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Feldführer 2016 Freilandgemüsebau Stand: 30.08.2016

Feldführer Gemüse 2016 final - landwirtschaft-mv.de¼hrerLFA_Gemüse_2016.pdf · 6 1.1 Nachbauversuch Spargel Versuchshintergrund Der Anbau von Spargel auf Flächen, welche bereits

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Feldführer 2016

Freilandgemüsebau

Stand: 30.08.2016

Inhalt Wetter 2016 ........................................................................................................................ 4

Flächenbelegung und Versuchsanordnung 2016 ............................................................... 5 

Sorten und Qualität

1.1  Nachbauversuch Spargel ........................................................................................ 6 

1.2  Frosthärte Grünkohl ................................................................................................ 8

Düngung und Bodenbearbeitung

2.1  Konservierende Bodenbearbeitung im Gemüsebau................................................ 9 

2.2  Einsatz des Yara N-Testers im Gemüsebau ......................................................... 12

Pflanzenschutz

3.1  Prüfung von Herbiziden bei Kopfsalat (LALLF) ..................................................... 17 

3.2  Bekämpfung von Botrytis an Salat (LALLF) .......................................................... 18 

3.3  Biologische Regulierung von Pilzkrankheiten an Salat ......................................... 19 

3.4  Bekämpfung von Falschem Mehltau an Babyleaf-Spinat ...................................... 20 

3.5  Bekämpfung von Blattläusen an Brokkoli .............................................................. 21 

3.6  Bekämpfung von Kopfbefall mit Kl. Kohlfliege an Chinakohl ................................. 23 

3.7  Wirksamkeit von Insektiziden gegen die Kohlmottenschildlaus bei Rosenkohl ..... 25 

3.8  Optimierung der PSM-Applikationstechnik zur Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus an Rosenkohl ..................................................................... 27 

3.9  Pilotstudie: Strategieversuch zur Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus an Rosenkohl ............................................................................................................. 30 

3.10  Schaderregermonitoring 2016 ............................................................................... 32

Ökologischer Gemüseanbau

4.1  „Cut and Carry“: Ersatz organischer Handelsdünger durch Silage-/Grünschnittdüngung ............................................................................................. 33 

4.2  Anbaueignung CMS-freier Kohlrabisorten für den Sommeranbau ........................ 36 

4.3  Einsatz von Lebendmulchen zur Regulation der Kohlmottenschildlaus in Rosenkohl ............................................................................................................. 37 

4

Monatsmittel von Lufttemperatur und Niederschlag in Gülzow 2016 (schwarze Balken) im Vergleich zum langjährigen Mittel (graue Balken)

Wetter 2016

5

Flächenbelegung und Versuchsanordnung 2016

6

1.1 Nachbauversuch Spargel

Versuchshintergrund Der Anbau von Spargel auf Flächen, welche bereits unmittelbar vorher mit Spargel bestanden waren, geht meist mit deutlichen Ertrags- und Qualitätseinbußen einher. Die Mehrzahl dieser Bestände kümmert und Einzelpflanzen sterben vorzeitig ab. Spargel nach Spargel stellt somit stets ein hohes Risiko dar. Andererseits ist insbesondere in Regionen mit intensivem Spargelanbau aufgrund der beschränkten Flächenverfügbarkeit kaum noch "jungfräulicher" Boden vorhanden, sodass von den entsprechenden Betrieben der unmittelbare oder zeitnahe Nachbau zunehmend in Betracht gezogen wird bzw. werden muss. Als Ursache für die Nachbauproblematik werden insbesondere verschiedene Fusariumarten vermutet. In der Literatur werden darüber hinaus auch Wurzelexudate als mitunter ursächlich diskutiert. In einem Gefäßversuch soll bei zwei unterschiedlichen Nachbauböden die Wirkung unterschiedlicher Präparate und Bodenbehandlungsverfahren bewertetet werden.

Versuchsglieder

Variante Herkunft Anwendung

lt. Vorschrift

1. Anwendung

3-5 Tage v.

Pflanzung

2. Anw. 3-5

Wochen n.

Pflanzung

1 Kontrolle - 2 Serenade ASO

B. subtilis

Bayer 8l/ha, max. 6x

spritzen im Abstand

von 5 Tagen

10 ml

10 ml

3 Trianum-P

T. harzianum T22

Koppert 3 g/m² in 10l Wasser

nach dem Pflanzen

WDH n.10-12 Wo. mit

1,5 g/m²

20 g 20 g

4 Trichosan ,

T. harzianum T50

Sautter &

Stepper

0,1-0,2 %ig angießen

monatl. 0,1%ig

wiederholen

20 g 20 g

5 RhizoVital 42,

B. amyloliquefaciens

flüssig (25 Mrd. Sporen/ml)

Biofa 0,2%ig angießen

einmalig anwenden

20 ml 20 ml

6 Prestop

(Gliocladium catenulatum)

Biofa

500 g/m³ Substrat

bzw. 5-10 g/m²

angießen

60 g 60 g

7 Biofumigation

Senfmehl (entfettet)

Brassica junicea

P.H. Petersen

Saatzucht

Lundsgaard

200 g/m²

7 Tage vor Pflanzung

Bewässerung,

abdecken, 20°C

5,64 g je Topf

250 ml Wasser

angießen

-

8 Chitoplant Niem-handel 5 g/10l Wasser

angießen

5 g

9 Bodendämpfung Hitzebehandlung

bei 60°C, 24 h

250 ml Wasser

angießen

-

7

Versuchsanlage dreifaktorielle dreistufige Spaltanlage (n=10) Standort: Gewächshaus Sorte: Backlim Bodenherkünfte: Gülzow (Referenz) Tieplitz (Nachbau) Sülztorf (Referenz) Sülztorf (Nachbau)

Versuchsdurchführung Aussaat: 13.04.2016 in Multitopfplatten Pflanzung: 18.05.2016 in 3 l Töpfe Düngung: 23.05.2016 Topfweise aufgedüngt auf 290 kg N/ha (KAS) Pflanzenschutz: 20.04.2016 Biofumigation in die Töpfe eingearbeitet (VG 7) 20.04.2016 Bodendämpfung (VG 9) 13.05.2016 1. Anwendung (VG 2–6; 8) 01.06.2016 2. Anwendung (VG 2–6) Endbonitur 27.07.2016

Datenerfassung Kulturverlauf: Anzahl Triebe Trieblänge (längster Trieb) Anzahl Seitentriebe Vergilbung/Verbräunung Ausfall

Kulturende: ober- und unterirdische Trockenmasse

Anzahl Speicherwurzeln Läsionen/Nekrosen an den Speicherwurzeln

8

1.2 Frosthärte Grünkohl

Versuchshintergrund Die Frosthärte von Grünkohl stellt sich in jüngerer Vergangenheit zunehmend problematisch dar. Die Ursachen hierfür sind weitestgehend unklar. Nach bereits getätigten Betrachtungen zum Sorteneinfluss auf das Auftreten von Frostschäden, steht in 2016 die Wirkung verschiedener Mikronährstoffe auf die Ausprägung der Frosthärte im Mittelpunkt.

