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kulturnews | 67 Frankfurt+ 82 KLUBS UND KONZERTE 68 | Nachdenklicher Showman: Olli Schulz 71 KLASSIK 77 | Alles auf Anfang: Anne-Sophie Mutter in der Alten Oper 77 KULTUR 78 | Ekstase im Alltag: Slam-Poet Patrick Salmen kommt nach Mainz und Frankfurt 81 KUNST 82 | How to Make a Paradise: Virtuelle Welten im Kunstverein 82 77 81 Foto: Fabian Stürtz Die Termine in dieser c+Ausgabe haben den Stand von Mitte März. Bitte informieren Sie sich über alle Aktualisierungen online direkt bei den Veranstaltern und auf kulturnews.de oder unter dem Twitter-Hashtag #KulturTrotztCorona. Die Redaktion Foto: Kristian Schuller Howto, Elisabeth Boisson Caravella, Produktion Le Fresnoy, mit Unterstützung der Fondation d'entreprise Hermès, 2014 Credit: Elisabeth Boisson Caravella

+F s84s92 kuk-sg-1k KUK 20.02.20 10:47 Seite 84 · Vergleiche mit Mumford & Sons sowie Chartsplatzierungen und Radio-Airplay einge-bracht, vor allem mit ihrem Hit „Brother“. Nach

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kulturnews | 67

Frankfurt+

82

KLUBS UND KONZERTE 68 | Nachdenklicher Showman: Olli Schulz 71

KLASSIK 77 | Alles auf Anfang: Anne-Sophie Mutter in der Alten Oper 77

KULTUR 78 | Ekstase im Alltag: Slam-Poet Patrick Salmen kommt nach Mainz und Frankfurt 81

KUNST 82 | How to Make a Paradise: Virtuelle Welten im Kunstverein 82

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Foto: Fabian Stürtz

Die Termine in dieser c+Ausgabehaben den Stand von Mitte März.Bitte informieren Sie sich über alleAktualisierungen online direkt bei denVeranstaltern und auf kulturnews.deoder unter dem Twitter-Hashtag#KulturTrotztCorona.

Die Redaktion

Foto: K

ristian Schuller

Howto, Elisabeth Boisson Caravella, Produktion Le Fresnoy,mit Unterstützung der Fondation d'entreprise Hermès, 2014

Credit: Elisabeth Boisson Caravella

+F_s67_aufmacher-sg-1k_redaktionsaufmacher 19.03.20 12:10 Seite 67

68 | kulturnews

FRANKFURT | KLUBS UND KONZERTE

Das Mitte der 80er-Jahre entstandene Genre Shoegaze, das sich durchelegische Melodiebögen, einen zumeist schleppenden Rhythmus unddichte Gitarrenwände auszeichnet, hat in den vergangenen Jahren einRevival erfahren: Neue Bands haben den Sound wieder aufgegriffen, alteHeld*innen wie My Bloody Valentine, Slowdive oder Ride haben Come-

back-Alben veröffentlicht. Der beste Zeitpunkt also für die irische BandGod Is An Astronaut, sich nach einer dreijährigen Auszeit zurückzumel-den und das 15-jährige Jubiläum ihres modernen Albumklassikers „All isviolent, all is bright“ zu feiern, irgendwo zwischen experimenteller Sphä-renmusik, Postrock – und natürlich ganz viel Shoegaze.

Foto: Schlachthof Wiesbaden

STAATSTHEATER DARMSTADT | 7. 4., 20 Uhr

Atmosphäre, Atmosphäre: Für ihre neue Tournee hat Anna Depen-busch die Locations nach ganz spezifischen Kriterien ausgesucht. Essollten Orte sein, die einen eigenen Charakter und eine eigeneGeschichte haben. Das allein zeigt: Es ist der Musikerin wichtig, in wel-chem Kontext man ihre Lieder hört. Denn Depenbusch selbst erzähltam liebsten Geschichten – und zwar solche, die jeder kennt, aber nochnie so gehört hat. Dafür braucht sie nicht mehr als ein Klavier und ihrsprühendes Vokabular. Humor, Tiefe, Leidenschaft – das alles kombi-niert Anna Depenbusch spielend. Die besonderen Konzertorte sinddabei nur das Tüpfelchen auf ihrem musikalischem I.

Anna Depenbusch

SAP ARENA MANNHEIM | 2. 4., 20 Uhr

„Wir spielen nur Pink Floyd.“ Das stand schon 1988 auf dem Zettel,den Gitarrist Lee Smith in einem Plattenladen in Adelaide aufgehängthatte. Sofort hat er Gleichgesinnte gefunden – The Australian PinkFloyd Show war geboren. Am zentralen Motto der Band hat sich seit-dem in dreißig Jahren nichts geändert: das Feeling einer Liveshow vonPink Floyd wiederzugeben – so nah am Original wie möglich, inklusi-ve Lasershow und riesigem Gummischwein. Das aktuelle Programm„All that you feel“ hält ebenfalls, was es verspricht: Gespielt werden nurdie Songs aus Pink Floyds langer Laufbahn, die von ihren Fans aminnigsten geliebt und am intensivsten gefühlt werden.

The Australian Pink Floyd Show

God is an Astronaut

Foto: Ben Donoghue

SCHLACHTHOF WIESBADEN | 27. 4., 20 Uhr

Foto: Steven Haberland

Die Termine in dieser Ausgabe haben den Stand von Mitte März.Bitte informieren Sie sich über alleAktualisierungen online direkt bei denVeranstaltern und auf kulturnews.deoder unter dem Twitter-Hashtag#KulturTrotztCorona Die Redaktion

+F_s68s76_kuk-sg-1k_KUK 19.03.20 10:52 Seite 68

kulturnews | 69

KLUBS UND KONZERTE | FRANKFURT

DAS NEUE SOLOALBUM VON NATHANIEL RATELIFF.

JETZT ÜBERALL ERHÄLTLICH.

BATSCHKAPP FRANKFURT | 16. 4., 20 Uhr

Die volle Dröhnung für Fans der melodischen Spielarten des Hardrock: Mit Gotthardkommt ein echtes Schweizer Hard-and-Heavy-Urgestein auf Tour – und hat sich Ver-stärkung von den britischen Melodic-Rock-Pionieren Magnum geholt, die ihre neue Plat-te „The Serpent Rings“ dabei haben. Gotthard hingegen veröffentlichen in Kürze ihr 13.Studioalbum „#13“, das so schlicht und schnörkellos rockt wie auch sein Titel klingt.Und doch schielt das Quintett so offensiv wie nie zuvor in Richtung Pop, wenn es garden ABBA-Hit „SOS“ covert – natürlich unter Zuhilfenahme röhrender Powergitarrenund bretternder Drums.

