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30 irland journal XXVII, 1.16 Scoutbericht Fähren-Reise Fähren-Scout-Bericht über die Passage Cherbourg – Rosslare mit der Direktfähre „Oscar Wilde“ am 24./25.09.2015 (zurück am 01./02.11.2015). von Harald Saul Anfahrt Es ist ein weiter Weg aus dem Norden und Nord- osten Deutschlands oder auch aus Bayern in die Basse Normandie. Er führt bis ans Ende der Halb- insel Cotentin zum Fährhafen Cherbourg. Aus dem Hamburger Raum kommend kann man hier durchaus 1200 km auf deutschen, belgischen und französischen (u. U. sogar ein Stück niederländi- schen) Autobahnen und Landstraßen zurückle- gen, je nachdem, welchen landschaftlichen, kul- turellen oder kulinarischen Verlockungen man auf der An- (und Ab-)Reise erliegt! Das erfordert zumindest eine Zwischenübernachtung. Die Ent- fernungen von Berlin oder Dresden (rund 1350 km), von Nürnberg (knapp 1150) oder von Mün- chen nach Cherbourg (mindestens 1200 km) weichen davon nicht entscheidend ab. Die Freunde Irlands aus dem südwestdeutschen Raum sind hier im Vorteil: Von Stuttgart sind es z. B. nur knapp 1000 km. Diesen Entfernungs- vorteil ein wenig aufwiegend, kann es jedoch als grobe „Faustregel“ gelten, dass den Anreisen- den, je weiter aus dem Süden Deutschlands sie kommen, desto höhere Mautgebühren für die Nutzung der französischen Autoroutes abverlangt werden. Sie legen ja in Frankreich einen relativ größeren Streckenanteil auf diesen Schnellstre- cken zurück. Etwas kürzer sind auch die Entfernungen zum Fährhafen in Cherbourg von Köln (unter 800 km) und von Frankfurt a. M. aus (rund 950 km). Für die Fährpassage nach Irland auf der Direkt- verbindung vom europäischen Festland – unter Umgehung von England und Wales – spricht die Möglichkeit, den oben genannten Verlockungen nachgeben zu können. Oscar Wilde, von dem noch die Rede sein wird, hätte dazu gesagt: „Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben“ (aus: Oscar Wilde: Das Bild- nis des Dorian Gray, Kap. 2. 1891). Damit ertrüge man die lange Fahrtstrecke vor al- lem durch den Norden Frankreichs nicht nur als Mittel zu dem Zweck, die Fähre erreichen zu müssen. Nach den Erfahrungen des Fähren- Scouts lohnt es sich wirklich, diese Strecke auch als Selbstzweck zu verstehen, also „den Weg zugleich als Ziel“ zu verstehen. Mit dieser Ein- stellung habe ich oft auf der Rückfahrt von Cher- bourg nach Deutschland – wenn ich nun schon Irland ein weiteres Mal hatte zurücklassen müs- sen – wenigstens immer wieder andere Schön- heiten seitlich der Autoroutes entdeckt und er- kundet und damit diese zwei (bis drei) Tage Rück- fahrt auf dem Festland noch als Bestandteil mei- ner „Auszeit“ zu verstehen gelernt. So gibt es lohnende Anziehungspunkte auf oder dicht an der direkten Strecke, nicht weit entfernt von Cherbourg. Sie sind eventuell auch schon auf der Hinfahrt ansteuerbar, wenn absehbar wird, dass man gut in der Zeit liegt und noch ein paar Stunden vorm Eintreffen im Fährhafen erübrigen kann. Solche Zwischenziele – für ganz verschie- dene Interessensbereiche – können zum Beispiel sein: • der berühmte Teppich von Bayeux mit der Dar- stellung der Eroberung Englands durch die Nor- mannen, 3 5 1 2 4

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30 irland journal XXVII, 1.16

Scoutbericht Fähren-Reise

Fähren-Scout-Bericht über die Passage

Cherbourg – Rosslaremit der Direktfähre „Oscar Wilde“ am 24./25.09.2015

(zurück am 01./02.11.2015).

von Harald Saul

AnfahrtEs ist ein weiter Weg aus dem Norden und Nord-osten Deutschlands oder auch aus Bayern in dieBasse Normandie. Er führt bis ans Ende der Halb-insel Cotentin zum Fährhafen Cherbourg. Ausdem Hamburger Raum kommend kann man hierdurchaus 1200 km auf deutschen, belgischen undfranzösischen (u. U. sogar ein Stück niederländi-schen) Autobahnen und Landstraßen zurückle-gen, je nachdem, welchen landschaftlichen, kul-turellen oder kulinarischen Verlockungen man aufder An- (und Ab-)Reise erliegt! Das erfordertzumindest eine Zwischenübernachtung. Die Ent-fernungen von Berlin oder Dresden (rund 1350km), von Nürnberg (knapp 1150) oder von Mün-chen nach Cherbourg (mindestens 1200 km)weichen davon nicht entscheidend ab.

Die Freunde Irlands aus dem südwestdeutschenRaum sind hier im Vorteil: Von Stuttgart sind esz. B. nur knapp 1000 km. Diesen Entfernungs-vorteil ein wenig aufwiegend, kann es jedoch alsgrobe „Faustregel“ gelten, dass den Anreisen-den, je weiter aus dem Süden Deutschlands siekommen, desto höhere Mautgebühren für dieNutzung der französischen Autoroutes abverlangt

werden. Sie legen ja in Frankreich einen relativgrößeren Streckenanteil auf diesen Schnellstre-cken zurück.Etwas kürzer sind auch die Entfernungen zumFährhafen in Cherbourg von Köln (unter 800 km)und von Frankfurt a. M. aus (rund 950 km).Für die Fährpassage nach Irland auf der Direkt-verbindung vom europäischen Festland – unterUmgehung von England und Wales – spricht dieMöglichkeit, den oben genannten Verlockungennachgeben zu können. Oscar Wilde, von demnoch die Rede sein wird, hätte dazu gesagt:„Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden,ist, ihr nachzugeben“ (aus: Oscar Wilde: Das Bild-nis des Dorian Gray, Kap. 2. 1891).

Damit ertrüge man die lange Fahrtstrecke vor al-lem durch den Norden Frankreichs nicht nur alsMittel zu dem Zweck, die Fähre erreichen zumüssen. Nach den Erfahrungen des Fähren-

Scouts lohnt es sich wirklich, diese Strecke auchals Selbstzweck zu verstehen, also „den Wegzugleich als Ziel“ zu verstehen. Mit dieser Ein-stellung habe ich oft auf der Rückfahrt von Cher-bourg nach Deutschland – wenn ich nun schonIrland ein weiteres Mal hatte zurücklassen müs-sen – wenigstens immer wieder andere Schön-heiten seitlich der Autoroutes entdeckt und er-kundet und damit diese zwei (bis drei) Tage Rück-fahrt auf dem Festland noch als Bestandteil mei-ner „Auszeit“ zu verstehen gelernt.

So gibt es lohnende Anziehungspunkte auf oderdicht an der direkten Strecke, nicht weit entferntvon Cherbourg. Sie sind eventuell auch schon aufder Hinfahrt ansteuerbar, wenn absehbar wird,dass man gut in der Zeit liegt und noch ein paarStunden vorm Eintreffen im Fährhafen erübrigenkann. Solche Zwischenziele – für ganz verschie-dene Interessensbereiche – können zum Beispielsein:• der berühmte Teppich von Bayeux mit der Dar-stellung der Eroberung Englands durch die Nor-mannen,

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Scoutbericht Fähren-Reise

• die Gedenkstätten zur Landung der alliiertenTruppen an der normannischen Küste am 6. Juni1944, besonders eindrucksvoll am Hafen von Ar-romanches oder etwas westlich davon am OmahaBeach mit dem großen Cimetière militaire U.S.A.oder am Pointe du Hoc,• die Heimat der weltbekannten Weichkäse vonPont-l´Évêque, Lisieux, Livarot (hier sind die Kä-seproduktion der Fromagerie von Graindorge unddie kleine Ausstellung dazu sehenswert) und eben– Camembert selbst! Diesen Ort werden Sie nichtganz leicht finden und überrascht sein, wenn Sieihn dann gefunden haben …

Die Direktverbindung nach IrlandFür die Wahl der Irish-Ferries-Direktverbindungvon Frankreich nach Irland spricht aber nicht nurdas Sehenswerte auf dem Weg zum französi-schen Fährhafen, sondern außerdem:

1. Die Fahrtroute ist bemerkenswert (vgl. Seekar-te in Bild 01; dort nicht die fette rote Doppellinievon Roscoff bis Land´s End, sondern die feine Li-nie östlich von Land´s End nach Cherbourg). Siefolgt …• … von Cherbourg in ihrem ersten Abschnittdem 50. nördlichen Breitenkreis durch den starkbefahrenen Ärmel-Kanal nach Westen. Am nord-westlichen Ende der Halbinsel Cotentin, dem Capde la Hague, wo die französische Küste allmäh-lich aus dem Blickfeld verschwindet, befindet sichder Standort der medienträchtigen, umstrittenenWiederaufbereitungsanlage für abgebrannteKernbrennstoffe La Hague. Von dort rollten bis2011 die Castor-Transportzüge mit den radioak-tiven Abfällen durch Frankreich und Deutschlandnach Gorleben.• Etwa um Mitternacht führt die Route um denäußersten Südwesten Englands, in einstmals ge-

fürchtetem Fahrwasser an Leuchtfeuern vorbei,zwischen dem festländischen Land´s End in Corn-wall und den schroffen Felsen der Scilly Islandshindurch. In nicht zu stürmischen, trockenen, kla-ren Nächten lockt hier das Außendeck zu einerhalben Stunde des Beobachtens.Nun wird der Kurs in nördliche Richtung geän-dert, etwa dem 6. Meridian westlich von Green-wich folgend durch den St.-Georgs-Kanal, dervom „offenen“ Atlantik zur Irischen See über-leitet.• Kurz vor Mittag oder am frühen Nachmittag (jenach Abfahrtszeit von Cherbourg) zeichnet sicham Horizont der südöstliche Vorsprung Irlandsab: Carnsore Point. La Hague vom Beginn derÜberfahrt kommt wieder in den Sinn, denn fürden Standort Carnsore Point war seit 1968 einerstes Atomkraftwerk auf irischem Boden geplantworden. Obwohl die Planung von bis zu vier Re-aktoren schon weiter fortgeschritten war, wurdesie nach heftigen Protesten der Atomkraftgeg-ner endgültig Ende der 70er Jahre eingestellt.Einen Eindruck vom aktiven Widerstand jenerJahre (Standort-Besetzung, Zeltlager zu Konzer-ten) vermittelt ein youtube-Video „CarnsorePoint, Wexford. 1978“: www.youtube.com/watch?v=-TX7iRMmkHs Irland ist bis heute ohne

Atomkraft geblieben. Am Horizont werden beimNäherkommen stattdessen Windräder erkennbar.• Sieben Kilometer vor der Küste passiert die Fährebackbords den Leuchtturm (seit 1815 in Betrieb)auf dem einsamen Tuskar Rock mit Untiefennahebei. Von deren Risiken zeugen zahlreicheWracks auf dem den Felsen umgebenden Mee-resgrund. Kurz darauf legt die Fähre in RosslareHarbour an.

2. Die Nebensaison mit recht günstigen Tarifenist bei dieser Direktverbindung von Irish Ferrieserfreulicherweise recht lang ausgedehnt. Das wirdnicht unmittelbar ersichtlich, wenn man sich imInternet direkt bei www.irishferries.com/de infor-miert und auch dort bucht, es wird aber im Preisberücksichtigt. Besser übersehen kann man die-sen Vorteil der Direktverbindung mit Irish Ferriesin den Tabellen von Gaeltacht Irland Reisen in der„Gaeltacht Fähr- und Sparfibel 2016“ oder aufder Homepage von Gaeltacht-Irland-Reisen. Sobeginnt 2016 die preiswerteste von vier Tarifstu-fen auf der Rückfahrt von Irland nach Frankreichbereits am 21. August. Die teuerste Hochsaison-Tarifstufe gilt für die Strecke Frankreich – Irlandnur vier Wochen vom 7. Juli bis zum 5. Augustund für die Fahrt von Irland nach Frankreichüberhaupt nur 18 Tage vom 17. Juni bis zum 4.Juli. Das macht die Fährstrecke attraktiv für Rei-sende, die nicht von den Kernzeiten der schuli-schen Sommerferien in Deutschland abhängigsind. Auch für Fahrzeuge mit einer Höhe von über1,85 m (Wohnmobile) sind die Fährtarifevergleichsweise günstig. In den beiden günstigs-ten Tarifstufen, die – jede Richtung für sich gese-hen – mehr als 10 Monate des Jahres abdecken,erfolgt für diese Fahrzeuge überhaupt keine zu-sätzliche Berechnung. Lediglich zwischen 1. Juliund 21. August (Frankreich – Irland) und zwischen

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17. Juni und 16. Juli (Irland - Frankreich) wird fürWohnmobile ein Aufpreis von auch nur 31 Euroberechnet.

3. Nicht zuletzt ist es der Charakter dieser Fährü-berfahrt selbst, die einen ganz besonderen Reizbesitzt. Das ist auch eine Folge der längeren Zeit,zu der man sich an Bord befindet: 18 bis 19 Stun-den. Damit entfällt die Hektik, die bei den kürze-ren Nordsee-Überfahrten durch das Gewecktwer-den für das frühmorgendliche Ausschiffen amZielhafen entsteht. Es entfällt der Zwang, sich andoppelt so viele Einschiffungen zeitlich gebun-den zu fühlen, was der Fall wäre, wenn man überEngland/Wales nach Irland reiste. Das Fehlen die-ser Stressfaktoren trägt mit zu einer Entspannungbei, wie sie bei den anderen deutlich kürzerenFährstrecken kaum zu erreichen ist. Schließlichist es auch das Fährschiff selbst (Bild 02) mit sei-ner überzeugenden Raumaufteilung, seinerfreundlichen, hilfsbereiten Besatzung und seinenspezifischen Angeboten, die miteinander dazubeitragen, dass man auf einer Seereise, die ei-gentlich „nur“ eine Überfahrt ist, sogar ein we-nig Kreuzfahrt-Ambiente empfindet.

Aufbau der Fährschiffes„MS Oscar Wilde“Nach dem Einchecken im Hafengelände wird manzunächst in eine nummerierte Lane eingewiesen,in der gewartet wird, bis man zum Einfahren inden Schiffsrumpf aufgefordert wird. Die freund-liche Dame in dem Glaskasten war noch nichtpersönlich über das Eintreffen eines Fähren-Scoutsinformiert worden. Sie fragte telefonisch bei derRezeption direkt im Fährschiff nach und händig-te mir dann freundlich lächelnd zusammen mitder Boarding Card einen grüner Aufhänger„Speedy Exit“ zur Befestigung am Innenspiegel

des Wagens aus (Bild 03). Damit erhält man Vor-rang bei der „Embarkation“ und „Disembarkati-on“ (der Be- und Entladung), der normalerweisevorab gegen eine Gebühr von 10 Euro pro Über-fahrt mit gebucht wird.

Ich wurde tatsächlich fast ohne Warten aus dervorrangigen Fahrspur zum Weiterfahren gebeten.In Cherbourg ist der Bug des Schiffs im Hafenseewärts gerichtet, so dass ich durch die geöff-nete Klappe am Heck („Stern“) zu gleicher Höheauf Deck 3 einfuhr. Ich konnte – dank meinergrünen Zusatz-Legitimation – ganz nach vorn bisunmittelbar hinter die geschlossene Klappe amBug („Bow“) durchfahren, wo ich endgültig ein-gewinkt wurde. Das Deck 3 ist auch das Deck fürLKWs und höhere Wohnmobile. Eine lange,schmale „Gasse“ wird als Durchgang zwischenden abgestellten Fahrzeugen auf Deck 3 von ganzvorn bis ganz hinten frei gehalten. Auf dieseWeise kann man – auch mit leichtem Gepäck –den zentral im Mittelbau gelegenen Treppenauf-gang, der zwei Decks höher direkt zur Rezeptionführt, und ggf. auch die Fahrstühle gut erreichen.Am nächsten Tage beim Anlegen in Rosslarewurde dann der Bug an die Ausfahrtsrampe her-an manövriert (das Heck nun seewärts gerichtet),und ich konnte gleich nach dem Öffnen der Bug-klappe mit „Speedy Exit“ die Fähre wieder ganzzügig verlassen.Beim Beladen wurde ein Teil der PKWs angewie-sen, über eine lange, relativ steile Rampe inner-halb des Schiffs auf Deck 4 hochzufahren. DieseRampe wird nach dem Beladen und vor demAblegen immer wieder hydraulisch nach oben indie Horizontale bewegt. Die Decks 3 und 4 sindalso die Wagendecks. Auf Deck 4 befinden sichauch die Kennels, die Käfige für mitreisende Tie-re (Näheres s. u.).

Am Beginn soll hier dieser einleitende Überblicküber den Aufbau der Oscar Wilde gegeben wer-den (Bild 04), denn der Stockwerkbau und dieOrientierung darin sind das erste, mit dem mannach dem Verlassen des Wagens zu tun be-kommt, noch bevor die Kabinensuche und eineeventuelle Kontaktaufnahme mit der Rezeptionauf Deck 5 erfolgt.

Die Decks 6 und 8 sind reine Kabinendecks; aufDeck 6 befinden sich auch die Kabinen und derAufenthaltsbereich für die LKW-Fahrer. Kabinenstehen außerdem auf Deck 5, das sie sich dortmit der Rezeption und dem Einkaufsbereich tei-len, und auf Deck 9 zur Verfügung, dem Brü-ckendeck. Neben diesem Deck sind seitlich dieRettungsboote untergebracht. Ganz oben istschließlich Deck 10 als Außen- und ggf. Sonnen-deck zugänglich; dort befinden sich auch die Ki-nos und zu reservierende Ruhesessel.Während der Überfahrten sind – abgesehen vonAufenthalten in der Kabine – vor allem die Ange-bote auf den Decks 5, 7 und 10 von Interesse (Nä-heres s.u.), bei günstigen Bedingungen auch dieAußendecksbereiche auf den Decks 8, 9 und 10.

