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FAIRTRADE- JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE- JAHRESBERICHT 2005

FAIRTRADE Jahresbericht 2005/06

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FAIRTRADE Jahresbericht 2005/06

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FAIRTRADE- JAHRESBERICHT 2005FAIRTRADE- JAHRESBERICHT 2005

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Für uns alle, die wir uns für faire Handelsbeziehungenmit Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika ein-setzen, war das Jahr 2005 ein äußerst erfolgreiches,aber auch ein sehr arbeitsreiches. Es ist uns in diesemJahr verstärkt gelungen, die Idee des fairen Handels imBewusstsein sehr vieler Menschen nachhaltig zu veran-kern. Kaffee, Bananen, Säfte, Schokolade und viele an-dere Produkte des fairen Handels sind aus den Regalender Supermärkte nicht mehr wegzudenken. Dafür wardas Zusammenspiel vieler AkteurInnen wichtig, bei de-nen ich mich besonders bedanken möchte:l beim engagierten Team im FAIRTRADE-Büro und

beim ehrenamtlichen Vorstand; die mit Professiona-lität gepaarte Begeisterung für die Idee des fairenHandels überzeugt unsere PartnerInnen in Wirt-schaft, Politik und NGOs;

l bei der Geschäftsführerin des Jahres 2005 BarbaraStudeny, die in dieser außergewöhnlichen Wachs-tumsphase viele neue Akzente gesetzt hat;

l bei den vielen ehrenamtlich tätigen Frauen undMännern, die auf verschiedenen Ebenen für FAIR-TRADE aktiv sind;

l bei den staatlichen Stellen, ohne deren finanzielleund ideelle Unterstützung die Arbeit von FAIR-TRADE kaum möglich wäre;

l bei den Trägerorganisationen, die uns finanziell so-wie durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit unter-stützen;

l bei den Förderern aus der Wirtschaft, die durch dieUmstellung ihrer Betriebe auf FAIRTRADE-Produkte,aber auch durch gemeinsame Aktivitäten und dieFörderung von Projekten sich für den fairen Handelengagieren.

Ein ganz besonderer Dank gilt unseren Lizenznehme-rinnen und -nehmern, deren Produkte mit dem FAIR-TRADE-Siegel für Qualität und soziale Verantwortungstehen.Unser Erfolg ist aber nur möglich, weil viele leitende Per-sonen im Lebensmittelhandel hinter FAIRTRADE stehen.

Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr 2006 mit vie-len Impulsen durch den neuen Geschäftsführer GeorgGruber. Er bekleidete in verschiedenen Wirtschafts-unternehmungen leitende Positionen und verfügt da-

FAIRTRADE ist ein Weg, um die Armut in Entwicklungs-ländern zu überwinden. Aus diesem Grund unterstütztdie Österreichische Entwicklungszusammenarbeit imAußenministerium FAIRTRADE schon seit Jahren.„Der faire Handel ist eine wirksame Form der Entwick-lungszusammenarbeit. Jede/r KonsumentIn kann mit derEntscheidung für fair gehandelte Produkte einen konkre-ten Beitrag leisten, um die Lebensbedingungen von Bau-ern- und Landarbeiterfamilien in Entwicklungsländern zuverbessern. FAIRTRADE ist erfolgreiche Hilfe zur Selbsthil-fe, die von immer mehr Österreicherinnen und Österrei-chern unterstützt wird. Mittlerweile profitieren mehr alseine Million Menschen in Afrika, Asien und Lateinameri-ka vom Erfolg dieser weltweiten Bewegung.“

Dr. Ursula PlassnikAußenministerin

2 VORWORTE

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

INHALT 2005- Vorworte 2

- Rückblick und Ausblick 3

- Trendsetter 7

- Vom Kaffeestrauch in die Tasse 8

- Gemeinsam stark 10

- FAIRTRADE-Flowerpower 11

- Das FAIRTRADE-System 12

- Einkaufsführer 14

- FAIRTRADE-Produkte und -Lizenznehmer 15

- Finanzbericht 16

- Sponsoren und Trägerorganisationen 18

- FAIRTRADE intern 19

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her über reiche, langjährige Erfahrungen; dazu kommtnoch sein großes entwicklungspolitisches Engagement.Optimale Voraussetzungen also für die hohen und viel-fältigen Anforderungen, welche die Arbeit im fairenHandel an alle Beteiligten stellt.

Dank seiner breiten zivilgesellschaftlichen Basis ist FAIR-TRADE ein einzigartiges Projekt der Entwicklungszu-sammenarbeit: Im Mittelpunkt unseres Handelns ste-hen jene Frauen, Männer und Kinder in Afrika, Asienund Lateinamerika, denen durch den Einsatz für FAIR-TRADE ein menschenwürdiges Leben und Arbeiten er-möglicht wird. FAIRTRADE ist ein wirkungsvolles Zei-chen für eine soziale und nachhaltige Globalisierung.

Traude NovyVorstandsvorsitzende von FAIRTRADE Österreich

RÜCKBLICK UND AUSBLICK2005 ist der Umsatz von Produkten mit dem FAIR-TRADE-Gütezeichen um über 62,7 % auf 25,6 Millio-nen Euro gestiegen. Zu den Produktneueinführungenzählten Rosen bei SPAR, Pfanner-Orangensaft für denGastrobereich, Agrana-Würfelrohrzucker, Schweitzer-Bioeiskaffee, Coffee Pads von Neuteboom, TrausnersMarmeladen & Konfitüren sowie im Non-Food-BereichBaumwoll-T-Shirts von La Redoute.

Auch im institutionellen Bereich konnten neue Koope-rationen begonnen bzw. bestehende vertieft werden:u. a. mit der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Niederös-terreichischen und Oberösterreichischen Landesregie-rung, der Landwirtschaftskammer Österreich, der GPA(Gewerkschaft der Privatangestellten) sowie mit ver-schiedenen Ministerien1, Universitäten2 und Kranken-häusern3 sowie der Feuerwache Wien 3 und demCaritas-Hospiz.Eine Vielzahl von Aktionen, Vorträgen und Projektenwie die Ökostaffel oder die Fairen Wochen Wien4

RÜCKBLICK UND AUSBLICK 3

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

1 Außenministerium, Lebensministerium, Finanzministerium,Jusitzministerium.

2 Universität Wien, Universität Innsbruck, Universität Graz, Universität für Bodenkultur, Montanuniversität Leoben.

3 KH Rudolfsstiftung Wien, KH Lainz Wien, KH Floridsdorf Wien, Preyer’-sches Kinderspital, Therapiezentrum Ybbs, Geriatriezentrum Liesing undGeriatriezentrum am Wienerwald.

4 Der entwicklungspolitische Schwerpunkt der Fairen Wochen Wien 2005,organisiert von Südwind Wien und FAIRTRADE, war die WTO-Konferenzin Hongkong.

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(gemeinsam mit der Südwind-Agentur) haben erheb-lich dazu beigetragen, das Bewusstsein der Konsumen-tInnen zu stärken, Handlungsalternativen aufzuzeigenund die Menschen direkt dort anzusprechen, wo Kauf-entscheidungen getroffen werden.Unter dem Motto „Kinderarbeit ist geschmacklos“ hatFAIRTRADE 2005 mit einer österreichweiten Kampagnedas Thema Kinderarbeit in Entwicklungsländern mitFernseh- und Radiospots sowie Medienberichten inden Blickpunkt der Öffentlichkeit gebracht. Die Infor-mationsoffensive hat zahlreichen Österreicherinnenund Österreichern die Bedeutung von FAIRTRADE-Kri-terien, etwa bei der Herstellung von Kaffee und Scho-kolade, bewusst gemacht.

