Lebendige Militär geschichte hautnahpräsentiertEs war nicht nur das grösste internationale Militär-Oldtimer-Treffen der Schweiz, der 6. Convoy to Remember in Birmenstorf war auch ein le-bendiges Museum, bei dem längst nicht nur Panzer, Motorräder, Flugzeu-ge und Fahrzeuge jeglicher Art im Fokus standen. Vielmehr ging es auch um Menschen, die in den Armeen ihren Dienst getan haben. So erinnerte der Convoy 2013 anschaulich, eindrücklich und greifbar an die Norman-die 1944, die Grenzbesetzung durch die Schweizer Armee 1939–45 oder an Vietnam. Über 600 Fahrzeuge, deren Besitzer und mehrere tausendAkteure aus vielen europäischen Ländern vermittelten 25’000 Besuchern militärhistorische Spielszenen und inszenierten Soldatenleben pur im Schützengraben, aus der Fremdenlegion, der untergegangenen DDR-Armee, dem D-Day bis zur Grenzbesetzung.

Text und Bilder René Knorr

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6. Convoy to Remember in BirmenstorfEvent

Wenn sich Saurer M8, Dodge CC Command Car, GMC 353, Horch 108, Rotino! Super Atlantic GR7 6x4, Schwimmwagen DUKW, HMMWV

Humvee, VW-Schwimmwagen Typ 166, Canadian Military Pattern Ford F15, Unimog 401, Medium Truck REO M35, Magirus-Deutz Jupiter 6x6 und Co. mit Panzerjäger G 13, leichtem Panzer 51 AMX-13, Kampfpanzer 68/88, Kampfpanzer 55 Centuri-on, Brückenpanzer 68/88, Entpannungspanzer 65, Schützenpanzer Spz 63 M-113, Schützenpanzer CVRT Spartan, Kampfpanzer Leopard-1, Raketenjagdpanzer Striker FV 102, Vollketten-Transportfahrzeug M29 Weasel, Kampfpanzer T-72, Universal Carrier, Späh-panzer M8 Greyhound, Schützenpanzer BMP-1 und Schützenpanzer FV 432 tre!en, darüber die Patrouille Suisse und zahlreiche historische Flieger rauschen, die Condor-Freaks und Freunde alter BMW-Motorräder angeknattert kommen und Bundesrat Ueli Maurer höchstpersönlich kommt, dann findet in Birmenstorf der «Convoy to Remember» statt!

Zum sechsten Mal wurde in der kleinen Aargau-er Ortschaft das grösste internationale Militär-Old-timertre!en zelebriert. Schon früher nämlich, jeweils im August 1996, 1999, 2004, 2007 und 2010, trafen sich gleichenorts Hunderte von Oldtimern – von der Feldküche bis zum Condor-Tö!.

Gastnation Niederlande

Für Niederländer hat die als «D-Day» bekannte Inva-sion der Westalliierten in der Normandie im Juni 1944 und die anschliessende Befreiung ihres Landes einen an-haltend grossen Stellenwert. Das Andenken an die da-mals erbrachten Opfer wird hochgehalten. Die 50-köp-fige holländische Gruppe «501st Klondikes» inszenierte eine Situation aus einer der grössten Luft-Boden-Ope-rationen des Zweiten Weltkriegs vom September 1944 in den niederländischen Provinzen Nordbrabant und Gelderland. Merkmal der «501st Klondikes» ist eine äu-sserst hohe Detailtreue. Verwendet wird ausschliess-lich Originalmaterial aus der damaligen Zeit.

Auch das «Swiss Army Camp» – angemeldet wa-ren 20 Gruppen mit einer Mannschaftsstärke von bis zu 50 Personen – verkörperte Nostalgie pur rund um die Schweizer Armee. So war auf dem riesigen Ge-lände um die Kiesgrube in Birmenstorf ein eigenes La-ger aufgebaut, das in historisch genauen Szenen span-nende Einblicke in die letzten 80 Jahre unserer Armee gestatte. Die historische Dragonerschwadron 1972 und eine Radfahrerkompanie erinnerten sehr kon-kret an vergangene Epochen. Die noch existierende Fremdenlegion zeigte ein nordafrikanisches Wüsten-camp aus dem letzten Weltkrieg, und eine Darstel-lung der untergegangenen DDR-Armee erinnerte an jüngere, nicht allzu ruhmvolle Zeiten.

