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Milch und Milchprodukte Fakten – Fragen – Irr tümer
Milch und Milchprodukte2
Milch und Milchprodukte 3
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Einleitung
Fakten zur Milch
• Milch–wertvollfürJungundAlt.
• KidsundTeens:KalziumfürstarkeKnochenundZähne.
• StarkimAlter–dieMilchmacht’s.
• WennsichNachwuchsankündigt.
• ImSporteinAss.
• BeitragvonMilchzurDeckungdesBedarfsan
VitaminenundMineralstoffen.
• NährwerttabellefürMilchundausgewählte
Milchprodukte.
• Milch–einQualitätsprodukt.
• DerWertderMilch.
• DasallesentstehtausMilch(inLitern).
Fragen rund um die Milch
Warenkunde
• WiewirddieQualitätderMilchbestimmt?
• WorinunterscheidensichRohmilch,Vorzugsmilch,
pasteurisierteMilch,ESL-Milch,H-Milchund
Sterilmilch?
• WelcheFettgehaltstufengibtesbeiMilch?
• WarumwirdMilch„homogenisiert“?
• WoranerkenneichRohmilchprodukte?
• WelcheAnforderungengeltenfürdieGewinnungvon
BiomilchunddieHerstellungvonBiomilchprodukten?
• WassindlaktosefreieMilchprodukte?
• WassindMilchmischgetränke?
• WelcheSahneproduktegibtesundwielassensiesich
inderKücheverwenden?
• WiewerdenJoghurt,DickmilchundKefirhergestellt?
Inhalt Seite
Milch und Milchprodukte4
• WieentstehtSpeisequarkundwieunterscheidensich
dieSortenimFettgehalt?
• WiewirdKäsehergestellt?
• WasistMolkeundwiewirdsiehergestellt?
• WasistdasIdentitätskennzeichen?
Ernährung
• SindRohmilchunddaraushergestellteProduktefür
Kindergeeignet?
• WelcheMilchproduktedürfenSchwangerenicht
verzehren?
• WassindprobiotischeMilchprodukte?
• WiewirkenMilchundMilchprodukteaufdie
Zahngesundheit?
Kurioses und Wissenswertes
• WarumläuftMilchbeimKochenüber?
• WarumhilftMilchmitHonigbeimEinschlafen?
• WiekommendieLöcherindenKäse?
• Wasbedeutet„Fetti.Tr.“?
• Warum„schließt“KäsedenMagen?
• KannmanKäserindeessen?
• WarumwirdFruchtquarkmanchmalbitter?
• Woranerkenneich,wievielFruchteinFruchtjoghurt
enthält?
• Istrechts-oderlinksdrehendeMilchsäure
verträglicher?
• WasistKarrageenundwozuwirdesverwendet?
• LassensichMilchprodukteeinfrieren?
• WiegeheichmitverschimmeltenMilchproduktenum?
• IstBiomilchgesünder?
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Milch und Milchprodukte 5
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Häufige Irrtümer zum Thema Milchverzehr
1.Irrtum: ErwachsenevertragenkeineMilch.
2.Irrtum: MilchverursachtBlähungen.
3.Irrtum: WerunterMilchzuckerunverträglichkeit
leidet,mussvölligaufMilchundMilchpro-
dukteverzichten.
4.Irrtum: DieMilcheiweißallergieistdiehäufigste
Allergie.BetroffenemüsseneinLebenlang
MilchundMilchproduktemeiden.
5.Irrtum: MilchführtzurVerkalkungderGefäße.
6.Irrtum: MilchundMilchmischgetränkeverursachen
Karies.
7.Irrtum: ZwischenMilchaufnahmeundOsteoporose
gibteskeinenZusammenhang.
8.Irrtum: MilchverschleimtdenKörperunddie
Atemwege.
9.Irrtum: MilchverzehrfördertdieEntstehungvon
Nierensteinen.
10.Irrtum: Milchmachtdick.
11.Irrtum: H-MilchenthältkeineNährstoffemehr.
Milch und Milchprodukte6
Einleitung Milch,Quark,Joghurt&Co.sindbeiJungundAltgleicher-
maßenbeliebt–ausgutemGrund.Sielassensichvielseitig
zubereitenundsorgenimmerwiederfürneueGeschmacks-
erlebnisse.DochworinunterscheidensicheigentlichdieMilch-
sorten,welcheNährstoffeenthaltensieundwiewirddieMilch
zuJoghurtoderKäse?AufdieseundvieleandereFragengibt
dievorliegendeBroschüreeineAntwort.Außerdemklärtsie
HalbwahrheitenundIrrtümerzumThemaMilchundMilch-
produkteaufundlieferternährungswissenschaftlichfundierte
InformationenzuMilchundGesundheit.Werdarüberhinaus
nochFragenzuMilchundMilchproduktenhat,kannsichandie
MilchwirtschaftlicheLandesvereinigungoderandieCentrale
Marketing-GesellschaftderdeutschenAgrarwirtschaft(CMA)
wenden(AdressensieheletzteSeitederBroschüre).
Milch und Milchprodukte 7
Fakten zur MilchMilch – wertvoll für Jung und Alt.
MilchunddiedaraushergestelltenPro-
dukteJoghurt,Dickmilch,Quark,Kefir,
Buttermilch,MolkeundKäsesindwert-
volleBestandteileeinerausgewogenen
Ernährung.Siesindnichtnurvielseitigin
GeschmackundVerwendung,sondern
liefernauchunentbehrlicheNährstoffe.
NebenhochwertigemEiweiß,bekömmli-
chemMilchfettundMilchzucker,welcher
dieVerdauungstimuliert,enthältMilch
wichtigeVitamineundMineralstoffe.
SosindMilchundMilchproduktebedeu-
tendeLieferantenfürKalziumundVita-
minB12.
Kids und Teens:
Kalzium für starke Knochen und Zähne.
MilchundMilchproduktesorgenfüreine
ausgewogeneKalziumzufuhrundsollten
daherselbstverständlichinder Kinderer-
nährungsein.Kalziumistnotwendigfür
denAufbauvonKnochenundZähnen.
DieempfohlenetäglicheKalziumzufuhr
fürSieben-bisNeunjährigebeträgt900
mg.DasForschungsinstitutfürKinder-
ernährungDortmundempfiehltdeshalb,
zwischendemzweitenundzehnten
LebensjahrzurDeckungdesKalzium-
bedarfseineAufnahmevon300bis400
MilliliterMilchproTag.Dabeikönnen
100MilliliterMilchauchdurch15
GrammSchnittkäseoder20Gramm
Weichkäseersetztwerden.Miteinem
großenGlasMilchundeinemJoghurt
odereinemKäsebrotließensichdie
Empfehlungenleichterreichen.
DieWirklichkeitsiehtleiderandersaus.
LautErnährungsbericht2004nehmen
Grundschülerdurchschnittlichnurzirka
65ProzentderempfohlenenKalzium-
mengeauf.
UmKinderndenVerzehrvonMilchund
Milchproduktenschmackhaftzuma-
chen,sindzumBeispielMilchmischge-
tränkeundMilchshakes,Joghurtoder
DickmilchmitFrüchten,aberauchKäse
eineidealeAlternativezupurerMilch.
NotfallslassensichdieMilchprodukte
sogar„verstecken“–inCremesuppen,
KartoffelpüreeoderPudding.
DurchdieAnsprüche,dieWachstumund
PubertätandenKörperstellen,isteine
ausgewogeneErnährungfürJugendli-
chebesonderswichtig.WährendderBe-
Milch und Milchprodukte8
Stark im Alter – die Milch macht’s.
DaMilchundMilchproduktedenwichti-
genMineralstoffKalziumenthalten,
spielensiefürdieKnochengesundheit
beiErwachseneneinebesondereRolle.
DieEinlagerungvonKalziumindieKno-
chenundderAufbauneuerKnochen-
masseerfolgtvorallemindenersten
dreißig Lebensjahren.MitteDreißig
istdiehöchsteKnochenmasseerreicht.
Vondem„angesparten“Guthaben
zehrtderKörperimAlter.Geradejunge
Erwachsenesolltensichdaherkalzium-
reichernähren,umdiemaximalmögli-
cheKnochendichtezuerzielen.
MiteinemgroßenGlasMilch,einem
BecherJoghurtundzweiScheibenKäse
täglichlässtsichdiesleichterreichen.
Ab dem zirka vierzigsten Lebensjahr
bautderKörperjährlichzirka0,5bis
einProzentanKnochenmasseab.Von
Osteoporosesprichtman,wennderKno-
chenabbaudiesesMaßüberschreitet.
FrauennachdenWechseljahrensind
besondersbetroffen,währendMänner
meisterstimweitfortgeschrittenen
AlteranOsteoporoseerkranken.Eine
bedarfsgerechteKalziumaufnahmever-
ringertdieübermäßigeAuslösungvon
KalziumausdenKnochenundhilftso,
dieerreichteKnochenmassemöglichst
langeaufrechtzuerhalten.Sonnenstrah-
lenkönnenzudemdieKnochenaufindi-
rektemWegestärken.MitHilfevonUV-B-
darfanEnergie,EiweißundFettmeist
annäherndgedecktwird,erreichen
JugendlichebeieinigenNährstoffenbei
weitemnichtdieEmpfehlungender
DeutschenGesellschaftfürErnährung.
ZudenNährstoffen,beidenendieVer-
sorgungkritischist,zählenvorallem
Kalzium,MagnesiumundJod.Milch
undMilchproduktekönneneinenBeitrag
zurDeckungdesBedarfsanKalzium
undMagnesiumleistenundpassen
sichnichtnurdengeschmacklichen
Vorlieben,sondernauchdensehrunter-
schiedlichenEnergiebedürfnissenan:
WährendVollmilchmitnatürlichem
FettgehaltundMilchproduktederVoll-
fettstufewesentlichzurEnergieversor-
gungbeitragenkönnen,sindMolke-und
Buttermilchgetränkesowiefettarme
SauermilchprodukteundKäsesorten
„schlanke“Kalziumlieferanten.
Milch und Milchprodukte 9
StrahlenkannunserKörperinderHaut
VitaminDbilden.DiesesVitaminregelt
denStoffwechselvonKalziumund
PhosphatundfördertdenAufbauund
ErhaltderKnochen.JenachHauttyp,
TageszeitundRegionreichenwährend
derSommermonatebereitsdreimal
wöchentlichfünfbis15MinutenSonnen-
strahlenaufGesicht,HändeundArme
aus,umausreichendVitaminDzupro-
duzieren.Allerdingslässtdiekörperei-
geneFähigkeit,VitaminDzubilden,mit
zunehmendemAlternach.Umeinem
Mangelvorzubeugen,solltenältere
MenschenregelmäßigfettreicheFische
essen,dennsieliefernvielVitaminD.
DieErnährungvonHochbetagtenstellt
ganzspezielleAnsprüche:Beiüber
80-JährigenistderGeschmackssinn
häufigbeeinträchtigtundderAppetit
lässtnach.Dazukommenoftmalsnoch
Verdauungsprobleme.DieFolge:Ältere
Menschenessenwenigerundnehmen
dadurchauchwenigerNährstoffeauf.
VerschiedeneErkrankungenoderdie
EinnahmevonMedikamentenerhöhen
jedochdenBedarfanEiweißundbe-
stimmtenVitaminen.MilchundMilchpro-
dukteliefernwertvolleNährstoffeund
lassensichdabeivielfältigzubereiten,
leichtverzehrenundsindallgemeingut
verträglich.DerinderMilchenthaltene
MilchzuckerbringtaußerdemdieVerdau-
unginSchwung.Senioren,dieunter
Milchzuckerunverträglichkeit(Laktose-
intoleranz)leiden,könnenauflaktose-
freieMilchausweichen.Gesäuerteund
fermentierteMilchproduktewieJoghurt,
verschiedeneKäsesorten,wiezumBei-
spielHartkäse,QuarkoderButtermilch,
sindinderRegelebenfallsgutverträg-
lich.
