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Programm FELIX MENDELSSOHN Adventskonzert Magnificat & Gloria Sonja Leutwyler, Sopran Brigitte Schweizer, Mezzosopran Tamás Bertalan Henter, Tenor Piotr Prochera, Bariton Donat Maron, Leitung Concentus Chor Zürich Orchester Conductus Samstag, 14.12.2019, 19.30 h Casino Bern, Grosser Saal Klavierkonzert Nr. 1, g-Moll und Capriccio brillant, h-Moll, op.22, Solist Eric Lu, Co-Gewinner Steinway Wettbewerb Schweiz 2016, Patronat: Steinway Piano Gallery Bern

FELIX MENDELSSOHN Adventskonzert€¦ · Skoda, Prof. Christian A. Pohl, Prof. Klaus Hellwig und Prof. Pavel Gililov. Eric Lu gewann 2016 den 1. Preis im ersten Schwei-zer Steinway

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    FELIX MENDELSSOHN

    AdventskonzertMagnificat & Gloria

    Sonja Leutwyler, SopranBrigitte Schweizer, MezzosopranTamás Bertalan Henter, TenorPiotr Prochera, BaritonDonat Maron, Leitung

    Concentus Chor ZürichOrchester Conductus

    Samstag, 14.12.2019, 19.30 hCasino Bern, Grosser Saal

    Klavierkonzert Nr. 1, g-Moll und Capriccio brillant, h-Moll, op.22, Solist Eric Lu, Co-Gewinner Steinway Wettbewerb Schweiz 2016, Patronat: Steinway Piano Gallery Bern

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    Klavierkonzert Nr. 1, g-Moll, op. 25

    Das Klavier war zwar sein Lieblingsinstru-ment, aber dennoch komponierte Mendels-sohn dafür nur zwei Konzerte. Sie sind selten im Konzertsaal zu hören, doch zu Mendels-sohns Zeiten war vor allem das Erste ein rich-tiger Hit. In Rom plante Felix Mendelssohn Bartholdy sein Erstes Klavierkonzert. Denn dort fand er die nötige Inspiration und innere Ruhe. Zwar brachte er das Stück noch nicht zu Papier – den Schritt erledigte er nach sei-ner Rückkehr innerhalb von drei Tagen in München –, aber er hatte die Musik bereits komplett im Kopf.

    Mit einigen Neuerungen wartet der 21-jährige Mendelssohn in diesem Konzert in g-Moll auf.

    Zum Beispiel lässt das Klavier im ersten Satz nicht lange auf sich warten: Kein drama-tisches Orchestervorspiel breitet einen roten Teppich für den Pianisten aus. Schon nach wenigen Takten ist er mit von der Partie! Ausserdem spielen Orchester und Klavier miteinander: Themen werden innerhalb der Instrumentengruppen weitergereicht und kommen dann wieder zum Soloinstrument zurück.

    Der langsame Mittelsatz erinnert an ein Mendelssohn’sches «Lied ohne Worte»; den fehlenden Text darf sich jeder beim Hören einfallen lassen – der Magie und Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Lang Lang sagt dazu: «Der zweite Satz ist so magisch, voller Eingebung. Hier kommt der Frühling, und alles wird neu geboren. Im ersten Drittel steckt durch die Einfachheit so viel pulsieren-

    de Kraft, es prickelt unter der sanften Ober-fläche wie Kohlensäure. Wenn man diesem Satz zuhört, dann fühlt man sich voller Energie.» Den dritten Satz lässt Mendelssohn dann mit stolzen, verheissungsvollen Fanfaren begin-nen: Wie der Besuch eines mächtigen Herr-schers wird der Auftritt des Klaviers ange-priesen. Doch dieses gebärdet sich dann kein bisschen aristokratisch, mit ein paar Purzel-bäumen kullert es herein, einem Gaukler gleich. Manchmal wirkt es sogar albern und überschwänglich fröhlich.

    Das Klavierkonzert g-Moll war für Mendels-sohn ein riesiger Erfolg, schon die Urauffüh-rung riss das Publikum zu Begeisterungsstür-men hin, Mendelssohn war das ein wenig peinlich und er hielt sich darum zurück: «Ich wurde lebhaft und lange empfangen. Sie wollten mich nachher hervorrufen und klatschten, aber ich war bescheiden und kam nicht», vermerkte Mendelssohn am 17. Oktober des Jahres 1831 nach der Urauf-führung. Ihm kamen die Reaktionen übertrie-ben vor. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er in den Musikern Clara Schumann und Franz Liszt prominente und kompetente Fans des Konzertes hatte.

