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2. Auf Handel, Industrie und L~ndwirtsehaft beziigliche. 399 Zur quantitativen Bestimmung yon Dimeren in Sevanit benutzt E. A. P~RE- OUD1 die sogenannte Lampenmethode, welche bei der Chlorbestimmung in orga- nischen Substanzen verwendet wird. Die besten Ergebnisse werden erzielt beim Verbrennen yon Benzin-LSsungen. -- Man fibergiel~t 5---10 g der zu unter- suchenden Probe mit 50 ml Benzin und destilliert mit Wasserdampf den Benzin- extrakt ab. Das erhaltene I)estillat wird yon Wasser getrennt und getroeknet. 10 ml Extrakt werden in der Lampe mit einer niehtruBenden Flamme verbrannt. Naeh vollstandiger Verbrennung wird in die Lampe noch 2 ml reines Benzin ge- geben und dasselbe verbrannt. Die Verbrennungsprodukte durehlaufen 2 mit je 20 ml Wasser gefiillte Absorptionsgef/~Be. In der Absorptionsl5sung werden die Chlor- ]onen entweder mal~analytisch nach VOLHXa~ (dureh Titration mit 0,02 n AgNOa und 0,02 n NH,SCN-LTsung) oder bei einem Dimerengehalt kleiner als 0,02% naeh Zusatz yon 1 ml l%iger Salpeters/~ure und 1 ml 10~ SilbernitratlSsung nephelometriseh bestimmt. A. TROFI•OW. Farbreaktionen mit D-Dimethylaminobenzaldehyd zum Nachweis der Rieeh- stoffe und ~itherisehen 01e sowie yon Phytochromogenen teilt ARNo Mi)LLER2 in einer iibersichtliehen Zusammenfassung mit~ wobei sich der Verfasser besonders auf seine zahlreiehen friiheren Arbeiten (aus den Jahren 1938--1944) auf diesem Gebiet bezieht. Die Reaktion *nit p-Dimethylaminobenzaldehyd wurde zuerst von PAUL EHRLIC~ 3 zum Naehweis yon Urobilinogen im Ham angewendet, die Re- aktion wurde sparer yon A. Mi3LLER fiir die oben genannten Zwecke modifiziert, wobei an Stelle der salzsauren L5sung des Reagenses eine Eisessig-phosphorsaure LSsung empfohlen wurde. Das modifizierte ,,EHRLIc~-Mi)LLEmReagens" (,,EM- Reagens") hat folgende Zusammensetzung: L5sung A ~ 5% p-Dimethylaminobenzal- dehyd in Eisessig, LSsung B = 101 Phosphors~ure (D 1,76) in Eisessig. -- Prii- fung: Man 15st 0,1--0,3 g der zu untersuchenden Substanz in 5 mlEisessig, fiigt je 1 ml der L5sungen A und B zu und beobachtet unter Beriicksiehtigung der Eigenfarbe des Untersuehungsobjektes die sieh bildenden Farben nach 15rain, nach 60 rain wie auch nach 24 Std. In besonderen F/~llen, so gegeniiber verschiedenen aliphatisehen Terpenverbindungen oder Isopren, kommt eine verst~rkte ,,EM-Reaktion" zur An- wendung, zu der man start 1 ml der 101 igen H3PO 40,5 ml H3PO 4 (D 1,75) nimmt. Angezeigt sind dann Perallelversuche mit HaPO 4 allein, da sich einzelne ~therische 01e sehon mit dieser verf~rben. Es ist zweekm/~Big, die bei der ,,EM-Reaktion" entste- henden Farben mit einem Handspektroskop zu messen und die Absorptionsbanden zu vergleiehen. -- Zwei Tabellen geben einen Einblick in die EM-Farbreaktionen yon Anthranils/~ure-, Chinolin-, Pyrrolderivaten usw. bzw. yon Jononen. -- Vereinzelt, so bei Geraniol und Nerol, beeinfiuBt die Temperatur die Reaktion. Im Citronellol und im Hydroxycitronellal kSnnen mit dem ,,EM-Reagens" Verunreinigungen naehge- wiesen werden, die Linaloole erfahren infolge kaum entfernbarer Verunreinigungen verschiedene Verfi~rbungen. Tauseht man HaPO 4 gegen (COOH)2 aus, so li~Bt sich Methylanthranilat neben Indol nachweisen. Ktinstliche'Nitromoschussorten reagieren in alkalischer LSsung, ,,Nitromoschus (Keton)" kann mit dem ,,EM-l%eagens" auch quantitativ bestimmt werden. Die spektroskopische Untersuchung der bei der Behandlung zahlreicher /itheriseher 0]e auftretenden Farben zeigt 2 hervor- steehende Gruppen; in der einen, die sich in den ~therischen 01en h~ufig findet, liegt das Absorptionsband im Gebiet yon 480 bis 530 m#, in der anderen /~hnlieh den sichtbaren Absorptionsbanden der echten Azulene, bei 530--700 m#. Das 1 Zavodskaja Laborat. (Betriebslab.) 16, 153 (1950) [l%ussiseh]. z Chemiker-Ztg. 1951, 673. a Med. Woehe (1901) Nr. 15; siehe auch NEUBAUER, Sitzungsber. Ges. Morph. Physiol., Mtinehen (1903), Heft 2; Zbl. inn. Med. 26, 833 (1905) u. a.