DAS BETT FRANKFURT | 15. 4., 20 Uhr

Quireboys, das klingt wie Choirboys – also Chorjungen oder Sängerknaben. Aber nurein Blick auf die Band genügt, um zu erkennen, dass das ironisch gemeint sein muss.Denn The Quireboys mögen zwar technisch gesehen Jungs – oder mittlerweile, mehrals 30 Jahre nach der Gründung, eher Männer – sein, mit Frömmigkeit aber haben sienichts am Hut. Stattdessen spielen die Engländer kräftigen Hardrock mit Blues- undGlamrockschattierungen. In ihrer langen Karriere haben sie schon Tourneen mit GunsN’ Roses, Bon Jovi und den Rolling Stones absolviert. Das neueste Album heißt „Ama-zing Disgrace“ – der Hang zur Ironie ist also nach wie vor vorhanden.

The Quireboys

Foto: rodeostar

Foto: Franz Schepers

Gotthard

+F_s68s76_kuk-sg-1k_KUK 19.03.20 10:52 Seite 69

70 | kulturnews

FRANKFURT | KLUBS UND KONZERTE

Foto: FKP Scorpio

Foto: a.s.s. concerts & promotion

Jake Isaac Wilhelmine Foto: Daniel Graf

NACHTLEBEN FRANKFURT | 18. 4., 20 Uhr

Vom Beginn seiner Karriere an war Jake Isaac hoch gefragt: Er teilt sichdas Management mit Ed Sheeran, wurde von Elton John höchstpersön-lich auf dessen Label unter Vertrag genommen, und er hat schon mitMusiker*innen wie Duffy, Joan As Police Woman oder Angus & JuliaStone zusammengearbeitet. Kein Wunder: Sein musikalisches Referenz-system reicht von klassischem 60er-Jahre-Songwriting über Afropopbis hin zu den großen Klassikern des Soul, alles verbunden durchIsaacs ausdrucksstarke Stimme, sein untrügliches Gespür für Ohrwurm-melodien und eine detailverliebte Produktion. Sein Debütalbum „OurLives“ liegt mittlerweile fast drei Jahre zurück – jetzt sorgt Isaac zumin-dest schon mal live für Nachschub.

SCHON SCHÖN MAINZ | 16. 4., 20 Uhr

Nein, mit „Menschen Leben Tanzen Welt“ hat Wilhelmine nicht viel zutun, obwohl ihre Musik sich im ersten Moment ziemlich nahtlos ein-fügt in das, was gemeinhin Deutschpop genannt wird – und natürlichkommt der Support-Slot für Benne nicht von ungefähr. Doch man mussschon ein bisschen genauer hinhören: „So wie ich bin darf ich hiernicht sein/Ich verlieb mich viel zu gern, um mich dafür zuerklären/Warum ist meine Liebe deiner Rede wert?“, singt Wilhelminein ihrer Single „Meine Liebe“ gänzlich unverklausuliert über die Erfah-rung, als lesbische Frau in einer Gesellschaft ausgesetzt zu werden, dienicht so offen ist, wie es Wilhelmine in dem besetzten Haus in Kreuz-berg erlebt hat, in dem sie aufgewachsen ist. Wilhelmine hat also vielzu erzählen – auf ihrer Debüt-EP und auch auf der Bühne.

Queenz Of Piano KULTURZELT MAINZ | 24. 4., 20 Uhr

Klassische Musik ist trocken und langweilig? DieQueenz Of Piano halten auf ihrem von Mousse T. pro-duzierten Debütalbum dagegen und hauchen bekann-ten Stücken der klassischen Musik neues Leben ein,indem sie sie auf undogmatische, unkonventionelle Artund Weise mit aktuellen Hits des Pop und Rock kom-binieren – so trifft bei ihnen etwa Beethovens berühm-te „Ode an die Freude“ auf Pharrell Williams’ Charts-Dauerbrenner „Happy“, während das Duo im dazuge-hörigen Video auch mal im Astronautentrainer oder amBungeeseil hängend in die Tasten greift. Ob dieQueenz bei ihren Liveshows ähnliche artistische High-lights bereithalten? Man darf gespannt sein.

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+F_s68s76_kuk-sg-1k_KUK 19.03.20 10:52 Seite 70

kulturnews | 71

KLUBS UND KONZERTE | FRANKFURT

Foto: Oliver Rath

Olli Schulz

BATSCHKAPP FRANKFURT | 23. 4., 20 Uhr

Der 80er-Jahre-Revival-Boom dauert verlässlich an. Howard Jones ist nicht nur einesder musikalischen und ästhetischen Originale, der 65-Jährige hat auch davon profitiert,dass Hits wie „What is Love?“, „Things can only get better“ oder „No one is to blame“dank Serien wie „Stranger Things“ auch bei jüngeren Generationen plötzlich wiederangesagt waren. 2019 nämlich hat Jones mit Unterstützung des amerikanischen Elek-troproduzenten BT sein Comeback-Album „Transform“ veröffentlicht, auf dem er nachverschiedenen Genreausflügen zu dem Sound zurückgekehrt ist, für den er einstberühmt war: Synthpop. Das aber hätte kaum so gut funktioniert, würden seine neuenSongs nicht auch in Sachen Energie und Frische an seine Hochzeiten anknüpfen.

Howard Jones Foto: JESS!PR

KUZ MAINZ | 22. 4., 20 Uhr

Mittlerweile ist Olli Schulz mehr für seine TV-Auftritte und neben Jan Böhmermann alszweiter Gastgeber des erfolgreichen Spotify-Podcasts „Fest & Flauschig“ bekannt. Dabeiist der in Berlin lebende Irgendwie-alles-Macher vor allem als Singer/Songwriter bekanntgeworden – früher mit Band als Olli Schulz Und Der Hund Marie, jetzt vermehrt solomit seiner Gitarre. „Es wird mal wieder Zeit für mich auf Tour zu gehen, neue Songs zuspielen und moderne Halbwahrheiten unters Volk zu bringen“, kündigt der 47-Jährigeseine aktuelle Tournee an – dessen nachdenkliche und oft melancholische Musik weniggemein hat mit dem dampfplaudernden Entertainer, den er in seinen Ansagen natür-lich aber trotzdem zu Wort kommen lässt.

