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www.maschinenmarkt.de M ASCHINEN M ARKT Schnelle Schnitte Sägeverfahren für schwere Ringe reduziert die Trennzeit um 80% Das Industriemagazin Weniger Ausschuss Optimierte Fertigungsprozesse mit Inline-3D-Computertomographie Leichte Bedienung Roboter für das Werkstückhandling über die CNC programmieren „Nach Einführung des Manufacturing-Execution- Systems sanken die Still- stände um 50%.“ Herbert Hajek, Produktionscontroller, Oechsler AG, Ansbach Ausgabe 30 | 26. Juli 2010 | € 5,– | B 04654

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www.maschinenmarkt.deMASCHINENMARKT

Schnelle SchnitteSägeverfahren für schwere Ringereduziert die Trennzeit um 80%

Das Industriemagazin

Weniger AusschussOptimierte Fertigungsprozessemit Inline-3D-Computertomographie

Leichte BedienungRoboter für das Werkstückhandlingüber die CNC programmieren

„Nach Einführung desManufacturing-Execution-Systems sanken die Still-stände um 50%.“Herbert Hajek, Produktionscontroller,Oechsler AG, Ansbach

Ausgabe 30 | 26. Juli 2010 | € 5,– | B 04654

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Die Unternehmensstrategiebekannt zu machen, ist

wichtiger, als massenhaftKennzahlen zu bilden.

Reinhold Schäfer, Redakteur

le i tart ikel

Mitarbeiter müssen Strategiedes Unternehmens kennen

In vielen Unternehmen zeigt sichoft das gleiche Bild: Es werdenmassenhaft Zahlen gesammelt,

um daraus Kennzahlen zu bilden,die den Verantwortlichen zeigensollen, wo der Schuh drückt und wodurch Verbesserungen die Kostengesenkt werden können. Allerdingsvergessen die Unternehmenslenkervor dem Datensammeln oftmals, diegrundlegende Strategie des Unter-nehmens allen Beteiligten ausführ-lich zu kommunizieren.Dabei ist, wie Jochen Schumacher

in dem Beitrag ab Seite 24 be-schreibt, die Strategie eines Unter-nehmens, wie produziert wird, er-folgsentscheidend; ermittelte Kenn-zahlen würden sich jedoch gut dazu

eignen, nachzuverfolgen, ob die ge-wählte Strategie die richtige ist. Wieder Leiter des Campus der MPDVMikrolab GmbH erklärt, ist es oftso, dass nicht alle Mitarbeiter dieStrategie des Unternehmens ken-nen. Doch wie sollen diese Mitar-beiter denn wissen, wie sie richtighandeln sollen? Nur wenn man dieRichtung kennt, kann man das Not-wendige tun und unnötige Arbeitenunterlassen.Deshalb ist es auch nicht weiter

verwunderlich, so Schumacher, dassacht von zehn Managern mit ihrenKennzahlen unzufrieden sind.Schuld daran sei natürlich auch dieoftmals recht aufwendige manuelleDatenerfassung. Die Einführungeines Manufacturing-Execution-Systems schaffe da Abhilfe. Auchdabei ist es dienlich, wenn alle wis-sen, warum das System eingeführtund welche Strategie verfolgt wird.Aber selbst wenn die Daten auto-

matisiert erhoben werden, heißt dasnoch lange nicht, dass dies die rich-tigen sind. Deshalb kommt Schuma-cher auch zu dem Schluss: „Es ge-nügt nicht, viele Kennzahlen abzu-fragen, Sie müssen sich immer fra-gen, ob dies für Ihren Betrieb dierichtigen Kennzahlen sind.“Eine wichtige Kennzahl ist für

Schumacher die Zeit und man höreund staune: Meist liegt die wert-schöpfende Zeit in den Betriebennur bei 5 bis 10%, erläutert er weiter.Und weil sofort mit der Auftragser-teilung Kosten entstehen, müsse derAuftrag so bald wie möglich wiederaus dem System. Werde dieserschneller abgearbeitet, verkürze sichauch die Lieferzeit.Damit sinken nicht nur die Stück-

kosten. Erhält der Kunde sein Pro-dukt schneller, steigt auch die Kun-denzufriedenheit. Doch auch dasmuss allen Beteiligten vermitteltwerden. Gibt es eine klare Unter-nehmensstrategie, fällt dies auchnicht schwer. MM

� MM Maschinenmarkt 30/2010

Inhalt | mm-30 26 . jul i 2010

ManageMent & aktuelles

leitartikel

3 Reinhold Schäfer: MES-Kennzahlenkappen Kosten in der Fertigung

Industriebarometer

8 Werkzeugmaschinenbau in Italien leidetstark

Märkte

10 Arena of Innovation auf der Motekbietet eine Plattform für Entwickler

10 VR Leasing ermöglicht mit Fördermit-teln vergünstigte Finanzierung

11 Veranstaltung Contact 10 betont wich-tige Rolle der Mechatronik

11 Trimet Aluminium investiert in Sach-sen-Anhalt undThüringen

12 Technocompound erweitert Kapazitätenfür geruchsarme Composites

12 Der Roboter Sensibot benötigt keineSchutzabsperrungen mehr

1� Starker Zuwachs beim Auftragseingang1� Landesmesse Stuttgart holt die DMS-

Expo an den Neckar

16 VDMA-Mitglieder in Baden-Württem-berg erwarten Umsatzplus von 10%

17 Nürnberg-Messe rechnet mit einemGewinnsprung

17 In der Elektroindustrie steigt die Zuver-sicht, meldet der ZVEI

Management

21 Über differenzierte Ersatzteil-Preis-festlegung schnell und nachhaltig dieErtragslage verbessern

automatisierung

2� Das Erfassen von Daten aus der Ferti-gung lässt sich mit einemManufactu-ring-Execution-System erleichtern

Produkt Ion

trenntechnik

26 Ein neues Trennverfahren für gegos-sene, gewalzte und geschmiedete Ringereduziert die Trennzeiten um 80%und verringert die Nachbearbeitung

Zerspanungstechnik

29 Eine Lineartaktmaschine bearbeitet

Wasserzählergehäuse in einer Aufspan-nung und reduziert die Rüstzeiten

32 Für die Automatisierung einer Dreh-maschine wurde die Bedienoberflächeeines Roboters direkt auf der Werkzeug-maschinensteuerung abgebildet

Messtechnik

3� Die 3D-Computertomographie erfasstdie inneren Strukturen eines Bauteils;damit lassen sich Ausschussquoten sen-ken und Fertigungsprozesse optimieren

kunststofftechnik

�0 Bei der Applikation von Dichtungs-raupen punktet die PUR-Hochdruck-technik mit Prozessvorteilen

�2 Die Herstellung komplexer Formteilemit elektrischen Leiterbahnen auf einerSpritzgießmaschine ist möglich

autoMat Ion

robotik

�6 Ein fahrerloses Transportsystemals Montage-, Logistik- oder Roboter-system basiert auf einer Plattform

Messtechnik: Die 3D-Computertomographiezeigt nicht nur an, dass ein Bauteil Defekte enthält,sie lässt auch Rückschlüsse auf Form und Lage derFehlstellen zu. 3�

Zerspanung: Automatisierte Zelle mit Drehma-schine und Roboter. Die Roboterbedienung erfolgtüber die Steuerung der Werkzeugmaschine. 32

▶ trenntechnik: Bei einem neuen Ringtrennverfahren halten drei über einen Kugelgewindetrieb angetriebene Klemm-backen den abzutrennenden Ring während der rotatorischen Bearbeitung in Position und sorgen für einen sauberenSchnitt. (Titelbild: PTZ Weidner) 26

KONSTRUKT ION

Fluidtechnik

48 Die Nanotechnik senkt die Reibung vonElastomerdichtungen; das macht mansich bei Magnetventilen zunutze

Fluidtechnik

50 Wichtig bei der Neukonzeption hydrau-lischer Axialkolbenpumpen und-motoren ist die Wälzlageroptimierung

MARKTSP IEGEL

Produkte und Verfahren

52 Produktion, Automation und Konstruk-tion

SERV ICE

6 Firmenverzeichnis

56 Termine

57 Impressum

59 MM-Börse

66 MM-Börse Aktuelles

68 Impulse

PUR-Verarbeitung:Für die Kleinmengen-dosierung ausgelegt,ermöglicht die PUR-Hochdrucktechnik,geschäumte Dichtungenauf Spritzgießteile auf-zutragen. 40

Herbert Hajek,Produktionscontrollerder Oechsler KG:„Wir konnten innerhalbvon zwei Jahren nach Ein-führung des MES den Nut-zungsgrad um 15% stei-gern und die Stillständeum 50% reduzieren.“ 24

Robotik: Mit dem FTS wer-den die Bauteile von einer Sta-tion zur nächsten gebracht. 46

▶ Spritzgießen: Die Mehrkomponententechnik hatdas Potenzial, Kunststoffträger mit Leiterbahneneffizienter als heutige Verfahren herzustellen. 42

AABB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15Alfred Jäger. . . . . . . . . . . . . . . . . . .52Amcor Flexibles Kreuzlingen . . . . . .24Artur Bär Maschinenbau . . . . . . . . .46Asco Numatics . . . . . . . . . . . . . . . .55

BBasler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12Baumer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54Bauscher Miet & Vertriebs . . . . . . . .15BBG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53BMW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11Bosch Rexroth. . . . . . . . . . . . . . 26, 55Brinkmann +Wecker. . . . . . . . . . . .52Bundeswirtschaftsministerium . . . . . .8

CCarl Zeiss Industrielle Messtechnik. .54

DDekra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Denso Europe . . . . . . . . . . . . . . . . .54Deutsche Gesellschaft für Material-kunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56Deutsche Messe . . . . . . . . . . . . . . .10

FFanuc Robotics Deutschland . . . . . .46Ferromatik Milacron . . . . . . . . . . . .42Fraunhofer Entwicklungszentrum fürRöntgentechnik. . . . . . . . . . . . . . . .34Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderungder angewandten Forschung . . . . . .10Fraunhofer-Institut für Fabrikbetriebund Automatisierung. . . . . . . . . . . .18Fraunhofer-Institut für IntegrierteSchaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Fraunhofer-Institut für Produktions-technik und Automatisierung. . . . . .10Fraunhofer-Institut für Silicatfor-schung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Fraunhofer-Institute IZFP Saar-brücken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34Freudenberg Dichtungs- und Schwin-gungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . .50

GGWT-TUD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

HHess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66Hilger und Kern . . . . . . . . . . . . . . . .53Hochschule Furtwangen . . . . . . . . .56

IIfo-Institut für Wirtschaftsforschung . .8IMS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Inos Automationssoftware . . . . . . . .12Institution of Mechanical Engineers .12IPTE Germany . . . . . . . . . . . . . . . . .52ITQ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11

KKarlsruher Institute of Technology . .68Karlsruher Messe- und Kongressgesell-schaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66Kiefel Extrusion . . . . . . . . . . . . . . . .13Koelnmesse. . . . . . . . . . . . . . . . . . .66Krauss-Maffei Technologies . . . . . . .40KS Aluminium-Technologie . . . . . . .11Kuka Roboter . . . . . . . . . . . . . . 12, 32

LLandesmesse Stuttgart . . . . . . . 14, 66

MManagement Circle . . . . . . . . . . . . .56Management Forum Starnberg . . . .56MBH Maschinen- und Stahlbau . . . .12Micro-Epsilon Messtechnik . . . . . . .54Mikron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54MP Marketing Partner . . . . . . . . . . .21MPDV Mikrolab. . . . . . . . . . . . . . 3, 24

MRK-Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . .12Murmann Verlag . . . . . . . . . . . . . . .68

NNilfisk-Advance . . . . . . . . . . . . . . . .15Nilfisk-Alto . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15Norgren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Nürnberg-Messe . . . . . . . . . . . . . . .17

OOechsler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24Okuma Europe . . . . . . . . . . . . . . . .32Original1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

PP. E. Schall. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Petro-Algae. . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Pfuderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54Phoenix-Contact . . . . . . . . . . . . . . .11Pneumotec . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Präzi-Flachstahl . . . . . . . . . . . . . . . .13PTZ Weidner . . . . . . . . . . . . . . . . . .26

RReifenhäuser Extrusion . . . . . . . . . .13Rheinmetall. . . . . . . . . . . . . . . . . . .11Robert Bosch. . . . . . . . . . . . . . . . . .52Rofin-Baasel Lasertec . . . . . . . . . . .52Rostechnologii . . . . . . . . . . . . . . . .12Rus-Hydro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12RWTH Aachen . . . . . . . . . . . . . . 13, 42

SSalzgitter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Sauer-Danfoss . . . . . . . . . . . . . . . . .48Schaeffler Gruppe Industrie . . . . . . .48SEW-Eurodrive . . . . . . . . . . . . . . . .68SEW-Eurodrive-Stiftung . . . . . . . . . .68Siemens . . . . . . . . . . . . . . . 12, 13, 18SKZ Consem . . . . . . . . . . . . . . . . . .56SPI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15Staatsministerium Baden-Württem-berg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Statistisches Bundesamt . . . . . . . . . .8Structoform. . . . . . . . . . . . . . . . . . .42

TTailorlux . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Technische Universität München . . .18Technocompound . . . . . . . . . . . . . .12Techtronic Industries Central Europe 52Tesa Scribos . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Tönshoff Maschinen und Service . . .29Transpower . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15Trimet Aluminium . . . . . . . . . . . . . .11Trumpf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15TÜV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10247tailorsteel.com . . . . . . . . . . . . .15247tubestore.com . . . . . . . . . . . . . .15

UUcimu-Sistemi per Produrre . . . . . . . .8Universität Bremen . . . . . . . . . . . . .18Universität des Saarlandes. . . . . . . .18Universität Potsdam . . . . . . . . . . . .24Universität Stuttgart . . . . . . . . . . . .13Universität Utah . . . . . . . . . . . . . . .18

VVDI Wissensforum . . . . . . . . . . . . . .56Verband Deutscher Maschinen- undAnlagenbau . . . 13, 14, 16, 24, 56, 68Verband der Automobilindustrie. . . . .8Vogel Business Media . . . . . . . . . . .56Voith Industrial Service . . . . . . . . . .66

WWagner. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Wibu-Systems . . . . . . . . . . . . . . . . .13WZL-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56

ZZentralverband Elektrotechnik undElektronikindustrie . . . . . . . . . . . . .17

UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind

BlueHydraulics

� MM Maschinenmarkt 30/2010

aktuelles | industr iebarometer

Trends

Werkzeugmaschinen inItalien leiden stark „Traditionsreiche

Familienunternehmenbegreifen sichals Werte- und Sinn-gemeinschaften.“

bild:s

taatsm

inisteriu

mba

den-Württem

berg

stefan Mappus, Ministerpräsidentvon Baden-Württemberg.

Die ausrüstungsinvestitionen in Deutschlandkommen nach der Krise nur langsam wieder in Gang,wie das Ifo-Institut prognostiziert. Für 2010 erwartendie Wirtschaftsforscher eine Zunahme von weniger als1% nach einem Minus von circa 20% im Jahr 2009.

Die Weltautomobilnachfrage hat im ersten Halbjahr2010 auf vielen Auslandsmärkten wieder Fahrt auf-genommen, wie der Verband der Automobilindustrieberichtet. Vor allem in den asiatischen Ländern hatsich die Pkw-Nachfrage sehr dynamisch entwickelt.

Das Bundeswirtschaftsministerium ist drei inter-nationalen Initiativen für klimafreundliche Energie-technik beigetreten. Ziele sind mehr Energieeffizienzvon Produkten, der Ausbau von Elektromobilität unddie Weiterentwicklung von CO2-Speicherung.

Bei Geschäftsreisen bleibt in deutschen Unter-nehmen der Gürtel eng geschnallt, meldet der VerbandDeutsches Reisemanagement. 60% der von der Krisebetroffenen Unternehmen glauben an die Nachhaltig-keit ihrer Sparmaßnahmen.

Die Zahl der erwerbstätigen ist in der Eurozone imersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal stabil ge-blieben, so Eurostat. In der gesamten EU ist sie um0,2% gefallen. Im vierten Quartal 2009 lag die Ratebei – 0,2% in der Eurozone und – 0,3% in der EU.

Die italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen,Robotern, Automation und Peripherie haben im ver­gangenen Jahr deutliche Einbußen hinnehmen müssen.In diesem Jahr soll es aber wieder aufwärts gehen, wieder Verband Ucimu berichtet. Mit einem Produktions­plus von 6,2% auf 4,345 Mrd. Euro werde das Vorkrisen­niveau allerdings längst nicht erreicht. (Quelle: Ucimu –Sistemi per Produrre)

-30,0%

-44,2%

-24,2%

-37,6%

Produktion Export Inlandsabsatz AuftragseingangInland

0

-50

-40

-10

-20

%

-30

Mehr Zitate auf www.maschinenmarkt.de/zitate

Zitat der Woche

Verarbeitendes Gewerbetalfahrt bei der Beschäftigung hält an

Veränderung der Beschäftigtenzahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

-4,4

-3,8

2,0

-0,6

-2,1

-5,9

-5,7

-3,2

-3,8

-4,6

Maschinenbau

chemische Erzeugnisse

verarbeitendes Gewerbe insgesamt

Metallerzeugung und -bearbeitung

DV-Geräte usw.

Kraftwagen und Kraftwagenteile

Gummi- und Kunststoffwaren

Nahrungs- und Futtermittel

Metallerzeugnisse

elektrische Ausrüstungen

-4 -2 0 %-7 -6 -3 -1 1 3-5

in deutschland waren ende mai 2010 im verarbeitenden Gewerbegut 4,9 mio. mitarbeiter tätig, laut statistischem bundesamt rund162 600 oder 3,2% weniger als im mai 2009. (Quelle: destatis)

Deutscher Außenhandelaus- und einfuhren ziehen deutlich an

Ausfuhr insgesamt 77,5 Mrd. Euroim Mai 2010

Einfuhr insgesamt 67,7 Mrd. Euroim Mai 2010

Eurozone32,1 Mrd. Euro

Nicht-Euro-Zone15,0 Mrd. Euro

Drittländer30,4 Mrd. Euro

Eurozone30,6 Mrd. Euro

Nicht-Euro-Zone12,5 Mrd. Euro

Drittländer24,6 Mrd. Euro

deutschland hat im mai Waren für 77,5 mrd. euro ausgeführt undfür 67,7 mrd. euro eingeführt. die exporte waren damit um 28,8%und die importe um 34,3% höher als im mai 2009. (Quelle: destatis)

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ManageMent & aktuelles

10 MM Maschinenmarkt 30/2010

stuttgart (rk) – Von der Idee zum Produktin vier Tagen: Dies ist das Ziel der „Arenaof innovation“ auf der diesjährigen Motek,die vom 13. bis 16. September auf demMessegelände in Stuttgart stattfindet. Dortschaffen das Kompetenznetzwerk Me-chatronik Baden-Württemberg, das Fraun-hofer-Institut für Produktionstechnik und

Automatisierung IPA und das Messeunter-nehmen P. E. Schall GmbH & Co. KG ge-meinsam eine Plattform für Entwickler undTüftler, denen vier Aufgaben gestellt wer-den. „Wir wollen Kompetenzen zusam-menführen und Innovationen erlebbar ma-chen“, erläutert Volker Schiek, Geschäfts-führer des Kompetenznetzwerks Mechatro-

Motek

Auf der Arena of Innovation entstehenwährend der Messe aus Ideen Lösungen

Bild:K

roh

Die Initiatoren des Ideenwettbewerbs „arena of innovation“ und die Jurymitglieder päsen-tierten jetzt ihr Projekt und die ausgewählten aufgaben.

nik. Und Paul E. Schall betont: „Die Arenaof innovation ist eine Ideenschmiede mitgebündeltem Fachwissen und dem Ziel,weitere Innovationen hervorzubringen.“Prof. Alexander Verl, Leiter des IPA, siehtvor allem die Möglichkeit, schlummerndeIdeen zu wecken und der wirtschaftlichenUmsetzung zuzuführen.

Von den eingereichten 20 Vorschlägenhat eine Jury vier Aufgaben ausgewählt, dieje nach Komplexität direkt auf der Messezu marktfähigen Ergebnissen entwickeltoder bis zur Motek 2011 zur Marktreife ge-führt werden sollen. Aus dem ThemenfeldMechatronik sind Lösungen für diese dreiAufgabenstellungen zu finden: feinfühlige,automatisierte Mehrhandmontage, Türöff-nungshilfe für Rollstuhlfahrer und Erinne-rungstool für leicht zu vergessende Gegen-stände wie Schlüssel. Hinzu kommt ausdem Bereich Elektromobilität das ProjektRessourceneffizienz von alternativenAntrieben am Beispiel des Elektromotors.

Die Jurymitglieder stehen den Tüftlernauf der Messe mit Rat und Tat zur Seiteund stellen im Bedarfsfall den Kontakt zuAusstellern her. Auch eine Patentberatungwird anwesend sein und Experten vonDekra, TÜV und Banken unterstützen beider Umsetzung der Lösungen.

Würzburg (jk) – Beim Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC)wurde der Grundstein für die Erweiterung gelegt. Zu den Gästen von ISC-Leiter Prof. Dr. gerhard sextl (2.v.l) zählten Bayerns WirtschaftsministerMartin Zeil (M.) sowie Prof. Dr. alfred gossner (2.v.r.) vom Vorstand derFraunhofer-Gesellschaft. Nach der Fertigstellung soll das Gebäude einesder ersten dieser Art in Deutschland sein, die nach den Kriterien der Deut-schen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert sind.

Fraunhofer-IsC

Zur Grundsteinlegung kamder Wirtschaftsminister

Hannover-Messe

Frankreich präsentiert seineKompetenz bei EnergiethemenHannover (pst) – Frankreichwird offizielles Partnerland derHannover-Messe 2011. Die Be-teiligung steht unter demMotto„Innovation für ein nachhal-tiges Wachstum“ und legt ihrenFokus auf die Bereiche Energie,nachhaltige Mobilität undEnergieeffizienz.

„Die Industrienation Frank-reich ist für die Aussteller derHannover-Messe einer derweltweit wichtigsten Zielmärk-te“, sagt der Vorstandsvorsit-zende der Deutschen MesseAG, Dr. Wolfram von Fritsch.Als Partnerland im nächstenJahr folgt Frankreich auf Italien(2010), Korea (2009), Japan(2008), die Türkei (2007),Indien (2006) und Russland(2005). Die Partnerpräsentati-

onen bescherten den entspre-chenden Nationen in der Regelvolle Auftragsbücher und häu-fig Auftragseingänge in Milliar-denhöhe, argumentiert dieDeutsche Messe.

Das thema energie spielt eine im-mer wichtigere Rolle in Hannover.Das Partnerland Frankreich willdaran anknüpfen.

Bild:H

anno

ver-Messe

Bild:K

raus

ManageMent & aktuelles

MM Maschinenmarkt 30/2010 11

Alles Wesentliche zur AMB 2010auf einen KlickZur Messe AMB 2010 vom 28. September bis2. Oktober bietet Ihnen die Redaktion von MMMaschinenmarkt unter www.maschinen-markt.de/amb alle wesentlichen Informati-onen übersichtlich gebündelt auf einen Klick.Die Seite mit Produktneuheiten, wichtigenTrends und Veranstaltungshinweisen im Um-feld der AMB wird stets aktualisiert – klickenSie also ruhig öfter mal rein!

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MM-ONliNE ◀ItQ

Die Mechatronik weist den Weg fürdas Energiesparen im Maschinenbau

trimet aluminium

Gießereikapazitäten im Verbund mitder Automobilindustrie erweitertessen (jk) – Deutschlands größter Alumini-umproduzent, die Trimet Aluminium AG,stärkt die beiden Standorte in Sachsen-An-halt und Thüringen. Bis zum Jahresendewerden in Harzgerode und Sömmerdamehr als 125 Mio. Euro investiert wordensein. Weitere Investitionen mit einem Volu-men von rund 25 Mio. Euro sind in Vorbe-reitung. Vor neun Jahren hat Trimet diebeiden in wirtschaftliche Schwierigkeitengeratenen Werke übernommen. Heuteherrscht dort Vollauslastung.

In Harzgerode hat Trimet eine neue Gie-ßerei gebaut. Sie wurde kürzlich mit zusätz-lichen Druckgießmaschinen (Schließkraft22 000 bis 28 000 kN) ausgestattet. Zusam-men mit der Rheinmetall-Tocher KS Alu-minium-Technologie AG (KS-Atag) hatman vor Ort ein Joint-Venture gegründet,das unter anderem für den Automobilzu-lieferer Motorblöcke produziert. Dazu sindzwei der vier vorgesehenen Druckgieß-maschinen mit je 35 000 kN Schließkraftsowie die nachgeschalteten Bearbeitungs-zentren bereits in Betrieb. Die beiden ande-

ren Maschinen kommen in den nächstenzwei Jahren dazu.

Seit vergangenem Jahr werden in Harz-gerode auch Fahrwerksteile der 5er-Reihevon BMW produziert. Zur Anwendungkommt dort erstmals das Kokillengießver-fahren. In Sömmerda wurde eine Druck-gießmaschine mit 13 000 kN Schließkraftinstalliert. Auf der Investitionsliste für die-sen Standort stehen noch ein Schmelzofenund ein Bearbeitungszentrum.

Bild:Trim

et

trimet investiert an den standorten Harzgero-de und sömmerda bis zum Jahresende mehrals 125 Mio. euro in Maschinen und anlagen.

