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Ergebnisse der InHoPe-Studie 01/2015
InHoPe-Projektteam
16.03.2015
Allgemeiner Hintergrund der InHoPe-Studie
− Internationalisierung fokussiert fast nur auf Studierende und Wissenschaftler(innen)
− Informationen zur Internationalisierung des nicht-wissenschaftlichen Hochschulpersonals sind Mangelware− Welchen Beitrag können sie zur Internationalisierung ihrer Hochschule leisten?
− Wie können sie ihre Erfahrungen und Kompetenzen einbringen?
− Wie können sie internationaler werden und was heißt das konkret?
− Wie verändern sie dabei die Hochschule?
− Befragungsrunden in 2014, 2015 und 2016
− Panel für qualitative Fragestellungen, Ergebnisanalysen und Austausch
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 2
Erste Erhebungsrunde (2014)
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 3
− Zeitraum der Online-Befragung (1): August/September 2014
− Fragebogen für nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter(innen)
− Fragebogen für Hochschulen (Leitungsebene)
− Rücklauf:
− mehr als 5.700 Personenvon 292.229 nach Statistischem Bundesamt: Verwaltungs-, technisches und sonstiges Personal, 2013
− mehr als 70 Hochschulenvon 423 nach Statistischem Bundesamt: Hochschulen, 2014
Eckdaten zum Sample (1/2)
− Geschlechterverteilung− 70,9% weiblich, 26,9% männlich
Statistisches Bundesamt: Anteil weiblich am Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personal 70,45%, 2013
− Hochschultyp− 61,7 % arbeiten an einer Universität, 24,2% an einer FH
Statistisches Bundesamt: Anteil Universitäten am Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personal 88%, 2013
− 21,9 % gaben bei der Frage, ob ihre Universität eine sogenannte „Elite-Universität“ ist (Förderung im Rahmen der Förderlinie „Zukunftskonzept“ der Exzellenzinitiative) an: „Kann ich nicht beantworten.“
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 4
Eckdaten zum Sample (2/2)
− Arbeitsbereiche− Lehrstuhl/Institut/Studiengang: 29%
− Fakultäts-/Fachbereichsverwaltung: 11,8%
− zentrale Hochschulverwaltung: 48,7%
− Sonstige: 10,5%
− Berufserfahrung− 43,4% gaben eine allgemeine Berufserfahrung von „21 Jahren und mehr“ an
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 5
Situationsbeschreibung anhand der Daten
− 73,2% haben keine längere Zeit (mind. 3 Monate) im Ausland verbracht (beruflich und/oder privat)
− die Mehrheit hat bisher nicht an Internationalisierungsmaßnahmen teilgenommen
− nicht an Mobilitätsprogrammen teilgenommen: 88,9%
− nicht an einem Sprachkurs teilgenommen: 59,4%
− nicht an einem interkulturellen Training teilgenommen: 86,6%
− aber das Interesse ist groß: zwei Drittel sind sehr oder eher interessiert an Personalmobilität
− etwa die Hälfte der Befragten hat mindestens monatlich Kontakt mit internationalen Studierenden
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 6
Internationalität und Persönlichkeitseigenschaften (traits)− Internationalität: Affinität von Akteuren, eigene soziokulturelle Hintergründe situativ zu relativieren
− Hypothese: Internationalität ist u.a. abhängig von Persönlichkeitseigenschaften (traits)
− hypothetisch angenommene Eigenschaften, die in unterschiedlichen Ausprägungen allen Menschen zukommen. (Röseberg, 1991, S. 209)
− zumindest mittelfristig relativ stabil verstanden. Langfristige Veränderungen werden als durchaus möglich angesehen, u.a. bedingt durch kritische Lebensereignisse (wie z.B. Krankheit, Tod, Arbeitsplatzverlust u.ä.) (Hossiep/Mühlhaus, O. (2005:16).
