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medianet.at financenet Einladend CEE-Report zeigt: Konjunktur im Os- ten gewinnt an Fahrt 54 Enervierend Pensions- reformverhandlungen ohne die Privaten? 54 Ergo Versicherungen jetzt per Tablet, PC oder Smartphone 55 Ende BA-Chef Willibald Cernko geht – offenbar unter Druck aus Rom 55 Freitag, 22. Jänner 2016 COVER 49 Organisch ist gesund! Die Vorstände der Wiener Privatbank, Eduard Berger und Helmut Hardt, setzen weiter auf Wachstum – allerdings ohne neue Zukäufe. © Wiener Privatbank 50 ATX 13.–20. Jänner 2016 ATX (Schluss 20.1.) 2.043,40 -7,29% DAX 13.–20. Jänner 2016 DAX (Schluss 20.1.) 9.391,64 -5,72% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Schoeller-Bleckmann 1,01% Wolford 0,23% Flughafen Wien -2,18% EVN -2,24% Mayr-Melnhof -2,39% FACC -21,58% AT&S -17,65% Uniqa Insurance Group -15,95% Valneva -15,84% Zumtobel -13,67% 1,01% Schoeller-Bl. -21,58% FACC Top 5 DAX Flop 5 DAX Adidas 7,39% RWE -2,76% E.On -3,07% Siemens -3,40% Infineon -3,50% Dt. Bank -15,20% Commerzbank -13,31% Volkswagen -13,20% HeidelbergCement -8,47% ThyssenKrupp -8,03% 7,39% Adidas -15,20% Dt. Bank © APA/Hans Klaus Techt

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Einladend CEE-Report zeigt: Konjunktur im Os-ten gewinnt an Fahrt 54

Enervierend Pensions-reformverhandlungen ohne die Privaten? 54

Ergo Versicherungen jetzt per Tablet, PC oder Smartphone 55

Ende BA-Chef Willibald Cernko geht – offenbar unter Druck aus Rom 55

Freitag, 22. Jänner 2016 covEr 49

organisch ist gesund! Die Vorstände der Wiener Privatbank, Eduard Berger und Helmut Hardt, setzen weiter auf Wachstum – allerdings ohne neue Zukäufe.

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ATX 13.–20. Jänner 2016

ATX (Schluss 20.1.) 2.043,40 -7,29%

DAX 13.–20. Jänner 2016

DAX (Schluss 20.1.) 9.391,64 -5,72%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Schoeller-Bleckmann 1,01%

▲ Wolford 0,23%

▲ Flughafen Wien -2,18%

▲ EvN -2,24%

▲ Mayr-Melnhof -2,39%

▼ FAcc -21,58%

▼ AT&S -17,65%

▼ Uniqa Insurance Group -15,95%

▼ valneva -15,84%

▼ Zumtobel -13,67%

1,01%Schoeller-Bl.

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Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ Adidas 7,39%

▲ rWE -2,76%

▲ E.on -3,07%

▲ Siemens -3,40%

▲ Infineon -3,50%

▼ Dt. Bank -15,20%

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ren wurde die Bank gegründet, um banknahe Immobilienprodukte zu kreieren. Vor vier Jahren haben wir mit Eduard Berger als klassischen Banker unser Private Banking massiv gestärkt. Heute sind wir damit ein Spezialist für Sachwer-te-Investments mit Kompetenz im

••• Von Thomas Müller

WIEN. Die Wiener Privatbank ist eigentlich keine typische Wiener Privatbank. Es gibt sie gerade mal zehn Jahre lang und sie trägt auch keinen bekannten oder glamourö-sen Familiennamen. Ihre Spezia-lität sind Wohnimmobilien, in die bereits mit relativ wenig Kapital investiert werden kann, und eine exklusive Note in Form einer milli-onenschweren Mindestanlagesum-me sucht man auf der Webseite vergeblich. Die Vorstände Eduard Berger und Helmut Hardt erklären im Interview, was sie nun mit der Valartis Bank vorhaben und war-um die Vorsorgewohnungen immer noch eine gute Anlage-Idee sind.

medianet: Sind Sie beide Immobi-lienentwickler, die Banker gewor-den sind, oder umgekehrt?Helmut Hardt: Ursprünglich kom-me ich aus der Bankenwelt und bin dann ins Immobiliengeschäft zu Günter Kerbler in die conwert-Gruppe gegangen. Vor zehn Jah-

Bereich Kapitalmarkt und Immo-bilien.

medianet: Die Valartis Bank Aus­tria hat rund 560 Mio. Euro Bi-lanzsumme, die Wiener Privatbank selbst hat gerade mal 128 Millio-nen Euro. Übernehmen Sie sich da nicht ein bisschen?Eduard Berger: Wir wollen unsere Marktposition ausbauen und unser Privatbank-Geschäft auf breitere Beine stellen. Mit der Übernahme der Valartis Bank hatten wir die Möglichkeit, unser organisches Wachstum zu beschleunigen. Wir haben die Transaktion im Vorfeld natürlich genau geprüft und se-hen große Potenziale, da wir uns sehr gut ergänzen. So hat Valartis zum Beispiel viele internationale Kunden, wir haben einen starken Österreich-Fokus; hier werden wir voneinander profitieren können. Unsere beiden Kern-Geschäftsfel-der Kapitalmarkt und Immobilien werden etwa gleich groß sein.

medianet: Wird es Straffungen beim Mitarbeiterstand geben?Berger: Alle Mitarbeiter werden übernommen, und wir werden das strategisch beste Team aufstellen. Aber natürlich müssen wir allein schon wegen des regulatorischen Drucks schauen, dass wir bei den Kosten gut aufgestellt sind.

medianet: Wie geht es jetzt weiter? Bleiben beide Banken bestehen?Berger: Wichtig ist festzuhalten,

dass es noch einige aufschiebende Bedingungen gibt, die noch erfüllt werden müssen. Dazu gehört un-ter anderem die Integration der IT-Systeme, wo wir zum Glück die gleichen Systeme verwenden. Wir arbeiten diese Liste mit Hochdruck ab und rechnen damit, dass wir En-de des ersten Quartals bzw. Anfang des zweiten Quartals so weit sein werden und damit das offizielle Closing umsetzen können. Ab dann werden wir nur noch unter der Marke Wiener Privatbank auftreten.

medianet: Was ist das langfristige Ziel?Berger: Zusammen haben wir rund 2,3 Milliarden Assets under Ma-nagement; das sehen wir als solide Basis für weiteres Wachstum, al-lerdings organisch. Mit der Valar-

„Wir wollen nicht abschrecken“Zwischen Weihnachten und Silvester haben die Aktionäre der Wiener Privatbank die Übernahme der Valartis Bank Austria abgesegnet. Die beiden Vorstände wollen den Wachstumskurs organisch fortsetzen.

Ungleiches Paar Mit der Wiener Pri-vatbank und der Valartis Bank Aus-tria gehen recht unterschiedliche Häuser eine Ver-bindung ein. Das soll u.a. Potenzial für Cross-Selling eröffnen, meinen Eduard Berger (li.) und Helmut Hardt.

Gut entwickelt Der Immobilien-aktienfonds „European Pro-perty“ der Wiener Privatbank hat im Vorjahr um 32,5% an Wert zugelegt und war damit der am besten perfor-mende, in Öster-reich zugelassene Publikums-Fonds.

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50 finance:cover Freitag, 22. Jänner 2016

Wir haben den Schritt nicht ge-setzt, um den Status quo zu verwalten, son-dern um ge-meinsam größer zu werden.

eduard Berger Wiener Privatbank

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tis Bank, die geradezu eine globale Coverage hat, wollen wir das auch international schaffen. Wir haben diesen Schritt nicht gesetzt, um nur den Status quo zu verwalten, sondern um gemeinsam größer zu werden.

medianet: Können Sie schon kon-krete Pläne verraten?Berger: Oberste Priorität haben jetzt ein möglichst rasches Closing und eine gute Integration. Über die Zukunft werden wir dann berich-ten, wenn wir die Voraussetzungen dafür erledigt haben. Sie sieht aber sehr positiv aus, da uns allein das Cross-Selling helfen sollte, unser Geschäft im Fondsmanagement oder in der Immobiliensparte zu vergrößern.

medianet: Sollten Investoren bei Vorsorgewohnungen, insbesondere im Altbau, angesichts der Steuer-reform und einer allfälligen Miet-rechtsreform nicht vorsichtig sein? Hardt: Wir halten Wohnimmo-bilien-Investments im aktuellen Marktumfeld für ein diversifizier-tes Portfolio unverändert für un-verzichtbar. Sie sind eine der letz-ten Möglichkeiten, in denen ich ohne großen Preisschwankungen werterhaltend investieren kann. Es stimmt natürlich, dass durch die Steuerreform ein paar Verschlech-terungen zu beklagen sind. Im Gro-ßen und Ganzen ist es aber eine Gleichstellung mit anderen Asset-Klassen. Beim Mietrecht sehe ich

nicht wirklich Chancen auf eine Umsetzung. In der derzeitigen kon-junkturellen Situation wird sich niemand trauen, den Wohnbau in irgendeiner Form zu beschränken. Stattdessen sollte sich die Politik lieber darum kümmern, wie sie In-vestitionen fördern könnte. Lang-fristig schätzen wir die Rendite-ausssichten also immer noch als sehr attraktiv ein.

Vor allem bei Altbauwohnungen sehen wir noch gute Chancen, denn dort haben Sie eine ganz anderes Preisgefüge. Dass heißt ich verkau-fe dort Wohnungen um 2.500 bis 3.500 Euro pro Quadratmeter, etwa im 2., 7., 8., 9. Bezirk. Die großen Preissteigerungen der letzten fünf Jahre werden wir aber nicht mehr sehen.

medianet: Welche neuen Projekte werden 2016 kommen?Hardt: Derzeit vertreiben wir ge-rade unsere Parkapartments im Quartier Belvedere. Das ist ein ganz besonderes Projekt, für das Sigma als Entwickler den Star-Ar-chitekten Renzo Piano gewinnen konnte. Kleinere Projekte befinden

sich gerade in der Development-phase. Bei den Stadthäuseranlei-hen werden wir heuer auch noch etwas machen.

medianet: Wien wächst, und die Wohnfläche pro Person ist ungleich höher als vor 40 Jahren. Werden sich diese Ansprüche aufrecht­erhalten lassen?Hardt: Wenn die Stadt wächst, wird eben der Wohnraum teurer. Wenn Mieter oder Wohnungskäu-fer in einer guten Lage wohnen wollen, müssen sie dann eben mehr bezahlen oder sich mit einer etwas kleineren Wohnung anfreunden. Also keine 60 Quadratmeter mehr, sondern vielleicht 45. Die Ansprü-che an die Grundausstattung sind allerdings gestiegen. Das relati-viert wieder den gestiegenen Preis etwas.

medianet: Wie haben Sie im Asset Management auf die historisch niedrigen Zinsen reagiert?

