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EXISTENZGRÜNDUNG UND FÜHRUNG EINES STATIONÄREN EINZELHANDELSUNTERNEHMENS überarbeitete Version der IHK Heilbronn-Franken (Stand: Januar 2017)
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Ansprechpartner bei der IHK Heilbronn-Franken Jonas Kraiß Referent Handel Unternehmen, Energie & Umwelt Telefon: 07131 9677-310 Fax: 07131 9677-309 E-Mail: [email protected] Christina Nahr-Ettl Referentin Existenzgründung Existenzgründung & Unternehmensförderung Telefon 07131 9677-134 Fax: 07131 9677-119 E-Mail: [email protected] Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken Ferdinand-Braun-Straße 20 74074 Heilbronn www.heilbronn.ihk.de
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EXISTENZGRÜNDUNG: CHANCE UND RISIKO! Die Einzelhandelslandschaft ist einer stetigen Veränderung unterworfen. Die Digitalisierung hinterlässt tiefgreifende Einschnitte. Neue Technologien, zunehmender E-Commerce – die Digitalisierung wird nicht stillstehen, sondern sich in immer kürzeren Abständen neu erfinden und weiter zunehmen. Die Umsätze im Onlinehandel sind in den letzten Jahren rasant gewachsen. Und sie werden weiter steigen! Aber auch hier bieten sich für die stationären Einzelhändler Chancen, die es zu nutzen gilt. Gerade bei Neugründung ist es wichtig, sich dieser Entwicklung nicht zu verschließen sondern mit offenem Visier zu begegnen. Die Digitalisierung erfordert von den Einzelhändlern ein Umdenken. Sie müssen sich mit dem Thema Internet gegebenenfalls auch Onlinehandel auseinandersetzen. Dabei werden sehr grundsätzliche strategische Fragestellungen berührt. Es gibt aber kein Patentrezept für die Wahl der „richtigen“ Strategie. Sie muss speziell für jeden Gründer neu entworfen werden. Dem Einzelhandel im Allgemeinen gelingt es nicht, seinen Anteil (25 - 30 Prozent) am privaten Konsum zu erhöhen. Nur die wirklich guten Betriebe mit attraktiven Konzepten, effizienter Organisationsstruktur und leistungsfähigem Personal werden überleben. Und genau hier ist die Chance, die Sie ergreifen sollten. Existenzgründer stehen vor einer großen Herausforderung - das eigene Unternehmen kann eine einmalige Chance sein. Man muss sich aber im Klaren sein, dass diese Chance nicht ohne Risiko behaftet ist. Daher ist es für jeden Gründungswilligen unerlässlich, seine Geschäftsidee auf ihre Erfolgschancen hin zu untersuchen. Zum einen, um sich selbst über Erfolgspotenziale, Volumina verschiedener Ausgaben und Schwachstellen des Konzeptes klar zu werden, zum anderen, um gegenüber potenziellen Kreditgebern in Finanzgesprächen gewappnet zu sein. Denn nur, wer das eigene Konzept optimal präsentieren und auf (meist unangenehme) Fragen antworten kann, hat Aussicht, eine solide finanzielle Unterstützung als Grundlage zu bekommen. Das Arbeitsbuch „Existenzgründung und Führung eines stationären Einzelhandelsunternehmens“ richtet sich an Gründungswillige sowie an Jungunternehmer, die bereits die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit gemacht haben und auch langfristig für das Marktgeschehen fit sein möchten. Es beinhaltet viele verschiedene Themen und Anregungen, die für einen Unternehmer unerlässlich sind. Das Buch erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit der genannten Faktoren. Es dient zur Orientierungshilfe und kann in einigen Punkten durch spezifische Themen durch den Unternehmer jederzeit ergänzt werden.