Im folgenden Gespräch erklärt GeschäftsführerGeorg Gruber, weshalb das FAIRTRADE-Wirt-schaftsmodell erfolgreich ist und welche Pläne erfür 2006 hat.

Mit zweistelligen Wachstumsraten war 2005 fürFAIRTRADE ein sehr erfolgreiches Jahr. Was warenaus Ihrer Sicht die Highlights? Gruber: Unser Wachstum beflügeln zwei Faktoren:Erstens boomt unser bereits etabliertes Produktange-bot im Bereich FAIRTRADE-Kaffee, -Bananen und -Schokolade – vor allem die hochwertigen Biomarken.

Zweitens konnten wir mit völlig neuen FAIRTRADE-Pro-dukten eine beachtliche Ausweitung des FAIRTRADE-Kundensegments erreichen. Hier sind die FAIRTRADE-Rosen zu erwähnen, die im Herbst 2005 mit SPAR alsPionier in den Lebensmittelhandel gekommen sind undsich enormer Beliebtheit erfreuen.Sehr erfolgreich war auch die Bildungsarbeit zum The-ma fairer Handel für Lehrlinge im Lebensmittelhandel.Bei der Produkteinführung der FAIRTRADE-Rosen etwagab es erstmals einen Lehrlingswettbewerb. Die Aktionwurde von Landesrätin Dr. Elisabeth Zanon und Lan-deshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller medial unterstützt.

Was ist das Geheimnis des Erfolgs vonFAIRTRADE? Gruber: Die Nachfrage nach FAIRTRADE-Produktenwächst stetig. Ethische Überlegungen beim Einkaufverfestigen sich immer mehr zum Megatrend – in Ös-terreich und international. Das gilt nicht mehr nur fürLebensmittel, sondern auch Teppiche, Textilien usw.müssen ihr „Gesicht“ zeigen; die sozialen und ökologi-schen Bedingungen ihrer Produktion sind offen zu le-gen. Immer mehr Markenartikelunternehmen und Han-delspartner erkennen diesen Trend und die Chance,hier eine attraktive Käuferschicht anzusprechen. Zum Erfolg von FAIRTRADE Österreich trägt auch daskompetente und nachhaltige Engagement der Träger,

4 RÜCKBLICK UND AUSBLICK

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SPAR-Lehrlingsaktion für FAIRTRADE-Biobananen: Über 30 Ton-nen FAIRTRADE-Biobananen wurden innerhalb von drei Tagenverkauft.

Startevent der Ökostaffel, von Klimabündnis und FAIRTRADEorganisiert, in der Wiener Krieau

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RÜCKBLICK UND AUSBLICK 5

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

Sponsoren und öffentlichen Förderer, insbesondere desBundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten,maßgeblich bei. Nicht zu vergessen das kleine Teamvon FAIRTRADE Österreich, das permanent versucht,die Leistungen für alle Partnerorganisationen zu ver-bessern und in enger Zusammenarbeit mit dem inter-nationalen FAIRTRADE-Netzwerk erfolgsträchtige Pro-jekte nach Österreich zu bringen.

Welche Pläne haben Sie für 2006, welche Produk-te sind in Planung?Gruber: Der FAIRTRADE-Umsatz sollte 2006 um min-destens 25 % wachsen. Durch dieses Wachstum leis-ten wir einen nachhaltigen Beitrag, damit die Produ-zentInnen in den so genannten Entwicklungsländerneine menschenwürdige Existenz aufbauen können unddie Umwelt besser erhalten werden kann. Wachstumsschübe werden insbesondere durch eine er-weiterte Produktpalette im Segment Kaffee, Banane,Schokolode und Orangensaft angestrebt. „Bio“ und„fair“ gehen hier oft Hand in Hand. Zusätzlich gelingt es uns immer besser, in der Gastro-nomie und bei institutionellen (öffentlichen) Großab-nehmern Fuß zu fassen. FAIRTRADE wird als sichtbareund für die MitarbeiterInnen erlebbare Umsetzungder so genannten Corporate Social Responsibility er-kannt.

Welche Bedingungen gelten für die Lizenznehmerim Norden? Geben Sie den Unternehmen einenMindestpreis vor?Gruber: WirtschaftspartnerInnen, die ihre Waren mitdem FAIRTRADE-Siegel auszeichnen möchten, benöti-gen dafür eine Lizenz von FAIRTRADE und verpflichtensich, die Kriterien für den fairen Handel einzuhalten.Die Unternehmen zahlen einen fairen, von denSchwankungen am Weltmarkt unabhängigen Mindest-preis sowie eine FAIRTRADE-Sozialprämie an die Produ-zentInnen. Sie verpflichten sich zudem zu einer lang-fristigen Handelsbeziehung.

Wie verwendet FAIRTRADE die Lizenzabgaben?Gruber: Mit Hilfe der Lizenzgebühren für die Nutzungdes FAIRTRADE-Gütesiegels und zusätzlicher Gelder fi-nanziert FAIRTRADE die Betreuung und Kontrolle derVertragspartnerInnen und ProduzentInnen sowie dieEntwicklung neuer Produkte. Die Bekanntmachungdes Gütesiegels und der zugrunde liegenden entwick-lungspolitischen Anliegen ist eine zusätzliche Kernauf-gabe. Ein Teil der Lizenzgebühren fließt an die interna-tionale Dachorganisation FLO (Fairtrade Labelling Or-ganizations International), die u. a. mit der Zertifizie-rung von Produzentengruppen und dem Monitoringbetraut ist.

FAIRTRADE-Fiesta: „Chocolat – FAIRTRADE-Schokolade machtglücklich.“

Faire Wochen-Posada, von der Südwind-Agentur und FAIRTRADEorganisiert, am Karlsplatz in Wien

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Wie sieht es international aus?Gruber: FAIRTRADE liegt europaweit stark im Trend. DieVerkäufe von Produkten mit dem FAIRTRADE-Gütezei-chen sind in den letzten Jahren im Schnitt um rund20 % gewachsen. Der Gesamtumsatz beträgt derzeitmehr als 616 Millionen Euro.5 Das ist mehr als doppelt soviel wie noch vor fünf Jahren. FAIRTRADE-Produkte fin-den sich nun in über 55.000 Supermärkten in ganz Euro-pa, und in einigen Ländern sind die erreichten Marktan-teile durchaus sehenswert. So tragen in der Schweiz47 % aller verkauften Bananen, 28 % aller verkauftenBlumen und 9 % des verkauften Zuckers bereits dasFAIRTRADE-Gütesiegel. Und in Großbritannien, einemMarkt der achtmal mehr Einwohner als die Schweiz hat,erreicht FAIRTRADE Marktanteile von 5 % bei Tee, 5,5 %bei Bananen und 20 % bei gemahlenem Röstkaffee.

