zellen, die zur kutanen Entwicklung bestimmt waren, werden

wahrscheinlich in dem wandernden Neuralrohr gefangen und mitgerissen (Brydon

1992).

Symptome und Behandlung der Dermoide stimmen mit denen der intrakraniellen

Epidermoide weitestgehend überein und werden deswegen dort mit abgehandelt.

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1. Einleitung 12

1.3.3. Epidermoidzysten

Intrakranielle Epidermoidzysten sind primär extrazerebrale kongenitale Zysten. Sie

machen 0.2-1% aller intrakraniellen Tumoren aus (Achard 1990, Boggan 1983,

Guidetti 1977, Öge 1991).

Als Cuveilhier sie 1829 zum ersten Mal beschrieb, nannte er sie nach ihrer

perlmuttfarbenen Oberfläche „tumeurs perlees“, 1983 prägte Müller die Bezeichnung

„Cholesteatoma“ wegen der in der Zyste enthaltenen Cholesterinkristalle (Bollar

1989). 1948 beschrieb Bailey ihre Histologie genauer, ihmzufolge besteht die

äussere, dünne und fibröse Schicht aus Plattenepithelzellen, manchmal enthalten

diese Keratohyalingranula. Der Inhalt besteht aus den abgestossenen Zellen (er

verglich diese damals mit Geistern von Zellen, weil die Zellen keine Kerne und

Zellorganellen mehr besitzen), Fett und Cholesterinkristallen (Achard 1990, Bollar

1989). Tatsächlich bleibt dem nur noch hinzuzufügen, dass die Zysten aussen von

einer dünnen Bindegewebsschicht umgeben sind und dass in der Wand gelegentlich

Verkalkungen vorkommen können (Hagen 1994, Öge 1991).

Epidermoide sind makroskopisch glatt begrenzt, unregelmässig gelappt und haben

eine blumenkohlartige Oberfläche. Zapfenartige Ausläufer ragen in das ungebende

Gewebe und umhüllen selbst Nerven und Gefässe (Hagen 1994).

Aufgrund der Lokalisation unterscheidet man kraniale von spinalen Formen. Von den

kranialen sind 90% intradural gelegen, sie wachsen innerhalb der intrakraniellen

Liquorräume. Die restlichen 10% , die extraduralen Epidermoide, liegen im

Schädelknochen. Man kann die intraduralen in retrosellär, intraventrikulär und

suprasellär lokalisierte einteilen, wobei letztere 20-25% der intraduralen Formen

ausmachen (Bollar 1989, Öge 1991).

Der Ursprung der Epidermoide ist ein höchst umstrittener Punkt. Einige Autoren

postulieren eine Entstehung während der unvollständigen Spaltung des neuralen

vom kutanen Ektoderm mit Einschluss von Epiblasten in die Neuralrinne. Dieser

Vorgang soll während der 4. Gestationswoche stattfinden (Kallmes 1997). Eine

andere Erklärung wäre die iatrogene oder traumatische Implantation von Epidermis

in den Subarachnoidalraum. Weiterhin gibt es die Theorie der Entstehung aus

Plattenepithelresten des Hypophysenvorderlappens und die der Metaplasie von

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1. Einleitung 13

Hypophysenvorderlappen-Zellen (Boggan 1983). Manche Autoren schlagen

einen gemeinsamen Ursprung der Kraniopharyngeome und der Epidermoide vor

(Öge 1991). Petito ging soweit, die Plattenepithelzysten der parasellären Region

aufgrund feingeweblicher Gemeinsamkeiten als Varianten des Kraniopharyngeoms

aufzufassen (Boggan 1983, Öge 1991).

Die Vergrösserung findet bei den Epidermoidzysten nicht aufgrund autonomen

Wachstums statt, sondern rein passiv durch Epitheldesquamation und die damit

verbundene Zunahme des Zysteninhalts. Dieser hat einen hohen Cholesteringehalt

und besteht aus den um- und abgebauten Epitelzellen (Achard 1990, Lunardi 1990 ).

Aufgrund dieses langsamen Wachstums verhalten sich die Zysten klinisch wie

gutartige Tumoren. Bemerkt werden sie meist erst im mittleren Erwachsenenalter, oft

sind die Symptome dann im Vergleich zur Grösse der Raumforderung erstaunlich

diskret. Aufgrund der Lokalisation kann der Liquorfluss gestört sein, es resultiert dann

ein Okklusionshydrozephalus oder es kann zu Hirndruckzeichen kommen.

In der Diagnostik kommen vor allem CT und MRT zum Einsatz. Die Zysten verhalten

sich im CT hypodens und homogen wie Liquor, im MRT ist die Dichte ebenso

liquoräquivalent. Bei beiden Verfahren findet man keine Kontrastmittelanreicherung

(Kallmes 1997).

Die Therapie der Epidermoide ist in den meisten Fällen die möglichst radikale

operative Entfernung. Das ist nicht immer einfach, da oft eine Verflechtung mit

neurovaskulären Strukturen vorliegt. Normalerweise wird eine Kraniotomie mit

transsphenoidalem Zugang und mikrochirurgischer Resektion gewählt, hierbei ist das

Risiko des Austretens von Zysteninhalt mit nachfolgender aseptischer Meningitis

vergleichsweise gering (Lunardi 1990).

1.3.4. Kolloidzysten

Kolloidzysten sind gutartige Tumoren, die mit einer jährlichen Inzidenz von 3,2 pro 1

Million Einwohner auftreten. In klinischen Studien machen sie zwischen 0,2 und 2%

aller intrakraniellen Tumoren aus.

Die Entität wurde zum ersten Mal 1858 durch Wallmann beschrieben, der sie bei der

Autopsie eines 50jährigen Mannes fand. Die erste erfolgreiche Operation einer

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1. Einleitung 14

Kolloidzyste des 3. Ventrikels führte Dandy im Jahre 1921 bei einer jungen Frau

durch.

Makroskopisch ist die Zyste durch eine dünne Wand glatt begrenzt, sie besteht aus

einer kollagenen Kapsel mit darunterliegendem Epithel. Der Inhalt ist von variabler

Viskosität bis hin zu baumwollartiger Konsistenz (Abou 1998, Deinsberger 1994).

Das Epithel der Kolloidzyste setzt sich aus 5 Zelltypen zusammen: zilientragende

und nicht-zilientragende Zellen, Basalzellen, mehrkernige Riesenzellen und

Plattenepithelzellen. Meist sind Kolloidzysten im vorderen Teil des 3. Ventrikels und

in direkter Nachbarschaft zu den Foramina Monroi lokalisiert (Abou 1998).

Für die Histogenese gibt es 2 Theorien, es wird eine Abstammung entweder von

Neuroepithel oder von Endoderm angenommen.

Nach Kelly unterscheidet man 3 Typen klinischer Präsentation: 1.Papillenödem und

Fehlen neurologischer Defizite, 2. fluktuierende oder progressive Demenz, 3.

klassisches Auftreten von Zeichen der Liquorzirkulationsstörung wie Kopfschmerz

oder Hinstürzen. Die klassischen Symptome des erhöhten Hirndrucks und des

Hydrozephalus werden durch die Verlegung der Foramina Monroi durch die Zyste

verursacht. Am häufigsten sind Kopfschmerz, Übelkeit, Schwindel, Erbrechen,

Sehstörungen, emotionale Labilität und Verlust des Kurzzeitgedächtnisses (Gökalp

1996, Lewis 1994).

Die Diagnose wird heutzutage fast immer mit Hilfe bildgebender Verfahren gestellt.

Im CT erscheint die Zyste als runde, gut abgegrenzte Masse in der Höhe der

Foramina Monroi. Die meisten Zysten stellen sich homogen und hyperdens dar mit

leichter Kontrastmittelanreicherung und lassen sich gut von anderen raumfordernden

Prozessen des 3. Ventrikels, wie Plexuspapillom oder Kraniopharyngeom

differenzieren. Sehr hilfreich bei der Diagnose ist das MRT, auf T1-gewichteten

Bildern stellt sich die Kolloidzyste hyperintens dar, auf T2-gewichteten Bildern

dagegen stark hypointens (Gökalp 1996, Ho 1992).

Das Management von Kolloidzysten umfasst Shunteinlage, stereotaktische

Aspiration, transkortikal-transventrikuläre mikrochirurgische Resektion, transkallosale

mikrochirurgische Resektion und endoskopische Techniken (Kondziolka 1994, Lewis

1994). Die am häufigsten angewandte Methode ist die mikrochirurgische Resektion.

Bei transkortikalem Zugang wird die Zyste über Seitenventrikel und Foramen Monroi

erreicht. Der transkallosale Zugang ist auch risikoreich, denn es kann zu

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1. Einleitung 15

Sinusvenenthrombose, venösem Infarkt oder Schäden am Corpus callosum

kommen. Als weniger invasive Methode führten Gutierrez et al. 1975 zum ersten Mal

eine freihändige Aspiration durch. Bosch et al. beschrieben 3 Jahre später die erste

stereotaktische Aspiration. Die Methode scheiterte vor allem bei dicker Zystenwand

oder wenn der Inhalt sehr viskös bzw. fest war. Ausserdem wurden hohe

Rezidivraten beschrieben (Abdou 1998, Lewis 1994, Palacios 1976). Die

Shunteinlage bringt meist unzureichende Ergebnisse, da die Shunts immer das

Risiko einer Infektion oder einer Malfunktion bergen und weil die Methode nicht

kurativ ist.

Die endoskopische Behandlung wurde bereits 1983 von Powell et al. erfolgreich

durchgeführt, damals noch mit einem rigiden Endoskop. Sowohl die Entwicklung von

endoskopischen Werkzeugen, mit denen Schneiden, Biopsieentnahme und

Koagulation möglich ist, als auch die Fortschritte in der Fiberoptik eröffneten der

Endoskopie neue Perspektiven und liessen sie expandieren (Lewis 1994). Die

Rezidivrate ist laut einer Serie von Caemaert und Abdullah vergleichbar mit der nach

mikrochirurgischer Resektion, aber die Operationszeit und der

Krankenhausaufenthalt sind kürzer (Deinsberger1994, Lewis 1994, Pollock 1999).

1.3.5. Kraniopharyngeom

Das Kraniopharyngeom gilt als ein nicht-maligner, zystischer Tumor der

suprasellären Region, der trotz seines benignen Charakters lokal-invasiv wachsen

kann und häufig rezidiviert.

1-3% der intrakraniellen Tumore sind Kraniopharyngeome, bei Kindern ist es der

häufigste nicht-gliale Tumor. 50% aller Fälle werden bei Erwachsenen gefunden. In

den USA wurden Inzidenzen von 1,3 pro 1 Mio. Personen und pro Jahr festgestellt.

Es gibt 2 Altersgipfel für das Auftreten eines Kraniopharyngeoms, bei 5-14 Jahren

und bei 65-74 Jahren. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt 80% und der Tumor tritt

bei beiden Geschlechtern gleich häufig auf (Bunin 1998).

Das Kraniopharyngeom kommt in 3 morphologischen Varianten vor : 1. Solide ( sehr

selten ) 2. Gemischt mit zystischen und soliden Anteilen 3. Zystisch (Frank 1995).

Der Zysteninhalt ist meist gelb und viskös, die Lokalisation suprasellär (Frank 1995).

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1. Einleitung 16

Es werden 2 histologische Formen unterschieden, die eine ist charakterisiert durch

pallisadenartiges adamantinöses Epithel, Kalzifikationen und Formationen von

Keratinknoten. Die andere Form ist der papilläre Typ, diesen kennzeichnet ein reifes,

solides Plattenepithel, das Papillen bildet, Kalzifikationen oder degenerative

Veränderungen werden nicht beobachtet. Der papilläre Typ tritt bei Kindern fast nie

auf und macht weniger Rezidive als der adamantinöse Typ (Adamson 1990).

Ausserdem dringt der papilläre Typ kaum je ins Hirngewebe ein und wird erst im

mittleren Lebensalter symptomatisch (Adamson 1990).

Die Entstehung des Kraniopharyngeoms erklärt man sich als Wachstum buccalen

Epithels, das durch die Migration der Rathketasche aus dem Stomodeum mitgerissen

und entlang dem Ductus craniopharyngealis in Form von Zellnestern abgelagert

wurde (Apuzzo 1991, Argintineanu 1997). Eine andere Theorie erklärt seine Herkunft

als Abkömmling der Rathketasche selbst (Bunin 1998).

Die häufigsten Symptome eines Kraniopharyngeoms sind Kopfschmerz,

Sehstörungen, Hypophyseninsuffizienz und die damit verbundenen hormonellen

Fehlregulationen (Fischer 1990).

Die Diagnostik ist seit der Einführung von CT und MRT wesentlich erleichtert worden,

auf CT-Bildern kann man die in der Sellaregion lokalisierte Masse mit zystischen

Formationen, Kalzifikationen und Kontrastmittelanreicherung nach i.v. Gabe

erkennen. Das MRT lässt die bessere Identifikation der zystischen Anteile zu, stellt

den Kalk jedoch nicht so gut dar. Für eine Diagnose ist eine MRT-Darstellung der

suprasellären Region, die eine kontrastmittel-verstärkte Sequenz enthält,

ausreichend (Eldevik 1998, Hald 1995).

Die grösste Schwierigkeit bei der Behandlung des Kraniopharyngeoms stellt das

Rezidiv dar. Manche Autoren unterscheiden zwischen echtem Rezidiv nach totaler

Tumorentfernung, deren Radikalität durch die Bildgebung bestätigt werden konnte

und der erneuten Grössenzunahme zurückgebliebener Tumoranteile nach subtotaler

oder partieller Entfernung. Diese Unterscheidung bleibt aber meistens rein

theoretisch, denn selbst nach radikaler Entfernung können immer noch Gewebereste

zurückgeblieben sein, die zu klein sind, um sie bildgebend nachzuweisen (Caldarelli

1998).

Die Rezidivraten des Kraniopharyngeoms variieren in der Literatur von 0-100% und

sind von der Effektivität der Operation und adjuvanten Therapie abhängig, aber auch

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1. Einleitung 17

vom Wachstumspotential des Tumors selbst. Vor allem die Radikalität der

Erstoperation ist ein entscheidender Faktor, um die Rezidivgefahr zu minimieren.

Manchmal ist eine Totalentfernung nicht möglich, weil umliegende Strukturen

geschont werden sollen. Durch die gezielte Radiotherapie kann das Risiko eines

Rezidivs gesenkt werden. Das Alter des Patienten spielt ebenfalls eine Rolle, denn

Kinder tendieren generell eher zu Rezidiven als Erwachsene.