+F_s68s76_kuk-sg-1k_KUK 19.03.20 10:52 Seite 71

72 | kulturnews

FRANKFURT | KLUBS UND KONZERTE

KESSELHAUS WIESBADEN | 26. 4., 20 Uhr

Schmerz befördert die Kreativität, lautet ein oft bemühtes Künstler-Kli-schee. Bei Tiemo Hauer war das anders: Nach einer schweren Tren-nung fiel der 30-Jährige in ein tiefes Loch – und mitten in eine Schreib-blockade, die dafür sorgte, dass er drei Jahre lang keine neue Musikmehr veröffentlichte. Erst 2019 meldete sich der eigentlich notorischproduktive Singer/Songwriter mit der EP „Ein kurzes Für Immer“ zurück,in der er seine Trauer und seinen Schwermut doch noch künstlerischverarbeiten konnte. Ein Jahr später ist auch endlich ein neues Albumerschienen: „Gespräche über die Vor- und Nachteile des Atmens“ heißtes und ist Hauers bisher reifste, reflektierteste und gehaltvollste Song-sammlung geworden. Vielleicht ist an dem Klischee also doch wasdran.

Tiemo Hauer Foto: W

izard Prom

otions

NACHTLEBEN FRANKFURT | 29. 4., 20 Uhr

Ob in Hamburg, Berlin oder seiner Wahlheimat London: In zahlreicheneuropäischen Großstädten und Metropolen hatten die Menschen dieChance, Sion Hill bei seinen ersten Gehversuchen als professionellerMusiker zu bewundern, die er in Form von Auftritten in Bars oder Kaf-feehäusern absolvierte. Mittlerweile spielt der irische Singer/Songwriterin größeren Locations – solo ebenso wie als Support-Act für a-ha oderPeter Doherty –, und statt mit Coverversionen von den Arctic Monkeysbis Paolo Nutini begeistert Hill mit seinen eigenen Stücken. Sein Debüt-album „Elephant“ ist 2016 erschienen, und seine kommende Head-liner-Tour bietet eine gute Gelegenheit, einen ersten Eindruck seinesmit Spannung erwarteten Zweitlings zu erhaschen.

Sion Hill Foto: Aaron Price

Foto: C. B. Aragao

MísiaCENTRALSTATION DARMSTADT | 4. 5., 20 Uhr

In Portugal gilt Mísia als legitime Nachfolgerin der1999 verstorbenen Amália Rodrigues, der „Königindes Fado“. Dabei denkt die Sängerin auch auf ihrem14. Studioalbum „Pura Vida (Banda Sonora)“ über dieGrenzen des vielleicht schwermütigsten aller Musik-genres hinaus, indem sie das Instrumentarium überdie klassische portugiesische Gitarre hinaus deutlicherweitert: um Klavierakkorde, Klarinetten, Geigen undeine E-Gitarre. Im Zentrum steht aber natürlich ihreeinzigartig berührende Stimme, mit der sie Texte singt,die sich den ganz großen Themen widmen – Sehn-sucht, Liebe, Trauer, Leben und Tod. Das ist dannallem Zierwerk zum Trotz doch vor allem wieder eins:wunderbar schwermütig.

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kulturnews | 73

KLUBS UND KONZERTE | FRANKFURT

Foto: Reinout Bos

10cc

BATSCHKAPP FRANKFURT | 3. 5., 20 Uhr

Vor zehn Jahren gewann Lena Meyer-Landrut mit ihrem Hit „Satellite“den ESC. Auch wenn sie mit ihrer zweiten Teilnahme 2011 nicht an denErfolg anknüpfen konnte, ist die öffentliche Aufmerksamkeit nie abgeris-sen – bis es der heute 28-Jährigen zu viel wurde und sie sich nachihrem 2015er-Album „Crystal Sky“ eine mehrjährige Auszeit verordne-te. Die hat ihr hörbar gut getan: Das Comeback-Album „Only Love, L“ist nicht nur ihre dancefloortauglichste Platte, sondern auch ihre persön-lichste – den Titelsong etwa richtet sie an ihr 18-jähriges Ich, das sich2010 urplötzlich in den Mühlen der Musikindustie wiederfand. „So lang-sam entwickelt sich die Musik von einem Beruf, der mir unendlich vielSpaß macht, zu einem wirklichen Outlet für meine Emotionen“, sagtLena – und kehrt mit ihren stärksten Songs auf die Bühne zurück.

Lena Foto: Hendrik Schneider

FRANKFURTER HOF MAINZ | 1. 5., 20 Uhr

Ihr Name dürfte gerade jüngeren Generationen nicht mehr allzu geläu-fig sein, für ihre Hits allerdings gilt das nicht: Dabei ist vielleicht weni-ger entscheidend, dass 10cc mit Songs wie „Dreadlock Holiday“ und„I’m not in Love“ seit den 70er-Jahren Dauergäste im Radio sind. BeideStücke waren prominent auf Filmsoundtracks vertreten, genauer gesagtdenen von David Finchers „The social Network“ und dem Marvel-Block-buster „Guardians of the Galaxy“, und dürften Kino- wie Music-Aficio-nados deshalb generationsübergreifend im Ohr sein. Aber es lohnt sichauch, die übrigen Songs der britischen Band zu entdecken, wenn 10ccin neuer Formation, aber immer noch angeführt von Songwriter, Bassistund Gründungsmitglied Graham Gouldman auf Tour gehen.