Versuchsglieder

VG Varianten Mittel Anwendungen Applikation

1 Kontrolle

2 Nach Blattanalyse

Beprobung am 28.8., Applikationen entsprechend Empfehlungen durch Lebosol

3 Calcium (Blattspritzung)

Lebosol Calcium

(16,7 % wasserlösliches Calciumoxid (220 g/l CaO))

5 l/ha im Abstand von 10 – 14 Tagen

10.08.2016

25.08.2016

4 Kupfer (Blattspritzung)

Lebosol-Kupfer

350 SC (24,2 % Cu (350 g/l Cu))

1 – 2 x 0,25 l/ha sobald ausreichend Blattmasse vorhanden ist

10.08.2016

5 Magnesium (Blattspritzung)

Lebosol-Magnesium 400 SC

(1,4 % Gesamt-Ca (23 g/l CaO)

25 % Gesamt-MgO (400 g/l MgO))

1 – 2 x 4 l/ha sobald ausreichend Blattmasse entwickelt ist

6 Netzabdeckung (Test Ca)

ab 17.08.2016

Versuchsanlage randomisierte, einfaktorielle Blockanlage, n = 4 Versuchsdurchführung Sorte Winnetou F1 Pflanzung: 26.07.16 Bestandesdichte: 3,3 Pf./m² (50 x 60 cm) Düngung: 19.07.16 Branntkalk (50 dt/ha)

25.07.16 70 kg N/ha (KAS) Pflanzenschutz: 25.07.16 Angießen mit SpinTor 12 ml/1000 Pfl. 05.08.16 2,0 l/ha Stomp Aqua + 1,0 l/ha Butisan (600 l/ha) 05.08.16 0,085 kg/ha Steward (600 l/ha) 16.08.16 0,5 l/ha Ortiva (400 l/ha)

16.08.16 0,5 l/ha Movento (600 l/ha) 25.08.16 2,0 kg/ha Lentagran (400 l/ha)

Datenerfassung

Kulturverlauf - Frostschäden (je nach erstem Frostereignis/Witterungsverlauf)

- Nährstoffanalyse der Blätter

Kulturende - Ertrag - Bestandeshöhe - Visuelle Qualitätsbeurteilung

9

2.1 Konservierende Bodenbearbeitung im Gemüsebau

Versuchshintergrund Ziel des 6-jährigen Dauerversuches ist die pflanzenbauliche Bewertung verschiedener Verfahren der konservierenden Bodenbearbeitung im Gemüsebau. Die dreijährige Fruchtfolge beinhaltet Winterroggen, Eissalat und Weißkohl. Die Parzellengröße erlaubte im letzten Versuchsjahr 2016 neben Weißkohl auch den Anbau von Sellerie und Brokkoli.

Versuchsglieder

Bodenbearbeitungssystem

1 2 3 4

„Pflug“ „Grubber“ „Strip-Till“ „Pflug/Grubber“

Kurzbeschreibung Wendende Boden-bearbeitung (Herbst-furche)

Pflugverzicht: Nicht-wendende Boden-bearbeitung (Grubber)

Verzicht auf Pflug und zapfwellen-getriebene Anbaugeräte: Bei Gemüse-kulturen Streifen-bearbeitung (tiefes Lockern im Reihen-bereich)

Pflugeinsatz nur nach Gemüse-kulturen (Herbstfurche), sonst analog zu Variante 2

Häufigkeit des Pflugeinsatzes innerhalb einer Rotation

4x - - 2x

Zapfwellengetriebene Geräte zur Beetvor-bereitung

ja: vertikal rot.

(Fräse)

ja: horizontal rot. (Kreiselegge)

nein ja: horizontal rot. (Kreiselegge)

Winterzwischenfrucht (nach Eissalat)

nein Phacelia Phacelia Phacelia

Fruchtfolge

Kultur Salat1 Phacelia2 Weißkohl Winterroggen

Quartal I II III IV I II III IV I II III IV

Versuchsjahr3

2011 / 2012

2014 / 2015

2012 / 2013

2015 / 2016

2013 / 2014

2016

1Eissalat (2 Sätze) 2Bodenbearbeitungsvariante 2,3 und 4 3Rotation A / Rotation B

Versuchsanlage randomisierte vollständige Blockanlage; n=3 Parzellengröße: 132 m²

10

Versuchsdurchführung 2016 Weißkohl ‘Passat F1‘ (Bejo)

Pflanzung: 24.05.2016 Unkrautkontrolle: 03.05.2016 Round up Power Flex (3,75 l/ha; 400 l/ha) (VG 2 + 3)

03.06.2016 Stomp Aqua (2,0 l/ha), Spectrum (1,0 l/ha) und Butisan (1,0 l/ha) mit Herbosol (0,4 l/ha, 400 l/ha)

Pflanzenschutz 09.06.2016 Karate Zeon (0,075 l/ha) und Steward (0,085 kg/ha, 600 l/ha)

15.06.2016 Plenum 50 WG (0,4 kg/ha) und Xen Tari (1,0 kg/ha, 600 l/ha)

19.07.2016 Coragen (0,125 l/ha) Pirimor (0,25 kg/ha, 600 l/ha) 19.07.2016 Ortiva (1,0 l/ha, 600 l/ha) Coragen (0,125 l/ha, 600 l/ha) 05.08.2016 Steward (0,085 kg/ha) und Signum (1 kg/ha, 600 l/ha) 18.08.2016 Rovral (0,7 kg/ha, 600 l/ha) Düngung 23.05.2016 150 kg P2O5/ha (Patentkali) 23.05.2016 400 kg K2O/ha (Triple-Superphosphat) 23.05.2016 150 kg N/ha (KAS) 21.06.2016 130 kg N/ha (KAS)

Brokkoli ‘Ironman‘ (Seminis)

Pflanzung: 24.05.2016 Unkrautkontrolle: 03.05.2016 Round up Power Flex (3,75 l/ha; 400 l/ha) (VG 2 + 3)

03.06.2016 Spectrum (1,0 l/ha) und Butisan (1,0 l/ha) mit Herbosol (0,4 l/ha, 600 l/ha)

Pflanzenschutz 09.06.2016 Karate Zeon (0,075 l/ha) und Steward (0,085 kg/ha, 400 l/ha)

15.06.2016 Plenum 50 WG (0,4 kg/ha) und Xen Tari (1,0 kg/ha, 600 l/ha)

Düngung 23.05.2016 150 kg P2O5/ha (Patentkali) 23.05.2016 400 kg K2O/ha (Triple-Superphosphat) 23.05.2016 150 kg N/ha (KAS) 21.06.2016 130 kg N/ha (KAS) Ertragserfassung 21.07.2016 1. Ernte 25.07.2016 2. Ernte 27.07.2016 3. Ernte

Sellerie ‘Diamant‘ (Bejo) Pflanzung: 24.05.2016 Unkrautkontrolle: 03.05.2016 Round up Power Flex (3,75 l/ha; 400 l/ha) (VG 2 + 3)

03.06.2016 Stomp Aqua (2,0 l/ha) und Herbosol (0,4 l/ha, 400 l/ha)

Pflanzenschutz 15.06.2016 Plenum 50 WG (0,4 kg/ha) und Xen Tari (1,0 kg/ha, 600 l/ha)

Düngung 23.05.2016 75 kg P2O5/ha (Patentkali) 23.05.2016 280 kg K2O/ha (Triple-Superphosphat) 23.05.2016 80 kg N/ha (KAS) 21.06.2016 70 kg N/ha (KAS)

Winterroggen ‘Helltop‘ Aussaat: 06.10.2015 Ernte: 08.08.2016

11

Datenerfassung

Kulturende - Frisch- und Trockenmasse sowie Nt-Gehalt von Ertragsbiomasse und Ernterückständen

- Nmin, grav. Bodenwassergehalt (0-30, 30-60, 60-90 cm) - Unkrautbesatz (Frisch- und Trockenmasse; Leitunkräuter)

Erträge Winterroggen (FM) 2016

12

2.2 Einsatz des Yara N-Testers im Gemüsebau

Versuchshintergrund Chlorophyllmeter erlauben die schnelle und kostengünstige sowie nicht-destruktive Bewertung des momentanen Blattchlorophyllgehalts, von welchem grundsätzlich auf den Stickstoffversorgungszustand der Pflanze geschlossen werden kann. Zu diesen zählt der Yara N-Tester, ein Handgerät, welches in der Praxis zur Bemessung von N-Düngegaben insbesondere bei Wintergetreidearten zum Einsatz kommt. Ziel des Tastversuches ist die Bewertung der potentiellen Eignung des Yara N-Testers im Gemüsebau. Er beinhaltet vier Gemüsekulturen mit jeweils vier deutlich voneinander abweichenden N-Düngestufen, so dass die kulturspezifische Reaktion des N-Testers auf eine differenzierte N-Versorgung im Zeitverlauf erfasst werden kann. Versuchsglieder

VG Kultur Nmin-Sollwert

(kg N/ha)

N-Düngung (KAS)

(kg N/ha)

1.