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1. ANALYSE DER PERSÖNLICHEN UND FACHLICHEN VORAUSSETZUNGEN Persönliche und fachliche Qualifikationen sind die Grundelemente eines Unternehmers und haben einen deutlichen Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens. Es ist essentiell wichtig, dass der Unternehmer kaufmännische sowie fachliche Kenntnisse besitzt, die für eine Gründung und Führung eines Unternehmens benötigt werden. Folgende kaufmännische Kenntnisse können nachgewiesen werden:
_______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________
Folgende Fachkenntnisse können nachgewiesen werden:
_______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________
Folgende kaufmännischen Kenntnisse und Fachkenntnisse müssen noch erworben werden:
Was? Wo? Wie lange? Kosten
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Das Schlüsselwort in diesem Zusammenhang heißt „Life long learning“. Die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung ist langfristig notwendig. Dazu gehören
Lektüre von Fachliteratur Lektüre der monatlichen IHK-Kammerzeitschrift w.news (www.ihk-wnews.de) Abonnement von Newslettern der IHK
(www.heilbronn.ihk.de/meta/standardseite/ihkhnnewsletter.aspx) Besuch von Vorträgen und Seminaren (zum Beispiel von der IHK) systematischer Erfahrungsaustausch mit
a) Kollegen aus der Branche (ERFA-Gruppen) b) Kollegen aus dem unmittelbaren Umfeld
Engagement in örtlichen Vereinen (Handels- und Gewerbeverein,…) Weitere maßgebliche Voraussetzungen für den Erfolg eines Unternehmers sind neben hoher Belastbarkeit, hohem persönlichen Engagement und persönlichen Zugeständnissen auch Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen. Sobald das Unternehmen weitere Mitarbeiter beschäftigt, benötigt der Unternehmer die Fähigkeit, Mitarbeiter zu führen und zu motivieren. Sind Sie sich all dieser Erfordernisse bewusst und verfügen Sie über die notwendigen Qualitäten? Führen Sie dazu Ihre Stärken und Schwächen auf und machen Sie sich bewusst, an welchen Stellschrauben in Zukunft noch ein wenig gearbeitet werden muss bzw. wo noch Nachholpotenzial besteht. Ich besitze folgende Stärken:
_______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________
Ich besitze folgende Schwächen:
_______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________
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2. BERECHNUNG DES MARKTVOLUMENS Allgemeine Kaufkraftkennziffern bzw. einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffern sind vor allem im Handel wichtige Entscheidungshilfen für den geeigneten Standort des Unternehmens. Ist beispielsweise eine niedrige Kaufkraft vorhanden, muss man sich fragen, ob in diesem Einzugsgebiet überhaupt ein „ausreichender“ Gewinn zu erzielen ist. Weitere Kennzahlen in diesem Zusammenhang sind noch der Einzelhandelsumsatz und die Zentralitätskennziffer. KAUFKRAFT Die Kaufkraft bezeichnet das verfügbare Einkommen (Einkommen ohne Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, inkl. empfangener Transferleistungen) der Bevölkerung einer Region. Bei der Ermittlung der Kaufkraftkennziffern werden dementsprechend folgende Komponenten berücksichtigt: Nettoeinkommen aus den amtlichen Lohn- und Einkommenssteuerstatistiken, sonstige Erwerbseinkommen, Renten und Pensionen, Arbeitslosengeld und -hilfe, Kindergeld, Sozialhilfe, BAföG (ohne Darlehen) und Wohngeld. EINZELHANDELSRELEVANTE KAUFKRAFT Bei der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft werden dagegen nur die Einkommensbestandteile berücksichtigt, die für Ausgaben im Einzelhandel (inklusive Internet- und Versandhandel) zur Verfügung stehen. EINZELHANDELSUMSATZ Beim Einzelhandelsumsatz werden die Einkäufe am Einkaufsort der Konsumenten erfasst, das heißt, die im örtlichen Einzelhandel getätigten Umsätze. Für die Ermittlung wird als Definition der im stationären Einzelhandel erzielte Umsatz zu Endverbraucherpreisen, inklusive Bäckereien, Konditoreien und Metzgereien, zugrunde gelegt. Internet- und Versandhandel, Einzelhandel mit Kfz und Krafträdern sowie Tankstellen sind nicht enthalten. Die Umsätze der Factory Outlet Center sind ebenfalls beim Einzelhandelsumsatz enthalten. ZENTRALITÄTSKENNZIFFER Die Zentralitätskennziffer zeigt die Kaufkraftbindung einer Stadt oder Gemeinde an. Sie errechnet sich aus dem Verhältnis der Umsatzkennziffer zur Kaufkraftkennziffer. Somit stellen die Zentralitätswerte jeweils Saldoangaben dar, die sich aus der Verrechnung von Zu- und Abflüssen der Kaufkraft eines Einkaufsstandortes ergeben. Bei einem Wert über 100 gilt, dass die Kaufkraftzuflüsse die Kaufkraftabflüsse aus dem Stadtgebiet übersteigen. Bei einem Wert unter 100 ist es genau umgekehrt. Den aktuellen Mietspiegel der IHK Heilbronn-Franken können Sie unter http://heilbronn.ihk.de/infothek/ihkhnhandelkaufkraftanalyse.aspx kostenfrei abrufen.
