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11414)l Spath, Kesztler. 2099 Oxydation des Lactons V (Schmp. 150-151°). Ihe Oxydation von 0.3 g des Lactons wurde wie oben durchgefiihrt. Nach dem Liken des iMnO, mittels SO, wurde salzsauer extrahiert, der Ather rnit Bicarbonat ausgeschuttelt, die alkalische Losung angesauert und wieder extrahiert. Schnip. nach Sublimation im Hochvakuum und Umlosen aus Aceton + absol. k h e r : 161-163~. Im Gen:isch rnit Kot'arnsaure-anhy- drid ails Kotarnin, das den gleichen Schmelzpunkt aufwies, trat keine De- pression ein. 5.180 mg synthet. Sbst.: 10.210 mg CO,, 1.170 mg H,O. C,,H,O,. Ber. C 54.05, H 2.72. Gef. C 53.76, H 2.53. 420. Ernst Spath und Friederike Kesztler: Erwiderung auf Bemerkungen von H. Walbaum und A. Rosenthal. [Aus d. 11. Chem. Laborat. d. Universitat Wien.] (Eingegangen am 16. November 1934.) H. Walbaum und A. Rosenthal haben letzthinl) Bemerkungen zu unserer Abhandlung uber die K o n s t i t u t i o n des Veilchenblatter- Aldehyds,) veroffentlicht, in welchen sie unsere Art der Zitierung irre- fiihrend und unberechtigt nennen. Wir haben namlich in Zeile 9-10 unserer Arbeit angefiihrt: ,,AuBerdeni niachte ihre (d. h. Walbaums und Rosenthals) Untersuchung wahrschein- lich, daB die Molekel des Aldehyds aus einer unverzweigten Kette rnit z Doppel- bindungen oder einer dreifachen Bindung besteht." Wir miissen diesen Wortlaut vollinhaltlich aufrecht erhalten. Walbaum und Rosentha13) haben nanilich einen nur durch Destillation gereinigten Veilchenblatter- Aldehyd fur ihre weiteren Untersuchungen verwendet und nicht ein Material, welches durch eindeutige Methoden als einheitlich gekennzeichnet war. Wie wir aber bei mseren Versuchen feststellen konnten, besteht der destillierte Veilchenblatter-Aldebyd aus einem Gemiscli des gesuchten Aldehyds mit einer nicht aldehydischen Verbindung, welche z. T. in gleichen Intervallen siedet. Allein aus diesem Grunde ergibt sich schon, da13 wir gezwungen waren, die Angaben der genannten Autoren nur fur Wahrscheinlichkeits-Angaben zu halten und sie neuerlich durchzupriifen. Wir freuten uns aber, da13 wir die Mittdungen der beiden Autoren in wesentlichen Punkten bestatigen konnten. Es besteht kein Zweifel, daB die Arbeit von Walbauni und Rosen- th a1 trotz der angegebenen Ausbeuten rnit einer Unsicherheit behaftet ist, und da13 daher unser Ausdruck ,,wahrscheinlich" berechtigt erscheint. Walbaum und Rosedthal schreiben in ihren Bernerkungen, da13 sie in ,,\Toll& uberzeugender Weise dargetan haben, dafl der Aldehyd kein Ring- system, sondern eine unverzweigte Kette niit 2 nicht konjugierten Doppel- bindungen enthalt, also ein Nonadienal ist." Einen Beweis dafiir, da13 der Yeilchenblatter-Aldehyd cine Verbindung mit 2 Doppelbindungen und nicht mit einer dreifachen Bindung ist, erbringen die Verfasser lediglich durch Bestimmung der Molekularrefraktion, d.ie aber, weil eine Priifung auf Einheit- 1) H. Walbaum u. A. Rosenthal, B. 67, 1804 [rg34j. 2) E. Spath u. F. Kesztler, B. 67, 1496 [19343. 3) H. IValbaum u. A. Rosenthal, Journ. prakt. Chem. [z] 134, 55 [~gzg]. ,Berichte d. D. Chem. Gesellschaft. Jahrg. LXVII. 137

Erwiderung auf Bemerkungen von H. Walbaum und A. Rosenthal

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11414)l Spa th , Kesztler. 2099

Oxydat ion des Lac tons V (Schmp. 150-151°). Ihe Oxydation von 0.3 g des Lactons wurde wie oben durchgefiihrt.

