Evangelische Erwachsenenbildung Kirchenbezirk Heidenheim · Evangelische Erwachsenenbildung Kirchenbezirk Heidenheim Horizonte Programm September bis Dezember 2019 Dorothee Sölle

Evangelische Erwachsenenbildung Kirchenbezirk Heidenheim

Horizonte

ProgrammSeptember bis Dezember 2019

Dorothee Sölle Prof. Karimi Eugen Drewermann Friedrich Schorlemmer Michael Blume

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Erwachsenenbildung!

Mitten im Sommer sind Sie eingeladen, sich auf das neue Programmangebot im Herbst einzulassen. Prall gefüllt – wie hoffentlich der anstehende Herbst mit seinen Früchten – liegt unser Programmflyer in Ihren Händen oder auf dem Bildschirm.

Blättern Sie darin und nehmen Sie das eine oder andere Blatt heraus in Ihren Kalender, damit Sie die „Ernte“ nicht vergessen.

Gerne begrüßen wir Sie und freuen uns auf neue Begegnungen.

Mit neuer Aufgabe im Leitungskreis ist seit Juli Jürgen Brandt betraut. Er hat den Vorsitz von Pfarrer Armin Leibold übernommen, welcher zum 1. Juli eine neue Pfarrstelle angetreten hat. Wir hoffen und wünschen, dass beide einen guten Start hatten.

Wir danken Pfarrer Leibold sehr für sein Engagement in Sachen Erwachsenenbildung und danken ebenso Jürgen Brandt, dass er diese neue Aufgabe gerne übernommen hat.

Vielleicht machen Sie sich gerade Gedanken zur Kirchenwahl. Wir würden uns freuen, wenn in den zukünftigen Kirchengemeinderäten auch engagierte Persönlichkeiten aus und für die Erwachsenen-bildung wären.

Herzliche Grüße aus der Evangelischen Erwachsenenbildung und herzlich willkommen im Herbst!

Ulrich Abele – Diakon Geschäftsführer Evangelische Erwachsenenbildung Kirchenbezirk Heidenheim

2. – 13. September 2019Haus der Evangelischen Kirche

Wanderausstellung zum Karl-Barth-Jahr 2019

„Schweizer! Ausländer! Hetzer! Friedestörer!“

… So hatte sich Karl Barth selbst in einem Brief am 23. Januar 1923 an seinen Freund Eduard Thurneysen bezeichnet.

Auf 16 Tafeln werden wichtige Ent-scheidungen aus dem Leben Karl Barths dargestellt, genauso wie die theologischen „Neins!“, die mit seiner Theologie ver-bunden sind. Doch immer gehen diesen „Neins!“ das „Ja!“ Gottes zu seinen Ge-schöpfen, den Menschen, uneinholbar voraus.

Mit Bildern, erläuternden Texten und Zitaten wird den Besuchern der Ausstellung ein Einblick in das herausfordernde Leben und das theologische, kirchliche und politische Handeln Karl Barths gegeben.

Er war wohl der herausragendste, einfluss-reichste und bedeutendste Theologe des vergangenen Jahrhunderts.

Weitere und umfassende Informationen zu Karl Barth und dem Karl-Barth-Jahr 2019 finden Sie unter: www.karl-barth-Jahr.eu

Veranstaltungsort der Ausstellung:Haus der Evangelischen Kirche – Paulusgemeindehaus Bahnhofstraße 33 89518 Heidenheim

Die Ausstellung ist in der Regel von Montag bis Freitag von 8 – 18 Uhr zugänglich.

Gerne öffnen wir Ihnen auch außerhalb dieser Zeiten. Melden Sie sich hierzu bei der EEB (Impressum).

Eintritt:frei, Ausstellungsbroschüre 1 €

Karl-Barth-Jahr 2019Haus der Evangelischen Kirche

Gottes fröhlicher PartisanFilmabend

Mittwoch, 4. September 2019, 20 UhrEine Stunde Film, verbunden mit der Möglichkeit

ins Gespräch zu kommen.