Milch und Milchprodukte 9
Milch und Milchprodukte10
wiezumBeispielMolke,könnenin
diesemZusammenhangeinwichtiger
Bestandteileinerfitnessorientierten
Ernährungsein.Mitnur25kcal/100
MilliliterliefertMolkevielewichtige
Nährstoffeundistgleichzeitigeiniso-
tonischesSportgetränk.Durchihren
Kohlenhydratanteilgibtsieverbrauchte
Energieschnellwiederzurück.IhrGehalt
anzumBeispielhochwertigemEiweiß
undNatriumhilftbeiderRegeneration
derbeanspruchtenMuskulatur.
Wenn sich Nachwuchs ankündigt.
AuchwennSchwangere und Stillende
nichtfürzweiessenmüssen,umihren
Nährstoffbedarfzudecken,solltensie
jedochaufeineausreichendeKalzium-
aufnahmeachten.WervorderSchwan-
gerschaftnichtgenügendkalziumreiche
Lebensmittelverzehrthat,solltedarauf
währendSchwangerschaftundStillzeit
ganzbesonderseinAugenmerklegen.
DieBildungneuerKnochenmassekann
aufKostenderKalziumreservender
Muttererfolgen.DaderEnergiebedarf
inderSchwangerschaftnurgeringfügig
ansteigt,derMehrbedarfanVitaminen
undMineralstoffenhingegenbeträcht-
lichist,bietensichfettarmeMilchund
Milchproduktebesondersan.Sieliefern
hochwertigesEiweißsowieKalziumund
VitaminB12beigleichzeitiggeringem
Energiegehalt.Joghurt,Kräuterquark
oderMilchshakessindidealeZwischen-
mahlzeitenwährendSchwangerschaft
undStillzeit.
Im Sport ein Ass.
WerSporttreibt,mussdaraufachten,
dendurchSchwitzenentstehenden
Flüssigkeitsverlustwiederauszuglei-
chen,sonstlässtdieLeistungsfähigkeit
schnellnach.DademKörperüberden
SchweißnichtnurWasser,sondern
auchMineralstoffeverlorengehen,
mussdiesesDefizitnachdemSport
wiederersetztwerden.Milchprodukte,
Milch und Milchprodukte 11
Beitrag von 1/2 Liter Vollmilch zur empfohlenen Zufuhr an ausgewählten
Nährstoffen (Angaben in Prozent)
Nährstoffe
Mineralstoffe
Kalzium
Magnesium
Jod
Zink
Vitamine
VitaminA
VitaminB1
VitaminB2
VitaminB6
VitaminB12
Folsäure
Schwangere/
Stillende
60
15-19
6-7
18-20
9-13
14-17
56-60
13
50-57
6
Erwachsene
60
15-20
8-9
20-29
14-18
15-20
60-75
17-21
67
9
Jugendliche
15-18 Jahre
50
15-17
8
20-29
13-16
14-20
60-75
16-21
67
9
Kinder
7-14 Jahre
50-67
19-35
8-12
21-29
13-20
14-20
56-82
18-36
67-111
9-12
Kinder
1-6 Jahre
86-100
50-75
14-17
40-67
20-23
25-33
100-129
50-63
133-200
12-18
Quellen:
D_A_CH:ReferenzwertefürdieNährstoffzufuhr,Umschau,Neustadt/Weinstraße,2008
Heseker,B.,Heseker,H.:NährstoffeinLebensmitteln,Umschau,Sulzbach/Taunus,2007
Milch und Milchprodukte12
Eiweiß
EiweißisteinwichtigerBaustoffdesKörpers.NichtnurMuskeln,auchalleOrga-
ne,Knochen,HautundHaaresindausEiweißaufgebaut.Enzymeundbestimmte
HormonebestehenebenfallsausEiweiß.DieseStoffesindfürdieSteuerungvon
Körperfunktionenzuständig.ImBlutistEiweißaußerdemeinwichtigerTranspor-
teurfürEisenundAbwehrstoffe.EiweißaustierischenLebensmittelnwieMilch
undMilchproduktekannsehrgutinkörpereigenesEiweißumgewandeltwerden
undhatdamiteinebesondershohebiologischeWertigkeit.
Kalzium
DerMineralstoffKalziumistinersterLiniefürdenAufbauunddieStabilitätder
Knochenwichtig.InkleinenMengenistKalziumauchanderReizweiterleitungvon
MuskelnundNervensowieanderRegulationdesBlutdrucksbeteiligt.Milchund
Milchprodukte,besondersKäsewiezumBeispielAllgäuerEmmentaler,haben
einenhohenGehaltanKalzium.SielieferndenMineralstoffineinerfürdenKörper
besondersgutverfügbarenForm.SoförderndieEiweißbausteinederMilchund
derenthalteneMilchzuckerdieAufnahmevonKalziumindenKörperundden
EinbauindieKnochen.
Magnesium
MagnesiumistwichtigfürdieReizweiterleitungvonMuskelnundNerven.So
äußertsicheinMagnesiummangelzumBeispieldurchMuskelkrämpfe.Darüber
hinausistMagnesiumauchamKnochenstoffwechselbeteiligt.NebenVollkorn-
getreideundKartoffelntragenMilchproduktewieHartkäseundButterkäsezur
DeckungdesMagnesiumbedarfsbei.
Wichtige Informationen zu den Nährstoffen
Milch und Milchprodukte 13
Jod
JodisteinesderSpurenelemente,beideneneshäufigzurUnterversorgung
kommt.BeiJodmangelarbeitetdieSchilddrüsenichtrichtig,dennJodistBestand-
teilderSchilddrüsenhormone.ZwarenthältSeefischwesentlichmehrJodals
MilchundMilchprodukte,dochdaMilch,Joghurt&Co.wesentlichhäufigerundin
größerenMengenverzehrtwerden,leistendieseLebensmittelebenfallseinen
wertvollenBeitragzurDeckungdesJodbedarfs.
Zink
ZinksteuertalsBestandteilvonEnzymendenAblaufvielerReaktionenimKörper.
DazugehörendieBildungvonHormonenunddieInfektabwehr.Zinkaustierischen
LebensmittelnwieKäseoderFleischkanndermenschlicheKörperwesentlich
besseraufnehmenalsZinkauspflanzlichenQuellen.
Vitamin A
VitaminAistwichtigfürdieAugensowiefürdieBildungvonHautundSchleimhaut-
zellen.DasfettlöslicheVitaministbesondersinKäse,ButterundSahneprodukten
enthalten.
Vitamin B1, B2 und B6
DieseB-VitamineregelnalsBestandteilevonEnzymendenStoffwechselvon
Eiweiß,FettundKohlenhydraten.VitaminB6beeinflusstdarüberhinausFunktio-
nendesNervensystems,derImmunabwehrundderBlutbildung.Diegrüngelbe
FärbungderMolkeistaufihrenGehaltanVitaminB2zurückzuführen.
Vitamin B12 und Folsäure
VitaminB12undFolsäuresindwesentlichfürdieBildungneuerZellen,insbeson-
derederBlutzellen,verantwortlich.VitaminB12kommtalseinzigesVitamin
ausschließlichintierischenLebensmittelnwieMilchundMilchproduktensowie
Fleischvor.
Wichtige Informationen zu den Nährstoffen
Milch und Milchprodukte14
Nährstoffgehalt pro 100 g bzw. 100 ml
VollmilchmitnatürlichemFettgehalt(3,8%Fett)
Frischmilch,3,5%Fett,pasteurisiert
H-Milch,3,5%Fett
Teilentrahmte(fettarme)Milch,1,5-1,8%Fett
EntrahmteMilch(Magermilch),max.0,5%Fett
SaureSahne,10%Fett
Sauerrahm(Schmand),24%Fett
Crèmefraîche,40%Fett
FruchtjoghurtmitSahne,10%Fett
Vollmilchjoghurt,3,5%Fett
FruchtjoghurtausVollmilch
FettarmerJoghurt,1,5%Fett
Magermilchjoghurt,max.0,5%Fett
FettarmerKefir,1,5-1,8%Fett
ReineButtermilch
Fruchtbuttermilch
Molke,sauer
Butter
Butter,halbfett
Schlagsahne,30%Fett
Speisequark(Magerquark)
Speisequark,20%F.i.Tr.
Speisequark,40%F.i.Tr.
KörnigerFrischkäse,20%F.i.Tr.
Camembert,30%F.i.Tr.
Camembert,60%F.i.Tr.
Butterkäse,50%F.i.Tr.
Gouda,45%F.i.Tr.
AllgäuerEmmentaler,45%F.i.Tr.
Energie
kcal
67
65
37
48
35
115
240
376
141
71
101
50
36
47
37
60
21
752
385
308
68
104
155
100
216
377
344
326
382
Energie
kJ
280
272
280
201
147
477
1.029
1.550
589
299
426
212
155
197
157
255
89
3090
1585
1.270
288
434
647
418
899
1.562
1.424
1.352
1.587
Eiweiß
(Protein)
g
3,3
3,3
3,3
3,4
3,5
3,0
2,7
2,1
2,7
3,9
3,9
3,6
4,3
3,4
3,5
2,9
0,6
0,7
4,8
2,4
13,5
12,5
11,1
12,6
23,5
17,9
21,1
24,0
28,7
Fett
g
3,8
3,5
3,3
1,6
0,1
10,0
24,0
40,0
8,7
3,8
2,6
1,5
0,1
1,5
0,5
0,6
0,2
83,2
40,5
31,7
0,2
5,1
11,4
4,3
13,5
34,0
28,8
25,5
29,7
Nährwerttabelle für Milch und ausgewählte Milchprodukte. * (ZeichenerklärungundQuellesieheletzteSeite)
Milch und Milchprodukte 15
Jod
μg
3,3
3,3
3,3
3,3
3,4
3,0
3,4
4,0
6,0
3,5
6,0
3,6
3,6
6,5
5,0
5,0
8,0
4,0
8,0
2,4
4,0
3,7
3,4
10,0
5,0
6,0
5,3
4,5
5,0
Kohlen-
hydrate
g
4,7
4,5
4,7
4,6
4,8
3,3
3,4
2,0
13,0
5,4
15,5
5,6
4,9
4,9
4,0
10,8
4,2
0,3
0,3
3,3
4,0
3,4
3,3
3,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Vitamin A
μg
32
28
30
13
2
110
260
440
100
30
25
13
1
20
7
10
3
590
380
250
2
40
90
50
200
370
280
260
270
davon
Laktose
g
4,7
4,5
4,7
4,6
4,8
3,3
3,4
2,0
3,2
3,2
3,1
3,3
2,8
4,0
4,0
3,2
4,2
-
-
3,3
3,2
2,7
2,6
2,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Vitamin B2
mg
0,18
0,18
0,18
0,18
0,17
0,16
0,15
0,13
0,16
0,18
0,15
0,17
0,18
0,17
0,16
0,15
0,14
0,02
0,02
0,15
0,30
0,28
0,24
0,25
0,67
0,40
0,25
0,30
0,34
Kalzium
mg
120
120
120
118
123
110
100
70
110
120
125
115
140
120
110
100
100
13
20
80
92
90
95
80
600
280
700
700
1.020
Fett
g
3,8
3,5
3,3
1,6
0,1
10,0
24,0
40,0
8,7
3,8
2,6
1,5
0,1
1,5
0,5
0,6
0,2
83,2
40,5
31,7
0,2
5,1
11,4
4,3
13,5
34,0
28,8
25,5
29,7
Vitamin B12
μg
0,4
0,4
0,4
0,4
0,3
0,4
0,3
0,3
0,4
0,5
0,2
0,4
0,4
0,5
0,2
0,2
0,2
0,0
0,0
0,4
0,9
0,8
0,7
1,0
1,8
1,8
2,0
1,9
2,2
Magne-
sium
mg
12
12
12
12
14
12
11
8
11
12
12
11
13
12
15
12
15
3
3
10
12
11
10
8
19
16
50
28
35
Nährwerttabelle für Milch und ausgewählte Milchprodukte. * (ZeichenerklärungundQuellesieheletzteSeite)
Milch und Milchprodukte16
Milch – ein Qualitätsprodukt.
