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Erneuerbare Energien – Technik und AuswirkungenVortrag 28.11.2013
Irene KnauberLeiterin Service / Produktion
Erneuerbare Energien
• Erneuerbare oder regenerative bzw. alternative Energie ist Energie, die bei Nutzung durch den Menschen unerschöpflich ist bzw. die sich auch bei Nutzung durch den Menschen neu bildet.
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber2
Erneuerbare Energien
• Wasser• Beginn der Nutzung vor 5.000 Jahren in China• 1880 erstes Wasserkraftwerk (Northumberland)
• Wind• Beginn der Nutzung vor über 1.300 Jahren im vorderen Orient• 1887 erste Windkraftanlage zur Stromerzeugung (Schottland)
• Sonne• Nutzung seit 1958• Hauptförderländer Deutschland, Spanien, Japan…. (China an 8ter Stelle)
• Biomasse• Älteste genutzte Energieform• Erschließbares Potenzial 18% des deutschen Energiebedarfs
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber3
Wasserkraft - Wasserräder
428.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
Oberschlächtig:Wasserzufuhr über einen Zulauf von obenFallhöhe 3-7mWirkungsgrad ca. 75%
Mittelschlächtig:Wasserzufuhr über Leitschaufel etwa mittig (Nabenhöhe)Fallhöhe 0,5-3mWirkungsgrad ca. 75%
Unterschlächtig:Wasserzufuhr unterhalb der AchseWirkungsgrad ca. 40%
Stoßrad:Nutzung kinetische Energie des WassersWirkungsgrad 10 – 15%
Wasserkraft - Turbinen
528.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
Pelton-TurbineFreistrahlturbine, Funktionsweise ähnlich wie WasserradFallhöhe 20m – 2.000m, geringe Wassermenge
Kaplan-TurbineAxiale Anströmunggeringe Fallhöhe, große WassermengeRohrturbine:Weiterentwicklung der Kaplan-Turbine für sehr geringe FallhöheStraflo-Turbine: Generator und Rohrturbine bilden eine Einheit
Francis-TurbineFallhöhe bis über 500mKann auch als Pumpe betrieben werden
Wasserkraftwerk
• Niederdruckkraftwerk Fallhöhe bis 25m• Mitteldruckkraftwerk Fallhöhe bis 100m• Hochdruckkraftwerk Fallhöhe > 100m
• Laufwasserkraftwerk ohne Stauraumbewirtschaftung• Kontinuierliche Nutzung des abfließenden Wassers• Fließgewässer darf nicht aufgestaut werden
• Laufwasserkraftwerk mit Stauraumbewirtschaftung• kontinuierliche Nutzung des abfließenden Wassers• Fließgewässer kann oberwasserseitig aufgestaut werden
• Speicherkraftwerk• Natürliche Zuflüsse, Schmelz- und Regenwasser werden in einem Speicherbecken
zurückgehalten• Nutzung erfolgt nach Bedarf
628.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
Wasserkraftwerk
728.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
• Pumpspeicherkraftwerk• Natürliche Zuflüsse, Regen- und Schmelzwasser werden in einem Speicherbecken
zurückgehalten• Weiteres Wasser wird aus dem sogenannten Unterbecken in das Oberbecken
(Speicherbecken) gepumpt. Als Unterbecken kann sowohl ein separates Speicherbecken, als auch ein Flusslauf dienen.
