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Eroffnung des 7. Kongresses durch den stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Veterinarmedizinischen Gesellschaft Prof. Dr. ROSENBERGER Herr Staatssekretar! Magnifizenz! Spektabilitaten und Prasidenten! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In Vertretung des leider erkrankten Vorsitzenden, Herrn Prof. Dr. RENK, habe ich den ehrenvollen Auftrag, den 7. Kongrei3 der Deutschen Veterinar- medizinischen Gesellschaft zu eroff nen. Unsere Vereinigung als Reprasentantin der veterinarmedizinischen Wissenschaft in unserem Lande besteht jetzt 15 Jahre. Sie ist ein freiwilliger Zusammenschlufl von Tierarzten zur Pflege und Forderung der tierarztlichen Wissenschaft und ihrer Nutzanwendung. Zur Erfullung dieses Zweckes werden unter anderem Zusammenkunfte unter- schiedlicher Art veranstaltet. Einerseits sind es zentrale Kongresse, die regel- mai3ig alle zwei Jahre hier in Bad Nauheim fur alle Mitglieder stattfinden, andererseits sind es Tagungen oder Symposien der einzelnen Arbeitsgebiete oder Fachgruppen, die teils jahrlich, teils aber auch in unregelmafligen Ab- standen an wechselndem o r t abgehalten werden. Letztere werden im wesent- lichen von Spezialisten besucht, die Fragen ihres eigenen Fachgebietes behan- deln. Es liegt auf der Hand, dai3 solche Tagungen besonders fruchtbar sind, weil sich neue Forschungsergebnisse unter Fachwissenschaftlern gleicher Rich- tung eingehender behandeln und Gedanken und Erfahrungen zwangloser austauschen lassen als bei einem grofleren, heterogenen Teilnehmerkreis. Der liohe Wert solcher Spezialtagungen ist daher unbestritten. Bei den gemein- samen Kongressen wie dem heutigen, die Kollegen aus allen Sparten der veterinarmedizinischen Wissenschaft und Praxis zusammenfuhren, ist es da- gegen ublich, Probleme oder Themen in den Mittelpunkt zu stellen, die mehr von allgemeintierarztlichem und auch off entlichem Interesse sind. Fachver- tieter verschiedener Gebiete liefern ihre Beitrage, so dai3 die Teilnehmer einen Oberblick uber den jeweiligen Stand der Erkenntnisse erhalten. Daruber hin- aus sollen diese gemeinsamen grof3en Tagungen die Einheit der Veterinar- medizin wahren helfen und in den Teilnehmern aus allen Zweigen unserer Wissenschaft und Praxis das Gefuhl der Zusammengehorigkeit starken und erhalten. Als Generalthema unseres diesjahrigen Kongresses wurden ,,Die Ge- schwulstkrankheiten der Tiere" gewahlt. Das Tumorproblem ist heute ein vordringliches Anliegen der gesamten Medizin und zahlreicher naturwissen- schaftlicher Forschungsgebiete. Wenn man von ihrem sehr unterschiedlichen Ausmai3 absieht, gibt es in der einschlagigen Grundlagenforschung vie1 Ge- meinsames bei der Human- und Veterinarmedizin in der Fragestellung und in der Methodik. Daher freuen wir uns ganz besonders, dai3 einige namhafte Krebsforscher aus der Humanmedizin und Biologie sich zu Vortragen uber gleichermai3en interessierende Themen bereit erklart haben. In diesem Zusammenhang darf darauf hingewiesen werden, dai3 es Tier- arzte waren, welche als erste die Virusatiologie bosartiger Geschwulstkrank- ' Zbl. Vet. Med., Reihe B, Bd. 15, Heft 1 1

Eröffnung des 7. Kongresses dureh den stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft Prof. Dr. Rosenberger

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Page 1: Eröffnung des 7. Kongresses dureh den stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft Prof. Dr. Rosenberger