Eintritt: frei, Spende erbeten

Zu drittLesung

Prof. Dr. Klaas HuizingWürzburg

Dr. Huizing liest aus seinem Roman: „Zu dritt - Karl Barth, Nelly Barth, Charlotte von Kirschbaum“ „Eine Mesalliance oder Der vage Versuch einer Ehe zu dritt.“

Karl Barth, der evangelische Pfarrer und welt-berühmte Theologe, lebte mit seiner Geliebten, seiner Ehefrau und seinen Kindern viele Jahre

unter einem Dach. Man fragt sich: Wie ging das zusammen? Wie geht das zusammen?

»Zu dritt« – oder warum sind biografische Romane so besonders anziehend? Wohl deshalb: Sie erzählen vom gelebten Leben – und haben damit per se einen härteren Grad von Authentizität. Zudem wird an einer »Lebensgeschichte« eine historische Spanne Zeit miterlebbar.

Donnerstag, 12. September, 19:30 Uhr

Eintritt: 6 €Ein Büchertisch ist vorhanden.

Donnerstag, 19. September 201919 Uhr, Katholisches Dekanatshaus

Der jüdische Viehhandel in Süddeutschland am Beispiel der

alteingesessenen Familie KahnVortrag und Gespräch

Dr. Fredy KahnTübingen

Das Verhältnis von Viehhalter zu Viehhändler weist schon durch die gegenseitige Abhängig-keit auf gewisse Probleme hin, die fast als existenziell angesehen wurden. Wenn es dann noch schwäbische Bauern und jüdische Vieh-händler waren, die miteinander zu tun hatten, dann vermutet man dahinter eine besonders

problematische Beziehung.

Uns erwartet nicht nur ein zeitgeschichtlicher Bericht, sondern sicherlich eine lebendige Darstellung eines wichtigen Zusammen-lebens, das weit über den Viehhandel hinaus Auswirkungen hatte. Manches davon hat überlebt, meistens als pauschale negative Darstellung des Verhältnisses zwischen Juden und Nichtjuden. Dass das nicht die alleinigen Erfahrungen sein müssen, kann uns Dr. Kahn in lebendiger Weise über seinen Vater nahebringen. Seine langjährige Tätigkeit als „Arzt und Mensch“, wie er sich selbst bezeichnet, ist dazu die beste Voraussetzung.

Veranstaltungsort: Katholisches Dekanatshaus Seminarraum der keb Schnaitheimer Straße 19 89520 Heidenheim

Eintritt: 5 €

Kooperation mit: Arbeitskreis für christlich-jüdische Verständigung

Donnerstag, 26. September 201919:30 Uhr, Haus der Evangelischen Kirche

ErmutigungLesung und Einführung in

Dorothee Sölles Leben und Denken

Dr. theol. Ursula Baltz-OttoMainz

Dorothee Sölle (1929-2003) hat der Theologie ein eigenes Gesicht gegeben. Ihr streitbares Auftreten auf Kirchentagen, ihr Engagement in der Friedensbewegung und für die Bewahrung der Schöpfung, ihr Eintreten für Gerechtigkeit, ihr Protest gegen Krieg und Gewalt zeigen eine Theologie, die ohne gesell-schaftliche Relevanz nicht zu denken ist.

Sie entfaltete in ihren Reden, Essays und Ge-dichten eine Poesie der Hoffnung aus der Bibel.

Dr. theol. Ursula Baltz-Otto studierte Evangelische Theologie und Germa-nistik, war unter anderem wiss. Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte für den Dialog zwischen Religion und Literatur am Fachbereich Evangelische Theologie der Johannes-Guten-berg-Universität in Mainz. Sie ist Herausgeberin der gesammelten Werke von Dorothee Sölle.

Von ihr liegen zahlreiche Veröffentlichungen vor, zuletzt: Wovon wir leben. Worte in den Tag; Jeder Tag ein Gedicht. 366 Texte; beide: Stuttgart. Radius

Veranstaltungsort: Haus der Evangelischen Kirche – Paulusgemeindehaus Bahnhofstraße 33 89518 Heidenheim

Eintritt: 6 €Ein Büchertisch ist vorhanden!

Sonntag, 29. September 201917 Uhr, Muradiye-Moschee, Steinbeisstr. 14, 89518 Heidenheim

Entfeindung in Bibel und KoranDie Josefsgeschichte aus christlicher Perspektive

Vortrag

Pfr. i.R. Günter TeichgraeberHeidenheim

In der Bibel (1. Buch Mose) ist die Josefsgeschichte aufgebaut wie ein Drama in fünf Akten.