Herrenberg (rs) –Warum dieRessourceneffizienz bei Pro-duktionsanlagen so wichtigist, erläuterte Dr. RainerStetter, Geschäftsführer derITQ GmbH in Garching an-lässlich des TechnologietagesContact 10, den die Phoe-nix-Contact DeutschlandGmbH in Herrenberg aus-richtete, an einem Beispiel:2009 ist trotz umfangreicher Kurzarbeit(bis über 50%) der Energieverbrauch imVergleich zu 2008 mit Rekordumsatz nurum etwa 5% niedriger gewesen. Da fragtsich nun laut Stetter mancher Betreiber:„Wie hoch ist der Verbrauch im Stillstandder Maschine oder Anlage?“ Aber auch:„Welche Leistung wird in verschiedenenBetriebszuständen benötigt?“,

Stetter fordert: „Zur Optimierung desEnergieverbrauchs muss eine ganzheitliche

Betrachtung aller Gewerkevon Anfang an durchgeführtwerden.“

Der heute gelebte Ansatz„Die Maschine ist fertig, jetzt

fehlt nur noch die Software“ ist laut Stetternicht länger tragbar: „Es müssen völligneue Wege gegangen werden.“ Nur einkompletter mechatronischer Ansatz könnedabei helfen.War die Mechatronik zusam-men mit der Antriebstechnik früher fürviele nur die Schnittmenge von Mechanikund Elektronik, sei sie nun allumfassendund beinhalte unter anderem die kompletteElektronik, Informationstechnik undMechanik.

Beim Verringern des energie-verbrauchs von Maschinen willItQ-geschäftsführer Dr. Rainerstetter völlig neue Wege ge-hen.

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Stuttgart

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12 MM Maschinenmarkt 30/2010

Bad sobernheim (jk) – Überrascht von derbesonders hohen Nachfrage nach den ge-ruchs- und emissionsarmen Compoundsist Technocompound. Um Lieferengpässebei diesen Polypropylen-Granulaten mitLangfaserverstärkung (PP-LGF) zu vermei-den, hat sich das Unternehmen kurzfristigzur Investition in eine weitere Produktions-anlage entschieden. Als Grund für denNachfrageboom wird die erhebliche Ge-ruchs- und Emissionsreduzierung im Ver-gleich zu konventionellen Composite-Werkstoffen angegeben. Das geruchs- undemissionsminimierte Compound hat vorallem die Automobilindustrie überzeugt:zum Beispiel bei der Fertigung von Instru-mententafeln und Türmodulen.

„Die Rückmeldungen seitens der Auto-mobilhersteller und Zulieferanten sind sogut, dass wir unsere Wachstumsprognosenein weiteres Mal nach oben korrigierenmüssen“, sagt Hans-Dieter Voss, Geschäfts-führer der Technocompound GmbH. „Auf

lange Sicht rechnen wir mit Zuwachsraten,die deutlich im zweistelligen Bereich lie-gen.“ Ist die geplante Anlage in Betrieb,wird die Kapazität nochmals um 10 000 tauf insgesamt 60 000 t im Jahr für alle Pro-duktlinien erhöht. Der Baubeginn ist fürdas erste Quartal des nächsten Jahres vor-gesehen. Die Inbetriebnahme soll bereitsim Sommer 2011 stattfinden.

technocompound

Neue Produktionsanlage soll Bedarf angeruchsarmen Composites decken

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technocompound erhöht die kapazität seinerProduktionslinien auf 60.000 t pro Jahr.

München (rk) – Eingepackt in eine Schutz-hülle aus Schaumstoff verführt der modifi-zierte Kuka-Roboter geradezu zum Anfas-sen – und genau das ist auch gefahrlosmöglich. Der von der Inos Automations-software GmbH in Stuttgart und der MRK-Systeme GmbH in Augsburg gemeinsampräsentierte Sensibot zur Spaltbreitenmes-sung erlaubt eine direkte Kooperation zwi-

schen Mensch und Roboter. Dazu wird derserienmäßige Knickarmroboter KR 5 ARCHWmit einer Schaumstoffschutzhülle ver-sehen. In den Schaumstoff eingearbeitetekapazitive Näherungssensoren führen zueiner Geschwindigkeitsreduzierung desRoboters bei Annäherung durch den Men-schen. Bei direktem Kontakt zwischenMensch und Roboter wird dieser sofort ge-stoppt. So kann sich der Sensibot frei undungehindert in jeder Fertigungslinie bewe-gen, ohne mit den dort arbeitenden Men-schen zu kollidieren. Trennende Schutzein-richtungen sind nicht mehr erforderlich.

Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist derEinsatz als Messroboter. Dafür hat Inos den3 kg wiegenden Messkopf iPMH entwi-ckelt, der am Roboterflansch befestigt wird.Er arbeitet mit einer erstmals eingesetztenKombination aus Stereoskopie und Laser-triangulation. Der Messkopf ist ebenfallsmit Schaumstoff verkleidet und hat seitlichangebrachte kapazitive und in Sichtrich-tung montierte taktile Sensoren.

Inos/MRk-systeme

Roboter mit Schaumstoffhülle erlaubtdie Zusammenarbeit mit dem Menschen

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ein Roboter zum knautschen: sensoren inder schutzhülle aus schaumstoff stoppen denRoboter bei Berührung oder schalten ihnganz ab.

Steigende Kameranachfrage führtzur Produktionserweiterung

Basler Vision Technologies in Ahrensburg er-weitert die Kameraproduktion und verdoppeltdie Kapazitäten in der Bestückung durch dieAnschaffung einer zusätzlichen Maschine. DerHersteller von Kameras für industrielle undmedizinische Anwendungen verzeichnet seitJahresanfang stark steigende Auftragseingän-ge, besonders bei Gig-E-Kameras.

Windturbinen für RusslandDie Siemens AG in Erlangen gründet zusam-men mit den russischen Unternehmen Ros-technologii und Rus-Hydro das Joint Venture„Wind Energy“, an dem Siemens die Mehrheithalten wird. Das Gemeinschaftsunternehmensoll die Fertigung von Komponenten vonWindturbinen für den russischen Markt auf-bauen sowie Service und Vertrieb von Sie-mens-Windenergieanlagen übernehmen.

Berufsverband verleiht Preis anHersteller von Prototypenteilen

Der britische Berufsverband Institute of Me-chanical Engineers hat Proto Labs den Manu-facturing Excellence Award for IntegratedE-Business verliehen. Den Hersteller von Pro-totypenteilen aus Telford in Großbritannienvertraten auf der Preisverleihung CommercialManager Damian Hennessey (2.v.r.) undGeneral Manager John tumelty 4.v.r.).

Zertifiziert für SchienenfahrzeugeMit der Zertifizierung nach DIN EN 15085-2besitzt MBH in Ibbenbüren jetzt die Zulassungzum Schweißen von Schienenfahrzeugen und-fahrzeugteilen. Dabei wurde direkt die höchs-te Zulassungsstufe der Norm mit der Bezeich-nung CL 1 erreicht. Das Unternehmen istdamit uneingeschränkt befähigt, Schweißbau-gruppen für Schienenfahrzeuge zu fertigen.

FiRMeNtiCKeR ◀

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Weitere Personenmeldungen finden sie unterwww.maschinenmarkt.de/Personalien

INTERNET-TIPP ◀

Mit Wirkungvom 1. Juni wur-de Dr. JochenHennes (Bild)neben klaus undBernd Reifen-

häuser zum zusätzlichen Ge-schäftsführer der ReifenhäuserExtrusion GmbH & Co. KGbestellt. Im Rahmen dieser Tä-tigkeit übernimmt er die Ver-antwortung für die BusinessUnit Cast Film. Hennes verfügtüber mehr als 14 Jahre Erfah-rung in der Kunststoffverarbei-tung. Nach seiner Promotionam IKV in Aachen war er beider Kiefel Extrusion GmbH inverschiedenen leitendenPositionen tätig.

Die Präzi-Flachstahl AG hatihre Führungsstruktur neu ge-ordnet. Dr. Herbert landwehrist aus dem Vorstand der Ge-sellschaft ausgeschieden und inden Aufsichtsrat gewechselt.Dort hat Herbert Landwehrden Vorsitz des Gremiumsübernommen. Der Vorstandbesteht nunmehr aus BernhardFeikus und Filiep loontjens, diebereits seit mehreren Jahrenfür die Unternehmensgruppetätig sind. Die kaufmännischeLeitung obliegt zukünftig demFinanzprokuristen Jörg ger-dener.

Bereits zwanzigUnternehmenhaben sich zuraktiven Mit-gliedschaft inder Arbeitsge-

meinschaft Produkt- undKnow-how-Schutz im VDMAentschlossen. Auf der erstenMitgliederversammlung am14. Juni wählten die MitgliederHenrik stammer (Bild), Origi-nal1 GmbH, zum Vorstands-

vorsitzenden. Oliver Winzenried,Wibu-Systems AG, wurde zumStellvertreter gewählt. Weiter-hin gehören dem Vorstand an:alex Deitermann, TailorluxGmbH, Volker Hahn, TesaScribos GmbH, Dr. Wolfgangklasen, Siemens AG, Bennoscholze, IMS AG, und andreasWerner, GWT-TUD GmbH.

Prof. Michael V. Casey, Leiterdes Instituts für ThermischeStrömungsmaschinen und Ma-schinenlaboratorium der Uni-versität Stuttgart, wurde zumFellow der American Society ofMechanical Engineers (ASME)ernannt. Der Ingenieurwissen-schaftler erhielt die Auszeich-nung für seine Arbeiten aufdem Gebiet der Aerodynamikder Turbomaschinen. Der Sta-tus des „Fellow of ASME“ giltals besondere Ehre, die Wis-senschaftlern und Ingenieurenaußerhalb der USA nur seltenzuteil wird. Mit der Auszeich-nung werden Caseys For-schungserfolge an der Univer-sität Stuttgart ebenso aner-kannt wie seine erfolgreicheIndustrie- und Lehrtätigkeit.

Der Aufsichtsrat der SalzgitterAG hat in seiner außerordent-lichen Sitzung Prof. Dr. HeinzJörg Fuhrmann einstimmig fürden Zeitraum 1. Juli 2011 bis30. Juni 2016 zum Vorsitzen-den des Vorstandes der Salz-gitter AG bestellt. Fuhrmannwird die Nachfolge von Prof.Dr. Wolfgang leese antreten,der im Juni 2011 ausscheidenwird. Heinz Jörg Fuhrmannleitete bisher das Finanzressortund den Unternehmensbe-reich Technologie. Er ist seitDezember 2007 stellvertre-tender Vorstandsvorsitzenderdes Konzerns.

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It & Business

Landesmesse Stuttgart holt dieDMS-Expo an den Neckar

VDMa

Zuwachs bei den Aufträgenbricht alle RekordeFrankfurt am Main (pst) – DerVDMA (Verband DeutscherMaschinen- und Anlagenbau)erhöht seine Produktionspro-gnose für das laufende Jahr aufeinen realen Zuwachs von 3%.Bisher war der Verband voneiner Stagnation auf Vorjahres-niveau ausgegangen.

Nach Berechnungen des Sta-tistischen Bundesamtes gelangder Branche im April und Maierstmals seit 15 Monaten wie-der ein Produktionswachstumim Vorjahresvergleich. Einähnliches Bild vermittelt dieVDMA-Statistik für denUmsatz: Hier gab es bei denMonatsergebnissen März, April

und Mai drei Zuwächse in Fol-ge. Wesentlicher Grund hierfürist die teils rasante Entwicklungdes Auftragseingangs. Die Ma-schinenbestellungen hatten be-reits im Sommer vergangenenJahres angezogen und habenseit Jahreswechsel deutlich anFahrt gewonnen.

Für die ersten fünf Monatedes laufenden Jahres liegt derBestelleingang im Vorjahres-vergleich mit einem guten Vier-tel im Plus. Der Monat Maimarkiert mit einem Zuwachsvon sagenhaften 61% den bis-lang höchsten Zuwachs seitBestehen der VDMA-Auf-tragseingangsstatistik.

„Von alten Höchstständensind wir in Summe, aber auchin der Mehrzahl der Fachzweigenoch deutlich entfernt. Wir be-wegen uns mit den Maschinen-bestellungen wieder in Rich-tung des Niveaus, das wir schoneinmal 2006 gesehen haben“,erklärt VDMA-Präsident Dr.Manfred Wittenstein.

Im Mai beschäftigten dieUnternehmen 902000 Mitar-beiter. Das sind gerade einmal4,4% weniger als im Vorjahr.

künftig soll die It & Business 20000 Besucher anlocken.

stuttgart (pst) – Die DMS-Expowird künftig in der Schwaben-metropole zeitgleich mit derMesse IT & Business stattfin-den. Das erste Mal wird diesbereits vom 26. bis 28. Oktoberder Fall sein. Bisher hieltKoelnmesse die Veranstaltungfür Dokumentenmanagementan seinem Stammsitz ab.

Die rheinische Messegesell-schaft wird als Mitveranstalterbeider Messen auftreten. „Wirsind unserem mittelfristigenZiel, 750 bis 1000 Ausstellerund 20000 bis 25000 Besucherzusammenzubringen, mit die-

ser Kooperation einen großenSchritt nähergekommen“, sagtUlrich Kromer, Geschäftsführerder Landesmesse Stuttgart.

Im Februar hatte die Messe-gesellschaft noch das Ziel von8000 bis 10000 Besuchern fürdie diesjährige IT & Businessbekannt gegeben. Kromer hattebereits auf der Auftaktpresse-konferenz zur ersten IT & Busi-ness im Herbst vergangenenJahres angekündigt, das The-menspektrum der Veranstal-tung durch die Übernahmekleinerer IT-Messen abrundenzu wollen.

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Stuttgart

auf nach Übersee: DeutscheMaschinen sind auf der Welt wie-der gefragt.

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teinmüller

ManageMent & aktuelles

Windparks in der nordsee sollABB im Auftrag des Übertra-gungsnetzbetreibers Trans-power an das deutsche Strom-netz anschließen. Die Auftrags-summe liegt bei rund 700 Mio.Dollar. Die Windparks verfü-gen über eine Kapazität von800 MW. Der Auftrag ist lautABB der größte in der Strom-übertragung, den das Unter-nehmen bislang erhalten hat.Die für eine Spannung von320 kV ausgelegten Kabel sinddie ersten dieser Art, die bei derÜbertragungstechnik HVDCLight zum Einsatz kommen.

Mit der eröffnung eines neuenStandorts in Mannheim ver-stärkt der langjährige Nilfisk-Alto-Partner Bauscher Miet &Vertriebs GmbH & Co. KG inNeustadt an der Weinstraßesein Engagement im Rhein-Neckar-Raum. Zu den Kundenvon Bauscher gehören Gebäu-dereiniger, Industrie- undHandwerksunternehmen, aberauch Kommunen und Privat-leute. Das Angebot unterteiltsich in Reinigungstechnik,Arbeitsbühnen und Geräte zurGebäudebeheizung und -trock-nung. Das Produktsortiment inder Reinigungstechnik umfasstLösungen für die Hochdruck-reinigung, Sauger und dieBodenreinigung.

Die nächste Messe nPe wird vom1. bis 5. April 2012 im OrangeCounty Convention Center inOrlando/Florida stattfinden.Damit verabschiedet sich diegrößte amerikanische Fachmes-se für Kunststoff- und Kaut-schukverarbeitung vomMc-Cormick-Place in Chicago.Dort war das Brancheneventseit knapp 40 Jahren zu Hause.Laut Branchenverband SPIsprechen für Orlando die grö-ßere Nähe zum mittleren Wes-ten der USA als Hochburg US-amerikanischer Kunststoffver-arbeitung sowie die leichtereErreichbarkeit für Fachleute aus

Lateinamerika und der Karibik.Die SPI geht davon aus, dass dieNPE 2012 an Größe und The-menbreite die Branchenmesse2009 übertreffen wird. Die NPEfindet alle drei Jahre in denUSA statt.

Das Online-Beschaffungsportal247tailorsteel.com konnte imersten Halbjahr ein Umsatzplusvon 86,5% in Deutschland ver-

buchen. Der Kundenzuwachssowie die erweiterte Werkstoff-auswahl führten laut Unterneh-men dazu, dass die Laser-schneidkapazität mit zwei voll-automatisierten Systemen vonTrumpf erweitert wird. DasPortal zähle mittlerweile 700Kunden in Deutschland. ZumJahreswechsel soll ein Ferti-gungsstandort im norddeut-schen Raum hinzukommen.Außerdem startet im Herbst

der 247tubestore.com für laser-geschnittene Rohre und Profile.Auf der Plattform kann derKunde unter kostenloser Ver-wendung des DesignmodulsTube CAD die präzise Gestal-tung der Geometrien und Ver-bindungen zur gewünschtenKonstruktion ausführen undanfragen. Via Internet erhältder Kunde in weniger als zweiMinuten ein verbindlichesAngebot, verspricht die Firma.

MM Maschinenmarkt 30/2010 15

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16 MM Maschinenmarkt 30/2010

stuttgart (pst) – Der baden-württember-gische Maschinenbau kommt überraschendschnell aus der Krise. Allerdings werdendie Firmen bei ihren dabei notwendigenInvestitionen von der restriktiven Kredit-politik der Banken behindert. Das warendie Hauptaussagen des Vorsitzenden Dr.Thomas Lindner auf der Jahrespressekon-ferenz des VDMA (Verein Deutscher Ma-schinen- und Anlagenbau) Baden-Würt-temberg, auf der er die Ergebnisse der jähr-lichen Konjunkturumfrage vorstellte.

Lindner zufolge stiegen die Auftragsein-gänge von Januar bis Mai um 35%. Dassind neun Prozentpunkte mehr als im Bun-desdurchschnitt. Allerdings sind diese be-eindruckenden Zahlen auch den verhee-rend niedrigen Basiswerten des vergan-genen Jahres geschuldet. Immerhin berich-tet mittlerweile jedes zweite Unternehmenvon ausreichend ausgelasteten Produkti-onskapazitäten.

China ist erstmals zum wichtigsten Ziel-land aufgestiegen und hält einen Anteil von10% an den Exporten. In den ersten vierMonaten des Jahres wuchsen die Aufträgeaus dem Reich der Mitte ebenfalls um 10%.Noch stärker fielen die Anstiege der Auf-träge aus Indien mit 22%, Südkorea mit13% und die Türkei mit 11% aus.

Der rasche Nachfragezuwachs hat be-reits zu Engpässen bei Material und Kom-ponenten geführt, wie ein knappes Drittelder südwestdeutschen VDMA-Mitglieder

angibt. „Hier sehen Sie, wie solch einschneller Absturz mit anschließendem star-ken Wiederanstieg die Prozessketten unddie Zuliefererstruktur durcheinanderbringt“, kommentierte Lindner diesen Um-fragebefund.

Für das laufende Jahr erwarten dieMaschinenbauer einen Umsatzanstieg von10%. Immerhin ein Drittel der Verbands-mitglieder rechnet auch für das Jahr 2011mit einemWachstum in mindestens dergleichen Größenordnung. 2009 waren dieUmsätze noch um ein Viertel gesunken.

Während die Betriebe im vergangenenJahr ihre Mitarbeiterzahl noch um 5% zu-rückgefahren haben, will mittlerweile mehrals jedes fünfte Unternehmen wiederPersonal einstellen. Genauso hoch ist derAnteil der Betriebe, die wieder Leiharbeits-kräfte engagieren wollen. Lindner warnteallerdings vor zu hohen Erwartungen:„Die Unternehmen müssen erst wieder je-ne Mitarbeiter voll beschäftigen, für die siein den letzten eindreiviertel Jahren nurunzureichend Beschäftigung hatten.“

Angesichts der deutlichen Anstrengun-gen der Maschinenbaubetriebe, ihre Mitar-beiter in der Krise zu halten, übte derVDMA-Landesvorsitzende deutliche Kritikan den Banken: „In Auszubildende und Be-rufseinsteiger investieren wir viel Zeit undGeld. Es wäre kurzsichtig, diese Qualifika-tionen wieder freizusetzen. Ich sage dasauch im Hinblick auf jene Banken, die denMaschinenbau oftmals zu Personalanpas-sungen drängen und dabei nicht sehen, wiewichtig das Know-how dieser Mitarbeiterfür die Betriebe längerfristig ist.“ In derKonjunkturumfrage berichten viele Ma-schinenbauer über schwieriger werdendeVerhandlungen mit Banken, gestiegeneAnforderungen an Dokumentationen so-wie längere Bearbeitungszeiten und höhereGebühren. „Wurde über einen Kredit frü-her wochenlang verhandelt, so dauert esmittlerweile Monate, bis es zu einer Ent-scheidung kommt“, schilderte ThomasLindner seine Beobachtungen. Teilweiseseien die staatlichen Auflagen für die Kre-ditinstitute schuld, teilweise aber auch dieseit der Finanzkrise gestiegene Furcht derBankmitarbeiter vor Fehlentscheidungen.Immerhin verbessert sich die Ertragssitua-

VDMa Baden-Württemberg

Maschinenbau im Südwestensprintet aus der Krise

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teinmüller

tion der Unternehmen wieder: 62% meldeneine Umsatzrendite von mindestens 2%.Lindner warnte aber davor, dass die gestie-genen Preise für Vorprodukte dazu führenwürden, dass die Erträge niedriger ausfie-len als erwartet.

Ein Interview mit Thomas Lindner zuden Erfahrungen mit der Kurzarbeit wäh-rend der Krise lesen Sie in MMNr. 31/32.

keine Veränderung69%

Aufbau22%

Abbau9%

Mehr als jedes fünfte Maschinenbauunter-nehmen in Baden-Württemberg will wiederPersonal einstellen.

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kreditverhandlungen mit Banken ziehensich immer öfter über Monate hin, klagtDr. thomas lindner, Vorsitzender des VDMaBaden-Württemberg.

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nürnberg-Messe

Tochter in Brasilien kurbeltAuslandsgeschäft an

Rund 47 Mio euro investiert die nürnberg-Messe in den neuen ein-gangs- und kongressbereich Mitte.

nürnberg (pst) – Die Nürnberg-Messe steht vor einem deut-lichen Umsatz- und Gewinn-sprung. „Wir rechnen im aktu-ellen Messejahr mit einem Um-satzanstieg auf mehr als 180Mio. Euro und einem Gewinnvon mehr als 7 Mio. Euro“, er-klärte Geschäftsführer BerndA. Diederichs auf einer Presse-veranstaltung. Im Geschäftsjahr2009 hatte das Unternehmenbei einem Umsatz von 133 Mio.Euro noch einen Verlust von6,2 Mio. Euro zu verzeichnen.

Vor allem dank der Akquisi-tion der Nürnberg-Messe Brasilim April 2009 verbesserte sich

der Auslandsumsatz gegenüber2008 um mehr als 75% aufrund 15 Mio. Euro. „Trotzdieses Wachstums erwirtschaf-ten wir unverändert knapp 90%unserer Umsätze amMesse-und Kongressplatz Nürnberg“,betonte der Messechef.

Zu den wichtigsten Projektenin diesem Jahr zählt die Inbe-triebnahme des neuen Ein-gangs- und KongressbereichsMitte. Dafür wurden rund 47Mio. Euro veranschlagt. ErsteNutzer werden Ende August dieerwarteten 3000 Teilnehmerdes Europäischen Chemiker-kongresses sein.

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erg-Messe

ZVeI

Mit den Auftragseingängensteigt die ZuversichtFrankfurt am Main (pst) – Im Mailegten die Auftragseingänge inder deutschen Elektroindustrieim Vergleich zum Vorjahr um26% zu, meldet der ZVEI (Zen-tralverband Elektrotechnik-und Elektronikindustrie).

„Die stärksten Impulse ka-men vom Auslandsgeschäft.Während aus dem Inland 16%mehr Bestellungen eingingenals vor einem Jahr, zogen dieAuslandsbestellungen um 38%an“, sagt ZVEI-ChefvolkswirtDr. Andreas Gontermann. Zwi-schen Januar und Mai diesesJahres haben die Auftragsein-gänge ihr Vorjahresniveau um

23% übertroffen. Gegenüberdem Vormonat sind die Bestel-lungen im Mai arbeitstäglichund saisonbereinigt um 3% ge-stiegen.

Der Umsatz mit elektrotech-nischen und elektronischenErzeugnissen lag im Mai 19%über demWert des Vorjahrs.„Auf Jahresbasis hat er damitjetzt zum fünften Mal in Folgemit wachsender Rate weiter zu-gelegt“, erläutert Gontermann.Über den gesamten Zeitraumvon Januar bis Mai übertraf derUmsatz sein Vorjahreslevelum 13%.

Im Juni haben die Unterneh-men ihre Geschäftslage deutlichbesser eingeschätzt als im Mai.„Insgesamt liegt die Lagebeur-teilung jetzt wieder auf dem Ni-veau, das sie vor der Lehman-Brothers-Pleite im September2008 hatte“, sagt der Chefvolks-wirt. Die Erwartungen für diekommenden sechs Monatehaben sich im Juni etwas einge-trübt. Das gesamte Geschäfts-klima in der Elektroindustrieals Mittel aus Lagebeurteilungund Erwartungen ist im Juniallerdings leicht gestiegen.

„Die lagebeurteilung liegt wie-der auf dem niveau vom septem-ber 2008“, sagt ZVeI-Chefvolks-wirt Dr. andreas gontermann.

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VEI

MM Maschinenmarkt 30/2010 18

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Sensorsystem dient Roboternals künstliche Haut

Forscher des Magdeburger Fraunhofer-Ins-titutes IFF haben ein taktiles Sensorsystementwickelt, das sich als künstliche Haut di-rekt auf Robotern anbringen lässt. Das Sen-sorsystem reagiert den Angaben zufolge aufKontakte und registriert Personen sofort.Die künstliche Haut lasse sich an beliebigkomplexe Geometrien anpassen und siefunktioniere auch als Eingabemedium, et-wa um den Roboter zu steuern. Das Sen-sorsystem liegt in verschiedenen Variantenvor, die Versionen des Hüllmaterials rei-chen von atmungsaktiv bis wasserdicht.