Eroffnung des 7. Kongresses durch den stellvertretenden Vorsitzenden

der Deutschen Veterinarmedizinischen Gesellschaft Prof. Dr. ROSENBERGER

Herr Staatssekretar! Magnifizenz! Spektabilitaten und Prasidenten! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

In Vertretung des leider erkrankten Vorsitzenden, Herrn Prof. Dr. RENK, habe ich den ehrenvollen Auftrag, den 7. Kongrei3 der Deutschen Veterinar- medizinischen Gesellschaft zu eroff nen. Unsere Vereinigung als Reprasentantin der veterinarmedizinischen Wissenschaft in unserem Lande besteht jetzt 1 5 Jahre. Sie ist ein freiwilliger Zusammenschlufl von Tierarzten zur Pflege und Forderung der tierarztlichen Wissenschaft und ihrer Nutzanwendung. Zur Erfullung dieses Zweckes werden unter anderem Zusammenkunfte unter- schiedlicher Art veranstaltet. Einerseits sind es zentrale Kongresse, die regel- mai3ig alle zwei Jahre hier in Bad Nauheim fur alle Mitglieder stattfinden, andererseits sind es Tagungen oder Symposien der einzelnen Arbeitsgebiete oder Fachgruppen, die teils jahrlich, teils aber auch in unregelmafligen Ab- standen an wechselndem o r t abgehalten werden. Letztere werden im wesent- lichen von Spezialisten besucht, die Fragen ihres eigenen Fachgebietes behan- deln. Es liegt auf der Hand, dai3 solche Tagungen besonders fruchtbar sind, weil sich neue Forschungsergebnisse unter Fachwissenschaftlern gleicher Rich- tung eingehender behandeln und Gedanken und Erfahrungen zwangloser austauschen lassen als bei einem grofleren, heterogenen Teilnehmerkreis. Der liohe Wert solcher Spezialtagungen ist daher unbestritten. Bei den gemein- samen Kongressen wie dem heutigen, die Kollegen aus allen Sparten der veterinarmedizinischen Wissenschaft und Praxis zusammenfuhren, ist es da- gegen ublich, Probleme oder Themen in den Mittelpunkt zu stellen, die mehr von allgemeintierarztlichem und auch off entlichem Interesse sind. Fachver- tieter verschiedener Gebiete liefern ihre Beitrage, so dai3 die Teilnehmer einen Oberblick uber den jeweiligen Stand der Erkenntnisse erhalten. Daruber hin- aus sollen diese gemeinsamen grof3en Tagungen die Einheit der Veterinar- medizin wahren helfen und in den Teilnehmern aus allen Zweigen unserer Wissenschaft und Praxis das Gefuhl der Zusammengehorigkeit starken und erhalten.

Als Generalthema unseres diesjahrigen Kongresses wurden ,,Die Ge- schwulstkrankheiten der Tiere" gewahlt. Das Tumorproblem ist heute ein vordringliches Anliegen der gesamten Medizin und zahlreicher naturwissen- schaftlicher Forschungsgebiete. Wenn man von ihrem sehr unterschiedlichen Ausmai3 absieht, gibt es in der einschlagigen Grundlagenforschung vie1 Ge- meinsames bei der Human- und Veterinarmedizin in der Fragestellung und in der Methodik. Daher freuen wir uns ganz besonders, dai3 einige namhafte Krebsforscher aus der Humanmedizin und Biologie sich zu Vortragen uber gleichermai3en interessierende Themen bereit erklart haben.