Berger: Wir haben in den letzten Jahren sehr hohe Aktienquoten gefahren und haben Europa stark gewichtet, was sich auch wirklich bezahlt gemacht hat. Es gab zwar jetzt eine Korrektur, aber Europa sollte absolut von den niedrigen

Energiepreisen profitieren, und die Gewinne dürften steigen. Die Gefahr von Verwerfungen sehe ich eher beim Anleihemarkt. Bei lang-läufigen Anleihen sind wir eher vorsichtig und ziehen kurze Lauf-zeiten vor, aber wir bleiben grund-

sätzlich eher bei den Aktien. Wir haben den strategischen Vorteil, dass wir den Kunden auch die Im-mobilieninvestments anbieten kön-nen und empfehlen, dort rund ein Drittel des Portfolios anzulegen. Bei den Emerging Markets haben wir Indien ein bisschen dazuge-mischt.

medianet: Ab welcher Summe werden Private Banking­Kunden interessant für Sie? Berger: Ich habe da eine eindeutige Meinung: Wir setzen keine Unter-grenzen. Eine individuellen Vermö-gensverwaltung macht aber erst ab einem sechsstelligen Betrag Sinn. In der Regel sind es schon diejeni-gen, die dieses Kapital zur Verfü-gung haben, die zu uns kommen. Aber wir wollen keine potenziellen Kunden mit einer Untergrenze ab-schrecken, da wir auch für sie Pro-dukte haben. Wenn die Renditen gut sind, wächst der Kunde ja mit uns mit.

Freitag, 22. Jänner 2016 finance:cover 51

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Bei der derzeiti-gen Konjunktur wird sich nie-mand trauen, den Wohnbau durch eine Reform des Miet-rechts einzu-schränken.

eduard Berger

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medianet.at52 INVEST:FEUILLETON Freitag, 22. Jänner 2016

Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ih-re Seele“, definierte einst der russische Erzähler Maxim Gorkij. Kein Wun-

der also, dass sich kunstvoll gear-beitete wissenschaftliche Objekte in den vergangenen Jahren stetig, wenn auch weitgehend von der Öffentlichkeit unbemerkt zu Ren-nern auf dem Sammlermarkt ent-wickelt haben.

Das ist insofern nicht erstaun-lich, als erstens das Gros der of-ferierten Objekte durchaus deko-rativen Charakter hat, also vom stolzen Besitzer gern zur Schau ge-stellt wird. Und zweitens findet der Neo-Kollektor kaum ein anderes Interessensgebiet mit vergleich-barer Vielfalt: Von medizinischen Instrumenten und Modellen über technische Vermessungsgeräte bis hin zu Globen, aber auch Fossili-en und Mineralien reicht das An-gebot, das in den internationalen Auktionshäusern in dieser Sparte subsummiert wird.

Exotica, Mirabilia & ScientificaEbenso breit gefächert wie die Ob-jektpalette präsentieren sich der zeitliche und räumliche Rahmen: Von prähistorischen Ammoniten bis zu früher Computertechnik des 20. Jahrhunderts spannt sich der temporäre Bogen, und geografisch sind diesem Sammelgebiet per se keine Grenzen gesetzt.

Apropos Landesgrenzen: Galt bis vor wenigen Jahren noch London als diesbezügliches Markt-Mekka, so hat die österreichische Haupt-stadt der britischen mittlerweile den Rang abgelaufen. „Wien ver-fügt über die meisten und besten Sammlungen wissenschaftlicher Instrumente und Globen“, erklärt der Wiener Kunsthändler Simon Weber-Unger, der seit November 2002 zweimal jährlich im Doro-theum Auktionen in dieser Sparte betreut. Auch das Kunsthistorische Museum besitzt eine bedeutende Sammlung, die bereits unter Ru-dolf II. im 16. Jahrhundert begon-nen wurde.

Neben großen Institutionen gibt und gab es in Wien aber immer schon auch private Sammler: „In der Renaissance entstand die Tra-dition der Kunst- und Wunderkam-mern“, berichtet Weber-Unger. In diesen Sammlungen, die die noch früheren Raritäten- oder Kurio-sitätenkabinette ablösten, wurde vielerlei Wunderbares zur Schau gestellt, oft recht flexibel gegliedert nach den Kategorien Naturalia, Ar-tificalia, Antiquitates, Exotica, Mi-

Offener Kopf mit herausnehmba-rem, dreiteiligen Gehirn: Das Gips-Modell, Leipzig um 1900, vervier-fachte innerhalb von vier Jahren seinen Preis von 360 auf 1.600 €.

••• Von Marie-Thérèse Hartig

Wissenschaft von einst für Sammler von heuteOb Globus, Zeitmesser oder anatomisches Modell: Zeitgenössische wissenschaftliche Instrumente mögen technisch ausgefeilter sein, doch kunstvoller waren ihre historischen Vorgänger.

rabilia und Scientifica. Der Zweck dieser Sammlungen, die im Laufe der Zeit häufig zu Museen wurden, bestand darin, den universalen Zusammenhang aller Dinge dar-zustellen, so wie sich damalige Universalgelehrte gleichermaßen mit Botanik und Zoologie, Himmel und Erde, Natur und Wissenschaft beschäftigten – man denke etwa an Goethe, der sich neben seiner Dichtung auch mit Farbenlehre be-schäftigte, oder Humboldt, der von Universitätsmechanikern seine Vermessungsinstrumente anferti-gen ließ.

Zwar mögen die heutigen Samm-ler keine Universalgelehrten mehr sein, doch ihrer Leidenschaft frö-nen sie nicht minder begeistert. Daher verdankt Simon Weber- Unger den einstigen wie den zeitge-nössischen Kollektoren einen leb-haften Markt und die Möglichkeit, in seinen Auktionen museale Qua-lität anzubieten: „Für nahezu alle Objekte in den Dorotheum-Aukti-onen kann ich Referenzstücke in internationalen Museen nennen.“ Wohlgemerkt: Das gilt für Objekte aller Preisklassen. Taschengloben beispielsweise sind im Dorotheum schon für wenige hundert Euro er-hältlich.

Himmel, Erde & PlanetenBleiben wir gleich beim Thema Globen, die zu den Blue Chips der Sparte zählen. Warum? Da fallen Simon Weber-Unger, der sich selbst seit seinem 14. Lebensjahr für die Welt- und Himmelskugeln begeis-tert, gleich mehrere Gründe ein, allen voran „die große symbolische Kraft: Globen stehen für Macht, Wissenschaft, Navigation, Entde-ckung und Vermessung.“ Darüber hinaus stellen die meisten Globen dekorative Blickfänge in Bibliothe-ken oder Arbeitszimmern dar. Und schließlich bietet diese Sub-Sparte viele Spezialisierungsmöglichkei-ten: „Manche Sammler haben sich zum Beispiel auf sehr kleine Glo-ben spezialisiert, andere auf sehr große“, berichtet der Profi. Als klein gilt ein Globus übrigens, wenn er zwischen vier und zehn Zentime-ter Durchmesser aufweist, als groß mit 50 bis 100 Zentimeter. Weiters gibt es Sammler, die sich auf Glo-ben aus bestimmten Materialien, zum Beispiel solche aus Edelhöl-zern wie Mahagoni oder Walnuss, aus Metall oder sogar nur solche aus Silber, konzentrieren, während wieder andere bestimmte Regionen oder Hersteller bevorzugen.

Gemeinsam ist all diesen Spe-zialisierungen die Faustregel „Je älter, desto seltener, desto wertvol-ler“, so Weber-Unger: „Globen aus

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Edison-LampeDer amerikani-sche Ingenieur und Erfinder Thomas Alva Edison (1847–1931) mit der von ihm erfundenen und nach ihm benannten Weiß-glühbirne, mit der 1879 das Zeitalter der Fackeln und Gaslampen zu Ende geht. Das Archivbild stammt aus dem Jahr 1883.

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medianet.at Freitag, 22. Jänner 2016 INVEST:FEUILLETON 53

dem späten 16. Jahrhundert sind heute echte Raritäten.“ Schon vor dem ersten Erdglobus, den Martin Behaim 1492/93 anfertigte, gab es Himmelsmodelle, die den Sternen-himmel auf der vermeintlichen Himmelskugel darstellten. Das älteste erhaltene Modell stammt aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus. Darüber hinaus gab und gibt es Planetengloben, insbesondere von Mond und Mars, sowie verwandte dreidimensiona-le Darstellungen des Weltalls wie Armillarsphären. Übrigens sind Mondgloben, die vor 1959 entstan-

den, nur auf der vorderen Hälfte bedruckt, weil die Rückseite des Mondes bis dahin noch nicht foto-grafiert worden war. Generell sind Himmelsgloben teurer als terrest-rische Exemplare, aber auch hier spielt Alter und Seltenheit eine Schlüsselrolle bei der Preisfindung. „Einen Mondglobus, der 1965 in der DDR gefertigt wurde, bekommt man für 500 Euro aufwärts, ein englischer Mondglobus aus dem 18. Jahrhundert kostet hingegen 80.000 bis 100.000 Euro“, verrät Weber-Unger.

Wenn Sie das für teuer halten, dann wird Sie der Weltrekordpreis, den ein Globenpaar im April 2010 bei einer Christie‘s-Auktion in Pa-ris erzielte, vermutlich vollends aus der Bahn werfen: Die beiden silbernen Manuskriptgloben, ein Himmels- und ein Erdglobus, ru-hend auf den Schultern von Herku-les and Atlas, vervielfachten ihren Schätzwert von 600.000 bis 900.000 Euro auf sensationelle 1,75 Millio-nen.

Messinstrumente & ModelleNeben Globen zählen historische Messinstrumente wie Sonnenuh-ren seit jeher und weltweit zu den begehrtesten wissenschaftlichen Objekten. Allerdings spielt zuneh-mend auch der Nationalstolz ei-ne Rolle auf dem Markt – mit der wachsenden Anzahl wohlhabender Sammler etwa im Mittleren Osten steigt spürbar auch die Nachfra-ge nach Objekten aus dem islami-schen Raum. Manche Astronomie-instrumente haben laut Experten ihren Preis in der letzten Dekade verzehnfacht. Doch auch andere Nischen boomen, denn wie jeder

Anatomisches Modell I Eine Schwan-gere aus Elfenbein brachte 41.500 €.