6 RÜCKBLICK UND AUSBLICK

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5 vgl. www.fairtrade.net

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TRENDSETTER 7

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

TRENDSETTERIm Herbst 2005 wurde die EZA Fairer Handel GmbH,Österreichs erste und größte Fairtrade-Importorganisa-tion 30 Jahre alt. Das Unternehmen kooperiert mitüber 100 Partnerorganisationen in Afrika, Lateinameri-ka und Asien und bietet die breiteste Palette fair ge-handelter Lebensmittel (viele davon aus kontrolliert-biologischem Anbau und mit dem FAIRTRADE-Gütesie-gel) und Handwerksartikel. Die positive wirtschaftlicheEntwicklung – eine Umsatzsteigerung von 90 Prozentin den letzten fünf Jahren auf 9,5 Millionen Euro –machte einen Neubau nötig. Mit der mehrfach ausge-zeichneten Unternehmenszentrale, einem Niedrigener-giehaus, in der Flachgauer Gemeinde Köstendorf ent-spricht die EZA ihrer Verpflichtung als Klimabündnisbe-trieb. Gleichzeitig leitete sie einen neuen Unterneh-mensauftritt ein und hat mit der Umgestaltung desVerpackungsdesigns begonnen.

„Die Grenzen des Wachstums sind imfairen Handel noch lange nicht erreicht– das hat erfreulicherweise auch dasletzte Jahr gezeigt. Menschen könnenauch in ihrem täglichen Konsumverhal-ten die Weichen für eine nachhaltigeWirtschaftsweise stellen. Der Schritt

fällt umso leichter, wenn er sich wie bei fair gehandel-ten Produkten mit persönlichem Genuss verbindenlässt. Das FAIRTRADE-Gütesiegel gibt Orientierung. Essteht für Unabhängigkeit und Verbindlichkeit.“

Andrea SchlehuberGeschäftsführerin der EZA Fairer Handel

Seit seinen bescheidenen Anfängen in den 1950er Jah-ren ist aus dem fairen Handel eine weltweite Bewegunggeworden. Mehr als 2.800 Weltläden verkaufen in Euro-pa fair gehandelte Produkte. In Österreich sind es bereits90 Weltläden, die als Fachgeschäfte für fairen Handel einbreites Sortiment an FAIRTRADE-zertifizierten Produktenanbieten. 1992 machte der Gesamtumsatz der Weltlä-den in Österreich 2,9 Millionen Euro aus, 2004 waren esetwa 8,4 Millionen Euro. Die Vernetzung der Weltlädenin einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE Weltläden) hat einebeeindruckende Professionalisierung bewirkt.

„Es ist gut, dass es FAIRTRADE gibt. Das hatsich auch 2005 wieder gezeigt. Eine wach-sende Anzahl von Menschen im Süden hatdamit neue Chancen auf ein Leben untereinigermaßen würdigen Umständengewonnen. Das die bisher erreichten Markt-

anteile in Österreich noch immer als gering einzustufensind, sollte uns allen als Handlungsdirektive gelten. Immer-hin haben FAIRTRADE-Produkte bereits Stammplätze inden Regalen von Supermärkten und Bioläden erobert. Inden Fachgeschäften des fairen Handels – den Weltläden –gilt „fair trade“ für alle Produkte aus dem Süden. Die Welt-läden in Österreich leisten durch eine Stärkung der Wert-schöpfung bei „Fairtrade“-HandwerkerInnen, kontinuierli-che Infoarbeit, regelmäßige Kampagnen und kritischeHinterfragung neoliberaler Wirtschaftsinteressen ihren Bei-trag in der Welt des fairen Handels.Fairer Welthandel – mehr als ein Feigenblatt? FairerHandel – eine effiziente Form der Entwicklungszusam-menarbeit! Herausforderungen gibt es noch genug,und gemeinsam mit FAIRTRADE werden wir 2006 wie-der einige annehmen!“

Ernst GassnerVorsitzender der ARGE Weltläden

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EIN BERICHT VON GUNTHERLICHTENHOFER6

Die Früchte auf den Kaffeesträuchern haben letztend-lich wenig mit dem schwarzen dampfenden und duf-tenden Getränk gemeinsam, das die meisten Österrei-cherInnen in der Früh zu sich nehmen. Bis es zu einerTasse Kaffee kommt, sind zahlreiche Arbeitsschrittenotwendig, die den Campesinos – in diesem Fall vonder Kooperative UCIRI (Unión de Comunidades Indíge-nas de la Región del Istmo) im Hochland im Süden Me-xikos – einiges abverlangen.Der Arbeitstag beginnt für die Campesinos um 4 Uhr,wie Nereyda Martínez Moralez schilderte. Die Frauenbereiten das Frühstück, wobei das Grundnahrungsmit-tel – ebenso wie bei allen anderen Mahlzeiten des Ta-ges – Maistortillas sind. Der Mais wird püriert, mitWasser versetzt und ganz fein ausgewalzt, bevor dieTortillas geformt und auf Platten am offenen Feuer ge-backen werden. Dreimal 20 Tortillas bäckt Nereyda,dann wird Wäsche gewaschen. Sind diese Arbeiten er-ledigt, begibt sich die ganze Familie auf die Plantage.Kaffee wächst als kirschenähnliche Steinfrüchte (Kaf-feekirschen) auf bis zu drei Meter hohen Sträuchern.Wenn die Früchte reif sind, weisen sie meist eine roteoder gelbe Farbe auf. Die Kaffeesträucher benötigen

viel Schatten. Im mexikanischen Bergland werden siedirekt in den Wald gepflanzt. Die Campesinos erntendie Früchte per Hand, auf den steilen Abhängen hätteeine Maschine keine Chance – selbst wenn ein solchesErntegerät schon erfunden wäre.Um an die Früchte in den oberen Regionen der Sträu-cher heranzukommen, biegen die Bauern die Pflanzenmit Stricken herunter. Ist alles abgeerntet, dürfen dieÄste in ihre normale Position zurück. Die Früchte lassendie Campesinos in geflochtene Körbe fallen, die sie umden Bauch gebunden haben.Bis 17 oder 18 Uhr wird geerntet, dann werden die Sä-cke mit den Kirschen nach Hause gebracht. Die eigent-lichen Kaffeebohnen sind die beiden Samen (Kerne) derFrucht. Während Nereyda Martínez Moralez das Abend-essen bereitet, füllen ihr Mann und ihr Sohn die Früchtein einen so genannten Pulper, in dem die Kerne vonFruchtfleisch und Schale befreit werden: Dreht man dieKurbel des Pulpers, fallen die Kerne in einen Bottich,während auf der anderen Seite die Schalen und dasFruchtfleisch der Kirschen ausgeworfen werden.Diese Abfallprodukte verwenden die UCIRI-Campesinosals Grundsubstanz für den Kompost, den sie selbst fürdie organische Kaffeeproduktion herstellen. Die Kaffee-bohnen lassen sie zwölf Stunden sedimentieren, dannwerden sie gewaschen und zum Trocknen aufgelegt.Früher diente dazu einfach ein Betonboden. Jetzt ha-ben die UCIRI-Bauern dafür Gestelle mit Sieben aufzwei Ebenen konstruiert. Geschützt werden die Kaffee-

VOM KAFFEESTRAUCH IN DIE TASSE

8 VOM KAFFEESTRAUCH IN DIE TASSE

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

6 Austria Presse Agentur

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VOM KAFFEESTRAUCH IN DIE TASSE 9

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

bohnen mit einer Plastikplane; im Gegensatz zu früherkann Regen dem Kaffee nichts mehr anhaben.Nach vier Tagen Trockenzeit ist so genannter Perga-mentkaffee entstanden. Der Bauer bringt sein Produktin die UCIRI-Zentrale in Lachiviza. Dort werden dieBohnen – maschinell – geschält und nach Qualität sor-tiert sowie für den Transport in Säcken abgepackt. Ge-röstet wird der Kaffee großteils in den Bestimmungs-ländern bzw. in den Zielhäfen. Hamburg etwa hat gro-ße Kaffeeröstereien.UCIRI selbst besitzt eine kleine Rösterei für den Verkaufihres Hauptprodukts im Inland. Das macht aber nur ei-nen kleinen Teil der Ernte aus, die maximal 1500 Ton-nen beträgt.

