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Fachkurs Gerichtsnahe Mediation www.hslu.ch/gerichtsnahemediation

Fachkurs Gerichtsnahe Mediation

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Mediative Vorgehen erlernen, Mediieren persönlich erleben, Grenzen sowie Herausforderungen der Mediation kennenlernen

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Page 1: Fachkurs Gerichtsnahe Mediation

Fachkurs

Gerichtsnahe Mediation www.hslu.ch/gerichtsnahemediation

Page 2: Fachkurs Gerichtsnahe Mediation

Willkommen

Wie die klassische Mediation ist die gerichtsnahe Mediation ein selbstständigesVerfahren, welches von der zuständigen Richterperson den Konfliktparteien vorge schlagen werden kann.

Die Räte haben die Mediation in die neue eidgenössische Zivilprozessordnung (ZPO, i.K. 2011) aufgenommen. Zusammen mit den bereits bestehenden Mediati-onsartikeln im Jugendstrafrecht und dem Bundesgesetz über das Verwaltungsver-fahren erhält die Mediation und damit verbunden das mediative Vorgehen im ordentlichen Gerichtsverfahren mehr Raum und Gewicht. Es besteht nun die Möglichkeit, den Konfliktparteien eine Mediation zu empfehlen, anstatt wie bisher klassisch zu «richten» beziehungsweise ein Urteil zu fällen.

Die Justizbehörden aller Ebenen bieten so ein alternatives Instrument zur vertieften Konfliktbearbeitung an. Das Bearbeiten und Lösen emotioneller Verstrickungen bringt gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz. Die selbst erarbeiteten und insbesondere umsetzungstauglichen Lösungen erleichtern den Beteiligten, die gemeinsam getrof fenen Vereinbarungen anzunehmen und einzuhalten.

Wir freuen uns, Sie in unserem Fachkurs Gerichtsnahe Mediation begrüssenzu dürfen.

Markus Hesslic. iur., Betriebsökonom FHMediator SDM, IMIKursleiter

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Ziele, Nutzen und Zielpublikum

Organisatorisches

ZieleDie Absolvent/innen entwickeln ein Gefühl dafür, einen der Situation entsprechenden Weg der Konflikt-bearbeitung zu wählen und zu bestimmen (Triage-Überlegungen für Fälle).erlernen wie mediationstaugliche Fälle am Gericht gehandhabt werden.erlernen mediative Methoden- und Kommu-nikationskompetenzen. lernen, verstärkt die Emotionen der Parteien anzusprechen und mit den Konfliktparteien auf der Beziehungsebene zu arbeiten – so-weit dies für die Sache sinnvoll und ange-bracht ist.erhalten einen Überblick über die Mediation im Strafrecht am Beispiel der Kantone Aargau und Zürich sowie an Gerichten in Deutschland.

NutzenErgänzung des persönlichen Kompetenzpro-fils durch erweitertes Methodenwissen und Unterstützung beim Ausüben der berufli-chen Sorgfaltspflicht.Erfassen und Bearbeiten von Konflikten über die Rechtsfrage hinaus.Verminderung der Arbeitsbelastung des Gerichtspersonals und der gerichtsnahenBerufsgattungen durch das Instrument Mediation.Der Fachkurs Gerichtsnahe Mediation baut auf den bisherigen beruflichen Erfahrungen der Teilnehmenden auf.Pionierhaft erarbeiten die Teilnehmenden gemeinsam ein neues Verständnis für die Konfliktbearbeitung am Gericht.

ZielpublikumDie Themen sind auf die praktischen Bedürfnisse von Justiz und justiznahen Berufsgruppen zugeschnitten.

An- und AbmeldungDie Anmeldung erfolgt mit beiliegendem Formular bis sechs Wochen vor Kursbeginn.

AufnahmebedingungenDie Kursteilnahme setzt den Abschluss einer Fachhochschule, einer Universität oder einer abgeschlossenen Berufslehre mit mehrjähri-ger Berufserfahrung und beruflicher Weiter-bildung voraus.

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Inhalte

Der Fachkurs dauert sechs Kurstage. Die Kurstage umfassen 42 Stunden Kontaktunterricht sowie zusätzlich rund zwei bis drei Stunden Vor- und Nachbereitung pro Modul.Es besteht die Möglichkeit, den Fachkurs Gerichtsnahe Mediation an das CAS Mediation derHochschule Luzern wie auch an andere ECTS-dotierte Ausbildungen anrechnen zu lassen. Von den insgesamt 6 Kurstagen sind deren 5 vom Schweizerischen Anwaltsverband (SAV) anerkannt.