Verbrennung von Biomasseals Alternative zu KohleSiemens testet nach eigenen Angaben diekombinierte Verbrennung von Kohle undBiomasse. Gemeinsam mit Petro-AlgaeInc., einem US-Unternehmen für alternati-

ve Energien, wurde an der Universität vonUtah/USA erstmals ein Siemens-Brennermit Kohlestaub und pflanzlichen Mikro-kulturen von Petro-Algae befeuert. Derneue Energieträger zeigte laut Siemens guteBrenneigenschaften. Die Stickoxid-Emissi-onen seien etwa 20% niedriger gewesen alsbeim Betrieb mit reiner Kohle.

Logistik-Forschungsprojekt erkundetStandards bei RFID-SteuerungenDas Forschungsverbundprojekt „RFID-ba-sed Automotive Network (RAN)“ zurtransparenten und unternehmensübergrei-

fenden Logistik- und Produktionssteue-rung in der Automobilindustrie ist mit Be-teiligung des Bremer Instituts für Produkti-on und Logistik an der Universität derHansestadt gestartet. Wie die Hochschulemitteilt, sollen auch die Ergebnisse desSonderforschungsbereiches „Selbstverwal-tung logistischer Prozesse“ in die Praxisübertragen werden. RAN soll für den bran-chenweiten Einsatz standardisierte Metho-den und Vorgehensweisen für RFID-ba-sierte Steuerungsarchitekturen entwickeln.

Münchner Forscher entwickelnKonzept für ElektromobilitätZwanzig Lehrstühle des Wissenschaftszent-rums Elektromobilität (WZE) der TUMünchen haben sich zusammengeschlos-sen, um zu zeigen, dass in naher Zukunftbezahlbare Elektromobilität auch für dieMassenanwendung möglich ist. In dem

Projekt mit dem Name Mute (engl.: leise,gedämpft) werden den Angaben zufolgezum ersten Mal in einem umfassendenForschungsansatz technische Herausforde-rungen und sozioökonomische Rahmenbe-dingungen verknüpft. Ein erster Prototypsoll 2011 auf der IAA vorgestellt werden.

Verschlüsselung löschtOnline-Daten automatischWissenschaftler der Universität des Saar-landes haben eine Methode entwickelt, mitder eigene Daten sicher im Internet ge-löscht werden können. Das Verfahren ba-siert, wie es heißt, darauf, dass die Datenverschlüsselt abgelegt werden. Der Schlüs-sel zum Lesen der Daten wird auf verschie-denen Servern gespeichert. Will jemand dieDaten abrufen, muss der betreffende Rech-ner erst den Schlüssel anfordern. DieseSchlüssel können mit einem Verfallsdatumversehen werden, ab dem sie gelöscht wer-den und so kein Datenzugriff mehr mög-lich ist. Die Abfrage und die Ver- und Ent-schlüsselung geschehe automatisch, ohnedass der Benutzer aktiv werden müsse. Nö-tig sei nur ein Zusatzprogramm für einender gängigen Internet-Browser.

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Das ersatzteilgeschäft ist ein wirksamer Hebel, um Umsatz und ertrag imServicegeschäft zu steigern. Speziell in der ersatzteil-Preisfestlegungschlummert hohes Potenzial. Gewusst wie, können Unternehmen darüberkurzfristig und nachhaltig ihre Situation verbessern.

Markus Pfeifer ist Senior-Berater und Dirk Klapp-roth Senior-Manager beiMarketing Partner in 65195Wiesbaden, Tel. (0611)95271-400, [email protected]

handlungsbedürftige Bereiche der Ersatzteil-Preisfestlegung identifiziert.

Wissen über regionale Preise lückenhaftWährend denMaschinen- undAnlagenbau-ern die Ersatzteilpreise der direktenWettbe-werber auf dem Heimatmarkt zumindestteilweise bekannt sind, fehlen diese Informa-tionen auf den Auslandsmärkten meist völ-lig. Die Grundlage für eine effektive Preis-festlegung nach Regionen fehlt damit häufig.Dieses Problem entsteht auch dadurch, dassdas systematische Sammeln und Austau-schen der dafür benötigten Informationenzwischen der Zentrale und den Tochterge-sellschaften bisher kaum stattfindet; zumBeispiel mit einem Preisinformationssystem,das allen Entscheidern zugänglich ist.

Preisdifferenzierung ausbaufähigIn den letzten Jahren haben die Investitions-güterhersteller ihre Ersatzteil-Preisbildungverbessert, indem sie vorrangig differenzier-te Aufschlagsfaktoren eingeführt haben. Al-lerdings differenzieren viele Unternehmenihre Preise lediglich auf Basis von einfachenKriterien wie Wettbewerbsintensität und

Teileherkunft. Damit werden die Möglich-keiten zur Preisdifferenzierung nicht ausge-schöpft. Geeignete Kriterien, wie der Teile-wert bleiben oft unberücksichtigt.

Preisinstrumente nicht optimal genutztDie meistenMaßnahmen zur Professionali-sierung des Ersatzteil-Preisfestlegung wurdebisher nur an der Optimierung der Listen-oder Bruttopreise ausgerichtet. Für einenachhaltige Fortentwicklung des Preisma-nagements greifen diese Maßnahmen zukurz. Verbesserungspotenzial liegt in derGestaltung und Anwendung von Preisins-trumenten wie Rabatten zur Realisierungoptimaler Nettopreise. Aktuell herrschtmeistWildwuchs bei den Konditionen. Die Kon-ditionen für Auslandstöchter und Händlersind oft historisch gewachsen, eine klareSteuerungswirkung ist daher kaummöglich.Gleiches gilt bei den Konditionen für End-kunden. Diese werden nicht selten vonMit-arbeitern des Außendienstes fallweise be-stimmt. Ferner sind die Rabatt- und Bonus-systeme oft nur unzureichend leistungsori-entiert. Die Kriterien sind meist zu einseitigauf Umsatz oder Volumen ausgerichtet undberücksichtigen selten qualitative Kriterien.Hinzu kommt, dass gerade im internationa-len Preismanagement bisher nur wenigeMaschinen- undAnlagenbauer dieMöglich-keiten von Preisregionen und -korridorenzur internationalen Steuerung ihrer Ersatz-teilpreise nutzen.

Preiskommunikation unzureichendAuch die Kommunikation der Ersatzteil-preise ist zu verbessern. So findet etwa eineaktive Information der Kunden bei Preisan-passungen entweder gar nicht oder nichtausreichend verkaufsorientiert statt. Den

Über Ersatzteil-Preisfestlegungschnell die Ertragslage verbessern

Die Investitionsgüterindustrie hat dasServicegeschäft als wichtigen Faktorfür Umsatz und Kundenbindung ent-

deckt. Laut einer aktuellen Studie von Mar-keting Partner realisiert die Branche durch-schnittlich rund 18% ihrer Umsätze mitAfter-Sales-Services. Von diesem Service-umsatz entfallen im Schnitt circa 70% aufMaterial und nur etwa 30% auf personenge-bundene Dienstleistungen. Das Ersatzteilge-schäft ist daher ein besonders wirksamerHebel für die Steigerung von Umsatz undErtrag im Servicegeschäft. Die Durchsetzungeiner einprozentigen Preissteigerung im Er-satzteilgeschäft hat, aufgrund stark unter-schiedlicher Margen, in etwa die gleichepositive Wirkung auf das Gesamtunterneh-mensergebnis wie eine fünfprozentige Stei-gerung des Neumaschinenabsatzes. Dochviele Unternehmen schöpfen dieses Poten-zial nicht aus. Marketing Partner hat fünf

MarkUS Pfeifer UnD Dirk klaPProtH

Welche Zielesollen erreicht

werden?

Was kannverbessertwerden?

Was ist deroptimale Preisim Markt?

Mit welchenMitteln kannich den Preisdurchsetzen?

Welche Preisewurden tatsächlich

erzielt?

Kernfrag

en

EntwicklungErsatzteilpreis-

strategie

Preis-analyse

FestlegungErsatzteil-preise

Durchsetzung(neuer) Er-

satzteilpreiseam Markt

Preis-Controlling

A B C D E

Bild 1: unter den Buchstaben a bis e sind die einzelnen schritte eines idealtypischen Prozesseszur Festlegung, Pflege und kontrolle von Preisen dargestellt.

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Servicemitarbeitern im Innen- und Außendienst fehlen oft ge-eignete Argumentationsleitfäden, um Preisanpassungen vor denKunden zu begründen.

Preisfestlegungsprozesse nicht definiert und eingehaltenEin weiterer Schwachpunkt ist, dass die Ersatzteil-Preisfindungbisher kaum als eigene Funktion etabliert wurde.Mit der Folge,dass die Prozesse zur Festlegung, Pflege und Kontrolle von Prei-sen unzureichend definiert sind (Bild 1). Auch die betriebssys-temseitige Unterstützung des Pricings ist ausbaufähig. So wer-den die Ersatzteilpreise oft mit separaten Instrumenten außer-halb des Betriebssystems kalkuliert.

Aus diesen fünf Handlungsfeldern ergeben sich folgende sie-ben Ansätze, um die Ersatzteil-Preisfindung zu optimieren:

Preispositionierung optimierenUmdie Preispositionierung im Ersatzteilgeschäft zu optimieren,sollten zunächst die Preisbereitschaft der Kunden erhoben undunterschiedliche Kundensegmente abgeleitet werden. Auf Basisder Preise derWettbewerber wird dann die bestmögliche Preis-positionierung bestimmt. Diese geht einher mit der Formulie-rung vonNutzenargumenten und der Alleinstellungsmerkmaledes eigenen Ersatzteilportfolios. Die Preispositionierung schafftso den Handlungsrahmen für die tägliche Preisfindung underleichtert Entscheidungen.

Preisinformationssystem aufbauenEin Preisinformationssystem leistet einen wertvollen Beitragfür eine wirksame Ersatzteil-Preisfestlegung, indem es die nö-tigen Informationen zu Einstandspreisen, Preishistorien oderWettbewerbspreisen in einem System vereint. Um ein solchesSystem aufzubauen, müssen die bestehendenDaten- und Infor-mationsgrundlagen zusammengeführt und konsolidiert werden.Dabei empfiehlt es sich, eine Datenbankmit Schnittstellen zumBetriebssystem aufzubauen und gegebenenfalls mit den Toch-tergesellschaften in den anderen Ländern zu vernetzen.

Intelligente PreisdifferenzierungDas Ersatzteilportfolio besteht oft aus Tausenden unterschied-licher Einzelartikel. Eine individuelle Bepreisung jedes einzelnenTeiles ist weder praktisch möglich noch sinnvoll. Daher solltedas Ersatzteilspektrum nach geeigneten Kriterien segmentiertwerden. Etablierte Kriterien für die Bildung von Segmenten sinddie Wettbewerbsintensität und der Ursprung der Teile. Die ge-bildeten Segmente lassen sich dannmit differenzierten Faktorenbeaufschlagen. Je besser die Auswahl der Segmentierungskrite-rien, um so höher ist die Ausschöpfung der Preispotenziale jeSegment. Darüber hinaus ist es ratsam, weitere Kriterien in dieDifferenzierung einzubeziehen. Geeignet dafür ist beispielswei-se der Teilewert. So kann ein Cent-Artikel mit einem höherenAufschlag versehen werden als ein Teil mit einem Einstandspreisvon mehreren Tausend Euro.

Leistungsorientiertes Konditionensystem einführenKonditionen an Tochtergesellschaften und Händler sollten aufBasis klar definierter Kriterien vergeben werden. Diese Kriteriensind nur dann optimal, wenn außer quantitativen Gesichtspunk-ten auch qualitative Kriterien berücksichtigt werden (Bild 2).Ein leistungsorientiertes Konditionensystem für Ersatzteile hilft,Vertriebs- oder Servicepartner zu steuern. Außer einer Verbes-serung der Servicequalität in der Fläche lassen sich dadurchauch positive Umsatzeffekte erzielen.

Internationale Preisgestaltung und -steuerung optimierenDas Preisniveau für Ersatzteile ist auf den einzelnen Märktenzum Teil sehr unterschiedlich. Aufgrund lokal abweichender

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preis erschwert. Die Chance des Herstellers,auch wettbewerbsgefährdete Teile abzuset-zen, steigt damit.

Ersatzteil-Preismanager etablierenUmder Aufgabe des Ersatzteil-Preisfindunggerecht zu werden, sollte in der Serviceorga-nisation eine Funktion für das Ersatzteil-

Preismanagement geschaffen werden. Zuden Aufgaben des Preismanagers gehörendas Beobachten derMarktpreise, Durchfüh-ren von Preisanpassungen, Gestalten derKonditionenpolitik, Koordinieren der inter-nationalen Preisgestaltung sowie die kun-denorientierte Preiskommunikation. MM

Wettbewerbsverhältnisse oder Importbe-stimmungen variiert der durchsetzbare End-kundenpreis. Darauf sollten Hersteller mit-einer regional differenzierten Ersatzteil-Preisfestlegung reagieren. Die Preisregionenwerden in Abhängigkeit von Faktoren wiedem lokalen Preisniveau, der Höhe der Ein-fuhrzölle oder der Präsenz von Kunden mitinternationaler Beschaffung bestimmt.Durch Richtlinien für die Tochtergesell-schaften und Handelspartner lässt sich dieweltweite Einhaltung verbindlicher Preisfest-legungsregeln verbessern.

Ersatzteilpakete einführenDas Bündeln von Ersatzteilen zu kunden-orientierten Paketen mit entsprechendenPaketpreisen ist ein wichtiges Instrument,um die Preise besser durchzusetzen undPreispotenziale abzuschöpfen. Durch Paketekann zum einen ein konkreter Kundennut-zen erzeugt werden, indem die für bestimm-te Standardreparaturen nötigen Teile bereitsin der richtigen Zusammenstellung vorkon-fektioniert werden. Zum anderen wird einePreisvergleichbarkeit, insbesondere vonNorm- und DIN-Teilen, durch den Paket-

maximale Kondition (32%)

maximaler Rabatt (28%)

Grundrabatt (22%)

Prozente

Konditionen

Umsatz-wachstum

maximaleKondition

Grund-rabatt

NutzungBestell-system

Lager-haltung

Be-schaffungs-loyalität

maximalerRabatt

Service-qualität

0

30

10

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20

%

5

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variable Rabatte Boni

28,0%

22,0% +1,5%+2,5%

+2,0%+6,0%

+2,0%+2,0% +4,0%

32,0%

Bild 2: Die leistungsorientierte konditionentreppe berücksichtigt außer quantitativen gesichts-punkten auch qualitative kriterien. sie trägt dazu bei, dass konditionen für tochtergesellschaftenund Händler auf Basis klar definierter kriterien vergeben werden.

bilder:M

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ManageMent & aktuelles | automat is i erung

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Kennzahlen sollen dafür sorgen, zeitnahe entscheidungen im Produktionsbereichleichter zu fällen. es müssen jedoch die richtigen Kennzahlen abgefragtwerden. mit einem manufacturing-execution-system lässt sich die arbeit erleichtern.50% weniger anlagenstillstände sind möglich.

Amcor Flexibles Kreuzlingen AG in Kreuz-lingen (Schweiz), die pharmazeutisches Fo-lien-Verpackungsmaterial herstellt, bestätigt:„Die Kunst ist, so wenige wie nötig, aber dierichtigen Daten zu sammeln.“

Bisher ist es laut Schumacher so, dass achtvon zehn Managern mit ihren derzeitigenKennzahlen unzufrieden sind. Dies liegedaran, dass die Datenerfassung oftmals nochmanuell erfolgt, was sehr zeitaufwendig ist.„Deshalb wird dies häufig auf einMinimumbeschränkt“, erklärt Schumacher. Auch wer-demit den Kennzahlenmitunter das Falschegetan. So ist es laut Schumacher überhauptnicht motivierend, wenn öffentlich an einerInfotafel der Krankenstand der Mitarbeiter

aufgezeigt wird. Nachteilig sei auch, wennimBetriebmit sich widersprechenden Kenn-zahlen gearbeitet wird: „Es nützt überhauptnichts, wenn in einer Abteilung eine hoheAuslastung angestrebt wird und in der nächs-ten kurze Lieferzeiten gefragt sind.“

Ein weiteres Problem in vielen Betriebenist, dass zwar aus den Daten entsprechendeKennzahlen gewonnen werden, aber imBetrieb kein Regelkreis initiiert ist, um dieKennzahlen zu verbessern. Eine wichtigeKennzahl ist für Schumacher die Zeit: „Beider Auftragserteilung entstehen sofort Kos-ten. Und die Kosten steigen mit der Zeit,denn solange der Auftrag im System ist, ver-ursacht er Kosten.“ Könnte man diesenschneller abarbeiten, führe dies nicht nur zueiner verkürzten Lieferzeit. Nach Aussagevon Schumacher fallen dann auch die Stück-kosten. Meist liege die wertschöpfende Zeitnur bei 5 bis 10%. 90 bis 95% der Zeit seinicht wertschöpfende Zeit. Unabdingbar seies deshalb für die Unternehmen, festzulegen,wie man die Zeit misst. „Wichtig ist, dassman sie überhaupt misst“, bekräftigt Schu-macher. Ein Unternehmenmüsse sich immerfragen: „Wie viel Zeit – anteilig an der Durch-laufzeit – wird effektiv am Auftrag gearbei-tet?“ Deshalbmüsse jedes Unternehmen denProzesswirkgrad bestimmen.

Bedeutend sei auch der Overall-Equip-ment-Effectiveness-(OEE-)Index. „Er ist einMaß für die Prozesssicherheit“, erklärt Schu-macher. Eine entscheidende Kennzahl seiauch die Termintreue: „Sie ist ein Maß fürden Anteil an pünktlich gelieferter Arbeit.“Außer diesen gibt es natürlich noch weitereKennzahlen, die für Unternehmen wichtigsind.

Die Anlagenstillstände könnenum die Hälfte reduziert werden

Bild:s

chäfer

Key Performance Indicators (KPI) sindbetriebswirtschaftliche Kennzahlen,anhand derer der Fortschritt oder der

Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Ziel-setzungen oder kritischer Erfolgsfaktoreninnerhalb einer Organisation gemessen wer-den können. So die Theorie. Um die Kenn-zahlen aber auch nutzen zu können, ist esnach Aussage von Jochen Schumacher, Leiterdes MPDV Campus der MPDV MikrolabGmbH in Mosbach, erforderlich, die rich-tigen Kennzahlen zu sammeln: „Es genügtnicht, viele Kennzahlen abzufragen; Sie müs-sen sich immer fragen, ob dies für IhrenBetrieb die richtigen Kennzahlen sind.“ Bru-no Hildebrand, IT-Verantwortlicher bei der

reinhold schäfer

Manufacturing-execution-systeme sollen auch dazu beitragen, die kennzahlen aus der Fertigungleichter zu erhalten.

automat is i erung | ManageMent & aktuelles

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FürHerbert Hajek Produktionscontrollerder Oechsler AG, Ansbach, eines Lieferantenvon hochwertigen Kunststoffprodukten, istdie wesentliche Zielgröße die Bestandsreich-weite, also die Abdeckung zukünftiger Auf-träge durch vorhandene Bestände. Darüberhinaus seien Kennzahlen wie der Ausschuss,der Rüstkoeffizient zur Rüstzeit (also derRüstaufwand pro Fertigungsauftrag in Rela-tion zum Zielwert) sowie der Nutzungsgradwichtig. „Es gibt immer die gleichen Kenn-zahlen für jede Kostenstelle im Unterneh-men“, erläutert Hajek.

Auch Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau,Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik undElectronic Government an der UniversitätPotsdam, hält Kennzahlen für wichtig. „Al-lerdings nutzen Kennzahlen alleine nichts“,schränkt Gronau ein. So habe einWerkleitereines Unternehmens stets auf einemBlatt dieKennzahlen des Vorjahres mit denen deslaufenden Jahres verglichen und die aktu-ellen seien stets besser gewesen – allerdingshätten brauchbare Planzahlen gefehlt: „DasUnternehmen war kurze Zeit später nichtmehr amMarkt“, resümiert Gronau.

Der Unterschied zwischen erfolgreichenund nicht erfolgreichen Unternehmen liegtnach Aussage von Schumacher auch nicht inden eingesetzten Maschinen. Er hat die Er-fahrung gemacht, dass häufig die Strategie,wie produziert wird und nachwelchen Kenn-zahlen gearbeitet wird, entscheidend ist.

Doch welche Strategie ein Unternehmenauch wählt, Kostenführerschaft oder Flexi-bilität, „die Strategie eines Unternehmensmuss allen Beteiligten im Unternehmen be-kannt sein. Erst dann ziehen alle am gleichenStrang“, sagt Schumacher.

Die Voraussetzung für die Erfassung derrelevanten Daten zur Ermittlung der Kenn-zahlen ist der Einsatz eines Manufacturing-Execution-Systems (MES). „OhneMESwür-den viele Zahlen im Unternehmen fehlen“,

ist sich Schumacher sicher. Dazu komme,dass der Zeitaufwand hoch sei. Hildebranderinnert in diesem Zusammenhang nur andie Situation eines Maschinenausfalls: „Dahat der Anwender anderes zu tun, als dieDaten aufzunehmen undmanuell in ein Sys-tem einzutragen.“

Ein weiterer Vorteil spricht laut Schuma-cher für die automatische Datenerfassung:„Ein MES erfasst Daten in der Fertigung inEchtzeit und ist damit die Basis für schnelleRegelkreise. Nur durch schnelle Regelkreisekann optimal auf Ereignisse, wie Kunden-auftragsänderungen, Maschinenstörungenoder ähnliches reagiert werden. Damit dasUnternehmen jedoch einen Vorteil darausziehen könne, müssten die Mitarbeiter ge-schult werden, welche Stellhebel sie zur Pro-zessverbesserung haben.“

Auch Hajek erachtet es als unabdingbar,die Mitarbeiter einzubinden: „Dies ist oftsehr schwer.“ Doch er hat eine Lösung ge-funden: „Sie müssen dem Mitarbeiter dieKennzahlen so liefern, dass er sieht, wie ersich verbessern kann, was er ändern kann.“Auch die Einführung eines Eskalationsma-

nagements habe dazu geführt, die Kosten zusenken. Sei zumBeispiel keinMaterial mehrvorhanden, erfolge sofort eine Meldung andie Bedienkonsole und gleichzeitig würdendie Mitarbeiter per E-Mail benachrichtigt.„DieMeldung wird sofort an die verantwort-liche Stelle weitergeleitet“, erklärt Hajek undfährt fort: „Wir konnten innerhalb von zweiJahren nach Einführung des MES den Nut-zungsgrad um 15% steigern und die Stillstän-de um 50% reduzieren.“

Doch Hajek sagt ganz klar, dass man vorEinführung des MES, also eines automati-sierten Systems zur Erfassung von Kenn-zahlen, die manuell ermittelten Daten nichtverwenden konnte: „Bei der manuellen Da-tenerhebung gab es öfters verschleierte Dar-stellungen und Daten konnten leichter ma-nipuliert werden.“ Dies führte dann lautHajek zu „schwarzen Löchern“ und der Aus-schuss wurde erst bei der Inventur entdeckt.„Die Qualität der Zahlen war überhauptnicht gegeben“, ist sichHajek sicher. Für Feh-ler wurden andere Dinge, wie dasWerkzeug,verantwortlich gemacht.Mit Einführung derautomatisierten Erfassung war die Manipu-lierbarkeit weit geringer, so Hajek.

Hildebrand rät, schon während der Ein-führungsphase die gewonnenen Daten mitden alten Daten zu vergleichen, und abeinem bestimmten Zeitpunktmüssten danndie Mitarbeiter darüber informiert werden,dass das System in Betrieb geht. „NehmenSie sich auch die Zeit, ummit denMitarbei-tern die Zahlen zu besprechen. Dies erhöhtdie Akzeptanz. Deshalb visualisieren wir dieDaten auf Teamboards.“ Hildebrand gibteinen weiteren Tipp: „Benutzen Sie die Da-ten und machen Sie dies transparent. Wenndie Mitarbeiter sehen, dass damit gearbeitetwird, führt dies sehr schnell zu Verbesse-rungen.“ MM

MES-Kennzahlen dienen als Basis für zeitnaheEntscheidungen (Problemerkennung, Darstel-lung, Informationsgewinnung), zur Kontrolle(Soll-Ist-Vergleich), zur Dokumentation und/oderzur Koordination (Verhaltenssteuerung) wich-tiger Sachverhalte und Zusammenhänge für denProduktionsbereich im Unternehmen. DieseKennzahlen sind bislang nicht durchgängig undeinheitlich definiert. Um eine klare und nachvoll-

ziehbare Basis zu schaffen, haben im Juni 2007zehn Unternehmen den DIN-Arbeitskreis ge-schaffen. Die Ergebnisse der Normungsbemü-hungen sind unter dem VDMA-Einheitsblatt66412-1 „Manufacturing Execution Systems(MES) – Kennzahlen“ sowie im inzwischen er-schienen Teil 2 des VDMA-Einheitsblattes 66412-2 „Manufacturing Execution Systems (MES) –Kennzahlen-Wirkmodell“ nachzulesen.

Mes-kennzahlen

Basis für zeitnahe Entscheidungen

Jochen schumacher, leiter des MPDV Campusder MPDVMikrolab gmbH: „Die strategie einesunternehmens muss allen Beteiligten im unter-nehmen bekannt sein.“

Herbert Hajek, Produktionscontroller der Oechs-ler ag: „Wir konnten innerhalb von zwei Jahrennach einführung des Mes den nutzungsgrad um15% steigern.“

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chäfer

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produkt ion | trenntechnik

Bandsäge: 210 Minuten, Abstechen: 60Minuten, Ringtrennverfahren: wenigerals 20 Minuten – so knapp lässt sich

der Produktivitätsfortschritt des neuenGiantRing Cutter (GRC) beschreiben.Mit diesemVerfahren wird direkt beim Trennen einePlanparallelität auf wenige Zehntelmillime-ter erreicht und es spart rund 60%Material.Die schwäbische Firma PTZ Weidner mitmehr als 20 Jahren Praxiserfahrung in Gie-

ken bis 300 mm effizient ab. Diese Dimen-sionen sind nach Aussage von PTZWeidnermit Bandsägen gar nicht darstellbar. Die Al-ternative bisher: Abstechen, bei dem einSchwert in dasMaterial einsticht. Dabei ent-stehen aber Stufen im Ring, die Verarbeitermit großen Materialverlusten und hohemZeitaufwand spanend abtragen müssen.

