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Erker Jahrgang 25 - Juli 2013 Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco Extra I Immobilien & Finanzen, Landwirtschaft Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt Fußball Durchwachsene Saison Wirtschaft Im Gespräch mit Alexander Brenner-Knoll Kultur Gossensaß zwischen Gründerzeit und Gegenwart Wipptaler Milch-Ehe

Erker 07 2013

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ErkerJahrgang 25 - Juli 2013

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Extra I Immobilien & Finanzen, Landwirtschaft

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Fußball

Durchwachsene Saison

WirtschaftIm Gesprächmit AlexanderBrenner-Knoll Kultur

Gossensaß zwischen Gründerzeit und Gegenwart

WipptalerMilch-Ehe

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PR

Hörbar gute Neuigkeiten für SterzingSeit Juni können sich Menschen mit Hörproblemen an die Stadtapotheke

von Dr. Walter Mair wenden. Dort betreut Besser Hören eine neue Außenstelle in Sterzing.Die Beratung ist kostenlos.

Wer aber hat mit Hörproblemen zu kämpfen? „Hörminderungen entwickeln sich oft über Jahrehinweg und viele ältere, aber auch jüngere Menschen gewöhnen sich daran.

Dass ihr Fernseher für andere zu laut läuft, nehmen sie selbst nicht wahr. Nur dass es siemehr und mehr anstrengt, anderen zuzuhören, oder dass sie ihr Handy überhören,

fällt vielen mit der Zeit auf“, weiß Josef Cagol, Hörgeräteakustiker und Geschäftsführervon Besser Hören in Bozen. Jeden Donnerstagnachmittag von 15.00 bis 17.00 Uhr betreuener und sein Team in der Stadtapotheke in Sterzing eine neue Außenstelle. Und das ist gut so.

Denn wer nicht mehr gut hört, scheut Begegnungen mit anderen Menschen.Die Angst, etwas falsch oder gar nicht zu verstehen, ist groß und das führt schnell zur Isolation.

„Wir messen das Restgehör und vereinbaren dann einen Terminmit dem HNO-Arzt. Anschließend suchen wir gemeinsam mit dem Kunden das für ihn

passende Gerät. Bei Bedarf kommen wir dafür sogar kostenlos ins Haus“, so Cagol.Es gibt also keinen Grund, den Besuch beim Hörgeräteakustiker

weiter auf die lange Bank zu schieben.

Besser Hören Cesare-Battisti-Str. 54

39100 BozenTel. 0471 263390, Fax 0471 263 368

[email protected]

Page 3: Erker 07 2013

erker juli 13 3

editorialinhalt erker juli 13

titelgeschichte _ 64

Nächster Redaktionsschluss: 15.07.13Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, [email protected], www.dererker.it

14 _ VERKEHRTödliche Luft

20 _ INTERVIEWIm Gespräch mit Volksanwältin Burgi Volgger

24 _

34 _

52 _

BAUERNPORTRÄTMidl Leider Tötsch „Dox“ und ihr Museum GESCHICHTEGossensaß zwischen Gründerzeit und GegenwartFUSSBALLDurchwachsene Saison

parte italiana47 _ Vipiteno: Latte biologico del Tirolo alla Latteria di Vipiteno

48 _ Cultura: Premio Langer ai “Donatori di musica”

49 _ Fortezza: Sulle tracce del passato

51 _ Sport: Anna Stefani - una stella nascente

58-71 _ erker-extraimmobilien & finanzen, landwirtschaft

rubriken4 _ Leserbriefe 77 _ Erkoku

28 _ Seelsorgeeinheit 78 _ Jahrestage

29 _ Aus dem Leben 82 _ Veranstaltungen

43 _ Woher stammt der Name? 84 _ Pfiffikus

73 _ Frageecke 84 _ Kleinanzeiger

74 _ Soziales 85 _ Sumserin

74 _ Rezept 86 _ Gemeinden

75 _ Rätsel 87 _ Impressum

76 _ Leute 87 _ Vor 100 Jahren

Wipptaler Milch-Ehe

Ab 1. April 2014 liefernrund 190 Bauern aus dem nördlichen Wipp- undStubaital ihre Milch dem Milchhof Sterzing. EineEntscheidung mit vielenBefürwortern – aber auch Gegnern.

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Liebe Leserin, lieber Leser,

Nur wer zickzack denkt, weiß wie der Hase läuft. Ob Christian Egartner des-

wegen so oft Strategie gewechselt hat? Aus dem Wipptaler SVP-Bezirksob-

mann wurde in den vergangenen Monaten jedenfalls keiner der Ortsob-

leute so richtig schlau. Der Unternehmer aus Gossensaß fand ständig neue

kreative Möglichkeiten, seinen eigenen Namen statt dem seiner Neben-

buhler auf die SVP-Liste der Landtagskandidaten zu schreiben. Auch kür-

te die Parteizentrale – bewusst oder unbewusst – ihre Südtiroler SVP-Kan-

didaten einige Wochen später als geplant und die Justiz verlegte den Ge-

richtstermin in der causa „Teissl Hof“ kurzerhand vor. So gewann Egartner

Zeit, seinen Gerichtsprozess in privater Angelegenheit voranzutreiben, der

ihm den Weg zum Wahlkampf versperrte.

Fragen blieben andauernd offen: Kommt Egartner mit Vorbehalt auf die

Liste? Zieht er sich in Ehren zurück? Oder vertröstet ihn die SVP gar mit ei-

nem gepolsterten Posten? Was hat ihm Richard Theiner beim 4-Augen-Ge-

spräch ins Ohr geflüstert? Oder redete ihm am Ende gar der „LH“ höchst-

persönlich ins Gewissen?

Egartners Rückzug Anfang Juni kam derart unerwartet, dass die Ortsob-

leute außerstande waren, sich am selben Abend für „einen der Übrigge-

bliebenen“ – Stefan Hofer oder Alexander Kritzinger – zu entscheiden. Die

Kür sollte schnell folgen, aber Egartner wollte erst einmal „Urlaub machen“,

strich seine Sprechstunden und zauberte zwei Tage später plötzlich zwei

namenlose Kandidaten aus dem Hut. Zeitweise brachte er sich selbst wie-

der ins Gespräch. Ja, er will immer noch in die Politik, erst recht nachdem er

2009 unwählbar aus dem Landtag geschubst wurde und 2010 bei der Bür-

germeisterwahl in Sterzing scheiterte.

Während so mancher SVP-Landtagskandidat schon seit Wochen für Wahl-

kampfotos um die Wette lächelt, Grünen-Politiker schon mal ihr verstaub-

tes Outfit hochglanzpoliert haben, herrschte im Wipptal bis Drucklegung

des Erker – kurz vor der SVP-Bezirksleitungssitzung und dem Gerichtsver-

fahren am 2. Juli – immer noch tote Hose.

Genauso wie bei anderen Parteien im Bezirk. Während die Freiheitlichen

nach dem parteiinternen Gewitter noch Schäden beiseite schaufeln, hat

auch Thomas Eggers Bewegung „Wir Südtiroler“ noch jede Menge Sand im

Startgetriebe. Und Klaus Schusters Name scheint auf der Liste der Grünen

Landtagskandidaten jetzt plötzlich doch nicht auf. Kein Wipptaler bei der

Süd-Tiroler Freiheit, nichts Konkretes beim Movimento 5 Stelle ...

Theoretisch müssen die Listen der Landtagskandidaten erst bis zum 26.

September hinterlegt sein. Bis dahin ist noch Zeit. Aber wie es mit der Zeit

so ist: Mit der Länge wird sie kürzer. Und am Ende schwindet sie ganz. Hof-

fentlich nicht die Aussicht, überhaupt einen Wipptaler Kandidaten in den

Landtag zu bringen. Sonst werden wir uns halt wohl oder übel mit einem

Staats- ... sorry ... Parteisekretär begnügen müssen.

Die Redaktion

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leserbriefe

„Auf Augenhöhe“ – welch Affront!Erker 06/13

Als gebürtige Sterzingerin, Frau ei-nes Facharztes, der seit Jahren im Sanitätsbetrieb arbeitet, und Mut-ter einer PMU-Absolventin, die 2008 in Salzburg in Humanmedizin promovierte und zurzeit ihre Fach-arztausbildung im Ausland absol-viert, habe ich mit großem Interes-se die Bürgerversammlung im Ster-zinger Stadttheater und die Vor-stellung der neu zu gründenden „Medical School“ besucht. Immer wieder ist bei jeder Veranstaltung das Stichwort „auf Augenhöhe“ ge-fallen, immer wieder wurde dies betont, festgehalten, erläutert.Zu meinem tiefsten Entsetzen musste ich in Sterzing feststellen, dass dem absolut nicht so ist. An-scheinend wird nicht einmal un-ter den Führungskräften in illust- rer Runde „auf Augenhöhe“ ge-sprochen. Insbesondere die Art und Weise, wie die Besetzung der Primariatsstelle für Innere Medizin am Krankenhaus Sterzing de fac-to von der Führungsspitze des Be-triebes und dem Landesrat samt seinen Mitarbeitern im Theater-saal dem ärztlichen Leiter, den an-wesenden Ärzten des Sterzinger Krankenhauses und den Sterzinger Bürgern – bei laufender Ausschrei-bung vorgenommen – mitgeteilt wurde. Diese Vorgangsweise nennt Theiner „auf Augenhöhe“ kommu-nizieren – welch Affront!Auffallend auch, wie die Spitze des Sanitätsbetriebes den kritischen Äußerungen von Ärzten und Bür-gern aus dem Plenum begegnet. Lächelnd, arrogant und von oben bestimmt scheint der Grundtenor zu sein, wurde ja alles bereits vor-ab entschieden und potentielle Be-werber a priori ausgeschlossen!

Kritik muss prinzipiell ernst genom-men werden, um „auf Augenhöhe“ debattieren zu können. Es gab im Plenum nur vage Vorstellungen, wie die Zukunft der notwendigen Neuorganisation des Krankenhau-ses aussieht, die Message ist noch nicht angekommen, da Ad-hoc-Entscheidungen getroffen werden. Die Leute haben Angst, ihren Ver-trauenschirurgen zu verlieren, der sie seit 28 Jahren zufriedenstel-lendst betreut. Wie könnte er je-den seiner Tumorpatienten zur OP in ein anderes Krankenhaus beglei-ten?Theiners Aussagen zufolge wurde seine Frau von ihrem behandeln-den Arzt von Schlanders nach Me-ran zur OP (welch Privileg!) beglei-tet. Wie sollte Dr. Robert Pfitscher jeden seiner Patienten begleiten und gleichzeitig seine Arbeit in Sterzing verrichten? Hut ab vor sol-chen Aussagen! Für Dr. Pfitscher wird sicher eine adäquate Lösung gefunden, wie im Verlauf der Dis-kussion angedeutet wurde.Mir ist bewusst, wie schwierig der Weg der Neuorganisation eines Be-triebes ist, und ich weiß, dass bei aller ökonomischer Notwendigkeit immer der Patient die Nr.1 sein soll-te und die Mitarbeiter des Sanitäts-betriebes sich nicht vom Betrieb entfremdet fühlen sollten (Leider tun dies viele!).Gesundheitssysteme neu zu defi-nieren und „richtig“ zu bewerten ist nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine philosophisch-ethische Notwendigkeit. Der Salz-burger Philosoph und Armutsfor-scher C. Sednak meint, dass gera-de in Zeiten knapper Ressourcen nicht entscheidend sei, über wie viele Güter Menschen verfügen, sondern was sie damit anzufan-gen wüssten. Gesundheit sei kei-ne Ware, ebenso wie Bildung, da-

Vier Attraktionenfürs WipptalErker 05/13

Sterzing und Brenner haben er-kannt, dass sie attraktiver für Gäs-te werden müssen, wenn sie vom Fremdenverkehr leben wol-len, nachdem die früheren Wohl-standsquellen „Waren- und Perso-nenverkehr“, „Erz“ und „Währungs-tourismus“ versiegt sind. Die land-schaftliche Schönheit, die kultu-relle Vielfalt und die vielseitigen körperlichen Betätigungsmöglich-keiten Tirols bieten auch Sterzing und Gossensaß/ Pflersch gute Vor-aussetzungen dafür, den Fremden-verkehr und damit den Wohlstand der Bevölkerung zu fördern. Die vielfältig vorhandenen Möglichkei-ten müssen aber attraktiv weiter-entwickelt werden, wenn sie mehr Gäste anziehen (attrahere = lat. für „anziehen“) sollen, und zwar nicht nur Tagesgäste, sondern Urlaubs-gäste, denn vor allem die „bringen echt Geld“.Mit Sicherheit bedeutet die ge-plante Lift-Verbindung der Ski- und Wandergebiete Roßkopf und Ladurns mindestens eine Verdop-

pelung der Attraktivität beider Gemeinden für Urlaubsgäste. Ge-mischte Finanzierung privat/ öf-fentlich bei privatem Management sollten möglich sein. Erhebliches Entwicklungspotential bieten auch die herrlichen Wasser des Eisack und seiner Zuflüsse: Wenn ihre Ufer innerörtlich gärtnerisch und landschaftlich kultiviert würden, so dass sie zum erholsamen Spa-zierengehen und Verweilen einla-den würden, würde das die Anzie-hungskraft auf Gäste, vor allem auf Übernachtungsgäste, ebenfalls er-heblich steigern. Öffentliche und EU-Finanzierung sollten möglich sein. Des weiteren wollen Mehr-tagesgäste natürlich die Möglich-keit haben, auch einmal die ande-ren Täler und Berge Südtirols und die jenseits des Brenners bis Inns-bruck sowie das gastronomische und kulturelle Angebot von Brixen, Bozen und Innsbruck sowie die dortigen Shopping-Möglichkei-ten kennen zu lernen. Und zwar ohne selbst Auto fahren zu müs-sen – man ist ja schließlich im Ur-laub. Dafür wäre nötig, dass auch Trenitalia den Fremdenverkehr un-terstützt und bis Mitternacht im Stunden-Takt zwischen Meran, Bo-zen und Innsbruck verkehrt. Und schließlich erwarten die Tagesgäs-te, dass die Geschäfte auch im obe-ren Wipptal dann offen sind, wenn sie einkaufen wollen, d. h. über die Mittagszeit.Mit diesen vier „Attraktionen“ ließen sich die Gästezahlen und vor allem auch die Übernachtungen sicher nachhaltig erhöhen, und nach ei-niger Zeit würden sich auch private Investoren angeregt fühlen, zusätz-liche Hotelbetten in Sterzing und in Gossensaß/ Pflersch zu bauen.

H. Jürgen Geib,Limeshain/ Hessen und Sterzing

„Die geplante Lift-Verbindung Roßkopf-Ladurns wird die Attraktivität der Gemeinden Sterzing und Brenner mindestens verdoppeln“

H. Jürgen Geib, Limeshain

her dürfe es keinen Markt dafür geben. Alles bewegt sich zwischen Menschlichkeit und Machbarkeit. Es kann sein, dass Mitarbeiter und Patienten die Leidtragenden sind.Außerdem finde ich es nicht in Ord-nung, dass sich Bürgermeister Fritz Karl Messner bei Michael Seeber öffentlich für die Neuro-Reha be-dankt, da der Plan der „Re“-Orga-nisation anscheinend vorliegt und von der „Sanitätsspitze“ ausgear-beitet wurde. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt!

Renate Girtler

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Schreiben Sie uns!Liebe Leser, Ihre Meinung ist uns wichtig und soll auch den an-deren Lesern bekanntgemacht werden. Wir gestatten uns, Leser-briefe aus Platzgründen sinnrespektierend zu kürzen.

[email protected] www.dererker.it

UntragbarerStraßenzustand

Ich möchte, auch im Namen meh-rerer Bewohner, auf den untragba-ren Straßenzustand im Pfarranger aufmerksam machen. Mehrere Ge-spräche der Anrainer mit der Ge-meindeverwaltung haben nichts gebracht. Die Straße, die vor eini-gen Jahren an die Gemeinde über-gegangen ist, befindet sich in ei-nem chaotischen und katastropha-len Zustand. Seit September 2012 ist die Straße eine offene Baustelle; eigentlich hätten die Arbeiten in-nerhalb weniger Wochen beendet sein sollen.Für einige Wochen kann man si-cherlich auch ohne geteerte Stra-ße auskommen, über mehrere Monate sieht die Sache schon an-ders aus. Da hilft es auch nicht, wenn man ab und zu die Löcher zumacht, wohlgemerkt, ohne die Straße zu teeren, denn beim ersten Regenfall sind die Löcher und der andauernde Schmutz in den Woh-nungen wieder da.Jede Bergstraße steht besser da als die nicht geteerte Pfarrangerstra-ße mit ihren zahlreichen Schlaglö-chern und dem Kies und den Stei-nen, die jede Menge Staub verur-sachen. Dass es die Gemeindever-waltung in einem halben Jahr nicht schafft, eine zumutbare Straße her-zustellen, ist eigentlich ein Armuts-zeugnis.

Davide Orfino, Sterzing

Danke

Die Schützenkompanie Sterzing möchte sich herzlich bei Familie Aukenthaler für die jahrelan-ge Bereitstellung des Feldes für das Herzjesu-Feuer bedanken. Außerdem bedanken wir uns herzlichst bei den Tankstellen Total (Ingrid Kofler), Eni (Peter Paul Gschnitzer) und Shell (Ro-bert Schifferle) für die Spenden, damit das Herzjesu-Feuer auch dieses Jahr gelingen konnte.

Schützenkompanie Sterzing

„Männerabend“Am 30. Mai fand in der Biblio-thek Mauls ein Männerabend statt. Dabei haben Leser Bü-cher und Zeitschriften einfach und fesselnd dem Publikum näher gebracht und weckten sofort die Neugier. Bei einem Glas Rotwein und etwas Speck kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Für die Idee und deren Ausarbeitung dieser gelunge-nen Veranstaltung möchte ich mich bei der Bibliotheksgruppe Mauls bedanken. Macht weiter so. Sollte irgendwann wieder eine Einladung im Postkasten liegen: Ich bin dabei!

Oswald Überegger, Mauls

Grundlos beschuldigt

Auf der Suche nach einer Bluse ging ich in ein Geschäft in Sterzing. Ich stöberte einige Zeit im Sorti-ment, da ich jedoch nichts Passen-des fand, verließ ich das Geschäft wieder mit leeren Händen.Einige Monate später versuchte ich in dem Geschäft erneut mein Glück und wurde sofort ins Kreuz-verhör genommen: Woher ich käme und wie ich hieße. Als ich auf die gestellten Fragen antworte-te, beschuldigte mich die Frau, bei meinem letzten Besuch eine Bluse entwendet zu haben. Ich war fas-sungslos, da ich mir keiner Schuld bewusst war bzw. bin. Da die Frau ihre Anschuldigung nicht zurückziehen wollte, aber auch keine Beweise hatte, bis auf ein vermeintliches Video, das je-doch noch nie jemand zu Gesicht bekommen hatte, beschloss ich, die Polizei mit einzubeziehen und wandte mich an die Carabinieri von Sterzing.Diese erklärten mir jedoch, dass eine Anzeige wegen Rufmord nicht rentabel sei, da Aussage ge-gen Aussage stehe. Ich frage mich nur, wenn ich an-geblich diese Bluse gestohlen ha-ben soll, und die Geschäftsführe-rin alles per Überwachungskamera festgehalten haben will und mich auch öffentlich des Diebstahls be-schuldigt, warum sie dann keine rechtlichen Schritte einleitet und auch nicht bereit ist, zu einer Aus-sprache mit mir zu den Carabinieri zu kommen?Resümee: Es ist traurig zu sehen, welche Geschäftsleute in Sterzing kursieren und vor allem, was sie sich alles erlauben dürfen und da-mit auch noch ungestraft davon-kommen. Für mich war es ein einschneiden-des Erlebnis, das mich sehr belas-tet hat. Dass weder Justiz noch Ge-schäftsführung nach einer Lösung suchen und auf ihren Standpunk-ten beharren, finde ich einfach nur beschämend.

Birgit Wieland, Sterzing

leserbriefe

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aktuell

Ergebnis Umfrage JuniTeilen Sie den geschlossenen Rücktrittder Freiheitlichen im Wipptal?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!

Die Juli-Frage Sollten sich die Wipptaler Fußballclubs im Jugendsektor zusammenschließen?

ted-umfrage

Ja

Nein

51 %

49 %

Windkraft- freies PfitschGeht es nach dem Pfitscher Ge-meinderat, sollen sich in Pfitsch auch in Zukunft keine Wind-räder drehen. Deshalb hat er 2011 beschlossen, den Land-schaftsplan dahingehend zu ändern, dass die Errichtung von Windkraftanlagen nicht mehr möglich sei.Diesem Vorhaben machte aller-dings die Landesregierung ei-nen Strich durch die Rechnung. Im August des Vorjahres folg-te sie den Argumenten einiger privater Rekurssteller und lehn-te die Abänderungen am Land-schaftsplan kurzerhand ab – ohne jegliche Begründung. Die Gemeinde rekurrierte ihrerseits vor dem Verwaltungsgericht. Dieses hat den Rekurs ange-nommen, womit der Beschluss der Landesregierung aufgeho-ben wird.Im Urteil wird darauf verwie-sen, dass die Regierung nicht die Interessen Privater, son-dern der Öffentlichkeit zu ver-treten habe. Weiters habe sie sich in Widersprüche verstrickt, wenn sie in einem Grundsatz-beschluss die Errichtung von Windkraftanlagen in Südtirol untersage, gleichzeitig jedoch die Pfitscher Berge von dieser Regelung ausnehme.Die Verfahrenskosten in Höhe von 5.000 Euro hat das Land zu tragen.

Nachdem das Verwaltungsgericht die Ausklamme-rung der Achenrainschlucht aus dem Verbot der hydroelektrischen Nutzung als unzulässig erklärt hat, legt die Ge-meindeverwaltung von Ratschings nun vor dem Staatsrat in Rom Beru-fung gegen das Urteil ein.Auf eine Anfrage von Pius Leitner (Frei-heitliche) hin beschäftigte sich kürz-lich auch der Landtag mit der Thema-tik. Leitner wollte wissen, warum die Landesregierung 2012 die Änderung des Landschafts-planes genehmigt habe und was sie nun zu tun ge-

denke. Die Achenrainschlucht sei bereits im Jahr 2005 als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden, replizierte Landesrat Florian Mussner. Da sich die Gemeinde aber die Möglichkeit vorbehalten wollte, den Bach zur Energiegewinnung zu nutzen, habe sie um die entsprechen-de Änderung angesucht. Die Landes-regierung habe daraufhin eine hyd-roelektrische Nutzung untersagt, ge-nannten Abschnitt sowie Kleinkraft-

werke ausgenommen. Das Rechtsamt prüfe nun einen Rekurs beim Staatsrat.

Grollender FelsWie aus dem Nichts kamen sie, die riesigen Gesteinsbrocken, als sie am Vormittag des 5. Juni unweit des Weilers Afens urplötzlich auf die Pfitscher Straße krachten. Sie hatten sich 250 Meter oberhalb der Straße gelöst. Riesenglück hatte ein Arbeiter der Wildbachverbauung. Er sprang gerade noch rechtzeitig ab, be-vor ihm Sekunden später ein gro-ßer Felsblock entgegendonnerte und seinen Lieferwagen mit in den Straßengraben riss.

Achenrainschlucht:Gemeinde geht in Berufung, Land prüft Rekurs

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Des Wetter will i verscheichn, in der Bodewonne a

Wosser eichnrinnen lossn und Dolce Vita

wia am Mittelmeer mochn.

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erker juli 13 7

in den mund gelegt I Der Landeshauptmann in Sterzing bei „Prima la musica“ (02.06.2013) vor dem Stadttheater.

Moansche schun, Luis,

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man in Sterzing nit.

In einem Beschlussantrag hat die Süd-Tiroler Freiheit eine Volksab-stimmung zum geplanten Wind-park am Sattelberg mit binden-dem Ergebnis gefordert. Großpro-jekte sollten nicht ohne Zustim-mung der betroffenen Gemeinden verwirklicht werden.Der Antrag wurde mit neun Ja-, 17 Nein-Stimmen und vier Enthal-

tungen abgelehnt. Eine Volksab-stimmung sei mit dem neuen Ge-setz zur Bürgerbeteiligung sowie-so möglich, argumentiert SVP-Lan-desrat Florian Mussner - und er deutet an, nicht gegen Windparks zu sein: „Wenn ab 2020 keine neu-en Wasserkraftanlagen mehr mög-lich sind, muss man sich nach Alter-nativen umsehen.“

Keine zwei Jahre alt und schon reif für den Papierkorb: Es geht um die Pflicht, Treuhandgesellschaften bei Kraftwerkskonzessionären offen-

zulegen. Ein Sanierungsgesetz soll diese Pflicht wieder abschaffen, weil sie einem rechtlich erlaubten

Institut der treuhänderischen Be-teiligung widerspricht. Profitieren würde laut Neue Südti-roler Tageszeitung vor allem eine

Gesellschaft: die Stein an Stein Italia GmbH. Sie ris-kierte den Entzug der Kon-zession, da sie dem Land sämtliche Hintermänner ver-schwieg. Der Konzessions-entzug, zu dem es de fac-to bis heute nie gekommen ist (Erker 06/13), wäre damit endgültig hinfällig. Dutzen-

de Treuhandbeteiligungen ste-cken auch hinter Energieriesen wie Edison und Enel.

Korrektur im Gesetz

Windpark

Keine Volksabstimmung

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politik

Bei den Freiheitlichen im Wipptal herrscht Totenstille – wenigstens

nach außen hin. Nach dem Partei-austritt von Landtagsabgeordne-tem Thomas Egger sowie des Be-zirksrates und der Gemeinderäte von Sterzing und Ratschings sind die übriggebliebenen Blauen da-

bei, sich neu zu organisieren.

Die E-Mail, die der Freiheitliche Be-zirkssprecher Hanspeter Schwitzer am 10. Mai an die Medien sendet, spricht klare Worte: „Als logische Reaktion auf die nicht nachvoll-ziehbare Vorgangsweise des Lan-desparteivorstandes hat der Wipp-taler Bezirksrat einstimmig seinen Rücktritt beschlossen.“ Unterzeich-ner sind neben Schwitzer die Be-zirksräte Martina Messner, Heinz Graus, Wilfried Heidenberger, Sabi-ne Klotz, Manfred Larch, Peter Teissl und Karl Volgger. Wenige Stunden später dann der nächste Schlag: Auch die Gemeinderäte von Ster-zing und Ratschings werden ihrer Mutterpartei den Rücken kehren (Erker 06/13).Im Mai deutete noch alles auf ei-nen Untergang der Freiheitlichen im Wipptal hin. Eineinhalb Monate spä-ter sieht es danach aus, als hätten sich die Blauen doch noch auf ein Floß retten können. Grund dafür wa-ren wohl auch Gespräche mit Frei-heitlichen-Ehrenobmann Pius Leit-ner. Dieser ist zuversichtlich, dass es

im Wipptal auch nach dem heftigen parteiinternen Gewitter freiheitliche Gemeinderäte und einen neuen Be-zirksvorstand geben wird. Die Bereitschaft zum Weitermachen sei mehrheitlich durchaus gegeben, so Leitner – trotz einer „gewissen Ent-täuschung“ nach dem Beschluss des Landesparteivorstandes, Thomas Eg-ger nicht auf die Liste der Kandida-ten für die Landtagswahlen zu set-zen. „Nach schwierigen Wochen se-hen jetzt viele klarer. Es wird sich zei-gen, wie stark die Freiheitlichen Wur-zeln im Wipptal sind.“ Innerhalb Mit-te Juli will Leitner „erste Ergebnisse“ präsentieren. Soviel steht fest: Auf der Liste der Landtagskandidaten soll auch das Wipptal vertreten sein. Namen verrät Leitner keine.Ob auch Egger mit seiner neuen Bewegung „Wir Südtiroler – Bewe-gung für Erneuerung, Freiheit und Gerechtigkeit“ bei den Landtags-wahlen antreten wird, ist noch un-klar. Egger sagt, die Bewegung vor allem deshalb ins Leben gerufen zu haben, damit es die Wipptaler Gemeinderäte und ihn weiterhin als Gruppe gebe. „Es macht ja kei-nen Sinn, wenn sich jeder Gemein-derat - gemäß einstimmigem Be-schluss - künftig fraktionsmäßig anders nennt.“ Leitners Vorwurf, den Parteiaustritt und die Gründung der Bewegung von langer Hand geplant zu haben, weist er scharf zurück: Wäre dem

nämlich wirklich so, wären die Vor-bereitungen schon viel weiter fort-geschritten und eine Kandidatur bei den Landtagswahlen bereits sicher.In einer Pressemitteilung schwärm-te Egger über seine neue politische Freiheit: „Keine parteipolitisch vor-gegebenen Zwänge, kein Fremd-schämen, kein Mittragen von als wichtig verkleideten ‚Nullitäten’ mehr.“ Er kündigte an, weder für Rechte noch für Linke ein angeneh-mer Zeitgenosse sein zu wollen und „rechtsstaatlich-bürgerlichem Den-ken, kämpferischem sozialen Gewis-sen und Gerechtigkeitsempfinden“ freien Lauf zu lassen, was der „übli-chen politischen Farbenlehre (links-rechts) durchaus Probleme berei-ten“ könne. „Sachbezogene Politik“ und „einen höchst notwendigen so-zialen Ausgleich“ wolle er in seiner Ein-Mann-Fraktion schaffen. Wie viele Wipptaler seiner Bewe-gung folgen werden, muss sich in den nächsten Wochen zeigen. Ei-nige Noch-Freiheitliche scheinen nämlich noch zu zaudern. Die beiden Gemeinderäte in Fran-zensfeste bleiben jedenfalls den Freiheitlichen treu, weil in Eggers Bewegung weder Perspektiven noch ein Programm in Aussicht sei-en und dieser zudem eine Kandida-tur bei einer anderen Partei nicht ausschließe. Egger habe sich der Partei gegenüber auch nicht kor-rekt und kameradschaftlich verhal-

ten. „Nach Gesprächen mit der Par-teispitze ist sein Ausschluss aus der Kandidatenliste für uns nachvoll-ziehbar“, so Markus Huber und Wil-fried Heidenberger.Auch der Pfitscher Gemeinderat Karl Volgger möchte nicht Farbe wech-seln. Ob auf seinen Parteikollegen Max Kasslatter, der vor einigen Mo-naten aus persönlichen Gründen als Gemeinderat zurückgetreten ist, Ta-mara Egger – Tochter von Thomas Egger – folgt, war bis Redaktions-schluss noch nicht geklärt. Die Ge-meinderäte von Brenner denken in-des an eine gemischte Fraktion.Sogar der Koordinator der Bewe-gung „Wir Südtiroler“, Hanspeter Schwitzer, erklärte dem Erker ge-genüber, vorerst lieber Mitglied bei den Freiheitlichen bleiben zu wol-len. Sollte Egger aber eine Bewe-gung auf die Beine stellen, „die wirk-lich das Zeug dazu hat, das Wipptal in den Landtag zu bringen“, schlie-ße er einen Wechsel nicht aus – so-fern seine Mitarbeit erwünscht sei.Bleibt die Frage, ob dies Egger vier Monate vor den Landtagswahlen schaffen wird oder ob er wirklich mit einer Kandidatur bei einer an-deren Partei liebäugelt. Und falls ja, bei welcher? Darauf angesprochen sagt Egger erwartungsgemäß nicht viel: „Gerüchte kommentiere ich nicht.“ Punkt.

rb

Blaue Zäsur Kandidiert Landtagsabgeordneter Thomas Egger für eine andere Partei?

F-Ehrenobmann Pius Leitner: will innerhalb Mitte Juli „erste Ergebnisse“ präsentieren

Hanspeter Schwitzer: „Bleibe vorerst bei den Freiheitlichen“

Page 9: Erker 07 2013

erker juli 13 9

Die SVP-Parteileitung hat Mitte Juni auf Geheiß von Obmann Richard Theiner Martin Alber aus Gossen-saß zum neuen SVP-Parteisekretär bestimmt. Allerdings erhielt er nur elf von 18 Stimmen; sieben Stimm-zettel waren weiß. Das lauwar-me Abstimmungsergebnis für sei-nen neuen Sekretär wertet Theiner nicht so sehr als Unbehagen gegen Alber, sondern als solidarisches Si-gnal Richtung Achammer, den manche noch gerne etwas länger im Amt gesehen hätten.Mit 1. August wird Alber an die Stelle von Philipp Achammer tre-ten, der, seit 2009 Par-teisekretär, im Herbst für den Landtag kan-didieren will. Acham-mer selbst hatte er-klärt, nicht gleichzei-tig als Landessekre-tär, Wahlkampfleiter und Kandidat in den Wahlkampf gehen zu wollen. Überdies schien das Verhältnis zwischen Theiner und Achammer bereits seit einiger Zweit nicht mehr das beste gewesen zu sein.Martin Alber, 43, kommt aus dem Arbeitnehmerflügel der Partei. Er ist SVP-Ratsmitglied in der Gemein-de Sterzing und sitzt seit 2010 ne-ben Sebastian Helfer, Bürgermeis-ter von Ratschings, für das Wipptal auch im Parteiausschuss.Erstmals für die Volkspartei in den Gemeinderat gewählt wurde Alber im Jahr 1995. Mit 565 Stimmen auf Anhieb drittbester SVP-Rat, wurde der damals 24-Jährige von Bürger-meister Fritz Karl Messner bei der Ausschussbildung nicht berück-sichtigt. 2000 wurde er unter Bür-germeister Thomas Egger zum Kul-turstadtrat ernannt. Alber schaffte damals nach Andreas Leitner mit 590 Stimmen das zweitbeste Er-gebnis der SVP-Kandidaten. 2005 trat er – Egger kandidierte nicht mehr für das Bürgermeisteramt –

gegen Fritz Karl Messner als SVP-Bürgermeisterkandidat zur Wahl an und erhielt 1.043 Stimmen (37,2 Prozent). Seither sitzt er wieder als einfaches SVP-Ratsmitglied in der gotischen Ratsstube. Bei der letz-ten Gemeindewahl 2010 erhielt er nur noch 289 Stimmen – rund die Hälfte von vor zehn Jahren.Alber unterrichtete im vergan-genen Schuljahr in Teilzeit Recht, Wirtschaft und Staatsbürgerkunde am Vinzentinum Brixen und ist seit Jahren auch im PR- und Kommuni-kationsbereich tätig. Auf ihn wartet keine leichte Auf-

gabe: Der Landtags-wahlkampf steht be-vor, doch die Partei-kasse ist leer, mehr noch: Die Partei hat hohe Schulden.Für Freiheitlichen-Fraktionssprecher Pius Leitner beweise die Bestellung Albers zum SVP-Landes-sekretär, dass es im System Südtirol kei-ne Erneuerung und

keinen Richtungswechsel geben werde. Alber habe, so ging 2010 aus einer Freiheitlichen-Landtags-anfrage hervor, Landesaufträge im Wert von knapp 60.000 Euro er-halten. Damals, so Leitner, sei der Vorwurf im Raum gestanden, dass hinter diesen Aufträgen ein Nah-verhältnis zu Landesrat Theiner stehe.„Durch die Bestellung von Alber zum Landessekretär, der damit zur engsten Vertrauensperson von Theiner wird, erhalten diese Bera-teraufträge eine ganz neue poli-tische Dimension und bezeugen, dass in Südtirol nach wie vor Par-teikartl- und Freunderlwirtschaft entscheidend sind. Theiner erweist sich selbst und der SVP einen sehr schlechten Dienst, wenn persön-liche Nahverhältnisse, Beraterauf-träge und Parteiämter korrelieren“, so Leitner.

Politik

Martin Alberneuer SVP-Landessekretär

Martin Alber: ab 1. August neuer SVP-Parteisekretär

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politik

Anfang Juni stellte die Süd-Tiro-ler Freiheit ihre 35-köpfige Kandi-

datenliste für die Landtagswah-len im Oktober vor: Auf der Lis-

te – sie stellt im Landtag derzeit mit Eva Klotz und Sven Knoll zwei Mandatare – finden sich 13 Frau-

en; der jüngste Kandidat ist 21 Jahre alt, der älteste 67. Bezirks-

sprecher Hartmuth Staffler im Erker-Gespräch über die erfolglo-

se Kandidatensuche im Wipptal, italienischen Nationalismus

und den Wunsch nachSelbstbestimmung.

Erker: Herr Staffler, Sie sind Be-zirkssprecher der Südtiroler Frei-heit im Wipp- und Eisacktal. Auf der Kandidatenliste für die Land-tagswahl findet sich wieder kein Wipptaler. Woran liegt es?

Hartmuth Staffler: Die vor sechs Jahren gegründete Süd-Tiroler Freiheit ist keine Partei, sondern eine Bewegung. Wir haben nicht die Mittel, um eine Struktur wie die großen Parteien aufzubau-en, sondern sind auf die Mitarbeit unserer Mitglieder angewiesen.Wir haben alle unsere Mitglieder im Wipptal angeschrieben und auf die Möglichkeit hingewiesen, auf unserer Liste für den Land-tag zu kandidieren oder Kandida-tenvorschläge zu machen, leider ohne Erfolg. Wer trotzdem noch bereit wäre, kann sich auf die Warteliste setzen lassen, für den

Fall, dass andere Kandidaten aus-fallen sollten.

Auch auf Gemeindeebene konn-te Ihre Bewegung im Bezirk bis-her nicht Fuß fassen.

Hier gilt das Gleiche. Auf Gemein-deebene haben wir überall dort kandidiert, wo Interesse bestand, und dabei teilweise beachtliche Erfolge erzielt.

Die Südtiroler-Freiheit sam-melt derzeit Unterschriften für eine europaweite Initiative, da-mit Selbstbestimmung EU-Recht wird.

Das Recht auf Selbstbestimmung ist bereits in den auch von Italien ratifizierten UN-Menschenrechts-pakten enthalten. Die europawei-te Bürgerinitiative will für die Ein-tragung der Selbstbestimmung auch in das EU-Recht mindestens eine Million Unterschriften sam-meln. Wir sind in das Netzwerk der europäischen Unabhängig-

keitsbewegungen eingebunden und leisten unseren Beitrag dazu. Die Petition geht an das Europa-parlament, das sich dann damit befassen muss.

Glauben Sie nicht, die italieni-sche Sprachgruppe im Lande mit ihren provokanten Slogans permanent zu verunsichern und rechte Tendenzen auf italieni-

scher Seite geradezu heraufzu-beschwören?

Wir glauben nicht, dass unsere Slogans für jemanden, der Re-spekt vor der Geschichte und Kul-tur unseres Landes hat, provo-kant sind. „Süd-Tirol ist nicht Ita-lien“ beschreibt unsere Situati-on und unseren Wunsch, die mit imperialistischer Gewalt erzwun-gene Zugehörigkeit zu Italien zu beenden. Der italienische Natio-nalismus, sei es der Rechten wie der Linken, ist unser Problem, seit uns Italien vor bald 100 Jahren

den Krieg erklärt hat. Das haben wir sicher nicht mit unseren Slo-gans bewirkt.

Im Herbst führt Ihre Bewegung ein Selbstbestimmungs-Refe-rendum durch. Was erwarten Sie sich davon?

Wir erwarten uns eine möglichst breite Zustimmung zum Anlie-gen Selbstbestimmung, um ein deutliches Signal auszusenden. Es ist das erste Mal, dass sich die Bevölkerung Südtirols, wenn auch rechtlich unverbindlich, zu diesem Thema äußern kann.

Wo möchten Sie Südtirol in 20 Jahren sehen?

Auf jeden Fall nicht mehr bei Itali-en. Am liebsten wiedervereint mit Nord- und Osttirol bei Österreich, notfalls auch als eigenen Staat.

Ist das nicht Utopie, leben wir doch mittlerweile in einem drei-sprachigen Land?

Eine Wiedervereinigung Tirols ist keine Utopie. Tirol ist seit Jahr-hunderten (und nicht erst „mitt-lerweile“) ein dreisprachiges Land. Das Zusammenleben funk-tioniert umso besser, je weniger sich die Sprachgruppen von au-ßen kommandieren lassen. Ein freies, vom nationalistischen und zentralistischen Staat Italien un-abhängiges Tirol würde die beste Voraussetzung dafür bieten, dass jede Sprachgruppe sich ohne Zwänge frei entfalten kann.

Interview: lg

„Der italienische Nationalismus ist unser Problem“Im Gespräch mit Hartmuth Staffler, Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit

STF-BezirkssprecherHartmuth Staffler aus

Brixen, 64, studierte Ge-schichte und Germanistik.

Bis 2005 arbeitete der Jour-nalist und Buchautor bei

der Tageszeitung „Dolomi-ten“ und im Landespresse-amt. Seit 1993 ist er Präsi-dent des Geschichtsvereins

Brixen; seit 2010 sitzt er für die Süd-Tiroler Freiheit im

Brixner Gemeinderat.

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Anfang Juni hat die SVP-Landtagsfraktion im Alleingang – nicht nur die Opposition, sogar der Koalitionspartner PD hat dem Gesetz geschlossen die Stimme verweigert – das Gesetz zur Bürgerbeteiligung durchgeboxt. Um die absolute Mehrheit (18 Stimmen) zu erlangen, musste sogar Georg Pardeller aus dem Krankenstand geholt werden. Von „erleichterter Mitbestim-mung der Bürger“ spricht SVP Obmann Richard Theiner, von einem „rabenschwarzen Tag für die Demokratie“ Andreas Pöder von der Union, von einem „Ver-hinderungsgesetz“ die Südtiro-ler Freiheit, von „Verschlechterung“ die Freiheitlichen, von „erschwerter direkter Demokratie“ die Grünen.Da aber die Zweidrittelmehrheit nicht erreicht wurde, kann das Gesetz laut Autonomiestatut nun einer Volks-abstimmung unterzogen werden, wenn ein Fünfzigstel der Wahlberechtigten oder ein Fünftel der Landtags-mitglieder dies beantragt. Das strebt die „Initiative für mehr Demokratie“ nun an. Dass das Referendum erst im Jänner und nicht noch vor den Landtagswahlen erfol-gen könne, hänge damit zusammen, dass die SVP das Gesetz lange verhindert habe, so der Vorwurf von ver-schiedener Seite.7.000 bis 8.000 Bürger oder sieben Abgeordnete, so der Sterzinger Landtagsabgeordnete Thomas Egger („Wir Südtiroler“), können nun ein Referendum dagegen be-antragen. Er werde einen solchen Antrag unterschrei-ben, kündigte er an.

Die „Initiative für mehr Demokratie“ nimmt mit Unver-ständnis zur Kenntnis, dass die SVP-Fraktion allein mit ih-ren Stimmen ihr Gesetz zur Regelung der Direkten Demo-kratie verabschiedet hat. Unverständlich ist es, weil es sich nicht um irgendein Gesetz handelt, sondern um eines, mit dem die Hälfte der Demokratie geregelt wird. Ein solches Gesetz verlangt einen breiteren Konsens als nur die Zustim-mung einer einzigen Partei. Die SVP-Führung weiß schon längst, dass ihr dafür nicht nur die Zustimmung im Land-tag, sondern auch in den Teilen der Gesellschaft fehlt, die sich eingehender mit der Materie auseinandergesetzt ha-ben.Die „Initiative für mehr Demokratie“ freut es, wenn ihre

Haltung vielleicht auch dazu beigetragen hat, dass der SVP-Gesetzentwurf so geschlossen durch die Opposition und den Koalitionspartner der SVP abgelehnt worden ist. Sie empfindet es als billig und scheinheilig, wenn SVP-Ex-ponenten die mangelnde Zustimmung von Seiten aller an-deren Parteien als Teil des Wahlkampfes gegen sie abtun. Deren Haltung deckt sich mit jener der „Initiative für mehr Demokratie“, der als ehrenamtlich tätiger Organisation si-cher kein persönlicher Vorteil aus ihrer ablehnenden Hal-tung gegenüber dem SVP-Gesetzentwurf erwächst. Ihr Ur-teil darüber gründet sich auf den mittlerweile schon über eineinhalb Jahrzehnte gereiften fachlichen Kenntnissen in dieser Materie. Die Aktiven in der Initiative haben nichts zu gewinnen, außer die Gewissheit, etwas für eine vernünfti-gere Politik in ihrem Land getan zu haben und nichts zu verlieren, außer ihre Zeit, die sie gegen eine solche verbock-te Haltung dieser Partei einsetzen müssen.

Die „Initiative für mehr Demokratie“ sieht es jetzt als ihre Pflicht an, gegen dieses Gesetz das Referendum zu ergrei-fen, eine Möglichkeit, die ihr vom Autonomiestatut geboten wird. Die Volksabstimmung wird wahrscheinlich im Jänner 2014 stattfinden. Bei diesem Referendum muss keine Min-destbeteiligung erreicht werden, es entscheiden die Abstim-menden.Es wird auf jeden Fall für die Südtiroler Bevölkerung eine weitere wertvolle Erfahrung sein, erleben zu dürfen, erst-malig darüber entscheiden zu können, ob ein vom Landtag beschlossenes Gesetz in Kraft treten soll oder nicht. Die Ini-tiative kämpft u. a. gerade auch dafür, dass die Bürger eine solche Möglichkeit nicht nur in solchen Sonderfällen nut-zen können, sondern grundsätzlich, wenn der Landtag Ge-setze beschließt oder die Landesregierung Beschlüsse von Landesinteresse fasst. Unter dem Druck eines drohenden Referendums würde die Gesetzgebung zwangsläufig bür-gernäher und qualitativ besser. Genau diese Möglichkeit enthält die SVP-Führung der Südtiroler Bevölkerung vor.

Lehnen die Bürger in diesem Referendum dieses durch und durch mangelhafte SVP-Gesetz ab, wird die SVP in der kom-menden Legislaturperiode unausweichlich gezwungen sein, endlich einer wirklich guten Regelung zuzustimmen. Zu diesem Zweck wird die „Initiative für mehr Demokratie“ im April 2014 wieder ihren Entwurf zu einem besseren Ge-setz zur Direkten Demokratie zur Abstimmung vorlegen.

Grüne

Schuster im MittelfeldIm Juni hielten die Grünen offene Vorwahlen zur Ermittlung der Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Herbst ab. 1.564 Wähler haben sich daran beteiligt; 1.854 haben die „Erklä-rung für eine gerechtere Zukunft unseres Landes“ unterzeichnet.Am meisten Stimmen erhielt Brigitte Foppa (707), gefolgt von den beiden Landtagsabgeordneten Hans Heiss (565) und Riccardo Dello Sbarba (513), Evelyn Gruber-Fischnaller, Patrizia Trincanato und Tobias Pla-ner. Der Wiesner Klaus Schuster landete unter 25 Kandidaten, die sich der Wahl stellten, mit 137 Stimmen auf Platz 12.

Referendum gegen „unbrauchbares SVP-Gesetzzur Bürgerbeteiligung“Kommentar der „Initiative für mehr Demokratie“

Stephan Lausch

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politik

Seit über zwei Jahren schon drängen die Oppo-sitionsparteien im Sterzinger Gemeinderat auf eine Überarbeitung der Gemeindesatzungen. Im Mai konnte schließlich ein fraktionsübergrei-fender Kompromiss gefunden und Ende Mai die Satzungsänderung vom Gemeinderat mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit abgeseg-net werden. 14 Räte stimmten dafür, drei SVP-Räte enthielten sich der Stimme.Demnach wird – dies sieht mittlerweile auch ein Regionalgesetz vor – der Stadtrat ab 2015 von sieben auf fünf Mitglieder verkleinert, im Gemeinderat sitzen nur noch 18 und nicht wie bisher 20 Mitglieder. Neu ist auch eine jährliche Bürgerversammlung. Das erforderliche Quorum für die Gültigkeit einer Volksbefragung auf Ge-meindeebene wurde von derzeit 40 auf 25 Pro-zent gesenkt.

Abschlussrechnungen genehmigt

Gutgeheißen hat der Gemeinderat auch die Jah-resabschlussrechnung für das Finanzjahr 2012 mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 35 Millionen Euro. Der Verwaltungsüberschuss von 2,23 Millionen Euro wurde in den laufenden Haushalt eingebaut.Im Stadttheater Sterzing – das Budget 2012 um-fasste 277.000 Euro – schien in der Jahresab-schlussrechnung ein Defizit von 62.000 Euro auf.Einstimmig gutgeheißen wurden von den Räten auch die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehren von Sterzing (146.000 Euro) und Thuins (20.000 Euro).

Hausabfälle

Im Juni hat der Gemeinderat die Verordnung über die Gebühr der Müllentsorgung geändert. Die Tares wird nicht eingeführt, der Bürger zahlt seinen Müll also auch künftig nicht nach Wohn-fläche; es kommt weiterhin das Verursacherprin-zip zum Tragen. Eine Gebührenreduzierung bis zu 25 Prozent ist für Familien mit Kleinkindern vorgesehen.