GERECHTE PREISE FÜRPRODUZENTEN

Eines der wichtigsten FAIRTRADE-Produkte und das in Ös-terreich als erstes eingeführte ist Kaffee, nach Erdöl welt-weit der zweitwichtigste Exportrohstoff. Ernteausfälle undder Zusammenbruch des Kaffeeabkommens 1989, daszuvor mittels Exportquoten für stabile Preise gesorgt hat-te, führten zu starken Marktschwankungen. Im Septem-ber 2002 etwa zahlte man nur rund 55 US-Dollar (46,10Euro) im Durchschnitt für ein Quintal Kaffee (= 45,4 Kilo-gramm). Zum Vergleich: 1986, als es das Kaffeeabkom-men noch gab, wurden auf dem Weltmarkt im Schnitt195 US-Dollar bezahlt (nach derzeitigem Kurs 164 Euro).Das FAIRTRADE-System macht die ProduzentInnen vonsolchen Schwankungen unabhängig, es garantiert ih-nen einen Mindestpreis von 121 Dollar pro QuintalKaffee (101,5 Euro) – unabhängig vom dem, was amWeltmarkt bezahlt wird. Steigt der Weltmarktpreis

über diesen Wert, wird die höhere Summe bezahlt.Gefördert werden gezielt Kleinbauern, die sich in Genos-senschaften wie UCIRI im Süden Mexikos zusammenge-schlossen haben. Die Genossenschaften erhalten auch injedem Fall eine Prämie von 5 US-Dollar (4,19 Euro) proQuintal für soziale Entwicklungsprojekte; über die Ver-wendung der Prämie hat die gesamte Kooperative zuentscheiden. UCIRI bekommt beispielsweise noch einmal15 US-Dollar (12,58 Euro) Ökologieprämie pro Quintal,weil der Kaffee organisch angebaut wird.

FAIRTRADE-Kaffee in ÖsterreichAbsatz 2005: rd. 570.870 kgVeränderung im Vergleich zum Vorjahr: +10 %Bioanteil: rd. 75 %

Campesinos der Kooperative UCIRI, im Süden Mexikos, Februar 2006

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GEMEINSAM STARKErmöglicht wurde der Erfolg 2005 nur durch die vereinten Kräfte unserer UnterstützerInnen und der ehrenamtlichenMitarbeiterInnen in Österreich sowie durch den Erfolg der PartnerInnen vor Ort.

10 GEMEINSAM STARK

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„In Kaufentscheidungen sollen auch ethische und ökologische Aspekte der Produkterzeugungeinbezogen werden. FAIRTRADE Österreich verstärkt bei heimischen Konsumentinnen undKonsumenten dieses Bewusstsein. ‚Hilfe zur Selbsthilfe’ – der Grundsatz ist Raiffeisen undFAIRTRADE gemeinsam. Deshalb unterstützt die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-WienFAIRTRADE Österreich.“

Generaldirektor Dkfm. Peter PüspökRaiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien

„Es gibt keinen ungestörten Fruchtgenuss des Reichtums. Alle Hochkulturen, die versuchten,ihren Reichtum für sich zu behalten, gingen unter. In Zeiten der Globalisierung muss es dasvordringlichste Anliegen sein, allen Menschen die gleichen Chancen auf Leben, auf Zukunftzu eröffnen. Wie schön, wenn ein System wie FAIRTRADE es dem Einzelnen so leicht macht,einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit zwischen Nord und Süd zu leis-ten. Und wie schön, wenn dies noch dazu derart genussvoll ist.“

Franz KüberlPräsident der Caritas Österreich

„Marktführer zu sein und Erfolg zu haben heißt für mobilkom austria auch, soziale Verantwor-tung zu übernehmen. Die Kooperation zwischen FAIRTRADE und uns gibt es schon seit demFrühjahr 2003. Mittlerweile ist FAIRTRADE Teil des mobilkom-austria-Alltags geworden. Dadurchhat sich bei uns im Laufe der Jahre eine richtige FAIRTRADE-Fangemeinde entwickelt. Extern binden wir die Produkte bei unseren Veranstaltungen und Pressekonferenzen mit ein.“

Dipl.-Ing. Dr. Boris NemsicGeneraldirektor der mobilkom austria

„Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar findet sich mit Armut und Ungerechtigkeitin der ,Dritten Welt‘ nicht ab. Mit den Sternsingerspenden bewegen unsere ParnterInnen imSüden für über eine Million Menschen unglaublich viel Positives. Viele andere könnten inEigenverantwortung ihr Leben verbessern, wenn sie für ihre Rohstoffe gerechte Preiseerhalten würden und ihnen für ihre Arbeit gerechte Löhne bezahlt würden. Dafür sorgtFAIRTRADE. Sternsingen und FAIRTRADE sind zwei Aktionen mit dem gleichen Ziel: ein Stück mehr Fairness für die Menschen im Süden.“

Mag. Christoph GleirscherGeschäftsführer der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar Österreichs

„Der WWF hat das große Ziel, ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur auf dieserErde zu ermöglichen. Um uns dieser Herausforderung stellen zu können, müssen wir die sozialenUmstände der Menschen in den Naturschutz integrieren. In den Ländern des Südens gehenfinanzielle Armut und Umweltzerstörung Hand in Hand. In den Industrienationen hingegenmüssen wir an den Konsumgewohnheiten ansetzen, wenn wir unsere Umwelt langfristig erhaltenwollen. FAIRTRADE setzt genau hier an und bietet eine gangbare und zukunftsweisende Lösung,bei der alle gewinnen!“

Dipl.-Ing. Dr. Hildegard AichbergerGeschäftsführerin des WWF Österreich

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FAIRTRADE-FLOWERPOWER 11

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

FAIRTRADE-FLOWERPOWERDer Blumenhandel ist ein hartes Geschäft: Der größteTeil des Handels läuft über die große Blumenbörse inAmsterdam. Der genaue Preis einer Blume entscheidetsich erst direkt vor Ort an der Börse, Preisschwankun-gen von 10 Cent bis 1 Euro pro Blume sind möglich.Die Arbeitsbedingungen auf den meisten Blumenfar-men werden häufig von niedrigen Löhnen, schlechtenArbeitsbedingungen und großem Einsatz von zum Teilhochgiftigen Pflanzenschutzmitteln bestimmt. Fehlen-der Arbeitsschutz führt zu Unfällen, fehlender Umwelt-schutz zu lokalen Belastungen; unzureichende Arbeits-verträge und Arbeitszeitregelungen schaffen familiäreProbleme.