FBW L50 V aus dem Jahr 1970.

Auf Wunsch mit «Rost»: Jeep Wrangler V8 6.4 Hemi mit 478 PS.

Saurer 4CM mit 120 PS / 500 Nm von 1955.

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Schweizer Luftwaffe promi-nent vertreten

Nicht nur auf dem Boden, sondern auch am Himmel über Birmenstorf war einiges los. Eindrücklich erwies sich die aviatische Dimension: Passend zu den ter-restrischen Vorführungen fand eine attraktive Flug-schau statt. Im Zentrum standen die Patrouille Suisse sowie der Super Puma Display. Ergänzend dazu be-geisterten die Paras der Armee mit ihren Fallschirm-absprüngen.

Das militärhistorische Gegenstück zu diesen mo-dernen Maschinen bildeten originale historische Jagd-flugzeuge. Die heute weltweit einzige flugtüchtige Morane-Saulnier MS-406, ehemals Schweizer Luft-wa!e, die amerikanische Mustang P-51, die englische Spitfire sowie zwei russische Jak-i2-Trainingsflugzeu-ge boten eine eindrückliche Show. Fliegerische Tak-tik aus dem Zweiten Weltkrieg demonstrierten die damals eingesetzten leichten Flugzeuge Stinson L-5 sowie Piper PA-8.

Eindrücklicher Konvoy über 35 Kilometer

Selten gesehen, aber ebenfalls mit von der Partie war ein Torpedobomber der US-Marine, die Grum-man TBM Avenger. Dieser Typ spielte im Pazifik-

Kein Entkommen. Volles Rohr auf den Fotografen gerichtet.

Alte Kameraden: Pinzgauer, Land Rover und Jeep.

38 Rotinoff-Super-Atlantic-GR7-6x4-Schlep-per mit Achtzylinder-Rolls-Royce-Motor wurden gebaut, 12 für die Schweiz.

Eine Augenweide für jeden Bewun-derer histori-scher Armeefahrzeuge.

Brückenpanzer 68/68 von 1968: 44,6 Tonnen, 19,66 Meter lang, 3,88 Meter hoch mit 660 PS starkem MTU-Motor.

Im Kübelwagen über Land und aufs Wasser.

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Krieg 1944/45 eine wichtige Rolle. Eindrücklicher Höhepunkt waren auch Luftkampfdemos, Scheinan-gri!sflüge sowie die Spezialformation mit acht War-birds. Weitere Höhepunkte bildeten die traditio-nelle Fahrzeugparade auf einer 35 Kilometer langen Route durch das Fricktal und die Präsentation ehe-maliger Schweizer Kampfpanzer, dazu kamen Demos mit dem Brückenpanzer 68, ein kompletter Panzer-abwehrzug aus den sechziger Jahren mit zwölf RSF-Jeeps, eine Sonderausstellung des Schweizerischen Militärmuseums Full sowie eine Radfahrerkompanie. Erstmals eingeladen waren über 200 Halter mit ih-ren Militärmotorrädern.

Auch Unterhaltung mit Stimmungsmusik und Swing vom Feinsten wurde grossgeschrieben. So gastierten mit der «Münchner Zwietracht» die wohl populärs-te Oktoberfestband und nicht zuletzt das niederlän-dische «Original Glenn Miller Orchestra» unter der Leitung von Will Salden in Birmenstorf.

Gut bestückt mit monumentalen 25-Zoll-Reifen.

Eindrücklich dargestellter Stützpunkt aus dem Ersten Weltkrieg.

Offenbar hat dieser Ami gerade ein Runde Schach gewonnen.

Der Jeep war auch im Vietnam-Krieg unentbehrlich.

Ein Soldat hatte sich per Pferd nach Birmenstorf verirrt.

Die Bar mit dem gewissen Extra aus dem Hause Centurion.

The Andrews Sisters & Glenn Miller Orchestra gehörten dazu.

Waffen, Alkohol und leichte Mädchen. Gut getarnter Vorläufer des Quad.

Dramatische Szene: Deportierte werden an der Grenze befragt.

Vier hübsche Damen und ein Mann im Jeep – das grenzt an Wehrkraftzersetzung.

US-Spähpanzer M8 Greyhound (1943), gefolgt von einem Universal Carrier aus Grossbritannien und einem Steyr Puch Pinzgauer.

Keiner zu klein, ein Army-Fan zu sein . . .

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