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ERFAHRUNGSBERICHT ZUR IMPLEMENTIERUNG DER NEUEN ROLLE APN
NEUROLOGIE/STROKE UNIT UNIVERSITÄTSKLINIKUM MÜNSTER
Jan Röttgers (M.Sc.)
Pflegeexperte APN
Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie
Einführung von Advanced Nursing Practice am UKM
– Kontinuierliche Steigerung des Patientenoutcomes und der Pflege
– Startbedingungen von APN bildete des „Trainee Programm“ zum „Bachelor in klinischer Pflege“
– Aufbau von APN im „Magnet Hospital“ (ANCC) -Implementierungsprozess
– Parallelentwicklung mehrerer Advanced Practice Nurse‘s Rollen
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Erfahrungsbericht zur Implementierung von APN Stroke Unit
Grundverständnis 100% APN Tätigkeit
Stellenaufbau: 20% APN Tätigkeit 80% direkte Pflege
Steigender Stellenumfang von derzeit 50% APN Tätigkeit & 50 % direkter Pflege
Relevanz von APN für das Versorgungsfeld Stroke Unit
– Über 1300 Patient/-innen mit Schlaganfallsymptomtik am UKM/ Jahr (UKM, 2017)
– Je nach betroffenem Hirnareal sind innerhalb kürzester Zeit starke Einschränkungen der körperlichen und geistigen Fähigkeiten bei Betroffenen möglich (DGN, 2015)
– Der Schlaganfall als die häufigste Ursache für eine erworbene Behinderung im Erwachsenenalter (DGN, 2012)
– Die „Stroke Unit“ als Ort, an dem sich Patient/-innen und Angehörige erstmalig mit den möglichen körperlichen und geistigen Einschränkungen konfrontiert sehen (Redman, 2009)
– Betroffene weisen ein hohes Wissensdefizit über die Erkrankung auf (Redman, 2009)
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Erfahrungsbericht zur Implementierung von APN Stroke Unit
Methodischer Rahmen
partizipativer,
evidenzbasierter, patientenfokussierter,
Prozess für
APN
(Bryant-Lukosius & DiCenso, 2004)
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Einzelschritte nach „PEPPA“
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Erfahrungsbericht zur Implementierung von APN Stroke Unit
1. Patientenpopulation definieren und aktuelles Versorgungsmodell beschreiben
• Einsatzfelder kennengelernt
• Beteiligte Personen identifiziert („Wer macht was?“)
• aktuelles Versorgungsmodell definiert (Soll- und Ist Analyse)
• Patientenfälle dargestellt
2. Akteure identifizieren und Beteiligte rekrutieren
• Vorstellungsrunde bei jeder Berufsgruppe sowie Leitungsebene mit Überleitung zu Schritt Drei
3. Bedarf für ein neues Versorgungsmodell ermitteln
• Workshops mit allen Berufsgruppen als Bedarfsanalyse (mono-und multidisziplinär)
(Röttgers, 2019; Bryant-Lukosius& DiCenso, 2004; Feuchtinger2014)
Workshop Ergebnisse (Ausschnitt)
FallvignettenSchlaganfall-
patient & nahe Angehörige
Betreuung komplexer
Patienten- und Angehörigen-situationen
Intransparente Therapiestrategie/ Multidisziplinäre Kommunikation
Delir und Schlaganfall
Dysphagie-management
Ethische Fallbetrachtung
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Teilnehmer (n=33)Pflege, Ärzte, Ergo-, Logo-,
Physiotherapie, Sozialdienst, Case
Management, MFA, Stationsleitungen
Einzelschritte nach „PEPPA“
4. Wichtigste Probleme/Ziele zur Verbesserung des Versorgungsmodells
• Problemfeld-clusterung und -priorisierung aus den Ergebnissen der Workshops sowie den Fallanalysen
• Tätigkeits-vertiefungen festgelegt
• Hospitationen im In- und Ausland
5. Neues Versorgungsmodell und Rolle der APN definieren
• Modellierung eines angepassten Versorgungsmodells mit neuen Aufgabenfeldern mit einzelnen ausformulierten „APN Bausteinen“
• Aktualisierung Stellenprofil
6. Umsetzungs-strategie planen
• Rückspiegelung Workshopergebnisse- Verknüpft mit Änderungsstrategien
• Festlegung eins „Meilensteinplans“
• Evaluationskriterien u.a. durch StrokeKennzahlen („Qualitätssicherung Schlaganfall Nordwestdeutschland“) und Re-Workshops
7. APN Einführungsplan umsetzen
• Pilottestung einzelner Maßnahmen u.a.
- Beratungsprogramm
- Neustrukturierung: Multiprofessionelle Zusammenarbeit
- Pflegevisite APN
- ...