Ausserdem korreliert die Rezidivgefahr eines Kraniopharyngeoms mit dem

histologischen Typ, der papilläre Typ rezidiviert nämlich nicht, während die

adamantinomatöse Variante ein hohes Potential dazu besitzt (Crotty 1995, Eldevik

1998).

Die Einführung des Operationsmikroskops und anderer chirurgischer Hilfsmittel hat

die Operationstechnik soweit verbessert, dass sichere Totalexstirpationen möglich

wurden und nur noch 20% der Patienten ein Rezidiv entwickelten. Partielle

Resektionen hingegen ziehen zu 50-100% ein Rezidiv nach sich, dieses Risiko lässt

sich mit Hilfe der Radiotherapie bis auf 20% senken. Die Radiotherapie kann in

stereotaktischer Technik zwar gezielt durchgeführt werden, birgt allerdings die

Gefahr von Schäden an Hypothalamus oder optischen Strukturen und wird deshalb

im Kindesalter nicht routinemässig angewandt (Fischer 1990).

Das Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung des Kraniopharyngeoms ist trotz

hoher Mortalität (8%) und Morbidität (20%) die mirochirurgische Resektion (Fischer

1990). Wenn der Patient das Risiko der Operation nicht akzeptiert oder bei

hauptsächlich zystischen Rezidivanteilen kommt eine stereotaktische oder

endoskopisch-neuronavigierte Vorgehensweise in Frage. Ab der Pubertät können

zystische Tumoren auch durch intracavitäre Brachytherapie behandelt werden

(Crotty 1995).

In letzter Zeit wurden zunehmend auch erfolgreich endoskopische und kombiniert

endoskopisch-stereotaktische sowie neuronavigierte Techniken als Erst- oder

Rezidivtherapie eingesetzt. Diese Vorgehensweise ist weniger invasiv, sehr sicher,

die Operationen dauern in der Regel weniger lang und der anschliessende

Klinikaufenthalt ist kürzer (Gaab 1998). Ausserdem können Hindernisse des

Liquorflusses in der gleichen Sitzung beseitigt werden.

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1. Einleitung 18

Welche Operationstechnik auch immer gewählt wird, es bleibt zu berücksichtigen,

dass mindestens 15% der Kraniopharyngeome früh rezidivieren und die

Lebensqualität dieser Patienten schwer beeinträchtigt bleibt (Fischer 1990).

1.3.6. Pinealiszysten

Im Rahmen von Autopsien werden Pinealiszysten mit einer Häufigkeit von 20-40% in

normalen Glandulae pineale gefunden. Sie sind meistens asymptomatisch und

stellen oft einen zufälligen Nebenbefund bei MRT-Untersuchungen dar (Di

Constanzo 1993). Die Inzidenz asymptomatischer Pinealiszysten ist am höchsten bei

jungen Frauen in der Altersgruppe zwischen 21-30 Jahren (Sawamura 1995).

Symptomatische, grosse Pinealiszysten sind ausgesprochen selten, es sind bisher

nur wenige Serien oder Einzelfälle dokumentiert.

Die histologische Entität wurde 1899 von Campbell zum ersten Mal beschrieben,die

erste Kraniotomie, die aufgrund einer symptomatischen Pinealiszyste durchgeführt

wurde, fand 1914 durch Pussep statt.

Im Zeitalter des MRT werden die Zysten immer häufiger diagnostiziert, sie sind

aufgrund ihres typischen Erscheinungsbildes – rund bis oval, glatt begrenzt und mit

einer Signalintensität ähnlich dem Liquor – gut von anderen Prozessen der

Pinealisregion abzugrenzen. Auf CT-Bildern homogen hypodens, sind sie hier nicht

ganz so deutlich zu erkennen.

Makroskopisch erscheinen die Pinealiszysten gelb bis opak, im Falle einer älteren

Einblutung schokoladenbraun und besitzen eine glatte Kapsel. Der Inhalt ist gelblich

von klar bis trüb-milchig, nach Einblutung braun (Klein 1989).

Das histologische Bild imponiert durch seine typische 3-Schichtung: die

Aussenschicht ist dünn und fibrös und besteht aus meistens dicht gepackten

Fibroblasten. In der Mitte liegt eine Schicht aus Parenchym der Glandula pinealis in

variabler Dicke mit oder ohne Mikrokalzifikationen. Die innere Schicht besteht aus

glialem Gewebe, das teilweise Rosenthal-Fasern und/oder Granularkörperchen

enthält (Fain 1994).

Zur Entstehung der Pinealiszysten existieren im Wesentlichen 3 Theorien: 1. Sie sind

ein Überbleibsel des embryologischen Divertikels, das sich vom Boden des 3.

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1. Einleitung 19

Ventrikels aufstülpt, um die Glandula pinealis zu bilden (Kiely 1993). 2. sie entstehen

im Zentrum eines glialen Plaque aufgrund unzureichender Durchblutung. 3. eine

Gruppe Pineozyten degeneriert aus unbekanntem Grund und bildet eine Zyste (Fain

1994, Klein 1989).

Die Vergrösserung der per se häufigen, kleinen Pinealiszysten, versucht man auf 3

Arten zu erklären, von denen keine bisher bewiesen werden konnte: 1. Die

Koaleszens kleinerer Zysten. 2. Einblutungen in die Zyste vergrössern das Lumen. 3.

Es besteht eine hormonelle Beeinflussung des Zystenwachstums z.B. durch

Schwangerschaft oder Menstruation (Klein 1989).

Als Symptome der grossen Pinealiszysten wurden beschrieben : Intrakranielle

Druckerhöhung mit Kopfschmerz, Übelkeit, Papillenödem, Sehstörungen (Turtz

1995).

Es wurde der Fall eines plötzlichen Todes bei einem jungen Mann aufgrund einer

Pinealiszyste beschrieben, wahrscheinlich als Folge plötzlich ansteigenden

Hirndruckes (Milroy 1996).

Als Behandlung gilt die mikrochirurgisch vorzunehmende, möglichst totale Exzision

als kurative Methode der Wahl und zwar über einen

infratentoriellen/suprazerebellären Zugang (Wisoff 1992).

Es wurden aber auch erfolgreich endoskopisch-stereotaktische Eingriffe durchgeführt

(Turtz 1995).

1.3.7. Rathke-Tasche-Zysten

In etwa 22-33% der Routineautopsien finden sich kleine Rathke-Tasche-Zysten in

der Pars distalis oder Pars intermedia der Hypophyse als Zufallsbefund. Sie sind also

als asymptomatischer Befund keine Seltenheit. Ganz anders die symptomatischen,

die 1913 zum ersten Mal von Goldzieher beschrieben wurden und die vor der Ära

von CT und MRT eine Rarität darstellten. 1991 kam eine Studie auf 147 Fälle in der

Weltliteratur (Voelker 1991), 3 Jahre zuvor waren es gerade 70 dokumentierte Fälle

weltweit gewesen (Roux 1988), davon waren 30 operativ behandelt worden.

Bei den beschriebenen Patienten ergab sich das Verhältnis weiblich zu männlich als

2 zu 1. Die höchsten Inzidenzraten gab es in der 6. Lebensdekade.

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1. Einleitung 20

Die Rathketaschenzyste gilt als benigne, tumorähnliche Läsion der Sellaregion, mit

einer meist dicken Kapsel. Die Farbe kann transparent, blau, grau, weiss, gelb, pink,

rot oder grün sein. Die meisten Zysten dieser Entität liegen intra- und suprasellär,

einige auch nur intra- oder nur suprasellär (Nakasu 1990).

Histologisch betrachtet, ist das begrenzende Epithel von variabler Morphologie,

entweder kubisch oder zylindrisch, häufig schleimproduzierend oder zilientragend. Es

wurden auch schon Plattenepithelmetaplasien und Zeichen chronischer Entzündung

an Rathke-Tasche-Zysten beobachtet (Graziani 1995, Ikeda 1992), ausserdem ein

Fremdkörpergranulom aus Riesenzellen, das sich nach Ruptur einer Rathke-Tasche-

Zyste bildete (Roncaroli 1998).

Die wahrscheinlichste Theorie zur Entstehung der Rathke-Tasche-Zysten erklärt sie

als Abkömmlinge von Resten der embryonalen Rathke-Tasche. Um den 24. Tag der

Embryogenese formt sich die Rathke-Tasche als dorsales Divertikulum aus

Stomodeum und bildet den Ductus craniopharyngeus. Dieser wird begrenzt von

epithelialen Zellen ektodermalen Ursprungs. Etwa gleichzeitig bildet sich das

Infundibulum aus Neuroepithel des Dienzephalon. In der 11. Woche obliteriert der

proximale Teil des Ductus, während der craniale Teil mit dem Infundibulum

zusammentrifft. Die Zellen der vorderen Begrenzung proliferieren und bilden den

Hypophysenvorderlappen und die Pars tuberalis, die hintere Begrenzung wird zur

Pars intermedia. Das restliche Lumen der Rathke-Tasche bildet sich normalerweise

zurück (Naylor 1995). Einige Autoren postulieren einen Ursprung von Neuroepithel,

Endoderm oder metaplastischen Hypophysenzellen (Roux 1988).

Die Entstehung aus Resten der Rathke-Tasche wird auch für das Kraniopharyngeom

angenommen, daher werden beide als histologische Differenzierungen mit ein und

demselben Ursprung betrachtet (Naylor 1995, Roux 1988, Voelker 1991).

Durch Kompression sellärer oder suprasellärer Strukturen kann eine Rathke-Tasche-

Zyste Symptome verursachen, typisch sind Kopfschmerz, Sehstörungen, Amenorrhö,

Galaktorrhö, Hypopituitarismus, bei Kindern tritt oft Zwergwuchs auf (El-Mahdy

1998).

Auf CT-Bildern stellt sich die Rathke-Tasche-Zyste typischerweise als runde, intra-

und supraselläre Masse dar, die entweder hypo- oder isodens ist. Kalzifikationen

oder Verdichtungen sind üblicherweise nicht zu sehen. Im MRT erkennt man eine

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1. Einleitung 21

runde bis ovale Masse der Sellagegend, die sich scharf gegen das umliegende

Gewebe abgrenzt und deren Dichte je nach Inhalt variiert (El-Mahdy 1998).

Die Behandlung kann durch folgende Operationstechniken geschehen: Entweder

wird eine fronto-temporale Kraniotomie mit mikrochirurgischer Resektion

durchgeführt oder die Zyste wird auf dem transsphenoidalen Zugangsweg evakuiert,

gleichzeitig wird eine Probebiopsie aus der Zystenwand zur histologischen

Diagnosesicherung entnommen. Diese Behandlung ist bei einfachen Rathke-Tasche-

Zysten meist kurativ und sollte wegen der Benignität der Läsion so wenig agressiv

wie möglich sein.

1.3.8. Septum-pellucidum-Zysten

Man kann 3 Formen des Septum pellucidum unterscheiden:

1. Eine einzelne Membran in der Mitttellinie mit ependymaler Begrenzung der

beiden, den Ventrikeln zugewandten Oberflächen.

2. Zwei Schichten liegen einander an und begrenzen einen potentiellen Hohlraum.

3. Das Cavum septum pellucidum, bei dem die beiden Schichten durch den

zwischen ihnen liegenden Raum getrennt werden.

Die 3. Form, das Cavum, ist eine anatomische Variante, die bei etwa 20% aller

Erwachsenen gefunden wird, immer asymptomatisch ist und die bei Boxern und

Schizophrenen gehäuft auftritt. Die echte Septum-pellucidum- Zyste ist als abnorme

Expansion eines Cavums zu sehen, die Abgrenzung vom Cavum findet aufgrund

auftretender Symptome oder aufgrund nachgewiesenen Wachstums statt

(Lancon1996).

Die Inzidenz der Septum-pellucidum-Zysten wurde in einer Serie mit 0.73%

angegeben (Silbert 1993). 1996 waren 80 Fälle aus der Literatur bekannt, seit die

Entität zum ersten Mal 1930 von Meyer beschrieben worden war. Ein Jahr später

dokumentierte Dandy seine beiden Fälle.

In der Mittellinie gibt es 3 potentielle Läsionen: das Cavum septum pellucidum, das

Cavum vergae, und das Cavum velum interpositum. Die beiden erstgenannten liegen

im Septum pellucidum, sind häufig assoziiert und können frei kommunizieren (Wester

1990). Sie werden gelegentlich als 5. Und 6. Ventrikel bezeichnet, das ist aber nicht

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1. Einleitung 22

korrekt, denn sie haben einen anderen embryologischen Ursprung und sind nicht von

Ependym oder Zellen des Plexus choroideus umgeben.

Das Cavum septum pellucidum tritt in der Embryonalentwicklung zum ersten Mal im

3. Monat des intrauterinen Wachstums auf, aufgrund sekundärer Trennung von

bereits zusammengewachsenen Anteilen der Hemisphären. Ab dem 6. Monat

beginnt das Cavum, sich von caudal nach rostral zu schliessen. Dementsprechend

ist ein Cavum physiologischerweise noch bei allen Frühgeborenen, bei 85% der 1

Monat alten Säuglinge und bei 12-15% der 6 Monate alten Kinder zu finden (Silbert

1993).

Zu einer Vergrösserung des Cavums kann es kommen, wenn keine Kommunikation

zu Ventrikeln oder Zysternen besteht und wenn eine Sekretion der inneren

Zellschicht stattfindet. Durch zu starken Druck auf die Zystenwände kann es spontan

oder nach Traumata zu einer Ruptur der Zyste kommen (Lancon 1996).

Das Septum pellucidum spannt sich zwischen vorderem Teil des Corpus callosum

und dem Corpus fornicis aus. Es ist durch seine Verschaltungen ein wichtiger Teil

des limbischen Systems.

Die verschiedenen Symptome der Septum-pellucidum-Zysten können auf 4

Mechanismen beruhen: 1.Obstruktion der interventrikulären Foramina, dadurch

Behinderung der Liquorpassage und Symptome des Hydrozephalus, 2. Druck auf

vaskuläre Strukturen, insbesondere die tiefen Venen, 3. Kompression des

hypothalamoseptalen Dreiecks, damit Beeinträchtigung des limbischen Systems und

Veränderungen in Emotion und Verhalten, 4. Druck auf optische Strukturen mit

neuroophtalmologischen Symptomen (Kraus 1997, Lancon 1996).

Zur Behandlung gibt es in der Literatur keine einheitliche Richtlinie, am häufigsten

durchgeführt wurde die Fenestration in die Ventrikel. Alternativen sind der zysto-

peritoneale Shunt, das stereotaktische Einbringen eines Katheters, Punktion oder die

radikale Exzision (Pierfrancesco 1995, Cohen 1998).

