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Ernährung im Alter von Roland Probst im Altersheim Steig
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by Roland Probst
Ernährung im Alter
Ziel einer gesunden Ernährung:
Verlängerung der krankheitsfreien Lebensspanne
Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität durch
-Reduzierung der physiologischen Altersveränderungen-Vermeidung bzw. Verzögerung von Krankheiten
-Verhindern vorzeitiger Pflegebedürftigkeit
Es muss im Alter verstärkt sowohl auf dieernährungsphysiologische Qualität als auch auf
altersgerechte Ernährungsform geachtet werden
Energiebedarf � wünschenswerte Zufuhr
� Faustformel zur Berechnung des Grundumsatzes:1 kcal (oder 4,2 kj) x kg Körpergewicht x 24 Stunden
� multipliziert mit einem Aktivitätsfaktor (PAL) zwischen
1,2 (geringe Aktivität) bis zum Extrem von 2,4 ergibt denGesamtumsatz
� Andere Faustformel zum Gesamtumsatz:30 �35 kcal pro kg Körpergewicht
Empfehlenswerte Zufuhr an Eiweiss
� Für gesunde Erwachsene 0,8 g/kg Körpergewicht� Für Ältere etwas höher, bei Hochbetagten oder
best. Erkrankungen bis 1,5 g teilweise noch mehr
oder:� 15 bis 20% der Energiezufuhr
Gute Eiweissquellen� Mageres Fleisch und magerer Fisch� Milch und Milchprodukte
� Eier, Sojaprodukte wie Tofu
� Hülsenfrüchte, Kartoffeln (in Kombination mit Eiern)
Günstige Kombinationen von Eiweiss� Kartoffeln mit Milchprodukten
� Kartoffeln mit Eiern
� Getreide mit Milchprodukten� Hülsenfrüchte mit Milchprodukten
Beispiele:- Geschwellte mit Quark- Milchreis
- Haferflockenbrei
- Linsensuppe mit Rahm und Kartoffelwürfel
- Quark- Joghurtspeise als Dessert
Flüssigkeitszufuhr� Insgesamt ca. 2,5 l Flüssigkeitszufuhr (inkl. fester Speisen)� Richtwert für die Gesamtwasserzufuhr:
30-40 ml pro kg Körpergewicht
Empfehlung: nicht unter 1500 ml zuführenGeeignet sind :
Mineralwasser (eher wenig Kohlensäure oder still)
Kräuter- und Früchtetees, verdünnte Fruchtsäfte, Molke u.a.
Besonders Demenzkranke trinken oft zu wenig, weil:
� Sie es vergessen, �keine Zeit� haben
� Sie weniger Durst spüren� Sie zwar Durst haben, es aber nicht mitteilen können
� Sie zwar Getränke im Zimmer haben, diese aber nicht
öffnen oder nicht erreichen können
� Aus Gewohnheit� Aus Gründen des �Benimms�
� Aus Sparsamkeit
� Um weniger auf die Toilette zu müssen� Weil sie Schluckbeschwerden haben
Mögliche Gegenmaßnahmen
� regelmässig zwischendurch anbieten� Trinkrituale einführen
� Auch nachts Getränke anbieten
� Früh am Tag schon beginnen� Häufiger die Trinkvorlieben erfragen (können sich ja ändern)
� Abwechseln in Farbe, Temperatur, Geschmack usw.
� Eventuell andicken, Schluckbeschwerden klären und evtl. therapieren� U.a.
Einige Hinweise zu Schluckbeschwerden
� Art und Konsistenz der Nahrung beachten
(Fliesseigenschaften, Temperatur,Geschmack)� Sitzhaltung prüfen
� Sehen und riechen lassen
� Einstellung zum Essen fördern, zusätzliche Informationen geben
� Vorlieben und Abneigungen beachten� Morgens geht schlucken oft besser als am Abend
� Wenn Schluckübungen oder ähnliches bei Patienten mit Schluck-
beschwerden gemacht werden sollen, einige Stunden vorherSondenkost aussetzen
Die Lebensmittel�pyramide� für Senioren� 8 Portionen Getränke mit je 250 ml� 6 oder mehr Port. Brot, Cerealien, Reis, Nudeln
� 3 oder mehr Port. Gemüse
� 2 oder mehr Port. Obst� 2 oder mehr Port. Fleisch, Fisch, Eier, getr. Bohnen, Nüsse
� 2 oder mehr Port. Milch, -produkte
� Wenig Fette, Öle, Süssigkeiten
� Evtl. Supplemente (Zusatznahrung)
Anforderungen an die Verpflegung für Senioren im Heim� Freude am Essen wecken
� Auswahlmöglichkeit
� Täglich mind.1x Salat, Frisches Gemüse
� Mind. 1x Obst pro Tag� Milch- und Milchprodukte in Vielfalt
� Brot in mehreren Variationen
� Fleisch 2 bis 3x pro Woche reicht in der Regel� Fisch
� Viele Kräuter
� Fünf Mahlzeiten ( inkl. Znüni und Zvieri)� Getränkeangebot über den ganzen Tag
� Neue Lebensmittel und Speisen vorsichtig schrittweise einführen
� Nur in Ausnahmefällen pürierte Kost
� Speisepläne ansprechend gestalten, evtl. Fotos
Häufige Ernährungsgewohnheiten von Senioren� Sie verzehren oft zu wenig Milchprodukte� Viele bevorzugen Kompotte, Pudding, Weißbrot, weiches Gemüse
� Viele trinken zu wenig
� Sie essen zu viel �ungesunde� Fette� Viele haben Schwierigkeiten mit Fleisch und faserreichem Gemüse
� Viele lehnen nährstoffreiche Eierspeisen als �ungesund� ab
� Senioren messen aber auch der Frische und dem guten Geschmack
die grösste Bedeutung bei und bevorzugen einheimische und regionale Produkte und geringe Verarbeitung
Tägliche Mindestnahrungsaufnahme im hohen Alter
� Eine warme Mahlzeit
� Ein Stück Obst� Eine Portion Gemüse oder Salat
� Ein Glas Milch und Joghurt, Quark, Käse
� Eine Scheibe Vollkornbrot
� Ein Stück Fleisch, Fisch oder Eier