Farbreaktionen mit p-Dimethylaminobenzaldehyd zum Nachweis der Riechstoffe und ätherischen Öle sowie von Phytochromogenen

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Page 1: Farbreaktionen mit p-Dimethylaminobenzaldehyd zum Nachweis der Riechstoffe und ätherischen Öle sowie von Phytochromogenen

2. Auf Handel, Industrie und L~ndwirtsehaft beziigliche. 399

Zur quantitativen Bestimmung yon Dimeren in Sevanit benutzt E. A. P~RE- OUD 1 die sogenannte Lampenmethode, welche bei der Chlorbestimmung in orga- nischen Substanzen verwendet wird. Die besten Ergebnisse werden erzielt beim Verbrennen yon Benzin-LSsungen. - - Man fibergiel~t 5---10 g der zu unter- suchenden Probe mit 50 ml Benzin und destilliert mit Wasserdampf den Benzin- extrakt ab. Das erhaltene I)estillat wird yon Wasser getrennt und getroeknet. 10 ml Extrakt werden in der Lampe mit einer niehtruBenden Flamme verbrannt. Naeh vollstandiger Verbrennung wird in die Lampe noch 2 ml reines Benzin ge- geben und dasselbe verbrannt. Die Verbrennungsprodukte durehlaufen 2 mit je 20 ml Wasser gefiillte Absorptionsgef/~Be. In der Absorptionsl5sung werden die Chlor- ]onen entweder mal~analytisch nach VOLHXa~ (dureh Titration mit 0,02 n AgNOa und 0,02 n NH,SCN-LTsung) oder bei einem Dimerengehalt kleiner als 0,02% naeh Zusatz yon 1 ml l%ige r Salpeters/~ure und 1 ml 10~ SilbernitratlSsung nephelometriseh bestimmt. A. TROFI•OW.