Weißkohl

(Frischmarkt)

- 0

2. 130 72

3. 260 (150/110)² 202

4. 390 (150/240)² 332

5

Eissalat

- 0

6 87,5 52

7 175 139

8 262,5 (175/88)1 227

9

Porree

- 0

10 120 62

11 240 (150/90)² 182

12 360 (150/210)² 302

13

Sellerie

- 0

14 92,5 35

15 185 (120/65)² 127

16 277,5 (120/158)² 220 1 Kopfgabe ca. 3 Wochen nach Pflanzung

² Kopfgabe ca. 4 Wochen nach Pflanzung Versuchsanlage Parzellengröße: 24 m²

12 15 6 4

5 3 16 10

13 9 1 7

2 8 11 14

3 m 3 m 3 m 3 m Versuchsdurchführung Sorte: Weißkohl ´Perfecta F1´ (Bejo) Pflanzung: 11.05.2016 Bestandesdichte: 5 Pf./m² (50 x 40 cm) Düngung 11.05.2016 1. Düngung (VG 2, 3, 4) 06.06.2015 2. Düngung (VG 3, 4)

13

Endernte: 08.08.2016 Unkrautkontrolle: 18.05.2016 Stomp Aqua (3,5 l/ha) Spectrum (1,4 l/ha) und Herbosol (0,5 l/ha, 400 l/ha) Pflanzenschutz 09.06.2016 Karate Zeon (0,075 l/ha) und Steward

(0,085 kg/ha, 600 l/ha) 15.06.2016 Plenum 50 WG (0,4 kg/ha) und Xen Tari

(1,0 kg/ha, 600 l/ha) 19.07.2016 Coragen (0,125 l/ha) Pirimor (0,25 kg/ha, 600 l/ha) 19.07.2016 Ortiva (1,0 l/ha, 600 l/ha)

Sorte: Eissalat ´Cellist F1´ (Vitalis) Pflanzung: 12.05.2016 Endernte: 29.06.2016 Bestandesdichte: 9,5 Pf./m² (35 x 30 cm) Düngung 11.05.2016 1. Düngung (VG 6, 7, 8) 31.05.2016 2. Düngung (VG 8) Unkrautkontrolle: 18.05.2016 Kerb Flo (3,5 l/ha, 400 l/ha) Pflanzenschutz 09.06.2016 Karate Zeon (0,075 l/ha) und Steward

(0,085 kg/ha, 600 l/ha) Sorte: Sellerie ´Cisco´ (Rijk Zwaan) Pflanzung: 12.05.2016 Bestandesdichte: 8 Pf./m² (50 x 25 cm) Düngung 11.05.2016 1. Düngung (VG 14, 15, 16) 06.06.2015 2. Düngung (VG 15, 16) Unkrautkontrolle: 18.05.2016 Stomp Aqua (3,5 l/ha, 400 l/ha) Sorte: Porree ´Farinto´ (Hild) Pflanzung: 25.05.2015 Bestandesdichte: 9,5 Pf./m² (35 x 30 cm) Düngung 25.05.2016 1. Düngung (VG 10, 11, 12) 20.06.2016 2. Düngung (VG 11, 12) Unkrautkontrolle: 23.06.2016 Stomp Aqua (3,5 l/ha), Cadou SC(0,48 l/ha, 400 l/ha) Datenerfassung Boden (Nmin)

- KW 18: 0-30 cm, 30-60 cm; Mischprobe über Versuchsfläche, Startwert - Zur Ernte: 0-30, 30-60; Mischprobe je Versuchsglied

Pflanzen

Wöchentliche Messung mit dem N-Tester Zunächst nur am jüngsten vollentwickelten Blatt Später am jüngsten vollentwickelten und am ältesten (nicht-

seneszenten) Blatt Zur Ernte: Entnahme von Einzelpflanzen je Parzelle aus

geschlossenem Pflanzenbestand Unterteilung in Ertrags- und Ernterückstandsfraktion Erfassung von Frischmasse sowie Trockensubstanz- und Nt-

Gehalt

14

Ergebnisse

15

16

17

3.1 Prüfung von Herbiziden bei Kopfsalat (LALLF)

Versuchshintergrund: Getestet werden sollen anwendungsorientierte Spritzfolgen sowie noch nicht zugelassene Herbizide auf Wirksamkeit und phytotoxische Symptome. Versuchsglieder

VG PSM AWM Zeitpunkt

1 Kontrolle

2 VM SF

Kerb FLO, Cadou

1,9 l/ha 0,48 l/ha

NP einregnen 3-5 T später, nicht in Mischung

3 SF Kerb FLO, Spectrum

1,9 l/ha 0,3 l /ha

NP einregnen NP

4 SF Kerb FLO Butisan

1,9 l/ha 0,1 l/ha

NP einregnen 5-6 T NP (Kreuzkraut KB), abregnen

5 TM Kerb FLO + Intruder

1,9 l/ha + 1,5 l/ha

NP, leicht einregnen

6 SF Stomp Aqua Butisan

1,75 l/ha 0,08 l/ha

VP 5-6 T NP (Kreuzkraut KB), abregnen

7 TM Stomp Aqua + Butisan

1,75 l/ha + 0,13 l/ha VP

8 TM Stomp Aqua + Diflanil 500 SC

1,75 l/ha+ 0,1 l/ha VP

9 TM Stomp Aqua + Goltix 1,75 l/ha + 1,0 l/ha VP

10 TM Stomp Aqua + Fresco 1,75 l/ha + 0,5 l/ha

VP

11 TM Stomp Aqua + Betasana

1,75 l/ha + 1,0 l/ha VP

12 Malibu (Stomp SC + Cadou) + Herbosol 4 l/ha

3-5 T NP, mit 6-7 mm direkt nach Anwendung abregnen

Wasseraufwand: 400 l/ha Versuchsanlage einfaktorielle randomisierte vollständige Blockanlage Parzellengröße: 9 m² 4 Wiederholungen

Versuchsdurchführung Sorte ´Gisela´ (Rijk Zwaan) Pflanzung: 16.08.2016 Herbizidapplikationen: 16.08.2016 (vor Pflanzung), 16.08.2016 (zur Pflanzung),

19.08.2016 (3-5 Tage) und 22.08.2016 (5-6 Tage), Boniturtermine: 30.08.2016 Endbonitur

18

3.2 Bekämpfung von Botrytis an Salat (LALLF)

Versuchshintergrund Botrytis tritt bei anhaltend feuchten Bedingungen besonders Frühjahr und Herbst auf. Begünstigt wird die Verbreitung des Erregers durch gestresste oder verletzte Pflanzen und enge Pflanzabstände. Intensive Fungizidmaßnahmen gegen Botrytis in Erdbeeren haben die Resistenzbildung des Erregers gegen eine Vielzahl der verfügbaren Wirkstoffe gefördert. Der Versuch dient der Erschließung neuer Wirkstoffe und biologischer Alternativpräparate für den Salatanbau.

