55
Erfassung von 30 gelisteten Bunkeranlagen im Kreis Aachen die für Verkehrssicherungsmaßnahmen in Betracht gezogen werden Biologische Station im Kreis Aachen e.V. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, LV NRW (BUND NRW e.V.) Bearbeitung: Marielle Singer-Bayrle Dezember 2005

Erfassung von 30 gelisteten Bunkeranlagen im Kreis Aachengwiw.bund-rlp.de/fileadmin/bundgruppen/GruenerWallImWesten/PDF/... · der erfassten Daten in die neue Datenbank, Schwachpunkte

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Erfassung von 30 gelisteten Bunkeranlagen im Kreis Aachen

die für Verkehrssicherungsmaßnahmen in Betracht gezogen werden

Biologische Station im Kreis Aachen e.V.

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, LV NRW (BUND NRW e.V.) Bearbeitung: Marielle Singer-Bayrle

Dezember 2005

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

1

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................1 Abbildungsverzeichnis.........................................................................................................2 Tabellenverzeichnis.............................................................................................................2 1 Einleitung........................................................................................................3 2 Methode .........................................................................................................5 3 Ergebnisse .....................................................................................................6 3.1 Allgemeine Ergebnisdarstellung .....................................................................6 3.2 Erhaltungszustand..........................................................................................7 3.3 Naturschutzfachliche Ergebnisse ...................................................................8 3.3.1 Allgemeine Beschreibung ..............................................................................8 3.3.2 Inventar ........................................................................................................14 3.4 Nutzung des Bunkerumfeldes ......................................................................17 3.5 Verkehrssicherheit........................................................................................22 3.5.1 Maßnahmen und Handlungsbedarf..............................................................24 4 Diskussion ....................................................................................................26 5 Literatur ........................................................................................................30 6 Anhang .........................................................................................................32

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

2

Abbildungsverzeichnis Abbildung 2-1: Fledermauskot in einem Bunker ..............................................................5 Abbildung 3-1: Regelbau Nr. 10 (Lois, D. 2003) ..............................................................6 Abbildung 6-1: Übersichtskarte der Bunker mit Bunker-Nummern ................................33 Abbildung 6-2: Erfassungsbogen...................................................................................34 Abbildung 6-3: Fotonachweis der erfassten Bunker ......................................................38

Tabellenverzeichnis Tabelle 3-1: Bunkeranlagen - Ausdehnung und Grundfläche..........................................7 Tabelle 3-2: Bunkeranlagen - Erhaltungszustand............................................................8 Tabelle 3-3: Bunkeranlagen – Biotoptypen im Umfeld...................................................10 Tabelle 3-4: Bunkeranlagen - Deckenwasser ................................................................11 Tabelle 3-5: Bunkeranlagen - Bodenwasser..................................................................11 Tabelle 3-6: Bunkeranlagen - Frostfreiheit ....................................................................12 Tabelle 3-7: Bunkeranlagen - Frostfreie Spalten ...........................................................12 Tabelle 3-8: Bunkeranlagen - Hohlräume, Spalten und Ritzen......................................13 Tabelle 3-9: Bunkeranlagen - Tiernachweise ................................................................15 Tabelle 3-10: Bunkeranlagen - Tiernachweise und Bunkerzustand...............................16 Tabelle 3-11: Bunkeranlagen - Freizeitnutzung in der Bunkeranlage ............................17 Tabelle 3-12: Bunkeranlagen - Freizeitnutzung der Umgebung ....................................18 Tabelle 3-13: Bunkeranlagen - Nähe zu Häusern, Straßen und Wanderwegen............18 Tabelle 3-14: Bunkeranlagen - Erreichbarkeit ...............................................................19 Tabelle 3-15: Bunkeranlagen - Zäunung und Vergitterung............................................19 Tabelle 3-16: Bunkeranlagen - Bedeutung aus Sicht des Naturschutzes......................20 Tabelle 3-17: Bunkeranlagen - Naturschutzfachlicher Wert ..........................................21 Tabelle 3-18: Bunkeranlagen - Armierungseisen...........................................................22 Tabelle 3-19: Bunkeranlagen - Absturzkanten...............................................................23 Tabelle 3-20: Bunkeranlagen – „Stolperspalten“ ...........................................................23 Tabelle 3-21: Bunkeranlagen – Große lockere Betonbrocken.......................................23 Tabelle 3-22: Bunkeranlagen - T-Träger .......................................................................24 Tabelle 3-23: Bunkeranlagen - Einsturzgefahr ..............................................................24

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

3

1 Einleitung Im Auftrag des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) wurden 30 im

Kreis Aachen ausgewählte Bunkeranlagen des Westwalls untersucht, die bereits im

Jahr 2004 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) als aktuell abzureißen

eingestuft wurden. Durch das zweijährige Moratorium bis März 2007 besteht nun die

Möglichkeit diese Einschätzung von naturschutzfachlicher Seite zu überprüfen. Unter

Verwendung eines speziell für Westwallanlagen vom BUND entwickelten Fragebogens

wurden die Anlagen auf bestimmte naturschutzfachliche, verkehrstechnische und bau-

technische Fragestellungen hin untersucht.

Die BIMA bzw. die Bundesrepublik Deutschland ist nach dem Allgemeinen Kriegsfol-

gengesetz (AKG) nach Kriegsende automatisch Eigentümer der Anlagen geworden und

seither gesetzlich dazu verpflichtet, sich um die Verkehrssicherung der Anlagen zu

kümmern. Die weitaus meisten (90 %) der ursprünglich 20.000 Wehranlagen, der so

genannten Siegfriedlinie ,die zwischen 1938 und 1940 als Westbefestigung entlang der

niederländischen, belgischen und luxemburgischen Grenze zwischen dem nordrhein-

westfälischen Kleve und der Schweizer Grenze bis Basel errichtet wurden, wurden nach

dem Krieg von den Alliierten gesprengt. Ein Großteil ihrer Decken stützenden Stahl-T-

Träger wurde entfernt und verkauft.

Aus Sicht der BIMA ergibt sich aufgrund des Zerstörungsgrades einiger Bunker ein

Problem der Verkehrssicherung. Demzufolge wurden bisher viele Bunker völlig überer-

det und durch Totalzerkleinerung vollständig beseitigt.

Im Laufe der letzten Jahre haben Naturschützer erkannt und für einzelne Bunkeranla-

gen nachgewiesen, wie wertvoll gerade die gesprengten Bunker als Rückzugsraum für

geschützte Tierarten wie beispielsweise Fledermäuse, Wildkatze und Baummarder sind

(STIFTUNG EUROPÄISCHES NATURERBE (EURONATUR) 2000; KÖRBER ET AL. 2004 und 2005;

HAAG, M. & HELB, H.-W.1993, BRAUN, A. 1986, FUßER, A. 1987). Auch für den Bereich der Flora wurde festgestellt wie wertvoll diese sich selbst überlas-

senen von der Natur zurück eroberten Betoninseln sind (BRAUN, A. 1986, HAAG; M. &

HELB, H.-W. 1993; KUNZE, A. ET AL 1991. Einige Moose wurden in Rheinland-Pfalz aus-

schließlich auf ehemaligen Bunkeranlagen und Höckerlinien gefunden (RÖLLER, O.

2003; RÖLLER, O. 2004).

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

4

Ziel des Naturschutzes und des Projektes „Grüner Wall im Westen“ ist den weiteren

Abriss der für die Natur so wertvoll gewordenen „Rückzugsinseln“ auf Dauer zu stop-

pen, um ein überregionales Biotopverbundnetz ähnlich dem „Grünen Band“ an der e-

hemaligen innerdeutschen Grenze zu schaffen.

Anders als in Nordrhein-Westfalen wurde in Rheinland-Pfalz seit Ende Februar 2004 die

Gefahrensicherung durch Totalzerkleinerung und Übererdung der Bunkeranlagen durch

einen Erlass des Ministeriums für Umwelt und Forsten verboten. Die vollständige Besei-

tigung ist nur noch in einzelnen, begründeten Fällen erlaubt (HIMMLER 2004). Zusätzlich

sind bei der Sicherung und Umgestaltung von Bunkerruinen die Eingriffsregelung nach

§§ 4-6 des Landespflegegesetzes, § 34 des Bundesnaturschutzgesetzes (Bestimmun-

gen zu Vorhaben in Natura 2000-Gebieten) sowie die rechtlichen Vorgaben zum Arten-

schutz anzuwenden. Nach der im Oktober 2005 von Öko-Log Freilandforschung im Auf-

trag des Landes Rheinland-Pfalz (MUF, LUWG) im Entwurf vorgelegten Studie „Zur

Nutzung umgestalteter ehemaliger Westwallbunker durch wild lebende Säugetiere in

Rheinland-Pfalz“, ist man jetzt bemüht, einen Weg zu finden den gesamten West-

wallabschnitt als Flächenbaudenkmal unter Schutz zu stellen.

Um die naturschutzfachliche Relevanz der Bunker zu belegen und ein Konzept für ihren

Schutz zu entwerfen wurde am 23.03.2005 vom BUND-NRW ein zweijähriges Abriss-

Moratorium in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden erwirkt.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die 30 unmittelbar vom Abriss bedrohten Bunker im

Kreis Aachen bezüglich ihres Allgemeinzustandes und ihrer Wichtigkeit in Bezug auf

den Artenschutz zu erfassen.