Neues Appartmenthotel

Die Grundbesitzer Agathe und Franz Oberstal-ler sowie Anneliese, Ida und Waltraud Brunner möchten in zwei Schritten südlich der Eissport-halle Sterzing in der Tourismuszone „Sportzent-rum 2“ ein Appartmenthotel (25.000 m3) errich-ten, angeblich in Zusammenarbeit mit Audi Ita-lia. Der Gemeinderat hat den entsprechenden Durchführungsplan bei drei Enthaltungen ge-nehmigt.

Die Aspiag hat indes immer noch keinen Ver-tragspartner für den Bau des im Raumordnungs-vertrag zwingend vorgeschriebenen Hotelbaus gefunden. Da das Despar-Geschäft nur gleich-zeitig mit dem Hotel geöffnet werden darf, rührt sich an der Baustelle nichts.

Schnelles Internet

Die Internetgeschwindigkeit in Sterzing, so Bür-germeisterstellvertreter Markus Larch, ist äu-ßerst schlecht. Einige Betriebe hätten deshalb bereits eine Abwanderung in Erwägung gezo-gen.Nun hat der Gemeinderat einstimmig den Glas-fasermasterplan verabschiedet. Dieser ist Vor-aussetzung für die Verlegung des Glasfasernet-zes, das schnelles Internet garantiert. Die Arbei-ten im Gemeindegebiet kosten laut Schätzung des Planungsbüros Pfeifer aus Eppan rund acht Millionen Euro. Der zentrale Verteilerknoten wird beim Krankenhaus angesiedelt.Da bei der Rohrverlegung für die Fernwärme in Sterzing keine Leerrohre vorgesehen wurden, müssen die Straßen nun allesamt neu aufge-wühlt werden. Manche Räte sprachen hier von einem großen Versäumnis. Für die Stadt, so Bür-germeister Fritz Karl Messner, wird dies eine gro-ße Belastung darstellen. Bis 2015, wie vom Land gewünscht, werde man die Verlegung jedenfalls sicher nicht schaffen.

In Kürze

Nach dem Abschluss eines Raumordnungsver-trages mit der Hofer Real Estate GmbH Mitte Mai (der Erker hat berichtet) hat der Gemeinde-rat im Juni den Bauleitplan einstimmig abgeän-dert und die Fläche von Landwirtschaftsgebiet in Wohngebiet umgewidmet.

Das Steueramt der Gemeinden Sterzing und Franzensfeste wird fortan gemeinsam geführt. Eine entsprechende Verordnung wurde einstim-mig genehmigt. lg

Freienfeld

Jahresbilanz genehmigt

Der Gemeinderat Freienfeld hat Ende Mai die Jahresabschlussrechnung für das Finanzjahr 2012 mit einem Verwaltungsüberschuss von 117.800 Euro und einem Wirtschaftsüber-schuss von 196.000 Euro genehmigt. Die Bi-lanz 2013 änderten die Räte zum dritten Mal ab: 471.800 Euro – die Einnahmen stammen aus dem Verwaltungsüberschuss, einem Landesbeitrag für Kinderfürsorge und ei-nem Rotationsfonds-Darlehen für die Sport-zone – werden u. a. für die erste Bauphase in der Sportzone Freienfeld, Zuweisungen für den Filmdreh über die „Gnadenmutter Ma-ria in Trens“ und ein Musicalprojekt, für Zi-vilschutz-Lehrgänge sowie den Spielplatz in Egg ausgegeben.

Sterzing

Treff der Bürgermeister

Bürgermeister und Gemeindesekretäre aus 13 Mittelpunktsgemeinden Südtirols trafen sich kürzlich auf Einladung von Bürgermeis-ter Fritz Karl Messner in Sterzing. Mit Ge-meindenverbandspräsident Arno Kompat-scher sprachen sie über künftige Herausfor-derungen wie die Gemeindenfinanzierung, den Bau und die Führung übergemeindli-cher Schulbauten, Mensadienste sowie den Schüler- und Kindergartenkindertransport. Die Treffen sollen künftig regelmäßig statt-finden, um Erfahrungen und Kompetenzen zu bündeln.

Sterzing

Hürde bei Volksbefragungen herabgesetzt

Wechsel inBezirksgemeinschaft

Mit 1. August verlässt Meinhard Hochwieser, seit 2004 Gene-ralsekretär der Bezirksgemein-schaft Wipptal, Sterzing. Der gebürtige Welsberger, heute wohnhaft in Brixen, wechselt als Nachfolger von Generalse-

kretär Johann Grünfelder in die Bezirksge-meinschaft Eisacktal. Die Ausschreibung für die Sekretariatsstelle läuft noch bis zum 17. Juli.

Sterzing bekommt Glasfasernetz

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Jedes Jahr sterben in Südtirol - umgerechnet von einer Schwei-zer Langzeitstudie - 120 bis 200 Menschen, weil sie wegen des

Stickstoffdioxidgehaltes in der Luft erkrankt sind. Da die Politik nichts gegen eine Luftverbesse-

rung zu unternehmen scheint, will der Dachverband für Na-tur- und Umweltschutz nun

„das Recht auf Gesundheit“ vor Gericht einklagen.

Seit 2012 ist es offiziell: Dieselab-gase verursachen Krebs. Das Gift-gemisch aus 40 Substanzen stufen Forscher der Weltgesundheitsorga-nisation genauso schädlich ein wie Asbest, Benzol oder Formaldehyd. Ohne es zu merken, setzen sich die winzigen Partikel in Lungen und Blutbahnen fest und führen frü-her oder später zu Krankheiten wie Asthma, Bronchitis, Arteriosklero-se, Lungenkrebs und Herzinfarkt.Zwischen Rosenheim und Mode-na ist nachweislich die Autobahn Schuld an den Schadstoffen in der Luft. Studien bestätigen auch, dass Menschen, die in der Nähe der Au-tobahn (bis 420 Meter) wohnen oder arbeiten, häufiger krank sind und früher sterben. In Südtirol sind rund 40.000 Menschen betroffen.Umso mehr verwundert es Klaus-peter Dissinger vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz, dass sich niemand dagegen wehrt. Zur Podiumsdiskussion, die er im Mai zusammen mit dem Transitfo-rum Austria in Brixen zum Thema

„Brennerautobahn. Grenzwert und Gesundheit. Wer trägt die Verant-wortung?“ organisiert hat, kamen gerade einmal 25 Zuhörer. Dabei trägt die Verantwortung an der Lärm- und Luftbelastung je-der, der ein motorisiertes Fahrzeug fährt, lässt Uniprofessor und Euro-parechtsexperte Walter Obwexer in einer schriftlichen Stellungnah-me wissen. Im Vergleich zu LKW sind PKW geradezu harmlos, stam-men doch immer noch 45 Prozent der Rußpartikel vom Schwerver-kehr – auch wenn mittlerweile um-weltschonendere LKW unterwegs sind und auch Heizungen und In-dustrie die Luft verpesten.Noch immer fahren jedes Jahr fast zwei Millionen Lastwagen über den Brenner. Das ist täglich eine Kolonne von 150 km und jährlich eine um den Globus. Jeder dritte LKW fährt über den Brennerpass, weil dort die Maut günstiger ist als in der Schweiz.Ab wann Stickstoffdioxid bzw. Feinstaubpartikel krank machen, weiß die Wissenschaft noch nicht. Fest steht nur: Die von der Euro-päischen Union vorgeschriebenen Grenzwerte (40 Mikrogramm Stick-stoffdioxid pro Kubikmeter) wer-den seit Jahren – in Südtirol um beinahe das Doppelte – über-schritten. Kann ein Staat die Grenzwerte nicht einhalten, will aber Schaden-ersatzzahlungen hinauszögern, muss er der EU in einem Aktions-plan vorschlagen, wie er die Wer-

te innerhalb 2015 senken will. Das hat Italien bzw. Südtirol getan. Mit dem Ergebnis: Der Grenzwert kann mit oder ohne Maßnahmen nicht erreicht werden und bleibt um 40 bis 50 Prozent zu hoch. Die EU hat deshalb das Ansuchen abgelehnt und Italien erneut den Ball zuge-spielt.Für Armin Wisthaler, derzeit am Norwegischen Institut für Luftfor-schung tätig, ist klar: „Die Grenz-werte sinken erst, wenn der Verkehr sinkt.“ So sei laut Allgemeinmedizi-ner Adolf Engl aus Brixen im Ruhr-gebiet die Zahl der Erkrankungen nachweislich gesunken, seit sich die Luftqualität verbessert hat. Dazu scheint es in Italien aber nicht zu kommen. Laut Wisthaler gebe es Pläne, die Autobahn massiv auszu-bauen, um noch mehr Verkehr zu ermöglichen: eine dritte Autobahn-spur zwischen Modena und Vero-na, eine dynamische Spur (bald dritte Autobahnspur?) zwischen Verona und Neumarkt, den Ausbau der Häfen Livorno und Genua, den Ausbau des Sadobre-Parkplatzes, was Sterzing noch mehr belaste: Ein LKW, der langsam fährt, emit-tiert sechsmal mehr Abgase als ein LKW mit 80 km/h.Handeln tue also not. Fritz Gur-giser, Sprecher des Transitforums Austria, wundert sich schon lange, dass die Südtiroler „so ruhig daho-cken können“, um zum x. Mal nur zu diskutieren. „Ihr müsst raus, raus auf die Straße!“ Er tut es seit 25 Jah-ren: Hält Fahrern Warnschilder vor

die Scheibe, macht Aussendungen, Streiks, Demonstrationen. Die Nordtiroler haben sich ein Nachtfahrverbot für LKW erkämpft, ein Fahrverbot für LKW der Klasse 0, 1, 2 und 3, Tempolimits, Schall-schutzmaßnahmen entlang Auto-bahn und Eisenbahn. Südtirol hinkt dem weit hinterher und an Protest-aktionen beteiligen sich nur eine Handvoll Betroffene.Auch auf Landesebene sind Fragen offen. Die Südtiroler Landesregie-rung hat 2007 sechs Studien in Auf-trag gegeben, um die Gesundheits-belastung durch den Transit zu mes-sen. Über ihren Verbleib, so Grünen-Landtagsabgeordneter Hans Heiss, sei bis heute nichts bekannt. Auf den Brennerbasistunnel und die Einführung von Elektroautos will der Dachverband nicht war-ten. Auch nicht auf einen lang er-sehnten Aufstand der Südtiroler oder den Grünen Korridor entlang der Brennerachse. „Reine Propa-ganda“, so Wisthaler. Es gebe nicht einmal eine Technologie für was-serstoffbetriebene LKW. Der Dachverband überlegt, die Ge-sundheit der Südtiroler und damit die erneute Ausarbeitung eines Aktionsplanes vor Gericht einzu-klagen. Laut EU steht dieses Recht „unmittelbar geschädigten Per-sonen“ zu. „Ein Versuch, wenn auch ein absurder“, so Wisthaler: Betrof-fene dürfen von ihrem Staat ledig-lich das einklagen, was die EU oh-nehin schon von ihm fordert.

rb

TödlicheLuftTödliche

Luft

verkehr

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pfitsch

Die Techniker unter den Erker-Le-sern mögen sich nachsichtig zei-gen, aber mit Begriffen wie Am-pere, Megavolt oder gar Mikrotes-la wird der Durchschnittsbürger (und dazu zählt sich nun mal die große Mehrheit der Bevölkerung) nicht wirklich etwas anfangen kön-nen. Mit solchen und vielen an-deren technischen Fachbegriffen wurde letzthin bei einem Informa-tionsabend zum Thema Umspann-werk in Wiesen geradezu um sich geworfen. Es mag natürlich in der Natur der Sache liegen – es mag aber auch dazu beigetragen ha-ben, dass die auf dem Podium an-wesenden Herren – SELNET-Direk-tor Luis Amort, Flavio Ruffini, Abtei-lungsdirektor der Landesumwelt-agentur, und Luca Verdi, Direktor des Landesamtes für physikalische Chemie – wenig Überzeugungsar-beit leisten konnten. Amort wurde zwar nicht müde zu betonen, dass er gar nicht hier sein müsse und es nur gern mache, doch schlussend-lich brachte ein Anrainer das, was viele dachten, auf den Punkt: „Wir reden aneinander vorbei, weil wir gar nicht verstehen, wovon hier die Rede ist.“ Aber der Reihe nach: Ruffini er-

läuterte den Werdegang der Ar-beiten, die derzeit am Umspann-werk in Wiesen sowie an der Mit-tel- und Hochspannungsleitung in der näheren Umgebung durchge-führt werden bzw. in Planung sind, Amort stellte kurz die Aufgaben der SELNET als Stromnetzbetreiber vor und kündigte eine Zertifizie-rung des Wiesner Umspannwerks durch eine unabhängige Stelle an; die Ergebnisse würden der Ge-meinde zur Verfügung gestellt. Mit Spannung wurde der letzte Refe-rent – Luca Verdi – erwartet, von dem sich die besorgten Anrainer Antworten auf ihre Fragen erhoff-ten. In seinem Vortrag versuchte dieser vor allem eines: jegliche Be-denken aus dem Weg zu räumen. Er sprach über die gesundheitliche Unbedenklichkeit elektromagneti-scher Felder von Hochspannungs-leitungen, über Grenzwerte in Eu-ropa und strenge Richtlinien in Ita-lien, er zeigte auf, dass das Magnet-feld im Umspannwerk genau am Grenzzaun aufhöre, und dass Mo-bilfunkstrahlung ungleich gefähr-licher sei. Bei einer Simulation mit maximaler Belastung sei sowohl im Umspannwerk als auch bei den Frei- und unterirdisch verlegten

Grenzwerte:

Dran glauben – oder nichtInformationsabend zum Wiesner Umspannwerk/ Besorgnis der Anrainer bleibt bestehen

Flavio Ruffini, Abteilungsdirektor der Landesumweltagentur, undLuca Verdi, Direktor des Landesamtes für physikalische Chemie

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Leitungen der Grenzwert von drei Mikrotesla ausnahmslos eingehal-ten worden. Die Ängste der Anrainer wurden durch die Ausführungen nicht we-niger. „Auch Asbest wurde einst als der Baustoff schlechthin angeprie-sen, heute müssen immense Ent-schädigungszahlungen getätigt werden. Hier wird es wohl auch so kommen“, vermutete ein Anrai-ner in der anschließenden Diskus-sion und nahm alle anwesenden Verantwortungsträger gleich in die Klemme: „Das Umspannwerk muss raus aus der Wohnsiedlung!“ Das sei sowohl technisch als auch finanziell durchführbar, allerdings brauche es auch den politischen Willen dazu. Bemängelt wurde von mehreren Seiten auch die fehlen-de Information. „Wir bekommen eine Baustelle vor die Nase gesetzt, aber niemand sagt uns, was hier ei-gentlich gebaut und wie lange es dauern wird“, ärgerte sich ein An-rainer. „Wir müssen aus der Pres-se erfahren, was vor unserer Haus-

tür geschieht.“ Und die Presse war es denn auch, die von Amort mit Schelten bedacht wurde: Es werde dort nur kolportiert, dass das Um-spannwerk potenziert werde, da-bei sei dies eine Fehlinformation. Es werde lediglich modernisiert, so der SELNET-Direktor. Die Frage ei-

nes Anrainers, warum dann auch auf dem Bauschild von einer Po-tenzierung die Rede sei, musste er jedoch unbeantwortet lassen.

„Ein Knecht redet nicht schlecht über seinen Bauer“, mutmaßte ein Anwesender – und spielte damit darauf an, dass alle drei Referenten in Landesdiensten stünden. Die Wertminderung ihrer Immobilien bereitete vielen Betroffenen Kopf-zerbrechen. Ungeteilte Zustim-

mung erhielt eine Anrainerin, die meinte: „Allein schon die Angst vor gesundheitlichen Schäden, mit der ich jeden Abend schlafen gehe und

pfitsch

Tesla ist eine Einheit für die magnetische Flussdichte, mit der die Stärke der magne-tischen Strahlung beschrieben wird. Sie ist benannt nach dem Physiker und Elektro-ingenieur Nikola Tesla (1856 – 1943). In Deutschland wie in vielen anderen europäi-schen Ländern liegt der zulässige Grenzwert für elektromagnetische Felder bei 50 Hertz (Haushaltsstrom) bei 100 Mikrotesla, in Ita-lien wurde er per Dekret des Ministerrates im Jahr 2003 „zum Schutz der Bevölkerung“ auf drei Mikrotesla beim Bau von neuen Hochspannungsleitungen herabgesetzt.

morgens wieder aufstehe, macht mich krank.“Den Vorwurf einiger Anrainer, die Gemeindeverwaltung habe die Be-völkerung bewusst nicht frühzei-tig über die Pläne informiert, konn-te Bürgermeister Johann Frei nicht unwidersprochen lassen. „Wie kön-nen wir Informationen unterschla-gen, die wir gar nicht haben?“, so Frei. Die Gemeinde habe lediglich die unterirdische Verlegung auf gemeindeeigenen Grundstücken genehmigt, über die Arbeiten am Umspannwerk selbst sei jedoch auch sie in Unkenntnis gewesen.Das abschließende Angebot von Ruffini und Verdi, in jedem einzel-nen Haus im Geirweg Messungen durchzuführen, wurde gerne ange-nommen, die Erleichterung stand vielen ins Gesicht geschrieben. Ob sich die Anrainer dadurch sicherer fühlen? Die Antwort auf diese Fra-ge nahm Luca Verdi selbst vorweg: „Man kann an Grenzwerte glauben – oder auch nicht.“

Barbara Felizetti Sorg

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Rund 27 Kilometer sind bereits ausgebrochen – und es darf weitergebaut werden am Brennerbasistunnel, der mit 64 km die längste unterirdische Eisenbahnverbin-dung der Welt werden soll.Das interministe-rielle Komitee für Wir tschaf tspla-nung (CIPE) hat Anfang Juni 332 Millionen Euro für eines der wichtigs-ten europäischen Verkehrsprojek-te genehmigt. Da-mit können nun die Baulose für die Unterquerung des Eisacks bei Fran-zensfeste und wei-tere Baulose in Österreich ausgeschrieben werden. 407 Millionen Euro wurden mit dem jüngsten Wirt-schaftsförderungsdekret von der Regierung Letta zur Verfügung gestellt. Über die Querfinanzierung durch die Autobahn stehen weitere 550 Millionen Euro für

den Bau des Tunnels zur Verfügung. Auch Österreich hat eine Finanzierungszusage von 1,2 Milliarden Euro gegeben; in Deutschland werden für die Zulaufstre-cken in Bayern 2,5 Milliarden Euro investiert.

Minister Mauri-zio Lupi hat den Landeshauptleu-ten Luis Durnwal-der und Alberto Pacher vor 14 Ta-gen in Rom zuge-sichert, dass die Regierung den Bau des BBT und der Zulaufstre-cken beschleu-nigen werde. Im Juli wird sich der Infrastruktur- und

Transportminister vor Ort einen Überblick über den Fortgang der Bauarbeiten machen.In zwölf Jahren sollen Güter- und Personenzüge mit 160 km/h durch den Tunnel fahren, der nach bisheri-gen Berechnungen rund 8,6 Milliarden Euro kostet.

Der EU-Verkehrsministerrat hat vor kurzem in Luxemburg das Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention ratifiziert. Damit ver-pflichtet sich die EU, in den Ausbau der Bahnstrecken in den Al-pen zu investieren, damit der Güterverkehr zunehmend auf der Schiene verlaufen kann. Gleichzeitig ist eine EU-Finanzierung für neue hochrangige Straßen nicht mehr möglich. Damit dürf-te auch das Projekt „Alemagna“ endgültig vom Tisch sein. Die Alpenkonvention – das Verkehrsprotokoll ist ein Teil davon – ist ein völkerrechtlicher Vertrag und verpflichtet die Vertrags-parteien, eine für den Alpenraum nachhaltige Mobilität sicher-

zustellen, die für Menschen, Tiere und Pflanzen verträglich ist. Dabei geht es um Neubau-ten und wesentliche Änderun-gen von Verkehrsinfrastruktu-ren, die zwischen den Staaten abgestimmt werden sollen,

und um die Begünstigung umweltverträglicher Verkehrsmittel. „Wichtig ist nun, dass dieser Vertrag auch Wirkung zeigt. So soll-te Italien die Eurovignette auf der Brennerautobahn einführen. Damit könnte ein wichtiger Schritt gemacht werden, um den Umweg-Verkehr über die Brennerautobahn zu vermindern“, fordert EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann. „Es würde aber auch eine neue Finanzierungsquelle für nachhaltige Verkehrs-konzepte in den Alpen geschaffen.“ Nur für solche dürfen die Einnahmen aus der Eurovignette nämlich verwendet werden.

TV Gossensaß

Harald Sillerbleibt Präsident Kurtaxe, Neuwahlen und Bilanzierung: Um diese und mehr Themen ging es Ende Mai bei der Jahresversamm-lung des Tourismusver-eins Gossensaß.„Auch wenn sich Markt und Reiseverhalten der Gäste geändert haben, konnte sich die touristi-sche Region Gossensaß/ Pflersch/ Brenner Verän-derungen anpassen“, so Präsident Harald Siller. Die Nächtigungen sind im Vergleich zur vorherigen Saison leicht gestiegen. Thomas Plank, Geschäftsführer des Touris-musverbandes Eisacktal, berichtete über die Kurtaxe bzw. Gemeindeaufenthaltsab-gabe, die ab 2014 eingeführt wird. Siller wurde als Präsident des Tourismus-vereines bestätigt. Weitere Vorstandsmit-glieder sind Stephanie Ganterer, Dolo-res Oberhofer, Ingrid Fleckinger, Monika Gamper, Siglinde Wurzer, August Seidner, Martin Mair, Thomas Mühlsteiger, Gerold Plank und Günter Strickner.

aktuell

Eurovignette fürBrennerautobahn?

BBT: Arbeiten gehen voran

Minister Lupi (Mitte) mit den beiden Landeshauptleuten Durnwalder und Pacher

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aktuell

Josef Thaler ist auf der Jahres-versammlung des Tourismusver-bandes Eisacktal als Präsident bestätigt worden. Alois Bacher ist sein Stellvertreter.Seit einigen Jahren arbeitet der Tourismusverband Eisacktal mit seinen 13 Mitgliedsvereinen an der Profilierung zum „Tal der Wege“, veranstaltete die Reihe „Auf dem Weg mit Genuss“, schuf 33 neue Rundwege, den Erleb-nisweg „Regionale Produkte und

ihre Meister“ sowie das Familien-programm „Dolomiti Ranger“.Mit einem Plus an Nächtigungen (+2,7 %) und Ankünften (+4,4 %) war das Jahr 2012 das erfolg-reichste der vergangenen fünf Jahre. Den Rückgang des italie-nischen Gastes (-3,25 %) mach-ten Urlauber aus Deutschland (+6 %), der Schweiz (+23 %), den Niederlanden (+12 %), Belgien (+6 %) und Österreich (+2 %) mehr als wett.

Ratschings bleibt ein beliebtes Urlaubs-ziel, vor allem bei Deutschen und Ös-terreichern. Im vergangenen Jahr ver-zeichnete der Tourismusverein 598.912 Nächtigungen und 129.832 Ankünfte – ein leichtes Plus von knapp sechs bzw. 1,6 Prozent. Der Gast blieb im Durch-schnitt 4,6 Tage.

Neben der Sanierung von Wegen in-vestierte der Tourismusverein auch in sanfte Mobilität. Neben E-Bikes und einem Wandershuttle stehen Gäs-ten und Einheimischen auch zwei Elektrotankstellen zur Verfügung. Auf der Jahresversammlung referier-te Thomas Plank, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Eisacktal, über die Entwicklung von Produkten und die Kommunikation im „Tal der Wege“. Ski-liftpräsident Franz Seeber dankte für die gute Zusammenarbeit und berich-tete über die neue Bergerlebniswelt Rat-schings sowie die für Winter geplante

Erneuerung des Rinnerlifts. Dankeswor-te sprach auch Bürgermeister Sebastian Helfer, der im Tourismus einen der wich-tigsten wirtschaftlichen Pfeiler in der Ge-meinde sieht. Geschäftsführer Thomas Gschließer dankte Sponsoren und Gön-nern des Tourismusvereins.

Neuer Präsident ist Norbert Haller aus Telfes, zu seinem Stellvertreter wurde Werner Schölzhorn gewählt. Weitere Vor-standsmitglieder sind Manfred Volgger, der bisherige Präsident Egon Volgger, Josef Schölzhorn, Martin Eisendle, Anni Rainer, Priska Graus, Heinrich Kruselbur-ger, Dunja Girtler und Konrad Stuefer.

Josef Thaler bleibt TVB-Präsident Wieder mehr Urlauber im Wipp- und Eisacktal

Ratschings

Leichtes Plus bei Nächtigungen Norbert Haller neuer Präsident des Tourismusvereines

(v. l.) Vize-Präsident Alois Bacher, Peter Überbacher, Martin Mair, Franz Stolz, Marlene Kranebitter,Franz Hinteregger, Markus Huber, Michael Oberpertinger, Direktor Thomas Plank, Franz Hilpold,HGV-Bezirksobmann Alois Hinteregger und Präsident Josef Thaler.

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Wer sich über seine Gemein-de oder das Land beschweren möchte, tut es oft bei ihr: Die Volksanwältin Burgi Volgger

hört zu, wenn es die öffentliche Verwaltung nicht tut, prüft, ob diese Gesetze eingehalten hat

und fair mit ihren Bürgern um-gegangen ist, sie deckt Miss-

stände auf und spricht Empfeh-lungen aus. Über 100 Wipptaler

klopfen jedes Jahr bei der An-wältin des Volkes an. Oft kann

sie ihnen weiterhelfen.

Erker: Frau Volgger, im vergange-nen Jahr haben sich 3.397 Südti-roler an die Volksanwaltschaft gewandt, 412 mehr als im Jahr davor. Gibt es immer öfter einen Grund sich aufzuregen oder las-sen sich die Südtiroler schlicht-weg weniger gefallen?

Burgi Volgger: Einerseits ist die Volksanwaltschaft bekannter ge-worden, andererseits müssen vie-le Menschen in Zeiten wirtschaft-licher Engpässe jeden Euro um-drehen. Deshalb wenden sie sich an uns, um u. a. Zahlungsauffor-derungen der öffentlichen Ver-waltung oder Bescheide wie re-duziertes Pflegegeld oder abge-lehntes Familien- oder Kinder-geld überprüfen zu lassen.

Die meisten Beschwerden be-treffen Gemeinden und Landes-verwaltung. In wie vielen Fällen haben Behörden effektiv einen Fehler gemacht?

In 40 Prozent der Fälle hat die Ver-waltung rechtmäßig und korrekt

gearbeitet. In weiteren 40 Pro-zent waren wir imstande, eine günstigere Lösung für den Bür-ger zu finden. In zehn Prozent war die Verwaltung uneinsichtig und hielt sich auch nicht an un-sere Empfehlungen. Und in zehn

Prozent waren die Beschwerde-führer mit keiner Lösung zufrie-denzustellen.

Um welche Art von Fehlern han-delt es sich dabei?

Oft sind es Formfehler und oft sind es auch solche, in denen

aktuell

„Ich kann ganz schön unbequem werden“

Zur PersonBurgi Volgger, Jahrgang

1956, Tochter von SVP-Se-nator Friedl Volgger, stu-

dierte Rechtswissenschaf-ten in Florenz und Wien,

war Oberschullehrerin für Recht und Wirtschaft, Me-

diatorin und Präsidentin des Vereins „La Strada –

der Weg“. Seit 2004 ist sie Volksanwältin und Präsi-dentin des Europäischen Ombudsmann-Institutes

(EOI). Volgger ist verheira-tet, Mutter von zwei Söh-

nen und lebt in Bozen. Nach wie vor hält sie en-gen Kontakt zu Sterzing

und Ridnaun, wo ihreVerwandten leben.

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die Verwaltung inhaltlich falsche Entscheidungen getroffen hat. Manchmal nutzte sie auch nicht den Ermessensspielraum im Sinn des Bürgers: Die von Ex-Regie-rungschef Mario Monti einge-führte IMU-Verordnung lässt der öffentlichen Verwaltung keinen Spielraum. Es gibt aber auch Fäl-le, in denen die Verwaltung dem Bürger entgegenkommen könn-te. Zum Beispiel liegt es sehr wohl in ihrem Ermessen, die IMU auf einem Baugrund mit absolu-tem Bauverbot einzuheben oder nicht.

Heißt das mit anderen Worten, die öffentliche Verwaltung wirt-schaftet in erster Linie in ihre ei-gene Tasche?

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich 42 Prozent mehr Bürger über Abgaben beschwert. Bürger al-ler Gesellschaftsschichten hin-terfragten Zahlungsaufforderun-gen der Gemeinden, auch wenn es sich oft um sehr geringe Be-träge handelte. Dies ist zu einem großen Teil auf die IMU zurück-zuführen. Seit deren Einführung stehen Gemeinden, die ja auch für eine funktionierende öffentli-che Infrastruktur verantwortlich sind, unter enormem finanziellen Druck. Natürlich sind sie danach bestrebt, jeden Euro einzutrei-ben. Andererseits steht aber auch die Bevölkerung unter Druck. Die Gehälter sind, wie sie sind, die Lebenshaltungskosten und die Steuern steigen.

Wie reagieren die Behörden, wenn sie Ihnen Einsicht in Akten geben müssen?

Nach 30 Jahren Volksanwaltschaft haben sich die Verwaltungen da-ran gewöhnt. Die Beziehung ist distanziert, aber auch von ge-genseitigem Respekt geprägt. In meiner zehnjährigen Amtszeit ist noch keine einzige Anfrage igno-riert worden.

Unterlaufen Behörden heute mehr Fehler als früher?

Durch die steigende Flut an ge-setzlichen Bestimmungen, die Globalisierung und das elektroni-sche Zeitalter ist die Verwaltung komplizierter geworden und dauernd neuen und wachsenden Herausforderungen ausgesetzt. Der Bürger auch. Ist er nicht com-

puterfit, ist es für ihn heute sehr schwierig, mit der Verwaltung zu kommunizieren.

Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky sagte einst: „Unbequeme Per-sönlichkeiten“ sollten Volksan-wälte sein, „volksverbundene Menschen, die sich täglich über Unrecht ärgern können und nicht abgestumpft sind“. Ärgern Sie sich oft?

(lacht) Ich ärgere mich jeden Tag und kann auch ganz schön un-bequem werden, wenn Verwal-tungen mit der Volksanwaltschaft nicht kooperieren wollen.

Wie kann man sich eine unbe-queme Volksanwältin konkret vorstellen?

Bin ich der Meinung, eine Ge-meinde hat eine Baukonzessi-on unrechtmäßig erlassen, und sie ignoriert meine Empfehlung, die Konzession im Selbstschutz-wege zurückziehen, hole ich von der Staatsadvokatur Rechtsgut-achten ein und verbünde mich beispielsweise mit dem Amt für Denkmalschutz, um die Gemein-de beharrlich auf ihr unrechtmä-ßiges Handeln aufmerksam zu machen. Habe ich keinen Erfolg, wird der Fall detailliert im Tätig-keitsbericht im Landtag aufgelis-tet. Da keine Gemeinde öffent-lich vorgeführt werden will, fin-det man meistens einen Modus Vivendi.

Wirklich unangenehm können Sie einer Verwaltung erst wer-den, wenn Sie die Missstände an die Öffentlichkeit bringen. Echte Sanktionsmöglichkeiten haben Sie nicht.

Das stimmt. Ich kann mich aber mit Landtagsabgeordneten in Verbindung setzen, was für Ge-meinden genauso unange-nehm werden kann. Ich bin kei-ne Rechtsanwältin, keine Staats-anwältin, keine Friedensrichterin, sondern eine Vermittlerin zwi-schen den Bürgern und der öf-fentlichen Verwaltung. Ein Volks-anwalt hat im Hintergrund zu ar-beiten. Wenn sich ein Volksanwalt an die Sensationspresse wendet, wird viel Porzellan zerschlagen und macht eine gütliche Einigung oder Lösung meist unmöglich.

Verlassen einige Südtiroler auch

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enttäuscht wieder Ihr Büro?Es gibt auch hoffnungslose Fälle. Die Volksanwaltschaft klärt auf, wie die öffentliche Verwaltung funktioniert und inwieweit sich Beamte an die Gesetze zu hal-ten haben. Vermutet jemand bei-spielsweise, dass ihn ein Bürger-meister absichtlich ungerecht be-handelt hat, weil er keine Baukon-zession ausstellen wollte, prüfen wir den Fall. Kommt heraus, dass der Bürger einen Hausbau in ei-ner Risikozone plant, erklären wir ihm, was eine Risikozone ist und dass er keinen Bürgermeister in Südtirol finden wird, der ihm eine Erweiterung auf 850 Kubikme-tern ermöglicht – weil niemand dafür haften will. Der Bürger ist dann zwar enttäuscht, geht aber im Bewusstsein nach Hause, dass er nicht willkürlich schlecht be-handelt worden ist, sondern die gesetzliche Situation einfach so ist.

Immer mehr Südtiroler wenden sich mit sozialen Problemen an Sie. Vor allem ältere Arbeitslose

machen Ihnen Sorge.Wirklich große Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben Men-schen über 50 Jahren, weil ihre Ausbildung und ihre Computer-kenntnisse nicht mehr ajour sind und Betriebe lieber junges, wen-

diges und der englischen Spra-che mächtiges Personal einstel-len. Wer seine Arbeit verliert, ist anfangs noch zuversichtlich, bis er irgendwann deprimiert um Sozial-hilfe ansuchen muss. Das ist ent-würdigend. Junge Menschen fin-

den im Schnitt nach drei Jahren einen fixen Arbeitsplatz mit einem Arbeitsvertrag auf unbestimmte Zeit. Die Zahl der älteren Arbeits-losen hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt und ihre Zahl ist auch höher als die Zahl der

Jugendarbeitslosen. Wie benoten Sie die Verwaltung in Südtirol?

Verglichen mit anderen Regionen arbeiten die Südtiroler Landes-verwaltung und die Gemeinden sehr gut. Die Verwaltung bemüht sich auch intensiv, eine Online-Datenautobahn zwischen der Be-völkerung und der Verwaltung aufzubauen, um zeitaufwändige Verwaltungswege abzubauen.

Würde die Verwaltung aber per-fekt funktionieren, wären Sie längst arbeitslos.

(lacht) Das stimmt.Was halten Sie von TV-Sendun-gen wie „Ein Fall für den Volksan-walt“, in denen Bürger Fälle schil-dern und Behörden Argumente für ihre Vorgangsweise finden müssen?

Als ich bei einer internationalen Tagung in Wien die Aufnahmen der Wiener Volksanwälte im ORF-Studio verfolgt habe, habe ich er-kannt: Eine Volksanwältin kann nur dann ihre Aufgabe erfüllen, wenn die Bürger auch wissen, dass es eine Volksanwaltschaft gibt. Da die Fernsehaufzeichnun-gen enorm kostspielig sind und deshalb für Südtirol wohl nicht in Frage kommen, erhielt ich glück-licherweise die Möglichkeit, in Zeitungen kostenlos Öffentlich-keitsarbeit zu leisten. Wollen wir auch in 20 Jahren noch Ansprech-partner für die Bürger sein, wer-den wir uns künftig auch stärker

mit Social Media – Kommunikati-on über digitale Medien – befas-sen müssen.

Sie sind seit zehn Jahren Volks-anwältin. Zeitweise mussten Sie aber um Ihren Sessel fürchten. Ihre Wahl soll nicht ausreichend begründet gewesen sein und hatte den Beigeschmack, als wä-ren Sie eine Volksanwältin der SVP. Ist die Volksanwaltschaft abhängig von Parteipolitik?

In Südtirol wählt der Landtag den Volksanwalt in geheimer Wahl. Er muss eine Zweidrittelmehr-heit erlangen, und das sind 24 von 35 Stimmen. Die Mehrheits-partei SVP hat 18 Stimmen und dann braucht es noch sechs Stim-men von anderen Parteien. Sie können sich vorstellen, dass es in dieser Legislaturperiode nicht leicht war, diese 24 Stimmen zu erreichen. Aber ich habe nicht das Handtuch geworfen, sondern mich durchgesetzt.

Sie waren lange Vorsitzende des Vereins „La Strada – der Weg“, der sich um Drogensüchtige und andere Ausgegrenzte kümmert. Hat Sie diese Arbeit geprägt?

Diese Jahre waren sehr wichtig für mich und haben mir eines klar gemacht: Wer bereit ist, etwas von sich und seinen Fähigkeiten mit anderen zu teilen, kriegt viel mehr zurück, als er gibt. Diese Er-kenntnis war ein Schlüsselerleb-nis für mich.

Ihr Vater, Senator Friedl Volgger, hat den Verein gegründet. Ist er Ihnen immer noch Vorbild?

Ja sehr, vor allem in seiner Art, mit Menschen umzugehen.

Er war ein Vollblutpolitiker. Hat Sie die aktive Politik nie gereizt?

Nein. Ich bin in einer Politikerfa-milie aufgewachsen. Vor allem als Jugendliche habe ich mich nach einem Leben fernab der Politik gesehnt, weil es immer so eine Aufregung war, ein Kampf und teilweise ein Geschäft mit Intri-gen. Wie das Leben so spielt, bin ich über mein soziales Engage-ment Volksanwältin geworden. Ich bin zwar keine Politikerin, ar-beite aber in einem hochpoliti-schen Umfeld.

Interview: rb

aktuell

30 Jahre Volksanwaltschaft1809 hat das schwedische Parlament den ersten Ombudsmann einge-setzt, um die königlichen Beamten zu kontrollieren. Diese Idee verbrei-tete sich in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in ganz Europa. In Italien war die Toskana Vorreiter. In Südtirol wurde 1983 der erste Volksanwalt eingesetzt. Seitdem gab es drei Amtsinhaber. Die Volksanwaltschaft mit Sitz in Bozen vermittelt bei Konflikten zwischen Bürgern und öffentlicher Verwaltung – und hat alle Hände voll zu tun. 2012 registrierte sie 830 Akten und gab 2.567 Beratungen. Meistens ging es dabei um Beschwerden in den Bereichen Raumordnung, Fi-nanzen, Soziales, Bildung und Gesundheit.

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Der Alexander-Langer-Preis 2013 geht an die Organisation „Donatori di musica“. Er wird am 5. Juli in Bo-zen übergeben.Enzo Nicolodi, Präsident der Lan-ger-Stiftung, begründete die Ent-scheidung mit dem Recht des Pa-tienten auf bestmögliche Betreu-ung.Der Verein „Donatori di musica“ wurde 2007 gegründet und be-steht aus Ärzten, Krankenpflegern, Musikern, Patienten und Freiwil-ligen. Gian Andrea Lodovici, Prä-sident und Gründer der Organisation, ist „stolz, diesen Preis zu erhalten. Es zeigt, dass der Weg, den wir im Jahr 2007 be-schritten haben, auch außerhalb der Krebs-stationen verstanden und mit uns geteilt wird“.Während seiner Krebserkrankung, die in Carrara behandelt wurde, hat Lodovici mehrere Musikkon-

zerte im Krankenhaus organisiert. Seit damals finden in regelmäßigen Abständen Konzerte statt; zuerst in Carrara, später auch in Bozen, Bre-scia, Saronno, Sondrio, Vicenza und in Rom. Die Musik stammt von in-ternationalen Musikern, der Eintritt ist frei.Musiker, Patienten, Ärzte und Pfle-gepersonal sind bei den Konzerten dabei. Das soll dazu beitragen, dass Barrieren zwischen „gesund“ und „krank“ sowie zwischen „Arzt“ und „Patient“ abgebaut werden.

Mehr StraftatenIn Südtirol werden Jahr für Jahr mehr Straftaten begangen. Dies stellt das Landesamt für Statistik (ASTAT) fest. 2011 hat die Polizei 15.005 Straftaten (+2 %) angezeigt. Jedes zweite Vergehen war ein Diebstahl oder Raub (+8 %). „Blutta-ten“ wie Tötung, versuchter Mord, Körperverletzung und Sexualver-brechen kommen ebenfalls häufiger vor (+11,4 %). Gestiegen ist auch die Zahl der Bedrohungen und Beleidigungen (+21,5 %). Dafür sind Drogendelikte seltener geworden. Nicht immer konnte der Straftäter sofort zur Rechenschaft gezogen werden. Bei nur einer von vier Anzeigen konnte die Polizei den Täter innerhalb desselben Jahres ermitteln. 7,5 Prozent der Straftäter wa-ren minderjährig.

Alexander-Langer-Preis für „Donatori di musica“

Der Alexander-Langer-Preis

Die Alexander-Langer-Stiftung vergibt seit 1997 einen mit 10.000 Euro dotierten Preis an eine Person oder einen Ver-ein, die sich besonders für den

Schutz der Menschen- und Minderheiten-rechte, für den Umweltschutz und die Ver-breitung von umweltfreundlichen Lebens-praktiken, für Frieden und die friedliche Kon-fliktlösung einsetzen.Dieses Jahr wird der Preis von der Stiftung Südtiroler Sparkasse zur Verfügung gestellt.

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Von Astrid Kofler

Das ganze Haus ist ein Museum, nur in der Küche, da findet sich nichts außer den Gerätschaften, die ich tagtäglich benutze, und das wenige, das ich zum Leben brau-che. Wenn man alt ist und alleine wohnt, ist das ja nicht mehr viel. Das Zimmer hier herunten war einst das Schneiderzimmer meines Mannes Peppe. Er war ja nicht Bau-er, sondern Schneider, und so war zumindest er daheim bei den Kin-dern, während ich von früh bis spät auf dem Hof des Bruders war, im Stall und auf dem Feld. Ich sammle, seit ich denken kann, auch meine Mutter hat immer schon gesam-melt. 48 schwarze Trachtenhü-te habe ich und zu jedem dieser „Plunhuete“ die passende schwarze Schürze, wir sagen „Firschta“ dazu – das sind die Schürzen, die man sich um die Hüften bindet. 4.000 alte Sachen habe ich insgesamt, im Dachboden habe ich auch noch

aus dem leben erzählt

viel und bei einem Bruder habe ich einiges untergestellt. Ein Bauern-haus bräuchte es, ein großes, um alles ordentlich auszustellen. Früher habe ich immer Hüte getra-gen, jetzt kaum mehr. Jetzt trage ich meine weißen Haare mit Stolz, denn das Alter lässt sich nicht ver-stecken, da hilft kein Schmieren und Schmirgeln. In diesem Schrank habe ich die herrischen Hüte. Sol-che trugen wir Mädchen einst ger-ne, vor allem wenn wir in die Stadt fuhren. Einen ganzen Haufen hatte ich selbst, wir waren gutgestellte Bauern. Dieser rote hier war beson-ders teuer, den habe ich aufgehabt, als ich das erste Kind der Nachbarin nach Kematen zur Taufe trug. Kinder hat man ja immer ge-schwind nach der Geburt getauft, ohne dass die Mutter dabei war, aus Sorge, sie könnten ungetauft sterben. Und damit sie nicht zu kalt bekamen, hat man sie in die Kule eines Polsters gelegt, hat ihnen ein besonderes Taufkleid angezogen

und ein Käppchen, so hatten sie es schön warm in den Gänsefedern. So bin auch ich mit meinen drei Patenkindern nach Kematen und deren Großmutter hat in der Zwi-schenzeit eine Nudelsuppe gerich-tet und Apfelküchel. Diese Bruchbinden hier hat man verwendet, wenn einer einen Leis-tenbruch hatte. Die Bauern waren ja oft verletzt, die Arbeit war ein-fach hart und schwer früher. Und in diesem Schrank befinden sich Schuhe. Dieser hier wiegt 1,60 Kilogramm – nicht das Paar, ein einzelner Schuh wiegt so viel, auch die Kinderschuhe wogen so viel. Und diese Holzknospen hat man verwendet, um in den Stall zu gehen; meist war das ja alles eines, das Haus und der Stall, zumindest hier bei uns, und dann ist man nur in die Schuhe oder Patschen hin-eingeschlüpft, früher ist man ja im Winter, wenn es kalt war, im Stall aufs Klo gegangen. Das Kleine zu ehren, all das, was

der Boden hergibt, das hat uns früh schon die Mutter gelehrt. Ihr Va-ter hat 30 Jahre lang in Pfitsch die Steuern eingetrieben, von Haus zu Haus ist er gegangen. Ich bezweifle, dass das ein wirklich schöner Beruf war, aber er soll ein sehr feiner Herr gewesen sein und auch nett zu sei-ner Familie. Auch mein Urgroßvater mütterlicherseits war im Dienste des Kaisers. Bei der Familie des Va-ters war es anders, die war immer grob und wild und zornig. Ich bin mir fast sicher, dass der Großvater väterlicherseits seine erste Frau erschlagen hat. Mein Vater war 17 Jahre alt, als sie starb. Früher hat man immer gesagt, sie hat eine zu heiße Fleischsuppe getrunken, das hat man als Todesursache angege-ben. In Wahrheit haben viele Män-ner ihre Frauen geschlagen und viele sind daran gestorben, das war einfach so. Mein Vater war auch gewalttätig, das hat er wohl geerbt oder einfach so gesehen, die haben immer richtig zugeschlagen, ob es

Midl Leider Tötsch „Dox“ Mit den Gegenständen gehen auch ihre Geschichten verloren

Midl Leider stammt aus Rain im Pfitschtal, auf dem Hof unter ihrem Häuschen ist sie aufge-

wachsen, von dort hat sie auch den Übernamen „Dox“. Bis zum 72. Geburtstag arbeitete sie auf dem Hof

des Vaters, dann des Bruders, schließlich des Neffen. Seit der Pensionierung widmet sie sich nur mehr ihrer Samm-lung: „An einem einzigen Tag kann man gar nicht sehen,

was ich alles zusammen getragen habe.“

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die Frau war oder ein Kind, die sind mit Räuschen heimgekommen und haben dann zugeschlagen, da ist die Mutter dann oft schnell zu uns ins Zimmer geschlüpft und hat zu den Schwestern gesagt: Versteckt euch im Stroh!Am Barbaratag, am 4. Dezember 1930 wurde ich geboren, um halb 10 Uhr Vormittag, ein Pfingstig war das, ein Donnerstag. Wir wa-ren fünf Gitschn und fünf Buben, zwei haben nicht überlebt; die äl-teste ist 1920 geboren und ich als achtes Kind 1930. Der erste Bruder, der hieß Fritz wie dann der nächste auch, ist nur wenige Stunden alt geworden. Meine Mutter hat im-mer gesagt, er sei gestorben, weil sie ihm nicht geschwind noch vor der Taufe ein Mus zum Essen ge-geben habe so wie uns anderen – die Frauen hatten damals kaum Milch zum Stillen, die hatten ein-fach viel zu viel Arbeit, da hat der Körper nicht mitgemacht. Ein Kind, das stark auf die Welt gekommen ist, hat überlebt und eines, das schwach war, das ist gestorben. Dass der erste Sohn gleich gestor-ben ist, war besonders tragisch, aber danach sind zum Glück noch vier weitere Söhne gekommen. 1925 ist dann eine Tochter gestor-ben, die Marie, sie war schon ei-nige Monate alt; niemand wusste eigentlich, woran sie starb.Da drüben beim Nachbarn sind von elf Kindern neun gestorben. Früher ist einfach das Vieh vorge-gangen und dann kamen die Fel-der und dann die Kinder, die waren das letzte Glied in der Reihe, das war so.Im Ersten Weltkrieg, das erzählten sie oft, haben sich zuerst die Knech-te sattessen dürfen, also jene, die

hart arbeiten mussten, und die Kinder, die bekamen das, was übrig blieb, wenn etwas übrig blieb. Zur Schule, die damals am 1. Okto-ber begann, ging ich von Rain nach Kematen. Ich war noch nicht sechs Jahre alt, als ich schon zur Schule musste. Vor der Schule mussten wir täglich in die Kirche, also sind wir immer schon vor halb sieben Uhr früh aufgebrochen, in einem halb-dicken Mantel, in einem Kittel und wollenen Unterhosen; Strümpfe gab es damals noch nicht. Wir hat-ten auch keine Schuhe, auch bei Schnee nicht; wir gingen in unse-ren Stutzen, die waren aus Schaf-wolle gestrickt und mit einem Band oberhalb der Knie zusam-mengebunden, die Sohle war mit Loden ausgelegt und hielt die Näs-se erstaunlich gut ab; heute ver-wendet man Filz, aber damals war es gewalkte Wolle. Wir sind immer in der Dunkelheit gegangen, ohne Fackeln und Laternen, eine Dorfbe-leuchtung gab es ohnehin nicht, da hatten wir schon eine Freude, wenn der Mond schien und der Schnee das Licht reflektierte. Bei Schnee hieß es immer selbst den Weg treten, das war sehr an-strengend für uns, vor allem für die Kleinen war es mühsam, durch den Schnee zu stapfen, der oft höher war als ihre Beine. Einen Schnee-pflug gab es erst ab 1948, bis dahin hat der Knappenwirt manchmal mit seinen Rössern und dicken Holzbrettern einen Weg gezogen. Nicht selten mussten wir im Win-ter statt in die Schule in den Wald, um Brennholz zu suchen. Die eine musste den Kühen vorgehen, die andere die Kühe an den Ketten führen und die Dritte das Holz hal-ten. In meiner Kindheit verbrachte

ich Wochen im Wald, um Strebe zu führen, das Kleinholz, das man ja auch für das Ausmisten braucht; da war ich zehn, elf Jahre alt, da ist es natürlich kein Wunder, dass man nichts gelernt hat. Erst hinterher ist man gescheiter und bereut es, dass man nicht selbst den Willen hatte, sich mehr Wissen anzueignen.Sobald es im Frühling aper wurde, mussten wir die Ziegen und Schafe hüten, und in den Feldern mussten wir die Steine aufklauben, damit die Sensen nicht kaputt wurden. Und wenn erst einmal April wurde, gingen ohnehin nur mehr die Klei-nen zur Schule; die größeren hat man als Arbeitshilfen gebraucht.Acht Jahre bin ich zur Schule ge-gangen, das war damals so Pflicht, und genau mit dem 14. Geburtstag war es dann aus. Das Lesen und Schreiben habe ich eigentlich erst später gelernt, als ich es brauchte.Zwei Winter lang habe ich die ita-lienische Schule besucht, aber da-nach hatten wir unsere deutschen Sprachkurse und keine Gelegen-heit mehr, italienisch zu reden, weil mein Vater 1939 bei der Option für Reichsdeutschland optiert hatte. In dieser Gegend hat sich eine einzi-ge Familie fürs Dableiben entschie-den, die dann von allen gemieden wurde; heute denkt man nicht mehr daran, aber die Alten wissen das noch ganz genau. Ich hätte gerne Ziehorgel gelernt und konnte auch schon einige Bäs-se, das habe ich mir selbst beige-bracht, aber mein Vater ließ mich nicht; nein, hat er gesagt, du tust arbeiten. Wenn es einmal nein ge-heißen hatte, wurde darüber nicht mehr gesprochen.Doch hatten wir es auch schön, den Frühling habe ich immer her-

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beigesehnt. Jeden Frühling ging es ins Zillertal, das ist nicht weit von hier, nur über die Berge. Die Zeit auf der Alm haben wir im-mer genossen, da waren wir frei. Da sind wir um vier Uhr früh weg von zu Hause mit den Viechern und 14 Stunden gefahren; gefah-ren nannte man das damals, natür-lich waren wir zu Fuß unterwegs. Schon als Zehnjährige musste ich

über das Pfitscherjoch Vieh treiben helfen, da hat es beim Vater nichts gegeben, entweder du derpackst es oder bleibst hier, jammern half nichts. Wir hatten keine Windjacke, keinen Regenschutz, nur eine alte Joppe, und ich lebe heute noch. Jeden Sommer waren wir dort, wir paar Geschwister mit 30 Stück Vieh und 60 Schafen und ein paar Fackeln: meine älteste Schwester,

aus dem leben erzählt

die Brüder mit elf und 13 und ich mit zehn. Im Juni sind wir hinauf und um den 5., 6. Oktober sind wir von der Alm über das Pfitscherjoch wieder heim. Der Vater wäre nie-mals gekommen, um uns zu holen. Wir hatten einen Kalender dabei, da haben wir jeden Tag durchge-strichen, so wussten wir, wann es Zeit war, wieder aufzubrechen. Auf der Alm mussten wir immer um

vier Uhr früh aufstehen und mit der hölzernen Milchbundel am Rücken die Kühe suchen und melken, denn wenn einmal die Sonne aufgegan-gen ist, beginnen sie zu grasen und stehen nicht mehr still. Im Freien benutzte man einen Melksche-mel mit nur einem Stutzen, also nur einem Bein, nicht etwa drei, und die Kandl hielt man mit den Knien. Wenn sie voll war, mussten

wir sie heimtragen, das war immer schwer. Manche Kühe sind uns abgestürzt oder der Blitz hat sie erschlagen, der hat jeden Sommer ein paar Kühe erschlagen, aber da hat der Vater nicht geschimpft, da konnten wir nichts dafür. Meinen Mann hab ich immer schon gekannt irgendwie, aber kennen gelernt habe ich ihn im Knappen-

hof beim Tanzen. Da mussten wir immer eine ganze Woche lang den Vater betteln und besonders fleißig sein, wenn wir ausgehen oder in die Stadt fahren wollten. Zum Ab-schluss, so um ein, zwei Uhr in der Nacht, haben wir stets den Pols-tertanz getanzt. Einer spielte dazu einen Walzer mit der Ziehorgel und wir mussten einen Kreis bilden; da standen dann abwechselnd Frau

und Mann, und ein Weib musste in den Kreis hinein mit einem Polster, und während die anderen um es herumtanzten, musste es alleine tanzen und sich einen Mann aussu-chen, der ihm sympathisch schien. Dem hat es dann den Polster zu Fü-ßen geworfen und beide mussten sich darauf hinknien und sich bus-seln, auch wenn man sich nicht ge-kannt hat, aber das war gleich. Die

anderen haben währenddessen noch einmal eine Runde im Kreis getanzt und das Weib musste dem Mann nun den Polster reichen, der nun seinerseits in der Mitte tanz-te und sich eine andere aussuch-te zum Küssen. Und da hat mein Mann eben mich gewählt, bei ihm war es Liebe auf den ersten Blick.Geheiratet haben wir in Maria Trens. Das war keine große Hochzeit. Die

Sammeln ist ihre Leidenschaft – über 4.000 Gegenstände aus vergangenen Zeiten hat Maria Leider fein säuberlich in ihrem Haus geordnet. Ihre eigene Lebensgeschichte erzählen zahlreiche Fotos aus ihrem Familienalbum.