In diesem Zusammenhang darf darauf hingewiesen werden, dai3 es Tier- arzte waren, welche als erste die Virusatiologie bosartiger Geschwulstkrank-

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Zbl. Vet. Med., Reihe B, Bd. 15, Heft 1 1

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2 Begrufiungsansprachen

heiten erkannten und damit den Grundstein fur weitere erfolgreiche For- schungen legten. Bekanntlich erbrachten die Danen BANG und ELLERMANN (1908) den Nachweis, dai3 eine besondere Form der Hiihnerleukose durch filtrierbares Material von kranken auf gesunde Tiere ubertragbar ist. Die tumorosen Erkrankungen der kleinen Versuchstiere einschliei3lich der Leukosen sind fur die human- und veterinarmedizinische Forschung von gleich starkem Interesse. Unter den Nutz- und Haustierarten kommt den Geschwulstkrank- heiten eine unterschiedliche Bedeutung zu. Wahrend Schweine, Schafe, Ziegen und Pferde relativ selten und im allgemeinen nur sporadisch an Geschwulsten leiden, werden Hunde und Katzen etwas haufiger betroffen. Die groi3te wirt- schaftliche Rolle unter den tumorosen Tierkrankheiten spielen die Leukosen bei Huhn und Rind, wie auch die Papillomatose des Rindes. Diese Erkran- kungen treten infolge ihres infektiosen Charakters bestandsweise auf und fugen dadurch der Landwirtschaft erhebliche Verluste zu. Dank erfolgreicher Forschungsarbeiten stehen heute Mittel und Wege zur Verfiigung, diese Krank- heiten erfolgversprechend zu bekampfen. Hier liegt ein interessantes und dankbares Aufgabengebiet vor uns, welches eine enge Zusammenarbeit zwi- schen Tierarzten und Landwirten erfordert. Wir hatten uns daher sehr daruber gefreut, dai3 Herr Bundeswirtschaftsminister HOCHERL seine Teilnahme an diesem Kongrei3 in Aussicht gestellt hatte. Leider mufite er seine Zusage kurz- fristig zuruckziehen, weil unvorhergesehene schwierige Beratungen uber zwei Verordnungen von erheblicher agrarpolitischer Bedeutung in der Plenarsitzung des Bundesrates, die zur gleichen Stunde in Bonn stattfindet, seine personliche Anwesenheit dort notwendig machen. Bundesminister HOCHERL hat dem Kongrei3 ein Telegramm ubersandt, das ich Ihnen verlesen darf.

,,An den 7. Kongrei3 der Deutschen Veterinarmedizinischen Gesell- schaft Bad Nauheim. Wegen dringender parlamentarischer Verpflichtun- gen hier in Bonn ist es mir leider nicht moglich, an der feierlichen Er- ofhung des 7. Kongresses der Deutschen Veterinarmedizinischen Gesell- schaft teilzunehmen. Ich bedaure dies um so mehr, als im wissenschaftlich reprasentativen Rahmen Ihrer Kongresse stets Themen zur Erorterung stehen, die sich auch der offentlichen Verantwortung fur die Land- und Ernahrungswirtschaft als Probleme stellen. So beschaftigt sich Ihr dies- jahriger Kongrei3 mit Fragen der Atiologie, Pathogenese, Diagnostik und Bekampfung von Tumorosen. Ich bin uberzeugt, dai3 die Diskussion dieser Fragen wiederum einen aktuellen Beitrag zur Problematik der Gesundheit und Leistungsfahigkeit unserer Nutztierbestande liefern wird. Sie werden verstehen, dai3 der Agrarpolitiker mit besonderem Interesse die tierarzt- liche Arbeit beobachten und verfolgen mu& wenn Sie sich vergegenwarti- gen, dai3 der Anteil der tierischen Erzeugung im Jahre 1966 auf fast 80 O/o der gesamten Verkaufserlose der deutschen Landwirtschaft gestiegen ist. Das Produktionsrisiko und die Betriebsrentabilitat der modernen Land- wirtschaft hangen also weitgehend von den Fortschritten in der tiermedi- zinischen Forschung sowie von der Initiative und der Aktivitat des prak- tizierenden Tierarztes, des Amtstierarztes, der Tiergesundheitsdienste und der Veterinarverwaltung von Bund und Landern ab. Die Thematik Ihres heutigen Kongresses enthalt fur Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, fur Ihre Fachdisziplin sicher noch weitere und vielfaltigere Aspekte. In diesem Zusammenhang erscheint mir z. B. die tierarztliche Tumorforschung angesichts zahlreicher Parallelitaten pathogenetischer Vorgange auch fur die Humanmedizin von groi3ter Bedeutung. I& wunsche Ihrem 7. KongreB einen erfolgreichen Verlauf und erlaube mir,

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Begriiflungsansprachen 3

mit meinen Wunschen die Hoffnung t u verbinden, auch in Zukunft mit der Arbeit der Deutschen Veterinarmedizinischen Gesellschaft und ihren Fachgruppen zum Nutten meines Ministeriums sowie der deutschen Land- und Ernahrungswirtschaft engen Kontakt zu behalten.