Zur detaillierten Erfassung diente ein vom BUND-NRW, erstmalig entwickelter Erfas-

sungsbogen für Westwallanlagen. Zur Auswertung und Archivierung der Daten wurde

von der Biologischen Station im Kreis Aachen e.V., in Anlehnung an den Erfassungsbo-

gen, eine Access-Datenbank entwickelt. Teil dieser Arbeit war es, durch die Eingabe

der erfassten Daten in die neue Datenbank, Schwachpunkte der Datenbank zu erken-

nen und bereits im Entwicklungsstadium zu beheben. Veränderungen am ursprüngli-

chen Datenbogen (quantitative und qualitative) führten fortwährend zu Anpassungen in

der Datenbank. Die Änderungen hatten zur Folge, dass nicht alle Daten vollständig ein-

heitlich erhoben und ausgewertet werden konnten.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

5

2 Methode Vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege in Bonn wurden digitalisierte Bunker-

standorte und denkmalpflegerische Zusatzdaten für das gesamte Kreisgebiet Aachen

zur Verfügung gestellt. Die Bunker liegen entlang des Wurmtals im Nordkreis bei Her-

zogenrath und Würselen sowie im Stolberger Raum. Zwei Anlagen befinden sich bei

Eschweiler; zwei weitere im Südkreis bei Monschau (siehe Karte 1, Anhang).

Zwei der auf der Abrissliste stehenden Bunkeranlagen befinden sich auf niederländi-

schem Territorium. Sie wurden von der Untersuchungsliste gestrichen. Innerhalb des

Untersuchungszeitraumes wurde von der Stadt Monschau ein Antrag auf Beseitigung

von zwei weiteren Bunkern gestellt, so dass die Zahl der erfassten Bunker bei 30 blieb.

Ein erster Erfassungsbogen (s. Anlage), entwickelt vom BUND wurde Anfang Mai 2005

mit der Biologischen Station im Kreis Aachen sowie weiteren Fachleuten diskutiert und

stand als Arbeitsgrundlage für die erste Datenaufnahme vor Ort zur Verfügung. Der Er-

fassungsbogen wurde in der Praxis und auf Wunsch des BUND auf bestimmte Frage-

stellungen hin ständig weiterentwickelt und

angepasst.

Die Erfassung der Bunkeranlagen erfolgte

in der Regel in einer einmaligen Begehung

und Inspizierung der jeweiligen Anlage zwi-

schen Mai und August 2005. Zwei Bunker

wurden Anfang Oktober erfasst.

Als Kartengrundlage zum Auffinden und

Einzeichnen der zu untersuchenden Bun-

keranlagen diente eine jeweils im DIN A3-

Format ausgedruckte Deutsche Grundkarte

im Maßstab 1:5.000.

Abbildung 2-1: Fledermauskot in einem Bunker

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

6

Für die optischen Untersuchungen wurden folgende Hilfsmittel verwendet: Taschen-

lampe, Kopflampe und Fernglas. Eventuelle Tierspuren (Haare, Knochen, Kot etc.)

wurden zur späteren Nachbestimmung in Plastiktüten mitgenommen oder in Probenglä-

schen (Kot) gesammelt. Als weitere Hilfsmittel dienten Klemmbrett, Erfassungsbögen,

Bestimmungsliteratur, Beobachtungsglas oder Becherlupe, und ein wasserfester Ed-

ding. Der Zustand und wichtige Befunde wurden mit einer Digitalkamera dokumentiert.

3 Ergebnisse Die Ergebnisse der Kartierungen finden sich in der beigefügten Accessdatenbank. Auf-

grund von Änderungen des Erfassungsbogens während der laufenden Kartierung, las-

sen sich nicht alle erfassten Punkte ohne Nachbesserungen auswerten. Im Folgenden

sind wichtige Ergebnisse zusammengefasst dargestellt.

3.1 Allgemeine Ergebnisdarstellung Anlagentyp Unter den Bunkeranlagen befinden sich 13 unterschiedliche Bauformen. Der weitaus

häufigste Bunkertyp ist mit 18 Objekten der so genannte Unterstand. Dieser Bunkertyp

taucht in fünf verschiedenen Varianten auf (Variantenbezeichnung: 010, 010a mit ange-

hängtem Kampstand, 011 und RAD) wobei die Varianten 010- und 010a-Unterstand mit

einer Größe von 11 m x 10 m bzw. 10 m x 8 m weitaus häufiger angetroffen wurden, als

alle anderen Varianten und Bunkertypen.

Abbildung 3-1: Regelbau Nr. 10 (Lois, D. 2003)

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

7

Alle anderen vorgekommenen Varianten und Bunkertypen kamen nur vereinzelt vor.

Neben Unterständen wurden folgende Bunkertypen ermittelt: Wasserbunker, Telefon-

bunker, B1/1-MG-Bunker, B1/5 Doppel-MG-Bunker, D-2-MG-Bunker, 020-Pakbunker

und ein Sanitätsbunker. Nähere Angaben zu diesen Bunkertypen finden sich in der ent-

sprechenden Fachliteratur (Willems, W. & Koschik, H. 1997; Lauer, H. 1979).

Anlagengröße Die im Rahmen dieser Arbeit erfasste Grundfläche einer Anlage kann lediglich ge-

schätzt werden, da dies ab einem bestimmten Zerstörungsgrad nicht genauer möglich

ist. 14 der Bunkeranlagen hatten im ursprünglichen unzerstörten Zustand eine Grund-

fläche zwischen 20-80 m² und gehören damit zu den größeren Anlagen innerhalb dieser

Untersuchung. Bei sieben Anlagen liegt die Grundfläche bei weniger als 20 m². Neun

Bunkeranlagen befinden sich in einem Zustand, in dem die ursprünglichen Ausmaße

der Grundfläche nicht mehr erkennbar sind. Die längsten bei einer Anlage vorgefunde-

nen Betonstücke oder Bruchstücke sind in 16 Anlagen zwischen fünf und 20 Meter lang;

bei 14 Anlagen wurden nur Betonteile vorgefunden die kürzer als 5 m lang sind.

Tabelle 3-1: Bunkeranlagen - Ausdehnung und Grundfläche Anzahl von Bunkeranlagen Grundflaeche Ausdehnung

7 < 20m² < 5m1 20 - 80 m² < 5m

13 20 - 80 m² 5 - 20m6 nicht erkennbar < 5m3 nicht erkennbar 5 - 20m

3.2 Erhaltungszustand Über 90 % aller Bunkeranlagen des Westwalls wurden nach dem zweiten Weltkrieg

durch die Alliierten gesprengt. Von den 30 im Kreis Aachen untersuchten Bunkeranla-

gen wurden 26 Anlagen gesprengt. Die übrigen vier sind durchweg sehr kleine Anlagen

mit einer Grundfläche von weniger als 20 m² und einer relativ geringen Deckendicke

von nur 25-50 cm Dicke. Diese werden als komplett erhalten eingestuft. Im Inneren von

zwei der vier Anlagen hat es vor geraumer Zeit einmal gebrannt. Zwei weitere ange-

sprengte größere Bunkeranlagen wurden mit in die Kategorie „komplett erhalten“ einge-

stuft, weil ihre Decke offensichtlich während der Sprengung nur kurz angehoben wurde

und heute wieder in waagrechter Position an der ursprünglichen Stelle liegt. Räume und

Seitenwände sind weitestgehend erhalten geblieben (s. Tabelle 3-2). Insgesamt sind

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

8

somit sechs Anlagen komplett erhalten geblieben. Fünf der untersuchten Anlagen wur-

den teilweise zerstört. Ein Großteil ihrer Räumlichkeiten ist noch erkennbar und wenigs-

tens zu einem Drittel durch waagerecht liegende Deckenteile z.B. gegen Regen ge-

schützt.

Insgesamt sieben Anlagen befinden sich in einem stark zerstörten Zustand. Mehrere

Meter umfassende Betonbruchstücke liegen so umher, dass das ursprüngliche Ausmaß

bzw. die ungefähre Größe des Grundrisses erkennbar geblieben ist.

Ein Drittel der untersuchten Anlagen wurden komplett zertrümmert vorgefunden. Zwei

Bunkeranlagen sind übererdet, jedoch noch erkennbar.

Tabelle 3-2: Bunkeranlagen - Erhaltungszustand Anzahl Bunkeranlagen Erhaltungszustand

6 komplett erhalten5 teilweise zerstört7 stark zerstört10 zertrümmert2 übererdet

3.3 Naturschutzfachliche Ergebnisse In den folgenden Kapiteln werden naturschutzfachliche Daten zu den Bunkern darge-

stellt, die sowohl die nähere Umgebung als auch den Bunker selber betreffen. Insbe-

sondere der Nachweis von Tierarten aber auch andere Aspekte führen zu einer ersten

naturschutzfachlichen Bewertung von Bunkeranlagen sowie abschließend zu Vorschlä-

gen von Maßnahmen.

3.3.1 Allgemeine Beschreibung

Schutzstatus von Umgebung und Bunkern 70 Prozent der untersuchten Bunkeranlagen (21) befinden sich in Naturschutzgebieten

des Kreises Aachen. Zwölf Anlagen liegen gleichzeitig in FFH-Gebieten (siehe Karte 1,

Anhang). Eine Anlage liegt in einem geschützten Landschaftsbestandteil und sechs An-

lagen liegen in einem Landschaftsschutzgebiet. Zwei Anlagen liegen im ungeschützten

Bereich.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

9

Denkmalstatus

Vier der untersuchten Bunkeranlagen im Kreis Aachen befinden sich auf einer Liste für

Baudenkmäler (Rheinisches Amt für Denkmal und Bodenpflege). Ein Bunker im Stol-

berger Raum befindet sich auf zwei verschiedenen Listen: Der Denkmalliste des Krei-

ses Aachen und der Denkmalliste einer Kommune.