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Mutter ist nicht mitgegangen, das hätte Unglück gebracht, sie ist bei keinem ihrer Kinder gegangen, das war damals so der Aberglau-be. Mein Mann hat einfach nicht lugg lassen, jahrelang hat er immer wieder um meine Hand gebeten, bis ich endlich ja gesagt habe. Wie das dann offiziell wurde, weiß ich nicht mehr, mein Vater war schon tot und meiner Mutter hab ich es einfach nur so erzählt, kein Aufhe-ben machte man damals daraus. Meine Schwägerin hat mir das Kos-tüm genäht, eine graue Jacke und einen grauen Rock dazu, den Kranz mit Wachsperlen habe ich noch und auch den Schleier. Dass wir nur zwei Kinder hatten, war damals schon ungewöhnlich; der Durchschnitt hatte hier vier, fünf Kinder. Früher sind die Pfarrer immer umhergegangen, um sich zu erkundigen, was denn los sei, wenn ein Paar ein Jahr lang kein Kind bekam. Zu jener Zeit hat es auch bei einem Nachbarn eine Hochzeit gegeben und eine weitere Hochzeit am sel-ben Tag weiter unten im Tal. Nach-dem sich bei den einen jährlich ein Kind einstellte, bei den anderen aber keines, gingen die anderen zu den einen und fragten, wie sie es denn machten: Da schickten die einen doch tatsächlich die ande-ren zum Pfarrer, um sich aufklären zu lassen. Das war früher so, Auf-klärung gab es nicht und entspre-chend viele ledige Kinder, wenn auch nur im Geheimen. Grad die Mägde hatten oft ledi-ge Kinder. Sie mussten herhalten, wenn der Bauer wollte, obwohl der meist eh schon eine Bäuerin hatte und einen Tschippl Nach-wuchs. Hat die Dirn nicht herge-halten, wurde sie verjagt – wo hät-te sie denn hingehen sollen? Hat sie hergehalten – so eine Macht hatte er schon, der Bauer, und sie auch entsprechend sekkiert – und wurde sie schwanger, dann hat er sie erst recht verjagt. Vom letzten Papst die Großmutter war ja auch so eine arme Dirn: In Mühlbach hatte sie ein lediges Kind und hat deshalb verschwinden müssen, hinaus nach Tirol. Diese Situation war schon auch für die Bäuerinnen nicht einfach, bei uns war das da-heim zum Glück nicht so. Die Mütter selbst wussten schon, woher die Kinder kamen, aber er-zählt haben sie es nicht. Erst wenn man schwanger war, wusste man,

woher die Kinder kamen. Die jun-gen Mädchen haben an die Ge-schichten vom Krautzuber oder vom Faulstock geglaubt, da haben noch meine eigenen Kinder nach Säuglingen gesucht.Wenn früher die Buben ins Bett ge-nässt haben, hat man ihnen so ein „Wixleimat“ drunter gelegt, gum-miartige Folie. Zwei von meinen Brüdern waren lange Bettnässer und meine Mutter hat das dazwi-schen gelegt, damit der Strohsack nicht nass wurde, aber der ist trotz-dem stets durchgefault. Die Buben haben die langen Unterhosen und das Gewand einfach angelassen, bis es getrocknet ist. Im Winter wird ihnen die Mutter schon etwas anderes angezogen und das Nasse auf den Ofen gehängt haben. Genauso wie man die Strohsäcke nur zweimal im Jahr frisch gefüllt hat, im Frühling und im Herbst, hat man auch nur zweimal im Jahr gewaschen. Unter der Zeit haben wir nur das Notwendigste durchgespült, mit einer Wurzen-bürste gerieben und im offenen Brunnen geschwänzt. Wenn man nichts Sauberes mehr hatte, dann hat man von der dreckigen Wä-sche das Beste wieder herausge-sucht und so lange wieder ange-zogen, bis man gewaschen hat. Da bin ich jahrelang mit meinen Schwestern zum Bach hinunter zum Schwänzen, behandelt und gereinigt haben wir die Wäsche immer heroben: Zuerst haben wir sie mit Pechseife und heißem Wasser gebürstet, dann haben wir sie in einen großen Zuber gelegt, zwei alte Leintücher darüber ge-bettet und mit Aschenlauge und siedendem Wasser begossen, und das drei-, viermal; immer wieder haben wir den Pflock am Zuber unten entfernt, um das kalte Was-ser auszulassen und oben wieder mit heißem Wasser und Asche auf-zugießen. Über Nacht ließen wir das weichen, am nächsten Morgen wurden die Flecken und die Lauge dann ausgebürstet. Mit der Asche ist die Wäsche unglaublich sauber geworden. Dann holten wir einen Schlitten, befestigten darauf ei-nen Bottich, stapelten die Wäsche darin und sind zum Bach hinunter schwänzen. Zurück musste uns eine Kuh ziehen.Wenn wir die Wäsche aufgehoben haben, ist sie uns oft in der Hand gefroren, denn wir haben auch im Winter schwänzen gehen müssen,

Bauernleben in Südtirol – 12 PorträtsDas Leben in den Südtiroler Bergen ist hart, zeugt aber zugleich von Ursprüng-lichkeit und schlichter Schönheit. Bau-ern aus unterschiedlichen Gebieten und Tallagen Südtirols und aus dem Trentino blicken in diesem Buch zurück auf ihr langes Leben und berichten von ihrem Alltag am Bergbauernhof. Sie erzählen von der harten Arbeit am Feld, im Stall und im Haushalt, vom Kochen und Es-sen, vom Brotbacken und Schlachten und vom Leben abseits der Arbeit: Fa-milie und Freundschaft, Hochzeit und Hofübergabe, Geburt, Krankheit und Krieg. Sie wissen aber auch davon zu berichten, wie Fortschritt, Technik und Fremdenverkehr das Leben der Bauern mit der Zeit veränderten. Mit großer Behutsamkeit haben Astrid Kof-ler und Hans Karl Peterlini zwölf bewegende Porträts gezeichnet. Sie lassen darin die Bauersleute selbst zu Wort kommen, ihre Erinnerun-gen schildern und mit Fotos aus dem Familienalbum illustrieren – be-rührende, überraschende und authentische Geschichten aus einer faszinierenden Lebenswelt. Das Buch, im Haymon-Verlag erschienen, ist im Buchhandel erhältlich.

und so offene Hände hatten wir, dass sie blau und rot waren bis zu den Knochen, denn die Lauge hat nicht nur den Dreck weggefressen, sondern auch die Haut. Auch beim Aufgarben waren wir wund, vor allem bei der Gerste waren viele Dornen darunter, die hatten wir nicht nur in den Armen, sondern im ganzen Körper stecken, und in jedem Dorn ein Ofl, das ist Eiter. Die Dornen waren so scharf, dass sie auch durch die Kleidung durchstachen, an Handschuhe war nicht zu denken. Die Pechseife setzten wir während des Krieges selber an, das war eine Prozedur: Dazu nahmen wir das schlechte Fett von den Schweinen, damit die Seifen weich blieben, und vermischten dieses mit Soda und Lärchenharz; das wurde dann gekocht und auf einem Brett aus-geschüttet, und wenn es abgekühlt war, in Stücke geschnitten.Die Schweine haben wir immer kurz vor Weihnachten geschlachtet, wie es eben üblich war, weil sich das Fleisch in der kalten Jahreszeit bes-ser hielt. Wenn alle Borsten entfernt waren, wurde das Schwein auf den zwei Hinterhaxn kopfunter in der Penn aufgehängt, aufgeschnitten und ausgeweidet. Aufgearbeitet haben wir es dann meistens in der Stube, also die Rippen, das Fleisch, den Speck getrennt. Die Därme ha-ben wir sauber geputzt, die brauch-ten wir für die Würste; die Gebeine

haben wir in einem Schaffl hinterm Haus verstaut, das ist dann eh ge-froren und wir holten uns jeweils, was wir brauchten. Es wurde fast alles aufgearbeitet, hauptsächlich für Speck und Wurst, da dies ja am besten haltbar war, und man hat auch vieles geselcht, und was übrig blieb, hat man geschwind hergenommen. Die Knochen hat man auch für die Gerstsuppe ver-wendet, das hat recht geschmeckt. Aus der Leber hat man Leberknö-del zubereitet und aus der Milz die Milzschnitten, aus der Lunge hat man ein Beuschel gekocht. Außerdem gab es bei uns oft Knö-del und Brennsuppe und Spatzeln; tagtäglich gab es am Morgen ein Mus und zu Mittag oder abends in irgendeiner Form Erdäpfel, in der Schale, als Röstkartoffeln, als Erdäpfelnudel oder als Riebel. Schmarrn gab es eher selten und auch Speckknödel gab es nur am Sonntag. Was ich als Kind aß, das mag ich heute noch gern.Was ich bräuchte, ist noch viel Zeit: Im Dachboden habe ich noch ganze Schachteln voll alter Fotos. Wenn wir irgendwohin fuhren, ob es ein Jahrgangstreffen war oder eine Wallfahrt, ist man immer zuvor nach Sterzing zum Fotografen. Die Fotos möchte ich noch gerne alle beschriften und sortieren. Ja, mein Haus ist ein Museum. Wenn es nur ein richtiges wäre, ein richtig gro-ßes Bauernhaus. E

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aus der seelsorgeeinheit

„Ich und Sie!“ Ein Journalist hat einmal Mutter Teresa gefragt: „Was muss sich in der Kirche zuerst ändern?“ Mit einem freundlichen Lächeln soll sie ihm darauf geantwortet haben: „Ich und Sie!“ Diese Worte treffen sicher einen Nerv unseres Christ-Seins. Immer, wenn wir den Eindruck haben, dass etwas Wesentliches geschehen müsste, dann wird ein vernünftiger, erwachsener Christ bei sich selbst beginnen und überlegen: Wie kann ich beginnen, meinen eigenen Glauben zu vertiefen? Er darf aber auch darauf hoffen, dass die Gemeinschaft der Kirche auch in ihrer Gesamtheit die Bereitschaft hat, sich um der Verkündigung der Frohbotschaft willen stän-dig erneuern zu lassen. Dies ist sicher in erster Linie ein Werk des Heiligen Geistes und muss deshalb erbetet werden. Aber genauso ist eine Bestimmung des Standorts, des Zieles und des Weges dorthin ein Ergebnis von geistbegabten Frauen und Männern, die mit all ihren Kräften den Weg der Kirche mitgestalten. Deshalb gab es in der Geschichte der Kirche immer wieder Konzilien und Synoden. Ein ers-tes Beispiel ist das so genannte „Apostelkonzil“ im Jahr 49 in Jerusalem (nachzulesen in Apg 15). Auch Bischof Ivo hat alle Gläubigen der Diözese zu einem solchen „gemeinsamen Weg“ – im Griechischen „Syn-odos“, eingeladen. Der offizielle Beginn ist für den 30. November vorgesehen und am 8. Dezember 2015 wird die Synode abgeschlossen. In der bereits angelaufenen Vorbereitungsphase werden nicht nur die stimmberechtigten Mitglieder der Synodenversammlungen ermittelt; die ganze Bevölkerung ist dazu aufgeru-fen, mit Meinungen und Anregungen zur Vorbereitung der Synode beizutragen. Alle können ohne Einschränkung an diesem ersten Brainstorming teilnehmen. Denn die Stimmung der Menschen in der Diözese mit den Anliegen und Sorgen und auch kritischen Anmerkungen

von Menschen, die der Kirche fernstehen, kann wichtige Perspektiven eröff-nen. Auch die Erfahrungen der 16 Pfarreien auf dem gemeinsamen Weg in

unserer Seelsorgeeinheit dürfen nicht fehlen. Das Formular für Wortmeldungen ist zu finden auf der Website der Diözese

(www.bz-bx.net/synode). Die Adresse für Postsendungen lautet: Sekre-tariat Synode, Domplatz 2, 30100 Bozen. Dekan Josef Knapp

Zu Hause alt werden – in ge-wohnter Umgebung und betreut von lieben Menschen. Dieser Wunsch bleibt Hilfebedürftigen oft unerfüllt. Dies will eine neu gegründete Sozialgenossen-schaft im Wipptal ändern.

Petra Brand liebt es, mit Menschen zu arbeiten. Vier Jahre lang hat die ausgebildete Familienassisten-tin und Erzieherin zwei betagte Schwestern in Pfitsch betreut. Sie sah, wie gut es den beiden Frauen tat, in ihren vertrauten vier Wän-den zu wohnen, ihren gewohn-ten Tagesablauf zu leben und mit Dorfbewohnern Kontakt zu hal-ten. Petra half beim Kochen und Waschen, Essen und Ankleiden, erledigte Einkäufe und Behör-dengänge, reinigte das Haus und pflegte den Garten. Doch als die Frauen eines Tages rund um die Uhr auf sie angewie-sen waren, merkte Petra: Es braucht dringend mehr Helfer. So kam sie zusammen mit drei weiteren Frau-en auf die Idee, im Wipptal – trotz bürokratischer Hürden – eine Sozi-algenossenschaft zu gründen. Ste-fan Hofer, Präsident des Dachver-bandes für Gesundheit und Sozia-les, unterstützte sie dabei. Das Besondere an der Genossen-schaft: Sie bietet eine neue Form der gemeindeübergreifenden Nachbarschaftshilfe. Ein bislang einzigartiges Projekt in Südtirol. Wipptaler Bürger helfen Wippta-

ler Senioren, Menschen mit einer Behinderung oder Erkrankung, in speziellen Fällen auch Familien in Notsituationen, ihren Alltag im Haushalt zu meistern – gelegent-lich oder rund um die Uhr. Damit ergänzen sie das bestehende Pfle-ge- und Betreuungsangebot im Bezirk, entlasten pflegende Fami-lienangehörige und schaffen vor Ort neue flexible Arbeitsplätze. Petra Brand steht der Genossen-schaft als Präsidentin vor. Vizeprä-sidentin ist die Pfitscher Sozialre-

ferentin Renate Ainhauser Delueg. Das Pilotprojekt, das bald in ganz Südtirol Schule machen soll, ist vor rund einem halben Jahr gestartet. Wer an der Wipptaler Sozialge-nossenschaft mitarbeiten möchte – ehrenamtlich, gelegentlich, auf Abruf oder fest angestellt – benö-tigt nicht unbedingt eine soziale Ausbildung. Wichtig, so die Initia-toren, sei Zeit und Freude an der Arbeit mit Menschen. Nähere Aus-künfte unter der Rufnummer 347 2522516 oder über E-Mail [email protected].

Sozialdienst, Lebenshilfe, Arbeits-gemeinschaft für Menschen mit Behinderung und der Arbeits-kreis Eltern behinderter Kinder des Wipptales haben sich vor rund zwei Jahren zur „Plattform für Men-schen mit Behinderung im Wipp-tal“ zusammengeschlossen, um sich u. a. zu vernetzen und einen gemeinsamen Tätigkeitskalender aller betroffenen Organisationen zu erstellen. Im Frühjahr besuchte die Plattform die Werkstätten der „GWB – Genos-senschaft.Werkstätten.Begleitung“

in Bozen, wo 40 Personen mit kör-perlicher, geistiger oder psychi-scher Beeinträchtigung bei ihrer Arbeit begleitet und unterstützt werden. Neben Kartoffelschälern schrauben sie Gasanzünder und Hydraulikteile zusammen, fertigen Holzkisten für Weinflaschen und packen Büchersendungen für Fir-men ab. Die Wipptaler erhielten Einblick in die wirtschaftliche und soziale Ar-beit der Genossenschaft und konn-ten wertvolle Anregungen mitneh-men.

aktuell

Wipptaler gründenSozialgenossenschaft

Vernetztes Arbeiten

Werkerzieher Ro-land Caminada bei der Vorstellung seiner Arbeit

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Der „Oastner-Pater“ Hermann Josef Rainer aus Gasteig, bekannt als „Oastner-Pater“, feierte am 9. Juni in Sterzing sein goldenes Priesterjubiläum.

aus dem leben

Hermann Rainer (4. v. r.) mit Mutter Maria Mairhofer (rechts neben ihm) und Primizbraut Irene Fichter (links)

Als viertes Kind der Maria Mair-hofer und des Johann Rainer er-blickte Hermann Rainer am 8. Au-gust 1935 in Freienfeld das Licht der Welt. Er wurde in eine poli-tisch und wirtschaftlich sehr be-wegte Zeit hineingeboren. Vom Weiler Flans oberhalb von Mauls übersiedelte die Arbeiterfamilie nach St. Anton im Jaufental und von dort zum „Gratler“ in Gasteig am heutigen Mühlbachlweg. Jo-hann Rainer erwarb den dortigen Wohnkomplex und man nannte die Familie fortan „Oastner.“ In unmittelbarer Nachbarschaft mit den Familien Kofler („Gratler“) und Braunhofer („Bocher“) wuchs Hermann mit seinen vier Ge-schwistern, den beiden Brüdern Hans und Anton sowie den zwei Schwestern Marianna und Elsa, in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater arbeitete als Bergarbeiter am Schneeberg. Er starb 1942 im besten Mannesalter an Hirnschlag und hinterließ die Witwe mit den fünf unmündigen Kindern zwi-schen zwei und 15 Jahren. Um die Familie ernähren zu können, hielt man ein bis zwei Kühe, mehre-re Hennen und ein Schwein. Zu-dem musste die Mutter als Tag-löhnerin bei ihrer Schwägerin in Wiesen, dem „Schmölzer-Barbe-le“, auf deren Bauernhof hart ar-beiten. Trotzdem spielte Schmal-hans bei der Oastner-Familie oft-mals Küchenmeister und wohl

zeitbedingt bei manch an-deren Familien auch.Der „Oastnerbub“ hütete mit den Nachbarskindern die Kühe. Mit lustigen Spie-len vertrieben sie sich die Zeit und bewahrten sich so trotz der harten Nach-kriegsjahre den angebore-nen Frohsinn der Kinder.Hermann besuchte die Volksschule in Gasteig und später die Schule der Ka-puzinerpatres in Salern bei Vahrn. Nach der Matura studierte er Theo-logie. Verschiedene Wohltäter un-terstützten den armen Studenten finanziell, und auch seine obge-nannte Tante Barbara Rainer trug diesbezüglich ihr Scherflein bei. Von klein auf hegte der tief religiö-se Gasteiger den Wunsch, einmal Priester zu werden. Obwohl ihn ein Hörfehler beim Studium be-nachteiligte, hielt er tapfer durch und empfing durch Bischof Jo-sef Gargitter am Peter-und-Pauls-Tag, dem 29. Juni 1963, im Dom zu Brixen mit mehreren anderen jungen Männern die Priesterwei-he. Seine Einkleidung zum Ordens-priester erfolgte im Kapuzinerklos-ter Klausen.Am Vorabend des Primizfestes wetteiferte die Bevölkerung von Gasteig um die abendliche Häu-serbeleuchtung. Im Josefskirchlein wurde eine Andacht gehalten. In der Sterzinger Pfarrkirche feierte

Hermann Rainer am 30. Juni 1963 seine Primiz mit Dekan Alois Falk und Kooperator Alfred Gander.Die zehnjährige Nichte Irene Fich-ter, Tochter der Primizianten-schwester Elsa, bekam die ehren-volle Aufgabe der Primizbraut übertragen. Bei der Segnung des neuen Ver-einshauses 1978 in Gasteig feierte der „Oastner-Pater“ mit der Dorfbe-völkerung und dem neu gegründe-ten Gesangsverein die Festmesse. Nachdem sein ältester Bruder Hans gestorben, die beiden Schwestern und schließlich auch die Mutter von Gasteig weggezogen waren, pflegte er zu seinem Heimatdorf nur mehr losen Kontakt. In seinen 50 Jahren als Ordens-mann kann Hermann Rainer auf ein bewegtes und erfülltes Pries-

terleben zu-rückblicken. Sein Ziel war es stets, in franzisk ani-schem Geist und Sinn den S c h w a c h e n und Armen tatkräftig bei-zustehen. Er lebte und ar-beitete als Seelsorger in

den Kapuzinerklöstern von Brun-eck, Neumarkt und Brixen. Zehn Jahre wirkte er als Seelsorger in Tschengls im oberen Vinschgau. Vom Kapuzinerkloster in Lana aus besuchte er oftmals das dorti-ge Altenheim „Lorenzheim“, wo er als Seelsorger sehr geschätzt wur-de. Im Altenheim bot sich ihm im-mer wieder die Möglichkeit, den alten, gebrechlichen und kran-ken Menschen Aufmunterung und Trost zu spenden. Die Bevöl-kerung von Lana sammelte 2.600 Unterschriften, um Hermann Rai-ner und die anderen zwei Kapu-ziner in Lana behalten zu kön-nen. Leider mussten die Patres im Frühjahr 2013 wegziehen. Her-mann Rainer kam in das Kapuzi-nerkloster Meran am Rennweg, wo er weiterhin seelsorglich tätig sein kann.

Luis Palla

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gesellschaft

Wildwest am Roßkopf

Hip Hop

Tanzwoche vom 22. bis zum 26. Juli

Für Anfänger und Fortgeschrittene, Sportmuffel oder SpitzensportlerKinder 7 – 10 Jahre: 9.00 – 10.00 UhrJugendliche 11 – 14 Jahre: 10.15 – 11.15 UhrOrt: Jugenddienst Wipptal (Dachge-schoss)Infos und Anmeldungen: Tel. 767890 oder [email protected]

Milchig, fruchtig, nussig, cremig. Vom 7. Juli bist zum 4. August kommt das Sterzinger Joghurt mit seinen kunterbunten Ge-schmacksrichtungen wieder ganz groß raus.

Eröffnet werden die 15. Joghurtta-ge am 7. Juli um 11.00 Uhr im Ge-meindepark Wiesen: mit Verkos-tungen, einem Konzert der Musik-kapelle Mauls, Tänzen der Volks-tanzgruppe, Ponyreiten, Schmink-ecke, Spielen und Musik mit den „Stabign Lumpm“. Einen Monat lang servieren Re-staurants und Hotels mit Joghurt verfeinerte Gerichte. Nicht zu ver-achten ist auch das Rahmenpro-gramm mit Besuchen am „Fleckin-gerhof“ in Steckholz und am Kräu-terhof „Bote“ in Pflersch, Stadtfüh-rungen zu verborgenen Orten, Mi-

neralienwanderungen, Führungen durch den Milchhof („Zug“-Shuttle ab Stadtplatz Sterzing), Almkäse-verkostungen auf der Rinneralm, Joghurtverkostungen bei den La-ternenpartys, Waldwerkstätten auf Schloss Wolfsthurn, Bauernmärk-ten, Roßkopf-(Sonnenaufgangs)Wanderungen, Oldtimer-Treffen, Honigwanderungen am Trenser Bienenweg, dem Roßkopf-Berglauf sowie einem Country-Fest am Roß-kopf.Besonderes Highlight: Zum 15. Ge-burtstag zeigt Grafiker Damir Luk-sic in der Rathausgalerie vom 12. bis zum 20. Juli seine besten „Jo-ghurtkarikaturen“. Die Ausstellung „Wippy Sterzy“, täglich außer Sonn-tag von 8.00 bis 18.00 Uhr geöff-net, wird am 12. Juli um 17.00 Uhr mit Verkostung von Joghurt-Lecke-reien eröffnet.

Vom 10. Juli bis zum 21. August (ausgenommen 14. August) macht Sterzings Stadtwächter mittwochs wieder die Laternen an. Gastwirte bieten ab 19.00 Uhr Leckeres aus dem Kochtopf an, Handwerker Künstlerisches aus eigener Hand, Bauern Köstlichkeiten aus der Bauernküche (7. August). Volks-tanzgruppen mischen das Fest

auf und für Kinder gibt es mal eine Schminkecke, mal ein Kasperlthea- ter sowie allerlei Spiele mit ElKi und VKE. Zu hören sind Bands und Musikkapellen aus dem Bezirk und von auswärts. Trödler bieten in der Geizkoflerstraße und in der Rathausgasse an drei Abenden Uraltes, Altes und nicht mehr ganz Neues an.

Laterne, Laterne ...

Am 3. und 4. August laden die Freiwillige Feuerwehr Sterzing und der Verein für Kinderspiel-plätze und Erholung (VKE) wie-der zum Countryfest am Roßkopf. Zwei Tage lang kommt bei der Kastellacke Wildweststimmung für die ganze Familie auf: mit Countrymusik, Cowboyhüten, Western-T-Shirts, Kopfschmuck-

basteleien, Bogenschießen, Kis-tensteigen, Hüpfburg und vielen anderen Spielen. Das Fest beginnt am Samstag um 12.00 Uhr. Die Umlaufbahn ist bis 22.00 Uhr in Betrieb.Für Abenteuerlustige steht ein ausgewiesener Zeltplatz bereit. Unterstützt wird das Fest von der Neuen Rosskopf GmbH.

15. Joghurttagein Sterzing

Verzauberte Natur„Verzauberte Natur“ nennt sich ein Projekt der Grund-schule Innerratschings, bei dem Schüler und Lehrer die Wände des Treppenauf-ganges mit naturalistischen und fantastischen Bildern bemalten. Angeleitet von Künstlerin Thea Blaas schu-fen sie dabei von März bis Juni lauter kleine Kunstwer-ke mit bunten Tieren und Pflanzen.

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Ein Baum für den Jahrgang

Mitte Juni übergaben Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner und der Stadtrat den Erlös aus dem Verkauf der Neujahrsentschuldigungskarten 2013 wieder zu gleichen Teilen an die deutsche und italienische Caritas sowie an den Sterzinger Vinzenzverein. Die drei karitativen Vereinigungen unterstützen damit seit Jahren ältere und arme Menschen.Bürgermeister Messner dankte den Vereinen für ihre Arbeit zum Wohl der Schwächsten und bedauerte, dass in den ver-gangenen Jahren der Verkauf der Entschuldigungskarten zurückgegangen sei.An die Bürger appellierte er, die Aktion künftig wieder ver-stärkt zu unterstützen.

Zur Geburt eines Kindes im eigenen Gar-ten einen Lebensbaum zu pflanzen ist heute nur wenigen Familien möglich. So entstand die Idee, für alle im Jahr 2012 geborenen Kinder der Gemeinde Sterzing einen gemeinsamen Baum zu pflanzen. Ende Mai pflanzten einige Väter im Park des Stadttheaters einen Bergahorn. So wie er kräftig wachsen und Menschen, die an ihm vorbeigehen, jahrzehntelang erfreuen soll, sollen auch die Kinder in Frieden und Freiheit zu starken Persön-

lichkeiten heranwachsen. Bei einer Feier segnete Kooperator Kon-rad Gasser den Baum und die Familien. Silvia Luhn Hofer sang mit den Kindern, Eltern und Geschwistern einen Refrain und überreichte allen Kindern des Jahr-ganges 2012 eine Erinnerungsplakette.Die Idee stammt von Gemeinderat Hein-rich Forer. Möglich gemacht haben die Pflanzung die Stadträte Markus Larch und Christine Eisendle Recla sowie Bür-germeister Fritz Karl Messner.

Sterzing

Spende fürkaritative Vereine

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gesellschaft

Bei einer Abschlussfeier im Schulhof, umrahmt von der Schulband unter der Leitung von Paul Brugger, ließen Schüler, Professoren, Schulper-sonal und Ehrengäste Mitte Juni das abgelaufene Schuljahr Revue passie-ren. Zahlreiche Projekte wurden umge-setzt, u. a. in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen und Banken, darunter das Designer Out-let Center Brenner, die SEL AG und die Raiffeisenkasse Wipptal. Schüler zeigten auch hervorragende Leistun-gen in den Disziplinen Leichtathletik, Schwimmen, Fußball, Ski Alpin und Tennis. Sportlehrer Werner Holzer prämierte die Sie-gerteams des SEL-Cups. Evelyne Frötscher gra-tulierte den Gewinnern des Bilderrätsels der Schulzeitung WISPEL. Geehrt wurden auch er-folgreiche Teilnehmer der Philosophie-Olympia-

de, des Wettbewerbs „Känguru der Mathe-matik“ und des Fremdsprachenwettbewerbs. Schüler, die im ersten Semester den Noten-

durchschnitt 8 erreicht hatten, erhielten ein Buch überreicht. Oberschuldirektor Andreas Meraner dankte al-len, insbesondere Raika-Vizedirektor Benno Lin-ser, Schulratsvorsitzender Astrid Oberhauser so-wie seiner Stellvertreterin Sybille Mitterhofer.

Eine Woche der beson-deren Art erlebten gegen Schulende Schüler und Lehrpersonen der Grund-schule Wiesen. Unter der Leitung von Paolo „Jack“ Alemanno erlernten die Kinder auf zum Teil selbst gebastelten Instrumenten unterschiedliche Trommelrhythmen. Schulleite-rin Susanne Bacher und Italienischlehrerin Chia-

ra Martorelli brachten ihnen schwungvolle Tänze und rhythmische Einlagen bei, die sie El-tern und Gästen bei ei-ner Abschlussfeier vor-führten. Eine großzügi-ge Spende kam dabei Andrej aus Rumänien,

der von Maria Eller im Jaufental betreut wird, zugute.

Der Sonntag ist ein Tag der Familie und Freun-de, an dem man sich Zeit füreinander nimmt und auch gemein-sam die Messe be-sucht: Weil ihnen der Sonntag wich-tig ist, haben sich die Schüler der 4. und 5. Klasse der Grundschule Trens mit Religionsleh-rer Anton Gallmet-zer am Malwettbewerb beteiligt, den die Frau-en im KVW gemeinsam mit dem Amt für Kate-chese zum Thema „Einkaufsfreier Sonntag“ aus-

geschrieben haben. Ihre Gedanken dazu haben sie in Bildern festgehalten. Laurin Rainer hat un-

ter 315 Teilneh-mern – weite-re zehn Grund-schulen des Landes haben sich am Wettbe-werb beteiligt – den zweiten Platz belegt. Die Kunstwerke wa-

ren im Rahmen einer Wanderausstellung in der Sterzinger Pfarrkirche und in der Grundschule Trens zu sehen.

Sauberer Kirchsteig

Wie in den vergangenen zwei Jahren brach-te eine Gruppe von „Feggngianern“ auch heuer wieder den Kirchsteig von Stilfes nach Egg auf Vordermann. Auch der Regen hielt die zwölf Stilfer und Trenser zwischen 13 und 68 Jahren nicht davon ab, den Steig von Ästen zu befreien und die Auskehren zu reinigen, um wieder mit Genuss darauf wandern zu können.

Zu Besuch bei Padre Pio

Rund 40 Frauen und Männer aus Gossensaß und Pflersch reisten im Mai zusammen mit Pfarrer Stefan Stoll nach San Giovanni Ro-tondo in Apulien, um Kloster und Grab des hl. Padre Pio zu besuchen. Beeindruckt war die Gruppe auch von der Hafenstadt Man-fredonia, der Gruftkirche des hl. Erzengels Michael am Monte Sant’Angelo sowie dem Städtchen Alberobello mit den bekannten Trulli-Bauten. rr

Seniorenausflugnach Mötz

Die Senioren der Gemeinde Ratschings fuh-ren im Mai nach Mötz im Oberinntal. Zum Rosenkranzgebet spazierten sie zur neu-gotischen Wallfahrtskirche „Maria Locher-boden“. Der Ort wurde schon Mitte des 18. Jahrhunderts durch Wunderheilungen be-kannt.

Rhythmus ist Leben

Einkaufsfreier Sonntag

Sterzing

Prämierungen zu Schulende

(v. l.) Die Schülervertreter Mattia Psenner (4B HOB) und Elisabeth Hofer (4A HOB), Astrid Ober-hauser, Oberschuldirektor Andreas Meraner und Raika-Vizedirektor Benno Linser

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gesellschaft

Neuer KVW-Vorstand im Amt

Seit Mai hat der Katholische Ver-band der Werktätigen (KVW) einen neuen Vorstand. Werner Steiner folgt auf Konrad Peer, der sich nicht mehr der Wahl zum Landesvorsitzenden ge-stellt hat. Dem Vorstand gehö-ren weiters Helga Mutschlech-ner Holzer (Sterzing), Konrad Peer, Herbert Schatzer und Rosa Stecher Weissenegger an.

Zum 60-jährigen Bestehen der Grauviehzüchter zeigten 27 Züch-ter bei einer Grauviehschau in Stange ihre schönsten 75 Rin-der. „Alpenrose“ des Bauern Wer-ner Markart („Bartiler“, Jaufental) überzeugte dabei mit dem form-schönsten Euter. Der Schausieg ging an Maximilian Wieser („Pfei-fer“, Pflersch) mit seiner Kuh „Glü-cke“. Den Reservesieg holte sich „Sora“ von Karl Girtler („Urner“, Jau-fental). Die 14-jährige „Sumsi“ von Rudi Überegger hat zehn Mal an-gekalbt und bereits 100.000 kg Milch produziert.Auch die Schafzüchter um Obmann

Karl Larch führten rund 60 Schafe unterschiedlicher Rassen vor. Ro-land Schölzhorn (Brenner) und Pe-ter Braunhofer (Ratschings) siegten in der Kategorie Tiroler Berg-, Wolf-gang Schölzhorn (Ratschings) und Johann Hochrainer (Ratschings) bei den schwarzbraunen Bergschafen. Den Sieg bei den Juraschafen hol-ten Johann Gschliesser (Ratschings) und Franz Gruber (Freienfeld).Die Tierschau hatten die Wipptaler Grauviehzüchter um Obmann Jo-hann Eller („Greitwieser“, Jaufental) organisiert. Hansjörg Gander-Siller stellte sein Feld zur Verfügung.Die Grauviehzucht im Wipptal

blickt auf eine lange und beweg-te Geschichte zurück. In der Nach-kriegszeit als Reinzuchtgebiet de-klariert, war die Zucht von Grau-vieh im nördlichen Eisacktal verbo-ten. Bauern wurde sogar mit Geld-strafen gedroht, sollten sie nicht auf Braunviehzucht umsteigen.Doch im Jaufental, wo wegen der Nähe zum Passeiertal seit jeher Grauviehzucht betrieben wird, lie-ßen sich die Züchter nicht davon abschrecken. 2010 gründeten 20 Bauern im Bezirk den Grauvieh-zuchtverein Wipptal, einen Folge-verein der Grauviehzuchtgenos-senschaft Jaufental.

Wiesen

Bacher folgtauf Weissteiner

Seit April hat die Interessent-schaft Wiesen einen neuen Ver-waltungsausschuss. Nachdem Obmann Josef Weissteiner sein Amt nach 35 Jahren im Verwal-tungsausschuss, davon 18 Jah-re als Stellvertreter und zwölf Jahre als Obmann, in jüngere Hände legen wollte, wurde Ro-land Bacher zu seinem Nachfol-ger gewählt. Stellvertreter ist Werner Graus. Weitere Mitglie-der im Verwaltungsausschuss sind Werner Marginter, Thomas Weissteiner, Andreas Frötscher, Thomas Walter und Christian Staudacher.

„Glücke“ ist die Schönste1. Grauviehausstellung im Wipptal

(v. l.) Der Obmann des Rinderzuchtverbandes Heinrich Ennemoser, Maximilian Wieser, („Pfeifer“) mit der Schausiegerin „Glücke“, Preisrichter Simon Hörbiger, Raphaela Girt-ler, („Urner“) mit der Reserve-Schausiegerin „Sora“

Die Schafzüchter um Obmann Karl Larch führten rund 60 Schafe unterschiedlicher Rassen vor.

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kultur

Von Hans Heiss

Sechs Etappen bestimmten seit Mitte des 19. Jahrhunderts

den Brenner-Tourismus: Den Auf-takt lieferte die ab 1850 einset-zende Gründerphase, die bis um 1880 anhielt. An sie schloss sich der bis zum Ersten Weltkrieg wäh-rende Höhenflug der Bélle Epoque – für Gossensaß und Brenner wie für den gesamten Alpenraum eine Referenz- und Blütezeit. Der Bruch des Großen Krieges wechselte ab 1914 in eine Konjunktur- und Be-lebungsphase der Zwischenkriegs-zeit, die mit traumatischen Abstür-zen verknüpft war. Ab 1945 folgte, verstärkt dann ab 1950, eine neue Wachstumsphase, die rund 25 Jah-re anhielt. Bald nach 1970 trat der Brenner-Tourismus in eine wech-selvolle Abwärtsspirale ein, die bis um 1990 anhielt. Anschließend be-gann eine mühsame Periode der

Reorientierung, in der nachhaltige Erfolge von neuen Risiken flankiert werden.Der kurze Durchgang durch die sechs Akte des Brenner-Tourismus stützt sich auf die Pionierarbeiten verdienter Ortshistoriker, unter de-nen Günther Ennemoser bedeu-tenden Rang einnimmt. Seine For-schungen haben seit 1975 den tou-ristischen Weg seiner Heimat liebe-voll ausgeleuchtet, mit stupender Detailkenntnis und sicherem Ur-teil. So kann ich seine Wissensba-sis nur durch eigene Beobachtun-gen und vergleichende Bemerkun-gen anreichern, die das Fallbeispiel Brenner-Gossensaß in den Kontext der Tourismusgeschichte der Al-pen einbetten.

Gründerjahre 1850 – 1880

Der Brenner ist seit der Antike der wichtigste und verkehrs-

stärkste Übergang des Alpenrau-mes. Dieses geopolitische Grund-faktum hatte konkrete Auswirkun-gen auf die unmittelbare Passre-gion, die seit dem Mittelalter die Vorzüge eines konstant wachsen-den Transitverkehrs genoss. Nach den Forschungen des Wirtschafts-historikers Herbert Hassinger ver-doppelte sich die über den Bren-ner gelieferte Tonnage von 1300 bis 1500 und legte im anschlie-ßenden Jahrhundert um dieselbe Quote zu. Der anhaltende Güter-verkehr sorgte am Brenner selbst für frühe gastgewerbliche Quali-fikation, aber auch in Gossensaß profitierten örtliche Tabernenwirte vom Stau der Fuhrwerke, die sich an der Steigung nach oben quäl-ten. Der klassische Transit öffnete sich um 1850 dem neuen Touris-mus, für den die Postmeister Gröb-ner ihre Häuser entsprechend ad-aptierten. Leopold Gröbner (1815

Gossensaß-Brenner.Eine touristische Pionierregion Tirolszwischen Gründerzeit und Gegenwart

„Über alle Gebirge“Reisen, Kultur, Wirtschaft und Verkehr im Wipptal gestern und heute

Von der touristischen Wertschöpfung von Kultur bis zur touristischen Ent-wicklung der Pionierregion Gossen-saß-Brenner, von der Ridnauner Riesin als internationale Attraktion bis zur Be-deutung der Kultur für die Fremdenver-kehrswirtschaft, von der Geschichte des Bergbaus bis zur Geschichte des Reisens – die Themen waren breit gestreut, die Referenten hochkarätig aus der Welt der Wissenschaft. Sie alle kreisten um die zentrale Frage der Tagung, die Ende Mai auf Einladung der Gemeinde Bren-ner und des Südtiroler Künstlerbundes in Gossensaß stattgefunden hat: Wel-che Chancen bietet der Kulturtourismus für das Wipptal? „Wir sind auf dem Weg – viele Meilensteine wurden bereits gesetzt“, betonte der gastgebende Bür-germeister Franz Kompatscher. „Es ist nun für das Wipptal und im Besonderen für die Gemeinde Brenner der richtige Moment, um sich von außen betrach-ten zu lassen.“Der Erker wird in den nächsten Ausga-ben einige Referate in leicht gekürzter Fassung abdrucken und in Gesprächen mit Referenten dem Phänomen Kul-turtourismus, dem von Experten gro-ßes Potential nachgesagt wird, nach-gehen. Den Anfang macht der Brixner Historiker und Kulturwissenschaftler Hans Heiss: Er hat in seinem Vortrag die Entwicklung von Gossensaß und Bren-ner als touristischer Pionierregion Tirols nachgezeichnet.

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– 1896) war der erste Wegbereiter der künftigen Hoteldynastie. Sein Gasthof an der Brennerstraße, der „Leopoldhof“, war die Keimzelle ei-nes kleinen Hotelimperiums, das seine Nachfolger systematisch auf-bauten. Leopold Gröbner, wie alle Urtiroler Tourismusgranden Gast- und Landwirt zugleich, legte über den Transit und den lokalen Gast, zugleich durch Viehzucht und -handel einen wichtigen Grund-stock der Eigenkapitalbildung. Die-ser vergrößerte sich sprunghaft, als der Bau der Brennerbahn ab 1863 große Chancen zur lukrativen Ver-äußerung von Liegenschaften und zu erhöhtem Absatz bot. Die neue Brennerbahn, die von der Passhöhe herab tief ins Pflersch-tal vorstieß, war seit der Eröffnung im August 1867 ein kraftvoller Ent-wicklungsmotor. Sie lieferte dem Ort Passanten und Gäste frei Haus und entfaltete vor den Augen der staunenden Reisenden mit dem majestätischen Talhintergrund ein Panorama der Alpenmagie, wie es sich an der Brennerstrecke andern-orts kaum zeigte. Die gemächliche Passage vom Giggelberg herab, die wie ein sich öffnender Vorhang wirkte, sorgte für einen atembe-raubenden WOW!-Effekt, der den Wunsch nach Halt und Verweilen nahelegte. Natur und Technik ver-schmolzen zu einem Ensemble bleibender Eindrücke.Leopold Gröbner, verstärkt von den Söhnen Ludwig und August, gelang es binnen weniger Jahre im Verein mit dynamischen Ortshonoratioren, die chancenreiche Anbindung von Gossensaß an den internationalen Verkehr nachhaltig zu nutzen. Die Errichtung einer abgestuften Se-rie von Hotels, gepflegten Pensio-nen und Familienbetrieben ab 1870 zeigt zwei markante Auffälligkeiten: Erstens verblieb die Kapitalbildung im Ort selbst, da sich nicht wie an-dernorts (etwa in Toblach, Kitzbühel oder Madonna di Campiglio) aus-wärtige Investoren dauerhaft fest-setzten. Zweitens fügten sich Neu-bauten und alter Baubestand orga-nisch ineinander.

