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Filmmusik us us ik M Das Praxismagazin für die Klassen 5 bis 13 118 1. Quartal 2015 Best.-Nr. 19118 9305 AKTUELLER HIT: „Uptown Funk“ von Mark Ronson feat. Bruno Mars MOODTECHNIK UND NEW AGE: „Ziemlich beste Freunde“ KLASSIK VERSTEHEN: Der Gigant Beethoven von Anfang bis Abi Titelfoto © WarnerMusic/Andreas Laszlo Konrath

Filmmusik - Lugert Verlag€¦ · 2 MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 LUGERT VERLAG MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 3 Magazin Arrangements Seite 6 Seite 52 Seite 56 Aktueller Hit – Uptown

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Filmmusik

ususikMDas Praxismagazinfür die Klassen 5 bis 13

1181. Quartal 2015Best.-Nr. 19118

9305

AKTUELLER HIT: „Uptown Funk“ von Mark Ronson feat. Bruno Mars

MOODTECHNIK UND NEW AGE:

„Ziemlich beste Freunde“

KLASSIK VERSTEHEN: Der Gigant Beethoven

von Anfang bis Abi

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LUGERT VERLAG

Musikunterricht hat sich in den letzten Jahren stark verändert. An

Gymnasien und anderen weiterführenden Schulformen befi ndet

sich das künstlerische Fach schon lange im Diskurs zwischen

kompetenzorientiertem Unterricht und seinen ästhetischen In-

halten. Ein Spagat, den Sie als Musiklehrer täglich bewältigen.

Als ob das nicht schon genug wäre: Natürlich möchte auch das

musikalische Rahmenprogramm einer jeden größeren Schule

gern öffentlichkeitswirksam und künstlerisch ansprechend ge-

staltet werden. Sicher eine schöne Aufgabe, aber eben auch nicht

immer eine leichte.

Um diese Situation wohl wissend, haben wir im Lugert Verlag und

auf der Grundlage Ihrer Rückmeldungen, von Befragungen und

zahlreichen Autorengesprächen unser Konzept neu aufgestellt.

Der druckfrische „Relaunch“ unseres Traditionsmagazins liegt

nun vor Ihnen: optisch, inhaltlich, didaktisch.

Material für Klasse 5 bis 13

Wir denken Unterrichtsmaterial für die Praxis – von der Unterstufe

bis zum Abitur, von Musik machen und hören bis zu Musik ver-

stehen und refl ektieren. In jedem Heft werden alle Altersstufen

berücksichtigt, lehrplanbezogen und direkt umsetzbar.

Für die Mittelstufe hat Andrea Amann in diesem Heft einen Bau-

stein entwickelt, der die Heterogenität der Schülerschaft in den

Blick nimmt und hierzu differenzierende Materialien anbietet. Ein

aktuell vielfach diskutiertes und zugleich in unserem Fach beson-

ders drängendes musikdidaktisches Aufgabenfeld. Dabei geht es

ihr vor allem um das sinnliche und zugleich analytische Hören

von Musik. Sie setzt damit auch thematisch einen Kontrapunkt

zu einer reinen „Musikmach-Didaktik“.

Starker Schwerpunkt

Das Thema des Heftes – Filmmusik – wird von vielen Seiten aus

beleuchtet, methodisch vielfältig, inhaltlich „up to date“ und schüler-

nah. Neben den Praxisartikeln zu den Filmen „Hobbit 3“, „Ziemlich

beste Freunde“, „Tribute von Panem“ und der Eigenvertonung eines

Werbeclips ist es uns wichtig, diesen Schwerpunkt auch didaktisch

zu durchdenken. Dazu fassen wir neueste methodische und didak-

tische Überlegungen mit dem Fokus auf die tägliche Umsetzung

zusammen. Denn Musikdidaktik und der allgemeine wissenschaftliche

Forschungsstand sollten ihren Weg in die Praxis fi nden!