• Nutzung / Energieproduktion erfolgt nach Bedarf
• Gezeitenkraftwerk • nutzt Ebbe und Flut
• Wellenkraftwerk• Nutzt die kinetische Energie der Meereswellen• Prinzip der schwingenden Wassersäule, Absorbersysteme• 1. Wellenkraftwerk mit 300 kW 08.Juli 2011 in Betrieb genommen (Mutriku,
Spanien)
Wasserkraftwerk Hausen (2011)
828.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
Wasserkraftschnecke• Gute Verträglichkeit von
Wassermengenschwankungen• Gute Verträglichkeit von Treibgut• Geringe Fallhöhe, guter Wirkungsgrad • Gute Verträglichkeit für Fischabstieg
Kraftwerk Hausen• Installierte Leistung 470 kW• 1.900.000 kWh/Jahr durchschnittliche
Produktion• 2 Wasserkraftschnecken, jeweils 19 Meter
lang und 55 Tonnen schwer
Ausbauabfluss: 11 m³/s , MQ Wiese: 11,4 m³/s, Fischpass 0,35 m³/s
WasserkraftFischaufstieg
928.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
• Fischlift• Kraftwerk Wyhlen
Fischlift in Wyhlen (2005)
WasserkraftFischaufstieg - Fischabstieg
1028.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
Kraftwerk Rheinfelden• Raugerinne Becken-Fischpass
• Kleine Becken werden miteinander verbunden, Fische können den Höhenunterschied schrittweise überwinden
• Lockströmung zur Orientierung der Fische• Ruhezonen
Fische passieren beim Abstieg auch die Turbinen, Mortalität ist abhängig von der Turbinenbauweise: je langsamer die Turbine läuft, je weniger Schaufeln sie hat, desto geringer ist die Mortalität
WasserkraftFischaufstieg - Fischabstieg
1228.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
Wasserkraftwerk RheinfeldenUmgehungsgewässer
Wasserkraftwerk RheinfeldenUmgehungsgewässer und Fischpässe
1328.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
Fischzählung am Umgehungsgewässer und im Vertical-Slot-Fischpass – Vergleich mit Zählung 2005/2006
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber14
Fischzählung am Umgehungsgewässer und im Vertical-Slot-Fischpass – Vergleich mit Zählung 2005/2006
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber15
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Verbesserung der Durchgängigkeit für FischeFischaufstiegsanlagen Bilanz 2004 bis 2017 für 7 Kraftwerke zwischen Basel und Aaremündung
• Ausgangslage:• 10 Fischpassanlagen• 0 Umgehungsgewässer
• Ziel 2017:• 14 Fischpassanlagen• darunter 3 Umgehungsgewässer (Rheinfelden, Ryburg-
Schwörstadt, Albbruck-Dogern)• darunter 4 neue Fischpässe (2x in Rheinfelden,
Albbruck-Dogern, Augst)• darunter 5 optimierte Anlagen (2x Wyhlen, Ryburg-
Schwörstadt, 2x Laufenburg)
1m zusätzliche Nabenhöhe = 1% zusätzlicher Ertrag
Entwicklung Windenergie Entwicklung der durchschnittlichen Leistung
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Quelle: BWE, 2010
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber
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23.569 Windkraftanlagen 32.180 MW installierte Leistung
http://windmonitor.iwes.fraunhofer.de
Windpotential und Windkrafterzeugung
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800
900
1.000
0 5 11 16 21 26Windgeschwindigkeit [m/s]
Häu
figke
it [h
/a]
ca. 15 % der Zeit
• Die Nennleistung einer WEA wird an einem Binnenlandstandort nur zu einem geringen Anteil der Betriebszeit erreicht.
• Eine Erhöhung der Nennleistung (Stichwort: 5 MW-Anlagen) würde zu einem schlechteren Ausnutzungsgrad führen, wenn die Rotorkreisfläche nicht mindestens im gleichen Verhältnis steigt.
• Statt in Bezug auf die künftige WEA-Entwicklung auf große Nennleistungen zu setzen, sollte auf ein geeignetes Verhältnis aus Nabenhöhe, Nennleistung, und Rotorkreisfläche abgestellt werden.
• Bei derzeit baulich möglichen Dimensionen ist dies bei WEA mit bis 3 MW Leistung optimal.