Die Uraufführung im Mousonturm Frankfurt konnte im März wegendes Ausbruchs der Coronakrise nur im Internet live übertragen wer-den. Das Offenbacher Label „unbreakmyheart“ und das Kulturamtveröffentlichen nun eine limitierte Schallplatte zur Aufführung.Oliver Augst und die Pop-Eklektizisten Françoise Cactus und BrezelGöring von Stereo Total präsentieren ein performtes Konzeptalbum,eine Hommage und Fabulation über Lou Reed und das eigeneFansein. Es entsteht eine Hörspielproduktion mit hr2 und wdr2(Ursendung am 30.Mai 2020). Das Album kann unter dem folgen-den Link gehört und bestellt werden.

http://www.loureedinoffenbach.bandcamp.com

„Lou Reed in Offenbach“– Ein Feature-Fiction- Hörspiel mit Stereo Total und Oliver Augst

KONZERTTIPP

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74 | kulturnews

FRANKFURT | KLUBS UND KONZERTE

Foto: FKP Scorpio

BuntspechtFoto: Robert Höglund

SCHON SCHÖN MAINZ | 13. 5., 20 Uhr

Buntspecht haben es eilig: Nur wenige Monate nach der Veröffentlichung ihres Zweit-lings „Draußen im Kopf“ hat die Band schon ihr nächstes Album „Wer jagt mich, wennich hungrig bin“ rausgehauen – und damit die dritte Platte in nicht mal zwei Jahren.Haben die Wiener Angst, dass ihnen der Erfolg vor der Nase wegflattert? Wohl kaum.Viel eher stecken ihre Köpfe so voller musikalischer Ideen, dass sie selbst beim Aufneh-men kaum hinterherkommen. Das sechsköpfige Künstlerkollektiv ist bekannt für seineGutelaune-Konzerte und seinen Mix aus Indiepop, Romapunk, Bossa Nova und Folk.Auf der aktuellen Platte gesellen sich improvisativ vertonte Lyrik und skizzenhaftesSongwriting hinzu.

Foto: Robert Höglund

A Choir of Ghosts

ZUR GOLDENEN KRONE Darmstadt | 18. 5., 20 Uhr

Es gibt zwei mögliche Erklärungen dafür, warum James Auger sich zum Geisterchorerweitert, obwohl vor allem er selbst hinter dem Projekt steht: Zum einen kollaboriertder schwedische Musiker mit Künstler*innen aus aller Welt, wenn er auf Tour ist oder an seinen Alben arbeitet – ein Chor, der immer wieder neue Gestalten annimmt.Zum anderen könnten mit A Choir Of Ghosts auch die in ihm schlummernden Geistergemeint sein, die sich durch seine Stimme Gehör verschaffen: So geht es laut Auger n der Single „Sinner in Rapture“ um nicht weniger als das Ende der Welt, während erin „An Ounce of Gold“ vergangene Beziehungen besingt. So oder so: Letztlich sind esgute Geister, die aus Auger sprechen – sonst wären seine Folksongs nicht so wärmendund tröstend.

ZOOM FRANKFURT | 11. 5., 20 Uhr

James Hunter ist ein Musterbeispiel für den klassischenWorking-Class-Künstler: Schon im Alter von 16 Jahrenhat er die Schule abgebrochen, um bei der Eisenbahn zuarbeiten – wobei ihm eigentlich schon klar war, dass seineigentliches Handwerk die Musik ist. Sein Werkzeug:seine Stimme – und die geliebte Bluesgitarre. Es solltenoch ein paar Jahre dauern, bis Hunter die Musik endgül-tig zu seinem Hauptberuf machen konnte. Doch seitdemist er eine feste Größe im Rhythm and Soul: Der 57-Jäh-rige, der auch als Backup-Sänger und Gitarrist für VanMorrison aktiv war, erhielt mehrere Grammy-Nominierun-gen, für das MOJO Magazine ist er „United Kingdom’sGreatest Soul Singer“, und er bekam als erster Brite einenVertrag beim renommierten Label Daptone Records. Mitseiner Band kommt er jetzt erneut auf Tour.

James Hunter Six

Foto: Four Artists

Die Termine in dieser Ausgabe haben den Stand von Mitte März.Bitte informieren Sie sich über alleAktualisierungen online direkt bei denVeranstaltern und auf kulturnews.deoder unter dem Twitter-Hashtag#KulturTrotztCorona Die Redaktion

+F_s68s76_kuk-sg-1k_KUK 19.03.20 10:52 Seite 74

kulturnews | 75

KLUBS UND KONZERTE | FRANKFURT

TICKETS: SHOOTER.DE & ADTICKET.DE 069 - 407 662 580

S H O O T E R P R O M O T I O N S G M B H P R Ä S E N T I E R T

KONZ ER T- S OMMER

FR. 31. JULIWIRTZ UNPLUGGED II

SA. 1. AUGUSTHELGE SCHNEIDERDI. 4. AUGUSTOMD LIVE 2020

DO. 6. AUGUSTPIETRO LOMBARDI& Band - Support: APORED 

FR. 7. AUGUSTTHE GIPSY KINGS

SA. 22. AUGUSTABBA NIGHTThe Tribute Concert 2020  

SO. 23. AUGUSTSYMPHONIC ROCK IN CONCERT VOL. 2Das neue Programm  

FR. 28. AUGUSTANDY OST & BANDKonzert des Lebens Open Air

SA. 12. SEPT.VÖLKERBALL A Tribute to Rammstein

DI. 15. SEPTEMBERSUPERTRAMP‘SROGER HODGSON &Band Breakfeast in Amerika World Tour