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2.1 Sortimentsbezogene Kaufkraft nach Warenkategorien (Michael Bauer research, 2015)
Kaufkraft nach Sortimenten in Mio. Euro Euro pro Kopf
Alkoholfreie Getränke 17.130 211
Alkoholische Getränke 19.549 241
Baumarktspezifisches Sortiment 38.852 478
bespielte Bild- und Tonträger 2.413 30
Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Schreibwaren 16.318 201
Damenmode 24.085 297
Elektrogroßgeräte 8.472 104
Elektrokleingeräte 3.522 43
Fahrräder und Zubehör 4.615 57
Foto 2.246 28
Gesundheit 55.571 684
Haus- und Heimtextilien, sonst. Einrichtungsgegenstände 12.142 149
Hausrat, Glas, Porzellan 6.367 78
Herrenmode 12.315 152
Hobbys, Musikinstrumente 4.893 60
Informationstechnologie 8.492 105
Kfz-Ersatzteile und Zubehör 8.480 104
Kindermode 2.847 35
Körperpflege 13.075 161
Lederwaren 2.422 30
Möbel 27.906 344
Nahrungsmittel 138.198 1.701
Optik 5.600 69
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Schuhe 10.981 135
sonstige Bekleidung 2.717 33
Spielwaren 4.335 53
Sportbekleidung 3.716 46
Sportgeräte 2.159 27
Sportschuhe 1.770 22
Strumpfwaren 1.652 20
Tabakwaren 24.041 296
Telekommunikation 9.302 115
Tierbedarf 4.022 50
Uhren und Schmuck 4.720 58
Unterhaltungselektronik 9.954 123
Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel 4.348 54
Wäsche 5.376 66
2.2 Marktvolumen berechnen ECKORTE IHRES STANDORTES Als Eckorte werden die Städte/Orte bezeichnet, die in direkter Konkurrenz zu ihrem Standort stehen. Dies kann beispielsweise aufgrund räumlicher Nähe oder einer starken Einzelhandelsstruktur sein. Empfehlung: Nehmen Sie eine Karte von Google Maps und kennzeichnen Sie die Eckorte (mit Entfernungskilometer und Fahrtzeit), die Sie für sich definieren. Ziehen Sie anschließend (realistische) Grenzen, bei denen Sie glauben/vermuten, dass potenzielle Kunden lieber zu Ihnen als zum nächsten Eckort fahren. Berechnen/Schätzen Sie danach ungefähr die potenzielle Kundschaft ab. TOURISTEN IHRES STANDORTES Die Touristen sind nicht zu unterschätzen. Je nach Region und/oder Standort Ihres Unternehmens sind es mehr oder weniger (ausländische) Touristen, die in Ihr Einzugsgebiet kommen. Sie bringen somit einzelhandelsrelevante Kaufkraft von außen. Achtung: Gerade in größeren Städten sind es viele Geschäftsreisende, die nicht unbedingt zum Einkaufen kommen. Schätzen Sie für Ihren Standort ab, wie viel Prozent der Touristen Sie in die Einwohnerzahl des Einzugsgebietes einbeziehen können.
