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SpeCial: Virtuelle inStrumente

K eine Frage, virtuellen Instrumenten und der Modeling-Technologie gehört die Zu-kunft. Wie wichtig dieser Bereich für

Musiker schon geworden ist, belegt das immer weniger überschaubare Angebot an Modeling-Produkten und virtuellen Instrumenten. Schon heute bietet der Markt für nahezu jeden Ge-schmack das passende Werkzeug. Wir stellen euch im Folgenden einige Produkte vor, die man kennen sollte.

Gitarre/BassEchtes Neuland betraten anno 1996 die Ent-wickler der US-amerikanischen Firma Line 6, als sie mit dem AxSys 212, den ersten Mode-ling-Gitarren-Amp überhaupt vorstellten. Der mittlerweile fast schon legendäre POD brachte der Modeling-Technologie schließlich den Durchbruch im Lager der Gitarristen- und Bassisten. Heute bietet Line 6 eine ganze Reihe von Produkten unter dem Label POD an: Das An-gebot reicht vom ultra-kompakten Taschen-POD (Pocket POD Express) mit fünf verschiedenen Amp- und sechs Effekt-Simulationen bis zum voll ausgestatteten 19-Zoll-Rack-Prozessor in-klusive allen wichtigen analogen sowie digi-talen Ein- und Ausgängen, mit dem man auch im professionellen Studio eine mehr als gute Figur macht (POD X3 Pro). Unsere Empfehlung

Kaum ein Sound-Wunsch, dem

sich heute kein Produzent von

virtuellen Instrumenten und

Modeling-Technik annimmt.

Der Markt bietet Virtuelles

gleichermaßen für Gitarristen

oder Bassisten, Keyboarder

oder Drummer.

Virtuelles für jeden Einsatz

Auf zum Kauf

Sounds aus dem Nichts So setzt ihr virtuelle Instrumente und Modeling-Technik richtig ein Seite 36

Die 7 goldenen Regeln der virtuellen Instrumente Seite 42

Auf zum Kauf Virtuelles für jeden Einsatz Seite 46

Florian Zapf

SpeCialinhalt

SpeCial: Virtuelle inStrumente

© PPVMEDIEN 2009

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auch irgendwie ins eigene Rack basteln. Es sind neue Features wie etwa das ab Version 4 erhält-liche Control-Room-Modul, die das Guitar Rig von seinen Konkurrenten absetzen. Der Anwen-der hat über die Control-Room-Funktion Zugriff auf bis zu acht virtuelle mikrofonierte Cabinets und kann diese zu seinem Wunsch-Sound zu-sammenmischen. Nebenbei bemerkt: Über die grafische Oberfläche und auf einem entspre-chend großen Bildschirm lässt sich diese Soft-ware natürlich auch besser bedienen als Hard-ware-Modeling-Gerätschaften, die im Normalfall schließlich mit vergleichsweise winzigem Display daherkommen.

Auf eine Synthese aus Hard- und Software-Funktionalität lässt sich Digidesigns Eleven Rack ein (UVP: 952 g). Auch hier findet sich in virtueller Form die gesamte Signalkette vom

Gitarrenausgang bis hin zum mi-krofonierten Speaker wieder. Per USB-2-Schnittstelle nimmt das Eleven Rack dann Kontakt mit ei-ner Recording-Software wie etwa dem enthaltenen Pro Tools LE auf. Digidesigns 19-Zoll-Tool eignet sich also insbesondere auch für die Gitarrenaufnahmen. Der SOUNDCHECK-Befund aus un-

serem Heft 01/10: „Eleven Rack bietet nicht nur com-

puterunabhängiges büh-nen- und auch studio-taugliches Amp-Mode-

ling der neuesten noch

eine komplet-te Ausstatt ung für die heimische Auf nahme mit-samt professioneller Software. Ein Kom-plettangebot in dieser Form bietet derzeit übri-gens kein anderer Hersteller an, weshalb auch der Preis von rund 1.000 Euro durchaus ge-rechtfertigt ist.“

