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Fachkurs Sozialarbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten

Fachkurs Sozialarbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten

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Vermittlung methodischer und juristischer Grundlagen

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Page 1: Fachkurs Sozialarbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten

Fachkurs

Sozialarbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten

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Page 3: Fachkurs Sozialarbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten

Konstruktiver Umgang mit Unfreiwilligkeit, Zwangskontext und fehlender 4 Veränderungsmotivation

5 Ziele

6 Zielgruppen, Zulassung, Kosten

7 Leitung, Dozierende, Dauer, Struktur

8 Inhalte

9 Allgemeine Informationen

10 Standort

Inhalt3

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Konstruktiver Umgang mit Unfreiwilligkeit, Zwangskontext und fehlender Veränderungsmotivation

Die Arbeit mit Pflichtklientinnen und Pflichtklienten zeichnet sich insbesondere durch zwei Merkmale aus: Zum einen wird die sozialarbeiterische Tätigkeit durch das Gesetz und/oder eine Behörde angeordnet, zum anderen können weder die Sozial-arbeitenden noch die Klientinnen und Klienten einseitig und frei über die Aufnahme und/oder Aufrechterhaltung der gegenseitigen Arbeitsbeziehung entscheiden. Die grosse Herausforderung besteht für die Sozialarbeitenden darin, die Klientinnen und Klienten trotz Unfreiwilligkeit zur Zusammenarbeit und für Veränderungen zu motivieren.

Ein konstruktiver Umgang mit von Unfreiwilligkeit geprägten Arbeitsbeziehungen erfordert ein vertieftes Verständnis von menschlichen Reaktionen auf Zwang und fundierte Kenntnisse der rechtlichen Rahmenbedingungen. Daraus ergeben sich Handlungsspielräume zur Gestaltung der Arbeitsbeziehung.

Im vorliegenden Fachkurs werden generalistische, methodische und juristische Grundlagen erörtert. Diese dienen dem besseren Verständnis der Einbettung der Tätigkeiten im Bereich der gesetzlichen Sozialarbeit ins rechtliche und sozial-arbeiterische System und stellen für die Berufspraxis nützliche methodische Instrumente und juristische Hilfsmittel dar. Vermittelt werden Kenntnisse der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Theorien und methodische Ansätze zum Umgang mit unfreiwilligen und nicht motivierten Klientinnen und Klienten.

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Ziele

Im Vordergrund steht die Erweiterung der für die gesetzliche Sozialarbeit notwendigen Handlungskompetenz, insbesondere die Förderung der Methodenkompetenz in behördlich und/oder gesetzlich angeordneten Beratungs-, Begleitungs- und Betreuungs-situationen im Zwangskontext sowie der Fachkompetenz in rechtlichen Belangen. Die Absolventinnen und Absolventen erwerben Wissen, Instrumente und Handlungs-strategien, die sich unmittelbar in den Berufsalltag umsetzen und nutzbar machen lassen. Die Absolventinnen und Absolventen– kennen ihren Auftrag und ihre Rollen gegenüber der Klientin, dem Klienten und

den Behör den und sind in der Lage, die verschiedenen Rollen situationsgerecht einzusetzen,

– haben sich mit Grundrechts- und Legitimitätsfragen des Rechts auseinander gesetzt, – erkennen im Rahmen der Rechtsanwendung die Handlungsspielräume und können

diese im Interesse der Klientinnen und Klienten nutzen, – sind in der Lage, sich in verschiedenen Verfahrensarten zu orientieren und ihre

Klientinnen und Klienten je nach Kontext zu beraten, – kennen die wichtigsten Hilfsmittel zur Beantwortung und Bearbeitung rechtlicher

Fragen und sind fähig, sich bezüglich auftretender materiell- und verfahrensrecht-licher Fragestellungen zu orientieren und sich das nötigte Handlungswissen gezielt, selbstständig und situationsgerecht zu erarbeiten,

– kennen die spezifischen Kontextbedingungen der Sozialen Arbeit mit unmotivierten oder unfreiwilligen Klientinnen und Klienten und ihre Bedeutung für den Praxisalltag,

– erkennen die Relevanz und Effektivität von strukturierten, zielorientierten Bera-tungs- und Problemlösungsprozessen in der Sozialen Arbeit mit unmotivierten oder unfreiwilligen Klientinnen und Klienten,

– lernen wichtige motivationspsychologische Grundlagen und Methoden kennen und können diese zur Motivationsförderung der Klientinnen und Klienten einsetzen,

– kennen die Formen und Ursachen von Widerstand und können diesen konstruktiv für Veränderungsprozesse einsetzen,

– sind fähig, in bedrohlichen Situationen professionell zu reagieren und Gewalt-eskalationen vorzubeugen.