DieMilchbrancheinDeutschlandistseit
JahrenführendaufdemQualitäts-und
Hygienesektorundkommtsomitihrer
Verantwortungfürsichereundhochwer-
tigeErzeugnisseumfassendnach.Die
hohenStandardsderMilchwirtschaft
basierendabeisowohlaufgesetzlichen
Reglementierungenalsauchaufum-
fangreichenfreiwilligenSelbstkontrollen
undQualitätsprogrammen.Dabeiistdie
engeZusammenarbeitallerbeteiligten
AkteureinnerhalbderWertschöpfungs-
ketteinderProduktionvonMilchund
Milchproduktenunabdingbar,umdieho-
heQualitätderErzeugnisselangfristigzu
gewährleisten.
EffektivesQualitätsmanagement
beginntdort,wodieMilcherzeugtwird:
aufdemBauernhof.GesundesViehund
dieEinhaltungdeshohenQualitäts-
standardsaufdemHofgarantierenden
MilchbauernihrenErfolgundsindBasis
jedeslandwirtschaftlichenMilchviehbe-
triebes.Vonderaufdenlandwirtschaft-
lichenBetriebenerzeugtenRohmilch
werdenmehrmalsimMonatProbenge-
nommenundinunabhängigenLabors
aufInhaltsstoffe,Keimzahl,Hemmstof-
feundZellgehalthinuntersucht.Diese
MesswertegebenAuskunftüberden
GesundheitszustandderKuhundgelten
daheralsKriterienfürdieEinschätzung
dergesundheitlichenUnbedenklichkeit
derMilch.NurwenndieWerteunterden
gesetzlichvorgeschriebenenGrenz-
wertenliegen,wirddieMilchdurchdie
Molkereiweiterverarbeitet.Auchdort
nehmendieQualitätssicherungunddas
Qualitätsmanagementeinezentrale
Rolleein.ÜberprüftwirddieRohmilch
bereitsbeiderAbholungundAnlieferung
aufunterschiedlichechemischeund
physikalischeLaborparameter.Milch
vonhoherQualitätzeichnetsichdurch
eineniedrigeKeim-undZellzahlsowie
hoheEiweiß-undFettgehalteaus.In
umfassendenMonitoringprogrammen
wirddieMilchimMolkereilaborundin
unabhängigenUntersuchungslaborsauf
RückständeundKontaminanteninallen
PhasenderVerarbeitungintensivge-
prüft.
Milch und Milchprodukte 17
Der Wert der Milch.
Die heimischen Milchbauern und die
Molkereien stehen mit großer Sorgfalt,
hohem Engagement und fachlicher
Kompetenz täglich für ein hochwertiges
Produkt ein. Die für die Verbraucher
selbstverständliche Produktqualität und
-vielfalt lässt sich auf Dauer aber nur bei
kostendeckenden Preisen halten.
Das alles entsteht aus Milch (in Litern).
Durchschnittlich bildet eine Kuh pro Tag
22 Liter Milch. Diese wird in der Molkerei
zu 22 Liter Trinkmilch oder 22 Kilogramm
Joghurt verarbeitet. Für die Herstellung
von Milchprodukten wird hingegen we-
sentlich mehr Milch benötigt, wie folgen-
de Grafi k zeigt:
Benötigte Milch für die Herstellung von Milchprodukten
1 Kilogramm Speisequark
= 4 Liter Milch
1 Kilogramm Schnittkäse
= 10 Liter Milch
1 Liter Schlagsahne
= 7 Liter Milch
1 Kilogramm Butter
= 18 Liter Milch
Milch und Milchprodukte18
Fragen rund um die MilchWarenkunde
Wie wird die Qualität von
Milch bestimmt?
UmdieQualitätderMilchzusichern,
werdenbereitsbeiderAbholungder
Rohmilchaufdenlandwirtschaftlichen
BetriebenmehrmalsimMonatProben
gezogenundinanerkanntenLabors
untersucht.DieseQualitätsergebnisse
sindBasisfürdenPreis,dendieMolke-
reienandieLandwirtezahlen.DieRoh-
milchwirduntersuchtauf
• wertgebende Inhaltsstoffe
(Fett-undEiweißgehalt)
• Keimzahl
• Hemmstoffe(z.B.Antibiotika-
rückstände)
• Zellgehalt(HinweisaufEuter-
entzündungen)
• Gefrierpunkt
Mikroorganismengelangenmeistaus
derUmgebung,manchmalauchdirekt
ausdemEuter,indieMilch.DieKeim-
zahlerhöhtsichinsbesonderebei
mangelhafterMelkhygiene.Manche
Medikamentebeziehungsweiseihre
RückständehemmendasWachstum
vonMikroorganismen,siewerdendes-
halbalsHemmstoffebezeichnet.Da
dieseunteranderemdieVerarbeitungin
derMolkereizuKäseoderSauermilch-
produktenerheblichbeeinträchtigen
könnenundumdiegesundheitliche
UnbedenklichkeitderMilchfürdenVer-
braucherzugewährleisten,mussdie
MilchfreivonHemmstoffensein.Der
ZellgehaltderMilchisteinausgezeich-
neterMaßstabfürdenGesundheits-
zustandderKühe,daimErkrankungsfall
durchAbwehrreaktionendesKörpers
derZellgehaltinderMilchstarkansteigt.
EineAb-Hof-Abgabeistnurbeibeson-
derskeim-undzellarmerMilcherlaubt.
MitderUntersuchungderRohmilch
anhandderbeschriebenenParameter
wirddieQualitätundSicherheitder
Milchgewährleistet.
Milch und Milchprodukte 19
Worin unterscheiden sich Rohmilch,
Vorzugsmilch, pasteurisierte Milch,
ESL-Milch, H-Milch und Sterilmilch?
Rohmilchkannunbehandeltundnicht
erhitztdirektabHofanEndverbraucher
verkauftwerden,wennbestimmteHygie-
nestandardseingehaltenwerdenund
derVerkaufbeiderzuständigenBehörde
angemeldetwurde.Dasichinroher
MilchKrankheitserregerbefindenkön-
nen,mussanderAbgabestellederHin-
weis„Rohmilch–vordemVerzehrabko-
chen!“angebrachtwerden.Außerdem
mussdieMilchinnerhalbeinesTages
nachdemMelkenverkauftwerden.
VerpackteRohmilch,dieimLebensmit-
telhandelerhältlichist,unterliegtbeson-
dersstrengenamtlichenKontrollenund
istalsVorzugsmilchgekennzeichnet.
AuchbeidieserMilchempfiehltsichdas
AbkochenvordemVerzehr.Siedarfin
derZeitvonderAbfüllungbiszurAbgabe
eineTemperaturvonachtGradCelsius
nichtüberschreiten.ImGegensatzzu
pasteurisierterMilchistVorzugsmilch
nichtmiteinemMindesthaltbarkeitsda-
tum,sonderneinemVerbrauchsdatum
gekennzeichnet.DemnachisteinVer-
zehrinnerhalbvon96Stundennachdem
Melkenvorgeschrieben.
UnterdemNamen„pasteurisierte
Milch“wirdimHandelsowohldie
„frische“,die„längerfrische“ESL-Milch
alsauchdieSterilmilchangeboten.Die
AbkürzungESLstehtfür„extendedshelf
life“undbedeutetsovielwielängerfri-
scheMilch.UmKrankheitserregerabzu-
töten,wirdMilcherhitzt.Währenddie
„frische“Milchfür15bis30Sekunden
auf72bis75GradCelsiuserhitztwird,
liegtdieTemperaturfürESL-Milchkurz-
zeitigbei85biszirka127GradCelsius
undwirdanschließendsofortwiederab-
gekühlt,sodassderGeschmacknahezu
unverändertbleibt.Entscheidendfür
dieHerstellungvonESL-Milchistdie
KeimverringerunginderRohmilch,be-
vordiesezurweiterenKeimreduzierung
pasteurisiertwird.Diesesgeschieht
entwederdurchdieBactofuge,inderdie
KeimeausderMilchmittelsZentrifugal-
kraftherausgeschleudertwerdenoder
durchMikrofiltration,beiderdieent-
rahmteMilchfiltriertwird,sodassdie
Milch und Milchprodukte20
meistenBakterien,HefenundSporen
entferntwerden.
ImUnterschiedzurfrischenMilchistdie
„längerfrische“Milchlängerhaltbar,be-
findetsichaberebenfallsimKühlregal.
Währendgekühlte„frische“Milchunge-
öffnetetwazehnbiszwölfTagegelagert
werdenkann,istdieESL-Milchgekühlt
undebenfallsungeöffnet15bis25Tage
haltbar.
DerBegriff„ESL“istbislanggesetzlich
nichtdefiniert,sodassaufVerpackun-
genundFlaschenverschiedeneBezeich-
nungenfürESL-Milchmöglichsind,z.B.
„längerfrisch“oder„fürextralangen
Frischegenuss“.
SeitdemInkrafttretenderneuenKon-
summilch-Kennzeichnungs-Verordnung
zum08.08.2007sindnurnochdie
Kennzeichnungen„pasteurisiert“und
„ultrahocherhitzt“erlaubt.Während
pasteurisierte,hocherhitzteundste-
rilisierteMilchals„pasteurisiert“
gekennzeichnetwerden,steht„ultra-
hocherhitzt“auchweiterhinfürultra-
hocherhitzteMilch,hinterdersichdie
imHandelbekannte„H-Milch“verbirgt.
H-Milch(haltbareMilch)istultrahoch-
erhitzte(UHT-)Milch.AufgrundderErhit-
zungfüreinigeSekundenaufmindes-
tens135GradCelsiusenthältsiekeine
vermehrungsfähigenKeimemehr.Sie
wirduntersterilenBedingungenabge-
fülltundverpackt.SolangediePackung
verschlossenbleibt,istsiemindestens
achtWochen,inderRegelsogardreibis
vierMonateungekühlthaltbar.Offene
H-Milchgehörtwie„frische“Milchinden
Kühlschrankundsolltewiedieseinner-
halbvondreibisvierTagenverbraucht
werden.
UmSterilmilchherzustellen,wirdMilch
fürzehnbis30Minutenineinerluftdicht
verschlossenenVerpackungaufTempe-
raturenvonmindestens110Grad
Celsiuserhitzt.DadurchistdieMilchan-
schließendkeimfreiundlässtsichunge-
öffnetauchungekühltbiszueinemJahr
lagern.SterilisierteMilchhatinDeutsch-
landkaumnochBedeutung,daderGe-
haltanVitaminenundderGeschmack
beidiesemErhitzungsverfahrenstärker
alsbeiallenanderenVerfahrenbeein-
trächtigtwird.
BeidenanderenErhitzungsverfahren
verändertsichderNährstoffgehaltder
Milchhingegenkaum.SobleibtdieKon-
zentrationvonfettlöslichenVitaminen
undMineralstoffenwieKalziumgleich.
LediglichderGehaltandenhitzeemp-
findlichenB-VitaminenundFolsäure
nimmtjenachErhitzungsverfahrenab.
Milch und Milchprodukte 21
Vitaminverluste bei verschiedenen Erhitzungsverfahren
Art der Erhitzung
Pasteurisierung
(FrischeMilch)
Hocherhitzung
(Längerfrische
Milch/ESL-Milch)
Ultrahoch-
erhitzung
Kochen
Sterilisieren
Vitamin C
5-25%
<20%
5-30%
5-50%
>50%
Folsäure
<5%
<15%
<20%
5%
<30%
Vitamin B12
<10%
<10%
5-20%
5-20%
20-80%
Vitamin B2
0%
<10%
<10%
<5%
5-20%
Vitamin B1
5%
10-20%
5-10%
5-10%
20-50%
DieSchwankungensindabhängigvonderMethodedesjeweiligenErhitzungsverfahrens.