Markt unterliegt auch jener für historische wissenschaftliche In-strumente den Modetrends. So or-ten die Spezialisten im Dorotheum und bei Bonhams seit geraumer Zeit eine „rasante Marktentwick-lung bei anatomischen Modellen“, so Simon Weber-Unger: „Das liegt einerseits an mehr Akzeptanz und Verständnis gegenüber den Her-stellungsmaterialien – vor allem Gips und Papiermaché – und an-dererseits an der Aufarbeitung in Publikationen, Ausstellungen und in der Museumsarbeit.“

In Zahlen ausgedrückt: Ein selte-nes Gipsmodell eines anatomischen Kopfes mit offenem Gehirn kostete 2004 im Dorotheum 360 Euro, nur vier Jahre später fiel der Hammer für ein Exemplar aus der gleichen Guss-Serie bei 1.600 Euro.

Bisamäpfel, auch Pomander, dienten als Schmuckstücke und Behälter für duftende und medizinische Essenzen. Preis der silber/vergoldeten Rarität aus dem 17. Jhdt: 34.200 €.

Freilich gilt auch hier die Devi-se „Nur Top-Qualität erzielt Top-Preise“. Ein anschauliches Beispiel dafür ist das anatomische Lehrmo-dell einer schwangeren Frau aus dem 17. Jahrhundert, das 2003 im Dorotheum 41.500 Euro einspielte; es war qualitativ mit einem ähnli-chen Modell im Kestner-Museum in Hannover vergleichbar – und dem-entsprechend teuer. Andere, weni-ger kunstvolle Exemplare, etwa ein ebenfalls aus Elfenbein geschnitz-tes Modell aus dem 18. Jahrhun-dert, brachte 2006 im Dorotheum „nur“ 10.000 Euro.

Schnäppchenjäger & SammlerTrotz dieser teilweise schon stolzen Preise und der steigenden Nachfra-ge hält britische Bonhams-Experte Jon Baddeley medizinische Gegen-stände und insbesondere Geräte aus dem späten 19. Jahrhundert immer noch für Schnäppchen. „Mi-kroskope aus der Zeit von 1880 bis 1930 in der Originalbox samt Zu-behör werden einem für rund 200 Pfund geradezu nachgeworfen.“

Kein Wunder also, dass Medizi-ner – gern auch solche im Ruhe-stand – zu den treuesten Kunden dieser Auktionssparte zählen, zu-mindest bei Bonhams: „Zuerst stat-ten sie ihre Praxen mit dekorativen anatomischen Modellen oder fas-zinierenden Präparaten aus, und später erhalten die medizinischen Souvenirs daheim die Erinnerung an das vergangene Berufsleben lebendig.“

Cassandra Hatton, Direktorin des Bonhams Wissenschafts-De-partments in Amerika, sieht freilich auch „eine neue, jüngere Sammler-generation“ heranwachsen: „Man-

Dampflokomotive Das große Funktions-Modell einer Dampflok um 1850 ging bei einer Dorotheum-Auktion für 55.200 € weg.

Tischplanetarium 2007 brachte eine Armillar-sphäre von Carl Christian Schindler im Dorothe-um astronomische 306.000 €.

Goniometer Ein Repetitions-Winkelmessgerät nach Mitscherlich, signiert „M. Meyerstein, Göttingen“ vor 1874, zählt zu den Rekordergebnissen der Sparte Historische Wissenschaftliche Instrumente im Dorotheum; 2008 erzielte es 36.900 €.

Globus coelestis Ein seltener Himmelsglobus des Kartografen Matthäus Seutter, Nürnberg um 1710, mit 12 kolorierten Kupfer-stichen auf gipsüberzogenem Pappmaché – Zuschlag: 26.840 €.

che unserer Käufer sind erst um die 20 Jahre alt. Und erfreulicher-weise mischen sich auch immer mehr Frauen in die Käuferszene.“

Ganz anders sieht Weber- Unger seine Klientel im Dorotheum: „Da sind viele Museen unter den Höchstbietenden, und erstaunlich viele Künstler interessieren sich für historische wissenschaftliche Objekte, sei es, um sie in ihren Kunstwerken weiterzuverarbeiten, sei es auch nur als Inspiration für eigene Arbeiten.“

Denn auch für die Kunst gilt, was der italienische Historiker Francse-co de Sanctis im 19. Jahrhundert konstatierte: „Jede Wissenschaft hat ihre Zeit.“

Anatomisches Modell IIEin lebensgroßer Männerkörper aus Papierma-ché, gefertigt um 1882 vom Arzt Louis Auzoux, brachte 2011 bei Bonhams knapp 20.000 €.

Modetrends bei Sammlern? Sicher gibt’s die! In den letzten Jahren hat sich z.B. der Markt für anatomische und botanische Modelle rasant entwickelt.

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medianet.at54 Banking/insurance:Watch Freitag, 22. Jänner 2016

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Im fast gleichem Maß, wie Zentral- und Osteuropa, kurz CEE, während der Krise für Sorgenfal-ten gesorgt hat, zaubert die Region jetzt ein Lächeln auf die Gesichter der Experten.

Das trifft auch und besonders den Bankensektor, wie der aktuelle CEE Report der Bank Austria zeigt: Die Banken haben laut Bericht 2015 in Zentral- und Osteuropa (CEE) ein äußerst positives wirtschaftliches Umfeld vorgefunden. Bis auf we-nige Ausnahmen haben die meis-ten Länder der Region ein starkes

Wirtschaftswachstum gezeigt und sich als widerstands fähiger gegen-über dem Stimmungswandel der Investoren im Hinblick auf Schwel-lenmärkte erwiesen. Das war groß-teils auf ihre starke Verbindung mit der Eurozone und solide, volks-wirtschaftliche Fundamentaldaten zurückzuführen.

Back to normalDie Bankensektoren der meisten Länder waren profitabel, wobei sich das Gesamtniveau im Vergleich zu den Vorkrisenjahren normalisiert.

„Obwohl die Differenzierung zwischen den einzelnen Ländern

weiter charakteristisch für die Re-gion ist, gab es 2015 einige positive Entwicklungen in den Bankensek-toren Zentral- und Osteuropas. Das Kreditgeschäft hat sich in einigen Märkten verbessert, und die Ban-kensektoren blieben überwiegend profitabel. Gleichzeitig ist ein nach-haltigeres Refinanzierungsmodell in CEE auf dem Vormarsch, im Rah-men dessen lokale Kundeneinlagen mehr Bedeutung als Refinanzie-rungsquelle gewinnen“, sagt Carlo Vivaldi von der UniCredit. „Nicht-destotrotz müssen die Banken ge-genüber dem Niedrigzinsumfeld, dem regulatorischen Druck, der

Entwicklung der Schwellenmärk-te, den geopolitischen Spannungen und den Auswirkungen der Migrati-on aufmerksam bleiben.“

Einzelne Länder stachen be-sonders positiv hervor: Mit BIP-Wachstumsraten zwischen 0,6 Pro-zent in Serbien und 4,3 Prozent in der Tschechischen Republik haben die meisten CEE-Länder 2015 eine dynamischere Entwicklung als in den vorangegangenen Jahren ge-zeigt. Ausnahmen waren Russland, das einen stark gesunkenen Öl-preis und Sanktionen durch die EU bzw. USA bewältigen musste, und die Ukraine, die den Verlust großer Produktionskapazitäten im Osten des Landes zu verkraften hatte.

Die „Neuen“ profitierenDarüber hinaus haben sich die neu-en EU-Mitglieder in Zentraleuropa (EU-CEE1) als widerstands fähiger gegenüber dem Stimmungswan-del der Investoren im Hinblick auf Schwellenmärkte in der zweiten Jahreshälfte 2015 erwiesen.

Dabei hat EU-CEE von Leis-tungsbilanzüberschüssen bzw. geringen Defiziten wegen starker Exporte in die Eurozone, niedrigen Rohstoffpreisen und hohen Kapi-talüberschüssen durch EU-Förde-rungen profitiert. Zusätzliche Un-terstützung kam von einer akkom-modativen Geldpolitik und einer robusteren Inlandsnachfrage. „Das Kreditgeschäft der Banken hat sich in einigen Ländern, insbesondere in Zentraleuropa, verbessert“, sagt UniCredit-Experte Mauro Giorgio Marrano. Die meisten lokalen Ban-kensektoren konnten in den ver-gangenen Jahren ihre Profitabilität aufrechterhalten, die durchschnitt-liche Loans/Deposits Ratio hat sich von 122% 2008 auf 101% 2015 ver-bessert.

Die wirtschaftliche Erholung ist gut fürs Kreditgeschäft, insbeson-dere bei den „Nachzüglern“. Das positive BIP-Wachstum in Rumäni-en, Slowenien und Ungarn wird die notleidenden Kredite reduzieren.

Die Profitabilität soll auch künf-tig über westeuropäischen Niveaus liegen, so die UniCredit-Analysten.

im Osten wird es wieder hellerIn Zentral- und Osteuropa zeigte sich 2015 ein starkes Wirtschaftswachstum – Nachhaltigkeit nicht ausgeschlossen, berichtet der CEE Banken Report der Bank Austria.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Bis 29. Februar will die Ko-alition beschließen, wie sie mit der Altersvorsorge weiter verfahren will. Zusatzpensionen sind Teil des Pensionssystems, das wurde auch im Regierungsprogramm postu-liert. Doch offenbar hat man bei den Verhandlungen die „Privaten“ bisher außen vor gelassen.

Ohne die „Privaten“ geht´s nichtDer Fachverband der Pensions-kassen in der WKO, der Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs, die Plattform der be-trieblichen Vorsorgekassen und die Vereinigung Österreichischer In-vestmentgesellschaften sehen eine gemeinsame Planung des gesamten Pensionssystems, wie sie auch im

aktuellen Arbeitsprogramm der Österreichischen Bundesregierung enthalten ist, als unabdingbar an, um heimische Pensionen nachhal-

tig und auf ausreichend hohem Ni-veau zu sichern.

„Umso verwunderter sind wir, dass wir bisher in die Gespräche

zur Pensionsreform noch gar nicht eingebunden wurden. Am ‚30. Feb-ruar‘ ist es zu spät!“, meint Andre-as Zakostelsky, Obmann des Fach-verbands der Pensionskassen.

„Geht es um das Pensionssys-tem von morgen, müssen sowohl die staatliche Pension, als auch die Zusatzpensionen gemeinsam an einem Strang ziehen“, sagt Zakos-telsky. Das sei auch im Regierungs-programm festgeschrieben.