Beim Giant Ring Cutter nimmt ein rotie-render Werkstückträger die bis zu 20 tschweren gewalzten, gegossenen oder ge-schmiedetenHülsen auf. Von oben fährt einGreifer in die Hülse und ein Kugelgewinde-trieb von Rexroth fährt drei Klemmbackenaus. Sie halten den abzutrennenden Ringwährend der rotatorischen Bearbeitung inPosition (Bild 1). Damit kann der Ring nichtherunterfallen und es wird erreicht, dass eseinen sauberen Schnitt über den gesamtenRadius gibt. Der Kugelgewindetrieb (Bild 2)bietet durch eine große Kugelanzahl in derMutter hohe axiale Traglasten. Bei dieserAnwendung tragen 25 Kugeln mit einemDurchmesser von 5,5 mm die Last in vierUmläufen.

Rexroth deckt das komplette SpektrumvonMiniaturkugelgewindetrieben bis hin zuSpindelnmit Durchmessern von 80 mmundstatischen Tragzahlen bis 534200 N ab. BeimEinsatz der Vorsatzschmiereinheit VSE er-reichen dieMuttern Laufleistungen von 300Mio. Umdrehungen ohne Nachschmieren,eine Lebensdauerschmierung. Rexroth lie-fert die Kugelgewindetriebe in verschiedenenToleranzklassen und zahlreichenMutter-Va-rianten kundenspezifisch abgelängt undmitbearbeiteten Enden.

Ein in der Höhe verfahrbares Sägeblattfährt an den rotierenden Ring heran und

Frank hentschel

Hohe Planparallelität beimschnellen Trennen von RingenUm 80% reduzierte trennzeiten, geringerer Materialverbrauch und wenigernachbearbeitungsaufwand: ein neues trennverfahren für gegossene, gewalzte undgeschmiedete ringe steigert deutlich die Produktivität. rollenschienenführungenund kugelgewindetriebe sorgen dabei für hohe steifigkeit und Genauigkeit.

ßereien und Schmieden fokussiert sich seit2002 ganz auf die Entwicklung innovativerTechniken imMaterialhandling, der Trenn-technik und der weiteren mechanischenBearbeitung geschmiedeter und gegossenerRinge.

Ringe bis 9000 mm Durchmesserkönnen getrennt werden

Der GRC verkürzt die Fertigungszeiten fürDrehkränze, Flansche, Dichtungen oder La-ger erheblich. Dabei trennt das neue Verfah-ren Ringe aus Edelstahl und LegierungenmitDurchmessern bis 9000 mmundWandstär-

Bild 1: drei über einen kugelgewindetrieb angetriebene klemmbacken halten den abzutrennendenring während der rotatorischen Bearbeitung in position und sorgen für einen sauberen Schnitt.

Frank Hentschel ist Mitarbeiter im Vertrieb bei derBoschRexrothAG,70736Fellbach,Tel. (0711)51046-143, Fax (0711)51046-155, [email protected]

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tZWeidn

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trenntechnik | produkt ion

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benerWerkzeuge, die PTZWeid-ner aufWunsch in die Maschineintegriert. Das Unternehmensetzt konsequent auf Standard-bauteile aus deutscher Fertigung,um auch langfristig die Service-kosten niedrig zu halten. So ge-währleistet Rexroth den unein-geschränkten Austauschbau:Alle Rollenschienenführungswa-gen einer Baugröße – auch mitunterschiedlichen Bauformenund verschiedenen Genauig-

beginnt mit dem Trennvorgang.Dabei sind, je nachMaterial, nurzwei bis vier Zähne im Einsatz.Durch die tangentiale Bewegungder beiden Kreisbahnen erreichtdas Verfahren eine sehr hohePlanparallelität und nutzt damitdas teure Material optimal aus.Ein weiterer Vorteil ist die ge-ringe Wärmeentwicklung wäh-rend des Trennvorgangs. ImVergleich zu den bisherigen Ver-fahren können Verarbeiter ausdem gleichen Rohling durch dieminimalenMaterialzugaben undden dünnen Trennschnitt mehrRinge herstellen.

Grundvoraussetzung für diehohe Genauigkeit: Eine sehr stei-fe Konstruktion. Dazu setzt PTZWeidner beim Schiebebett undderY-Achse auf Rollenschienen-führungen (Bild 3) der Baugröße65 von Rexroth. Jeder Führungs-wagen hält schon in der Stahl-Standardausführungmit norma-lem Flansch dynamische Traglas-ten von mehr als 200000 N inalle vier Hauptbelastungsrich-tungen. Bei langem Flansch er-höht sich dieser Wert auf265500 N.

Auf Minimalmengenschmie-rung optimierte innere Schmier-kanäle versorgen alle Laufbahnender in stabiler O-Anordnung ge-führten Rollen mit Schmierfettoder Öl. Die serienmäßige Vor-satzdichtung reduziert denSchmierstoffbedarf weiter. Beiden Führungswagen können dieSchmieranschlüsse allseitig ge-nutzt werden, das erhöht denFreiheitsgrad für den Einbau.Das optionale Abdeckband ausnicht rostendemFederstahl klipstder Anwender einfach auf dieserienmäßigmit Haltenuten ver-sehenen Führungsschienen.

Steifigkeit der Maschinereduziert Geräuschpegel

Die Steifigkeit der Maschine istsogar hörbar. Selbst beim offenenSägen in der Prototypmaschineerreicht der Geräuschpegel gera-de einmal 70 bis 74 dB(A). Diehohe Schwingungsfreiheit ver-längert die Standzeiten der Säge-blätter und weiterer angetrie-

keitsklassen – passen immer aufRollenschienen der jeweiligenGröße.

Der genau definierte Zahnein-griff in dasMaterial reduziert dieWärmeentwicklung bei der tro-ckenen Bearbeitung mit Mini-malschmierung und erlaubt hö-here Schnittgeschwindigkeitenohne Kühlschmierstoffe. Die rei-ne Trennzeit sinkt auf durch-schnittlich 20% im Vergleichzum Bandsägen, das meist zu-

sätzlich auch noch eine nachträg-liche Planbearbeitung erfordert.So lassen sich, im Gegensatz zuallen anderen Verfahren, Längeund Dicke der Späne gezielt be-einflussen. Gerade bei Edelstäh-len und sehr zähen Legierungenentstehen sonst lange Späne, diesich unkontrolliert lösen können.Bei diesem Trennverfahren istder Späneabfluss unter Kontrolleund kann Gefährdungen vonMenschen ausschließen. ▶

produkt ion | TrennTechnik

Die Maschine erfüllt die Sicherheitsvor-gaben der neuen Maschinenrichtlinie. Einbesonderer Vorteil: Die Größe des Sägeblattsrichtet sich einzig nach der Wandstärke derRinge, ein klarer Vorteil gegenüber anderenVerfahren. Das reduziert die Werkzeugkos-ten deutlich. Ein weiterer Pluspunkt imVer-gleich zumAbstechen der Ringe ist, dass beidiesemVerfahren der abgetrennte Ring pro-zesssicher gehalten und durch das automa-tische Abnahmehandling angelegt werdenkann. Gleichzeitig ermöglicht das neue Ver-fahren das Trennen fast auf Fertigungsmaßund liefert bereits im ersten Produktions-schritt sehr glatte Oberflächen. Bei Kupfer-ringen ist die Oberflächenrauigkeit so gering,dass sich die Schnittkante spiegelt.

Trennverfahren auch zum Nachrüstenvon Dreh- und Fräsmaschinen

Die GRC-Prototyp-Maschine für Ringe bis1450 mm Durchmesser läuft seit Jahresbe-ginn im Werk von PTZ Weidner auf Hoch-touren. Das Unternehmen nutzt dieMaschi-ne in der Lohntrennerei, um Erfahrungen

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mit den verschiedensten Werkstoffen zusammeln und damit die Prozessstabilitätnoch zu erhöhen. Der Mittelständler bietetdas neue Verfahren sowohl in offenen undgeschlossenen Stand-alone-Maschinen an alsauch als Nachrüstmodul für bereits instal-lierte Karussell-Dreh- und Fräsmaschinen.In beiden Varianten übernimmt der Greiferauch das ebenfalls einzeln erhältliche auto-matisierte Teilehandling (Bild 4) für dieBefestigung am Hallenkran und legt dieabgetrennten Ringe zur weiteren Bearbei-tung ab.

Die schnelle Trennung erhöht nicht nurdie Produktivität, sondern setzt auch neueMaßstäbe für das Haushalten mit Ressour-cen. Die schnellere Bearbeitung mit gerin-geren Kräften reduziert den Energiebedarfdeutlich. Durch die hohe Genauigkeit nutzenAnwender die teuren Rohlinge aus hochwer-tigenMetallen optimal aus. Der Verzicht aufKühlschmierstoffe und dieMinimalmengen-schmierung der Kugelgewindetriebe sowieder Rollenschienenführungen senkt die Be-triebskosten zusätzlich. MM

Bild 4: die Hand-lingeinrichtung ander Maschine legtdie getrenntenringe zur weiterenBearbeitung ab.

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TZWeidn

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Bild 2: rexroth-kugelgewindetriebe überneh-men alle Vorschub-, positionier- und transport-aufgabenmit präzisionsspindeln,vorgespanntensowie spielfrei einstellbaren Einzel- und dop-pelmuttern.

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rexroth

Bild 3: FürWerkzeugmaschinen und Schwerma-schinenbau: die rollenschienenführungen ver-binden hohe traglasten mit kompaktenAbmes-sungen.

Bild:B

osch

rexroth

Zerspanungstechnik | produkt ion

MM Maschinenmarkt 30/2010 29

Am Beispiel der Bearbeitung von Was-serzählergehäusen wird das Konzepteiner neuartigen, spanenden Werk-

zeugmaschine erläutert. Die Maschine mitder Bezeichnung AFL (steht für Achtung,fertig, los) ermöglicht die wirtschaftlicheFertigung von Zwei- oder Dreiwegeteilen ineiner Aufspannung. Das Werkstück ruht

einspindligen Bearbeitungszentren undRundtaktmaschinen liegt das Feld derWirt-schaftlichkeit der AFL.

Wasserzählergehäuse (Bild 1) erforderndie Bearbeitung aus drei Richtungen in zweiStationen. Das gegossene oder gepressteRohteil wird in der vorderen Station derMa-schine auf einen Schlitten gespannt. In dieserStation arbeiten von links, rechts und vonoben je eine Spindel. Die Spindeln sind inPinolen gelagert. Servoantriebe und Ku-gelumlaufspindeln treiben die Pinolenvor-schübe an. Die rotierenden Spindeln tragendie Werkzeuge. Der Werkstückträgerschlit-ten taktet das Teil nach Beendigung der Ope-rationen in der vorderen Station nach hinten,wo wieder je eine Spindel in jeder der dreiRichtungen angeordnet ist.

Die Bearbeitung in der vorderen Stationist in Bild 1 unten dargestellt. Links undrechts werden die Anschlüsse gebohrt undüberdreht oder angefast. Um einen viel-schneidigen Sondermesserkopf zu vermei-den, kommt von oben ein CN-gesteuerterPlandrehkopf zum Einsatz (Bild 2). Das

torsten tönshoff

Lineartaktmaschine bearbeitetGehäuse in einer Aufspannungso wie Wasserzählergehäuse erfordern zahlreiche Werkstücke die Bearbeitungvon zwei oder drei richtungen. Wenn dazu kurze rüstzeiten gefordert sind,ist eine neue Lineartaktmaschine eine wirtschaftliche Lösung. sie ermöglicht diegleichzeitige Bearbeitung aus zwei oder drei richtungen.

während des Spanens. Durch die gleichzei-tige Bearbeitung aus zwei oder drei Rich-tungen ist die Produktionsleistung hoch. DasWerkstück wird linear durch zwei oder dreiStationen getaktet.

DieMaschine ist insbesondere wirtschaft-lich für die Fertigung von mittleren bis gro-ßen Serien. Für derartige Serien sind ein-spindlige Bearbeitungszentren häufig nichtleistungsfähig genug, hochproduktive Rund-taktmaschinen jedoch vielfach zu aufwendigund zu wenig umrüstfreundlich. Zwischen

Dr.-Ing. Torsten Tönshoff, Tönshoff Maschinen undService GmbH in 44388Dortmund, Tel. (0231)6376-0, Fax (0231)6376-16, [email protected]

Bild 2: die Lineartaktmaschine AFL 2-2-2 mitplandrehkopf.

hinten oben:Gewindeschneiden

hinten links:Gewindeschneiden

hinten rechts:Gewindeschneiden

vorn oben:Längs- und Plandrehen

vorn links:Drehen, Bohren

vorn rechts:Drehen, Bohren

a

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Bild 1:Wasserzählergehäusevon hinten (a) und von vorne(b) mit dreiwegebearbeitung

in beiden Stationen.

produkt ion | Z erspanungstechnik

30 MM Maschinenmarkt 30/2010

Schneidwerkzeug wird schnellwechselbar aufdem Planschieber des Kopfes aufgenommen.Die radiale Bewegung des Planschiebers (U-Achse) interpoliertmit demPinolenvorschub(Z-Achse). Damit lassen sich beliebige Ro-tationsformen durch Programmierung her-stellen: Software ersetzt Spezialwerkzeuge.Die Kinematik einer Drehmaschine wirddurch den Plandrehkopf ins rotierende Sys-tem übernommen.

Nach der Bearbeitung in der vorderenStation fährt der Werkstückträgerschlittenmit dem gespannten Teil in die hintere, wovon links, rechts und oben die Außengewin-de geschnitten werden. Generell ist Gewin-deschneiden und -bohren mit Schneideisenoder Gewindebohrer im starrenHalter mög-lich. Schwierige Werkstoffe, gasdicht-kege-lige Gewinde oder Gewinde hinter einemBund könnenmittels Plandrehkopf auch ge-strehlt werden. Die Stückzeit für diesesWas-serzählergehäuse aus gegossenem Messingliegt bei 37 s.

Die für diese Bearbeitung ausgelegte Ma-schine verfügt über zwei Stationenmit je dreiSpindeln. Möglich ist der Ausbau auf dreiSpindeln aus jeder Bearbeitungsrichtung.Die Version mit insgesamt drei Spindeln jevon links und rechts sowie zwei Spindeln vonoben eignet sich zur Fertigung von Wasser-zählergehäusen vom Typ Einstrahlzähler.

Die Zentrale des Einstrahlzähler-Gehäu-ses (Bild 3) und die Anschlüsse links undrechts werden in der vorderen Station mitkombiniertenWerkzeugen von links, rechtsund von oben bearbeitet. In der mittlerenStation werden von links und rechts die Au-ßengewinde geschnitten. Ein CN-gesteuerterPlandrehkopf dreht von oben zunächst innenaus und plant dann den Boden des Teils, wo-bei am Ende des Planhubs außen und inneneingestochen wird.

Einstrahlzähler weisen schräge Boh-rungen auf, deren Lage zur zentralenHaupt-

Bild 3: Einstrahlzählergehäuse (a) mit acht Bearbeitungen auf drei Stationen von hinten (b), derMitte (c) und von vorne (d).

Mitte oben:Längs- und Plandrehen

vorn oben:Drehen

vorn links:Drehen, Bohren

vorn rechts:Drehen, Bohren

c

d

hinten rechts:Bohren

Mitte links:Gewindeschneiden

Mitte rechts:Gewindeschneiden

hinten links:Bohren

a

b

Wirtschaftlichkeitsvergleich von drei Maschinentypen

Losgröße 100 1000 10 000

Maschinen Bear­beitungs­zentrum

Lineartakt­maschine

rundtakt­maschine

Bear­beitungs­zentrum

Lineartakt­maschine

rundtakt­maschine

Bear­beitungs­zentrum

Lineartakt­maschine

rundtakt­maschine

rüstzeit (min) 15 20 240 15 20 240 15 20 240

Wasserzähler­gehäuse (Bild 1)

Stückzeit (s) 104 37 21 104 37 21 104 37 21

Auftragszeit (h) 3 1 5 29 11 10 289 103 62

Einstrahlzähler­gehäuse (Bild 3)

Stückzeit (s) 125 53 29 125 53 29 125 53 29

Auftragszeit (h) 4 2 5 35 15 12 347 148 85

Quelle: Tönshoff

Bilder: tönshoff

zerspanungstechnik | produkt ion

bohrung des Teils eng toleriertist. Um auch diese Bohrungenaus Gründen derWirtschaftlich-keit und der Genauigkeit in einerAufspannung zusammenmit derübrigen Bearbeitung zu fertigen,wird das Werkstück auf einemSchwenktisch gespannt. Wennum beliebigeWinkel geschwenktwerden muss, wird der Tischüber einen eigenen ServomotorCN-gesteuert geschwenkt. Dieschrägen Anschlüsse des Ein-strahlzählergehäuses werdennacheinander in die Bearbei-tungsachse geschwenkt und be-arbeitet. Die Stückzeit für dasEinstrahlzählergehäuse ausPressmessing liegt bei 53 s.

Häufig erfordern Werkstückedie Bearbeitung nur von linksund rechts, wobei die Bearbei-tungsachsen fluchten oder ver-setzt zueinander sein können.Dafür bietet sich die neue Ma-schine in Zweiwegeausführungan, wobei auf die Spindeln vonoben verzichtet wird. Die seit-lichen Spindelkästen sindmanu-ell in der horizontalen Ebenezweiachsig schnellverstellbar.Über die gleiche Verstellbarkeitverfügen Spindelkästen von obenin der vertikalen Ebene, in derdie Spindelachsen liegen. Diedritte, hintere Spindel in jederder drei Bearbeitungsrichtungenist zudem senkrecht zu den ge-nannten Ebenen, also insgesamt3-achsig, manuell verstellbar.

Die Werkzeughalter sind aufden Spindelnasenmanuell wech-selbar, ebenso die Meißelhalterauf den Planschiebern der Plan-drehköpfe und die Spannbackenzur Aufnahme der Werkstückeauf dem Trägerschlitten oderdem Schwenktisch. DerWechselder Werkzeuge und Spannba-cken erfordert jeweils weniger als30 s. Drehzahlen, Vorschübe undVorschubwege in Z- sowie gege-benenfalls inU-Richtung sind imWerkstück-Bearbeitungspro-gramm definiert. Damit ist voneiner durchschnittlichen Um-rüstzeit einschließlich Säuberungdes Arbeitsraums, Probebearbei-tung und Korrektur von realis-tisch etwa 20 min auszugehen.

Die Tabelle mag anhand derBearbeitung von Wasserzähler-gehäusen beiderlei Typs dieWirtschaftlichkeit der Werk-zeugmaschine AFL imVergleichmit einspindligen Bearbeitungs-zentren und Rundtaktmaschinenverdeutlichen. Die werkstückbe-zogene Programmierung derMaschine ist denkbar einfach, dajede Spindel separat und ledig-lich in der Z-Achse program-miert wird. Zweiachsige Pro-grammierung, nämlich in Z- undU-Richtung, ist bei Einsatz einesPlandrehkopfes erforderlich.

Erweiterungen einer anfangsreduzierten Ausstattung, zumBeispiel durch weitere Spindelnoder die dritte Bearbeitungsrich-tung (von oben), sind jederzeitauch nachträglichmöglich. Um-fangreiches Zubehör steht eben-falls zur Verfügung. Beispieledafür sind die Werkzeugköpfe:

der CN-Plandrehkopf,einHinterstechkopf, zumBei-spiel für einfache Gewinde-freistiche,ein Plandrehkopf mit schrä-gem Schieber, zumBeispiel fürKeilschiebergehäuse,

▶▶

ein Revolverkopf, um mehrWerkzeuge zur Verfügung zuhaben undein Bohrkopf mit CNC-quer-verfahrbarer Bohrerachse, umLochbilder abzufahren.Bei den Werkstückspannmit-

teln besteht die Auswahl zwi-schen dem Schwenktisch, einemzentrisch spannenden 2-Backen-Futter und Spannzangeneinrich-tungen. Zur Automatisierungkönnen ein Handhabungsgerätoder ein Roboter mit Magazinzur Werkstückhandhabung ein-gesetzt werden. MM

produkt ion | z erspanungstechnik

32 MM Maschinenmarkt 30/2010

Werkzeugmaschinen arbeiten mitCNC-Steuerungen, Industrierobo-ter hingegen mit Robotersteue-

rungen. Da beide Geräte vollkommen unter-schiedliche Anforderungen an die Steueral-gorithmen und -funktionen stellen, ist dasauch notwendig. Bishermusste der Bedienerfür die Steuerung von roboterautomatisier-ten Werkzeugmaschinen seine Eingaben anzwei getrennten Bedienstellen durchführen.Die Haupteingaben beim Betrieb einer au-

schnittstellen auf Windows XP basieren.Dadurch konnte die Arbeit für den Bedienervereinfacht und die Bedienung des Robotersvon der Steuerkonsole derWerkzeugmaschi-ne aus verwirklicht werden.

Für die Realisierung der Schnittstelle wur-de das Human-Machine-Interface-(HMI-)Optionspaket von Kuka genutzt. Mit dieserSoftware ist es möglich, aus vorhandenenBausteinen eine Bedienoberfläche zu erstel-len und diese mit den Funktionen der Ro-botersteuerung zu verknüpfen. Dieses HMI-Optionspaket wird bereits seit vielen Jahrenvon Kuka-Kunden genutzt, um Eingabemas-ken und Bedienelemente für Roboter gra-fisch darzustellen. Diese grafischen Benut-zeroberflächen werden normalerweise direktauf dem Roboterbediengerät abgebildet.

Neu an der gemeinsamen Entwicklungvon Okuma, Pneumotec und Kuka ist diedirekte Darstellung dieser grafischen Benut-zeroberfläche auf der Bedienkonsole derWerkzeugmaschine. Die Verbindung zwi-schenWerkzeugmaschine und Roboter pas-siert dabei über Ethernet, eine Schnittstelle,

andreas schuhbauer

Roboterbedienung erfolgt über dieWerkzeugmaschinensteuerungFür den automatisierten betrieb einer drehmaschine wurde die bedienoberflächeeines roboters direkt auf der steuerung der Werkzeugmaschine abgebildet.so kann der bediener ohne jegliche roboterkenntnisse den roboter in dengrundfunktionen steuern.

tomatisierten Anlage finden dabei an derWerkzeugmaschinensteuerung statt. Deshalbist es sinnvoll, die Bedienung des Robotersin die Bedienoberfläche der Werkzeugma-schine zu integrieren.

Bedienoberfläche ist mit Funktionender Robotersteuerung verknüpft

Die Firma Pneumotec in Issum bekam vonder Europazentrale des Werkzeugmaschi-nenherstellers Okuma den Auftrag, eineDrehmaschine LB3000 EXmit einemKuka-Roboter auszustatten (Bild 1). Da lag derGedanke nahe, die Tatsache zu nutzen, dasssowohl bei der Okuma-Werkzeugmaschineals auch beim Kuka-Roboter die Benutzer-

Bild 1: in der automatisierten Zelle wird die drehmaschine vom roboter bestückt.

Andreas Schuhbauer ist Key Technology ManagerWerkzeugmaschinen bei der Kuka Roboter GmbH,86165 Augsburg, Tel. (0821)797-4000, Fax(0821)797-4040, [email protected]

Bild 2: die roboterbedienoberfläche wurde aufder Steuerung derWerkzeugmaschine abgebil-det.

zerspanungstechnik | produkt ion

MM Maschinenmarkt 30/2010 33

die sowohl auf derWerkzeugma-schine als auch auf dem Roboterzum Auslieferungsstandard ge-hört und somit eine kostengüns-tige Lösung darstellt.

In einem ersten Schritt ging esnur darum, die Arbeit für denBediener zu erleichtern: WenigeFunktionen auf der Werkzeug-maschinenoberfläche reichtenaus, um alle notwendigen Einga-ben für den Roboter von dort auszu steuern. So benötigt ein Be-diener für den Roboter lediglichGrundfunktionen wie Start undStopp, Abbruch, Fahrt in Ser-vice- oder Homeposition undunter Umständen eine Pro-grammauswahl (Bild 2).

Leichte Bedienung ohneRoboterkenntnisse

Damit kann der Bediener dieRoboterautomatisierung fernge-steuert von der Werkzeugma-schinenkonsole aus betreibenund zum Beispiel ohne jeglicheRoboterkenntnisse dieMaschinedurch einmaliges Tippen auf denTouchscreen in eine Servicepo-sition fahren, um ein Werkzeugzu wechseln. Danach kann durcheinen weiteren Fingertipp dieBearbeitung an der ursprüng-lichen Stelle wieder aufgenom-

men werden. Für den fortge-schrittenen Bediener gibt es dieMöglichkeit, über den Aufruf derParameterseite Änderungen derBauteilabmessungen oder dergewünschten Ablageposition inderMaschine direkt alsWerte ineinerMaske einzugeben und da-mit das Roboterprogramm zubeeinflussen.

Die Hardware der Automati-onszelle wurde von Pneumotecmit einemRundtaktspeichermit

Bild 3: Vom rundtaktspeichernimmt der knickarmroboter dieBauteile.

Bild 4: der roboter be- und entlädtdie Werkzeugmaschine.

Bilder:k

uka

einer Kapazität für 18 Roh- undFertigteile realisiert. Je nach Be-arbeitungszeit pro Bauteil kanndie Maschine damit ohne Ein-griff des Bedieners bis zu einerStunde arbeiten (Bilder 3 und 4).Bei Bedarf kann der Rundtakt-speicher problemlos auf andereTeilelängen und -durchmesserumgerüstet werden.