Die 5 Motive der Dank-barkeit aus dem letzten

Bibel-Koran-Gespräch begegnen uns wieder. Zuerst empören sich Josefs Brüder über das Unrecht, dann kommt er gerade noch mit dem Leben davon. In Ägypten steht der Hausfrieden auf dem Spiel, und die Hauptperson landet im Gefängnis. Josef wird frei, und als die Wahrheit an den Tag kommt, fällt es den Brüdern wie Schuppen von den Augen…

Veranstaltungsort: Muradiye-Moschee Steinbeisstraße 14 89518 Heidenheim

Eintritt frei

Kooperation mit: Katholische Erwachsenenbildung Heidenheim und Muslimisch-christlicher Arbeitskreis

Sieger Köder (1925 – 2015):„Ich bin Josef euer Bruder“

Dienstag, 8. Oktober 201919.30 Uhr, Stadtbibliothek Heidenheim

Digitalisierung – und jetzt?In meinem Alltag Chancen nutzen, Risiken erkennen.

Podiumsdiskussion

Moderation durch Dr. Hendrik RuppHeidenheim

Gesprächspartner auf dem Podium:

Daniel Fabian – Chief Digital Officer, Stadt Heidenheim

Lukas Glaser – Leiter Softwareentwicklung und Innovation, GeoData

Dr. Harry Jungbauer – Evang. Pfarrer und Schuldekan in Aalen, Schwäbisch Gmünd, Heidenheim

Prof. Dr. Jürgen Seitz – Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik, Ansprechpartner für Datenschutz

Dr. Rolf Siedler – Kath. Betriebsseelsorger Aalen und Heidenheim

Margit Stumpp – Mitglied des Bundestages

Im Anschluss an das Podium Gelegenheit zu Rückfragen und Gespräch.

Veranstaltungsort: Stadtbibliothek Heidenheim Willy-Brandt-Platz 1 89522 Heidenheim

Eintritt frei

Veranstalter:

Donnerstag, 10. Oktober 201919:30 Uhr, Haus der Evangelischen Kirche

Entfeindung in Bibel und KoranDie Josefsgeschichte aus muslimischer Sicht

Vortrag

Prof. Dr. Ahmad Milad KarimiMünster

Die schönste Erzählung – eine koranische Perspektive auf die Josephsgeschichte.

Die Josephsgeschichte hat im Koran eine Sonderstellung: sie wird als die schönste der Erzählungen bezeichnet und ihr ist eine ganze Sure (12) gewidmet. Sie erzählt von einem Traumgesicht, von der Sehnsucht einer Frau, der Liebe von Suleika und

Joseph, von der Trauer eines Vaters, von der Hoffnung, der Geduld, vom Verrat und der Intrige, von Vergebung und Versöhnung; und in jedem Atemzug ist Muhammad gegenwärtig. Überwältigt ist der Hörer von der Fülle der Erzählungen in einer Erzählung, überwältigt von der Dichte und Dichtung, die sie umfasst. Worin besteht die Schönheit dieser Erzählung? Und in welcher Weise nimmt der Koran die Josephsgeschichte auf?

Ahmad Milad Karimi, Dr. phil., geb. 1979, in Kabul, Studium der Philosophie, Mathematik und Islamwissenschaft in Darmstadt, Freiburg und Neu Delhi. Seit 2016 Professor für Kalam, islamische Philosophie und Mystik an der Universität Münster.

Veranstaltungsort: Haus der Evangelischen Kirche - Paulusgemeindehaus Bahnhofstraße 33 89518 Heidenheim


Kooperation mit:Katholische Erwachsenenbildung Heidenheim und Muslimisch-christlicher Arbeitskreis