Automatik oder nicht?Die Ausgangspositionen der Re-gierungspartner sind kompliziert genug: Die ÖVP drängt auf weitere Verschärfungen, um den Anstieg des Bundeszuschusses für das Pen-sionssystem, das nach Ansicht der Neos „schrottreif“ ist, zu dämpfen.

Die SPÖ hingegen verfolgt die Linie, dass das durchschnittliche Antrittsalter für die Pensionen ja schon jetzt auf 60,1 Jahre gestiegen sei – und damit auf jenen Wert, der laut Regierungsprogramm bis zum Jahr 2018 erreicht sein soll. Strit-tig ist auch, ob man auf Verände-rungen bei den Kennziffern – etwa einen Anstieg der Lebenserwartun-gen – automatisch reagieren soll.

reform ohne Private?Die Anbieter von Zusatzpensionen wurden in die Gespräche über die Zukunft des Pensionssystems noch nicht eingebunden.

Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbands der Pensionskassen.

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uniqa investiert

Mega-Programm mit 500 MillionenWIEN. Der Versicherungs-konzern Uniqa gab den Start des größten Investitions- und Innovationsprogramms in der Unternehmensgeschichte in Höhe von rund 500 Mio. Euro bekannt. „Diese Investitio-nen, von denen ein guter Teil bereits im Jahr 2016 getätigt wird, fließen zum Großteil in das ‚Re-Design‘ des Ge-schäftsmodells, den dazu auch notwendigen personellen Kompetenzaufbau und die er-forderlichen IT-Systeme“, sagt CEO Andreas Brandstetter. Uniqa erzielte zum 3. Quartal das beste 9-Monatsergebnis der Firmengeschichte mit ei-nem EGT von 301,9 Mio. Euro. Im Geschäftsjahr 2015 ist das beste Ergebnis der Firmenge-schichte im Visier. Erfreulich: ÖGVS zeichnete den Uniqa-Rechtsschutztarif mit der Schulnote 2,1 aus.

Best trade Finance Bank

Bank Austria ausgezeichnet WIEN/NEW YORK. Die Bank Austria wurde vom US-Finanz-magazin „Global Finance“ das achte Jahr in Folge zur „Best Trade Finance Bank“ in Öster-reich für das Jahr 2016 gekürt. Das ist das Ergebnis einer jährlichen Umfrage unter Ana-lysten, Managern und Techno-logieexperten in 84 Ländern. Die wichtigsten Selektionskri-terien für die Auszeichnungen waren Transaktionsvolumen, geografische Reichweite, Kundenservice, kompetitive Preisgestaltung und innovative Technologien. Das Finanzma-gazin „Global Finance“ besteht seit 28 Jahren und hat Leser in 180 Ländern.

startuP BaningO.cOm

Neue Kunden mit an BordWIEN. Baningo ist eine Platt-form für Menschen, die Fi-nanzberatung benötigen und suchen. Kunden können auf baningo.com Bankberater nach persönlichen Kriterien wie Qualifikation/Ausbildung, Ort, Sprache oder Kontaktmöglich-keiten suchen und mit ihnen direkt in Kontakt treten. Jetzt wurden Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Hypo OÖ und Aus-trian Anadi Bank als weitere Kunden gewonnen.

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dasErtragReich finanziert KMUWIEN. dasErtragReich, das sich auf österreichische, be-stehende und eigentümerge-führte KMUs spezialisiert hat, konnte insgesamt acht von acht Crowdinvesting-Projekten 2015 erfolggekrönt finanzieren, davon sechs über die Online-Plattform www.dasertragreich.at. 173 Investoren gaben in Summe 640.000 Euro.

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medianet.at Freitag, 22. Jänner 2016 Banking/insurance/Finance PeoPle 55

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Dass es in der Bank Aus tria seit Jahren heftig zugeht, verwun-dert kaum noch jemanden. Pro-bleme mit dem Online-Banking, kolportierter und dann doch abge-blasener Verkauf des Filialnetzes, Schrumpfkurs, Personalabbau und so weiter und so fort – in dem aus diversen österreichischen Banken zusammengelöteten Unternehmen schien keine Ruhe einkehren zu wollen.

Jetzt kam der Knalleffekt: CEO Willibald Cernko geht per Ende Februar; mit 1. März wird ihm der 45jährige Robert Zadrazil nachfol-

gen. Seit einigen Jahren zum Vor-stand gehörig, studiert er derzeit Betriebswirtschaft an der Wirt-schaftsuniversität Wien.

Italienische RänkeDer Abgang Cernkos war, wie In-sider von Beginn an vermuteten, nicht ganz freiwillig. Der „Gene-rationswechsel“ wurde offenbar von den italienischen Eigentümern herbeigeführt – und zwar eher überfallsartig. Der Noch-BA-CEO, dessen Vertrag erst im Oktober des Vorjahres verlängert worden war, wurde erst nach einer Aufsichts-ratssitzung am letzten Freitag von seiner Absetzung informiert. Mög-

licherweise traute man Cernko die Umsetzung des harten Sparkurses nicht zu. Er hatte öffentlich erklärt, er habe sich „selbstverständlich ... immer die Frage zu stellen: Ist das das, was man persönlich mit vollem Herzblut unterstützen könnte?“

Willibald Cernko war am 1. Okto-ber 2009 Erich Hampel an die Spit-ze der Bank Austria gefolgt, dieser wurde Aufsichtsratschef. Cernko war für den Job von der damaligen deutschen Bank-Austria-Schwes-ter HypoVereinsbank (HVB), wo er Privatkundenvorstand war, nach Wien zurückgekehrt. Der Banker gilt nicht als jemand, der leicht-

fertig aufgibt. Jahrelang hatte er versucht, die teils heftigen Proble-me des Instituts, die manche in der komplizierten Struktur der Bank sahen, mit Verve aufzuarbeiten.

Die Bank Austria war 1991 aus einer Verschmelzung von Zentral-sparkasse und Länderbank her-vorgegangen. 1997 holte sich der damalige Bank Austria-Boss Ran-da in einem Aufsehen erregenden Coup die Creditanstalt. Branchen-kenner meinen, dass die verschie-denen Kulturen und politischen Ausrichtungen der drei Institute – die CA galt als „schwarz“, Zent-ralsparkasse und Länderbank als „rot“ – jahrelange interne Graben-kämpfe zur Folge hatten, die die Bank schwächten. Die Lage wurde nicht einfacher, als sich die deut-sche Hypo Vereinsbank im Jahr 2000 das Unternehmen holte und 2005 schließlich alles bei der itali-enischen UniCredit landete.

Kahlschlag in Italien?In Italien stauen sich offenbar noch andere Probleme: Erst vor einer Woche räsonierten die Finan-cial Times und der Corriere della Sera darüber, dass der Sessel von UniCredit-Chef Federico Ghizzoni wackeln könnte. Die UniCredit de-mentierte das ebenso umgehend wie angebliche Investorenzweifel an dem im November vorgestell-ten Entwicklungsplan Ghizzonis, der 18.000 Jobs kosten wird. Doch möglicherweise planen der Auf-sichtsrat und führende Aktionäre einen größeren Kahlschlag, dessen erstes Opfer Willibald Cernko war.

Raue See vorausAuf den gebürtigen Wiener und Va-ter von zwei Kindern, Robert Zad-razil, wartet jedenfalls kein leich-ter Job: Die Bank verlor durch den Wegfall des Osteuropa-Geschäfts, das nun von Rom direkt verwaltet wird, an Umsatz und auch Status im Konzern. In den nächsten drei Jahren muss er 70 der insgesamt 190 Filialen in Österreich schlie-ßen und mehr als 300 Mio. Euro einsparen.

Willibald cernko geht – freiwillig?Eine Ära in der Bank Austria endet Ende Februar 2016, Robert Zadrazil folgt mit 1. März.

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Willibald Cernko war seit 2009 Vorstandsvorsitzender der Großbank. Zuletzt krachte es mit Rom wegen des Filialnetzes.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die Ergo Österreich voll-zieht mit dem Relaunch der Web-site einen weiteren Schritt ihrer Digitalisierungsstrategie. Ab so-fort können Kunden Versicherungs-lösungen der Ergo einfach, schnell und sicher online abschließen, egal ob sie dafür ihr Smartphone, Tab-let oder den PC benutzen. „Digital wird für Kunden zunehmend nor-mal. Immer mehr Kunden möchten Versicherungen auch online ab-schließen“, meint Ergo-IT-Vorstand Christoph Thiel.Diese Produkte können nun auch Online abgeschlossen werden:• Kfz-Versicherung• Unfallversicherung• Haushalt-/Eigenheimversiche-

rung

• Risikoversicherung• Bestattungsvorsorge• Rechtsschutzversicherung.

„Moderne Kommunikationska-näle und Vertriebswege sind auch für die Versicherungsbranche von wesentlicher Bedeutung. In Kom-bination mit hoher Beratungs- und Servicequalität entscheiden diese über den künftigen Geschäftser-folg“, erläutert Ergo-Vorstandsvor-sitzender Josef Adelmann.

Unterschrift per FingerDie Kfz- und die Unfallversiche-rung können Kunden auch ohne analoge Zwischenschritte digital über ihr Smartphone oder Tablet abschließen. Der Ablauf ist laut Ergo einfach: Nach der Eingabe ihrer Daten erhalten Kunden über einen QR-Code ein Unterschriften-feld auf dem Display ihres Smart-phones oder Tablets eingeblendet. In diesem Feld können Kunden mit einem Tablet-Stift oder mit dem Finger unterschreiben und lösen damit die Antragsprüfung online aus. Optimaler Kundenservice steht im Vordergrund: Kunden kön-nen auch beim Online-Abschluss weitere Informationen anfordern.

Digital wird ganz normalBei Ergo kann man Versicherungen nun auch online einfach, schnell und sicher abschließen.

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Robert Senz neu am SteuerWIEN. Robert Senz übernimmt ab Februar 2016 die Leitung des mehr als 20-köpfigen, länderübergreifenden Fixed-Income-Teams der Erste Asset Management. Er berichtet direkt an Gerold Permoser, Chief Investment Officer (CIO) der Erste Asset Management (EAM). Der bisherige Leiter Ale-xander Fleischer geht auf ei-genen Wunsch in Bildungska-renz. Der 51jährige Senz bringt mehr als 25 Jahre Erfahrung im Anleihen-Management und eine erfolgreiche Expertise un-ter anderem als Chief Invest-ment Officer für Anleihen bei der Raiffeisen Capital Manage-ment mit.