Farbreaktionen mit D-Dimethylaminobenzaldehyd zum Nachweis der Rieeh- stoffe und ~itherisehen 01e sowie yon Phytochromogenen tei l t ARNo Mi)LLER 2 in einer iibersichtliehen Zusammenfassung mit~ wobei sich der Verfasser besonders auf seine zahlreiehen friiheren Arbeiten (aus den Jahren 1938--1944) auf diesem Gebiet bezieht. Die Reaktion *nit p-Dimethylaminobenzaldehyd wurde zuerst von PAUL EHRLIC~ 3 zum Naehweis yon Urobilinogen im H a m angewendet, die Re- aktion wurde sparer yon A. Mi3LLER fiir die oben genannten Zwecke modifiziert, wobei an Stelle der salzsauren L5sung des Reagenses eine Eisessig-phosphorsaure LSsung empfohlen wurde. Das modifizierte ,,EHRLIc~-Mi)LLEmReagens" (,,EM- Reagens") hat folgende Zusammensetzung: L5sung A ~ 5% p-Dimethylaminobenzal- dehyd in Eisessig, LSsung B = 1 0 1 Phosphors~ure (D 1,76) in Eisessig. - - Prii- fung: Man 15st 0,1--0,3 g der zu untersuchenden Substanz in 5 mlEisessig, fiigt je 1 ml der L5sungen A und B zu und beobachtet unter Beriicksiehtigung der Eigenfarbe des Untersuehungsobjektes die sieh bildenden Farben nach 15rain, nach 60 rain wie auch nach 24 Std. In besonderen F/~llen, so gegeniiber verschiedenen aliphatisehen Terpenverbindungen oder Isopren, kommt eine verst~rkte ,,EM-Reaktion" zur An- wendung, zu der man start 1 ml der 1 0 1 igen H3PO 40,5 ml H3PO 4 (D 1,75) nimmt. Angezeigt sind dann Perallelversuche mit HaPO 4 allein, da sich einzelne ~therische 01e sehon mit dieser verf~rben. Es ist zweekm/~Big, die bei der , ,EM-Reaktion" entste- henden Farben mit einem Handspektroskop zu messen und die Absorptionsbanden zu vergleiehen. - - Zwei Tabellen geben einen Einblick in die EM-Farbreaktionen yon Anthranils/~ure-, Chinolin-, Pyrrolderivaten usw. bzw. yon Jononen. - - Vereinzelt, so bei Geraniol und Nerol, beeinfiuBt die Temperatur die Reaktion. Im Citronellol und im Hydroxycitronellal kSnnen mit dem ,,EM-Reagens" Verunreinigungen naehge- wiesen werden, die Linaloole erfahren infolge kaum entfernbarer Verunreinigungen verschiedene Verfi~rbungen. Tauseht man HaPO 4 gegen (COOH)2 aus, so li~Bt sich Methylanthranilat neben Indol nachweisen. Ktinstliche'Nitromoschussorten reagieren in alkalischer LSsung, ,,Nitromoschus (Keton)" kann mit dem ,,EM-l%eagens" auch quanti tat iv bestimmt werden. Die spektroskopische Untersuchung der bei der Behandlung zahlreicher /itheriseher 0]e auftretenden Farben zeigt 2 hervor- steehende Gruppen; in der einen, die sich in den ~therischen 01en h~ufig findet, liegt das Absorptionsband im Gebiet yon 480 bis 530 m#, in der anderen /~hnlieh den sichtbaren Absorptionsbanden der echten Azulene, bei 530--700 m#. Das

1 Zavodskaja Laborat. (Betriebslab.) 16, 153 (1950) [l%ussiseh]. z Chemiker-Ztg. 1951, 673. a Med. Woehe (1901) Nr. 15; siehe auch NEUBAUER, Sitzungsber. Ges. Morph.

Physiol., Mtinehen (1903), Heft 2; Zbl. inn. Med. 26, 833 (1905) u. a.

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400 Berieht: Spez. anal. Methoden, 4. Auf Physiologie u. Pathologie bezfigliehe.

verst/~rkte ,,EM-Reagens" bewirkt bei Isopren, aus dem sich unter Einwirkung yon H2SO4-Eisessig TerpenkSrper bilden lassen, typisehe terpenochrome Farbreak- tionen. Gut nachweisbar sind Chromogene der Pflanzenfarbstoffe, wiehtige yore Typus des Catechins wurden dabei ermittelt. A. HEI~RMAI~S.

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z i i g l i c h e ~ e t h o d e n .