Einbettung des Bunkerbauwerks in der Landschaft Der größte Teil der 30 untersuchten Bunkeranlagen befand sich aus Tarnungsgründen

im Wald oder in Gehölzen (s. Tabelle 3-3), und oft wegen der besseren Übersicht über

das Gelände in leichter bis starker Hanglage. Die relative Nähe zu Wegen gewährte

eine gute Verbindung der Bunker untereinander. Fast 2/3 der Bunkeranlagen befinden

sich zudem in Siedlungsnähe, was sich auf die relativ große Siedlungsdichte im Nord-

kreis zurückführen lässt.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

10

Tabelle 3-3: Bunkeranlagen – Biotoptypen im Umfeld

Bunker Biotoptypen im Bunkerumfeld Aue

Feld/ Acker

Felsen/ Steinbruch

Fichten-forst Fließgewässer Hecke Heide Laubmischwald Mischwald Nadelwald Quellhorizont sonstige Stillgewässer Wiese/Weide

1 3 x x x 2 3 x x x 3 3 x x x 4 5 x x x x x 5 4 x x x x 6 5 x x x x x 7 4 x x x x 8 3 x x x 9 3 x x x

10 3 x x x 11 3 x x x 12 4 x x x x 13 3 x x x 14 4 x x x x 15 2 x x 16 4 x x x x 17 6 x x x x x x 18 4 x x x x 19 3 x x x 20 4 x x x x 21 3 x x x 22 2 x x 23 4 x x x x 24 3 x x x 25 2 x x 26 2 x x 27 3 x x x 28 3 x x x 29 1 x

30 4 x x x x

Häufigkeit eines Biotoptyps 4 5 6 7 15 3 2 21 3 1 1 1 11 20

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

11

Wie bereits erwähnt befindet sich der weitaus größte Teil (26) der untersuchten Bun-

keranlagen im Wald oder am Waldrand. Wald ist praktisch bei allen 30 erfassten Bun-

keranlagen in unmittelbarer Umgebung zu finden. In den meisten Fällen handelt es sich

um Laubmischwald. Daneben kommen andere Waldtypen wie Mischwald, Nadelwald,

Auwald und der reine Fichtenforst vor. Neben Wiesen und Weiden sind häufig Gewäs-

ser in der Nähe; sowohl Fließgewässer (viele Bunker liegen an der Wurm), als auch

Stillgewässer. Des Weiteren kommen Felsen und Steinbrüche, Felder und Äcker, He-

cken und Heiden vor. Man findet fast alle Kombinationen an Biotopstrukturen in der

Umgebung.

Mikroklima / Feuchtigkeit Die klimatischen Bedingungen im zentralen Hohlraum einer Bunkeranlage bestimmen

u.a. die potentiell dort anzutreffenden Tierarten. Durch Kriterien wie Luftfeuchte und

Temperatur gewinnt man Anhaltspunkte, für welche Arten von Tieren die Bunkeranlage

möglicherweise geeignet ist.

Der Praktikabilität halber, wurde für eine erste Grobeinschätzung der Feuchtegrad an

Decke und Boden durch in Augenscheinnahme und Tastsinn ermittelt (Tabelle 3-4,

Tabelle 3-5).

Tabelle 3-4: Bunkeranlagen - Deckenwasser Anzahl Bunkeranlagen Deckenwasser

10 trocken1 feucht8 Stalaktiten

11 nicht ermittelbar

Im Inneren von zehn Bunkeranlagen wurde zum Zeitpunkt der Begehung eine trockene

Decke vorgefunden. Die Decke einer Anlage fühlte sich beim Anfassen feucht an. Acht

Räumlichkeiten wiesen Stalaktiten an der Decke auf.

Tabelle 3-5: Bunkeranlagen - Bodenwasser Anzahl Bunkeranlagen Bodenwasser

13 trocken5 feucht1 sehr nass

11 nicht ermittelbar

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

12

Der zentrale Hohlraum von 13 Bunkeranlagen war am Boden weitgehend trocken. In

fünf Anlagen war er leicht feucht. In einer befand sich trotz sommerlicher Temperaturen

eine große Wasserlache.

Frostfreiheit Die Frage, inwiefern der gesamte Innenraum eines Bunkers oder einzelne Spalten in

Betonteilen im Winter frostfrei bleiben, ist für einzelne Tiergruppen wie z.B. überwin-

ternde Fledermäuse von Bedeutung. Bei der Zuordnung handelt es sich um Einschät-

zungen z.B. aufgrund von Wanddicke oder geschützter Nischen und Spalten.

Tabelle 3-6 zeigt die Ergebnisse zur Frostfreiheit der Bunker im Kreis Aachen. Fünf der

untersuchten Anlagen bleiben im Winter vermutlich frostfrei. Zwei intakte dickwandige

Anlagen, eine teilweise zerstörte dickwandige Anlage sowie zwei Übererdete. Bei weite-

ren fünf Anlagen hängt es davon ab, wie kalt der Winter im Nordkreis Aachens ist. Die

zentralen Hohlräume der Bunker bleiben im Winter evtl. auch komplett frostfrei. Alle

restlichen Untersuchungsobjekte bieten vermutlich keine komplett frostfreie Unterkunft

für Tiere im Winter.

Tabelle 3-6: Bunkeranlagen - Frostfreiheit Anzahl Bunkeranlagen Anlage komplett frostfrei?

5 Ja5 Eventuell20 nein

Es kann davon ausgegangen werden, dass in tiefen Spalten aller dickwandiger Bunker-

anlagen im Winter frostfreie Bereiche zu finden sind, sofern die von der Sprengung üb-

rig gebliebenen Deckenteile eine Mindestgröße nicht unterschreiten.

Tabelle 3-7: Bunkeranlagen - Frostfreie Spalten Anzahl Bunkeranlagen Frostfreie Spalten vorhanden?

22 Ja6 Eventuell2 nein

Diese Untersuchung geht davon aus, dass in mindestes 22 erfassten Anlagen frostfreie

Spalten vorhanden sind. Bei sechs Bunkern sind entweder die Betonbruchstücke zu

klein oder die Wände sind nicht dick genug, um eine Frostfreiheit in kalten Wintern in

der jeweiligen Lage zu garantieren. Dass Bereiche in tiefen Spalten in milden Wintern

frostfrei bleiben, ist jedoch wahrscheinlich. Zwei in der Eifel liegende dünnwandige (ca.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

13

30 cm) Bunker, denen große Teile der Wände fehlen, werden bei den dort üblichen

Temperaturen im Winter bisweilen komplett durchfrieren.

Hohlräume, Spalten und Ritzen Hohlräume, Spalten und Ritzen unterscheiden sich in ihrer Größe. Nicht zerstörte Bun-

ker, wie Wasserbunker bestehen in der Regel aus einem „Hohlraum“, andere können

durch Nebenräume mehrere „Hohlräume“ haben. Bei den zumeist mehr oder weniger

zerstörten Bunkern sind, in Ergänzung zu den größeren Hohlräumen, kleinere Hohl-

räume bis zu zwei Quadratmetern festgehalten worden. Spalten sind Lücken, Vertiefun-

gen oder ähnliches, die i.d.R. aufgrund der Sprengungen eine Öffnungsbreite von mehr

als zehn Zentimetern aufweisen. Als Ritzen werden Spalten kleiner als zehn Zentimeter

festgehalten. Die Tiefe von Spalten und Ritzen konnte nicht festgehalten werden.

Die Ergebnisse (s. Tabelle 3-8) zeigen, dass fast alle Bunker mehr oder weniger viele

Hohlräume haben. Nur die völlig kleinteilig zertrümmerten und übererdeten haben, so-

weit zu erkennen, keine Hohlräume mehr.

Bei den Spalten und Ritzen sieht das Ergebnis differenzierter aus. Eine Zuordnung zum

Zerstörungsgrad ist hier nicht möglich. Sowohl komplett erhaltene als auch zertrümmer-

te Bunker haben mal mehr oder weniger Spalten oder Ritzen.

Tabelle 3-8: Bunkeranlagen - Hohlräume, Spalten und Ritzen Anzahl Bunkeranlagen Hohlräume (< 2 m²)

14 viele13 einige3 (fast) keine

Spalten (> 10 cm)16 viele8 einige6 (fast) keine

Ritzen (< 10 cm)15 viele11 einige4 (fast) keine

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

14

3.3.2 Inventar Fauna In insgesamt 16 Bunkeranlagen, also in jedem zweiten Bunker, wurden Nachweise von

Tieren erbracht (s.Tabelle 3-9: Bunkeranlagen - Tiernachweise).

In sechs Anlagen wurde Fledermauskot gefunden. In drei dieser Anlagen, die mehrfach

begangen wurden, sind Fledermäuse wiederholt angetroffen worden. In einem der Bun-

ker wurde bei der Begehung am 18.11.2005 ein Braunes Langohr (Plecotus auritus,

Anhang IV der FFH-Richtlinie, RL NRW 3) gefunden. In einem weiteren Bunker wurden

ebenfalls Braune Langohren gesichtet. Des Weiteren wurde in diesem Bunker ein Gro-

ßes Mausohr (Myotis myotis, Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie, RL NRW 2) ent-

deckt sowie eine Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus, Anhang IV der FFH-

Richtlinie, RL NRW: durch Naturschutzmaßnahmen nicht mehr gefährdet) durch Netz-

fang bestimmt. In einem weiteren Bunker wurden im Winter 2004/2005 zwei Braune

Langohren und vier Wasserfeldermäuse (Myotis daubentonii, Anhang IV der FFH-

Richtlinie, RL NRW 3) entdeckt. Bei einer Begehung am 29.10.2005 wurden erneut vier

Braune Langohren gefunden.