Quelle:
Dr.MichaeldeVrese,InstitutfürPhysiologieundBiochemiederErnährung,
MaxRubner-Institut,BundesforschungsinstitutfürErnährungundLebensmittel.
Milch und Milchprodukte22
Welche Fettgehaltstufen gibt es
bei Milch?
MilchistinverschiedenenFettgehalt-
stufenerhältlich:
•nichtstandardisierteVollmilchmit
natürlichemFettgehalt.
Dasbedeutet:NachdemMelken
wirdwederMilchfettentnommen
nochzugefügt.
DieMilchwirdauchnichtmitMilch
vermischt,derennatürlicherFett-
gehaltgeändertwurde.DerFett-
gehaltmussmindestens3,5Pro-
zentbetragen,kannaberauchauf
mehralsvierProzentansteigen
(meistenszwischen3,8bis4,4Pro-
zentFett).
• standardisierteVollmilchmiteinem
Fettgehaltvonmindestens3,5Pro-
zent
• teilentrahmte,fettarmeMilchmit
mindestens1,5Prozentund
höchstens1,8ProzentFett
•entrahmteMilch,Magermilchmit
höchstens0,5ProzentFett
MilchmiteinemanderenFettgehaltdarf
ebenfallsverkauftwerden,wennder
Fettgehaltgutsichtbarundlesbarauf
derVerpackunginFormvon„xyProzent
Fett”miteinerDezimalstelleangegeben
ist.DieseMilchdarfallerdingsnichtals
Vollmilch,teilentrahmtebeziehungswei-
sefettarmeMilchoderMagermilchbe-
ziehungsweiseentrahmteMilchbezeich-
netwerden.
Warum wird Milch „homogenisiert“?
BeiderHomogenisierungwirddieMilch
unterhohemDruckdurchengeDüsen
gepresst.DadurchwerdendieFettbe-
standteileinkleinsteKügelchenzer-
schlagen.Diesekönnensichnichtmehr
anderOberflächezusammenballenund
soauchkeineRahmschichtanderMilch-
oberflächebilden.DurchdiefeineFett-
verteilungerhältdieMilchaußerdemei-
nenvollmundigerenGeschmackunddas
Milchfettlässtsichbesserverdauen.
Woran erkenne ich Rohmilchprodukte?
AlleLebensmittelausRohmilchmüssen
entsprechendgekennzeichnetsein.
VerpackteProduktewieKäsetragenden
Hinweis„AusRohmilchhergestellt“.
FindetsichaufderPackungkeinHinweis
dieserArt,dannwurdederKäseaus
pasteurisierterMilchhergestellt.Auch
KäseinderBedienungsthekemussmit
einemSchildgekennzeichnetwerden.
Esistjedochsicherer,vordemKauf
nachzufragen.
DerAnteilanRohmilchkäseimSorti-
mentwirdoftüberschätzt:DieMehrzahl
derdeutschenKäsesortenwerdenaus
pasteurisierterMilchhergestellt.Typi-
schedeutscheRohmilchkäsesindAll-
Milch und Milchprodukte 23
gäuerBergkäseundAllgäuerEmmenta-
ler.DaeinGroßteildereventuellenthal-
tenenBakteriendielangeReifezeitvon
Hartkäsenichtüberlebt,stelltdieser
zumBeispielkeinProblemfürSchwan-
geredar(sieheauch„WelcheMilchpro-
duktedürfenSchwangerenichtverzeh-
ren?“).
Joghurt,FrischkäseoderQuarkproduk-
te,dieimHandelerhältlichsind,werden
dagegenmeistensauspasteurisierter
Milchhergestellt.DiemeistenProdukte
ausRohmilchsindnichtimHandel,
sondernbeimDirektvermarkterabHof
zubekommen.BeimVerkaufvonRoh-
milchproduktenabHofmussebenfalls
aufdieVerwendungvonRohmilchhinge-
wiesenwerden.
Welche Anforderungen gelten für die
Gewinnung von Biomilch und die Her-
stellung von Biomilchprodukten?
DieAnforderungenandieErzeugungvon
BiomilchundBiomilchproduktensind
EU-weiteinheitlichgeregelt.NurLebens-
mittel,diedenVorschriftenderEG-
Öko-Verordnungoderdensogarnoch
strengerenRichtlinienderanerkannten
Bioerzeugerverbändeentsprechen,
dürfenmitderBezeichnung„Bio“ver-
kauftwerden.DieVerordnungregelt
beispielsweisedieFütterungderKühe.
DieTiereerhaltenausschließlichökolo-
gischerzeugtepflanzlicheFuttermittel,
dievorzugsweisevomeigenenBetrieb
stammen.DabeiistdieAnzahlderTiere,
dieeinBiohofhaltendarf,vonderFläche
abhängig,aufderdieFuttermittelange-
bautwerdenkönnen.Konkretbedeutet
das:ProHektarlandwirtschaftlich
genutzterFlächeistbeispielsweisedie
HaltungvonnurzweiMilchkühenerlaubt.
DieStälleaufeinemÖkohofsollenden
TierennebengenügendLuftundLicht
auchLiegeflächenmitStrohundeinen
eigenenFutterplatzbieten.Jenach
WetterlagesollendieTiereaußerdem
ZugangzueinemAuslaufhabenoder
aufderWeidestehen.
DieMilchvonBiobetriebenwirdseparat
gesammeltundinMolkereienundKäse-
reienweiterverarbeitet.BeiderHerstel-
lungvonBiomilchproduktengelten
ebenfallsdieAnforderungenderEG-
Öko-Verordnungbeziehungsweiseder
Öko-Verbände.Dasgiltauchfürallever-
wendetenZutaten,wiezumBeispieldie
FruchtzubereitungbeimFruchtjoghurt.
Kontrollstellenprüfenregelmäßigdie
EinhaltungderVorschriftensowohlim
landwirtschaftlichenBetriebalsauch
indenMolkereienundKäsereien.
Lebensmittel,diealleAnforderungen
derEG-Öko-Verordnungerfüllen,dürfen
inDeutschlanddasBiosiegeltragen.
Milch und Milchprodukte24
Was sind laktosefreie Milchprodukte?
SeiteinigenJahrensindinDeutschland
MilchundMilchprodukteimHandel
erhältlich,derenGehaltanMilchzucker
(Laktose)vonnormalerweise4,6bis4,8
Prozentaufunter0,1Prozentreduziert
wurde.DieseMilchprodukteeignensich
speziellfürMenschen,dieMilchzucker
nuringeringenMengenvertragenkön-
nen.UmdenLaktosegehaltzureduzie-
ren,wirdderMilchdasEnzymLaktase
zugesetzt.DiesespaltetdieLaktosein
ihreBestandteileauf.Diesobehandelte
MilchhateinenetwassüßerenEigenge-
schmack,dadieSpaltprodukteGlukose
undGalaktosesüßeralsMilchzucker
schmecken.
Was sind Milchmischgetränke?
DasbeliebtesteundbekanntesteMilch-
mischgetränkistKakao,aberauch
Bananen-,Vanille-oderErdbeermilch
gehörenzudieserGruppe.
MilchmischgetränkebestehenausMilch
indenüblichenFettgehaltstufenundbis
zu30ProzentausweiterenZutatenwie
Früchten,Kakao,ZuckerundAromen.
DerGehaltanzugesetztemZuckerliegt
inderRegelbeidreibissiebenProzent.
DieinKakaoenthalteneOxalsäurebin-
detwenigeralseinProzentdesKalziums
inderMilchalsKomplexundverringert
damitdieVerfügbarkeitdesKalziums
allenfallsminimal.AlleMilchmischge-
tränkehabendamiteinesgemeinsam:
SiesteigerndieAkzeptanzdesKalzium-
lieferantenMilchbeiKindern,Jugendli-
chen,aberauchbeiErwachsenen.
Milch und Milchprodukte 25
Welche Sahneprodukte gibt es und
wie lassen sie sich in der Küche
verwenden?
Crème double (Doppelrahm) isteine
löffelfeste,ungesäuerteSahnemitextra
hohemFettgehaltvon40bis43Prozent.
SieeignetsichzumVerfeinernvonherz-
haftenundsüßenSpeisen.
Crème fraîche,einestichfeste,gesäu-
erteSahnemiteinemFettgehaltvon
mindestens30Prozent,eignetsichfür
diewarmeundkalteKüche.Esgibtsie
pur,mitKräuternoderTomaten.
Saure Sahne oder Sauerrahmhatmit
zehnProzentdenniedrigstenFettgehalt
derSahneprodukte.Siewirdmitihrem
säuerlichfrischenAromagernzumVer-
feinernkalterSpeisenverwendet.Beim
KochenisthingegenVorsichtgeboten–
sieflocktleichtaus.
Schmandisteinelöffelfeste,gesäuerte
Sahne,diezirka20ProzentFettenthält.
SieflocktbeimErhitzennichtausundist
sofürdiekalteundwarmeKüchegeeig-
net.
Schlagsahneenthältmindestens30
ProzentFettundwirdnichtgesäuert.
JehöherihrFettgehaltist,destostabiler
undfesteristderSahneschaum.Schlag-
sahneeignetsichauchinderherzhaften
KüchezumBindenvonSaucenundals
Basisfüreincremig-mildesSalatdres-
sing.
RatgeberMilch 25
Milch und Milchprodukte26
Wie werden Joghurt, Dickmilch und
Kefir hergestellt?
Joghurt,Dickmilch,SauermilchundKefir
gehörenzudenSauermilchprodukten.
SiewerdendurchMilchsäuregärungaus
wärmebehandelterMilchhergestellt.
DabeiwandelndiezugesetztenMilch-
säurebakterieneinenTeildesMilchzu-
ckersinMilchsäureum.DieMilchsäure
lässtdieEiweißbestandteilegerinnen
unddieMilchwirdfest.Milchsäurebak-
teriensindvonNaturausinderMilch
enthalten.Deshalbwirdunbehandelte
MilchnacheinigerZeitbeiZimmertem-
peraturvonalleine„sauer“beziehungs-
weise„dick“.ZurHerstellungvonSau-
ermilchproduktenwirddieMilchinder
Molkereizunächsterhitzt,umdenGroß-
teildervorhandenenBakterienabzutö-
ten.Anschließendsetztmangezielt
reineMilchsäurekulturenzu.Jenach
Herstellungsverfahren,dasheisstnach
ArtderzugesetztenBakterienstämme
undderTemperatur,entstehtJoghurt,
DickmilchoderKefir.
FürdieJoghurtherstellungbenutztman
inderRegeldiezweiBakterienkulturen
Streptococcusthermophilusund
Lactobacillusbulgaricus.„Joghurt
mild“entsteht,wennLactobacillus
acidophilusundbifidusverwendet
werden.BeieinerTemperaturvon42
bis45GradCelsiusentwickelnsichdie
Joghurtkulturenoptimal.Nachzweibis
dreiStundenwirddieSäuerungdurch
Abkühlenabgebrochen.DerJoghurtver-
festigtsichunderhältseinegewünschte
Konsistenz.Joghurtgibtessowohlstich-
fest,gerührtalsauchtrinkfähiginunter-
schiedlichenFettgehaltstufen:
FruchtjoghurtwirddurchdenZusatzvon
FrüchtenbeziehungsweiseFruchtzube-
reitungenhergestellt.
Dickmilch und Sauermilchunterschei-
densichvomJoghurtlediglichdurchdie
VerwendungspezifischerBakterien-
stämme.HierliegtdieoptimaleTempe-
raturzumDicklegenzwischen20und
30GradCelsius.