Es ist schon bei der Ankunft empfehlenswert,beim ersten Vorbeikommen bei der Rezeption,das Informationsblatt „WELCOME ABOARD OS-CAR WILDE“ zu erbitten oder es selbst aus derWandbox rechts neben der Rezeption zu ent-nehmen, falls sich am Tresen schon eine Warte-schlange gebildet haben sollte. Das Faltblatt bie-tet einen guten Überblick (leider nur in engli-scher Sprache), was an Bord alles angebotenwird (Bild 05), und – mit Grundriss-Skizzen derrelevanten Decks – die Orientierung darüber, wodiese Angebote untergebracht sind (vergrößer-ter Ausschnitt in Bild 06).

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Scoutbericht Fähren-Reise

Kontaktaufnahmean der RezeptionVorbereitet durch den telefonischen Kontakt beimeinem Check-in im Hafengelände, wurde ichan der Rezeption schon erwartet und sehr freund-lich begrüßt. Ich war überrascht, auf Deutschangesprochen zu werden, und zwar vom weibli-chen Chief Purser (= C/P) Alexandra Schröder. Siewar natürlich durch die Reederei schon vorab in-formiert worden, aber ich hatte bis dahin nichtgewusst, dass die Zahlmeisterin der Oscar Wildeeine Deutsche ist, aus der Eifel in der Nähe vonAdenau, wie sich dann herausstellte.

Sie lud mich zu einem detaillierten Rundgangüber das Schiff mit einem kurzen Besuch auchauf der Brücke ein, was ich sehr gern annahm.Wir kamen überein, den Rundgang auf den kom-menden Vormittag bei Tageslicht zu legen, da esschon Abend war, das Ablegen um 21:30 h be-vorstand und ich auch das Bedürfnis hatte, erstmeine Kabine aufzusuchen und dann etwas Ess-bares aufzuspüren.

Frau Schröder teilte mir mit, dass die Oscar Wil-de bei dieser Überfahrt im späten September nur400 bis 500 Passagiere an Bord habe. Daherseien noch etliche Kabinen frei (zur Hauptsai-son könne die Fähre dagegen bis zu 1458 Pas-sagieren aufnehmen). Sie bot mir freundlicher-weise ein „Upgrading“ der von mir zunächstreservierten fensterlosen 3-Sterne-Kabine aufeine viel schönere 4-Sterne-Außenkabine an.Das konnte ich wirklich nicht ausschlagen!Wenn alle Kapazitäten im Hochsommer vollgenutzt werden, kann die Oscar Wilde übrigens580 PKWs in den auf beiden Wagendecks mar-kierten Fahrspuren von 1 km und 220 m Längetransportieren.

Es sei hier vorausgreifend ergänzt, dass es aufder Rückfahrt für mich noch viel besser kam! Weilbei meiner Überfahrt Anfang November sich nuretwa 100 Passagiere einfanden, waren auch inden höchsten Kategorien freie Kabinen vorhan-den. Ich wurde wiederum zum Upgrading einge-laden und konnte nun sogar den Luxus und dieGeräumigkeit einer 5-Sterne-Doppelbett-Suitemit Panoramablick genießen.

Die Bezeichnung Zahlmeisterin sagt außerhalbseemännischer Kreise wenig aus, außer vielleichtdie Assoziation auszulösen, dass sie wohl die fürdie Finanzen verantwortliche Person sei. Das Auf-gabenfeld einer/eines Chief Purser auf einem Fähr-schiff greift jedoch viel weiter. Als eine der weni-gen Offiziere an Bord ist sie diejenige, die für allenicht-nautischen Angelegenheiten zuständig ist,die etwas mit den Passagieren zu tun haben: fürden Kabinenbereich ebenso wie für das Verpfle-gungs- und Unterhaltungsangebot. Damit trägtsie auch die Verantwortung für diejenigen Mit-glieder der Crew, die Dienstleistungen für diePassagiere erbringen, ob das nun z. B. bei der

Kabinenreinigung, hinterm Zapfhahn, in der Kü-che oder beim Tischservice im Restaurant der Fallist. Ursprünglich hat Frau C/P Schröder eine brei-te Ausbildung im Hotelmanagement erfahren,bevor sie jahrelange Erfahrungen auf Kreuzfahrt-schiffen in der Karibik erwarb.

Nach dem zeitlichen Ablauf ihres Dienstplansbefragt, erläuterte sie, dass auf 14 Tage ununter-brochener Anwesenheit an Bord dann jeweilszwei Wochen dienstfreie Zeit folgten. Der glei-che Rhythmus gelte auch für die anderen leiten-den Offiziere an Bord, den Kapitän und den ChiefOfficer. Es gebe also ein weiteres Team jetzt ge-rade an Land, das sich mit den aktuell Dienstha-benden jeweils ablöse. Dabei werde jedoch dar-auf geachtet, dass das Führungsteam immerwieder in verschiedenen Zusammensetzungenseinen Dienst wahrnehme, um auf lange SichtKontinuität bei der Führung des Schiffes zu ge-währleisten. Dies könne z. B. auch dadurch er-reicht werden, dass der zweiwöchige Wechselnicht starr erfolgen müsse, sondern auch einmaldurch 3 + 3 Wochen unterbrochen werde, wenngerade entsprechender Bedarf bestehe.Ich erfuhr von Frau Schröder auch, dass sich dieCrew aus Polen, Esten, Letten, Litauern, Tsche-chen, Rumänen, Bulgaren, Zyprioten, Engländern,Iren und eben einer Deutschen zusammensetzt.

Open-Air-Abschied vom FestlandDa das Ablegen bevorstand, zog es mich – nacheiner kurzen Inspektion meiner neu zugeteilten****- Kabine, in der mich die Ausstattung miteinem gefüllten Minibar-Kühlschrank sowie einerHosenpresse überraschte (Bilder 07 - 08), – ei-ligst an Deck, denn es versprach einen klarerAbendhimmel und eine ruhige und trockeneNacht zu geben. Der Kapitän hatte bei seiner

v.o.n.u.: Decks 5, 7, 8, 10

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Begrüßung über Lautsprecher eine „komfortab-le“ Überfahrt mit Windstärken von nur 2 - 3 aufder Beaufort-Skala in Aussicht gestellt. Tatsäch-lich wurde es eine herrlich milde Nacht mit ei-nem fast vollen Mond. Er beleuchtete die Decks-aufbauten im Außenbereich des Decks 10 undspäter die „glatte“ Meeresoberfläche von LaManche (Bilder 09 - 11). Man kann sich vorstel-len, dass die Außendecksbereiche hier oben imSommer bei schönem Wetter guten Zuspruch fin-den und sich ein Hauch von Kreuzfahrt-Atmos-phäre einstellen kann. Nach der Entfernung vonder französischen Küste gab ich meiner an derRezeption voll beschäftigten Gastgeberin denHinweis, sich – sofern möglich – diesen Mond-nacht-Rundblick vom offenen Deck aus nichtentgehen zu lassen.

Hosenpressen & Oscar Wilde & MSOscar Wilde & Oscar Wilde againNach dem Abendessen, auf das später eingegan-gen wird, hatte ich nun eine schwierige Entschei-dung zu treffen. Da ich nur kleines Gepäck ausdem Auto mit nach oben genommen und mirinfolgedessen nur die eine lange Hose, die ichanhatte, zur Verfügung stand, musste ich nun zueinem Ergebnis kommen:• Sollte ich die nicht so schnell wiederkehrendeChance wahrnehmen, die in diese ****-Kabinen-ausstattung integrierte Hosenpresse (Bild 08) zubeauftragen, früher vorhanden gewesene Bügel-falten meiner Hose wieder aufzuspüren und -zu-frischen, das heißt also, sollte ich die verbleiben-de Zeit ohne lange Hose mit meiner Minibar inder Kabine verbringen und gelangweilt die TV-Kanäle testen? (Deshalb koppeln die Fährkabi-nenausstatter in den Werften bestimmt auchHosenpressen und Minibars in einem Kabinen-typ aneinander – man wird nirgendwo Kabinen

finden mit nur einer Hosenpresse bzw. mit nureiner Minibar!)• Oder sollte ich Hosenpresse Hosenpresse seinlassen und mich ins – saisonbedingt reduzierte –abendliche „Gewühl“ auf Deck 7 stürzen? AnOscar´s Piano Bar würde mich dermaßen unge-bügelt dann natürlich auch kein Wissender alsKabinen-Habitant von 4 ÛÛÛÛ (mit Hosenpresseund Minibar in der Kabine) identifizieren können!Schließlich gewann mein Pflichtbewusstsein alsFähren-Scout die Oberhand, und ich entschiedmich für einen Kompromiss. Ich testete zunächstden Inhalt des kleinen Fläschchens Cabernet Sau-vignon von Luis Felipe Edwards, Jg. 2013 (dassich natürlich als einziges Getränk nicht im Kühl-schrank befunden hatte, wie es sich für einenRoten gehört). Den Inhalt des Kühlschranks ig-norierte ich vorläufig (1 Fläschchen Weißwein, 2kleine Flaschen Tipperary Mineral Water, 1 DoseCola und 2 Dosen Heineken). Den Test nahm ichim Schnellverfahren mit angezogenen Beinklei-dern noch in der Kabine vor. Dabei ging mir durchden Kopf, was mir Frau Schröder von dem strik-ten Alkoholverbot an Bord erzählt hatte, das füralle Mitglieder der Crew gilt, und zwar nicht nurwährend der Dienstzeiten, sondern ebenso in al-len dienstfreien Phasen zwischendurch. Anschlie-ßend ging ich unverändert angezogen und un-gebügelt bleibend mit der Kamera auf Erkun-dung.