HERMANN HOCHERL." Als Vertreter fur Herrn Minister HOCHERL nimmt Herr Ministerialrat

Dr. ECKERSKORN hier teil. Ich begrui3e Sie, sehr geehrter Herr Ministerialrat, im Namen unserer Gesellschaft recht herzlich und bitte, Ihrem Minister fur seine Grui3e und die Ausfuhrungen, mit denen er sein Interesse an unserer Arbeit bekundet hat, unseren verbindlichsten Dank uberbringen zu wollen. Es ist erfreulich, dai3 die Belange der Veterinarmedizin in Ihrem Hause stets eine gebuhrende Beachtung und das personliche Verstandnis und die Unterstutzung des Ministers finden. Bei dieser Gelegenheit darf ich die Hoffnung aussprechen, dai3 es seinen und Ihren Bemuhungen gelingen moge, trotz der angespannten Finanzlage die Forderungsmittel fur die tierarztliche Forschung vor Kurzun- gen zu bewahren. Ein gutes Omen fur eine Intensivierung der Zusammen- arbeit von Landwirtschaft und Veterinarmedizin sehen wir in der kurzlich erfolgten und von Ihnen geforderten Schaff ung einer eigenstandigen Sektion ,,Veterinarmedizin" neben den bisherigen 3 Sektionen ,,Ernahrung", ,,Land- wirtschaft" und ,,Forsten" im Forschungsrat Ihres Ministeriums. Die Weichen sind damit gut gestellt!

Weiterhin begrui3e ich Herrn Ministerialrat Dr. WEGENER, der eine Grui3- botschaft von Frau Bundesgesundheitsminister STROBEL uberbracht hat, die ich ebenfalls vorlesen darf:

,,Die Deutsche Veterinarmedizinische Gesellschaft hat als uinfassende wissenschaftliche Vereinigung wesentliche Beitrage zur Forderung der veterinarniedizinischen Wissenschaft und Praxis geleistet. Von den staat- lichen Dienststellen haben insbesondere die Veterinarbehorden wertvolle Anregungen erhalten, die ihren Niederschlag unter anderem auch in Rechtsvorschriften gefunden haben. Die von den Kongressen der Gesell- schaft behandelten Fragen zeigen die weitgesteckten tierarztlichen Ar- beitsgebiete und ihre engen Beziehungen zur Volksgesundheit auf. Die Thematik dieses Kongresses befai3t sich mit Problemen der Gewebsneubil- dungen in ihren vielschichtigen Aspekten. Es sind damit Fragen ange- sprochen, denen eine besondere Bedeutung fur die gesamte Medizin ZU- kommt und die beispielhaft fur die erwahnten engen Beziehungen der tierarztlichen Arbeit und Forschung zur Volksgesundheit sind. In diesem Zusammenhang darf ich Ihnen Zahlen fur Krebserkrankungen beim Menschen nennen. Wahrend 1920 jeder 15. Mensch im Gebiet der Bundes- republik an Krebs gestorben ist, war es 1930 jeder 8. Mensch, und heute mussen wir leider feststellen, dai3 jeder 5 . Einwohner an dieser bosartigen Gewebsneubildung stirbt. Alle Forschungsarbeit, die uns der Losung der hiermit zusammenhangenden Fragen naherbringt, ist fur uns alle von gro- i3er Bedeutung. In diesem Sinne wunsche ich Ihnen einen guten Erfolg Ihrer Arbeit und damit auch dieses Kongresses.