FR./SA. 18./19. SEPTEMBERDIETER THOMAS KUHN & BAND Über den Wolken 2.0

SA. 26. SEPTEMBER25 JAHRE ECHOES performing the Music of Pink Floyd  

DO. 13. AUGUSTCARMENFR. 14. AUGUSTTHE SPIRIT OF FALCOThe Tribute Concert 

SA. 15. AUGUSTKONSTANTIN WECKERPoesie & Musik mit Cello & Klavier  

FR. 21. AUGUST & BANDKATHARINE MEHRLING

Oper von Georges Bizet

Ab sofortV.I.P.-Ticketsund Upgradeserhältlich

31.10.2020 OFFENBACH STADTHALLE

07.03.2020 FRANKFURT NACHTLEBEN 09.03.2020 NEU-ISENBURG HUGENOTTENHALLE

OUT OF THE SHADOWS WORLD TOUR 2020

24.04.2020 HANAU COMOEDIENHAUS

19.07.2020 HANAU COMOEDIENHAUS20.04.2020 FFM ALTE OPER

02.10.2020 FFM JAHRHUNDERTHALLE

12.12.2020 FFM JAHRHUNDERTHALLE

&

10.10.2020 OFFENBACH CAPITOL

06.06.2020 FFM ALTE OPER

15.11.2020 FFM JAHRHUNDERTH.13.11.2020 OFFENBACH CAPITOL

14.10.2020 FFM ALTE OPER

06.10.2020 FFM ALTE OPER

12.03.2020 NEU-ISENBURG HUGENOTTENHALLE 18.03.2020 ASCHAFFENBURG STADTHALLE

20.03.2020 FRANKFURT JAHRHUNDERTHALLENEUE PHILHARMONIE FRANKFURT

BAND · SOLISTEN

HIGHWAY STAR SOLSBURY HILL NOVEMBER RAIN SUMMER OF 69

YOU‘RE THE VOICE HIGHWAY TO HELL FOOL‘S OVERTURE

UND VIELE MEHR

GROSSE ROCK-SONGS & SINFONISCHES SOUND-GEWITTER

14.10.2020 FFM ALTE OPER

13.10.2020 FFM ALTE OPER

09.11.2020 FFM JAHRHUNDERTHALLE

05.09.2020 FFM ALTE OPER

DIE UNMÖGLICHENSZENISCHE LESUNG mitJan Josef Liefers,Meret Becker u.a.

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07.03.2020 FRANKFURT NACHTLEBEN

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JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT | 21. 5., 20 Uhr

Tim Bendzko hat sein aktuelles Album „Filter“ genannt. Doch natürlichgeht es ihm darum, ebendiesen so weit wie möglich abzulegen, umseinen Fans so nahbar, zugänglich, ja: eben ungefiltert gegenübertre-ten zu können wie nur irgendwie möglich – auf seinen Studioplattengenauso wie bei seinen Livekonzerten. Um zunächst wieder mehr zusich selbst zu finden, hat der 34-jährige Deutschpopsänger erst maldie halbe Welt umrundet. Das musikalische Ergebnis seines Trips undder dadurch gewonnenen Erfahrungswerte: Songs wie die Durchhalte-Hymne „Hoch“, die zeigen, dass Bendzko nach wie vor keine Maschi-ne ist, sondern immer noch Mensch.

Tim Bendzko

A Special Evening

ALTE OPER FRANKFURT | 22. + 23. 5.

Eigentlich sollte es das W-Festival in Frankfurt nicht geben müssen: Beidem Festival stehen explizit nur weibliche Künstlerinnen und femalefronted Bands auf der Bühne – tatsächlich ist es aber bitter nötig ineiner Festivallandschaft, die es trotz Initiativen wie Keychange nochimmer nicht schafft, ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis zuschaffen. In diesem Jahr muss das W-Festival trotzdem aussetzen, umsein Konzept zu überarbeiten. Doch es gibt Ersatz: Unter dem Motto„A Special Evening“ treten an zwei Abenden in der Frankfurter Opersowohl die Schweizer Pop-Formwandlerin Sophie Hunger (Foto) alsauch die französische Bossanova-Coverband Nouvelle Vague auf. 2021allerdings holt das W-Festival planmäßig in großem Stil sein 10-jähri-ges Jubiläum nach!

Foto: Johannes Bauer

Foto: KBK Konzert- undKu�nstleragenturGmbH

/Sophie Hunger

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76 | kulturnews

FRANKFURT | KLUBS UND KONZERTE

FRANKFURTER HOF MAINZ | 5. 6., 20 Uhr

Wenn sich Heinz Rudolf Kunze selbst als „rockender Dichter und Den-ker“ bezeichnet oder „Professor Deutschrock“ genannt wird, sind dasmehr als leere Phrasen. Denn der Liedermacher ist wirklich studierterGermanist und lehrt auch mal als Gastdozent an diversen Unis. Schonauf seinem Erstling „Reine Nervensache“ von 1981 war klar: Kunzeerreicht mit seinen Texten ein Niveau, von dem andere nur träumenkönnen. Fast 500 Songs hat er inzwischen herausgebracht, die malzornig sind wie im Punk, mal voller beißender Satire und auch malsehnsüchtig und sentimental. 2020 veröffentlicht Heinz Rudolf Kunzenicht nur ein neues Buch, sondern auch ein neues Album: „Der Wahr-heit die Ehre“ präsentiert er mit achtköpfiger Band.

Heinz Rudolf Kunze

SCHLACHTHOF WIESBADEN | 2.+3. 6., 20 Uhr

Punk ist nicht tot – er müsste, seinem Alter nach, nur allmählich in dieMidlife Crisis geraten. Bad Religion haben sich 1980 gegründet undsind damit fast so alt wie das Genre selbst, das sie seit mittlerweile 40Jahren mitprägen wie nur wenige andere Bands. Ein guter Grund, einpaar ausgewählte Jubiläumskonzerte zu geben – zumal von Krise nunwirklich keine Spur ist. Das Quartett aus Los Angeles hat stildefinieren-de Alben wie „How could Hell be any worse“ oder den Melodic-Hard-core-Meilenstein „Suffer“ veröffentlicht und seit nunmehr 17 Plattennichts von seiner Dringlichkeit eingebüßt – auch heute sind Bad Reli-gion noch eine der wichtigsten musikalischen Stimmen gegen regressi-ve Politik.

JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT | 4. 7., 20 Uhr

Jamie Cullum ist der erfolgreichste britische Jazzmusiker aller Zeiten.Und das trotz – oder gerade wegen? – seiner Weigerung, sich auf einGenre festzulegen. Denn obwohl sein Herz für Jazz und Swing schlägt,hört Cullum auch Rock, HipHop, Pop oder Techno. Nicht umsonsthaben ihn sich so unterschiedliche Künstler*innen wie Herbie Hancock,Kendrick Lamar oder St. Vincent an ihre Seite geholt. Wo die meistenJazzkonzerte nur musikalisch spannend sind, hat sich Jamie Cullumdas Bühnencharisma eines Rockstars zugelegt. Und diese Rechnungist aufgegangen: Selten hat es so eine harmonische Verbindung zwi-schen Jazz und Pop gegeben.

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Jamie CullumBad Religion

ALTE OPER FRANKFURT | 29. 5., 20 Uhr

1972, nach dem Schulabschluss, träumte Pat Metheny noch davon,am renommierten Berklee College in Boston Musik zu studieren. Nurzwei Jahre später schaffte er es dorthin – aber als Lehrer. Als unanfecht-bares Genie an der Jazzgitarre hat der Amerikaner den Status diesesInstruments für alle Zeiten verändert. Statt am College hat er, wie erheute erzählt, am meisten durch andere, erfahrenere Musiker gelernt.Diese Chance will Metheny jetzt anderen verschaffen: Bei Pat Methe-ny Side Eye spielt er mit jungen Musiker*innen, die eine glänzendeZukunft vor sich haben. Viele von denen sind schon mit Pats Musik auf-gewachsen, für sie geht also auch ein Traum in Erfüllung.