Deren Resultat soll hier nicht chronologisch vor-gestellt, sondern in mehrere thematische Blöckegegliedert werden. Dabei fließt eine Reihe vonInformationen und Bildern mit ein, die ich amfolgenden Tag von Frau C/P Alexandra Schrödererhalten habe, entweder direkt von ihr oder durchEinblicke, die sie mir ermöglicht hat, in sonst nichtfrei zugängliche Räume.

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Scoutbericht Fähren-Reise

Das kurze Leben Oscar Wildes (à1854 in Dublin,…1900 in Paris) zieht sich als roter Faden durchalle von Passagieren betretenen Bereiche der Os-car Wilde, indem fortlaufend durchnummerierteSchrifttafeln an den Wänden wichtige Stationenseiner Biographie vorstellen (Beispiele: Bilder 12- 15). Eingeleitet und in einen größeren Zusam-menhang gestellt wird dies mit der Wandgestal-tung auf Deck 5 im Bereich der Rezeption (Bilder16 - 18).Orte, Gebäude, Institutionen, die mit seinem Le-ben verknüpft sind, haben auch die Namensge-bung für (fast) alle feste und/oder flüssige Nah-rung anbietenden Einrichtungen auf Deck 7 wieGaiety (Lounge), Berneval (Restaurant), Left Bank(Brasserie) = Rive gauche, Café Lafayette undMerrion (Lounge) bestimmt. Die konsequenteHerstellung von Querverbindungen zwischen die-sen Stätten in Oscar Wildes Leben und den Loka-litäten auf dem Schiff äußert sich ebenso in derWiederkehr von auf den Tafeln verwendeten Bild-motiven vor den betreffenden Schiffseinrichtun-gen (vgl. z. B. Bilder 13 mit 19 und 15 mit 20).Hinter diesem Konzept, das in vieler Hinsicht tra-gische Leben des Namensgebers des Schiffes inErinnerung zu rufen und einen der größten Dich-ter Irlands damit zu ehren, indem man seine Le-bensstationen zum Leitprinzip der Wandgestal-tung auf den Gängen der Oscar Wilde macht,stecken sehr viele gute Ideen, Liebe zur Sacheund Kreativität.Die einzige Ausnahme von diesem Prinzip derBenennung stellt das Steakhouse dar, das schonunter der vorherigen Reederei des Schiffes, derColor Line, diesen Namen trug. Die Oscar Wildehat nämlich ein gar nicht irisches „Vorleben“. DasFährschiff ist 1986 in Turku, Finnland, vom Sta-pel gelaufen. Es wurde 1987 auf den Namen„Kronprins Harald“ getauft und war danach un-

ter norwegischer Flagge mit dem HeimathafenSandefjord, später Oslo, auf der Fährstrecke Kiel– Oslo unterwegs, zunächst für die Jahre Line,seit 1990 dann für die durch Fusion mehrererReedereien entstandene Color Line.

Im Jahr 2007 wurde die Fähre von Irish Ferriesübernommen und auf den Namen Oscar Wildeumgetauft. Seitdem ist sie unter der Flagge derBahamas mit dem Heimathafen Nassauunterwegs. Die Überfahrt auf der Strecke Kiel –Oslo, die noch heute von Color Line betriebenwird, dauert 20 Stunden, was ziemlich genau derZeitdauer entspricht, in der die Oscar Wilde heu-te zwischen Frankreich und Irland unterwegs ist.Überfahrten einer bestimmten Dauer erforderneine dieser Dauer angepasste bestimmte Infra-struktur an Bord. Das betrifft die Zahl und Größeder Kabinenangebote und die Räumlichkeiten fürVerpflegungs- und Unterhaltungsangebote. In-sofern erschien Irish Ferries diese norwegischeKronprins Harald gerade darum wohl besondersgeeignet zur Übernahme und für den Einsatz aufder aktuellen Route.

Nachdem ich auf dem Rundgang mit Frau C/PAlexandra Schröder am folgenden Vormittagzunächst über die dekorativ-informativen Aspekteder Ausgestaltung des Schiffes mit dem Bezugzur Person von Oscar Wilde gesprochen hatte,

war es ihr wichtig zu betonen, dass die gesamtesonstige künstlerische Ausgestaltung und Deko-ration 2007 von Color Line unverändert übernom-men worden war und seitdem beibehalten wor-den ist. Dies gilt für alle künstlerischen Bilder inden Restaurants (Bilder 21 - 22), Lounges (Bild23) und in den Kabinen (Bilder 24 - 25). Nur diestark vergrößerten Fotos in den Innenkabinenanstelle der nicht vorhandenen Fenster mit denirischen Landschaftsmotiven dürften erst von IrishFerries eingebracht worden sein (Bild 26).

Auch auf den Gängen sind noch künstlerischeSpuren aus norwegischer Zeit zu finden. So wachtneben dem Eingang zur Left Bank Brasserie diewohl einer Gallionsfigur nachempfundene, ihrerschwer zu stemmenden Last wegen (oder?) nichtganz glücklich dreinschauende, barbauchige und-busige Schöne, unstrittig eine Meerjungfrau. Siebewacht, je nach Blickwinkel des Betrachters,entweder den Eingang zur Damentoilette undzum Wickelraum (Bild 27), oder sie achtet – mehrim Profil – darauf, dass an der gegenüberliegen-den Tür alles seinen rechten Gang geht (Bild 28).Beiden Geschlechtern gibt sie – auf den Türen zulesen – mit auf den Weg: „Watch your step / At-tention à la marche!“ Diese Warnung ist sie unswahrhaftig schuldig! Denn öffnet man die Toi-lettentür, von dieser Meerjungfrau fasziniert undnoch halb zu ihr zurückgewandt, so stolpert mangarantiert über die hochgezogene Schwelle un-ter der Tür. Die Schöne schaut – ihre Aufgabe alsGallionsfigur wahrnehmend – aber auch voraus,durchaus sorgenvoll, die rechte Hand über denAugen, um nicht von der Sonne geblendet zuwerden: „Wohin geht die Fahrt?“

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Oscar Wilde – der Namensgeber dieses Fährschif-fes – ist für seine scharfe Zunge und seine zahl-reichen Aphorismen bekannt. Davon geben auchdie Wandtafeln Kostproben (z. B. Bilder 12 u.13).Als wir vor sehr langer Zeit, als Schüler mitungefähr 17 Jahren, noch vor der Einführung derKoedukation an unserer Schule, im Englischun-terricht Oscar Wildes Stück „Lady Windermere´sFan“ in der Originalsprache lasen, waren wir hin-gerissen von seinem Wortwitz. Wir warfen mitseinen schlagfertig wirkenden, aus heutiger Sichtdurchaus machohaft-frauenfeindlichen Lebens-weisheiten eine Zeitlang nur so um uns!Was hätte Oscar wohl zu der oder über die Dameohne Beine von sich gegeben? Zu Meerjungfrau-en direkt hat er sich meines Wissens nicht geäu-ßert. Aber er hat geschrieben: „Frauen sind Sphin-xe ohne Rätsel“ (aus: Oscar Wilde: The SphinxWithout a Secret. An Etching. 1887). Vielleichtpasst das zu ihrer zwielichtigen Position in hal-ber Menschengestalt zwischen den beiden Tü-ren? Oder – falls Oscar hier ausnahmsweiseeinmal weniger auf die Frau als solche, sonderneher auf die unsicher voraus spähende Gallions-figur im Allgemeinen abgehoben hätte: „Günsti-ge Winde kann nur der nutzen, der weiß, wohiner will“ (Zitat wird Oscar Wilde zugeschrieben,aber Quelle nicht belegbar).