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1. Einleitung 23

1.4 Problemstellung Im allgemeinen werden die zystischen Läsionen, die im 3. Ventrikel auftreten,

aufgrund histologischer Kriterien in die genannten Arten eingeteilt. Hierbei wird

angenommen, dass das Kraniopharyngeom klinisch das agressivste Verhalten

aufweist, was sich in den vergleichsweise hohen Rezidivraten zeigt. Am anderen

Ende des Spektrums liegt die Rathke-Tasche-Zyste, die durch Aspiration des

Zysteninhalts kurativ behandelt werden kann. In verschiedenen Studien wurden aber

ähnliche Rezidivraten für beide gefunden, so dass die traditionelle Einteilung

überdacht werden muss.

Die Theorie, dass die verschiedenen Entitäten ein Kontinuum darstellen, basiert im

wesentlichen auf den folgenden Beobachtungen:

• Die Rezidivraten unterscheiden sich bei den einzelnen Entitäten in einigen

Studien nicht grundsätzlich

• Die zystischen Läsionen haben eine ähnliche Lokalisation

• Es existieren Überschneidungen der einzelnen Entitäten in der Form, dass man

weder anhand der Bildgebung noch an der Histologie eine eindeutige Zuordnung

treffen kann.

• Es sind Entwicklungen einer Entität im Laufe der Jahre zu einer anderen Form

beobachtet worden

• Es ist eine gemeinsame ektodermale Herkunft nachgewiesen

• Können Aussagen über das Rezidivverhalten der Tumoren getroffen werden und

wenn ja:

• Haben diese Implikationen für die operative Behandlung, also Teilresektion

versus radikale Entfernung?

Ziel der Arbeit ist es, anhand von Daten aus dem eigenen Patientenkollektiv sowie

anhand einer Literatursuche Anhaltspunkte und Beobachtungen zusammenzutragen,

die diese Theorie stützen.

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2. Material und Methoden 24

2. Material und Methoden

2.1 Patienten, Definition der Ein- und Ausschlusskriterien

Untersucht wurden in einer retrospektiven Studie die Krankenblatt-Unterlagen von

Patienten der Operationsjahrgänge 1986-2000 der Marburger Neurochirurgischen

Universitätsklinik. Es galten folgende Einschlusskriterien:

Eingeschlossen waren Patienten, die wegen Verdachts auf eine der genannten

epithelialen Zysten des 3. Ventrikels in diesem Zeitraum operiert worden waren und

bei denen die Verdachtsdiagnose entweder durch bildgebende Verfahren oder durch

die Aufarbeitung von Gewebeproben bestätigt werden konnte. 2.2 Konzept der Studie Die Studie ist aus zwei Teilen aufgebaut, zum einen die retrospektive Untersuchung

des Patientenkollektivs, das am Zentrum für Neurochirurgie in den Jahren 1986-2000

operiert wurde. Es besteht aus 49 Patienten mit einer zystischen Läsion des 3.

Ventrikels. Es wurden klinische Daten und Daten der Operation mittels

Erhebungsbogen aus den Krankenakten eruiert, ausserdem wurden CT und MRT-

Bilder prä- und postoperativ ausgewertet. Histologische Schnitte und Befunde fanden

ebenfalls Eingang in die vorliegende Arbeit. Zu einzelnen Patienten wird beispielhaft

die Krankengeschichte sowie die Bildgebung dargestellt.

Der zweite Teil ist die Literaturrecherche mit der Fragestellung, ob es in der

Vergangenheit schon Hinweise für eine gemeinsame Entität der epithelialen Zysten

gegeben hat. Hierzu wurden elektronische Datenbanken herangezogen und ein

Überblick der Literatur der letzten 10 Jahre wird gegeben.

2.3 Bildgebende Verfahren

Es wurden CCT, MRT mit und ohne dynamische Liquorflussdiagnostik ausgewertet.

Die Schnittführung erfolgte in koronarer, sagittaler oder axialer Ebene, die

Aufnahmen wurden T1 beziehungsweise T2 gewichtet. Als Kontrastmittel wurde

Gadolinum-DTPA verwendet.

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2. Material und Methoden 25

2.4 Histologie Die Anfertigung der Schnitte und deren Befundung wurde an der Abteilung für

Neuropathologie vorgenommen. Hier wurden auch die mikroskopischen Aufnahmen

angefertigt.

2.5 Auswertungsbogen

Anhand des folgenden Erhebungsbogens wurden die aufgeführten Merkmale erfasst

und überprüft. Der Erhebungsbogen gliedert sich wie folgt::

• Stammdaten: Es werden Initialen, Geschlecht, Pid-Nummer, Alter des Patienten

bei Erstaufnahme, sowie Telefonnummer und Adresse des Hausarztes

aufgenommen

• Klinische Präsentation: klinische Symptome des Patienten bei Aufnahme und bei

der Entlassung werden für die Erstoperation sowie alle darauf folgenden

Operationen erfasst. Falls sich aus dem klinischen Erscheinungsbild eine

Verdachtsdiagnose ergab, so wurde diese aufgezeichnet.

• Merkmale der Operation: Methode, Zugangsweg, Operationsart, Operationszeit,

Datum der Operation und postoperative Komplikationen wurden aufgenommen.

• Postoperativer Verlauf: Die Anzahl der Tage stationären Aufenthalts und die

Symptome bei den Verlaufskontrollen wurden erhoben.

• Histopathologische Befunde: Falls ein histopathologischer Befund vorlag, wurde

dieser auf Art des Epithels, Art des Zysteninhalts, Art der kompakten Masse,

histologische Überschneidungen mit anderen Zystenarten und die endgültige

Diagnose untersucht.

• Bildgebung: Es wurde der maximale Durchmesser der Zyste bei Aufnahme und

postoperativ aufgezeichnet und eine Diagnose, falls diese aus der Bildgebung

ersichtlich war. Ausserdem wurde der Durchmesser der Zyste in bildgebenden

Verfahren bei jeder Verlaufskontrolle mit Datum und der Art des bildgebenden

Verfahrens erfasst.

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2. Material und Methoden 26

Patientenerfassungsbogen Stammdaten In Sex PID Alter TelHA AdrHA Klinische Präsentation 1.Operation 2.Operation 3.Operation SymptA SymptE DiagnKlinik Merkmale der Operation 1.Operation 2.Operation 3.Operation OpM OpWeg OpArt Top OpDat KomplPostOp Postoperativer Verlauf 1.Operation 2.Operation 3.Operation TstAuf

1.Kontrolle 2.Kontrolle 3.Kontrolle SymptV

4.Kontrolle 5.Kontrolle 6.Kontrolle SymptV

Histopathologische Befunde 1.Operation 2.Operation 3.Operation Epith ZystInh

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2. Material und Methoden 27

KompMasse ÜberschnHisto DiagnHisto

Bildgebung 1.Operation 2.Operation 3.Operation MaxDurchmA MaxDurchmpostOp DiagnBildg Lok 1.Kontrolle 2.Kontrolle 3.Kontrolle MaxDurchmV KontrDat Verfahren 4.Kontrolle 5.Kontrolle 6.Kontrolle MaxDurchmV KontrDat Verfahren 2.6 Operationsmethoden 2.6.1 Der transsphenoidale Zugang zur Sellaregion Erstmals zu Beginn des Jahrhunderts von Cushing angewandt, wurde der

Zugangsweg später zugunsten des transkraniellen Zugangs aufgegeben. Ende der

sechziger Jahre setzte sich die Methode aber aufgrund der Bemühungen von Hardy

wieder durch .

Die meisten Neurochirurgen benutzen einen modifizierten transseptalen Zugang zum

Sinus sphenoidalis. Der Patient wird in einer halbsitzenden Lage positioniert, den

Nacken leicht gebeugt und 15° über der Horizontalen. Der Assistent steht meist zur

Linken des Operateurs, die Operationsschwester auf der anderen Seite. Die

Nasenschleimhaut wird entlang der rechten kaudalen Septumkante durchtrennt und

dann das gesamte Mukoperichondrium abgehoben. Parallel zur kaudalen

Septumkante wird dann der Knorpel gespalten, eine 2 cm breite Brücke wird zur

postoperativen Abstützung der Nasenspitze belassen. Die Keilbeinvorderwand wird

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2. Material und Methoden 28

dargestellt, indem Knorpel- und Knochenanteile dorsal des Stützpfeilers abgetragen

werden. Entlang des Oberkieferkamms wird die Keilbeinhöhle dargestellt. Die

Vorderwand wird abgetragen, danach kann in sie eingegangen werden. Ab dem

Zeitpunkt erfolgt der Eingriff mikrochirurgisch.

Die Lage der Sella wird nun mittels Durchleuchtung bestätigt und gleichzeitig

überprüft, ob in der Keilbeinhöhle Tumoranteile vorhanden sind. Der Sellaboden wird

unter Schonung des Sinus cavernosus mit einer kleinen Stanze abgetragen und die

Dura gespalten und koaguliert.

Die weitere Entfernung des Tumors ist abhängig von seiner Konsistenz. Lässt sich

der Tumor nur schwer vom umgebenden Gewebe unterscheiden, müssen

Gefrierschnitte angefertigt werden. Die Tumorhöhle kann zur Prophylaxe einer

Liquorfistel mit einem Stück Muskel verschlossen werden. Nach Apposition der

Schleimhautlappen wird die Nase tamponiert und die Inzision mit resorbierbarer

Naht versorgt. Diese Technik wird vor allem bei ganz oder teilweise zystischem

Kraniopharyngeom und Rathke-Tasche-Zysten angewandt.

2.6.2 Der transcallosale, transventrikuläre Zugang zum 3. Ventrikel

Für die meisten Läsionen innerhalb des 3. Ventrikels ist dieser Zugang am besten

geeignet. Die Inzision erfolgt meist coronar, es wird ein halbkreisförmiges

Knochenstück entfernt, dessen Durchmesser etwa 7cm betragen sollte. Der

chirurgische Zugang liegt direkt unterhalb des Sinus sagittalis in der Mittellinie. Die

Duraeröffnung erfolgt gezielt nach medial, sie wird dann mit Hilfe zweier

Traktionsnähte gehalten.

Die rechte Hemisphäre wird nun mit einem Retraktor zur Seite mobilisiert, danach

wird das Corpus callosum, das an seiner weissen Farbe deutlich von anderen

Strukturen zu unterscheiden ist, sichtbar.

Als nächstes wird das Corpus callosum im vorderen Drittel über die Länge von etwa

25 mm gespalten. Nun orientiert sich der Operateur an den Strukturen des

Seitenventrikels wie Plexus choroideus und septale Venen.

Wird das Foramen Monroi durch den Tumor verlegt, so wird nun das Septum

pellucidum fenestriert. Wenn ein Cavum Septum pellucidum vorhanden ist, so

werden beide Seitenwände gefenstert.

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2. Material und Methoden 29

Zysten können häufig nur durch ein erweitertes Foramen Monroi erreicht werden. Die

Zyste wird durch Inzision eröffnet, der Inhalt entfernt oder abgesaugt und die Kapsel

reseziert. Um schwer kontrollierbare Plexusblutungen und Fornixverletzungen zu

vermeiden, sollte möglichst schonend an der Kapsel manipuliert werden.

2.6.3 Der transcortikale Zugang zum 3. Ventrikel

Der transcortikale Zugang ist eine mögliche Alternative zum transkallosalen Zugang

zum 3. Ventrikel . Die Position des Patienten ist auf dem Rücken liegend mit einem

Winkel von 20° zum Boden, wobei der Kopf oben und leicht gebeugt sein sollte. Der

Operateur sollte von der cortikalen Inzision eine direkte vertikale Sicht auf das

Foramen Monroi haben. Die Kraniotomie erfolgt auf der rechten Seite und ist

annähernd hufeisenförmig, die Mittellinie sollte nicht überschritten werden, die Sutura

coronalis wird berührt. Wenn der Hirndruck hoch ist, wird vor Inzision der Dura eine

Drainage in das Vorderhorn des Seitenventrikel eingebracht, um Liquor abzulassen

und so das Gehirn zu entlasten. Danach kann die Dura problemlos durch einen

anteroposterioren Schnitt 3 cm neben der Mittellinie über dem mittleren frontalen

Gyrus eröffnet werden. Die Retraktoren werden bis auf Ventrikelniveau eingeführt.

Anhand der anatomischen Landmarken des Seitenventrikels wird das Foramen

Monroi aufgesucht. Wenn ein Hydrozephalus vorliegt, kann nun das Septum

gefenstert werden, um die andere Seite zu drainieren.

Die Kolloidzyste ist normalerweise von einer dünnen, glialen Membran umschlossen,

deren Gefässe koaguliert werden müssen. Soweit das möglich ist, wird nun der Inhalt

mit einem Katheter abgesaugt.

Die Adhäsionen der Zystenwand mit umgebenden Strukturen werden vorsichtig

scharf durchtrennt und Gefässe werden koaguliert. Die Zystenwand kann nun in den

Seitenventrikel gezogen und der Hals der Zyste geklippt und abgetrennt werden. Der

Gefässstiel kann stattdessen auch mit Hilfe von Koagulation durchtrennt werden.

Durch den Einsatz von Neuromikroskopie und der bipolaren Koagulation ist die

Entfernung der Kolloidzyste eine der einfachsten neurochirurgischen Prozeduren

geworden und sollte ohne Komplikationen vonstatten gehen.

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2. Material und Methoden 30

2.6.4 Der infratentorielle, supracerebelläre Zugang zu Pinealiszysten

Die Operation beginnt mit einer langen Inzision in der Mittellinie bis hinunter zum

Wirbelkörper C4 bei sitzender Lagerung des Patienten. Nach dem Mobilisieren der

Muskeln wird eine subokzipitale Kraniotomie durchgeführt, danach wird die Operation

in mikrochirurgischer Technik fortgeführt. Der halbmondförmige Schnitt wird mit Hilfe

zweier 1cm langer Schnitte lateral der Mittellinie auf jeder Seite, die bis zum Sinus

transversus geführt werden, erweitert. Das Kleinhirn sinkt mit der Schwerkraft nun

etwas ab, was die Brückenvenen ins Blickfeld bringt, die an der Oberfläche koaguliert

werden. Nachdem die Arachnoidea eröffnet wurde, sind in der Mittellinie die

präzentrale Kleinhirnvene und andere Brückenvenen zu sehen. Diese können ligiert

oder koaguliert werden, ohne dass neurologische Defizite entstehen. Beim

Kauterisieren aller Gefässe muss darauf geachtet werden, dass die Gefässe scharf

durchtrennt und suffizient koaguliert sind, denn Blutungen in dieser Gegend sind

schwer kontrollierbar.

Die Zyste wird in mikrochirurgischer Technik eröffnet, der Zysteninhalt abgesaugt

und die Membran aus ihrer Verwachsung gelöst und reseziert.