Musik ist Vielfalt

Zweimal „Klassik“ rund um „Beethoven“ haben

wir im Heft: einmal für die Unter- und einmal für die gymnasiale

Oberstufe. Simone Bopp fokussiert den „Giganten Beethoven“ in

Bildern und seinen „Images“. Durch seine Persönlichkeit, seine

Wirkungsgeschichte und seine Bedeutung für uns heute wird im

Musikunterricht auf andere Weise deutlich, was Beethoven als

Giganten der Musikgeschichte unterscheidet.

Aktueller Hit

Wie man stufenweise und kompetenzorientiert aktuelle Popmusik

im Unterricht umsetzt, erklärt David Mautz in seinem Artikel

zu „Uptown Funk“. Der Welthit von Bruno Mars und Mark Ron-

son gefällt sowohl Schülern als auch Lehrern. Musikalisch ein

echter Ohrwurm hat „Uptown Funk“ das Zeug, sowohl aus den

Hörgewohnheiten der Schüler zu stammen und gleichzeitig an

unbekanntere musikalische Genres anzuknüpfen.

Chor und Big-Band-Arrangements mit Schultauglichkeit

Zum Glück gibt es an vielen Schulen noch Big Bands, Chöre, Ensem-

bles und auch Klassenorchester. Um Sie in dieser wichtigen Arbeit

zu unterstützen, haben wir erstmals ein extra angefertigtes kom-

plettes Big-Band-Arrangement für Sie in petto. Natürlich passend

zum Themenschwerpunkt „Filmmusik“ aus dem Film „American

Hustle“. Ellingtons „Jeep’s Blues“ ist mit einem grandiosen (bei

uns vom Original ausnotierten) Altsax-Solo ein Leckerbissen für

jede Schul-Big-Band.

Wir möchten, dass die Arbeitsblätter, Lösungshilfen und weiteren

Materialien alle unsere Leser erreichen. Dazu stellen wir sie Ihnen

in Zukunft auf einer CD+ zur Verfügung. Damit Sie mit den neuen

Ideen gleich loslegen können!

In diesem Sinne viel Spaß in der Praxis

Ihr

Bert Gerhardt

und das ganze Team des Lugert Verlags

Liebe Leserinnen und Leser,

ert Gerhardt

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EDITORIAL

Ab diesem Heft mit neuem Konzept!

MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 1

2 MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 3LUGERT VERLAG LUGERT VERLAG

Magazin

Arrangements Seite 6 Seite 52 Seite 56

Aktueller Hit – Uptown Funkvon David Mautz

Klassenmusizieren fi ndet in jeder Jahrgangsstufe statt. Umso besser wenn es gelingt, einen Welthit wie

„Uptown Funk“ auf verschiedenem Niveau umzusetzen. Eine kompetenzorientierte, stufenweise Annäherung stel-len wir Ihnen auf den Seiten 6 bis 16 vor. Denn aktuelle Popmusik muss im Musikunterricht nicht im Gegensatz

zum Fachcurriculum stehen! „Jeep’s Blues“ – Big-Band-Arrangementvon Michael Stauss

Glücklich singenvon Carsten Gerlitz

News Seite 4–5Rezensionen Seite 63Autoren Seite 64Vorschau Seite 64

Special

Wie man die Welt der klassischen Musik unter Berücksichtigung verschiedener Lerntypen unterrich-tet, erklärt Andrea Amann. Das Ziel ist das analysie-

rende Hören und das Verstehen von Musik. Daneben widmen sich zwei Beiträge dem Dauerthema

„Beethoven“ mit neuen Ideen und Methoden.

Seite 38 Seite 43 Seite 46

Der Gigant Beethovenvon Simone Bopp

Musikalische Analyse neu gedachtvon Katrin Kurz

Klassik in der Mittel- und Oberstufevon Andrea Amann

5 6 7 8 9 10 11 12 13

Inhaltsverzeichnis FilmmusikususiikkuMuMuuMMuuMuu

Thema

Ziemlich beste Freundevon Matthias Rheinländer

Der Hobbitvon Joachim Kessler

Die Tribute von Panemvon Bert Gerhardt

Filmmusik und ihre Didaktikvon Bert Gerhardt

Werbespot – Hornbachvon Bert Gerhardt

Seite 26Seite 20 Seite 30Seite 17 Seite 34

Filmmusik

Filmmusik begeistert und beeinfl usst uns fast täg-lich. Ein Thema für den

Musikunterricht, das besonders mit aktuellen

Kinoproduktionen spannen-den Unterricht verspricht.