Mit freundlichem Grui3! KATHE STROBEL"

Ich bitte auch Sie, sehr geehrter Herr Ministerialrat WEGENER, Ihrer Frau Minister unseren besten Dank fur die Grui3botschaft zu ubermitteln. Ihr groi3es Interesse an unserer Tagung erfullt uns mit besonderer Freude und Genugtuung.

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4 Begriiaungsansprachen

Von den Landerministerien begrui3e ich Herrn Staatssekretar SCHMIDT, Ministerium fur Arbeit, Volkswohlfahrt und Gesundheitswesen des Landes Hessen, Herrn Min. Rat. Dr. KIENZLE, Innenministerium Baden-Wurttemberg sowie Herrn Reg. Dir. Dr. SCHEUNEMANN als Vertreter des Senators fur das Gesundheitswesen in Berlin.

Eine besondere Ehre und Freude ist es mir, nach der kurzlich erfolgten Bildung der Sektion ,,Veterinarmedizinische Wissenschaften" den Prasidenten des Forschungsrates fur Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten, Herrn Prof. Dr. VON BOGUSLAWSKI zum ersten Ma1 bei einem Kongrei3 unserer Gesellschaft begrui3en zu konnen.

Weiterhin begrui3e ich Herrn Dr. FISCHER als Vertreter der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Besonders enge Verbindungen unserer Gesellschaft bestehen naturgemai3 zu den tierarztlichen Bildungsstatten. Daher ist es mir eine besondere Freude, den Rektor der Tierarztlichen Hochschule Hannover, S. Magnifizenz Prof. Dr. SCHULZE sowie den Dekan der veterinarmedizinischen Fakultat der Universi- tat Gieflen, S. Spektabilitat Prof. Dr. ULBRICH sowie die Herren Prodekane Prof. Dr. BOCH, Berlin, und Prof. Dr. MAYR, Munchen, als Vertreter ihrer Fakultaten begrui3en zu konnen.

Weiterhin begrui3e ich den Dekan der Medizinischen Fakultat der Univer- sitat Marburg, S. Spektabilitat Prof. Dr. HAUSSER.

Ein besonders herzlicher Grui3 gilt dem Prasidenten der Deutschen Tier- arzteschaft, Herrn Dr. SCHULZ und den Prasidenten der Landestierarztekam- mern Bayern und Baden-Wurttemberg Dr. VOGT und Dr. BENZ sowie Herrn WIRTH als Vertreter der Stadt- und Kurverwaltung Bad Nauheim.

Es ist mir ferner eine Ehre, zahlreiche Kollegen aus dem Ausland be- gruflen zu konnen. Es befinden sich unter uns die Herren Dr. H. J. BENDIXEN und Dr. GAEDE vom Veterinardirektorat in Kopenhagen, die Herren Proff. Drs. OBERREITER und KOHLER, Tierarztliche Hochschule Wien, Herr Prof. LEEMANN als Vertreter der Veterinarmedizinischen Fakultat der Universitat Zurich, Herr Dr. STECK, Bern, und Herr Dr. ZWANENBURG, Inspekteur im Vet. Med. Dienst am Niederlandischen Sozialministerium in Leidschendam.

Weiterhin begrui3e ich Herrn Dr. h. c. Friedrich GEORGI, Vorsteher des Borsenvereins des deutschen Buchhandels und Inhaber des Parey-Verlages. Wir nehmen die Gelegenheit wahr, Ihnen, sehr geehrter Herr GEORGI, fur die stets gewahrte Unterstutzung bei der Herausgabe der Kongreflberichte unseren ver- bindlichsten Dank zu sagen!

Einen herzlichen GruB entbiete ich dem um unsere Gesellschaft hochver- dienten Ehrenvorsitzenden Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. LERCHE.