Übersicht
Sahnejoghurt
Joghurtmitnatür-
lichemFettgehalt
Joghurt
fettarmerJoghurt
Magermilchjoghurt
mind.10%Fett
mind.3,5%Fett
3,5%Fett
1,5bis1,8%Fett
max.0,5%Fett
Milch und Milchprodukte 27
KefirentstehtdurchdasZusammenwir-
kenvonMilchsäurebakterienundHefe-
kulturen(Kefirknöllchen).Letzterebilden
ausMilchzuckerKohlensäureundgerin-
geMengenAlkohol(mindestens0,05
Prozent).DieHefegärungsetztsichnach
demAbfüllenfort.EindurchdieKohlen-
säurebildunggewölbterDeckelistdaher
beiKefirnormal.HeutewirdKefirmeist
als„Kefir mild“angeboten.Dazuwerden
spezielleKulturenohneHefeverwen-
det,diebeimMilchzuckerabbauweder
AlkoholnochKohlensäurebilden.
„Kefirmild“istdeswegenauchfürKinder
geeignet.EbensowieJoghurtistermit
Fruchtzubereitungenundinverschieden-
enFettgehaltstufenerhältlich.
Wie entsteht Speisequark und wie
unterscheiden sich die Sorten im
Fettgehalt?
SpeisequarkisteinFrischkäse,derbe-
sondersinDeutschlandsehrbeliebtist
undinzahlreichenVariationenangebo-
tenwird.ZurSpeisequarkherstellung
wirdpasteurisierteMagermilchdurch
ZusatzvonMilchsäurebakterienund
geringerMengevonLab-Enzym„dickge-
legt“.Dabeiverwandelndiezugesetzten
MilchsäurebakterieneinenTeildes
MilchzuckersinMilchsäure.Durchdie
SäuregerinnenEiweißbestandteileund
fallenalsBruchmasseaus.InZentrifu-
genwirddieBruchmassevonderMolke
getrenntundanschließendgerührt,um
eineeinheitlicheKonsistenzzuerhalten.
DasMilchproduktlässtsichpikantund
süßgenießen,wiedasgroßeAngebotan
FruchtquarkundherzhaftemQuarkmit
Kräutern,KnoblauchoderPaprikazeigt.
WirddickgelegteMilchmitunterschied-
lichenFettgehalteninmehrerenSchich-
tenindurchlöcherteFormengeschöpft,
soentstehtSchichtkäse.
Die Menge der zugesetzten Sahne
bestimmt die Speisequarksorte:
Magerquark
Speisequark
Speisequark
Speisequarkmit
Sahne
bis10%Fetti.Tr.
mind.10%Fetti.Tr.
mind.20%Fetti.Tr.
mind.40%Fetti.Tr.
Milch und Milchprodukte 27
Milch und Milchprodukte28
KäsemeisterdenverbleibendenBruch
inFormenundpressenihn.EinSalzbad
entziehtdemKäseanschließendweitere
Molke.GleichzeitigbildetsichdieRinde,
diedenKäsehaltbarermacht.Zum
SchlussfolgtdieReifung.Diesedauert
beiHartkäsemindestensdreiMonate,
beiSchnittkäse,wieEdamer,Gouda
oderTilsiter,isteineReifezeitvonmin-
destensfünfWochenvorgeschrieben.
Was ist Molke und wie
wird sie hergestellt?
MolkeentstehtbeiderKäseherstellung.
NachdemMilchdurchLabund/oder
Milchsäurebakteriendickgelegtwurde,
trenntsichderKäsebruchvonderMol-
ke.BeiderLabgerinnungentstehtSüß-
beziehungsweiseLabmolke,dieeinen
mildenGeschmackaufweist.Beider
SäuregerinnungbildetsichSauermolke,
diesäuerlichschmeckt.Währenddas
Milchfett,bestimmteEiweiße(Kaseine)
undfettlöslicheVitamineindenKäse-
bruchübergehen,bleibeneinGroßteil
derwasserlöslichenVitamineunddie
MolkenproteineinderMolkezurück.
Milch und Milchprodukte28
Wie wird Käse hergestellt?
DieKäseherstellungbeginntmitder
DicklegungderMilch,beiderdieMolke
vonderTrockenmassegetrenntwird.
DieDicklegungerfolgtmitLabund/oder
Milchsäurebakterien.LabisteinEiweiß
spaltendesEnzym,dasursprünglich
ausdemMagenvonKälberngewonnen
wurde,inzwischenabermeistmikrobio-
logischhergestelltwird.Esspaltetdas
Kasein(Haupteiweiß)derMilchund
führtsozurGerinnung.Dabeientsteht
einegallertartigeMasse,diealsBruch
oderDicketebezeichnetwird.Harfen-
ähnlicheSchneidevorrichtungen(„Käse-
harfen“)zerteilendenBruchundsorgen
dafür,dassweitereMolkeaustritt.Bei
SchnittkäsebestehtderBruchausrela-
tivgroßenKörnern,währenddieKörn-
chenbeiHartkäsewieAllgäuerEmmen-
talernuretwazweiMillimetergroßsind.
Grundsätzlichgilt:JekleinerdieBruch-
körner,destofesterwirdspäterder
Käse.UmdenAbflussderMolkeweiter
zuerhöhen,wirdHartkäseanschließend
aufTemperaturenbis55GradCelsius
erwärmt.JenachKäsesortefüllendie
Milch und Milchprodukte 29
DasIdentitätskennzeichengiltEU-weit
undistfürsämtlicheMilchundMilchpro-
duktevorgeschrieben,sollaberauchfür
alleanderenLebensmittelzurPflicht
werden.Essagtaus,dassderentspre-
chendeBetriebnachEU-weitenHygiene-
standardsarbeitetundüberwachtwird.
AnhandderdreistelligenKennzifferkön-
nenLebensmittelüberwachungsbehör-
dendieMolkereioderVerpackungsstelle
identifizieren,diedasProduktzuletzt
bearbeitetundverpackthat,bevoresin
denHandelgekommenist.Diesistbe-
sondersbeiProduktenvonBedeutung,
dieimAuftragvongroßenHandelsketten
produziertwerdenundkeineweiteren
AngabenzumHerstelleraufderVerpa-
ckungtragen.SiehedazuauchdieAnga-
benvomBundesamtfürVerbraucher-
schutzundLebensmittelsicherheit
(http://btl.bvl.bund.de/bfl/Kategorie-
anzeigen.jsp?id=14).
Molkeistnahezufettfreiundweistdaher
einenniedrigenKaloriengehaltauf,
liefertdabeiaberhochwertigesEiweiß
sowieMilchzucker.DieMolkenproteine
zählenbiologischzudenwertvollsten
EiweißenindermenschlichenErnäh-
rung.AusdiesemGrundwirdMolkeauch
häufigalsEiweißquellefürSäuglings-,
Sportler-undDiätnahrungenverwendet.
DurchdennatürlichenGehaltanMilch-
zuckerfördertMolkedieVerdauungund
dieKalziumaufnahmeindenKörper.
Was ist das Identitätskennzeichen?
DassogenannteIdentitätskennzeichen
istaufallenMilchproduktenangegeben.
IneinemOvalsinddabeivierElemente
abgedruckt,zumBeispielDE-NW-000-
EG.AnersterStellestehtdabeidie
KennzeichnungdesLandes(DEfür
Deutschland),anschließenddasKürzel
desBundeslandes,indiesemBeispiel
fürNordrhein-Westfalen(sieheKasten).
EGstehtfürEuropäischeGemeinschaft.
Übersicht Landeskennzeichnung
BB
BE
BW
BY
HE
MV
NI
NW
RP
SH
SL
SN
SZ
TH
Brandenburg
Berlin
Baden-Württemberg
Bayern
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Schleswig-Holstein
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Milch und Milchprodukte30
Ernährung
Sind Rohmilch und daraus hergestellte
Produkte für Kinder geeignet?
BeiKleinkindernistdieImmunabwehr
nochnichtvollständigausgebildet.Sie
solltendeshalbaufRoh-undVorzugs-
milchsowieRohmilchkäseverzichten.
Grundsätzlichgilt:MilchisteinNatur-
produktundnichtsteril.Insbesondere
RohmilchkannunerwünschteMikroor-
ganismenenthalten.Hierzuzählenzum
BeispielEHEC-Bakterien.Diesekönnen
überrohebeziehungsweiseunzurei-
chenderhitzteMilchaufMenschenüber-
tragenwerden.DiemeistenInfektionen
mitEHEC-Bakterienzeigenbeimgesun-
denerwachsenenMenscheneinen
leichtenVerlaufmitDurchfall,Bauch-
schmerzenoderErbrechenundbleiben
deshalbvielfachunerkannt.BeiSäuglin-
genundKindernbiszuzehnJahren,aber
auchbeiälterenoderabwehrgeschwäch-
tenMenschenkönnensiedramatische
undlebensbedrohlicheKrankheitsbilder
nachsichziehen.ZursicherenAbtötung
vonEHEC-Bakteriengenügteineaus-
reichendeErhitzungderMilchfüreine
gewisseZeit(z.B.Pasteurisierung),
sodassvonwärmebehandelterMilch
keineGefahrausgeht.Auchbeinorma-
lemAbkochensterbendieBakterienab
unddievonihnengebildetenGiftstoffe
werdeninaktiviert.
Welche Milchprodukte dürfen
Schwangere nicht verzehren?
SchwangerekönnenalleMilchprodukte
auspasteurisierterMilchunbesorgt
verzehren.LediglichaufVorzugsmilch,
Rohmilchundaufdaraushergestellten
WeichkäsesowieaufdenVerzehrvon
KäserindesolltenSchwangereverzich-
ten.DenndurchdieseLebensmittelkön-
nenListerienaufdenMenschenüber-
tragenwerden.ListeriensindBakterien,
dieinnahezuallenrohenLebensmitteln
vorkommenkönnen.BeimMelkenkön-
nensieauchindieRohmilchgelangen.
DurchmangelndeHygienebeiderLe-
bensmittelverarbeitungistesmöglich,
dasssichdieKeimeweiterausbreiten
undbeiMenschenmiteinerschwachen
ImmunabwehrzueinerErkrankung,der
Milch und Milchprodukte 31
Listeriose,führen.Gesundeerkranken
trotzAufnahmederBakteriennichtoder
bemerkendieErkrankungnicht,dasie
sichdurchgrippeähnlicheSymptome
äußert.BeiSchwangerenführendieLis-
terieninderRegelnichtzugesundheitli-
chenBeschwerden,allerdingskönnen
siedenEmbryoschädigenundeineFrüh-
oderFehlgeburtauslösen.
Was sind probiotische Milchprodukte?
EineintakteDarmfloraistfürdieGe-
sundheitdesMenschenunerlässlich.
SiebildeteinenatürlicheBarrieregegen
Krankheitserreger.DenDickdarm
besiedelnmehrals400verschiedene
Bakterienarten,dieübergesundheits-
fördernde,neutraleaberauchkrankma-
chende(pathogene)Eigenschaften
verfügen.EinausgewogenesVerhältnis
derverschiedenenBakterienspezies
istentscheidend,umgesundzubleiben.
Milchsäurebakterienundsogenannte
Bifidobakteriensindseitlangemfürihre
gesundheitsförderndenEigenschaften
bekannt.SiesindzumBeispielinmilch-
sauervergorenenLebensmittelnwie
Joghurt,DickmilchoderSauerkrautent-
halten.ImmenschlichenMagen-Darm-
TrakttötenjedochdieMagensäureund
späterimDarmdieGallensalzediese
Mikroorganismenab.Probiotische
StämmedieserBakteriensindspeziell
daraufhingezüchtet,dasseinTeilder
BakteriendenAngriffderVerdauungs-
säfteübersteht.Dieüberlebenden
BakterienbesiedelndannfüreinigeTage
denDarm,bevorandereMikroorganis-
menwiederdieÜberhandgewinnen.
Manmussalsoregelmäßigprobiotische
Produkteessen,umdiepositivenEffek-
tezuerreichen.
Sauermilchproduktemitherkömmlichen
Milchsäurebakterienhabenebenfalls
einenpositivenEinflussaufdieDarmflo-
ra,wennsieregelmäßigaufdemSpeise-
planstehen.DieWirkungvonprobioti-
schenBakterienistjedochausgeprägter
undgezielter.
