Eritrea - cms1.carinet.de · Vollkommene Staatskontrolle Auf den lebenslangen Staatsdienst und den Beruf kann kein Einfluss geübt werden. Mit dem zugewiesenen Beruf geht auch

„Grundlagenwissen über Herkunftsländer und

Folgerungen für die pädagogische Praxis“

Eritrea

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Geographische Gegebenheiten

• Hauptstadt ist Asmara.

• Vier unterschiedliche Klimazonen prägen die Landschaft Eritreas.

• Das Land umfasst eine Fläche von 124.000 km² (Deutschland im Vergleich 357.000 km²).



Demographische Gegebenheiten

• ca. 6,5 Millionen Einwohner nach groben Schätzungen.

• 43% der Bevölkerung sind unter 14 Jahre alt.

• Schätzungsweise sind über 800.000 Eritreer auf der Flucht.


Religion und Ethnien

Die Amtssprachen sind Sprachen der 9 Ethnien. Englisch und Arabisch sind verbreitet.

9 ethnische Gruppen: Tigrinja (55%), Tigre (30%), Saho (4%) und andere (je ca. 2%)

Bevölkerung ist zu 50% christlich (äthiopisch orthodox und lutherisch evangelisch) und zu 50% sunnitisch muslimisch.


Geschichte

Ehemals italienische Kolonie

Danach Eingliederung in Äthiopien

1961-1991 Unabhängigkeitskrieg gegen Äthiopien

Seit 1993 unabhängiger Staat

Andauernder Grenzkonflikt mit Äthiopien


Politische Situation

Seit der Unabhängigkeit regiert eine Übergangsregierung unter dem Präsidenten Isayas Afewerki

Permanenter Ausnahmezustand

Ein-Parteien-System (PFDJ)

Sämtliche Macht liegt beim Präsidenten


Lebenswelt


Lebenslanger Militärdienst

Militärpflicht für alle Einwohner ab 18.

Polizei setzt diese brutal durch.

Nach 18 Monaten Militärdienst lebenslanger Staatsdienst.

Militärdienst ist sehr harsch und entbehrungsreich.


Vollkommene Staatskontrolle

Auf den lebenslangen Staatsdienst und den Beruf kann kein Einfluss geübt werden.

Mit dem zugewiesenen Beruf geht auch ein zugewiesener Ort einher.

Keine Bewegungsfreiheit, keine Ausweise.

Staatliche Überwachung durch Abhören und Denunziation.

Willkürliche Justiz.


Vergleich mit Deutschland


Weitere Fluchtgründe


Sehr schlechter Verdienst im Staatsdienst

Unterdrückung freier Medien

Sippenhaft

Mangelnde Bildungschancen

Geschätzte 5.000-10.000 politische Gefangene

Hoher Grad an Korruption

Ethnische Marginalisierung


Weg führt über Sudan-Libyen-Italien

Kosten ca. 10.000 €

Große Gefahr durch Militär, Banden, Bürgerkrieg

Fluchtwege und Gefahren


Fluchtwege und Gefahren

Langer Weg durch Wüste

Fahrt über Mittelmeer


Kulturelle Besonderheiten

Allgemeine Aussagen fast nicht möglich.

Hohe Religiosität.

Gleichberechtigung in der Realität.

Rollen im Haushalt.

Eigenes Bild in der Gesellschaft.

Gastfreundlichkeit und Essen.

Selbstausdruck.

Umgang mit anderen Flüchtlingen.


Herausforderungen für das Leben in Deutschland

Großes Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen.

Hohe Wahrscheinlichkeit von Traumatisierung.

Eritreische Gesellschaft von Misstrauen und Angst geprägt.

Angst um Familien in Eritrea.


Herausforderungen für das Leben in Deutschland

Große körperliche und geistige Erschöpfung

Frustration durch langes Asylverfahren

Sprachbarrieren (30% der Eritreer sind Analphabeten)

Diskriminierung und Rassismus

Angst vor Isolation

Essen (Injera)


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !!!

Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen

BIM e.V.

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