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D.A.S. verstärkt MarketingWIEN. Christoph Pongratz (43) ist ab sofort Leiter der neu aufgestellten Abteilung „Mar-keting & Kommunikation“ der D.A.S. Rechtsschutz AG. Der 43-jährige gebürtige Kärnt-ner stellt dazu die Abteilung neu auf und verantwortet mit seinem Team die Agenden von CRM, Marktforschung, eMedia, Werbung und Grafik bis hin zu Unternehmenskommunikation sowie PR. Pongratz verfügt über langjährige Erfahrung im Marketingbereich; Karriere-stantionen waren die Werbe-agentur Bárci & Partner/Young & Rubicam, Marketing- und Produktmanagement der GE Capital Bank GmbH sowie Marketing in der Bawag PSK Versicherung AG. Zuletzt hat der studierte Betriebswirt die Öffentlichkeitsarbeit der Kate-gorialen Seelsorge in der Erz-diözese Wien verantwortet.

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Ch. Nemeth ist neuer VorstandSALZBURG/WIEN. Mit Chris-tian Nemeth wurde der bishe-rige Leiter des Bereichs Asset Management zum Vorstands-mitglied der Zürcher Kanto-nalbank Österreich ernannt. Nemeth war unter anderem als Chief Investment Officer bei der Deutsche Bank Österreich und der Bank Sal. Oppenheim (Österreich) tätig. Weitere Stationen der Karriere des studierten Betriebswirts wa-ren die Creditanstalt, Capital Invest und Oppenheim Asset Management.

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Valerie Brunner neu im VorstandWIEN. Valerie Brunner zog neu in den Vorstand der RCB ein und wird dort künftig gemein-sam mit CEO Wilhelm Celeda die Geschäfte der auf Aktien und Zertifikate spezialisierten Bank führen. Sie folgt damit Markus Kirchmair, der zurück in die RCB Konzern-Mutter Raiffeisen Bank International AG (RBI) wechselte.

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real:estate

Mega-Deal Deutsche Bank investiert halbe Milliarde € in London 58

Bilfinger-Split Strabag an Bau- und Gebäudedienst-leistungssparte dran? 58

Singapur Der Stadtstaat ist ein schwieriger Ort für Immobilienmakler 59

Smart Home Bosch setzt auf das „intelligent vernetzte Zuhause“ 63

Facility-Trend Eigen-personal bei Gebäude-dienstleistungen 63

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2016 wird ein weiteres gutes Immobilien-JahrEinfamilienhäuser, Miet- und Eigentumswohnungen bleiben im Trend, die Nachfrage nach Baugrundstücken steigt besonders stark an. 60

Baunormen Austrian Standards hat das „Dialogforum Bau“ initiiert.

Seniorenresidenzen Elke Merl reali-siert „Adäquates Wohnen im Alter“.

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medianet.at58 TOP-TRENDS Freitag, 22. Jänner 2016

••• Von Paul Christian Jezek

LONDON/WIEN. Bürogebäude und Geschäfte in London, Paris oder Frankfurt werden dieses Jahr wohl etwas schwerer zu verkaufen sein: Die hohen Preise belasten, und zugleich nimmt das Interesse von Investoren aus Asien und dem Nahen Osten ab.

Das Volumen der gewerblichen Immobilienverkäufe werde sich nach drei Jahren mit Steigerungen von mehr als 20% heuer kaum än­dern, konstatiert das Immobilien­beratungsunternehmen Knight Frank LLP in einer top­aktuellen

Studie. „Auch wenn die Invest­mentlage für europäische Immo­bilien weiterhin gut ist, gibt es doch Gegenwind, der den jüngsten Schwung am Markt etwas bremsen könnte“, schrieb der Marktforscher Matthew Colbourne von Knight Frank in der Studie.

Die Chinesen könnten nachlassenZu den potenziellen Risiken zählen demnach geringeres Kaufinteresse aus Asien infolge der Wirtschafts­abschwächung in China und aus dem Nahen Osten, wo der sinkende Ölpreis die Investoren zurückhal­tender agieren lässt.

Weitere Belastungsfaktoren sind die Möglichkeit, dass die Zinsen wieder anziehen, und Sorgen, dass die Preise zu stark gestiegen sind.

Die Nachfrage nach Gewerbe­immobilien in Europa, darunter Bürogebäude, Lagerhäuser und Hotels, war sprunghaft angestie­gen, da Investoren angesichts re­kordniedriger Zinsen an den An­leihemärkten nach verlässlichen Mieteinnahmen suchten.

Zwar sind infolge der gestiege­nen Preise in manchen Städten auch die Renditen aus Immobilien­anlagen auf das niedrigste Niveau in zwei Jahrzehnten zurückgefallen

doch werfen sie immer noch mehr ab als Staatsanleihen. Während zum Beispiel ein voll belegtes Bü­rogebäude in der City of London ei­ne Rendite von vier Prozent bietet, kam der Bloomberg Eurozone Sove­reign Bond Index im vergangenen Jahr nur auf einen Ertrag von 1,8%.

Halbe Mrd. Euro für 48.000 m2

Dennoch bleibt im wahrsten Sinne des Wortes genug Raum für riesige Immobilien­Deals in Europa.

So steckt aktuell die Immobilien­ fondssparte der Deutschen Bank trotz der hohen Preise in London eine halbe Mrd. Euro in die briti­sche Metropole. Der Offene Immo­bilienfonds Grundbesitz Europa investiert das Geld in die Projekt­entwicklung „The International Quarter“ im Geschäftsviertel Strat­ford mit rund 48.000 m2 Gewerbe­flächen auf dem ehemaligen Olym­pia­Gelände. Das Gebäude soll ab 2018 Platz für 3.800 Mitarbeiter der Bankenaufsichtsbehörde FCA bieten – die Bauarbeiten haben be­reits begonnen.

Der zuständige Deutsche­Bank­Manager Georg Allendorf ver­spricht sich mittelfristig Wertstei­gerungen: „Die frühe Investition in das Entwicklungsprojekt ist eine sehr gute Anlage für den Fonds.“ Für vollvermietete Büro­ und Ein­zelhandelsimmobilien in Londoner Bestlagen sind die Preise zuletzt durch die Decke gegangen, weil im­mer mehr Investoren in Immobili­eninvestments drängen, und das Angebot knapp wird. Viele große Fonds weichen deshalb zunehmend in andere Lagen aus oder trauen sich auch wieder an riskantere Pro­jektentwicklungen wie diese heran.

Für einen Big Deal ist immer PlatzFür 2016 erwarten sich die Experten für Immobilienverkäufe in Europa eine Stagnation – dessen ungeachtet kommt es auch heuer wie soeben in London zu Immo-Mega-Deals.

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••• Von Paul Christian Jezek

MANNHEIM. Beim kriselnden deutschen Bau­ und Dienstleis­tungskonzern Bilfinger steht eine komplette Aufspaltung im Raum – der Konzern hat Angebote zum Erwerb von Großteilen seiner Bau­ und Gebäude­Dienstleistungs­sparte erhalten.

Noch eine „Säule“ weniger?Mit rund 22.000 Beschäftigten wä­re davon gut jeder dritte Mitarbei­ter betroffen.

Die Sparte mit einer Leistung von rund 2,4 Mrd. € galt bisher als ein tragender Pfeiler der Zwei­Säulen­Strategie, die Konzernchef Per Ut­negaard im Frühjahr vorstellen wollte. Die Angebote werden nun „ergebnisoffen“ näher geprüft.

Als Käufer kommen wohl die Ge­bäudedienstleister Vinci, Cofely, CBRE oder Jones Lang Lasalle infrage – und durchaus auch die Strabag.

Bilfinger ist derzeit bereits dabei, das Kraftwerksgeschäft mit einer Leistung von mehr als einer Mrd. € aus seiner Industriesparte zu ver­kaufen. Es soll auch Interessenten für die Wassergeschäfte aus der Dienstleistungssparte geben. We­gen hoher Abschreibungen auf das Kraftwerksgeschäft und Umbau­kosten hatte Bilfinger zuletzt hohe Verluste eingefahren.

Der Konzern war durch die Pro­bleme der europäischen Ener­giebranche ins Schlingern geraten – Mitte 2015 hatte der neue Chef Utnegaard nach einer Serie von Gewinnwarnungen die Reißlei­

ne gezogen und das Geschäft mit Kraftwerken zum Verkauf gestellt, das zuletzt zu großen Teilen nicht mehr ausgelastet war. Das Unter­nehmen wollte sich fortan strate­gisch auf Industrie­ und Immobili­endienstleistungen konzentrieren.

Kein Ende der Probleme in SichtNeben der Dauerflaute im Kraft­werksgeschäft nach der Energie­wende in Deutschland und Prob­lemen beim Projektmanagement kämpft der Konzern mit weltweit mehr als 57.000 Mitarbeitern auch mit Investitionskürzungen in der Öl­ und Gasindustrie.

Der Norweger Utnegaard will in diesem Geschäft die Organisa­tions­ und Kostenstruktur optimie­ren und margenschwache Bereiche neu aufstellen.

Bilfinger vor AufspaltungDer kriselnde deutsche Bau- und Dienstleistungskonzern prüft Angebote für seine Bau- und Gebäude-Dienstleistungssparte.

Per Utnegaard hat bei Bilfinger ein schweres Erbe nach R. Koch angetreten.

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Trotz des größten Jahresverlusts ihrer Geschichte investiert die Deutsche Bank um 500 Mio. € in Londoner Gewerbeflächen.

BIG DEAL

Supermärkte um 250 Mio. €AUGSBURG. Patrizia Immobili­en baut den Bestand an Einzel­handels­Objekten aus und hat ein Paket von 21 Super­ und Baumärkten, das bisher LaSal­le Investment Management ge­hörte, für zusammen rund 250 Mio. € erworben

Die 180.000 m2 großen Flä­chen vor allem in Bayern und in Norddeutschland sind an Ketten wie Rewe, Edeka, Kauf­land und Bauhaus vermietet. Im Dezember hatte Patrizia be­reits 18 Einzelhandels­Immo­bilien in Westdeutschland ge­kauft; Vorstandschef Wolfgang Egger beziffert den Wert der Einzelhandels­Immobilien von Patrizia auf 2,6 Mrd. €. (red)

VOLLE AUFTRAGSBÜCHER

Mehr Konjunktur dank FlüchtlingenBERLIN. Das deutsche Bauge­werbe rechnet für heuer mit ei­nem Umsatzplus von 3% – auch wegen der vielen Flüchtlinge, die untergebracht werden müssen. „Ein Orderzuwachs um 14 Prozent belegt die gu­te Auftragslage“, berichten Spitzenvertreter des Haupt­verbandes der Deutschen Bau­industrie (HDB) und des Zen­tralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB).