Versuchsglieder

VG PSM AWM Zeitpunkt

1 Kontrolle

2 Luna Sensation 0,8 l/ha 21 Tage nach Pflanzung 3 Scala 2,0 l/ha 21 Tage nach Pflanzung

4 BAS 717 2,0 l/ha 21 Tage nach Pflanzung

5 Trichostar 1,5 g/100 Pfl. in 0,75 l H2O

2 kg/ha spritzen

7 Tage nach Saat, gießen

7 + 21 Tage nach Pflanzung

6 A18905A

(Milsana/Sakalia) 2,5 l/ha 7 + 21 Tage nach Pflanzung

7 IKF-5411 (Isofamid) 1,2 l/ha 21 Tage nach Pflanzung

8 Kumar (Kaliumbicarbonat)

3,0 kg/ha 7 + 21 Tage nach Pflanzung

9 Prestop 2 g/100 Pfl. in 0,75 l H2O

1 g/m²

7 Tage nach Saat, gießen

7 + 21 Tage nach Pflanzung

10 Serenade ASO 50 ml/m² (=8 ml/100 Pfl.) in 0,75 l H2O

8 l/ha

7 Tage nach Saat, gießen

7 + 21 Tage nach Pflanzung

11 Serifel 0,5 g/100 Pfl. in 0,75 l H2O

0,5 kg/ha spritzen

7 Tage nach Saat, gießen

7 + 21 Tage nach Pflanzung

12 Promot Plus

Trichostar T 58

0,75 g/100 Pfl. in 0,75 l H2O

5 l/ha, spritzen

7 Tage nach Saat, gießen

7 + 21 Tage nach Pflanzung

Wasseraufwand: 600 l/ha Versuchsanlage einfaktorielle randomisierte vollständige Blockanlage; n = 4 Parzellengröße: 9 m²

Versuchsdurchführung Sorte ´Khan´ (Enza Zaden) Pflanzung: 23.08.2016 Versuchsapplikationen: beginnend 7 Tage nach Pflanzung Bonituren: Zwischenbonitur, Endbonitur: Kopfbildung / Marktfähigkeit,

Wirkung, Ertrag

19

3.3 Biologische Regulierung von Pilzkrankheiten an Salat

Versuchshintergrund Pilzkrankheiten treten bei anhaltend feuchten Bedingungen besonders im Frühjahr und Herbst auf. Die Reglementierungen des LEH’s bezüglich einzuhaltender Rückstands-gehalte erschweren den Einsatz synthetischer Fungizide. Über die Wirksamkeit biologischer Alternativpräparate ist bisher wenig bekannt. Im Versuch soll die Wirksamkeit verschiedener pilzlicher und bakterieller Antagonisten gegen die wichtigsten bodenbürtigen Schadpilze im Frühjahr bei Salat geprüft werden. Versuchsglieder

VG  PSM  Vertrieb 

Anwendung 

Jungpflanzen Feld, 7 + 21 T nach 

Pflanzung 

1  Kontrolle 

2  Fungizidstrategie Signum + Ridomil Gold Combi 4 – 5 TNP; 

Acrobat Plus + Luna Sensation 14 TNP; Revus 24 TNP 

3  Trianum P (T22)  Koppert 3 g/100 Pfl. in 1 ‐ 2 l H2O, 7 T 

n. Saat, gießen 1,5 g/100 Pflanzen  

4  Trichosan (T50)   Sautter & 

Stepper 

3 g/100 Pfl. in 1 ‐ 2 l H2O, 7 T 

n. Saat, gießen 2 kg/ha  

5  Trichostar (T58)   Gerlach 100 ml/m³, 7 T n. Saat, 

gießen 5 l/ha 

6 Trichostar +  

Black‐Jack  Gerlach +    

Intrachem

100 ml/m³, 7 T n. Saat, 

gießen 5 l/ha + 2 l/ha 

7 PG 385 und 570 flüssig 

oder angießen  ProGrow PG 385: 120 g/m², 7 T n. 

Saat, gießen PG 570: 1,6 kg/ha 

8 Promot Plus 

(T.harzianum + koningii)   Gerlach  100g/m³ trocken einmischen  10 kg/ha 

9 TMIX Plus (5 

Mikroorganismen)  Gerlach  500g/m³ trocken einmischen  5 kg/ha 

10 Prestop (Gliocladium 

catenulatum)   BIOFA  500 g/m³  10 kg/ha 

11 Serenade ASO (B. 

subtilis)   Bayer  50 ml/m², 7 T n. Saat, gießen  8 l/ha 

12 Serifel (Bacillus 

amyloliquefaciens)  BASF 

0,5 g/100 Pfl., 7 T n. Saat, 

gießen 0,5 kg/ha  

Wasseraufwand: 600 l/ha Versuchsanlage einfaktorielle randomisierte vollständige Blockanlage; n = 4, Parzellengröße: 7,5 m²

Versuchsdurchführung Sorte Miniromana ´ Xanadu´ (Enza Zaden) Aussaat: 30.03.2016, Pflanzung: 02.05.2016 Zwischenbonitur: Durchwurzelung am 27.4.16; Endbonitur: 16.6.16

20

3.4 Bekämpfung von Falschem Mehltau an Babyleaf-Spinat

Versuchshintergrund Falscher Mehltau an Spinat tritt bei anhaltend feuchten und kühlen Bedingungen Herbst auf. Resistenzen werden immer wieder durch neu auftretende Pathothypen durchbrochen. Die kurze Kulturdauer von Babyleaf-Spinat beschränkt wegen der Rückstandsproblematik den Fungizideinsatz. Der Versuch dient der Erschließung neuer Wirkstoffe und biologischer Alter-nativpräparate für den späten Anbau von Babyleaf-Spinat. Versuchsglieder

VG    PSM  Wirkstoff  AWM  Zeitpunkt 

1    Kontrolle       

2  VM  Revus  Mandipropamid  0,6 l/ha  BBCH 13  & 10 T danach 

3    Forum   Dimethomorph  2,0 l/ha  BBCH 13  & 10 T danach 

4    Carial flex Cymoxanil + 

Mandipropamid 0,6 l/ha  BBCH 13  & 10 T danach 

5    Previcur Energy Propamocarb + 

Fosetyl 1,5 l/ha  BBCH 13  & 10 T danach 

6    Orvego Dimetomorph + 

Ametoctradin  0,8 l/ha  BBCH 13  & 10 T danach 

7    Proxanil Cymoxanil + 

Propamocarb 2,0 l/ha  BBCH 13  & 10 T danach 

8  SF 1.Forum 

2. Frutogard M 

Dimethomorph  

Phosphonat  

2,0 l/ha  

4,0 l/ha 

BBCH 13  

+ alle 7 Tage 

9  SF 1. Forum 

2. NB 100 624 

Dimethomorph 

B. subtilis 

2,0 l/ha  

 

BBCH 13  

+ alle 7 Tage 

10  SF 1. Forum 

2. Cuprozin progress 

Dimethomorph 

Kupferhydroxid 

2,0 l/ha 

2,0 l/ha 

BBCH 13   

+ alle 7 Tage 

11    Chitoplant  Chitosan‐Hydrochlorid  2 kg/ha  ab BBCH 13 alle 7 Tage 

12   Trifolio 

Süßholzprodukt     ab BBCH 13 alle 7 Tage 

Wasseraufwand: 300-400 l/ha Versuchsanlage einfaktorielle randomisierte vollständige Blockanlage; n = 4, Parzellengröße: 7,5 m²

Versuchsdurchführung Sorte Spinat ´Butterflay´ (Bingenheim) Aussaat: geplant KW 36, 1000 Korn/m²

Datenerfassung

Kulturende: Befall mit Falschem Mehltau

21

3.5 Bekämpfung von Blattläusen an Brokkoli

Versuchshintergrund Blattläuse gehören zu den wichtigsten Schädlingen an Kohlgemüse. Ihre Saugtätigkeit verursacht eine Verkrüpplung der jüngsten Blätter, wodurch bei starkem Befall auch die Kopfbildung beeinträchtigt werden kann. Vor allem die Mehlige Kohlblattlaus kann massive Schäden an sämtlichen Kohlarten hervorrufen und ist, geschützt durch Wachsausscheidungen, nur schwer zu bekämpfen. Gleichzeitig läuft mittelfristig die Zulassung wichtiger Insektizide aus. Ein Vergleich der verbleibenden Mittel mit biologischen Präparaten und im Zulassungsverfahren befindlichen Insektiziden soll Orientierung für zukünftige Bekämpfungsstrategien geben. Versuchsglieder