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(Röttgers, 2019; Bryant-Lukosius & DiCenso, 2004; Feuchtinger 2014)
Tätigkeitsfeld mit Kernkompetenzen nach Hamric
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(Schober & Affara, 2006)
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Coaching und Beratung
Beratungsprogramm zur Orientierung, Begleitung
und Förderung von Patienten & Angehörigen bei Diagnose Schlaganfall
Zusammenarbeit
Fallsitzungen
Zusammenarbeit
- Erweiterte multiprofessionelle
Organisationsrunden- Multiprofessionelle
(präventive) Fallsitzungen
Konsultation, Beratung,
Coaching
- Pflegevisite- Informelle und spontane
Unterstützung in der Pflege- Gezielte Begleitung „klinischer
Bachelor“ & „MS Nurse“- MulMplikator „INPULS®“
- Kurzfortbildungen auf Station (FoBiDo)
- Lehrtätigkeit
Forschung
Bedarfsanalysen
Forschung
- Stroke Pocket- Projekt Selbst-
management mit Schlaganfall (im Aufbau)
- Qualitative Bedarfsanalysen
Leadership
- Einbindung Pflegender in Projekte
- Vorbildfunktion
Direkte klinische Praxis
Direkte pflegerische Versorgung von
komplexen „Stroke“ Patienten & Angehörigen
Ethische
Entscheidungsfindung
- Präventive Fallbegutachtung- (geplante) Prävention
ethischer Herausforderungen
Tätigkeitsfelder APN Stroke Unit
Kernkompetenz: Beratung & Konsultation Direkte klinische Praxis
– den Betroffenen Orientierung, Sicherheit, Wissen und Förderung vermitteln
– individuelle Bedürfnisse erfassen und begegnen
– Ansätze von Prozessberatung nutzen
– Inhalte zur komplexen (unbekannten) Situation, Krankheitswissen, Selbstmanagement, Sekundärprävention,…
–mündliche Informationen und schriftliche Materialien
– feste Ein- und Ausschlusskriterien
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Erfahrungsbericht zur Implementierung von APN Stroke Unit
Vorsichtung
1. Stroke Unit
Aufnahme < 24 Std.
2. Stroke Unit
3. Kurz vor
Entlassung
Follow-Up
Fazit & Ausblick
– (Deutlich) erleichterter Start von APN durch praktische Pflegetätigkeit
–Haltung des Managements entscheidend
– alle Professionen integrieren
–Geduld & Beständigkeit (Terminplanung, Informationsfluss,...)
– Flexibilität im Implementierungsprozess
–weitere Festigung der bisherigen Tätigkeiten & Zuwachs an (erweiterten) Kompetenzen
– Ausbau der APN Tätigkeit auf Basis der Bedarfserhebungen
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Erfahrungsbericht zur Implementierung von APN Stroke Unit
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
Mit besonderem Dank anS. Jürgens (M.Sc.N.), C. Meißner, M. Paul, K. Deiters (B.A.), K. Hülskamp (B. A.),
E. Wortmann, S. Pfeiffer (Dipl.-Pflegewirtin), K. Kissing, F. Tigges (B.Sc.), N. Kolbe (M.Sc.N.)
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Erfahrungsbericht zur Implementierung von APN Stroke Unit
Quellenverzeichnis
– Bryant-Lukosius & DiCenso (2004): A framework for the introduction and evaluation of advanced practice nursing roles. In: Journal of Advanced Nursing, 48 (5), 530–540.
– Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.) (2012): Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. AWMF-Registernummer: 030/46.
– Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.) (2015): Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls–Ergänzung 2015 Rekanalisierende Therapie. AWMF-Registernummer: 030/140.
– Feuchtinger (2014): Integration von akademisch ausgebildeten Pflegenden. Generalisten und Spezialisten. In: CNE.fortbildung, (4), 12-16.
– UKM (Universitätsklinikum Münster) (2017): Strukturierter Qualitätsbericht für das Berichtsjahr 2017 gemäß § 137 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 SGB V. Zugriff am 12.11.19. Verfügbar unter: https://www.ukm.de/fileadmin/ukminternet/daten/zentralauftritt/patienten-besucher/Qualtitaet_Hygiene/ukm-qualitaetsbericht-2017.pdf.
– Redman, B. K. (2009): Patientenedukation. Kurzlehrbuch für Pflege- und Gesundheitsberufe (Pflegeberatung, Patientenedukation, 2. vollst. überarb. Aufl). Bern: Huber.
– Schober, M. & Affara, F. (2006): Advanced Nursing Practice. International Council of Nursing (ICN), Blackwell Publ. UKOxford. Übersetzt aus dem Englischen von Spirig, R. & De Geest, S. (2008). Huber Verlag, Bern, Seite 58.
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