2.6.5 Der transsylvische Zugang bei parasellärem Kraniopharyngeom

Besonders bei Kindern hat sich in letzter Zeit die Radikalentfernung als Therapie der

Wahl durchgesetzt. Sofern diese möglich ist, sind dabei lange rezidivfreie Intervalle

oder sogar Heilungen möglich. Bei subtotaler Entfernung ist dagegen die

Rezidivbildung die Regel. Um die endokrinen Funktionen bis zur Pubertät zu sichern,

kann mit der definitiven Therapie abgewartet werden, wenn man inzwischen den

Zysteninhalt abpunktiert.

Die Position des Diaphragma sellae im Verhältnis zum Tumor ist wichtig für die

Entscheidung, ob der Tumor über einen intrakraniellen oder einen transsphenoidalen

Zugang erreicht werden soll.

Supradiaphragmatische Läsionen mit einer normal grossen Sella oder einer

vergrösserten Sella sollten intrakraniell erreicht werden. Infradiaphragmatische

Prozesse mit entweder einer ballonierten Sella und suprasellärer Ausdehnung, die

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2. Material und Methoden 31

vom Diaphragma bedeckt wird oder rein intraselläre Tumoren sollten über die

transsphenoidale Route angegangen werden.

Die transsphenoidale Route ist besonders gut bei zystischen Anteilen anzuwenden.

Nach Öffnung des Sellabodens kann der Zysteninhalt transdural abpunktiert werden.

Durch eine weite Inzision der Kapsel kann der intrakapsuläre Inhalt dann entfernt

werden. Danach kollabiert die Kapsel im allgemeinen in die Sella hinein. Die Kapsel

muss soweit als möglich entfernt werden, dann kann die obere Portion des Tumors,

die unterhalb des Diaphragmas liegt, reseziert werden. Die normale Hypophyse liegt

immer ausserhalb der Kraniopharyngeomkapsel und sollte intakt verbleiben.

Sollte die Kapsel während der ersten Operation nicht kollabieren, so kann eine

zweite Sitzung nötig werden, sobald die Kapsel kollabiert ist.

2.6.6 Der endoskopische Zugang zum 3. Ventrikel

Dieser Zugang wird entweder mit stereotaktischer oder mit neuronavigierter

Unterstützung in endoskopischer Technik gewählt. Indikationen sind alle zystischen

Prozesse im Bereich des 3. Ventrikels. Der stereotaktische Kopfring wird unter

Lokalanästhesie mit Hilfe von 4 Mayfeld-Nadeln am Kopf des Patienten befestigt. Die

Zielpunktlokalisation wird bei fixiertem Kopfring mit einem Standard-CT-Scanner

durchgeführt. Die Koordinaten des Rahmens können direkt vom CT-Bild abgeleitet

werden.

Die Genauigkeit des stereotaktischen Eingriffs ist gewährleistet, wenn das

Koordinatensystem der Bildgebung und der Zielpunktlokalisation mit dem des

Eingriffs in einem festen Verhältnis stehen. Nach dem CT-Scannen kommt der

Patient in den Operationssaal. Nachdem der Zielpunkt lokalisiert und die Seite der

Bohrlochtrepanation festgelegt sind, wird das stereotaktische Führungssystem am

Kopfring befestigt. Nach der Trepanation und der Inzision von Dura und Pia mater

wird eine Kanüle mit einem Trokar eingeführt. Der Trokar wird dann durch ein

Ventrikuloskop ersetzt.

Zunächst werden Frontalhorn und Foramen Monroi inspiziert, dann werden die

Kolloidzyste sowie die Vena thalamostriata und der Plexus choroideus identifiziert.

Die Penetration der Zyste erfolgt in einer möglichst gefässfreien Region mit Hilfe

eines scharfen Trokars. Der Zysteninhalt wird dann abgesaugt. Wenn der Inhalt zu

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2. Material und Methoden 32

viskös ist, wird eine physiologische Kochsalzlösung mit etwas Kontrastmedium

angereichert, um die Grösse der Zyste und die vollständige Evakuation besser

beurteilen zu können.

Sobald der Zysteninhalt entfernt ist und sichergestellt wurde, dass keine Einblutung

in die Ventrikel vorliegt, wird die Inzision wieder verschlossen. Die Prozedur wird

unter Lokalanästhesie und einer milden Sedierung durchgeführt und dauert im

Durchschnitt 1-1 1/2 Stunden (C.B.Ostertag).

2.7 Literatursuche Zur Literaturrecherche wurden elektronische Datenbanken verwendet. Die

medizinische Datenbank Pubmed wurde nach Veröffentlichungen der

Erscheinungsjahrgänge 1989-1999 durchsucht. Als Stichworte dienten die

genannten Zysten in ihren englischen und deutschen Synonymen. Die Artikel wurden

in der Zentralen Medizinischen Bibliothek der Philipps-Universität Marburg kopiert

oder per Fernleihe bestellt.

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3. Ergebnisse 33

3. Ergebnisse

3.1 Basisdaten Es wurden 49 Patienten in die Studie aufgenommen, davon waren 28 weiblich, 21

männlich. Das Alter zum Zeitpunkt der Operation lag zwischen 9 und 75 Jahren, der

Durchschnitt lag bei 38 Jahren.

Nr. Alter Geschlecht Lokalisation Symptome

Arachnoidalzyste

14 11 f Gangstörungen 19 70 f Gangstörungen, Vigilanzminderung, Hyperreflexie 21 31 f suprasellär Kopfschmerz, Schwindel, endokrinolog. Partitialinsuffizienz

Dermoidzyste

43 18 f frontotemporal Kopfschmerz, Krämpfe, Leistungsminderung

Ependymale Zyste 36 15 f re. Seitenventrikel Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit

Epidermoidzyste

10 75 f Kopfschmerz, Gangstörungen, psyschomotor. Verlangsamung

15 63 m Kopfschmerz, Erbrechen, Gangstörungen, Hemiparese

Germinom 35 19 m intra- u.

suprasellär endokrinolog. Partitialinsuffizienz, Polydipsie

Granularzelltumor

40 38 f suprasellär Sehstörung, psyschomotor. Verlangsamung

Hypophysenadenom 11 49 f intra- u.

suprasellär Kopfschmerz

Kolloidzyste

2 55 f Übelkeit, Schwindel, Gangstörungen 3 58 f 3. Ventrikel Kopfschmerz, Schwindel, Gangstörungen 5 35 m 3. Ventrikel Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen 8 56 f 3. Ventrikel Kopfschmerz 12 32 m 3. Ventrikel Tinnitus 17 59 m Schädel-Hirn-Trauma 20 41 m 3. Ventrikel Kopfschmerz, Schwindel, Gangstörungen 22 45 m 3. Ventrikel Kopfschmerz, Schwindel 25 61 m 3. Ventrikel Kopfschmerz, Schwindel, motor. Störungen 26 27 m 3. Ventrikel Krampfanfall 30 48 m 3. Ventrikel Kopfschmerz, Schwindel, Gangstörungen 31 50 f 3. Ventrikel Kopfschmerz, Gangstörungen, Sensibilitätsstörungen 33 16 m 3. Ventrikel Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen 38 57 m Erbrechen, motor. Störungen, Desorientiertheit

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3. Ergebnisse 34

Kraniopharyngeom

1 65 f suprasellär Kopfschmerz, Sehstörungen, Leistungsminderung 6 15 f intra- u.

suprasellär Kopfschmerz, Sehstörungen, Erbrechen

9 9 f suprasellär Kopfschmerz, Erbrechen 16 21 f Kopfschmerz, Sehstörungen, Papillenödem 18 28 m intra- u.

suprasellär Kopfschmerz, Sehstörungen, endokrinolog. Partialinsuffizienz

23 42 m intra- u. suprasellär

Kopfschmerz, Gedächtnisstörungen

27 60 f intra- u. suprasellär

Kopfschmerz, Sehstörungen, Leistungsminderung

28 70 f suprasellär Gangstörungen, Leistungsminderung, Desorientiertheit 29 25 f suprasellär Kopfschmerz, Sehstörungen 37 38 m intra- u.

suprasellär Papillenödem, Sehstörungen

42 45 m suprasellär keine 45 22 m Sehstörungen, endokrinolog. Globalinsuffizienz, M.

Fröhlich

Pinealiszyste 4 22 f Glandula pinealis Synkopen 7 17 f Glandula pinealis Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel 13 12 m Kopfschmerz, Konzentrationsstörungen 44 21 m Glandula pinealis Synkopen 46 41 f Glandula pinealis Kopfschmerz, motor. Störungen, Krampfanfall 24 16 f Kopfschmerz, Übelkeit, Schwindel 49 18 m Glandula pinealis motor. Störungen 47 30 f Glandula pinealis Kopfschmerz 48 30 f Glandula pinealis Kopfschmerz, Übelkeit, Schwindel 39 72 f 3. Ventrikel Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen 41 48 f Glandula pinealis Kopfschmerz, Schwindel,Tinnitus

Rathketaschenzyste

32 28 f Amenorrhö

Septum-pellucidum-Zyste 34 33 m Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen, Nystagmus

3.2 Klinische Präsentation Bei Erstaufnahme hatten alle Patienten wenigstens ein klinisches Symptom. Am

häufigsten wurden Kopfschmerzen angegeben (63%), danach Schwindel in 14 Fällen

(28%) , Sehstörungen und Gangstörungen waren mit je 11 Patienten(22%) gleich

häufig. Erbrechen kam bei 14% der Patienten vor, Übelkeit wurde von 12% geklagt.

Motorische Störungen oder eingeschränkte Leistungsfähigkeit konnte bei 10%

festgestellt werden, Desorientiertheit bei 8%. Bei 6% der Patienten waren Tinnitus,

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3. Ergebnisse 35

Konzentrationsstörungen, endokrinologische Partialinsuffizienz oder

psychomotorische Verlangsamung bei der ersten Untersuchung aufgefallen.

4% des Patientenkollektivs hatten eine oder mehrere der folgenden Symptome:

Papillenödem, Gedächtnisstörung, Bewusstlosigkeit oder Synkopen, Inkontinenz,

Sensibilitätsstörungen, Krampfanfall, endokrinologische Globalinsuffizienz,

Vigilanzminderung oder Schlafstörungen.

Nur jeweils einmal genannt wurden die folgenden Symptome: Hirnnervenausfälle,

Nystagmus, Hyperreflexie, Krämpfe, Tremor, Koordinationsstörungen, Hemiparese,

Polidipsie, Amenorrhö.

Keiner der Patienten wies bei Aufnahme Persönlichkeitsveränderungen,

Geschmacksstörungen oder HOPS auf.

Symptome A / 1.OP

0

31

67

14

2 20

2

11 11

1 1 1 12

31

21

5

23

53

24

23

20

10

1 1

0

5

10

15

20

25

30

keine

Sym

ptome

Kopfsc

hmerz

en

Übelke

it

Erbrec

hen

Schwind

el

Papille

nöde

m

Gedäc

htniss

törun

g

Persön

lichk

eitsv

eränd

erung

Bewus

stlos

igkeit

/Synko

pen

Sehstö

runge

n

Gangs

törun

gen

Hirnne

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usfäl

le

Nystag

mus

Hyperr

eflex

ie

Krämpfe

Inkon

tinen

z

Tinnitu

s

Tremor

Sensib

ilitäts

störun

gen

Koordi

natio

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runge

n

Motoris

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gen

Krampfa

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Konze

ntrati

onss

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fäh. E

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kt

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insuff

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z

endo

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log.G

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Desori

entie

rtheit

Vigilan

zmind

erung

Psych

omot.

Verlan

gsam

ung

Schlaf

störun

gen

Gesch

macks

störun

gen

Hemipa

reseHOPS

Polydip

sie

Amenorr

Anz

ahl d

er P

atie

nten

55% der Patienten konnten nach dem stationären Aufenthalt symptomfrei entlassen

werden.

Schwindel oder Sehstörungen waren mit 10% die am häufigsten angegebenen

Beschwerden bei Entlassung, danach Kopfschmerz mit 8%.

6% mussten mit Gangstörungen oder Hirnnervenausfällen entlassen werden, 4%

wiesen noch eines oder mehrere der folgenden Symptome auf: Gedächtnisstörung,

eingeschränkte Leistungsfähigkeit, endokrinologische Partialinsuffizienz,

psychomotorische Verlangsamung.

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3. Ergebnisse 36

Von jeweils einem Patienten wurden eines oder mehrere der folgenden Symptome

angegeben: Erbrechen, Bewusstlosigkeit oder Synkopen, Tinnitus, Tremor,

motorische Störungen, Konzentrationsstörungen, Vigilanzminderung, HOPS.

Kein Mal angegeben wurden: Übelkeit, Papillenödem, Gedächtnisstörung,

Persönlichkeitsveränderungen, Nystagmus, Hyperreflexie, Krämpfe, Inkontinenz,

Sensibilitätsstörungen, Koordinationsstörungen, Krampfanfall, endokrinologische

Globalinsuffizienz, Desorientiertheit, Schlafstörungen, Geschmacksstörungen,

Hemiparese, Polydipsie, Amenorrhö.

Symptome E / 1.OP

27

4

01

5

02

01

53 3

0 0 0 01 1

0 01

01

2 20 0

12

0 0 01

0 00

5

10

15

20

25

30

keine

Sym

ptome

Kopfsc

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n

Gangs

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Hirnne

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mus

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gen

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Desori

entie

rtheit

Vigilan

zmind

erung

Psych

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Verlan

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ung

Schlaf

störun

gen

Gesch

macks

störun

gen

Hemipa

reseHOPS

Polydip

sie

Amenorr

Anz

ahl d

er P

atie

nten

Von den Patienten der Studie mussten sich 15 einer zweiten Operation unterziehen

(30%).

Von diesen gaben 40% bei der zweiten Aufnahme Kopfschmerz an, 20% hatten

eingeschränkte Leistungsfähigkeit oder Desorientiertheit als Symptom.

13% kamen mit einem oder mehreren der folgenden Symtptome zur Aufnahme:

Erbrechen, Sehstörungen, Gangstörungen, motorische Störungen,

Konzentrationsstörungen, Vigilanzminderung.

Jeweils von nur einem Patienten bei der Zweitaufnahme angegeben wurden die

folgenden Beschwerden: Übelkeit, Schwindel, Persönlichkeitsveränderungen,

Sensibilitätsstörungen, psychomotorische Verlangsamung, Schlafstörungen, HOPS.

Die übrigen 18 Symptome wurden nicht festgestellt.