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Aktuelle Touristenzahlen finden Sie beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. potenzielle Kundschaft: Einwohner im Einzugsgebiet + Touristen = potenzielle Kunden ________________________________________________ BERECHNUNG DES MARKTVOLUMENS Nachdem Sie die Einwohner im Einzugsgebiet berechnet, die einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer aus der Kaufkraftanalyse der IHK Heilbronn-Franken und die Pro-Kopf-Ausgabe aus der obigen Liste haben, können Sie nun das Marktvolumen berechnen. Wenn Sie verschiedene Sortimente führen, müssen Sie die Berechnung mit jedem Sortiment durchführen. Marktvolumen=(Einwohner im Einzugsgebiet*Kaufkraftkennziffer*Pro-Kopf-Ausgabe)/100 Marktvolumen: ______________ Nach der Berechnung des Marktvolumens für Ihre Branche bzw. Ihr Sortiment in Ihrem Einzugsgebiet, müssen Sie die bereits vorhandenen Mitbewerber und deren Umsätze berücksichtigen: Folgende Mitbewerber machen bereits folgende Umsätze in meiner Warenkategorie
Mitbewerber Warengruppe/Sortiment Umsatz
Nach Abzug der Umsätze der Mitbewerber bleibt für mein Unternehmen folgendes Umsatzpotenzial: __________________ Eigene Notizen: ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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2.3 WETTBEWERBERANALYSEN Bitte nennen Sie die drei wichtigsten relevanten Konkurrenten, mit denen Sie in unmittelbaren Wettbewerb stehen.
Wettbewerber A
Wettbewerber B
Wettbewerber C
Nachdem Sie die drei wichtigsten relevanten Konkurrenten festgelegt haben, beurteilen Sie diese bitte anhand ihrer Stärken und Schwächen.
Wettbewerber Stärken Schwächen
Wettbewerber A
Wettbewerber B
Wettbewerber C
Eigene Notizen: ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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3. STANDORTBEWERTUNG Der Standort ist der zentrale Erfolgsfaktor für Ihr Unternehmen. Es muss an die Branche und das Sortiment angepasst sein. Dabei muss man zwischen innenstadtrelevanten und nicht-innenstadtrelevanten Sortimenten differenzieren.
3.1. Vorgeschichte des Ladenlokales Um Hinweise auf mögliche Schwachstellen des von Ihnen gewählten Standortes zu erhalten, stellen Sie dem Vermieter, den Inhabern benachbarter Geschäfte und/oder sonstigen mit der Örtlichkeit vertrauten Personen folgende Fragen:
Wie oft ist das Ladenlokal in den letzten fünf Jahren vermietet worden? _______________________________________________
Welche Branchen waren in dem Geschäft vertreten? _______________________________________________
Aus welchen Gründen wurden die Geschäfte aufgegeben? _______________________________________________
Wie lange steht das Ladenlokal bereits leer? _______________________________________________ Eigene Notizen: ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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3.2 ZUSAMMENSETZUNG UND ATTRAKTIVITÄT DER UMGEBUNG Der Zulauf der Kunden bzw. die Kundenfrequenz ist auch stark abhängig von der Zusammensetzung und Attraktivität der Umgebung. Haben Sie eine schöne Umgebung und/oder starke Gastronomie- oder Einzelhandelsbetriebe in Ihrer Umgebung, wird die Kundenfrequenz in den meisten Fällen automatisch höher sein. Niedriger wird sie dagegen bei einem unattraktiven Umfeld.
3.2.1 GESCHÄFTE Welche Geschäfte gibt es in Ihrem Umkreis? Wie beurteilen Sie deren Stärken und Schwächen bezüglich der Attraktivität?
Nachbargeschäft Stärken Schwächen
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3.2.2 EINRICHTUNGEN Welche zugkräftigen Einrichtungen (Passantenmagneten) wie Einkaufszentren, Bahnhof, Bushaltestelle, Post, Bank, Behörde mit Publikumsverkehr, Vergnügungsstätten, usw. sind im Einzugsgebiet vorhanden?
Einrichtung Auswirkung auf Ihr Unternehmen
3.3 VERKEHRSSITUATION Auch die Verkehrssituation des von Ihnen gewählten Standortes hat einen Einfluss auf die Anzahl der Kunden. Bedeutsam sind die Erreichbarkeit des Ladenlokales für den Individualverkehr (PKW, Fahrrad,…) durch Wegeführung und Parkplatzsituation sowie über den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch Haltestellen in unmittelbaren Nähe. Beeinflusst werden diese Faktoren hauptsächlich langfristig von politischen Entscheidungsträgern. Sie sollten die Situation anhand der folgenden Kriterien untersuchen. In welcher Entfernung befinden sich Haltestellen von Bus-, U- oder Straßenbahnlinien?