Freitag 18. Oktober 201919 Uhr, Haus der Evangelischen Kirche

Eine neue Weltun ordnung

Brigadegeneral i.R. Dr. Klaus WittmannBerlin

Kurzbiographie:Brigadegeneral a.D. Dr. Klaus Wittmann, geb. 1946 in Lübeck, trat im Oktober 2008 nach 42 Jahren Bundeswehrdienst in den Ruhestand. Seine Laufbahn beinhaltete Truppenkommandos (Bataillons- und Brigadekommandeur), akademische Abschnitte (Geschichts- und Politik-studium mit Promotion zum Dr. phil. und Forschungsaufenthalt am International Institute for Strategic Studies in London),

militärpolitische Arbeit im BMVg und im NATO-Hauptquartier sowie höhere Offizierausbildung national (Direktor Lehre an der Führungs-akademie der Bundeswehr) und international (Director Adademic Planning and Policy am NATO Defense College, Rom). Zahlreiche Veröffentlichungen zu historischen, sicherheitspolitischen, strategischen und NATO-Themen. Wittmann war Mitglied der 10. Synode der EKD und der Kammer für Öffentliche Verantwortung, in der die Friedensdenkschrift des Rates der EKD von 2007 entstand. Er ist Senior Fellow des Aspen Institute Deutschland und hat einen Lehrauftrag für Zeitgeschichte an der Universität Potsdam.

Eine neue Weltun ordnungDie „neue Weltordnung“, die nach dem Ende des Ost-West-Konflikts erhofft wurde, kam nicht zustande. Das „Ende der Geschichte“ wie Francis Fukuyama die vermutete endgültige Durchsetzung von Demokratie und Marktwirtschaft beschrieb, blieb ein Bonmot. „Die Welt ist aus den Fugen“ wurde zum geflügelten Wort. Mit der Rückkehr von Geopolitik und Großmachtrivalität sind multilaterale internationale Ordnung und regelbasierte Ausgleichspolitik in Gefahr. Die NATO- und EU-Politik der Stabilisierung und Integration Mittel- und Osteuropas bei gleichzeitiger Kooperation mit Russland war langfristig nicht erfolgreich.

Dass übersteigerter Nationalismus zum Krieg führt, scheint ver-gessen. Vielfältige Bedrohungen und Sicherheitsgefährdungen halten sich nicht an Staatsgrenzen. Sie erfordern internationale Zusammenarbeit und lassen sich nicht vorwiegend militärisch be- kämpfen. Zu ihnen kommen die Folgen des Klimawandels, Ressour-cenwettstreit, Rivalität um Agrarboden und Wasser. Rüstungskontrollvereinbarungen erodieren. Die Menschen- rechtspraxis autoritärer Machthaber wird von diesen nicht mehr lediglich verteidigt, sondern sie gehen zum Gegenangriff gegen die „westlich oktroyierte“ liberale Ordnung über. Nichtstaatliche Akteure gewinnen an Bedeutung.

Durch das unübersichtliche sicherheitspolitische Gestrüpp schlägt der Referent analytische Schneisen, bleibt aber nicht bei der Diagnose stehen, sondern stellt die Frage nach intelligenten Lösungen – und die Frage nach der Rolle Europas im Spiel der Mächte. Denn in der sich stark verändernden Weltordnung ist eine strategische Neuaufstellung Europas unumgänglich. Das Verhältnis zwischen der einst unangefochtenen Weltvormacht USA und dem (wieder) aufsteigenden China wird ein bestimmendes Element der neuen Konstellationen sein.

Die europäische Union und auch Deutschland müssen sich beschleunigt darauf einstellen. Wenn beide nicht zu einer welt- politischen Randerscheinung werden wollen, brauchen Berlin und Brüssel eine einheitliche Politik gegenüber Washington und Peking. Aber ist die EU - derzeit beeinträchtigt von Brexit, Rechtspopulismus und Postengeschacher - dazu imstande?


Eintritt: frei, um eine Spende wird gebeten

Kooperation mit:Diakonisches Werk Heidenheim, Freunde schaffen Freude e.V. Dischingen, Maria-von-Linden Schule Heidenheim,

Unterstützt durch:

WochenZeitung.de

Dienstag, 22. Oktober 201919:30 Uhr, Haus der Evangelischen Kirche

Vom Vertrauen und Vergebung Die heilende Botschaft Jesu

Vortrag

Dr. Eugen DrewermannPaderborn

Dr. Eugen Drewermann ist Theologe, Psychoanalytiker und Schriftsteller mit internationaler Reichweite. Er gehört zu den erfolgreichsten theologischen Autoren. Für sein friedenspolitisches Engagement wurde er 2007 mit dem Erich-Fromm-Preis ausgezeichnet, 2011 erhielt er den im selben Jahr erstmals verliehenen internationalen Albert-Schweitzer-Preis.



