4
FEBRUAR 2019 02 Deutschland 4,50 € PS-ONLINE.DE Österreich 5,10 €; Schweiz 7,50 sFr; BeNeLux 5,20 €; Dänemark 50,00 dkr; Italien 5,90 €; Slowenien 5,90 €; Spanien 5,90 € PREMIERE: BMW R 1250 GS Adventure V2 - SUPERBIKES 1. PREIS: DUCATI HYPERMOTARD 950 Und weitere TOLLE PREISE im Gesamtwert von über 20 000 Euro LESERWAHL 2019 PREMIERE YAMAHA YZF-R3 HOMESTORY AUF ROSSIS RANCH TEST KARBONRÄDER MIT ABE APRILIA RSV MILLE R DUCATI 1299 PANIGALE S HONDA VTR 1000 SP-1 KTM RC8 SUZUKI TL 1000 S n n n n n ENDE EINER ÄRA

FEBRUAR PREMIERE - thyssenkrupp Carbon Components · 2020. 9. 1. · FEBRUAR 02 2019 Deutschland 4,50 € PS-ONLINE.DE Österreich 5,10 €; Schweiz 7,50 sFr; BeNeLux 5,20 €; Dänemark

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: FEBRUAR PREMIERE - thyssenkrupp Carbon Components · 2020. 9. 1. · FEBRUAR 02 2019 Deutschland 4,50 € PS-ONLINE.DE Österreich 5,10 €; Schweiz 7,50 sFr; BeNeLux 5,20 €; Dänemark

FEBRUAR 201902

Deutschland 4,50 €

PS-ONLINE.DE

Österreich 5,10 €; Schweiz 7,50 sFr; BeNeLux 5,20 €; Dänemark 50,00 dkr;Italien 5,90 €; Slowenien 5,90 €; Spanien 5,90 €

PREMIERE: BMW R 1250 GS Adventure

V2-SUPERBIKES

1. PREIS: DUCATI HYPERMOTARD 950Und weitere TOLLE PREISE im Gesamtwert von über 20 000 Euro

LESERWAHL 2019

PREMIEREYAMAHA YZF-R3

HOMESTORYAUF ROSSIS RANCH

TESTKARBONRÄDER MIT ABE

APRILIA RSV MILLE RDUCATI 1299 PANIGALE SHONDA VTR 1000 SP-1KTM RC8SUZUKI TL 1000 S

n

n

n

n

n

ENDE EINER

ÄRA

Page 2: FEBRUAR PREMIERE - thyssenkrupp Carbon Components · 2020. 9. 1. · FEBRUAR 02 2019 Deutschland 4,50 € PS-ONLINE.DE Österreich 5,10 €; Schweiz 7,50 sFr; BeNeLux 5,20 €; Dänemark

64 PS 2/2019

TEST KARBONFELGENSERVICE

Page 3: FEBRUAR PREMIERE - thyssenkrupp Carbon Components · 2020. 9. 1. · FEBRUAR 02 2019 Deutschland 4,50 € PS-ONLINE.DE Österreich 5,10 €; Schweiz 7,50 sFr; BeNeLux 5,20 €; Dänemark

Rotierende Massen haben Gewicht beim Fahrverhalten. Je leichter, desto besser heißt es vor allem auf der Rennstrecke. PS probierte die leichtesten

Karbonfelgen auf dem Markt, die 2019 auch auf die Straße kommen.Text: Uwe Seitz; Fotos: Björn Gramm, Christian Köhler, wheelpix, Metzeler

Für PS 12/2018 konnten wir uns bei einem Werksbe-such bei Thyssenkrupp-Karbon in Kesselsdorf bei Dresden bereits von der hohen Fertigungsqualität der Karbonfelgen überzeugen. Durch das einzigarti-

ge Produktionsverfahren, bei dem das Felgenbett auf einer patentierten „Strickmaschine“ gebaut wird und Karbon-um-mantelte Speichen mit speziellem, hochfestem Füllschaum verwendet werden, kann Thyssenkrupp wie aktuell kein zweiter Hersteller weltweit Felgen aus Kohlestoff-Fasern an-bieten, die nicht nur absolut sauber verarbeitet sind, sondern auch maximale Performance und Sicherheit bieten. Letzteres wird durch die KBA-Zulassung für öffentli-che Straßen bestätigt. Entscheidend ist das nahtlose Flechten mit den Karbonfasern.