Nach dem Liken des iMnO, mittels SO, wurde salzsauer extrahiert, der Ather rnit Bicarbonat ausgeschuttelt, die alkalische Losung angesauert und wieder extrahiert. Schnip. nach Sublimation im Hochvakuum und Umlosen aus Aceton + absol. k h e r : 161-163~. Im Gen:isch rnit Kot 'arnsaure-anhy- d r i d ails Kotarnin, das den gleichen Schmelzpunkt aufwies, trat keine De- pression ein.

5.180 mg synthet. Sbst.: 10.210 mg CO,, 1.170 mg H,O. C,,H,O,. Ber. C 54.05, H 2.72. Gef. C 53.76, H 2 . 5 3 .

420. Ernst S p a t h und Frieder ike Keszt ler: Erwiderung auf Bemerkungen von H. Walbaum und A. Rosenthal .

[Aus d. 11. Chem. Laborat. d. Universitat Wien.] (Eingegangen am 16. November 1934.)

H. Walbaum und A. Rosen tha l haben letzthinl) Bemerkungen z u unserer Abhandlung uber die Kons t i t u t ion des Vei lchenbla t te r - Aldehyds,) veroffentlicht, in welchen sie unsere Art der Zitierung irre- fiihrend und unberechtigt nennen.

Wir haben namlich in Zeile 9-10 unserer Arbeit angefiihrt: ,,AuBerdeni niachte ihre (d. h. Walbaums und Rosenthals) Untersuchung wahrschein- lich, daB die Molekel des Aldehyds aus einer unverzweigten Kette rnit z Doppel- bindungen oder einer dreifachen Bindung besteht." Wir miissen diesen Wortlaut vollinhaltlich aufrecht erhalten. Walbaum und Rosentha13) haben nanilich einen nur durch Destillation gereinigten Veilchenblatter- Aldehyd fur ihre weiteren Untersuchungen verwendet und nicht ein Material, welches durch eindeutige Methoden als einheitlich gekennzeichnet war. Wie wir aber bei mseren Versuchen feststellen konnten, besteht der destillierte Veilchenblatter-Aldebyd aus einem Gemiscli des gesuchten Aldehyds mit einer nicht aldehydischen Verbindung, welche z. T. in gleichen Intervallen siedet. Allein aus diesem Grunde ergibt sich schon, da13 wir gezwungen waren, die Angaben der genannten Autoren nur fur Wahrscheinlichkeits-Angaben zu halten und sie neuerlich durchzupriifen. Wir freuten uns aber, da13 wir die Mittdungen der beiden Autoren in wesentlichen Punkten bestatigen konnten. Es besteht kein Zweifel, daB die Arbeit von Walbauni und Rosen- t h a1 trotz der angegebenen Ausbeuten rnit einer Unsicherheit behaftet ist, und da13 daher unser Ausdruck ,,wahrscheinlich" berechtigt erscheint.

Walbaum und Rosed tha l schreiben in ihren Bernerkungen, da13 sie in , , \ T o l l & uberzeugender Weise dargetan haben, dafl der Aldehyd kein Ring- system, sondern eine unverzweigte Kette niit 2 nicht konjugierten Doppel- bindungen enthalt, also ein Nonadienal ist." Einen Beweis dafiir, da13 der Yeilchenblatter-Aldehyd cine Verbindung mit 2 Doppelbindungen und nicht mit einer dreifachen Bindung ist, erbringen die Verfasser lediglich durch Bestimmung der Molekularrefraktion, d.ie aber, weil eine Priifung auf Einheit-

1) H. Walbaum u. A. R o s e n t h a l , B. 67, 1804 [rg34j. 2) E. Spa th u . F. Kesz t le r , B. 67, 1496 [19343. 3) H. IValbaum u. A. R o s e n t h a l , Journ. prakt. Chem. [ z ] 134, 55 [ ~ g z g ] .

