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DEPARTEMENT FINANZEN UND RESSOURCEN Abteilung Finanzen Oktober 2019 ÖFFENTLICHE FINANZEN DES KANTONS AARGAU Stand und Entwicklung der öffentlichen Finanzen des Kantons Aargau 2018

ÖFFENTLICHE FINANZEN DES KANTONS AARGAU Stand und … · 2020-06-05 · Von 2008 bis 2013 erzielte der Kanton Aargau Überschüsse und konnte Schulden abbauen. Im Jahr 2014 wies

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DEPARTEMENT

FINANZEN UND RESSOURCEN

Abteilung Finanzen

Oktober 2019

ÖFFENTLICHE FINANZEN DES KANTONS AARGAU

Stand und Entwicklung der öffentlichen Finanzen des Kantons Aargau 2018

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Ergebnisse

Finanzierungsrechnung

Die Finanzierungsrechnung dient der finanzpolitischen Steuerung. Sie stellt die Nettoinvestitionen

der Selbstfinanzierung gegenüber. Die Selbstfinanzierung ergibt sich aus dem Gesamtergebnis der

Erfolgsrechnung und den Abschreibungen der Sachanlagen des Verwaltungsvermögens. Die Finan-

zierungsrechnung ist auch massgebend für die Schuldenbremse des Kantons.

Abbildung 1: Überschüsse und Defizite der Finanzierungsrechnung

Von 2008 bis 2013 erzielte der Kanton Aargau Überschüsse und konnte Schulden abbauen. Im Jahr

2014 wies die Rechnung zum ersten Mal seit 2002 wieder ein Defizit aus. Im 2015 konnte ein kleiner

Überschuss präsentiert werden. Im 2016 resultierte ein hohes Defizit von 105,4 Millionen Franken. In

den Jahren 2017 und 2018 resultierten hohe Überschüsse, mit welchen Reserven aufgebaut respek-

tive "alte" Schulden abgebaut wurden. Daher ist der Saldo der Finanzierungsrechnung ausgeglichen.

Zu beachten ist, dass in den Ergebniszahlen Einlagen in und Entnahmen aus der Ausgleichsreserve

enthalten sind. Diese Reserve dient zum Ausgleich von Schwankungen in den Jahresrechnungen.

Das Jahresergebnis 2018

Die Jahresrechnung 2018 weist einen Überschuss von 327 Millionen Franken aus. Nebst der bereits

geplanten Einlage von 28 Millionen Franken können zusätzlich 107,5 Millionen Franken in die Aus-

gleichsreserve gelegt werden. Darüber hinaus können 75 Millionen Franken der bisherigen Fehlbe-

träge abgetragen und Schulden von 145 Millionen Franken in der Spezialfinanzierung Sonderlasten

abgebaut werden. Unter der Berücksichtigung dieser Überschussverwendung ist die Finanzierungs-

rechnung ausgeglichen und weist einen Saldo von 0 aus. Die finanzpolitisch relevanten Schulden-

grössen (bisherige und neue Fehlbeträge der Finanzierungsrechnung sowie Spezialfinanzierung

Sonderlasten) werden erstmals auf unter 1 Milliarde Franken gesenkt.

16.7 11.7 33.0 14.50.9 1.7

-65.5

0.4

-105.4

0.2 0.0

-120

-100

-80

-60

-40

-20

0

20

40

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Mio. Fr.

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Bruttoinlandprodukt pro Kopf

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) ist ein Mass für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in ei-

nem bestimmten Zeitraum. Die Veränderungsrate des realen BIP dient als Messgrösse für das Wirt-

schaftswachstum. Das BIP gibt den Gesamtwert aller Güter, das heisst Waren und Dienstleistungen,

an, die während eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft als Endprodukte

nach Abzug aller Vorleistungen hergestellt wurden. Somit werden nur alle finalen Güter, also Güter

auf Stufe der Endverwendung, als Wirtschaftsleistung erfasst.

Das Bruttoinlandprodukt pro Kopf des Kantons Aargau ist in den letzten Jahren praktisch konstant

geblieben und im Vergleich zu 2008 sogar tiefer. Die Daten für das BIP 2018 und 2017 sind noch

nicht vorhanden, für 2016 handelt es sich noch um ein Prognosewert.