Noch wichtiger ist der Computer für das ZFX-Plugin-Package von Zoom (UVP: 200 g). Diese preiswertere Modeling-Lösung kombiniert ein kompaktes Audio-Interface mit 17 virtuellen Gi-tarren- und Bass-Amps, 16 Cabinets sowie 41 Bo-dentretern. Mit dabei sind außerdem 4 Mic-Simu-lationen für die virtuelle Cabinet-Abnahme: Simu-liert werden die Mikrofon-Klassiker Shure SM 57, AKG C 414, Sennheiser MD 421 und Neumann U 87. In puncto Effekte stößt man natürlich auch auf verschiedenste Simulationen der beliebten Boss-Bodentreter. Die Kombination der einzelnen Module erfolgt intuitiv per Drag-&-Drop. Und auch ein Tuner fehlt selbst verständlich nicht. Das mitgelieferte Interface arbeitet mit einer Auflö-sung von 44,1/48 kHz bei 24 Bit. Als Anschlüsse stehen bereit: 2 x Line-In, 2 x XLR-Mic-In mit 48-V-Phantomspeisung, CD/MP3-Player-In (3,5-mm-Stereoklinke), Monitor-Out, Foot switch-Anschluss sowie ein Kopfhörer-Ausgang.

für den Bühnen-Einsatz ist das POD-X3-Live-Floorboard (UVP: 594 g): Neben einem erschöp-fenden Repertoire an Amp-, Boxen- und Effekt-modulen bietet dieses Modeling-Floorboard unter anderem ein Schwellpedal, die Möglich-keit zwei Instrumente gleichzeitig anzuschlie-ßen – und separat zu betreiben – sowie ein Fea-ture zur Einbindung externer Effektgeräte. Au-ßerdem können Besitzer von Line- 6-Variax-Gitarren ihre Modeling-Klampfe über einen ent-sprechenden Port anschließen – das jeweils zum Speicher passende Gitarrenmodell wird dabei automatisch aufgerufen.

Eine Rechner-basierte Modeling-Lösung auf hohem Niveau bietet das deutsche Software-Haus Native Instruments mit dem Guitar Rig 4 (UVP: 179 g). Dabei bietet dieses Programm längst mehr als jedes „echte“ Gitarren-Rig: Nicht nur, dass dem Anwender 15 Amps plus matched Cabinets und etliche Effekte vom Bandecho bis zum Synthie-Filter zur Verfügung stehen – denn das ließe sich ja bei entsprechender Liquidität

» Rechner-basierte Modeling-Lösungen auf hohem Niveau bietet Native Instruments mit Guitar Rig 4.«

Praxistipp

Es muss ja nicht immer gleich ein komplettes E-Drum-Set sein: Gerade kleinere elektroni-sche Percussion-Parts lassen sich live auch gut über transportfreundliche Pads spielen. Zum Beispiel mit dem ControlPad von Alesis. Dieses Performance-Tool verfügt über acht anschlagdynamische Gummi-Pads sowie zwei Trigger-Inputs und wird außerdem mit dem Software-Drum-Modul EZdrummer von Toontrack ausgeliefert.

Ein Paradies für Gitarristen: Mit Modeling-Pedalen wie dem POD X3 Live vo Line 6 hat man kaum Aufbauarbeit und kann auf eine Unzahl von verschiedensten Sounds zurückgreifen.

Virtuelles Wunderland: Wenn man eh mit Laptop unterwegs ist, kann man diesen gleich für die Gitarrensounds – hier mit Native Instruments Guitar Rig 4 – nutzen.

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SpeCial: Virtuelle inStrumente

Klassische Kunden für die Anbieter virtueller Instrumente sind seit Jahr und Tag die Kolle-gen der Tastenfraktion. Hier waren es zunächst vor allem alte analoge Klangerzeuger, die per Software eine Reinkarnation erlebten. Solche virtuellen Vintage-Instrumente sind weiter ge-fragt und bilden gerade für Live-Gigs eine nütz-liche Ergänzung des eigenen Setups. Schließlich sind die alten analogen Originale mitunter recht wartungsintensiv und zum Beispiel oft alles an-dere als stimmstabil. Ganz abgesehen davon, dass auch nicht jeder Musiker das nötige Klein-geld haben dürfte, sich ein ganze Sammlung derartiger Geräte zuzulegen. Einen ausgewie-senen Synthie-Klassiker hat der Hersteller M-Audio mit dem GForce Oddity im Programm (UVP: 130 g). M-Audios Plug-In emuliert einen

KeysKeyboarder sind schon seit langer Zeit quasi Nutzer virtueller Instrumente. Ein Klassiker in diesem Bereich sind Stage Pianos. Seit über 30 Jahren gehört hier Yamahas CP-Serie zu den be-liebtesten Partner auf der Bühne. Hier bekommt man authentische akustische und elektrische Pi-ano-Sounds ebenso wie ein gutes Spielgefühl und beste Transportierbarkeit.