Pat Metheny Side Eye Foto: John Peden

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Foto: Noeke

Die Termine in dieser Ausgabe haben den Stand von Mitte März.Bitte informieren Sie sich über alleAktualisierungen online direkt bei denVeranstaltern und auf kulturnews.deoder unter dem Twitter-Hashtag#KulturTrotztCorona Die Redaktion

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kulturnews | 77

Anne-Sophie MutterALTE OPER 5. 4., 20 Uhr

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NABU Siegel-CheckDie kostenlose App mit Foto-erkennung. Für alle, die ökologisch einkaufen wollen!

Alle Zeichen stehen auf Anfang: Anne-Sophie Mutter kann zwar auf eine stattlicheKarriere zurückschauen, doch je mehr Erfol-ge die Starviolinistin verzeichnen kann,desto mehr besinnt sie sich auf die Mento-ren und Lehrer, die ihr den Weg geebnethaben. So auch mit ihrer eigenen Stiftung,mit der sie zahlreiche hochbegabte Musike-rinnen und Musikern intensiv unterstützt. Inder Alten Oper trifft Anne-Sophie Mutter aufdie derzeitige Stipendiatin Ye-Eun Choisowie die beiden ehemaligen StipendiatenVladimir Babeshka und Daniel Müller-Schott. Das Programm spannt den Bogenvon viel versprechenden Anfängen bis in dieGegenwart: Mutter und ihre Virtuosi begin-nen den Abend mit zwei Streichtrios des jun-gen Beethoven und machen dann einen gro-ßen Schritt hin zur zeitgenössischen Klassik,mit Jörg Widmanns sechstem Streichquar-tett „Studie über Beethoven“.

Foto: Kristian Schuller

KLASSIK | FRANKFURT

Portico QuartetSeit ihrem Durchbruch 2007 mit „Knee-deepin the North Sea“ hat das Portico Quartet sei-nen Klangkosmos mit jedem Projekt vorange-trieben. Stets ein prägendes Element: eineHang, ein Perkussionsinstrument aus zwei mit-einander verbundenen Halbkugeln aus Stahl-blech mit eingearbeiteten Klangfeldern. Damitund mit ihrem neuen Album „Melody Streams“gehen die Neoklassik-Jazz-Folktronica-Grenz-gänger nun auf Tour.

MOUSONTURM 17.4., 20Uhr

Internationale EnsembleModern AkademieDie Ensemble Modern Akademie wirft einSchlaglicht auf das Verhältnis zwischen euro-päischen und ostasiatischen Kompositionen inden 50er-Jahren: Isang Yungs Stücke „Tapis“und „Pezzo fantasioso“ entstanden 1958, alsYung in Darmstadt auf John Cage traf. 1955homagierte Toshio Hosokawa dagegen OlivierMessiaen mit seinem Werk „Stundenblumen“,und Toru Takemitsu entwickelte in „Hika“Schönbergs Zwölftontechnik weiter.

ROMANFABRIK 25. 4., 20Uhr

Kammermusik im FoyerParallel zur Wiederaufnahme von „Peter Gri-mes“ setzt die Oper Frankfurt mit ihrer Kam-mermusik-Reihe einen Schwerpunkt auf dieStücke, die der Komponist Benjamin Brittenfür kleinere Besetzungen geschrieben hat. DasProgramm wird erweitert durch Stücke vonJan Carlstedt, Carl Stamitz und last but notleast Wolfgang Amadeus Mozart.

HOLZFOYER DER OPER 19. 4., 11Uhr

hr-Sinfonieorchester, Johannes Moser+ Lucas VisNicolaus Huber widmet seine Auftragsarbeitfür das hr-Sinfonieorchester „… der arabi-schen 4“. Dem Motto des Auftrags, „Sicher-heit“, entnahm Huber vor allem eine politischeAufforderung für kulturellen Austausch, die erausgehend von der Zahl Vier als Symbol fürHarmonie stellt. Unterstützt wird dieser pro-grammatische Schwerpunkt durch die „Ritua-le“ des in Deutschland lebenden israelisch-palästinensischen Komponisten Samir Odeh-Tamimi und durch Stefan Pohlits Komposition„Vapur“. Vapur heißen in Istanbul die weiß-gel-ben Fähren, die auf dem Bosporus kreuzen.

HR-SENDESAAL 30. 4., 20Uhr

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78 | kulturnews

FRANKFURT | KULTUR

Rocko Schamoni & Gereon Klug

Der Hamburger Plattenladenbetreiber und Ma -nager von Studio Braun und das Studio-Braun-Mitglied Rocko Schamoni bequatschen schonseit einiger Zeit eine „Auf der Bahn“ genanntePodcast-Sendung voller Absurditäten. „Brech-durchfall“ hieß eine der letzten Sendungen,jetzt ist das Duo live vor Ort auf der Bühne.

MOUSONTURM FRANKFURT 18. 4., 20 Uhr

Sebastian 23„Cogito, ergo dumm“: Ein alter Pennälerwitzreicht aus, um den aktuellen politischen Trendin vielen Ländern zu umreißen. SlampoetSebastian 23 geht in seinem neuen Programmden schlimmsten Theorien der neuen Rechtenund sonstiger Verschwörungsneurotiker auf denGrund. Es gibt Geschichten, Gereimtes undGesungenes.

DIE KÄS FRANKFURT 4. 4., 20 UhrUNTERHAUS MAINZ 1. 5., 20 Uhr

SeymourWeil Leo (Béla Milan Uhrlau, Foto) zu dick ist,muss er auf einer hermetisch abgeriegelten Kurin den Bergen ausharren, bis er wieder akzep-tabel aussieht. Währenddessen nimmt seinschlanker Cousin Seymour zu Hause LeosPlatz ein. Autorin Anne Lepper führt uns in die-ser Parabel eine Gesellschaft vor Augen, in derMenschen rigoros aussortiert werden.