Abbildung 2: BIP in Franken pro Kopf Kanton Aargau (Quelle: BFS, 25. Oktober 2018)

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerung ist im Kanton Aargau in den letzten Jahren konstant gewachsen. Das Bevölke-

rungswachstum im 2018 lag bei 1,1 Prozent. Ende 2018 lebten 677'387 Personen im Kanton Aargau.

Der Kanton Aargau verzeichnet im interkantonalen Vergleich seit Jahren ein überdurchschnittliches

Wachstum.

Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung seit 2008 (Quelle: Statistik Aargau, 2019)

Das Bevölkerungswachstum führt zu einem Wachstum des Finanzhaushalts des Kantons Aargau.

Das heisst, durch die Bevölkerungszunahme wachsen sowohl die Aufwände als auch die Erträge

des Kantons. Insbesondere die beiden grössten Aufgabenbereiche Gesundheit und Bildung sind von

der Bevölkerungsentwicklung des Kantons betroffen.

63'338

61'525

50'000

52'000

54'000

56'000

58'000

60'000

62'000

64'000

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016p

596'396

677'387

1.6%

1.1%

0.0%

0.4%

0.8%

1.2%

1.6%

2.0%

500'000

540'000

580'000

620'000

660'000

700'000

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Bestand Bevölkerung Ende Jahr Prozentuale Veränderung zum Vorjahr

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Aufwand

Entwicklung Aufwand der Finanzierungsrechnung 2008–2018

Der Aufwand der Finanzierungsrechnung stellt den Aufwand der Erfolgsrechnung (ohne Abschrei-

bungen) und den Aufwand der Investitionsrechnung dar.

Abbildung 4: Bruttoaufwand nominal

Der Aufwand zeigt in den letzten 10 Jahren eine steigende Tendenz. Der sehr hohe Aufwand im Jahr

2008 ist auf die Ausfinanzierung der Aargauischen Pensionskasse zurückzuführen (1'764 Millionen

Franken).

Das starke Aufwandwachstum im Jahr 2018 ist auf "technische" Aufwandpositionen zurückzuführen.

So wurde zum Beispiel eine Einlage in die Ausgleichsreserve über 135,8 Millionen Franken getätigt.

Zudem wurde ein Aufwand über 145 Millionen Franken aus dem Heimfallverzicht Klingnau für den

Schuldenabbau der Spezialfinanzierung Sonderlasten und ein Aufwand von 75 Millionen Franken für

den Abbau der bisherigen Fehlbeträge verbucht.

6'472

4'660 4'7274'939 4'879 4'988

5'0435'245 5'268 5'369

5'774

2'000

2'500

3'000

3'500

4'000

4'500

5'000

5'500

6'000

6'500

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Mio. Fr.

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Aufwand

Aufwand der Finanzierungsrechnung 2018 nach Aufgaben

Mit der funktionalen Gliederung werden alle Aufwände und Erträge der Erfolgsrechnung sowie der

Investitionsrechnung einem Aufgabenbereich (Funktion) zugewiesen. Die funktionale Gliederung ent-

spricht jedoch nicht den im Kanton Aargau bekannten Aufgabenbereichen. Sie dient primär der Fi-

nanzstatistik und für Vergleiche.

In der folgenden Grafik werden alle Aufwendungen der Erfolgsrechnung (ohne Abschreibungen) so-

wie Aufwände der Investitionsrechnung, das heisst der Finanzierungsrechnung, nach Funktionen be-

ziehungsweise Aufgabengebieten kategorisiert.

Abbildung 5: prozentualer Aufwand der Finanzierungsrechnung nach Funktion

Der Bereich Bildung (z.B. Volksschule, Berufsbildung) stellt im Finanzhaushalt des Kantons im Jahr

2018 mit 1'683 Millionen Franken und 29 Prozent des Aufwands die grösste Position dar. An zweiter

Stelle folgt mit 17 Prozent beziehungsweise 976 Millionen Franken die Soziale Sicherheit (z.B. Prä-

mienverbilligungen, Ergänzungsleistungen). An dritter Stelle folgt mit 14 Prozent die Gesundheit (z.B.