    Quelle: BR Klassik, Sylvia Schreiber

    WERKBESCHRIEBFELIX MENDELSSOHN

    HERZLICHWILLKOMMEN!

    Konzertprogramm 2019 im Casino Bern

    1. Teil:Felix Mendelssohn:

    Klavierkonzert Nr. 1, g-Moll, op. 25Capriccio brillant, h-Moll, op. 22

    Solist: Eric LuDirigent: Donat Maron, Orchester Conductus

    2. Teil:

    Felix Mendelssohn:«Magnificat» in D-Dur

    «Gloria» in Es-Dur

    Sopran: Sonja Leutwyler, Mezzosopran: Brigitte Schweizer, Tenor: Tamás Bertalan Henter, Bariton: Piotr Prochera, Dirigent: Donat Maron,

    Concentus Chor Zürich, Orchester Conductus

    Die Texte der aufgeführten Chorwerke sind online abrufbar unter:www.concentus-chor-zuerich.ch

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    Capriccio brillant, h-Moll, op. 22

    Trotz seiner Opusnummer wurde das Capri-ccio brillant nach dem Ersten Konzert kompo-niert. Zeitlich datiert wird es auf 1832, dem Jahr, in dem Mendelssohn bei seinem zwei-ten Parisaufenthalt zum erstem Mal die Bekanntschaft mit Chopin machte; daraus erklärt sich auch der französisch-italienische Titel. Das Werk beginnt mit einem langsa-men, nur vom Klavier eingeführten Einlei-tungsteil. Philip Radcliffe hat hier mit Recht später auf den durchdringenden Einfluss Webers hinsichtlich der Grundidee und der Tendenz zu losgelösten Akkorden innerhalb der Orchesterbegleitung hingewiesen.

    Die Notierung für Klavier ist trotz seiner Zart-heit blumigen Charakters und ruft Erwartun-gen auf zukünftige Virtuosität wach. Ein Ostinato-ähnliches Muster vom Klavier führt in den Hauptteil des Werkes, ein Allegro con fuoco ein, in dessen Solopart ebenfalls aus-führlich Gebrauch von wiederholten Akkor-den als Begleitung von melodischem Passa-gen gemacht wird.

    Ein zögerliches Ritardando führt zum zweiten Thema, das vom Orchester auf freudvolle Weise vorgetragen und vom Klavier entspre-chend begleitet wird. Dieses Thema taucht auf der Tonika in Dur auf und bestätigt auf diese Weise die Verwandtschaft zu den Kompositionsprinzipien eines Sonatenron-deaus. Trotz einer Passage mit in Sechzehn-telnoten gebrochenen Oktaven in beiden Händen versucht sich diese Musik eher an Lebhaftigkeit als an ausgemachter Virtuosität und bringt auf diese Weise vielleicht Erwar-tungen, die im Einleitungsteil geweckt wur-

    den, durcheinander. Dies kann als eine Spur von Selbstverleugnung betrachtet werden.

    Dem Bericht des Zeugen Charles Horsley gemäss improvisierten alle Pianisten, Mendelssohn, Thalberg und Mendelssohns ehemaliger Klavierlehrer Ignaz Moscheles, eine Kadenz während des letzten Satzes. Smiths Worten folgend «… explodierte Mendelssohns letzte Kadenz, in einem wahr-haftigen Sturm von doppelten Oktaven, die ihre Klimax ganze fünf Minuten lang hielten und seine ‹technische Versiertheit und höchste Inspirationskunst zur Schau stellten, die weder davor noch danach … je erreicht worden sind. Die Zuhörer waren wie elektri-siert von dieser Darbietung›.» Mendelssohns eigener Kommentar danach ist enthüllend: «Ich dachte, die Leute könnten Gefallen an ein paar Oktaven finden, deswegen habe ich sie gespielt.»

    Philip Radcliffe würdigte das Stück aufgrund eines, wie er sagte, «zweiten Themas von bestürzender Banalität» herab. Einem Kenner behutsam tockenen Humors (und Bewunde-rer von Mendelssohns Musik) wäre man wohl ganz unverfänglich mit Misstrauen auf diese Aussage begegnet, die sich gedruckt so un-durchdringbar ausnimmt, gesprochen aber wohl eher auf geheime Freude denn auf ernsthafte Zensur schliessen lässt.