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1. ModulEinführung in die Mediation Was ist Mediation, was heisst mediatives Vorgehen?Chancen und Grenzen der Mediation als Instrument der Konfliktbearbeitung

Möglichkeiten der Richterperson I Mediativ durchgeführte richterliche Befra-gung Einüben mediativer Befragungs- und Kommunikationstechniken Vertiefung an Praxisbeispielen

2. ModulMöglichkeiten der Richterperson IIDie Mediationsartikel und deren Anwen-dung im schweizerischen RechtTriage von Gerichtsfällen in Bezug auf die Möglichkeit von MediationBearbeitung und Handhabung von Mediati-onsfällen im Gerichtsverfahren

Alternativen in der KonfliktbearbeitungDie Landkarte ist nicht das Gebiet, Voraus-setzungen zum kooperativen Verhandeln

3. ModulDie Mediation im StrafverfahrenMediation im Jugendstrafrecht am Beispiel der Kantone Zürich und Argau

Mediation im Familienrecht Chancen und Grenzen der Mediation im Familienrecht: Haltung, Vorgehen, Verfah-ren, Abläufe

Die gerichtsnahe Mediation in Deutsch-landDie deutsche Gesetzgebung im Gebiet der MediationDie innergerichtliche Mediation, damit verbundene Fragen und Antworten

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Aussagen zum durchgeführten Fachkurs

«Der Fachkurs ‹Gerichtsnahe Mediation› war sehr spannend, lehrreich und brachte darüber hinaus interessante Kontakte zu Teilnehmern mit den unter-schiedlichsten beruflichen Hintergründen. Der Kurs ermöglicht mir, mit zusätzli-chen Skills zur alternativen Konfliktbearbeitung zu arbeiten. Ich kann damit situativ vermehrt mediative Elemente auch an Gerichtsverhandlungen ein-bauen. Es gelingt so nicht selten, auch in scheinbar völlig blockierten Verfahren, die verhärteten Fronten aufzubrechen und einvernehmliche zukunftsweisende Lösungen zu erwirken. In der richterlichen Arbeit stellen solche Ergebnisse Lichtblicke dar.» Agnes H. Planzer Stüssi, Landgerichtspräsidentin Uri

«Ich habe im Fachkurs Mediation viele Möglichkeiten kennengelernt, aber auch Grenzen gesehen. Der Kurs ist spannend, lehrreich und er hat mein Blickfeld in vielerlei Hinsicht geöffnet. Seit dem Kursbesuch prägen vor allem folgende wesentliche Elemente des mediativen Vorgehens meine tägliche Arbeit: Wert-schätzung, Interessen herausspüren und Eigeninitiative unterstützen. Sie helfen mir nicht nur, mit konfliktreichen Situation anders umzugehen, sondern auch, mich besser aus diesen Situationen raus zu nehmen.» Marion Alexia Loretan, lic. iur. und RA

«Die Wiedergutmachung, der Vergleich und die Mediation sind im Jugendstraf-recht wichtige Instrumente der Spezialprävention. Nach 22 Jahren Tätigkeit in der Jugendstrafrechtspflege war es mir ein Anliegen mehr über die Tauglichkeit der Mediation im Jugendstrafverfahren zu erfahren, mir damit im Alltag die Triage geeigneter Fälle zu erleichtern und meine persönlichen Fähigkeiten der Kommunikation zu erweitern. Der Kurs erfüllte diese Anforderungen vollumfäng-lich und zeigte mir weitere Möglichkeiten auf, das Jugendstrafrecht pädago-gisch sinnvoll umzusetzen.» Brigitte Lamberty, Jugendanwältin Berner Jura-Seeland

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Hochschule Luzern – Wirtschaft

Institut für Betriebs- und

Regionalökonomie IBR

Kontakt Zentralstrasse 9

Postfach 2940

6002 Luzern

www.hslu.ch/ibr

[email protected]

T +41 41 228 41 50

«Wenn eine Mediation sinnvoll eingesetzt wird, kann diese im Einzelfall rascher, kosteneffizienter und inhaltlich zu besseren Lösungen führen.»Dr. Thomas Pfisterer, Ehemaliger Regierungsrat sowie Bundes- und Verwaltungsrichter

«Mit Mediation kann in vielen Fällen eine dauerhafte Lösung mit gerin-geren Kosten gefunden werden, weil sie von den Parteien gemeinsam erarbeitet wird.»Konrad Graber, Ständerat Luzern