Spitäler, Kranken- und Pflegeheime) und an vierter Stelle mit 12 Prozent im Jahr 2018 ausnahms-

weise die Finanzen und Steuern (v.a. aufgrund der Äufnung der Ausgleichsreserve). Die Öffentliche

Sicherheit sowie der Strassen- und öffentliche Verkehr sind weitere grosse Aufgabengebiete.

Die Anteile der einzelnen Aufgaben am Gesamtaufwand haben sich im 2018 gegenüber dem Vorjahr

insbesondere im Bereich Finanzen und Steuern sowie im Bereich Verkehr spürbar verändert. Im Be-

reich Finanzen ist dies vor allem auf die Äufnung der Ausgleichsreserve sowie auf den zusätzlichen

Schuldenabbau zurückzuführen. Im Bereich Verkehr wurden sowohl beim öffentlichen Verkehr (rund

70 Mio. Fr.) als auch beim Strassenverkehr (rund 30 Mio. Fr.) Mehraufwände generiert.

Finanzen und Steuern 12%

Volkswirtschaft 4%

Umwelt, Raumordnung 1%

Verkehr 9%

Soziale Sicherheit17%

Gesundheit 14%

Kultur und Freizeit1%

Bildung 29%

Öffentliche Sicherheit 9%

Allgemeine Verwaltung 4%

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Aufwand

Aufwand der Erfolgsrechnung 2018 nach Sachgruppen

Die Aufwände der Erfolgsrechnung können auch nach Sachgruppen (Aufwandarten) geordnet wer-

den.

Abbildung 6: prozentualer Aufwand der Erfolgsrechnung nach Sachgruppen

Die Transferaufwände stellen die grösste Position dar. Im Jahr 2018 betrugen sie 2,47 Milliarden

Franken. Darunter fallen insbesondere Beiträge an Institutionen (wie z.B. Spitäler, Hochschulen,

Heime und Werkstätten, Verkehrsbetriebe) sowie Beiträge an Private (wie z.B. Ergänzungsleistun-

gen, Prämienverbilligung). Die Personalaufwände des Kantons haben (inkl. die Löhne der Lehrperso-

nen) in den letzten fünf Jahren von 1,63 Milliarden Franken auf 1,59 Milliarden Franken abgenom-

men. Im Jahr 2018 sind die übrigen Aufwände stark angestiegen. Dies ist insbesondere auf die

Einlage in die Ausgleichsreserve zurückzuführen.

Personalaufwand28%

Sachaufwand 7%

Abschreibungen und Finanzaufwand

3%

Transferaufwände43%

Einlagen Spezial-finanzierungen und

Reserven5%

Übriger Aufwand14%

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Transferaufwand und Personalaufwand pro Kopf

Der Transferaufwand stellt über 40 Prozent des Gesamtaufwands dar. Unter die Transferaufwände

fallen insbesondere Beiträge an Institutionen (wie z.B. Spitäler, Hochschulen, Heime und Werkstät-

ten, Verkehrsbetriebe) sowie Beiträge an Private (wie z.B. Ergänzungsleistungen, Prämienverbilli-

gung). Seit dem Jahr 2016 sind die Transferaufwände pro Kopf etwa stabil geblieben.

Der Personalaufwand (Verwaltungspersonal ca. 35 % und Lehrpersonen 65 %) stellt rund einen Drit-

tel des Gesamtaufwands des Kantons dar. Gemessen an der Bevölkerung, d.h. pro Kopf, ist der Per-

sonalaufwand seit dem Jahr 2014 stetig gesunken. Im Jahr 2018 wurden pro Einwohner 2'349 Fran-

ken an Personalaufwand in der kantonalen Verwaltung aufgewendet.

Abbildung 7: Transferaufwand und Personalaufwand in Franken pro Kopf

2'531 2'4922'430

2'380 2'349

3'5383'595

3'647 3'656 3'645

1'800

2'000

2'200

2'400

2'600

2'800

3'000

3'200

3'400

3'600

3'800

2014 2015 2016 2017 2018

Personalaufwand pro Kopf Transferaufwand pro Kopf

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Investitionen

Investitionsaufwand 2018 nach Hauptbereichen

Die Aufwände der Investitionsrechnung können in die wichtigsten Bereiche aufgeteilt werden. Dabei

orientiert sich die hier vorgenommene Aufteilung an der Artengliederung der Investitionsrechnung.