STAATSTHEATER DARMSTADTPremiere: 29. 3., 20Uhr

Stimmen einer Stadt VII– IX

Die besten Geschichten schreibt noch immerdas wahre Leben. Nach diesem Motto treffenfür das literarisch-theatralische Serienprojekt„Stimmen einer Stadt“ drei renommierteAutor*innen auf Menschen aus Frankfurt.Deren Lebensgeschichten verwandeln sie inpoetische Texte und inszenieren diese als Büh-nenstücke. Nun startet die dritte Staffel desDrei-Jahres-Projekts. Mit von der Partie sind

dieses Mal der Büchner-PreisträgerMartin Mosebach mit seinem Stück„Das Leben ist eine Kunst“ über einealternde Künstlerin; außerdem LarsBrandt, der in „Die Gräten“ von einemFrankfurter Politiker erzählt, der umseine Karriere bangt; und die preisge-krönte Schriftstellerin Zsuzsa Bánk, diein „Alles ist groß“ einen Mann beimletzten Geleit trifft.

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SCHAUSPIEL FRANKFURT Uraufführung: 8. 4.

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+F_s78s81_kultur-sg-1k_KULTUR Kopie 19.03.20 10:49 Seite 78

kulturnews | 79

KULTUR | FRANKFURT

Andreas Rebers

Der Mann ist politisch einRätsel, und genau deshalbmuss man sich mit ihm aus-einandersetzen. Nicht vonungefähr tritt der MünchnerKabarettist sehr gern bei Die-ter Nuhr in dessen ARD-Sati-resendung „Nuhr im Ersten“auf. Beide eint eine starkeDistanzierung gegenüber lin-ken Positionen, sei es nun inder Flüchtlingspolitik oderverwandten Themen. Und

wenn Rebers von einer „radikalen Mitte“ im positiven Duktus spricht,ist seine Position schon mitdefiniert, für die er den Vorwurf, er würdesich damit rechts von der Mitte anbiedern, entkräftet. Und doch unter-scheidet ihn eines ganz entschieden von Dieter Nuhr: Rebers ist künst-lerisch verspielter, liefert die besseren verbalen Volten und überhauptprimär der Poet auf der Bühne. Ob es daran liegt, dass er ganz starkauch vom Musikkabarett kommt und damit nicht vom gesprochenenWort? „Ich helfe gern“ heißt das neue Programm des Münchner Kaba-rettisten.

SAALBAU BORNHEIM FRANKFURT 24. 4., 20Uhr

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11. Darmstädter Tage der FotografieDas international renommierte Festival steht auf drei Säulen: dem Wett-bewerb mit dem Merck-Preis für jüngere Positionen, dem Symposiumfür künstlerisch-gesellschaftliche Fragen und der Hauptausstellung imDesignhaus Hessen. Diesjähriges Thema: „Skurrile Fluchten – Humorin der Fotografie“.

DIVERSE LOCATIONS DARMSTADT 24. 4.– 3. 5.

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Sie gehört zu den beliebtesten Moderatorinnen Deutschlands,doch auch als Sängerin hat sich Barbara Schöneberger einenNamen gemacht. Schon im letzten Frühjahr war die Entertainerinmit ihrem 2018 erschienenen Album „Eine Frau gibt Auskunft“auf Tour, nun geht es unter dem Motto „Alles Gute und so weiter“in die nächste Runde. In ihren Stücken erzählt Schöneberger mitviel Humor Geschichten aus dem Alltag, von Neujahrsvorsätzenund guten Wünschen, Dates mit der Mutter zu Hause und dennicht immer ganz leicht nachzuvollziehenden Familien verhält -nissen im Patchwork-Zeitalter. Dabei ist Schöneberger nie um eine Pointe verlegen, denn auf den Mund gefallen ist die Fraubekanntlich nicht. Und so führt die vor allem durch die TV-Sendung „Blondes Gift“ bekannt gewordene Moderatorin selbst -verständlich auch selbst durch den Abend und füllt die Zeit zwischen ihren Songs mit Geschichten und Anekdoten aus ihrembewegten Leben. Begleitet wird Schöneberger dabei von ihrerbewährten Band, die den Jazzpop der Sängerin mit viel Grooveund Feingefühl unterlegt.

KONZERTTIPP

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Barbara Schöneberger mit Band auf Tour

27. 10. Halle/Saale Steintor Varieté28. 10. Stuttgart Hegelsaal29. 10. Bremen Metropol Theater30. 10. Nürnberg Meistersingerhalle2. 11. Weimar Weimarhalle3. 11. München Philharmonie4. 11. Düsseldorf Tonhalle9. 11. Hamburg Laeiszhalle10. 11. Mannheim Rosengarten Mozartsaal11. 11. Hannover Kuppelsaal12. 11. Berlin VERTI Music Hall

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80 | kulturnews

FRANKFURT | KULTURFo

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THE ENGLISH THEATRE FRANKFURT 3. 4.– 3. 5.

Secret Life of Humans

Tage des VerratsWährend in den USA der Wahl-kampf wütet, kommen mit demPolitthriller von House-of-Cards-Autor Beau Willimon die Macht-spiele samt Intrigen und Korrup-tion auf die Mainzer Bühne. Dortkämpfen der Wahlkampfmanagerder einen politischen Seite undder Kandidaten-Pressesprecherder gegnerischen Seite für denmoralischen und politischen Ruinihrer jeweiligen Kontrahenten.

STAATSTHEATER MAINZ Premiere: 23. 4., 19.30 Uhr

3D International Jeweils ein Tanzmitglied derEnsembles aus Mainz, Göteborgund Rotterdam wechselte in eineder drei Kompanien, um vor Orteine Choreografie zu entwickeln.Nun gehen die daraus entstan-denen drei Tanzperformancesauf Europatour. Nach der schwe-dischen Premiere kommt dasProjekt nach Mainz, bevor es imLauf des Frühjahrs in Rotterdamseinen Abschluss feiert.