Bus ____________
U-Bahn ____________
Straßenbahn ____________ Eigene Notzien: ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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3.3.1 BEURTEILUNG DER PARKPLATZSITUATION Vor allem bei Rand- bzw. Vorortlagen sind ausreichende Parkplatzmöglichkeiten essentiell wichtig. In der Innenstadt sind meist viele Parkhäuser oder Tiefgaragen vorhanden, in denen die Kunden bequem parken können. Bei Rand- und Vorortlagen sieht dies aber ganz anders aus. Hier gibt es oftmals nur wenig bis keine Parkplätze für die Kunden. Deshalb sollte man frühzeitig dafür sorgen, dass die Kunden im Umkreis Ihres Unternehmens gut parken können. Wenn es die Kosten nicht übersteigt und die Ausgangslage es zulässt, sollte man hier um firmeneigene Parkplätze nachdenken. Beurteilen Sie, wie es in Ihrem Umfeld aussieht. Eigene Notizen: ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
3.4 ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN Stadtplanerische Maßgaben oder Vorhaben die sich in der Nähe bzw. im Umfeld Ihres Unternehmens in den nächsten Jahren ergeben, können erhebliche Folgen, positive sowie negative, für Sie haben. Während eine Baustelle eher als negativ angesehen wird, kann der Bau einer Bushaltestelle Ihre Kundenfrequenz erhöhen. Sind solche Maßnahmen geplant? Wie wirken sie sich auf Ihr Unternehmen aus? Eigene Notizen: ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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4. BEWERTUNG DES LADENLOKALS
Standort Bewertung Verbesserungspotenzial? Wer?
keine Baulücken/Baustellen im direkten Umfeld
Geschäftsumfeld ist in ordentlichem Zustand
Geschäft ist gut sichtbar von zentralen Plätzen/Straßen
Fazit
Außenfront Bewertung Verbesserungspotenzial? Wer?
Geschäftsfassade hebt sich von der Umgebung sichtbar ab
Firmenlogo ist von großer Entfernung gut lesbar
Gestaltung ist einheitlich
Geschäft/Logo ist auch bei Dunkelheit gut sichtbar
Gehweg vor dem Schaufenster ist in gutem Zustand
Fazit
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Schaufenster Bewertung Verbesserungspotenzial? Wer?
Dekoration hat aktuelle Thematik
Fensterhintergrund passt zur Ware
Zubehörartikel werden präsentiert
Fensterscheibe ist sauber
Preisschilder sind gut lesbar
Fazit
Eingang/Passage Bewertung Verbesserungspotenzial? Wer?
Eingang liegt an der frequenzstarken Seite des Geschäftes
Einblick in den Laden ist möglich
„freundlicher“ und einladender Eindruck
Öffnungszeiten gut lesbar
Fazit
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Verkaufsraum Bewertung Verbesserungspotenzial? Wer?
klare Raum- und Abteilungsgliederung
Innenraum wirkt einladend
ausreichende Beleuchtung
Klimaanlage vorhanden
Gänge sind ausreichend breit
Diebstahlüberwachung ist angebracht
Musik im Hintergrund schaffte eine angenehme Atmosphäre
Fazit
Warenpräsentation Bewertung Verbesserungspotenzial? Wer?
klare Richtlinie für die Warenpräsentation
Warengruppenanordnung ist übersichtlich
Warenträger für Sonderangebote sind überlegt platziert
Sonderangebote sind deutlich geschildert
einzelne Artikel sind bequem zu entnehmen und in der richtigen Höhe angebracht
Fazit
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Service Bewertung Verbesserungspotenzial?