Abbildung 8: Investitionsaufwand nach Hauptbereichen

Der Investitionsaufwand lag im Jahr 2018 bei 239 Millionen Franken. Davon wurden mit 153,3 Millio-

nen Franken beziehungsweise rund 64 Prozent am meisten für Investitionen in die Strassen verwen-

det. Mit grossem Abstand folgen mit 30,5 Millionen Franken Investitionen in Gebäude und Grundstü-

cke (13 %).

Strassen64%

Wasserbau3%

Gebäude, Grundstücke

13%

Mobilien, Informatik4%

Beiträge Bund und kantonale

Konkordate2%

Beiträge Gemeinden3%

Beiträge gemischtwirtschaftliche

Unternehmen5%

Übrige Investitionen6%

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Selbstfinanzierungsgrad

Entwicklung Selbstfinanzierungsgrad 2014–2018

Der Selbstfinanzierungsgrad gibt an, welchen Anteil der Nettoinvestitionen der Kanton aus eigenen

Mitteln finanzieren kann. Bei einem Selbstfinanzierungsgrad von über 100 Prozent werden die Netto-

investitionen vollständig selbst getragen und Schulden werden abgebaut.

Abbildung 9: Entwicklung Selbstfinanzierungsgrad

Der negative Wert von 2014 entstand vor allem aufgrund des hohen Defizits und aufgrund von Ent-

nahmen aus Rückstellungen. Nach einer Erholung im Jahr 2015 führte das schlechte Rechnungser-

gebnis 2016 wiederum zu einem tiefen Selbstfinanzierungsgrad. Im Jahr 2017 hingegen führten die

Erträge aus Sondereffekten einerseits und ein gegenüber dem Vorjahr etwas tieferes Investitionsvo-

lumen andererseits zu einem sehr hohen Selbstfinanzierungsgrad, was eine vollständige Eigenfinan-

zierung der Investitionen erlaubte. Gleiches gilt für den Selbstfinanzierungsgrad im Jahr 2018.

Der Selbstfinanzierungsgrad ist eine zentrale Finanzkennzahl aus dem Harmonisierten Rechnungs-

modell 2 (HRM2). Mittelfristig sollte der Selbstfinanzierungsgrad gegen 100 Prozent sein, wobei auch

der Stand der aktuellen Verschuldung eine Rolle spielt. Gemäss HRM2 sollte je nach Konjunkturlage

der Selbstfinanzierungsgrad bei über 100 Prozent (Hochkonjunktur), bei 80 – 100 Prozent (Normal-

fall) oder bei 50 – 80 Prozent (Abschwung) liegen. Eine einjährige Betrachtung des Selbstfinanzie-

rungsgrades ist nicht angezeigt.

-0.6

81.3

25.3

215.1

374.9

-50

0

50

100

150

200

250

300

350

400

2014 2015 2016 2017 2018

Prozent

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Ertrag

Ertrag der Erfolgsrechnung 2018 nach Sachgruppen

Die Erträge der Erfolgsrechnung können in Sachgruppen geordnet werden.

Abbildung 10: Ertrag der Erfolgsrechnung nach Sachgruppen

Der Kanton Aargau wies im Jahr 2018 Erträge von Total 5'691 Millionen Franken aus. Davon waren

2'450 Millionen Franken oder 43 Prozent der Erträge kantonale Steuererträge. Bei 1'707 Millionen

Franken oder 30 Prozent handelte es sich um Transfererträge, das heisst vorwiegend um Beiträge

von Bund (zum Beispiel Beiträge an die Beiträge an die Prämienverbilligung) und Gemeinden (zum

Beispiel Beiträge an Schulen). Zudem fällt auch der Bundesfinanzausgleich oder Ertragsanteile aus

der direkten Bundessteuer oder der Verrechnungssteuer darunter.

Steuern43%

Vermögens-erträge

3%

Entgelte / Gebühren / Konzessionen

12%

Transfererträge30%

Übrige Erträge12%

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Ertrag

Steuererträge des Kantons 2018

Der Kanton Aargau hatte im Jahr 2018 Steuererträge von rund 2'450 Millionen Franken. Etwas weni-

ger als drei Viertel (rund 1'807 Millionen Franken) der Steuererträge stammen von natürlichen Perso-

nen und 16 Prozent (rund 390 Millionen Franken) von juristischen Personen. Die 10 Prozent (rund

253 Millionen Franken) übrigen Steuern umfassen unter anderem Erbschafts- und Schenkungssteu-

ern, Grundstückgewinnsteuern und Motorfahrzeugabgaben.