Milch und Milchprodukte32
Wie wirken Milch und Milchprodukte
auf die Zahngesundheit?
MilchundMilchprodukteschützendie
Zähnemehrfach:DurchihrenKalzium-
gehaltfestigensiedenZahnschmelzvon
innen.InderMundhöhlekönnensieau-
ßerdemdieAnhaftungvonBakterienam
ZahnmindernunddenZahnschmelzvon
außenmineralisieren.Außerdemredu-
zierensiedieAktivitätderzahnschädi-
gendenSäuren,diediePlaque-Bakterien
nachdemGenussvonzucker-und
stärkehaltigenLebensmittelnbilden.
DurchdasKauen–vorallembeimVer-
zehrvonKäse–erhöhensichdieSpei-
chelbildungundderSpeichelflussinner-
halbkurzerZeit.Dadurchwerdendieim
MundraumgebildetenSäurenverdünnt
undweggespült.Siekönnennichtmehr
aufdenZahnschmelzeinwirkenundihn
zerstören.DasimKäseenthaltene
EiweißKaseinverbindetsichaußerdem
bereitsimMundmitdenMineralstoffen
KalziumundPhosphorundsorgtsofür
eineEinlagerungdieserMineralstoffein
denZahnschmelz.Dadurchkönnendie
MineraliendesZahnschmelzesgenauso
schnellwiederersetztwerden,wiesie
durchSäureeinwirkungherausgelöst
wurden.InsgesamthabensichKäse-
sortenmiteinemhohemKaseingehalt
beigleichzeitigniedrigemMilchsäure-
gehaltamwirksamstenfürdieZahnge-
sundheiterwiesen.
KuriosesundWissenswertes
Warum läuft Milch beim Kochen über?
MilchistdieeinzigeFlüssigkeit,diebeim
KocheneineHautbildetundüberläuft.
DafürsindbestimmteEiweißstoffein
derMilchverantwortlich.EinTeildieser
ProteinegerinntbeimKochenundver-
klebtzueinerdünnenHaut.Unterdieser
HautstautsichnunderWasserdampf.
EsentstehteinDruck,derletztendlich
dazuführt,dassdieHaut„abhebt“.
InnerhalbkürzesterZeitergießtsichdie
MilchüberdenHerd.WirdMilchbeim
Kochenkräftiggerührt,werdendieklei-
nenLuftbläschenvondengerinnenden
Proteineneingeschlossenundbilden
denMilchschaum:DieMilchbildetkeine
Hautundkochtnurseltenüber.
Milch und Milchprodukte 33
Warum hilft Milch mit Honig beim
Einschlafen?
WarmeMilchmitHonigisteinbeliebtes
HausmittelzumEinschlafen.DieWir-
kungberuhtaufdeminderMilchent-
haltenenEiweißbausteinTryptophanin
Kombinationmitdemhonigeigenen
Zucker.TryptophankannmitHilfevon
ZuckerinsGehirngelangenunddortin
denBotenstoffSerotoninumgewandelt
werden.SerotoninspieltfürdieSchlaf-
steuerungeinewesentlicheRolle.Esist
außerdemVorläuferdesHormonsMela-
tonin,dasebenfallsdenSchlafreguliert.
Wie kommen die Löcher in den Käse?
DiemeistenLabkäsesortenbildenbei
ihrerReifungimInnerenLöcher.Voral-
lemHartkäsewiederAllgäuerEmmenta-
ler,aberauchSchnittkäsewieEdamer,
GoudaoderTilsiterhabenentsprechend
ihrerKäsesortetypischeLöcher.Die
BakterienkulturenbauenMilchzuckerzu
Milchsäureab.DabeiwirdKohlendioxid
frei,dasdurchKäseteigundRindenicht
entweichenkann.Daherbildensichim
KäseteigunterschiedlichgroßeHohlräu-
me,indenensichdasGassammelt–die
LöcherimKäse.DieGrößederLöcher
unddieAusprägungderLochbildungsind
inersterLinievonderArtundMengeder
eingesetztenReifungskulturenundder
KonsistenzdesKäseteigsabhängig.
Milch und Milchprodukte 33
Milch und Milchprodukte34
Was bedeutet „Fett i. Tr.“?
AufjederKäseverpackungistnebender
ProduktbezeichnungauchdieAngabe
„Fett i. Tr.“zufinden.DiesistdieAbkür-
zungfürFettgehalt in der Trocken-
masse.Siegibtan,wievielFettprozen-
tualindemKäseenthaltenist,wenn
manihmdasgesamteWasserentziehen
würde.Damitverglichenistderabsolute
Fettgehaltvielniedrigeralsderinder
Trockenmasse.AllgäuerEmmentaler
beispielsweisemusslautVorschriftzu
mindestens62ProzentausTrocken-
massebestehen.DerFettgehaltvon
45Prozentbeziehtsichalsonichtauf
100Gramm,sondernnuraufdiese
62Prozent.Defactoenthalten100
GrammAllgäuerEmmentalersomit
nur27,9GrammFett.
AlsFaustregelkanndertatsächliche
Fettgehaltermitteltwerden,indemdie
„Fetti.Tr.“-AngabemitfolgendenWerten
multipliziertwird:
•mit0,3beiFrischkäsewieQuark
oderkörnigemFrischkäse
•mit0,5beiWeichkäsewieCamem-
bertoderRomadur
•mit0,6beiSchnittkäsewieGouda
oderTilsiter
•mit0,7beiHartkäsewieAllgäuer
EmmentaleroderBergkäse.
DochwarumverwendetmandieseBe-
zeichnung?WährendderKäsereiftund
lagert,verdunstetlaufendWasser,so-
dasserwährendderReifunganGewicht
verliertundderprozentualeFettanteilzu-
nimmt.DerTrockenmassegehaltbleibt
hingegenkonstant.UmdieFettgehalte
inProzent–diesichaufdasGesamtge-
wichtbeziehen–nichtimmerwiederneu
berechnenzumüssen,bietetsichdie
TrockenmassealsbeständigeBezugs-
größean.
Warum „schließt“ Käse den Magen?
DieSitte,zumkrönendenAbschlussei-
nesMenüsKäsezureichen,istinvielen
Ländernverbreitet.InersterLiniegeht
eshiernatürlichumdenGenuss.Unter-
suchungenzeigenaberauch,dass
ernährungsphysiologischeGründefür
diesenBrauchsprechen.Wissenschaft-
lervermuten,dassderabschließende
VerzehrvonKäsedieEntleerungdes
Magensverzögert.WährenddesRei-
fungsprozesseswirdeinTeildesFettes
imKäsedurchBakterienundEnzymezu
freienFettsäurenabgebaut.Gelangen
diesenachderMagenpassageinden
Dünndarm,stimulierensiedieAusschüt-
tungvonhormonähnlichenStoffender
Darmschleimhaut.EinerdieserStoffe
hemmtdieMagenbewegungund
schließtdenMagenpförtner:DieMagen-
entleerungwirdsoverzögert.Rezepto-
renimMagenregistrieren,dass„der
Bauchvollist“,undleitendieseInforma-
Milch und Milchprodukte 35
tionweiteransGehirn.Dadurchstellt
sicheinSättigungsgefühlein.Auchdie
EiweißbestandteilePhenylalaninund
Tryptophan,dieinKäsereichlichenthal-
tensind,habeninwissenschaftlichen
VersuchenzueinemandauerndenSätti-
gungsempfindengeführt.
Kann man Käserinde essen?
ObAllgäuerBergkäseoderTilsiter–die
RindeschütztKäsevorAustrocknen,
Aromaverlust,unerwünschterSchim-
melbildungundBeschädigung.Sieent-
stehtbeiderReifungdesKäses.Umdie
Rindenbildungzufördern,werdenKäse-
laibeentwedermitSalzeingeriebenoder
ineinSalzbadgetaucht.BeiderRinde
wirdzwischenNaturrindeundkünstli-
cherRindeunterschieden.Natürlich
gereifte,unbehandelteKäserindenund
dieOberflächenvongeschmiertemKäse
wieTilsiteroderLimburgerkannman
ebensoverzehrenwieKäsemitEdel-
schimmel.DieRindentragenmaßgeb-
lichzumjeweiligenAromaderKäse-
sortenbei.VerschiedeneKäsesorten,
zumBeispielEdamer,werdennach
AbschlussderReifungmitParaffinen,
WachsenoderKunststoffenüberzogen.
DieseHüllenschützendenKäsevordem
Austrocknen.Diegeschmacksneutralen
ÜberzügesindallerdingsnichtzumVer-
zehrgeeignet,wasaufderVerpackung
entsprechendvermerktwird.Auchbei
Käse,dermitdemZusatzstoffNatamy-
zin(E232)behandeltwurde,umdas
WachstumvonSchimmelpilzenundHe-
fenzuunterbinden,solltemandieRinde
vordemGenussentfernen.Generellgilt:
Natürlichgereifteundunbehandelte
Käserindenkönnenmeistunbedenklich
verzehrtwerden.LediglichRisikogrup-
penwieSchwangere,Ältere,Kleinkinder
undMenschenmitgeschwächtemIm-
munsystemsolltenwegenderseltenen
MöglichkeiteinerListerien-Kontamina-
tionvonaußendaraufverzichten.
Warum wird Fruchtquark manchmal
bitter?
EinigeFrüchtewieAnanas,Kiwioder
PapayaenthalteneinEiweißspaltendes
Enzym,dasMilchproduktenachkurzer
Zeitbitterwerdenlässt.Deshalbistdie-
sesObstmöglichstblanchiertodererst
direktvordemEssenunterzumischen.
Woran erkenne ich, wie viel Frucht ein
Fruchtjoghurt enthält?
EinBlickaufdasZutatenverzeichnishilft
hierweiter.DortwerdendieZutatenei-
nesLebensmittelsinabsteigenderRei-
Milch und Milchprodukte36
drehendeMilchsäureproduzieren.
LangeZeitgingdieWissenschaftdavon
aus,dassdermenschlicheStoffwechsel
nurdierechtsdrehendeFormbildetund
diesedahergenerellbesservertragen
wird.NeuerenStudienzufolgeentstehen
jedochbeideSäureartennatürlicherwei-
seimStoffwechsel.DerKörperkann
deshalbbeideabbauenundverwerten.
Was ist Karrageen und wozu wird es
verwendet?
BeiKarrageen(oderKarrageenan)han-
deltessichumunverdaulicheKohlen-
hydrate,dieausRotalgengewonnen
werden.Karrageenfindetschonseit
mehrerenhundertJahrenalsGelier-und
VerdickungsmittelVerwendung.InSah-
neoderMilchmischgetränkenverhindert
es,dassdieSahneaufrahmtoderdass
GetränkepulverundMilchsichtrennen.
AufderZutatenlisteerscheintesals
„Karrageen“oderinseinerZusatzstoff-
bezeichnungals„E 407“.Karrageenist
fürkonventionelleundBio-Lebensmittel
miteinerHöchstmengevon20Gramm
proeinemKilogrammverzehrsfertiges
Erzeugniszugelassen.
Lassen sich Milchprodukte einfrieren?
UnproblematischistdasEinfrierenvon
Butter.GeschmackundKonsistenzsind
nachdemlangsamenAuftauennicht
beeinträchtigt.AuchRestevonCrème
fraîcheoderSchmandlassensichsehr
henfolgeihresGewichtsanteilsaufge-
führt.BeieinigenZutatenmüssenauch
dieenthaltenenMengenaufgelistetwer-
den.DazugehörenIngredienzien,diein
derVerkehrsbezeichnunggenanntoder
besondershervorgehobenwerden.Bei
Fruchtjoghurt oder „Joghurt mit Früch-
ten“wirddeshalbderFruchtgehaltpro-
zentualinderZutatenlisteaufgeführt.Er
mussmindestens sechs Prozentbetra-
gen.Handeltessichumeinen„Joghurt
mit Fruchtzubereitung“,sowirdinder
ZutatenlistedermengenmäßigeAnteil
derFruchtzubereitunginsgesamtange-
geben.DiesekannaußerFrüchtenauch
nochZucker,WasserundweitereIn-
haltsstoffeenthalten.DerFruchtgehalt
musshierbeimindestens 3,5 Prozent
liegen.Ein„Joghurt mit Fruchtge-
schmack“musskeinenMindestfrucht-
gehalterfüllen.
