22
© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft Ergebnisse des Workshops „Klimaanpassung in der Praxis“ vom 20. Juli 2016 in München Im Rahmen der Studie „Betrieblicher Klimaanpassungsmanager im Unternehmen“ Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie iq-Projektgesellschaft

Ergebnisse des Workshops „Klimaanpassung in der Praxis“ · © Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft Ergebnisse des Workshops „Klimaanpassung

Embed Size (px)

Citation preview

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Ergebnisse des Workshops„Klimaanpassung in der Praxis“

vom 20. Juli 2016in München

Im Rahmen der Studie „Betrieblicher Klimaanpassungsmanager im Unternehmen“

Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographieiq-Projektgesellschaft

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Die Referenten

2

MDgtin Dr. Monika Kratzer, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt

und Verbraucherschutz

Prof. Dr. Jürgen Schmude, LMU München

Heidi Huber-Kamm, Huber Technik GmbH & Co. KG

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Diskussionsrunde

3

Von links nach rechts: Dr. Michael Schneider, bifa Umweltinstitut GmbHHeidi Huber-Kamm, Huber Technik GmbH & Co. KGMDgtin Dr. Monika Kratzer, StMUVProf. Dr. Jürgen Schmude, LMU München

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Folien Prof. Dr. Jürgen Schmude

Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Von der disziplinären zurtransdisziplinären Forschung

Alexander v. Humboldt(1769 – 1859)

Forschungen in Anatomie, Botanik, Zoologie, Geologie, Vulkanologie, Geschichte, Vegetation, Geographie… Forschungsreisen u.a. nach Latein-, Nord- und Südamerika

sowie Russland und Zentralasien

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Von der disziplinären zurtransdisziplinären Forschung

Geography

Disziplinäre Forschung

traditionelle Forschungsfelder Fragmentierung der Wissenschaft klare Zuständigkeiten Forschung innerhalb eines Disziplin

Archaeology

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Von der disziplinären zurtransdisziplinären ForschungDisziplinäre Spezialisierung

Fragmentierung in Teildisziplinen Fokussierung auf Kern(e) der Disziplin zunehmende Spezialisierung

Disziplin

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Von der disziplinären zurtransdisziplinären ForschungDas Beispiel der Geographie

„Entfremdung“ von Physischer- und Humangeographie Entwicklung von „Bindestrich-Geographien“

Physische Geographie

Geomorphologie

Hydrologie

Bodengeographie

etc.

Human bzw. Anthropogeographie

Stadtgeographie

Agrargeographie

Sozialgeographie

etc.

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Von der disziplinären zurtransdisziplinären Forschung

A B

Stagnation (Ruhe) im Kern der Disziplinen Fortschritte vermehrt am Rand von Disziplinen interdisziplinäre und integrative Forschung Entstehung von neuen Disziplinen

Von der disziplinären zur interdisziplinären Forschung

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Von der disziplinären zurtransdisziplinären Forschung

Co-Design von Forschung Co-Produktion von Wissen

Gemeinsame Zielfest-legung (abhängig von gesellschaftl. Relevanz)

Definition von Forschungsfeldern

Implementierung von Forschungsprogrammen

Co-Produktion

WissenschaftlicheIntegration

Relevanz für Wissen-schaft und Praxis

Co-Design

Verbreitung der Ergebnisse(Übersetzung und Kommunikation)

Quelle: eigene Darstellung nach Mauser et al., 2013, S.427.

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Von der disziplinären zurtransdisziplinären Forschung

11

SWOT-Analysis Stärken Schwächen Chancen Gefahren

DisziplinäreForschung

Konzentration auf einen Aspekt, Zeitersparnis

Ausblendung von Problemen am Rand der Disziplinen

Basis für inter-und trans-disziplinäreForschung

Blindheit gegenüber bestimmten Forschungsfragen

Interdisziplinäre Forschung

Erweiterung des Methoden-spektrums

Verständnis-probleme zwischen den Disziplinen

Entwicklung neuer Forschungs-fragen

Isolation von Disziplinen

Transdisziplinäre Forschung

Neue, anwendungs-orientierteFragestellungen

Zeitbedarf Entwicklung von Lösungen für die reale Welt

Beschädigung der Neutralität von Forschung

SWOT-Analyse zur Forschungsausrichtung

Quelle: eigene Zusammenstellung nach GETHMANN, 2012; KLEPPER, 2012; GRUNWALD, 2012.

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Klimakrimi

„Die bayerische Wirtschaft 2040 –Ursachen des Erfolgs oder wie konnte

das passieren?“

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Klimakrimi

13

Im Rahmen eines Klimakrimis haben die Teil-nehmer in zwei Planspielen ermittelt, wie es der bayerischen Wirtschaft gelungen ist, sich im ersten Fall bis zum Jahr 2040 gut an den Klimawandel anzupassen (Spionageakte). Im zweiten Fall ist diese Anpassung nicht gelungen (Ermittlungsakte). Die Teilnehmer haben rekonstruiert, wann und wodurch dies gelungen bzw. nicht gelungen ist.