Abbildung 11: Steuererträge des Kantons

Steuerfuss

Entwicklung Steuerfüsse seit 2005

Seit 2005 konnte der Steuerfuss der Kantonssteuer bei den natürlichen Personen leicht und bei den

juristischen Personen deutlich reduziert werden. Die Steuerbelastung wird durch den Steuerfuss be-

stimmt.

Die Werte liegen 2018 bei 112 beziehungsweise 119 Prozentpunkten. Der ausgewiesene Steuerfuss

umfasst dabei die ordentliche Kantonssteuer, den Spitalsteuerzuschlag sowie – bei den juristischen

Personen – den Kantonssteuer- und den Finanzausgleichszuschlag. Aufgrund des hohen Bestandes

in der Spezialfinanzierung Finanzausgleich war der Finanzausgleichszuschlag in den Jahren 2010

bis 2014 nicht nötig; seit 2015 liegt er bei 5 Prozentpunkten für juristische Personen. Die Erhöhung

von 109 auf 112 Prozentpunkte im Jahr 2018 bei den natürlichen Personen ist auf den Steuerfussab-

tausch mit den Gemeinden zurückzuführen.

Steuern natürliche Personen

74%

Steuern juristische Personen

16%

Übrige Steuern10%

114 112

134

119

100

120

140

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Natürliche Personen Juristische Personen

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Verschuldung

Die Bruttoschulden entsprechen im Wesentlichen der Summe aller Ansprüche von Dritten an den

Kanton. Das heisst sie entsprechen allen bilanzierten Verbindlichkeiten (laufende Verbindlichkeiten,

kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten) oder – anders formuliert – dem Fremdkapital ohne Be-

rücksichtigung der Rechnungsabgrenzungen, der Rückstellungen und der Verpflichtungen gegen-

über Spezialfinanzierungen im Fremdkapital.

Aus Sicht des Kantons als Schuldner hingegen ist die Nettoschuld relevant. Denn den bilanzierten

Verbindlichkeiten stehen in der Bilanz Aktivpositionen gegenüber. Relevant ist dabei das Finanzver-

mögen. Dabei handelt es sich definitionsgemäss um jene Aktiva, die nicht unmittelbar für die Leis-

tungserstellung benötigt werden. So könnten beispielsweise die vorhandenen flüssigen Mittel oder

Finanzanlagen dazu verwendet werden, die Verbindlichkeiten zu reduzieren. Die verbleibende tat-

sächliche Schuldenlast entspricht der Nettoschuld.

Dabei gibt es eine weitere und eine engere Definition: Die Nettoschuld I definiert sich im Wesentli-

chen als Fremdkapital minus Finanzvermögen. Bei der Nettoschuld II werden vom Fremdkapital zu-

sätzlich die im Verwaltungsvermögen bilanzierten Darlehen und Beteiligungen abgezogen. Dies

ist insofern sachgerecht, als die Darlehen und Beteiligungen nicht (planmässig) abgeschrieben wer-

den und in der Regel – wie typischerweise das Finanzvermögen – Erträge generieren.

Tabelle 1: Verschuldung Kanton Aargau

Jahr 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Bruttoschuld in Millionen Franken 1'995 2'218 2'196 2'350 2'292 1'961

Nettoschuld II in Millionen Franken 404 560 593 722 545 106

Nettoschuld II pro Einwohner in Franken 635 868 908 1'090 813 156

Nettoverschuldungsquotient in % 17.9% 24.5% 25.8% 32.0% 23.1% 4.3%

Brutto- und Nettoschuld

Sowohl die Brutto- als auch die Nettoschuld sind in den Jahren 2013–2016 gestiegen. Seit dem Jahr

2016 sind die beiden Schuldengrössen wieder rückläufig. Die Nettoschulden belaufen sich im Jahr

2018 auf 106 Millionen Franken, die Bruttoschulden auf 1,9 Milliarden Franken.