− zur Beschreibung werden einschlägige Faktoren genutzt werden, die CHE Consult in früheren Projekten entwickelt und eingesetzt (u.a. Erasmus Impact Study) hat: (> memo factors vgl. www.memo-tool.de)
− im Folgenden werden 3 memo-Faktoren betrachtet und zu einem Gesamtwert verrechnet (memo-Total)
− Tolerance of Ambiguity (Offenheit)
− Self-assessment (Selbsteinschätzung)
− Curiosity (Neugier)
− die Werte für die Faktoren werden aus Antworten zu diversen Fragen der Erhebung aggregiert
− die Relevanz der Faktoren wird an definierten Gruppen geprüft
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 7
Kurzbeschreibung der memo-Faktoren
− Neugier− hohe Werte signalisieren, dass eine Person nicht nur offen
gegenüber neuen Erfahrungen ist, sondern diese auch aktiv anstrebt
− Selbsteinschätzung− hohe Werte signalisieren, dass eine Person sich ihrer Stärken
bzw. Schwächen bewusst ist und sich gut selbst einschätzen kann
− Offenheit− niedrige Werte signalisieren, dass eine Person sich unwohl
fühlt, wenn sie mit der Lebensweise anderer Menschen konfrontiert wird
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 8
Gruppen zur Prüfung der memo-Faktoren
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 9
frühere Teilnahmean Internationalisierungsaktivitäten
Nein Ja
geplante Teilnahmean Internationalisierungsaktivitäten
geplante Teilnahmean Internationalisierungsaktivitäten
Nein Ja Nein Ja
Gruppe NN Gruppe NJ Gruppe JN Gruppe JJ
Maßnahmen und memo-Total
Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 10März 2015
Mobilität Sprachkurs interkulturelles Training
68,2
65,6
67,7
64,6 64,6 64,6
64
66
68
70
frühere Teilnahme: Ja frühere Teilnahme: Nein
Maßnahmen und memo-Total
− die Analyse bestätigt die Relevanz der Faktoren: es gibt einen Zusammenhang zwischen der früheren Teilnahme und dem Abschneiden bei memo-Total für alle drei betrachteten Maßnahmenbereiche
− die Faktoren können genutzt werden, um Internationalität im Bereich der Persönlichkeitseigenschaften (traits) zu beschreiben und Veränderungen zu messen
− bei den Sprachkursen ist die Abweichung am geringsten, sie stellen auch eine vergleichsweise niedrige Hürde dar
− nicht nur die Vergangenheit (Erfahrung) wirkt sich auf die Internationalität aus, sondern auch die Planung von Maßnahmen (Interesse und Erwartung)
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 11
Vergangenheit und Zukunft (Mobilität)
Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 12März 2015
73,3 72,3
56,3
67,3
75,0 75,3
57,0
69,1
50,0
60,0
70,0
80,0
früher ja
Zukunft nein
früher nein
Zukunft ja
Neugier Selbsteinschätzung Offenheit memo-Total
Internationalisierung und Verantwortungslevel
− relativ hohe memo-Werte lassen sich auch für Personen nachweisen, die in höheren Verantwortungsbereichen arbeiten, auch hier gibt es einen Zusammenhang
− Personen ohne Führungsverantwortung, die im Ausland waren, haben jedoch höhere memo-Werte als Mitarbeiter(innen) mit höherer Verantwortung, die an keiner Mobilitätsmaßnahme teilgenommen haben
− Je höher das Verantwortungsniveau der antwortenden Personen, desto eher sehen sich diese in der Lage einzuschätzen, ob ihr internationales Potenzial nicht hinreichend ausgeschöpft wird
− gleichzeitig steigt mit zunehmender Verantwortung auch die Überzeugung, dass Internationalisierung einen Mehrwert für die eigene Arbeit bringt
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 13
Nutzung des persönlichen internationalen Potentials und Verantwortungslevel
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 14
31,88%
30,52%
37,20%
34,95%
37,62%
40,16%
43,94%
49,19%
30,50%
29,32%
18,86%
15,86%
mit ausführender Tätigkeit nach allgemeiner Anweisung (z.