Des Weiteren wurden Fuchs, Marder und Mauswiesel durch ihre auffälligen Spuren in je

einer Bunkeranlage nachgewiesen. Ob es sich bei dem an Hand von Kot und Fraßspu-

ren (angenagte Federn) nachgewiesenen Marder um den in der RL NRW als gefährdet

(3) eingestuften Baummarder (Martes martes) oder um den Steinmarder (Martes foina)

handelt, konnte nicht festgestellt werden. Weitere Nachweise wie Knochen, Kot, Liege-

kuhlen und Trittspuren von mittelgroßen Säugern wurden in insgesamt vier verschiede-

nen Bunkern erbracht. In drei unterschiedlichen Anlagen gab es durch Kot und Erdlö-

cher Hinweise auf die Nutzung des Bunkerareals durch kleinere Säugetiere. In acht An-

lagen wurden Vögel nachgewiesen. Darunter befanden sich ein Waldkauz, zwei Mal ein

Nest eines Zaunkönigs sowie weitere eindeutige Hinweise auf Vögel (Gewölle, Kot,

Nest), die bisher nicht genauer zugeordnet werden konnten. Amphibien wurden in ins-

gesamt vier Anlagen angetroffen; drei Mal der Grasfrosch und einmal der Bergmolch.

Des Weiteren wurden in zwei Bunkern Spuren von Haustieren gefunden. In einem der

komplett erhaltenen kleinen RAD-Bunker in Stolberg-Münsterbusch befanden sich zwei

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

15

Tabelle 3-9: Bunkeranlagen - Tiernachweise

Bunker Fuchs Marder Mauswiesel Schaf Hauskatze

nicht näher zugeordnete Nachweise von mittel-

große Säuger Maus

nicht näher zugeordnete Nachweise von Klein-

säuger Braunes Langohr

Großes Mausohr

Wasser- fledermaus

Zwerg- fledermaus

nicht näher zugeordnete Nachweise von Fleder-

mäusen Wald- kauz

Zaun- könig

nicht näher zugeordnete Nachweise von Vögeln

Gras-frosch

Berg- molch

Tagpfauen-auge

Höhlen-spinne

1 x 2 x x x 3 x x x x 4 x x 5 x 6 x 7 x x x x 8 x x x x x x x 9 x x x 10 x 11 x 12 x x 13 x 14 x x x 15 x x 16 x x x

Anzahl Bunker-anlagen 1 1 1 1 1 4 1 2 3 1 1 1 6 1 2 4 3 1 2 2

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

16

kleine Schafskadaver. In einer anderen Bunkeranlage im Stolberger Raum wurde ne-

ben einer Reihe von nicht genauer identifizierten Tiernachweisen (verschiedene Kno-

chen, Kot und ein Gewölle) ein Hauskatzenschädel gefunden.

In Tabelle 3-10 ist der Zusammenhang zwischen dem Zerstörungsgrad der Bunkeran-

lagen und dem Auffinden von Tiernachweisen dargestellt. Es zeigt sich, dass teilweise

zerstörte und stark zerstörte Bunkeranlagen tendenziell häufiger von wildlebenden Tie-

ren genutzt werden, als komplett erhaltene, zertrümmerte oder übererdete Anlagen.

Bezieht man sich nur auf wildlebende Tiere, so reduziert sich die Zahl der Tiernachwei-

se in komplett erhaltenen Anlagen von 3 auf 2 Bunkeranlagen.

Tabelle 3-10: Bunkeranlagen - Tiernachweise und Bunkerzustand Anzahl Bunkeranlagen Zustand Spuren vorhanden ?

3 (von 6)komplett erhalten Ja

5 (von 5)teilweise zerstört Ja

5 (von 7) stark zerstört Ja

3 (von 10) zertrümmert Ja

2 (von 2) übererdet nein Flora Es wurde die auf und zwischen den Betonteilen der Bunkeranlage befindliche Vegetati-

on, sowie die im unmittelbaren Umfeld der Bunkeranlage angesiedelte Flora aufge-

nommen. Der Artenreichtum im Bereich der Bunker ist aufgrund des gegenüber dem

Umfeld größeren Strukturreichtums deutlich erhöht. Es wurden zwar bemerkenswerte

Pflanzen, wie z.B. das Galmeiveilchen, jedoch keine Arten gefunden, die im jeweiligen

Untersuchungsraum auf der Roten Liste in NRW als gefährdet eingestuft werden. Fol-

gende bemerkenswerte Arten wurden gefunden: Der Galmei-Schafsschwingel (Festuca

aquisgranensis) und das Galmei-Veilchen (Viola lutea ssp. calaminaria) wuchsen auf

und direkt neben dem Dach zweier Bunkeranlagen, die sich in Stolberg Münsterbusch

auf einem in diesem Gebiet häufigem Biotoptyp, dem Schwermetallrasen auf Kalk be-

finden. Auf einer Bunkeranlage im Stolberger Raum wurde auf kalkhaltigem Untergrund

Seidelbast (Daphne mezereum) festgestellt.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

17

3.4 Nutzung des Bunkerumfeldes Freizeitnutzung am Bunker Bei der Hälfte aller untersuchten Bunker ist deutlich mehr Müll vorhanden als in der

Umgebung. In vier der untersuchten Anlagen befinden sich zwischen anderem abgela-

denen Müll vermutlich Altlasten wie asbestverdächtiges Dachmaterial. In sechs Ankla-

gen war kein Müll zu sehen.

Hinweise wie Müll, Feuerspuren und Trittbelastung können Anhaltspunkte dafür geben,

ob jemand eine Bunkeranlage aufsucht. In elf Bunkern findet man deutliche Hinweise

auf regelmäßige Freizeitnutzung. Acht der Anlagen werden kaum für die Freizeitgestal-

tung in Anspruch genommen. Neun Anlagen werden ihren Indizien nach seit längerem

nicht mehr von Besuchern aufgesucht. Bei zwei Anlagen ist keine Einschätzung auf-

grund der vorgefundenen Situation möglich. Eine dieser Anlagen wurde fast komplett

mit Müll verfüllt. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Anlage aufgesucht wird, ist vermut-

lich gering. Die zweite Anlage scheint aufgrund ihres zertrümmerten Zustandes weniger

attraktiv für die meisten Spaziergänger zu sein. Sie weist ein wenig älteren Müll auf und

liegt in Sichtweite eines häufiger genutzten Wanderweges. Es ist aber durchaus vor-

stellbar, dass die Anlage aufgrund der Sichtbarkeit vom Wanderweg aus, durchaus häu-

fig kurzzeitig betreten wird, ohne dass Müll hinterlassen wird.

Tabelle 3-11: Bunkeranlagen - Freizeitnutzung in der Bunkeranlage

Anzahl BunkeranlagenFreizeitnutzung in der

Bunkeranlage11 Ja8 kaum9 nein2 ?

Bemerkenswert ist, dass im Bereich von acht Anlagen sichtbare Spuren von Feuer (La-

gerfeuer, in einem Fall evtl. Blitzschlag) festgestellt wurden. In einem kleinen türlosen

Telefonbunker wurde eine zusammengefaltete Decke sowie ein an die Seite gestellter

Handfeger mit Schaufel gefunden; Hinweise, die auf die Nutzung des Bunkers als re-

gelmäßigen Übernachtungsplatz deuten.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

18

Freizeitnutzung im Umfeld des Bunkers Tabelle 3-12 informiert über das vermutete Ausmaß von Freizeitaktivitäten in der nähe-

ren Umgebung der Bunkeranlagen. Elf Bunkeranlagen befinden sich in einem Gebiet,

welches durch Freizeitsuchende stark frequentiert wird. Die meisten dieser Anlagen

liegen im Wurmtal bei Herzogenrath, einem Naherholungsgebiet für mehrere Städte im

Nordkreis sowie der Stadt Aachen. Die Umgebung von 14 Bunkeranlagen wird deutlich

weniger von Freizeitsuchenden aufgesucht. Es sind vorwiegend die Bewohner von

Siedlungen in der Nähe, die sich in diesem Gebiet aufhalten. In der Umgebung von fünf

Bunkeranlagen finden wenige Freizeitaktivitäten statt.

Tabelle 3-12: Bunkeranlagen - Freizeitnutzung der Umgebung Anzahl Bunkeranlagen Freizeitnutzung der Umgebung

11 intensiv14 mittel5 gering0 keine

Nähe zu Häusern und Wanderwegen Aus Tabelle 3-13 wird ersichtlich, dass ca. die Hälfte der erfassten Bunkeranlagen di-

rekt im Umkreis von 10 m an einem Wanderweg, einer Straße oder einem Haus liegen.

Im Erfassungsbogen wurde unzureichender Weise nicht zwischen diesen einzelnen

Wahlmöglichkeiten differenziert. In allen Fällen handelt es sich in dieser Kategorie (<

10 m) um unmittelbar in Bunkernähe verlaufende Wanderwege. Um neun Anlagen her-

um befindet sich im Umkreis von 50 m weder ein Wanderweg, noch eine Straße oder

ein Haus. Sieben Anlagen haben einen Abstand von 10 – 50 m zum nächsten Wander-

weg, zur nächsten Straße oder zum nächsten Haus.

Tabelle 3-13: Bunkeranlagen - Nähe zu Häusern, Straßen und Wanderwegen

Anzahl BunkeranlagenNähe zu Häusern, Straßen oder

Wanderwegen9 > 50 m7 10-50 m

14 < 10 m

Erreichbarkeit Die Erreichbarkeit eines Bunkers lässt gegebenenfalls Rückschlüsse auf die Notwen-

digkeit von Verkehrssicherungsmaßnahmen zu. Die Tabelle 3-14 zeigt, dass der weit-

aus größte Teil der Bunkeranlagen (80 %) ohne großen Aufwand gefunden werden

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

19

kann. Fünf Anlagen sind nur unter größerem Einsatz zu erreichen. Ein Bunker liegt in

einer schwer zugänglichen Strauchschicht aus Brombeeren und Adlerfarn.

Tabelle 3-14: Bunkeranlagen - Erreichbarkeit Anzahl Bunkeranlagen Erreichbarkeit

24 leicht5 mittel1 schwer erreichbar

Zugänge zu den Bunkeranlagen Lediglich eine Bunkeranlage war am Zugang zu einem größeren bekriechbaren Hohl-

raum mit einem Knotengeflecht verschlossen (s. Abb. Anhang mit Bunkernr. 050417).