Die größten Impulse gehen derzeit vom Wohnungsbau aus; dort rechnen die Verbände 2016 mit einem Umsatzan­stieg von 5%. Der Bedarf an Erstaufnahmekapazitäten für Asylbewerber soll auch zu ei­nem verstärkten Umbau von Wohnhäusern und anderen Gebäuden führen. (dpa/red)

MESSE 28. BIS 31.1.2016

Bauen & Energie mit AquathermWIEN. Rund 550 Aussteller beraten Ende Jänner zu Fertig­häusern, Baustoffen, Fenster & Türen, Finanzierung, Heizung und Haustechnik sowie zu Bau­biologie, ­ökologie und Energie­effizenz. Darüber hinaus bieten die Innungen „Beratungsin­seln“, wo anbieterunabhängige Tipps, Trends und Infos zu Architektur, Baumaterialien, Energie, Förderungen, etc. kos tenfrei abgeholt werden kön nen. www.bauen-energie.at

POTSDAMER PLATZ

Die Hauptstadt wird verkauft …BERLIN. 17 Gebäude, zehn Straßen und zwei Plätze rund um den Potsdamer Platz ha­ben einen neuen Besitzer: Eine Tochtergesellschaft des US­Immobilieninvestors Brook­field übernahm das Gelände mit rund 270.000 m2 zusam­men mit dem südkoreanischen Staatsfonds.

Das Immobilienareal um­fasst einen Mix aus Büro­, Geschäfts­, Wohn­ und Frei­zeitflächen sowie ein Hotel; mehr als 480 Firmen haben sich dort niedergelassen. (pj)

Europa-Deals Knight Frank beziffert das europäische Immobilien-Trans-aktionsvolumen im Vorjahr mit rund 235 Mrd. €, womit es sich dem Rekord von 260 Mrd. € aus dem Jahr 2007 zumindest an- genähert hat.

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medianet.at Freitag, 22. Jänner 2016 IMMO:INTERNATIONAL 59

SINGAPUR. Als Billy Loh 2008 als Immobilienmakler begann, wurde sein Job als ein Weg zum Wohl-stand angesehen. Heute sitzt er hin-ter seinem Lenkrad und fährt Gäs-te durch den Stadtstaat, um seine Rechnungen bezahlen zu können. Der 50-Jährige ist Fahrer für Uber Technologies Inc. in Singapur – dort haben Maßnahmen zur Abkühlung des Immobilienmarkts die Preise für Häuser unter Druck gebracht und das Transaktionen-Volumen um bis zu zwei Drittel im Vergleich zu 2012 einbrechen lassen.

Nach einem halben Jahr ohne einen einzigen Geschäftsabschluss entschied sich Loh, sein Glück als Uber-Fahrer zu versuchen. Er ver-dient jetzt durchschnittlich 3.000 Singapur-Dollar (1.940 €) im Monat. Das ist nur ein Zehntel der Kom-mission, die er mit dem Verkauf einer Wohnimmobilie zu Spitzen-zeiten des Marktes hätte verdienen können. „Wir haben keine andere Wahl. Wir müssen irgendwie We-ge finden, um über die Runden zu kommen“, sagt Loh.

Minus 68% im Vergleich zu 2012In Singapur sind die Preise für Wohnimmobilien in zwölf Mona-ten um 4,3% zurückgegangen – das ist ein größeres Minus als in Hong-kong, China, Japan und Australien. Das geht aus dem Knight Frank Global House Price Index hervor, der 55 globale Wohnimmobilien-Märkte abbildet.

Im vergangenen Jahr ist es den Maklern in Singapur laut SLP In-ternational Property Consultants gerade einmal gelungen, rund 7.000 neue Wohnimmobilien zu verkaufen. Das entspricht in etwa demselben Niveau wie 2014, ist je-doch ein Rückgang um die Hälfte im Vergleich zu 2013 und ein Minus von rund 68% im Vergleich zu 2012.

Hinter dieser Entwicklung ste-hen sieben Jahre an staatlichen Markteingriffen mit dem Ziel, die Preise auf dem zweitteuersten Immobilienmarkt in Asien auszu-bremsen.

Besonders viel KonkurrenzIn Singapur gibt es zudem eine vergleichsweise hohe Anzahl an Immobilienmaklern, verglichen mit dem Volumen der Verkäufe. Insge-samt haben sich mehr als 30.000 Menschen in der Stadt für den Job registriert – bei lediglich rund 3.000 monatlichen Transaktionen, belegen Daten des Institute of Es-tate Agents.

Im australischen Bundesstaat New South Wales sind es hingegen laut CoreLogic Inc. nur 1.840 Mak-ler, die sich um monatlich 8.160 Transaktionen in Sydney kümmern. Angesichts der Erwartung, dass der Immobilienmarkt in Singapur auch heuer schrumpft, bietet das Insti-tute of Estate Agents den Maklern in der Stadt Kurse an, mit denen sie andere Jobs erlernen und so ihre Einkünfte aufbessern können.

Auch Makler Terence Tham, 35, hat in den neun Jahren, die er nun schon als Immobilienmakler ar-

beitet, noch nie ein so schlechtes Jahr wie 2015 erlebt. Im November entschied er sich, seinen Honda Ci-vic als Fahrer für Uber zu nutzen – und so zugleich sein Netzwerk an potenziellen Kunden auszubau-en. Immer dann, wenn Tham keine Apartments zeigt, fährt er Pendler

durch den 718 km2 großen Stadt-staat. Jedem Gast drückt er eine Visitenkarte in die Hand, mit der er für seinen anderen Job wirbt. „Dies war eines der schlechtesten Jahre für mich auf dem Markt für Immo-bilienmakler“, fasst er seine Lage zusammen. (Bloomberg/red)

Die Immo-Preise in Singapur erodierenZwar müssen sich Immobilienmakler auch in anderen Teilen der Welt in der zyklischen Branche mit Zweitjobs über Wasser halten, doch im Stadtstaat sieht die Lage besonders düster aus.

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In Singapur leiden Immobilienmakler aktuell besonders stark unter einer Marktflaute.

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medianet.at60 IMMO:DOSSIER Freitag, 22. Jänner 2016

handelt – weiterhin schwierig blei-ben“, kommentiert Nenning. „Da-gegen ist im unteren Immobilien-Preissegment viel Nachfrage, aber viel zu wenig Angebot vorhanden. Daher werden genau in diesem Bereich weiterhin die Preise leicht anziehen – mit allen sozialen Kon-sequenzen.“

MietwohnungenFür 2016 erwarten die Re/Max-Immobilien-Experten die größte Nachfrage – wie in den Vorjahren – bei den Mietwohnungen in zentra-ler Lage mit +7%. Das ist mehr als bei allen anderen Immobilientypen, aber nahezu gleichauf wie im Vor-jahr. Das Mietwohnungs-Angebot wird in zentralen Lagen um +1,7% und die frei zu vereinbarenden Mietzinse um +3,9% steigen, etwas mehr als 2015, aber geringer als 2014.

Mietwohnungen am Stadtrand liegen noch im Aufwärtstrend – sie werden um +1,9% geringfügig stär-ker nachgefragt als 2014. Auch das Angebot wächst (um +1,9%) und damit soll der Mietzins für frei zu vereinbarende Mieten dort mode-rat um +1,0% steigen.

Mietwohnungen in Landgemein-den kämpfen traditionell mit einer schwächeren Nachfrage (–2,0%), sie bieten aber dafür mit –2,0% fallen-de Mietpreise. Insgesamt stellen sich die Mietwohnungen in Land-gemeinden aber für 2016 trotzdem positiver dar als noch für 2015.

••• Von Paul Christian Jezek

Das steigende Immo-bilienangebot im Jahr 2015, die wei-terhin gute Nach-frage, die weitge-hend stagnierenden Preise, das histo-

risch niedrige Zinsniveau sowie die Steuerreform – all diese Einfluss-faktoren haben dazu geführt, dass der heimische Immobilienmarkt im Vorjahr so gut florierte wie nie zuvor.

Für 2016 erwarten die Experten einen weiteren Anstieg bei Ange-bot und Nachfrage. „Um 2,1% mehr Immobilien-Suchende und um +2,5% mehr Häuser, Wohnungen und Grundstücke am Markt sollten einen weiteren Preisanstieg von +0,6% mit sich bringen“, wagt Re/Max Austria Managing Director Anton E. Nenning eine sehr präzise Prognose.

Natürlich gibt es dabei je nach Gegend, Ortsgröße, Immobilientyp und Preissegment unterschiedliche Entwicklungen. „Darum haben wir die wichtigsten Kombinationen aus Lage und Immobilien-Typ analy-siert“, erwartet Nenning für heuer eine Phase der Beruhigung und der gesteigerten Zuversicht auf aller-höchstem Niveau – wenn, ja „wenn nicht wieder eine Steuerreform oder ein anderer unvorhergesehe-ner und schwerwiegender Störfak-tor auf uns zukommt“.

Zuerst: der Faktor PreisIm oberen Preissegment sinkt die Immobilien-Nachfrage um –3,7%, das Angebot steigt leicht mit +1,0% und der Immobilien-Preis sinkt um –2,3%. Nenning: „Die Prognose für die gehobene Preisklasse ist pes-simistischer als für den mittleren und unteren Preisbereich, aber op-timistischer, als sie für 2015 war.“

Im mittleren Preissegment steigt die Immobilien-Nachfrage mit +2,3% und ist damit um mehr als zwei Prozentpunkte über der Vor-jahreserwartung. Das Immobilien-Angebot im Mittelpreis-Segment steigt um +2,2% und liegt damit knapp über der Vorjahreserwar-tung. Die Preise im mittleren Seg-ment werden um +0,7% anziehen. Damit ist der Preistrend im Mit-telpreis-Segment um 2,5 Prozent-punkte fester als in der Vorjahres-erwartung.

Im unteren Immobilien-Preisseg-ment zieht die Nachfrage spürbar um +6,8% an – das ist ein weiterer Prozentpunkt mehr als für 2015. Das Angebot im unteren Segment soll um +1,6% steigen.

Die Preiserwartungen liegen aber angesichts der Nachfrage nur bei +2,4%, wieder 2 Prozent-punkte über jenen für 2015. „Der Markt für wirklich hochwertige und hochpreisige Immobilien wird 2016 – sofern es sich nicht um ausgesprochene Luxusimmobilien

Gewerbeimmos Laut Re/Max bleibt die Nachfrage-Erwartung für alle Gewerbe-immobilien-Typen auch heuer gering.

Es kommt auf den (Immobilien-)Typ anEs gilt, einen neuen österreichischen Rekord zu feiern: 2015 wurde erstmals die Grenze von 100.000 Immobilien-Verkäufen pro Jahr (deutlich) durchbrochen.