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Icons:

Materialien im Heft

Hörbeispiele auf der CD Plus zum Heft

Materialien auf der CD Plus zum Heft

THEMA

6 MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 LUGERT VERLAG

AKTUELL

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Warum ist „Uptown Funk“ ein Ohrwurm? Die Antwort fi ndet man schnell, wenn man sich mit den musikalischen Ebenen des Songs auseinandersetzt. Und das wiederum ist die perfekte Grundlage für ein aufbauendes Klassenmusizieren. David Mautz macht den neuen Welthit mit vielen Tricks spielbar – für jede Altersstufe.

Uptown Funk“ ist ein Song aus der Feder des britischen Produzenten und

Songwriters MARK RONSON. RONSON wurde trotz einiger bemerkenswerter

Arbeiten erst 2007 durch seine Zusammenarbeit mit AMY WINEHOUSE einem breiteren

Publikum bekannt, nachdem er ihr Album „Back To Black“ produzierte. Anschließend

sang sie seine Version des Songs „Valerie“ ein, eines Covers der britischen Indie-Band

THE ZUTONS.

Trotz seines Hintergrunds als DJ liegen RONSONS Wurzeln irgendwo zwischen JAMES

BROWN und MICHAEL JACKSON. Seine Produktionen vermengen häufig Retrosounds mit

modernen Elementen. So wundert es nicht, dass RONSON für unterschiedlichste Künst-

ler aus dem Rock-, Pop-, Soul- und Hip-Hop-Bereich gearbeitet hat (von Christina

Aguilera bis Bob Dylan, von Lilly Allen bis Paul McCartney, von Radiohead bis Robbie

Williams). So kam es 2012 auch zur Zusammenarbeit mit BRUNO MARS, für den er den

Song „Locked Out Of Heaven“ produzierte und der nun wie viele andere Gastmusiker

(u.a. STEVIE WONDER) auf RONSONS aktuellem Album Uptown Special (VÖ: 23.01.2015)

vertreten ist. MARS tritt bei „Uptown Funk“ als Koproduzent, Sänger und Drummer

in Erscheinung und dürfte nicht unwesentlich am Chart-Erfolg des Songs beteiligt

sein. So sagte RONSON selbst, es könne nicht schaden, den größten Popstar der Welt

auf dem Album zu haben.

Das klingt zwar gar nicht mal so unbescheiden, ist aber vermutlich richtig: BRUNO MARS

feierte in den letzten fünf Jahren weltweit riesige Chart-Erfolge. Insgesamt verkaufte

er mehr als zwölf Millionen Alben und 130 Millionen Singles. Der gebürtige Hawaiia-

ner schreibt, produziert und singt einfach gehaltene, gefällige Songs, die Pop, R&B,

Reggea, Rock und Soul miteinander verbinden und dabei aktuelle Sounds und Beats

mit einem klassischen Band-Instrumentarium vermischen.

David

Mautz

Uptown Funk

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3–4 Doppelstunden

M1 Leadsheet „Uptown Funk“ (Originaltonart, d-Moll)M2 Arrangement „Uptown Funk“ (transponiert, h-Moll)

HB01 „Uptown Funk“ (Mark Ronson feat. Bruno Mars)HB02 „Uptown Funk“ (Play-back, Originaltonart)

M3 Leadsheet „Uptown Funk“ (h-Moll)M4 Spielhilfen, Warm-Up

MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 7LUGERT VERLAG

AKTUELL

Der Song im Musikunterricht?

„Uptown Funk“ vermengt Funk-Pop der 70er und

80er Jahre mit modernen Elementen aus Hip-Hop,

(aktuellem) R&B und Soul. Das klassische hochlagige

Funk-Gitarren-Riff mit der antwortenden Single-Note-

Gitarre, die knackigen Bläsersätze, der geslappte Bass,

das durch Simplizität groovende Schlagzeug (das von

einem Linn-Dumcomputer gedoppelt wird), die An-

leihen an „Funk You Up“ von THE SEQUENCE und die

gesungene Bass-Linie machen schnell klar, dass die

Umsetzung von „Uptown Funk“ im Klassenmusizieren

ein zweischneidiges Schwert werden könnte.