Seit Herbst 2005 gibt es Rosen mit dem FAIRTRADE-Gü-tesiegel im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel.

FINLAY FLOWERS FARMAuf der FAIRTRADE-zertifizierten Finlay Flowers Farmnordwestlich von Nairobi arbeiten weit mehr als 2300MitarbeiterInnen nach FAIRTRADE–Standards.7 Das be-deutet: faire Löhne, sichere soziale Grundrechte, Ver-bot von Kinderarbeit, Gewerkschaftsfreiheit, Gesund-heitsschutz und soziale Projekte für die ArbeiterInnenund ihre Familien. Ein Gremium aus Vertreterinnen undVertretern der Arbeiterschaft und des Managements –der so genannte Joint Body – entscheidet über die Ver-wendung der FAIRTRADE-Sozialprämien. Die Prioritäten setzen die ArbeiterInnen. So wurdenbeispielsweise Moskitonetze angeschafft und mangründete einen polytechnischen Lehrgang, in dem 14-bis 18-Jährige zu SchneiderInnen und MechanikerInnenausgebildet werden. Ein weiteres gutes Beispiel für dieVerwendung der Sozialprämie ist das Hospital von Fin-lay Flowers. Malaria und AIDS sind die häufigstenKrankheiten. Das große Problem AIDS wird mit Aufklä-rungsprogrammen und der Verteilung von Kondomenbekämpft. Als Schutz vor Malaria werden verstärktMoskitonetze angeschafft. Mit Erfolg: Die Zahl derNeuinfektionen ist bereits zurückgegangen!

7 Die FAIRTRADE-Kriterien basieren auf den weltweit anerkannten Konven-tionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zum Schutz der Arbei-terInnen. Sie integrieren die spezifischen Standards des InternationalenCode of Conduct für Schnittblumen (ICC). Im Umweltbereich werden öko-logische Mindeststandards und kontinuierliche Verbesserungen dieser Stan-dards vorausgesetzt.

FAIRTRADE-Rosen in ÖsterreichAbsatz 2005: rd. 1.480.000 Stiele

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FAIRTRADE ist eine Gütesiegelinitiative, ver-kauft selber keine Produkte und ist weltweitdie größte unabhängige Zertifizierungsstellefür soziale Kriterien. Um die Glaubwürdigkeitdes FAIRTRADE-Siegels zu gewährleisten, isteine unabhängige Kontrolle – ohne wirt-schaftliches Eigeninteresse – von größter Be-deutung. Hinter dem FAIRTRADE-Zeichensteht ein internationales System, das durcheffiziente Kontrollen die Einhaltung der inter-nationalen FAIRTRADE-Kriterien sicherstellt.

Im Folgenden ein Gespräch mit Sylvia Calfat, FLO-Inspektorin, São Paulo, Brasilien

Könnten Sie kurz das Zertifizierungssystem derFLO erklären?Calfat: Das Zertifizierungssystem der FLO garantiertdie Transparenz bzw. Rückverfolgbarkeit der Produkt-und Geldmittelflüsse sowie die Nachhaltigkeit der Wirt-schaftsbeziehungen innerhalb der gesamten Wert-schöpfungskette des fairen Handels. Anders ausge-drückt: Das System stellt sicher, dass einerseits die re-gistrierten ProduzentInnenorganisationen für ihre Pro-dukte den garantierten Mindestpreis, die Sozialprämieund die vorgesehene Vorfinanzierung bekommen unddass andererseits die mit dem FAIRTRADE-Siegel ausge-zeichneten Produkte auch tatsächlich und ausschließ-

lich von diesen registrierten Organisationenhergestellt worden sind.

Was umfasst eigentlich Ihr Aufgabenbe-reich? Was genau inspizieren Sie?Calfat: Meine Aufgabe als Inspektorin ist esfestzustellen, ob die zu überprüfende Produ-zentInnenorganisation die FLO-Kriterien ein-hält, so dass die KonsumentInnen sicher seinkönnen, mit dem Kauf eines fair gehandel-ten Produktes die Arbeiter und Bauern in

den Ländern des Südens auch tatsächlich zu unterstüt-zen und sie in ihrer wirtschaftlichen und sozialen Ent-wicklung zu fördern. Ich gebe Ihnen ein paar Beispielefür Fragen, die im Rahmen einer Inspektion beantwor-tet werden müssen:1. Leistet der faire Handel für die Organisation einen

Entwicklungsbeitrag?2. Besteht die Organisation tatsächlich aus Kleinprodu-

zentInnen?3. Ist die Gruppe demokratisch organisiert? Können die

Mitglieder abstimmen, gibt es demokratische Statu-ten? Gibt es eine Hauptversammlung, in der die Mit-glieder Informationen darüber erhalten, was in derOrganisation läuft, und die Möglichkeit haben, ihreZustimmung/Ablehnung zum Ausdruck zu bringen?

4. Nehmen die Mitglieder an Sitzungen teil?5. Wie steht es mit der Transparenz in der Organisa-

DAS FAIRTRADE-SYSTEM

12 DAS FAIRTRADE-SYSTEM

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

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DAS FAIRTRADE-SYSTEM 13

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tion? Werden die Jahresabschlüsse und Pläne derOrganisation von den Mitgliedern genehmigt? Gibtes einen ausreichenden Informationsfluss von derOrganisationsleitung zu den Mitgliedern?

6. Gibt es in der Organisation irgendeine Form von Dis-kriminierung? Bestehen Programme zur Förderungvon Minderheiten und ihrer Mitwirkung in der Orga-nisation?

7. Wird die FAIRTRADE-Prämie für das gemeinschaftli-che Wohl der Organisation eingesetzt? Ist ihre Ver-wendung von der Hauptversammlung genehmigtworden? Gibt es für die Verwendung der Prämie ei-nen General- und einen Finanzplan, und sind diesePläne von der Hauptversammlung genehmigt wor-den? Wird/wurde die Verwendung auch ausreichenddokumentiert?

8. Verbessert die Organisation laufend ihre Wirtschafts-kraft? Erwirtschaftet sie die für den laufenden Be-trieb notwendigen Mittel und verringert damit ihreAbhängigkeit von der Fremdfinanzierung? Wie stehtes mit der Ausbildung der Mitglieder? Bietet die Or-ganisation Ausbildungsmöglichkeiten an?

9. Gibt es in der Organisation Kinder- oder Zwangsar-beit? Bei Organisationen, die eine eigene Verarbeitungs-einrichtung oder eine Plantage besitzen, wird er-mittelt, ob die Arbeiterrechte eingehalten werden,ob die ArbeiterInnen eine anständige Entlohnungaufgrund von gesetzlich bindenden Arbeitsverträgenerhalten, ob sie das Recht haben, einer Gewerk-schaft beizutreten, einen Betriebsrat zu bilden undkollektiv mit den Arbeitgebern zu verhandeln, ob ih-nen die entsprechenden Werkzeuge und Arbeitsklei-dung zur Verfügung gestellt werden und ob ihre Si-cherheit am Arbeitsplatz gewährleistet ist.

Für welche Produkte sind Sie zuständig?Calfat: In meine Zuständigkeit fällt die Inspektion vonKleinproduzentInnen in Brasilien, und zwar unabhän-gig vom Produkt, das sie erzeugen. Ich habe bisherschon Kaffee-, Mango-, Zitrusfrüchte- und Nussprodu-zentInnen überprüft und ein paar Trainingsinspektio-nen bei ZuckerproduzentInnen in Paraguay durchge-führt.