Damit wird die Einfachheitund Flexibilität der Benutzero-berfläche auch auf der mecha-

nischen Seite optimal umgesetztund die Bediener können die au-tomatisierte Anlage ohne auf-wendige Schulungen in einemgrößeren Teilespektrum betrei-ben. Die hohe Flexibilität undeinfache Bedienung ermöglichenes, die Automatisierungmit einersehr hohen Auslastung und Ver-fügbarkeit zu betreiben und da-mit in den meisten Fällen eineAmortisation deutlich untereinem Jahr zu erreichen. MM

produkt ion | Messtechnik

34 MM Maschinenmarkt 30/2010

Wundermittel Computertomogra-phie!? Für diejenigen, die im Be-reich der zerstörungsfreien Prüfung

(ZfP) tätig sind, kann dies durchaus ein Ein-druck sein, der sich im letzten Jahrzehntentwickelt hat. Bestätigt wird dieser vorallem dadurch, dass es kaum eine andere

die den Einsatz dieses 3D-bildgebendenVer-fahrens in der Produktion ermöglicht: dieInline-CT. Es wird geklärt, welche Vorteileein solches System für die Fertigung bringt,was es leisten kann und natürlich wo dieGrenzen liegen. Eine erschöpfende und um-fassende Antwort auf diese Fragen wird inder Kürze des Artikels nicht möglich seinund würde dem Potenzial der CT nicht ge-recht. Möglichkeiten, Nutzen und Grenzenlassen sich detailliert am besten anhand einerApplikation bestimmen und diskutieren. Andieser Stelle sei angemerkt, dass die Fokus-sierung auf die Gussteile in diesem Artikelnur exemplarisch ist. Die Technik lässt sichauf andere Materialien und Fertigungsver-fahren übertragen. Im Ausblick sind einigeBeispiele zu finden.

2D-Röntgentechnik beim Prüfen vonGussteilen ist Stand der Technik

Stand der Technik ist die Gussteilprüfungmit der 2D-Röntgentechnik. Bei jedem si-cherheitsrelevanten Gussteil muss gewähr-leistet sein, dass Funktionalität und Stabilitätnicht durch Ungänzen, beispielsweise Luft-einschlüsse, Gasblasen oder Porositäten,beeinträchtigt sind. Dazu werden bis datoeinige wenige zweidimensionale Röntgen-bilder der Prüfobjekte erstellt und hinsicht-lich der oben genannten Fehlstellen unter-sucht. Aufgrund der hohenGeschwindigkeitermöglicht diese Methode eine sogenannteInline-Prüfung, das heißt die Untersuchungist Teil der Produktionskette und findet so-

thoMas Wenzel

Inline-3D-Computertomographiereduziert AusschussquotenDie 3D-computertomographie erfasst komplett die inneren strukturen eines Bauteils.als mobiles inline-Prüfverfahren bietet sie neue Möglichkeiten für den einsatzin der Produktion. zum einen sinken die ausschussquoten, zum anderen lässt sichder gesamte Fertigungsprozess optimieren.

ZfP-Technik gibt, die derartige Zuwachsra-ten in den vergangenen Jahren vorweisenkann bei gleichzeitigen, ständigen tech-nischen Fortschritten.

Dieser Artikel gibt zum einen Einblick indie Computertomographie (CT) und stelltzum anderen eine aktuelle Entwicklung vor,

die 3d-Computertomographie zeigtnicht nur an, dass ein Bauteil defekteenthält, sie bietet auch die Möglich-keit, schnell die Lage und Form derFehlstellen zu erfassen.

Dr.-Ing. ThomasWenzel ist Leiter der Abteilung Pro-zessintegrierte Prüfsysteme amFraunhofer-Institut fürIntegrierte Schaltungen IIS, 90762 Fürth, Tel. (0911)58061-7520, [email protected]

ld:Fraun

hofer-iis

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mit für jedes gefertigte Gussteil statt. Je nachGussteil, Prüfsystem undAnbieter erfolgt dieAuswertung der generierten Röntgenbilderund damit die Bewertung eines Objekts ma-nuell oder automatisch.

Die 2D-Röntgentechnik bietet aber nochVerbesserungspotenzial, denn die Generie-rung von Röntgenbildern folgt dem Prinzipdes Schattenwurfs: Wird durch eine Ungän-ze weniger Material durchstrahlt, so ist diesim Röntgenbild zu erkennen. Allerdingskönnen weder Form, Größe noch exakte La-ge eines Defekts im Objekt anhand eines2D-Röntgenbildes eindeutig bestimmt wer-den. Daher führt jeder gefundene Fehler ausSicherheitsgründen zur Aussortierung desGussteils, denn: Der Fehler könnte eine kri-tische Größe oder Form an einer hochbean-spruchten Stelle im Objekt besitzen. Somitführen auch Defekte, die beispielsweise ineinem Objektbereich liegen, der in einerNachverarbeitung noch abgetragen wird,aufgrund der fehlenden Lageinformation zurAusschleusung des Gussteils aus dem Ferti-gungsprozess. Auch kleinste Ungänzen, wel-che einen großen Abstand zur Objektober-fläche besitzen und dadurch weder Funkti-onalität noch Stabilität des Gussteils beein-flussen, sorgen für eine Klassifikation alsAusschuss. Dadurch verliert der Prozess derRöntgenprüfung erheblich an Effizienz.

Die dreidimensionale (3D) Röntgen-Computertomographie (CT), die als bildge-

bendes Verfahren aus der medizinischenDiagnostik heute nicht mehr wegzudenkenist, hat sich mittlerweile auch als zerstö-rungsfreies Prüfverfahren zur Untersuchungvon Prototypen im Laborbereich etabliert.Die 3D-CT ermöglicht das komplette Erfas-sen eines Objekts mit all seinen innenlie-genden Strukturen. In Bild 1 ist die 3D-Dar-stellung eines CT-Volumendatensatzes zusehen. Sowohl die Form, die Größe als auchdie Lage eines Defekts im Gussteil könnenmit Hilfe der 3D-CT genauestens bestimmtwerden.

Mathematisch exakte Rekonstruktionerfordert ein Helix-CT-System

Bei der 3D-CT werden mehrere Röntgen-bilder, sogenannte Projektionen, aus unter-schiedlichen Richtungen erzeugt. Anders alsbei CT-Geräten im medizinischen Bereichwird bei industriellen CT-Systemen häufigdas Objekt auf einem Drehteller fixiert undzwischen Röntgenröhre und Detektor plat-ziert.Während der Rotation des Objekts umdie eigene Achse werden die Projektionenaufgenommen (Bild 2). Virtuell betrachtetbewegen sich somit Röhre und Detektor aufeiner Kreisbahn um das Objekt.

Bewegt sich das Objekt während der Dre-hung um die eigene Achse zusätzlich in Rich-tung der Drehachse, entspricht dies einerhelixförmigen Bahn von Röhre undDetektorum das Objekt (Bild 3). Diese sogenannteHelix-CT ist vor allem für Messaufgaben(Metrologie) notwendig, weil nur dadurcheine hinreichend gute Datenqualität für di-ese Analyse gewährleistet werden kann.Denn im Gegensatz zur CT mit einer kreis-förmigen Abtastkurve werden bei der Helix-CT Projektionen aus allen Richtungen auf-genommen, die für einmathematisch exaktesRekonstruktionsverfahren notwendig sind.

definition

Inline-Computer-tomographieZum Verständnis des Beitrages ist eine kurzeBegriffsklärung notwendig, weil es unter-schiedliche Auffassungen gibt, was sich hinterder Bezeichnung Inline-Computertomographie(Inline-CT) verbirgt. Der Begriff »Inline-CT«definiert eine automatisierte, schnelle undteilweise niedrig auflösende Computertomo-graphie mit anschließender vollautomatischerAuswertung des Prüflings. Außerdem schließter ein automatisches Handling der Prüfteilemit ein. Damit hebt sich diese Definition voneiner anderen ab, die nur die schnelle CT imFokus hat, eine automatische Auswertung derentstehenden Volumina aber außen vor lässt.Für Produktionsumgebungen und vor allemals Nachfolgetechnik der automatischen Ra-dioskopie (ADR) ist die 3D-Auswertung eineimmanente Eigenschaft der Inline-CT.

Bild 1: 3d-darstellung eines Ct-Volumendaten-satzes.

produkt ion | Messtechnik

Es gibt derzeit nur sehr wenige Anbieter vonHelix-CT-Systemenfür den industriellen Einsatz, unter anderen die Fraunhofer-Institute IZFP Saarbrücken und IIS Erlangen.

Mit Hilfe von mathematischen Verfahren kann aus den ge-messenen Projektionsdaten auf die Dichte an jeder Stelle imObjekt geschlossen werden. Die berechnetenDichtewerte kön-nen im Anschluss als 3D-Volumendatensatz visualisiert undausgewertet werden. Ungänzen sind deutlich als Bereiche mitgeringerer Dichte zu erkennen. Bisher haben jedoch langeMess-zeiten, die zu kurze Lebenszeit von Röntgendetektoren imDau-ereinsatz und die zeitaufwendigen Algorithmen zur BerechnungundUntersuchung der Volumendaten den Einsatz dieser Tech-nik im Inline-Betrieb bis heute verhindert.

Inline-fähiges CT-System für die prozessintegriertePrüfung von Gussteilen

Am Fraunhofer-Entwicklungszentrum für Röntgentechnik,einer gemeinsamen Abteilung der Fraunhofer-Institute IZFPSaarbrücken und IIS Erlangen, wurden gemeinsam mit denAbteilungen BerührungsloseMess- und Prüfsysteme sowie Pro-zessintegrierte Prüfsysteme des Fraunhofer-Instituts IIS Erlan-gen alle Komponenten eines inline-fähigen CT-Systems für dieprozessintegrierte Gussteil-Prüfung entwickelt. Außer einemextrem robusten Detektor, der durch nahezu beliebig kurzeBelichtungszeiten eine kurze Gesamtmesszeit erlaubt, wurdenauch neuartige und hocheffiziente Algorithmen zur Kombina-tion vonVolumenberechnung und Bildauswertung verwirklicht.Für die erste Anwendung, ein Gussteil aus einer Aluminiumle-gierung mit Wandstärken bis 100 mm, wurde es durch dieseNeuentwicklungen erstmaligmöglich, eine Prüfung des Bauteils

Bild 3: Schematischedarstellung einesHelix-Ct-Systems.

Bild 2: Schematischedarstellung einesStandard-Ct-Systems.

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in weniger als 30 s automatisch durchzufüh-ren. Dabei können je nach Variante des Bau-teils Ungänzen mit einem Durchmesser ab0,8 mm sicher detektiert werden.

In Bild 4 ist das Ergebnis einer automa-tischen Fehlerfindung zu sehen: Die detek-tierten Fehler werden farbig in ein transpa-rent dargestelltes Objekt eingezeichnet.Diese Darstellung gibt dem Anwender dieMöglichkeit, sehr schnell die Lage und Formder Ungänze zu erfassen. Die Bewertungerfolgt jedoch automatisch.

Diese 3D-Visualisierung zeigt letztendlichauch denMehrwert der Technik auf: Ungän-zen in einem Bauteil müssen nur dann zumAusschuss führen, wenn sie eine bestimmteGröße in Abhängigkeit von ihrer Lage auf-weisen. Es besteht Konsens unter denjenigen,die sichmit der Betriebsfestigkeit derWerk-stoffe und Komponenten befassen, dass Un-gänzen in spannungsarmen Bereichen oderin Regionen vonMaterialanhäufungen tole-rierbar sind. Damit eröffnet sich die Mög-lichkeit des differenzierten Umgangs mitLunkern, Poren und anderen potenziellenDefekten, sofern diese Informationen erfasstwerden können. Genau diese werden durchdie Inline-CT zur Verfügung gestellt.

Mit Aufkommen der CT zunächst auf derLaborebene haben insbesondere Gießereiendie Befürchtung geäußert, dass ihre Aus-schussquoten aufgrund der wesentlich ver-besserten Defekterkennung von CT imVer-gleich zu der klassischen Radioskopie dras-tisch steigen werden. Auf den ersten Blickerscheint dies plausibel, jedoch ist das Zielder Inline-CT ein anderes: Aufgrund der 3D-Defektklassifikation kann durch ein solchesSystem die Anzahl der fälschlicherweise aus-sortierten Gussteile drastisch reduziert wer-den. Die Erkennung von Trends (Entwick-lung von Fehlstellen) wird möglich. Die ge-naue Lagebestimmung derDefekte imObjektführt auch zu einem besseren Verständnisdes gesamten Gießprozesses. Eine automa-tische Rückkopplung der gewonnenen In-formationen über das Gussteil in die Para-metrierung und Optimierung des Gesamt-prozesses wurde bislang nur als Vision wahr-genommen. Durch die Inline-CT rückt sieerstmals in greifbare Nähe. Der differenzier-te Umgangmit Ungänzen dient ebenfalls derReduktion von Ausschussquoten.

Die positiven Aspekte sind umfangreichund liefern viele unterschiedliche Argumentefür den Einsatz dieser Technologie bei un-terschiedlichenWerkstoffen und Fertigungs-verfahren. Jedoch gibt es auch Negativ-punkte. Die CT verlangt eine (komplette)Drehung des Objektes im Röntgenstrahl. Bei

dieser Drehung müssen alle auftretendenkumulierten Weglängen durch das Objektdurchstrahlt werden können. Kannman sichbei der Radioskopie noch eine Optimierunghinsichtlich der durchstrahlten Weglängenzunutzemachen, ist dies bei der CT nur ein-geschränkt möglich. Dies setzt in der Regelden Einsatz von Röntgenquellen voraus, diehöhere Energien verwenden als für die Ra-dioskopie erforderlich. Auch auf der Detek-torseite gibt es Bedingungen für die CT, dieerfüllt werdenmüssen:Während der gesam-ten Drehung müssen die Bereiche, die ge-prüft werden sollen, immer auf dem Detek-tor abgebildet werden. Dies setzt in der Regelgroßflächigere Detektoren als in der Durch-strahlungsprüfung voraus. Beide genanntenPunkte erhöhen den Aufwand und damit dieKosten für ein solches System.

Inline-CT kann Produktion vonSerienbauteilen effizienter machen

Limitierender Faktor bei Einsatz eines Rönt-genprüfsystems, unabhängig davon, ob nunCT oder Radioskopie verwendet wird, ist dasMaterial beziehungsweise dessen Röntgen-absorption und die Wandstärke, die zudurchstrahlen ist. Gusseisen oder Bauteileaus anderen Nicht-Leichtmetallen eignensich für die Untersuchungsmethode im In-line-Einsatz nur eingeschränkt.

Ausblick: Die Inline-CT hat das Potenzial,die automatische Radioskopie in vielen Be-reichen der Bauteilfertigung zu verdrängen.Der von ihr erzeugte Informationsumfanglässt einen differenzierterenUmgangmit denPrüfergebnissen zu, als es bisher Usus ist. DieProduktion von Serienbauteilen wird damitan Effizienz deutlich gewinnen.

Es wurde exemplarisch am Beispiel einesLeichtmetallgussteils auf die Perspektiven

Bild 4: darstellung des Ergebnisses einer auto­matischen Fehlerfindung: die detektiertenFehler werden farbig in ein transparent dar­gestelltes objekt eingezeichnet.

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38 MM Maschinenmarkt 30/2010

eingegangen, die Übertragbarkeit auf andereWerkstoffe liegt auf der Hand. Es sind bereitsviele Untersuchungen an CFK-Bauteilen ausder Luft- und Raumfahrt (Clipse) durchge-führt worden, für die die Inline-CT aufgrundvon Größe, Material und zu detektierendenUngänzen eine ideal geeignete Prüfmethodeist.

Die Bandbreite wird ergänzt durch Kom-ponenten aus Kunststoff, Keramik, Gummiund auch Materialverbünden. Außer denerwähnten Ungänzen wie Lunkern können

Bild 5: das robo­terbasierte prüf­system on­Site­Ctbei der prüfungeines CFk­Bauteilsaus dem Flug­zeugbau.

Die Fraunhofer-Allianz Visionhat den elften Band ihrer Leit-faden-Reihe herausgegeben.Der „Leitfaden zur industriellenRöntgentechnik – Zerstörungs-freie Prüfung mit Bildverarbei-tung“ kann ab sofort gegeneine Schutzgebühr von 35 Eurobeim Büro der Fraunhofer-Alli-anz Vision, im Webshop derFraunhofer-Allianz Vision unterwww.vision.fraunhofer.de/webshop oder im Buchhandel erworben wer-den. Der Leitfaden stellt einen Überblick überdas aktuelle Wissen zur industriellen Röntgen-technik in allgemein verständlicher Form zurVerfügung. Der Leser soll eine realistische Vor-stellung bezüglich der Möglichkeiten und Gren-zen dieser Technik im Hinblick auf die Bewälti-gung eigener Prüfaufgaben erhalten. Der Leitfa-den setzt sich aus theoretischen und praktischenBeiträgen von erfahrenen Wissenschaftlern ausder anwendungsorientierten Forschung zusam-men.

Folgende Aspekte der Röntgen-technik werden behandelt:Grundlagen und industrielles

Anwendungsspektrum.Dimensionelles Messen mit

Computertomographie und mess-technische Auswertung.Laminographie zur Untersu-

chung flächiger Bauteile.Röntgenkameras und Detek-

toren.Softwarekonzepte für die Volu-

menbildgebung, Bildanalyse und Morphologie,insbesondere von Zell- und Kornstrukturen undFaserverbundwerkstoffen.

Computertomographie für virtuelles Material-design und zur Qualitätssicherung im Produkt-entstehungsprozess.Vollautomatische und Inline-Prüfung von

Gussteilen.Anwendungsmöglichkeiten im modernen

Dentallabor.Kombinierte Bildgebung mit Röntgen und

Thermographie.

Leitfaden industrielle röntgentechnik

Zerstörungsfreie Prüfung mit Bildverarbeitung

auch andere Merkmale automatisch be-stimmt werden: Faserorientierungen, Voll-ständigkeit und metrologische Maße. DieInline-CT wird nicht auf den stationärenBetrieb beschränkt sein. Gerade im Bereichder Fertigung und Wartung von Luftfahr-zeugen, in dem flächige und extrem großeBauteile an der Tagesordnung sind, wird dieCT Mobilität lernen müssen. Die On-Site-CT des Fraunhofer IIS zeigt einen erstenAnsatzpunkt, mobile, fertigungsintegrierteCT zu realisieren (Bild 5). MM

Bilder:Fraun

hofer-iis

produkt ion | kunststofftechnik

40 MM Maschinenmarkt 30/2010

ImFahrzeugbau, aber auch in anderen Be-reichen werden immer häufiger direktnach der Bauteilfertigung in einem zwei-

ten Schritt Dichtungen auf das Bauteil auf-gebracht. Üblicherweise erfolgt das im Nie-derdruckverfahren. Krauss-Maffei hat dage-gen für Dichtungen aus Polyurethan (PUR)die Hochdrucktechnik modifiziert. So wur-den auf der Fakuma 2008 erstmals Hoch-druck-Dosieranlagen und -Mischköpfe fürFIPFG-Anwendungen (formed in-place fo-am gaskets) für eine Serienfertigung vorge-stellt. Anlagen undMischköpfe sind speziellauf die Kleinmengendosierung und Dicht-raupenapplikation zugeschnitten (Bild 1).

1 min klebefrei. Das Förderband ist dement-sprechend kurz. DieWeiterbearbeitung oderdas Verpacken der Teile kann somit ohnelange Pufferstrecken direkt folgen (Bild 2).

Für den Schaltschrankbauvon hoher Attraktivität

Für den Schaltschrankbau ist diese C.A.S.E.-Technik eine interessante Alternative. BeimAuftrag auf Metallflächen ist die Haftunggut, eine Erwärmung des Metallträgers be-schleunigt die Durchhärtung und das Haftender Dichtung. Die Haftung von PUR-Hoch-druckdichtungen auf Metall wird allerdings– wie auch bei der Niederdrucktechnik – vonfolgenden Faktoren beeinflusst:

Auf rauen,mattenOberflächen ist dieHaf-tung besser als auf glatten Flächen.

Die Klebeflächenmüssen frei von Trenn-mitteln und anderen Verunreinigungen sein.Eventuell ist zuvor eine Reinigung nötig.

Die Verarbeitung thixotroper Schaumsys-teme ist im Hochdruckverfahren möglich.

thomas elfroth

PUR-Hochdrucktechnik punktetbei FIPFG mit Prozessvorteilenselbstreinigende mischköpfe, Direktverkettung mit spritzgießmaschinen und hoheVerfügbarkeit sprechen für die Pur-hochdrucktechnik bei der applikation vonDichtungsraupen. Damit ist sie mindestens genauso wirtschaftlich wie konventionellefiPfG-Verfahren, auch beim auftragen auf metalloberflächen.

Nach der Entformung des Trägerbauteils– auf der Messe war es ein Deckel für eineAutomobilelektrobox – entnimmt ein Robo-terdasBauteilundführteseinerOberflächen-aktivierung mittels Beflammung oder Plas-ma zu. Danach folgt das Auftragen der Dich-tung. Dazu werden die PUR-Komponentendurch eine Kleinmengen-Dosieranlage mitgeregeltemDurchfluss und gleichbleibendemDruck zumMischkopf gefördert. Das spezi-elle Design der von Krauss-Maffei konzi-piertenMischköpfe gewährleistet bei kleinenDurchsatzmengen ein sehr gutes Vermischender Komponenten und erlaubt einen gleich-mäßigen, rückstandsfreien PUR-Gemisch-Austrag. Nach abgeschlossenemAuftrag legtder Roboter die Bauteile auf ein Förderbandab. DurchVerwendung hochreaktiver Schäu-me sind die Bauteile bereits nach weniger als

Bild 1: Für die klein­mengendosierungausgelegt, ermög­licht die pur­Hoch­drucktechnik, ge­schäumte dichtun­gen auf Spritzgieß­teile aufzutragen.Spritzgießen undraupenauftrag fin­den auf 24 m2 statt.

Dipl.-Ing. Thomas Elfroth ist ProduktmanagerC.A.S.E. bei der Krauss-Maffei Technologies GmbHin 80997 München, Tel. (0 89) 88 99-48 36, Fax (089) 88 99-41 63, [email protected]

Bild 2: nach dem Aufbringen der FipFG­dich­tung ist das Gehäuse in weniger als 1 minklebefrei. Montage oder Verpacken ist daherohne lange pufferstrecke möglich.

Bilder:k

rauss-maffei

kunststofftechnik | produkt ion

ne Schnittstellenproblematik istbei der Wahl von Krauss-Maffeials Systemlieferant nicht existent,weil alle Maschinen- und Anla-genkomponenten aus einer Handkommen. Dies begünstigt eineschnelle Projektrealisierung undweniger Start-up-Probleme.

Die PUR-Hochdrucktechnikbietet für FIPFG-AnwendungenimVergleich zu anderen Produk-tionsverfahren wesentliche Vor-teile. So ermöglichen die selbst-

Das ist besonders vorteilhaft beiDichtraupen für Bauteile mit ei-ner 3D-Geometrie, denn diesePUR-Systeme bleiben nach demAustrag formstabil.

Für die Raupenapplikation istdie Hochdrucktechnik im Ver-gleich zu den bisher angewende-ten Verfahren attraktiv, weil sieprozesstechnische Vorteile bietet,ohne Werkstoffeigenschaften zubeeinträchtigen. Hochdruck-Mischköpfe reinigen sich in je-demZyklus selbst – durch Bewe-gung des Reinigungskolbens. Somuss die Produktion nicht unter-brochen werden, um die Misch-köpfe zu spülen. Damit wird dieProduktivität im Vergleich zurNiederdrucktechnik deutlich er-höht. Bei der Niederdrucktech-nik ist es nötig, die Produktionin regelmäßigen Abständen zuunterbrechen, um den Misch-kopf zu reinigen. Außerdem sin-ken beim Hochdruckverfahrendie Werkstoffkosten, weil keinePUR-Abfälle entstehen. Die Ent-sorgungskosten entfallen.

Direktverkettung erspartZwischenlagerung der Teile

Beim Einkomponenten-Nieder-druckschäumen entfallen zwardie Spülvorgänge, dochmuss da-für der geschäumte PUR-Werk-stoff in einem weiteren Produk-tionsschritt in einer Klimakam-mer aktiviert und zur Aushär-tung animiert werden. Der dafürnotwendige Energie- und Platz-bedarf sind bei der Investitions-rechnung genau zu betrachten.Zudem sind die verfügbaren Ein-komponentenschäume von denWerkstoffkosten her wesentlichhöher angesiedelt als die Zwei-komponentenschäume.

Ein wesentlicher Vorteil derunterbrechungsfreien Fertigungbesteht darin, dass Spritzgießteileunverzüglich nach der Fertigungmit PUR-Dichtungsraupen aus-gestattet werden können. Auf-grund der Direktverkettung desRaupenauftrags mit dem Spritz-gießprozess ist keine Zwischen-lagerung der Teile nötig. Die da-mit verbundenen hohen Logis-tikkosten entfallen. Somit kom-

biniert die Hochdrucktechnikexzellente Produktivität mit ge-ringem Platzbedarf. Die auf derMesse präsentierte Fertigungs-zelle stellte auf einer Fläche vonnur 24 m2 komplette Gehäusede-ckel inklusive der aufgeschäum-ten PUR-Dichtung her (Bild 2).