Höhenflug 1890 – 1914

In Gossensaß entwickelte sich aus dem zunächst unauffälligen

Gasthof Gröbner in der Ortsmitte bis um 1902 das Großhotel Gröb-ner mit zwei Flügeln im Schwei-zer Stil. Sein Name lautete „Groß-hotel“, nicht Grandhotel, denn der deutschliberal gesinnte Ludwig Gröbner lehnte die französisch ge-prägte Hotel-Terminologie ab. So hießen auch weitere von ihm be-gründete Pensionen „Gudrunhau-sen“ oder „Wielandhof“, deren An-klänge an die germanische Sagen-welt gewiss nicht zufällig waren.Während in der zweiten Generati-on Ludwig Gröbner als Tourismus-pionier reüssierte, hielt sein Bruder August als Bürgermeister die Zü-gel des Ortes 30 Jahre lang fest in seiner Hand. August war es denn auch, der mit dem vom Münchener Architekten Trost entworfenen „Pa-lace-Hotel“ 1911 ein echtes Grand-hotel aus einem Guss vorlegte. Nun war das Tourismuspanorama von Gossensaß in voller Pracht entfaltet, von der Luxusklasse über Familien-pensionen bis hin zu Privatzimmer-vermietern. Und der Ruf des Ortes stand unter dem bleibenden Ein-druck berühmter Gäste, deren Er-innerung man sorgsam kultivierte. Der frühe Besuch des Dramatikers Henrik Ibsen, der ab 1876 mehre-re Sommer in der von ihm gelieb-ten Traumlandschaft verbrachte, auch die Aufenthalte des heute minder bekannten, aus dem Frän-kischen stammenden Dichters Os-kar von Redwitz wurden Legende. Die Wertschätzung solcher Gäste äußerte sich in Platzbenennungen, welche die Erinnerung an die Gäste bleibend verankerten und den Ruf von Gossensaß als eines im Grunde bürgerlichen, von kultur- und er-werbssinnigen Gästen anstelle des andernorts überpräsenten Hoch-adels bevölkerten Kurorts auspräg-ten. Zu ihnen zählte auch der 1884 verstorbene Eduard Amthor, der große Alpenforscher und Reiseau-tor, nach dem das Hühnerspiel in Amthorspitze umbenannt wurde.Die Erfolgsziffern vor 1914 sind be-eindruckend: Die Zahl der erfass-ten Gäste stieg von 1.218 im Jahr 1891 auf 2.300 im Jahr 1900, ver-doppelte sich wiederum bis 1910 auf 4.275, um 1913 bei rund 4.900 zu kulminieren. Berechnet man pro Person eine Aufenthaltsdauer von zehn Tagen, so sind 50.000 Näch-

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kultur

tigungen vor Kriegsbeginn eine glaubhafte Größe, ein starker Wert, zumal er überwiegend im kurzen Bergsommer realisiert wurde. Da-bei stellten reichsdeutsche Gäste mit rund 60 Prozent den Löwenan-teil, deutlich vor Besuchern aus Ös-terreich-Ungarn mit etwa 30 Pro-zent, denen abgeschlagen jene aus anderen Nationen folgten. Gos-sensaß war also stark deutschlas-tig ausgerichtet, was auch der po-litischen Haltung mancher Touris-musgranden entgegenkam.

Das „Silberne Zeitalter“

Der Weltkrieg brachte auch für Gossensaß einen jähen Ein-

bruch, der zudem von einem knapp vermiedenen Konkurs Ludwig Gröb-ners begleitet war, der erst 1916 mühsam bereinigt wurde. Obwohl Gossensaß – bereits 1901 zum Kur-ort und 1908 zum Markt erhoben – anders als andere Südtiroler Kurorte von unmittelbaren Kriegseinwirkun-gen verschont wurde, war der Wie-deraufstieg nach 1919 mühsam ge-nug: Die Grenzsperre und der Verlust traditioneller Märkte wogen schwer, so dass erst zehn Jahre nach Kriegs-beginn eine mühsame Normalisie-rung eintrat, ein „silbernes Zeitalter“ des Tourismus, in dem nun zuneh-mend italienische Gäste die „Nuove Province“ und den „sacro, ma sug-gestivo confine al Brennero“ be-suchten. Am Brenner selbst ging zu Beginn der neuen Ära ein aus-sichtsreiches Projekt zugrunde, das „Grandhotel Brenner“, das aus dem alten Brennerbad 1902 hervorge-gangen war. Der mit christlich-sozi-alem Kapital erbaute Prachtbau fiel im Oktober 1922 einem Brand zum Opfer, eine Katastrophe gleichsam als Menetekel der nun aufziehen-den schwarzen Ära, die sich mit der

faschistischen Machtergreifung im selben Monat abzeichnete.Die Zwischenkriegszeit zeichnete für Gossensaß markant die Signa-turen der Epoche durch: Zwischen das Netzwerk von Hotels und Be-herbergungsbetrieben schoben sich Neubauten und Infrastruktu-ren des okkupierenden Staates. Nach Enteignungen wurden Kaser-nen errichtet und in schönster Po-sition am Fuße des Giggelberg für Militär und der Erholung bedürf-tige Staatsdiener ein ausgedehn-ter „Soggiorno montano“ errichtet. Ein Netz von Bunkern und Militär-straßen rund ums Dorf und auf der Passhöhe verlieh der Destination nun auch militärischen Anstrich, der die entfernte Verwandtschaft von Tourismus und Krieg hervor-hob. Bis 1940 blieb trotz Weltwirt-schaftskrise und Tausend-Mark-Sperre eine gewisse Prosperität, in der nun zunehmend mittelstän-dische Gäste und Reichsdeutsche in den Vordergrund rückten. Auch italienische Unternehmer stiegen nun erfolgreich in die Tourismus-branche ein.Option und Krieg sorgten wiederum für einen Stopp, der durch Umfunk-tionierung von Hotels in Lazarette und Erholungsheime ein wenig ge-mildert wurde, bei starker NS-Prä-senz, die auch durch die Anwesen-heit von Gauleiter Hofer und des Reichsführers der SS unterstrichen wurde.

Kriegsende und neuesWachstum 1945 – 1970

Das zeitgleiche Ende von Krieg und Grandhotel-Ära trat im

Kurort makaber hervor, als das Grandhotel Gossensaß am 8. Mai 1945 in Flammen aufging – als ein Opfer der dort verwahrten Muni-

tionsdepots und der Unachtsam-keit der einquartierten US-Trup-pen, just am Tag der Kapitulation des Deutschen Reiches und der Gründung der Südtiroler Volkspar-tei in Bozen, an der auch Ludwig Gröbner jun. teilgenommen hatte. Er erlebte nun fassungslos, wie der Krieg mit einer späten Katastrophe endete.Dennoch startete man im Ort bald nach 1945 mit neuem Optimismus durch, zumal der Tourismus spätes-tens mit dem Heiligen Jahr 1950 in Südtirol stark auflebte. Und noch-mals gingen Gossensaß und Bren-ner voran, mit einem entschiede-nen Einstieg in den Wintertouris-mus. Mithilfe auswärtiger Investo-ren wie Paul Cadsky und Leo von Pretz wurde in Zirog 1948 ein Ses-sellift errichtet, der von der Bahn-station Brennerbad aus bequem erreichbar war. Außerhalb von Grö-den war dies die erste Liftanlage in Südtirol. Im Anschluss an diesen Erfolg lancierte Max Gröbner mit anderen Unternehmern 1955 den Hühnerspiellift. Mit Ladurns wurde ein neuer Schwerpunkt gesetzt, der nun auch Pflersch voll in die touris-

tische Entwicklung einbezog.Der rasch auflebende Individu-alverkehr mittels PKW sorgte ab

1955 für eine rasche Belebung der Straße und schien den Ort wie ein warmer Regen neu zu befruchten. Aber bald schon sah sich Gossen-saß ab 1960 mit nicht mehr enden-den Staus konfrontiert, welche die Lebensqualität und die touristi-sche Attraktivität deutlich minder-ten. Die nach 1960 anlaufenden Planungen zum Bau der Autobahn wurden als große Entlastung be-wertet, der sich auftürmende Via-dukt als Signal einer besseren Ära und kleine „Europabrücke“ des Sü-dens.

Touristische Brenner-Krise1980 – 2000

In den Jahrzehnten ab 1970 tru-delte die touristische Kleinregi-

on durch wachsende Konkurrenz in Südtirol, infolge infrastrukturell und ästhetisch verheerender Ein-griffe wie den Bau der Autobahn und die Einbuße von Hotels in eine Krisenphase, von der sie sich nur mühsam erholte. Daher wuchs die Zahl der Nächtigungen auch in der Südtiroler Boom-Ära ab 1972 bis zur Stagnationsphase 1981 –

1985 nur langsam. Dies zeigt sich eindrücklich im Vergleich mit der Wipptaler Destination Ratschings,

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Zur Person

Hans Heiss, Jahr-gang 1952, aus Brixen ist als His-toriker und Kultur-wissenschaftler tätig. Seine For-schungsschwer-

punkte liegen in den Bereichen regiona-le Zeitgeschichte, Stadtgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Bürgertums- und Tourismusgeschichte. 2003 zog er für die Grünen in den Südtiroler Landtag ein.

deren „chinesische“ Wachstumsra-ten ab 1972 in nur zehn Jahren die traditionelle Destination Brenner und deren schleppende Zuwächse in den Schatten stellten.Der stotternde Aufschwung setz-te sich in den Folgejahren fort. Die gebremste Entwicklung hatte aber auch ihr Gutes: Übererschließun-gen wurden vorerst vermieden und in dem als schmerzlich erlebten Wachstumsstopp neue Weichen-stellungen und Chancen geortet.Mehr noch als im Jahrzehnt 1972 – 1981 zeigte sich in der Gemeinde Brenner im folgenden Dezennium eine Stockungsphase, die pro Jahr nur einen rund zweiprozentigen Nächtigungszuwachs generierte. Zudem fingen die Gästegruppen, die im Vergleich zur zahlungsstar-ken Klientel früherer Jahrzehnte nur mehr mittleren Einkommens-klassen angehörten, das langsa-me Wachstum nicht durch erhöh-te Ausgaben auf. Dagegen legte die „Tiger-Destination“ Ratschings in derselben Zeitspanne nochmals gewaltig zu und konnte ihre Näch-tigungszahlen mehr als verdop-peln. Brenner hingegen folgte dem im Krisenjahrzehnt 1982 – 1991 stark gebremsten Südtiroltrend, der neben einzelnen Gewinnern ein auffallendes Schwächeln vieler Tourismusgemeinden zeigte.Auch 1992 bis um 2000 kam Bren-ner nicht über die Schwelle von 150.000 Nächtigungen, so dass für das 21. Jahrhundert ein Rückgang, wenn nicht der weitgehende Be-deutungsverlust als Tourismus-De-stination zu drohen schien.Das Stimmungstief zeigt sich mehr noch als bei den Nächtigungen im Rückgang der Betriebe bzw. Bet-ten, von denen viele ab 1980 vom Markt gingen. Während die ge-werblichen Betriebe 1984 einen Höchststand verzeichneten, der bis 1995 nach Unternehmen und Betten um rund 30 Prozent zurück-ging, verlief die Schrumpfung im Bereich der Nicht-Gewerblichen noch weit dramatischer. Hier war das Betriebs-Maximum 1980 er-reicht, das bis 1995 auf 25 Prozent des Höchststandes eindampfte. Milder verlief der Bettenschwund, der bei den Nicht-Gewerblichen aber gleichfalls von 1.665 (1988) auf 1.069 absank.

Neuprofilierung ab 2000

Im 21. Jahrhundert wies die Tou-rismusentwicklung in der Ge-

meinde Brenner konstant nach oben. Von 1999/2000 bis 2009/10 steigerten sich die Nächtigun-gen auf 190.060, entsprechend ei-ner Zunahme von 73.398 oder 62 Prozent. Auch die Bettenkapazi-tät (2009/10: 1.364 Betten, im Ver-gleich zu 1999/2000: +242) stieg deutlich und lag mit 139 Vollbe-legungstagen pro Jahr über dem Landesschnitt von 131.Dies bedeutet, dass das Gebiet der Brennerregion, namentlich der landschaftliche Reiz von Pflersch mit seiner schweizerisch anmu-tenden Gebirgssilhouette, wieder zunehmend geschätzt wird. Diese erfolgreiche Neupositionierung ist mehreren Faktoren zuzuschreiben: Die stärkere Profilierung gegen-über konkurrierenden Destinatio-nen im Rahmen des Tourismusver-bands Eisacktal hob die Brennerre-gion aus dem Schatten heraus. Sie konnte sich in der Sommersaison als Wandergebiet verstärkt etab-lieren und ihre landschaftliche Viel-falt zwischen ansprechender Hö-henlage und eindrucksvoller Ge-birgskulisse voll ins Spiel bringen. Der sanfte Wandertourismus wird durch das vielfältige Wegenetz in unterschiedlichen Höhenlagen mit dem „Tiroler Höhenwanderweg“ sowie durch Hochgebirgstouris-mus rund um den Pflerscher Tri-bulaun ideal ergänzt. Der Winter wurde durch den Ausbau des Ski-gebiets Ladurns und durch Alter-nativangebote gestärkt, bei denen Schneeschuhwanderer und Tou-renskiläufer hervorstechen. Neuin-vestitionen im Hotelbereich waren erfolgreich, da sie neue Gäste bin-den konnten und den Kapitalein-satz adäquat verzinsten.Insgesamt kommt dem Land-schaftsaspekt im „neuen Brenner-tourismus“ ab 2000 eine herausra-gende Rolle zu. Im Vergleich zu an-deren Seitentälern des südlichen Wipptales wie Ridnaun und Pfitsch ist die landschaftliche Kulisse aus-geprägter und markanter. Sie zeigt mit dem Tribulaun, dem „Wippta-ler Matterhorn“, beinahe Schweizer Qualitäten und bildet in den Au-gen vieler Gäste ein Plus, über das

andere, auch dynamischere Desti-nationen nicht im selben Maß ver-fügen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: So legten die Übernachtun-gen in der Gemeinde Brenner im Sommer 2008 um 10,8 Prozent auf 104.403 zu, ein Positiv-Trend, den die abgeschwächte Wintersaison 2008/09 mit 93.337 Übernachtun-gen (-9,9 %) nur kurzfristig dämpf-te. Die Werte von 2009/10 mit rund 190.000 Übernachtungen sind Aus-druck relativer Stabilität.

Der Tourismus in der Gemeinde Brenner hat sich nunmehr neu po-sitioniert und den doppelten Über-gang aus altem Glanz in ein silber-nes Zeitalter und aus einer hand-festen Strukturkrise gut bewältigt, dank unternehmerischer Leistun-gen wie des Wiedergewinns des Palast-Hotels, der Requalifikation älterer Betriebe und des Baus neuer Hotels in Pflersch. Der Rückblick auf die Gründerära und ihr kultiviertes Qualitätsbewusstsein sollte dabei als historisches Korrektiv gegen Übererschließung und Expansions-träume wirken. Das zweite Korrek-tiv, das zu fördern wäre, ist ein ge-steigertes Bewusstsein für das öko-logische Potential dieser besonde-ren Natur- und Kulturlandschaft, in der zwar die äußeren Grenzen des Brenners an Bedeutung verloren haben, während umso stärker der Sinn für Maß und Selbstbegren-zung hervortreten sollte. Von der Notwendigkeit des Schutzes dieser überaus reizvollen Grenzlandschaft sind die meisten Gäste längst schon überzeugt, Touristiker und Einhei-mische sollten es ihnen nachtun und an ihrem Erhalt arbeiten.

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kultur

„Ars Vipitenum“ in KitzbühelMit der Ausstellung „Ars Vipitenum – Kunstraum Südtirol/Italien“ er-öffnete die Künstler-Gilde Kitzbühel Mitte Juni den Kitzbüheler Kunst-Sommer. Im Rahmen der Städtepartnerschaft Kitzbühel – Sterzing wird mit dieser Ausstellung ein weiterer Schritt in der kulturellen Partner-schaft gesetzt. Die Künstlergruppe „Vision Art Union“ um Simon Rai-ner und Andrea Kuritko zeigt in dieser Ausstellung ihr breites Spektrum an künstlerischem Schaffen. Neben Malerei und Fotografien sind auch Skulpturen zu sehen.Bei der Eröffnung durch Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler waren auch Sterzings Vizebürgermeister Markus Larch und Kulturstadträtin Marialuise Troyer zugegen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 20. Juli. „A

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“Christian Gschnitzer, Skulptur

Andrea Kuritko, Fotografie

Jan Holzmann, Fotografie

Anneliese Bacher, Malerei

Wolfgang Nitz, Skulptur

Josef Holzer, SkulpturChristine Genc, Malerei

Christine Schölzhorn, Malerei

Lisa Klammer, Malerei

Steffi C. Holder, Malerei

Simon Rainer, Malerei

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kultur

Franzensfeste

50x50x50Südtiroler zeitgenössische Kunst im Focus

Festungserinnerungen –Eine Spurensuche in derVergangenheit

„A fortress memory“ nennt sich das Projekt, das anlässlich der landesweiten Initiative „1000 + 1 Dinge erzählen Ge-schichte“ ins Leben gerufen wurde und bis Ende Septem-ber im Wachhaus der Festung Franzensfeste zu sehen ist. Da die Festung Franzensfeste über keine historische Samm-lung im klassischen Sinn verfügt, entstand die Idee, Objek-te zu sammeln, die mit dem militärischen Aufenthalt in der Festung in Zusammenhang stehen und die Geschichte der Franzensfeste von 1918 bis 2003 anhand von Alltagsobjek-ten und Zeitzeugnissen dokumentieren.Seit Jahresbeginn wurden auf lokaler und nationaler Ebe-ne Objekte gesammelt. Festungssoldaten haben ihre Ge-schichte erzählt und persönliche Gegenstände in die Fes-tung gebracht, die für ihren dortigen Aufenthalt von Be-deutung waren.In den vergangenen Monaten wurden auf dem gesamten Festungsareal verschiedene Umgrabungs- und Aufräum-arbeiten durchgeführt, die zahlreiche Funde ans Tageslicht gebracht haben. Die gesammelten Objekte und Geschichten der Soldaten sowie die Fundstücke in der Festung selbst werden nun im Wachhaus der Franzensfeste ausgestellt. Jedes einzelne Objekt erzählt eine ganz persönliche Geschichte, die es uns ermöglicht, ein Stück unserer Vergangenheit neu zu ent-decken.Die Ausstellung „Untertage – vom Schnee-

berg bis zum Rettenbach (Prettau)“ im Korn-kasten Steinhaus zeigt Werke des Künstlers Peter Kaser aus Gossen-saß, geschaffen mit Ma-terialien aus dem Berg-bau in den Bergwer-ken Schneeberg und Prettau.Kaser, 1952 in Brixen ge-boren, hat sich vor Jah-ren schon am Schnee-berg und im Bergwerk in Prettau auf die Suche nach Fundstücken aus der Welt des Bergbaus gemacht. Vor allem aus Materia-lien, die zu Farbe verarbeitet wurden, wie etwa das gelbe Abfallprodukt der Zement-kupferanlage, das braune Zementkupfer, Malachit und Azurit in Verbindung mit tür-kisfarbenen Kupferoxidationen, Eisenoxid, Zinkblende und Bleiglanz, und Bohrkernen schuf er farbenprächtige Werke.Neben Kasers Werken aus der Zeit von 1987 bis Mitte der 90er Jahre ist auch eine

Abschlussarbeit zum Thema Bergwerk aus heutiger Sicht zu sehen. Zudem stellt die Ausstellung unterschiedliche und teils

noch nicht publizierte Wer-ke Kasers gegenüber.

Kasers Kunst-projekte ga-ben u. a. den Ansporn zum Erhalt der In-

frastrukturen und Über-bleibsel aus der jahrhun-

dertealten Bergbaukultur im Ahrntal sowie im Ridnaun- und Pflerschtal. Die Ausstellung kann bis Ende September besichtigt werden.

Sterzing

Grödner SchnitzkunstZwei Monate lang – vom 15. Juli bis zum 15. September – zeigen Künstler und Kunsthandwerker der Künstlerverei-nigung Unika aus Grö-den in der Sterzinger Galerie Lilie 80 ihrer Ar-beiten. Die Skulpturen der Bildhauer und Ma-ler – sie sind seit 1994 in der Gruppe Unika zu-sammengeschlossen – sind allesamt Unikate. Die Gruppe umfasst heute rund 30 Holzbildhauer, Fassmaler, Vergol-der und Verzierungsbildhauer. Die beeindruckende Vielfalt der Arbeiten reicht vom traditionellen Kunsthandwerk bis zu zeitgenössischen Exponaten und umfasst sakrale Moti-ve genauso wie profane. Ob figurativ oder abstrakt, eines vereint alle Werke: „Sie sind ausschließlich handgeschnitzt und einmalig“, so Unika-Präsident Filip Moroder Doss. Die Vernissage am 19. Juli findet um 18.00 Uhr statt.„A

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„Untertage“Ausstellung von Peter Kaser im Kornkasten Steinhaus

56 der besten zeitgenössischen Künstler Südtirols zeigen ab 13. Juli in der Festung Franzensfeste bei „50x50x50 Art Südtirol“ „ihre Persönlichkeiten und ihr Werk“. Nach 2011 ist dies die zweite große Über-sichtsausstellung zeitgenössischer Südtiroler Kunst. Mit dabei sind auch Peter Kaser aus Gossensaß und Robert Engl aus Sterzing.Auch die zweite Kunstschau ist völlig autonom und

wird ausschließlich von privaten Part-nern finanziert, so der künstlerische Leiter Hartwig Thaler (im Bild).Den Besucher erwartet ein einzigarti-ger Rundgang durch das zeitgenössi-

sche Kunstschaffen Südtirols. Kombinierte Formen, komplexe Sparten, übergreifende Projekte wech-seln mit traditionellen Ausdrucksformen. Ein Raum mit klassischen Tafelbildern grenzt an einen perfor-mativen Aktionsraum. Videoinstallationen, Foto-grafien und konzeptbetonte Kollagen werden ge-nauso gezeigt wie Skulpturen in klassischen Aus-führungstechniken.Die Vernissage findet um 10.00 Uhr statt. Die Aus-stellung ist bis zum 1. September zu sehen.

Peter Kaser: „Hangerlen“, Mischtechnik – Öl auf Papier

Robert Engl: „Kapelle“

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kultur

Franzensfeste

Elektrisch geladen

Mit noch mehr musikalischer Vielfalt steigt am 20. Juli in der Festung Franzensfeste das dies-jährige „Love Electro Festival“. In Zusammenar-beit mit jungen Designern der Uni Bozen wird ein ganz spezielles Bühnenbild erstellt. Das Festival fördert junge Künstler und lädt auch dieses Jahr wieder einen internationalen Star-gast in die Festung ein. Ergänzt wird die Show von Bild- und Lichtprojektionen. Beginn ist um 21.00 Uhr.

Sterzing

Rod MacDonald & Friends

Rod MacDonald, 65, ist in Sterzing kein Unbe-kannter: Nach zwei Jahren kehrt der Folksän-ger und Gitarrist nach Sterzing zurück. Am 6. Juli gibt er auf dem Untertorplatz zusammen mit Werner „Haifisch“ Heidegger (Bass), Jack Alemanno, Renzo Nocent (Schlagzeug, Percus-sion), Bob Alemanno (Gitarre) und verschiede-nen Gastmusikern ein Konzert.Aufgewachsen in Connecticut, studierte Mac-Donald Anfang der siebziger Jahre Geschich-te an der Universität von Virginia, arbeitete als Korrespondent für Newsweek und schrieb sich dann für ein Jurastudium an der Columbia-Uni-versität ein. Um einem Einsatz im Vietnamkrieg zu entgehen, schloss er sich mit dem Navy Judge Advocate General Corps einer Marineein-heit an, die nicht im Kriegseinsatz war. Doch es dauerte nicht lange, bis seine Abscheu gegen-über dem Krieg so groß war, dass er beantrag-te, als Kriegsdienstverweigerer aus Gewissens-gründen anerkannt zu werden – mit Erfolg.Organisiert wird das Konzert mit dem „Meister der feinen Töne“, wie er auch genannt wird, von ARCI in Zusammenarbeit mit Bob Alemanno. Beginn ist um 19.00 Uhr.

Zwei Erzählerinnen und drei Musikerinnen be-gegnen sich am 26. Juli bei einem Erzähl- und Konzertabend im Ballsaal von Schloss Wolfs-thurn in Mareit. Dabei trifft eine wundersame Sage von damals auf wunderbar schrä-ge Musik von heu-te: Heike Vigl er-zählt auf Deutsch und spielt die Flö-te, Chiara Visca erzählt auf Italienisch und Rein-hilde Gamper spielt die Zither. Die Kompositi-on zur ladinischen Sage „Dona Dindia“ stammt von der international erfolgreichen Musike-rin Manuela Kerer aus Brixen. Vigl, Visca und

Gamper verstehen es, diese Musik mit der Er-zählung zu einem wunderbaren und harmo-nischen Ganzen zu verweben. Dabei greifen

zwei Sprachen ineinander, ergänzen sich und lassen die Zuhörer in zwei Sprachwelten ein-tauchen.„Spiegelwelten“ beginnt um 20.30 Uhr; der Eintritt ist frei.

Am 2. August gibt die Streicherakademie Bozen im Stadttheater Sterzing ein Konzert. Zur Aufführung gelangen Werke von Wolf-gang Amadeus Mozart (Konzert für Fagott und Orchester, Konzert für Klarinette und Or-chester) sowie Johann Michael Haydn (Sin-fonie in B-Dur), dem Bruder Joseph Haydns.Geleitet wird das Orchester von Georg Eg-

ger. 1987 gegründet, setzt sich die Strei-cherakademie vorwiegend aus Südtiroler Musikern zusammen, die eine reiche Kam-mermusik- und Orchestererfahrung in be-deutenden Ensembles im In- und Ausland aufweisen. Als Solist ist Sergio Azzolini zu hören.Der Konzertabend beginnt um 21.00 Uhr.

Ende Mai stellte sich die neu gegrün-dete Jugendkapelle Telfes – sie besteht aus 19 Musikschülern – im örtlichen Ver-einshaus einem zahlreichen Publikum vor. Geleitet wird sie von Kapellmeister Willi Tötsch. Mit ihm haben die Jungmu-sikanten ein unterhaltsames und kurz-weiliges Programm einstudiert.

Telfes

Jugendkapelle stellt sich vor

Sterzing

Konzert der Streicherakademie Bozen

Mareit

„Spiegelwelten“

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kultur

Vom 14. bis zum 28. Juli findet in Ster-zing wieder das Orfeo Music Festival statt. Als eines der renommiertesten und ältesten klassischen Musikfestivals Europas versammelt es alljährlich etli-che der weltweit besten Musiker – heu-

er bereits zum vierten Mal in Sterzing. Über 100 Musikstudenten und Profes-soren aus allen Teilen der Welt musizie-ren dabei in entspannter Atmosphäre 14 Tage lang und tauschen ihre Erfah-rungen aus.Von anderen Festivals unterscheidet es sich u. a. auch dadurch, dass es nicht nur eine Serie hochklassiger Konzerte mit internationalen Klassik-Stars prä-sentiert, sondern darüber hinaus Mu-

sikstudenten die Möglichkeit bietet, an Meisterkursen und am dichten Konzert-programm teilzunehmen. Das ist für die angehenden Musiker eine großartige, wertvolle und unglaublich bereichern-de Erfahrung für ihre weitere Profi-Kar-

riere.L i e b h a b e r n k l a s s i s c h e r Musik bietet sich im Ge-genzug die einmalige Ge-legenheit, ei-

ner einzigartigen Fülle von spannenden Konzerten beiwohnen zu können und die Arbeit der Musiker hautnah mitzuer-leben. Die Konzerte finden nachmittags und abends bei freiem Eintritt in Kir-chen, im Stadttheater und im Konzert-saal der Musikschule statt. Abgeschlos-sen wird das Festival mit einem Gala-konzert am 27. Juli in der Mittelschule Sterzing und einem Open-Air-Konzert am 28. Juli auf dem Stadtplatz.

Am 27. Juli unterziehen sich in der Neu-stadt von Sterzing und auf dem Unter-torplatz zehn Musikkapellen aus ganz Südtirol einer Marschmusikbewertung. Veranstaltet wird „Musik in Bewegung“ vom Bezirk Sterzing des Verbandes Süd-tiroler Musikkapellen um Bezirksobmann Meinhard Oberhau-ser.Eröffnet wird die Ver-anstaltung gegen 15.30 Uhr mit einem Sternmarsch zum Un-tertorplatz, der von den Kapellen aus Gossensaß, Inner-pfitsch, Stilfes und Trens begleitet wird. Anschließend stellen sich die Kapellen aus Gries bei Bozen, Jaufental, Mauls, Ratschings, Ridnaun, St. Georgen, Ster-zing, Vahrn, Vals und Wiesen den drei Wertungsrichtern. Die Bewertung bein-haltet, abhängig von der Stufe, verschie-dene Marschierelemente vom Halten im

klingenden Spiel bis zur Großen Wende, wobei die Kapellen in der höchsten Stu-fe zusätzlich eine verpflichtende Mar-schiershow vorführen. Die Bewertung startet vor dem Gasthof „Lilie“ und en-

det auf dem Untertorplatz, wo alle Zu-schauer auf einer großen Tribüne Platz finden.Um 18.00 Uhr gibt die Vereinskapelle Gossensaß beim Festbetrieb auf dem Stadtplatz ein Konzert. Gegen 19.30 Uhr findet dort die Preisverleihung statt. Zum Festausklang sorgt die Musikka-pelle Gries für Unterhaltung.

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Musikerlebnis der SonderklasseOrfeo Music Festival zum vierten Mal in Sterzing

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Musik in Bewegung

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Am Samstag, den 13. Juli veranstaltet die Musikkapel-le Telfes einen außergewöhnlichen Abend. Anstelle ihres traditionellen Frühjahrskonzertes präsentiert die Musik-kapelle ihr Sommerkonzertprogramm 2013 im Festzelt (bei Bedarf beheizt) am Sportplatz von Telfes .Dieses Programm spielt die MK Telfes nur viermal in diesem Sommer (Sommerabend in Schenna, Musikfest in Eppan, Stadtfest in Bruneck und Laternenparty in Sterzing).

Als Premiere wird das S ommerkonzer tpro -gramm 2013 im Rahmen eines Musik-Dinners in Telfes vorgestellt. Beginn um 19.30 Uhr mit Aperitif. Anschlie-ßend wird das 5-Gän-ge-Menü vom Team „Sonklarhof“ serviert. Für die Zubereitung des Menüs konnten Juniorchef Christian Leider und Küchen-chef Ewald Braunhofer gewonnen werden.

Nach dem Essen (ca. 21.30 Uhr) sorgt dann die Musikkapelle Tel-fes mit ihrem Konzert-programm samt Gesangsteam für gute Stimmung. Nach Lust und Laune kann auch getanzt werden.

Der Eintritt inklusive Aperitif und 5-Gänge-Menü beträgt 35 Euro. Aus organisatorischen Gründen (limitierte Plätze) ist eine Tischreservierung bis zum 9. Juli bei Hubert Gander un-ter der Rufnummer 328 2496951 erforderlich. Ab ca. 21.30 Uhr ist das Konzert für alle frei zugänglich.

Auf Ihr Kommen freut sich die Musikkapelle Telfes!

MenüAperitif

--Tartar vom Rinderfilet auf

Mango-Kräutersalatund

gebratene Tiefseegarnelean Kresse-Kartoffelsalat

--Pfifferlingcremesüppchenmit Roggenbrotcroutons

--Melonen-Salbeirisotto

mit Culatello--

Kalbsfilet im KräutercrepesmantelSelleriemousselineSommergemüse

--Dessertsinfonie

Die Musikkapelle Telfes präsentiert

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Anfang Juni feierte die Vereinska-pelle Gossensaß ihr 160-jähriges Bestehen. Die Geschichte der Blas-musik im Marktflecken lässt sich derzeit bis in das Jahr 1853 zurück-verfolgen, als bei einem Schützen-fest zu Ehren Kaiser Franz Josephs I.

einige Musikanten aufspielten. Zu diesem Anlass – es war zudem das 30. Pfingstkonzert – ließen sich Kapellmeister Hans Heidegger aus Trins im Gschnitztal und die 42 Mu-sikanten der Vereinskapelle Gossen-saß um Obmann Armin Keim etwas Besonderes einfallen: Im Zelt am Festplatz von Gossensaß erklang „Musik aus Kino und TV“.

Eingeleitet wurde das Blasmusik-konzert mit drei Stücken der neuen Jugendkapelle „Brennerwind“ un-ter der Leitung von Marianne Mair-Leitner.Die Vereinskapelle spielte den Mili-tärmarsch „Die Brücke am Kwai“, die

Zitherballade aus „Der Dritte Mann“, die Titelmusik von „Jenseits von Af-rika“, „Don Quixote“, „Bärenbrüder“, das „James Bond Theme“ und das Westernmusik-Medley „Moment for Morricone“. Auf einer Leinwand sah das begeisterte Publikum Aus-schnitte aus den jeweiligen Filmen. Durch den Abend führte Edeltraud Zößmayr.

Die Musikanten Georg Windisch und Willi Wild erhielten für ihre 36- bzw. 30-jährige Mitgliedschaft das Silberne Verdienstabzeichen. Ro-man Mayr und Josef Festini wurde für ihre 60- bzw. 50-jährige Musik-treue die Ehrenmitgliedschaft der Kapelle verliehen. Der Festgottesdienst im Zelt wurde von Vereinskapelle, Tanzlmusig und Pfarrchor musikalisch umrahmt. Beim Festakt sprachen Regionalas-sessorin Martha Stocker und Bür-germeister Franz Kompatscher vom Wert der Musikkapellen in unserem Land. Musikalischer Höhepunkt der Feier war der Auftritt von Franz Posch und seinen Innbrügglern.

Danke

Die Vereinskapelle Gossensaß möchte sich bei allen freiwilligen Helfern zum guten Gelingen des Jubiläumsfestes „160 Jahre Blas-musik in Gossensaß“ bedanken. An die Inhaber der Schaufenster, die musikalisch dekoriert wurden, die Sponsoren sowie die Marktge-meinde Brenner ergeht ein herzli-cher Dank für die Unterstützung.

Beim Pfingstkonzert der Musikkapelle Mauls unter der Leitung von Renate Un-terthiner gab es einen kurz-weiligen musikalischen Mix von traditioneller Musik mit Polkas wie „Euch zum Dank“ oder Märschen wie „Schloss Horneburg“ und „Tiroler Ster-ne“, modernen Klängen und rockiger Musik wie dem Stück „Gent“. Obmann Mar-kus Leitner solierte gekonnt bei „Morricones Melody“.Johann Leitner wurde für seine 15-jährige, Erhard See-hauser für seine 25-jährige und Johann Ralser für sei-

ne 50-jährige Tätigkeit in der Kapelle ausgezeichnet. Die Jungmusi-kantinnen Do-ris Lanz und Sabrina Penz erhielten das Jungmusiker-leistungsabzei-chen in Bron-ze. Einen Dank richtete der Ob-mann auch an Karl Gruber, der

die Musikkapelle im vergangenen Jahr nach 47 Jahren verlassen hat.

kultur

Mauls

Kurzweiliger musikalischer Mix

(v. l.) Bezirksobmann Meinhard Oberhauser, die geehrten Johann Leitner, Erhard Seehauser und Johann Ralser, Obmann Markus Leitner, Kapellmeisterin Renate Unterthiner

Gossensaß

„Musik aus Kino und TV“Zauberhafte Filmmusik bei 30. Pfingstkonzert

kulturwoher stammt eigentlich der name ...

Stange ?

Das Dorf Stange liegt etwas südwestlich von Sterzing an der Jaufenstraße und gehört zur Fraktion Außerratschings. Au-ßer- und Innerratschings bilden die beiden Fraktionen der Kata-stralgemeinde Ratschings, die ihrerseits verwaltungstechnisch und politisch zur gleichnamigen Gemeinde Ratschings gehört.Nahe dem heutigen Dorf stand einst auf einer Kuppe die von den Brixner Bischöfen am Beginn des 13. Jahrhunderts errichtete Burg von Reifenegg. Die Ansiedlung Stange wird ebenfalls in der ers-ten Hälfte des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Aufgrund der verkehrsstrategischen Be-deutung errichteten die Bischö-fe von Brixen in unmittelbarer Nähe des heutigen Dorfes eine Zollstätte, die später der gesam-ten Siedlung den Namen gab. Ein Vertrag aus dem Jahr 1241 nennt den „theloneum apud Stangam“, also den Zoll bei Stange, und ent-hält damit die älteste schriftliche Erwähnung des Namens Stange. Gegen Ende des 13. und ab dem beginnenden 14. Jahrhundert sind die Bezeichnungen „in Stan-ga“, „um die Stangen“ und „zu der Stangen“ geläufig, während seit dem beginnenden 16. Jahrhun-dert der Ausdruck „an der Stan-ge“ verstärkt gebraucht wird.Der heutige Name Stange hat sich in seiner Kurzform hin-gegen erst am Ende des 19. Jahrhunderts durchgesetzt. Etymologisch ist der Name der Ansiedlung von einer Stange, also einem Schlagbaum, einer Zollschranke, ableitbar. Diese Deutung des Ortsnamens gilt als weitgehend gesichert.

Harald Kofler

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Applaus für Mittelschulchor

Telfes

Piraten auf Schatzsuche

Ein Piratenkapitän mit seiner Ban-de, eine entführte Prinzessin mit ih-rer Zofe, Traumgeister, Eingeborene und sogar eine Horde Haie nahmen kürzlich zahlreiche Zuschauer mit auf die Suche nach einem Schatz auf einer einsamen Insel. Das Musi-cal „Piratical“, von den Lehrpersonen der Grundschule Telfes verfasst und von den Schülern in deutsch, italienisch und sogar englisch auf die Bühne gebracht, erntete viel Applaus. Als die bunte Piratentruppe schließlich ge-meinsam mit den Eingeborenen die Schatzkisten barg, kamen allerdings nicht Gold und Diamanten zum Vorschein, sondern lediglich fünf große Buchstaben: MUSIK – wahrlich der größte Reichtum der Menschheit.

Pflersch

Kirchenkonzert der Musikkapelle

Mitte Juni gab die Musikkapelle Pflersch in der örtlichen Pfarrkirche ihr zweites Kirchenkonzert. Unter der Leitung von Kapellmeister Flo-rian Penz intonierte die Kapelle Werke von Beethoven, Händel und Bach, aber auch neuere Musik. Als

Solisten waren Ingrid Marginter am Flügelhorn und Magdalena Keim an der Oboe zu hören. Texte, vorgetragen von Musikanten, rundeten das Konzert ab. Ein Teil der Spenden kommt der Südtiroler Kinderkrebshilfe „Regenbogen“ zugute.

In der St. Margarethenkirche in Ster-zing fand vor kurzem das Abschluss-konzert der Musikklassen der Mittel-schule „Vigil Raber“ statt. Die kon-zertierenden Ensembles – das Violoncello-Ensem-ble Acellorando der Städ-tischen Musikschule Hall in Tirol unter der Leitung von Günter Hirzberger und der Chor der Mittel-schule unter der Leitung von Waltraud Pörnbacher – waren beide erst vor kurzer Zeit gegründet worden. Die organisato-rischen Fäden hielt Martin Ellemunt in der Hand.Auf dem Programm standen Werke von Purcell, Mozart, Beethoven und Schubert sowie Spirituals und Gos-pels. Die Cellisten bestachen mit ih-rem homogenen Klang, mit ihrer transparenten Art, die Musikstücke vorzutragen, während bei den jun-

gen Sängern die Klangschönheit und die hohe Musikalität in der In-terpretation der Stücke auffielen. Am Klavier begleitete Johannes El-

lemunt, ein ehemaliger Schüler die-ser Schule, der die Sänger in jugend-lich-lockerer und erfrischender Wei-se unterstützte.Kaum war das letzte gemeinsame Stück verklungen, gab es für das Pu-blikum kein Halten mehr. Es spende-te begeisterten Applaus und dank-te Instrumentalisten und Sängern mit lang anhaltenden Standing Ova-tions.

Bergmannsfest in MaiernSanierter Maierner Bremsberg wird in Betrieb genommen

Am 14. Juli findet in Maiern das in-zwischen zur Tra-dition geworde-ne Bergmanns-fest statt, eine Huldigung an die jahrhundertealte Bergmannskultur.Nach dem Einzug der Bevölkerung und der Ehren-gäste mit der Knappenkapelle, Mitgliedern der Knappenvereine Rid-naun und Passeier, den Chören aus Ridnaun und dem Cembratal gibt es bei der Barbarakapelle eine Messfeier, musikalisch umrahmt von der Knappenkapelle und den beiden Chören. Anschließend tragen diese den bekannten Knappenmarsch „Glückauf der Steiger kommt...“ vor. Schuhplattler aus Freienfeld präsentieren den Knappentanz. Es folgen Konzerte der Knappenkapelle und des Coro La Valle aus dem Cembratal, bevor um 14.00 Uhr der wieder funktionstüchtige Maier-ner Bremsberg in Betrieb genommen wird.Unterhaltungsmusik in der Knappenstube und Führungen durch die Bergwerksanlagen runden das Fest ab.

Musik im StollenEröffnet wird die Konzertreihe „Musik im Stollen“ in diesem Jahr am 20. Juli mit der Gruppe J.E.M.. Die drei Südtiroler Schlag-werk-Künstler Jack Alemanno, Emanuel Valentin und Max Castlunger vereinen in ihrer Musik ausdrucksstarke rhyth-mische und melodische Kompositio- nen, die sie auf ganz unterschiedlichen Instrumenten zum Ausdruck bringen.Fortgesetzt wird der Zyklus am 27. Juli mit der CD-Präsentation „selbstlos“ von Christian Theiner & Band. Dabei prä-sentiert der freischaffende Musiker sei-ne Songs zwischen Schlagerpop und Poprock in deutscher, italienischer und englischer Sprache.Am 3. August ist der Klausner Musikbar-de Sepp Messner Windschnur im Stollen zu hören. Der Liedermacher hat inzwi-schen acht Tonträger veröffentlicht; sei-ne letzte Aufnahme – sie wurde im Herbst 2012 eingespielt – nennt sich „Sexesechzig“.Alle Konzerte finden um 20.00 Uhr im Schaustollen in Maiern statt.

Sepp Messner Windschnur

Jack Alemanno

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Erfolgreiche Oberschüler

Wipptal

405 Oberschüler405 Schüler – 228 Mädchen und 177 Buben – besuch-ten im vergangenen Schuljahr in Sterzing die Ober-schule. 38 davon waren Repetenten. Die Wiederho-lungsrate war landesweit am höchsten; sie lag bei 9,4 Prozent. Am niedrigsten war sie mit 6,2 Prozent in der Bezirksgemeinschaft Salten Schlern.

Zum 25-jährigen Bestehen des Volksmu-sikkreises Wipptal und zum fünften Ge-burtstag des Volkstanzkreises fand im Vereinshaus von Wiesen unlängst ein Ju-biläumstanzfest statt.

Obfrau Helene Nössing und ihr Stellvertre-ter Karl Wieser begrüßten zahlreiche Gäs-te aus Süd- und Nordtirol, unter ihnen auch die erste Vorsitzende der Arbeitsge-meinschaft Volkstanz Mo-nika Rottensteiner und die Bezirksvorsitzende Anne-lies Töll.Musikalisch wurde mit der Ausserfeldner Tanzl-musig aus dem Pongau ein schwungvoller Abend mit Walzern, Polkas, Boari-schen, einfachen und anspruchsvollen Volkstänzen geboten. Sepp Oberhöller und seine Kaseralmsänger sangen und spielten Volksweisen und animierten zum Mitsingen.Seit 25 Jahren widmet sich der Volksmu-sik- und Volkstanzkreis Wipptal nun schon der Pflege echter und bodenständiger Volksmusik. Er will diese lebendig halten

und „unter die Leute bringen“.Regelmäßige offene Sing- und Tanzaben-de erfreuen sich großer Beliebtheit. Bei Musikantenhoangarts treffen sich Musik-begeisterte, Spieler und Sänger möglichst in einem Gasthaus, um die alte Tradition des Gasthaussingens und des Aufspielens zu pflegen. Bei Volkstanzauftritten wur-

den im vergangenen Jahr der Tiroler Fa-ckeltanz und der Tiroler Reiftanz aufge-führt. Kindertanzreferentin Brigitte Amort Schmidberger bietet Kindertanz auch in Zusammenarbeit mit Schulen an.Den Abschluss des Festes bildete traditi-onsgemäß die Woaf und das gemeinsam gesungene Lied „Fein sein, beinander blei-ben“.

kultur

Simon Gander aus Ster-zing belegte bei der natio- nalen Ausscheidung zur Philosophieolympiade in Rom Mitte April den achten Platz. Beim Wettbewerb an der „Università degli Studi di Roma Tre“ Mitte April ge-

lang dem Viertklässler vom Sprachengymnasium Ster-zing zu einem Thema aus dem Bereich der Rechts- und Staatsphilosophie eine hervorragende Arbeit. Zu bearbeiten galt es ein Zitat des indischen Philosophen und Wirtschaftswissen-schaftlers Amartya Sen zum Thema des glücklichen Le-bens in einer Gesellschaft. Zuvor hatte Gander bei der Landesausscheidung Platz drei erreicht und sich für die Regionalausschei-dung in englischer Sprache in Brixen qualifiziert. Dabei hatte er mit einem Essay zu einem Zitat des berühmten

Staatsphilosophen Niccolò Machiavelli auf sich auf-merksam gemacht.Mit der gemeinsamen Be-werbung Südtirols mit Ve-nedig und dem Nordosten Italiens als Kulturhaupt-stadt 2019 entstand die Idee für einen Aufsatzwett-bewerb zum Thema „Kultur und Wirtschaft Südtirols – Herausforderungen der Zu-kunft“. Teilnahmeberech-tigt waren Schüler, die in diesem Schuljahr eine drit-te, vierte oder fünfte Klasse einer Oberschule oder eine Schule der Berufsbildung besucht und das 25. Lebens-jahr nicht überschritten ha-ben. Handelskammerpräsi-dent Michl Ebner und Lan-desrat Christian Tommasini prämierten die besten der 54 eingereichten Aufsätze. Darunter waren gleich zwei Schülerinnen des Ober-schulzentrums Sterzing: Claudia Hochrainer und Melanie Rainer, beide von der 3A WFO.Die Jugendlichen, so Ebner, hätten sich „auf sehr über-legte und kreative Weise mit den Themen Kultur und Wirtschaft“ auseinanderge-setzt und „wertvolle Anre-gungen für die Bewerbung Südtirols mit Venedig und dem Nordosten Italiens als Europäische Kulturhaupt-stadt geliefert“, so Tom-masini.

Simon Gander: Platz acht bei nationalerPhilosophieolympiade

Wiesen

„Echte Volksmusik lebendig halten“25 Jahre Volksmusikkreis Wipptal

Seit 20 Jahren gibt es in Mauls wieder eine Dorfbühne. 1993 wurde nach über 40-jähriger Pause das Laienspiel im Dorf wiederbelebt. In dieser Zeit wur-den elf Theater-stücke aufgeführt sowie Faschings-veranstaltungen und Adventnach-mittage geboten. Auch in Filmpro-jekte schnupper-ten die Darsteller hinein. Ausflüge führten die Mitglieder u. a. zu den Bregenzer Festspielen und nach Klagenfurt. Bei der Jahresversamm-lung stellten sich Regina Steinmann, zehn Jahre lang Schriftführerin und seit zehn

Jahren Obfrau, Maria Aigner, 20 Jahre lang Spielleiterin, und Sonja Wieser - sie führte zehn Jahre lang die Kassa und war

seit zehn Jahren Schriftführerin - nicht mehr der Wahl. Alle drei waren seit der Gründung der Bühne im Aus-schuss vertreten, wofür ihnen mit einer Urkunde gedankt wurde.

Der Bühne sicherten sie auch weiterhin ihre Unterstützung zu.Fortan leiten Hannes Überegger, Andrea Profanter und Helga Überegger die Ge-schicke der Theatergruppe.

Mauls

Dorfbühne mit neuem Ausschuss

(v. l.) Regina Steinmann, Hannes Überegger, Sonja Wieser und Maria Aigner

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Wiesen

Eine berührendeGeschichte

Anfang Juni erzählte Autorin Gerlinde Goller in der Bibliothek Wiesen den Erstklässlern und Kindergartenkindern mit einem Figurentheater die Geschichte ihres Bilderbuches „Fred und die Fee Lindlei“.Begleitet von einer Musikerin lockerte die Au-torin die Geschichte vom Waldtroll Fred, der oft gehänselt wird und keine Freunde hat, und der Fee Lindlei, die seinen Kummer erkennt und ihm hilft, immer wieder mit Liedern auf und lud die Kinder zum Mitsingen ein. Diese folgten ge-spannt und begeistert den Erzählungen.Über die Sommermonate – bis zum 14. Sep-tember – ist die Bibliothek Wiesen montags und donnerstags von 18.00 bis 19.30 Uhr sowie mittwochs und samstags von 9.00 bis 11.00 Uhr geöffnet.