Copyright: Patmos-Verlag

Donnerstag, 7. November 201914:30 – 16:30 Uhr, Gemeindezentrum Hohe Wart, Herbrechtingen

Bezirksarbeitskreis Senioren Missionswerk – Overseas Council Europe

Vortrag

Pfr. Andreas KammerMergelstetten

Overseas Council Europe leistet Unter- stützung bei qualifizierter Ausbildung für Führungskräfte in Kirche und Gesellschaft in Afrika, Lateinamerika, Asien, Osteuropa und im Nahen Osten.

Pfarrer Kammer wird am Beispiel von Iran erklären, wie wachsende Gemeinden theologische Unterstützung brauchen, um in den jeweils gegebenen Umständen zu leben.

Andreas Kammer ist Geschäftsführer von Overseas Council.

Im Anschluss an den Vortrag findet ein Austausch über die Senioren-arbeit und ihre Programmangebote statt.

Anmeldung bis 23.10.2019 bei Diakon Martin Schmidt: Tel.: 07324 989378

Veranstaltungsort bei freiem EintrittEvangelisches Gemeindezentrum Hohe Wart Königsberger Weg 2 89542 Herbrechtingen

Kooperation mit:Evangelischer Bezirksarbeitskreis Senioren

Donnerstag, 7. November 201919 Uhr, Haus der Evangelischen Kirche

Luthers bester Freund besucht unsPhilipp Melanchthon erzählt aus seinem

Leben und Wirken

Pfr. i.R. Wolfgang WundererAugsburg

Der geniale Philipp Melanchthon (1497 – 1560) war vielleicht der letzte Uni-versalgelehrte Europas. Er spielte für den Erfolg der Reformation eine entscheiden-de Rolle. Selbst Luthers Bibelübersetzung wäre ohne ihn nicht denkbar. Er versöhnte die Reformation mit dem Humanismus, organisierte ihre praktische Durchsetzung und bewirkte als „Außenminister der Reformation“, dass das Luthertum nicht zu einer deutschen Winkelangelegenheit verkümmerte.

Wenn Melanchthon an diesem Abend von sich und seinem Wirken erzählt, soll sowohl seine Bedeutung für die aktuelle Bildungsdiskussion – nicht umsonst nannte man ihn den „Lehrer Deutschlands“! - als auch sein Einsatz für die Ökumene zur Sprache kommen. Zugleich soll gezeigt werden, wie sehr Martin Luther auf die Hilfe Melanchthons ange-wiesen war und welch große Solidarität, trotz aller Verschiedenheit, stets zwischen den beiden Männern bestand.

Der Referent kam 1979 nach Augsburg als Theologischer Ge-schäftsführer für das Jubiläum der Confessio Augustana, das von Melanchthon verfasste evangelische Grundbekenntnis, und hat sich seitdem immer wieder mit dem Mann beschäftigt.


Eintritt: 6 €

10. November 2019 - Sonntag18 Uhr, Haus der Evangelischen Kirche

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht 1938Die zweite jüdische Generation nach der Schoa ...

… stellt sich uns vor in der Person von

Sarah BruknerKöln.

Als Lehrerin bei den Toralernwochen war sie 2014 beteiligt, zusammen mit ihrem Mann, Jechiel Brukner, der als Rabbiner in Köln tätig ist. 1960 ist sie in der Schweiz geboren und 1986 nach Israel ausgewandert.

Wenn sie uns erzählt, fragt sie sich: „Was bedeutet es für mich, Tochter eines Vaters zu sein, der Auschwitz ÜBERLEBT hat, und Mutter von sechs Kindern und 17 Enkeln, die alle in Israel LEBEN. Welche belastenden Erinnerun-gen gehören zu meinem Leben, welche Geheimnisse würde ich gerne lüften

und in welcher Form hat meine Kindheit meine jüdische Identität geprägt?“

Zuletzt ist die große Frage für sie: „Wie kann ich auf deutschen Boden treten und hier wirken?“

Musikalische Begleitung: Harry Berger, Saxophon


Eintritt frei Spende willkommen für die Synagoge in Tal-Menasche, Israel

Kooperation mit:Arbeitskreis für christlich-jüdische Verständigung

Mittwoch, 13. November 201919:30 Uhr, Haus der Evangelischen Kirche

Globale Eskalationen oder Rückkehr zur Vernunft?