Die automatische Fertigungs-zelle und die kontinuierliche, re-produzierbare Prozessführungerhöhen den Anteil der Gutteilein der laufenden Produktion. Ei-

reinigendenMischköpfe eine di-rekte, automatische Verkettungvon Spritzgießen undDichtungs-auftrag. Ferner zeichnen sich dieFertigungszellen durch geringenPlatzbedarf, hohe Verfügbarkeitund reproduzierbare Produkt-qualität aus. Die Produktions-stückkosten liegen dabei gleichoder unter denen der heutigenHerstellungsverfahren. Die PUR-Hochdrucktechnik ist daher eineveritable Alternative. MM

PRODUKT ION | KUNSTSTOFFTECHNIK

Standen in der Vergangenheit die Inge-nieurwerkstoffe Metall und Kunststoffin Konkurrenz zueinander, so hat die

Hybridtechnik zum Ziel, Bauteile aus beidenWerkstoffen herzustellen und so die Vorteilevon Metall und Kunststoff miteinander zukombinieren. Auf diese Weise lässt sich zumBeispiel das Funktionsspektrum von Kunst-stoffteilen durch Integration elektrisch hochleitfähiger, metallischer Bereiche erweitern.Vielfältige Anwendungen ergeben sich inden Bereichen Elektronik und Elektrotech-nik sowie im Automobilsektor, etwa bei

sie Nachteile. So ist eine Vielzahl von kosten-und zeitintensiven Fertigungsschritten er-forderlich, etwa Stanzen, Biegen und Prägen.Dazu kommen Einschränkungen hinsicht-lich der Bauteilkomplexität. Ferner sind häu-fig teure Fertigungsschritte wie Galvanisie-ren oder Laserstrukturieren nötig, um aufKunststoffteilen nachträglich elektrisch leit-fähige Schichten zu erzeugen. Darüber hin-aus unterliegen elektrisch leitfähige Kunst-stoffe bei der Bauteilherstellung zahlreichenLimitationen. Zum Beispiel haben sie häufigeine schlechte Verarbeitbarkeit aufgrundeines ungünstigen Schmelzefließverhaltens.Diese Tatsache beschränkt die Minimierungdes realisierbaren Leiterbahnquerschnitts.Außerdem ist die elektrische Leitfähigkeit

WALTER MICHAELI, ANDREAS NEUSS UND JOHANNES WUNDERLE

Hybridteile für die Elektronikauf einer Maschine herstellbarWird beim Mehrkomponenten-Spritzgießen die zweite Kunststoffkomponentedurch Metall ersetzt, ist die Herstellung geometrisch komplexer Hybridteilemit elektrischen Leiterbahnen auf einer Maschine möglich. Das zeigt ein Projektmit Spritzgießmaschine und Seiten-Aggregat zum Metalldruckgießen.

Steckverbindungen oder Bauteilen mit defi-nierten Leitfähigkeitsbereichen, unter ande-rem in Steuergeräten. Die Bauteile könnenheute je nach Design und Funktion in unter-schiedlichen Verfahren hergestellt werden(Bild 1).

Minimierung der Leiterbahnenbisher nur begrenzt möglich

Obgleich diese Verfahren heutzutage zurHerstellung elektrisch leitfähiger Kunststoff-Metall-Bauteile angewendet werden, haben

Prof. Dr.-Ing. Walter Michaeli ist Inhaber des Lehr-stuhls für Kunststoffverarbeitung an der RWTHAachen und Leiter des Instituts für Kunststoffver-arbeitung (IKV). Dipl.-Ing. Andreas Neuß leitet die

Arbeitsgruppe Mehrkomponententechnik in derAbteilung Spritzgießen am IKV und übernimmtab 2011 dort die Leitung der Spritzgießabteilung.

Dipl.-Ing. Johannes Wunderle beschäftigt sichals wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKV in

dieser Arbeitsgruppe mit Spritzgießsonder-verfahren. Weitere Informationen: Andreas

Neuß, 52062 Aachen, Tel. (02 41) 80-9 3806, Fax (02 41) 80-9 22 62, neuss@ikv.

rwth-aachen.de

Die Mehrkomponententechnik hat dasPotenzial, Kunststoffträger mit elektrischen

Leiterbahnen effizienter als heutige Verfahren herzustellen.

Die Mehrkomponententechnik hat das Potenzial, Kunststoffträger mit elektrischen

eine schlechte Verarbeitbarkeit aufgrundeines ungünstigen Schmelzefließverhaltens. Diese Tatsache beschränkt die Minimierung

Leiterbahnen effizienter als heutige Verfahren herzustellen.

nik sowie im Automobilsektor, etwa bei

des realisierbaren Leiterbahnquerschnitts. Außerdem ist die elektrische Leitfähigkeit

Prof. Dr.-Ing. Walter Michaeli ist Inhaber des Lehr-stuhls für Kunststoffverarbeitung an der RWTHAachen und Leiter des Instituts für Kunststoffver-arbeitung (IKV). Dipl.-Ing. Andreas Neuß leitet die

Arbeitsgruppe Mehrkomponententechnik in derAbteilung Spritzgießen am IKV und übernimmt ab 2011 dort die Leitung der Spritzgießabteilung.

Dipl.-Ing. Johannes Wunderle beschäftigt sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKV in

dieser Arbeitsgruppe mit Spritzgießsonder-verfahren. Weitere Informationen: Andreas

Neuß, 52062 Aachen, Tel. (02 41) 80-9 3806, Fax (02 41) 80-9 22 62, neuss@ikv.

rwth-aachen.de

nik sowie im Automobilsektor, etwa bei eines ungünstigen Schmelzefließverhaltens. Diese Tatsache beschränkt die Minimierung des realisierbaren Leiterbahnquerschnitts.

Außerdem ist die elektrische Leitfähigkeit

Prof. Dr.-Ing. Walter Michaeli ist Inhaber des Lehr-stuhls für Kunststoffverarbeitung an der RWTHAachen und Leiter des Instituts für Kunststoffver-arbeitung (IKV). Dipl.-Ing. Andreas Neuß leitet die

Arbeitsgruppe Mehrkomponententechnik in derAbteilung Spritzgießen am IKV und übernimmt ab 2011 dort die Leitung der Spritzgießabteilung.

Dipl.-Ing. Johannes Wunderle beschäftigt sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKV in

dieser Arbeitsgruppe mit Spritzgießsonder-verfahren. Weitere Informationen: Andreas

Neuß, 52062 Aachen, Tel. (02 41) 80-9 3806, Fax (02 41) 80-9 22 62, neuss@ikv.

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Die Mehrkomponententechnik hat das Potenzial, Kunststoffträger mit elektrischen

Leiterbahnen effizienter als heutige Verfahren herzustellen.

Bild: IKV

42 MM Maschinenmarkt 30/2010

KunststofftechniK | produkt ion

MM Maschinenmarkt 30/2010 43

sätzlich erfüllen, sind beispielsweise Poly­amid (PA) und Polyphenylensulfid (PPS).

Zur Umsetzung des hybriden Mehrkom­ponentenprozesses wurde am Institut fürKunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTHAachen eine Spritzgießmaschine (Modell K­Tec 200 S/2F von Ferromatik Milacron Ma­schinenbau,Malterdingen) um ein Aggregatzur Verarbeitung der niedrig schmelzendenMetalllegierung erweitert. Sind beimKunst­

stoff­Spritzgießen Beistellaggregate zur Auf­rüstung von Standard­ zu Mehrkomponen­ten­Maschinen seit knapp 20 Jahren Standder Technik, existieren solche modularenAnbaueinheiten für dasMetall­Druckgießennicht. Aus diesem Grund wurde in Zusam­menarbeit mit der Structoform GmbH, Aa­chen, eine bestehende Plastifizier­ und Ein­spritzeinheit aus demBereich der Kunststoff­verarbeitung grundlegend modifiziert undfür die Verarbeitung der sehr niedrigvisko­sen Metalllegierungen optimiert (Bild 3).Entwicklungsbasis waren das Kunststoff­Mi­krospritzgießen und das Warmkammer­Druckgießen von Metallen.

Als Granulat zugeführte Metalleüber Wärmeleitung aufgeschmolzen

Das Aggregat verfügt über einen getrenntenDosier­ und Einspritzkolben. Der inHucke­pack­Konfiguration angeordnete Dosierkol­ben sorgt für ein reproduzierbares Dosierenkleiner Schussgewichte. Die in Granulatformüber einen Trichter zugeführte Metalllegie­rung wird im Bereich des Dosierkolbensüber Wärmeleitung aufgeschmolzen undSchuss für Schuss in den Einspritzkolbengefördert. Der in Anlehnung an das Druck­gießen optimierte Einspritzkolben sorgt für

Bild 1: Stand der technik bei der Herstellung elektrisch leitfähiger kunststoffteile. Außer derVerarbeitung leitfähig ausgerüsteter kunststoffe erhalten die teile auch metallische Bereiche– durch umspritzen von Einlegern oder durch nachträgliches Metallisieren.

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der Kunststoff­Compounds imVergleich zureinen Metallen geringer.

Zur Beseitigung dieser Schwächen wirdimRahmen des Exzellenzclusters „Integrati­ve Produktionstechnik für Hochlohnländer“eine effizientere Prozesskette zur Herstellungelektrisch leitfähiger Kunststoff­Metall­Bau­teile entwickelt. Die Kombination des Kunst­stoff­Spritzgießens und des Metall­Druck­gießens zu einem hybridenMehrkomponen­tenprozess soll die Fertigung elektrisch leit­fähiger Kunststoff­Metall­Bauteile auf einerMaschine – in einem Werkzeug – ermögli­chen. Die Fertigung erfolgt in Anlehnung anetablierte Varianten desMehrkomponenten­Spritzgießens von Kunststoffen (Bild 2).

Polyamid- und PPS-Träger haltenSchmelzpunkt von Metallen stand

Die Kunststoff­Metall­Kombinationen sindso auszuwählen, dass sie sich für eine ge­meinsame Verarbeitung im hybridenMehr­komponentenprozess eignen. Der in einemersten Schritt hergestellte thermoplastischeKunststoffträger darf durch die nachfolgendeÜberspritzung mit Metalllegierung nichtthermisch geschädigt oder mechanisch un­zulässig belastet werden. Um grundsätzlichin den Verarbeitungstemperaturbereich derThermoplaste zu gelangen, kommt eine so­genannte niedrig schmelzende Metalllegie­rung auf Basis von Zinn und Zink zur An­wendung. Aufgrund der Zusammensetzungder Legierungspartner ergibt sich einSchmelzpunkt von 200 °C. Die auszuwäh­lenden Thermoplaste müssen eine ausrei­chendeWärmeformbeständigkeit haben, umim Verarbeitungsprozess nicht unzulässigthermisch degradiert oder mechanisch de­formiert zu werden. ThermoplastischeKunststoffe, die diese Anforderungen grund­

Bild 3: Zusatzaggregat zur Verarbeitung der niedrig schmelzenden Metalllegierung (a). Es wird aufder Maschine seitlich amWerkzeug montiert (b).

Bild 2: Herstellung eines kunststoffträgers mit metallischen Leiterbahnen. Erst wird die träger-platte (pA 6.6) spritzgegossen und dann imWerkzeug umgesetzt. im letzten prozessschritt werdendie metallischen Leiterbahnen appliziert (b).

produkt ion | KunststofftechniK

44 MM Maschinenmarkt 30/2010

Bild 4: kolben zum Einspritzen der Metalllegierung. Über die verspannbaren trapezringe wird dasSpiel zwischen kolben und Zylinder auf hohe dichtigkeit und ausreichende Gängigkeit eingestellt.

ein reproduzierbares Einspritzen derMetall-legierung (Bild 4). Er verfügt dazu über zweiim aufgeheizten und montierten Zustandmittels einerMutter gegen die Zylinderwandverspannbare Trapezringe aus einer Metall-

legierungmit hoher Verschleißfestigkeit undguten Gleiteigenschaften. Der Verschlussme-chanismus zwischen Einspritz- und Dosier-kolben stellt sicher, dass während der Ein-spritzphase kein Materialrückfluss in Rich-tungDosierkolben stattfindet. Das Aggregatist seitlich in L-Konfiguration an die Spritz-gießmaschine montiert.

Leiterbahnlänge und Leitfähigkeiterfüllen Vorgaben der Elektronik

Bei der Herstellung von Kunststoffträgernbeschäftigt sich eine wichtige Fragestellungmit denmaximal erzielbaren Fließweglängender aufgespritzten Leiterbahnen. Im hybri-den Mehrkomponentenprozess wird diemetallische Leiterbahn auf einen im erstenSchritt hergestellten, isolierend wirkendenKunststoffträger aufgespritzt. Die Verbin-dung zwischen Kunststoff undMetall erfolgtmechanisch. Das heißt: Im Bauteil integrierteHinterschnitte sorgen für den erforderlichenFormschluss. Die thermisch isolierendeWir-kung des Kunststoffträgers beeinflusst die

erzielbare Leiterbahnlänge positiv. Für Lei-terbahnenmit 1,5 mm× 1,5 mmQuerschnittwird schon ab vergleichsweise geringenWerkzeugtemperaturen von 80 °C die imBauteil maximal realisierbare Fließweglängeerreicht (Bild 5). Bei einem Leiterbahnquer-schnitt von 0,5 mm× 0,5 mm führen jedochauch deutlich höhere Werkzeugtempera-turen nur zu vergleichsweise kurzen Fließ-weglängen unterhalb von 25 mm.

Zusätzlich zur erreichbaren Dimensionder Leiterbahnen ist die im Bauteil erzielbareLeitfähigkeit ein weiteres wichtiges Kriteri-um (Bild 6). Sie liegt mit rund 8 × 106 S/mimBereich vonMetallen, die häufig für Elek-tronikanwendungen eingesetzt werden.

Mehr Komplexität in der Geometriebei deutlich verkürzter Prozesskette

Die Kombination von Kunststoff-Spritzgie-ßen und Metall-Druckgießen zu einem hy-briden Mehrkomponentenprozess hat dasPotenzial zur Produktverbesserung, zumBeispiel bezüglich der geometrischen Bau-teilkomplexität, bei deutlich verkürzter Pro-zesskette zur Bauteilherstellung für die Elek-tronikindustrie. Die am IKV entwickelteSpritzgießmaschinentechnik zur Umsetzungdieses Hybridverfahrens besteht aus einerStandardmaschine mit Seiten-Aggregat fürdie Verarbeitung der niedrig schmelzendenMetalllegierung. Die ersten Untersuchungenzeigen einen starken Einfluss der Prozesspa-rameter auf die erreichbaren Fließweglängender Metalllegierung. Die erzielbare Leitfä-higkeit der in die Kunststoffteile integriertenLeiterbahnen liegt im Bereich vonMetallen,die im Bereich der Elektronik Anwendungfinden.

In zukünftigenUntersuchungen wird ins-besondere die erreichbare elektrische Strom-tragfähigkeit ermittelt, analysiert und opti-miert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Er-arbeitung vonMöglichkeiten, ummetallischeEinlegeteile wie Anschlussstecker oder Dräh-te direkt im Prozess mit derMetalllegierungzu kontaktieren. Darüber hinaus findet eineWeiterentwicklung derMehrkomponenten-Werkzeugtechnik für die Herstellung vonleitfähigen Kunststoff-Metall-Hybridteilenin einem einstufigen Prozess statt. Ziel ist dieSchaffung eines leistungsfähigeren Werk-zeugs, zum Beispiel als Drehteller- oder In-dexplattenwerkzeug. Die vorgestellten Ar-beiten zur hybridenMehrkomponententech-nik werden von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) im Rahmen des Exzel-lenzclusters „Integrative Produktionstechnikfür Hochlohnländer“ an der RWTHAachenfinanziell gefördert. MM

Bild 6: die ermittelte Leitfähigkeit der in diekunststoffträger eingespritzten Leiterbahn mit1,5 mm × 1,5 mm Querschnitt ist nicht von ein-gestellten prozessparametern wie der Werk-zeugtemperatur abhängig.

Bild 5: die wärmeisolie-rende Wirkung des kunst-stoffträgers führt dazu,dass die metallischenLeiterbahnen mit 1,5 mm× 1,5 mm schon bei 80 °CWerkzeugtemperaturkomplett gefüllt sind.

Leiterquerschnitt 1,5 mm x 1,5 mm Leiterquerschnitt 0,5 mm x 0,5 mm

0

300

mm

200

150

50

250

100Fließw

eg

Werkzeugtemperatur160140 °C1008040 12060

maximale Fließweglänge 220 mm

spezifische

elektrischeLeitfähigkeit

Werkzeugtemperatur80 120 160°C

0

10·106

8·106

4·106

S/m

2·106

6·106

Bilder:iKV

0688

3

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46 MM Maschinenmarkt 30/2010

In mehr als drei Jahrzehnten hat sich dieArtur BärMaschinenbauGmbH zu einemanerkannten Systemspezialisten kunden-

individueller Systemlösungen im Sonderma-schinenbau und bei Automatisierungsein-richtungen entwickelt. Zielbranchen sind vorallem die Automobilindustrie, der Maschi-nenbau sowie die Kunststoff- und Medizin-technik. Ein aktuelles Erfolgsbeispiel sind diefahrerlosen Transport- undMontagesystemeder Contrax-Familie. Entscheidende Merk-male dieser kompakten Produktionshelfersind die hohe Flexibilität, die gute Zugäng-lichkeit und Ergonomie sowie insbesonderederen extremeWandlungsfähigkeit hinsicht-lich verschiedenster Aufgabenstellungen –bis hin zur Kombination von FTS undRobotertechnik.

Am Anfang der Entwicklung dieserfahrerlosen Transportsysteme (FTS) standdie Überzeugung, dass sich die Montagebe-triebe weg von stationären Lösungen undhin zu flexiblen Lösungen entwickeln müs-sen. Danach folgte die Marktanalyse. Dabeizeigte sich, dass in Bezug auf die Energiever-sorgung von fahrerlosen Transportsystemenzwei unterschiedliche Vorgehensweisen ver-fügbar waren: Zum einen solche, die übereine im Boden eingebrachte Induktions-schleife versorgt werden, zum anderen bat-teriegetriebene FTS, die zwar flexibler sind,jedoch stark von der Leistung der Batterieund deren Ladefähigkeit abhängen.

Stattdessen entschied sich das Bär-Ent-wicklerteam bei der Konzeption des Con-

inMontagebetrieben als reiner Teilelieferant,als manueller Arbeitsplatz oder integriert alshalb- oder vollautomatische Arbeitsstationeingesetzt werden kann.

Das fahrerlose Transportsystem bringtdabeiWerkstücke von einerMontagestationzur nächsten. Die Bauteile sind dazu aufeinem Werkstückträger fixiert, auf dem siewährend des gesamten Arbeitsprozesses blei-ben. Die optisch geführten Fahrzeuge in C-Form fahren dannmit ihrer offenen Seite andie Zielstation. Dort werden die schwim-mend gelagerten Werkstückträger durch

Klaus Wagner

Fahrerloses Transportsystemmacht den Roboter mobilals Montage-, logistik- oder robotersystem gibt es ein fahrerlosesTransportsystem. alle ausführungen lassen sich aus einer Basisplattform herauskonfigurieren. Damit ist das optisch geführte FTs sehr flexibelhinsichtlich nicht planbarer Veränderungen innerhalb der Fertigung.

trax-Systems für den Einsatz eines Doppel-schicht-Kondensators. Damit erreichen dieFTS heute ohne zwischenzeitliches Aufladeneine Strecke von 2 km. Und sollte diese Lang-streckenfähigkeit nicht reichen, lassen sichdie Transportsysteme an den einzelnen Sta-tionen durch Ladekontakte innerhalb vonMinuten wieder aufladen.

Mittlerweile umfasst die Contrax-Seriedrei verschiedene Ausführungen, die sichallesamt aus einer Basisplattform herauskonfigurieren lassen. Die Entwicklung derSerie begannmit demAssembly System, das

Bild 1: Mit dem fahrer-losen Transportsystemwerden die Bauteilevon einer Montagesta-tion zur nächstengebracht.

KlausWagner ist Geschäftsführer der Fanuc RoboticsDeutschland GmbH in 73765 Neuhausen, Tel.(07158)9873-0, Fax (07158)9873-151, [email protected]

auToMaT ion | roBoT iK

MM Maschinenmarkt 30/2010 47

einen höhenverstellbaren Auslegertischleicht angehoben und genau zentriert, wäh-rend das Fahrzeug kraftfrei bleibt.

Als konsequente Weiterentwicklung zieltdas Logistic System auf den innerbetrieb-lichen Materialtransport, indem die Logis-tikfahrzeuge Werkstücke von einem Abhol-platz zu den einzelnen Montagestationentransportieren. DieWerkstücke werden dortin Boxen, den sogenannten KLT, transpor-tiert und vom Logistikfahrzeug automatischabgeholt und zum jeweiligen Abladeplatzgebracht. Mit einem Greifer lassen sich dieabgearbeiteten KLT im Fahrzeuginnern sta-peln, um anschließend gesammelt an derStation abgestellt werden zu können.

Als jüngstesMitglied der Contrax-Familiepräsentiert sich das Robot System, bei demein LR Mate 200iC/5L von Fanuc auf derBasisplattform des Bär-FTSmontiert ist undzumTransport von Behältern undWerkstü-cken eingesetzt werden kann. Ausschlagge-bend für die Entscheidung von Bär Maschi-nenbau für den Einsatz eines Fanuc-Roboterswar vor allem das integrierte Bilderken-nungs- und -verarbeitungssystem iR-Vision.Mit Hilfe dieses Systems positioniert sich derRoboter über einen Referenzwürfel und er-mittelt über die integrierte Bildverarbeitungseine Position mit einer Genauigkeit von± 0,2 mm in allen Raumachsen. Eine Stärkedes Roboters liegt auch in der hohen Reich-weite von immerhin 892 mm und damiteinem enorm großen Aktionsradius.

Einen weiteren Pluspunkt konnte der LR-Mate-200iC-Roboter dank der kompaktenR-30iA-Mate-Steuerung sammeln, die auf-grund der geringenGrößenverhältnisse pro-blemlos in das System integriert werdenkonnte. Die Stromversorgung des Roboterserfolgt dabei über den Ladekontakt desfahrerlosen Transportsystems.

Die Einsatzmöglichkeiten des Robotersumfassen die Be- und Entladung von Ma-schinen, das Einlegen oder Entnehmen vonBauteilen an Montagestationen oder Füge-prozessen, das Beschicken vonMontagelini-en und das Kommissionieren. Ein großesPotenzial sieht man bei Bär in der Kommis-sionierung vonMontagekits im Supermarkt.Der Roboter stellt ganze Setkörbe zusammenund bringt diesemit dem FTS an die Station,die den Bedarf gemeldet hat.

Der größte Nutzen der fahrerlosen Trans-portsysteme liegt in der Flexibilität hinsicht-lich nicht planbarer Veränderungen inner-halb der Fertigung. So können die optischgeführten FTS den Weg innerhalb einer In-frastruktur selbständig wählen. Jedes FTSorientiert sich anhand einer Fahrwegmatrix,die in Abhängigkeit vom zu bearbeitendenProdukt erstellt wurde.

Zur Ermittlung, an welchem Ort sich dasFTS befindet, werden an definierten StellenRFID-Chips zur Orientierung gesetzt. Somitbeinhaltet das System neben der übergeord-neten, zentralen Steuerung, die den Bedarfeiner Station an das FTSmeldet, die dezent-rale Steuerung der Transportfahrzeuge, dieihren Weg flexibel wählen können. Zur Re-alisierung der optischen Spur wird nur einübliches Klebeband in schwarz oder weißbenötigt. Entsprechend flexibel und schnellist eine Streckenänderung umgesetzt.

Bei all denMöglichkeiten, die das Systembietet, spielt natürlich die Frage nach demPreis eine Rolle. Dabei ist für Bär wichtig,ein System anzubieten, das sich zu starrenLösungen, wie Förderbändern, preisneutralverhält, aber den Zusatznutzen derWandel-barkeit beinhaltet. Hinzu kommt, dass dieContrax-Systeme allesamt erweiterbar, redu-zierbar, vernetzbar, integrationsfähig unddeintegrationsfähig sind. MM

Bild 2: Die Ausführung mit aufgebautem Robo-ter verfügt über ein integriertes Bildverarbei-tungssystem.

Bild 3: Der Roboter wird über die Ladekontaktedes fahrerlosen Transportsystems mit Stromversorgt.

Bilder:Fan

ucRo

botics

ROBOT IK | AUTOMAT ION

KONSTRUKT ION | F LU IDTECHNIK

48 MM Maschinenmarkt 30/2010

Im Rahmen der Neukonzeption von Axial-kolbenpumpen und -motoren der Baurei-he H1 des Hydraulikspezialisten Sauer-

Danfoss hat die Schaeffler Gruppe Industriezahlreiche Lagerstellen optimiert. Seit Kur-zem werden die Lager eingebaut. Das Er-gebnis: Der Gesamtwirkungsgrad der Pum-pen und Motoren wurde jeweils umrund 2% gesteigert. Die Systeme ar-beiten damit wesentlich energieeffi-zienter als zuvor (Bilder 1 und 2).

Ausgestattet mit einer optimiertenHydraulikpumpe und zwei Hydraulik-motoren dieser Baureihe, spart ein Rad-lader mit einer Antriebsleistung von140 kW in der Summe rund 9 kW ein.Hochgerechnet auf 1000 Radlader bei 8 hBetriebsdauer am Tag resultiert daraus einjährlichesEinsparpotenzialvon26 000 MWh.Dies entspricht einem durchschnittlichenEnergieverbrauch von mehr als 6500 Drei-Personen-Haushalten im Jahr. Umgerechnetauf Energiekosten ergibt sich eine Kostenein-sparung von etwa 5 Mio. Euro (bei 0,21 Eu-ro pro Kilowattstunde) und auf CO2-Emis-sionen eine Reduzierung um etwa 16 000 t.Dies wiederum entspricht der jährlichenEmission von 4200 Autos der Golf-Klasse beieiner Jahresfahrleistung von je 25 000 km.

Immer strengere Emissionsvorgaben undsteigende Energiepreise verlangen nach ener-gieeffizienten Arbeitsmaschinen, die optimaldie Leistung von Dieselmotoren ausnutzenund damit den Kraftstoffverbrauch senken.In den Non-Road-Anwendungen sind diver-se hydraulischen Aggregate für die Kraft-

von Verlustleistung, Bauraum und Gewichthaben können.