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3. Ergebnisse 37

Symptome A / 2.OP

1

6

12

10 0

10

2 2

0 0 0 0 0 0 01

0

2

0

23

0 0

32

1 10 0

10 0

0

5

10

15

20

keine

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Hirnne

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Nystag

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Krämpfe

Inkon

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Tinnitu

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Tremor

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Motoris

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Krampfa

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fäh. E

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krino

log.P

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krino

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lobali

nsuff

izien

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Desori

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rtheit

Vigilan

zmind

erung

Psych

omot.

Verlan

gsam

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Schlaf

störun

gen

Gesch

macks

störun

gen

Hemipa

reseHOPS

Polydip

sie

Amenorr

Anz

ahl d

er P

atie

nten

Nach dem 2. stationären Aufenthalt konnten 47% der 15 Patienten symptomfrei

entlassen werden.

13% klagten noch über Hirnnervenausfälle, jeweils einmal angegeben wurden

Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen, Tremor, Sensibilitätsstörungen,

endokrinologische Partialinsuffizienz.

Symptome E / 2.OP

7

10 0

10 0 0 0

10

2

0 0 0 0 01 1

0 0 0 0 01

0 0 0 0 0 0 0 0 0 00

5

10

15

20

keine

Sym

ptome

Kopfsc

hmerz

en

Übelke

it

Erbrec

hen

Schwind

el

Papille

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m

Gedäc

htniss

törun

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Persön

lichk

eitsv

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Bewus

stlos

igkeit

/Syn

kope

n

Sehstö

runge

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Gangs

törun

gen

Hirnne

rvena

usfäl

le

Nystag

mus

Hyperr

eflex

ie

Krämpfe

Inkon

tinen

z

Tinnitu

s

Tremor

Sensib

ilitäts

störun

gen

Koordi

natio

nsstö

runge

n

Motoris

che S

törun

gen

Krampfa

nfall

Konze

ntrati

onss

törun

gen

Leist

ungs

fäh. E

inges

chrän

kt

endo

krino

log.P

artial

insuff

izien

z

endo

krino

log.G

lobali

nsuff

izien

z

Desori

entie

rtheit

Vigilan

zmind

erung

Psych

omot.

Verlan

gsam

ung

Schlaf

störun

gen

Gesch

macks

störun

gen

Hemipa

reseHOPS

Polydip

sie

Amenorr

Anz

ahl d

er P

atie

nten

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3. Ergebnisse 38

Von den 15 Patienten mit Zweitoperation mussten sich 5 noch ein drittes Mal

operieren lassen, eine Patientin hatte insgesamt 6 Operationen.

Bei Aufnahme zur dritten Operation wurden folgende Symptome je zweimal

festgestellt: Kopfschmerz, Sehstörungen.

Übelkeit , Schwindel , Papillenödem, Gangstörungen, Inkontinenz,

Koordinationsstörungen, motorische Störungen, Konzentrationsstörungen,

psychomotorische Verlangsamung wurden je einmal angegeben.

Nach dem dritten stationären Aufenthalt konnten alle 5 Patienten symptomfrei

entlassen werden.

Aufgrund des klinischen Bildes wurde zu selten eine Verdachtsdiagnose gestellt, als

dass man die Daten hätte verwerten können.

3.3 Merkmale der Operation Nr. Alter Geschlecht Vor-

OP. Re-OP.

Operationsart Klinischer Zustand

Arachnoidalzyste 14 11 f nein nein endoskop. Zystocysternostomie verbessert 19 70 f nein nein endoskop. Zystoventrikulostomie, Aspiration,

Koagulation verbessert

21 31 f 3 nein endoskop. Ventrikuloskopie gleichbleibend

Dermoidzyste 43 18 f nein nein mikrochir. Aspiration, Resektion verbessert

Ependymale Zyste 36 15 f 1 nein endoskop.-stereotakt. Zystoventrikulostomie verbessert

Epidermoidzyste 10 75 f nein 2 endoskop. Biopsieentnahme nach Re-OP

verbessert 15 63 m nein nein endoskop.-stereotakt. Aspiration des

Zysteninhalts verbessert

Germinom

35 19 m nein 1 endoskop.-stereotakt. Ventrikulostomie verbessert

Granularzelltumor 40 38 f nein nein mikrochir. Teilresektion verbessert

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3. Ergebnisse 39

Hypophysenadenom 11 49 f nein nein mikrochir. Komplettresektion verbessert

Kolloidzyste

2 55 f nein nein mikrochir. Komplettresektion verbessert 3 58 f nein nein endoskop. Aspiration des Zysteninhalts verbessert 5 35 m nein nein endoskop.-stereotakt. Teilresektion,

Ventrikeldrainage verbessert

8 56 f nein nein endoskop.-stereotakt. Komplettresektion, Ventrikeldrainage

gleichbleibend

12 32 m nein 1 endoskop.-stereotakt. Zystoventrikulostomie verschlechter 17 59 m nein nein mikrochir. Zystoventrikulostomie, Evakuation verbessert 20 41 m nein nein endoskop.-stereotakt. Aspiration,

Laserkoagulation verbessert

22 45 m nein nein endoskop.-stereotakt. Teilresektion, Laserkoagulation

verbessert

25 61 m nein nein endoskop.-stereotakt. Teilresektion verbessert 26 27 m nein nein endoskop.-stereotakt. Evakuation verbessert 30 48 m nein 1 endoskop.-stereotakt. Teilresektion,

Laserkoagulation nach Re-OP verbessert

31 50 f nein 1 endoskop.-stereotakt. Externe Ventrikeldrainage nach Re-OP verbessert

33 16 m nein nein endoskop. Teilresektion, Zystoventrikulostomie verbessert 38 57 m nein 1 externe Ventrikeldrainage nach Re-OP

verbessert

Kraniopharyngeom

1 65 f nein 2 endoskop.-stereotakt. Zystoventrikulostomie nach 2.Re-OP verbessert

6 15 f nein nein Aspiration d. Inhalts, Shunt verbessert 9 9 f 1 nein mikrochir. Komplettresektion verschlechtert 16 21 f nein nein endoskop.-stereotakt. Zystoventrikulostomie verbessert 18 28 m 2 nein mikrochir. Teiltresektion gleichbleibend 23 42 m 1 nein externe Ventrikeldrainage verbessert 27 60 f nein 5 endoskop.-stereotakt. Evakuation nach 5.Re-OP

verbessert 28 70 f nein 2 Shunt nach 2,Re-OP

verbessert 29 25 f 1 2 endoskop.-stereotakt. Aspiration d. Inhalts verbessert 37 38 m nein 1 nach Re-Op

verbessert 42 45 m nein nein endoskop.-stereotakt. Aspiration,

Laserkoagulation verschlechtert

45 22 m 1 1 mikrochir. Komplettresektion leicht verbessert

Pinealiszyste 4 22 f nein nein keine Operation verbessert 7 17 f nein nein endoskop.-stereotakt. Aspiration,

Laserkoagulation verbessert

13 12 m nein nein endoskop.-stereotakt. Zystoventrikulostomie, Laserkoagulation

verbessert

44 21 m nein nein mikrochir. Komplettresektion verbessert 46 41 f nein nein mikrochir. Komplettresektion verbessert 24 16 f nein nein endoskop.-stereotakt. Zystoventrikulostomie verbessert 49 18 m nein nein mikrochir. Komplettresektion verbessert 47 30 f nein nein mikrochir.-stereotakt. Komplettresektion gleichbleibend 48 30 f 1 1 mikrochir. Komplettresektion, Ventrikulostomie gleichbleibend 39 72 f nein nein endoskop.-stereotakt. Ventrikuloskopie verbessert

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3. Ergebnisse 40

41 48 f nein nein endoskop.-stereotakt. Zystocysternostomie, Aspiration

gleichbleibend

Rathketaschenzyste 32 28 f nein 1 endoskop.-stereotakt. Teilresektion verbessert

Septum-pellucidum-Zyste 34 33 m nein 1 endoskop. Zystoventrikulostomie verbessert

3.3.1. Operationsmethode Bei der ersten Operation unterzogen sich 59% des Patientenkollektivs einer

endoskopischen Prozedur, jeweils 47% hatten eine stereotaktische oder kombinierte

Operationsmethode.

Bei 24% der Patienten wurde die Zyste mittels mikrochirurgischer Technik behandelt.

16% bekamen eine externe Ventrikeldrainage, ein Shunt wurde bei 4% angelegt.

Einem Patienten wurde ein Omaya-Rickham-Reservoir angelegt.

2 10

12

29

23 23

8

0 01

0

5

10

15

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25

30

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Operationsmethode

Operationsmethode / 1.Operation

Bei den 15 Patienten mit Zweitoperation verteilten sich die Operationsmethoden

folgendermassen: 33% hatten eine stereotaktisch gestützte Operationsmethode,

27% waren endoskopisch oder mit kombinierter Technik operiert worden.

13% wurden mikrochirurgisch behandelt, ebenfalls 13% hatten eine Wundrevision.

Je einmal wurden ein Shunt ein Omaya-Rickham-Reservoir oder eine externe

Ventrikeldrainage eingebracht. Ein Hygrom wurde behandelt.

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3. Ergebnisse 41

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Operationsmethode / 2.Operation

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3. Ergebnisse 42

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Fronto-

tempo

ro-zy

gomat.

Zugangsweg

Operationsweg / 2.Operation

3.3.2. Art der Operation

Es wurde bei 42% des Patientengutes eine Aspiration des Zysteninhalts

vorgenomment 20% hatten eine komplette Resektion, weitere 20% eine

Zystoventrikulostomie. Bei 16% konnte die Zyste nur teilweise reseziert werden. Ein

Patient wurde durch Zystozysternostomie behandelt.

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3. Ergebnisse 43

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Operationsart

Operationsart / 1.Operation

Die zum zweiten Mal operierten Patienten wurden zu 33% einer Aspiration des

Zysteninhalts unterzogen, 20% hatten eine Zystoventrikulostomie, jeweils 13%

erhielten eine Teilresektion oder eine Laserkoagulation.

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stomie

Lase

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ulatio

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Operationsart

Operationsart / 2.Operation

Von den 5 Patienten ,die ein dritttes Mal operiert wurden, hatten 3 eine Aspiration

des Zysteninhalts, einmal wurde eine Zystocysternostomie durchgeführt und einmal

eine Biopsie entnommen.

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3. Ergebnisse 44

3.3.3. Operationszeit

Die Operationszeit variierte mit der Operationstechnik, der Lokalisation der Zyste und

der Konsistenz des Zysteninhalts.

Die Operation dauerte beim ersten Mal im Durchschnitt 245 Minuten, die Zeiten

reichten von 80 bis 440 Minuten.

Die Operationsdauer lag bei 24% der Patienten bei der ersten Operation zwischen 4

und 5 Stunden. 16% lagen zwischen 2 und 3 Stunden, je 12% zwischen 2 und 3

Stunden und zwischen 5 und 6 Stunden. 4% der Patienten wurden 1-2 Stunden lang

beziehungsweise 6-7 Stunden lang operiert. Bei einem Patienten dauerte die

Operation 7-8 Stunden an.

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0--1 1--2 2--3 3--4 4--5 5--6 6--7 7--8Operationszeit in Stunden

Operationszeit 1.Operation

Die Zweitoperation dauerte im Schnitt 211 Minuten, hier war die kürzeste Operation

45 Minuten, die längste 8 Stunden.

Von den 15 Patienten mit Zweitoperation lag die Dauer der Operation bei 20% bei bis

zu einer Stunde oder zwischen 4 und 5 Stunden. Bei jeweils 13% bewegte sich die

Operationsdauer zwischen 1 und 2 oder zwischen 5 und 6 Stunden. Einmal wurde 3-

4 Stunden lang operiert, einmal 7-8 Stunden lang.

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3. Ergebnisse 45

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0--1 1--2 2--3 3--4 4--5 5--6 6--7 7--8Operationszeit in Stunden

Operationszeit

Die dritte Operation dauerte im Durchschnitt 115 Minuten.

Zur dritten Operation lag die Operationsdauer einmal unter 1 Stunde, zweimal

zwischen 1 und 2 Stunden und einmal zwischen 2 und 3 Stunden.

3.3.4. Postoperative Komplikationen

In 67% der ersten Operationen kam es zu keinerlei postoperativen Komplikationen.

Die häufigste Komplikation stellte mit 8% die postoperative Liquorrhö dar, bei 4% der

Patienten kam es unmittelbar postoperativ zum Durchgangssyndrom.

Jeweils ein Patient erlitt eine der folgenden Komplikationen: Wundinfekte,

Nachblutungen, Merkfähigkeitsstörungen, Bewusstseinstrübung, Hirndruckzeichen,

Krampfanfall, Kopfschmerz, HOPS.

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3. Ergebnisse 46

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Komplikation

Komplikationen postoperativ/1.Operation

Nach der zweiten Operation waren 60% der Patienten ohne Komplikationen, es kam

einmal zum Krampfanfall postoperativ, bei den übrigen 5 Patienten waren die

postoperativen Komplikationen nicht dokumentiert.

Die postoperative Phase verlief bei 4 der 5 Patienten mit dritter Operation

komplikationslos, eine Patientin hatte postoperativ Bewusstseinsstörungen und

Paresen.

3.4 Postoperativer Verlauf Dauer des stationären Aufenthalts Die Dauer des stationären Aufenthalts lag im Durchschnitt bei 15 Tagen, dabei

blieben die Patienten zwischen 1 und 76 Tagen stationär.

Bis zu einer Woche stationären Aufenthalt hatten 6% der Patienten bei der ersten

Operation, bis zu 2 Wochen Aufenthalt hatten 43% der Patienten. 22% hatten einen

stationären Aufenthalt von 2-3 Wochen, 12% blieben 3-4 Wochen stationär. 2

Patienten waren 4-5 Wochen stationär aufgenommen, 5-6 Wochen sowie 6-7

Wochen blieb je ein Patient. Die längste Aufenthaltsdauer hatten mit 10-11 Wochen

6% der Patienten.

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3. Ergebnisse 47

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0--1 1--2 2--3 3--4 4--5 5--6 6--7 7--8 8--9 9--10 10--11Dauer in Wochen

Dauer des stat. Aufenthalts/1.Op

Die zum zweiten Mal operierten Patienten waren im Schnitt 16 Tage auf Station, die

Dauer lag zwischen 9 und 36 Tagen.

Von den 15 zum zweiten Mal operierten Patienten blieben 33% 4-5 Wochen, 20%

waren bis zu 2 Wochen stationär aufgenommen.

Die Dauer des dritten stationären Aufenthalts lag im Durchschnitt bei 21 Tagen.

Bei den Patienten, die für eine dritte Operation stationär aufgenommen wurden, lag

die Dauer des stationären Aufenthaltes zwischen 14 und 35 Tagen, im Durchschnitt

waren die Patienten 26 Tage auf Station.