Auf der einen Seite bietet die Umsetzung eines solchen

Songs im Kontext des Klassenmusizierens immer die

Gefahr, dass Hörerwartungen der Schülerinnen und

Schüler nicht befriedigt werden können und sie schnell

die Lust an der Sache verlieren, wenn der im Original

hoch produzierte Song in der Klasse plötzlich gar nicht

mehr groovt und er überhaupt nicht mehr so klingt,

wie er eigentlich klingen müsste. Umso spannender

kann es aber sein, Elemente des Songs zu verwenden

und in verschiedene Kontexte zu bringen.

Der Song hat als Unterrichtsgegenstand einen hohen

didaktischen Wert, da er direkt aus der Lebenswirk-

lichkeit der Schülerinnen und Schüler entstammt und

gleichzeitig den Zugang zu ihnen vermutlich noch

fremden Stilen öffnet. Somit lässt er sich wunderbar

für verschiedenste Inhalte und Themenbereiche ein-

setzen. Er eignet sich für eine intensive stilgeschicht-

liche Auseinandersetzung mit Funk genauso wie für

eine Beschäftigung mit Stilrichtungen der Popmusik.

Anhand des Songs können musikalische Fachbegriffe

wie Synkope, Riff, Bass-Lauf, Bläsersatz oder Groove

erarbeitet, aber auch Zusammenhänge globaler Musik-

vermarktung verdeutlicht werden. Eine kurze Aufl istung

passender Themenbereiche und Inhalte am Beispiel

des Bremer Bildungsplans für die Sekundarstufe I der

Oberschule soll die großen Einsatzmöglichkeiten für

die unterschiedlichen Klassenstufen demonstrieren

(s. Tabelle unten).

Wie macht man „Uptown Funk“ nun für verschiedene

Niveaus spielbar? Zunächst lässt sich der Song leicht in

einzelne prägnante Teile zerlegen. Diese Teile verstehen

sich als aufeinander aufbauende Stufen, die aber auch

isoliert verwendet werden können. Pro Stufe werden

in der folgenden Tabelle (S. 8) nur die Kompetenzen

erwähnt, die neu dazukommen, d. h. Kompetenzen,

die in Stufe 2 aufgebaut wurden, werden bei Stufe 3

nicht erneut erwähnt.

Themenbereich Inhalt JG Konkret anhand des Stückes

Lieder und Tänze Musik und Bewegung 5/6 Erarbeitung des Bass-Grooves mit Body-Percussion

Instrument und Klang Klangexperimente 5/6 Erarbeitung der Bass-Figur mit Boomwhackers

Lieder und Tänze Singen von Liedern 5/6 Singen der Bass-Figur

Lieder und Tänze Lieder instrumental begleiten 5/6Spielen der Bass-Figur zum Playback (mit Boomwhackers, Keyboards)

Musik als historisches Phänomen

Stilrichtungen der Popmusik 7/8 Soul, Funk und R&B in der Popmusik

Grundlagen der Musiktheorie Pentatonik 7/8 Pentatonische Bläsersätze und Bass-Figuren

Musik als historisches Phänomen

Stilrichtungen des Jazz 9/10 Stilanalyse Funk: Vergleich früher & heute

MusikmarktRegionaler Musikmarkt contra Starprinzip mit globaler Vermarktung

9/10 Ungleiche Stars: Bruno Mars und Mark Ronson

Grundlagen der Musiktheorie Rhythmik 9/10 Synkopierung

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8 MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 LUGERT VERLAG

AKTUELL

Stufe Element Musizieren ... Kompetenzbereich & didaktischer Kommentar

1.Synkopierter Bass-Rhythmus

Body-Percussion

In Form eines Warm-Ups dient das Musizieren mit dem Körper hier als Energizer zur Aktivierung der SuS und erleichtert später die Erarbeitung der Bass-Figur.Die SuS können ...• einen vorgeführten Rhythmus nachmachen• mit dem Körper musizieren• rhythmische Bewegungsabläufe koordinieren• ihre Hand-Fuß-Koordination und rhythmische Unabhängigkeit trainieren• einen synkopischen Rhythmus klatschen