Abbildung 12: Brutto- und Nettoschuld

404560 593

722

545

106

1'995

2'218 2'1962'350 2'292

1'961

0

500

1'000

1'500

2'000

2'500

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Nettoschuld II in Mio. Fr. Bruttoschulden in Mio. Fr.

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Nettoschuld II pro Einwohner und Nettoverschuldungsquotient

Die Nettoschuld II pro Einwohner zeigt die Pro-Kopf-Verschuldung nach Abzug des Finanzvermö-

gens. Der Nettoverschuldungsquotient gibt an, welcher Anteil der Fiskalerträge erforderlich wäre, um

die Nettoschulden abzubauen.

Der Nettoverschuldungsquotient ist eine zentrale Finanzkennzahl aus dem HRM2. Er bildet die Net-

toschuld in Relation zu den Fiskalerträgen ab. Werte von unter 100 Prozent gelten gemäss HRM2

als gut, Werte von 100–150 Prozent als genügend und Werte von über 150 Prozent als schlecht.

Durch ausserordentliche Steuererträge wie zum Beispiel einmalige Erbschaftssteuern kann der Wert

und damit die Aussage zur Höhe beeinträchtigt werden.

Abbildung 13: Nettoschuld in Franken und Nettoverschuldungsquotient in Prozent

2013 lag die Nettoschuld pro Kopf bei 635 Franken. Bis 2016 stieg sie kontinuierlich auf 1‘090 Fran-

ken an. 2017 sank sie wieder auf 814 Franken. Mit dem Jahresabschluss von 2018 ist sie deutlich

auf 156 Franken. gesunken. Zurückzuführen ist dies auf den hohen Überschuss von 327 Millionen

Franken, der teilweise als Schuldenabbau verwendet wurde. Die gleiche Bewegung lässt sich folglich

auch beim Nettoverschuldungsquotienten beobachten.

635 868 908 1'090 814 156

17.9%

24.5%25.8%

32.0%

23.1%

4.3%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

0

200

400

600

800

1'000

1'200

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Franken Prozent

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Aargauer Verschuldungsgrössen

Das Aargauer Finanzrecht kennt drei wesentliche Schuldengrössen:

• Fehlbeträge der Finanzierungsrechnung: Ergibt sich mit Abschluss der Jahresrechnung ein Fehl-

betrag der Finanzierungsrechnung, sind Budgetjahr und Planjahre ab dem übernächsten Jahr so

auszugestalten, dass der Fehlbetrag in Raten von mindestens 20 Prozent vom ursprünglichen

Betrag abgetragen wird (§ 20 Abs. 2 GAF).

• Bisherige Fehlbeträge: Die bis im Jahr 2013 aufgelaufenen Fehlbeträge werden jährlich um 3,8

Prozent abgetragen. Im Jahr 2018 konnten aufgrund des hohen Überschusses zusätzlich 75 Milli-

onen Franken abgetragen werden.

• Spezialfinanzierung Sonderlasten: Zurückzuführen ist diese Schuld insbesondere auf die Ausfi-

nanzierung der Pensionskassen sowie auf die Sondermülldeponie Kölliken. Diese Schuld wird mit

verschiedenen Erträgen (v.a. aus Beteiligungen) abgetragen.

Tabelle 2: Schuldengrössen des Aargauer Finanzrechts

In Millionen Franken 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Neue Fehlbeträge der Finanzierungs-

rechnung (§ 20 Abs. 2 GAF) 0 65.5 65.5 157.8 144.7 110.5

Bisherige Fehlbeträge (§ 51 GAF) 289.8 278.8 268.2 258.0 248.2 163.7

Schuld Spezialfinanzierung Sonderlas-

ten (G Sonderlasten) 970.4 967.8 960.9 925.9 881.5 668.4

Total 1'260.2 1'312.1 1'294.5 1'341.7 1'274.4 942.6

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Staatsquote

Entwicklung der Staatsquote

Die Staatsquote misst die kantonalen Aufwände in Prozent des kantonalen BIP. Die Staatsquote gibt

darüber Auskunft, welcher Teil der Wirtschaftstätigkeit dem Staat zukommt. Sie ist nicht nur abhän-

gig von der Aufwandentwicklung, sondern auch vom Wirtschaftswachstum.