Serviceleistung sind für die Kunden klar ersichtlich
Stammkundenservice ist vorhanden
Zahlungsmittel werden flexibel akzeptiert
Umtausch und Reklamation
Informationsunterlagen (Flyer,…)
Garantien werden gewährt
Sitzmöglichkeiten für Begleiter der Kunden
Ausführung von Sonderbestellungen
Fazit
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Personal Bewertung Verbesserungspotenzial? Wer?
freundliches Auftreten und Präsenz im Verkaufsraum
Namen von Stammkunden sollten geläufig sein
keine Benutzung von Smartphones im Verkaufsraum
Gleichbehandlung aller Kunden
ausreichende Warenkenntnisse
Warennutzen wird anschaulich dargestellt
Zusatzverkäufe werden aktiv angegangen
kein unfreundliches Verhalten bei Nicht-Einkauf des Kunden
Personal passt zur Zielgruppe
Wünsche und Beschwerden regelmäßig gemeinsam erörtert
Fazit
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Werbung Bewertung Verbesserungspotenzial? Wer?
Einheitlichkeit der Werbung ist erkennbar
Werbung ist auf die Zielgruppe abgestimmt
Veranstaltungen werden regelmäßig durchgeführt
Teilnahme an Aktionen der Stadt bzw. Gemeinschaftsaktion der Unternehmen
Fazit
Sortiment Bewertung Verbesserungspotenzial? Wer?
ausgewogenes Sortiment nach Genre, Preislage, Größen, Farben,…
Überprüfung des Sortiments, das die Konkurrenten führen
bei Aufnahme von neuen Marken werden die Lieferanten genau geprüft
Altwarenbestände sind regelmäßig ab zu verkaufen
Fazit
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5. INVESTITIONSPLAN Wenn Sie keinen Investitionsplan aufstellen, fehlt Ihnen eine wichtige Grundlage Ihrer unternehmerischen Tätigkeit. Deshalb ist es essentiell wichtig, sich, bei einer Gründung vorher, bei einer zukünftigen Planung innerhalb des Geschäftsbetriebs, Gedanken zu machen, welche Kosten und in welcher Höhe diese Kosten auf Sie zukommen.
5.1 ROHBAUARBEITEN
Position Anbieter Kosten in ¬
Umbau/Ausbau Laden
Umbau/Ausbau Lager
Umbau/Ausbau Keller
Umbau/Ausbau sonstiges
Summe
Eigene Notizen: __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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5.2 EINBAU/INSTALLATION
Position Anbieter Kosten in ¬
Decke
Wandverkleidung
Elektro-Rohinstallation
Heizung
Be- und Entlüftung
Fußboden
Tapeten
Innen- und Außenanstrich
Beleuchtung Laden
Beleuchtung Regale
Beleuchtung Schaufenster
Außenbeleuchtung
Transparente/Reklame
Personenaufzug
Lastenaufzug
Eingangstüre
Schaufenster
Vitrinen
Vordach/Markisen
…
…
…
Sonstiges
Summe
Eigene Notizen: __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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5.3 LADENEINRICHTUNGEN
Position Anbieter Kosten in ¬
Regale
Gondeln
Shop-Regale
Kassenplatz
Wandverkleidung
Wände für Umkleiden
Zwischendecken
Sonderanfertigungen
…
…
…
Sonstiges
Summe
5.4 SCHAUFENSTER
Position Anbieter Kosten in ¬
Schaufensterboden
Lamellen
Seitenwände
Anschlüsse an der Decke
…
…
…
Sonstiges
Summe
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5.5 BESTÄNDE
Position Anbieter Kosten in ¬
Warenbestand/-ausstattung
Bargeld/Kasse (ca. 3-4 Prozent des zu erwartenden Tagesumsatzes)
Summe
5.6 BÜROAUSSTATTUNG
Position Anbieter Kosten in ¬
Schreibtisch, Stuhl
Ladentheke/Tresen
Kasse
Fax/Telefon
Computer/Drucker
Grundausstattung Büromaterial
Regale/Schrank
…
…
…
Sonstiges
Summe
Eigene Notizen: ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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5.7 SONSTIGES
Position Anbieter Kosten in ¬
Kfz
Gewerbeanmeldung
Notar- und Beratungsgebühren
Eröffnungswerbung
Weiterbildung/Fachbücher
…
…
…
Summe
5.8 GESAMTKOSTEN INVESTITIONSKOSTEN
Position Kosten in ¬
Übertrag 5.1 Rohbauarbeiten
Übertrag 5.2 Einbau/Installation