Von der Performance konn-ten wir uns bei nasskalten Be-dingungen damals Anfang De-zember auf dem Lausitzring leider kein Bild machen. Des-halb baten wir Thyssenkrupp, zum Nolan-Event nach Almeria zu kommen, bauten einen Kar-bon-Felgensatz in eine BMW S 1000 RR und fuhren diesen in direktem Vergleich mit einer an-deren Doppel-R auf den Serienfel-gen (Alu-Schmiedefelgen, zu erken-nen am roten Felgenzierstreifen).

Co-Tester war unter anderem Super-bike-WM-Pilot Markus Reiterberger, und auch Gordon Unger, Crew-Chief des Penz13-Rennteams, stand uns beim Test zur Seite. Gordon hat mit den Thyssen-krupp-Felgen bereits länger Erfahrung. Mit der HP4 Race fährt das Team auf den Felgen Road Races, unter anderem 2018 die TT auf der Isle of Man. Gerade die Haltbarkeit der Räder hat uns sehr interessiert und wir haben mehrfach um-bereift. Probleme gab es dabei nicht. Auch Gordon Unger bestätigte uns, dass die Konstruktion und das Finish keiner-lei Schwierigkeiten bereiten. „Wir haben die HP 4 Race-Fel-

gen auf 3500 Kilometern Rennstrecke zig Mal umbereift und waren selbst erstaunt, wie ‚spurlos‘ das an den Rädern vor-beiging“, berichtet der Techniker. Nach dessen Auskunft al-tern die Felgen auch nicht: „Magnesium bildet dagegen mit der Zeit feine Risse, Wasser dringt ein, der Reifen verliert Luft. Nach einer Saison kannst du das Zeug quasi wegwerfen.“

Außerdem lobt Unger die Pflegemöglichkeiten der absolut glatten Oberfläche der Karbonfelgen. „Putzen macht da gera-dezu Spaß. Alles geht leicht von der lackartigen Oberfläche

ab, und ohne Kanten und Grate reißt man sich auch nicht die Hände auf oder muss speziell in den

Ecken noch mal ran.“In erster Linie geht es bei einem In-

vest von etwa 3500 bis 4000 Euro je nach Ausführung pro Satz aber um

die Performance. Die Räder, deren Eigengewicht mit 1,9 und 2,9 Kilo bei der BMW merklich unter dem Niveau etwa gleich teurer Magnesiumräder liegt, sorgen besonders am Kurveneingang für eine deutliche Krafterspar-nis beim Fahrer. Tatsächlich er-tappt man sich auf den ersten Runden nach dem Umstieg vom

Serien-Radsatz auf die Karbon-felgen dabei, zu früh innen am

Curb zu sein. Nach zwei, drei Run-den hat man sich jedoch daran ge-

wöhnt und lenkt mit entsprechend we-niger Impuls ein. Genau diesen Eindruck

bestätigten auch die Profi-Rennfahrer. Dazu sind Kurskorrekturen in Schräglage ebenfalls einfa-

cher, ohne dass das Motorrad generell nervöser wäre. Gor-don lieferte dazu noch die höchst interessanten Eindrücke von der TT und anderen Road Races: „In Horice etwa sind wir die Karbonfelgen gefahren, was sehr gut funktioniert hat. Auf der TT aber mussten wir auf die anderen Räder zurück. Beim hohen Vollgasanteil über die holprigen Straßen fehlten uns die stabilisierenden höheren Kreiselkräfte der schwere-ren Alufelgen. Das Motorrad war dort einfach zu nervös.“

LEICHT-GEWICHTE

WWW.PS-ONLINE.DE PS 2/2019 65

Page 4: FEBRUAR PREMIERE - thyssenkrupp Carbon Components · 2020. 9. 1. · FEBRUAR 02 2019 Deutschland 4,50 € PS-ONLINE.DE Österreich 5,10 €; Schweiz 7,50 sFr; BeNeLux 5,20 €; Dänemark