VG PSM Wirkstoff Aufwandmenge Anwendung

1 unbehandelte Kontrolle

2 Movento OD Spirotetramat 0,2 l/ha 2 x Abstand 14 T

3 Dantop Clothianidin 2,4 g/1000Pfl. Angießen Jungpfl.

4 Verimark Cyazypyr 15 ml/1000Pfl. Angießen Jungpfl.

5 Mospilan Acetamiprid 0,325 kg/ha 2 x Abstand 14 T

6 Sivanto Flupyradifurone 0,625 l/ha 1 x, WZ 3T

7 Benevia + Codacide

Cyantraniliprol +

Öl 0,75 l/ha + 2,5 l/ha

2 x Abstand 14 T

8 Micula Rapsöl 12 l/ha 3 x Abstand 7 Tage

9 Quassia Quassin 0,2 % 3 x Abstand 7 Tage

10 Requiem Prime

Terpenoide 5 l/ha 3 x Abstand 7 Tage

11 NeemAzal-TS Azadirachtin 3 l/ha 3 x Abstand 7 Tage

Wasseraufwand: 600 l/ha Versuchsanlage einfaktorielle randomisierte vollständige Blockanlage; n = 4, Parzellengröße: 12 m²

Versuchsdurchführung Sorte: ´Ironman´ (Seminis), Pflanzung: 06.07.2016 Pflanzenschutz: Angießen mit SpinTor (alle VG) Versuchsspritzungen: 1. Behandl. 21.7., 2. Behandl. (VG 8-11) 28.7., 3. Behandl. 4.8. Gießbehandlung 2 Wo. nach Pflanzung Düngung: 300 kg N/ha abzgl. Nmin (92 kg N/ha) in 2 Gaben (Yara Nitrabor)

Datenerfassung

Kulturverlauf: Zwischenbonitur 11.08.16, Befall an Pflanzen

Kulturende: Befall am Erntegut, Schäden an Gesamtpflanze, KW 35

22

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Befall mit Mehliger Kohlblattlaus ‐ Einzeltiere  (11.8.16)

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

Befall mit Mehliger Kohlblattlaus ‐ Kolonien  (11.8.16)

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Anzahl parasitierter Blattläuse (11.8.16)

23

3.6 Bekämpfung von Kopfbefall mit Kl. Kohlfliege an Chinakohl

Versuchshintergrund Die Kleine Kohlfliege ist einer der bedeutendsten Schädlinge an Kohlgemüse. Neben massiven Beeinträchtigungen durch Fraß an den Wurzeln der Jungpflanzen treten häufig auch Schäden durch Kopfbefall im Spätstadium der Kulturen auf. Es soll die Wirksamkeit verschiedener Insektizide nach einer Gießbehandlung wenige Wochen vor Ernte überprüft werden.

Versuchsglieder

VG PSM Wirkstoff Aufwandmenge Anwendung

1 unbehandelte Kontrolle

2 Benevia + Codacide

Cyantraniliprol +

Öl 0,75 l/ha + 2,5 l/ha

Spritzen 3 x, Abstand 7 T, bis 7 T vor Ernte

3 Dantop Clothianidin 0,3 kg/ha

Angießen, 6 Wo n.P., vor Reihenschluss

4 Spintor Spinosad 0,8 l/ha

5 Verimark Cyazypyr 1,125 l/ha

6 Coragen Rynaxypyr 250 ml/ha

7 Actara Thiametoxam 360 g/ha

8 NeemAzal-TS Azadirachtin 9 l/ha

Wasseraufwand: Spritzen = 800 l/ha, Angießen = 3000 l/ha Versuchsanlage einfaktorielle randomisierte vollständige Blockanlage; n = 4, Parzellengröße: 12 m² Versuchsdurchführung

Sorte: ´Bilko´ (Syngenta) Pflanzung: 27.06.2016 Behandlungen: VG 3-8: 01.08.2016, VG 2 ab 15.8.2016 Pflanzenschutz: Angießen mit SpinTor zur Pfl., Stomp Aqua + Butisan Ortiva, Signum, Rovral Düngung: 1. Gabe, 27.6. = 80 kg N/ha Yara Nitrabor (Nmin = 70 kg) 2. Gabe, 22.7. = 90 kg N/ha Yara Nitrabor

Datenerfassung

Kulturverlauf: Eiablage über Eimanschetten

Kulturende: Befall mit Kleiner Kohlfliege, Gewicht vor und nach dem Putzen

24

Ergebnisse Versuch Angießen 2015, Endbonitur 5.10.15 zwei unterschiedliche Angießtermine (S = 26.8., F = 9.9.)

Eiablage Kleine Kohlfliege 2016

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

21. A

pr.

28. A

pr.

5. M

ai.

12. M

ai.

19. M

ai.

26. M

ai.

2. Jun.

9. Jun.

16. Jun.

23. Jun.

30. Jun.

7. Jul.

14. Jul.

21. Jul.

28. Jul.

4. A

ug.

11. A

ug.

18. A

ug.

25. A

ug.

Kohlfliegeneier je Pflan

ze pro W

oche 

0

2

4

6

8

10

12

Anzahl befallener Blätter (2015)

25

3.7 Wirksamkeit von Insektiziden gegen die Kohlmottenschildlaus bei Rosenkohl

Versuchshintergrund In den letzten Jahren war eine deutliche Populationszunahme der Kohlmottenschildlaus in Gebieten mit intensivem Rapsanbau zu verzeichnen. Es sollen Insektizide für den konventionellen und ökologischen Anbau in Kombination mit Kulturschutznetzen zur Bekämpfung der KMSL bei Rosenkohl getestet werden. Versuchsglieder

VG PSM Wirkstoff Aufwand Anwendungszeitpunkt

1 unbehandelte Kontrolle

2 Movento OD Spirotetramat 0,48 l/ha ab L1, 2 x, Abstand 28 Tage

3 Applaud SC Buprofezin 1,0 l/ha ab L1, 2 x, Abstand 28 Tage

4 Movento OD Sivanto Prime

Spirotetramat Flupyradifurone

0,48 l/ha 0,625 l/ha

ab L1 nach 28 Tagen

5 Requiem Prime + Kulturschutznetz

Terpene

5 l/ha ab L1, 5 x Abstand 7 Tage, Netzauflage nach 1. Zuflug

6 Naturalis + Kulturschutznetz

Beauveria bassiana

1,25 l/ha ab L1, 5 x Abstand 7 Tage, Netzauflage nach 1. Zuflug

7 Neem Azal-TS + Kulturschutznetz

Azadirachtin

3 l/ha ab L1, 3 x Abstand 14 Tage, Netzauflage nach 1. Zuflug

8 Netzauflage vor Zuflug (KW 23) bis 14 Wo. danach

Wasseraufwand: 1000 l/ha, nur Droplegs Versuchsanlage Einfaktorielle randomisierte vollständige Blockanlage; n = 4, Parzellengröße: 16 m² Versuchsdurchführung Sorte ´Doric´ (Bejo) Pflanzung: 12.05.2016 Düngung: 12.05.2016: 1. N-Gabe 150 kg N/ha (Yara-Nitrabor))

07.06.2016: 2. N-Gabe 94 kg N/ha (KAS+Nitrabor)

Nmin zur Pflanzung 56 kg/ha

Unkrautbekämpfung: mehrfache maschinelle bzw. Handhacke Pflanzenschutz: Angießen mit SpinTor Versuchsspritzungen: 22.6.16, 28.6.16, 5.7.16,13.7.16,20.7.16 Datenerfassung