Mein besonderer Grui3 und verbindlichster Dank gilt ferner den Vor- tragenden, darunter insbesondere den Herren unserer groi3en Schwesterwissen- schaft, der Humanmedizin, den Herren Prof. Dr. LETTRI?, Heidelberg, Prof. Dr. ANDERS, GieGen, Prof. Dr. GEORGII, Munchen, sowie den Herren Doktores KOCH, Giei3en und STUCK, Berlin.

Des weiteren seien unsere verehrten Damen sehr herzlich begrufit, ebenso alle Gaste und Mitglieder sowie schliei3lich Presse und Rundfunk, welche die nicht leichte Aufgabe der Berichterstattung ubernommen haben. Alle sind Sie uns herzlich willkommen. Ich danke Ihnen sehr fur Ihr Erscheinen!

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Begriiflungsansprachen 5

Ein herzliches Gedenken widmen wir unseren Kollegen in dem von uns abgetrennten Teil unseres Vaterlandes, von denen diesmal nicht ein einziger hierher kommen konnte.

Meinc Damen und Herren! Die Nauheimer Kongresse waren stets Mark- steine im Leben der Deutschen Veterinarmedizinischen Gesellschaft. Moge auch dicser Kongref3 sich wurdig den fruheren anreihen und zur Vertiefung und Verbreitung der Kenntnisse uber die Geschwulstkrankheiten der Tiere beitragen.

Begru Gungsansprachen

Staatssekretar SCHMIDT

Herr Prasident, meine Damen und Herren!

Ich habe die Freude, Sie, Herr Prasident sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Kongresses und mit besonderer Freude die stattliche Zahl der auslandischen Gaste namens der Hessischen Landesregierung in unserem Lande herzlich willkommen zu heden. Wir glauben und hoffen, dai3 Ihr Ent- schlui3, die fur die veterinarmedizinische und medizinische Wissenschaft glei- chermaf3en so bedeutsamen Plenarsitzungen Ihrer Gesellschaft hier in unserem Staatsbad Bad Nauheim nun schon zum 7. Male durchzufuhren, nicht nur der zentralen Lage wegen erfolgt, sondern daf3 auch die hier gegebene Atmosphare und die Vielfalt der Tagungsmoglichkeiten Sie immer wieder dazu bewegen. Die Vortragsfolge dieses Kongresses fuhrt in die zentrale Problematik der Geschwulstentstehung und ihrer Bekampfung hinein. Hierbei zeigt sich wie- der einmal die Bedeutung der gemeinsamen Grundlagenforschungen von Medi- zin und Veterinarmedizin, auch wenn die Auswertung der Ergebnisse nach voneinander abweichenden Gesichtspunkten erfolgen mui3. Wie auf keinem anderen Gebiete hangt die erfolgreiche praktische Bekampfung der verschiede- nen Geschwulstformen von der Kenntnis ihrer Ursachen, ihrer Ein- und Aus- wirkungen, vor allem von ihrer fruhestmoglichen Erkennung und ihrer darauf abgestellten Sanierung ab. Am Beispiel der Rinderleukose versucht die Veteri- narmedizin zur Zeit - wie auch die Themenfolge Ihres Kongresses ergibt - dieses wissenschaftliche Vorfeld der Bekampfung zu sondieren, um letztlich zu erfolgversprechenden Sanierungsplanen zu kommen. Das Land Hessen hat im vorigen Jahr hierzu bereits eineii augenfalligen Beitrag im Rahmen eines, wenn Sie so wollen, praktischen Feldversuches, geleistet. So wurden auf Grund der diagnostischen Wahrscheinlichkeitsuntersuchungen mit einem Kostenaufwand von mehr als 1,3 Millionen D M offentlicher Mittel in 204 blutpositiven Leultosebestanden 2661 Rinder ausgemerzt. In diesen Zahlen sind auch 737 blutpositive Rinder enthalten, die aus 163 Bestanden stammen, in denen weiterhin die blutnegativen Tiere auch heute noch genutzt werden. Die Mafinahmen in diesen letzten Bestanden sollen die Sanierungsvorschlage prufen, bei nur geringgradiger Ausbreitung der Leukose mit der Herausnahme nur der positiven Tiere der Krankheit Herr zu werden. Gleichzeitig dienen sie aber auch der Erprobung, ob die wissenschaftlich erarbeiteten Theorien uber die Ansteckung der Leukose sich unter praktischen Verhaltnissen bestatigen werden. Die Bedeutung der Rinderleukose fur die Landwirtschaft ergibt sich bereits aus den von mir genannten Kosten, die ein nach dem derzeitigen Stand