    Mit Sicherheit haben nur wenige von Men-delssohns anderen Bewunderern dem Charme des fröhlich bescheidenen Capriccio widerstehen können.

    aus dem Begleittext von Francis Pott © 1997Deutsch: Inge Schneider

    Eric Lu wurde 2000 in Bern geboren und stammt aus einer Musikerfamilie. Im Alter von fünf Jahren begann er Klavier zu spielen. Ab 2007 wurde er von Prof. Tomasz Herbut, Professor an der Hochschule der Künste Bern, unterrichtet. Im selben Jahr hat ihn das Kon-servatorium Bern in die Talentförderungs-klasse aufgenommen. 2017 wurde Eric Lu vom PreCollege an der Hochschule der Künste Bern als Jungstudent zugelassen.

    Zu seinen musikalischen Engagements zählen das Benefizkonzert zugunsten der Kirch-gemeinde des Berner Münsters 2009, der Auftritt mit Mozarts Klavierkonzert KV 246 in C-Dur im Yehudi Menuhin Forum Bern mit Begleitung des Streichquartetts Bern 2012 sowie im selben Jahr der Konzertauftritt in der Tonhalle Zürich. 2016 trat Eric Lu als Solist im Kultur Casino Bern auf mit Mozarts

    SOLISTERIC LU

    Klavierkonzert KV 488 in A-Dur, begleitet vom Orchester Conductus Zürich unter dem Dirigenten Donat Maron. Im Rahmen des Einführungskonzertes des Konzert Theater Bern spielte er im März 2019 die Sonatine von Maurice Ravel. Er nahm auch an Meis-terkursen im In- und Ausland teil und erhielt musikalische Impulse von Prof. Badura-Skoda, Prof. Christian A. Pohl, Prof. Klaus Hellwig und Prof. Pavel Gililov. Eric Lu gewann 2016 den 1. Preis im ersten Schwei-zer Steinway Klavierwettbewerb in Zürich.

    Nach seinem Maturitätsabschluss im Sommer 2019 am Gymnasium Kirchenfeld in Bern in der Abteilung für Geistes- und Humanwissen-schaften begann er sein Bachelorstudium an der Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendelssohn-Bartholdy» in Leipzig bei Prof. Christian A. Pohl.

    © Remo Eisner Photographie

    WERKBESCHRIEBFELIX MENDELSSOHN

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    «Gloria» in Es-Dur

    Das Gloria ist die erste grössere Kirchen-komposition des 13-jährigen Mendelssohn. Sie entstand im Rahmen seines Kompo-sitionsunterrichts bei Carl Friedrich Zelter, dem Leiter der Berliner Singakademie. Doch handelt es sich nicht mehr ausschliesslich um eine Arbeit zu Studienzwecken, da der junge Komponist darauf hoffen konnte, dass Zelter das Stück aufführen lassen würde. Die intensive Bach- und Händel-Pflege durch die Singakademie prägt das Jugendwerk, das an die mehrteilige Kantate der Barockzeit anknüpft. Die grosse Schlussfuge, eindrucks-volle Momente wie das «Qui tollis» und lyrische Solistenensembles statt Soloarien zeugen von Mendelssohns Experimentier-freude und Talent. Quelle: Carus Verlag, Werkbeschrieb

    Vermutlich ist das Werk zwischen Dezember 1821 und Februar 1822 entstanden. Anfangs März erwähnte Zelter das «Gloria» in einem Brief an J. W. Goethe. Es umfasst sechs Sätze.

    Fanfarenartige aufsteigende Dreiklänge – Gloria – eröffnen das Werk (1. Satz). Zu die-sem sich säulenartig aufwärts streckenden Thema gesellt sich ein zweites, lineares Thema – et in terra pax –. Im barocken Stil arbeitet Mendelssohn mit diesen beiden Themen, indem er sie in Kontrast zueinander stellt oder sie verbindet. Der kurzweilige Satz lebt von Kontrastierungen aller Art.