Kulturverlauf: - Befall KMSL, Bestimmung Zuflug, Befallsbeginn L1

Zwischenbonitur 7 Tage nach letzter Applikation 5 Blätter von 5 Pflanzen je VG, mittlere Blattetage

Endbonitur: 4 Wochen nach letzter Applikation Anzahl KMSL-Larven auf 10 Pflanzen/Parzelle a 5 Blätter

Ernte: Gesamtgewicht Pflanze, Gewicht und Qualität der Röschen

26

0

10

20

30

40

50

60Anzahl Larven je

 Blatt

Zwischenbonitur KMSL‐Larven 2015

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Wirku

ngsgrad

 nach Abbot in %

Endbonitur KMSL‐Larven 2015

0

20

40

60

80

100

120

140

Pflanzenhöhe Blattstiellänge Blattlänge

relative Größe von 

Pflan

zenparam

etern im

 Vergleich zur 

Kontrolle

 in %

Einfluss der Netzauflage auf die Pflanzenentwicklung 2015

Kontrolle Netz kurz Netz lang

27

3.8 Optimierung der PSM-Applikationstechnik zur Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus an Rosenkohl

Versuchshintergrund Die geringe Effizienz der zurzeit üblichen chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen gegen die Kohlmottenschildlaus ist mitunter bedingt durch die versteckte Lebensweise auf den Blattunterseiten der Wirtspflanzen sowie deren Wachsausscheidungen. Ziel des Versuchs ist es, die Applikationstechnik in Rosenkohlbeständen zu optimieren und zielflächenspezifisch an die Herausforderungen der Kohlmottenschildlausbekämpfung anzupassen. Die Anwendung von Droplegs hat sich in diesem Zusammenhang bereits als vielversprechender Ansatz erwiesen. In Vorversuchen 2014 konnte gezeigt werden, dass Droplegdüsen, welche 50 cm unter der Bestandeshöhe des Rosenkohls positioniert waren, im Vergleich zur Applikation von oben den Benetzungsgrad der Blattunterseiten von 3 % auf 20 % erhöhten. Forschungsbedarf besteht jedoch weiterhin hinsichtlich der Anpassung verschiedener Parameter wie Düsentyp, Düsengröße und –ausrichtung, Druck und Wassermengen. Ein sortenspezifisches Screening soll Aufschluss darüber geben, welche dieser Einflussfaktoren die Benetzungsgrade von Kontaktmitteln- und somit die Applikationsqualität - bei Droplegeinsatz signifikant verbessert.

Versuchsglieder

VG Sorte Variante Düse Beschreibung

1.1 Crispus Spritzbalken IDK sehr grobtropfig

1.2 Martinus Spritzbalken IDK sehr grobtropfig

2.1 Crispus Droplegs DF feintropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe

2.2 Martinus Droplegs DF feintropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe

3.1 Crispus Droplegs LU feintropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe

3.2 Martinus Droplegs LU feintropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe

4.1 Crispus Droplegs FT 2,0 feintropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe, Ausrichtungswinkel I

4.2 Martinus Droplegs FT 2,0 feintropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe, Ausrichtungswinkel I

5.1 Crispus Droplegs FT 2,0 feintropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe, Ausrichtungswinkel II

5.2 Martinus Droplegs FT 2,0 feintropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe, Ausrichtungswinkel II

6.1 Crispus Droplegs ID3 sehr grobtropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe

6.2 Martinus Droplegs ID3 sehr grobtropfig, 25 cm unter Bestandeshöhe

7.1 Crispus Droplegs II FT 1,0 Düsenstock 2 Ebenen, 25 cm und 46 cm unter Bestandeshöhe

7.2 Martinus Droplegs II FT 1,0 Düsenstock 2 Ebenen, 25 cm und 46 cm unter Bestandeshöhe

8.1 Crispus Spritzbalken + Droplegs II

IDKT + FT 1,0

Kombination Spritzbalken + Düsenstock 2 Ebenen

8.2 Martinus Spritzbalken + Droplegs II

IDKT + FT 1,0

Kombination Spritzbalken + Düsenstock mit 2 Ebenen

28

Wasseraufwandmenge: Droplegs: 1000 l/ha Spritzbalken: 900 l/ha

Geschwindigkeit: 3 km/h Druck: 3,0 bar (VG 3.1/3.2 = 4,0 bar)

Versuchsanlage Demonstrationsversuch ohne Wiederholungen Parzellengröße: 24 m²

R 2.2 3.1 6.2 7.1 R

R 2.1 3.2 6.1 7.2 R

R 1.2 4.1 5.2 8.1 R

R 1.1 4.2 5.1 8.2 R

Versuchsdurchführung Sorte: Crispus (Syngenta) Vergleichssorte: Martinus (Syngenta) Pflanzung: 04.05.2016 Bestandesdichte: 3,03 Pfl./m2 Unkrautkontrolle: 11.05.2016: Butisan (1,0 l/ ha)

+ Stomp Aqua (2,2 l/ ha) + Herbosol (0,4 l/ ha)

Pflanzenschutz: 03.05.2016: Angießen Jungpflanzen mit SpinTor (0,2 l/ ha) 09.06.2016: Steward (85 g/ha) + Karate Zeon (0,075 l/ha) 23.06.2016: Coragen (125 ml/ha) + Pirimor (0,25 l/ha) 21.07.2016 Coragen (125 ml/ha) 15.08.2016 Micula (18 l/ ha) Versuchsspritzung inkl. Tracer

Düngung: 04.05.2016: 1. N-Gabe 165 kg N/ ha (KAS)

31.05.2016: 2. N-Gabe 100 kg N/ ha (KAS)

Datenerfassung Quantifizierung des Benetzungsgrades der Blattunterseiten:

- Spritzbrühe bestehend aus: Kontaktmittel MICULA + fluoreszierender Tracer ‚Brilliant Lemon‘ (0,4 %) + Netzmittel Brij (2 %) + H2O

- KW 33: Applikation nach Versuchsplan - zeitnahe nach Applikation: etagenweise Ernte ausgewählter Blätter (obere +

mittlere Blattebene, jeweils ein Blatt aus Reihen- und Zwischenreihenbereich) - Fotografie der Blattunterseiten unter Tageslicht und

UV-Licht - Auswertung mit Bildanalyse-Software Easy-Leaf-

Area

17 m

29

Ergebnisse 2015

Sichtbarwerden des Spritzbelages durch fluoreszierende Farbstoffe

Benetzungsgrad (%) der Blattunterseiten bei verschiedenen Applikationstechniken 2015

(Zielfläche bei Applikation von Micula: obere und mittlere Blattetage = vorrangige Aufenthaltszone Eigelege/ Larven Kohlmottenschildlaus)

0

2

4

6

8

10

12

14

Spritzbalken Droplegs 25 cm Droplegs 50 cm

Ben

etzungsgrad

 der Blattunterseiten (%)

Blattebene 1 = obere BlattetageBlattebene 2 = mittlere Blattetage

30

3.9 Pilotstudie: Strategieversuch zur Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus an Rosenkohl

Versuchshintergrund Ermittlung einer optimierten Bekämpfungsstrategie für die Kohlmottenschildlaus A. proletella im ökologischen und integrierten Anbau von Rosenkohl.

Versuchsglieder

VG Bezeichnung Anwendung PSM Technik Banker

Plants Sorte

1 Öko-Standard Kohlfliegen-Netz

(1,3*1,3mm)

nur gegen andere

Schädlinge Spritzbalken nein Igor

2 Öko-Optimal KMSL-Netz (0,5*0,5mm)

Notfall-Intervention:

Micula, Neudosan

Spritzbalken ja Genius

3 IPM-Standard 25%

Bekämpfungsschwelle

Movento-Teppeki-Teppeki-Mospilan-Movento

Spritzbalken nein Igor

4 IPM-Optimal

25% Bekämpfungsschwelle

(1. Anw.)