,Berichte d. D. Chem. Gesellschaft. Jahrg. LXVII. 137

2100 S p a t h , B e c k e : Die Konstitution des Anhalamins ( X I I . ) . [Jahrg.67

lichkeit aussteht, keinen Anspruch auf VerlaBlichkeit haben kann. Sie ziehen auch die 3-fache Bindung ernstlich in Betracht. Ihre Oxydationsversuche, welche diese Frage hatten entscheiden konnen, haben vollkomnien versa@.

Ubrigens sind \T7albaum und Rosen tha l Versehen unterlaufen, welche sich leicht hatten vermeiden lassen: Bei der Oxyda t ion der Saure C,H,,O, fanden sie nicht die leicht identifizierbare Berns te insaure , die fur die Beurteilung der Konstitution des Aldehyds von groater Bedeutung ist. Ferner haben Walbaum und Rosentha l die bei der gleichen Oxydation auftre- tende Fettsaure wegen ihres Geruches als Essigsaure angesprochen, wahrend nach der von uns festgestellten Lage der einen Doppelbindung P rop ion s a u r e vorgelegen haben muUte, was umso bemerkenswerter ist, als diese beiden Herren anerkmnte Riechstoff-Chemiker sind.

Auf den Vorwurf, daB wir unsere Abbau-Versuche niit zu kleinen Mengen durchgefuhrt haben, brauchen wir nicht weiter einzugehen, weil wir, wie manche andere Autoren, in sehr vielen Fallen mit gleichen oder kleineren Quantitaten zu einwandfreien und von anderer Seite bestatigten Abbau- Resultaten gelangt sind. ifbrigens stunde den beiden Herren in diesem Punkte nur dann ein Recht zur Kritik zu, wenn sie Beweise gegen unsere Ergebnisse vorbringen konnten.

&

421. E r n s t S p a t h und F r i e d r i c h B e c k e : Die Konstitution des Anhalamins (XII. Mitteilung iiber Kakteen-Alkaloide).

[;lus d. 11. Chem. Laborat. d. Universitat Wien.] (Eingegangen am 16. November 1934.)

In einer vor langerer Zeit erschienenen Abhandlungl) iiber die Anh alo- nium-Alkaloide konnten wir zeigen, daB das in der Kaktee Echinocactus Lewinii S c hum an n vorkommende An h a1 a min einen 0 - D ime t h y la t he r d e s 6.7.8 - Trio x y - 1.2.3.4- t e t r a h y d r o -is0 c h in o lin s vorstellt. Unter Zu- grundelegung des fur das Anhalaniin erschlossenen Ringsystenis waren fur das Alkaloid die folgenden 3 Formelbilder in Betracht zu ziehen:

11. 111

Eine teilweise Auswahl unter diesen Moglichkeiten erlaubte eine etwas spater durchgefiihrte S y n t hese ,) dieses Naturstoffes. Da durch Konden- sation a - [3.4 - D i m e t h y 1 a t h e r - 5 -be n z y 1 a t h e r - 3.4.5 - t r i o x y - p h e - n y 1-1 -P - am in o -a t h an s mit Fo r maldeh yd und darauffolgende Abspal- tung des Benzylrestes eine Verbindung erhalten wurde, die sich mit Anhalamin identisrh erwies, folgte, daS die freie phenolische Hydroxylgruppe entweder

1) E. SpHth, Monatsh. Chem. 42, 97 [1921]. 2) E. S p a t h u. H. R o d e r , Monatsh. Chem. 43, 93 [1922].

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