    Es folgt ein Satz für ein Solistenterzett und Chor (2. Satz). Das Terzett intoniert drei Lobpreisungen, nur sporadisch von Klari-

    netten, Fagotte und Streichern unterstützt, meist a capella. Nach einem überraschenden Einwurf – Glorificamus te – des Chores und des vollen Orchesters, wird die Kontra-punkttechnik des ersten Teils wieder auf-genommen. Nun ist es aber der Chor und das Orchester, welche eine eng verwobene Doppelfuge intonieren. An zwei Stellen un-terbrechen die Solisten mit einem a capella vorgetragenen – benedicimus te –. Die Coda ist in homophoner Satzweise komponiert. Mit zwei Orchesterschlägen beendet Men-delssohn diesen Satz.

    In seiner Form ist der folgende Satz (3. Satz) dreiteilig. Ursprünglich für ein Solistenquin-tett komponiert, kommt in der Aufführung des Concentus Chor Zürich eine Bearbeitung von Donat Maron für vier Solistenstimmen und Chor zur Aufführung. Der Satz wird durch das Solistenquartett eröffnet. Der zwei-te und dritte Teil wird vom fünfstimmigen Chor umgesetzt. Immer unterbrochen vom – Domine Deus, Filius Patris – Ruf des Chores führen der Tenorsolist und die Mezzosopran-solistin durch den kantablen, anschliessenden Satz (4. Satz). Interessanterweise hat Men-delssohn hier zur Begleitung nur tiefe Instru-mente eingesetzt.

    Lange anhaltende Bläserakkorde über einem synkopierten Streicherpizzicato eröffnen den vom Chor homophon ausgeführten ersten Teil des «Qui tollis pecata mundi» Satzes (5. Satz). Der zweite Teil kontrastiert durch das kurze Seufzermotiv, das sich die Stimm-register zuwerfen, und die cantus-firmus- artigen Melodiebögen des Tenors. Eine stark verkürze Reprise des Anfangsteils beschliesst diesen Satz. Das Solistenquartett (ursprüng-

    «Magnificat» in D-Dur

    «Sehr beachtlich, was der erst 13-jährige Mendelssohn da zustande brachte: ein ca. halbstündiges «Magnificat» für grosse Besetzung ... Zwar ist noch nicht immer alles originell und es scheinen immer wieder die barocken Oratorien-Vorbilder durch, doch ist das Ganze schon wesentlich mehr als eine Tonsatzaufgabe. Liedhafte, teilweise liebens-würdige Melodik herrscht vor in den Arien, klangvolle Pracht und gekonnte Kontra-punktik in den Chorsätzen. Dabei sind für den Chor jedoch einige Hürden – haupt-sächlich in Form von Koloraturen – zu nehmen.» Aus Christian Gerharz, Musik im Bistum Essen III/97, S. 58

    Das im März 1822 entstandene Frühwerk des Komponisten ist siebenteilig. Es offenbart bereits einen eigenen Stil, verweist aber zugleich auf die gleichnamige Komposition seines Vorbildes J. S. Bach.

    So wird das Werk von einem grossen Ein-gangschor (1. Satz) eröffnet, der in sich wie-derum dreiteilig ist. Die folgende Sopranarie mit Frauenchor (2. Satz) nimmt die Gedanken Marias nach der Verkündigung auf, in denen sie ihre tiefsten Gefühle preisgibt. Der Instru-mentalsatz fällt durch eine äusserst leichte Besetzung auf. Das verleiht dem ganzen Satz eine bemerkenswerte Leichtigkeit. Der fol-gende Chorsatz (3. Satz) ist zweiteilig. Ein nachdenklicher homophoner erster Teil wird von einem fast tänzerischen polyphonen zweiten Teil ergänzt.

    Es folgt eine gewaltige, beeindruckende Bassarie (4. Satz) über den Text «Fecit poten-tiam in brachio suo. Dispersit superbos mente cordis sui» – «Er tut Mächtiges mit seinem Arm; er zerstreut die hochmütig sind in der Gesinnung ihres Herzens». In dem fol-genden Terzett (5. Satz) treten die drei Solisten zu Beginn solistisch auf. Erst in der zweiten Hälfte des Satzes finden sie zusam-men. Mit seiner durchdachten Architektur und den lyrischen Momenten in den Solisten-parts entfaltet der Satz grosse Wirkung.