B. Datentypist/-in, Sekretariatsassistent/-in).
mit einer qualifizierten Tätigkeit, die ich nach Anweisung
erledige (z. B. Sachbearbeiter/-in, Buchhalter/-in).
mit eigenständiger Leistung in verantwortlicher Tätigkeit
bzw. mit Fachverantwortung für Personal (z. B.…
mit umfassenden Führungsaufgaben und
Entscheidungsbefugnissen (z. B. Direktor/in, Abteilungs-,…
Meiner Meinung nach nutzt meine Hochschule mein internationales Potenzial zu wenig
Stimme voll und ganz zu / Stimme eher zu Stimme weniger / gar nicht zu Kann ich nicht beantworten
Persönlicher Mehrwert durch Internationalisierung und Verantwortungslevel
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 15
31,87%
26,84%
21,62%
18,77%
47,01%
55,24%
69,08%
75,73%
21,12%
17,92%
9,30%
5,50%
mit ausführender Tätigkeit nach allgemeiner Anweisung (z. B.
Datentypist/-in, Sekretariatsassistent/-in).
mit einer qualifizierten Tätigkeit, die ich nach Anweisung
erledige (z. B. Sachbearbeiter/-in, Buchhalter/-in).
mit eigenständiger Leistung in verantwortlicher Tätigkeit bzw.
mit Fachverantwortung für Personal (z. B. Referent/in,…
mit umfassenden Führungsaufgaben und
Entscheidungsbefugnissen (z. B. Direktor/in, Abteilungs-,…
Ich sehe für meine Arbeit keinen Mehrwert in der Internationalisierung.
Stimme voll und ganz zu / Stimme eher zu Stimme weniger / gar nicht zu Kann ich nicht beantworten
Internationalität und Verbundenheit
− die Teilnahme an Maßnahmen im Bereich Internationalisierung steht auch in einem Zusammenhang mit der Verbundenheit zur eigenen Hochschule
− Personen, die zum Beispiel an einem interkulturellen Training teilgenommen haben, sind ihrer Hochschule verbundener
− dieser Zusammenhang findet sich für alle drei betrachteten Maßnahmen (Mobilität, Sprachkurs, interkulturelles Training), wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß
− grundsätzlich scheint es also möglich zu sein, über Internationalisierungsmaßnahmen auch Einstellungen verändern zu können
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 16
0 20 40 60 80 100
Nie
Einmal
Mehrmals
sehr stark eher stark eher nicht stark nicht stark
Teilnahme interkulturelles Training und Verbundenheit mit der Hochschule
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 17
Internationalität und Zufriedenheit
− Personen, die an einer Maßnahme im Bereich Internationalisierung teilgenommen haben, sind zudem zufriedener mit ihrer beruflichen Situation
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 18
0 20 40 60 80 100
nicht teilgenommen
teilgenommen
sehr zufrieden oder zufrieden eher nicht zufrieden oder nicht zufrieden
Mobilität und Zufriedenheit im Beruf
Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 19März 2015
Erste Schlussfolgerungen
− Angesichts der Bedeutung, die der Internationalität in Selbstaussagen von Hochschulen zugemessen wird, ist der Anteil der Personen, die an Maßnahmen teilgenommen haben, gering.
− Es gibt einen Zusammenhang zwischen Internationalisierung und Zielen von Personalentwicklung:− Verbundenheit und Zufriedenheit steigen mit der Internationalität,
− höhere memo-Werte lassen sich für Teilnehmer(innen) an Internationalisierungsmaßnahmen und für höhere Verantwortungsbereiche nachweisen.
− Für Hochschulen wäre eine enge Verzahnung von Internationalisierung und Personalentwicklungsstrategien auch im nicht-wissenschaftlichen Bereich zweckmäßig.