2. Bass-Figur Boomwhakers

Die SuS verbinden den zuvor geklatschten Rhythmus mit der tonalen Ebene, indem die Boomwhackers zur Hilfe genommen werden. Hiernach spielt Gruppe A die Boomwhackers, Gruppe B macht den Bodypercussion-Rhythmus. Anschließend wird getauscht.Die SuS können ...• mit Instrumenten musizieren• einen zuvor erarbeiteten Rhythmus auf ein tonales Instrument übertragen

3. Bass-Figur Singen

Die SuS singen gemeinsam die Bass-Figur. Anschließend spielt Gruppe A die Boomwhackers, Gruppe B macht den Bodypercussion-Rhythmus, Gruppe C singt die Bass-Figur. Anschließend wird getauscht.Die SuS können ...• eine Melodie nachsingen• Gesang & Rhythmus koordinieren

4. Song Singen

Der Text und die Melodie der Strophe werden erarbeitet. Die SuS singen den Song zum Playback.Die SuS können ...• sich die Gesangsstimme eines Songs auditiv und durch Nachmachen

erarbeiten• Sprechgesang anwenden

5. Song Klassenmusizieren

Der Song wird in der Klasse mit dem zur Verfügung stehenden Instrumentarium gespielt.Die SuS können ...• ein Instrument spielen• einen Song mit dem im Klassenraum zur Verfügung stehenden

Instrumentarium umsetzen• den Ablauf eines Songs nachvollziehen und praktisch reproduzieren

6. Song Ensemblespiel

Der Song wird in Band-Besetzung gespielt (beispielsweise Band-Klasse, Band-AG o. ä.).Die SuS können ...• Stilelemente des Funk auf ihren Instrumenten umsetzen• einen Song stil- und originalgetreu nachspielen

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Unterrichtsstufen „Uptown Funk“

MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 9 LUGERT VERLAG

AKTUELL

1. Body-Percussion

Der synkopierte Bass-Rhythmus bietet sich sehr für

ein aktivierendes Warm-Up an, in dem der Groove

des Songs vorentlastet werden kann. Die Aufteilung

in die Gruppen A (Basis-Groove) und B (synkopierter

Rhythmus) und die stückweise Erarbeitung im Call-

and-Response-Prinzip (Lehrer macht vor, alle machen

nach) erlauben den Schülerinnen und Schülern eine

intuitive Aneignung des Rhythmus. Es bietet sich an,

das Warm-Up mit dem Basis-Groove zu beginnen,

dann einfache Abweichungen zu implementieren

und immer wieder zum Basis-Groove zurückzukehren.

Auf diese Art und Weise sollte dann der Komplexi-

tätsgrad stetig steigen. So kann nach und nach der

zweitaktige Groove B erarbeitet werden.

2. Boomwhackers

Für die Bass-Figur werden die Töne „C“, „D“, „F“ und

„G“ benötigt. Der zuvor etablierte Rhythmus wird mit

den Tönen der Bass-Linie verbunden.

Anschließend können die Schülerinnen und Schüler

auf die beiden Body-Percussion-Rhythmen und die

Boomwhackers-Figur aufgeteilt werden.

Wenn keine Boomwhackers vorhanden sind, kann

die Bass-Linie auch mit Stabspielen oder Keyboards

gespielt werden.

3. Singen der Bass-Figur

In der nächsten Stufe wird die Bass-Linie gesungen.

Auch wenn bei der Erarbeitung des gesamten Songs

(Stufe 4 bis 6) eine andere Tonart gewählt werden

sollte (M2, M3), bietet sich für die Bass-Figur die Ori-

ginaltonart an, da sie sowohl für männliche als auch

weibliche Stimmen bequem liegt.

Wenn die Bass-Figur erarbeitet ist, kann in einem

nächsten Schritt die gesprochene Hookline einstudiert

werden, die am Ende des Songs erscheint (und eine

Hommage an den 1979 erschienenen Titel „Funk You

Up“ des Hip-Hop-Trios THE SEQUENCE ist).