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EigentumswohnungenBei Eigentumswohnungen in zen-tralen Lagen steigt die Nachfra-ge um +5,8%; dies ist geringfügig mehr als für 2015. Das Angebot zentral gelegener Eigentumswoh-nungen wächst um +0,8%. Das ist erheblich weniger, als nachgefragt wird, und der Zuwachs liegt unter dem Niveau von 2015, gleichauf mit 2014. Damit fällt die Erwar-tung eines Preisanstieges für Ei-gentumswohnungen in bester Lage mit +4,4% höher aus als noch für 2015 (damals +2,5%), aber doch ge-ringer als für 2014. Diese klassisch gesuchten Eigentumswohnungen in innerstädtischen Lagen werden

damit auch die höchsten Wertstei-gerungen aller Immobilien-Katego-rien zu verzeichnen haben.

Für Eigentumswohnungen am Stadtrand wird noch eine steigen-de Nachfrage von +2,2% erwartet. Hier wächst das Angebot um +1,3%, der Preis für Eigentumswohnungen soll folgerichtig um +1,0% steigen. Das bedeutet zu 2015 eine klare Trendumkehr, möglicherweise, weil Wohnen in den Innenstädten für viele nicht mehr leistbar ist.

Eigentumswohnungen in Land-gemeinden werden 2016 weiter mit geringfügig weniger Nachfra-ge (–1,8%) zu kämpfen haben. Beim Angebot ist mit einem Plus von

Luxus wieder im Kommen Penthouses, Lofts und Maisonetten – die trendigen Lu-xus-Wohnformen der Stadt – haben nach Meinung der Re/Max-Immobi-lien-Experten die Talsohle wieder überwunden. Zwar sinken Nachfrage (–2,0%) und Preis (–1,2%) noch immer, aber bei Weitem nicht mehr so stark wie 2015.

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Besser als 2015 Für Stadt- und Zinshäuser als klassische Anlage-Immobili-en in großem Stil werden für 2016 zwar keine beson-deren Highlights erwartet – auch sie zeigen sich aber positiver als im Vorjahr.

Leicht im Plus Die Zinshaus-Nachfrage wird laut Experten heuer um +0,3% anziehen, und das Angebot um –1,8% nachge-ben. Das wird der Zinshauspreis mit +0,2% spüren. Die Preiserwar-tung für Zinshäu-ser 2016 ist somit um +2,1 Prozent-punkte positiver als noch für das Jahr 2015.

Stadt- und Zinshäuser

AgrarflächenFür Wiesen, Ackerland, Wald und Weingärten stehen die Vorzei-chen geringfügig günstiger als vor einem Jahr: Einer nahezu konstan-ten Nachfrage nach land- und forstwirtschaft-lichen Flächen (–0,2%) steht ein um –2,6% redu-ziertes Angebot gegenüber. Die Preise für Agrar-Flächen werden voraussichtlich mit +1,0% moderat steigen.

+1%+0,5% zu rechnen, und der Eigen-tumswohnungspreis am Land wird dementsprechend um –2,4% sinken. Im Vergleich zur Prognose für 2015 scheint jene für 2016 erheblich posi tiver. „Wer die Mehrjahresver-gleiche übereinanderlegt, sieht, dass Wohnungen am Stadtrand und in Landgemeinden zunehmend an Attraktivität gewinnen“, kommen-tiert Nenning. „Die hohen Preise in den Innenstädten, die Verbesse-rungen im öffentlichen Verkehr und manch verbesserte Anbindung an das hochrangige Straßennetz schla-gen hier anscheinend schon durch.“

Die Häuser kommen ins PlusEinfamilienhäuser am Stadtrand und am Land gewinnen an Attrak-tivität: Die Nachfrage nach der Wunschimmobilie der Österreicher wird mit +3,3% signifikant nach oben gehen und auch das Angebot soll mit +1,3% leicht steigen.

Damit wird der Preis für Einfa-milienhäuser anziehen, die Erwar-tungshaltung der Experten liegt bei einem leichten Preisanstieg von +2,1%. Nenning: „Der Markt für Einfamilienhäuser zeigt sich um zwei Prozentpunkte positiver als noch vor einem Jahr – das Angebot ist knapp, aber wächst –, und die gute Nachfrage von Eigennutzern ist weiterhin gegeben.“

Am See oder an der PisteGeringe Bewegungen bzw. Verbes-serungen auf niedrigem Niveau

sind bei Wohnobjekten in Einzel-lage zu erwarten: +0,9% bei der Nachfrage, +0,1% beim Angebot und beim Preis für Einzellagen-Immobilien ein leichtes Plus von +0,9%. „Der Bauernhof in Südhang-Einzellage mit freiem Blick auf die Alpen ist nach wie vor heiß be-gehrt, oft gesucht und höchst sel-ten vorhanden“, so Nenning.

Ebenfalls konstant, nämlich kon-stant wenig begehrt, sind Wochen-endhäuser: Minus –4,9% in der Nachfrage und ein nahezu gleich-bleibendes Angebot führen zu einer Preiserwartung für Wochenend-häuser von –3,5%. „Aber selbst die-se kleinen Refugien am Land, jah-relang als Wochenend-Rasenmäh-Jobs geschmäht, werden um zwei Prozentpunkte positiver gesehen, als noch vor einem Jahr“, erklärt Nenning. „Das dürfte wohl weniger dem Elektro-Schaf-Roboter zuzu-schreiben sein – die gab es schon vorher –, sondern der generell bes-seren Immobilien-Stimmung.“ Und: „Auf Wochenend-Domizile in be-gehrten Ski- und Seeregionen trifft diese pessimistische Grundhaltung nicht zu – die sind hoch im Kurs.“

Begehrte BaugrundstückeEin Objekttyp strahlt in der Gunst der Immobilienkäufer besonders hell: Für Baugrundstücke wird heuer eine wesentliche Verstär-kung der Nachfrage prognostiziert (+3,7%) – und das Angebot wird sin-ken (–1,1%).

Daher ist laut Nenning mit einem deutlichen Preisanstieg für Bau-grundstücke von +3,9% zu rechnen, also mit doppelt so viel Zuwachs wie in der 2015er-Prognose. „Spe-ziell Baugrundstücke ohne Bauver-pflichtung sind zwar sehr begehrt, aber nur selten am Markt.“

Nachzügler GewerbeimmobilienDer Gewerbe-Immobilienmarkt er-holt sich laut Anton Nenning auch heuer nicht wirklich: „Die Nach-frage-Erwartungen für alle Gewer-beimmobilien-Typen bleiben wei-terhin gering und liegen für 2016 beinahe gleich tief wie schon für 2015, nämlich zwischen –5,3 und –5,6 Prozent.“

Bei Betriebsgrundstücken wer-de das Angebot um –0,6% leicht zurückgehen und der Preis für Bauland-Betriebsgebiet werde um –2,8% nachgeben. „Zwar im-mer noch negative Vorzeichen, aber doch um 1,9 Prozentpunkte freundlicher als ein Jahr zuvor“, meint Nenning. „Betriebsgrund-stücke sind die einzige Gewerbe-Kategorie, die ein leichtes positives Lüfterl spürt.“ Denn Betriebsge-bäude, Geschäftslokale und Han-delsflächen verharren mit beinahe identischen negativen Vorzeichen wie schon die Jahre zuvor: Bei Be-triebsgebäuden wird das Angebot um +1,7% steigen und der Preis um –4,7% sinken.

Randlagen sind nicht sexyGeschäftslokale bzw. Handels-flächen kämpfen mit einem nach wie vor steigenden Angebot von +2,9% und einem Preisrückgang von –5,3%. „Dies trifft vor allem auf Randlagen, ehemalige Handelsne-benstraßen ohne echte Frequenz und gebrauchte Fachmarktflächen zu, denn diese können aufgrund allzu spezifischer Planung oft nur schwer adaptiert und wieder ver-mietet werden“, meint Nenning.

Anders die Top-Einkaufsstra-ßen und florierende Shopping-Center mit hoher Frequenz. „Dort schwingt das Preispendel getrie-ben von Angebot und Nachfrage in die andere Richtung.“

Für freie Büroflächen wird das Angebot um +2,4% zunehmen. Dies soll, wie bereits im Jahr zuvor, aufgrund der bereits erwähnten schwachen Nachfrage eine Preis-korrektur von –5,2% nach sich zie-hen. „Wieder sind es vor allem älte-re Büroflächen ohne entsprechende Infrastruktur und ohne technische Ausstattungen, die schwer vermiet-bar sind“, sagt Nenning.

Büros als StatussymboleDagegen punkten moderne Neu-bau-Bürogebäude mit guter öffent-licher Verkehrsanbindung, einem energieeffizienten Konzept und passendem, modernem Schnitt re-lativ leicht. „Diese werden sogar zu Image- und Statussymbolen, mit denen Unternehmen ihren Erfolg öffentlich demonstrieren.“

Im unteren Immobilien-Preissegment ist viel Nachfrage, aber viel zu wenig Angebot vorhanden.

Anton E. Nenning Re/Max Austria Managing Director

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medianet.at

Investoren, Bauträgern und Archi-tekten zur Verfügung. Seit 2015 ver-eint sie mit dem Unternehmen pro age Seniorenprojekte die Tochter-firma Miteinander leben sowie die Beratung von externen Partnern für die Umsetzung der Wohnpro-jekte für Senioren.

„‚Welche Umgebung wünsche ich mir für meine älteren Angehörigen oder wie möchte ich selbst im Alter leben?‘ Diese Fragen haben mein Team und ich bei der Planung un-serer Projekte sowie bei der Bera-tung unserer Kunden stets im Hin-terkopf“, erklärt die Geschäftsfüh-rerin ihre Herangehensweise an die Beratertätigkeit. „Bei pro age verei-nen wir langjährige Erfahrung im Bereich der Betreuung und Pflege mit wirtschaftlichem und planeri-schem Know-how.“ So könne Merls Unternehmen Projekte umsetzen, die den Bedürfnissen der jeweili-gen Zielgruppe entsprechen und deshalb auch finanziell erfolgreich sind.

Ambitionierte ZukunftspläneDemnächst werde neben den Service angeboten für die Bewohner der pro age-Projekte noch größeres Augenmerk auf die Freizeitgestal-tung gelegt, verspricht Merl. Kunst und Kultur sollen genauso Bestand-teil des täglichen Lebens in den Se-niorenwohnprojekten sein wie z.B. auch ein Wellness-, Fitness- und Gastronomiebereich, der in jedes Haus integriert werden soll.