80% Bekämpfungsschwelle

(ff. Anw.)

Movento

Teppeki-Teppeki- Movento

Spritzbalken

Droplegs-Droplegs-

Spritzbalken

ja Genius

5 Kontrolle-Standard

- - - - Igor

Versuchsanlage Demonstrationsversuch ohne Wiederholungen

Parzellengröße: 36 m²

VG 2 + 4: Öko-Optimal + IPM-Optimal VG 1 + 3 + 5: Öko-Standard + IPM-Standard + Kontrollen

31

Versuchsdurchführung Sorte: Igor (Hild), Genius (Syngenta) Pflanzung: 26.05.2016 Pflanzenschutz: 25.05.2016 Angießen der Jungpflanzen mit SpinTor (0,2 l/ ha) 10.06.2016 Steward (85 g/ha) + Karate Zeon (0,075 l/ha) VG 3+4 22.06.2016 Coragen (125 ml/ha) + Pirimor (0,25 l/ha) VG 3+4 20.07.2016 Thiovit (1,5 kg/ ha) Kürbis VG 2+4 03.08.2016 Steward (0,085 kg/ha) + Signum (1 kg/ ha) VG 3+4 03.08.2016 Thiovit (1,5 kg/ ha) Kürbis VG 2+4 26.05. – 02.08.2015: Netzauflage VG 1 + 2 Düngung: 26.05.2016: VG 1+2: 225 kg N/ ha HMP Rosenkohl VG 2: 97 kg N/ ha HMP Kürbis VG 3: 176 kg N/ ha KAS Rosenkohl VG 4: 166 kg N/ ha KAS Rosenkohl VG 4: 106 kg N/ ha KAS Kürbis VG 5: 184 kg N/ ha KAS Rosenkohl Datenerfassung Pflanze: VG 1, 2 – Öko-Varianten

1) Rosenkohl: ab Netzabnahme bis September VG 1,2 Monatlich Bonitur Parasitierungsrate: Puparien (unparasitiert/parasitiert) + Blattanzahl

2) Kürbis: ab Juli bis September VG 2 Monatlich Bonitur Parasitierungsrate

VG 3, 4 – IPM-Varianten + VG 5 - Kontrolle 1) Rosenkohl: ab Pflanzung VG 3,4,5

14-täglich Bonitur Anteil mit Larven (ab L2) befallener Pflanzen, 25 Pflanzen/ VG Rosenkohl: ab Juli bis September VG 4 Monatlich Bonitur Parasitierungsrate

2) Kürbis: ab Juli bis September VG 4 Monatlich Bonitur Parasitierungsrate

Endbonitur: - Parasitierungsraten

- KMSL-Befall o Anzahl KMSL-Larven, 10 Pfl./Parzelle, mittlere Blattetage (Blatt

25-30) - Ertrag und Verschmutzung

o Entnahme von 10 Einzelpflanzen aus geschlossenem Pflanzenbestand, parzellenweise

o Ganzpflanze: Verschmutzungsgrad 1-5 mit Zwischenstufen o Röschen: Ertrag (Größenklassen) und

Verschmutzung (Verschmutzungsklassen 1-3)

32

3.10 Schaderregermonitoring 2016

0

200

400

600

800

1000

1200

140025. M

ai.

1. Jun.

8. Jun.

15. Jun.

22. Jun.

29. Jun.

6. Jul.

13. Jul.

20. Jul.

27. Jul.

3. A

ug.

10. A

ug.

Rap

sglanzkäfer je Gelbschale und W

oche

Monitoring Rapsglanzkäfer 2016

0

10

20

30

40

50

60

70

80

8. Jun.

15. Jun.

22. Jun.

29. Jun.

6. Jul.

13. Jul.

20. Jul.

27. Jul.

3. A

ug.

10. A

ug.

17. A

ug.

24. A

ug.

31. A

ug.

Kohldrehherzmücken je Falle  und  W

oche

Monitoring Kohldrehherzmücke 2016

33

4.1 „Cut and Carry“: Ersatz organischer Handelsdünger durch Silage-/Grünschnittdüngung

Versuchshintergrund Die Verwendung tierischer Handelsdünger konventioneller Herkunft im ökologischen Gemüsebau ist zunehmend umstritten. Ein Ersatz durch pflanzliche Handelsdünger ist auf Grund eingeschränkter Verfügbarkeit nicht möglich. Für den viehlosen Gemüseanbau könnten Grünschnitt und Silage, welche eingearbeitet oder als Mulchschicht ausgebracht werden, eine alternative Stickstoffquelle darstellen. In einem auf drei Jahre angelegten Versuch sollen insbesondere längerfristige Effekte auf die Stickstoffversorgung in gemüsebaulichen Fruchtfolgen untersucht werden.

Versuchsglieder 2016

VG Düngungsvariante N-Düngung

Fenchel N-Düngung

Porree

1 Kontrolle ungedüngt 0 kg N/ha 0 kg N/ha

2 Handelsdünger (HMP) 160 kg N/ha 180 kg/ha

3 Silage / Grünschnitt eingearbeitet 160 kg N/ha 180 kg/ha

4 Silage / Grünschnitt als Mulchauflage Auflage ~8 cm Auflage ~8 cm

Versuchsglieder 2017

VG Düngungsvariante N-Düngung

Brokkoli N-Düngung

Stangensellerie

1 Kontrolle ungedüngt 0 kg N/ha 0 kg N/ha

2 Handelsdünger (HMP) 250 kg N/ha 170 kg/ha

3 Silage / Grünschnitt eingearbeitet 250 kg N/ha 170 kg/ha

4 Silage / Grünschnitt als Mulchauflage Auflage ~8 cm Auflage ~8 cm

Versuchsanlage Einfaktorielle randomisierte vollständige Blockanlage; n = 3 Parzellengröße: 36 m²

Versuchsdurchführung 1. Satz: Fenchel Sorte: ‘Solaris‘ (Bejo) Pflanzung: 04.04.16, Vliesabdeckung vom 5.4.-4.5.16 Düngung: Nmin = 20 kg N/ha (0 - 60 cm) 24.03. VG3 = 203 kg N/ha (Silage) VG4 = 516 kg N/ha (Silage) 04.04. VG2 = 135 kg N/ha (HMP) Ernte: 13.06.16 Bodenbearbeitung: 24.06.16 gepflügt

34

Datenerfassung Kulturverlauf Phytotox, Krankheiten und Schädlinge

Pflanzenhöhen Unkrautdruck

Kulturende Gewicht Ernteware (dt/ha), Anteil marktfähiger Ernteware (dt/ha) N-Aufnahme (Aufwuchs), Nmin Qualität: Anteil Schosser, Geplatzte, Knollenbreite, -dicke, -höhe

Versuchsdurchführung 2. Satz: Porree Sorte: ‘Haldor‘ (Bingenheim) Pflanzung: 30.6.16 Düngung: Nmin vor Pfl. ca. 15 kg N/ha (0 - 60 cm) 21.06. VG2 = 150 kg N/ha (HMP) + 55 kg N/ha (15.8.)