    Das Werk schliesst mit der Doxologie ab. Sie ist in diesem Werk auf zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Sätze (6. und 7. Satz) verteilt. «Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto. Sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in saecula saeculorum. Amen» – «Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen». Im sechsten Satz wechseln sich chromatische Teile vom Solistenquartett vorgetragen mit stark rhythmischen, kontrapunktischen Chor-teilen ab. Mendelssohn beschliesst seine Magnificat-Vertonung mit einer mächtigen Quadrupelfuge. Sie ist eine meisterliche Schöpfung, die von Vollendung in Form und Klang zeugt.

    Donat Maron, September 2019

    WERKBESCHRIEBFELIX MENDELSSOHN

    WERKBESCHRIEBFELIX MENDELSSOHN

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    lich Solistenquintett) eröffnet den Schluss-satz (6. Satz). Die traditionelle Fuge über den Text «Cum Sancto Spiritu» beschliesst diesen Satz. Das Thema der Fuge ist die genaue Um-kehrung der aufsteigenden Dreiklänge des ersten Satzes. Die Themensubstanz gibt dem Werk also eine bemerkenswerte Einheit.

    Donat Maron, September 2019

    Biographisches

    Felix Mendelssohn war ein deutscher Kom-ponist, Dirigent, Pianist und Organist. Er wurde 1809 in eine wohlhabende und ange-sehene Bankiersfamilie geboren. Persön-lichkeiten wie Alexander von Humboldt, Friedrich Hegel, Heinrich Heine, E. T. A. Hoffman, Friedrich Schleiermacher gingen im Hause Mendelssohn ein und aus. Sein Vater Abraham trat zum protestantischen

    Glauben über und nahm den Familiennamen Mendelssohn Bartholdy an. Sein Grossvater war Moses Moscheles, der berühmte jüdische Philosoph. Felix zeigte früh auffallende musi-kalische Begabung und erregte zusammen mit seiner ebenfalls sehr begabten Schwester Fanny ein ähnliches Aufsehen wie Mozart mit seiner Schwester Nannerl. Bereits mit neun Jahren trat er öffentlich auf und komponierte auch regelmässig seit seinem 11. Lebensjahr.

    Von den ersten Studienwerken bis zum Höhe-punkt seines Schaffens, dem Oratorium Elias, kurz vor seinem Tode im Alter von nur 38 Jahren, stellt die geistliche Chormusik einen Grundpfeiler in seinem Schaffen dar und spiegelt seine musikalische Entwicklung und Vielseitigkeit wider. Er vollendete insge-sammt mehr als 50 geistliche Werke.

    Quelle: www.klassik-heute.com

    WERKBESCHRIEBFELIX MENDELSSOHN

    SOPRANSONJA LEUTWYLER

    Sonja Leutwyler, studierte Viola und Gesang an den Musikhochschulen von Zürich und München.

    Vier Jahre war sie als Solistin am Staatsthe-ater am Gärtnerplatz München engagiert und sang die grossen Partien ihres Fachs. Weitere Engagements führten sie ans Mark-gräfliche Opernhaus Bayreuth, ans Prinz-regententheater sowie ans Cuvilliés-Theater München, ans Teatro Comunale di Bologna und ans Opernhaus Zürich. Kürzlich sang sie in einer Produktion der Opéra Comique Paris eine Hauptpartie in der Oper «Kein Licht» von Philippe Manoury und gab Gastspiele am Nationaltheater Zagreb und am Grand Théâtre de Luxembourg. Als Konzertsolistin tritt Sonja Leutwyler mit namhaften Orches-tern wie z. B. den Bamberger Symphonikern, dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ulf Schirmer, dem Zürcher- und dem Stuttgarter Kammerorchester und dem SWR Symphonieorchester unter Helmut Rilling auf. Sie ist gern gesehener Gast an bedeutenden Festivals wie z. B. dem Richard Strauss Festival Garmisch-Partenkirchen, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Musikfest Stuttgart und dem Beethovenfest Bonn und tritt regelmässig in der Tonhalle Zürich und im Wiener Konzerthaus auf.

    Höhepunkte der letzten drei Jahre waren Mendelssohns Walpurgisnacht am Rheingau Musik Festival unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada mit dem hr-Sinfonieorchester, Konzerte und CD-Aufnahme mit dem RSO Wien unter Cornelius Meister, einen Solo-abend mit der Camerata Zürich in der Tonhalle Zürich, CPE Bachs Magnificat mit dem Zürcher Kammerorchester unter Diego

    Fasolis, Konzerte am Teatro Comunale di Bologna unter Roberto Abbado sowie einen Liederabend in der Tonhalle Maag. Ihre kürzlich bei Solo Musica erschienene CD Hymne à la beauté wurde mit dem Super-sonic Pizzicato Award ausgezeichnet.