Auch hier können die beiden Figuren auf zwei Gruppen

aufgeteilt werden.

4. Singen des Songs

Eine Schwierigkeit besteht in dem sehr akzentu-

ierten und mit vielen Synkopierungen arbeitenden

Rhythmus der Gesangsmelodie. Insofern hilft die

vorherige Erarbeitung des Bass-Rhythmus auch

für die Erarbeitung der Lead-Stimme. Es wird den

meisten Schülerinnen und Schülern aufgrund der

vielen Sechzehntelfiguren, Überbindungen und

A

A

B

B

zu 1. Body-Percussion

zu 2. Boomwhackers

zu 3. Singen der Bass-Figur

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10 MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 LUGERT VERLAG

AKTUELL

Punktierung kaum oder nur bedingt möglich sein,

den Song mithilfe des entsprechend sehr kom-

plexen Notenbildes zu erarbeiten – vielleicht mit

Ausnahme von Oberstufenschülern. Dies ist aber

ohnehin selten die Praxis, und viele Schülerinnen

und Schüler sind es gewohnt, sich die Gesangsli-

nien eines Songs auditiv zu erschließen. Hier hilft

also Vorsprechen-Nachsprechen und natürlich das

mehrfache Hören des Originals.

Eine weitere Schwierigkeit ist der große Ambitus des

Songs, der vom h bis zum d3 reicht. Der Großteil des

Songs liegt dagegen aber sowohl für männliche als

auch für weibliche Stimmen in einer relativ beque-

men Lage. Die sehr hohen oder sehr tiefen Passagen

lassen sich teilweise ohne größere Einbußen an

Authentizität und Qualität nach oben oder unten

oktavieren oder weglassen. Dennoch sollte je nach

Lerngruppe über eine Transposition nachgedacht

werden. Das Lead-Sheet ist daher einmal in der

Originaltonart d-Moll abgedruckt und befindet sich

eine Terz tiefer, in h-Moll, auf der CD.

5. Der Song im Klassenmusizieren

Die Instrumentierung im Rahmen des Klassenmusi-

zierens erfolgt nach zur Verfügung stehendem Instru-

mentarium und vorhandenen Kenntnissen und Fähig-

keiten der Schülerinnen und Schüler. Grundsätzlich

eignet sich für den Song das Band-Instrumentarium

(Schlagzeug, Gitarre, Bass, Keyboards, Gesang). Da

entsprechende Instrumentalkenntnisse aber nicht

in allen Lerngruppen gegeben sind, bieten sich die

typischen Alternativen an (Stabspiele, Keyboards, Gi-

tarre, Percussion etc.).

Der Songaufbau (s. Tabelle links) sieht zwar erst ein-

mal nach vielen verschiedenen Teilen aus. Tatsäch-

lich ändern sich in den meisten Teilen aber nur die

Gesangslinie und minimale Bestandteile des Arran-

gements. Bis auf den Gesang sind die Teile A, A’, D

und E fast identisch.

Akkordbegleitung

Das Stück basiert fast durchgängig (A-, C-, D-, E-Teil)

auf zwei Harmonien, im B-Teil werden keine Harmonien

gespielt. Eine durchgängige Akkordbegleitung ist für

das Klassenmusizieren nicht erforderlich, da in dem

Song keine klassische Akkordbegleitung verwendet

wird. Die Harmonien ergeben sich vielmehr aus der

Bass-Figur und dem Gitarrenriff. Trotzdem kann die

Verwendung dieser Griffbilder hilfreich sein, wenn

der Song im Vorfeld gesanglich erarbeitet wird und

einzelne Schülerinnen und Schüler eine Begleitung

stellen sollen (s. auch M4).

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2

1

23

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G7

d f a c

d f g h

Drum-Groove und Percussion

Der Drum-Groove besteht in erster Linie aus dem

Grundrhythmus.

Die Tabelle zeigt, wie sich der Grundrhythmus für die

Schülerinnen und Schüler anschaulich visualisieren lässt.