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 20
Internationalisierung ohne Personalstrategie?
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 21
53
31
47
69
0 20 40 60 80 100
Es gibt an unserer Hochschule eineInternationalisierungsstrategie.
Es gibt an unserer Hochschule einePersonalstrategie.
ja nein / weiß nicht
Internationalisierungsmaßnahmen und Nutzen für die Personalentwicklung
− In der Befragungsrunde 2014 wurden drei Maßnahmen betrachtet: Mobilität, Sprachkurse und interkulturelles Training.
− Die Wirkung von Maßnahmen auf verschiedene Aspekte von Internationalität wird unterschiedlich stark einschätzt.
− Betrachtet man den erwarteten Nutzen, geht es stärker um individuelle Fähigkeiten, aber auch um eine Stärkung der Internationalität der Hochschule.
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 22
Worauf wirkt Personalaustausch stark?Die Top 5
Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 23März 2015
96,3
92,6
90,7
90,6
89,1
Horizonterweiterung
Stärkung von interkulturellen Fähigkeiten
kompetenter Umgang mit internen
Zielgruppen
Interesse an Internationalisierung stärken
Identifikation mit den
Internationalisierungsbemühungen
Zustimmung in Prozent
Worauf wirken Sprachkurse stark? Die Top 5
Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 24März 2015
100
85,2
71,7
69,2
68,5
Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse
kompetenter Umgang mit internenZielgruppen
Interesse an Internationalisierung stärken
Identifikation mit den
Internationalisierungsbemühungen
Förderung der Arbeitsmotivation
Zustimmung in Prozent
Worauf wirkt interkulturelles Training stark? Die Top 5
Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 25März 2015
97,9
95,8
93,6
91,7
80,4
kompetenter Umgang mit internenZielgruppen
Horizonterweiterung
Interesse an Internationalisierung stärken
Stärkung von interkulturellen Fähigkeiten
Identifikation mit den
Internationalisierungsbemühungen
Zustimmung in Prozent
Weitere Schritte im Projekt
− Analyse der Ergebnisse einer Vorher-Nachher-Befragung− In der ersten Befragungsrunde wurden Personen identifiziert, die eine Teilnahme an
Internationalisierungsmaßnahmen konkret planen. Diese erhalten einen gesonderten Fragebogen.
− Ziel: Aufschluss zu kausalen Wirkungen der Maßnahmen
− Entwicklung und Auswertung eines multiplen Regressionsmodells zur Differenzierung der verschiedenen Einflussvariablen
− Weitere zwei Befragungsrunden im Herbst 2015 und 2016
− Qualitative Forschung durch Panel/Forum und Workshops
− Identifikation von und Lernen an Good-Practice-Beispielen
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 26
Glossar
− memo− von CHE Consult entwickeltes Analyseinstrument, das mit Hilfe eines psychometrischen Ansatzes
Persönlichkeitseigenschaften wie Neugier oder Offenheit quantitativ abbilden kann
− Internationalität− Internationalität beschreibt Art und Ausprägung solcher Eigenschaften und Aktivitäten von
Organisationen oder Akteuren, die über den je eigenen soziokulturellen Kontext der hinausgehen− individuelle Internationalität bezeichnet transkulturelle Eigenschaften und Aktivitäten von
Akteuren (bspw. Einstellungen, Einschätzungen, Haltungen, Mobilitätsinteressen, Teilnahme an Summer Schools, Austauschprogrammen)
− institutionelle Internationalität umfasst demgegenüber transkulturelle Eigenschaften und Aktivitäten von Organisationen (bspw. Anteil internationaler Wissenschaftler(innen), Verfolgen eines Zielsystems und einer Strategie, Mitgliedschaft in internationalen Hochschulnetzwerken)
− Internationalisierung− bezeichnet den Prozess einer Veränderung der Internationalität von Akteuren oder
Organisationen
März 2015 Ergebnisse InHoPe-Studie 01/2015 (Befragung 2014) 27