Übertrag 5.3 Ladeneinrichtungen
Übertrag 5.4 Schaufenster
Übertrag 5.5 Bestände
Übertrag 5.6 Büroausstattung
Übertrag 5.7 Sonstiges
Gesamtkosten
Eigene Notizen: ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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6. RENTABILITÄTSVORSCHAU
6.1 EINZELAUFSTELLUNG DER KOSTEN
6.1.1 PERSONALKOSTEN
Position Kosten in ¬
Gehaltszahlungen
gesetzliche soziale Aufwendungen
freiwillige soziale Aufwendungen
Aushilfslöhne einschließlich der Lohn- und Kirchensteuer
Fortbildung
Personalsuchanzeigen und Aufwandsentschädigung für Bewerber
Weihnachtsgeschenke
…
…
…
Summe
Eigene Notizen: __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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6.1.2 SONSTIGE KOSTEN MIETE
Position Kosten in ¬
Büromiete
Ladenmiete
Lagermiete
…
Summe
SONSTIGE RAUMKOSTEN
Position Kosten in ¬
Heizung
Strom
Wasser
Reinigung und Reinigungsmittel
Reparaturen
Wartungs- und Betriebskosten
Müllabfuhr
Hausmeister
Bewachungskosten
…
…
…
Summe
Eigene Notizen: ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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BETRIEBSSTEUERN, ABGABEN, BETRIEBLICHE VERSICHERUNGEN
Position Kosten in ¬
Gewerbesteuer
Beitrag Einzelhandelsverband
Beitrag IHK
betrieblicher Versicherungen (Betriebshaftpflicht, Gebäudeversicherung, Rechtschutzversicherung, Sturm-, Wasser-, Einbruch-, Diebstahlversicherung, Unfallversicherung,…)
…
…
…
Summe
WERBUNG
Position Kosten in ¬
Dekorationskosten
Werbedrucksachen, Prospekte
Porti für Werbesendungen
Beiträge Werbegemeinschaft
Events (Modeschauen,…)
Werbegeschenke, Werbeagentur
…
…
…
Summe
Eigene Notizen: ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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KOSTEN FÜR WARENABGABE
Position Kosten in ¬
Verpackungsmaterial
Preisauszeichnungsmaterial und Kassenblocks
…
…
…
Summe
KRAFTFAHRZEUGSTEUERN
Position Kosten in ¬
Benzin
Steuern
Versicherungen
Reparaturen, Wartungskosten
…
…
…
Summe
Eigene Notizen: ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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SONSTIGE KOSTEN
Position Kosten in ¬
Telefon, Internetgebühren
Büromaterial, Zeitungen, Zeitschriften, Fachbücher
Porto
Buchhaltung
Reisekosten (Messebesuch,…)
Fortbildung
Ausbuchung kleinerer Kassendifferenzen
Mieten für Maschinen
Abgabe an Stadt/Gemeinde
…
…
…
Summe
ZINSEN
Position Kosten in ¬
Darlehen
Girokonto (Überziehung)
Nebenkosten (Buchungskosten,…)
…
…
…
Summe
Eigene Notizen: ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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ABSCHREIBUNGEN
Position Kosten in ¬
Abschreibungen auf Anlagevermögen
Abschreibung für geringwertige Wirtschaftsgüter
…
…
…
Summe
Eigene Notizen: ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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6.2 BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE KENNZAHLEN EIGENKAPITAL-QUOTE (EK-QUOTE) Definition: Die Eigenkapitalquote zeigt wie hoch der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital ist. Je höher die Eigenkapitalquote ist, umso höher sind die finanzielle Stabilität und die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern. Der Normalwert liegt bei ca. 30 Prozent. EK*100 Bilanzsumme ANLAGEDECKUNGSGRAD Definition: Der Anlagedeckungsgrad gibt darüber Auskunft, inwieweit das Anlagevermögen und die Vorräte durch das Eigenkapital und das langfristige Fremdkapital finanziert werden können. Als Zielwert gilt es mind. 100 Prozent zu erreichen. Ein Anlagedeckungsgrad von 100 Prozent bedeutet, dass das Anlagevermögen, sowie das langfristige Umlaufvermögen zu 