Alle übrigen Anlagen waren als Bauwerk zugänglich, zum Teil aber durch Zäune von

der frei zu betretenden Landschaft abgegrenzt.

Zwei Bunkeranlagen sind von privaten Flächeneigentümern so eingezäunt worden,

dass sie nur schwer zu betreten sind. Beide Bunkeranlagen sind stark zerstört und wei-

sen insbesondere unter Teilen der Deckenplatte größere trockene Hohlräume auf. Einer

der beiden Bunker befindet sich am Ende eines großen privaten Gartens. Das Grund-

stück ist komplett mit einem etwa 1,5 m hohen Maschendrahtzaun plus zwei darüber

befestigten Stacheldrahtstreben eingezäunt. Der zweite durch Zäunung schwer zugäng-

liche Bunker befindet sich mitten auf einer Pferdeweide.

Sieben Bunker sind nur teilweise eingezäunt, meist mit einem einfachen Stacheldraht-

zaun, welcher eine größere Flächengrenze markiert und häufig Lücken und defekte

Stellen aufweist. Es handelt sich hierbei um private Flächen. 21 Anlagen, also mehr als

2/3 der Anlagen weisen keinerlei Umzäunung auf. Häufig liegen alte Stacheldrahtreste

im Bunkerareal herum.

Tabelle 3-15: Bunkeranlagen - Zäunung und Vergitterung Anzahl

BunkeranlagenVergitterung von

Eingängen/ HohlräumenBunkerareal eingezäunt

2 nein ja21 nein nein6 nein teilweise1 teilweise teilweise

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

20

Aktuelle Bedeutung aus Sicht des Naturschutzes Im Folgenden wird die Bedeutung der Bunkeranlagen im derzeitigen Zustand im Einzel-

nen betrachtet. Unter dem derzeitigen Zustand der Anlage ist in diesem Falle nicht nur

die Bausubstanz gemeint, sondern alle zusätzlichen negativen äußeren Faktoren wie

Verfüllung mit Müll, fehlender Sichtschutz bei unmittelbarer Nähe zum Wanderweg, Zu-

gänglichkeit und weitere Faktoren. Tabelle 3-16 zeigt hierzu eine Übersicht.

Tabelle 3-16: Bunkeranlagen - Bedeutung aus Sicht des Naturschutzes (derzeitiger Zustand)

Anzahl BunkeranlagenBedeutung aus Sicht des Naturschutzes

(derzeitiger Zustand)16 sehr hoch7 hoch1 mittel4 optimierbar2 ?

Die naturschutzfachliche Bedeutung im derzeitigen Zustand der Bunkeranlagen wurde

für 16 Bunkeranlagen als sehr hoch eingestuft. In diesen Bunkeranlagen wurden Spu-

ren u.a. von wildlebenden Tieren nachgewiesen oder es ist aufgrund der Ausstattung an

Hohlräumen, Ritzen und Spalten davon aus zu gehen, dass wildlebende Tiere diese

Anlage regelmäßig als Lebensraum nutzen können.

Sieben Anlagen haben derzeit eine hohe Bedeutung für den Naturschutz.

Lediglich einer Anlage kommt eine mittlere naturschutzfachliche Bedeutung zu. Der

stark zertrümmerte Zustand, das Fehlen jeglichen Sichtschutzes und jeglicher Deckung

direkt an einem stark frequentierten Wanderweg lässt vermuten, dass diese Anlage we-

niger für den Artenschutz geeignet ist.

Vier Anlagen wurden der Kategorie optimierbar zugeordnet. Hierbei handelt es sich um

vier von der Bausubstanz her sehr gut erhaltene kleine (Grundfläche < 20 m²) ver-

gleichsweise dünnwandige Bunker, die keine bis wenige Ritzen aufweisen und denen

die Eingangstür fehlt.

Bei zwei gesprengten und später übererdeten Anlagen kann die Bedeutung für den Na-

turschutz nicht eingeschätzt werden. Tierspuren sind derzeit nicht erkennbar.

Abschließende Beurteilung: Naturschutzfachlicher Wert Nach der Durchführung von Artenschutzmaßnahmen kann sich der naturschutzfachli-

che Wert einzelner Bunkeranlagen im Vergleich zu ihrem derzeitigen Zustand (s. vorhe-

riges Kapitel) erhöhen.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

21

Für 17 (statt 16 im derzeitigen Zustand) Bunkeranlagen (56,7 %) ergibt sich ein sehr

hohen Wert für den Naturschutz. Eine Bunkeranlage, deren Grundmauern derzeit noch

mit Müll und eventuell asbesthaltigem Dachmaterial verfüllt sind, liegt geschützt und

abseits von Wanderwegen. Durch die Entfernung des Mülls und der Altlasten wird diese

Anlage erheblich an Bedeutung für den Naturschutz gewinnen.

Tabelle 3-17: Bunkeranlagen - Naturschutzfachlicher Wert (abschließende Beurteilung)

Anzahl BunkeranlagenNaturschutzfachlicher Wert

(nach Durchführung der essentiellsten Maßnahmen)

17 Sehr hoher Wert10 Hoher Wert3 Erhaltungswert

Zehn im Vergleich zu sieben Anlagen haben nach Maßnahmen einen hohen natur-

schutzfachlichen Wert. Die zuvor in der Bedeutung für den Naturschutz als optimierbar

eingestuften kleinen komplett erhaltenen Bunkeranlagen, kommen im naturschutzfachli-

chen Wert in die Kategorie „hoch“, wenn diese Anlagen durch Fledermausgittertüren

und Hangsteine für Fledermäuse versehen werden. Eine zertrümmerte Anlage, die sich

direkt ohne jegliche Deckungsmöglichkeit für größere Tiere an einem sehr viel genutz-

ten Hauptwanderweg befindet, sowie die beiden komplett übererdeten Bunkeranlagen

können voraussichtlich durch keine geeigneten Maßnahmen naturschutzfachlich auf-

gewertet werden. Diese drei Bunkeranlagen sind in der abschließenden naturschutz-

fachlichen Bewertung in der Kategorie „erhaltenswert“ wieder zu finden. Die Kategorie

„begrenzte Eignung“ wurde als abschließende naturschutzfachliche Bewertung im Falle

der 30 untersuchten Bunkeranlagen im Kreis Aachen nicht vergeben. Zu dieser Kate-

gorie zählen Bunkeranlagen, bei denen Naturschutzbelange auch in Zukunft wegen an-

derweitiger intensiver Nutzung keine oder nur wenig Beachtung finden werden. Dies

trifft auf keine der Anlagen zu.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

22

3.5 Verkehrssicherheit Die wichtigsten Kriterien für ergänzende Verkehrssicherungsmaßnahmen sind:

• Hervorstehende Armierungseisen

• Absturzkanten

• „Stolperspalten“

• Große lockere Betonbrocken

• Einsturzgefährdung

Die Verkehrssicherheit der Anlagen hängt neben dem Grad ihrer Zerstörung auch zu

einem großen Teil von ihrer Bauweise ab. So wurden Anlagen aus Tarnungsgründen

häufig extra unter Erdniveau angelegt. Andere wurden in den Hang gebaut. Aufgrund

ihrer Machart weisen sie zum Teil tiefer gelegte Zugänge und versteckt angebrachte

Notausgänge auf. So birgt bereits alleine die Bauweise gewisse Gefahrenpunkte wie

Absturzkanten und tiefere Löcher, sofern die Anlagen nicht kleinteilig zerstört oder ü-

bererdet wurden.

Hervorstehende Armierungseisen Tabelle 3-18 zeigt, dass der überwiegende Teil der Bunker aus dem Beton herausra-

gende Armierungseisen aufweist. Bei 18 Anlagen wurden solche Moniereisen teilweise

entfernt. Bei fünf Anlagen sind noch herausragende Armierungseisen vorhanden.

Tabelle 3-18: Bunkeranlagen - Armierungseisen Anzahl Anlagen Armierungseisen vorhanden?

5 Überall18 Teilweise7 Nein

Ob und in wie fern herausragende Armierungseisen eine Gefahr darstellen können,

hängt zum einen von der subjektiven Wahrnehmung ab und zu anderen von ihrer Lage.

Der Erfassungsbogen lässt keine Aussagen über Anzahl und Lage hervorstehender

Armierungseisen zu.

Absturzkanten Bei allen 30 untersuchten Bunkern handelt es sich um oberirdische Anlagen, zum Teil in

einen Hang hineingebaut, die wie jedes andere Bauwerk auch aufgrund der Höhe Ab-

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

23

sturzmöglichkeiten bietet. Tabelle 3-19 liefert einen Überblick über das Vorhandensein

von Absturzkanten bei intakten, teilweise zerstörten und stark zerstörten Anlagen.

Tabelle 3-19: Bunkeranlagen - Absturzkanten Anzahl Bunkeranlagen Absturzkanten

21 > 1,5m2 ca. 1m7 nein

21 Bunkeranlagen weisen Absturzkanten mit einer Mindesthöhe von 1,5 m auf. Zwei

Bunkerreste weisen ca. 1 m hohe Absturzkanten auf, sieben keine.

„Stolperspalten“

Tabelle 3-20: Bunkeranlagen – „Stolperspalten“ Anzahl Bunkeranlagen Stolperspalten

3 viele (> 5)11 wenige (1-4)16 nein

Wie aus Tabelle 3-20 ersichtlich, weisen drei Bunkeranlagen mehr als fünf „Stolperspal-

ten“ auf. Elf Objekte haben nur wenige (eins bis vier) solcher Spalten. Sechzehn Anla-

gen verfügen nicht über „Stolperfallen“ in Form von Spalten.