VG3 = 206 kg N/ha (Kleegras) 30.06. VG4 = 497kg N/ha (Kleegras) Datenerfassung

Kulturverlauf Krankheiten und Schädlinge Pflanzenhöhen Unkrautdruck

Kulturende Gewicht Ernteware (dt/ha), Anteil marktfähiger Ernteware (dt/ha) N-Aufnahme (Aufwuchs), Nmin Qualität: Anteil Schosser, Schaftlänge, Schaftdicke, Weißanteil

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

ungedüngt Handelsdünger (HMP) Silage eingearbeitet Silage Mulchauflage

Ertragsfrischmasse (dt/ha)

Ertragsfrischmasse Knollenfenchel 2016

35

0,0

0,5

1,0

1,5

ungedüngt Handelsdünger (HMP) Silage eingearbeitet Silage Mulchauflage

Verhältnis Knollenbreite zu ‐höhe

Knollenform Fenchel 2016

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

ungedüngt Handelsdünger (HMP) Silage eingearbeitet Silage Mulchauflage

dt/ha

Frischmasse‐Aufwuchs Hafer 2016

Kornertrag (FM) Strohertrag (FM)

36

4.2 Anbaueignung CMS-freier Kohlrabisorten für den Sommeranbau

Versuchshintergrund Die Verfügbarkeit von Sorten die nicht aus Cytoplastenfusions-Züchtung hervorgegangen sind, ist in den letzten Jahren immer weiter gesunken. Nach der Entscheidung der Bioanbauverbände CMS-Sorten vom Anbau auszuschließen besteht eine hohe Nachfrage nach geeigneten konventionell gezüchteten Sorten. In einem Versuch sollen aktuell für den ökologischen Anbau nach Verbandsrichtlinien verfügbare Kohlrabi-Sorten auf ihre Anbaueignung im Sommer getestet werden. Versuchsglieder VG Sorte Züchter Saatgut

1 Vikora F1 Enza (Vitalis) bio CMS-frei

2 Verano F1 Enza (Takii) ungebeizt CMS-frei

3 Korist F1 Bejo bio CMS-frei

4 Konan F1 Bejo ungebeizt CMS-frei

5 Kordial F1 Bejo bio CMS-frei

6 Eder F1 Rijk Zwaan ungebeizt CMS-frei

7 Lech Rijk Zwaan bio CMS-frei

9 Sat 22 Sativa bio samenfest

10 Sat 23 Sativa bio samenfest

11 Lanro Bingenheim bio samenfest

12 Rasko Bingenheim bio samenfest

13 Noriko Bingenheim bio samenfest

14 KSV-KOK-JJ-TR37 Bingenheim bio samenfest

15 Sat 21 Sativa bio samenfest

16 Eltville F1 Rijk Zwaan ungebeizt CMS

17 Knef Hild ungebeizt CMS-frei

18 Troja Hild ungebeizt CMS-frei

Versuchsanlage Einfaktorielle randomisierte Blockanlage; n = 4, Parzellengröße: 12 m²

Versuchsdurchführung 1. Satz Pflanzung: 30.05.16, Ernte: 05.07.-18.7.16 2. Satz Pflanzung: 01.08.16 Unkrautkontrolle: 24.08.16 Handhacke bzw. Unkraut gezogen Pflanzenschutz: 17./25.08.16 SpinTor gegen Schadraupen

02.08.16 Auflage Kulturschutznetz 0,8 x 0,8 mm Düngung: 01.08.16 210 kg N/ha als HMP abz. Nmin, (120 kg Nmin/ha) Datenerfassung

Kulturverlauf Blattmasse, Blattstellung, Standfestigkeit, Fehlstellen, Herzlosigkeit

Kulturende Gewicht Ernteware (dt/ha), Anteil marktfähiger Ernteware (dt/ha) Qualitätsparameter, Laubausbildung

37

4.3 Einsatz von Lebendmulchen zur Regulation der Kohlmottenschildlaus in Rosenkohl

Versuchshintergrund Untersaaten im Zwischenreihenbereich von Gemüsekulturen, mitunter auch als Lebendmulche bezeichnet, sind in zahlreichen Studien hinsichtlich ihres Regulierungspotentials gegenüber Schädlingen in verschiedenen Mischkultursystemen positiv hervorgehoben worden. Die wesentliche Herausforderung dieser Anbaumethode für die gemüsebauliche Praxis besteht gegenwärtig in der Minimierung von konkurrenzbedingten Ertrags- und Qualitätsverlusten bei gleichzeitiger Absicherung der schädlingsregulierenden Wirkung. Am Beispiel von Rosenkohl soll der Einfluss von Lebendmulchart und -management auf das Regulierungspotential gegenüber der Kohlmottenschildlaus sowie auf die Ertragsbildung quantifiziert und bewertet werden. Hierbei wird einer Standardvariante (ohne Untersaat) zwei Anbausysteme mit den Leguminosenarten Luzerne und Erdklee als Untersaaten gegenübergestellt.

Versuchsglieder

VG Mulchsaat Bezeichnung Vertrieb Aussaatstärke Schnitthöhe Termin

Unterschneiden

1 ohne Kontrolle

2.1 Luzerne LuzH1 BSV-

Saaten2,5 g/m2 5 cm -

2.2 Luzerne LuzH2 BSV-

Saaten2,5 g/m2 halber

Rosenkohl -

2.3 Luzerne LuzH3 BSV-

Saaten2,5 g/m2 Rosenkohl

(ungemulcht)-

3.1 Erdklee KleeU0 BSV-

Saaten3,0 g/m2 - ohne

3.2 Erdklee KleeU0+D BSV-

Saaten3,0 g/m2 -

ohne + Zusatzdüngung

3.3 Erdklee KleeU1 BSV-

Saaten3,0 g/m2 -

1 x nach Pflanzung

3.4 Erdklee KleeU2 BSV-

Saaten3,0 g/m2 -

2 x nach Pflanzung

3.5 Erdklee KleeU2+D BSV-

Saaten3,0 g/m2 -

2 x nach Pflanzung +

Zusatzdüngung Versuchsanlage randomisierte vollständige Blockanlage; n = 3; Parzellengröße: 36 m²

A B C

2.2 3.3 3.4 2.1 3.5 2.3

2.3 3.5 3.1 1 3.2 2.1 3.4 3.1 3.2 3.3 3.5 3.4 2.2 1

1 2.1 2.2 2.3 3.1 3.2 3.3 4,5 m

43,5 m

38

Versuchsdurchführung Sorte: Cyrus (Syngenta) Aussaat: 14.04.2016 (Lebendmulche: 08.04.2016) Pflanzung: 19.05.2016 Bestandesdichte: 30300 Pfl./ha

Unkrautkontrolle: 25.05.2016 Handhacke Pflanzenschutz: 18.05.2016 Angießen der Jungpflanzen mit SpinTor (0,2 l/ ha)

09./22.06. + 03.08.2016 XenTari (1 kg/ ha) Düngung: 19.05.2016: 188 kg N/ha HMP Unterfußdüngung in Pflanzreihe

08.06.2016: 20.06.2016: 3.2/3.5.: N-Nachdüngung je 20 kg N/ha 30.06.2016: mit OPF 8-3-3 in die Pflanzreihe 11.07.2016 Mähen: 01.06./08.06./16.06./07.07.2016.: VG 2.2, 2.3 Unterschneiden: 02.06.2016: VG 3.3, 3.4, 3.5 08.06.2016: VG 3.4, 3.5 Datenerfassung Pflanze - Befall mit der Kohlmottenschildlaus u.a. Schädlinge

- Nützlingsaufkommen - Pflanzenhöhe und Blattfläche

- Frischmasse, Trockensubstanz, Nt-Gehalt - Röschenertrag und Verschmutzungsgrad

Lebendmulch - Frischmasse, Trockensubstanz, Nt-Gehalt Boden - Start-Nmin: 0-60 cm; Mischprobe über Versuchsfläche

- Zur Pflanzung: Nmin in 0-90cm; Mischprobe Kontrolle VG 1 - Zur Ernte: 0-90 cm; Einzelprobe je Versuchsglied

 

Ergebnisse 2015 

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

Ertrag in

 dt/ ha

15‐30 mm > 30 mm < 15 mm Ausfall

4043

74

42

25 23

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Wirkungsgrad

 nach Abbott in

 %

Regulationspotential Kohlmottenschildlaus (Bezug: Larvenbefall/ cm² Blattfläche)

Röschenertrag und Einteilung nach Größenklassen