Wipptaler Viergesang wieder auf Tournee

Pflersch

Pfarrchor ehrt treue Mitglieder

kultur

Nach der erfolgreichen Tournee nach Rom vor drei Jahren hat es den Wipptaler Viergesang dieses Jahr nach Florenz verschlagen, wo neben der Besichtigung be-deutender Kunst- und Kulturstätten auch das Singen nicht zu kurz kam. So gab es gleich in mehreren Kirchen spontane Gesangsauftrit-te, so in San Salvatore a Monte, San Miniato a Monte, Orsanmichele, Santa Trinità, in der Ba-silica Santa Maria del Fiore und im Baptisteri-

um. In der Kirche der Gemeinde der Katholiken deutscher Spra-che in Florenz, San Michele e San Gaetano, ha-ben die Sänger die Sonntags-messe gesang-lich gestaltet. Für

die Mitglieder des Quartetts und deren Gat-tinnen war der Ausflug ein besonderer Höhe-punkt und gleichzeitig zutiefst empfundene Belohnung für die vielen Proben.

Bei der Jahresversammlung ehrte der Pfarrchor Pflersch im Mai zwei verdiente Sängerinnen: Für ihre 40-jährige Zugehö-rigkeit wurde Maria Ennemoser Windisch mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet, für zehn Jahre als Sängerin wurde Andrea Knapp Hofer geehrt. Pfarrer Stefan Stoll und Martin Ellemunt vom Verband der Kirchenchöre dankten beiden Frauen für ihren Einsatz.Der Pfarrchor sang im vergangenen Chor-jahr bei 17 Festmessen und hielt 29 Proben. Pfarrgemeinderatspräsidentin Annemarie Teissl und Vizebürgermeisterin Dolores Oberhofer Leitner dankten dem Chor für die rege Arbeit. rr

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notizie dall’alta val d’isarcoVipiteno

Approvato il nuovo statuto comunaleIn Giunta solo 5 assessori invece di 7 dalla prossima legislatura – Per i refe-rendum comunali basta il 25 per cen-to – Un'assemblea pubblica annuale con i cittadini

Il Consiglio comunale di Vipiteno, nel-la seduta del 29 maggio, ha approvato il nuovo statuto comunale con 14 voti favorevoli necessari (maggioranza di due terzi sui 20 consiglieri). Su 17 pre-senti, 14 hanno votato a favore, oppo-sizione compresa, mentre tre consi-glieri (SVP) si sono astenuti.La votazione a favore delle modifiche dello statuto è avvenuta dopo ben due anni dalla nomina della commis-sione creata allo scopo, la quale, va sottolineato, si è riunita pochissime volte e solo dopo una sollecitazione del consigliere Orfino a velocizzare le procedure. Andate a buon fine, quin-di, le proposte di modifica dell'opposi-zione, ovvero la riduzione del numero dei membri della Giunta comunale da 7 a 5 a partire dalla prossima legislatu-ra (riduzione comunque prevista dal-la legge regionale), convocazione an-nuale di un’assemblea pubblica con i cittadini (e non più solo due per legi-slatura) e l'abbassamento del quorum per la validità delle consultazioni po-polari comunali (referendum comuna-li) dal 40% al 25%.cm

Soddisfazionedel consigliere Orfino

Non nascondo la mia soddisfazio-ne personale per il risultato raggiun-to, commenta il consigliere Davide

Orfino. Si tratta di tre modifiche sulle quali ho spinto mol-to negli ultimi due anni e sulle quali, grazie all'impegno delle opposizioni e del sindaco, questo

bisogna dirlo, è stato possibile trova-re un'intesa tra maggioranza e opposi-zione. Siamo di fronte ad una modifica rilevante, in quanto, con la riduzione della Giunta comunale da 7 a 5 mem-bri, vi sarà non solo risparmio di dena-ro pubblico, ma l'assessore del gruppo linguistico di minoranza in futuro avrà più peso all'interno della Giunta.

Vipiteno

Seduta lampo del Consiglio comunaleApprovato il regolamento per la gestione rifiuti

Vipiteno

Il ricavato della vendita del biglietto di scuse ad associazioni assistenziali

È durata poco più di un‘ora la seduta del Consi- glio comunale di Vipiteno, svoltasi il 19 giugno, pri-ma della pausa estiva. I consiglieri hanno approva-to all‘unanimità il regolamento per la gestione dei rifiuti urbani. Il vice-sindaco Markus Larch (SVP) ha spie-gato che non ci sono gran-di variazioni. Le tariffe base restano invariate, men- tre c‘è una riduzione fino al 25% del consumo rifiuti per le famiglie che hanno bam-bini piccoli (fino ai tre anni d‘età).Tra i punti all‘ordine del gior- no l‘approvazione del pia-no di attuazione di una zona alberghiera – mini ap-partamenti, in base alla ri-chiesta dei signori Agathe e Franz Oberstaller, Annelies, Ida e Waltraud Brunner. La costruzione verrà effettua-ta in due lotti. La consigliera Debiasi (Forum Citta-dini) chiede chiarimenti al riguardo ed esprime il suo disappunto sul non ancora costruito albergo adiacente all‘Aspiag. Infatti, in base a contratto con il Comune di Vipiteno, l‘Aspiag otterrà la licenza per l‘apertura del nuovo supermercato (edificio già in piedi) solo nel momento in cui sarà stata costruita la struttura alberghiera. Il sindaco risponde che è a conoscenza della problematica, ma risponde che l‘Aspiag è alla ricerca di qualcuno che abbia inte-resse nella gestione dell‘albergo, in quanto – come è noto – a novembre gli interessati si sono ritira-ti. L‘approvazione del piano di attuazione viene ap-provata con tre astensioni: Debiasi, Orfino ed Eg-ger.

Altro punto affrontato dai consiglieri la posa della rete in fibra ottica. Il sindaco informa che il lavoro è da fare quanto prima per poter offrire una rete in-ternet più veloce ai cittadini. Informa che una pri-

ma fase dei lavori riguarderà l‘allacciamento dell‘ospedale con la centrale Telecom e gli uffici pubblici, successivamen-te si seguirà il piano di priori-tà stilato dagli esperti. Il pri-mo cittadino rende noto che la spesa ammonterà a circa 8 milioni di euro e che sarà im-possibile ultimare i lavori en-tro il 2015 come previsto in principio dai piani provincia-li. Il punto viene approvato all‘unanimità.I consiglieri hanno espresso il loro parere positivo anche per la surrogazione di un membro del consiglio di biblioteca. In-fatti la ex dirigente dell‘istituto

pluricomprensivo, Paola Segala, già trasferita da settembre 2012, verrà surrogata dalla prof.ssa Ma-ria Teresa Ghetti.Tra le varie Egger informa i consiglieri del disappun-to dei responsabili del VKE che, dopo l‘offerta estiva dell‘associazione Kinderfreunde di Brunico, si sono trovati a disdire alcuni corsi offerti per scarsa parte-cipazione dei bambini. L‘assessore competente Da-niele Ferri informa che non era nell‘intenzione del Comune creare concorrenza alle associazioni loca-li e per un anno ha concesso alla Kinderfreunde la possibilità di offrire questo servizio, visto il lavoro svolto positivamente durante l‘anno scolastico per l‘assistenza per bambini anche nello svolgimento dei compiti scolastici. cm

Il biglietto sostitutivo degli auguri di buon anno per la mancata visita personale (Entschuldigungskarte) è stato introdotto per la prima volta nel XIX secolo. Scopo e senso dell’iniziativa era il sostegno dei po-veri con il ricavato della vendita del biglietto.Anche quest’anno, a metà giugno, il sindaco Fritz Karl Messner e il consiglio comunale hanno conse-

gnato il ricavato della vendita in parti uguali a tre associazioni: la Caritas parrocchiale tedesca e italia-na e il Vinzenzverein di Vipiteno.Nel ringraziare le associazioni per il loro lavoro in fa-vore dei deboli, il sindaco ha espresso il suo ramma-rico per il fatto che da qualche anno il ricavato della vendita sia in diminuzione.

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notizie dall’alta val d’isarco

La Latteria Vipiteno è l’esempio migliore di come pos-sano convivere senza escludersi un’agricoltura ecolo-gica e responsabile, un allevamento controllato nel rispetto del benessere degli animali, le tecnologie di

produzione e un controllo altamente innovativo. Lo stretto legame che unisce da sempre qualità e tradi-zione è uno dei motivi grazie ai quali oggi la Latteria Vipiteno ha fatto registrare nell'anno 2012 un fattura-to record. Infatti la richiesta di prodotti lattiero-caseari, come lo yogurt di Vipiteno, è nettamente aumentata. Lo scorso anno sono stati lavorati in totale 51,5 milio-ni di chili di latte - mai così tanti fino ad ora. Il fattura-to netto è stato di oltre 70 milioni di euro, mentre nel 1990 la Latteria di Vipiteno raggiungeva appena i 15 milioni di euro. Dal 1° aprile 2014 partirà la collaborazione con la nuo-

va cooperativa dei fornitori nordtirolesi. La nuova part-nership con i produttori di latte della Wipptal del Nord soddisferà il recente forte aumento della domanda di latte, soprattutto biologico, e permetterà di assicurare

la qualità e la pianificazione della si-curezza per una crescita sana.Per il futuro c'è anche bisogno di un partner forte, che possa fornire la Latteria Vipiteno in modo continua-tivo per tutto l’anno con latte di alta qualità, ma prima di tutto con latte biologico. Verrà fornito il latte della stessa qualità degli allevatori della Wipptal del Sud e questo in quantità sufficienti. Inoltre i piccoli masi del-la Wipptal del Nord producono ol-tre 700.000 chili di latte biologico e dal 2000 tali quote sono permanen-temente in aumento. In Alto Adige il

latte fornito è appena necessario a coprire le richieste.Il presidente della Latteria, Braunhofer, sottolinea di poter garantire la qualità dei prodotti al 100%, le vie di trasporto sono brevi ed è possibile pianificare al me-glio la crescita della cooperativa. Per questo la colla-borazione con gli allevatori della Wipptal è il prossimo passo più logico per uno sviluppo economico positi-vo.La nuova partnership si presenta come il primo pro-getto transfrontaliero di concreta collaborazione tra Nord e Sud Tirolo.

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Vipiteno

Consegnati gliattestati di fine corso PCIl corso è stato organizzato a Vipiteno dalla Scuola Professio-nale “E. Mattei” di Bressanone

Si è appena concluso il corso or-ganizzato dalla Scuola Professio-nale provinciale per l’Artigianato, l’Industria ed il Commercio “E. Mattei” di Bressanone dal tito-lo “PC base e gestione della po-sta elettronica”, tenutosi presso l’Istituto Pluricomprensivo di Vi-piteno. Il percorso di formazione professionale, della durata di 24 ore, prevedeva lo sviluppo delle competenze relative all'uso del computer, l’elaborazione di te-sti in open office e della gestio-ne della posta. Una decina i par-tecipanti che hanno frequentato con assiduità le lezioni serali, che si sono tenute sotto l’esperta gui-da dell’insegnante Adriana Spa-gnoli. Il successo dell’iniziativa conferma l’interesse della po-polazione attiva alla formazione continua lungo tutto l’arco della vita ed all’accrescimento perso-nale e professionale.

La sezione vipitenese dell'UPAD ha concluso con soddisfazione i suoi impegni per l'anno accademi-co 2012/13, un'annata particolare, che coinci-de con i 25 anni di at-tività, spesi con pas-sione al servizio della comunità dell'Alta Val d'Isarco. Nata in sordi-na e non senza diffi-coltà nell'autunno del 1987, la sezione è stata in grado di proporre ad un numero crescente di iscrit-ti dei programmi sempre intensi e stimolanti, articola-ti su conferenze di carattere molto vario, ma anche su gite, feste, canto e incontri conviviali. Nella sua sede,

l'edificio Maria Schutz, l'UPAD era partita in collabora-zione con il Gruppo Anziani, allora guidato da Maria

Grazia Auteri, e si era servita della “Bibliote-ca Giovani”, la prima bi-blioteca pubblica.Questo anno accade-mico si è concluso alla grande, con un trek-king sull'Etna e la Si-cilia Orientale e con la gita culturale a Dob-

biaco, sotto la guida del sindaco Guido Bocher, che ha portato i partecipanti lungo il percorso della “via do-lorosa” di Lerschach, la prima via crucis dell'antico Ti-rolo del 1519.

Vipiteno

UPAD: conclusa con soddisfazione l’attività 2012/13Onorato il 25° anno di vita con un intenso e interessante programma

Vipiteno

Latte biologico del Tirolo alla Latteria di VipitenoConsentirà di far fronte alla crescente richiesta di prodotti biologici È questo il primo progetto transfrontaliero di collaborazione fra il Tirolo e il Sudtirolo

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Il gruppo UPAD sulla scalinata della chiesa parrocchiale di Dobbiaco

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notizie dall’alta val d’isarco

Ridanna

Franco Perinipremiato per il suo impegno nelcampo dello sport per le personediversamente abiliÈ stato nominato membro ono-rario della Federazione Italiana Sport Disabilità

Ai primi di mag-gio si è svolta a Ridanna, nell’am-bito della cerimo-nia di chiusura della stagione in-vernale della se-zione Sport della

Lebenshilfe, una festa in onore del vipitenese Franco Perini. In occasione dei festeggiamenti per gli ottimi risultati raggiun-ti dal gruppo sportivo della Le-benshilfe, è stato onorato colui che per decenni ha evidenziato le ampie potenzialità di cresci-ta che le persone diversamente abili portano in sé e che ha sot-tolineato l'importanza di rico-noscimenti sociali nella parte-cipazione a competizioni spor-tive. Per questo Franco Perini viene considerato il pioniere responsabile di questa storia di successi sportivi dei ragazzi di-versamente abili.L'eredità del suo impegno rivi-ve oggi sia a livello provinciale che a livello nazionale, e sta di fatto che persone con handicap dell’Alto Adige attualmente co-stituiscono un gruppo che van-ta una serie di successi invidia-bili. Per tutto questo la FISDIR nazionale (Federazione Italia-na Sport Disabilità Intellettiva Relazionale), durante la sua as-semblea generale nel dicem-bre scorso, ha deliberato di de-signare Franco Perini membro onorario per il suo instancabile impegno. Per l’occasione Marco Borzacchini, presidente, e Luigi Bossi, membro del consiglio e nello stesso tempo anche socio onorario, sono appositamente intervenuti a Ridanna.

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Il Premio Internazionale Alexander Langer 2013 andrà all’associazio-ne “Donatori di musica”, una rete di medici, operatori sanitari, musi-cisti, pazienti e volontari costituita in Italia nel 2007. “La nostra scelta vuole attirare l’attenzione sul dirit-to di tutti a una medicina di eccel-lenza, rispettando il diritto del ma-lato di essere considerato per pri-ma cosa una persona”. Così com-menta il presidente della Fonda-zione Langer Enzo Nicolodi.Come dichiara Maurizio Cantore, presidente e iniziatore della rete, “Donatori di Musica” è una realtà nata da un sogno di Gian Andrea Lodovici, grande critico musicale e producer discografico, che du-rante la sua malattia, curata nel re-parto di Oncologia di Carrara, ha proposto e organizzato alcuni con-certi di grande qualità all'interno dell'ospedale. Da quella prima ini-

ziativa, nell’agosto 2007, è iniziata una “rivoluzione imbarazzante nel-la sua semplicità - afferma il cofon-datore dr. Claudio Graiff, primario di oncologia presso l'ospedale di Bolzano - fatta di stagioni concerti-stiche, prima solo a Carrara e Bolza-no, poi a seguire anche Brescia, Sa-ronno, Sondrio, Vicenza, Roma”.L'iniziativa si svolge nell’intento di abbattere le barriere tra "malato e "sano", tra "medico" e "paziente" e vuole essere un modo innovati-vo di affrontare e accompagnare la malattia, senza ghettizzarla e ban-dirla dalla società.

La Fondazione Alexander Langer Stiftung è nata nel 1997 in nome di Alexander Langer, le cui intuizioni sulla convivenza pacifica tra gruppi etnici diversi e sulla convivenza tra umanità e ambiente si rivolgevano con pari intensità alla vita in Sudti-

rolo, in Italia, in Europa e in tutto il mondo. La Fondazione con le sue iniziative, e sostenendo quelle di altri, intende sviluppare e diffon-dere i temi per cui si batteva Ale-xander Langer.

Per questo la Fondazione assegna ogni anno dal 1997 un premio di 10.000 euro a una persona o ad un'associazione che si sia distinta in modo particolare nell'impegno per la difesa dei diritti di persone e minoranze, per la difesa dell'am-biente e per la diffusione di nuovi stili di vita, per la pace e la risolu-zione pacifica e creativa dei con-flitti.Il premio viene sponsorizzato dalla Fondazione Cassa di Risparmio di Bolzano e verrà consegnato a Bol-zano il 5 luglio nel corso dell'an-nuale Festival “Euromediterranea”.

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Il premio Langer 2013 all’associazione “Donatori di musica”Questa associazione è impegnata ad alleviare con la musica le sofferenze dei malati nei reparti oncologici

La pianista Chiara Bertoglio durante un concerto all’ospedale di Bolzano

Il primario di Oncologia Claudio Graiff, con Christine Helfer ed Enzo Nicolodi della Fondazione Langer

L'Obmann della SVP Richard Theiner ha indicato in Martin Alber il successore del segre-tario organizzativo provinciale SVP, Philipp Achammer, che in autunno si presenterà candidato alle elezioni provinciali nelle liste SVP.Martin Alber, 34 anni, nativo di Colle Isarco, proviene dall'ala degli Arbei-tnehmer del partito. Giovanissimo diventa consigliere

comunale a Vipiteno nel 1995. Ottimi risultati ottiene anche nelle nelle elezioni del 2000, e diviene assesso-re alla cultura. Nel 2005 sfida Fritz Karl Messner per la candidatura a sindaco. Nel 2010 è di nuovo consiglie-re comunale.Nel nuovo incarico che assumerà il 1° agosto lo aspet-ta un compito non facile: già infuria la campagna elet-torale, ma le casse del partito sono vuote, e anzi il par-tito è pesantemente indebitato.

Martin Alber nuovo segretario provinciale SVPAttualmente consigliere nel Comune di Vipiteno, entrerà in carica il primo agosto

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notizie dall’alta val d’isarco

Kurt Prossliner fortezzino di nascita, vipitenese d’ado-zione, non è più il presidente del CAI di Fortezza. Ha la-sciato dopo tanti anni. Per statuto. Ha lasciato per rag-giunti limiti di età, visto che lo statuto dell’associazio-ne nazionale prevede che dopo i 75 anni un membro non possa più ricandidarsi. Ha lasciato dopo aver tenu-to il timone di una barca spesso traballante ma che lui ha saputo condurre in porto sicuro, nonostante essa veleggiasse in mari spesso tumultuosi, come lo sono quelli dell’associazionismo in generale, e nella real-tà fortezzina in particolare. A sostituirlo è subentrato Stefano Fontana, anch’egli fortezzino di nascita, come il neo vicepresidente, che è suo fratello Christian. Gli eredi di Kurt Prossliner, tanto per ricordare, sono gli ideatori e gli artefici della palestra di roccia che si erge

subito sopra Forte Alto e che è divenuta, nel breve vol-gere di pochi anni, una delle mete più amate dagli ap-passionati dell’arrampicata e del bouldering.Con il “vecchio” presidente, il CAI di Fortezza si era ri-tagliato una piccola ma significativa fetta di gloria nel panorama dell’associazionismo di montagna. Fortezza ogni anno organizzava una corsa in montagna, aveva il suo rifugio, il Rifugio Vallaga: glorie (e fatiche e im-pegni) passati. Oggi i tempi sono cambiati. La corsa in montagna non attira più ed è stata cancellata ormai da tempo dal calendario. Il rifugio è passato alla Pro-vincia. Restano la palestra di roccia, le gite, la festa di Ferragosto. Abbastanza, comunque, per una piccola, tenace sezione.

dm

Il progetto A FORTRESS MEMORY nasce in occasione dell’iniziativa provinciale “1000 + 1 la storia negli og-getti” ed è stata aperta il 1° giugno al Forte di Fortez-za. Al centro di questa ricerca si trova l’oggetto e la sua storia personale.L’anno dell’oggetto museale 2013 è caratterizzato dal-la riscoperta e dalla rivalutazione delle collezioni mu-

seali. Il Forte di Fortezza non dispone di una collezione museale in senso classico e perciò, per l’anno tematico, si è inventato qualcosa di straordinario. È nata l’idea di raccogliere oggetti legati al soggiorno militare nel for-te, tracciando così la storia di Fortezza dal 1918 al 2003

e documentandola tramite oggetti di vita quotidiana e racconti personali.Sin dall’inizio di quest’anno, quindi, gli organizzato-ri si sono messi alla ricerca di storie legate al passato del forte. Ex soldati provenienti da ogni dove hanno messo a disposizione gli oggetti che hanno caratteriz-zato maggiormente la loro permanenza al forte: dalla

fotografia scattata di nasco-sto ad un ricordo persona-le, da un distintivo militare ad una collana fatta a mano. Nei mesi scorsi poi, durante i lavori di pulizia e di ristrut-turazione, si sono trovati numerosi oggetti che erano conservati negli angoli più remoti della struttura sto-rica. Sono venuti alla luce anche giornali di diversa provenienza, nascosti nelle stufe del forte. Gli oggetti, le storie dei soldati e i ritro-vamenti sono stati esposti in una mostra nella casa di guardia del forte. Ogni sin-

golo oggetto racconta una storia personale che ci aiu-ta a comprendere meglio il nostro passato.A Fortress memory è aperto fino il 30 settembre.Orario d’apertura: ma–do dalle ore 10 alle ore 18.Informazioni su: www.forte-fortezza.it

Vipiteno dintorni

Manifestazionidi luglioNumerose le iniziative predi- sposte per il mese di luglio dal-le Associazioni Turistiche loca-li, in collaborazione con molte associazioni, per intrattenere grandi e piccini, residenti ed ospiti. Amplissimo il calenda-rio delle manifestazio-ni: si va dall'intrattenimento alla cultu-ra, dalla musica al folclore alle escursioni guidate, dalle espe-rienze alla scoperta della natu-ra alle passeggiate in carrozza trainata da cavalli.

Il 7 luglio vi sarà l'inaugurazione delle giornate dello yogurt, alle ore 11.00, nel parco comunale di Prati, con l'intrattenimento della Banda musicale di Mules. L'evento, ormai tradizionale, è organizzato dall'Associazione Turistica di Vipiteno, in colla-borazione con hotel, alberghi a agriturismo e con la latteria So-ciale di Vipiteno. Il programma mensile fonde insieme natura, divertimento e, naturalmente, degustazione dello yogurt e vi-site alla latteria.Il 10 luglio prende il via un'altra manifestazione che ormai ca-ratterizza da anni l'estate vipite-nese: quella dei Laternenparty nella zona pedonale di Vipite-no, nel corso dei quali i ristoran-ti propongono diverse preliba-tezze culinarie.Per gli sportivi segnaliamo il 21 luglio il 12° Trofeo Yogurt, una camminata da Vipiteno a Mon-te Cavallo. Non mancheranno nemmeno (26 e 30 luglio) le se-rate di ballo liscio, al Teatro Co-munale Vipiteno.Ad animare il centro storico di Vipiteno anche, in diverse gior- nate, il mercato contadino, il mercatino di artigianato artisti-co e il mercatino delle pulci.Impossibile enumerare tutte le manifestazioni in calenda-rio, per conoscere le quali sarà bene rivolgersi alle Associazioni turistiche della nostra zona.

Fortezza

La memoria di un forte –sulle tracce del proprio passatoIn mostra oggetti legati alla vita militare quotidiana del forte dal 1918 al 2003

Prossliner non è più presidente del CAIDa moltissimi anni alla guida della sezione, ha dovuto lasciare per limiti d’età, come prevede lo statuto

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notizie dall’alta val d’isarco

Calcio

Conclusii campionati inAlta Val d‘IsarcoBene Campo di Trens e Val Ridanna

MaretaSpiegelwelten – Lo specchio

Due raccontastorie e tre musiciste da-ranno vita a Castel Wolfsthurn ad uno straordinario incontro tra un'antica leg-genda incantevole con la meravigliosa e straniante musica d'oggi.La giovane compositrice brissinese di fama internazionale, Manuela Kerer, ha composto la musica per la saga ladina “Dona Dindia”. Heike Vigl (narratrice in tedesco, flauto), Chiara Visca (narratri-ce in italiano) e Reinhilde Gamper (ce-tra) fondono note e narrazione, crean-do un mondo affascinante ed armonio-so. È un incontro fra due lingue che si intrecciano, si completano e coinvolgo-no gli ascoltatori.Mareta, 26 luglio, ore 20.30, ingresso li-bero.

Vipiteno

Concerto dellaStreicherakademie

Il 2 agosto al Teatro Comunale di Vipite-no si esibirà in concerto la Streicheraka-demie, presentando musiche di Mozart e di Johan Michael Haydn (fratello di Joseph Haydn). L'orchestra di Bolzano, guidata da Georg Egger, è stata fonda-ta nel 1987 ed è composta prevalente-mente da musicisti sudtirolesi con am-pia esperienza orchestrale e cameristi-ca coltivata in importanti complessi na-zionali ed internazionali. Solista Sergio Azzolini.Teatro Comunale, ore 21.00.

Vipiteno

Il ritorno diRod McDonald & FriendsIl famoso folk singer in concerto con artisti locali e con altri ospiti

Quest'anno, dopo due anni d'assenza, torna nuovamente nella città dei Fugger Rod MacDonald, folk singer. L’appunta-mento è organizzato da Bob Alemanno in sinergia con la locale associazione cul-turale ARCI. Rod MacDonald (voce chi-tarra) si esibirà insieme con diversi arti-sti, come Werner "Haifisch" Heidegger (basso), Jack Alemanno & Renzo Nocent (batteria e percussioni), Bob Alemanno (chitarra) e diversi diversi altri ospiti.Rod MacDonald, nato nel 1948 a Sou-thinhgton (Connecticut), è un cantau-tore che, al fianco di artisti come Ritchie Havens, Dave van Ronk ed Eric Andersen, ha partecipato a quella che è stata defi-nita la rinascita folk del Greenwich Villa-ge. Nella sua vasta esperienza musicale non manca una lunga parentesi italiana, quando in Friuli partecipò a lungo all’at-tività della Mr Tambourine Band, che aprirà la serata del 6 luglio. Risale sem-pre a quel periodo l’incontro con Gucci-ni e la presa in prestito di Auschwitz, che inciderà poi nell’album “The Man on the Ledge” del 1994.Risale al 1985 il primo incontro di Vipite-no con Rod MacDonald, un concerto or-ganizzato da un gruppo di giovani che operavano all’interno dell’ARCI con l’idea di proporre un tipo di musica che uscisse dagli schemi usuali. In tal senso la scel-ta fu più che appropriata, poiché i brani di MacDonald evidenziano il rifiuto del-la guerra, della violenza e dell’emargina-zione e mettono in luce una decisa presa di posizione contro l’imperialismo USA. Insomma l’intensità dell’appuntamento è garantita.Vipiteno, 6 luglio, ore 19.00, presso il Park Bar in Piazza Fuori Porta. cm

La formazione del Campo di Trens

Ad inizio giugno si sono conclusi i vari Campionati Provinciali che hanno visto al via 6 formazioni dell’Alta Val d’Isarco.Le notizie più liete sono arrivate dalle due squadre momen-taneamente di punta dell’Alta Val d’Isarco, ossia il Campo di Trens e la Val Ridanna. Entrambe le compagini, impegna-te in un campionato duro come quello della Prima Catego-ria, sono riuscite a piazzarsi a metà classifica, a debita distan-za dalle squadre impegnate nella lotta per non retrocedere. Il Campionato è stato vinto dallo Sciliar. Ottimo, come ormai da vari anni, l’apporto dei giovani nella formazione Val Ridanna, dove l’età media si aggira sui vent’anni. Il Campo di Trens dalla sua può contare su un gruppo collaudato da parecchio tempo, che ha nell’esperienza dei vari Hannes Kinzner, Renè Rella e dei gemelli Messner quel qualcosa in più rispetto alla concorren-za. Esperienza che di sicuro non manca anche al futuro mister Gianluca Cordani, che si è già accordato con la dirigenza del Campo di Trens per la prossima stagione.Per il Prati di Vizze invece l’epilogo di quest’annata è stato de-cisamente in calo. La formazione guidata da Silvano Zanetti, dopo un’ottima prima parte di Campionato in Seconda Cate-goria, a ridosso delle prime della classe, ha visto nelle ultime 7 partite svanire la possibilità di giocarsela per un piazzamen-to finale di prestigio. Ultime 7 partite che hanno portate ben 5 sconfitte e 2 pareggi. Campionato che alla fine ha visto im-porsi l’Albes.Abbastanza deludenti restano infine i bilanci e I risultati delle tre compagini impegnate in Terza Categoria. Sia il CF Vipiteno, che il Fortezza che il Colle Isarco hanno chiuso l’annata agli ul-timi posti della classifica, se si toglie la compagine dell’Exelsior che, come risaputo, fa un Campionato a sé. Alla Stella Azzurra di Bolzano è andato il titolo di campione.

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Eventi culturali

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calendarietto

Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno14.07.13: Festa campestre in sede.

CAI VipitenoEscursionismo07.07.13: Attorno al Settsass. Escursione tra Passo Valparola e Pralongia.28.07.13: Escursione al Rif. Ve-drette di Ries – Pizzo di Vedret-te.Giovanile20-21.07.13: San Candido-Lienz in bicicletta.GAM13-14.07.13: Dolomiti di Bren-ta. Sentiero attrezzato delle Boc-chette.

CAI Fortezza07.07.13: Sandjoch (A) – org. Tam.14.07.13: Sistemazione sentiero n. 3 Malga Zirmait.28.07.13: Zirago, org. CAI Bren-nero.

CAI Brennero20-21.07.13: Gita in bicicletta Lienz-San Candido con pernot-tamento.

ANA Vipiteno27.07.13: 34a Rassegna Cori Al-pini e della montagna “Città di Vipiteno”. Vipiteno, Teatro Co-munale, ore 20.30.

Biblioteca Civica Vipiteno30.07.13: “Nel regno del mu-stang”. Presenta Maurizio Lut-zenberger. Ore 21.00. Entrata li-bera. È gradita la prenotazione al n. 0472/767235.

Udienza Difensore civicoVenerdì, 26 luglio 2013: Udien-za del difensore civico presso la sede dell'Ispettorato all'agricol-tura, Via Stazione 2, Vipiteno, dalle ore 9:30 alle ore 11:30, me-glio su appuntamento. Per infor-mazioni: tel. n. 0471/301155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 82

Dopo aver fatto parlare di sé già a maggio con l’ottimo 6° po- sto ottenuto alla 18° edizione del Circuito Internazionale Oderzo Città Archeologica, continua a stupire la giovane vi-pitenese Anna Stefani, che si è aggiudicata il titolo di cam-pionessa italiana Juniores dei 5000 metri. La gara si è svolta a metà giu-gno sulla pista di Rieti, località ai piedi del Terminillo, dove a luglio andranno anche in scena gli Europei Under 20. Europei per i quali la 18enne Anna ha già in tasca i tempi mi-nimi richiesti sulle distanze dei 5000 e 3000 metri.Da sottolineare che l’allieva di Ruggero Grassi si è imposta nella rassegna tricolore con un tempo finale di 17.05.19. A questo punto, su questa distanza, a livello di Juniores in Alto Adige solo Silvia Weissteiner è stata a suo tempo più veloce di Anna, fermando il cronometro nel lontano 18 agosto 1998 a 16.39.5.

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Calcio

Annata positiva perJohannes HaslerIl giovane talento vipitense si è conquistato il postoda titolare nella US Triestina

A giugno è volta al termine la stagione sportiva che ha visto il giovane vipitenese Johannes Hasler (classe 1995) impegna-to con l’US Triestina. Stagio-ne che lo ha visto da una par-te crescere costantemente e conquistarsi il posto da titola-re, risultando il settimo gioca-tore della formazione alabar-data con più minuti giocati, e dall’altra parte è risultata esse-re molto dura per le pressioni della piazza che, dopo il falli-

mento societario della scorsa stagione, si attendeva una pron-ta risalita nelle categorie che le competono. Alla fine Johannes Hasler & compagni hanno ottenuto un 2° posto in Campionato, che è valso l’accesso ai Play Off, dove purtroppo in finale è sfu-mata la promozione in Serie D.Per la nuova stagione non sono ancora certe le decisioni che Jo-hannes prenderà, considerato che il contratto con la Triestina è in scadenza e quindi solamente a luglio si incontrerà con la di-rigenza tecnica societaria per valutare la proposta, oltre alle ri-chieste giunte da società di Serie D e di Lega Pro, tenendo co-munque presente che per la scelta della squadra è certo priori-taria la scelta della scuola, considerato che l’anno prossimo Jo-hannes dovrà sostenere gli esami di maturità. mm

Vipiteno

Stagione disuccesso per gli atleti dello Yoseikan BudoLa sezione di Yosei-kan Budo AVI Po-lisportiva ha conclu-so una stagione di successo. Molti atleti hanno raggiunto ot-timi risultati, parte-cipando a varie gare regionali e nazionali; particolarmente de-gna di nota è la par-tecipazione di Stefan Rainer ai Campionati Europei a Visp (Sviz-zera). Gli atleti con-tinuano a progredi-re. I fratelli Thomas e Andreas Schölzhorn si stanno formando al momento come istruttori di Yoseikan Autodifesa, i fratelli Fa-bian e David Graber e Chiara Martorelli come istruttori. Con Birgit Rainer la sezione Yosei-kan Budo può vantare un'altra atleta che ha ottenuto il primo Dan. Anche i piccoli Budo-kas hanno ricevuto il riconoscimento di livel-li superiori (Kyu). A settembre gli atleti torne-ranno ad allenarsi. cm

Atletica Leggera

Una stella nascenteSempre in primo piano la giovane mezzofondista vipitenese Anna Stefani

Johannes Hasler con il fratellino Tobias

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fußball

Die Auswahl Ridnauntal hat sich in ihrer zweiten Saison in der 1.

Amateurliga im Mittelfeld auf Platz 7 etablieren können – nur

einen Punkt hinter Freienfeld. Wiesen schaffte in der 2. Ama-teurliga nur den 7. Platz nach

Platz zwei in der Herbstrunde. Kein Ruhmesblatt war die Fuß-ballsaison der Wipptaler Teams in der 3. Amateurliga. Franzen-sfeste, Sterzing und Gossensaß belegten, ohne das Team Excel-

sior von La Strada mit nur einem Punkt zu berücksichtigen, die

letzten drei Tabellenplätze. Die Jugendarbeit der Jahrgänge

2002 und jünger bereitet einigen Vereinen zunehmend Kopfzer-

brechen. Aus diesem Grund tra-fen sich Mitte Juni erstmals seit zehn Jahren die Vereinsspitzen zu einem ersten Gedankenaus-

tausch; die Gespräche sollenfortgesetzt werden.

1. Amateurliga

SV Freienfeldmit zweitbester Abwehr

Das Saisonziel konnte der ASV Frei-enfeld mit dem 6. Tabellenplatz heuer nicht ganz erreichen. Mit et-was Glück hätte es besser laufen können, denn die Mannschaft weist auf den Viertplatzierten nur drei Punkte Rückstand auf. „Insgesamt sind wir zufrieden. Unser Ziel, im oberen Tabellendrittel zu landen, haben wir erreicht. Der Abstiegs-kampf war nie ein Thema und die jungen Spieler wurden verstärkt eingesetzt. Wir haben aber einfach zu wenig Tore geschossen. Auf der anderen Seite hatten wir die zweit-beste Abwehr der 1. Amateurliga. Hätte es im Sturm besser geklappt, wäre auch der dritte Platz mög-

lich gewesen“, so Hannes Kinzner, sportlicher Leiter von Freienfeld.

Beginn der Meisterschaft an mit dem Abstiegskampf nichts zu tun

le. Dennoch wäre man einer neu-en Zusammenarbeit im Jugend-sektor im Wipptal nicht abgeneigt. „Eine solche Zusammenarbeit wür-de Sinn machen, wenn alle Vereine die Vereinbarungen einhalten.“

2. Amateurliga

SV Wiesen verpasstSpitzenplatz

Man kann es drehen, wie man will, aber der SV Wiesen hat in der Rück-runde einen Spitzenplatz in der 2. Amateurliga leichtfertig verspielt. Nach der Hinrunde lag der Verein noch an verheißungsvoller 2. Stelle, am Ende reichte es nur für Rang sie-ben. „Mit der Hinrunde waren wir natürlich sehr zufrieden, zumal das Saisonziel, nicht abzusteigen, klar erreicht wurde. Die beiden erstplat-zierten Mannschaften waren sicher eine Klasse besser, aber ein dritter oder vierter Platz wäre durchaus im Bereich des Möglichen gewe-sen“, so Thomas Schwitzer, Fußball-chef beim SV Wiesen. In der Rückrunde musste Wiesen sechs Niederlagen einstecken, da-runter jeweils ein 0:4 gegen Tabel-lendritten Taisten/ Welsberg und gegen Schlusslicht Aicha. „Ich kann mir das nur damit erklären, dass die Konzentration bei den Spielern nachgelassen hat“, so Schwitzer. Trainer bleibt Silvano Zanetti. Nach einer Zusammenarbeit auf Bezirks-ebene im Jugendsektor befragt, sollten laut Schwitzer die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden. „Die Initiative ist äußerst begrüßenswert, zumal sich die Probleme im Jugendsektor in den kommenden Jahren weiter ver-schärfen werden. Zu groß ist näm-lich die Konkurrenz, obwohl Fuß-ball eigentlich die billigste Sportart wäre“, so Schwitzer.

DurchwachseneSaisonKommt es im Wipptaler Fußball zu einem Jugendpool?

Die Mannschaft des SV Freienfeld: Platz sechs in der 1. Amateurliga

Am 21. Spieltag ging das Derby ge-gen Ridnaun mit 0:3 verloren. Das Team holte in der Meisterschaft zehn Siege, spielte achtmal unent-schieden und ging achtmal als Ver-lierer vom Platz. Einige junge Spie-ler konnten sich einen Stammplatz in der Mannschaft erarbeiten. Ver-änderungen gibt es auf der Trainer-bank: Für Renè Rella kommt Gian-luca Cordani. „Mit ihm haben wir einen Nachfolger gefunden, der stark auf die Jugend setzt. Es soll-ten möglichst viele Nachwuchs-spieler in die erste Mannschaft auf-rücken können“, so Kinzner. Die Ju-gendarbeit werde in Zukunft für die meisten Vereine immer schwie-riger werden, ist man sich in Freien-feld sicher. „Daher bin ich prinzipi-ell für eine Zusammenarbeit. Aller-dings müssen vorher klare Regeln für alle gefunden werden.“

Auswahl Ridnauntal überraschtDie Auswahl Ridnauntal wollte von

haben. „Am Ende haben wir mit Platz sieben das Saisonziel im obe-ren Tabellendrittel sicher erreicht. Leider mussten wir gegen schwä-chere Mannschaften einige Punk-te liegen lassen“, so Vereinspräsi-dent Kurt Eisendle. Nur zwischen-zeitlich war Ridnaun mit zwei ho-hen Niederlagen, gegen Mühlbach mit 1:6 und gegen Schlern mit 0:4, in der Rückrunde kurz im Abstiegs-strudel, konnte sich aber mit einem starken Finish davon lösen. Auf den 4. Tabellenplatz fehlten nur drei Punkte. Das Derby gegen Freienfeld ge-wann die Auswahl klar mit 3:0. In der Hinrunde sammelte Ridnaun-tal 19, in der Rückrunde 18 Punk-te. Auf der Trainerbank bleibt al-les beim Alten. Stefan Brunner aus Passeier wird die Mannschaft wei-terhin trainieren. Ridnaun hat im Vergleich zu anderen Vereinen kei-ne Nachwuchsprobleme. „Wir ha-ben in unseren Reihen rund 120 Jugendspieler und können alle Al-tersklassen abdecken“, so Eisend-

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3. Amateurliga

Wipptaler Trio am Tabellenende

Der SV Gossensaß hat mit „nur“ fünf Niederlagen in der Rückrunde den vorletzten Tabellenplatz – Excelsior mit nur einem Punkt nicht mitgerech-net – in der 3. Amateurliga erkämpft. „Mit Sicher-heit wäre wesentlich mehr möglich gewesen. Aber bei einigen Spielern fehlte einfach die rich-tige Einstellung“, so Vizepräsident Wolfram Girt-ler. Das Derby gegen Sterzing konnte Gossensaß mit 3:2 für sich entscheiden. In den nächsten Wochen beginnt für den Vor-stand wieder die mühsame Arbeit, eine Mann-schaft zu formieren. „Wir haben das Problem, dass viele Spieler studieren gehen und zu wenige Ju- gendspieler nachrücken. Daher wäre es höchst an der Zeit, dass die Vereine im Wipptal eine Zusam-menarbeit im Jugendfußball anstreben. Dann könnte man im Wipptal eine A-Jugendmann-schaft zusammenstellen“, so Girtler. Ob der Ver-trag mit dem Trainerduo Martin Keim und Tom-maso Femminella verlängert wird, war bei Redak-tionsschluss noch nicht entschieden.

Vom Wipptaler Kellertrio hat sich US Franzens-feste noch am besten geschlagen. Am Ende der Saison belegt die Mannschaft den 9. Platz, nur ei-nen Punkt hinter Neustift. Vier Niederlagen und vier Unentschieden stehen in der Rückrunde zu Buche. „Im großen und ganzen sind wir zufrie-den, gab es zu Saisonstart doch keine großen Ambitionen. Leider hat die Mannschaft mehr-mals in den letzten Minuten oder Sekunden ein Spiel verschenkt. Zudem plagten uns einige Ver-letzungen“, so Vereinspräsident Günther Übereg-ger, der im nächsten Jahr nicht mehr dabei sein wird. Nach sechs Jahren hat er mit Ende der Sai-son sein Amt aus zeitlichen Gründen zurückge-

legt. Künftig möchte er u. a. seinem Sohn Hannes mehr Zeit widmen, der in der Jugend des FC Südtirol spielt. Der neue Präsident von Fran-zensfeste heißt Francesco Celano.Einer künftigen Zusammenarbeit im Jugendsektor mit anderen Verei-nen steht man auch in Franzensfes-te positiv gegenüber. Für die Beset-zung der ersten Mannschaft pflegt der Verein bereits seit längerem eine Zusammenarbeit mit Brixen.

Der CF Sterzing hat mit neun Nie-derlagen in elf Spielen eine kata-strophale Rückrunde hingelegt. Präsident Josef Zilio: „Das Resultat ist enttäuschend. Wir haben un-seren Ressourcen entsprechend eine passable Hinrunde gespielt, in der Rückrunde sind Spieler ver-letzungsbedingt ausgefallen.“ Die Flinte ins Korn werfen will er aber trotzdem nicht. „Ich hoffe immer auf bessere Zeiten. Die Mann-schaft steht und die Junioren sol-len ihre Chance bekommen“, so Zilio. Daniel Passarella wurde als Trainer bestätigt. Auf die Frage, ob der CF Sterzing einer Zusam-menarbeit der Wipptaler Verei-ne im Jugendsektor zustimmen würde, antwortet Zilio mit „Jein“ und verweist darauf, dass es schon einmal einen gemeinsa-men Pool von Nachwuchsspie-lern gegeben habe.

bf

1. Amateurliga B Platz Team G U V Pkt. Tore1 Schlern 14 9 3 51 52:282 Kiens 14 5 7 47 49:353 Bruneck 13 6 7 45 52:384 Terenten 11 8 7 41 39:345 Hochpustertal 12 3 11 39 35:406 Freienfeld 10 8 8 38 35:317 Ausw. Ridnauntal 11 4 11 37 47:518 Schabs 8 11 7 35 45:409 Mühlbach/Rod./Vals 9 7 10 34 45:3610 Vahrn 9 7 10 34 30:3711 Brixen 9 5 12 32 35:4312 Barbian Villanders 7 8 11 29 48:4813 Teis Villnöß 6 3 17 21 33:5714 Rasen Antholz Olang 6 2 18 20 25:52

2. Amateurliga C Platz Team G U V Pkt. Tore1 Albeins 13 6 3 45 44:192 Reischach 13 5 4 44 42:173 Taisten/Welsberg 12 4 6 40 54:324 Steinhaus 11 7 4 40 43:285 St. Lorenzen 8 8 6 32 42:306 Taufers 8 8 6 32 37:317 Wiesen 8 6 8 30 28:358 Pfalzen 5 10 7 25 24:289 Dietenheim/Aufhofen 6 7 9 25 32:4010 Val Badia 6 4 12 22 32:4511 Welschellen 5 6 11 21 30:4512 Aicha 0 3 19 3 16:74

3. Amateurliga B Platz Team G U V Pkt. Tore1 Stella Azzurra 17 1 3 52 74:312 Jenesien 13 4 4 43 54:213 Gröden 11 6 4 39 47:284 Laag 12 2 7 38 42:255 Unterland Berg 11 4 6 37 50:316 Welschnofen 10 5 6 35 49:297 Imperial 10 5 6 35 47:318 Neustift 6 4 11 23 40:499 Franzensfeste 5 7 9 22 29:4210 Sterzing 5 1 15 16 25:4211 Gossensaß 4 4 13 16 23:5912 Excelsior 0 1 20 1 14:106

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sport

Wiesen

Sieg für Freienfeld B

Zehn Mannschaften nahmen Ende Mai am bezirksweiten Fußballturnier der F-Ju-gend in der Sportanlage Wiesen teil, dar-unter Teams aus Freienfeld, Telfes, Gossen-saß, Ridnaun, Sterzing und Wiesen. Der Sieg ging an Freienfeld B vor Telfes und Wiesen A. Torschützenkönig wurde Damian Frick (Wiesen A). Bei der Siegerehrung dankte Jugend- und Sportreferent Simon Walter der örtlichen ASV-Fußballsektion um Jugendverantwort-lichen Georg Saxl und Sektionsleiter Tho-mas Schwitzer, die das Turnier ausgetragen haben. Zum Schluss gab es für alle 70 Kin-der Bratwürste und Fruchtsaft.

Fußball

Knapp verpasst

Die Sportsaison für Johannes Hasler beim Fußballclub US Triestina ist zu Ende. Mitte Juni verlor die Mannschaft das entscheiden-de Play-off-Spiel um den Aufstieg in die Se-rie D. Trotzdem kann Hasler mit der Saison mehr als zufrieden sein. Der 18-jährige Mit-telfeldspieler erkämpfte sich in der Mann-schaft einen Stammplatz. Als Jüngster im Team spielte er an der Seite mit zahlreichen Fußballern der Serie D und B. Im Nereo Roc-co Stadion von Triest verfolgten im Schnitt über 3.000 Fans die Heimspiele. Hasler kam vom FC Südtirol nach Triest. Die Entscheidung über seine sportliche Zu-kunft wird das Sterzinger Fußballtalent in den nächsten Wochen treffen.

Masters-Italienmeisterschaften

Fünf Medaillen gehen nach Südtirol

Bei den Masters-Italienmeisterschaften in der Staffel, im Mehr-kampf und über 10.000 m holten sich die Athleten des Südtirol Team Club Mitte Juni in Görz nicht weniger als fünf Titel.In der Damen-Schwedenstaffel über 100-200-300-400 m in der Altersklasse über 50 Jahren setzten sich Renate Prast, Inge Plo-ner, Rosanna Barbi Lanziner und Christina Teissl in 2.40,61 Mi-nuten durch und holten sich mit einem Vorsprung von knapp 15 Sekunden überlegen die Goldmedaille. Drei dieser Damen des Quartetts waren auch in der Staffel über 4 x 800 m in der Altersklasse MF45 erfolgreich. Dort gewannen Lanziner, Ploner und Teissl gemeinsam mit Irene Senfter in 10.30,02 Minuten den nationalen Titel.Eine schnelle Staffel über 4 x 400 m gab es auch bei den Mas-ters-Regionalmeisterschaften Mitte Juni in Meran, diesmal mit Rosanna Barbi Lanziner, Sonia Mair, Inge Ploner und Ire-ne Senfter; sie holten in 4.46,15 Minuten den Meistertitel. Inge Ploner siegte zudem mit 4,15 m im Weitsprung.