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6 Begriifiungsansprachen

der Wissenschaft auf Sicherheit abgestelltes Sanierungsprogramm erfordern. Dabei sind in diesen Kosten noch nicht die wirtschaftlichen Schaden enthalten, die der Landwirtschaft selbst durch den Ausfall an Zucht-, Mast- und Milch- leistung infolge der Krankheit entstehen. Staat und Landwirtschaft sind des- halb an den anlaf3lich dieses Kongresses behandelten Forschungsergebnissen lebhaft interessiert, in der Hoffnung, dai3 Sie uns in absehbarer Zeit ein fun- diertes, tierseuchenpolizeilich sich eignendes und kostensparendes Sanierungs- programm vorschlagen konnen. In diesem Sinne wunsche ich dem Verlauf Ihrer Aussprachen auf diesem Kongrei3 einen vollen Erfolg.

Prasident Dr. SCHULZ

Der Prasident der Deutschen Tierarzteschaft, Herr Dr. SCHULZ, uber- bringt die Grui3e der Deutschen Tierarzteschaft und betont die enge Verbun- denheit der Tierarzteschaft mit der Deutschen Veterinarmedizinischen Gesell- schaft, die durch die vom Wissenschaftsrat empfohlenen Wege der Weiterbil- dung, der Spezialisierung und des Aufbau- und Kontaktstudiums gekennzeich- net ist. Die damit verbundenen Aufgaben des gesamten Berufsstandes konnen nur von den in der Deutschen Tierarzteschaft vereinigten Berufsverbanden und den tierarztlichen Bildungsstatten im gemeinsamen Bemuhen gelost werden.

Herr WIRTH

Als Vertreter der Stadt Bad Nauheim begrui3t Herr WIRTH die Teil- nehmer des Kongresses und gibt seiner Freude daruber Ausdruck, dai3 die Deutsche Veterinarmedizinische Gesellschaft Bad Nauheim als standigen Or t ihrer Kongresse gewahlt hat.

Ehrung

von Prof. Dr. Dr. h. c. PAUL COHRS

Aus Anlai3 seines 70. Geburtstages am 22. Marz dieses Jahres hat die Deutsche Veterinarmedizinische Gesellschaft Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. PAUL COHRS, ehemaliger Direktor des Instituts fur Pathologie der Tierarztlichen Hochschule Hannover, zum Ehrenmitglied ernannt. Bei der feierlichen Er- offnung des 7. Kongresses in Bad Nauheim erfolgte die Oberreichung der Urkunde durch Prof. Dr. ROSENBERGER mit folgenden Worten:

Lieber Herr Kollege Cohrs!

Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe gleichgesinnter Kollegen haben Sie vor 15 Jahren die Deutsche Veterinarmedizinische Gesellschaft ins Leben ge- rufen. Sie haben ferner in den ersten 5 Jahren des Aufbaues dem Vorstand angehort und dadurch entscheidend zum Wachsen und Gedeihen der jungen Gesellschaft beigetragen. Aui3erdem haben Sie wahrend der gesamten 15 Jahre das Arbeitsgebiet I ,,Grundlagenfacher" sowie die Fachgruppe ,,Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie" mit bestem Erfolg geleitet. Fur dieses stetige Bemuhen dankt Ihnen die Deutsche Veterinarmedizinische Gesellschaft durch die Ernennung zum Ehrenmitglied. Im Namen aller Teilnehmer gratu- liere ich Ihnen herzlichst zu dieser Ehrung!