    Weitere Infos: www.sonjaleutwyler.com

  • 1110

    Die in Bad Kreuznach (D) geborene Sängerin erhielt ihre erste Gesangsausbildung an der Opernschule und Liedklasse des Peter-Cornelius-Konservatoriums Mainz. Anschlies-send setzte sie ihre Studien am Konservato-rium Dreilinden Luzern fort. Zusätzliche Studien für Stil und Interpretation an der renommierten Schola Cantorum Paris sowie internationale Meisterklassen rundeten ihre Ausbildung ab.

    Brigitte Schweizer ist sowohl auf der Opern-bühne wie auch im Konzertsaal zu Hause, z. B. als Gastsolistin des Opernfestival Aven-ches, des Festival d’Arles, des International

    Arts Festivals Jerusalem, sowie der Kölner Philharmonie, der Musikhalle Hamburg, der Tonhalle Zürich, des KKL Luzern, der St. John’s Smith Square London, des Theater Basel u. a. m.

    Ihr besonderes Flair für zeitgenössische Musik sowie ihre Vorliebe für Liederabende mit selten aufgeführtem Liedgut bereichern ihr breitgefächertes künstlerisches Spektrum.

    Weitere Infos: www.school78.ch/teachers/brigitte-schweizer/

    www.instrumentor.ch/de/brigitte-schweizer

    MEZZOSOPRANBRIGITTE SCHWEIZER

    TENORTAMÁS BERTALAN HENTER

    Der in Siebenbürgen (Rumänien) geborene ungarische Sänger ist in Ungarn aufgewach-sen. An der Universität und dem Konser-vatorium Belgrad hat er parallel ein Biologie- und ein Gesangsstudium absolviert. Der endgültige Entscheid für eine musikalische Laufbahn fiel erst nach dem erfolgreichen Abschluss des Biologiestudiums mit einem entsprechenden Diplom. Seine sängerische Ausbildung schloss er 2014 in den Klassen von Lina Maria Åkerlund und Markus Eiche in Zürich ab.

    Bereits während seiner Ausbildungszeit durfte er eine bemerkenswerte Reihe von Opernrollen verkörpern: Einsiedel und Gubernator in Karl Amadeus Hartmanns Simplicius Simplicissimus, Max in Carl Maria von Webers Freischütz, Tambour-major in Alban Bergs Wozzeck und Alessandro in Wolfgang Amadeus Mozarts

    Il re pastore. Seit 2014 ist er Mitglied der Zürcher Sing-Akademie, wo er bei Auffüh-rungen grosser Chorwerke mitwirkte. Als Konzertsänger tritt er regelmässig bei Kirchen- und Kammermusikkonzerten auf. Er hat auch bereits bei namhaften Auffüh-rungen von Telemann-, Bach- und Haydn- Aufführungen u. a. in der Tonhalle Maag Zürich mitgewirkt. Auch die Aufführungen von Liederzyklen sind ihm wichtig. So konnte er bereits Schuberts Winterreise und Schumanns Dichterliebe aufführen.

    Tamás Bertalan Henter bildet sich in Meister-kursen bei Meinard Kraak, Paul Triepels, Margreet Honig (Holland), Ion Buzea, Scot Weir, Daniel Fueter, Hans Adolfsen (Zürich) sowie Judit Pallagi und József Hormai (Budapest) weiter.

  • 1312

    BARITONPIOTR PROCHERA

    LEITUNG DONAT MARON

    KURZPORTRAITCONCENTUS CHOR ZÜRICH

    Der Konzertchor Zürcher Unterland und das Chorensemble Hohe Promenade Zürich, beide seit vielen Jahren unter der musikalischen Leitung von Donat Maron, haben sich zusam-mengetan und treten nun seit April 2019 unter dem Namen Concentus Chor Zürich auf. Sitz des Chores ist Bülach.