Zur Bestimmung kleiner Mengen yon Silieaten und Phosphaten nebeneinander in biologischen Objekten benutzen V. A. PJ~XOV und E. G. MARZOLIS 1 das eolo- rimetrische Molybd~nblauverfahren. In einem Tell der LSsung bestimmt man in Gegenwart yon Weins/~ure die Menge SiO 2 allein, im anderen Teil ohne Zugabe yon Weins/iure die Summe yon SiO~ + P~O 5. Man veraseht yon Si02-reichen Proben 0,05--0,1 g, yon Si02-armen Proben 0,5--1,0 g der getrockneten und feinzerkleiner- ten Substanz im Muffelofen und sehmelzt die Asche mit 0,5 g Natriumkalium- earbonat 20--30 rain lang. Die Schmelze wird mit hei[3em Wasser ausgelaugt, die LSsung filtriert und der Riickstand mit heiBem Wasser gewasehen. Das Filtrat wird mit 4 ml konz. Essigs~iure anges~uert und naeh AufhSren der CO~-Entwicklung mit 4 ml 10~oiger AmmoniummolybdatlSsung versetzt. Man verdtinnt auf 4 0 - 6 0 ml und teilt die LSsung in zwei gleichgrolle Teile. Zu einem Tell gibt man 5 m110~ Weins~nrelSsung und 2 ml HydrochinollsulfitlSsung, erw/~rmt 10 rain auf siedendem Wasserbad, ktihlt ab, verdtinnt mit Wasser auf 100 m�94 und photocolorimetriert. Der andere Tefl der LSsung wird genau so behandelt, jedoeh unterbleibt die Zugabe yon Weins/~nre. Die Bestimmung wird durch Eisen- und Aluminiumoxyde nicht gestSrt.

A. TROFIMO~.

Eine Mikro~odbestimmung in biologisehem Material in Anlehnung an die Vorschrift yon T~I. I~EIPERT 2 geben M. K. ZACKERL und W. STOCKL 3. Die wesent- lichsten Unterschiede bestehen in einer Vereinfaehung der Apparatur, der Absorp- tion des Jods und seiner Weiterbehandlung bis zur endgfiltigen Bestimmung. Die Oxydation erfolgt wie bei L~I~RT mit Chroms~ure-Schwefelsaure in Gegenwart yon Cer(IV)-sulfat. Das Oxydationsgemisch wird mit einem Bu~sEI~-Brenner so- lange erhitzt, bis es sieh gelbgrtin verfi~rbt. Ffir 10 ml Serum braucht man 20 ml gesi~ttigte Chromsaurel5sung und 100 ml Sehwefelsi~ure. Nach dem Abktihlen wird mit 120--150 ml bidestilliertem Wasser vorsichtig verdtinnt, der Kolben an die Destillationsapparatur angeschlossen und unter Durehleiten yon Kohlensgure ohne Vorlagegefi~I3 etwas gekoeht. Dadureh wird der Leerwert fast auf Null herab- gedriickt. Als Vorlage verwenden die Verfasser 5 ml Brom-Eisessig-Acetat- LSsung (25 g Natriumacetat in 250 m�94 Eisessig + 1 ml Brom) und 5 ml 20~oige Acetatl5sung, die Destillation wird unter Zusatz yon 30 ml ArsenitlSsung ~ fort- gesetzt, bis alles Jod tibergetrieben ist. In das Vorlagegef~I~ gibt man 2- -3 Tropfen AmeisensAure zur Reduktion des Broms und erw~Lrmt naeh eingetretener Ent- fgrbung 5 rain im Wasserbad. Sind tiber l0/~g Jod zu erwarten, so kiihlt man die JodatlSsung rasch ab, setzt etwas Kaliumjodid und etwa 0,5 ml 2 n Schwefel- sgure zu, ]al3t bedeckt 5 rain stehen und titriert dann mit 0,01 n Thiosulfat aus einer GoR~Ac~t-Btirette. Bei geringeren Jodmengen wird das Jod nach Zusatz yon Kaliumjodid und 2 n Schwefels~ure nochmals in eine gleichartige Vorlage destil- liert, wodurch eine 36faehe Jodmenge zur Titration gebracht wird. Die Beleg- analysen zeigen ausgezeichnete Llbereinstimmung, es kann noch 1/*g Jod mit ausreichender Genauigkeit bestimmt werden. K. HI.~SBER(~.

1 Bioehimija 17, 39 (1952) [Russiseh]. Bioebem. Z. 261,436 (1933); vgl. diese Z. 97,368 (1934).

3 Mikroehemie u. Mikroehim. Aeta (Wien) 88,278 (1951). Tierarztl. Hoehsch. Wien.