Ist rechts- oder linksdrehende Milch-
säure verträglicher?
Milchsäurebakterienwandelnbeider
HerstellungvonSauermilcherzeugnis-
senwieJoghurt,DickmilchundKefirden
inderMilchenthaltenenMilchzuckerin
Milchsäureum.AusMilchzuckerkönnen
unterschiedlicheFormenderMilchsäure
entstehen:
L(+) oder rechtsdrehende und
D(-) oder linksdrehende Milchsäure.
DiemeistenMolkereienverwendenBak-
terienkulturen,diehauptsächlichrechts-
Milch und Milchprodukte 37
guttiefkühlen.ÜbriggebliebeneSahne–
portionsweiseimEiswürfelbehältertief-
gefroren–eignetsichhervorragendzum
VerfeinernvonCremesuppenoderSau-
cen.BeiKäsegilt:Weich-undSchnitt-
käsekönneninverbrauchsgerechten
PortionenetwasechsMonateimTief-
kühlfachaufbewahrtwerden.Hartkäse
ambestengeriebeneinfrieren,weiler
amStückbröckeligwird.AufdieseWeise
lässtersichanschließendsehrgutzum
Überbackenverwenden.BeiBedarfden
KäselangsamimKühlschrankauftauen
lassen.AllerdingskannesbeimTiefküh-
lenzueinemleichtenAromaverlustkom-
men.DeshalbKäsewennmöglichfrisch
verwenden.FürFondueisteingefrorener
Käseungeeignet.
Wie gehe ich mit verschimmelten
Milchprodukten um?
SchimmelistnichtgleichSchimmel.
ManunterscheidetzwischenEdelschim-
melundWildschimmel.DerEdelschim-
melaufCamembertoderBlauschimmel-
käseträgtzumGeschmackbeiundist
völligunschädlich.DerwildeSchimmel
kannhingegenderGesundheitschaden.
SchimmelpilzekönnengiftigeStoffwech-
selproduktebilden,sogenannteMyko-
toxine,diestarkkrebserregendsind.
DieGiftstoffesindhitzestabil,sodass
sieauchdurchKochennichtzerstört
werden.DadieschädlichenSubstanzen
sichinLebensmittelnschnellverbreiten
undnichtsichtbarsind,gehörenver-
schimmelteMilchproduktewieKäse,
Butter,QuarkundJoghurtgrundsätzlich
indenAbfall.LediglichbeiHartkäsewie
AllgäuerEmmentalerreichtes,den
Schimmelgroßzügigherauszuschnei-
den.Schnittkäse,zumBeispielButter-
käse,oderWeichkäsewieCamembert
mitartfremdemSchimmelbefallgehören
ebenfallskomplettindenMülleimer.
Ist Biomilch gesünder?
EinigeStudiengebenHinweisedarauf,
dasssichdieZusammensetzungder
FettsäurenbeiBiomilchund-fleischvon
derZusammensetzungkonventionell
erzeugterProdukteunterscheidet.
SoenthältBiomilchmehrkonjugierte
Linolsäure(CLA)alsMilchkonventionell
gehaltenerKühe.DieserFettsäure
werdenverschiedenepositiveEffekte
aufdieGesundheitzugeschrieben.
DochauchkonventionellgehalteneKühe
bildenbeiWeidehaltungCLA,dennein
hoherAnteilvonfrischemGrasimFutter
fördertdieCLA-Bildung.DieFütterung
wirktsichzudemaufdenGehaltanOme-
ga-3-Fettsäurenaus.SoliefernBiomilch
unddieMilchvonKühen,dieaufder
Weidegehaltenwerden,deutlichmehr
Omega-3-Fettsäuren.Diemehrfach
ungesättigtenOmega-3-Fettsäuren
könnenvomKörpernichtselbergebildet
werdenundmüssendeshalbregelmäßig
mitderNahrungaufgenommenwerden.
Milch und Milchprodukte38
Häufige Irrtümer zum Thema Milchverzehr
1. Irrtum: Erwachsene vertragen
keine Milch.
DasKalbbesitzteinVerdauungsenzym,
dassogenannteLabenzym,dasspeziell
aufdenAbbauvonMilchausgerichtet
ist.BeimmenschlichenSäuglinggibtes
einähnlichesEnzym,dasGastricin.Die
AktivitätdiesesEnzymsnimmtimersten
LebensjahrstarkabundfehltbeimKind
undErwachsenenganz.Deswegen,so
wirdgelegentlichangeführt,seiMilchfür
erwachseneMenschennichtgeeignet
undkönnenichtverdautwerden.Unver-
dauteBestandteilederMilchverkleben
angeblichdenOrganismusunderschwe-
rendadurchdieNährstoffaufnahme.
Tatsächlichistesallerdingsso,dass
demErwachsenen–andersalsdem
Säugling–eineVielzahlvonEnzymenzur
EiweißverdauungzurVerfügungstehen.
ZudemhatihrMageneinstärkersaures
MilieualsdereinesSäuglings.Beim
Erwachsenenbewirktdaherbereitsdie
MagensäureeinGerinnenderMilchei-
weiße.DieweitereVerdauungerfolgt
durchdieeiweißspaltendenEnzymeaus
Magen,BauchspeicheldrüseundDarm-
schleimhaut.DurchdasZusammenspiel
derverschiedenenEnzymewirdMilch-
eiweißeffizientabgebautundfastvoll-
ständigvomKörperaufgenommen.
EszähltdamitzudenEiweißenmitder
höchstenVerdaulichkeit(siehehierzu
auchSeiteZwölf).
EinweiteresArgumentist,dassden
meistenerwachsenenMenschen
Laktase,dasEnzymzurSpaltungdes
Milchzuckers,fehlt.Weltweitbetrachtet
habentatsächlich90ProzentderBevöl-
kerungeineverringerteLaktaseaktivität.
HauptsächlichbeiAfrikanernundAsia-
ten,dieMilchtraditionellnichtals
Lebensmittelnutzen,hatsichdieAkti-
vitätdiesesEnzymszurückgebildet.Die
MehrzahlderEuropäerkannhingegen
Milchzuckerverdauen.InSchwedenbei-
spielsweisehabennuretwadreiProzent
derBevölkerungeineLaktoseintoleranz,
inDeutschlandsindeszirka15Prozent.
Milch und Milchprodukte 39
2. Irrtum: Milch verursacht Blähungen.
BlähungenwerdenvondenBetroffenen
oftalssehrunangenehmempfunden.
FürihrAuftretengibtesvieleverschie-
deneUrsachen–unteranderemkönnen
auchbestimmteNahrungsmittelBlähun-
genhervorrufen.DerVerzehrvonMilch
führtbeimGesundenallerdingsnicht
zuBlähungen.Tretensiewiederholt
nachdemVerzehrvonMilchprodukten
auf,solltedieszumAnlassgenommen
werden,derUrsacheaufdenGrundzu
gehen.
MilchundMilchproduktewerdenvom
KörpermitHilfeeineskörpereigenen
Enzyms,derLaktase,abgebaut.Dieses
EnzymspaltetMilchzucker(Laktose),
der in der Milch und in Milchprodukten
enthaltenist.FehltdasEnzymbezie-
hungsweisebestehteinegeringeEnzym-
aktivität,sogelangtderMilchzucker
unverdautodernurteilweiseverdautin
denDickdarm.DortwirdervonBakteri-
enzugasförmigenSpaltproduktenab-
gebaut,diezuBlähungenführen.Diese
Milchzuckerunverträglichkeit(Laktose-
intoleranz)kannangeborenseinund
führtbeiSäuglingenzuProblemen,wenn
siemitMilchernährtwerden.Erwach-
senekönneneineLaktoseintoleranz
auchimLaufeihresLebensentwickeln.
BeientzündlichenDarmerkrankungen,
wieMorbusCrohn,kannderAbbaudes
MilchzuckersebenfallsProblemeberei-
ten.DaszumAufspaltennotwendige
EnzymwirdinderSchleimhautdesDünn-
darmsgebildet.LiegteineEntzündung
derDarmschleimhautvor,dannisteine
zugeringeMengedesEnzymsvorhan-
den.ObeinLaktasemangelvorliegt,
kannderArztmitHilfeeinesspeziellen
AtemtestsodermitHilfedesLaktose-
toleranztestesfeststellen.
3. Irrtum: Wer unter Milchzuckerunver-
träglichkeit leidet, muss völlig auf
Milch und Milchprodukte verzichten.
DieMilchzuckerunverträglichkeitoder
Laktoseintoleranzberuhtaufeinerver-
ringertenoderfehlendenAktivitätdes
EnzymsLaktase,dasbeiderVerdauung
imDünndarmdenMilchzucker(Laktose)
inseineEinzelbestandteileaufspaltet.
ReichtdieLaktaseproduktionnichtaus,
gelangtunverdauterMilchzuckerinden
Dickdarm.DortwirdervondenDarm-
bakterienalsNährstoffverarbeitet.
DabeientstehenGärungsproduktewie
Kohlendioxid,Wasserstoffundkurzket-
tigeFettsäuren,diezuSymptomenwie
Durchfall,Blähungen,kollikartigen
BauchschmerzenbishinzuErbrechen
führenkönnen.EinvölligesFehlendes
Enzymsistsehrselten.Beidenmeisten
MenschenisteineRestaktivitätvor-
handen,sodassdieBetroffenenjenach
SchweregradderErkrankungbestimmte
MengenanLaktosevertragen.
Milch und Milchprodukte40
• LaktosehaltigeLebensmittelwerden
besservertragen,wennsiegemein-
sammitanderenSpeisenimRah-
meneinerMahlzeiteingenommen
werden.
• DiegleichzeitigeAufnahmevonfett-
haltigenLebensmittelnverbessert
ebenfallsdieVerträglichkeit(z.B.
fettreicheMilchprodukte).
• KalteSpeisensindbesserverträg-
lichalswarme.
• EineguteAlternativebietetauch
diemittlerweilegroßeAuswahlan
laktosefreierMilchunddaraus
hergestelltenMilchprodukten,die
imHandelerhältlichsindunddie
genausovielewertvolleInhalts-
stoffeenthaltenwieherkömmliche
Produkte.
Grundsätzlichgilt:
• HatderArzteineLaktoseintoleranz
diagnostiziert,mussdieErnährung
andieindividuelleLaktoseverträg-
lichkeitangepasstwerden.Eintota-
lerVerzichtaufMilchprodukteistin
denmeistenFällennichtnötig.
• GesäuerteundfermentierteMilch-
produkte(Joghurt,reiferKäse,
Quark,Buttermilch)werdenmeist
gutvertragen,dadieLaktosebereits
abgebautwurdebeziehungsweise
LaktaseausMilchsäurebakterien
freigesetztwird.
• VielePatientenmitLaktoseintole-
ranzkönnendieVerträglichkeitvon
Laktoselangsamsteigern.Durch
regelmäßigen,wennauchgeringen
VerzehrvonlaktosehaltigenNah-
rungsmitteln,entwickelnsichmehr
Darmbakterien,diemitihrerbakteri-
ellenLaktasedieVerträglichkeitvon
LaktosebeimMenschenerhöhen.
• DieAnpassungderLaktoseaufnah-
meandieindividuelleToleranzsollte
unterprofessionellerAnleitungge-
schehen,umDefiziteinderNähr-
stoffversorgung(v.a.Kalzium)zu
vermeiden.