Fußball

Hellas Verona und FC Südtiroltrainieren im Ridnauntal

Rennrad-Uphill

Danese istLandesmeisterin

Valentina Danese ist Landesmeis-terin im Rennrad-Uphill. Den Ti-tel holte sich die Sterzingerin vom Bike Team des Vereins Polisportiva Vipiteno Mitte Juni bei den Landes-meisterschaften mit einer Tages-bestzeit von 1:07.34 Stunden. Die 70 Teilnehmer hatten eine Stre-cke von 17,5 km von Lana auf den Gampenpass mit einem Höhenun-terschied von 1.200 m zu bewälti-gen. Das Rennen der Männer ge-wann Jarno Varesco in einer Zeit von 50.32 Minuten.

Johannes Hasler mit seinem Bruder Tobias Marcotto

Hellas Verona kommt ins Ridnauntal

Nach Bari und Siena absolviert mit Hellas Ve-rona wieder eine Serie-A-Mannschaft ihr Trai-ningslager im Ridnauntal. Nach dem heuri-gen Aufstieg ist ein großer Zuschaueransturm zu erwarten. Die Mannschaft, bei der auch Si-mon Laner aus Meran im Kader steht, trainiert vormittags und nachmittags in der Sportzo-ne Stange. Untergebracht ist das Team vom 13. bis zum 28. Juli im Hotel „Schneeberg“ in

Ridnaun.Neben Hellas Verona bereiten sich auch die Profifußballer des FC Südtirol im Ridnauner Hochtal auf die kommende Saison vor. Die Mannschaft um Kiem, Fink und Co. logiert ab dem 19. Juli ebenfalls im Hotel „Schneeberg“, trainiert wird in Sterzing. Trainingseinheiten und Testspiele werden auf der Homepage www.ridnauntal.org bekannt gegeben.

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sport

Stefani istJunioren-Italienmeisterin Anna Stefani ist Junioren-Italien-meisterin über 5.000 m. Die 18-jährige Ster-zingerin hol-te sich Mitte Juni in Rieti die G o l d m e d a i l -le. Die Athle-tin von Rugge-ro Grassi siegte in 17.05,19 Mi-nuten mit 48 Sekunden Vor-sprung auf Eli-sa Copponi und fast einer Minu-te auf die dritt-platzierte Linda Begnini. In Südtirol war in dieser Alters-klasse bisher nur Silvia Weisstei-

ner schneller als Stefani. 1998 lief Weissteiner über diesel-be Distanz in Trient in 16.39,5 Mi-nuten, die Sarnerin Re-nate Rung-ger benötig-te vor 16 Jah-ren in Gros-seto 17.13,39 Minuten.Stefani hat mittlerweile auf den Mit-telstrecken alle Normen für die Teil-

nahme an der U20-Europameis-terschaft in Rieti geschafft.

Silvia Weissteiner hat Ende Juni bei den Team-Europameisterschaften

über 3.000 m im nordenglischen Gateshead Rang sechs belegt. Die 33-Jährige aus Gasteig muss-te sich nach ihrer Saison-Bestzeit von 9.05,58 Minuten nur der rus-sischen Siegerin Yelena Korobki-

na (9.01,45 min.), der Engländerin Laura Weightman (9.03,11 min.), der Spanierin Iris María Fuentes-Pila (9.03,20 min.), der Deutschen Corinna Harrer (9.03,55 min.) und der Polin Renata Plis (9.04,46 min.) geschlagen geben. Weissteiner war bereits zum sieb-ten Mal bei der Team-EM (ehemals Europacup) dabei. Ihr bisher bestes Ergebnis erzielte sie 2009 in Leiria, wo sie über 5.000 m in der Super League Zweite wurde. Die Leichtathleten Christian Obrist und Markus Ploner bestritten Ende Juni das Meet-IN in Ingolstadt. Ob-rist beendete den 800-m-Lauf als bester Europäer in 1.51,32 Minuten auf Platz vier. Ploner (SV Sterzing) lief in 8.34,70 Minuten über 3.000 m auf Rang sechs. Der Sieg ging an den deutschen Lokalmatador Phi- lipp Pflieger (8.09,00 min.).

Leichtathletik

Weissteiner Sechste bei Team-EMObrist Vierter bei Meet-IN, Ploner Sechster

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sport

2. Roßkopf Mountain Duathlon

50 Biker gingen Anfang Juni beim 2. Roßkopf Mountain Du-athlon der Polisportiva Vipiteno Bike Team an den Start. Die Stre-cke führte von der Talstation bis zur Bergstation. Die Laufstrecke musste aufgrund der Schneefälle am Vortag verkürzt werden und führte über einen 5,7 km langen Rundkurs zum Sterzingerhaus. Schnellste Einzelteilnehmer wa-ren Roland Osele und Anna Pir-cher aus Meran. Die Staffelwer-tung gewannen die Geschwis-ter Johann und Alexander Ra-bensteiner aus Villanders sowie Valentina Danese und Carmen Holzmann aus Sterzing. Bei der Preisverteilung im Ster-zingerhaus wurden unter den Teilnehmern schöne Sachpreise verlost.

„Strongest Iron-team“ in Wiesen

Nichts für Schwache: Beim „Stron-gest Ironteam“ am 13. Juli im Ge-meindepark Wiesen heißt es Mus-keln anspannen, LKW-Ziehen, Baggerreifen überwerfen, Baum-stämme absägen und Sandsäcke durch einen Hindernisparcours tragen. Der Strongman-Mann-schaftsbewerb, veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Wie-sen, beginnt um 8.30 Uhr. Anmel-dungen (Viererteams) sind noch bis 6. Juli unter der Rufnummer 349 1622187 oder per E-Mail an [email protected] möglich.

3.Vertical-KM und Volksmarsch auf den Hühnerspiel

Zum 60-jähri-gen Bestehen des Sportver-eins Gossen-saß organi-siert die Sekti-on SkiAlp am 27. Juli den 3. Hühnerspiel Ver t ical-KM sowie einen Volksmarsch

mit freier Streckenwahl zur Hühnerspielhütte. Die Teilnehmer starten mit einer Stempelkarte zwi-schen 15.00 und 17.00 Uhr am Ibsenplatz in Gossen-saß. Wer innerhalb 21.00 Uhr wieder am Dorfplatz eintrifft, nimmt an der Verlosung von wertvollen Sachpreisen teil. Der Massenstart für den Vertical-KM erfolgt um 17.00 Uhr auf dem Ibsenplatz, wobei der direkte Aufstieg auf markierter Strecke (1.000 Hö-henmeter auf 2,9 Kilometer) einzuhalten ist.Preisverteilung und Verlosung mit Unterhaltung der Musikgruppe „Stodlgang“ finden um 21.00 Uhr in den Parkanlagen von Gossensaß statt. Nähere Infos und Einschreibungen unter www.sv-gossensass.org.

Viele Zuschauer waren im Mai zu den Wiesner Reit-sporttagen gekommen. Nachdem drei Jahre in Folge der Trientner Vittorio Cavallieri den Großen Preis des internationalen Springreitturniers im Gemeindepark gewonnen hatte, entschied diesmal Georg Schweiger aus Bayern mit seinem Pferd „Coriander“ den Bewerb für sich. Den Ehrenpreis der „U21 Primo Grado Reiter“ holte sich die 19-jährige Dreifach-Siegerin des Südti-rol-Cups Julia March mit „Le Patron“. Die Mittewalderin darf im September am CSI** Wettbewerb im Rahmen der „Global Championstour“ – dem Treff der weltbes-ten Reiter – in Wien teilnehmen.

Die FF Wiesen sorgte für das leibliche Wohl und pump-te Regenwasser aus dem Springplatz, um die Veran-staltung des Reitclubs Wiesen überhaupt austragen zu können. Ponys und ein Bungee-Trampolin boten ein kurzweiliges Familienprogramm. Beim dreitägigen Dressurturnier mit 21 Bewerben auf der Reitsportanlage des Reitclubs Wiesen zeigten Süd-tiroler, österreichische und italienische Dressurreiter ihr Können. Abgeschlossen wurde das Turnier mit einer Kür als Showprogramm. Die internationalen Richter sowie der nationale Richter lobten das hohe Niveau des Turniers.

Behindertensport

Franco Perini Ehrenmitgliedder FISDIR

Der Verband FISDIR (Federazione Italiana Sport Disabi-lità Intellettiva Relazionale) hat den Sterzinger Franco Perini im Mai in Ridnaun die Ehrenmitgliedschaft ver-liehen. Perini hatte schon vor Jahrzehnten erkannt, wie viel Potential und Sportbereitschaft in Menschen mit Beeinträchtigung steckt und welchen gesellschaftli-chen Wert eine Teilnahme an sportlichen Wettbewer-ben hat. Er setzte sich für Ausbildung, Wettbewerbs-veranstaltung sowie öffentliche Beiträge und private Spenden ein. Heute sind Südtiroler mit Beeinträchti-gung eine anerkannte Erfolgstruppe des Wintersports. Dass sich die Aufbauarbeit gelohnt hat, beweist die Sportgruppe, die bei den Ski-Italienmeisterschaften in Campo San Felice bei L’Aquila 14 Gold-, fünf Silber- und zwei Bronzemedaillen gewonnen hat.

FISDIR-Präsident Marco Borzacchini (l.) und Franco Perini (r.)

Wiesen

Georg Schweiger gewinnt „Großen Preis“

Georg Schweiger aus Bayern mit seinem Pferd „Coriander“

Foto

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sport

Schwimmen

Nachwuchsgruppe überzeugt in MeranSterzing

Erfolgreiche Budokas

Die Budokas der Polisportiva Vipiteno blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück. Viele Athle-ten erzielten bei Wettkämpfen gute Ergebnisse, so Stefan Rainer bei den Europameisterschaften in Visp (Schweiz). Die Brüder Thomas und Andre-as Schölzhorn bilden sich zurzeit zum Instruktor für Yoseikan Self defence aus, die Brüder Fabian und David Graber sowie Chiara Martorelli machen die Ausbildung zum Trainer. Mit Birgit Rainer kann der Verein eine weitere 1. Dan-Trägerin vorwei-sen. Auch die kleinen Budokas erhielten nach ei-ner Einstufungsprüfung ihr erstes Diplom mit den erreichten Graden (Kyu). Anfang September nimmt das Yoseikan-Budo-Team sein Training in der Dreifachturnhalle Ster-zing wieder auf. Interessierte können sich schon jetzt bei Nicola Poto (City Center), bei Thomas Schölzhorn (Tel. 339 5746713) oder Birgit Rainer (Tel. 349 5512943) melden.

Sterzing

Offene Türen im Tennisclub

Grundschüler mit Tennislehrer Markus Gögele, Benno Linser, Florian Kofler und Gigi Tonazzolli

Die Jugendarbeit des Tennisclubs Sterzing trägt Früchte: Immer mehr Kinder finden Freude an dieser Sportart. Nach einem Infotag, den einige Vorstandsmitglieder des Tennisclubs und Tennis-lehrer Markus Gögele an den deutsch- und italie-nischsprachigen Grundschulen in Sterzing abhiel-ten, nahmen vor kurzem rund 100 Kinder mit ihren

Eltern an einem „Schnupperkurs“ in der Tennishal-le teil. Das Tennishandwerk zeigte ihnen auch die elfjährige Eileen Markart, die vor drei Jahren bei einem Kurs das Spiel erlernte und mittlerweile zu den Besten ihrer Altersklasse in Südtirol gehört. Seit drei Jahren bietet der Tennisclub Kurse für Kinder mit Tennislehrer Markus Gögele an.

Nach einer längeren Durststrecke konnte die Polisportiva Vipiteno vor kurzem bei den Lan-d e s m e i s t e r s c h a f -ten der Anwärter im Schwimmen in Me-ran vier Landesmeis-tertitel und insgesamt neun Medaillen nach Sterzing holen. Mit zweimal Gold über 100 m Rücken und 200 m Kraul sowie Bronze über 50 m Rücken und Silber über 100 m Kraul war Christina Niccolai die erfolgreichste Teil-

nehmerin. Alena Barbolini gewann Gold über 100 m Delfin und Silber über 50 m Delfin. David

Haller schwamm die schnellste Zeit über 100 m Del-fin und landete auf dem dritten Platz über 200 m Delfin. Anna Wieser holte Silber über 200 m Delfin und Bronze über 4 x 50 m La-

gen. Betreut wird die Nachwuchsgruppe von Fabio Cola und Irene Miola.

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erker-extra

immobilien& finanzen

Nicht der zunehmende Schuldenberg ist Itali-ens Problem, sondern die schrumpfende Wirt-schaft, ist Wirtschaftsexperte Alexander Bren-

ner-Knoll überzeugt. Doch einschneidende Re-formen sind nicht in Sicht, Bürokratie und Steu-

erhinterziehung wuchern wie nie zuvor und Italiens Bevölkerung altert schneller, als es dem Staat lieb ist. Warum es ein Land wie Italien nie

wirklich schaffen wird, sich zu ändern.

Erker: Herr Brenner-Knoll, wohin geht Itali-ens Reise?

Alexander Brenner-Knoll: Fragen Sie mich nicht solche Dinge. Wenn ich das wüsste, wäre ich längst in der Karibik und einer der reichs-ten Männer der Welt. Am Sparkurs der Regie-rung sowie den Sparauflagen der europäi-schen Union und Zentralbank führt jedenfalls kein Weg vorbei. Nach den Deutschen Bun-destagswahlen wird man sich wahrscheinlich auf Fördermaßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit einigen, d. h. europäi-sche Fördergelder werden zur Verfügung ge-stellt, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Aber das ist nicht so einfach. Firmen, die aus Man-gel an Nachfrage nichts verkaufen können, stellen auch kein neues Personal ein. Eine an-dere Möglichkeit wäre, ältere Mitarbeiter nur mehr in steuerlich begünstigter Teilzeit zu be-schäftigen. Gleichzeitig könnten junge Arbeit-nehmer eingestellt werden, womöglich mit ei-nem unbefristeten Arbeitsvertrag.

Manchem Zuhörer war Ihr Referat in Sterzing zu pessimistisch. Italien hat schon viele Kri-sen überlebt, warum nicht auch diese?

Ich glaube, man muss realistisch sein: Italien steckt nicht erst seit kurzem in einer schweren Krise. In den vergangenen 15 Jahren haben

sich eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise herausgebildet. Nach dem wirtschaftli-chen Niedergang kam es – als Verstärkung des Ganzen – zur gesellschaftlichen Krise. Italien muss nun erkennen, dass der Staat keine wei-teren Schulden anhäufen kann.

Italiens Verschuldung beträgt mitt-lerweile über 2.000 Milliarden Euro. Schafft es der Staat überhaupt zu sparen?

Italien hat mit der Rosskur der Regie-rung Monti bereits harte Einsparungen umgesetzt. Es sind die privaten Haus-halte, die weniger sparen können, weil die Einkommen entweder zurückge-gangen sind oder stagnieren. Sparen lässt sich beim Zentralstaat, bei den Regionen, Provinzen, Gemeinden und Sozialversicherungen, die jährlich ins-gesamt rund 800 Milliarden Euro aus-geben. Spart man auch nur einen Pro-zent dieser Ausgaben ein, haben wir schon acht Milliarden, mit denen man etwas anfangen könnte. Das Problem ist eigentlich nicht, dass Italien den Schuldenberg nicht meis-tern kann. Die Verschuldung wächst nur noch in beschränktem Ausmaß, da die von der EU vorgegebenen Spar-maßnahmen mittlerweile wirken. Das große Problem ist, dass Italiens Wirt-schaft nicht mehr wächst, sondern schrumpft. Einerseits bräuchte es ein-schneidende Reformen – diese sind aber nicht in Sicht –, andererseits altert Italien und im-mer weniger junge Menschen rücken nach. Die Dynamik fehlt. Auch gibt es seit langem Strukturprobleme – für einen modernen Staat

ein großer Hemmschuh: das unzureichende Schulsystem, eine ineffiziente Steuergesetz-gebung, ein ineffizientes Gerichtswesen, bei dem man zehn bis 15 Jahre lang warten muss, bis ein Prozess durchgezogen ist, eine un-

glaublich bürokratische Verwaltung, fehlende Infrastrukturen, das organisierte Verbrechen, Korruption und und und.

Mafia, Schwarzmarkt, Steuerhinterziehung ... Wird sich Italien jemals davon befreien

„Einen Zickzackkurswird es immer geben“

Wirtschaftspublizist Alexander Brenner-Knoll referierte im Mai auf Einladung des Kiwanis Club bei den 2. Wipptaler Zukunftsgesprä-chen in Sterzing über „Italien in der Krise – wohin geht die Reise?“.

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reformieren will. Ob es ihm ge-lingen wird, ist ein anderes Ka-pitel. Wir müssen immer beden-ken: Italien ist ein extrem kon-servatives Land, in dem die Wäh-ler selbst keine Änderung wollen. Folglich wird es immer schwierig sein, Italien zu regieren. Wie man es auch dreht und wendet: Ob die Rechte oder die Linke zum Zug kommt, die Wähler wollen keine Änderung, die es aber dringend braucht. Monti hat Reformen durchgebracht, ist dann aber na-türlich bei den Wahlen abgestraft worden. Dringende Reformen kann man in Italien nur in Notsi-tuationen durchsetzen, wenn das Wasser bis über den Kopf steht.

Es muss also noch schlimmer kommen.

Es ist eine Lehre aus der Geschich-te: 1992 der Ausstieg aus dem Eu-ropäischen Währungssystem und Absturz der Lira, 1999 der Bei-tritt zum Euro, was ebenfalls eine große Anstrengung war. Italiens wunder Punkt ist, dass dem Staat eine längerfristig angelegte Re-formpolitik fehlt, die auf tiefgrei-fende Änderungen zielt. Die Po-litiker sind den Bürokraten aus-geliefert, Leuten, die keine Ände-rungen wollen. Aber in einer Welt, die sich so schnell und radikal ver-ändert, braucht es einschneiden-de Reformen, sonst hält der Nie-dergang weiter an.

Ist Italien bald raus aus dem Euro?

Überhaupt nicht. Man kann sol-che Gedankenspiele machen, ja. Aber Leuten, die damit liebäu-geln – zum Teil Berlusconi und vor allem Beppe Grillo – müsste man einmal klar sagen, was ein Aus-stieg vor allem in der Übergangs-phase bedeuten würde und was dies für ein katastrophales Chaos zur Folge hätte.

„Der Ausstieg aus dem Euro würde Italien in ein katastro-phales Chaos stürzen.“

Welches Szenario wäre das?Ein Ausstieg aus dem Euro ist nach dem Vertrag über die Euro-päische Währungsunion gar nicht möglich. Aber nehmen wir an, in Rom kommen Wahnsinnige an die Regierung und beschließen

können?Sie stellen Fragen. Da müsste man das ganze italienische Volk aus-tauschen. Ich wüsste auch nicht, mit welchem: Die Deutschen sind nicht mehr das, was sie einmal waren, die Japaner auch nicht. Im Wesentlichen müsste sich also in der Mentalität der italienischen Bevölkerung etwas ändern, was nicht einfach ist. In einer Demo-kratie geht das nur schrittweise und mit Rückschlägen. Und auf eine Diktatur wollen wir ja nicht setzen.

Hat Ministerpräsident Enrico Let-ta das Zeug dazu, Italien aus der Krise zu führen?

Er hat Erfahrung in der politischen Organisation der „Democrazia Cristiana“ gemacht, er spricht Fremdsprachen, was bei italieni-schen Politikern nicht immer üb-lich ist, und er macht einen beson-nenen Eindruck. Er hat aber auch die schwierige Aufgabe, zwei Fronten, die sich 20 Jahre lang bekämpft haben – auf der einen Seite die Anhänger Berlusconis, auf der anderen dessen Gegner – unter einen Hut zu bringen und die notwendigen Maßnahmen im Parlament durchzusetzen.

Was, wenn Letta scheitert?Hoffentlich tut er das nicht. Die Frage, wie es weitergeht, ist aber berechtigt. Der Knackpunkt ist auf beiden Seiten zu finden: Für Berlusconi und seine Prozesse könnte es sehr eng werden. Viel-leicht strebt er deshalb schon bald Neuwahlen an. Auf der anderen Seite hat der PD große Führungs-probleme und ist durch die tragi-sche Verknüpfung mit Berlusconi bis in die Grundfeste erschüttert. Viele PD-Wähler akzeptieren die große Koalition nicht.

„Dringende Reformen kann man in Italien nur in Notsitua-tionen durchsetzen, wenn das Wasser bis über den Kopf steht.“

Welche Politiker machen Ihnen zurzeit Hoffnung?

Sie wollen Hoffnung in einen Po-litiker haben? Ein Hoffnungs-schimmer ist am ehesten der Bür-germeister von Florenz, Matteo Renzi, der das Linkslager radikal

immobilien & finanzen

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den Austritt aus dem Euro. Alle Leute würden sofort zur Bank lau-fen, um ihre Ersparnisse zu behe-ben. Die Banken müssten also ge-schlossen werden und dann könn-ten nur mehr kleinere Beträge be-hoben werden. Gleichzeitig würde eine Kapitalflucht ins Ausland ein-setzen. Man müsste deshalb schar-fe Grenzkontrollen einführen. Die neue Lira würde gegenüber dem Euro sehr stark an Wert verlieren, die Importe würden sich drastisch verteuern, die Inflation stark an-steigen und die Zinsen in die Höhe schießen. Die italienischen Expor-te könnten aufgrund der abge-werteten Lira steigen, doch es ist fraglich, ob das die anderen EU-Länder ohne weiteres hinnehmen würden.Ein Ausstieg Italiens würde wahr-scheinlich ein Ende des Euro be-deuten und eine gewaltige Gefahr für die weitere Entwicklung Euro-pas darstellen.

„Rating Agenturen haben sich selbst um ihren Ruf gebracht und haben mit Schadenser-satzklagen zu kämpfen.“

Rating-Agenturen scheinen viel Einfluss auf Europa zu haben.

Die großen Anleger halten mittler-weile weitaus weniger auf Rating Agenturen als noch vor einigen Jahren. Das Kernproblem bleibt, ob die Zahlungsfähigkeit Italiens in der Benotung weiter abrutscht. Zurzeit sieht es nicht danach aus. Ich würde die Rating Agenturen nicht überbewerten, auch wenn es die Medien immer aufbauschen. Sie haben sich mit dieser Finanz-krise selbst um ihren Ruf gebracht und sie haben mit Schadensersatz-klagen zu kämpfen, die auch sehr unangenehm werden können.

Den bisherigen Standard werden wir mit der derzeitigen Sparpo-litik jedenfalls nicht mehr halten können.

Der Lebensstandard geht schon seit Jahren deutlich zurück. Die Realeinkommen der Italiener sind geschrumpft. Wenn die Besteu-erung der Löhne nicht reduziert wird und kein Aufschwung in die Wirtschaft kommt, werden wir die-se negative Entwicklung auch in

Südtirol immer stärker zu spüren bekommen.

„Italiens wunder Punkt ist, dass dem Staat eine längerfristig angelegte Reformpolitik fehlt, die auf tiefgreifende Änderun-gen zielt.“

Ist auch der soziale Friede gefähr-det?

Interessante Frage. In Italien ha-ben Eltern bzw. Großeltern ent-weder ein fixes Einkommen als Ar-beitnehmer oder als Pensionisten und sie erhalten auch ihre Kinder, die natürlich immer auf einen an-ständigen Job hoffen. Doch einen Arbeitsplatz zu finden wird im-mer schwieriger. Gut Ausgebilde-te wandern deshalb zum Teil aus. Andererseits rächt es sich nun, dass es in Italien keine anständige Berufsausbildung gibt. Im Gegen-satz zu Südtirol gibt es kein duales System der Ausbildung im Betrieb und in den Berufsschulen. Das Re-sultat sind unqualifizierte junge Menschen, die keinen Job finden. Dauerhafte Anstellungen sind zur-zeit Mangelware. Die Regierung ist dabei, in dieser Hinsicht einige Maßnahmen vorzubereiten.

Südtirol scheint sich immer noch gut über Wasser zu halten.

Das stimmt. Aber auch wir spü-ren die Krise. Die Arbeitslosigkeit nimmt zu, aber in wesentlich ge-ringerem Ausmaß, und die beiden Antriebsmotoren – Fremdenver-kehr und Landeshaushalt – funk-tionieren noch. Beim deutschen Gast spüren wir keine Krise, und dazu kommen noch andere Gäs-te wie etwa aus Osteuropa. Der Landeshaushalt und die übrigen öffentlichen Haushalte sind noch immer gut bestückt, obwohl es auch dort etliche Einsparungen gegeben hat. Aber auch wir wer-den uns auf die Socken machen müssen. Das Lohnniveau stagniert seit Jahren – keine erfreuliche Ent-wicklung. Wir müssen uns mehr anstrengen und unsere jungen Menschen noch besser ausbilden. Der Sterzinger Milchhof macht es vor, wie man sich in der Krise gut behaupten kann. Es gibt auch eine Reihe anderer Sterzinger Betriebe, welche die Krise gut meistern, aber

immobilien & finanzen

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es wird sicher schwierig, wenn die Nachfrage weiter stagniert.

Wie lange kann Europa mit den aufstrebenden Schwellenländern noch konkurrieren?

Das Modell Europa ist ein ausge-bauter Sozialstaat mit öffentli-chem Gesundheitswesen, Pensio-nen, unentgeltlicher Schulbildung, was natürlich sehr kostspielig ist, und mit einer stark alternden Be-völkerung, die zusätzliche Kosten verursacht. Wie bewahrt Europa die weltweite Wettbewerbsfähig-keit? Wo soll investiert werden? Rohstoffe haben wir keine und im Bereich Billigprodukte können wir nicht mithalten, weil die Löh-ne und Lohnnebenkosten zu hoch sind. Wir werden eben das nutzen müssen, was die große Stärke Eu-ropas ausmachen könnte: vor al-lem gut ausgebildete Fachkräfte, Forscher, Unternehmer, die neue Wege suchen. Nur haben uns an-dere Länder bereits abgehängt, vor allem in Asien. Wir werden die Ärmel hochkrempeln müssen – ein harter Prozess. Italien hat fä-hige Unternehmer, aber auch sol-che, die sich nicht um neue Märkte bemüht haben, und so zahlen wir alle drauf. Italien hat unglaubliche Chancen und fällt trotzdem immer weiter zurück, weil das System nicht funktioniert, wie sich das im Tourismus zeigt. Der einzelne Tou-rismusunternehmer kann noch so gute Ideen haben. Wenn das Um-

feld nicht stimmt, wird es sehr schwer, einen Erfolg zu erzielen.

Wo würden Sie zurzeit Ihr Geld anlegen?

Was fragen Sie mich, ich habe nur Schulden ...! Aber in der Tat: Das ist eine sehr heikle Sache. Dieses auch mit Angst besetzte Thema muss man in Ruhe besprechen. Zwei-fel sind angebracht. Es gibt Erfah-rungen von Anlegern, die in Fonds investiert und gewaltige Verluste erlitten haben. In Zeitungen Rat-schläge zu erteilen, wie man das Geld anlegen soll, ist folglich un-seriös, weil man von den Bedürf-nissen, der Risikobereitschaft und dem Budget eines jeden einzelnen Sparers und Anlegers ausgehen muss. Unvernünftig finde ich nach wie vor, in Gold zu investieren. Da-ran haben sich schon viele Leute die Finger verbrannt. Diejenigen, die Gold um 1.900 Dollar pro Fein-unze gekauft haben, können das Edelmetall nun um weniger als 1.400 Dollar verkaufen.

„Die Zunft der Volkswirt-schaftler, die Politiker beraten und ihnen Ideen geben soll-te, hat zu Beginn dieser Krise total versagt.“

Wenn ein Politiker sagt, das Geld auf den Banken sei sicher, soll es höchste Zeit sein, es abzuheben und unter die Matratze zu legen.

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Wer will schon ein Leben lang für etwas bezahlen, was ihm nie gehören wird? Aber viele Menschen tun genau das, denn sie zahlen Miete. Egal ob Eigentümer oder Mieter - jeder bringt in seinem Leben fürs Wohnen den Gegenwert eines Hauses auf. Aber während der Eigenheimbe-sitzer in die eige-ne Tasche zahlt, ist das Geld des Mie-ters weg. Bei einer Monatsmiete von 650 Euro und einer jährlichen Mietstei-gerung von zwei Prozent zahlt ein Mieter in 30 Jahren mehr als 300.000 Euro an seinen Ver-mieter.Zwischen Immo-bil ienverkäufern und Immobilien-suchenden zu ver-mitteln ist unsere Arbeit, die wir jeden Tag mit Leidenschaft machen. WILLEIT-immojus berät Sie gerne in diesen und jeglichen weiteren Im-mobilien- und Vertragsangelegenheiten und ist bei der Ab-fassung der damit zusammenhängenden Verträge bis hin zur notariellen Unterschrift mit umfassendem Service und ausge-zeichneter juristischer Arbeit für Sie da.

Dr. Hannes Willeit, Vertragsjurist und Immobilienmakler

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Wie sicher ist unser Geld in Süd-tirol?

Schon die Frage ist meiner Ansicht nicht richtig. Der Euro ist eine äu-ßerst stabile Währung. Wer sein Geld abhebt und unter die Mat-ratze legt, geht große Gefahr ein, dass ein unerwünschter Besucher mit dem Ersparten verschwin-det. Der Euro bietet eine große Si-cherheit und es wird noch mehr Sicherheit geben, wenn die ange-strebte europäische Bankenunion vollständig umgesetzt ist. Italiens Probleme müssen wir immer im Zusammenhang mit Europa se-hen und dort gibt es zurzeit gro-ße Schwierigkeiten. Auf der einen Seite sind die Länder, welche die Finanz-, Euro- und Staatsschul-denkrise zum Sparen gezwun-gen hat. Griechenland und Spa-nien, aber auch Portugal und Ita-lien erleben den Druck zum Spa-ren und Reformieren als eine un-glaubliche Last. Andererseits gibt es die „tugendhaften“ Länder, vor allem Deutschland, in denen sich

die Bevölkerung fragt, warum sie für andere, die über die Jahre hin-weg das Geld verschleudert ha-ben, haften soll. Eine schwierige Entwicklung. Es würde sehr fähi-ge Politiker brauchen, das Ganze wieder ins Lot zu bringen. Denn ohne ein halbwegs starkes Euro-pa werden die einzelnen Länder noch viel größere Schwierigkei-ten bekommen.

Dass Politiker immer komplexer werdende Wirtschaftszusam-menhänge nicht mehr durch-schauen, sieht man an ihrem Zickzackkurs – nicht nur in Itali-en. Wird ein Loch gestopft, bre-chen drei neue auf. Muss es nicht zu denken geben, dass auch hochrangige Wirtschaftsexper-ten und maßgebliche Berater der Politik nicht mehr wirklich zu wissen scheinen, wo es lang geht?

Wir leben in einer Situation, die völlig neu ist. Wir haben ja noch nie eine Einheitswährung wie den Euro gehabt. Damit sind

neue Probleme entstanden. Eines muss man schon sagen: Die Zunft der Volkswirtschaftler, welche die Politiker beraten und ihnen Ide-en geben sollte, hat zu Beginn dieser Krise total versagt. Keiner dieser Herren und keine der we-nigen Damen hat die weltweite Finanzkrise vorhergesehen. Auf wen sollen sich die Politiker noch verlassen, wenn Volkswirtschaft-ler nichts über diesen dramati-schen Einbruch zu sagen hatten und völlig falsche Prognosen ab-gegeben haben? Politiker müs-sen Entscheidungen treffen und gleichzeitig die nächsten Wahlen im Auge behalten. Politiker kön-nen deshalb nicht weiß Gott für harte Maßnahmen ergreifen. Sie würden unweigerlich abgestraft. Einen Zickzackkurs wird es des-halb immer geben. Wir leben in einer unsicheren und auch teil-weise gefährlichen Zeit. Um diese zu meistern, bräuchte es fähige Leute, Staatsmänner und -frau-en, die den Mut haben, auch un-

immobilien & finanzen

populäre Entscheidungen zu tref-fen und sie durchzuziehen. Ein-fach ist das nicht, auch weil Po-litiker schnell schlecht gemacht werden. Es wird sich zeigen, wie sich die Staaten und Europa ins-gesamt weiterentwickeln. Euro-pa ist eine tolle Errungenschaft. Wenn wir aber nicht aufpassen, kann vieles schiefgehen.

Interview: Renate Breitenberger

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Immobilien-Ratgeber:

Wohnungskauf

„Welche dieser beiden Wohnungen würden Sie kaufen?“, fragte uns erst kürzlich eine verunsicherte Käuferin, denn sie hatte die Wahl zwischen zwei vermeintlich gleich großen, aber unterschiedlich teu-ren Wohnungen. Beide Grundrisse hatten auf dem Papier eine Nettofläche von rund 80 m2, verfügten in Summe über gleich große und Richtung Süden ausgerichtete Balkone, einen ähnlich großen Keller und eine ge-schlossene Garage, beide lagen in einem Mehrfamilienhaus in aus-gezeichneter Wohnlage. Während Wohnung A mit einer Verkaufsflä-che von 114 m2 zu einem Quadratmeterpreis von 2.450 Euro ange-boten wurde, hatte Wohnung B bei einer Verkaufsfläche von 102 m2 einen Quadratmeterpreis von 2.500 Euro (!). Für welche Wohnung sollte man sich also entscheiden? Auf dem ersten Blick möchte man meinen, die größere Wohnung zum niedrigeren Quadratmeterpreis sei die bessere Wahl. Doch weit gefehlt: Wie so oft lag der Unterschied im Detail, in diesem Fall in der Berechnung der Verkaufsfläche. Weil bei Wohnung A 20 Prozent des Stiegenhauses sowie 100 Prozent der Kellerfläche mit einberechnet wurden, schien die Wohnung nicht nur größer, sondern konnte auch zu einem günstigeren Quadratmeterpreis angeboten werden. Woh-nung B war somit das deutlich günstigere Angebot, denn bei der Berechnung der Verkaufsfläche wurde nach den allgemein gültigen Richtlinien vorgegangen*: Nach dieser Methode dürfen beispiels-weise keine gemeinschaftliche Flächen, nur ein Viertel der Kellerflä-che oder nur die Hälfte der überdachten Balkonfäche dazugerech-net werden.Deshalb drei nützliche Tipps für den Immobilienkauf: 1) Vergleichen Sie vor allem bei Neubau-Immobilien die Nettoflä-chen der Wohnung und des Zubehörs!2) Fragen Sie genau nach, wie die angegebene Verkaufsfläche be-rechnet wurde; erst dann sind Quadratmeterpreise aussagekräftig!3) Wenden Sie sich an einen seriösen Immobilienmakler, der ein An-gebot für Sie unverbindlich überprüft und Ihnen eventuell ein Ver-gleichsangebot unterbreiten kann, an eine zuverlässige Baufirma oder an einen Ihnen bekannten Techniker!Denn guter Rat ist nur dann teuer, wenn er zu spät kommt. Informie-ren Sie sich also besser vor dem Kauf!

*Wie die Verkaufsfläche berechnet werden soll, wurde vom Kolle-gium der Bauunternehmer und der Südtiroler Maklervereinigung einheitlich definiert, doch nicht jeder, der Immobilien verkauft, hält sich daran.“

Lukas und Paul SillerImmobilienvermittler & -berater

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erker-extra

landwirtschaft

Ab 1. April 2014 liefern rund 190 Bauern aus dem nördlichen

Wipp- und Stubaital ihre Milch dem Milchhof Sterzing. Eine Ent-

scheidung mit vielen Befürwor-tern – aber auch Gegnern.

Wenn der Name Milchhof Sterzing fällt, kommt Anton Steixner regel-recht ins Schwärmen: „Ein Vorzei-gemodell“ sei die Genossenschaft, und eine „schuldenfreie“ noch dazu. Am meisten hält der ehe-

malige ÖVP-Politiker – seit weni-gen Wochen ausschließlich Pensi-onist und Milchbauer – von Milch-hof-Geschäftsführer Günther Seid-ner: „Ein kompetenter Partner mit Handschlagqualität.“ Seine jahrelangen Fahrten über den Brenner scheinen sich ausge-zahlt zu haben. Der Milchhof sagt endlich Ja zu einer grenzüber-schreitenden Zusammenarbeit. Die Bauern in Nordtirol – zum Großteil – auch.

In einem Dreiviertel Jahr lassen rund 190 Bauern zwischen Brenner und Ellbögen, aus dem Stubaital sowie von Mutters und Natters ihre Milch nicht mehr von der Bergland-milch GmbH mit Sitz in Oberöster-reich abholen, sondern liefern sie über den Brennerpass nach Ster-zing. Steixner ist überzeugt: „Keine andere Region eignet sich besser als das Wipptal.“ Das verwundert nicht weiter: Der Milchhof hat ein Rekordjahr hin-

ter sich. Rund 51,5 Millionen Kilo-gramm Milch haben Mitarbeiter und Maschinen im vergangenen Jahr rund um die Uhr in den Pro-duktionshallen verarbeitet – so viel wie nie zuvor, 360 Millionen Becher à 125 g wurden abgefüllt – fast eine Million pro Tag. Die Sterzinger Marke ist zurzeit die Nummer drei am italienischen Markt, das Ster-zinger Vollmilchjoghurt steht fest auf Platz zwei hinter der Firma Mül-ler, das Magerjoghurt gleich hinter

WipptalerMilch-Ehe

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Das Sortiment des Landmaschinenhändlers Sanoll mit Standorten in Bruneck und Neu-markt ist umfangreich. Be-sonders ragen aber die neuen Traktoren der Deutz-Fahr-Se-rie 5, 6 und 7 heraus, die bis-her unerreichte Maßstäbe set-zen. Deutz AG Common-Rail-Motoren der neuesten Stufe 4i sorgen für die nötige Pow-er. Diese haben, in Kombina-tion mit den bewährten stu-fenlosen TTV-Getrieben sowie Ausstattungsmerkmalen wie vier Bremsen, Negativstand-bremse und dem neuen Design, dieser ein-zigartigen Reihe von Deutz zur Auszeichnung „Tractor of the Year 2013“ verholfen. Kurzum, der von Sanoll in Größen von 100 bis 250 PS lieferbare neue Deutz ist der ideale Partner für moderne Betriebe, der mit vielen Einsatzberei-chen und durch innovative Technik und Zuver-lässigkeit punktet.Passend zu den Trägergeräten finden sich bei

Sanoll nahezu alle Zusatzgeräte für die Grün-landwirtschaft: Heupressen, Mähwerke, Wen-

der und Schwader der Marken SIP und Deutz-Fahr und vieles mehr.Aber auch für Schnäppchenjäger zahlt sich ein Besuch bei Sanoll erfahrungsgemäß immer aus. Im Internet unter www.sanoll.it sowie auf über 4.000 m2 Ausstellungsfläche in Neumarkt zeigt Sanoll das größte Gebrauchtmaschinen-angebot Südtirols mit komplett revisionier-ten Maschinen und Zusatzgeräten. Außerdem

verfügt Sanoll über ein großes Ersatzteillager und bietet eine einjährige Garantie mit Um-

tauschrecht. Und überhaupt: Service wird bei Sanoll groß geschrieben: Ein hochqualifizier-tes Serviceteam mit teils jahrzehntelanger Er-fahrung bietet nicht nur zuverlässigen tech-nischen Service direkt vor Ort, sondern auch kompetente Beratung rund um das Thema Landmaschinen. So betreut im Wipptal Alex Perathoner (Mobil: 338 6371622) bereits seit über einem Jahr erfolgreich viele Kunden.

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Ballenpresse und -wickler Deutz-Fahr – perfekte Hangtauglichkeit durch ge-ringes Eigengewicht. Gesehen bei Sanoll in Neumarkt. (Quelle: Landwirt.com)

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Marktführer Danone. Der Netto-umsatz kletterte auf über 70 Millio-nen Euro. 1990 waren es noch 15 Millionen. Um die „steigende Nachfrage“ be-friedigen, „neue Kundenverträge“ abschließen, „Liefertermine einhal-ten“ und „Engpässe abschwächen“ zu können, will der Milchhof noch mehr produzieren als bisher. Dazu braucht er vor allem eines: mehr Milch. In Südtirol selbst ist die Milchlie-ferung jedes Jahr um ein bis zwei Prozent rückläufig. Im Wipptal sind in den vergangenen zehn Jahren über 250 Höfe aus der landwirt-schaftlichen Produktion ausgestie-gen – häufig aus familiären Grün-den oder aus mangelnder Rentabi-lität. Längst wird die Milch der 485 Genossenschaftsmitglieder bis auf den letzten Tropfen verarbeitet. Im Sommer muss Milch – 2012 waren es 6,8 Millionen Kilogramm – zu-gekauft werden: mal von der Sen-nerei Bergmilch, mal aus Toblach, Brixen oder Österreich. Als besten Partner, der „ganzjäh-rig hochqualitative Milch“ liefern kann, erscheinen der Sterzinger Geschäftsleitung dennoch die 15 bis 40 km entfernten Bauern hin-term Brenner. „Sie stellen Milch in gleicher Qualität her wie Bauern des südlichen Wipptales, und das in ausreichender Menge“, so Ob-mann Adalbert Braunhofer. Darüber hinaus produzieren die Nordtiroler jährlich mehr als 700.000 Kilogramm Biomilch. Milch vom Biobauern ist ein rapi-de ansteigender Zukunftsmarkt. Vor 13 Jahren brachte der Milchhof als erster Südtiroler Produzent Bio-produkte auf den Markt. Trotzdem stiegen die Wipptaler Bauern nur zögerlich auf Bio um. 2000 zählte der Milchhof fünf Biobauern, heu-te sind es 39 Mitglieder, 19 davon sind keine Wipptaler. Laut Anbau-verband Bioland dürfen Biobau-ern nur zwei Großvieheinheiten pro Hektar halten. Alles, was auf dem Hof verfüttert wird, soll am Hof produziert werden. Der An-kauf von Biofuttermitteln ist teuer. Vielen, vor allem größeren Betrie-ben mit Ackerbau und Silomais, ist ein Umstieg oftmals zu umständ-lich und auch in der Praxis schwie-riger umsetzbar als auf kleinstruk-

landwirtschaft

Erker: Herr Seidner, dass in Pro-dukten bald nicht mehr (nur) Südtirol drin sein wird, wo Milch-hof Sterzing drauf steht, sorgt im Land schon heute für Wirbel.

Günther Seidner: Im Prinzip än-dert sich nicht allzu viel. Da wir bereits heute einen kleinen Teil der verarbeiteten Milch zukau-fen, verwenden wir bei einigen Produktlinien das Südtirol-Lo-go nicht. Dies wird auch künftig so gehandhabt werden. Ich darf noch erwähnen: Milch aus Öster-reich und auch jene des nördli-chen Wipptales ist qualitativ sehr hochwertig. Letztlich muss für uns die Qualität unserer Produk-te im Vordergrund stehen.

Der geplante Milchpool könnte bereits zu 100 Prozent die Verfüg-barkeit von Milch garantieren.

Das kann schon sein. Fakt ist aller-dings, dass wir in Südtirol bereits heute im Sommer zu wenig Milch haben und sich diese Situation in den nächsten Jahren weiter ver-schlechtern wird. Wir müssen für die kommenden Jahre Planungs-sicherheit schaffen, d. h. wir müs-sen sicher sein, dass wir künftig auch im Sommer ausreichend qualitativ hochwertige Milch für die Produktion unserer Produk-te zur Verfügung haben. Dies gilt sowohl für konventionelle Milch als auch für Biomilch. Mit dem neu gesetzten Schritt haben wir künftig diese Garantie.

Dem Milchhof wird vorgewor-fen, Südtiroler Milch katego-risch auszuklammern und wenig Interesse an der Wertschöpfung der Südtiroler Milch zu zeigen.

Diesen Vorwurf kann ich so nicht hinnehmen. Wir haben bis dato immer versucht, in erster Linie

Milch in Südtirol zu kaufen. Wir haben diesbezüglich auch mit dem größten Milchhof im Lan-de einen mehrjährigen Vertrag für die Jahre 2012 bis 2014 ab-geschlossen, der uns im Herbst 2012 kurzfristig aufgekündigt worden ist – mit der Begrün-dung, dass die Milch im Sommer nicht vor-handen sei. Somit hat man uns ganz massiv unter Druck gesetzt und unsere künftige Rohstoffsicherung in Frage gestellt. Wir haben auch un-sere Bereitschaft be-kundet, Milch in Süd-tirol zu kaufen, aber natürlich nicht um je-den Preis. Das bedeu-tet auch gleichzei-tig, dass wir die Wert-schöpfung sicher in Südtirol ge-lassen hätten, hätte man uns fair behandelt.Ich bin vom Milchhof Sterzing angestellt und somit muss ich natürlich in erster Linie für das Wohl meiner Mitglieder Sorge tragen.

Nach einer Aussprache mit Süd-tirols Milchhöfen hat der Ster-zinger Milchhof seine Mitarbeit am Milchpool bestätigt. Wie viel Kilogramm Milch wird er jährlich abnehmen?

Wir schließen zunächst den Ver-trag mit den Nordtiroler Bauern ab. Dann werden wir sehen, wie viel wir künftig über den Milch-pool benötigen werden.

Jedes Jahr eine Steigerung der Produktion. Wann ist genug?

Schauen Sie, die Kosten der ge-samten Roh-, Hilfs- und Betriebs-

stoffe sind in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Un-ser Ziel war und sollte es auch in Zukunft sein, in kleinen Schritten zu wachsen, um so vor allem ei-nen Teil unserer Kostensteige-rungen über eine bessere Aus-lastung unserer Anlagen und die

Schaffung von Synergien und Produktionsverbesserungen auf-zufangen. Wir haben einen hoch-modernen Betrieb mit einem ho-hen Stand an Automation und einer sehr guten Belegschaft. All das trägt dazu bei, dass wir er-folgreich am Markt arbeiten kön-nen und weiterhin wettbewerbs-fähig bleiben. Darüber hinaus haben wir eine sehr starke Marke; unsere Pro-dukte sind sehr beliebt und fin-den regen Absatz. Es ist also nicht ein Frage, wann genug ist, sondern eine rein wirtschaftliche Überlegung, die es uns ermög-licht, auch weiterhin selbststän-dig gut zu arbeiten.

Wer hat bislang bei Ihnen ange-klopft und warum wurde nichts aus einer Zusammenarbeit?

Der Milchhof Sterzing grenzt im

„Man hat uns massivunter Druck gesetzt“Blieb dem Milchhof Sterzing nichts anderes übrig, als mit Nordtiroler Bauern zusam-menzuarbeiten? Günther Seidner, Geschäftsführer des Milchhofes Sterzing, über fehlende Sommermilch, hohe Südtiroler Rohstoffpreise und den immerwährenden Kampf, wettbewerbsfähig zu bleiben.

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landwirtschaft

Süden an den Milchhof Brixen, der ebenfalls sehr gut arbeitet. Daher ist es uns nicht möglich, angren-zende Mitglieder in Südtirol auf-zunehmen, wie das bei Brixen und Meran der Fall sein könnte. Bau-ern aus dem Sarntal und vom Rit-ten haben bei uns angefragt, sie zu sammeln bzw. als Mitglieder aufzunehmen. Erstens ist es nicht richtig, in fremden Gebieten zu „fi-schen“, und zweitens handelt es sich im Fall Ritten um eine sehr große Milchmenge und darüber hinaus um das beste Sammelge-biet der Bergmilch. Sarntal würde zwar gut zu uns passen, dagegen sprechen aber die Transportwege und Sammelkosten, die den Milch-preis wesentlich beeinflussen. So dürfte es wohl naheliegend sein, dass wir uns den Rohstoff künftig mit kurzen Sammelwegen und ge-ringen Sammelkosten vom nördli-chen Wipptal beschaffen.

Milchhof-Mitglieder warten im Schnitt 100 Tage auf die Auszah-

lung des Milchpreises. Warum diese Wartezeit?

Der Milchhof Sterzing ist jener Milchhof in Südtirol, der die höchs-te Akontozahlung macht und seine Mitglieder im Schnitt am schnells-ten von allen Milchhöfen im Lande bezahlt. Dies wurde uns schon mehr-mals vom Raiffeisenver-band bestätigt. Man muss sich vor Augen halten, dass wir die Milch zuerst sammeln müssen, dann verarbeiten und schließlich als Produkte verkau-fen. Für diese erste Phase können schon zehn bis 14 Tage vergehen. Die Produkte werden mit Monats-ende an die Kunden fakturiert. Seit Oktober 2012 muss der Kun-de nach einer neuen gesetzlichen Regelung die Frischeprodukte in-nerhalb von 30 Tagen nach Rech-nungserhalt zahlen. Dies bedeu-tet wiederum, dass wir ab Rech-nungslegung 60 Tage auf unser Geld warten müssen, bis wir alles

kassiert haben – vorausgesetzt, die Kunden kommen ihren Zah-lungsverpflichtungen nach. Daher versteht sich von selbst, dass wir mindestens mit 100 Ta-gen rechnen müssen, bis wir das

Geld vom Markt erhalten. Dem-entsprechend errechnet sich das durchschnittliche Zahlungsziel an unsere Mitglieder, wenn wir Milch-geldzahlungen nicht mit Fremd-kapital finanzieren möchten.