Vortrag

Clemens RonnefeldtFreising

Kriege im Mittleren Osten um Öl und Gas, der Klimawandel mit den Folgen der Ver-schlechterung von Süßwasser-Ressourcen, Wüstenbildungen und Wirbelstürmen, die dadurch bedingte Migration von Millionen Menschen auf der südlichen Erdhalbkugel sowie die wachsenden Ungleichheiten zwischen Arm

und Reich weltweit, in Europa wie auch in Deutschland stellen vor dem Hintergrund einer weiter wachsenden Weltbevölkerung enorme Herausforderungen dar. Wie könnte eine Kultur des Friedens aussehen, deren Grund-haltungen und Lebensstil die Bedürfnisse aller Menschen wie auch künftiger Generationen im Blick hat und die gegenwärtige Diktatur der Gegenwart auf Kosten unserer Zukunft beendet? In welchem Verhältnis stehen Vorgaben des Gesetzgebers und individuelles Ver-halten zueinander? Welche eingefahrenen Gleise gilt es zu verlassen und welche Blockaden zu lösen, die uns Teil des Problems statt Teil einer Lösung sein lassen? Diesen Fragen wird Clemens Ronnefeldt nachgehen. Der Diplom-Theologe mit Zusatzausbildungen in Friedensarbeit und Systemischer Beratung ist seit 27 Jahren Friedensreferent des Internationalen Versöhnungsbundes und steht im Kontakt mit Friedens- und Menschenrechtsgruppen in vielen Ländern des Nahen und Mittleren Ostens. Im Januar 2017 wurde er von der Universität Marburg mit dem Peter-Becker-Preis für seine langjährige Friedens-arbeit ausgezeichnet.


Eintritt frei, Spenden erbeten

Kooperation mit:Friedensgruppe Heidenheim, Verein „Talhof erleben“

Samstag, 16. November 20199:30 – 16:30 Uhr, Katholisches Dekanatshaus

Franz Rosenzweig als BibelauslegerAus Anlass seines 90. Todestages

Seminartag

Pfarrerin Dr. Inken RühleBöblingen

„Ein Buch, das Buch, das wir nicht umsonst auch äußerlich in jahrtausendalter unveränderter Gestalt benutzten (das einzige antike Buch, das noch in lebendigem Gebrauch… ist), ein Buch hat uns am Leben erhalten.“

Dieser Satz des jüdischen Lehrers und Religions-philosophen Franz Rosenzweig aus seiner

Eröffnungsrede am Frankfurter Lehrhaus zeigt die große Bedeutung der Bibel sowohl für das Judentum insgesamt als auch für ihn persönlich.

Er verfasste zwar keinen eigenen Bibelkommentar. Doch im zweiten Teil seines Hauptwerks „Stern der Erlösung“ finden sich mehrere Interpretationen von biblischen Texten, u.a. auch des Hohenliedes Salomos. Ausgerechnet diese Sammlung erotischer Liebesgedichte (und nicht etwa die Tora) galt ihm als „Kern-Buch der Offenbarung“, in theologischer wie auch in biographischer Hinsicht.

Doch nicht nur zur hebräischen Bibel, auch zum Neuen Testament hat Rosenzweig sich als Jude gelegentlich geäußert und dabei höchst originelle Auslegungen gefunden. Das macht ihn zu einem Gesprächspartner im christlich-jüdischen Dialog, der uns bis heute herausfordert.

Veranstaltungsort: Katholisches Dekanatshaus Seminarraum der keb Schnaitheimer Straße 19 89520 Heidenheim

Eintritt: 10 €, um Anmeldung wird gebeten!