Wenn eine neue ProduzentInnenorganisation amFAIRTRADE-System teilnehmen will, wie geht sieda vor?Calfat: Als ersten Schritt muss die Organisation dieFAIRTRADE-Standards für ihr Produkt genau studierenund feststellen, ob sie die Mindestanforderungen erfül-len kann. Wenn das der Fall ist, kontaktiert sie die FLOund fordert einen Beitrittsantrag an. Es gibt für jedesProdukt unterschiedliche Antragsverfahren. Nachdemder Antrag ausgefüllt und der FLO-Cert zugesandtworden ist, überprüft diese, ob der Antragsteller tat-sächlich den Mindesterfordernissen entspricht und obeine Nachfrage nach dem Produkt besteht. Nach dempositiven Abschluss dieser Voruntersuchung kann dieFLO-Cert zusätzliche Unterlagen anfordern, und sieschickt der Organisation schließlich eine Rechung überdie Beitrittsgebühr. Nach Eingang der Zahlung ist dieOrganisation für die erste Inspektion bereit. Wenn die-se Inspektion bestätigt, dass die Organisation die Min-destanforderungen der FLO erfüllt, ist die Wahrschein-lichkeit, dass sie auch tatsächlich zertifiziert wird, sehrhoch. Die endgültige Entscheidung darüber trifft aller-dings das Zertifizierungskomitee der FLO-Cert. Wenneine Organisation den Mindestanforderungen nochnicht gerecht wird, werden ihr die Vorbedingungen fürdie Erlangung einer Zertifizierung zugestellt.

Die brasilianische Kooperative CEALNOR verarbeitet seit einigen Jahren Orangen zu Saftkonzentrat.

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EINKAUFSFÜHRER

14 EINKAUFSFÜHRER

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KaffeeTeeBananenOrangensaftHonigSchokoladeKakaoRohrzuckerReisMultifruchtsaftGuaranitoWeinEiskaffeeRosenMarmelade

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Page 15: FAIRTRADE Jahresbericht 2005/06

FAIRTRADE-PRODUKTE UND LIZENZNEHMER 15

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

ORANGENSAFT

BANANEN KAFFEE KAKAO

SCHOKOLADE

REIS ROSEN BAUMWOLLE

ROHRZUCKER FRÜCHTE

HONIG

LIZENZNEHMER 2005Kaffee: Kaffeerösterei Alt Wien I EZA Fairer HandelGmbH I Firma J. Hornig GmbH I Julius Meinl Austria In-dustrie GmbH I Saeco Austria AG I Spar ÖsterreichischeWarenhandels AG I Starbucks Coffee Austria GmbH IIdee Kaffee Vertriebsges. m. b. H. I Neuteboom B. V. ISchirmer Kaffee GmbH I Kaffeerösterei Viersen GmbH IKaffeerösterei Hubert Tempelmann e. K.Instantkaffee: café+co Automatencatering & ServiceGmbH I Reinhard Schweitzer GmbHInstantkakao: Reinhard Schweitzer GmbHKakao: EZA Fairer Handel GmbH I Julius Meinl AustriaIndustrie GmbH I Neuteboom B.V.Tee: Demmer Handelsges. m. b. H. I EZA Fairer HandelGmbH I Firma J. Hornig GmbH I Julius Meinl Austria In-dustrie GmbH I Neuteboom B. V. I Teekanne GmbHSchokolade: Confiserie de Fries GmbH I EZA FairerHandel GmbH I Julius Meinl Austria Industrie GmbH IZotter Schokoladenmanufaktur GmbH I gepa Fair Han-delshausBonbons: Bodeta Süßwaren GmbHZucker: Agrana Marketing- und Vertriebsservice GmbHI Eine Welt Handel AG I EZA Fairer Handel GmbH ISpar Österreichische Warenhandels AGHonig: Julius Meinl Austria Industrie GmbH I Fürsten-Reform Dr. med. Hans Plümer Nachf. GmbH & Co. KGMarmelade: Trausners Genuss WerkstattReis: EZA Fairer Handel GmbHWein: Peter Riegel Weinimport GmbHOrangensaft: EZA Fairer Handel GmbH I HermannPfanner Getränke GmbHFruchtsaft: Vita Verde GmbHBananen: Spar Österreichische Warenhandels AG IFyffes PLC I Zeilberger Fruit Service AG I AgroFair B. V.Blumen: Diskoflora B. V. I Omniflora Blumen Center GmbHBaumwolle: La Redoute S. A.Sportbälle: EZA Fairer Handel GmbH I Tramondi Germany

WEITERE PRODUKTE FAIRTRADE-BananenAbsatz 2005: rd. 2.805.000 kgVeränderung im Vergleich zum Vorjahr: +47 %Bioanteil: 100 %

FAIRTRADE-SchokoladeAbsatz 2005: rd. 296.000 kgVeränderung im Vergleich zum Vorjahr: +94 %Bioanteil: rd. 28 %

FAIRTRADE-FruchtsäfteAbsatz 2005: rd. 685.000 lVeränderung im Vergleich zum Vorjahr: +43 %Bioanteil: rd. 21 %

FAIRTRADE-ReisAbsatz 2005: rd. 88.000 kgVeränderung im Vergleich zum Vorjahr: +71 %Bioanteil: 100 %

FAIRTRADE-TeeAbsatz 2005: 9.900 kgVeränderung im Vergleich zum Vorjahr: +14 %Bioanteil: rd. 87 %

FAIRTRADE-KakaoAbsatz 2005: 40.150 kgVeränderung im Vergleich zum Vorjahr: +21 %

FAIRTRADE-ZuckerAbsatz 2005: rd. 235.000 kgVeränderung im Vergleich zum Vorjahr: +161 %Bioanteil: rd. 92 %

FAIRTRADE-SportbälleAbsatz 2005: 1.600 Stück

FAIRTRADE-T-Shirts aus BaumwolleAbsatz 2005: 4.070 Stück

FAIRTRADE-PRODUKTE UND -LIZENZNEHMER

Page 16: FAIRTRADE Jahresbericht 2005/06

FINANZBERICHT 2005: GESTEIGERTES WACHSTUM

AUFBRINGUNG DER MITTELBei den Erlösen erreichen die Lizenzeinnahmen im Jahr2005 309.960 Euro und sind mit 37 % erstmals dergrößte Einzelposten in der Gesamtfinanzierung vonFAIRTRADE. Ihr jährliches Wachstum hat in den letztenJahren stetig zugelegt: von +14 % 2003 auf +32 %2004 und auf +54 % 2005. Die höchsten Lizenzein-nahmen erbringen die Produkte Kaffee, Bananen,Schokolade, Fruchtsaft und Zucker. Zucker und Scho-kolade erreichen die höchsten Wachstumsraten. DieLizenzeinnahmen erreichen im 4. Quartal 2005 nichtnur im Jahresvergleich, sondern auch im Vergleich zuden Quartalen der vergangenen Jahre einen absolutenHöchstwert. Die Hauptgründe dafür sind die Einfüh-rung von Rosen und ein weiterer Vertriebsweg fürBananen.