Mit dem Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015 wird der Milchmarkt zunehmend liberalisiert. Auch für die Südtiroler Milchbauern Grund zur Besorgnis? Welche Folgen wird dies für Südtirol haben?

Es ist sicher, dass sich nach dem Auslaufen der Milchquoten mit 31. März 2015 einiges ändern wird, aber nicht so sehr in Südtirol. Be-

reits heute bemerken wir im Jah-resverlauf große Turbulenzen am Milchmarkt. Der Preis ergibt sich dabei stets aufgrund von Angebot und Nachfrage. So kann der Preis für die Tankmilch, die in großen

Mengen in ganz Europa ver-kauft wird, fallen und steigen, je nachdem, wie sich Angebot und Nachfrage zueinander ver-halten. Dies wird sich auch in

Zukunft nicht besonders ändern. Steigt die Milchproduktion zu stark an, fällt der Marktpreis – daher wird sich die Produktion für einige nicht mehr lohnen und die Mengen wer-den wiederum fallen. Künftig wird es noch wichtiger sein, unsere Milch zu verarbeiten und gut am Markt zu verkaufen. Daher sind wir gefordert, weiter auf unsere starke Marke Sterzing/Vipiteno zu bauen, eine konstant hohe Qualität zu garantieren und auch weiter leicht zu wachsen.

Interview: rb

„Wir hätten die Wertschöpfung sicher in Südtirol gelassen, hätte man uns fair behandelt.“

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Sterzinger Bauernmarktund lokales HandwerkDer Sterzinger Bauernmarkt ist trotz regenreichen Frühlings erfolg-reich gestartet. Jetzt geht’s in die Sommerrunde. An jeweils zwei Ter-minen im Juli (5. und 12.) und August (2. und 23.) werden beim Bau-ernmarkt auch lokale Handwerker ihre Produkte anbieten. Kunstvol-le Flechtarbeiten, Gedrechseltes, flauschige Filzarbeiten, traditionel-le Kirchenkunst, Dekorationen aus Trockenblumen und vieles mehr werden den Bauernmarkt bereichern. Zum Bauernprodukt Spezial am 5. Juli wird Andy Gogl was Feines von seinen Forellen bieten.

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turierten Höfen. Um an Biomilch heranzukommen, fuhr der Sterzin-ger Tankwagen schon ins Pustertal und ins Gadertal. Die Bauern aus Nordtirol lockt der-zeit vor allem der attraktive Aus-zahlungspreis.Medienberichten zufolge zahlt die österreichische Berglandmilch GmbH ihren Mitgliedern 40,6 Cent pro Kilogramm Milch aus – „zwölf Cent weniger als der Milchhof Ster-zing“. Den genauen Auszahlungs-preis nennt der Milchhof - einer der bestzahlenden Milchhöfe in Süd-tirol - nur ungern, hat dies doch schon öfters unter Landwirten für Unzufriedenheit gesorgt. In einem ff-Interview spricht der Chef des Sennereiverbandes Joachim Rein-alter von 54,85 Cent. Der durch-schnittliche Milchpreis in Südtirol lag im April bei 50,95 Cent.

Erker: Herr Reinalter, Sie sehen durch die Zusammenarbeit Ster-zing-Nordtirol die Marke Südti-rol in Frage gestellt. Warum?

Joachim Reinalter: Die Südtiro-ler Milchwirtschaft konnte in den vergangenen 30 Jahren in Italien eine tolle Marktpositi-on aufbauen. Auch im Auszahlungspreis he-ben wir uns fast um 15 Eurocent pro Kilo-gramm Milch von un-seren Nachbarn ab, da wir mit besonde-ren Werten unseres Landes und unseres Rohprodukts punk-ten konnten. In der Milchwirtschaft war immer klar: Wo Südti-rol draufsteht, ist auch Südtirol drin. Wie es aussieht, wird dies bei einigen Sterzinger Produkten nicht mehr der Fall sein. Es steht zwar Ster-zing drauf, Südtirol ist aber nicht mehr drin. Die Marke Südtirol ist das Ergebnis einer Zusammenar-beit, mit strengen Regeln in der Fütterung, gemeinsamem Mar-keting und dem Tragen der Kon-trollkosten für diese Produkte. Da stellt sich mir nicht nur ein Fragezeichen.

Beim Südtiroler Speck wird es mit der Herkunft des Rohstoffs aber auch nicht so genau ge-nommen.

Es gibt ja auch bei weitem nicht genügend Schweine in Südti-rol, um eine Verarbeitung zu ga-rantieren. Im Fall der Milch ist es aber so: Für jeden Tankzug, der vom Ausland zugekauft wird,

muss einer mit Südtiroler Milch unser Land unverarbeitet und zu Niedrigpreisen verlassen. Macht das Sinn?

Was halten Sie von einer Ge-samttiroler Qualitätsmarke?

Wenn Sie den nostalgischen Flair

einer solchen Marke ansprechen, finde ich diesen ja ganz anspre-chend. Markttechnisch gibt es aber keine Argumente, weshalb das für einen Südtiroler Produ-zenten Sinn machen sollte. Auf unserem Hauptmarkt Italien ver-kaufen wir besser mit unserer Herkunft Südtirol-Alto Adige, die eine hohe Wertschätzung und ei-nen hohen Bekanntheitsgrad ge-nießt. Frei nach dem Motto „ne-ver change a winning team“ wür-de ich auch dabei bleiben. Auf unserem zweitbesten Markt – und dazu zähle ich den deutsch-sprachigen Raum – besetzen wir mit Südtirol eine kleine Nische mit hoher Wertschätzung, wäh-rend Tirolmilch bzw. jetzt Berg-landmilch hier sehr stark vertre-ten ist und sich hier schon auf-

landwirtschaft

Milchbauern müssen geschlos-sen zum Milchhof wechseln. Zwei kursierende Milchautos in den Dörfern – eines aus Sterzing, das andere aus Wels – wäre gesamt-wirtschaftlich widersinnig, meint ein Bauer aus dem nördlichen Wipptal. „Drei, vier Bauern“ seien derzeit noch etwas skeptisch, so Steixner, alle anderen seien von einer Zusammenarbeit mit dem Milchhof „restlos begeistert“. Mit Berglandmilch sind die Bauern – auch wenn ihr Fusionen voraus-gingen – über Jahrzehnte hin-weg mitgewachsen. Andererseits fühlen sich mittlerweile viele ei-ner Wipptal-Milch („logische und grenzüberschreitende Einheit“) näher als der Tirolmilch, die 2010 durch den Zusammenschluss mit Berglandmilch Oberösterreiche-rin geworden ist.

Milch liefert. Derzeit bringen es die Milchbauern auf ein Kontingent von sieben Millionen Kilogramm

– eine Million zu wenig. Deshalb wurde zeitweise auch überlegt, das Dorf Patsch mit ins Boot zu ho-

„Mehr als ein Fragezeichen“Für Joachim Reinalter, Obmann des Sennereiverbandes, kommt der Deal zu früh. Er sagt: grenzüberschreitende Zu-sammenarbeit ja, aber erst nachdem der Überschuss an Süd-tiroler Milch verarbeitet ist.

Eine Zusammenarbeit nur des Prei-ses wegen soll es aber nicht sein, heißt es aus Nordtirol, „schließlich kann er irgendwann auch wieder sinken“. Keine Liebschaft für eine Nacht also, sondern eine Ehe für Generationen. Denn die Türen zur Berglandmilch GmbH – einmal ausgetreten – werden den Nordti-rolern wohl verschlossen bleiben, glaubt ein Bauer.Hinter der Brennergrenze gilt es in den nächsten Monaten etliche strategische Fragen zu lösen. Die

In den ersten Jahren erhalten die Bauern nördlich des Brenners ei-nen niedrigeren Milchpreis als ihre Nachbarn im Süden, da sie einen Investitionsbeitrag, u. a. für ein Milchauto, leisten müssen. Im ers-ten Jahr werden um fünf Cent pro Liter weniger ausgezahlt, im zwei-ten Jahr vier Cent weniger, bis sie nach fünf Jahren den Südtiroler Bauern gleichgestellt sind. Im Juli steht die Gründung einer Sammelgenossenschaft an, die je-des Jahr acht Millionen Kilogramm

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Der Milchhof Sterzing

1884 gegründet, ist der Milchhof Sterzing einer der ältesten Milchhöfe Südtirols. 485 Mitglieder liefern täglich rund 130.000 Liter Milch, die vor allem zu Joghurt, Butter und Frischmilch verarbeitet werden.Im Rekordjahr 2012 haben Maschinen und Mitarbeiter rund 51,5 Millio-nen Kilogramm Milch verarbeitet und 360 Millionen Joghurtbecher à 125 g abgefüllt. Der Nettoumsatz lag bei über 70 Millionen Euro.

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grund des Volumens sehr preis-orientiert verhalten muss. Des-halb ist dies für uns keine sinn-volle Alternative. In den restli-chen Staaten dieser Erde wer-den sie kaum die Zeit haben, einem Kunden zu erklären, was Tirol oder Südtirol ist. Dort heißt es höchstens „austrian or italian“, wobei „italian food“ einen sehr

guten Ruf weltweit genießt, das gilt in unserem Fall vor allem für Mozzarella und Mascarpone.

Der Milchhof Sterzing hatte weiterhin die Bereitschaft be-kundet, in erster Linie Milch aus Südtirol zu kaufen – aber nicht um jeden Preis ...

Aufgrund der saisonalen Anlie-ferungskurve spitzt sich im Au-gust und September das Prob-lem einer Unterdeckung mit ein-heimischem Rohstoff besonders zu. Diese Knappheit kann mit Umstruktu-rierungen des Kun-denstocks der Berg-milch für längere Zeit gelöst werden. Kunden und Pro-dukte, die nicht den durchschnittlichen Südtirol-Preis er-wirtschaften, könn-ten eingestellt wer-den. Die freiwerdende Milch würde bedürftigen Milchhöfen zur Verfügung gestellt werden. Einziges Problem: Die winterli-chen Überschüsse erhöhen sich. Diese sollten durch eine erhöh-te Abnahme in den Wintermo-naten oder mittels einer fairen Ausgleichszahlung abgegolten werden. Wobei man bei diesem Modell nie über dem Sterzinger Auszahlungspreis gelegen wäre, falls es eine konstante Ganzjah-resabnahme gegeben hätte. Nimmt jemand aber zwei Drit-tel der Milch nur im Sommer

ab, ohne einen Ausgleich für die nicht verarbeitete Wintermilch zu leisten, finde ich das nicht fair.

Ein angedachter Milchpool sieht vor, dass jeder Milchhof die Menge, die er braucht, zum durchschnittlichen Südtiroler Milchauszahlungspreis kau-fen kann. Der Pool ändert aber

nichts an der Tatsache, dass im Winter zu viel und im Sommer zu we-nig Milch vorhanden ist.Ich muss hier mit einem Missverständnis aufräu-men: Es gibt auch im Som-

mer noch genügend Südtiroler Milch, die auch bereitgestellt werden kann. Allerdings steckt sie in nicht besonders wert-schöpfenden Produkten, die aber das ganze Jahr über produ-ziert werden müssen. Wenn man diese Produktion einstellt, wer-den Ganzjahresmengen frei, das heißt: mehr im Sommer, mehr im Winter. Der Milchpool sagt ja nur: Falls ich eine konstante, laut Anlieferungskurve unserer

Mitglieder angelie-ferte Menge Milch beziehe und die-se zum Südtiroler Durchschnittspreis erwerben kann, nehme ich mehr Sommermilch und muss mich im Ver-hältnis an den Mindererlösen der Wintermilch betei-

ligen. Somit reguliert der Milch-pool auch etwas den Rohstoffe-insatz.

Was wäre aus Ihrer Sicht die bes-te Lösung für den Milchhof Ster-zing gewesen?

Es hätte mehr Sinn gemacht, wenn wir gemeinsam versucht hätten, den Überschuss an Süd-tiroler Milch zu verarbeiten. So-bald das geschafft ist, könnten wir uns in einigen Jahren ge-meinsam an unsere Nordtiro-ler Kollegen wenden und eine fruchtbringende Zusammenar-beit anstreben.

len. Es gibt auch Interessenten aus Kematen. Andererseits: Die 190 Bauern hätten so ein wenig „Spiel-

raum“ und die Möglichkeit, sogar mehr Milch anzuliefern. Was ein Bauer noch zu bedenken gibt: Zu

„Für jeden Tankzug, der vom Aus-land zugekauft wird, muss einer mit Südtiroler Milch unser Land unverarbeitet und zu Niedrigprei-sen verlassen. Macht das Sinn?“

„Nimmt jemand zwei Drittel der Milch nur im Sommer ab, ohne einen Ausgleich für die nicht ver-arbeitete Win-termilch zu leis-ten, finde ich das nicht fair.“

Bioland Sommergespräche auf der AlmWie kann ich als Konsument die Landwirtschaft nachhaltig verändern?

Datum: Samstag, 27. Juli 2013Uhrzeit: 10.00 bis 17.00 UhrOrt: Hühnerspielhütte bei Sterzing (www.huehnerspielhuette.it)

10.15 Uhr „Die Tafel oder das Fest?“ Hendrik Haase, Kommunikationsdesigner & Mitglied von Slow Food Deutschland, Berlin, Alois Hofer, Biolandwirt & Künstler, Allgäu 11.00 Uhr Warum wir die Welt nur mit Genuss retten können! Sarah Wiener, Köchin & Buchautorin, Hamburg 11.30 Uhr Wie kann ich als Konsument die Landwirtschaft nachhaltig verändern? Podiumsdiskussion mit Sarah Wiener, Fernsehköchin & Buchautorin, Hendrik Haase, Kommunikationsdesigner, Slow Food Deutschland, Alois Hofer, Biolandwirt & Künstler, Wilhelm Gasser, Bioland Bauer, „Oachele von Toule“, Liedermacher & kritischer Konsument 14.30 Uhr Bio-Region Tirol, eine Vision mit Zukunft?! Podiumsdiskussion mit Günther Seidner, Milchhof Sterzing, Anton Steixner, Agrarpolitiker & Nordtiroler Bauer, Björn Rassmus, Bioalpin, Innsbruck, Ulrich Gamper, Bürgermeister & Bioland Bauer

Rahmenprogramm: Hausgemachte, biologische Verköstigung von Brigitte und Klaus Kinderprogramm (mit Anmeldung), Musik mit „Oachele von Toule“, Shuttle Dienst (mit Anmeldung)

Informationen & Anmeldungen bis 17. Juli im Bioland Büro in TerlanTel.: 0471 256977, E-Mail: [email protected], www.bioland-suedtirol.it

Bioland Südtirol

Sommergespräche auf der Alm„Wie kann ich als Konsument die Landwirtschaft nachhaltig verän-dern?“ Dieser Frage gehen KonsumentInnen und Bioland Bauern bei den diesjährigen Bioland Südtirol Sommergesprächen am 27. Juli nach. Auf der Hühnerspielhütte, Südtirols erster Bioland Gastrono-mie, werden u. a. die bekannte Fernsehköchin und Buchautorin Sa-rah Wiener sowie Kommunikationsdesigner und Slow Food Anhänger Hendrik Haase die Teilnehmer mit ihren Gedanken zu ethisch-ökolo-gischem Ernährungsbewusstsein inspirieren.

Die Diskussion zur Zukunftsvision „Bio-Region Tirol“ am Nachmittag und die musikalische Umrahmung mit dem Ahrntaler Liedermacher "Oachale von Toule" werden die Sommergespräche auf der Alm ab-runden.

Nach einer kurzen Wanderung (ca. 25 Minuten) vom Parkplatz unter-halb der Riedbergalm in Schmuders bei Sterzing beginnt die Veran-staltung um 10.00 Uhr auf der Hühnerspielhütte.

Weitere Informationen gibt es beim Bioland Verband Südtirol (Tel. 0471 256977) und auf www.bioland-suedtirol.it.

PR

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Erker: Herr Steixner, Sie sind wegen Ihres Engage-ments für eine Zusammenarbeit mit Sterzing auch angefeindet worden, u. a. von Bauern aus angren-zenden Dörfern, die nicht mitmachen dürfen.

Anton Steixner: Von Anfeindungen zu sprechen ist übertrieben. Veränderungen führen immer zu Diskussion und Kritik, das ist normal. Die Gebietsab-grenzung ist nicht einfach. Mir ist wichtig, ein Gebiet geschlossen zum Wech-sel zu bringen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, das es bis jetzt in Österreich noch nicht gegeben hat. An-sonsten erhöhen sich die Transportkosten, es ent-steht unnötiger Verkehr und es wird Bauerngeld vernichtet, wenn in einem Gebiet zwei verschiede-ne Unternehmungen die Milch abholen.

190 Nordtiroler Bauern werden künftig ihre Milch nach Sterzing liefern. Möglich, dass in den nächs-ten Jahren weitere hinzukommen?

Diese Entscheidung trifft der Milchhof Sterzing. Wird mehr Milch benötigt, ist das Gebiet sicher problemlos zu vergrößern.

Was, wenn ein Bauer partout nicht zum Milchhof wechseln will?

Bisherige Gespräche haben gezeigt, dass es gro-ße Zustimmung und Vertrauen gibt, weil man über

die gute Unternehmensführung im Milchhof Ster-zing Bescheid weiß. Auch ist den Bauern bewusst, dass besonderes Augenmerk auf hochwertige Pro-dukte gelegt wird. Durch persönliche Gespräche werden wir auch Unschlüssige überzeugen.

2010 wurde die Tirol Milch von der Berglandmilch GmbH übernommen, was viele Milchbauern im nörd-lichen Wipptal sehr bedau-ert haben. Gab es damals keine andere Alternative? Die Tirol Milch war damals in einer schwierigen Situa-tion, die Zusammenarbeit mit Südtirol für das gesamte Nord- und Osttiroler Gebiet war kurzfristig nicht mach-bar. Deshalb haben sich die Funktionäre der Tirol Milch für den Zusammenschluss mit der Berglandmilch ent-schlossen.

Welche Herausforderungen sind demnächst zu meistern, damit die Zusammenarbeit reibungs-los funktioniert?

Es gibt einige bürokratische Hürden, die abzuar-beiten sind, wir befinden uns aber auf einem guten Weg. Eine Herausforderung ist sicher der Wunsch der Sterzinger nach einem hohen Biomilchanteil. Das Wipptal ist ideal für Biomilchproduktion, eini-ge Bauern müssen davon noch überzeugt werden. Wir bemühen uns sehr, auch diesem Wunsch nach-zukommen.

landwirtschaft

Mittag sollte die Milch in Sterzing eintreffen. „Das Lieferauto muss also bereits ab 5.00 Uhr morgens

bei den Bauern die Milch einsam-meln.“ Wenn die Bauern ihre Verträge bei

der Berglandmilch kündigen, muss der Konzern künftig auf zwei bis drei Prozent der bisher angeliefer-

ten Milch verzichten. Den Wechsel sah der Vorstand nicht positiv, er zeigte aber Verständnis für die Ent-scheidung der Bauern. Letzthin war – wohl auch aufgrund der Berich-te in der Presse – stärkerer Wider-stand zu spüren. „Sie kämpfen um jeden Lieferanten“, weiß ein Nord-tiroler Bauer. Einige sollen sogar E-Mails erhalten haben, in denen Berglandmilch ihnen anbot, mehr Milch als bisher abzunehmen. Auch im südlichen Wipptal teilen sich die Meinungen über die Zu-sammenarbeit: „Der Milchhof wird schon wissen, was er tut.“ „Eine Win-win-Situation.“ „Für uns Bau-ern ändert sich eh nix.“ „Ist mir egal, Hauptsache, ich krieg’ mein Geld.“ „Warum müssen wir eigentlich im-mer wachsen? Hat der Milchhof denn nie genug?“ Und: „Warum hinterm Brenner fischen, wenn es genug Milch in Südtirol gibt?“Längst ist aus der angekündigten Zusammenarbeit ein Politikum ge-worden. „Ein Saatkorn ist aufge-gangen“, freuen sich die Alt Tyroler Schützen-Andreas Hofer. „Endlich eine Gesamttiroler Zusammenar-beit, von der alle Beteiligten pro-fitieren“, so die Süd-Tiroler Frei-heit. Umso unverständlicher findet Landtagsabgeordneter Sven Knoll die Skepsis von Landeshaupt-mann Luis Durnwalder. Dieser ist zwar nicht gegen einen Zusam-menschluss, meint aber: „Milch von außerhalb darf nicht als Südtiro-ler Milch verkauft oder vermarktet werden.“ Dafür müsse eine zwei-te Linie geschaffen werden, ohne Südtiroler Markenzeichen. Wo Süd-

„Werden auch Unschlüssige überzeugen“Anton Steixner, Sprecher der Nordtiroler Milchbauern, will seine Bauern zu einem geschlossenen Wechsel bewegen

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landwirtschaft

tirol drauf steht, muss auch Südti-rol drin sein. Beim Südtiroler Speck stimmt die-ses Motto nicht ganz. Früher eine regionale Spezialität, wird der Name heute aus Marketinggrün-den für ein Massenprodukt ver-wendet. Schenkt man dem On-line-Lexikon Wikipedia Glauben, stammen die Schweinekeulen zur Herstellung des geräucherten Roh-schinkens zumeist von Schweinen, die in Holland oder Dänemark ge-mästet und geschlachtet werden. Nur der etwas mürbere Bauern-speck stammt von Schweinen klein- strukturierter Südtiroler Bauernhö-fe.Die Verwendung des Qualitäts-zeichens wirft auch im Wipptal Grundsatzfragen auf. Einem Jung-bauern stellt sich schon lange die Frage: „Ist auch eine Milchkuh nur dann regional, wenn sie Südtiro-ler Luft atmet?“ Er weiß von vielen Bauern, die schon seit Jahren Heu aus der Poebene zukaufen. Streng genommen verfälsche auch das die Südtiroler Qualität. Wie dem auch sei. Für den Milch-hof wird sich durch die Zusammen-arbeit ein lang ersehnter Traum erfüllen: endlich am österreichi-schen und deutschen Markt mit-zumischen. Da Nordtirol vor allem

auf Produkte der Region setzt, tut sich auch eine etablierte Genos-senschaft wie der Sterzinger Milch-hof schwer, sich in Verkaufsregalen Platz zu verschaffen. Ein Mix aus Ti-roler und Südtiroler Milch könnte da neue Türen öffnen. Rückendeckung kommt von den Tiroler Schützen, der Süd-Tiroler Freiheit, den Freiheitlichen und der Bewegung „Wir Südtiroler“, die sich eine Gesamttiroler Qualitätsmar-ke für alle landwirtschaftlichen Er-zeugnisse und einen gemeinsa-men Produkt- und Vertriebsweg wünschen. Als Zeichen einer ge-lebten Europaregion Tirol. Wippta-ler nördlich und südlich des Bren-ners könnten dann endlich bewei-sen, dass sie es auch geschafft ha-ben, die Grenzbalken im Kopf ab-zumontieren. Bis jetzt, so Steixner, sei „grad und grad ein grenzüber-schreitender Radweg“ zustande ge-kommen, „primitivste Dinge sper-ren sich aber“, wie etwa die Schlie-ßung der Stromlücke am Brenner. Die Wipptaler Milchbauern wollen zeigen, dass es auch anders geht. Im Sommer wollen sich die Nordti-roler bei mehreren Ausflügen den Milchhof genauer ansehen.

Renate Breitenberger

Berglandmilch GmbH

Die Berglandmilch GmbH mit Sitz in Wels in Oberösterreich verar-beitet unter den Dachmarken Schärdinger, Desserta, Tirol Milch, Lat-tella, Landfrisch, Stainzer, Alpi bzw. Alpiland rund 1.210 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr. 2011 erwirtschaftete die Berglandmilch-Gruppe, die 1.400 Mitarbeiter und 15.000 Lieferanten zählt, 832 Mil-lionen Euro. Produziert werden rund 350 Artikel in den Bereichen Frischprodukte, H-Milch, Käse, Butter, Joghurt und Topfen. Bergland ist eine der stärksten Molkereien Mitteleuropas. Im Bild das Werk in Aschbach in Niederösterreich.

PR

Fleckvieh macht Milch und Fleisch Gute MilchleistungMit über 40.000 Stück ist Fleckvieh die am meisten gehaltene Rasse in Südtirol. Nicht von ungefähr, denn mit einer Milchproduktion von über 7.000 kg bei vier Prozent Fett und 3,43 Pro-zent Eiweiß kann sie als Doppelnutzungsrasse den Milchrassen einiges entgegensetzen. In Gunstlagen sind Betriebsschnitte von über 10.000 kg Milch keine Seltenheit mehr.

Gute FleischerlöseMit Stierkälberpreisen um die 400 Euro und hohen Schlachtpreisen erfreut sich das Fleckvieh großer Beliebtheit. Denn mit einer ordent-lichen Milchleistung und guten Fleischerlösen ist die Einnahmequelle von zwei Seiten abgesichert.

Unkomplizierte KüheEin weiterer Pluspunkt sind die gesunden Euter der Kühe. In den letz-ten Jahren konnte mit dem Einsatz der international besten Verer-ber das Niveau des Fleckviehs nach oben geschraubt werden. Da die Fleischfülle der Tiere nicht weggezüchtet wurde, sind die Kühe in vol-ler Laktation weniger anfällig für Krankheiten jeglicher Art.

VersteigerungenDer Verband hält monatliche Versteigerungen ab – fünf in Bozen und sieben in St. Lorenzen. Nähere Infos auf www.fleckvieh-suedtirol.it.

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72 erker juli 13

Sicherer SchlafEs passiert während des Schlafs: Das Baby hört auf zu atmen, ein-fach so. In Industrienationen ist der plötzli-che Kindstod die häufigste Todesursache bei Kleinkin-dern im ersten Lebensjahr. Die Eltern bleiben meist verstört zurück. Denn die Gründe, die zum Kindstod füh-ren, kann selbst die Medizin bis heute nicht hinreichend beant-worten. Durch folgende Maßnahmen kann zumindest das Risiko eines plötzlichen Kindstodes vermin-dert werden.

Freie Atemwege• Beim schlafenden Säugling

sollte man stets darauf achten, dass die Atemwege frei blei-ben.

Die Schlafposition• Säuglinge beim Schlafen im-

mer in Rückenlage legen.

Das Bett• Der Säugling sollte auf einer

festen Matratze liegen.• Keine Kissen oder große

Plüschtiere verwenden, in die das Kind sein Gesicht drücken könnte.

• Kein Überbett bzw. keine De-cke zum Zudecken verwenden, die sich das Kind über das Ge-sicht ziehen könnte, sondern einen Schlafsack.

• Den Säugling im eigenen Bett, aber im Zimmer der Eltern schlafen lassen.

Die Umgebung• Die Zimmertemperatur bei 18

bis 20° C halten.• Auf eine rauchfreie Umgebung

achten.

Schnuller• Kann verabreicht werden.

Stillen• Soll als protektiver Faktor so

lange wie möglich durchge-führt werden – wenn möglich bis zum Ende des ersten Le-bensjahres.

Dr. Barbara Pasqualoni,Kinderärztin

gesundheit

Kranker DarmChronisch entzündliche Darmer-krankungen, kurz CED genannt, sind Entzündungen im Magen-

Darm-Trakt, die wiederholt auf-treten oder andauernd bestehen

bleiben. Zu den Krankheitsbildern zählen Morbus Crohn, Colitis ul-

cerosa, Colitis indeterminata und die mikroskopischen Colitiden. Am

häufigsten treten Morbus Crohn und Colitis ulcerosa auf.

Morbus Crohn ist eine Erkrankung, die sämtliche Abschnitte des Ver-dauungssystems betreffen kann. Am häufigsten und vor allem zu Beginn der Erkrankung manifestiert sich Morbus Crohn im letzten Abschnitt des Dünndarms und im ersten Ab-schnitt des Dickdarms. Erkrankte und gesunde Darmabschnitte wech-seln einander ab. Die Krankheit ver-läuft in Schüben. Colitis ulcerosa dagegen tritt aus-schließlich im Mastdarm und Dick-darm auf. Beide Krankheiten sind nicht ansteckend. Sie verlaufen chro-nisch, sind zwar behandelbar, aber nicht heilbar. Die Ursachen für diese Krankheit sind noch nicht geklärt; wahrschein-lich spielen verschiedene Faktoren zusammen. Nach Ansicht vieler Ex-perten spielen erbliche Anlagen eine entscheidende Rolle: Aufgrund einer angeborenen Krankheitsbe-reitschaft kommt es in Zusammen-hang mit anderen möglichen Aus-lösern wie Umweltfaktoren, Störun-gen des Abwehrsystems oder Infek-tionen letztlich zum Ausbruch der Erkrankung.Bei beiden Erkrankungen greift das körpereigene Immunsystem das Darmgewebe an. Im Fall von Morbus Crohn kommt es zu unterschiedlich starken Entzündungen des Darms, von denen nicht nur die Schleim-haut, sondern alle Wandabschnitte des Darms betroffen sein können. Dadurch können sich Geschwüre bilden, aber auch Engstellen (Ste-nosen) und mit Eiter gefüllte Ver-bindungsgänge (Fisteln) mit ande-ren Organen oder dem umgeben-

den Gewebe. Diese Fisteln können sich entweder durch die Haut nach außen oder in innere Organe entlee-ren, können aber auch blind im Ge-webe enden und führen dann oft zur Ausbildung von eitrigen Gewebs-einschmelzungen (Abszessen). Die-se machen sich üblicherweise durch Fieber und Schmerzen bemerkbar. Im Fall einer Engstelle im Darm droht ein Verschluss des Darms. Warnzei-chen dafür können krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit und Er-brechen sein. Sowohl Stenosen als auch Fisteln bedürfen meist eines operativen Eingriffes. Die Colitis ulcerosa ist durch unter-schiedlich starke Entzündungen der Schleimhaut und der darunter liegenden lockeren Bindegewebs-schicht des Dickdarms gekennzeich-net. In schweren Fällen bilden sich Geschwüre. Die Krankheit verläuft meist schubweise und betrifft im Ge-gensatz zu Morbus Crohn fast aus-schließlich den Dickdarm. In selte-nen Fällen ist auch der unterste Ab-schnitt des Dünndarms betroffen. Typisches Krankheitszeichen der Co-litis ulcerosa sind blutige Durchfälle. Häufig treten zudem schmerzhaf-te Bauchkrämpfe auf – vor allem im linken Unterbauch. Diese gehen oft mit einem schwer kontrollierbaren Stuhldrang einher. In schwereren

Selbsthilfegruppe für Patienten

Der Verein „FreundeAmici“, seit dem Anschluss an den nationa-len Verein „AMICI Onlus“ (Asso-ciazione malattie infiammatorie croniche intestinali) auf „VCED Onlus – autonome Sektion Süd-tirol – Trentino“ umbenannt, setzt sich seit zehn Jahren für Menschen mit chronisch ent-zündlichen Darmerkrankungen ein. Infos unter [email protected], www.freundeamici.com oder unter der Rufnummer 339 5680217 (Irene).

Fällen treten mitunter bis zu 30 blu-tige Stuhlgänge am Tag auf, was zu Austrocknung und Blutarmut füh-ren kann. Folgen können Gewichts-verlust und Wachstumsverzögerung bzw. uncharakteristische Beschwer-den wie Müdigkeit, Leistungsabfall, Krankheitsgefühl und Appetitlosig-keit sein.Neben dem Magen-Darm-Trakt kön-nen sich in einigen Fällen auch an-dere Organe krankhaft verändern. Im Wesentlichen handelt es sich da-bei um Gelenksentzündungen und spezielle Haut- und Augenerkran-kungen. Zu diesen so genannten extraintestinalen Manifestationen steigert sich auch das Risiko für Blut-gerinnsel (Thrombosen) und deren Verschleppung über die Blutbahn (Embolien), die mitunter lebensge-fährlich sein können.In Südtirol leiden derzeit über 1.000 Personen an einer chronisch ent-zündlichen Darmerkrankung. Sie tritt vor allem bei jungen Erwach-senen im Alter von 20 bis 30 Jahren auf, kann sich aber auch in einem anderen Lebensalter zeigen. Letzt-hin wurde ein zunehmender Anstieg im Kindesalter verzeichnet. Män-ner und Frauen erkranken in etwa gleich häufig an CED, Morbus Crohn kommt bei Frauen allerdings etwas häufiger vor.

Irene Mirrione

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frage-ecke

Evelyn Haller Dieter Burger

Eifersucht unterGeschwisternWir haben eine 3-jährige Tochter (Mathilde) und erwarten nun unser zweites Kind. Von vielen Eltern höre ich, dass es richtige Eifersuchts-szenen der größeren Geschwister gab, als das zweite Kind geboren wurde. Wie können wir dem vorbeugen?

Die Geburt eines Geschwisterchens ist für Erstgeborene ein riesiges Ereig-nis und – wie für die Eltern – eine große Veränderung. Unabhängig da-von, welche Schritte Sie vor der Geburt des Babys setzen, sollten Sie auf alle Fälle nicht zu besorgt sein, wenn Ihr Kind Sie und das Baby zunächst nicht umarmt oder nicht mitkuscheln möchte, wenn Sie aus dem Kran-kenhaus zurückkommen. Es wird zu Ihnen und dem Baby stoßen, wenn es soweit ist. Das Kleinkind lernt langsam, dass es nun nicht mehr wie bislang die volle Aufmerksamkeit der Eltern haben wird. Erzählen Sie Mathilde etwa drei bis vier Monate, bevor das Kind zur Welt kommt, dass sie ein Geschwisterchen bekommen wird. Reden Sie mit Mathilde darüber, wie es sein wird, wenn das Geschwisterchen da sein wird. Erzählen Sie ihr von den Veränderungen und auch von Dingen, die gleich bleiben werden. Größere Veränderungen (etwa ein Umzug) soll-ten nach Möglichkeit nicht mehr kurz vor dem Geburtstermin stattfin-den. Spannend finden es Kleinkinder auch, die eigenen Baby-Fotos an-zuschauen. Zudem gibt es tolle Kinderbücher, in denen das Thema kind-gerecht dargestellt wird.Hier noch einige Ideen für die Zeit, sobald das Kind da ist:• BeziehenSieMathildeinmöglichstvieletäglicheAktivitätenmitein,

etwa beim Windeln holen oder beim Eincremen.• GebenSieMathildedieMöglichkeit,mitdemBabyzuschmusenund

es im Arm zu halten. Dadurch wächst die Bindung zwischen den bei-den Geschwistern.

• Beschäftigen Sie sich täglich für eine bestimmte Zeit ausschließlichmit Mathilde. Zeit ist ein besonders wichtiger Faktor und es sollte nach Möglichkeit diese „Exklusiv-Zeit“ geben.

• Es ist wichtig, sich frei von möglichen Schuldgefühlen zu machen:Schuldgefühle schwächen Sie als Eltern. Dadurch könnte es passieren, dass Sie unerwünschtem Verhalten zu viel Aufmerksamkeit schenken, wenn Mathilde etwa trotzt oder babyähnliches Verhalten annimmt.

Wenn Sie als Eltern davon überzeugt sind, dass das Baby für die große Schwester grundsätzlich keinen Nachteil bedeutet, können bestimmte

Verhaltensweisen im Vorfeld bereits eher ausgeschlossen und gleichzeitig ein angeneh-mes wohlwollendes Klima ge-schaffen werden, in dem jeder willkommen ist.

Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Er-

ziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerschaft-

liche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben

Sie uns: [email protected] oder dieter_burger@

hotmail.com. Ihre Frage (auch anonym) wird ver-

traulich behandelt.

Ob ein Vorhaben gelingt oder nicht, hängt ent-scheidend vom Glauben an die eigenen Möglich-keiten ab. Der berufliche und private Erfolg, aber auch Lebenszufrieden-heit sind direkt von un-seren Überzeugungen, Einschätzungen und Werthaltun-gen abhängig. Sie sind es, die eine unglaubliche Ausdauer, Tatkraft und Fantasie auslösen. Im Leis-tungssport weiß man schon lan-ge, dass das Vertrauen in die ei-gene Kraft trainiert werden muss und kein Selbstläufer ist. Das in diesem Buch dargestellte Training der Selbstwirksamkeit ist eine rea- listische Möglichkeit zu mehr Er-folg und Lebenszufriedenheit.

Warum gelang Edison die Erfin-dung der Glühbirne oder wieso schaffte Reinhold Messner als ers-ter Mensch die Besteigung aller Achttausender? Der Glaube an die eigenen Mög-lichkeiten spielt bei der Beantwor-tung dieser Frage eine entschei-dende Rolle. Menschen, die auf dem Weg zu ihrem Ziel einer gan-zen Reihe von Schwierigkeiten trotzen und auch dann nicht auf-geben, wenn andere schon lange den Rückzug angetreten haben, sind von sich, ihrer Kraft und ihren Fähigkeiten überzeugt. Sie vertrau-en darauf, dass es eine Lösung gibt,

und lassen sich auch nicht so leicht von Miss-erfolgen um-hauen. Ein solch starker Glaube an die eigenen M ö g l i c h k e i t e n und das Gelin-gen einer Hand-

lung wird in der Fachwelt als hohe Selbstwirksamkeit bezeichnet. In diesem Buch werden die Hinter-gründe von hoher Selbstwirksam-keit, welche Motor für Erfolg und Lebenszufriedenheit ist, durch-leuchtet und ihre Wirkungsweise erklärt. Auf dieser Grundlage stellt der Autor Martin Volgger – er arbei-tet als Mittelschullehrer in Sterzing und als sportpsychologischer Bera-ter – ein gut verständliches und an-wenderfreundliches Training zum Aufbau von Selbstvertrauen vor, das eine Form der aktiven Gelas-senheit und die Lust auf neue He-rausforderungen fördert.Mit zwei Kernaussagen – „Selbst-wirksamkeit ist Trainingssache“ und „Das Training der Selbstwirksam-keit kann in jedem Altersabschnitt begonnen werden“ – möchte Volg-ger, der seit vielen Jahren erfolg-reich mit Spitzenathleten zusam-menarbeitet, allen interessierten Menschen Mut machen, die eige-nen Potentiale umzusetzen.Das Buch ist vor kurzem in der Edi-tion tredition erschienen.

buchvorstellung

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74 erker juli 13

soziales

Familiengeldfür LohnabhängigeDas Familiengeld erhalten Lohnabhängige oder Rentner aufgrund der Anzahl der Familienmitglieder und des Familieneinkommens di-rekt über den Lohn bzw. die Rente ausbezahlt. Der Antrag muss jedes Jahr ab 1. Juli erneuert werden. Damit das Geld zuerkannt wird, muss das Einkommen aller Familienmitglieder vom vorhergehenden Steu-erjahr angegeben werden. Für Ansuchen ab 1. Juli 2013 bis zum 30. Juni 2014 gelten die Steuererklärungen vom Jahr 2013 über das Ein-kommen des Jahres 2012. Das Familiengeld steht auch dann zu, wenn sich jemand für einen be-stimmten Zeitraum wegen Krankheit, Arbeitsunfall oder Mutterschaft nicht im effektiven Dienst befindet oder arbeitslos ist und das Arbeits-losengeld, das Mobilitätsgeld oder die Zulage der Lohnausgleichskas-se bezieht. Berücksichtigt werden müssen Antragsteller, dessen Ehepartner (so-fern nicht gesetzlich getrennt oder geschieden), Kinder und ihnen gleichgestellte Personen bis zu ihrer Volljährigkeit (Ausnahme: Bei Familien mit mehr als drei Kindern unter 26 Jahren, Studenten oder Berufsschülern zählen sie bis zu ihrem 21. Lebensjahr dazu), minder-jährige Geschwister und Enkel (falls Vollwaisen und damit ohne An-recht auf Hinterbliebenenrente). Nicht zur Familie zählen gerichtlich oder tatsächlich getrennte Ehepartner, arbeitsfähige volljährige Kin-der (Ausnahme: kinderreiche Familien) sowie Eltern, auch wenn sie zu Lasten leben. Das Familieneinkommen fasst die Einkommen aller Personen zusam-men, die zur Familie zählen. Alle einkommensteuerpflichtigen – ein-schließlich getrennt besteuerter oder quellen- oder ersatzbesteuerter Einkommen – werden zusammengezählt, sofern sie die Summe von 1.032,91 Euro nicht überschreiten. Nicht dazu gezählt werden die Ab-fertigung samt Vorschüssen, das Familien- und Begleitgeld sowie Un-fallrenten. Die Höhe des Familiengeldes wird über Tabellen des Nationalen Für-sorgeinstitutes erstellt und richtet sich nach Einkommensstufe und Anzahl der Familienmitglieder. Erhöhtes Familiengeld steht bei Trennung, Scheidung und Verlassen eines Elternteiles, bei gänzlicher und dauerhafter Erwerbsunfähigkeit, schwerer Behinderung eines minderjährigen Kindes, wodurch es dau-erhaft außerstande ist, die altersgemäßen Aufgaben und Obliegen-heiten auszuführen; 18- bis 21-jährige Kinder, sofern sie eine staat-liche Oberschule oder Universität besuchen oder in der Lehre sind (ausführliche Dokumentation notwendig).Die Anträge können in der Privatwirtschaft nur digital an das INPS ver-sendet werden. Im Öffentlichen Dienst ist eine eigene Körperschaft dafür zuständig. Alle Patronate stellen diese Dienstleistung kostenlos zur Verfügung.

Yvonne Gabbia,Patronat SBR/ASGB

rezept

Schweinefilet mitBasilikum-Bergkäse-Füllung Zutaten (für 4 Portionen): 2 mittlere Schweinefilets (rund 400 g), 4 Essl. Olivenöl, eine Handvoll frisch gepflückten Basilikum, 70 g geriebenen Bergkäse, 1/2 Teel. Chiliflocken, Salz, Kräutersalz, etwas Pfeffer.

Zubereitung: Die Filets der Länge nach etwa 1 cm tief einschneiden. Entlang der Schnittlinie weiterschnei-den, bis sie sich ganz aufklappen las-sen. Auf ein Nudelbrett legen und mit einem Nudelholz auf eine gleich-mäßige Dicke von 1 cm klopfen. Das Fleisch mit etwas Olivenöl bestrei-chen, die Basilikumblätter auf den Filets gleichmäßig verteilen und den geriebenen Bergkäse und Chiliflocken darüber streuen. Nach Belie-ben mit Salz, Kräutersalz und Pfeffer würzen. Die gefüllten Filets zu ei-ner „Wurst“ aufrollen und mit einem Bindfaden zusammenbinden. Das restliche Olivenöl in eine flache Schüssel gießen und dort das Fleisch bis zum Grillfest hineinlegen und kühl stellen.Den Grill anheizen und vor Grillbeginn das Fleisch nochmals etwas nachwürzen. Die Filets auf den leicht eingeölten Grillrost legen und ca. 5 bis 7 min. über der Kohle grillen, dabei ständig wenden und von allen Seiten anbraten. Die garen Filets vom Grill nehmen und in eine Alufo-lie wickeln und etwas ruhen lassen. Danach in nicht zu dünne Scheiben schneiden und zusammen mit Gemüse oder Salat servieren.

Rezept von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer

Lotterie-Gewinne Dorffest Trens 2013Hauptpreise: 06952 grün, 07127 grün, 02311 braun, 01353 braun, 01185 braun;00040 grün, 00138 braun, 00157 braun, 00381 grün, 00618 grün, 00686 braun, 00718 grün, 00725 grün, 00807 braun, 00814 braun, 00832 braun, 00860 braun, 01003 grün, 01086 grün, 01128 braun, 01185 braun, 01211 grün, 01353 braun, 01393 grün, 01470 grün, 01494 braun, 01554 braun, 01564 braun, 01591 grün, 01601 braun, 01622 braun, 01915 grün, 01928 braun, 01930 grün, 02139 braun, 02171 braun, 02287 braun, 02311 braun, 02342 grün, 02396 braun, 02427 braun, 02547 grün, 02548 braun, 02577 grün, 02781 grün, 02796 braun, 02877 braun, 02938 grün, 03123 grün, 03171 grün, 03176 grün, 03347 grün, 03365 braun, 03394 braun, 03470 grün, 03480 braun, 03616 braun, 03681 braun, 03726 grün, 03751 grün, 03793 grün, 03908 grün, 03928 grün, 04013 braun, 04085 braun, 04105 grün, 04163 braun, 04270 grün, 04322 braun, 04335 braun, 04344 grün, 04358 braun, 04393 braun, 04403 braun, 04407 braun, 04412 grün, 04413 braun, 04512 braun, 04544 braun, 04551 grün, 04578 grün, 04599 grün, 04748 grün, 04783 grün, 04804 braun, 04841 grün, 05025 braun, 05055 grün, 05089 braun, 05143 braun, 05149 braun, 05237 braun, 05237 braun, 05258 grün, 05313 grün, 05496 grün, 05557 grün, 05578 braun, 05723 grün, 05879 braun, 05902 grün, 05937 braun, 06003 braun, 06130 braun,06335 braun, 06337 grün, 06366 grün, 06384 grün, 06535 grün, 06667 braun, 06732 braun, 06737 braun, 06789 braun, 06809 grün, 06856 grün, 06862 grün, 06899 braun, 06952 grün, 06973 grün, 06996 grün, 07127 grün, 07238 braun, 07274 braun, 07356 braun, 07370 grün, 07430 braun, 07432 grün, 07463 braun, 07570 grün, 07662 braun, 07820 grün, 07897 braun, 07903 grün, 07971 grün, 08014 grün, 08041 grün, 08268 grün, 08320 grün, 08400 braun, 08621 braun, 08664 braun, 08714 grün, 08736 braun, 08739 grün, 08841 grün, 08846 grün, 09118 braun, 09151 braun, 09168 braun, 09199 grün, 09302 grün, 09349 grün, 09399 braun, 09426 braun, 09755 grün, 09791 braun, 09793 braun (alle Angaben ohne Gewähr).

Wenn Sie gewonnen haben, herzlichen Glückwunsch! Die Preise können Sie bis zum 31. August zu Geschäftszeiten oder nach telefonischer Vereinbarung in der Gemischtwarenhandlung Despar Luhn in Trens abholen. Tel. 0472 647114.

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rätsel

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leute

Jo hoi, wer schaugen do heint fin Erker außer?Sogn tianse, des wor friagr gor awian a Lauser!

Oft hot er a poor Bledsinne ungstellt,und decht hot’n ollm a jeder gearn segn gewellt.

Bis iatz hot er schun viel in sein Leben erreicht,a wenn’s net ollm wor gor asou leicht!

Mit Liebe a Haisl augstellt und a Familie gegründetund vor kurzn sein seine Wege

a no in die Selbstständigkeit gemündet.

Hut ab, konn man do lei nou sogn,denn des hat sich sicher net a jeder

olls getraut zi wogn.A jedes Hindernis meistert er mit Bravour,

dass net amol Zeit isch für an Erholungskur.

Ausschaugn tuat er ober dechterschno jung und frisch,

weart schun sein, weil er ollm so fleißig isch!Ollm Vollgas und lei nia augebn,

sell wor und isch is Motto fi sein Lebm!

Lieber Papi, zi Dein 30. Geburtstog, den Du am26. Juli feiersch, tian mir gonz herzlich gratuliern und

wünschn Dir fi gonzn Herzn lei is Beschte! Bleib so, wia Du bisch!

Dein Bubi Felix und Deine Alexandra

Als Sheriffo bisch aufn Golfplotz bekanntund schaugsch unter onderem,

dass jeder unhot is richtige Gewond.Gwordn bisch im Juni 60 Johr,

sem hobmer gfeiert, isch jo klor.Gonz gemütlich in an kleinen Kreis,

trotzdem wor‘s net wirklich leis ...Mir wünschn Dir,

dass Du weiterhin bleibsch fit,olm guat au und lustig, sell war a Hit!

Deine Frau, Deine Töchter,Schwiegersöhne

und vor allem Roan und Isa Maria

Die Muse der Dichtkunst,sie küsst uns nicht immer.

Manchmal da streift sie unsnur wie ein SchimmerGedanken in Worten,

das fällt oft schon schwer,diese Worte zu reimen

erschwert es noch mehr.Doch was braucht’s

viele Worteoder gar noch den Reim?

Sollst so glücklich wie jetzt auch mit 100 noch sein.

Zum runden Geburtstagmit Verspätung (oh Scham)

Deine Frau Alexandraund Schwester Evi mit Clan.