    Die Geschichte beider ursprünglicher Chöre reicht bis ins Jahr 1983 zurück. Beide haben sich qualitativ stetig weiterentwickelt, auf immer höherem Niveau konzertiert und ver-fügen gemeinsam über einen wunderschönen

    Klangkörper. Am bisherigen Konzept, wenig aufgeführte Werke bekannter Komponisten zur Aufführung zu bringen, wird grundsätz-lich auch mit dem Concentus Chor Zürich festgehalten. Allerdings werden auch gele-gentlich bekannte oder sogar sehr bekannte und häufig gewünschte Werke zur Aufführung kommen. Neue Sängerinnen und Sänger sind herzlich willkommen. Das Mutationsfenster ist jähr-lich zwischen Anfang Januar und Ende März. Auf ein Vorsingen wird verzichtet.

    Donat Maron, in Zürich geboren, hat nach Matura und Primarlehrerdiplom die Ausbil-dung zum Pianisten und Musiklehrer für die Gymnasialstufe am Konservatorium Zürich und der Universität Zürich absolviert. Um sei-ne musikalischen Kenntnisse in Musikgeschich-te und Fähigkeiten in Arrangement und Dirigat zu vertiefen, bildete er sich in Paris am Con-servatoire national supérieur de musique et de danse weiter. Seine Tätigkeiten als Pianist, Dirigent und Musikpädagoge sind vielfältig und ergänzen sich gegenseitig.

    Als Pianist konnte er zahlreiche Projekte in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Ka-nada und den USA verwirklichen. Seit 1988 ist er an der KS Hohe Promenade Zürich als Musiklehrer und Leiter der Musikfraktion tätig. Als chorischer Stimmbildner hat er

    während zehn Jahren Kurse für Erwachsene an der Abendschule des Konservatoriums Zürich angeboten. Entsprechende Coachings hat er auch an verschiedenen Orten im In- und Ausland durchgeführt.

    Seit über vierzig Jahren betätigt er sich als musikalischer Leiter von verschiedenen Chor- und Vokalensembles. 1993 hat er das Chorensemble Hohe Promenade Zürich gegründet. 2006 wurde ihm die musikalische Leitung des Konzertchores Zürcher Unter-land übertragen. Im gleichen Jahr gründete er auch das Orchester Conductus. Alljährlich initiiert er vielbeachtete Konzert-projekte. Seine besondere Liebe gilt dabei wenig aufgeführten oratorischen Werken grosser Komponisten.

    Piotr Prochera, wurde in Thorn/Polen gebo-ren. Er studierte zunächst Geige, bevor er sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik in Posen absolvierte. Er ist Preisträger einiger Wettbewerbe, darunter der Gesangs-wettbewerb in Wloszakowice 2002 und der Liederwettbewerb in Warschau 2005, und besuchte Meisterkurse u. a. bei Ernst Haef-liger, Peter Schreier und Dietrich Fischer-Dieskau.

    Ab der Spielzeit 2005/2006 war der Bariton Mitglied des Opernstudios der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar am Deutschen Nationaltheater Weimar und absolvierte zusätzlich das Konzertexamen/Lied bei Prof. Mario Hoff. In der Spielzeit 2007/2008 gehörte er zum Musiktheater-Ensemble des Deutschen Nationaltheaters Weimar.

    Seit der Spielzeit 2008/2009 ist Piotr Proche-ra Mitglied des Opernensembles am Musik-theater im Revier Gelsenkirchen. In der Spiel-zeit 2018/2019 sang er unter anderem in Neuproduktionen in Gelsenkirchen Zurga in Bizets Die Perlenfischer sowie die Titelparti-en in Weinbergers Schwanda, der Dudelsack-pfeifer, und Tschaikowskis Eugen Onegin; 2019/2020 kommen die Partien des Sharpless in Madama Butterfly sowie die Titelpartie in Jan Dvoř áks Frankenstein hinzu.

    Als Konzertsänger verfügt Piotr Prochera über ein grosses Repertoire, das die grossen Oratorien Bachs ebenso enthält wie Brahms Ein Deutsches Requiem, Mendelssohns Paulus und Elias sowie Händels Messiah oder Puccinis Messa di Gloria.

  • 1514

    ORCHESTER CONDUCTUS

    Seit 2006 hat Donat Maron das Vergnügen, regelmässig mit denselben MusikerInnen zu konzertieren. Aus einem Ad-hoc-Orchester ist auf diese Weise ein symphonisches

    Orchesterkollegium gewachsen. Die Mit-glieder, eine internationale Gemeinschaft, haben ein gemeinsames Ziel: gleicher-massen mit Herz und Kopf zu musizieren.