Quelle: EnBW Erneuerbare Energien GmbH
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber
Umweltverträglichkeitsstudie Windkraft
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Die UVS (Umweltverträglichkeitsstudie) enthält Angaben über die Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt:
– Menschen, Tiere und Pflanzen– Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft– Kulturgüter und sonstige Sachgüter,– sowie deren Wechselwirkungen
Bestandsaufnahme der Schutzgüter• Landschaftsbild• Schall- und Schattenwurfimmissionen bezogen auf vorhandene oder geplante Bebauung• Auswirkungen auf Tiere (hier im Schwerpunkt Brut-, Rast- oder Zugvögel, Fledermäuse)• Auswirkungen auf Kultur- und sonstige Sachgüter• Auswirkungen auf Pflanzen, Boden und Wasser • Auswirkungen für Luft und Klima
FFH-Verträglichkeit und biologische Kartierung
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber
BMU - E I 1 Erneuerbare Energien in Deutschland 2012
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Beitrag der erneuerbaren Energien zur Strombereitstellung in Deutschland
0
20.000
40.000
60.000
80.000
100.000
120.000
140.000
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
[GW
h]
Wasserkraft Windenergie
Biomasse * Photovoltaik
* Feste und flüssige Biomasse, Biogas, Klär- und Deponiegas, biogener Anteil des Abfalls; 1 GWh = 1 Mio. kWh;Aufgrund geringer Strommengen ist die Tiefengeothermie nicht dargestellt; StromEinspG: Stromeinspeisungsgesetz; BauGB: Baugesetzbuch; EEG: Erneuerbare-Energien-Gesetz;
Quelle: BMU - E I 1 nach Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat); Hintergrundbild: BMU / Christoph Edelhoff; Stand: Februar 2013; Angaben vorläufig
EEG:April 2000
EEG:August 2004
StromEinspG: Januar 1991 - März 2000
EEG: Januar 2009
Novelle BauGB:November 1997
EEG:Januar 2012
Netzsituation - Mai 2013Übergabeleistung vorgelagertes Netz
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber23
Problematik Spannungshaltung bei dezentralen Einspeiseanlagen
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber24
Systemstabilitätsverordnung (SysStabV) – Verordnungsgrund
Systemgefährdung durch dezentrale Erzeugungsanlagen
• die bisher geltenden Richtlinien u.a. „Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz“ haben in der Vergangenheit festgelegt, dass sich Erzeugungsanlagen bei einer Frequenz von 50,2 Hz vom Netz trennen müssen
• durch massiven Zubau dezentraler Erzeugungsanlagen besteht Gefahr einer Systemgefährdung, wenn sich ca. 9 GW PV-Anlagen bei einer Frequenz von 50,2 Hz schlagartig vom Netz trennen - dies entspricht der Leistung von ca. 9 bis 13 Großkraftwerken – es kann zu einem großräumigen Ausfall des Stromnetzes inTeilen Deutschlands führen, ggf. zu einem europaweiten Blackout
• zur Beseitigung des Risikos einer Systemgefährdung müssen die Wechselrichter von Bestandsanlagen umgerüstet werden um ein gleichzeitiges An- und Abschalten der Anlagen zu vermeiden
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber
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Abschaltreihenfolge Erzeugungsanlagen
KWK-Anlagen > 100kW
Konventionelle Kraftwerke
Wind
PV-Anlagen > 100kWp
Biomasse
Wasser
PV-Anlagen < 100kWp
Durch das EEG geregelt
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber26
Zentrale Mechanismen des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien
• Unverzüglicher und vorrangiger Anschluss von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien
• Unverzügliche und vorrangige Abnahme, Übertragung, Verteilung und Vergütung dieses Stroms durch den Netzbetreiber
• Mindestvergütung durch das Gesetz definiert• Vergütungszahlung über definierten Zeitraum, in der Regel 20 Jahre• Bundesweiter Ausgleich des abgenommenen Stroms• Einspeisemanagement nur im Falle von Engpässen
Abwicklung Aufgabe der regulierten Netzbetreiber
2828.11.2014
Erneuerbare Energien / Irene Knauber
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"Die wutbürgerfreie Energieerzeugung gibt es nicht.„Peter Ramsauer (*1954) Bundesverkehrsminister*Quelle: DIE ZEIT
28.11.2014Erneuerbare Energien / Irene Knauber