Im Mittelpunkt standen dabei folgende Akteure: Politik/Gesetzgeber Gesellschaft/Konsumenten Unternehmen Ausbildungsstätten

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft 14

Planspiel Klimakrimi:Auszug aus der verwendeten Spionageakte

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft 15

Planspiel Klimakrimi:Auszug aus der verwendeten Ermittlungsakte

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Positive Bedingungen für Anpassung an den Klimawandel (1/2)

16

Politik… führt Bestandsaufnahme durch übt Vorreiterrolle aus (z.B. im Bereich der E-

Mobilität) passt Fördermittel und Fördermittelvergabe an sensibilisiert und informiert Bevölkerung stellt Chancen des Klimawandels heraus lässt Wandel zu schützt systemrelevante Branchen nicht fördert und lässt Forschung zu setzt Forschungsergebnisse um durchgrünt Städte

Konsumenten… sind gut informiert und haben sich angepasst fragen CO2-neutrale Produkte nach (z.B. aus

dem Ökolandbau) leben ressourceneffizient und ökonomisch versorgen sich regional sensibilisieren ihre Mitbürger

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Fortsetzung (2/2)

17

Unternehmen… arbeiten energieeffizient passen ihr Produktportfolio stetig an treiben Digitalisierung voran papierloses Arbeiten investieren in risikoreiche, neue, innovative Technologien lernen von anderen/Mitbewerbern nehmen an globalem Austausch teil agieren schnell

Ausbildungsstätten… passen Lehrpläne an und füllen diese mit Informationen zum Klimawandel passen die Lehrerausbildung an die neuen Inhalte an machen Klimamodelle und Forschungsergebnisse bekannt vermitteln Wissen über Zukunftsberufe und klären über diese auf

Weitere Aspekte Landwirtschaft produziert klimaangepasst Waldbestand wird rechtzeitig an veränderte Bedingungen angepasst

Für die optimale Anpassung an den Klimawandel muss ein genereller WERTEWANDEL stattfinden!

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Negative Bedingungen für Anpassung an den Klimawandel (1/2)

18

Politik… nimmt Klimawandel nicht ernst,

sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene

setzt Ideen und Projekte nicht um und fördert diese nicht

leistet keine Aufklärungsarbeit verharrt auf bekanntem Terrain nutzt veraltete (Klima-)Daten

Konsumenten… weisen eine mangelnde Bereit-

schaft zur Veränderung auf verschwenden Ressourcen zeigen geringes politisches

Engagement erhalten wenig Informationen

über das Thema Klimawandel in den Medien

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Fortsetzung (2/2)

19

Unternehmen… stehen unter starkem Einfluss von Großkonzernen weisen eine mangelnde Investitionsbereitschaft auf sind ausschließlich auf ihre Eigeninteressen bedacht und Lobbyismus spielt eine große

Rolle

Ausbildungsstätten… sind ungenügend mit der Praxis vernetzt gehen auf das Thema Klimawandel nicht ein und vermitteln keine Inhalte dazu sind untereinander nicht vernetzt sind zu stark von staatlichen Geldgebern abhängig

Weitere Aspekte Großkonzerne nehmen zu stark Einfluss auf das wirtschaftliche und politische Geschehen Landwirtschaft arbeitet mehrheitlich konventionell, biologische Landwirtschaft nimmt nur

einen kleinen Teil ein Medien zeigen wenig Interesse am Thema Klimawandel

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Wie geht´s weiter?

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Nächste Schritte

21

Für den Herbst/Winter 2016 sind drei weitere Workshops geplant, die sich mit folgenden Fragestellungen beschäftigen: Welche Fragen brennen Ihnen unter den Nägeln, wenn es um Klimawandel und Klima-anpassung geht? Wie wollen Sie als Unternehmer/Unternehmerin in diesem Bereich unterstützt werden? Was wünschen Sie sich von einem möglichen Klimaanpassungsmanager und welche Kompetenzen

muss er mitbringen?Ziel der Workshops ist es, gemeinsam mit Ihnen einen Katalog an Leitfragen zu erarbeiten, die ein Klimaanpassungsmanager beantworten können muss, um Ihnen bei allen Fragen zum Thema Klimaanpassung weiterhelfen zu können. Da dies abhängig von der jeweiligen Branche ist, werden wir uns pro Workshop schwerpunktmäßig mit einem Wirtschaftssektor beschäftigen: Workshop 1: Land- und Forstwirtschaft (auch Sonderkulturen), Veranstaltungsort voraussichtlich in

Nordbayern Workshop 2: Produzierendes Gewerbe (Handwerk, Industrie, Baugewerbe) sowie Energie- und

Versorgungswirtschaft, Veranstaltungsort voraussichtlich Raum Augsburg Workshop 3: Tertiärer Sektor (Handels- und Verkehrsunternehmen, Tourismus und Gastronomie,

Dienstleistung und Kommunikation), Veranstaltungsort voraussichtlich in Nieder- oder OberbayernSie können an einem oder an mehreren Terminen teilnehmen. Jeder Workshop ist verbunden mit einer kurzen Exkursion, dauert voraussichtlich maximal 3 Stunden und ist kostenfrei! Über die Termine werden wir Sie in Kürze informieren.

© Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung | iq-Projektgesellschaft

Kontakt:LMU Ludwig-Maximilians-Universität München

Department für GeographieLehrstuhl für Wirtschaftsgeographie | iq-Projektgesellschaft

Prof. Dr. Jürgen SchmudeTel.: +49 (0)89 / [email protected]

Dr. Thomas HüttnerTel.: +49 (0)89 / 2180-4041

[email protected]. Christina Hans

Tel.: +49 (0)89 / [email protected]

Luisenstraße 37D-80333 München