Alternativ oder ergänzend kann der Rhythmus auch

auf zwei oder drei Percussion-Instrumente übertragen

werden (Cajon, Conga, Shaker etc.). Der Rhythmus

vom Shaker weicht dann von dem Hi-Hat-Rhythmus

ab, da gerade Achtelnoten in der Regel schwer mit

einem Shaker zu spielen sind.

# Teil Lyrics / Instrumental

Intro doh doh doh

A Strophe This hit, that ice cold ...

A’ Strophe I’m too hot

B Pre-Chorus Girls, hit your hallelujah ...

C Chorus Bläser // don’t believe me just watch

A Strophe Stop! Wait a minute ...

A’ Strophe I’m too hot

B Pre-Chorus Girls, hit your hallelujah ...

C Chorus Bläser // don’t believe me just watch

D Break doh doh doh

E Bridge Uptown funk you up, ...

C Chorus Bläser // don’t believe me just watch

E Bridge Uptown funk you up, ...

Grundrhythmus „Uptown Funk“

1 + 2 + 3 + 4 +

Hi-Hat (rechts)

Snare (links)

Bass-Drum (Fuß)

Songaufbau „Uptown Funk“

MUSIK & UNTERRICHT 118/2015 11LUGERT VERLAG

AKTUELL

Tipp: Wenn sich in der Klasse niemand befi ndet, der

den Grundrhythmus beherrscht, kann er auch auf

mehrere Schülerinnen und Schüler aufgeteilt werden.

Entweder spielt eine Person Bass Drum und Snare,

während eine zweite Person die Hi-Hat übernimmt,

oder es werden alle drei Instrumente aufgeteilt.

Im B-Teil verändert sich der Drum-Groove.

Bass-Figur

Die Bass-Figur bietet sich natürlich für den E-Bass

an, erfordert aber auch eine gewisse Fingerfertig-

keit. Alternativ können Keyboards, Boomwhackers

(nur in der Originaltonart) oder auch Stabspiele

(z. B. Bass-Xylofon) verwendet werden. Wenn

diese Instrumente die Bass-Figur spielen, können

sie aber beispielsweise auch von einem Bass er-

gänzt werden, der nur die Grundtöne spielt. Im

Original spielt der E-Bass nicht durchgängig die

Bass-Figur, sondern umspielt sie stilgetreu mit

einer virtuosen Slap/Pop-Kombination.

Tipp: Wenn der Daumen der Zupfhand auf dem

Tonabnehmer ruht, können die Finger entspannt

über die Saiten laufen.

Gitarren-Begleitung

Die sehr prägnante Gitarren-Begleitung ist gar

nicht so schwierig umzusetzen, da die Finger

lediglich zwei Saiten spielen müssen und sich

nur minimal verändern. Zwar ist der synkopierte

Rhythmus nicht so einfach, durch die Vorent-

lastung im Warm-Up und die Erarbeitung der

Bass-Figur dürfte er aber keine zu großen Schwie-

rigkeiten hervorrufen. Für ungeübte Gitarristen

und Anfänger kann die Figur auf zwei Gitarren

aufgeteilt werden.

Tipp: Wenn ein Taschentuch unter die nicht ge-

brauchten Saiten geschoben wird, kann sicherge-

stellt werden, dass keine falschen Saiten mitklingen.

Arrangement zu Uptown Funk

Das Arrangement zu „Uptown Funk“ (M2) ist für

die E-Gitarre, den E-Bass, zwei Keyboards, Shaker,

eine Cajon und ein Drum Set geschrieben. Die

Bass-, Keyboard- und Percussion-Stimmen können

auch mit vielen anderen Instrumenten umgesetzt

werden. Es sind jeweils zwei Takte pro Teil als

Basis für den Abschnitt ausnotiert worden. Der

genaue Ablauf, N.C.-Teile (no chords) und son-

stige Besonderheiten sind dem Lead-Sheet (M1)

zu entnehmen.

Drum-Groove (Grundrhythmus)

Drum-Groove und Percussion (A-Teil)

Drum-Groove und Percussion (B-Teil)

Bass-Figur

Gitarren-Begleitung Fortgeschrittene

Gitarren-Begleitung aufgeteilt