Auf der BrückeBeim Rundgang führte Frau C/P Schröder michdurch verwinkelte Gänge und über Treppen aufDeck 9 hinauf und durch eine Sicherheitstür zurBrücke, wo ich Gelegenheit hatte, mit dem iri-schen Kapitän Steven O´Mara zu sprechen undauch den Chief Officer (= C/O) Gatis Jansons ausLitauen kennenzulernen (Bild 29). Bei der Begrü-ßung wurde ich sofort mit der anscheinend fürFährschiffbrücken-Besucher selbstverständlichen

Tasse Kaffee versorgt. Ich stellte mein Anliegenvor, einen Bericht über die Oscar Wilde für dasIrland-Journal, das ich ihnen auch als solches kurzskizzierte, zu schreiben.Kapitän O´Mara gab mir einen Überblick überDimensionen des Schiffes. Dazu bietet auch daseingangs erwähnte Faltblatt WELCOME ABOARDInformationen. Die Oscar Wilde ist 166 m langund 28 m breit. Sie weist eine Tonnage von fast32.000 Bruttoregistertonnen (BRT) auf und be-sitzt einen Tiefgang von 6,7 m. Die Ladekapazi-tät beträgt fast 4.800 Tonnen. Die normale Ge-schwindigkeit beim Fährbetrieb beträgt 21,5Knoten, was 40 km/h entspricht (1 knot = 1 See-oder nautische Meile pro Std. = 1,852 km/h). Dievier Maschinen erbringen zusammen eine Leis-tung von rund 20.000 kW. Dafür verbrauchensie innerhalb eines Tages 70 Tonnen Schweröl.Im Jahr legt die Fähre etwa 120.000 km zurück.Frau Schröder sprach noch die Stabilisatoren an,die bei stärkerem Seegang an den Schiffseitenunter der Wasserlinie ausgefahren werden kön-nen, um für das Wohlbefinden der Passagiere eineruhigere Lage der Fähre zu erzeugen. Sie sindetwa 8 m breit und 3 m lang, von der Form hermit Flugzeugflügeln vergleichbar (Bild 30).Schließlich ist zur Frischwasserversorgung nochzu ergänzen, dass diese nicht, wie auf anderenSchiffen zum Teil der Fall, durch Meerwasserent-salzung erfolgt, sondern über Tanks mit einemFassungsvermögen von 640 Tonnen.

Bisher hatte ich – mit Ausnahme der Brücke derDublin Swift – auf Brücken von Fähren gestan-den, die noch nicht abgelegt hatten. Die OscarWilde befand sich dagegen bereits in voller Fahrt.Deshalb konnte der Kapitän mir am Monitor aufeiner Seekarte großen Maßstabs vorführen, wiesich elektronisch simulieren lässt, wo sich das

Schiff in 1½ Minuten befinden wird. Daraus wä-ren dann ggf. Kurskorrekturen abzuleiten. Ein beider normalen Betriebsgeschwindigkeit von 21,5knots in einem Notfall sofort eingeleiteter Ma-schinenstopp, z. B. um eine Kollision zu verhin-dern, würde die Fähre nach 0,43 Seemeilen zumStillstand bringen, was 796 Metern oder annä-hernd fünf Schiffslängen entspricht.Ich durfte mich auf der Brücke überall umsehen.Das bei einem Durchmesser von vielleicht 60 cmwinzige Steuerrad bei einem derartigen Riesen-schiff (oft als Steuerruder bezeichnet, obwohl esdie Verbindung zu demselben ja erst herstellt)fasziniert mich immer wieder (Bild 31). Meinevöllig andere Erwartung entspringt wohl einer ausder Lektüre von Jugendbüchern abgeleiteten ro-mantischen Vorstellung über mannshohe Ruderauf großen Segelschiffen vergangener Jahrhun-derte. Als ich Kapitän O´Mara auf die hervorra-gende Einsehbarkeit der beiden Längsseiten derFähre durch die seitlichen Vorsprünge der Brü-cke und die tief hinabreichenden Fenster an-sprach (Bild 32), entgegnete er, im Vergleich zurOscar Wilde sei die Brücke der zwischen Holy-head und Dublin verkehrenden Ulysses geradezuein Glaskasten (Bild 33).

Beim Gespräch über das nicht voll ausgebuchteSchiff erfuhr ich, dass sich 57 Kinder und Jugend-liche aus Tschechien an Bord befänden. Der Ka-

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pitän äußerte sein Erstaunen darüber, wie diszi-pliniert und ruhig sich diese große Gruppe beidieser Überfahrt verhalte. Dies falle ihm geradeim Vergleich zu französischen Jugendlichen auf,die er schon bei vielen Überfahrten der OscarWilde an Bord gehabt habe. Am Beispiel der jun-gen Gäste aus Tschechien wirkten sich wohl nochdie von früher gewohnten Autoritätsstrukturenzwischen Lehrern und Schülern aus, während dieLehrer in den Ländern des westlichen Europa einesolche Kontrolle über ihre Schüler schon seit län-gerem nicht mehr hätten.Vom Kapitän eines Fährschiffes ist sonst nur beiBeginn und gegen Ende der Fährpassage eineLautsprecherdurchsage zur Begrüßung (mit Wet-terprognose) und zur Verabschiedung der Passa-giere zu hören. Er erscheint deshalb dem Passa-gier eher fern und „abgehoben“. Mir wurde andieser Einschätzung des Verhaltens der jungenTschechen deutlich, dass der verantwortlicheSchiffsführer sich nicht nur mit nautischen Auf-gaben befasst, sondern ebenso gut darüber in-formiert ist, was auf den Decks unterhalb seinerBrücke geschieht.Daraufhin angesprochen, ob Irish Ferries bei derNamengebung ihrer Irlandfähren wie bei der Os-car Wilde, der Ulysses oder der Jonathan Swiftdas Konzept verfolge, alle Fähren einheitlich un-ter den Namen bedeutender irischer Schriftstel-ler, von denen es ja genügend gebe, oder nachderen Hauptwerken verkehren zu lassen, wiesKapitän O´Mara auf Gegenbeispiele hin. Seit län-gerem schon verbinde die Isle of Inishmore dieFährhäfen von Rosslare und von Pembroke inSüdwales, ohne umbenannt worden zu sein. Alsjüngste Ergänzung der Flotte von Irish Ferries sei„MS Epsilon“ erworben worden. Sie solle bei denÜberfahrten zwischen Dublin und Holyhead zu-sätzlich zur Verfügung stehen und einmal in der

Woche eine direkte Passage zwischen Cherbourgund Dublin ermöglichen. Auch für die Epsilongebe es keine Pläne, sie umzutaufen.

Da sich im Gespräch mit einem Iren von selbstergibt, woher in Irland er kommt, war ich baldinformiert, dass Kapitän O´Mara in Ashford, Co.Wicklow, zuhause ist. Von den Wicklow Mts. ander Ostküste war der Gesprächsbogen zu denBergen in Cork und Kerry im Südwesten schnellgespannt. Ich erfuhr, dass er seinen Urlaub gernund schon häufiger auf der Beara-Halbinsel ver-bracht hat, wo ich selbst seit etlichen Jahren nichtmehr gewesen bin. Schon war das Gespräch beimehemaligen Kupferabbau auf der Halbinsel an-gelangt, und er machte mir deutlich, dass ich dasnoch recht neue Copper Mine Museum in Allihi-es zur Geschichte dieses Bergbaus unbedingtbesuchen müsse. Daphne du Maurier´s literari-sche Verarbeitung des Kupfer-Themas in „Hung-ry Hill“ kam zur Sprache und die sehr lohnendeBesteigung des felsigen Berges gleichen Namens.Über den Kupferabbau war – mit dem bedeu-tenden Kupferstandort in Avoca – auch die Rück-kopplung zum Co. Wicklow hergestellt und …

Alle meine Fragen waren mit einem herzlichenEntgegenkommen beantwortet worden. Ich stell-te für mich fest, dass ich die beiden Herren schonfast eine halbe Stunde lang von der sicherenSchiffsführung abgehalten hatte – aber nie bei-de gleichzeitig! Außerdem wollte Frau Chief Pur-ser ihren gerade erst begonnenen Rundgang überdas Schiff mit mir fortsetzen. Ich bedankte michherzlich beim Kapitän und dem Chief Officer, undnun erhielt ich Einblicke in die verschiedenenKabinen-Kategorien.

Gang durch die KabinenWeil viele Kabinen nicht besetzt waren, konntemir die Zahlmeisterin aus fast jedem Kabinentypein Vergleichsbeispiel öffnen. In diesem Fähren-scout-Bericht kann es nicht darum gehen, dieKabinen aller Kategorien detailliert zu beschrei-ben. Im Internet ist es unterwww.irishferries.com/de/schiffe/oscar-wilde/möglich, Bilder aller Typen sowie die Auflistungder jeweiligen Ausstattung einzusehen. Die Über-nachtungsmöglichkeiten reichen vom einfachenRuhesessel für 18 Euro (es besteht also keinZwang, eine Kabine zu mieten) über 2-, 3-, 4-und 5-Sterne-Kabinen bis zur Premium-Kabine für415 Euro (Hochsaison-Preise für 2016) pro Über-fahrt.Beim Rundgang wurde mir auch eine solche 5-Sterne-Doppelbett-Suite gezeigt, von denen es12 an Bord gibt. Mit den drei vorhandenen Pre-mium Suites zusammen werden diese Kabinenauch als „Luxuskabinen“ bezeichnet. Diese 5-Ster-ne- und zwei der drei Premium-Kabinen umfas-sen jeweils einen separaten Wohn- und Schlaf-raum (Bilder 34 - 35). Das Handtuch-Arrangementzweier sich „umgarnender“ Schwäne in den 5-Sterne-Suites hat Frau C/P Alexandra Schröder aufKreuzfahrtschiffen in der Karibik kennengelerntund dann auf der Oscar Wilde eingeführt (Bild36). Zum Zeitpunkt dieses Rundgangs wusste ichnoch nicht, dass ich für die von mir für die Rück-fahrt reservierte einfachere Kabine fünf Wochenspäter ein Upgrading zu einer solchen 5-Sterne-Suite erfahren würde!