Bei der Axialkolbenpumpe in Schräg-scheibenbauart wurden für die Verstellungdes Hubvolumens neuartige Schwenkwie-genlager entwickelt. Für die Lagerung derAntriebswelle kommen klein bauende undreibungsoptimierte Zylinderrollenlager zumEinsatz. Insgesamt wurden damit Bauraumund Gewicht im Vergleich zum Vorgänger-modell deutlich reduziert. Der Wirkungs-grad hat sich seitdem um rund 2% erhöht.

Einen wesentlichen Anteil am reduziertenEnergieverbrauch haben Zylinderrollenlagermit optimiertem Bordkontakt. Kennzeichenfür diese Lager der Baureihe X-Life sind Rol-lenstirnflächen mit spezieller Krümmung.Die Krümmung verbessert die Kontaktgeo-metrie zwischen Fläche und Bord und senkt

JOSEF KRAUS

Optimierte Wälzlager verbessernAxialkolbenpumpen und -motorenEin wichtiger Schritt bei der Neukonzeption hydraulischer Axialkolbenpumpenund -motoren ist die Wälzlageroptimierung. Sie verringert die Verlustleistung, denBauraum und das Gewicht der Pumpen in mobilen Arbeitsmaschinen. Aufgaben-schwerpunkt ist dabei die Reibungsminimierung der Lager.

übertragung zuständig. Verstellbare Axial-kolbenpumpen und -motoren sind speziellfür den Einsatz von elektrischen Maschinen-steuerungen ausgelegt.

Verlustleistung, Bauraum und Gewichtdurch Lageroptimierung reduziert

Bei der Neukonzeption der Baureihe H1standen außer der Elektrohydraulik insbe-sondere die Basiskomponenten der Hydrau-likpumpen und -motoren im Fokus derOptimierungen. Die Lagerstellen wurden„durchleuchtet“, nach Verbesserungspoten-zial wurde gesucht. Dabei zeigte es sich, dassreibungsoptimierte Wälzlager einen ganzerheblichen Einfluss auf die Verringerung

m Rahmen der Neukonzeption von Axial-kolbenpumpen und -motoren der Baurei-he H1 des Hydraulikspezialisten Sauer-

Danfoss hat die Schaeffler Gruppe Industrie zahlreiche Lagerstellen optimiert. Seit Kur-zem werden die Lager eingebaut. Das Er-gebnis: Der Gesamtwirkungsgrad der Pum-pen und Motoren wurde jeweils um rund 2% gesteigert. Die Systeme ar-beiten damit wesentlich energieeffi-

Ausgestattet mit einer optimierten Hydraulikpumpe und zwei Hydraulik-motoren dieser Baureihe, spart ein Rad-lader mit einer Antriebsleistung von 140 kW in der Summe rund 9 kW ein. Hochgerechnet auf 1000 Radlader bei 8 h Betriebsdauer am Tag resultiert daraus ein

Bild 1: Axialkolbenpumpe für mobile Arbeits-maschinen. Sie arbeitet energieeffizienter alsdas Vorgängermodell.

Weitere Informationen: Schaeffler Gruppe Industrie,97421 Schweinfurt, Tel. (0 97 21) 91-0, (0 97 21)91-34 35, [email protected]

Bild 2: Axialkolbenmotor in Schrägscheiben-bauart. Kegelrollenlager und Kolben-Stahl-dichtring reduzieren Verlustleistung, Längeund Gewicht.

Flu idtechnik | konstrukt ion

die maximale Flächenpressung.Das ermöglicht einen tragfähigenSchmierfilmaufbau, So werdenStirnfläche und Bord durch denSchmierstoff getrennt. Die Rol-len gleiten bei axialer Belastungauf dem Schmierfilm (Bild 3).

Dadurch ist es möglich, dieZylinderrollenlager mit einemFaxial/Fradial-Verhältnis von 0,6 zubetreiben. Die zulässige Axiallastkann damit 60% der Radiallastbetragen. Bei herkömmlichenRollenlagern beträgt dieserWertnur 40%. Ferner ist das Reibmo-ment, das von der Axiallasthöheabhängig ist, um bis zu 50% redu-ziert. Das senke die Lagertempe-ratur während des Pumpen- oderMotorbetriebs, steigere die Ar-beitseffizienz der Aggregate undspare Energie ein.

Beim Axialkolbenmotor inSchrägachsenbauart werden die-se reibungsoptimierten Kegelrol-lenlager eingesetzt. Ferner erhöhtein verbesserter Stahldichtring

das Dichtungsverhalten der Kol-ben imHydraulikmotormaßgeb-lich. Auch beimAxialkolbenmo-tor ist somit Länge und Gewichtreduziert. Der Leistungsverlustsank um etwa 2% im Vergleichzum Vorgängermodell.

Dynamische Tragzahlum bis zu 20% gesteigert

Auch beim Kegelrollenlagerkommt der Optimierung desBordkontaktes eine besondere

Bedeutung zu. Vor allem bei zu-nehmender Axiallast steigt dasReibmoment üblicher Kegelrol-lenlager sehr stark an. Schaefflerhat deshalb Geometrie, Oberflä-chen,Werkstoff sowieMaß- undLaufgenauigkeit der Kegelrollen-lager (Reihe X-Life) überarbei-tet. Das Ergebnis ist eine Steige-rung der dynamischen Tragzahlum bis zu 20% und der nomi-nellen Lebensdauer um etwa70% (Bild 4).

Bild 3: Ein verbesserter kontaktzwischen stirnfläche und Bord stei-gert die axiale Belastbarkeit vonZylinderrollenlagern deutlich.

Bild 4: Die optimierung von Geo-metrie, oberflächen, Werkstoff,Maß- und Laufgenauigkeit erhöhtdie dynamische tragzahl und damitdie Lebensdauer von kegelrollen-lagern.

Bilder:1

und2Saue

r-dan

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Außerdem reduziert die höhe-re Maß- und Laufgenauigkeit inVerbindungmit der verbessertenOberflächentopografie das Reib-moment um bis zu 75% im Ver-gleich zu handelsüblichen Pro-dukten. Ebenfalls reibungsärmerist die zusätzlich überarbeiteteKontaktgeometrie von Innen-ringbord und Rollenstirnseite.Aufgrund der Überarbeitungwird der Schmierstoff im Lagerweniger beansprucht. MM

KONSTRUKT ION | F LU IDTECHNIK

50 MM Maschinenmarkt 30/2010

Bei der Entwicklung von Dichtungen isteine Vielzahl von Einflüssen zu be-rücksichtigen, die den Anforderungs-

katalog für Dichtungshersteller immer um-fangreicher machen. So werden für Wasserandere Gummiwerkstoffe zum Abdichtenverwendet als für Öl – und Edelgase bedin-gen andere Dichtungswerkstoffe als Blut. AmEntwicklungsanfang steht somit die Aufgabeder Elastomerauswahl. Dazu müssen Dich-tungsspezialisten aus Hunderten von Spe-zialgummimischungen die richtige Mi-schung selektieren.

Weitere entscheidende Einflüsseauf die Dichtungswerkstoffe habenTemperatur und Druck. Bei Tempe-raturen zeichnet sich ein klarer Trendzu Werkstoffen ab, die bei thermischerBelastung bis hinab zu –40 °C sowie ho-her Druckbeaufschlagung noch Dichtheitgewährleisten. Bislang war Gummi der ein-zige Werkstoff, der diese Anforderungenerfüllt. Jedoch ist er äußert schwer zu verar-beiten und geht keine chemische Bindungmit Trägerwerkstoffen wie Metall oderKunststoff ein. Das ist vor allem bei hochprä-zisen Ventilanwendungen problematisch.

Dauerhafte Bindung zu Trägernaus Metall oder Kunststoff

Freudenberg Dichtungs- und Schwingungs-technik hat daher einen Fluorkarbonkaut-schuk entwickelt, der nun erstmals mithilfevon chemischen Bindemitteln dauerhaft an

schaften der jeweiligen Gummimischungabhängig sind, haben vielfach auch anwen-dungsbezogene Kriterien Einfluss auf Dich-tungsauslegung und Werkstoffauswahl, etwader Komfort bei der Handhabung.

So gibt es in Japan bei Wasserarmaturenfür Bäder die Forderung, dass zum Drehendes Mischhebels eine Kraft von maximal5 N erforderlich sein darf. Die Dichtheits-forderungen an die Gummidichtungen imWasserhahn bedingen allerdings mituntereine Anpressung, die diese Kraft übersteigt.Soll der japanische Wasserhahn nun dichtund trotzdem leicht zu bewegen sein, mussman sich für die Dichtungen etwas beson-deres einfallen lassen.

RENÉ HEILMANN

RFN-Effekt bei Dichtungensenkt Magnetkräfte von VentilenNanotechnik reduziert die Reibung und Haftung elastomerer Dichtungen. DieserRFN-Effekt wird bei Magnetventilen ausgenutzt, um die zum Schalten nötigen Kräftezu senken. Bestehen die Dichtungen zudem aus besonderem Fluorkarbonkautschuk,ist eine feste Trägerhaftung bei erhöhter Beanspruchung sichergestellt.

diese Trägerwerkstoffe gebunden werdenkann. Damit ist dem Dichtungs- und Dämp-fungsspezialisten in diesem Anwendungsbe-reich ein großer Schritt gelungen.

Für die Auslegung der Dichtoberflächesind zusätzliche spezifische Gegebenheitendes abzudichtenden Bauteils – zum Beispieldes Ventils – und die genaue Anwendungmaßgeblich. Wird eine Dichtung als Elasto-merverbundteil ausgelegt – der dichtendeGummi wird dabei chemisch oder mecha-nisch an einem Trägerteil aus Metall oderKunststoff dauerhaft angebunden –, verviel-facht sich die Anzahl der kritischen Parame-ter schnell. Zusätzlich zu diesen technischenParametern, die von den spezifischen Eigen-

René Heilmann ist Segment Manager bei der Freu-denberg Dichtungs- und Schwingungstechnik GmbH& Co. KG in 69465 Weinheim, Tel. (0 62 01) 80-6666, Fax (0 62 01) 88-66 66, [email protected]

ei der Entwicklung von Dichtungen ist eine Vielzahl von Einflüssen zu be-rücksichtigen, die den Anforderungs-

katalog für Dichtungshersteller immer um-fangreicher machen. So werden für Wasser andere Gummiwerkstoffe zum Abdichten verwendet als für Öl – und Edelgase bedin-

gen andere Dichtungswerkstoffe als Blut. Am Entwicklungsanfang steht somit die Aufgabe

der Elastomerauswahl. Dazu müssen Dich-tungsspezialisten aus Hunderten von Spe-zialgummimischungen die richtige Mi-

zu Werkstoffen ab, die bei thermischer Belastung bis hinab zu –40 °C sowie ho-

her Druckbeaufschlagung noch Dichtheitgewährleisten. Bislang war Gummi der ein-

Bild 1: Magnetanker mitRFN-behandelten Dichtflä-chen sind bei schnell schal-tenden Ventilen bereits einwichtiges Funktionselement.

flu idtechnik | konstrukt ion

MM Maschinenmarkt 30/2010 51

Freudenberg Dichtungs- und Schwin-gungstechnik hat eine innovative Oberflä-chenbehandlung entwickelt und patentierenlassen, die bei Dichtungen reibungs- undhaftungsreduzierend wirkt. Durch Modifi-zierung der Oberfläche des Elastomers wirdein Effekt erreicht, der unter der Bezeich-nung RFN (reduced friction by nanotechno-logy) sehr erfolgreich am Markt umgesetztwird. Er minimiert nicht nur die Reibungeines Werkstoffes auf der Gegenlauffläche,sondern auch das natürliche Anhaften einesGummis zum Beispiel an einen Ventilsitz(Adhäsionsminderung). Ein wichtiger An-wendungsbereich von RFN sindMagnetan-ker in modernen magnetisch gesteuertenVentilen. Bei vielen Anwendungen ist dieAdhäsionsminderung bereits eine Grund-voraussetzung für die Funktionalität desgesamten Ventils (Bild 1).

Die Vorteile dieses Werkstoffeffekts inAnwendungsbereichen sind folgende:

RFN reduziert die Klebeneigung. Dabeiwird das Adhäsionsverhalten gemindert. Eskommt zu keinem sogenannten Montag-morgeneffekt.

Es wird nicht nur die Reibung verringert,sondern auch der Reibwert konstant gehal-ten. Das reduziert die Magnetkräfte und er-möglicht kurze, gleichmäßige Schaltzeiten.

DieMedienbeständigkeit wird erhöht, diePermeation verringert und die Barrierewir-kung verbessert.

Eine zusätzliche Beschichtung, zum Bei-spiel auf dem Dichtsitz, entfällt. Die Ober-flächenbehandlung ist FDA-konform.

Lebensdauerverlängerung, Miniaturisie-rung und Bauraumgewinnung führen zurKostenoptimierung.

RFN darf nichtmit einer PTFE- oder Plas-ma-Beschichtung verwechselt werden. An-ders als bei diesen Verfahren verändert jenerEffekt die Dichtcharakteristika des Gummisnicht negativ, die elastischen Eigenschaftenbleiben bestehen. Somit hat der RFN-Effekteinen elementar wichtigenNutzen. Ermachtzahlreiche Innovationen bei hochpräzisenDichtelementen erst möglich. So ist der Au-tomobilindustrie aufgrund von RFN eingroßer Schritt hin zur Verwendung umwelt-schonenderer Kraftstoffe gelungen. Serien-taugliche Automobile mit CNG- oder LPG-Antrieb (compressed natural gas oder liquidpetrol gas) waren zuvor als bivalente Fahr-zeuge ausgelegt: Außer der Gasversorgungdurch Druckflaschen am Fahrzeugbodenoder im Kofferraum war bei diesen Antrie-ben immer ein reduzierter Benzintank zwin-gend erforderlich. Gas wurde nachMöglich-keit zugeschaltet.

Mit RFN-behandelten Dichtungen lässtsich die Gasinjektion imMotor besser steu-ern. Eine hochpräzise Steuerung ermöglicht,dass die Gaseinspritzung auf gleichbleibendoptimalemNiveau erfolgt. EinMontagmor-gen-Effekt, bei demDichtungen nach länge-ren Stillstandszeiten des Fahrzeuges amVen-tilsitz haften bleiben, wird somit ausgeschlos-sen. Das öffnet die Tür zurMarkteinführungmonovalenter Systeme, die ganz ohne kon-ventionelle Treibstoffe als Starthilfsmittelauskommen. Dies ist einMeilenstein hin zurmassenkompatiblenUmsetzung der umwelt-schonenden CNG/LPG-Technik.

Reduzierung der Magnetkräftespart Bauraum und Energie ein

Zusätzlich zu den funktionellen Verbesse-rungen wie Reibungsreduzierung und Ad-häsionsminderung bietet der RFN-Effektauch wirtschaftliche Vorteile. Er senkt diefür den Betrieb von Magnetventilen erfor-derlichen Magnetkräfte, wodurch viel Bau-raum und Energie – und damit Kosten – ein-gespart werden. Die Medienbeständigkeitvon Elastomerdichtungen wird verbessertund die Lebensdauer erhöht. So zeigen Ma-gnetventile mit RFN-behandelten Dich-tungen nach weit mehr als 700 Mio. Schalt-zyklen keine Funktionseinbußen. Der Effektnutzt sich nicht ab (Bild 2).

In Verbund mit einer optimierten Gum-mimischung, einem geeigneten Trägerwerk-stoff und einer richtig designten Dichtober-fläche hat der RFN-Effekt bei FreudenbergDichtungs- und Schwingungstechnik bereitszur Entwicklung besonderer Magnetanker,aber auch anderer spezieller Dichtelementegeführt: Sie wurden eigens nach den Anfor-derungen von Kunden entwickelt. MM

Öffn

ungszeit

Schalttakt

0,30

0

0,20

0,15

0,25

0,05

s

0,10

3. 5.2. 4.1.

StandardelastomerElastomer mit RFN-Effekt

Bild 2: Der rFn-Effekt bei Elastomerdich-tungen senkt die reaktionszeit von Magnet-ventilen. Das gilt besonders bei der Ventilin-betriebnahme.

Bilder:freud

enbe

rg

52 MM Maschinenmarkt 30/2010

MARKTSP IEGEL | PRODUKTE & VERFAHREN

Nutzentrenner für Inline-AnwendungenAuf Basis des Easy-Router, eines preis-günstigen Nutzentrenners, der bislangnur für den Offline-Betrieb ausgelegtwar, hat IPTE ein Inline-1D-Trennsys-tem entwickelt. Die einfache Handhabungerlaube den Plug-and-play-Einsatz. Der 1D-Easy-Router ist mit einem Fräswerkzeug sowiemit einem schnellen und genauen Achssystemfür das Trennen von Leiterplatten von obenquer zur Transportrichtung mit bis zu 80 mm/s ausgestattet.Zum einfachen Programmieren des Trennvorgangs verfügt er überein kameragestütztes Teaching System. Optional kann das Leiter-platten-Trennsystem mit einer Werkzeugbruch-Überwachung undmit einem Werkzeug-Standzeit-Zähler ausgestattet werden. Für dieProgrammierung steht auf Wunsch ein Prozessor für die Übernah-me von CAD-Daten zur Verfügung.

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erlaube den Plug-and-play-Einsatz. Der 1D-Easy-Router ist mit einem Fräswerkzeug sowie mit einem schnellen und genauen Achssystem für das Trennen von Leiterplatten von oben

Schneidsystem für Stentsmit integriertem Femtosekundenlaser

Das in das StentschneidsystemStar-Cut Tube Femto integrierte,kompakte Laserkonzept zeichnetsich laut Rofin durch hohe Verfüg-barkeit und Prozessstabilität aus.Beim Herstellen von medizintech-nischen Implantaten aus rohrför-

migem Halbzeug kommt bislang meist das Laserschmelzschneidenmit μs-Pulsdauer zum Einsatz. Auch bei bestmöglicher Konfigura-tion hinterlässt es jedoch Grate, speziell im schlecht zugänglichenRohrinneren. Diese müssen manuell durch Räumen entfernt wer-den. Der Femtosekundenlaser reduziert die Nachbearbeitung aufeine einfache Reinigung basierend auf Ultraschall, so Rofin.

Rofin-Baasel Lasertec GmbH & Co. KG,Tel. (08151)776-0, www.rofin.com▶

Akku-Säbelsäge hat kompakte BauformDie Akku-Säbelsäge C18 HZ eignet sich lautMilwaukee für die unterschiedlichsten Einsät-ze auf Baustellen und in Werkstät-ten, bei denen eine her-kömmliche Säbelsäge zuschwer und zu groß, eineKreissäge zu unhandlich oder kein Stromanschluss in Reich-weite ist. Durch die ungewöhnliche, sehr kompakte Bauform liegtdas 2,2 kg wiegende Gerät mit dem mittig platzierten Griff sehrgut ausbalanciert in der Hand, betont das Unternehmen. Das Mo-torengehäuse diene gleichzeitig als Knauf, um die Säge mit beidenHänden kraftvoll und genau zu führen. Der Sägehub beträgt20 mm, die Hubzahlsteuerung mit Überlastschutz wird elektro-nisch geregelt. Das Werkzeug wird mit einem 18-V-Lithium-Ionen-Akku, wahlweise mit 1,5 oder 3 Ah angeboten.

Techtronic Industries Central Europe GmbH,Tel. (02103)960157, www.milwaukeetool.de▶

Die Akku-Säbelsäge C18 HZ eignet sich laut Milwaukee für die unterschiedlichsten Einsät-ze auf Baustellen und in Werkstät-

Motorspindeln mit höherer LeistungDie Spindelbaureihe Power Linezeichnet sich laut Jäger durch das Er-reichen von höheren Leistungen beigleichem Gehäusedurchmesser, küh-leren Wellen, steiferen Lagersystemensowie höheren Drehmomenten aus.Die Spindeln sind mit bürstenlosenSynchronmotoren ausgestattet undwerden sensorlos betrieben. Durchden Einsatz von Permanentmagneten sind größere Wellendurch-messer und somit steifere Lagersysteme realisierbar, so der Her-steller. Ein verlustarmer Rotormagnet halte die Wellen „kühl“. Dieswirke sich wiederum positiv auf das Längenwachstum der Welleund die Temperatur der Kugellager aus. Die Produktlinie gibt es inBaugrößen von 33 bis 100 mm Gehäusedurchmesser. Das Leis-tungsspektrum reicht von 280 W bis zu 13 kW Dauerleistung.

Alfred Jäger GmbH, Tel. (06002)9123-0, www.alfredjaeger.de▶

Metalltrennschleifer mit 2000-W-MotorMit dem MetalltrennschleiferGCO 2000 Professional erweitertBosch sein Sortiment an semista-tionären Elektrowerkzeugen. DasGerät bietet einen schnellen Ar-beitsfortschritt selbst bei hartenAnwendungen, so der Hersteller.Als Vorteile werden eine robuste

Hebelarm- und Federkonstruktion sowie ein leistungsstarker2000-W-Motor mit Anlaufstrombegrenzung genannt. Die Schnell-spannvorrichtung mit stufenloser Gehrungswinkeleinstellung desMetalltrennschleifers bis 45° ermögliche zügiges Arbeiten. Für zu-sätzlichen Komfort sorgen ein vertikaler D-Handgriff für ergono-misches Arbeiten sowie ein integrierter Tragegriff zum leichtenTransport, heißt es weiter.

Robert Bosch GmbH, Tel. (0180)3335799, www.bosch-pt.com▶

Nachrüst-Paket für SchleifmaschineMithilfe eines Nachrüst-Pakets lässt sich diebislang von Hand bediente Spiralbohrer-Schleifmaschine Darex XT-3000 zum ange-triebenen Halbautomaten ausbauen. DasGerät schärft Bohrer zwischen 3 und 21 mmDurchmesser, schleift Kegelmäntel undspitzt aus. Mit der Automatik-Option 48019ist der Schleifvorgang komplett mechanischangetrieben und der Bediener muss dasSpannfutter nicht mehr drehen. Dank des schonenden Schleifvor-gangs steigt auch die Lebensdauer der Schleifscheibe, so das Un-ternehmen. Umgestellt wird in nur drei Schritten: Zuerst erfolgtder Austausch des Schwingbocks per Schnellwechselsystem, danndas Einfügen des mechanischen Antriebs per Schnellverschlussund schließlich das Anbringen des Controllers mit Display.

Brinkmann + Wecker GmbH,Tel. (05254)9200-0, www.brinkmann-wecker.com▶

MM Maschinenmarkt 30/2010 53

Dosier- und Mischanlage für SilikonUm der gestiegenen Anwendungs-flexibilität bei der Verarbeitung vonFlüssigsilikon stärker Rechnung zutragen, hat Hilger u. Kern die Dosier-und Mischanlage Silico-Mix entwi-ckelt. Je nach Mischungsverhältnis ste-hen dabei unterschiedliche Wirkprin-zipien zur Verfügung. Bei der erstenAnlagenvariante, die es in fünf Aus-

führungen gibt, arbeiten die Kolbenpumpen als Förder- undDosieraggregate. Das ermögliche die Verarbeitung aller gängigenFlüssigsilikone in einem festen Mischungsverhältnis von 100 : 100.Die zweite Variante ist für ein variables Mischungsverhältnis von100 : 100 bis 100 : 10 ausgelegt, wobei die Pumpen nur als Förder-aggregate arbeiten und das Dosieren der Komponenten überelektronische Volumenzellen erfolgt.

Hilger u. Kern GmbH, Tel. (06 21) 37 05-0, www.hilger-kern.com▶

Schäumen großvolumiger PUR-TeileDer Polyurethantechnik-Spezialist BBGhat einen Formenträger für das Schäumengroßvolumiger Formteile konzipiert: denBFT-U 26×20. Dieses hydraulische Träger-system hat zwei 2600 mm × 2000 mmgroße Formaufspannplatten, die für Werk-zeuge bis gleicher Größe geeignet sind. DerHub beträgt 1900 mm. In einer Kundenan-wendung werden darauf 20-t-Werkzeugegespannt. Produktionsseitig sei der Trägersogar für ein noch schwerere Werkzeugeausgelegt. Die maximale Werkzeugschließkraft liegt bei 3000 kN.Vier Hydraulikzylinden sind für die hohe Stabilität des Formenträ-gers verantwortlich, dessen Gesamthöhe fast 6,5 m beträgt. Zur An-wendung kommt die Entwicklung bei Formteilen für Automobile.

BBG GmbH & Co. KG, Tel. (0 82 61) 76 33-0, bbg-gmbh.com▶

Hohe Präzision bei Kunststoffteilen

produkte & Verfahren | Marktsp iegel

Bei der Präzisionsfertigung von Kunst-stoffteilen in kleineren Serien setztWagner auf die mechanische Fertigung.Einer der Gründe sei die Wirtschaft-lichkeit. Als weiterer Grund wird diehohe Maßgenauigkeit angeführt, wieder Kunststoffzerspaner jüngst am Bei-spiel von Distanzscheiben, Kupplungenund Dichtungen deutlich machte. DieseTeile werden bis auf 0,01 mm genau für

fluidtechnische Anwendungen gefertigt. Insbesondere technischeKunststoffe wie POM, PVDF, PTFE und PET stehen dabei imFokus, zum Beispiel zur Bauteilfertigung für eine hydraulischeRettungsschere. Diese Teile werden der Witterung und großenTemperaturunterschieden ausgesetzt. Hohe Anforderungen an dieMaßgenauigkeit stellt die Bauteilminiaturisierung.

Wagner GmbH & Co. KG, Tel. (0 61 62) 94 95 50, www.hch-wagner.de▶

Scanner erfassen und digitalisieren3D-Strukturen von Verzahnungen

Mit dem Profilscanner Scan-Control 2800-25 können dieRundlaufeigenschaften vonGetriebewellen mit Steckverzah-nungen oder ähnlicher axialerBauteile gemessen werden. DerProfilscanner hat den Angabenzufolge einen Messbereich von

25 mm und erreicht eine Messrate von 256 000 Punkten proSekunde. Mit der Software Configuration Tools könne der Sensorschnell parametriert werden. Aufgrund besonderer Auswertealgo-rithmen wird eine Auflösung erreicht, die besser als 5 µm ist, heißtes. Beim Messen wird das eingespannte Bauteil gedreht und miteiner Laserlinie der gesamte Zahnbereich dreidimensional erfasst.