Milch und Milchprodukte 41
ten,bildensichmeistensbiszumsechs-
tenLebensjahrzurück.Jugendlicheund
Erwachsenereagierendagegenhäufiger
aufpollenassoziierteLebensmittelwie
Obst,GemüseoderNüsse.Nureinbis
dreiProzentderErwachsenenleidenun-
tereinerMilcheiweißallergie.
DadieSymptomevonAllergieundNah-
rungsmittelunverträglichkeitoftsehr
ähnlichseinkönnen,sollteunbedingt
einFacharztdieDiagnosestellen.Bei
VorliegeneinerMilcheiweißallergie
mussdanngeprüftwerden,aufwelche
EiweißartderMilch–KaseineoderMol-
kenproteine–derKörperallergisch
reagiert.DanachrichtetsichdieEmpfeh-
lung,obundwelcheMilchproduktewei-
terhinverzehrtwerdenkönnen.Denndie
allergeneWirkungderMolkenproteine
sinktbeispielsweise,wennsieerhitzt
unddadurchinihrerStrukturverändert
werden.BeimKaseinhingegenbleibtdie
allergeneWirksamkeitauchnachdem
Erhitzenerhalten.
5. Irrtum: Milch führt zur Verkalkung
der Gefäße.
MitArterien-„Verkalkung“hatKalzium
höchstensdenNamenKalkgemeinsam.
TatsächlichhandeltessichbeiderArte-
rien-„Verkalkung“–wissenschaftlich
korrektistdieBezeichnungArterioskle-
rose–umeinvielschichtigesKrankheits-
geschehen,beidemeszuSchädigungen
4. Irrtum: Die Milcheiweißallergie ist
die häufigste Allergie. Betroffene müs-
sen ein Leben lang Milch und Milch-
produkte meiden.
„Allergie“nenntmaninderMedizineine
übersteigerteAbwehrreaktiondesKör-
persaufeinebestimmteSubstanz(Aller-
gen).DieUrsachenkönnenebenso
vielfältigseinwiedieSymptome.Hinzu
kommt,dassbestimmteAllergienbei
Kindernhäufigervorkommen,andere
wiederumbeiErwachsenen.Säuglinge
leidenzumBeispieloftmalsuntereiner
Nahrungsmittelallergie.Siebilden
AntikörpergegenKuhmilch-undHühner-
eiweiß.DiesäußertsichdanninSymp-
tomenwieNeurodermitisoderBe-
schwerdendesMagen-Darm-Traktes.
ImKleinkind-undSchulkindalterwerden
dannallergischeReaktionenhäufiger
durchInnenraumallergenewieKatzen-
haareoderHausstaubmilbenausgelöst.
BeiJugendlichenkommtesgehäuft
zurPollensensibilisierung,diesichzum
BeispielalsHeuschnupfenäußert.
Insgesamtleidenetwa16Prozentder
BundesbürgeruntereinerPollenallergie,
15bis20ProzentunterKontaktallergien
undfünfbissiebenProzentuntereiner
Nahrungsmittelallergie.
ImSäuglingsalterstehenGrundnah-
rungsmittelwieMilch,Hühnereioder
WeizenimVordergrund.Nahrungsmittel-
allergien,dieimSäuglingsalterauftre-
Milch und Milchprodukte42
derBlutgefäßekommt.IndiesemFall
könnenverschiedeneSubstanzenaus
demBlutEntzündungsprozesse,Verhär-
tungenundVerdickungenderinneren
ArterienwandunddadurcheinenVer-
schlussderBlutgefäßebegünstigen.
JenachbetroffenemBlutgefäßsind
HerzinfarktoderSchlaganfalldieFolge.
AuchfürdieBehauptung,dassdurch
dasHomogenisierendieFettpartikelder
Milchsozerkleinertwürden,dasssie
direktindenKörperaufgenommenwer-
denunddortzumEntstehenvonArterio-
sklerosebeitragen,gibteskeinerlei
wissenschaftlicheBelege.DieFetttröpf-
chensindauchnachdemHomogenisie-
renweitgrößeralsdiePartikel,dieaus
demDarminsKörperinnereaufgenom-
menwerden.
6. Irrtum: Milch und Milchmischge-
tränke verursachen Karies.
MilchenthältnatürlichenMilchzucker.
ImVergleichmitanderenKohlenhydra-
tenhatLaktosejedochnureineniedrige
Kariogenität,dadiePlaque-Bakterien
denMilchzuckernuringeringeremUm-
fangalsEnergiequellenutzenkönnen.
DerzugesetzteZuckerinMilchmischge-
tränken(meistzwischendreiundsieben
Prozent)haftetdurchdieKonsistenzder
ProduktenichtlangeandenZähnenund
wirktsokaumkariogen.Zudemschüt-
zenMilchundMilchproduktedieZähne
mehrfach:DurchihrenKalziumgehalt
festigensiedenZahnschmelzvoninnen.
InderMundhöhlekönnensieaußerdem
dieAnhaftungvonBakterienamZahn
mindernunddenZahnschmelzminerali-
sieren.Außerdemreduzierensiedie
AktivitätdervonPlaque-Bakteriengebil-
detenSäuren.Nichtzuletztregensie
denSpeichelflussanundtragensodazu
bei,dassKohlenhydrateschnelleraus
derMundhöhleentferntunddiePlaque-
Säurenneutralisiertwerden(sieheauch
Seite32„WiewirkenMilchundMilch-
produkteaufdieZahngesundheit?“).
7. Irrtum: Zwischen Milchaufnahme
und Osteoporose gibt es keinen
Zusammenhang.
DaMilchundMilchproduktedenwichti-
genMineralstoffKalziumenthalten,
spielensiebeiErwachseneneinewich-
tigeRollefürdieKnochengesundheit.
Osteoporosewirdjedochnichtnurdurch
Kalziummangelhervorgerufen.Fürdie
EntstehungdieserKrankheitsindviele
Faktorenmitbestimmend.Erblicheund
Milch und Milchprodukte42
Milch und Milchprodukte 43
hormonelleEinflüsse,dieAufnahmebe-
ziehungsweiseBildungvonVitaminD,
körperlicheBelastungundLebensalter
spielennebenderKalziumaufnahme
einewichtigeRolle.Invielendieser
PunkteunterscheidensichEuropäerund
NordamerikanervondenBewohnern
AsiensundAfrikas.Deshalbtrittdort
selbstbeigeringemMilchkonsumOsteo-
poroseselteneraufalsinEuropaund
Nordamerika.Beispielsweisesindin
vielenTeilenAfrikasundAsiensauch
ältereMenscheneinerwesentlichhöhe-
renkörperlichenBelastungausgesetzt.
Hinzukommt,dassdiesemeistimFrei-
en,alsoinderSonne,erfolgt.Sonnen-
lichtwirktsichpositivaufdieVitamin-D-
BildunginderHautunddieKalziumaus-
nutzungaus.InJapanoderHongkong
steigendieOsteoporoseerkrankungen
indenletztenJahrenstarkan,wasunter
anderemaufdiefortschreitendeAuto-
matisierungunddiedamitverbundene
geringerekörperlicheBelastungbei
Sonneneinstrahlungzurückzuführenist.
8. Irrtum: Milch verschleimt den Körper
und die Atemwege.
DieVorstellung,dassMilchverzehrzu
einerstarkenSchleimbildungimKörper
führtunddeshalbbeiAtemwegsinfektio-
nenkeineMilchgetrunkenwerdensoll-
te,istweitverbreitet.DasKohlenhydrat
derMilchistderMilchzucker(Laktose),
derauseinemTeilTraubenzucker(Gluko-
se)undauseinemTeilSchleimzucker
(Galaktose)zusammengesetztist.Der
NameSchleimzuckerweistdaraufhin,
dassdieserinFormderGalakturonsäu-
renimNasen-undRachenschleiment-
haltenist.VielleichtrührtdaherdieVor-
stellung,dassMilchverschleimt.Inder
RegelistdieSchleimbildungjedocheine
Reaktionaufvorhandeneentzündliche
Prozesse,diebesondersimKindesalter
häufigvorkommen.Wissenschaftliche
Studienhabengezeigt,dassesweder
beiGesundennochbeimitSchnupfen-
vireninfiziertenPersonenzueinererhöh-
tenSchleimbildungnachMilchgenuss
kam.
9. Irrtum: Milchverzehr fördert die
Entstehung von Nierensteinen.
Nierensteinebestehenzumeistausver-
schiedenenKalziumverbindungen.
DarauswurdehäufigderSchlussgezo-
gen,einevermehrteKalziumzufuhr,zum
BeispieldurchMilchundMilchprodukte,
begünstigedieEntstehungvonNieren-
steinen.StudienkonntendieseAnnah-
mebishernichtbestätigen.
Entscheidendist,dassdieinsgesamt
aufgenommeneFlüssigkeitsmenge
ausreichendist.Darüberhinauskann
KalziuminderNahrungeineAufnahme
vonOxalsäureverhindern,indemesmit
derOxalsäureeinenunlöslichenKom-
plex,dasKalziumoxalat,bildet.Dieser
KomplexwirdnichtindenKörperauf-
Milch und Milchprodukte44
11. Irrtum: H-Milch enthält keine
Nährstoffe mehr.
DerNährstoffgehaltderMilchverändert
sichdurchdieverschiedenenErhitzungs-
verfahrenkaum.SobleibtdieKonzentra-
tionderHauptnährstoffeEiweißundFett
sowiederMineralstoffewieKalzium
nahezugleich(sieheauchTabelle„Vita-
minverlustebeiverschiedenenErhit-
zungsverfahren“aufSeite21).
genommen,woerzueinerNierenstein-
bildungführenkönnte,sonderndirekt
wiederüberdenDarmausgeschieden.
Nierensteinpatientensolltendaherwie
Gesundetäglich1.000mgKalziumauf-
nehmen.Erstwenndauerhaftmehrals
1.200mgKalziummitNahrungsmitteln
oderSupplementeneingenommen
werden,steigtdieKalziumausscheidung
überdenHarnundparalleldazudas
Risiko,Nierensteinezuentwickeln.
10. Irrtum: Milch macht dick.
MilchundMilchproduktetragendurch-
schnittlichmit16Prozentzurtäglichen
Fettaufnahmebei.Dabeiverfügensie
übereinehoheNährstoffdichte.Das
bedeutet:SieliefernwichtigeVitamine
undMineralstoffe.
MilchundMilchproduktesolltenauf-
grundderhohenNährstoffdichteauch
beiGewichtsproblemennichtaufdem
Speiseplanfehlen.AlsNährstoffdichte
wirddasVerhältnisvonEnergieunddem
NährstoffgehalteinesLebensmittels
bezeichnet.JehöherdieNährstoffdich-
te,destogünstigerdasVerhältnisund
größerdergesundheitlicheWerteines
Produkts.WennaufdenFettgehaltder
Nahrunggeachtetwerdenmuss,stellen
fettarmeProdukteeineguteAlternative
dar.CrèmefraîchezumBeispielkann
durchJoghurtundSahnedurchMilch
ersetztwerden.
Milch und Milchprodukte 45Milch und Milchprodukte 45
Milch und Milchprodukte46
* Zeichenerklärung:
kcal = Kilokalorie (1 kcal = 4,2 kJ)
kJ = Kilojoule
mg = Milligramm (1 mg = 0,001 g)
μg = Mikrogramm (1 μg = 0,000001 g)
Quelle:
Heseker, B., Heseker, H.: Nährstoffe in Lebensmitteln – Die große Energie- und Nährwert-
tabelle, 3. Auflage, 2007, Umschau Zeitschriftenverlag, Sulzbach im Taunus
Impressum
Herausgeber:
CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH
Koblenzer Straße 148 • 53177 Bonn
[email protected] • www.cma.de
Gemeinschaft der Milchwirtschaftlichen Landesvereinigungen e. V.
Jägerstraße 51 • 10117 Berlin
[email protected] • www.milchwirtschaft.com
Autorin dieser Ausgabe:
Dipl. oec. troph. Birgitta Tummel
Bes
tell-
Nr.
9093
_08