Mit 80 noch fast perfekt,denn Lebenslust

in Deinen Adern steckt.Wir wünschen Dirzu Deinem Fest,

dass Du es dabei auchbelässt!

Gesundheit, Freudeund viel Glück,

schau immer vorwärts – nie zurück!

Alles Gute zu Deinem80. Geburtstag

wünschen Dir Deine Kinder,Schwiegerkinder und Enkel.

Jo, es isch wohr,der Lausbua weardin 15. Juli 18 JOHR!

Des Schaffl gib a hear,weil a Auto muaß (iatz) hear!

Lieber Michael,olls Guate, viel Glück

wünschen Dir Mami und Tati und die Oma.

Liebe Barbara,nun hast Du es geschafft

und trotz Arbeit denDoktor in Medizin gemacht.

Wir wünschen Dirfür die Zukunft alles Gute.

Deine Eltern und Schwestern,Freund Patrick

Ferdinand MarkartHerzliche Glückwünsche zum 90. Geburtstag

und alles erdenklich Gute!

Deine Familie

Jo, wer schaugendo asou her?

Des isch der Lukiund do seimer ban Meer.Die Firmenfeiern tianen

gonz guat,weil er gern feiern tuat.

Olls Guate und DANKEfir di leschtn 10 Johr!

Tischlerei Steurer

O Schreck, o Schreck, die „4“ ist weck.Doch sei nicht traurig,Du wirst schon sehn ...

... mit 50 wird’s erst richtig schön.Dabei ist nur eines wichtig,

so wie Du bist, so ist es richtig!

Olls Guate wünschenDir Deine Lieben

Christine, Julia, Lisa und Oliver.

80 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt.

Darum wollen wir Dir sagen: Es ist schön,

dass wir Dich haben!

Deine Kinder mit Familien

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erker juli 13 77

erkoku

Auflösung vom Juni:Sudokus kennen alle!Aber kennen Sie auch ERKOKU?

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Qua-drat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diago-nale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= weit verbreiteter Greifvogel).

Folgende Buchstaben werden vor-

gegeben:

A

E

F

K

L

M

R

T

U

Lösungswort: IMURUECKZAHLUNG

rätselauflösung juni

• P • A • • Z • B • E • S • S •L A N D S H U T E R H U E T T E• R I D N A U N E R R I E S I NE T • I O • N • I D E A L • L Z• E R T O E T E N • N A T I V EM I N I K L E I D E R • U Z E N• F P O E • R A R • U H R • S BZ U • N R • S • U Z N A M E • E• E G • • A T • C O D E • S I RT H U I N S • E K Z E M E • S G• R I E D • • B E N • E R N A •T U N • B R E N N E R • L U R X• N E U • L I E D G U T • D C XE G A R T N E R • G E • R I O L

Kam zi glaben, ober wohr,zusommen hobis 130 Johr!

Zi Enkern Jubiläumgratulieren gonz herzlich

Eure Lieben.

Hei Joe,

mir gratuliern Dir gonz herzlich zum Geburtstog, den Du am 5. Juli feiersch,und zum Superplotz beim

Cross-Erzbergrennen.

Deine Mammeund die

zwoa Nadine’s

Treue Gäste geehrt

Gäste über Jahrzehnte bei sich begrüßen zu dürfen ist keine Selbstver-ständlichkeit. Wolfgang Seitz und seine Freunde vom Tennisclub Rot-Weiß Kulmbach verbringen seit 20 Jahren ihren Urlaub auf der Edel-weißhütte in Ladurns. 2012 errichtete die Gruppe oberhalb der Hütte ein neues Wetterkreuz. Zu den besonderen Gästen zählt auch Gerd Haußmann aus Traben-Trar-bach an der Mosel, der Pflersch seit 40 Jahren ein- bis zweimal jährlich besucht. Die ersten Jahre übernachtete er im Haus „Linde“, organisierte Fahrten mit dem Ruderclub Traben-Trabach und kehrte mit Freunden und seiner Familie oft in der Edelweißhütte ein.Vor kurzem ehrten Bürgermeister Franz Kompatscher und Tourismus-vereinspräsident Harald Siller die Gäste und dankten ihnen für ihre langjährige Treue.

(v. l.) Wolfgang Seitz, Bürgermeister Franz Kompatscher, Paula Oberhofer, Luis Oberhofer, Harald Siller, Alois Oberhofer und Peppi Schütz

(v. l.) Luis Oberhofer, Gerd Haußmann, Harald Siller, Simon Teissl, Paula Oberhofer und August Seidner

In beneidenswert guter körperlicher und geistiger Frische konnte unlängst das einzige Ehrenmitglied der Feuerwehr Wiesen, Norbert Bacher, seinen 80. Geburtstag feiern. Da durfte die Feuerwehr nicht fehlen und eine hoch-rangige Abordnung machte dem Jubilar ihre Aufwartung in seinem Heim. Norbert Bacher war über 30 Jahre lang Schriftführer und Chronist der Wehr Wiesen und für fünf Jahre, von 1975 bis 1980, auch Schriftführer des Bezirks-feuerwehrverbandes. Alles Gute und weiterhin viel Gesundheit!

Bittebeachten

Sie dennächsten

Redaktions-schluss

am

15. juli

Paula Hoferfeiert 90. Geburtstag

Beim letzten Monatstreffen im Pfarr-heim gratulierten über 30 Senioren aus Kematen Paula Hofer zu ihrem 90. Ge-burtstag und sangen ein Ständchen. KVW-Obfrau Traudl Rainer überreichte der rüstigen Jubilarin einen Glücksbrin-ger für ein langes gesundes Leben.

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jahrestage

Wenn Du auch nicht mehr bei uns bist, so können wir dennoch Deine Nähe spüren. Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen, in traurigen und schönen Stunden.

Deine Familie

Valentin Nagele* 10.02.1945 † 24.05.2013

DanksagungUnmöglich, jedem persönlich zu danken, möchten wir uns auf

diesem Weg bei allen für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, das viele Gebet, für die Blumen, Kerzen, Messen

und Spenden bedanken.

Ein herzliches Vergelt’s Gott der Geistlichkeit, dem Kirchenchor, den Kranzträgern und all jenen, die an der Trauerfeier teilgenommen

und einen Dienst verrichtet haben. Dank auch dem HausarztDr. Seppi und dem Hauspflegedienst.

All jenen sei besonders gedankt, die unseren Valentinin lieber Erinnerung behalten.

Die Trauerfamilie

Du hast gesorgt,Du hast geschafft,bis Dir die Krankheitnahm die Kraft.Schlicht und einfachwar Dein Leben,treu und fleißig Deine Hand.Immer helfen war Dein Streben.Schlafe ruhig und hab’ Dank.

Was man nicht verhindern kann,ist, dass geliebte Menschenuns irgendwann verlassen.Aber man kann verhindern,dass sie in Vergessenheit geraten.

10. JahrestagAlois Volgger

In Liebe gedenken wir Deiner am Samstag, den 13. Juli um19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Allen, die Dich im Herzen tragen und am Gedächtnisgottesdienstteilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Ohne Dich ist das Lebeneinsam und schwer.Die Sehnsucht nach Dirschmerzt immer mehr –Elke, wir vermissen Dich so sehr.

13. JahrestagElke Siller

Es ist uns ein Anliegen, D A N K E zu sagen.

Herzlichen Dank sagen wir allen, die mit uns fühlten, uns Trost in Wort und Tat spendeten

und mit uns von Richard Abschied nahmen.

Unser besonderer Dank gilt Pfarrer Thomas Stürz für die tröstenden Worte und die liebevolle Gestaltung der Beerdigungsfeier.

Es war uns eine Ehre, eine innere Freude und ganz im Sinne von Ri-chard, das „seine Volggergitschn“ Judith und Barbara dem Gottesdienst

mit so ergreifenden Liedern eine besondere Würde gaben.

Vergelt’s Gott allen, die auf irgendeine Weise einen Dienst, sei es im Trauerhause sowie am Tag der Beerdigung, geleistet haben.

Danke für die vielen Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Spenden.

Vielen Dank allen Kolleginnen und Freunden, die sich zusammen mit uns um Richard gekümmert, viel Zeit mit ihm verbracht haben und

somit eine große Bereicherung in seinem Leben waren.

Allen, die Richard in liebevoller Erinnerung behalten,danken wir von Herzen.

Die Geschwister

Wir sahendie Sonne untergeh‘nund sind dennoch erschrocken,als es Nacht wurde.

8. JahrestagAndreas HeideggerWir vermissen Dich so sehr.

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messeam Sonntag, den 7. Juli um 19.30 Uhr in derSt. Margarethenkirche von Sterzing.

Allen, die Dich im Herzen tragen,an Dich denken und Kerzen zu Dir bringen, danken wir.

Deine Lieben

Der Tod ordnet die Welt neu,

scheinbar hat sich nichts verändert,

und doch ist die Welt für uns

ganz anders geworden.

Du bist nicht mehr da, wo Du warst,

aber Du bist überall, wo wir sind.

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jahrestage

Ich bin Euch nur vorausgegangen,einen winzigen Schritt,

zurück ins Licht,aus dem ich gekommen bin!

SofiaZum 6. Mal jährt sich der Tag, an dem unsere geliebte Sofia in den Himmel zurückgekehrt ist.Wir denken ganz besonders an sie bei der Messe am Sonntag, den 28. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.Danke allen, die daran teilnehmen und unsere Sofia nicht vergessen.

Deine Familie

Du lebst weiter bei Gottund in den Herzen der Menschen,die Dich lieben.

1. JahrestagMaria Girtler† 26. Juli 2012

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am 28. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Mama in lieberErinnerung behalten.

Deine Kinder mit Familien

Wir sahen die Sonnelangsam untergehenund erschraken doch,

als es plötzlichNacht wurde.

Maria Haller geb. Gossner* 02.12.1922 † 28.05.2013

Herzlichen Dank... für all die tröstenden Worte,gesprochen oder geschrieben,

... für jeden Händedruck und jede Umarmung,

... für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft,... für Blumen, Kerzen, Gedächtnisspenden

und hl. Messen.Die vielen Beweise der Anteilnahme waren uns ein

großer Trost in den schweren Stunden des Abschieds.

Irmgard mit Luis, Sigrid mit Jochen

In Liebe denken wir an Dich ganz besonders bei der Jahresmesse am Montag, den 22. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Allen, die daran teilnehmen und an ihn denken,ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Und immer sind irgendwoSpuren Deines Lebens:Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle.Sie werden uns immer an Dich erinnern.Du bist unvergessen.

4. JahrestagOswald Keim

Das Leben ist vergänglich,doch Liebe, Achtung und Erinnerungbleiben für immer!

1. JahrestagMarta Erschbaumer† 27. Juli 2012

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 27. Juli um 19.30 Uhr in derSt. Margarethenkirche von Sterzing.

Dein Sohn Erwin mit Familie

Aus unserem Leben

seid Ihr gegangen,

jedoch in unseren

Herzen bleibt Ihr.

10. JahrestagJosef Graus

Wir gedachtenDeineram Sonntag,den 23. Junibei der hl. Messein der Pfarrkirchevon Sterzing.

7. JahrestagZäzilia Graus

In lieber Erinnerungdenken wir ganzbesonders an Dich am Sonntag, den21. Juli um 10.00 Uhrin der Pfarrkirchevon Sterzing.

Allen, die an den Gedächtnisgottesdiensten teilnehmen, danken wir von ganzem Herzen.Ihr fehlt uns sehr!

Eure Lieben

Dankbar für die schöne Zeit mit Dir und verbunden in Liebedenken wir an Dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 4. August um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes.

In LiebeDeine Familie

Du fehlst im Leben,Du fehlst im Haus,diese Leere füllt niemand aus.

1. JahrestagElisabeth Madergeb. Gschließer

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jahrestage

Wir trauern auch heute noch um einen Menschen,

der uns zeigte, wie man „lebte“.

Ein Mensch,der immer für uns da warund sich selbst für andere

vernachlässigte.Ein Geschenk Gottes

an die Welt.

Ein Teil unseres Herzens starb mit Dir,

auch wenn wir jetzt schon 11 Jahre ohne Dich

leben müssen,Du bist und bleibst

der Mensch,den wir liebten,

ehrten und schätzten.

UND WENN DIE LIEBEEINEN WEG ZUM HIMMEL

FÄNDEUND ERINNERUNGEN

STUFEN WÄREN,WÜRDEN WIR

HINAUFSTEIGENUND DICH ZURÜCKHOLEN.

11. JahrestagJosef Ungerank

In Liebe denken wir an Dich ganz besonders beim Gottesdienst

am Freitag, den 12. Juli um 19.30 Uhr in der

Pfarrkirche von Mareit.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Messe teilnehmen.

In LiebeDeine Familie

Wir gedenken Deiner besonders beim Gottesdienst am Samstag,den 20. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Deine Familie

Leben ist unterwegs sein,sterben ist Heimkehr,wiederseh´n unsere Hoffnung.

5. JahrestagFranz Hofer„Morxer“

Wenn Ihr an mich denkt,seid nicht traurig,erzählt lieber von mir undtraut Euch ruhig zu lachen.Lasst mir einen Platz zwischen Euch,so wie ich ihn im Leben hatte.

7. JahrestagKarl Wirth-Rainer

In ganz besonderer Liebe denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Kinder Katharina und Jessica,die Eltern und Geschwister mit Familien

Wir bleiben einander nahe,auch wenn wir Abschied nehmen müssen.

Denn was uns verbindet,Liebe und glückliche Erinnerungenan einen wunderbaren Menschen,

sind stärker als das, was uns jetzt trennt.

Starken Mutes hast Du viel ertragen.

5. Jahrestag Margit Innerhofer Ainhauser

Sie ging aus dieser Welt, weil ihre Zeit gekommen war.

Zum 5. Mal jährt sich der traurige Tag,

an dem Margit uns verlassen hat.

Ganz besonders denken wir an sie

am Montag, den 22. Juli um 19.30 Uhr

beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Sterzing.

Vergelt’s Gott allen, die unsere Margit

nicht vergessen und sich im Gebet an sie erinnern.

Dein Heinz mit Michi und Patrick,

Deine Eltern Luis und Maria,

Renate, Karin und Martin mit Familien

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In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 21. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirchevon Innerratschings.

Allen, die mit uns für ihn beten, ein herzliches Dankeschön.

Deine Familie

Was wir tiefin unseren Herzen tragen,kann auch der Toduns nicht nehmen.

15. JahrestagJosef RainerBinter-Seppl

Der Mensch, der zu uns gehörte,ist nicht mehr an unserer Seite.Aber da ist seine Liebe, die uns begleitetund beschützt, die uns umarmt und tröstetund die für immer bei uns bleibt.

4 Jahre ohne Dich!

Hermann Hochrainer

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich am Sonntag, den 28. Juli um 8.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Ein aufrichtiges Vergelts‘ Gott, allen die daran teilnehmen und so oft Dein Grab besuchen.

Deine Familie

Du hast gesorgt, du hast geschafft,bis Dir die Krankheit nahm die Kraft.Wie schmerzlich war’s,vor Dir zu stehen,dem Leiden hilflos zuzusehen.Das Schicksal setzte hart Dir zu,nun bist Du gegangenzur ewigen Ruh!Erlöst bist Du von allen Schmerzen,doch lebst Du weiterin unseren Herzen.

Franz Siller* 27.07.1954 † 13.06.2013

Dankefür die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben,

jeden Händedruck und jede Umarmung, die wunderschönen Blumen und Kerzen,

die schönen Worte unseres Herrn Pfarrers, die Messen und Spenden.

Ein herzliches Vergelt’s Gott den Vorbetern, Musikanten, Trägern und al-len, die unseren Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben.

Ein besonderer Dank gilt unserer Hausärztin Dr. Esther Niederwieser.

Die Trauerfamilie

Rosa Kinzner Wwe. Röck* 04.03.1929 † 02.06.2013

DanksagungWir danken allen für die liebevolle Anteilnahme, für die zahlreiche

Teilnahme an den Seelenrosenkränzen und an der Beerdigung,für die großzügigen Spenden, für die vielen Messstipendien

sowie für Kerzen und Blumen.

Ein besonderes Dankeschön allen, die unsere Mutter und Großmutter betreut und begleitet haben, und allen, die zur würdevollen

Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben.

Danke für die vielen Zeichen der Freundschaft und Zuneigung.Mögen viele unsere Mutter und Oma in lieber Erinnerung behalten.

Die Trauerfamilie

Der Tod ist nicht das Ende,nicht die Vergänglichkeit,der Tod ist nur die Wende,Beginn der Ewigkeit.

jahrestage

Ganz still und leise ohne ein Wort gingst Du,liebe Oma, von Deinen Lieben fort.Du hast ein gutes Herz besessen,nun ruht es still, doch unvergessen.Es ist so schwer, es zu verstehen,dass wir Dich niemals wiedersehen.

1. Jahrestag Irma Graus geb. Hofer* 27.09.1928 † 04.08.2012

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner am Sonntag, den 4. August um 17.00 Uhr in der Kapelle in Afens.Allen, die daran teilnehmen und ihr Grab besuchen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie

Der Tod ist der Grenzstein des Lebens,aber nicht der Liebe.

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wer, wo, was, wann ...sonn- & feiertagsdienste

Apotheken01.07. – 05.07.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 75502406.07. – 12.07.: Apotheke Paracelsus Tel. 76494013.07. – 19.07.: Stadtapotheke Tel. 76539720.07. – 26.07.: Apotheke Wiesen Tel. 76035327.07. – 02.08.: Apotheke Gilfenklamm

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Fei-ertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr.Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364.

Praktische Ärzte06.07.: Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 695103107.07.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 761966613.07.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 76476214.07.: Dr. Claudia Petroni Tel. 329 652786020.07.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 29934221.07.: Dr. Franz Keim27.07.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 162449328.07.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480

Der jeweils Dienst tuende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden.

Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, bleibt für die Sommermonate (Juni, Juli, August, September) geschlossen.

Tierärzte06./07.07.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota)13./14.07.: Dr. Bruno Prota (Dr. Stefan Niederfriniger)20./21.07.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer)27./28.07.: Dr. Bruno Prota (Dr. Stefan Niederfriniger)03./04.07.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone.

Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

Kleintier-Notfalldienst:Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

Konzerte

6. Juli: Konzert von Rod MacDo-nalds & Friends, Sterzing, Untertor-platz, 19.00 Uhr.12. Juli: Konzert der Böhmischen „Zwarte Fanfare“ aus den Niederlan-den, Sterzing, Stadtplatz, 15.00 Uhr.13. Juli: Konzert der Musikkapel-le Telfes mit 5-Gänge-Menü, Telfes, Sportplatz, 19.30 Uhr.13. Juli: Konzert der Musikkapelle Mareit, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr.13. – 27. Juli: Orfeo Music Festival, Sterzing.14. Juli: Konzert der Musikkapel-le Telfes, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr.20. Juli: Konzert des amerikanischen Flötenchores „Eddy Flute Choir“, Ster-zing, Stadtplatz, 14.00 Uhr.20. Juli: Konzert der Musikkapel-le Stilfes, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr.20. Juli: Musik im Stollen „J.E.M. Percussion Trio“, Ridnaun, Bergbau-Welt, 20.00 Uhr.21. Juli: Konzert der Musikkapelle Trens, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr.23. Juli: Konzert der Musikkapelle Innerratschings, Innerratschings, 20.00 Uhr.26. Juli: „Spiegelwelten“, Konzert im Ballsaal, Mareit, Schloss Wolfs-thurn, 20.30 Uhr.27. Juli: Parade „Musik in Bewe-gung“ der Musikkapellen, Ster-zing, Fußgängerzone, 15.30 Uhr. Anschließend Konzert der Vereins-kapelle Gossensaß, Sterzing, Stadt-platz, 18.00 Uhr.27. Juli: Musikalische Parade „Città di Vipiteno“, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.27. Juli: Musik im Stollen „Christian Theiner & Co.“, Ridnaun, Bergbau-Welt, 20.00 Uhr.2. August: Konzert der Streicher-akademie Bozen, Sterzing, Stadt-theater, 21.00 Uhr. 3. August: Musik im Stollen „Sepp Messner Windschnur“, Ridnaun, BergbauWelt, 20.00 Uhr.3. August: Konzert der Musikka-pelle Kaltern, Sterzing, Stadtplatz.

Ausstellungen

Bis Ende August: „A fortress me-mory“, Franzensfeste, Festung.

6. – 31. Juli: „Dedalo Minosse“, Ar-chitekturausstellung, Franzensfes-te, Festung.13. Juli – 1. September: 50x50x50 Art Südtirol 2013, Franzensfeste, Festung.13. Juli – 15. September: Uni-ka, Ausstellung der Grödner Holz-schnitzer, Sterzing, Galerie Lilie.Bis Ende Oktober: Fotoausstel-lung von Barbara Obrist, Gossen-saß, Hühnerspielhütte, täglich 10.00 – 18.00 Uhr.

Vorträge

26. Juli: „Alto Adige – Südtirol. Due nomi, due realtà“. Vortrag in italie-nischer Sprache über die Geschich-te Südtirols und Italiens, Sterzing, Rathaussaal, 18.30 Uhr.

Unterhaltung

6. Juli: Uralt VW Treffen, Sterzing, Fußgängerzone, 10.00 Uhr.7. Juli – 4. August: 15. Sterzinger Joghurttage.8. Juli: Sommerkino „Django Un-chained“ (Quentin Tarantino), Fran-zensfeste, Festung, 21.30 Uhr.10., 17, 24. und 31. Juli: Laternen-party, Sterzing, Fußgängerzone.13. Juli: Rallye Südtirol Classic, Ster-zing, Fußgängerzone, 10.00 Uhr.14. Juli: Bergmannsfest, Bergbau-Welt Ridnaun-Schneeberg, 9.00 Uhr.14. Juli: Almenfest, Ratschings.20. Juli: Love Electro Festival, Fran-zensfeste, Festung.21. Juli: Waldfest der Musikkapel-le Wiesen, Wiesen, Gemeindepark, 10.00 Uhr.21. Juli: Frühschoppen mit „Die 2 Lustign“ der FF Jaufental, Jaufental, Dorfplatz, 10.00 Uhr.21. Juli: Almtanz des Volksmusik- und Volkstanzkreises Wipptal mit Gottes-dienst, Kalcher Alm, 11.00 Uhr.21. Juli: Krapfenfest, Roßkopf, 10.00 Uhr.26. und 30. Juli: Tanzabend, Ster-zing, Stadttheater, 20.30 Uhr.27. und 28. Juli: Waldfest der FF St. Jakob, St. Jakob/ Pfitsch, Festplatz.28. Juli: Almkäseverkostung, Roß-kopf.

Sport

6. und 7. Juli: Gletschertour Ötzta-ler Wildspitze, AVS Sterzing.

9. – 16. Juli: Trainingslager von Hellas Verona, Ridnaun.13. Juli: Strongest Ironteam Süd-tirol, Wiesen, Gemeindepark, 8.30 Uhr.14. Juli: Duathlon des ASV Jaufen-tal, St. Anton/ Jaufental, Sportplatz, 10.00 Uhr.21. Juli: Seniorenwanderung im Ultental, AVS Sterzing.21. Juli: Roßkopf-Berglauf und -wanderung, Sterzing, Stadtplatz, 8.30 Uhr.26. – 28. Juli: Westalpen – Weiss-mies und Lagginhorn, AVS Ster-zing.27. Juli: 3. Hühnerspiel Vertical-KM und Volksmarsch, Gossensaß, Ib-senplatz, 17.00 Uhr.

Verschiedenes

4., 11., 18., 25. Juli, 1. August: Wald-werkstatt für Kinder, Schloss Wolfs-thurn. Voranmeldung erforderlich.

Sprechstunden

Sprechstunde der Volksanwäl-tin in der Außenstelle des Land-wirtschaftsinspektorates, Sterzing, Bahnhofstraße 2 am Freitag, den 26. Juli von 9.30 bis 11.30 Uhr. Vor-anmeldungen möglich unter Tel. 0471 301155.Arbeitsamt Sterzing: Montag und Donnerstag, 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 –16.30 Uhr.Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Geschlossen am 12. August. Für dringende Fälle: Tel. 0471 975597 (Bozen).Sozialgenossenschaft Tagesmüt-ter: Sprechstunden jeden 1. Mon-

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tag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005.Anlaufstelle für Frauen in Gewalt-situationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: je-den ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330.Sprachencafè: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, Sterzing, „Ster-zinger Moos“, 9.00 – 11.00 Uhr (Tel. 339 8698659).Zeitbank: Jeden 1. und 3. Freitag im Monat, Sterzing, Neustadt 21, 16.00 – 17.00 Uhr.Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Je-den 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksal-tenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerzie-hende: SMS an 333 1516036 (Sa-bine).Die Außenstelle des Amtes für Ausbildungs- und Berufsbera-tung in Sterzing bleibt vom 15. Juli bis zum 18. August geschlossen. Büro Brixen: Tel. 0472 821281.

Vereine und Verbänd

KVW

6. Juli: Familienausflug nach Rid-naun (KVW Bezirksausschuss).7. Juli: Fahrt nach Galtür (OG Gasteig).25. und 26. Juli: Chinesisch-Koch-kurs, mit Phuong Chi Van Girtler, Jaufental, Vereinshaus, 19.30 Uhr. Anmeldung: Klemens, Tel. 348 7610987 (OG Jaufental).

KVW Sommercamps

22. – 26. Juli: Reiten – striegeln – Hufe kratzen (für Kinder ab 6 Jah-ren), jew. 5 Treffen, Pfitsch, Reitan-lage Wiesenhof, Mo. – Fr., 8.00 – 12.30. 2. Turnus: 19.08. – 23.08.15. – 19. Juli: Klettern mit Hanspe-ter, 5 Treffen, Sterzing und Umge-bung, Mo. – Fr., 13.30 – 17.00 Uhr.1. – 26. Juli: Sommererlebnisschule 2013, 20 Treffen, Sterzing, KVW Kurs-raum, jew. Mo. – Fr. 8.30 – 12.30 Uhr.8. – 12. Juli: Tanzende Märchenwelt (für Kinder von 6 bis 12 Jahren), 5 Tref-fen, jew. Mo. – Fr., 9.00 – 13.00 Uhr.

Infos und Anmeldung: KVW Bildung Bezirk Wipptal, Tel. 751152, [email protected], www.kvw.org

Jugenddienst/ Jugendtreff

10., 12, 19., 24, 26., und 31. Juli: Ausflüge (schwimmen, wandern, Rad fahren oder mit dem Zug) für Jugendliche von 11 bis 13 Jahren.15. bis 18. Juli: Fahrt zum Freizeitpark „Mirabilandia“ zwischen Ravenna und Rimini für Jugendliche ab 14 Jahren.22. bis 26. Juli: Hüttenlager der Jungschar.22. bis 26. Juli: Hip-Hop-Tanzwo-che für Kinder und Jugendliche von 7 bis 14 Jahren.6., 8., 20., 22. und 27. August: Mountainbiketour, Bergwande-rung, Schwimmbadbesuch, Bade-see, Klettergarten für Mittelschüler.22. bis 26. August: Chiemsee Reg-gae Summer für Jugendliche ab 16 Jahren.25. bis 31. August: Fahrt nach Tai-zè für Jugendliche ab 15 Jahren.Infos und Anmeldungen: Jugend-dienst/ Jugendtreff, Tel. 0472 767890

ElKi

Sommerspielgruppen im Juli und AugustTauschmarkt: Tel. 333 7866337; Di, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr; Mi, 9.00 – 11.00 Uhr; Fr, 15.00 – 17.00 Uhr.Infos: Tel. 768067; E-Mail: [email protected], www.elki.bz.it

Kolpingfamilie

14. Juli: Wanderung aller Koping-familien Südtirols ins Eggental. Nä-here Infos: Tel. 338 1039988.Jeden Mittwoch Seniorentreff in der Kolpingstube, 14.30 Uhr.

Märkte

2., 9., 16., 23. und 30. Juli: Sterzl-Markt, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.30 Uhr.4. Juli: Handwerkermarkt, Sterzing, ab 8.00 Uhr.5., 12., 19. und 26. Juli: Sterzinger Bauernmarkt, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.00 Uhr.5. und 20. Juli: Traditioneller Markt, Brenner, ab 8.00 Uhr.21. Juli: Flohmarkt, Sterzing, ab 8.00 Uhr.

MusikkapelleWiesen

WALDFESTWALDFESTWALDFESTWALDFESTWALDFESTWALDFESTam Sonntag, 21. Juli

im Gemeindepark von Wiesen(Bei Schlechtwetter in der Festhalle)

Ab 13.00 Uhr

Lattlschiefl í nSpezialit‰ ten:

Ochs am Spiefl

Wiesner Krapfen

10.00 Uhr Hl. Messe im Gemeindepark anschl. Frühschoppen mit der Jugendkapelle Wiesen und der Wiesner Böhmischen

13.00 Uhr Konzert der MK Stilfes 16.00 Uhr Konzert der MK Weitental

Ab 17.00 Uhr Stimmung mit den Südtiroler Gaudimusikanten

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kleinanzeiger

Stellenangebote

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ab September. Infos unter Tel. 820587 oder www.bzgeisacktal.it.Die Organisatoren des Orfeo Mu-sic Festival suchen 2 Studenten, die am Abend die Konzerte in dt./ital./engl. moderieren. Infos beim TV Sterzing, Tel. 765325.Einheimische Bedienung ge-sucht. Sonntag Ruhetag. Pizzeria Kolping, Tel. 765296.Einheimische Frau für Bügel- und Reinigungsarbeiten für 12 Stun-den wöchentlich gesucht. Tel. 338 4212846.Erfahrene, flotte einheimische Bedienung af sofort für Wochen-enden gesucht. Tel. 631158.

Stellengesuche

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‘s Lond, wo Milch und Honig fließn …Jo, iatz ban Honig kenn i mi nit aus, weil mier hobn nie Peidn ghobb, und so kaaf i ba mein frie-gern Nochbor va Zeit zi Zeit a kluens Glasl, weil der Henig jo souvl gsund sein soll.Ober ba der Milch woll, dört konn i schun a bissl mitredn. Ba mier derhueme, dert wou i augiwoxn bin, hobmer a olle Toge a Schwei-zer Kondl holbs oder dreiviertl-volle geliefert. Des hoaßt, do isch nit wie heint der Tankwogn kem-min, na, mier hobn die Milch mit ander Schuppege zi der Sennerei gfiehrt. Isch aa gongin. Und die greaßern Baurn hobn die Milch mit an Fuerwerk gschtellt. Gi-zouchn hot den Grottn mit die Gummireeder a Ross. Weil an Trakter hobn dert a die greaßern Baurn nou kuen ghobb.Vi der Milch hot man noar awie a Geld und a Jutte firn Focke kriegg. Und die Sennereimander hobn Kas und Butter gimocht.Heint geaht des olls awie ondert: Der Baur stellt den Inox-Ponze nebn die Stroße und in der Sen-nerei in der Stodt (weil die Stilfer und Stonger Sennerei gibbs long schun niemer) wearn noar Millio-nen Becherler Jogurt und Steckler Teabutter gimocht.Und zomp dass heint viel meahr Milch ungeliefert weart, isch sell scheinbor ollm nou zi wienig.Und beholfen hot man sich a schun: Man hott uenfoch die Baurn va außern Brenner einer-gilockt. Noar weards woll wieder passen.Weil sell isch amol olleweil gscheider as wie nou mehr Kieh richtn und mit zuegikaftn Hei fa woaß Gott wouher aufietern. Weil viel Kieh bringin schun viel Milch, ober holt viel Mist und Gil-le aa. Und wohin dermit?

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aus den gemeinden

Geburten

Brenner: David Da Soghe (16.05.2013, Sterzing). Valbona Aljiu (19.05.2013, Brixen). Ratschings: Martha Mair (19.05.2013, Sterzing). Magdale-na Winkler (23.05.2013, Sterzing). Paul Gschliesser (24.05.2013, Brixen). Dorian Moroder (25.05.2013, Sterzing). Laura Gas-teiger (24.05.2013, Sterzing). Han-na Volgger (29.05.2013, Brixen). Sterzing: Albana Gashi (04.05.2013, Sterzing). Loren-zo D’Apice (09.05.2013, Ster-zing). Grace Akoda (13.05.2013, Sterzing). Arianna Vareschi (20.05.2013, Sterzing). Sarah Ei-sendle (25.05.2013, Sterzing). Noah Brunner (31.05.2013, Ster-zing).

Todesfälle

Freienfeld: Wilhelm Unterhuber, 74, (05.05.2013, Bozen). Hans-Heinz Hofer, 52, (12.05.2013, Sterzing). Floriana Laner, 86, (20.05.2013, Pfitsch). Maria Nitz, 91, (31.05.2013, Brixen). Pfitsch: Paula Mühlsteiger, 58, (02.05.2013, Bozen). Ezio Arma-nini, 61, (22.05.2013, Pfitsch). Valentin Nagele, 68, (24.05.2013, Pfitsch).Ratschings: Josefa Oberstaller, 88, (13.05.2013, Sterzing).Sterzing: Ernst Leitner, 87, (02.05.2013, Sterzing). Karoli-na Mairamhof, 90, (06.05.2013, Sterzing). Hubert Rienzner, 89, (08.05.2013, Sterzing). Maria Mo-sele, 78, (08.05.2013, Sterzing). Stefan Nestl, 80, (13.05.2013, Oberhausen). Erich Kinzner, 84, (15.05.2013, Sterzing). Ger-traud Eisendle, 71, (19.05.2013, Brixen). Rosalinda Sparber, 65, (21.05.2013, Sterzing). Johann Wieland, 92, (22.05.2013, Ster-zing). Alberta Marchetti, 85, (22.05.2013, Sterzing). Karl Heid-egger, 88, (27.05.2013, Sterzing). Maria Gossner, 90, (28.05.2013, Sterzing). Paula Messner, 89, (30.05.2013, Sterzing).

Eheschließungen

Freienfeld: Monika Faistnauer

und Helmut Rainer (11.05.2013, Trens). Katharina Hasler und Ar-thur Schenk (25.05.2013, Stilfes). Maria Regina Locher und Gilbert Nitz (25.05.2013, Sarntal).Pfitsch: Kathrin Tratter und Ste-fano Fontana (11.05.2013, Wie-sen). Verena Monichi und And-rea Rizzato (16.05.2013, Dubai). Ratschings: Sandra Ibba und Andreas Larch (11.05.2013, Rat-schings). Irmgard Wieser und Paul Plank (18.05.2013, Rat-schings). Sterzing: Tanja Dembech und Günther Rainer (25.05.2013, Sterzing).

Baukonzessionen

Brenner: Hermann Heidenber-ger, Gossensaß, Schulweg 1: Sa-nierung Dachgeschoss, Bp.43, K.G. Gossensaß. Martin Prast, Giggelberg 22: Überdachung der Mistlege, Gp.492, K.G. Brenner. Albert Eisendle, Armin Eisendle, Margareth Messner, Pflersch 173: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.290, K.G. Brenner. Fernwärme Brenner GmbH: Fernwärmenetz, Gp.144/14, K.G. Brenner.Freienfeld: Erich Leitner, Franz Leitner, Egg 14: Energetische Sa-nierungsarbeiten im Wohntrakt, Bp.460, K.G. Stilfes. Alfred Hasler KG, Trens, Handwerkerzone 8: Sanierung „Neue Post“, Bp.175, Gp.586/7, K.G. Trens. Robert Wie-ser, Stilfes: Abbruch und Wieder-aufbau des lw. Geräteschuppens, Bp.598, Gp.815/3, K.G. Stilfes. Gemeinde Freienfeld: Neubau der Tribünen und der Außenge-staltung der Sportzone Freien-feld, Gp.552/3 und 552/4, K.G. Trens. Hubert Fleckinger, Ritzail 81: Errichtung eines lw. Geräte-schuppens, Bp.331, Gp.1058/2 und 973/2, K.G. Mauls. Johann Sparber, Agatha Wieser, Stilfes 80: Erweiterung des Wohnhau-ses und energetische Sanierung, Bp.380, K.G. Stilfes. Maria Schwit-zer, Ferdinand Sparber, Stilfes 81: Erweiterung des Wohnhau-ses und energetische Sanierung, Bp.379, K.G. Stilfes. Norbert Ba-cher, Sprechenstein: Errichtung eines Heustadels, Gp.347/5, K.G.

Trens. Italcombi AG, Gewerbe-zone Reifenstein 16: Erweite-rung der Logistikfläche, Bp.664, Gp.1269/65, K.G. Stilfes. Wilfried Benedikter, Trens, Leitenweg 2: Energetische Sanierung des Ge-bäudes, Bp.10/5, K.G. Trens.Pfitsch: Karl Tötsch, Kematen 73C: Errichtung eines Hackschnitzelsi-los, Bp.536, K.G. Pfitsch. Ernst Rai-ner, Fußendras 33: Asphaltierung der Hofzufahrt, Bp.605, Gp.650 und 2064/4, K.G. Pfitsch. Peter Gschnitzer, Wiesen, Geirweg 78A: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohnhau-ses, Bp.555, K.G. Wiesen. Norbert Lapper, Dolores Leitner, Kematen 75A: Umgestaltung des Balkons in einen Wintergarten, Bp.560, K.G. Pfitsch. Hewa KG, Bozen: Teilung des Betriebsgebäudes Ex-Planor und Errichtung eines Tores, Bp.426, K.G. Wiesen. Mas-simo Gennaro, Ratschings: Än-derung der Zweckbestimmung von Büro in Wohnung, Bp.714, K.G. Wiesen.Ratschings: Ratschings-Jaufen GmbH, Innerratschings: Er-neuerung der Aufstiegsanlage „Rinneralm“, Bp.476, Gp.1799/2, K.G. Ratschings. Mauro Conci, Telfes: Errichtung einer Struktur in Stahlbeton hinter dem Ge-bäude, Bp.208, Gp.992/2, K.G. Telfes. Elektrogenossenschaft Jaufental GmbH, Mittertal: Erset-zung eines Teilstückes der M.S.-Freileitung durch ein M.S.-Kabel. E-Werk Rauscherbach OHG, Un-tertelfes: Erweiterung des Klein-wasserkraftwerkes am Mühl-bachl, Gp.1010/108, 1010/109 und 1010/110, K.G. Telfes. Rudolf Kruselburger, Ridnaun, Untere Gasse 8: Errichtung einer Dach-gaube, Bp.297, K.G. Mareit. Klaus Vorhauser, Gasteig, Mühlbachl-weg 7: Errichtung eines Winter-gartens, Bp.333, K.G. Jaufental. Thomas Siller, Mareit, Mühle 7: Sanierung und energetische Verbesserung des Wohnhauses, Bp.417, K.G. Mareit. Sterzing: Friedrich Fichter, Tschöfs: Planierungsarbeiten und Errichtung von Feldwegen in Raminges, Gp.733/1, K.G. Thuins. Andrea Silke Nestl, Ried: Erweiterung des lw. Gebäu-

des, Bp.116, K.G. Ried. Andrea Brunner, Johann-Kofler-Straße: Errichtung eines Wohnhauses, Gp.990, K.G. Sterzing. Rainer & Co. OHG, Philipp Rainer, Jaufen-str.110: Bauliche Umgestaltung, Bp.273, K.G. Thuins. Christoph Leider, Martin Leider, Unter-ackern 15: Bau einer Überda-chung mit Errichtung einer Stützmauer, Teilsanierung der Dachkonstruktion und Montage einer Photovoltaikanlage, Bp.35, K.G. Thuins. Bezirksgemeinschaft Wipptal: Umbau der Trainings-wohnungen im 2. Obergeschoss des Sozialzentrums Fugger und Sanierung der Balkone, Bp.727, K.G. Sterzing. Pension Frick KG, Deutschhausstr.22: Errichtung eines Fensters und Neuerrich-tung des Grenzzaunes, Bp.185, K.G. Thuins. Anton Strickner, Un-terackern: Durchführung einer Geländeveränderung, Bp.34/2, Gp.555, 556/1 und 571, K.G. Thuins. Federica Perini, Weg in die Vill 9: Bauliche Umgestal-tung des Gebäudes, Bp.134, K.G. Thuins. Antonio Tucci, Ralsergas-se 12: Errichtung eines Balkons, Bp.84, K.G. Sterzing. Alminter-essentschaft Raminges, Tschöfs: Abbruch und Wiederaufbau ei-nes Almstadels, Gp.526/1 und 535/7, K.G. Tschöfs. Marianna Blasbichler, Gänsbacherstr.17C: Errichtung einer Photovoltaik-anlage, Bp.1024, K.G. Sterzing. Giuseppe Moresco, Giovanna Parise, Löweneggstr.2: Anbrin-gung einer Photovoltaikanlage, Bp.446, K.G. Thuins. Bezirksge-meinschaft Wipptal: Errichtung des Gesundheits- und Sozial-sprengels Wipptal im St.-Jakob-Weg, Bp.657, Gp.160/1, 160/8 und 160/9, K.G. Sterzing. Goff-redo Grassani, Tschöfs 97: Bauli-che Umgestaltung, Bp.196, K.G. Tschöfs. Polig KG, Tschöfs 94: Errichtung von Räumlichkeiten für den Einbau einer Hackschnit-zelheizung, Bp.195, K.G. Tschöfs. Walter Holzer, Tschöfs: Erweite-rung des Heustadels, Gp.250, K.G. Tschöfs.

Funde und Verluste

siehe www.fundinfo.it

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Der Erker _ erscheint monatlich in einer Auflage von 6.600 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St.

Bürozeiten : Montag - Freitag:8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 UhrDienstag und Freitag Nachmittaggeschlossen

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Sportredaktion: Bernhard Fichter (bf), [email protected]

Redaktion italienischer Teil:Alberto Perini (ap)

Sekretariat/ Werbung:Erna Eisendle ([email protected])

Grafik & Layout: Alexandra Martin([email protected])

Mitarbeiter dieser Nummer: Gün-ther Ennemoser (rr), Hans Heiss, Astrid Kofler, Harald Kofler, Luis Palla, Karl-Heinz Sparber, Chiara Martorelli (cm), Mirko Minzoni (mm)

Druck: Tezzele by Esperia, Bozen

Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahres-schutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro.

Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9. 12. 1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen.Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, ab-zuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar.Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art aus-schließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

impressumvor 100 jahren

05.07.1913 (Der Verkehr über die Jaufenstraße). Seit Wieder-eröffnung der Jaufenstraße (7. Juni) haben 76 Privatautos die Strecke Sterzing - Jaufenpaß – Meran oder umgekehrt passiert. Die windigen und kalten Tage hatten den Verkehr sehr beein-trächtigt. Erst in den letzten ab-gelaufenen acht Tagen hob sich die Frequenz auf durchschnitt-lich 4 Autos im Tag. Die k. k. Postautomobile haben im ers-ten halben Monat ihres Verkeh-res (16. Juni bis 1. Juli) 120 Per-sonen von Meran nach Sterzing befördert. In umgekehrter Rich-tung dürften bei 100 Personen gefahren sein. Die Hauptreise-saison beginnt bekanntlich erst Mitte Juli. (Brixener Chronik)

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05.07.1913 (Pfitsch. Diebstahl). Zu dem gemeldeten Diebstahl beim Berger Karl hier hat sich her-ausgestellt, daß der Täter mit dem gestohlenen Speck talauswärts wanderte und auch eine Sack-uhr mitgehen ließ. Ein Quantum Speck hat er am 30. Juni früh im Gemeindegebiete Trens an wel-sche Arbeiter verkauft und hat sich hierauf gegen Stilfes gewen-det. Der Dieb ist untersetzter Na-tur, hat mageres Gesicht, ist zirka 30 Jahre alt, trägt dunklen Have-lock mit Kapuze und macht den Eindruck eines Bauern. (Brixener Chronik)

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11.07.1913 (Sterzinger Ge-gend. Bergbeleuchtung). Wahr-haft großartig gestaltete sich hier die Bergbeleuchtung am 29. Juni. Der ganze Talkessel mit sei-nen Seitentälern bis zu den Stu-baier Gletschern und dem Jau-fen, auf der Amthorspitze, Roß-kopf, die Gebirge gegen den wil-den See und gegen den Zinseler waren dicht mit Feuern besät. Ich glaube kaum, daß die hiesi-ge Bevölkerung von irgendeiner in ganz Tirol übertroffen wur-de, obwohl am Herz Jesusonn-tag ebenso gefeiert wurde. Das Herz muß einem wahrhaft vor Freude schlagen, wenn man die

Beleuchtungen mit den Sonn-wendfeuern vergleicht, welche die Deutschnationalen und ihre Schleppträger in Sterzing ver-anstalteten. Diese scheinen, ne-benbei gesagt, einen schlechten Begriff von Mein und Dein zu haben, denn trotz strengen Ver-botes der Grund- und Holzbesit-zer, kommen sie alljährlich, um uns das Holz zu verbrennen, in-dem sie mit Axt und Beil bewaff-net am Sonntag arbeiten wie an einem Werktage. Besonders hervorgetan haben sich heu-er einige Sterzinger, welche ne-ben ihren Schimpfereien gegen die Bauern besonders über das „Bötl“ loszogen, als einem ge-meinen Hetzblatt, das bald kein vernünftiger Bauer mehr halte (…). (Tiroler Volksbote)

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11.07.1913 (Franzensfeste. Eine aufsehenerregende Mordtat). Am 27. Juni vormittags fischten im Eisak zwei Herren aus Mitte-wald und bemerkten plötzlich in der Mitte des Flußbettes den nackten Fuß eines Menschen aus dem Wasser hervorragen. Mit Hil-fe der sofort herbeigerufenen Gendarmerie gelang es mit un-säglicher Mühe, die Leiche, die Artilleristenuniform trug, zu ber-gen. Die Untersuchung ergab, daß der Leichnam mehrere Stich-wunden aufwies, die mit einem Bajonett mit großer Wucht ge-führt worden waren. Vier Stiche gingen direkt durchs Herz, so daß der Tod sofort eingetreten sein muß. Wie die Untersuchung er-gab, heißt der Ermordete Fischin-ger und ist nach Hötting bei Inns-bruck zuständig. Der Unglückli-che, der eben in Urlaub ging, wur-de zweifelsohne erstochen und die Leiche sodann in den Fluß geworfen. Als verdächtig wur-de der 19jährige Senner Thomas Fischnaller aus Meransen verhaf-tet. Man ist hiemit nach unserer Meinung wohl nicht auf der rich-tigen Spur. – Mit 1. Juli 1913 ist der neue Herr Pfarrer eingestan-den – zum großen Leidwesen der Sozizeitung, der es am liebsten wäre, es gebe hier überhaupt kei-nen Seelsorger. Den Scheidenden

hat sie wohl fast in jeder Nummer beflegelt. (Tiroler Volksbote)

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12.07.1913 (Sterzing. Witte-rung). Seit etwa 14 Tagen ha-ben wir fortgesetzt eiskaltes, vielfach regnerisches Wetter und im Hochgebirge Schnee-gestöber. Trotzdem ist seit eini-gen Tagen ein erheblicher Frem-den- und Touristenverkehr zu verzeichnen. Mehrere Gasthö-fe sind schon von Fremden voll besetzt. Die schlechte Witterung aber hemmt den Verkehr und macht Touren ins Hochgebirge unmöglich. Besonders die Al-penwirtschaft leidet unter den gegenwärtigen Witterungsver-hältnissen. (Brixener Chronik)

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15.07.1913 (Sterzing. Verschie-denes). In der Lan bei Sterzing starb am 11. Juli die Wolfbäuerin Gertraud Trenkwalder.– Am 13. Juli nachmittags ver-anstaltete der Radfahrerverein von Sterzing unter Mitwirkung der Städtischen Bürgerkapel-le einen Blumenkorso. Hernach war gemeinschaftlicher Ausflug nach Bad Möders.– Am 13. Juli starb in Franzens-feste der dort auf Ernteurlaub weilende Kaiserjäger Ludwig Duiner an Kopftyphus. Der Ver-storbene ist ein Sohn des pensi-onierten Weichenwächters Mat-thias Duiner und ist erkrankt, als er wieder zu seiner Kompanie einrücken sollte.– Der Katholische Arbeiterver-ein von Sterzing hielt am 13. Juli nachmittags in Gasteig seine Monatsversammlung ab. Refe-riert wurde über die Sonntags-ruhe.– Am 14. Juli findet in Lusten-au die Trauung des Herrn An-ton Franz, Chauffeurs in Barmen, Deutschland, mit Fräulein Ka-rolina Gitterle, Tochter des ver-storbenen Kaminfegermeisters Alphons Gitterle von Sterzing statt. (Brixener Chronik)

Zusammengestellt vonKarl-Heinz Sparber

Page 88: Erker 07 2013

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