Donnerstag, 21. November 201919 Uhr, Haus der Evangelischen Kirche

Frieden braucht Friedfertige!Vortrag

Dr. h.c. Friedrich SchorlemmerLutherstadt Wittenberg

Richard von Weizsäcker 1983 sprach unter dem Jubel der Anwesenden Sätze aus, die auf dem Boden der DDR unter freiem Himmel noch nie öffentlich gesagt worden waren: „Wir leben hüben und drüben unter verschiede-nen Bedingungen, gesellschaftlichen Systemen und persönlichen Spielräumen. Wir respektieren dies gegenseitig selbstverständlich so, daß keiner dem anderen einen unangemessenen Rat geben will. Aber wir sind hüben und drüben Deutsche, wenn auch in zwei Staaten. Uns verbindet mehr als Sprache, Kultur und die

Haftung für unsere Geschichte. Die wesentlichen Ziele stellen sich uns gemeinsam…“ Da standen den Kirchentagsbesuchern die Tränen in den Augen. Und der Beifall wollte nicht mehr aufhören. Tiefe Sehnsucht danach, vereint gleichberechtigte Deutsche zu sein – als ein geeintes, friedvolles europäisches Land. Friedensfaktor. Nichts Finster-Nationalistisches, sondern Friedlich-Respektvolles aus dem Munde des künftigen Bundespräsidenten – für uns im Mauerstaat, der noch lange nachwirkt. An diesem Ort, aus diesem Anlass solche Sätze! Ermutigend. Bewegend. Gleichachtend. Nun, 30 Jahre nach der wunderbaren friedlichen Revolution tun sich erneut mentale Differenzen, Ressentiments und Vorurteile auf. Auch abwertende Generalisierung neonationalistischen und anti-europäi-schen Denkens. Es bleibt aber auch die Begeisterung in Erinnerung, Nationalistisches gibt zugleich Anlass zur Sorge. Unsere Demokratie gilt es neu zu verteidigen, unser Grundgesetz orientierend in den Mittelpunkt stellend, und nicht ein Deutschtum, aus dem alte Gespenster wachgerufen werden. Es stehen sich gegenüber ver-goldende Vergangenheit einerseits und nachträgliches Einschwärzen der 40 Jahre DDR andererseits. Seien wir dankbar und vergessen nicht: Die Friedliche Oktober-Revolution war ein Wunder. Und Frieden machen bleibt unsere Pflicht, politisch und persönlich.



Donnerstag, 28. November 201919 Uhr, Kath. Gemeindezentrum St. Maria

Alter Wein in neuen Schläuchen– Antisemitismus, Verschwörungsmythen

und neue Medien Vortrag und Gespräch

Dr. Michael BlumeStuttgart

Die Feindschaft gegenüber Juden gehört leider seit der Antike zur Geschichte Europas. Juden wurden immer wieder als bedrohliche Verschwörer gedeutet, die den Rest der Menschen ins Unglück stürzen wollen. Dr. Michael Blume beschreibt, wie diese antisemitischen Bedrohungsszenarien durch das Aufkommen von Medien wie

Buchdruck, Radio, Film und Internet immer wieder verbreitet wurden und wie sie auch im Zeitalter von Social Media wirksam bleiben. Doch der Antisemitismus richtet sich dabei nicht nur gegen Juden, sondern greift häufig auch die gesamte demokratische Gesellschaft und ihre Vertreter an. Deshalb bedarf es auch einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung, sich gegen die erstarkenden Verschwörungsmythen zu stemmen, die nicht nur von einer kleinen Minderheit getragen werden, sondern mittlerweile auch Einzug in Bereiche der Politik halten. Dr. Michael Blume publiziert und bloggt als Religionswissenschaftler regelmäßig zu unterschiedlichen Themen in den Bereichen von Religion und Politik. Seit 2003 arbeitet er im Staatsministerium Baden-Württemberg und wurde 2018 zum Beauftragten des Landes gegen Antisemitismus berufen.

Veranstaltungsort: Katholisches Gemeindezentrum St. Maria, Schnaitheimer Straße 19 89520 Heidenheim

Eintritt: 5 € Ein Büchertisch ist vorhanden!


Donnerstag, 5. Dezember 201919 – 22 Uhr, Haus der Evangelischen Kirche

„gefangen“Was man von einem Geisel-

Unterhändler für sich selber lernen kann

Workshopmit Informationen, Gesprächsmöglichkeit und

kleinen Übungen

Jürgen BrandtHeidenheim

Kennen Sie das Gefühl: „Gefangen in einer festgefahrenen Lebenssituation – quasi gebunden an Händen und Füßen – bewegungsun-fähig“; im Arbeits- und Privatleben, bei sich selber in Gedanken und Gefühlen (das ständige Kreisen im Kopf).