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3. Ergebnisse 48

3.5 Histopathologische Befunde Im folgenden sollen beispielhaft histopathologische Befunde aus dem Patientengut

vorgestellt werden.

Arachnoidalzyste1: Nicht mehr ganz erhaltenes Arachnothel (oben) und fibrinoid

verquollene Bindegewebszüge einer Orangenthalzystenbegrenzung.

Arachnoidalzyste 2: Im „Stroma“ der Arachnoidalzyste findet sich eine Sprossung

von Fibroblasten und Histozyten, links Arachnoidalzystenbegrenzung.

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3. Ergebnisse 49

Epidermoidzyste: Zysteninhalt, bestehend aus einigen zusammengesinterten

Kalkperlen

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3. Ergebnisse 50

Kolloidzyste 1: Darstellung von pathologisch verändertem Zwischengewebe im

Bereich der kolloidalen Veränderungen.

Kolloidzyste 2: Auf diesem Bild erkennt man die epitheliale Begrenzung der Zyste.

Nach innen zeigt sich amorphes Material, das leicht eosinophil angefärbt ist. Es

handelt sich hierbei um den kolloidalen Zysteninhalt.

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3. Ergebnisse 51

Kraniopharyngeom 1: In diesem Kraniopharyngeom stellt sich die Geschichte der

epithelialen Zellage dar. Nach unten ist sie durch eine deutliche Basalmembran

abgegrenzt. Die mehrschichtige Zellage bildet Keratin, das in Richtung einer Zyste in

Schollen oder Ballen vorliegt.

Kraniopharyngeom 2: Darstellung der epithelialen Markierung dieses

Kraniopharyngeoms. Es handelt sich um die immunhistochemische Reaktion mit

Cytokeratin MNF. Die Epithelzellen sind deutlich dunkel tingiert. Peripher oben links

im Bild befindet sich Zyste.

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3. Ergebnisse 52

Kraniopharyngeom 3: Dargestellt ist hier ein ein von Epithelzellen eingerahmter,

zerfallender Keratinballen. Diese Keratinballen werden entweder verflüssigt oder zu

Hohlräumen mit Cholesterinkristallinhalt abgebaut. Sie bilden damit einen

Entzündungsherd mit deutlicher, allerdings wenig spezifischer zellulärer Reaktion.

Kraniopharyngeom 4: Diese wenig spezifische Reaktion äussert sich in einem

Einsprossen von Fibroblasten (links).

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3. Ergebnisse 53

Pinealiszyste 1: Hier zeigt sich ein regelrechter Besatz mit Pinealiszellen sowie

einzelne Kalkeinschlüsse.

Pinealiszyste 2: Zentrale Zerfallshöhle einer regelrecht angeordneten

Pinealisstruktur, die dann zur zystischen Ausweitung führt.

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3. Ergebnisse 54

3.6 Bildgebung Die Ergebnisse aus der bildgebenden Diagnostik werden anhand von Beispielen

erläutert. Hierzu wurde für jede Entität ein typischer Fall ausgesucht und soll im

folgenden einzeln beschrieben werden.

3.7 Beispielpatienten mit Bildgebung 3.7.1 Arachnoidalzyste Die 10 jährige A.G. wurde zur operativen Therapie einer bekannten suprasellären

Arachnoidalzyste mit Verschlusshydrozephalus in die Neurochirurgische Klinik

verlegt. Zuvor waren als Symptom massive ataktische Bewegungsstörungen

aufgetreten. Die präoperative Bildgebung zeigte eine grosse zystische

Raumforderung mit Verschluss beider Foramina Monroi. Das dynamische MRT

machte eine komplette Obstruktion des Aquädukts deutlich, erkennbar war weiterhin

eine massive Vorwölbung des Bodens des 3. Ventrikels.

Im November ´97 wurde die Zyste in neuroendoskopischer Technik behandelt, indem

eine Zystoventrikulostomie und eine 3.Ventrikulostomie am Boden des 3.Ventrikels

durchgeführt wurden. Postoperativ entwickelte sich eine interne

Okulomotoriusparese mit Ptose und leichter Mydriasis.

Im postoperativen dynamischen MRT war ein entfalteter Aquädukt zu erkennen,

ausserdem ein Liquorfluss durch das Stoma nachweisbar, was für eine

Normalisierung der Abflussverhältnisse sprach.

Nach 13-tägigem Krankenhausaufenthalt konnte die Patientin mit bestehender

Okulomotoriusparese und ansonsten in gutem Allgemeinzustand nach Hause

entlassen werden.

Bei einer Kontrolle 2 Jahre postoperativ war das Allgemeinbefinden der Patientin gut,

die motorischen Störungen hatten sich zurückgebildet und die Patientin hatte gute

Schulleistungen vollbracht. Allerdings waren ein Minderwuchs und eine Pubertas

praecox aufgetreten, die eine endokrinologische Spezialbehandlung erforderlich

machten. Die Bildgebung zeigte weiterhin zufriedenstellende Flussphänomene und

ein offenes Stoma.

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3. Ergebnisse 55

3.7.2 Dermoidzyste

Frau K.F. wurde zur operativen Therapie vom Zentrum für Nervenheilkunde in die

neurochirurgische Klinik verlegt. Zuvor war es bei ihr erstmalig zu einem

generalisierten Krampfanfall gekommen. Die Vorgeschichte war bis auf Kopfschmerz

im Sinne eimer Migränesymptomatik unauffällig gewesen. Durch die bildgebende

Diagnostik war es dann zur Entdeckung der Raumforderung gekommen. Präoperativ

lagen keine neurologischen Defizite vor.

Nach Aufsättigung mit Tegretal zur Krampfprophylaxe und der präoperativen

Diagnostik mittels CCT und MRT wurde im März 2000 der grosse fronto-temporo-

parietal gelegene Tumor in mikrochirurgischer Technik komplett entfernt. Der

gewählte Zugang lag pterional. Die histologische Aufarbeitung ergab ein benignes

Dermoid WHO Grad I.

Postoperativ kam es zur psychotischen Durchgangsreaktion, die nach einigen Tagen

vollständig zurückging. Der weitere Verlauf gestaltete sich unkompliziert, weder

Ischämie noch Nachblutung zeigten sich in der postoperativen Bildgebung.

Die Patientin trat im Anschluss auf den stationären Aufenthalt eine Reha-Behandlung

an. 3 Monate postoperativ bei der Verlaufskontrolle gab sie volle Zufriedenheit mit

dem Operationsergebnis und ein gutes Allgemeinbefinden an, auch wenn sie sich

noch nicht ganz auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit sah. Das Kontroll-MRT zeigte

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3. Ergebnisse 56

ein 1,5 cm grosses Hygrom.

3.7.3 Epidermoidzyste

Herr G.H. litt seit Juni´92 unter starken Kopfschmerzen. Nach der vorbereitenden

Bildgebung war die Indikation zur diagnostischen, stereotaktischen Biopsieentnahme

gegeben. Der 60jährige Patient wurde im Oktober des gleichen Jahres durch rechts-

fronto-parietale Trepanation stereotaktisch biopsiert. Die histologische Aufarbeitung

der gewonnenen Probe ergab die Diagnose einer Epidermoidzyste.

Der Patient konnte in gutem Allgemeinzustand nach komplikationslosem stationären

Aufenthalt entlassen werden. Der Kopfschmerz war intermittierend weiterhin

aufgetreten und der Patient hatte postoperativ eine linksseitige Hemihypästhesie und

eine Hypalgesie zurückbehalten.

2 Wochen nach Entlassung trat erstmals ein fokaler Krampfanfall mit kloniformen

Zuckungen von linker Gesichtshälfte, Schulter und Arm auf, der 3-4 Minuten anhielt.

Begleitend trat eine leichte Dysarthrie und eine Hemmung der Willkürmotorik der

Zunge auf. In den folgenden 6 Tagen traten die Anfälle mit einer Frequenz von 2-4

pro Tag auf und gingen mit Kopfschmerz einher.

Bei der stationären Kontrolle gab der Patient Kopfschmerz an, der neurologische

Status war bis auf eine diskrete psycho-motorische Verlangsamung unauffällig. Das

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3. Ergebnisse 57

CCT zeigte die Zyste in unveränderter Ausdehnung am hinteren Balkenende. Eine

medikamentöse Therapie zur Anfallsprophylaxe wurde eingeleitet.

Bis zur letzten Kontrolle im Juni´93 hatte der Patient bei den Kontrollen jeweils ein

gutes Befinden angegeben, Anfälle wären keine mehr aufgetreten, die

Hemihypästhesie und Hypalgesie waren rückläufig. Lediglich Ohrgeräusche seien

gelegentlich aufgetreten und der Patient klagte über seltene Schweissausbrüche.

3.7.4 Kolloidzyste

Der 35-jährige Patient kam mit der Diagnose einer Kolloidzyste am Dach des

3.Ventrikels mit konsekutivem Hydrozephalus occlusus in die neurochirurgische

Klinik zur operativen Behandlung. In der Vorgeschichte war es im Juni ´98 zu einem

akuten Kopfschmerzereignis in nie gekannter Intensität gekommen. Der

Kopfschmerz hatte eine kappenförmige Ausprägung gehabt. Hinzu kamen

ausserdem vegetative Symptome in Form von Übelkeit, Erbrechen und Schwindel.

Das MRT zeigte eine 1x1cm grosse, zystische Raumforderung mit Foramen-Monroi-

Blockade.

Präoperativ war der Patient voll ansprechbar, orientiert und wies lediglich eine

diskrete Anisokorie auf.

Es wurde eine endoskopische Zystenevakuation mit Teilresektion mit Hilfe

computergestützter Neuronavigation durchgeführt. Nach komplikationslosem

postoperativem Verlauf konnte der Patient beschwerdefrei entlassen werden.

Bei einer Kontrolle 3 Monate postoperativ konnte man die zurückgebildete

Aufweitung der Seitenventrikel sowie Reste der Zystenmembran erkennen.

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3. Ergebnisse 58

3.7.5 Kraniopharyngeom

Der Patient K.H. war in die Marburger Neurochirurgische Klinik aufgenommen

worden, nachdem er ausserhalb vorbehandelt worden war. Er hatte in der

Vorgeschichte eine Kopfschmerzsymptomatik entwickelt und hatte dann einen

ventrikuloperitonealen Shunt erhalten. Einen Monat später wurde der Tumor

mikrochirurgisch entfernt und zwar über eine pterionale Kraniotomie. Der Shunt

wurde in gleicher Sitzung entfernt. Die histologische Aufarbeitung ergab die

Diagnose eines Kraniopharyngeoms.

Monate später, im Sommer ´97, bemerkte der Patient eine zunehmende

Blickfeldeinschränkung nach links. Die Bildgebung zeigte ein zystisches Rezidiv

intra- und suprasellär im Bereich des entfernten Tumors. Präoperativ war der Patient

bei relativem Wohlbefinden, gab gelegentliche Kopfschmerzen an und hatte aufgrund

der Cortisonbehandlung an Gewicht zugenommen.

Im Januar ´98 wurde der Patient in der Marburger Neurochirurgischen Klinik über den

vorgegebenen rechts pterionalen Zugang operiert. Postoperativ kam es zum

passageren Diabetes insipidus, der mit Minirin behandelt werden musste. Die

Substitution der Hypophysenvorderlappen-Hormone wurde beibehalten, der

Augenbefund war postoperativ sowohl subjektiv als auch ojektiv gebessert. Das MRT

zeigte den Aspekt der Empty Sella.

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3. Ergebnisse 59

Bei der Kontrolle 1Jahr postoperativ war trotz klinisch gutem Zustand auf dem MRT

eine neu aufgetretene Zyste nachzuweisen. Der Patient begab sich daraufhin in

strahlentherapeutische Behandlung.

3.7.6 Pinealiszyste

Die 30-jährige Patientin kam mit starken Kopfschmerzen zur Aufnahme, die

bildgebende Diagnostik hatte eine zystische Formation an der Glandula pinealis und

zusätzlich ein Cavernom ergeben. Die Patientin wurde nach der üblichen

Vorbereitung in mikrochirurgischer Technik, stereotaktisch gestützt über eine

median-suboccipitale Trepanation operiert. Dabei konnte die Zyste in toto reseziert

werden, postoperative Komplikationen traten keine auf. Nach 20-tägigem stationären

Aufenthalt konnte die Patientin beschwerdefrei entlassen werden.

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3. Ergebnisse 60

3.7.7 Rathke-Tasche-Zyste

Bei der 28-jährigen Patientin bestand seit mehreren Jahren Kinderwunsch. Im

Rahmen der Abklärung einer Amenorrhö wurde diese als sekundär diagnostiziert. Im

weiteren Verlauf konnte eine 1,5 x 2cm grosse zystische Raumforderung im Bereich

des Hypothalamus, die weit in den 3. Ventrikel hineinreichte, festgestellt werden. Es

bestanden klinisch keine Visusstörungen, der

neurologische Status war unauffällig. Die Indikation zur endoskopisch-

stereotaktischen Evakuation bestand, und die Operation wurde über einen

transfrontal-transventrikulären Bohrlochzugang durchgeführt. Dabei wurde die Zyste

gefenstert, gespült und die Zystenwand durch monopolaren Strom soweit als möglich

verkleinert. Ausserdem wurden Gewebeproben entnommen.

Der postoperative Verlauf war komplikationslos und nach einem 10-tägigen

stationären Aufenthalt konnte die Patientin symptomlos nach Hause entlassen

werden.

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3. Ergebnisse 61

3.7.8 Septum-pellucidum-Zyste

R.P.(29 Jahre) kam im März´94 mit seit 3 Wochen bestehendem Drehschwindel,

Visusverschlechterung links, Konzentrationsstörungen und allgemeiner

Abgeschlagenheit zur diagnostischen Abklärung. In der Vorgeschichte war bei dem

Patienten seit Kindheit ein in Intervallen auftretender Kopfschmerz bekannt, der stets

Stunden andauerte und sich als Hemikranie ausprägte. Mit 11 und 17 Jahren war es

jeweils zu einem synkopalen Ereignis mit Drehschwindel gekommen. Der Patient

hatte nun eine Polydipsie von 4 l pro Tag.

Im MRT war eine zystische Raumforderung zwischen den Seitenventrikeln

aufgefallen, daraufhin kam es zur endoskopischen Zysteneröffnung über ein rechts

frontales Bohrloch. Der postoperative Verlauf war unkompliziert, der Patient konnte in

gutem Befinden entlassen werden.

Im Februar ´95 kam es nach einem akut einsetzenden Kopfschmerz unerträglicher

Intensität erneut zur Aufnahme, es konnte aber im CT keine Veränderung der Zyste

festgestellt werden.