Die Aufwände werden anhand des bereinigten Aufwands gemessen: Das ist der kantonale Gesamt-

aufwand abzüglich der Abschreibungen des Verwaltungsvermögens und der Investitionsbeiträge, der

Wertberichtigungen, der Einlagen in Spezialfinanzierungen und Reserven, der durchlaufenden Bei-

träge und der internen Verrechnungen.

Wächst der bereinigte Aufwand stärker als das Bruttoinlandprodukt (BIP), dann steigt die Staats-

quote, wächst er weniger stark als das BIP, dann sinkt die Staatsquote.

Abbildung 14: Staatsquote

Die Staatsquote ist jährlichen Schwankungen unterworfen, bleibt aber über die ganze Periode sehr

stabil.

10.3% 10.6% 10.5% 10.6%11.1% 11.1% 11.2% 11.3%

11.5%11.2% 11.0%

0%

2%

4%

6%

8%

10%

12%

14%

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

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Interkantonaler Vergleich

Im folgenden interkantonalen Vergleich werden die Ausgaben und Erträge des Kantons Aargau mit

denjenigen anderer Kantone verglichen. Die zur Verfügung stehenden Daten stammen von der Eid-

genössischen Finanzverwaltung und wurden durch sie bereinigt. Die aktuellsten stehenden Daten

stammen aus dem Jahr 2017.

Pro-Kopf-Aufwände 2017 im interkantonalen Vergleich

Der Kanton Aargau und seine Gemeinden verfügen im interkantonalen Vergleich seit Jahren über

sehr tiefe Pro–Kopf-Aufwände. Der Kanton Aargau und seine Gemeinden hatten im Jahr 2017 pro

Einwohner 10'503 Franken Aufwände. Das Schweizer Mittel lag bei 4'811 Franken.

Abbildung 15: Aufwände in Franken pro Kopf 2017 bei Kantonen und ihren Gemeinden (Stand. 5. Sept 2019, EFV)

Pro-Kopf-Erträge 2017 im interkantonalen Vergleich

Der Kanton Aargau und seine Gemeinden verfügen im interkantonalen Vergleich über tiefe Pro-Kopf-

Erträge. Der Kanton Aargau und seine Gemeinden nahmen im Jahr 2017 pro Einwohner 10'725

Franken ein. Der Schweizer Durchschnitt lag bei 14'741 Franken. Die höchsten Pro–Kopf-Erträge

verfügt mit 26'627 Franken der Kanton Basel-Stadt.

Abbildung 16: Erträge in Franken pro Kopf je Kanton und seine Gemeinden 2017 (Stand Daten: 5. Sept. 2019, EFV)

14'811

10'503

0

5'000

10'000

15'000

20'000

25'000

30'000

BS GE GR VD NE ZG JU ZH CH(Ø)

BE FR VS BL TI SH GL SG UR AR OW AI SZ SO NW LU TG AG

26'627

14'741

10'725

0

5'000

10'000

15'000

20'000

25'000

30'000

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Pro-Kopf-Fiskalerträge 2017 im interkantonalen Vergleich

Der Kanton Aargau und seine Gemeinden verfügen im interkantonalen Vergleich über tiefe Pro-Kopf-

Fiskalerträge bzw. -Steuereinnahmen. Der Kanton Aargau und seine Gemeinden nahmen im Jahr

2017 pro Einwohner 6278 Franken ein. Der Schweizer Durchschnitt lag bei 8'890 Franken und der

Kanton Genf und seine Gemeinden nahmen 16'559 Franken ein, wohingegen der Kanton Uri und

seine Gemeinden über 4'591 Franken Fiskaleinnahmen verfügen.

Abbildung 17: Fiskalerträge in Franken pro Kopf je Kanton und seine Gemeinden (Stand Daten: 5. Sept. 2019, EFV)

Fiskalerträge natürliche und juristische Personen im interkantonalen Vergleich

Die folgenden zwei Grafiken bilden die Fiskalerträge durch natürliche und juristische Personen pro

Einwohnerin und Einwohner ab. Der Kanton Aargau verfügt im interkantonalen Vergleich sowohl

über unterdurchschnittliche Pro-Kopf-Erträge bei den natürlichen als auch bei den juristischen Perso-

nen.