Ein Organisationspsychologe und Verhandlungsführer bei Geisel-nahmen hat einmal seine Erfahrungen auf das alltägliche Leben von Menschen übertragen.

Ausgehend von diesen Gedanken soll in diesem Workshop in gemeinsamen Gesprächen und kleinen Übungen ausprobiert werden, wie sie uns persönlich weiterhelfen könnten.

Workshopleitung:Jürgen Brandt, Mediator und Klärungshelfer


Eintritt: 8 €

Donnerstag, 12. Dezember 201919 Uhr, Stadtbibliothek Heidenheim

LiteraTour 2019Neuerscheinungen deutschsprachiger Literatur

Dr. Michael KrämerStuttgart

Wenn man auf die laufenden literarischen Neuerscheinungen schaut, drängt sich bisweilen der Eindruck auf, als könne die Literatur in ihren Fiktionen

neben all den fingierten Nachrichten, die täglich auf den Markt kommen, kaum mehr bestehen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass LiteratInnen sich der dokumentarischen Literatur zuwenden: Nach einer wahren Begebenheit schreiben. Daneben gibt es wie immer Lebensgeschichten, vom Heute infiziert, Liebesgeschichten, Dystopien, bisweilen auch Belangloses, wunder-voll erzählt. Es verspricht jedenfalls ein spannendes literarisches Jahr zu werden. Wenn Sie Bücher kennenlernen wollen, die sich auf jeden Fall zu lesen lohnen, dann sind Sie bei dieser Veranstaltung genau richtig.

Herr Dr. Michael Krämer ist Literaturwissenschaftler und Theologe und geht seit 30 Jahren auf „LiteraTour“.

Veranstaltungsort: Stadtbibliothek Heidenheim Willy-Brandt-Platz 1 89522 Heidenheim

Eintritt: 5 €

Veranstalter:

Kooperationspartner Weitere Informationen

Katholische Erwachsenenbildung Heidenheim - [email protected] www.keb-heidenheim.de

Arbeitskreis für christlich-jüdische Verständigung bei der Evangelischen Erwachsenenbildung Kirchenbezirk Heidenheim und der Katholischen Erwachsenenbildung Kreis HeidenheimInformationen über die Bildungswerke und [email protected]

Muslimisch-christlicher Arbeitskreis im Evangelischen und Katholischen DekanatKontakt: Pfarrerin Eva-Maria Busch, [email protected]

Forum Bildung & Entwicklungeeb; keb; Haus der Familie; Stadt Heidenheim – Volkshochschule und Stadtbibliothek; Weltladen; Medienzentrum Landkreis Heidenheim

Evangelischer Bezirksarbeitskreis– Senioren Kontakt: Diakon Martin Schmidt [email protected]

Diakonisches Werk [email protected]

Weltladen [email protected]

*Büchertischin Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Bücherzauber in Heidenheim.

Hinweis Datenschutz:Sollten Sie in Zukunft keine Informationen – auf dem Postweg oder digital - von uns bekommen wollen, dann lassen Sie es uns bitte wissen, damit wir Sie aus dem Verteiler nehmen und Ihre Daten löschen!

Save the date

Save the date im Frühjahr 2020 – Nicht verpassen! (eine kleine Auswahl)

19.02.2020 Sinn des Lebens Prof. Dr. Dr. Katharina Ceming, Augsburg

17.03.2020 Achtsamkeit in der Paarbeziehung Dr. Hans Jellouschek, Ammerbuch

23.04.2020 Dietrich Bonhoeffer – Auf dem Weg zur Freiheit Bischof i.R. Prof. Dr. Wolfgang Huber, Berlin

15.05.2020 Männer trauern anders Thomas Achenbach - Osnabrück

Freuen Sie sich jetzt schon auf das Programm im Frühjahr!

Impressum

Herausgeber: Evangelische Erwachsenenbildung Kirchenbezirk Heidenheim, Bahnhofstraße 33, 89518 Heidenheim, Tel. 07321-359457, E-Mail: [email protected], www.eeb-heidenheim.de

Titelbild: privat

Satz + Druck:

koppdruck · Matthias Kopp 89522 Heidenheim · [email protected] · www.koppdruck.de

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