100 Prozent mit langfristig zur Verfügung stehendem Kapital gedeckt sind. (Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital)*100 Anlagevermögen+ 0,5 Warenlager LIQUIDITÄT 3. GRADES Definition: Bei der Liquidität 3. Grades werden die flüssigen Mittel um die kurzfristigen Forderungen und die Vorräte ergänzt und mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt. Sie sollte mindestens 120 Prozent betragen. Liegt sie darunter, kann es bei der Preisgestaltung bzw. beim Absatz Probleme geben. Liegt sie deutlich darüber, könnten im Lager zu viele Produkte liegen, die das Kapital binden. Sollte die Liquidität 3. Grades unter 100 Prozent liegen, würde das bedeuten, dass ein Teil des langfristigen Anlagevermögens kurzfristig finanziert worden wäre. Dies verstößt gegen die goldene Bilanzregel; langfristiges Anlagevermögen muss langfristig finanziert werden. (Umlaufvermögen - 0,5 Warenlager)*100 kurzfristiges Fremdkapital VORRATSQUOTE Definition: Die Vorratsquote zeigt das Verhältnis zwischen dem Warenlager und dem Gesamtvermögen. Eine hohe Vorratsquote bedeutet neben einem hohen Lagerrisiko auch eine hohe Zinsbelastung. Andererseits kann eine hohe Lieferbereitschaft positiv für den Marktauftritt sein. Warenlager*100 Bilanzsumme
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WIRTSCHAFTLICHKEIT DER UNTERNEHMUNG Definition: Die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens wird über den Ertrag im Verhältnis zum Aufwand gemessen. Es wird somit angegeben, wie effizient ein Unternehmen wirtschaftet. Ist die Wirtschaftlichkeit höher als 1, so wird von einem wirtschaftlichen Unternehmen gesprochen bzw. so erwirtschaftet das Unternehmen einen Gewinn bzw. Jahresüberschuss. Ertrag Aufwand WIRTSCHAFTLICHKEIT DES BETRIEBES Definition: Die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes wird über den Erlös im Verhältnis den Kosten gemessen. Es wird somit angegeben, wie effizient ein Betrieb wirtschaftet. Ist die Wirtschaftlichkeit höher als 1, so wird von einem wirtschaftlichen Betrieb gesprochen bzw. so erwirtschaftet der Betrieb einen Gewinn bzw. Jahresüberschuss. Erlöse Kosten FLÄCHENLEISTUNG JE QM VERKAUFSFLÄCHE Umsatz Verkaufsfläche PERSONALLEISTUNG JE VERKAUFSMITARBEITER Umsatz Verkaufsmitarbeiter
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6.3 BERECHNUNG REINGEWINN
Umsatz (netto)
20__ 20__
in T¬ in % in T¬ in %
- Wareneinsatz
= Rohgewinn I
- Personalkosten
= Rohgewinn II
- sonstige Kosten
= erweiterter Cashflow
- Zinsen
= Cashflow
- Abschreibungen
= Reingewinn
Eigene Notizen: ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
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7. FAZIT ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
8. WICHTIGE HINWEISE Die Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken führt regelmäßig (kostenfreie) Existenzgründungssprechtage durch. Die Teilnahme daran wird dringend empfohlen! Gründungswilligen aller Branchen wird dabei ein Überblick über rechtliche Voraussetzungen und Finanzierungsmöglichkeiten gegeben. Die Termine und Anmeldemodalitäten finden Sie im Internet auf der IHK-Homepage unter www.heilbronn.ihk.de Weitergehend werden Einzelberatungen angeboten, bei denen das eigene Unternehmen detailliert besprochen und „auf Herz und Nieren geprüft wird“, sodass es in Bankengesprächen standhalten kann. Teilweise werden die Konzepte in Workshops gemeinsam mit Fachleuten überarbeitet und für die Präsentation hieb- und stichfest gemacht. Informationsbroschüren und Ratgeber zu den Bereichen Steuerrecht, Wettbewerbsrecht, Vertragsrecht, Arbeitsrecht, Gesellschaftsrecht, Gewerberecht und Handelsrecht erhalten Sie bei der IHK.