Direkte Steuern natürliche Personen pro Kopf

Im Durchschnitt nimmt der Kanton Aargau pro Einwohnerin und Einwohner im Jahr 2017 5'007 Fran-

ken direkte Steuern ein. Im Vergleich zum Durchschnitt eines Einwohnenden der Schweiz, der 6'480

Franken direkte Steuern bezahlt, sind dies 1'473 Franken weniger pro Jahr. Am meisten direkte

Steuern pro Kopf nehmen der Kanton Genf und seine Gemeinden ein. Diese sind mit 11'061 am

höchsten.

Abbildung 18: Direkte Steuern natürliche Personen in Franken pro Kopf je Kanton und seine Gemeinden (Stand Daten: 5. Sept. 2019,

EFV)

16'559

8'890

6'278

4'591

0

2'000

4'000

6'000

8'000

10'000

12'000

14'000

16'000

18'000

11'061

6'480

5'007

3'569

0

2'000

4'000

6'000

8'000

10'000

12'000

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Direkte Steuern juristische Personen pro Kopf

Im Durchschnitt nimmt der Kanton Aargau pro Einwohnerin und Einwohner im Jahr 2017 795 Fran-

ken direkte Steuern durch juristische Personen ein. Im Vergleich zum Durchschnitt der Schweiz, der

bei 1'405 Franken liegt, sind dies 610 Franken weniger pro Jahr. Am meisten Pro-Kopf-Einnahmen

weisen mit 4'233 Franken der Kanton Genf und seine Gemeinden aus.

Abbildung 19: Direkte Steuern juristische Personen pro Kopf je Kanton und seine Gemeinden (Stand Daten: 5. Sept. 2019, EFV)

4'233

1'405

795

358

0

500

1'000

1'500

2'000

2'500

3'000

3'500

4'000

4'500

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Nationaler Finanzausgleich: Entwicklung Ressourcenindex

Mit dem Bundesfinanzausgleich sollen die Unterschiede in der finanziellen Leistungsfähigkeit der

Kantone gemildert werden. Kernelemente des Finanzausgleichs sind der Ressourcen- und der Las-

tenausgleich. Der Kanton Aargau erhält Beiträge aus dem Ressourcenausgleich, da er im Querver-

gleich mit den anderen Kantonen zu den finanzschwachen Kantonen gehört (vgl. Abbildungen un-

ten). Er erhält keine Zahlungen aus dem Lastenausgleich, weil er in den massgebenden Bereichen

keine Sonderlasten aufweist. Ausserdem muss er einen Beitrag in den (befristeten) Härteausgleich

leisten. Damit werden jene Kantone unterstützt, welche bei der Neugestaltung des Finanzausgleichs

im Jahr 2008 schlechter gestellt wurden.

Abbildung 20: Ressourcenindex des Kantons Aargau in Indexpunkten

Seit Einführung des nationalen Finanzausgleichs (NFA) im Jahr 2008 ist der Kanton Aargau ein res-

sourcenschwacher Kanton und erhält daher Beiträge aus dem Ressourcenausgleich. Während die

Ressourcenstärke des Kantons Aargau unmittelbar nach Einführung des NFA zunächst sank, stieg

sie in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts bis auf 89,2 Indexpunkte an. Seither geht die relative Res-

sourcenstärke wieder zurück; im Jahr 2020 wird der Index bei 82,2 Punkten liegen, womit der Kanton

Aargau im Kantonsvergleich an 17. Stelle stehen wird.

Nationaler Finanzausgleich: Vergleich Ressourcenindex Jahr 2020

Die Ausgleichszahlungen des Ressourcenausgleichs belaufen sich mit einem Ressourcenindex von

82,2 Prozentpunkten auf rund 467 Millionen Franken. Im Jahr 2018 erhielt der Kanton Aargau noch

rund 343 Millionen Franken aus dem Ressourcenausgleich.

89.688.8

85.7

84.5

87.3

88.589.1 89.2

87.787

85.3

83.8

82.2

78

80

82

84

86

88

90

92

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Resso

urc

en

inde

xin

Pu

nkte

n

249.7

82.2

64.9

0

50

100

150

200

250

Resso

urc

en

inde

xin

Pu

nkte

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-Durc

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00

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ISSN 1664-8870