Im Juli ´97 kam es wieder zur Aufnahme. Der Patient hatte sich in den

zwischenzeitlichen Kontrollen deutlich in der Symptomatik gebessert und eine

Grössenabnahme der Zyste war in der Bildgebung erkennbar gewesen. Nun aber

waren wieder heftige Kopfschmerzen und ein damit verbundener Blutdruckanstieg

aufgetreten. Nach Ausschluss eines Zystenwachstums wurde eine Betablocker-

Therapie eingeleitet.

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4. Diskussion 62

4. Diskussion Die Fragestellung, die mit dieser Arbeit erörtert werden soll, ist also folgende: stellen

die verschiedenen Zysten, die im III Ventrikel vorkommen unterschiedliche Entitäten

dar oder sind sie Ausprägungen in einem Spektrum und können damit als eine

Entität zusammengefasst werden, und wenn ja, wie ist das Rezidivverhalten der

Zysten einzuschätzen? Hieraus resultiert dann das geeignete OP-Verfahren. Die vorliegende Studie umfasst eine Fallzahl von 49 Patienten mit epithelialen

Zysten des 3. Ventrikels, die am Marburger Zentrum für Neurochirurgie in den

Jahren 1986 - 2000 in Behandlung waren. Um die Aussagekraft einer solchen

Fallzahl abzuschätzen, kann man Vergleiche mit anderen Studien anstellen, die die

genannten Zysten zum Gegenstand haben. Eine wichtige Arbeit von Harrison

bezieht sich auf 19 Patienten mit einer zystischen Läsion des 3. Ventrikels. Behrens

und Osterntag sammelten 33 Patienten mit Gehirnzysten, von denen allerdings nur 8

suprasellär oder im 3. Ventrikel lokalisiert waren (Behrens 1997). 53 supraselläre

Tumoren des Kindesalters präsentieren Kollias et al, davon sind aber nur 14

zystischer Natur (Kollias 1991). Fallzahlen von 144 Kraniopharyngeomen, die

operiert und auf Rezidivraten untersucht wurden, finden sich bei Yasargil (

Harrison1994). Ross et al dokumentieren eine Serie von 43 Rathketaschenzysten,

eine weitere grosse Serie umfasst 23 Rathketaschenzysten (Naylor1995). Cirillo et

al präsentieren eine Serie von 40 pädiatrischen Patienten, die von ihnen über einen

Zeitraum von 11 Jahren wegen Arachnoidzysten in Behandlung waren ( Cirillo

1991). Eine Fallzahl von 20 Arachnoidzysten aus dem eigenen Patientengut findet

sich bei Pierre-Kahn et al, ausserdem werden 86 Fälle aus der Literatur untersucht

(Pierre-Kahn 1994). Zu den Arachnoidzysten gibt es sonst nur noch kleine Serien

mit wenigen Fällen. Die grössten Serien zur Pinealiszyste umfassen 53 bzw. 32

Patienten (Tamaki 1989). Guidetti et al sammelten 31 intrakranielle Epidermoide und

21 Dermoide und stellen damit die grösste Studie dar. Bei den Studien zu

Kolloidzysten haben Pollock et al innerhalb von 25 Jahren 162 eigene Fälle

gesammelt, diese Studie ist mit Abstand die grösste zum Thema (Pollock 2000). Die neuroektodermalen Zysten des 3. Ventrikels werden derzeit als verschiedene

Entitäten betrachtet, die unterschiedliches biologisches Verhalten zeigen, sich

histologisch deutlich voneinander abgrenzen lassen und die dementsprechend

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4. Diskussion 63

verschieden aggressiv therapiert werden müssen. Über jede einzelne Zystenart

existieren mehrere Varianten zur Erklärung der embryonalen Genese und der

Vergrösserung. Eine einheitliche Klassifikation gibt es bisher nicht. Es gibt aber

sowohl in der Literatur der letzten 10 Jahre, als auch anhand der in der Marburger

Neurochirurgie behandelten Patienten Hinweise darauf, dass man die Zysten alle

auf einen gemeinsamen embryonalen Ursprung zurückführen kann. Die

unterschiedlichen Zysten könnten dann als Ausprägungsformen einer einzigen

Entität, als Spektrum mit deutlichen gemeinsamen Merkmalen aufgefasst werden.

Einer dieser Hinweise ist das Auftreten von Fällen, die bei der Zuordnung zu den

traditionellen Arten Schwierigkeiten bereiten und die histologisch Merkmale

mehrerer Zystenarten in sich vereinen.

Zu einem sehr interessanten Ergebnis kamen M.J.Harrison et al. in einer 1994

publizierten Studie. Die Arbeitsgruppe untersuchte ein Kollektiv von 19 epithelialen

Läsionen der sellären und parasellären Region retrospektiv auf klinische

Präsentation, Bildgebung und Histologie und führte eine Literaturrecherche durch.

Die 19 Patienten waren alle am Mount Sinai Hospital/New York operiert worden und

die histologische Untersuchung hatte 4 Rathketaschenzysten, 6 Kraniopharyngeome,

4 Epidermoidzysten, eine Dermoidzyste und eine Arachnoidzyste ergeben.

Die retrospektive Untersuchung der klinischen Präsentation brachte keine

spezifischen Anhaltspunkte, aus denen sich die histologische Diagnose hätte

vorhersagen lassen können.

Die Bildgebung war ebensowenig aussagekräftig und hätte in den meisten Fällen

nicht zur richtigen Diagnose geführt, einige Kraniopharyngeome präsentierten sich

nämlich ähnlich einer Rathketaschenzyste und umgekehrt. Die Epidermoidzyste war

radiologisch nicht von einem Kraniopharyngeom zu unterscheiden.

Bei der histologischen Untersuchung fand man in 9 von den 19 Fällen ein

Erscheinungsbild, das der Überlappung verschiedener Entitäten entsprach, 3 Zysten

konnten weder aufgrund der Histologie noch sonst irgendwie klassifiziert werden.

Die Überlappung des histologischen Erscheinungsbildes wurden schon von

mehreren anderen Autoren berichtet. Russel und Rubinstein fanden Läsionen mit

Merkmalen sowohl der Rathke-Tasche-Zyste als auch des Kraniopharyngeoms, so

dass sie zu dem Schluss kamen, dass zwischen beiden eine Kontinuität vorliegen

muss. Einen solchen Fall fanden die Autoren der Studie auch selbst in ihrem

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4. Diskussion 64

Patientenkollektiv. Für das Kraniopharyngeom und die Epidermoidzyste wurden

Überschneidungen auch bereits früher beschrieben.

Als letzten Punkt wird das biologische Verhalten der Zysten anhand von

veröffentlichten Studien überprüft. Die Rezidivrate bei Rathke-Tasche-Zysten, die als

am wenigsten aggressiv gelten, gibt Völker in einer Studie mit 5-10% an, Ross kam

auf ein Rezidiv in einer Serie von 43 Rathke-Tasche-Zysten (Völker 1991). Das

Kraniopharyngeom ist bekannt als die Zyste mit den höchsten Rezidivraten, Yasargil

dokumentiert in einer Serie von 144 allerdings nur eine Rate von 7%, also ähnlich

der Rate von Rathketaschenzysten (Yasargil 1990).

Die Autoren gelangen zu der Auffassung, dass Rathke-Tasche-Zysten,

neuroepitheliale Zysten, Epidermoid- und Dermoidzysten sowie Kraniopharyngeome

aufgrund all dieser Beobachtungen am besten als Varianten eines Spektrums zu

sehen sind. Sie in verschiedene Kategorien einzuteilen wäre nur dann sinnvoll, wenn

entweder verschiedene embryologische Ursprünge gesichert wären, wenn die

Histologie grundsätzlich verschieden wäre, oder wenn biologisches Verhalten und

die Prognose aufgrund bestimmter Kriterien vorhersehbar wären.

Eine ähnliche Fragestellung untersuchten auch Graziani et al. In ihrer 1995

veröffentlichten Arbeit. Die Gruppe hatte die suprasellären Zysten zweier Patienten

exstirpiert und sie histologisch untersucht. Dabei war aufgefallen, dass sie die

Merkmale der neuroendodermalen Zysten, der Rathketaschenzysten und der

Kolloidzysten in sich vereinten.

Die Autoren stellen fest, dass der immunhistochemische Nachweis von Cytokeratin,

GFAP oder CEA nicht dazu geeignet ist, diese Zysten voneinander abzugrenzen,

ebensowenig wie ein PAS-positives Verhalten. Wohl aber können diese

Nachweismethoden dazu herangezogen werden, die Rathketaschenzyste, die

Kolloidzyste und die neuroendodermale Zyste von Arachnoidal- und Kolloidzysten zu

unterscheiden (Graziani 1995).

J.E.Boggan et al. diskutieren in ihrer 1983 erschienenen Arbeit den Ursprung der

Epidermoidzysten. Sie führen alle gängigen Theorien dazu auf und kommen dann

auf die Unterscheidung zwischen Epidermoidzyste und Kraniopharyngeom. Dazu

führen sie verschiedene Studien auf, die eine Unterscheidung entweder

rechtfertigen oder aber widerlegen (Boggan 1983).

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4. Diskussion 65

Petito et al. untersuchten zum Beispiel 400 Kraniopharyngeome und fanden heraus,

dass es nicht sinnvoll wäre, diese Entitäten zu differenzieren. In der Sellaregion gibt

es nämlich nicht die typischen Epidermoide, sondern eine Variante mit weniger

Keratohyalingranula. Ausserdem enthielten die Epidermoide der Sellaregion oft

Überschneidungen mit Kraniopharyngeomen. Deswegen schlagen sie vor, die

Epidermoide der Sella von den sonst vorkommenden abzugrenzen und sie als

Variante der Kraniopharyngeome zu betrachten.

Russell und Rubinstein postulieren einen gemeinsamen Ursprung von

Kraniopharyngeomen und suprasellären Epidermoidzysten aus Plattenepithel, das

vom Hypophysenvorderlappen abstammt und sich durch Metaplasie verändert.Diese

Autoren fanden keine Unterschiede der beiden Entitäten in Bezug auf klinische

Präsentation , Histologie und biologisches Verhalten und sehen daher keine

Rechtfertigung für eine Differenzierung. Ein weiterer Faktor, der von Landolt angeführt wird, ist die Häufung von Berichten

über Kraniopharyngeome, die vollständig entwickelte Zähne enthalten. Dies legt ein

Entstehen aus Abkömmlingen des Stomodeums nahe (Landoldt 1991).

Andere Autoren untersuchten Wachstumsraten, biologisches Verhalten und Klinik

und kamen zu dem Schluss, dass es sich bei Epidermoiden um angeborene

Malformationen, bei Kraniopharyngeomen aber um echte Neubildungen handeln

muss. Weiterhin spricht das Verhalten von Kraniopharyngeomzellen in Kultur, die

neoplastische Transformationen zeigen, dafür, dass es sich um eine Neoplasie

handelt. Auch die häufige Strahlentherapie, die nach Operation eines

Kraniopharyngeoms nötig ist, aber bei keiner anderen Zystenentität übliche

Anwendung findet, spricht für eine echte Neubildung.

Insgesamt beurteilen die Autoren den Ursprung und den Grad der Verwandtschaft

der suprasellären Zysten als komplex und geben zu, dass hier noch Bedarf an

gesicherten Tatsachen besteht. Sie würden allerdings nicht soweit gehen, alle

suprasellären Zysten aus einem gemeinsamen Ursprung abzuleiten.

Völker et al fanden in ihrer Reihe von 147 symptomatischen Rathketaschenzysten

der Weltliteratur 7 Fälle, in denen histologische Merkmale der Rathketaschenzyste

und des Kraniopharyngeoms in einer Zyste vorlagen. Diese 7 werden als

Übergangsformen von Rathketaschenzyste und Kraniopharyngeom interpretiert und

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4. Diskussion 66

als Schlussfolgerung wird ein gemeinsamer Ursprung aus Gewebe der Rathketasche

angenommen (Völker 1991)

Wolfsohn et al berichten in ihrem Fallbericht von 1992 von einer grossen

suprasellären Formation, deren Zystenwand Merkmale einer Rathketaschenzyste

aufwies, die aber immunhistochemisch und ultrastrukturell nicht von einer

Kolloidzyste des 3. Ventrikels zu unterscheiden war (Wolfsohn 1992).

Die Arbeitsgruppe von B.Lach brachte 1993 die Ergebnisse ihrer Arbeit über

Kolloidzysten des 3.Ventrikels heraus. Sie verglichen immunhistochemische

Eigenarten der Kolloidzyste mit anderen Zysten der Mittellinie, unter anderem

Rathketaschenzysten, Hypophysen mit follikulären Zysten und enterogene Zysten.

Die Zysten wurden auf das Vorhandensein verschiedener Antigene untersucht.

Wichtig für das Verständnis des biologischen Verhaltens der Zysten ist ihre

Embryogenese.

Während der 3. Und 4. fetalen Entwicklungswoche wird von der primitiven

Mundhöhle ein Teil des Ektoderms in Richtung Dienzephalon ausgestülpt. Der Teil

trifft schliesslich auf ein Bläschen, das vom Dienzephalon ausgesandt wird, schnürt

sich ganz ab und bildet die Adenohypohyse. Beim Menschen sind also sowohl

Neurohypophyse als auch Adenohypophyse ektodermalen Ursprungs. In der Mitte

zwischen Vorder- und Hinterlappen der Hypophyse entsteht die sogenannte Rathke-

Tasche. Diese wird bei Routineautopsien häufig gefunden. Man könnte also

annehmen, dass Reste des Stomodeums den Ursprung der Zysten der para- und

suprasellären Region bilden (Harrison 1994, Lach 1993).

Für die Theorie des endodermalen Ursprungs spricht das Vorhandensein von Zilien,

Muzin und Mukopolysachariden. Diese Elemente werden in normalem Endoderm

gefunden, allerdings auch in epithelialen Tumoren, die von allen 3 primitiven

embryonalen Schichten abstammen.

Die Entstehung der 4 Entitäten aus Ektoderm wird laut Harrison als wahrscheinlich

angesehen, da klinische und experimentelle Daten dazu vorliegen. Das Auftreten von

Epidermoidzysten nach Lumbalpunktionen in der Kindheit ist ein Beispiel, das

Experiment von VanGilder ein anderes. Ihm und seinen Kollegen war es gelungen,

Epidermis und orale Mukosa ins Zentralnervensystem von Ratten einzupflanzen, aus

denen sich Dermoidzysten, Epidermoidzysten und Zysten mit ähnlichen

Eigenschaften wie Rathketaschenzysten entwickelten.