Wie aus den Preisangaben zu ersehen ist, wirddie Nutzung der Oscar Wilde Passagieren auchzu sehr günstigen Konditionen möglich gemacht,indem auf Deck 10 insgesamt 150 zu reservie-rende Ruhesessel angeboten werden. Da diese

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sich auf sechs recht abgelegene und voneinanderabgetrennte Räume mit je 25 Ruhesesseln ver-teilen und damit Durchgangsverkehr und gegen-seitige Störungen der Passagiere weitgehend ver-mieden werden können, ist hier eine erholsameRuhe gegeben. Gepäckschließfächer direkt ne-ben diesen Ruheräumen erleichtern das Umher-gehen auf dem Schiff auch für Passagiere ohneKabinenbuchung (Bild 37). Getrennte Duschenund WCs bei den sechs Schlafräumen bietenwenigstens ein Minimum an sanitärem Komfort.Dagegen sind Dusche und WC direkt in allenKabinen vorhanden. Die in der Werft schon vor-fabriziert eingebauten Nasszellen sind in den ver-schiedenen Kabinenkategorien ganz einheitlichin der Form (Bild 38). Bei den 2-Sterne-Kabinensind sie geringfügig kleiner, und in den oberenKategorien sind sie etwas besser ausgestattet (z.B. mit Haartrockner).

Kriterien zur Unterscheidung der Kabinen sind:• die Bettenzahl und damit verbunden auch dieFrage,• ob Betten nur auf der unteren Schlafebene oderzusätzlich herunterklappbare Hochbetten (miteinhängbarer Leiter zu erreichen) vorhanden sind,• weiterhin die Lage am Gang ohne Fenster(Innenkabine) oder an der Außenwand mit Fens-ter (Außenkabine; ab 4 Sternen aufwärts gibt esnur Außenkabinen)• und natürlich die Geräumigkeit und der Kom-fort der Ausstattung.

Nicht in jeder Kategorie vertretene Ausstattungs-merkmale bzw. Serviceleistungen sind – wieschon näher erläutert – Hosenpressen (Bild 08)und Minibar-Kühlschränke (Bild 07), weiterhin z.B. einfache TV-Geräte (Bild 39) bzw. größereFlachbildfernseher (Bild 34), kostenloser WiFi-

Zugang, Zubereitungsmöglichkeiten für Tee oderInstant-Kaffee, Körbe mit Obst und der Servicedurch einen Kabinen-Steward. Bei den 5-Sterne-und den Premium-Kabinen ist das Frühstück imBerneval Restaurant im Kabinenpreis inbegriffen.Ein wichtiges Kriterium zur Kabinenwahl für Fa-milien mit Kleinkindern kann sein, ob der Platzausreicht, noch ein Babybett dazuzustellen. Diesist von den 3-Sterne-Kabinen aufwärts vom Ka-binenzuschnitt her möglich, nicht aber in den 2-Sterne-Kabinen. Auch ohne Babybett ist der Ab-stand zwischen den gegenüberliegenden Bettenin den 2-Sterne-Kabinen sehr eng (Bilder 26 u.40) im Vergleich zu Kabinen der 3-Sterne-Kate-gorie (Bild 41). Diese Enge kann besonders beiden Kabinen mit 4 Betten als störend empfun-den werden, besonders wenn auch die beidenoberen Betten heruntergeklappt werden.Zum Kabinenangebot auf der Oscar Wilde bleibtnoch zu ergänzen, dass sich auf Deck 5 sechsAußenkabinen (mit Fenster) für behinderte Pas-sagiere befinden. Die Nutzung mit Rollstuhl wirddurch die Weite der Türöffnung von 87 cm er-möglicht. Das Bett ist höher aufgebaut, ein vor-handenes Sofa kann als zweites Bett für einenBegleiter hergerichtet werden. Auch die Nasszel-le ist behindertengerecht ausgestattet (Bilder 42- 43).

Als ich in meiner unerwartet schönen Kabine amnächsten Morgen erwachte, geschah dies – be-dingt durch die langen Recherchen am Abendzuvor (s. Bilder 44 - 45 mit dem nächtlich leerstehenden Deck 7) – nicht sonderlich früh. Dannerst wurde mir bewusst, dass mein Schlaf nichtdurch eine einzige Lautsprecher-Durchsage (mitHinweis auf den nun geöffneten Zugang zumFrühstück o.ä.) gestört worden war. Man lässt diePassagiere hier wirklich ausschlafen, und es bleibt

auch entsprechend lange ruhig in den Gängenauf den Kabinendecks. Dies geschieht ganz imGegensatz zu anderen Fähren bei deren nächtli-chen Nordsee-Überfahrten. Aber die mit 18 bis19 Stunden recht lange Überfahrt auf der OscarWilde ermöglicht natürlich auch eine derart an-genehme Zurückhaltung hinter dem Mikrophonan der Rezeption (eine Ruhezeit, die laut C/P Ale-xandra Schröder im Normalfall bis 10 h morgensbeibehalten werde).

Restaurants und CafésFrau Schröder zeigte mir auch die mit einer Flä-che von etwa 30 m x 10 m sehr ausgedehnteKüche der Oscar Wilde (Bilder 46 - 47). Dabeiwar ihr der Stolz durchaus anzumerken. DieseKüchenfläche ist noch unterteilt in eine Kalt- undeine Warmküche. Im Englischen wird eine Schiffs-küche als „Galley“ bezeichnet, was mit „Kom-büse“ zu übersetzen wäre. Es fällt mir allerdingsschwer, diesen deutschen Begriff für die Kücheder Oscar Wilde zu gebrauchen, weil mit ihmdoch etwas beengtere Vorstellungen verbundensind. Die Großküche liegt ganz zentral im „Herz“von Deck 7, so dass alle Restaurants von hier ausdirekt zugänglich sind (s. graue Fläche in Bild 06).Mir fiel hier in der Küche besonders auf, wie aus-gesprochen freundlich wir bei unserem Durch-gang vom Personal begrüßt wurden. Dies gilt aberauch ganz allgemein für das Verhalten der Crew-Mitglieder gegenüber den Passagieren.

Wenn die Passagierplätze im Sommer ausgebuchtsind und viele das Restaurant-Angebot im Berne-val Restaurant à la carte mit Tischservice nutzen,dann ist hier beim dreigängigen Dinner für bis zu2 x 120 Gäste an 32 Tischen zu sorgen (zwei Es-sensdurchgänge, für das Dinner kalkuliert mit je2 Stunden, vorher notwendige Reservierung; Bil-

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der 48 - 51). Dabei ist das Berneval nicht das ein-zige Restaurant. Im über Eck benachbarten Selbst-bedienungsrestaurant Left Bank Brasserie findeneinschließlich des Nebenraums sogar bis zu 332Passagiere Platz (Bilder 20, 52 - 54). Hier wirdzur Lunch- oder Dinnerzeit von einer durchschnitt-lichen Verweildauer der Gäste von 1 Stunde, beimFrühstück von der halben Zeit ausgegangen. Al-lein der Büfettbereich zur Selbstbedienung ist 150m² groß. Schließlich weist das Steakhouse, daswährend meiner Überfahrten im Herbst nichtgeöffnet war, noch einmal 38 Sitzplätze an 12Tischen auf, bei bis zu drei Durchgängen amAbend in der Hochsaison (Bild 55). Zur Hauptsai-son sind in der Galley 20 Personen beschäftigt,darunter – neben dem Chef und dem Sous Chef– 14 Köche. Im Winter wird hier das Personal auf12 Personen (mit nur noch 7 Köchen) reduziert.Was es auf der Oscar Wilde nicht gibt, ist eine imZugang limitierte, gegen Zahlung eines kleinenAufpreises zugängliche Club Class, im Gegensatzzur Schnellfähre Dublin Swift, der Isle of Inishmorevon Irish Ferries oder zu Fährschiffen der StenaLine (mit ihrer Stena-plus-Lounge), wo kleinereSnacks und Erfrischungen im Eintritt inbegriffensind.