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Zielgruppen

Der Fachkurs richtet sich an Sozialarbeitende mit gesetzlich und/oder behördlich angeordneten Beratungs-, Begleitungs- und Betreuungsmandaten, insbesondere in folgenden Arbeitsfeldern:

– kommunaler oder regionaler Sozialdienst – Amtsvormundschaft – Jugend- und Familienberatung – Bewährungshilfe und Justizvollzug – Jugendanwaltschaft – stationäre Einrichtungen für Kinder und Jugendliche

Zulassung

Voraussetzung für die Zulassung ist ein Abschluss auf Tertiärstufe (höhere Fach-schule, Fachhochschule oder Universität). Personen mit einer gleichwertigen Qualifi-kation können über ein standardisiertes Zulassungsverfahren («sur dossier») auf -genommen werden.

Vorausgesetzt wird zudem Erfahrung in der gesetzlichen Sozialarbeit und/oder in der Beratung, Betreuung oder Begleitung von Pflichtklientinnen und -klienten.

Die Leitung entscheidet aufgrund der Zulassungsbedingungen, der Zusammen-setzung der Studiengruppe und der beschränkten Anzahl Plätze definitiv über die Aufnahme.

Kosten

Die Kosten für den Fachkurs betragen CHF 1’900.– (pauschal, inkl. Kursunterlagen). Nicht inbegriffen sind die Auslagen für allfällige Unterkunft und Verpflegung, zusätzliche Fachliteratur usw. Die Rechnung wird nach Anmeldeschluss zugestellt.

Zielgruppen, Zulassung, Kosten6

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Leitung

Patrick Zobrist, dipl. Sozialarbeiter FH, Dozent und Projektleiter Hochschule Luzern – Soziale Arbeit

Dozierende

Daniel Rosch, lic. iur., dipl. Sozialarbeiter FH, MAS Nonprofit-Management, Dozent und Projektleiter Hochschule Luzern – Soziale Arbeit

Patrick Zobrist, dipl. Sozialarbeiter FH, Dozent und Projektleiter Hochschule Luzern – Soziale Arbeit

Dauer

Der Kurs umfasst sechs Studientage. Für die Studientage, die Vor- und Nachbereitung sowie den Leistungsnachweis muss mit einem Gesamtaufwand von 90 Arbeitsstunden gerechnet werden.

Struktur

Der Fachkurs setzt sich aus zwei Themenblöcken mit je rechtlichen und methodischen Aspekten zusammen. Im Rahmen eines Leistungsnachweises beschreiben die Kurs-teilnehmenden ein Fallbeispiel aus ihrer eigenen Berufspraxis und dokumentieren die Anwendung der vermittelten methodischen Inhalte.

Leitung, Dozierende, Dauer, Struktur7

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Themenblock 1 (zwei Tage; Dozent: Daniel Rosch)Rechtliche Rahmenbedingungen im Spannungsverhältnis zwischen verschiedenen Aufträgen und Rollen

Themenblock 1.1: Grundlagen des staatlichen Handelns und des Verfahrens– Prinzipien staatlichen Handelns (verfassungs- und verwaltungsrechtliche Grundlagen) – Prinzipien des Verfahrens (Zuständigkeiten, Verfahrensablauf, Beweisregeln)– Rechtsmittel und deren Wirkung

Themenblock 1.2: Rechtsstellung der helfenden und hilfesuchenden Person– Auftrag und rechtliche Rahmenbedingungen– Rollen gegenüber Klient/in und Behörden– Legitimation der Handlungsmacht– relevante Grundrechte für die angeordneten Beziehungen und deren Einschränkung– höchstpersönliche Rechte und Persönlichkeitsschutz– Umgang mit Daten von Klienten/-innen: Datenschutz, Amtsgeheimnis, Amtshilfe