Große lockere Betonbrocken Einige gesprengte Bunkeranlagen weisen größere lockere Betonbrocken auf, die an

einzelnen oder mehreren Moniereisen hängen. Bei schräg (dachartig) auf den Unter-

grund aufliegenden Deckenteilen befinden sich bisweilen „Rissmuster“ in der Unterseite

des Betons.

Tabelle 3-21: Bunkeranlagen – Große lockere Betonbrocken Anzahl Bunkeranlagen große, lockere Betonbrocken

20 keine6 wenige (1-4)4 viele (> 5)

Bei insgesamt zehn Bunkeranlagen besteht die Möglichkeit, dass sich Betonbrocken

lösen und herabfallen könnten (siehe Tabelle 3-21). Die Wahrscheinlichkeit eines da-

durch verursachten Unfalls wird jedoch als sehr gering eingestuft, da solch ein Fall in

der Öffentlichkeit bisher nicht bekannt wurde.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

24

Stahl-T-Träger Bei der Erfassung der vorwiegend gesprengten Bunker stellte sich heraus, dass bei ei-

nem Großteil der Anlagen die ursprünglich vorhandenen Stahl-T-Träger entfernt wur-

den. In 16 Anlagen waren keine Stahl-Träger mehr zu finden (Tabelle 3-22). Diese An-

lagen waren durchweg größer (20 – 80 m²).

Tabelle 3-22: Bunkeranlagen - T-Träger Anzahl Bunkeranlagen T-Träger entfernt?

7 Nein7 Teilweise

16 Alle Bei sieben Bunkern sind die Stahlträger nur teilweise entfernt worden. Ebenfalls bei

sieben Anlagen sind die Stahlträger noch vorhanden (drei Stück) oder es hat nie welche

gegeben (vier Stück). Die vier Stahlträger freien Anlagen, sind kleine komplett erhaltene

Anlagen (< 25 m²) mit dünnen Wänden und Decken. Ein Wasserbunker sowie zwei

kleine Bunkeranlagen in Monschau sind die einzigen im Rahmen dieser Arbeit erfassten

Bunker, bei denen die T-Träger noch komplett vorhanden sind. Eine fundierte fachli-

che Aussage zu Statik und Stabilität der erfassten Anlagen ist im Rahmen dieser

Arbeit nicht möglich. Sie sollte durch autorisierte Fachleute erfolgen.

Tabelle 3-23: Bunkeranlagen - Einsturzgefahr Anzahl Bunkeranlagen Einsturzgefahr

0 akut15 fraglich6 sicher9 nein

Tabelle 3-23 zeigt, dass keiner der Bunker als akut einsturzgefährdet bewertet wurde.

Hier wurde davon ausgegangen, dass der Zustand der Bunker seit Jahren unverändert

ist. Die Hälfte der Bunkeranlagen wurde in die Kategorie „fraglich“ eingestuft, da eine

fachliche Aussage zu Statik und Stabilität nicht möglich ist. Fünf komplett erhaltene An-

lagen sowie ein weiterer sind voraussichtlich für die nächsten Jahrzehnte sicher. Bei

neun Anlagen wurde die Kategorie „nein“ gewählt. Sie sind so stark zertrümmert oder

übererdet, dass sie nicht mehr einstürzen können.

3.5.1 Maßnahmen und Handlungsbedarf Maßnahmen Für fast alle Bunkeranlagen gilt, dass sie durch geeignete Maßnahmen verbessert wer-

den können. Lediglich für eine Bunkeranlage wurde kein Maßnahmenvorschlag einge-

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

25

bracht, da diese Anlage übererdet, ohne ersichtliche Tierspuren und gerade noch als

Bunkeranlage erkennbar geblieben ist. Über die Notwendigkeit von Naturschutz- oder

Sicherungsmaßnahmen muss ggfls. vor Ort und mit entsprechenden Fachleuten (z.B.

Artenschutzfachleute, Statiker, u.a.) entschieden werden.

Im Folgenden werden die am häufigsten vorgeschlagenen und / oder aus naturschutz-

fachlicher Sicht wichtigsten Maßnahmen vorgestellt.

• In mindestens drei Anlagen, in denen bereits Fledermäuse gesichtet wurden, ist eine

Berücksichtigung des Artenschutzes notwendig, da es sich um FFH-Anhang IV Arten

handelt. Die Zugänge zum zentralen Hohlraum dieser Anlagen sollten für Besucher

verschlossen werden.

• Für sechs z. T. komplett erhaltene Anlagen wird der Einbau verschließbarer fleder-

mausgerechter Gittertore empfohlen, die das Mikroklima in keiner Weise negativ be-

einflussen. (Sollte im Einzelfall gegebenenfalls überprüft werden)

• In sieben komplett erhaltenen und teilweise zerstörten Bunkern wäre eine Optimie-

rung für Fledermäuse durch Schaffung weiterer Spaltenquartiere sinnvoll. Dafür ei-

genen sich insbesondere Langlochziegel, evtl. Holzbeton und Fledermauskästen.

• Für insgesamt 22 Anlagen wird das Einfrieden des Bunkerareals durch Reisighaufen,

Anpflanzung von Dornengebüsch oder umgestürzte Bäume als sinnvolle Maßnahme

zur Erhöhung der Deckungsmöglichkeiten für Tiere und zur Erschwerung der Zu-

gänglichkeit für Besucher vorgeschlagen

• 20 Bunkeranlagen weisen Müll auf; eine Beseitigung sollte erfolgen

• 13 Anlagen befinden sich in einem Zustand, in dem Maßnahmen zur Erhaltung oder

zur Verbesserung der Bausubstanz in Betracht gezogen werden sollten

• Hervorstehende Moniereisen können bei 15 Bunkeranlagen als Ergänzung zu Arten-

schutzmaßnahmen zur Verkehrssicherung abgeflext werden.

• In zwei Anlagen sollten lockere Betonbrocken, zur Verkehrssicherung abgeflext wer-

den.

• In zehn Anlagen wird das Sichern bzw. Herstellen von Hohlräumen empfohlen.

• Für acht Anlagen wird empfohlen das Mikroklima in ausgewählten Hohlräumen durch

Verschließen von Öffnungen zu verbessern (z.B. Übererdung von Decken und Sei-

tenwänden, Betonplomben/ -platten, Erdwall vor Eingang, Verbesserung der Belüf-

tung, Verbesserung der Luftfeuchtigkeit).

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

26

Handlungsbedarf Bei allen im Rahmen dieser Arbeit erfassten Bunkeranlagen besteht mit der Begrün-

dung zur Verkehrssicherung die Gefahr, dass sie komplett abgerissen werden. Deshalb

gibt es für alle Anlagen Handlungsbedarf. Dringender Handlungsbedarf besteht für alle

Bunkeranlagen, in denen geschützte Tiere nachgewiesen wurden. Davon betroffen sind

sechs Bunkeranlagen, in denen Nachweise von Fledermäusen erbracht wurden.

4 Diskussion Allgemeines Ziel der Arbeit war es zum einen, den baulichen Zustand der aus Verkehrssicherungs-

gründen in der Diskussion zum Abriss stehenden Bunkeranlagen im Kreis Aachen zu

erfassen und zum anderen ihre mögliche Bedeutung für den Artenschutz zu analysie-

ren.

Hierbei ergaben sich erste Erkenntnisse hinsichtlich der Artenschutzrelevanz von Bun-

kern. Immerhin war jeder zweite Bunker faunistisch wertvoll. Aus den gewonnen Er-

kenntnissen resultiert ein Maßnahmenkatalog zur Erhaltung der Bunker im Rahmen

eines Biotopverbundes.

Eine einheitliche standardisierte Erfassung der Bunker hinsichtlich Zustand und Ver-

kehrssicherung hat sich bei der Arbeit mit dem neu entwickelten Erfassungsbogen we-

gen der enormen Variabilität der Zerstörung der Objekte und der Umfeldfaktoren als

äußert schwierig erwiesen

Methodenkritik Wie bereits aus den alten Wehrmachtskarten bekannt (Symposium Trier 2005) waren

Arbeitsgrundlagen wie Karten, Daten und offizielle wie inoffizielle Unterlagen sehr dif-

fus und zum Teil unzureichend bis falsch. So befanden sich zwei Bunker auf niederlän-

dischem Staatsgebiet, andere Bunker waren soweit zerstört (zertrümmert, übererdet),

dass eine Gefährdung und damit eine notwendige Verkehrssicherungsmaßnahme wie

vorgesehen nicht nachvollziehbar ist. Im Rahmen dieser Arbeit konnten solche „Unge-

reimtheiten“ nicht geklärt werden.

Der Erfassungsbogen wurde während der laufenden Kartierung immer wieder ü-

berarbeitet und Erfassungsinhalte wie auch Qualitäten (Anzahl der Auswahlfelder, Diffe-

renzierungsgrade etc.) geändert und den praktischen Erfahrungen bei der Kartierungs-

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

27

arbeit angepasst. Eine Vergleichbarkeit der Daten ist dadurch nicht mehr vollständig

möglich.

Weitere Schwächen des Erfassungsbogens liegen in der Fülle der Aufnahmefelder, de-

ren Aussage nicht für den Bearbeiter vorher fest definiert wurde. Man muss also bei den

erhobenen Daten zwischen „harten“ objektiven Angaben, wie Angaben zum Zustand

(Quadratmeter, Einzäunung etc.) und Tierspuren (direkte und indirekte Nachweise) so-

wie weniger „harten“ Daten wie der Schätzung der Erreichbarkeit in „leicht, mittel und

schwer“ unterscheiden. Damit wird die in der Zusammenstellung erbrachte naturschutz-

fachliche Bewertung deutlich geschwächt, die sich auf beide „Faktentypen“ bezieht. Der

Aufbau des Erfassungsbogens sollte nach diesen Erfahrungen neu überarbeitet werden

und möglichst viele Angaben sollten bereits in der Kartieranleitung definiert oder zumin-

dest eindeutig eingegrenzt werden.