Basis unserer Testfahrten war der Metzeler Racetec RR CompK-Slick, den die Münch-ner speziell für Hobby-Racer entwickelt ha-ben. Zwar gibt es den relativ günstigen CompK-Slick schon etwas länger, aber für die Saison 2019 hat Metzeler den Reifen noch mal überarbeitet und bietet ihn hinten nun in zwei unterschiedlichen Mischungen an. Zumindest in der gängigen 17-Zoll-Su-perbike-Größe 200/55 gibt es den Slick nun als Medium und Soft. Der Medium soll sich dabei vor allem bei kühleren Temperaturen und gutem Griplevel der Piste auszeichnen, während die Soft-Mischung schon bei we-niger Grip bis zu hohen Asphalt-Tempera-turen funktionieren soll. Am Vorderrad kommt der CompK-Slick nur in Soft ebenso wie in der Größe 180/60 hinten.

NEUE SLICK-MISCHUNG

Unser Fazit: Auf Rennpisten ist der Vorteil der Karbonfel-gen offensichtlich und vom zügigen Hobby-Racer spürbar. Der Kraftaufwand über einen Trackday lässt sich deutlich minimieren und die Linien können leichter enger gezogen

werden, was schnellere Runden-zeiten bringt. Im Se-kundenbereich lag dies bei uns jedoch nicht, eher im Hun-dertstel- oder maxi-mal Zehntelbereich. Die Pflege der Rä-der geht extrem leicht von der Hand. Darin wird wohl der echte Gewinn der Felgen auf öffentli-chen Straßen lie-gen, wenn man die Optik mal komplett ausklammert. Denn wie mächtig das ab-solut saubere Kar-bongeflecht beim Stopp für Eindruck sorgen dürfte, kann

man sich beim Anblick dieser Felgen ausmalen. Für Aprilias RSV4 und Tuono kommen die Felgen ab Februar, im März folgen zwei Versionen für die BMW S 1000 RR und R. Alle Infos: www. thyssenkrupp-carbon-components.com

Der CompK-Slick von Metzeler – für zirka 200 Euro

hinten bekommt man gutes Material

Auf dem recht aggressiven Belag in Almeria hat der Vorderreifen sehr gut funktioniert. Grip, Stabilität und Zielgenauigkeit sind auf hohem Niveau. Das Reifenbild auch nach ei-nem ganzen Tag überzeugte voll. Hinten hat es uns vor allem der Soft angetan – zumin-dest was das Reifenbild über mehrere schnelle Runden angeht. Schon bei sehr kühlen Bedingungen vormittags sorgte der softe Slick für großes Vertrauen. Das Grip-niveau war absolut top. Das Eigendämp-fungsverhalten des Reifens und entspre-chend das Feedback waren für einen güns-tigen Hobby-Slick ebenfalls sehr gut, was komplexe Setup-Änderungen an den einge-setzten Suzuki GSX-R 1000 R oder BMW S 1000 RR nicht unbedingt erforderlich mach-

te. Die Medium-Mischung schien uns auf dem Almeria-Kurs allerdings etwas mehr Performance zu bieten. Gerade der Seiten-grip aus schnellen Kurven heraus war beim Medium noch etwas besser. Prinzipiell deckten sich unsere Eindrücke bei beiden Mischungen sonst. Allerdings wies der Me-dium nach ein paar echt schnellen Turns dann doch deutlichen Verschleiß auf, wäh-rend der Soft-CompK sein tadelloses Rei-fenbild behielt. Grundsätzlich beurteilen wir den CompK als problemlosen Hobby-Slick, der es Einsteigern und Spaß-Racern ein-fach macht, der auch mal ohne Reifenwär-mer funktioniert und auch schnellen Leuten genug bietet. Eine Rundenrekord-Jagd fin-det in diesem Segment ja eher nicht statt.

Selbst die relativ leichten Alu-Schmiede-felgen der Serien-BMW erfordern spürbar mehr Kraft beim Einlenken

66 PS 2/2019