Themenblock 2 (vier Tage; Dozent: Patrick Zobrist)Methodische Aspekte im Umgang mit unfreiwilligen oder unmotivierten Klientinnen und Klienten

Themenblock 2.1: Methodische Grundlagen im Zwangskontext – «Typische» Klientinnen und Klienten – methodische Folgerungen – Prozesse der Hilfesuche– Aufträge und Rollen der Sozialarbeitenden im Zwangskontext– zielorientierte und strukturierte Beratungsprozesse als Erfolgsfaktor

Themenblock 2.2: Motivation und Motivationsförderung– Motivation und Veränderung – Ressourcen zur Förderung von Veränderungsmotivation– Willensbildung und Zielgestaltung, Handlungspläne und Handlungsvorsätze– Beziehungsgestaltung mit schwierigen Klientinnen und Klienten

Themenblock 2.3: Professioneller Umgang mit Widerstand, Krisen und Bedrohungen– Widerstand und Reaktanz; Formen, Erklärungen, Strategien– Umgang mit Widerstand, Widerstand als Ressource für Veränderungen– Deeskalationsstrategien, Umgang mit Bedrohungen– Krisenbewältigung im Zwangskontext

Änderungen bleiben vorbehalten.

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Inhalte

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Anrechnung an das MAS-Programm Sozialarbeit und Recht

Der Fachkurs Sozialarbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten ist ein Pflichtmodul des MAS-Programms Sozialarbeit und Recht, kann aber auch unabhängig davon besucht werden. Studierenden des MAS-Programms Sozialarbeit und Recht wird der Fachkurs Sozialarbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten mit einer Studi-enleistung von drei ECTS-Punkten angerechnet.

Abschluss

Die Absolventinnen und Absolventen erhalten eine Kursbestätigung der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, sofern sie mindestens 80 Prozent des Unterrichts besucht haben und den Leistungs-nachweis erbracht und bestanden haben.

Anmeldung

Die Anmeldung erfolgt mit dem beiliegenden Anmeldeblatt. Die Durchführungsdaten und den Anmeldeschluss entnehmen Sie dem Da-tenblatt. Sie finden die Angaben auch auf der Website unter www.hslu.ch/fksapf.

Die Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Über die Aufnahme entscheidet die Studienleitung. Bei positivem Entscheid erhalten Sie einen Weiterbildungs-vertrag.

Ist der Fachkurs ausgebucht oder wird er wegen ungenügender Nachfrage nicht durchgeführt, werden Sie so schnell wie möglich informiert. Bei Annullierung der Anmeldung vor Vertrags-unterzeichnung ist eine Bearbeitungsgebühr von CHF 100.– zu entrichten. Alle weiteren Modalitäten entnehmen Sie bitte dem Weiter-bildungsvertrag.

Ort

Der Unterricht wird in der Regel in den Räumen der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit in Luzern durchgeführt.

Unterrichtszeiten

9.10 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 16.45 Uhr

Technische Voraussetzungen

Die Studierenden benötigen eine E-Mail-Adresse für die Kurskorrespondenz.

Sachbearbeitung (Auskunft)

Hochschule Luzern – Soziale ArbeitBarbara KächT +41 41 367 48 [email protected]

Leitung (Beratung, konzeptionelle und inhaltliche Fragen)

Hochschule Luzern – Soziale ArbeitPatrick [email protected]

Allgemeine Informationen9

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Standort

Hochschule Luzern – Soziale ArbeitWerftestrasse 1, Postfach 2945CH–6002 LuzernT +41 41 367 48 48, F +41 41 367 48 [email protected]/sozialearbeit

Lageplan Luzern

1 Hauptgebäude, Werftestrasse 12 Gebäude Lakefront, Inseliquai 12B

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KKL Luzern

Altstadt

Karte Luzern

Basel / BernZug / Zürich

Autob

ahn A2

Gotthard / Horw

VierwaldstätterseeBahnhof Luzern

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ImpressumHerausgeberin: Hochschule Luzern – Soziale ArbeitLektorat/Korrektorat: Nicole Habermacher, LuzernGestaltung: Hochschule Luzern – Design & KunstFotografien: Andri StadlerDruck: Odermatt AG

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Werftestrasse 1 Postfach 2945CH–6002 Luzern

T +41 41 367 48 48F +41 41 367 48 49

[email protected]/sozialearbeit

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