Als arbeitstechnisch sinnvoll hat sich erwiesen, den Bunker zuerst im Gelände zu verifi-

zieren und in einem zweiten Schritt alle vorhandenen Grundlagendaten, Anlagetyp,

Schutzstatus der Landschaft etc. zusammenzuführen. Erst dann sollte die Überprüfung

der vorliegenden Werte und ihre eventuelle Korrektur stattfinden und in einem weiteren

Schritt sollte eine bzw. mehrere naturschutzfachliche Erfassungen vor Ort erfolgen.

Gerade im Bereich der Bau- und Sicherheitstechnik sollten klare Formulierungen vorlie-

gen, die durch einen Sachverständigen abgesichert sind.

Die einmalige Begehung der Bunker ist für die naturschutzfachliche Bewertung nicht

ausreichend. Nachweise von Tieren, Aussagen zur Frostsicherheit u.a. beruhen damit

auf Zufallsfunden und spiegeln nicht einmal die jahreszeitliche Nutzung des Objektes

wider. Hier sollten gezielte Untersuchungen mit bestimmten Fragestellungen z.B. zur

Nutzung der Bunker durch Fledermäuse über mindestens eine komplette Vegetations-

periode erfolgen.

Zu den Ergebnissen Eine Diskussion zu allen Ergebnissen erscheint nicht sinnvoll, da sich aufgrund der sich

im Laufe des Projektes veränderten Erfassung (qualitativ wie quantitativ) einzelne Er-

fassungsbereiche nur noch schwer vergleichen lassen.

Es soll jedoch näher auf den naturschutzfachlichen Teil aus Kapitel 3.3 eingegangen

werden.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

28

In der Landschaft bilden die Bunker eine bedeutende Erweiterung der Biotopstrukturen,

vergleichbar mit anderen sekundären Lebensräumen wie Steinbrüche oder städtische

Gebäude. Sie sind einzigartige Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere, da hier oftmals

keine oder nur im geringen Maß eine menschliche Nutzung erfolgt.

Die Ergebnisse zu den abiotischen Faktoren wie Mikroklima, Feuchte und Frostfreiheit

sind aufgrund der einmaligen Begehung der Bunker kritisch zu bewerten. Abgesehen

von den Stalaktitenfunden, die auf langfristige Feuchtigkeit hinweisen, können nur

schwer Rückschlüsse auf die oben angeführten Parameter gemacht werden. Hier sind

langfristige Untersuchungen und Messungen notwendig. So ließen sich über Mini-Max-

Thermometer die Temperaturen langfristig überprüfen.

Höhlen, Nischen, Spalten und Ritzen bieten den unterschiedlichsten Tierarten Nut-

zungsmöglichkeiten. Diese Strukturen wurden in allen Bunkern in unterschiedlichster

Ausprägung und Anzahl gefunden. Insbesondere die Fledermausnachweise erfolgten in

diesen Strukturen und zeigen damit ihre hohe Bedeutung für diese Tierart an. Ein

Rückschluss auf die naturschutz- oder artenschutzfachliche Qualität eines Bunkers

kann über den Zerstörungsgrad jedoch nicht gemacht werden. Bunker werden von Fle-

dermäusen ganzjährig und in verschiedenster Weise genutzt. So dienen die Anlagen

als Winterquartier, werden zu Zugzeiten für mehrtägige Zwischenstopps genutzt, dienen

als Balzraum sowie als „Sommerquartier“ für Männchen. Es ist bekannt, dass Fleder-

mäuse hierzu sowohl intakte Bunkeranlagen als auch zerstörte bis zertrümmerte Bun-

keranlagen nutzen (Körber mündlich).

Fledermäuse sind nur eine, wenn auch eine sehr bedeutende Artengruppe, die Bunker-

anlagen nutzen. Aufgrund der Nachweise sollten hier vertiefende Untersuchungen vor-

genommen werden. Ein erster Ansatz ist hier das im Mai gestartete Projekt „Län-

derübergreifendes Projekt Fledermäuse in Bunkern" des Arbeitskreises Fledermaus-

schutz Kreis Aachen, Düren und Euskirchen. In diesem Projekt sollen u.a. die momen-

tan nicht zu klärenden Fragestellungen zu Klimadaten, Verhaltensweise, Bedingungen

und Aufwertung des Naturschutzwertes von Bunkern für die Fledermäuse untersucht

werden. Weiterhin sollen in diesem Projekt Mess- und Bewertungsverfahren standardi-

siert werden.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

29

Resümee Die Ergebnisse zeigen, dass eine „Bewertung“ von Bunkern – sei es naturschutzfach-

lich oder hinsichtlich einer möglichen Gefährdung - durch eine einmalige Begehung

sehr schwierig ist, da insbesondere die faunistischen Daten das ganze Jahr über erho-

ben werden müssten.

Die erstmalige Erfassung hat jedoch gezeigt, dass aus naturschutzfachlicher Sicht fast

jeglicher Bunkertyp, unabhängig von seinem Zustand, von hoher Bedeutung für die

Fauna und Flora sein kann. In jedem zweiten wurden immerhin bei dieser Zufallsme-

thode Tiere oder deren Spuren festgestellt.

Einzelne naturschutzfachlich relevante Fragestellungen für einzelne Tierarten in Bun-

kern sind noch zu klären. Gezielte längerfristige Untersuchungen wären wünschens-

wert.

Aus der obigen Untersuchungen ist der Schluss zu ziehen, dass, ähnlich wie in Rhein-

land-Pfalz, die Bunkeranlagen in ihrer Gesamtheit zu schützen sind und für einzelne

Tierarten sogar einen wichtigen Biotopverbund darstellen können.

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

30

5 Literatur BRAUN, A. (1986): Ein Beitrag zur ökologischen Funktion der Westwall-Bunkerruinen;

Mitt. Bad. Landesverein f. Naturkunde u. Naturschutz N.F. 14, 207-229

FUßER, A. (1987): Bunker und Stollen: Schandfleck oder Öko-Nische? Zeitungsserie für

„Die Rheinlandpfalz“

HAAG, M. & HELB, H.-W. (1993): Zur Bedeutung von Bunker-Ruinen für den Arten- und

Biotopschutz; Entomologentagung Wien 1991; Mitt. DGaaE 8: 383-386

HAAG, M. & W. HELB (1993): Zur Bedeutung von Bunker-Ruinen für den Arten- und Bio-

topschutz; Mitt. Dtsch. Ges. Allg. angew. Ent. 8, 383-386

HERMANN, M. (2005): „Zur Nutzung umgestalteter ehemaliger Westwallbunker durch wild

lebende Säugetiere in Rheinland-Pflaz“; Exkursionsbegleiter und Entwurf von Öko-

Log Freilandforschung im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz (MUF, LUWG), kurz

vor der Veröffentlichung

HMMLER, H. (2004): Erlass des Umweltministeriums zu den Westwallbunkern; Pollichia

Kurier, Landespflege und Naturschutz, 20 (2)

KÖRBER, H. & H., THIES, M. (2005): Ersterfassung der Fledermäuse auf ausgewählten

Teilflächen des Nationalparks Eifel 2003-2005; Untersuchung im Auftrag des Nati-

onalparkforstamtes Eifel, unveröffentlicht.

KÖRBER, H. & H., TRIEZEN, M. (2004): Ökologische Bedeutung der Westwallbunker (Fle-

dermäuse, Wildkatze); interne Stellungnahme der Biologischen Stationen Aachen

Düren und Euskirchen im Auftrag des Nationalparkforstamtes Eifel, unveröffent-

licht.

KUNZE, A.; H. LACHMANN & P.J. JANSEN (1991): Zur Vegetation eines alten Westwallbun-

kers bei Arsbeck; Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1991, 197-202

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

31

LAUER, H (1979): Der Westwall, Selbstverlag Zweibrücken RÖLLER, O. (2003): Westwallbunker beherbergen wertvolle Kryptogamenflora; Pollichia-

Kurier 18(4), 28-29

RÖLLER, O. (2004): Westwallbunker sind wichtige Lebensräume für seltene Moose; vor-

läufige Artenliste der an Westwall-Bunkern typischen Moospflanzen.; Pollichia-

Kurier 20(2), 14-15

STIFTUNG EUROPÄISCHES NATURERBE (EURONATUR) (OHNE JAHR), Projekt: Fledermäuse;

Flyer

WILLEMS, W. & KOSCHIK, H. (Hrsg.)(1997): Der Westwall, vom Denkmalwert des Uner-freulichen, LVR, Rheinland-Verlag, Köln

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

32

6 Anhang

I. Karte 1: „Übersichtskarte der Bunker mit Bunker-Nummern“

II. Erfassungsbogen (Version 04.11.2005)

III. Fotonachweis der untersuchten Bunker

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

33

Abbildung 6-1:

Übersichtskar-

te der Bunker

mit Bunker-

Nummern

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

34

Abbildung 6-2: Erfassungsbogen

Projekt „Grüner Wall im Westen“ Bunker-Nr.: ……………… BUND NRW, Melchiorstr. 3, 50670 Köln 1 Erfassungsbogen für Westwall-Bunker Eigene BunkerID: Bunker-Nr. alt:(militär. Nr.): Bunker-Nr. neu (LVR-Nr.): Bearbeiter/in: ............... bearbeitet: _ _ /_ _ / _ _ Zeit: _ _ _ bis _ _ _ Dauer: ... min Lage Koordinaten MTB (TK 50) _ . _ . _ . _ (Gauß-Krüger) _ . _ . _ . _ . _ . _ . _ rechts _ . _ . _ . _ . _ ._ . _ hoch (UTM) _. _._._._._._._ _. _._._._._._._ Höhe über NN _ _ _ m Dokumentation (Foto Nr.): Foto-Archiv: ……………………. Kreis: ................ Gemeinde, OT: ............................ Forstamt: ................................ Die Anlage ist: � erkennbar � erkennbar, aber übererdet � nicht mehr erkb. (pla-niert) Bemerkung: Zustand der Anlage: � komplett erhalten � teilweise zerstört � stark zerstört � zertrümmert � angeerdet � übererdet � Bemerkung: ……………………… Falls übererdet: � neues Gefahrenpotenzial (s. u. Gefahren) Anlage naturschutzfachlich interessant: � ja � bedingt/evtl. � nein Bemerkung: Erneute Kontrolle erforderlich: � nein � evtl. � ja, Monat/Jahr: … Schwer-punkt:.......... Nur weiter, falls erkennbar bzw. naturschutzfachlich interessant Anlage Angaben zum Anlagentyp (s. Fachliteratur): Längste Ausdehnung: � < 5 m � 5-20 m � > 20 m Geschätzte Grundfläche: � < 20 m² � 20-80 m² � > 80 m² Ist der Bunker eingezäunt/abgesichert? � nein � ja, komplett � teilweise Bemerkungen: …………………………………………………………………………………… Vergittert/verschlossen? � nein � ja; falls ja: Fledermausgitter � ja � nein (Hohl-)Räume begehbar: � ja � teilweise � nein Erhaltene Teile: � Grundriss � Wände � Decke (liegend) � Räume ..................... ........................................................................................................................ Wenn teilweise/stark zerstört: Zustand der Deckenplatte/Öffnung nach oben: � gut erhalten � teilweise offen � komplett offen � ......................... Nähe zu Häusern, zu Straße/Wanderweg: � < 10 m � 10-50 m � > 50 m � entlegen (einsam) � Sichthindernis: …………………… Grad der Freizeitnutzung der Umgebung: � intensiv � mittel � gering

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

35

Projekt „Grüner Wall im Westen“ Bunker-Nr.: ……………… BUND NRW, Melchiorstr. 3, 50670 Köln 2

Erreichbarkeit (-> Verk.sicher.pflicht): � leicht � mittel � schwer erreichbar Freizeitnutzung am/im Bunker: � ja � nein falls ja: � Trittspuren � Feuerspuren � Sonstiges: ……………………………………………………………………………… Unrat/Müll � ja � nein altlastenverdächtig � ja � evtl./nein Touristisches Nutzungsinteresse: � hoch � durchschnittlich � gering � geplant Falls vorhanden: � Führungen � Wanderweg � Sonstiges: _______________ Geplant: � Führungen � Wanderweg � Sonstiges: _______________ Flächeneigentum: � privat � Verband � kommunal � staatlich � sonstiges: Bauwerkseigentümer (wenn nicht Bund): Gefahren Gehen pot. Gefahren von der Anlage aus? � ja (s.u.) � nein, Grund: …………………….. hervorsteh. Armierungseisen � überall � teilweise � nein T-Träger entfernt � alle � teilweise � nein hohe Absturzkanten (> 1,5m) � hoch � mittel � nein Höhe:..……. m gefährliche Spalten � viele (> 5) � wenige (1-4) � nein gefährliche, lockere Betonbrocken � viele (> 5) � wenige (1-4) � nein Einsturzgefährdung: � akut einsturzgefährdet � fraglich � sicher besondere Gefährdung durch: …………………………………………………………………. Fachliche Untersuchung a) Umfeld, Situation Lage: � Wald � Offenland � Wald-Randbereich � Siedlungsnähe � Tal � Hang � Kuppe � ............................ Bewuchsgrad der Anlage: � komplett zugewachsen � halboffen � von (benachb.) Bäumen überdeckt � offen falls offen: gibt es besonnte Flächen? � ja � evtl. � nein Die Anlage ist an der Decke: � trocken � feucht � sehr nass � Stalaktiten � ? Die Anlage ist am Grund: � trocken � feucht � sehr nass � stehendes Wasser � ? Mikroklima der Anlage: könnte im Winter komplett frostfrei sein: � ja � evtl. � nein Tiefe Spalten/Nischen könnten im Winter frostfrei sein � ja � evtl./nein Zugluft � ja � evtl. � nein Hohlräume/Spalten(>10 cm)/Ritzen (< 10) /feuchte Senken: � viele � einige � (fast) keine ……………………………………………………………………... ………. (erkennbare Hohl-räume)

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

36

Projekt „Grüner Wall im Westen“ Bunker-Nr.: ……………… BUND NRW, Melchiorstr. 3, 50670 Köln 3 Naturschutzfachlich interessante Biotopstrukturen i. d. Umgebung (ca. 100 m)? � ja � bedingt � nein � Wald: ………………………………………………………. (Baumarten/Struktur) � Feld/Acker � Wiese/Weide � Hecken � Fließgewässer � Stillgewässer � Felsen/Steinbruch � Sonstige: ..................... � keine; Grund: Höckerlinie in der Umgebung vorhanden: � ja � nein (wenn > 1km) (falls ja: Entfernung zur Höckerlinie: rund …….. m) b) Inventar Besondere Tierarten / Spuren festgestellt: � ja � nein falls ja, welche: Rote-Liste-Arten: Tiere: ………………………. Pflanzen(gesellsch.): ………………………… Potenzieller Lebensraum für: � Fledermäuse � Amphibien / Reptilien � Wildkatze � Vögel � andere Tierarten: ..……………………………………. � ? Bemerkung: Detaillierte Kartierung sinnvoll � ja � nein � evtl. falls ja: � Wildkatze � Fledermaus � Sonstige ……………………………….. Besondere Pflanzenarten erkennbar?: � nein � ja Bemerkung: ……………………….. Gehölzarten: ……………………………………………………………………….. Strukturreich (z. B. Alt- und Totholz): � ja � bedingt � nein Bewuchs m. Moosen/Flechten: � > 60 % � 20-60% � < 20% � Krautreich � > 60 % � 20-60% � < 20% � Farnreich � > 20 % � 10-20% � < 10% c) Schutzstatus Bunker/Umgebung �/� Ungeschützter Bereich �/� Vorkommen streng geschützter Arten gem. § 41 (1) BNatSchG �/� FFH-Gebiet ………………………………………………………… Nr.: �/� NSG, NLP .………………………………………………………… Nr.: �/� GLB………………………………………………………………….. Nr.: � ges. gesch. Biotop �/� Landschaftsplan Nr.: � Denkmalliste (� Denkmalzone) Nr.: Denkmalstatus: � geplant � ungeschützt Kulturlandschaftliche Prägung: � hoch � durchschnittlich Bedeutung a. S. d. Naturschutzes: � sehr hoch � hoch � gering � optimierbar � ?

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

37

Projekt „Grüner Wall im Westen“ Bunker-Nr.: ……………… BUND NRW, Melchiorstr. 3, 50670 Köln 4

Schutz- und Optimierungsmaßnahmen sinnvoll? � ja � nein � ? Falls ja: Maßnahmen (optional) � Absturzsicherung/Geländer sinnvoll � Einfrieden: Zaun/Zugang erschweren (Hecke/Reisighaufen/umgestürzte Bäume) � Entfernung von Moniereisen, gefährlicher Betonbrocken � Beschilderung der Gefahrenstelle � Offenhaltungsmaßnahmen � Reinigung der Anlage von Unrat � Sichern bzw. Herstellen von Hohlräumen � Weitere mögl. Trittsteinbiotope i.d. Umgebung/zw. d. Bunkern, d. einbezogen w. könnten (für die weitere Planung) ……………………………………………………………………………….… (Bezeichnung, La-ge)

� Sicherung des Mikroklimas durch Verschließen von Öffnungen (Betonplomben/-platten) � Verbesserung des Mikroklimas (z.B. Sicherung der Frostfreiheit: Übererdung von Decken und Seitenwänden, Erdwall vor Eingang; Verbesserung der Belüftung; Verbesserung der Luftfeuchtigkeit)

� Einbau einer festen Stahltür mit Standardöffnungen � Einbau einer schließbaren Stahltür (für Monitoring) mit Standardöffnungen � Erhöhung des Spaltenangebotes und der Versteckmöglichkeiten � Schließung zu großer Zugänge (Mauerarbeiten) � Erhalt und Verbesserung der Bausubstanz (Sickerwasserschutz, Deckenstützung, Entfer-nung von Gehölzaufwuchs zum Schutz vor Wurzelschäden, Entkernung)

� Sonstiges ………………………………………………………………………………… � Übereignung sinnvoll � Flurneuordnung bei Übereignung erforderlich � Schutzausweisung � Schutzzweck anpassen Zeit: ...... bis …… Dauer: ....min Abschließende Beurteilung: Naturschutzfachlicher Wert: Sehr hoher Wert Hoher Wert Erhaltungswert Begrenzte Eignung Handlungsbedarf: dringender Handlungsbedarf Handlungsbedarf Handlungsbedarf, z.T. jedoch mit großem baulichen Aufwand verbunden ohne akuten Handlungsbedarf ohne Handlungsbedarf/ausreichend gesicherte Anlage

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

38

Abbildung 6-3: Fotonachweis der erfassten Bunker

07 o. Nr. Telefonbunker

07 o. Nr. Wasserbunker

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

39

07A0741a

07A07551b

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

40

050087

050109

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

41

050119

050359

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

42

050417 (Bild 1)

050417 (Bild 2)

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

43

050418

050419

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

44

050426

050427 (Bild 1: Bunker in Bauminsel im Offenland)

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

45

050427 (Bild 2)

050450

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

46

050461

050480

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

47

060084 (übererdet)

060089

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

48

060466

060467

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

49

070114

070121

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

50

070155

070157 (Bild 1)

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

51

070157 (Bild 2)

070197

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

52

070218

070741b (Bild 1)

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

53

0707551a

E0008

Bunkererfassung im Kreis Aachen 2005

54

E022-GW