Der Sammelposten Zuschüsse und Förderungen ergibt55 % der FAIRTRADE-Gesamtfinanzierung und hat sichim Vergleich zu 2004 um –23 % entwickelt. Er umfasstdie Zuschüsse und Förderungen der ÖsterreichischenEntwicklungszusammenarbeit im BMaA, der Träger-und Kirchenorganisation sowie der Unternehmen undInstitutionen für das Marketingprojekt, die Förderun-gen der Länder Niederösterreich, Oberösterreich, Salz-burg und der Stadt Wien für die Informationsprojekte,die Förderung der DKA für das Projekt „Umstellungvon Unternehmen und Leitbetrieben auf FAIRTRADE-Produkte“ und die Förderung des Landes Niederöster-reich für das Projekt „Umstellung von Gemeinden aufFAIRTRADE-Produkte“.

VERWENDUNG DER MITTELDie FAIRTRADE-Gesamtaufwendungen umschließenden Personalaufwand von 40 %, den Projektaufwandvon 42 % und den sonstigen Aufwand von 18 %. DieÜberleitung des Personal-, Projekt- und sonstigen Auf-wands in direkt projektbezogene Kosten ergibt einenProjektanteil von 75 % an den FAIRTRADE-Gesamtkos-ten. Das heißt, drei Viertel der Ausgaben sind Investi-tionen in FAIRTRADE-Projekte.

Die Beiträge an die Dachorganisation FLO zur Zertifizie-rung der ProduzentInnen und zur Kontrolle des inter-nationalen Vertriebsnetzes der FAIRTRADE-Produktesind im Posten sonstiger Aufwand inkludiert.

JAHRESERGEBNISIm Geschäftsjahr 2005 erzielt FAIRTRADE einen Jahres-überschuss von 88.572 Euro; daraus ergibt sich ein Ei-genkapital von 142.462 Euro. Die Höhe des Jahres-überschusses kann im Wesentlichen auf das angespro-chene 4. Quartal 2005 zurückgeführt werden. Die Ein-führung der Rosen und der weitere Vertriebsweg fürBananen übertreffen bei weitem die Erwartungen derFinanzplanung. Dieser Erfolg lässt ein großes Potentialerhoffen; aus diesem saisonalen Anstieg kann aller-dings noch kein langfristiger Trend abgeleitet werden.Mit der Ausweitung der FAIRTRADE-Produktkategoriensteigt auch das Risiko von Schwankungen der Lizenz-einnahmen. Eine vorausschauende Finanzplanung hatdiesen Umstand zu berücksichtigen.

ÜBERPRÜFUNG DERFINANZGEBARUNG

Die Finanzgebarung 2005 wurde von WirtschaftsprüferMag. Wilhelm Zmatlo überprüft und testiert.

16 FINANZBERICHT 2005

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

Kaffee 102.140 +18 %Bananen 84.122 +47 %Schokolade 56.691 +155 %Fruchtsaft 19.813 +49 %Zucker 18.522 +156 %Andere Produkte 28.372 +84 %Summe 309.660 +54 %

Lizenzeinnahmen 2005 in EUR

Page 17: FAIRTRADE Jahresbericht 2005/06

FINANZBERICHT 2005 17

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

FINANZGEBARUNG 2005

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

ERLÖSE 2005 2004EUR EUR

Lizenzeinnahmen 309.960 200.656 Mitgliedsbeiträge 14.066 13.554 Zuschüsse und Förderungen 465.000 605.237

Marketingprojekt 386.000 542.159 BMaA 240.000 275.000 Träger 62.900 103.341 Kirche 25.300 30.101 Sponsoren 57.800 133.717

Sonstige Projekte (BL, DKA etc.) 79.000 63.078Spenden (inkl. FAIRTRADE-Aktie) 38.616 81.254 Sonstige betriebliche Erträge 19.639 28.707 SUMME ERLÖSE 847.281 929.408

BILANZ

AKTIVA 2005 2004EUR EUR

Anlagevermögen 15.752 12.616 Immaterielle Vermögensgegenstände

Software 3.690 1.110 Sachanlagen

Betriebs- und Geschäftsausstattung 7.197 6.641 Finanzanlagen

Wertpapiere/Abfertigungsrücklage 4.865 4.865 Umlaufvermögen 287.569 221.138

VorräteInformationsmaterialien 8.570 5.079

ForderungenForderungen Lieferungen und Leistungen 23.247 13.070 Sonstige Forderungen 158.897 98.061

Kassabestand, Bankguthaben 96.855 104.928 Rechnungsabgrenzungen 2.099 1.063 SUMME AKTIVA 305.419 234.817

AUFWENDUNGEN 2005 2004EUR EUR

Personalaufwand 303.992 290.457 Projektaufwand 315.721 457.901

Marketingprojekt, sonstige Projekte (BL, DKA etc.) 308.190 435.597 FAIRTRADE-Aktie 7.531 22.304

Sonstiger Aufwand 138.996 161.433 Miet- und Betriebsaufwand,Instandhaltung 44.872 40.362 Mitgliedsbeiträge (Dachverband etc.) 33.578 56.620 Sonstiger betrieblicher Aufwand 60.546 64.451

SUMME AUFWENDUNGEN 758.709 909.791 JAHRESÜBERSCHUSS 88.572 19.617

PASSIVA 2005 2004EUR EUR

Eigenkapital 142.462 53.890 Anfangskapital 53.890 34.273 Jahresüberschuss 88.572 19.617

Rückstellungen 32.618 16.720 Abfertigungsrückstellungen 4.317 3.096 Rückstellungen DKA-Projekt 15.000 –Sonstige Rückstellungen 13.301 13.624

Verbindlichkeiten 130.339 152.707 Bankverbindlichkeiten – 5.530 Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen – 46.539Kleindarlehen 76.344 79.541 Sonstige Verbindlichkeiten 53.994 21.097

Rechnungsabgrenzungen – 11.500 SUMME PASSIVA 305.419 234.817

Page 18: FAIRTRADE Jahresbericht 2005/06

SPONSORENWir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei denvielen Menschen, die ehrenamtlich für FAIRTRADE ar-beiten, Trägerorganisationen, Vertreterinnen und Ver-tretern öffentlicher Stellen sowie Wirtschaftspartnerin-nen und -partnern bedanken, die Projekte und Maß-nahmen sowie die öffentliche Präsenz durch ihreUnterstützung ermöglicht haben.

Wir bedanken uns auch bei den zahlreichen pro-minenten Persönlichkeiten aus Politik, Sport undKultur, vor allem bei Christian Anderl, RebekkaBakken, Andrea Händler, Miriam Hie, ReinhardJesionek, Isabella Krassnitzer, Marika Lichter, VolkerPiesczek, Toni Polster, Andrea Radakovits, HaryRaithofer, Gerhard Rekel, Rising Girl, Claudia Stöckl,Fritz Stuchlik, Daniela Zeller, Franz Zodl.