STAATSTHEATER MAINZ Premiere: 25. 4.,19.30Uhr

+++ Vom 27. 4.–10. 5. heißt es wieder: Frankfurt liest einBuch. Mit dem Roman Rosemarie. Des Deutschen Wundersliebstes Kind von Erich Kuby geht es diesmal zurück in die1950er-Jahre, in die Wirtschaftswunderzeit, in die Ära der gro-ßen Doppelmoral, die so schillernde Personen wie die EdelhureRosemarie Nitribitt hervorbrachte. Ihre Ermordung im Jahr1957 war dann auch der große Skandal der bundesrepublika-nischen Nachkriegszeit. Mit Lesungen aus dem Roman anunterschiedlichsten Locations wird nicht nur dieses legendäreBuch wieder hervorgeholt, auch Frankfurt wird mit seinerVergangenheit konfrontiert. Näheres unter www.frankfurt-liest-ein-buch.de +++ Mit seinem neuen Progarmm „OffenesVisier“ tourt Kabarettist Django Asül durch die Region. Am 1.4. tritt er im Neuen Theater Höchst in Frankfurt auf. Am 5. 4. ist Asül im Halbneun-Theater Darmstadt zu sehen, vom23.–25. 4. gastiert er im Mainzer Unterhaus und am 29. 4.wieder in Frankfurt, diesmal aber im Stalburg Theater. +++

Yuval Noah Hararis Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ ist seit sei-ner Veröffentlichung so erfolgreich wie umstritten: Geschichtsdeterminismusist der an ihn gerichtete Hauptvorwurf. Der Londoner Theaterdirektor undAutor David Byrne jedoch war begeistert von der Vorlage und entwickeltedaraus ganz frei das Stück „Secret Life of Humans“. Die WissenschaftlerinAva tindert mit Jamie. Als sie in dessen Haus erkennt, dass Jamie der Enkeldes bekannten Forschers Dr. Jacob Bronowski ist, überredet sie ihren Lover,die Arbeitsunterlagen des Großvaters zu durchstöbern – mit fatalen Ergebnis-sen: Nicht nur, dass sich sechs Millionen Jahre Menschheitsgeschichte vorihnen entfaltet, auch die Familiengeschichte der Bronowskis hat es in sich.Der Guardian war begeistert von der Londoner Aufführung, die New YorkTimes fasziniert. Jetzt kommt „Secret Life of Humas“ in der Inszenierung vonPsyche Stott in Frankfurt auf die Bühne.

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KULTUR | FRANKFURT

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Patrick Salmen„Ekstase – Ist doch auch mal ganz schön“: Dieser Titel konterkariertsich natürlich gleich mal selbst in seiner Widersprüchlichkeit der Emo-tionen. Patrick Salmens gleichnamiges, soeben erschienenes Buch mitTexten über Franzbrötchen, Feminismus und Popmusik mäandert wiegewohnt durch die Alltagsthemen, wie sie Salmen gerade so zugeflo-gen sind. Denn: Alltagsbeobachtung ist die ganz große Stärke desAutors, der sich gerne auch als Lesekabarettist bezeichnet. Salmenkommt von der Slam-Poetry, nennt seine Texte aber zu Recht schonlange Kurzgeschichten. Er gehört nicht zu den Extrovertiertesten seinerZunft, doch seine Geschichten stecken voller Schalk.

UNTERHAUS MAINZ 5.+6. 5., 20 UhrDIE KÄS FRANKFURT 8. 5., 20 Uhr

KriegerinNach „Tschick“ widmet sichRegisseur Dirk Schirdewahn(Foto) erneut einem Stück,das als Film große Erfolgefeierte. „Kriegerin“ erzähltvom Wunsch, dazuzugehö-

ren, ei ner Jugend unter Nazis, Geflüchteten, und von unerwartetenWendungen, vor allem aber von Freundschaft und Empathie. Hier gehtes um junges Theater, das sich aktuellen gesellschaftlichen Themenwidmet.

STAATSTHEATER WIESBADEN Premiere: 19. 4., 19.30 Uhr

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English screenings every sunday and monday evening at EKINOS.

The program: www.ekinos-frankfurt.de

069 - 28 52 05 Zeil 125 60313 Frankfurtwww.ekinos-frankfurt.de /ekinos.eldorado

WE WANT YOUFOR OUR ORIGINAL SNEAKEvery 1st and 3rd Monday of the Month - 8.30pm

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Sich Paradiese zu schaffen ist manchmal notwendig. Paradiese bilden Rück-zugsorte, Trauminseln, verschaffen angenehme Gefühle von grenzenloser Sinn-lichkeit und blenden alles Negative aus. Virtuelle Welten scheinen dafür gera-dezu prädestiniert. Fortschreitende digitale Technologien machen es immerleichter, sich von der physischen Präsenz ins gefühlte Paralleluniversum zu bege-ben, um dort ungestört ausleben zu können, was in der realen Welt schwer odergar unmöglich scheint. Mittels VR und diversen KI-Gadgets ist es ein Kinder-spiel, die Sinneseindrücke mit Künstlichkeit zu täuschen. Die lustvolle Illusionverleitet aber auch zu Oberflächlichkeit und dem Wunsch, sich nicht weiter mitder Materie beschäftigen zu müssen. Es reicht, ein Gerät bedienen zu können– es zu verstehen oder Fragen nach Konsequenzen zu stellen, ist für den Genussnicht notwendig. Doch was bedeutet die zunehmende Vernetzung für globaleRohstoffe, Energieverbrauch und sich verselbstständigende Technologien? DieFilmemacherin Elisabeth Caravella hat das Gedankenexperiment mal durchge-spielt und mit ihrem Videotutorial „Howto“ (siehe Abb.) eine virtuelle Weltgeschaffen, in der eine Software außer Kontrolle gerät. Dagegen hat das fiktiveKI-System von Tega Brain, Julian Oliver und Bengt Sjölén auf alle kritischenUmweltfragen passende Antworten und sogar Lösungsvorschläge parat. UndJakob Kudsk Steensen hat mit „Primal Tourism“ gleich eine ganze Insel als inter-aktives VR-Erlebnis gebastelt, in der sich Eskapismus, Zukunftsfantasien undKlimadystopien vermischen. Wer sich in dieses virtuelle Paradies begibt, stößtnicht nur auf digitalen Traumsand, sondern auch auf den zu erwarteten Was-serspiegel des zukünftigen Ökosystems. Nirgends lässt es sich so reflektiert aufdigitale Wirklichkeiten prallen.

FRANKFURTER KUNSTVEREIN geplant bis 16. 8.

Howto, Elisabeth Boisson Caravella, Produktion Le Fresnoy,mit Unterstützung der Fondation d'entreprise Hermès, 2014

Credit: Elisabeth Boisson Caravella

FRANKFURT | KUNST

How to Make a Paradise Sehnsucht und Abhängigkeit in generierten Welten

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