der gefragtesten Analog-Synthesizer, die je pro-duziert wurden – den ARP Odyssey. Die Band-breite der Künstler, die seit der ersten Ausliefe-rung des Odyssey 1972 zu diesem Klangerzeuger griffen, ist beeindruckend: Kraftwerk, Jethro Tull, Air, Elton John, Nine Inch Nails, R.E.M., Herbie Hancock, Portishead, Ultravox …

Ein anderes Konzept verfolgt die Firma Korg mit ihrer Digital Edition aus der so genannten Legacy Collection (UVP: 184 g). Zwar ist auch hier die Auferstehung von Kult-Synthies Pro-gramm. Die Digital Edition emuliert jedoch – wie der Name bereits vermuten lässt – zwei Klassiker der digitalen Ära. Zum einen steht eine Reinkarna-tion des Korg M1 im Standalone-Betrieb oder als VST-, AU- beziehungsweise RTAS-Plug-In bereit. Auf den M1 verließen sich in der Vergangenheit bereits Acts wie etwa Depeche Mode, Rick Wake-man oder The Cure. Im Software-Gewand bietet er dem Anwender nun auch resonanzfähige Filter, zwei Insert-Effekte pro Part und zwei Master-Ef-fekte. Combination- und Multimodus sind außer-dem als separate Ebenen realisiert. Zweiter Klan-gerzeuger im Bunde ist eine Reinkarnation des erstmals 1990 ausgelieferten Vektor-Synthies Korg Wavestation. Ein Instrument, das unter an-derem schon Genesis und Toto schätzten, das sich

Praxistipp

Soft-Sampler Die größte Sound-Vielfalt bieten unter den virtuellen Instrumenten so genannte Softwa-re-Sampler. Bei diesen Programmen steht es euch außerdem frei, eigene Sounds aufzu-nehmen und dann später im Gig zum Besten zu geben. Das heißt, ihr könnt euch etwa mit einem Pocket-Recorder auf den Weg machen, eigene Field-Recordings durchführen und später via Soft-Sampler einsetzen. Schon mal daran gedacht, einen Groove mit echtem, statt bloß metaphorischem Dampfhammer-Sound abzuschmecken? Mit folgenden Tools für den Rechner meistert ihr selbst anspruchsvollste Sampling-Aufgaben.

Steinberg HALion 3Steinbergs Sampler zeichnet sich durch hohe Kompatibilität aus – sowohl in punkto Plug-In-Kompatibilität als auch bezüglich der nutzbaren Sample-Formate (auch ISO-Dateien und Disc-Images werden gelesen). Seit Version 3 verfügt HALion außerdem über frei zuweisbare Makro-Regler mit MIDI-Learn-Funktion.

Native Instruments Kontakt 4Sehr Feature-reicher semi-modularer Sampler mit dem sich detailliertes Sound-Design betrei-ben lässt. Mit seinen umfangreichen Modulati-onsmöglichkeiten, der guten Bedienbarkeit und eigenem Script-Prozessor ist der Kontakt be-eindruckend ausgestattet. Unbedingt antesten!

Tascam GigaStudio 4Der Klassiker unter den Software-Samplern. Durch seine sehr gute Disc-Streaming-Tech-nologie eignet sich dieses Tool für besonders aufwändige Sampling-Vorhaben wie etwa Filmmusik-Orchestrierungen.

Apple EXS24Wie das GigaStudio (bzw. der GigaSampler) zählt der in Logic eingebundene EXS24 zu den ersten Soft-Samplern. Die übersichtliche Bedienoberfläche ermöglicht intuitives Sample-Design (LFOs, Hüllkurven und Multimodusfilter stehen zur Verfügung). Der EXS24 verarbeitet • obschon exklusiv in Logic eingebunden • auch Akai- und Gigasampler-Formate.

Es muss nicht immer Fullstack sein: Mittlerweile bekommt man auch mit Software-Modeling … in diesem Fall Zooms ZFX-Plugin – tolle Sounds auf die Bühne.

Wir können Ihnen keine Garantie geben, wenn es um Ihre große Liebegeht, aber... wie wäre es mit einer lebenslangen Beziehung mit einigender meist geliebtesten Mikrofone?

*Es gelten unsere Konditionen. Besuchen Sie www.audio-technica.com/warranty für weitere Details.