Insbesondere bedanken wir uns für die finanzielleUnterstützung bei

Österreichische Entwicklungszusammenarbeit im BMaACaritas ÖsterreichDiözese Eisenstadt (Fastenaktion Eisenstadt)Diözese Gurk-KlagenfurtDiözese InnsbruckDiözese LinzDiözese St. PöltenDreikönigsaktion der Katholischen JungscharÖsterreichsInvestkredit Bank AGKatholische Frauenbewegung ÖsterreichsKatholische Männerbewegung ÖsterreichsKommunalkredit Austria AGLand NiederösterreichLand OberösterreichLand Salzburgmobilkom austriaOesterreichische Kontrollbank AGOesterreichische NationalbankRaiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AGRübenbauernbund für Niederösterreich und WienStadt WienWelthaus Diözese Graz-SeckauWirtschaftskammer ÖsterreichWWF Österreich

und bei allen „FAIRTRADE-AktionärInnen“ sowie FAIRTRADE-Förderinnen und -Förderern.

TRÄGERORGANISATIONENFAIRTRADE wird von einer breiten, überparteilichen Öf-fentlichkeit getragen. Folgende 28 Organisationen ausden Bereichen Entwicklungspolitik, Kirche, Ökologie,Bildung und Soziales sind daran beteiligt:

A3W – Aktion Dritte WeltARGE Weltläden Bundesjugendvertretung CARE Österreich Caritas ÖsterreichCONA Österreich „die Umweltberatung“ – Verband ÖsterreichischerBeratungsstellenDreikönigsaktion der Katholischen JungscharÖsterreichsEvangelischer Arbeitskreis für Weltmission Evangelische Jugend Gewerkschaft Agrar-Nahrung-GenussGrüne BildungswerkstattHorizont3000 – Österreichische Organisation fürEntwicklungszusammenarbeitInstitut für Englische Wirtschaftskommunikationan der WU WienKatholische Frauenbewegung Österreichs Katholische Jugend Österreich Katholische Männerbewegung ÖsterreichsKatholischer Familienverband der Erzdiözese Wien Klimabündnis ÖsterreichLICHT FÜR DIE WELT – Christoffel Entwicklungszu-sammenarbeitÖsterreichische Bergbauernvereinigung Österreichische Hochschülerschaft Österreichisches Nord-Süd-Institut für Entwick-lungszusammenarbeit Österreichisches Ökologie-Institut fürangewandte UmweltforschungOikocredit Renner-Institut Südwind-Entwicklungspolitik WWF (World Wildlife Fund for Nature) Österreich

18 SPONSOREN UND TRÄGERORGANISATIONEN

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

SPONSOREN UND TRÄGERORGANISATIONEN

Page 19: FAIRTRADE Jahresbericht 2005/06

FAIRTRADE INTERN 19

JAHRESBERICHT 2005 FAIRTRADE ÖSTERREICH

FAIRTRADE INTERNFAIRTRADE Österreich wurde 1993 als gemeinnützigerVerein von elf großen FAIRTRADE-AkteurInnen (z. B.Aktion Dritte Welt, ARGE Weltläden, Dreikönigsaktionder Katholischen Jungschar Österreichs, KatholischeFrauenbewegung Österreichs, Caritas Österreich) ge-gründet. FAIRTRADE handelt als unabhängige Siegelini-tiative nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Sie-gel für fair gehandelte Produkte. Das FAIRTRADE-Güte-zeichen garantiert menschenwürdige Arbeitsbedingun-gen und faire Bezahlung, fördert ökologische Produk-

tionsweisen, schafft Marktzugänge für Kleinbauernor-ganisationen und gewährleistet Transparenz in denHerstellungs- und Handelsbedingungen. FAIRTRADE istwirkungsvolle Entwicklungszusammenarbeit!

Kernaufgaben• Sicherung des Marktzugangs zu fairen Bedingungen

für ProduzentInnen und ArbeiterInnen aus benachtei-ligten Regionen des Südens

• Kontrolle und Zertifizierung von Produkten mit demFAIRTRADE-Gütezeichen nach den internationalenStandards der FLO

FAIRTRADE-VORSTAND

Georg GruberGeschäftsführer (seit Jänner 2006)

Barbara StudenyGeschäftsführerin (im Dezember 2005 ausgeschieden)

Gertraud Akgün-KrennUnternehmensservice

Sebastian ClaureAuszubildenderBürokaufmann

Dile IdrizajBuchhaltung, Office

Traude Novy Vorstandsvorsitzende

Gabriela SonnleitnerStellvertretendeVorstandsvorsitzende

Ernst Gassner Christian Herret MichaelaHinterberger

Stefan Moidl

Helmut AdamVorstands- undEhrenmitglied

Heinz GablerEhrenmitglied

Helmuth HartmeyerEhrenmitglied

Herbert Starmühler (2005 ausgeschieden)

Annemarie KollmannFAIRTRADE-Pool, Events undVerkostungen

Stefan LechnerMarketing, BetreuungLizenznehmer

Veronika PolsterPresse- undÖffentlichkeitsarbeit

Monika VesselOfficemanagement,Prominentenbetreuung

Josef WeidacherUniversitäts- undSchulreferent,Betreuung vonAnfragen, Vorträge

Robert WolfsbergerControlling, Trade Auditing

Rupert Roniger(2005 ausgeschieden)

Beate IraniMarketing, Key Accounting, Betreuung Handel

PraktikantInnen und Trainees: Boris Eder I Nadja Gradinger I Melanie Hacker I Petra Hendler I Barbara Hofbauer I Sandra Jetzinger I Renata Krenn I Gerhard Kreuch I Beate Lex I Ellen Liebl I Gudrun Maier I Stefan Mey I Johanna Pany I Ewald Sarugg I Fanny Vilchez Espinoza

ReferentInnen: Karin Amesberger I Martin Bartenberger I Martina Csapo I Christina Großmann I Brigitte Haiden I Eva Hollenthoner I Rosalie Hübl I Andrea Jamek I Sabine Klapf I Mario Klösch I Katharina Maier I Christine Morauf I Sabine Pinterits I Eleonora Rueda I Michaela Schaitl I Anneliese Schieglhofer I Daniela Sommer I Anna Starkbaum I Lydia Steinmassl I Thomas Wackerlig I Irmgard Wiesner

RechnungsprüferInnen für den Abschluss 2005: Gabriele Fittl und Rupert Helm-Wakolbinger

FAIRTRADE-BÜRO

Page 20: FAIRTRADE Jahresbericht 2005/06

FAIRTRADE. SO FAIR. SO GUT.Mit dem FAIRTRADE Gütesiegel ausgezeichnete Produkte geben Ihnen die Sicherheit, dass Menschen in den Entwicklungsländern fair bezahlt und keine Kinder ausgebeutet werden.

Und garantieren Ihnen die hohe Qualität naturnaher Landwirtschaft.

www.fairtrade.at

FAIRTRADE ist wirkungsvolle Entwicklungszusammenarbeit. INFO-HOTLINE: 0810 500 770

Impressum • FAIRTRADE Österreich • Wohllebengasse 12–14 • A-1040 Wien • Tel.: 01/533 09 56-0 • Fax: 01/533 09 56-11 • E-Mail: [email protected] •www.fairtrade.at • Für den Inhalt verantwortlich: Veronika Polster • Redaktion: Veronika Polster • Layout und Satz: typothese.at/m. zinner grafik, sanja jelic •Druck: Druckerei Resch KEG, 1150 Wien • Lektorat: Wolfgang Astelbauer • Foto- und Bildmaterial: EZA Fairer Handel GmbH, Fairtrade Österreich,Fairtrade Media, Furgler, Graf, Pawloff, Südwind-Agentur, Transfair Deutschland, Tuma, Wien Nord Pilz • Stand April 2006