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH&Co.KG,Tel. (0 85 42) 1 68-0, www.micro-epsilon.de▶

Leitstand für Koordinatenmessgerätemit erweiterten FunktionenDie Version 3 des Leitstand- und Kontrollsystems Master ControlCenter MCC für Koordinatenmessgeräte (KMG) bietet laut Zeissaußer neuen Funktionen eine Vielzahl von Verbesserungen sowieeine höhere Leistung. Damit sei ein noch effizienteres Arbeitenmöglich. Beispielsweise wurden MDE/BDE und die Onboard-Dia-gnose der Messgerätesteuerungen zu einemModul Condition Mo-nitoring zusammengefasst. Auf diese Weise können alle relevantenBetriebszustände der KMG, zum Beispiel CNC-Betrieb oder Feh-lermeldungen, vereinheitlicht und mit hoher Detailtiefe dargestelltwerden. Auch das Modul CNC-Programmverwaltung wurde, soZeiss weiter, bezüglich der Normkonformität zu ISO 9000, QS9000 und FDA CFR21 Part 11 verbessert. So seien jetzt auch mit-geltende Unterlagen versionssicher elektronisch mit pflegbar.

Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH,Tel. (0 73 64) 20-21 44, www.zeiss.de/imt▶

Ethercat-Absolutwertgebermit Power-over-Ethercat-FunktionBaumer hat den Ethercat-Abso-lutwertgeber ATD 2B um einePower-over-Ethercat-Funktionerweitert. Eine aufwendige undDoppelverkabelung für Feldbus-signal und Stromversorgung seinicht mehr nötig. Gleichzeitigsetzt der Drehgeber laut Baumermit einer kurzen Zykluszeit von 62,5 µs neue Maßstäbe für dieEchtzeit-Kommunikation zwischen Antriebs- und Regelungssyste-men. Der optische Drehgeber arbeitet im Singleturn-Bereich miteiner Auflösung von 14 bit, als getriebeloser Multiturn sind es30 bit. Er ist für die Hohlwellenmontage ausgelegt bei Achsdurch-messern von 10, 12 oder 14 mm und eignet sich für Drehzahlenbis 6000 min–1 bei Betriebstemperaturen zwischen –20 und 85°C.

Baumer GmbH, Tel. (0 60 31) 6 00 70, www.baumer.com/motion▶

marktsp iegel | produkte & verfahren

Modulare AutomatisierungsplattformDas Konzept der Automatisie-rungsplattform Ecoline beruhtlaut Mikron auf der Verwendungvon manuellen, halbautoma-tischen und automatischen Stan-dardmodulen. Das lineare Systemermöglicht das beidseitige Arbei-ten an der Maschine und somit ei-ne optimale Ausnutzung der Grundfläche. Diese Plattform ist eineideale Produktionslösung für die Montage und das Testen vonProdukten für Schwellenmärkte sowie für kleine und mittlere Pro-duktionsvolumen, heißt es von Seiten des Unternehmens. Softwareund Hardware sind kompatibel und ermöglichen die schrittweiseEntwicklung von flexiblen Lösungen, angefangen bei der Pilotbau-reihe bis zur automatisierten Lösung.

Mikron SA (Schweiz), Tel. (0041-32)8431111, www.mikron.com▶

Roboter mit interner KabelführungDie VS-Serie umfasst vier Robotermodelle mitNutzlasten von 4 bis 7 kg und einem maximalenArbeitsbereich von 500 mm × 875 mm. Diesechsachsigen Knickarmroboter arbeiten lautDenso mit einer maximalen Geschwindigkeitvon bis zu 10 m/s und damit rund 22% schnellerals die Vorgänger. Auch bei der Zykluszeit von0,33 s sei eine Verbesserung von 31% erzielt wor-den. Die bis zu 235 mm langen Roboterarmeseien 16% schmaler als frühere Modelle. Bislang einzigartig ist lautHersteller die interne Kabelführung: Trotz der geringen Maße wirddie komplette Verkabelung innerhalb des Gehäuses geführt. Mög-lich wurde dies unter anderem durch den Einsatz von dünnerenLeitungen. Das Robotergehäuse enthält nicht nur sämtliche Steuer-und Versorgungskabel, sondern auch eine Kabeldurchführung biszum Roboterflansch für Anbaugeräte wie Greifer oder Kameras.

Denso Europe B.V., Tel. (06105)2735-150, www.densorobotics.com▶

Schlanke Rundtischanlagefür die automatische Montage

Die Rundtischanlage RTS XXS erzielt lautPfuderer bis zu 120 Takte in der Minute undeignet sich für Baugruppen aus zwei bisfünf Bauteilen bei einer Jahresstückzahl ab500000. Mit einer Positioniergenauigkeitvon ±0,05 mm und einer Planlaufgenauig-keit von ±0,03 mm sei sie das perfekteGrundsystem für Präzisionsanwendungenwie Ultraschallschweißen, Nieten oderSpritzgussverfahren in der Kunststoff- und

Beschlagindustrie. Die Grundmaschine beansprucht eine Flächevon 1,40 m2. Die Standardausführung besteht aus einem Ring-transfersystem mit Dachschaltschrank und mechanischem Kur-venscheibenantrieb. Modulare Aufbauoptionen für acht bis zwölfStationen sind möglich.

Pfuderer GmbH, Tel. (07144)8476-0, www.pfuderer.de▶

54 MM Maschinenmarkt 30/2010

MM Maschinenmarkt 30/2010 55

Mit der EntwicklungHF02-LG ergänzt Rex-roth das Familienkon-zept des Ventilträgersys-tems HF durch ein ge-wichtsoptimiertes Grund-

plattenventil mit hohem Durchfluss. Damit steht das Ventilträger-system nun für die Durchflussklassen 400, 700 und 1400 l zur Ver-fügung. Es kann mit nur einer Busanbindung angesteuert werden.Die einheitliche Anschlusstechnik vereinfache die Integration derPneumatik in verschiedenste Automatisierungskonzepte. Auf-grund der Modularität ist eine freie Auswahl zwischen Multipol-stecker und digitalen Anschlüssen für alle gängigen Feldbusse mitund ohne E/A-Signalverarbeitung möglich – bis hin zum soge-nannten integrierten Drive and Diagnostic Link.

Bosch Rexroth AG, Tel. (0 93 52) 18-41 45, www.boschrexroth.com▶

produkte & Verfahren | Marktsp iegel

Überarbeiteter DruckschalterDer Pneumatikspezialist Norgren hatden elektronischen Druckschalter 50Düberarbeitet. Das Ergebnis ist ein Pro-dukt mit mehr anwendungsspezifi-schen Funktionen. Der über drei ergo-nomische Tasten intuitiv bedienbareDruckschalter sei damit noch anwen-derfreundlicher. Kennzeichnend fürdiesen Schalter ist die hohe Dynamikund Schnelligkeit. So können damitbis zu 6000 Hübe pro Minute erfasstund ausgewertet werden. Entsprechend dazu wird in der Optionmit Analogausgang der Druckwert mit einer Grenzfrequenz vonmindestens 50 Hz ausgegeben. Die Schaltlogik von SP (Set Point)und RP (Reset Point) wurde für den Druckschalter, der Relativ-drücke erfasst, laut Norgren in eine verständliche Logik geändert.

Norgren GmbH, Tel. (07 11) 52 09-0, www.norgren.de▶

Ventilträger mit einheitlichemAnschluss

Ventilwechsel bei laufendem Betrieb

Unter der Bezeichnung 62201001hat Asco Numatics eine Ventilin-sel entwickelt, bei der ein Ventil-wechsel unter Luftdruck – alsobei laufendem Anlagenbetrieb –vorgenommen werden kann. Fürdiese Besonderheit ist ein in dieGrundplatte integriertes pneu-matisches Absperrsystem verantwortlich. Vorteil: Wegen einesVentilwechsels oder Wartungs- und Reparaturarbeiten an einemAnlagenteil ist bei anderen, aktiven Anlagenteilen weder eine Pro-zessunterbrechung noch ein Anlagenstopp erforderlich. Kenn-zeichnend für die Ventilinsel ist eine äußerst kompakte Bauweisetrotz hohem Durchfluss. Das entspreche den Richtlinien fürAnwendungen in den explosionsgefährdeten Bereichen der Atex-Zonen 1 und 2 (Gas) sowie 21 und 22 (Staub).

Asco Numatics GmbH, Tel. (0 72 37) 9 96-0, www.asconumatics.de▶

serv ice | t ermine

MM-SEMINARE

Technischer vertrieb –verstehen undbeeinflussen, von derPraxis für die Praxis:„ingenieure imtechnischen vertrieb“

MM-Seminare,Vogel Business MediaGmbH & Co. KG,Tel. (09 31) 4 18-20 54,www.vbm-seminare.de

Frankfurt/Main,9. und 10. 9.,980 Eurozzgl. MwSt.

industrielleBildverarbeitung –verstehenund anwenden

MM-Seminare,Vogel Business MediaGmbH & Co. KG,Tel. (09 31) 4 18-20 54,www.vbm-seminare.de

Wuppertal,23. und 24. 9.,880 Eurozzgl. MwSt.

MESSEN · KONGRESSE · SEMINARE

summer school„innovations-management“

Management ForumStarnberg,Tel. (0 81 51) 27 19-0,www.management-forum-starnberg.de

StarnbergerSee,23. bis 27. 8.,3295 Eurozzgl. MwSt.

1. Aachener Zukunfts-forum „e-Mobilität“

WZL-Forum gGmbH ander RWTH Aachen,Tel. (02 41) 80-2 36 14,www.elektromobiles-aachen.de

Aachen,25. 8.,395 Euro

einkauf von Maschinenund Anlagen –Kosten senken,Lieferanten managen,verträge schließen

Management Circle AG,Tel. (0 61 96) 47 22-7 00,www.managementcircle.de

München,25. 8.,1195 Eurozzgl. MwSt.

rFiD im Maschinenbau –Nutzen und erfahrungenfür die Anwendung

VDMA Verband DeutscherMaschinen- und Anlagen-bau e.V.,Tel. (0 69) 66 03-16 44,www.vdma.org

Frankfurt/Main,8. 9.,keine Angabe

Grundlagen derschleiftechnologie inTheorie und Praxis

Hochschule Furtwangen,Tel. (0 77 20) 3 07-43 80,www.schleifseminar.hs-furtwangen.de

Furtwangen,13. bis 16. 9.,1490 Eurozzgl. MwSt.

„Produktkomplexitätmanagen“ – erfolg-reiches Beherrschenzunehmender varianten-vielfalt

WZL-Forum gGmbH ander RWTH Aachen,Tel. (02 41) 80-2 36 14,www.wzlforum.rwth-aachen.de

Aachen,13. bis 17. 9.,3550 Euro

schweißgerechtesKonstruieren

VDI Wissensforum GmbH,Tel. (02 11) 62 14-4 26,www.vdi-wissensforum.de

Ratingen,15. und 16. 9.,1290 Eurozzgl. MwSt.

2. innovationskonferenzfür die Kunststoff-industrie: „ideen:illusionen oder erfolg-reiche innovationen“

SKZ Consem GmbH,Tel. (09 31) 41 04-1 84,www.skz.de

Würzburg,15. und 16. 9.,960 Eurozzgl. MwSt.

Bruchmechanik:Grundlagen,Prüfmethoden undAnwendungen

Deutsche Gesellschaft fürMaterialkunde e.V.,Tel. (0 69) 7 53 06-7 47,www.dgm.de

Freiberg,15. bis 17. 9.,1200 Euro

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MM Maschinenmarkt 30/2010 57

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Verlag:Anschrift: Vogel Business Media GmbH & Co. KG, Max-Planck-Straße 7/9,97082Würzburg, Tel. (0931) 418-0, Fax (0931) 418-2022,www.maschinenmarkt.de. Die Beteiligungsverhältnisse der Vogel BusinessMedia GmbH & Co. KG lauten wie folgt: Persönlich haftende Gesellschafterin:Vogel Business Media Verwaltungs GmbH, Max-Planck-Str. 7/9, 97082Würzburg. Kommanditistin: Vogel Medien GmbH & Co. KG, Max-Planck-Str. 7/9,97082Würzburg.Geschäftsführung: Stefan Rühling, -2205, Fax -2002,[email protected], Verantw. für den Anzeigenteil:Winfried Burkard,-2686, Fax -2022, [email protected] Z.Z. gilt Anzeigenpreisliste 070Marketingleitung: Elisabeth Ziener, Tel. -2633, Fax -2080,[email protected] Börse: Helmut Sieber, -2368, Fax -2666, [email protected], Leser- und Abonnenten-Service: DataM-Services GmbH,Fichtestr. 9, 97074Würzburg, Martina Grimm, Tel. (0931) 4170-473,Fax -494, [email protected], www.datam-services.deErscheinungsweise:Wöchentlich montags. Angeschlossender Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitungvon Werbeträgern – Sicherung der AuflagenwahrheitBezugspreis: Einzelheft 5,00 €, Abonnement Inland jährlich*: 235,00 €,Abonnement Ausland jährlich**: 289,00 €, Europa per Luftpost**: 319,00 €,Welt per Luftpost**: 407,00 €.*inkl. Porto und MwSt.; ** Ausland ohne MwSt.Bankverbindungen: Dresdner Bank AG,Würzburg (BLZ 79080052)301-427700;Herstellung: Franz Fenn, [email protected]: Vogel Druck und Medienservice GmbH, Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg.Erfüllungsort und Gerichtsstand:WürzburgManuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftungübernommen. Sie werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt.Auskunft über den Anzeigenverkauf gibt National/International:Winfried Burkard, Tel. +49(0)931 418-2686, Fax +49(0)931 418-2022,[email protected] MM-Börse, Gebrauchtmaschinen:Helmut Sieber, Tel. +49 (0)931 4182368, Fax +49 (0)931 4182666,[email protected]

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Der Titel sagt es, das Buch belegt es: Blech ist ein faszinie-rendes Material, aus dem sich ganz unterschiedliche Dingeherstellen lassen – vom PC-Gehäuse bis zum Kreuzfahrt-schiff.Das Buch spannt den Bogen von der Idee des Konstrukteursbis zum fertigen Teil. Den Beginn machen die ThemenWerkstoffkunde und Konstruieren. Laserschneiden,Stanzbearbeitung, Biegen und Fügeverfahren lernt der Leserdann in der Theorie und anhand von Fallbeispielen aus derPraxis kennen. Kapitel über Steuerungstechnik, Programmierenund Betriebsorganisation vervollständigen den Blick in dieBlechbearbeitung.

Maschinenbau

Leibinger-Kammüller (Hrsg.)

FaszinationBlechEin Material mit grenzen-losen Möglichkeiten

252 Seiten, durchgehend farbig59,– €

1. Auflage 2005ISBN 978-3-8343-3051-2

AKTUELLES | MM-BÖRSE

66 MM Maschinenmarkt 30/2010

Voith Industrial Service

In Ehren ergrauter Bohrmaschinen-Oldievon Donau erstrahlt in neuem Glanz

Stuttgart (js) –Werkzeugma-schinen haben eine langeLebensdauer: Gerade ältereModelle verrichten oft mehrereJahrzehnte ihren Dienst. So gutwie neu werden diese „Schätz-chen“ durch eine Generalüber-holung. Ein Spezialist für „ausAlt mach Neu“ ist der BereichMechanical Engineering vonVoith Industrial Service. DieRetrofit-Fachleute verleihenzum Beispiel eine 31 Jahre alteBohrmaschine der MarkeDonau neuen Glanz.

Zunächst wird die Maschine,die jahrzehntelang bei einemAutomobilzulieferer in Dienststand, beim Kunden abgeholt.Bei Bedarf stellt Voith auch eineLeihmaschine zur Verfügung.In Chemnitz sitzen die Retrofit-Experten von Voith IndustrialServices, die die Maschinekomplett demontieren. In demsächsischen Industriegebiet istdie Infrastruktur optimal, dennmechanische Fertigung und La-ckierarbeiten können vor Ortdurchgeführt werden.

Dann beginnt die kompletteDemontage. Dabei wird fest-gestellt: Führungen und Klem-mungen defekt, auch die Elek-tronik ist schadhaft. Verschie-dene Verschleißteile müssenausgetauscht werden. Doch istdie Ersatzteilbeschaffung keinProblem. Seit 2008 hat Voith

Industrial Services exklusiv dasService- und Ersatzteilgeschäftfür Donau-Werkzeugmaschi-nen übernommen. 8000 ver-schiedene Ersatzteile werdenallein für die Marke Donau be-vorratet. Michael Maier, Stand-ortleiter von Voith im schwä-bischen Langenau, war früherselbst bei Donau tätig und be-treut nun das Service-Geschäft.Nach zehn Jahren Erfahrungim Retrofitting kennt er dieeinzelnen Jahrgänge der Werk-

zeugmaschinen genau undweiß, wo ihre Eigenheiten lie-gen. „Viele der Maschinen, diein den 70er-Jahren gebaut wur-den, können nach einer Gene-ralüberholung noch mal 30 Jah-re ihren Dienst tun“, erklärtMaier.

Voith Industrial Services ver-fügt über die komplette Doku-mentation der 14 000 Donau-Maschinen, die zwischen 1955und 2008 gebaut wurden. Daserleichtert die Generalüber-holung. Bei der Bohrmaschinewird der alte Lack entfernt unddie Einzelteile werden neu la-ckiert. Der Tisch wird sorgfältigaufgearbeitet. Danach remon-tieren ein Industriemechanikerund ein Mechatroniker gemein-sam die Maschine: Die vor-montierten Baugruppen wer-den wie beim Neubau kompletthochgezogen. Zuletzt wird dieGeometrie neu eingestellt unddie Anlage in Betrieb genom-men. Auch ein ausführlichesAbnahmeprotokoll wirderstellt. Anhand der originalen

Protokolle erfolgt die neue Ab-nahme der Maschine. Voith In-dustrial Services bietet die Ge-neralüberholung europaweit alsDienstleistung an. Zusätzlichkauft und verkauft das Unter-nehmen auch die gebrauchtenMaschinen. „Eine Generalüber-holung ist nicht dasselbe wieeine Reparatur“, betont Maier.„Nur wenn die Maschine kom-plett demontiert wird, könnenalle Verschleißteile erneuertwerden – und nur dann ist ge-währleistet, dass die Maschinenoch viele Jahre zuverlässig ar-beitet.“ Rund 60% des aktuellenNeupreises kostet eine Retrofit-Maschine, auf die Voith min-destens ein Jahr Garantie gibt.

Gebrauchtmaschinen-Messen

Usetec setzt sich gegen Resale durchStuttgart (si) – Die von derKoelnmesse und der HessGmbH organisierte Gebraucht-maschinenmesse Usetec inKöln wird künftig auch von derLandesmesse Stuttgart und vonder Karlsruher Messegesell-schaft unterstützt. Die als Kon-kurrenzveranstaltung angekün-digte Resale 2011 in Stuttgartwird ersatzlos abgesagt.

Die Messe Stuttgart bringtnach eigenen Angaben ihrBranchen-Know-how aus ver-schiedenen Themenbereichenwie Retrofitting oder Nah-rungsmittel- und Getränke-technik als Kooperationspart-

ner am Standort Köln ein undunterstützt so den Ausbau derVeranstaltung. „Für unsereMessegesellschaften stehen dieInteressen der Branche ganzklar im Vordergrund“, sagtOliver P. Kuhrt, Geschäftsfüh-rer der Koelnmesse GmbH. Mitdieser Kooperation würden sieim Sinne der Marktteilnehmerhandeln und ein Zeichen füreine starke Weltmesse fürGebrauchttechnik setzen.

Auch Stuttgarts MessechefUlrich Kromer von Baerle zeigtsich von der Einigung über-zeugt: „Im Hinblick auf die Ge-brauchtmaschinen-Branche ist

es der für alle Beteiligten, spezi-ell auch die Aussteller, einzigewirtschaftlich vertretbare Weg,beide Veranstaltungen zusam-menzuführen.“

Bis 2010 fand die Resale inKarlsruhe statt, die dortigeMessegesellschaft bringt dieMarke „Resale“ in diese Koope-ration ein. Der Anmeldestandfür die Usetec wachse, heißt esin einer FDM-Mitteilung, undsei bereits jetzt sehr gut. So hatdie Kölner Gebrauchtmaschi-nenmesse aktuell 94 festeBuchungen. Zuzüglich derReservierungen sei die Halledamit zu 82,5% ausgelastet.

Industrie-mechanikerAndreas Zillerbeginnt mit derDemontage.

Die generalüberholte Donau-Bohrmaschine wird noch für Jahr-zehnte ihren Dienst tun.

Bilder:V

oith

Indu

stria

lService

Impulse

68 MM Maschinenmarkt 30/2010

Rückblick

Maschinenmarkt vor 50 Jahren

Schneidkeramik alsHochleistungswerkstoff

Mit Schneidkeramiken sollte,wie der MMmeldete, der In-dustrie ein Schneidmittel zumBearbeiten metallischer Werk-

stoffe bei höchsten Schneidge-schwindigkeiten zur Verfügunggestellt werden. Weil das Inter-esse in fast allen Ländern starkzugenommen habe, beschäftigesich ein Großteil der kera-mischen und hartmetallerzeu-genden Industrie des In- undAuslandes mit dem Entwickelnund Herstellen dieser Schneid-stoffe. Problematisch sei zumTeil das schwierige Herstel-lungsverfahren, das eine Mas-senproduktion kaum zulasse.

Insgesamt folgerte der Autor,dass Schneidkeramiken einewertvolle Ergänzung zu denvorhandenen Hochleistungs-schneidwerkstoffen bilden wür-den. Ihre Anwendung werdezunächst aber auf das Schlich-ten und teilweise auf das Halb-schruppen begrenzt sein undsie könnten daher die Sinter-hartmetalle kaum verdrängen.

Der Maschinenmarkt berichteteam 26. Juli 1960 in der Ausgabe60 unter anderem über ...

Die Studienpreisträger 2010 der SEW-Eurodrive-Stiftung, eingerahmtvom Stiftungsvorstand: Prof. Fritz Klocke (zweite Reihe links), Prof. Sig-mar Wittig (erste Reihe links) und Rainer Blickle (erste Reihe rechts).

Bild:s

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Studienförderung

SEW-Eurodrive-Stiftungzeichnet 18 Diplomanden ausBruchsal (si) – Im Rahmen derErnst-Blickle-Vorlesung hat derVorstand der SEW-Eurodrive-Stiftung 18 Nachwuchswissen-schaftler mit dem Diplo-mandenpreis ausgezeichnet.Der Preis ist für jeden Preisträ-ger mit 2500 Euro dotiert.

Die SEW-Eurodrive-Stiftungfördert nach eigenen Angabendie Zusammenarbeit zwischenWirtschaft, Politik, Wissen-schaft und gesellschaftlichemUmfeld mit dem alle zwei Jahreverliehenen „Ernst-Blickle-Preis“, daneben auch durch dieregelmäßigen „Ernst-Blickle-Vorlesungen“ und die jährlichvergebenen Diplomadenpreise.Die Vorlesung, die in diesemJahr von Johann Soder, Ge-schäftsführer Technik bei SEW-

Eurodrive, gehalten wurde,fand im Tulla-Saal des Karlsru-he Institute of Technology(KIT) statt. Im Anschluss wur-den die 18 Diplomandinnenund Diplomanden geehrt.

Rainer Blickle, Vorstand derSEW-Eurodrive-Stiftung undgeschäftsführender Gesellschaf-ter der SEW-Eurodrive GmbH& Co KG, Bruchsal, richtetesein Wort speziell an die Studi-

enpreisträger. Die Auszeich-nung geht an diese ausgewähl-ten Preisträger auch in Vertre-tung aller Studenten, die dieZukunft einzelner Standorte,aber auch der Technikbegeiste-rung des Nachwuchses in denHänden haben. Für den Stif-tungsvorstand wies Prof. FritzKlocke darauf hin, dass eineVorlesung eine wunderbareMöglichkeit sei, den Dialogzwischen Industrie, Wirtschaft,Wissenschaft und Gesellschaftzu beleben.

In der Vorlesung zeigte Jo-hann Soder unter dem Thema„Von der Idee zum Produkt -der mechatronische Weg“ dieBedeutung der Mechatronikaus technischer Sicht, aber auchals Entwicklungsstrategieselbst für SEW-Eurodrive auf.Im Anschluss an die Vorlesungwurden die Studienpreisean 18 Diplomanden von achtHochschulen aus Deutschlandund der Schweiz verliehen.

Buchtipp

Geschäftsmodell DeutschlandHamburg (js) – Ist Deutschlandnun Gewinner oder Verliererder Globalisierung? Für Buch-autor Manfred Wittenstein istdie Sache klar: Globalisierungist gut für uns – und genau daswill der Familienunternehmerund amtierende VDMA-Präsi-dent auf gut 200 Seiten belegen.Entstanden ist dabei ein etwasanderes Buch zum Thema Glo-balisierung – kein ideologischesoder moralisierendes Traktat,was dem eher pragmatischen

Wirtschaftsingenieur Witten-stein sowieso nicht liegt. Viel-mehr plaudert er ganz lockermit seinem 22-jährigen, durch-aus „globalisierungsskep-tischen“ Sohn Daniel über dasThema und macht sich dannmit ihm zusammen auf die Rei-se zu den Schauplätzen undAkteuren der Globalisierung.Und diese Infos aus erster Handmachen Wittensteins Buch soanders, spannend und anschau-lich.

Manfred WittensteinGeschäftsmodell Deutschland – Warum dieGlobalisierung gut für uns ist,Murmann Verlag, Hamburg 2010, 214 Seiten,ISBN 987-3-86774-096-8, 19,90 Euro

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