Zum Angebot der Restaurants sollen noch einigeunter Umständen nützliche Hinweise folgen: DasBerneval bietet am Abend ein dreigängiges Din-ner Menu mit mehreren auszuwählenden Vari-anten zum Preis von 36,75 Euro an; das Kinder-Menü kostet 14,45 Euro. Zum Frühstück wird einBreakfast Menu für 14,55 Euro und entsprechendfür Kinder für 8,15 Euro angeboten. Wer seineVorfreude auf die Irland-Fahrt mit der Oscar Wil-de schon zuhause steigern und seinen Gaumenvorab anfeuchten möchte, kann die detailliertenSpeisekarten einsehen unter:

www.irishferries.com/Global/Ships/Oscar%20Wilde/Features/berneval-menus-en-2011-1.pdf

Für eine Familie mit Kindern ist es bei entspre-chender Vorplanung auch bedeutend günstigermöglich, die nach einer langen Anfahrt hungri-gen Mäuler zu stopfen: Der Family Meal Deal mitHauptgerichten für zwei Erwachsene und zweiKinder in der Left Bank Brasserie kann schon beider Fährbuchung für 29,95 Euro mitbestellt wer-den. Eine spezielle Speisekarte hierzu findet manebenfalls im Internet: www.irishferries.com/de/schiffe/oscar-wilde/

Mit dem bei der Buchung erworbenen Gutscheinkönnen die gewünschten Gerichte dann beim SelfService am Tresen ausgewählt werden (weitausgünstiger, als wenn das Entsprechende erst anBord bezahlt würde).

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, zurDinnerzeit noch nicht wissen zu können, was sichum Mitternacht in den Gewässern vor Land´s Endfür – möglicherweise auch unerwünschte – Be-dürfnisse einstellen werden, halte ich es eher mitleichter Kost zur Abendzeit. Hierzu ist in der LeftBank Brasserie mein Favorit, die Salad Selection,sehr zu empfehlen. Am Salatbüfett (s. Bild 56,gleich vorn links) steht eine breite Auswahl fri-scher Köstlichkeiten mit verschiedenen leckerenDressings zur Verfügung – so viel, wie der Tellernur fassen kann. Sollte an der Kasse schon etwas

vom übervollen Teller auf das Tablett gefallen sein,so wird das zwar schmunzelnd zur Kenntnis ge-nommen, aber nicht extra berechnet. Vielleichtbin ich mit Schuld daran, dass der Preis für dieseSalatauswahl zwischen meiner Hinfahrt auf derOscar Wilde Ende September 2015 und der Rück-fahrt fünf Wochen später um 25 Cent auf 4.95†angehoben worden war!Schließlich bietet auch das Café Lafayette klei-nere Speisen an, und dies auch zu Zeiten, wenndie großen Restaurants nicht mehr geöffnet ha-ben (Bilder 57 - 58).

„Kabinen“ für vierbeinigeoder flugfähige PassagiereAuf dem oberen der beiden Wagendecks (Deck4), in der Nähe der Rampe, die beim Be- undEntladen zum Deck 3 hinunterführt, befinden sichdie für Passagiere, welche Tiere mitführen, wich-tigen Kennels (Käfige). Tiere (außer z. B. Begleit-hunden behinderter Passagiere) dürfen nämlichnicht auf die Passagierdecks von Deck 5 anaufwärts mitgenommen werden. Laut Chief Pur-ser Frau Schröder werden hier durchaus nicht nurHunde befördert, sondern auch Katzen undmanchmal sogar Vögel (meist Falken, die vonFalknern für Wettbewerbe nach Irland oder aufdas europäische Festland mitgeführt werden).Zwölf Kennels stehen in den beiden kleinerenGrößen zur Verfügung, außerdem vier besondersgroße. Die Käfige sind in zwei vom Wagendeckabgetrennten, mit Stahltüren versehenen undverschlossenen Räumen untergebracht, die kli-matisiert und an die Wasserversorgung ange-schlossen sind (Bild 59). Die Tiere werden ein-zeln nach Größe auf die Kennels verteilt, dabeibetragen die Kosten für Hunde 30, 45 oder 60Euro und für Katzen 30 Euro pro Überfahrt (Höheder Kennels 42, 72 bzw. 113 cm).

Unsere hierzu passendenTarifseiten finden Sie in der

Gaeltacht Fährfibelab Seite xxxx .

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Während der Überfahrt können die Hunde-/Tier-besitzer innerhalb dreier festgelegter Besuchszeit-räume ihre Schützlinge aufsuchen und ihnen aucheinen kleinen Auslauf – selbstverständlich ange-leint – auf dem Wagendeck ermöglichen (Bild 60).Der Hundeauslauf sei eigentlich im Bereich derRampe bis zu einem speziellen Sandhaufen hinvorgesehen, erfahrungsgemäß finde aber die Bla-senentleerung meist schon vorher statt.

Unterhaltungsangebote an BordMöglichkeiten zum Einkaufen gibt es in der Tra-vel Galleria. In der Hochsaison ist außerdem einBeauty Salon mit dem Angebot für kosmetischeund Massage-Behandlungen und zum Haare-schneiden oder -färben geöffnet. In der SurfBoxist an zwei Computern das Internet gegen eineGebühr zugänglich (zu freiem WiFi s. u.). Shop,Salon und SurfBox befinden sich in der Nähe derRezeption auf Deck 5. Das Cinema De Cannesbietet zwei Kinos mit je 55 Sitzplätzen auf Deck10. Es werden jeweils drei Filme bei jeder Über-fahrt gezeigt; der Eintritt beträgt für Erwachsene8 Euro (Bilder 61 - 62).

Sämtliche anderen Unterhaltungsangebote sindsinnvoll auf Deck 7 zusammengefasst. Sie sind allezugänglich von dem fast 100 Meter langen Gangauf der Steuerbordseite, von der Merrion Loungeim Bug bis zur Gaiety Lounge im Heck. Auf dieserSchiffsseite liegt bei dem östlichem Kurs am Vor-mittag der Rückfahrt nach Cherbourg herrlich dieSonne – wenn sie denn scheint –, und das trägt mitzur Beliebtheit dieser „Flaniermeile“ und der an denFenstern aufgereihten Sitzplätze bei (Bild 44 u. 63).

Für zusätzliche Attraktivität sorgt, dass nur hieram Gang auf Deck 7 ein allgemeiner, freier WiFi-Zugang angeboten wird (Bild 64; sonst nur freiin den Kabinen der höchsten Kategorien). FrauSchröder meinte allerdings, es werde bei dieserÜberfahrt schwierig sein, von Deck 7 ins Internetdurchzukommen, weil die 57 jungen Smartpho-ne-Besitzer aus Tschechien, die sich ja an Bord sowohltuend diszipliniert verhielten, nach ihren bis-herigen Beobachtungen alle gleichzeitig versuch-ten, mit ihren Smartphones in dem langen Gangauf Deck 7 eine Internetverbindung zu den Da-heimgebliebenen aufzubauen.

Für diesen viel benutzten, unter den Passagierenbeliebten Gang, den ich hier nur wegen seinerbisherigen Namenlosigkeit behelfsweise als „Fla-niermeile“ bezeichnet habe, wünschte man sicheinen einprägsamen, charakteristischen Namenmit Bezug zur Biographie Oscar Wildes – vielleichteine Anregung, Vorschläge dafür von den Passa-gieren per Umfrage zu erbitten und einen klei-nen Preis auszusetzen!

Kleineren Kindern steht, gut einsehbar vom lan-gen Gang aus, eine Spielzone zur Verfügung, dieHappy Prince Children´s Play Area (Bild 65). DerName stammt ebenfalls aus dem LebensbereichOscar Wildes, nämlich von einer Geschichte, dieer für Kinder geschrieben hat.

Wegen der geringeren Zahl der Passagiere sindaußerhalb der Hauptsaison nicht alle Bars geöff-net. Die Bar in der Merrion Lounge blieb EndeSeptember geschlossen, diese Lounge kann aber

als ruhige Sitzgelegenheit genutzt werden (Bil-der 19 u. 66). Dagegen bleibt die Bar in der Gai-ety Lounge geöffnet (Bild 67).

In dieser Lounge befand sich in früheren Jahren(auch noch im Videoclip auf der Homepage vonIrish Ferries) im Eingangsbereich gleich rechtsin einer Ecke ein Spieltisch, an dem man beimRoulette und bei Kartenspielen (wie Black Jack)sein Glück mit entsprechendem Einsatz versu-chen konnte. Dieser Glücksspieltisch ist end-gültig abgeschafft worden, da er sich laut C/PAlexandra Schröder überhaupt nicht mehr ge-lohnt habe. Stattdessen befinden sich hier nun– nachdem die Ecke durch halbhohe Wändeetwas abgetrennt wurde – einige Glücksspiel-Automaten (Bild 68). Aber auch diese her-kömmlichen Automaten (Nachfolger der „ein-armigen Banditen“) fänden heute nur nochgeringes Interesse (Bild 69). Eine große Einnah-mequelle stellten dagegen die elektronisch auf-wendigeren Automaten mit „Ballerei“ dar, die– ein Stück den Gang hinab – in der GamingArea zu finden sind (Bild 70).