Kombination aus Soft- und Hardware: Digidesigns Gitarren-Preamp Eleven Rack.

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Die hier enthaltenen Samples wurden von Grö-ßen wie Neil Dorfsman (Engineer für Sting, Dire Straits) und Nir Z (Session-Drummer für Genesis, Chris Cornell) in den renommierten New Yorker Avatar-Studios aufgenommen. Dank enthaltener Host-Applikation lässt sich der Session Drummer auch ohne extra Sequenzer nutzen.

Eine günstige Alternative zur E-Drum-Lösung bietet die Ausstattung eines akustischen Drum-sets mit Triggern. Ein renommierter Hersteller derartigen Equipments ist die US-amerikanische Firma Ddrum. Für 265 € (UVP) erhält der Schlag-zeuger mit dem Ddrum-DRT-Set drei Tom-, ein Snare- und ein Kicktrigger. Die Trigger werden am Spannreifen der Trommeln montiert und kön-nen sowohl mit normalen Trommelfellen als auch mit Mesh-Heads verwendet werden. ✖

aber auch im Studio von ausgewiesenen Elektro-nikern wie zum Beispiel The Future Sound of Lon-don findet. Zur Ausstattung der Digital Edition zählen sämtliche PCM- und Sound-Daten aller Karten, die je von Korg für die Wavestation ange-boten wurden. Ergänzt wird das Package durch das MDE-X-Modul, ein Bundle von 19 Effekten.

Wem es eher nach klassischen, statt nach Syn-thie-Klängen gelüstet, für den gibt es selbst-verständlich auch entsprechende Plugins. Ein virtuelles Instrument dieser Machart, das sich schon seit einigen Jahren am Markt behauptet, ist Steinbergs The Grand 3 (UVP: 349 g). Mit Hil-fe dieser Software gelangt der Keyboarder an die Sounds von Flügeln wie Yamahas C7, dem Stein-ways D oder Bösendorfers 290. Zusätzlich sind in Version 3 Simulationen des Yamaha CP80 und eines Pianinos von Nordiska enthalten. Auch ein Faltungshall im VST3-Standard gehört dazu.

DAW-SoftwareAber es müssen zweifelsohne nicht immer extra zu erstehende Plugins sein: Oft sind umfangreiche Produktionsprogramme wie beispielsweise Apple

Logic 9 von vornherein mit jeder Menge virtuellen Instrumenten und Modeling-Instanzen ausgestat-tet. Apples DAW-Software enthält unter anderem einen üppig ausgestatteten Drum-Synthesizer mit eigenem Pattern-Sequenzer (Ultrabeat), ein Ham-mond- B3-Model (EVB3) und einen ausgewach-senen Physical-Modeling-Synthie (Sculpture).

DrumsSchlagzeuger können aus virtuellen Instrumen-ten den vergleichbar größten Nutzen ziehen. Auf viel Erfahrung im Bereich elektronischer Drum-sounds kann unter anderem Roland zurückbli-cken. Sein TD-20KX V-Pro kostet knapp 5.800 Euronen und besticht durch V-Pads im Brushed-Metal-Finish und ein solides Rack. Auch Yamaha ist natürlich in dieser Preis- und Güteklasse ver-treten. Mit dem DTXtreme III bedient man eben-falls die anspruchsvolle Klientel und bietet für ca. 3.000 g in der Standard- und gut 5.000 g in der Specialversion feinste Drumklänge und optimales Spielgefühl für den anspruchsvollen E-Drummer.

Sample-Futter für E-Drums bietet zum Beispiel der Superior Drummer 2.0 von Toontrack (229 g).

Sehr leise und klanglich flexibel: Mit E-Drums wie hier dem Yamaha DTXtreme III löst ihr mehrere Probleme auf einmal.

Für stilechte Elektro-Sounds: Mit Korgs Legacy Collection könnt ihr legendäre Sounds wiederauferstehen lassen.

Klassiker unter den virtuellen Instrumente: Stage Pianos wie Yamahas CP300 haben eine lange Bühnentradition.

Nichts hält für immer...oder doch?

Audio-Technica ist so stolz auf seine Artist Elite, Artist und 40er Serie,dass diese Mikrofone nun mit einer umfangreichen Lebenslangen Garantie*erhältlich sind.

» Schlagzeuger können aus virtuellen Instrumenten den vergleichbar größten Nutzen ziehen.«

© PPVMEDIEN 2009