    KONZERTAUSBLICK 2020

    Konzertmeister: Stefan Buga jun.

    Violine I: Mihai NemtanuChristian PreotuRafayel SahakyanIhar ZakharoshkaVincent Millioud Violine II: Andreas Kaefer Nikos OrmanlidisYumi ArakiSidonia MaurerJulie WilleSaori Eckle

    Viola: Pascale Brem Emil HassalaAndrii TsygankovIlona Pohjola

    Violoncello: Ellen Cameron Sara Oster Annina Maurer

    Kontrabass: Myrna JeanmaireAleksandr Cebanica

    Flöte I: Pauline Tardy

    Flöte II: Bianca HottingerReina Abe

    Oboe: Lorenzo MasalaJulia Real Babi

    Fagott: Brigitte LeuteneggerAlessandro Damelio

    Horn I: Esther AckermannTomàs Gallard

    Horn II: Martin AckermannAndrea Rüegge

    Trompete I: Basil Hubatka

    Trompete II: Bernhard DiehlAlbrecht Nissler

    Timpani: Felix EberlePeter Sempert

    Auch den Passivmitgliedern und allen, die nicht namentlich erwähnt werden möchten, danken wir ganz herzlich.

    HERZLICHEN DANK ALLEN DONATOREN

    SponsorenAmmann Erlebnisreisen, NeerachartBLVD21-Photography, BachenbülachAuto Dünki AG, NeftenbachBaer Andreas, ErlenbachBasis Communication GmbH, ZürichBlumen Goldmann, BülachBlumenhaus Feld, SamstagernBuuremetzg Feurer, OberglattCarte Blanche, ZürichDruckerei Peter & Co., ZürichEberhard Bau, KlotenEspace Card, BernFlughafen, KlotenGoldapfel Rot Hut, EinsiedelnGossweiler Ingenieure, DübendorfKohler Immobilien, EglisauKündig Nicole, Küsnacht Lee Sanitär AG, EglisauMarsano Blumen AG, ZürichModehaus Gabriela Frey, Muri b. BernMusik- und Pianohaus Ammann, Niederhaslipetite fleur, BernPhaenomenon Aurum, BülachPhysioteam Fischer, BülachPodologie Praxis, BülachPraxis am Fronwagplatz, SchaffhausenRemky Rosenkranz Nicole, AsconaSteinway Piano Gallery, BernStrickler K., ZürichTennishalle Ambiance, BachenbülachTicketinoTopPharm Apotheke Paradeplatz, ZürichTrevag AG, BülachWeihnachtsmarkt EinsiedelnZürcher Kantonalbank, Filiale BülachZ-Print, Dielsdorf

    Subventionsstellen

    Bezirk Einsiedeln, Kulturkommission

    Burgergemeinde Bern

    Einsiedeln Tourismus/Casino Pfäffikon

    Kanton Schwyz

    Kanton Zürich, Fachstelle Kultur

    Stadt Bülach, Kulturkommission

    Stadt Zürich, Kultur, E-Musik

    SWISSLOS/Kultur Kanton Bern

    Stiftungen

    Elisabeth Weber Stiftung, Zürich

    Ernst Göhner Stiftung, Zug

    Fondation Johanna Dürmüller-Bol, Muri/ Bern

    Margarita-Bucher-Stiftung, Niederweningen

    Markant Stiftung, Pfäffikon/Schwyz

    MIGROS-KULTURPROZENT, Zürich

    Behörden

    Gemeinden Bachenbülach, Embrach,

    Freienstein-Teufen, Herrliberg, Niederglatt,

    Oberembrach, Rorbas, Rüschlikon, Winkel

    2020 W. A.Mozart, Missa di Requiem

    Samstag, 5. Dezember 2020 Stadthalle Bülach – Special Guest: Eidgenössisches Feldspiel in der zeremoniellen Uniform der «CentSuisses» (1680)

    Sonntag, 6. Dezember 2020 Fraumünster Zürich

    Samstag, 12. Dezember 2020 Martinskirche Basel – Special Guest: Eidgenössisches Feldspiel in der zeremoniellen Uniform der «CentSuisses» (1680)

  • Elisabeth Weber-Stiftung | Margarita-Bucher-StiftungMIGROS-KULTURPROZENT

    EinsiedelnTourismus