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In der Gaiety Lounge befinden sich Projektions-flächen für Sportereignisse oder andere TV-Über-tragungen. In einer Ecke ist eine Bühne mit einerkleinen Tanzfläche davor zu sehen (Bild 45). WieFrau Schröder erläuterte, seien heute nicht mehrdie Sessions mit typisch irischer Musik wie in frü-heren Jahren gefragt. Stattdessen werde dortwährend der sommerlichen Hauptsaison ein bun-tes Show-Programm mit Tanz und Gesang ganzverschiedener Musikrichtungen geboten, u. a.auch keltischer Art. Dieses Show-Programm fin-de unter der beziehungsvollen Bezeichnung „Wil-de Nights“ statt, es finde auch guten Zuspruch.Getränke lassen sich auch in Oscar´s Piano Barordern und entspannt genießen. Der Raum istklein, übersichtlich und einladend weit offen zur„Flaniermeile“ hin (Bild 71). Allerdings sind dortwohl nur in der Hochsaison, nicht aber Ende Sep-tember und im November, Piano-Klänge zu hö-ren. Gäste suchen die Bar auch aus Interesse amSport auf, um bei einem Drink Sportsendungenüber mehrere Bildschirme an den Wänden zuverfolgen.

Apropos Drink: Ein perfekt gezapftes, leckeresPint o´Guinness (Bild 72) kostete im Herbst 2015gerade 4,60 Euro, gleich an welcher Bar an Bordder Oscar Wilde man es bestellte. Das ist, vergli-chen mit dem, was man in Dubliner Pubs dafürfordert, ein durchaus konkurrenzfähiger Preis.Und das „Pint“ misst hier wirklich noch ein sol-ches, nämlich 568,3 Milliliter (oder: 0.5683 Li-ter). Dieser aus deutscher Sicht so „krumme“Betrag kommt zustande, weil 1 Pint sich nachdem traditionellen (imperialen) britischen Hohl-raum-Maß aus 20 Fluid Ounces (oder: Imp. fl.oz. à 28,413 ml) zusammensetzt. Diese Maßein-heiten hat Irland unter ehemals britischer Herr-schaft übernommen und sie nach der Ablösungdes Irischen Pfunds (IR£) durch den Euroglücklicherweise beibehalten. Nur gut, dass sichdie Rep. Irland in diesem Punkt nicht dem Brüs-seler Metrisierungswahn beugt!

Kassiert wird auch auf der Oscar Wilde für dasPint erst dann – nach guter irisch-festländischerSitte –, wenn dieses fertig gezapft und mit demnotwendigen, auffallend lange Zeit mit Oberflä-chenspannung bestehen bleibenden, weißen„Head“ versehen auf der Theke vor dem Gaststeht. Nicht aber nach der Unsitte, die von deröstlich gelegenen, größeren Insel um sich greiftund auch schon Barkeeper auf Fähren über dieIrische See, die nicht unter irischer Regie betrie-ben werden, befallen hat! Diese Unsitte bestehtnämlich darin, den Gast schon in dem zeitlichenZwischenraum zwischen den beiden Hauptzapf-vorgängen, die für ein gepflegtes Stout erforder-lich sind, abzukassieren (vgl. Irland-Journal XXV,4/14, hier S. 36). Die Zahlung wird dort also zueinem Zeitpunkt erwartet, zu dem der Barkeeperdas bestellte Produkt überhaupt noch nicht zuEnde kreiert hat. Der Gast bezahlt quasi für eine„Katze im Glas“! Nicht so in Irland – und nichtso auf der Oscar Wilde!

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Fotos in der Reihenfolge,in der sie im Text angesprochen werden:

01 Seekarte mit Fährrouten von Cherbourg

bzw. Roscoff nach Rosslare

02 MS Oskar Wilde

03 Vorrang für Speedy Exit

04 Querschnitt durch die 10 Decks

05 Übersicht und Decksplan

06 Ausschnitt aus 05 (Grundrisse Decks 5,7, 8 und 10)

07 Minibar-Kühlschrank

08 Hosenpresse

09 Ablegen in Cherbourg

10 Auf dem Oberdeck beim Ablegen im Mondschein

11 Den Hafen bei Fast-Vollmond verlassen

12 Stationen zur Biographie Oscar Wildes (Early Days)

13 Lebensstationen Oscar Wildes (Merrion Square)

14 Stationen zur Biographie Oscar Wildes

(im Gefängnis von Reading)

15 Lebensstationen Oscar Wildes (Left Bank der Seine, Paris)

16 Biographie Oscar Wildes (Gesamtüberblick)

17 Biographie Oscar Wildes (Hauptwerke)

18 Oscar Wildes Werke unter Verschluss

(Epigrams & Aphorisms)

19 Merrion Lounge (Eingangsmotiv)

20 Left Bank Brasserie (Eingangsmotiv)

21 Left Bank Brasserie (Wandbilder)

22 Left Bank Brasserie (clowneske Halbreliefs)

23 Merrion Lounge

(Rückzugsmöglichkeiten vor Wandgemälde)

24 4-Sterne-Außenkabine mit 2 Betten und Wandbildern

25 Schaltstelle 4-Sterne-Kabine

(graphische Ausgestaltung und Flächenaufteilung)

26 2-Sterne- Innenkabine

(mit 4 hochgeklappten Betten und Wandfoto)

27 Meerjungfrau vor der Damentoilette

neben Left Bank Brasserie

28 Meerjungfrau im Profil vor der Herrentoilette

neben Left Bank Brasserie

29 Schiffsoffiziere (Kapitän - Chief Purser - Chief Officer)

30 Stabilisatoren an den Längsseiten der Fähre

31 Steuerrad der Oscar Wilde

32 Einsehbarkeit der Längsseite von der Brücke

33 Weite der Brücke der Oscar Wilde

34 5-Sterne-Kabine (Richtung Wohnraum, mit Flachbild-TV)

35 5-Sterne-Kabine (Richtung Schlafraum)

36 5-Sterne-Kabine (Deko-Schwäne)

37 Gepäckfächer (zum Ruhesesselbereich auf Deck 10)

38 Nasszelle einer 5-Sterne-Kabine

39 3-Sterne-Außenkabine mit 2 Betten (einfaches TV-Gerät)

40 2-Sterne-Außenkabine

(mit 4 heruntergeklappten Betten)

41 3-Sterne-Außenkabine mit 2 Betten

42 Außenkabine mit Rollstuhlzugang

(Sofa als 2. Bett herzurichten)

43 Nasszelle mit Rollstuhlzugang

44 Mitternächtlich vereinsamte Flaniermeile

45 Gaiety Lunge mit Bar und Bühne

(im November kurz vor Mitternacht)

46 Küche (auf Deck 7 zentral gelegen)

47 Küche (auf Deck 7 zentral gelegen)

48 Berneval Restaurant (Eingangsbereich)

49 Berneval Restaurant (in Erwartung des Ansturms)

50 Berneval Restaurant (Dekoration)

51 Berneval Restaurant (nach Dienstschluss)

52 Left Bank Brasserie (Speisesaal)

53 Left Bank Brasserie (Abräumservice)

54 Left Bank Brasserie (Büfettbereich für Selbstbedienung)

55 Steakhouse (derzeit geschlossen)

56 Essensausgabe in der Left Bank Brasserie

(Salatbüfett gleich links)

57 Café Lafayette

58 Dauer-Menü im Café Lafayette

59 Warten im Kennel

60 Besuchszeit bei den Schützlingen in den Kennels

61 Aktuelles Programm im Cinema De Cannes 2

62 Kinosaal mit Chief Purser Alexandra Schröder

63 Flaniermeile am Morgen auf der Sonnenseite

64 Hinweis auf freie WiFi-Zone (Flaniermeile auf Deck 7)

65 Happy Prince Children´s Play Area

66 Merrion Lounge (mit Panorama-Fenstern)

67 Gaiety Lounge (Eingangsbereich)

68 Geld-Spielautomaten in abgetrennter Ecke

(Eingangsbereich Gaiety Lounge)

69 Gaming Area mit Geld-Spielautomaten

70 Gaming Area mit „Ballerei“-Elektronik

71 Oscar´s Piano Bar

72 Gaiety Lounge

(Stillleben mit schon angetrunkenem Guinness)

Fotos: H. Saulaußer: irishferries.com (Nr. 2, 5 u. 6)

Auch dies trägt – am Rande – mit dazu bei, dassder Fähren-Scout sich auf dieser Fähre schon sosehr in Irland angekommen fühlt wie auf kaumeiner anderen, und dies schon nach der Embar-kation 18 (bis 19) Stunden vor dem Ausschiffenin Rosslare!

Frau Chief Purser Alexandra Schröder nahm sichzwei Stunden Zeit, mich über die Oscar Wilde zuführen, und sie war darüber hinaus noch mehr-fach für Fragen ansprechbar, die sichzwischenzeitlich durch meine eigenen Erkundun-gen dieses durchweg sauberen, einladenden Fähr-schiffes ergeben haben. Dafür sei ihr herzlichgedankt!

Eine erholsame Überfahrt mit der Oscar Wil-de, ob nun mit oder ohne Wilde Nights anBord, ein fröhliches Ausschiffen voller Erwar-tungen in Rosslare und wunderschöne Wo-chen in Irland, in denen so viele Erwartun-gen erfüllt werden mögen, wie es nur irgendgeht, wünscht Ihnen

Harald Saul

Unsere hierzu passendenTarifseiten finden Sie in der

Gaeltacht Fährfibelab Seite xxxx .

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