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4. Diskussion 67

Ältere Theorien zur embryologischen Entstehung neuroepithelialer Zysten postulieren

eine Entstehung aus ependymalen Taschen im Dach des Dienzephalon, oder

seltener aus zentralen oder peripheren paraphysealen Anlagen. Die Paraphyse ist

eine Struktur unbekannter Funktion, die in der 7.-14. Entwicklungswoche entsteht

und sich dann komplett wieder zurückbildet (Palacios 1976).

Eine populäre Theorie war auch die von Shuangshoti et al, die eine Entstehung der

neuroepithelialen Zysten überall im Ventrikelsystem durch Invagination oder

Evagination der begrenzenden neuroepithelialen Schicht für wahrscheinlich hielten.

Selbst die Pinealiszysten sollen auf diese Art und Weise entstanden sein, nicht etwa

durch regressive Prozesse oder durch Alterung. Die Anwesenheit verschiedener

Zellorganellen und unterschiedlicher Zelltypen wurde als Ausdruck normaler

Variation des regionalen Neuroepithels gedeutet.

Von Pollock et al wird bezüglich der Entstehung von Kolloidzysten postuliert, dass sie

durch die Migration ektopen endodermalen Gewebes ins Velum interpositum

während der Entwicklung des Zentralnervensystems ausgelöst wird. Dieses ektope

Gewebe wird also nicht im Laufe des Lebens erworben, sondern ist kongenital

vorhanden (Pollock 2000).

Diskutiert wird ausserdem bei Graziani der Ursprung der 3 Zystenarten. Die

neuroendodermalen Zysten sind seltene Läsionen und kommen für gewöhnlich im

hinteren Mediastinum vor. Bei ihnen ist der endodermale Ursprung seit langem

bekannt. Intrakraniale neuroendodermale Zysten sind sehr rar und sind meist in der

Fossa posterior lokalisiert. Die Pathogenese dieser Zysten steht nicht eindeutig fest,

Shuangshoti et al. vermuten einen ependymalen oder choroidalen Ursprung,

D’Almeida et al. postulierten eine endodermale Metaplasie von Mesoderm. Die

meisten anderen Autoren sind sich jedoch einig, dass die intrakranialen

neuroendodermalen Zysten den gleichen endodermalen Ursprung haben wie die

spinalen Formen.

Die beiden Zysten der Studie waren suprasellär, in beiden Fällen war die

Schädelbasis normal. Bis jetzt gibt es in der Literatur nur einen Fall einer

suprasellären, endodermalen Zyste, und deren Wand hatte mehr Ähnlichkeiten mit

endodermalem Epithel als mit dem einer Rathketaschenzyste. 13 Fälle mit ähnlichen

topographischen und histologischen Merkmalen sind dokumentiert, meist nannten

die Autoren die Zysten „ektope Rathketaschenzyste“.

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4. Diskussion 68

Über den Ursprung der Rathketaschenzyste gibt es verschiedene Theorien, die

meisten Autoren stimmen aber darin überein, dass supraselläre endodermale Zysten,

Rathketaschenzysten und Kolloidzysten gemeinsame pathologische Aspekte haben.

Sie können nur durch ihre Lokalisation unterschieden werden. Den gemeinsamen

Ursprung der drei Zystenarten vermuten die Autoren der Studie in einer Struktur mit

dem Namen Sesseltasche. Die neuroendodermalen Zysten der Mittellinie, die von

dieser Struktur abstammen, können in der Sella lokalisiert sein (die sogenannten

Rathke-Tasche-Zysten), suprasellär (sogenannte ektope Rathke-Tasche-Zysten)

oder im 3.Ventrikel (sogenannte Kolloidzysten).

El-Mahdy und Powell stellen eine Theorie zur Entstehung der Rathke-Tasche auf, in

der postuliert wird, dass sie Abkömmlinge neuroepithelialer Gewebe seien. Weil in

der Begrenzung der Zyste Plattenepithelien gefunden wurden, wird vermutet, dass

sie aus Plattenepithelresten entlang des kraniopharyngealen Kanals entstanden sein

könnten, als Teil eines Spektrums zystischer Läsionen dieser Region, das von der

einfachen Rathke-Tasche-Zyste bis hin zum komplexen Kraniopharyngeom reicht

(El-Mahdy 1998). Ein weiteres Argument, die zystischen Läsionen des 3. Ventrikels in eigene Entitäten

einzuteilen, ist das angeblich so unterschiedliche biologische Verhalten. Bisher galt

das Kraniopharyngeom als die aggressivste Variante, was sich in schnellem

Wachstum und hohen Rezidivraten äussert. Die Konsequenz daraus war ein

möglichst radikales operatives Vorgehen. Am anderen Ende des Spektrums lagen

die Rathketaschenzysten, für die nur sehr selten Rezidive beschrieben sind. Als

Therapie hielt man eine Biopsie der Zystenwand mit anschliessender Drainage des

Zysteninhalts für ausreichend, eine totale Resektion galt nicht als indiziert (Harrison

1994).

Die veröffentlichten Rezidivraten schwanken alllerdings erheblich. In der Studie von

Harrison et al fanden sich 10 dokumentierte Rathketaschenzysten, die wegen eines

Rezidivs nachoperiert werden mussten. Wenn man das seltene Vorkommen der

Rathketaschenzyste bedenkt, muss diese Anzahl überraschen (Harrison 1994).

Völker et al fanden 1991 insgesamt 147 symptomatische Rathketaschenzysten in

der Weltliteratur beschrieben und fügten noch 8 eigene Patienten hinzu. Die

Rezidivrate dieser Serie schätzten sie auf 5-10%, allerdings ist nicht erklärt, wie

dieser Wert kalkuliert wurde (Völker 1991). Für Epidermoid- und Dermoidzysten gibt

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4. Diskussion 69

es bislang keine grösseren Studien, die etwas über das klinische Verhalten in der

Langzeitbeobachtung aussagen könnten (Völker 1991).

1990 veröffentlichten Yasargil et al eine Studie mit 144 Patienten mit

Kraniopharyngeom und kamen auf eine Rezidivrate von 7%. Bis dahin waren

Rezidivraten von über 90% für Kraniopharyngeome publiziert worden, die Angaben

zu einer Entität schwanken also erheblich. Die Rezidivrate des Kraniopharyngeoms

nach der Studie von Yasargil ist also ebenso hoch, wie die der Rathketaschenzyste

nach Angaben von Völker et al.(Yasargil 1990).

An Konsequenzen für die Therapie ergibt sich bisher folgendes:

Das Kraniopharyngeom wird bei überwiegend zystischer Ausprägung vorzugsweise

mikrochirurgisch-radikal operiert, notfallmässig kann alternativ eine endoskopische

Zystenfensterung vorgenommen werden.

Bei der Kolloidzyste entscheidet letztlich der Zysteninhalt über die Operationstechnik,

ist er eher flüssig, lässt sich die Zyste endoskopisch behandeln, der Inhalt kann

abgesaugt werden. Bei konsistentem oder baumwollartigem Zysteninhalt wird

mikrochirurgisch operiert.

Arachnoidalzysten können im allgemeinen endoskopisch therapiert werden

Die Pinealiszyste kann endoskopisch oder mikrochirurgisch behandelt werden, bei

eher zystischer Form eher endoskopisch.

Dermoid- und Epidermoidzyste können zunächst biopsiert, danach mikrochirurgisch

abgetragen werden.

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5. Zusammenfassung 70

5. Zusammenfassung

Im Bereich des 3. Ventrikels finden sich eine Reihe epithelialer Zysten, für die im

Moment keine einheitliche Klassifikation existiert. Bisher ging man davon aus, dass

es sich bei Arachnoidzyste, Dermoid- und Epidermoidzyste, Kolloidzyste,

Rathketaschenzyste, Septum-pellucidum-Zyste, Pinealiszyste und

Kraniopharyngeom um unterschiedliche Entitäten handelt und grenzte sie

dementsprechend voneinander ab. Allerdings gibt es schon seit langem Hinweise

darauf, dass diese Arten einen gemeinsamen embryonalen Ursprung besitzen und

eher als Varianten in einem histologischen Spektrum zu sehen sind. Um diese

Theorie zu untermauern, wurden retrospektiv Daten von 49 Patienten der Klinik für

Neurochirurgie des Uniklinikums Marburg ausgewertet. Patientenakten,

Operationsberichte, histologische Schnitte und die Bildgebung gingen in die

Erhebung ein.

Ausserdem wurde in der Literatur der letzten 10 Jahre nach Arbeiten gesucht, die

sich mit den Zysten des 3. Ventrikels und speziell ihrem embryologischen Ursprung

befassen.

Es lässt sich zusammenfassend feststellen, dass es für die Theorie des

gemeinsamen embryonalen Ursprungs von Arachnoidzyste, Dermoid- und

Epidermoidzyste, Kolloidzyste, Rathketaschenzyste, Septum-pellucidum-Zyste,

Pinealiszyste und Kraniopharyngeom sowohl in der Literatur als auch in unserem

eigenen Patientenkollektiv Belege gibt.

Zum einen haben diese Zysten eine ähnliche Lokalisation und lassen sich in

bildgebenden Verfahren gelegentlich nicht eindeutig voneinander differenzieren.Die

Rezidivraten variieren von Studie zu Studie, in einigen Arbeiten sind die Raten bei

Kraniopharyngeom und Rathketaschenzyste ähnlich. Desweiteren gibt es mehrere

dokumentierte Fälle von Zysten mit histologischen Überlappungen, deren

Eigenschaften kongruent mit zwei verschiedenen Arten waren und bei denen sich

deswegen keine eindeutige Zuordnung treffen liess.

Diese Fakten sind insgesamt Hinweis dafür, dass ein gemeinsamer Ursprung

wahrscheinlich ist.

Allerdings muss einschränkend festgestellt werden, dass das seltene Vorkommen

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5. Zusammenfassung 71

der Zysten einer der Gründe ist, weshalb es wenige Studien an grösseren

Kollektiven gibt. Ausserdem ist die histologische Probengewinnung schwierig und

führt nicht immer zu verwertbaren Ergebnissen. Da das Thema noch weiterer Fakten

bedarf, wäre eine Studie im grösseren Rahmen, beispielsweise als multizentrische

Studie angelegt, und unter Einbeziehung immunhistochemischer und

ultrastruktureller Untersuchungen für die Zukuft wünschenswert.

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7. Anhang 91

7. Anhang 7.1 Lebenslauf Name Täschner Vorname Bettina Johanna

Geburtsdatum 26.03.1975

Geburtsort Frankfurt am Main

Eltern Prof. Dr. med. Karl-Ludwig Täschner

Geb. 24.11.1942

Helmi Täschner

Geb. 15.03.44

Schulbildung 1981-85 Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule, Dietzenbach

1985-89 Theodor-Heuss-Gymnasium, Esslingen

1989-94 Georgii-Gymnasium, Esslingen

1994 Abschluss zur allgemeinen Hochschulreife

Praktika 1995, 6-monatiges Praktikum in einem Architekturbüro

1995, 2-monatiges Praktikum am Katharinenhospital, Stuttgart

Studium ab WS 95/96 Studium der Humanmedizin an der Philipps-

Universität, Marburg

PJ am Klinikum Rechts der Isar, München

Famulaturen 1998, Hanusch-Krankenhaus, Wien

1998, Diakonissen-Krankenhaus, Stuttgart

1999, Ospedale Santa Maria Nuova, Florenz

2000, Praxisfamulatur, Mühlheim-Kärlich

AIP seit 15.08.2002 AIP Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

des Klinikums Innenstadt, München

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7. Anhang 92

7.2 Akademische Lehrer

Meine akademischen Lehrer waren die Damen und Herren: Arnold, Aumüller, Barth, Basler, Baum, Becker, Behr, Berndt, Bertalanffy, Christiansen, Czubayko, Daut, Dibbets, Eilers, Engelhardt, Engenhart- Cabillic, Feuser, Garrel, Gotzen, Griss, Gudermann, Happle, Hasilik, Heeg, Herzum, Höffken, Hofmann, Jungclas, Karger, Klenk, Klose, Koolmann, Krause, Kretschmer, Krieg, Kroll, Kuhn, Lang, Latta, Lenz, Lill, Lippert, Löw, Lorenz, Mandrek, Melchior, Moll, Moosdorf, Müller, Mutters, Neubauer, Oertel, Opitz, Prinz, Ramaswamy, Rehder, Remschmidt, Renz, Richter, Riße, Rothmund, Sahmland, Schäfer, Schnabel, Schmidt, Schneider, Schreiber, Schüffel, Seitz, Seyberth, Sommer, Steiniger, Storck, Sure, Weiler, Weippert, Werner, Wolf, Wulf Zeiler

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7. Anhang 93

7.3 Danksagungen Mein Dank gilt Herrn Dr.D.Hellwig, der mich als Doktorandin annahm und mir das

Thema zur Bearbeitung überliess. Während der Doktorarbeit hat er mir in fachlichen

Fragen immer zu Seite gestanden und mir das Thema mit grosser Begeisterung

nahegebracht, ohne mir einen kreativen Freiraum zu nehmen.

Besonders danken möchte ich auch Prof.Dr.H.D.Mennel, der durch die Betreuung

der histopathologischen Seite der Arbeit ganz wesentlich zum Gelingen beigetragen

hat und der mir während der ganzen Arbeit bereitwillig bei der Lösung von

Problemen geholfen hat.

Ausserdem möchte ich Frau Weyers danken, die immer ein offenes Ohr für

organisatorische und sonstige Probleme hatte und die mir mit ihrer tatkräftigen

Unterstützung sehr geholfen hat.

Zum Schluss möchte ich mich bei Marc Holtschmidt bedanken, der mir bei allen

Problemen mit dem Rechner und speziell beim Layout und den vielen Grafiken mit

unermüdlichem Eifer und stetem Interesse zur Seite gestanden hat .

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7. Anhang 94

7.4 Ehrenwörtliche Erklärung Hiermit erkläre ich ehrenwörtlich, dass ich die dem Fachbereich Humanmedizin

Marburg zur Promotionsprüfung eingereichte Dissertationsschrift mit dem Thema:

„Epitheliale Zysten des 3. Hirnventrikels: Vergleichende Untersuchungen zu

Embryogenese, klinischer Präsentation, radiologischen Befunden und Histologie;

Implikationen für das therapeutische Vorgehen.“

im Medizinischen Zentrum für Neurochirurgie Marburg unter der Leitung von Prof.

Dr. Hellwig und die dazu erforderlichen Untersuchungen in den Jahren 1998 bis 2002

selbständig und ohne fremde Hilfe erstellt habe.

Ich habe keine anderen als die in der Dissertation angegebenen Hilfsmittel

verwendet.

Ich habe bisher an keiner in- und ausländischen Fakultät ein Gesuch um Zulassung

eingereicht, noch die vorliegende oder eine andere Arbeit als Dissertation vorgelegt.

München, den 22.05.2003