„Zahlreiche Dienstleistungen werden den Alltag der Wohnenden zusätzlich erleichtern.“ Dazu zäh-

••• Von Paul Christian Jezek

GRAZ. In der Steiermark arbeitet die PA Senioren Projektentwick-lung & Service GmbH mit ihrem Konzept für servicierte Eigentums-wohnungen für ältere Semester mit zukunftsorientierten Bauträ-gern, Architekten und Investoren zusammen. „Dadurch entstehen für die Zielgruppe der über Sech-zigjährigen neue Möglichkeiten für speziell auf die Bedürfnisse von älteren Menschen ausgerichteten, servicierten Wohnraum“, erklärt Geschäftsführerin Elke Merl im Exklusivinterview mit medianet.

Den Hauptvorteil für ihre Kun-den sieht sie in der sinnvollen Ver-wertung von Eigenkapital, da die Kosten bei einem Kauf im Vergleich zu den laufenden Mietkosten erfah-rungsgemäß um einiges geringer ausfallen. Zusätzlich werde mit ei-ner Rückkaufoption durch pro age eine innovative Möglichkeit zur Absicherung offeriert. „Dafür kann beim Kauf ein Zahlungsschlüssel vereinbart werden, der – abhän-gig davon, wie lang das Objekt be-wohnt wurde – nach Abschreibung, Abnützung und Wertsteigerung an-gepasst wird.“

Der Business-BackgroundNach langjähriger Berufserfahrung als Projektleiterin im Sozialbereich war es Elke Merl im Jahr 2000 ein Anliegen, einen beruflichen sowie persönlichen Neustart zu wagen und mit einer neuen Geschäftsidee (natürlich) ökonomisch erfolgreich zu sein – und auch einen gesell-schaftlichen Beitrag zu leisten.

Angesichts des damals noch ein-geschränkten Angebots an Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Senio-ren konnte mit der Gründung der Miteinander leben GmbH ein neu-es Konzept des betreuten Wohnens im Alter umgesetzt werden und der Brückenschlag zwischen dem sozialen Gedanken und der Wirt-schaftlichkeit eines Unternehmens gelingen.

Einen weiteren Schritt ging Merl 2007 mit der Gründung der Bera-terfirma pro age Consulting. Das seit dem Start von Miteinander leben gewonnene Wissen hinsicht-lich der Anforderungen an derarti-ge Seniorenwohnprojekte – von der Architektur und Raumausstattung, des benötigten Service- und Pflege-angebots sowie der Lage und Infra-struktur – stellt die Obersteirerin mit ihrem Team nun auch externen

len Wohnungsreinigungen, Wäsche- service, Verpflegung, Reparatur-dienste, Gesundheitsdienste, Ge-meinschaftsaktivitäten, etc.

pro age Seniorenprojekte möchte sein Angebot in der näheren Zu-kunft von der Steiermark aus auf alle österreichischen Landeshaupt-städte ausweiten, erarbeitet jedoch aufgrund guter Geschäftsbezie-hungen auch schon Pläne für den Großraum Berlin.

Ein Beispiel in GrazIn der Peter-Rosegger-Straße 25–27a wurde von der Firma GSL Gemeinnützige Bauvereinigung GmbH eine Wohnanlage mit zu-sätzlichen Büro- und Dienstleis-tungsflächen errichtet.

Das Grundstück schließt im Sü-den an die Reininghausgründe – das ehemalige Areal der Reining-haus Brauerei, das als eines der wichtigsten städtischen Entwick-lungsgebiete der Stadt Graz gilt –, an. Hier entsteht in den nächsten Jahren ein von Grünflächen durch-

zogener, neuer Stadtteil. Das Zent-rum Reininghaus Süd setzt als Vor-reiter gleichsam einen Startschuss für diese Entwicklung.

Entlang der Straßenfront bieten Büro- und Geschäftsbauten Platz für Nahversorger, Cafés und Büro-flächen. Darüber befindet sich im 2. und 3. Obergeschoß das Betreute Wohnen für Senioren. Insgesamt entstanden hier 35 betreute Woh-nungen zwischen 28 und 76 m², die jeweils über eine großzügige, nach Süden ausgerichtete Loggia ver-fügen.

Das Betreute Wohnen in der Pe-ter-Rosegger-Straße wurde von Elke Merl in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Nussmüller und dem Bauträger entwickelt und wird nach dem Fördermodell des Landes Steiermark durch die Miteinander leben GmbH, der gemeinnützigen Tochtergesellschaft von pro age Seniorenprojekte, betrieben.

Wie man im Alter wohnen willSeniorenresidenzen sind ein boomender Markt: Ähnlich wie beim Thema „Vorsorgewohnungen“ gibt es immer mehr Firmen, die sich speziell auf das Thema „Adäquates Wohnen im Alter“ spezialisiert haben.

Background Geschäftsführerin Elke Merl ist Mehr-heitseigentümerin der PA Senioren Projektentwick-lung & Service GmbH.

35 WohnungenDas Wohnhaus in der Grazer Peter-Rosegger-Straße wurde 2014 fertiggestellt. Die 35 Wohneinheiten sind derzeit zu 100% ausgelastet. Auftraggeber war die GSL Gemein-nützige Bauverei-nigung GmbH.Zusätzlich zum Dienstleistungs-angebot, den Ein-kaufsmöglichkei-ten und der guten Verkehrsanbin-dung schafft die Orientierung der Wohnungen zur autofreien, grünen Wohnsiedlung im Süden ein ruhiges Wohnumfeld.

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Es geht nicht darum, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden.

62 IMMO:BEST AGER Freitag, 22. Jänner 2016

Das Angebot • Standort- und

Zielgruppenana-lysen

• Ausarbeitung von Betriebs-konzepten

• Umfassende Planungs- und Baubegleitung

• Marketing, Ver-trieb, Service, Betreuung und bei Bedarf auch Pflegeleistungen

Weitere Projekte „Betreutes Wohnen“ gibt es u.a. auch bereits in St. Stefan ob Leoben, Fladnitz an der Teichalm sowie in Weißen-bach an der Liezen. Außerdem befindet sich ein Projekt auf den Wiener Schicht-gründen gerade im Bau.

Expansiv Pro Age Senioren-projekte möchte sein Angebot in der näheren Zukunft von der Steiermark aus auf alle österreichischen Landeshaupt-städte ausweiten und erarbeitet auch schon Pläne für den Großraum Berlin.

Leistungen auf einen Blick

Elke Merl GF PA Senioren Projektent-wicklung & Service GmbH

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medianet.at Freitag, 22. Jänner 2016 IMMO:NORMEN/FACILITY MANAGEMENT 63

Bauindustrie Empfehlungen aus-arbeiten, welche Baunormen man vereinfachen oder vielleicht gar zurückziehen kann. Es geht um alle relevanten Bereiche des Baus, der Planung, der Errichtung, um den Betrieb sowie um die bessere Berücksichtigung von Folgekosten.

Austrian Standards-Direktorin Elisabeth Stampfl-Blaha ist es wichtig, den Prozess breit anzu-legen: „Gestartet wird mit einer Problem- und Potenzialsuche; das Crowdsourcing über das dia-logforumbau.at ermöglicht einen niederschwelligen Zugang für alle Betroffenen und Interessierten.“ Von Mai bis September werden in Arbeitsgruppen und Workshops die eingelangten Vorschläge und Anre-

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Normen machen Bauen und Wohnen teurer, klag(t)en Poli-tik und Interessenverbände schon seit Jahren. Bei der Auftaktveran-staltung zum „Dialogforum Bau“ bei Austrian Standards am 18.1. begannen nun rund 100 Fachleu-te in Workshops damit, konkret zunächst die 600 rein nationalen Baunormen zu durchforsten. Der weitaus größte Teil der geltenden Normen sind europäische und/oder internationale Standards. Insgesamt gibt es 3.000 baurele-vante Normen in Österreich. Über die für alle offene Online-Plattform dialogforumbau.at können alle Be-troffenen Vorschläge einbringen.

Der Vorsitzende des Dialog-forums Bau, Bundesinnungsmeis-ter Hans-Werner Frömmel, nennt klare Ziele für den Check des bau-relevanten Baunormenbestands: „Es geht um Leistbarkeit, Lesbar-keit und Vereinfachung. Nur wenn sich alle Beteiligten im Bauwesen beim Dialogforum einbringen – insbesondere jene, die Überregu-lierungen kritisieren –, kann dieses Projekt erfolgreich sein.“

Klare Vorgaben mit ZeitplanDas breite Interesse an der Auf-taktveranstaltung freut den Aus-trian Standards-Präsidenten Wal-ter Barfuß: „Die Ergebnisse sollen als Auftrag zur bestmöglichen Umsetzung an die Komitees bei Austrian Standards weitergegeben werden, die für die Überarbeitun-gen der betroffenen ÖNORMEN zu-ständig sind.“

Ein Jahr lang wird nun ein bun-ter Mix von Fachleuten aus öffent-licher Verwaltung, von Universitä-ten ebenso wie Sachverständige, Architekten, Bauträger, Ingenieur-büros, Baumeister, Innungen und Vertreterinnen und Vertreter der

gungen als vorläufige Ergebnisse zusammengefasst und analysiert. Bis Jahresende werden sie dann wieder online beraten und disku-tiert, und Anfang 2017 sollen dann Empfehlungen an jene zuständigen Komitees ergehen, in denen Nor-men überarbeitet werden.

Auch der Deutsche Städtetag, das Pendant zum österreichischen Städtebund, das deutsche Bundes-ministerium für Umwelt, Natur-schutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie das Deutsche Institut für Normung DIN haben aus Interesse Vertreter zur Auftaktveranstaltung nach Wien entsandt. Bei DIN wird heuer ein ähnliches Projekt gestar-tet, weil auch in Deutschland Ru-fe nach klareren und einfacheren Normen im Baubereich laut gewor-den sind.

Normenanzahl hat sich reduziertDie volkswirtschaftlichen Aspekte erläuterte Stampfl-Blaha bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz von Austrian Standards am 20.1.: „Österreich wird nur dann ein er-folgreicher ,Player‘ in der Normung sein, wenn das Trugbild der letzten Monate, bei Normen gehe es aus-schließlich um den Baubereich, aufgelöst ist.“

Denn nur knapp über 10% aller heimischen Normen betreffen im weitesten Sinn den Baubereich, der damit hinter Sektoren wie Transport und Verkehr, IKT sowie Maschinenbau rangiert. Was die aktuelle Gesamtzahl der Normen betrifft, so ist diese entgegen man-chen Vorurteilen stabil. „Es gab sogar einen Rückgang auf 23.050 Stück gegenüber 23.424 im Jahr da-vor“, präzisiert Stampfl-Blaha. Ge-nerell müsse Österreich den Level in puncto Teilnahme an der interna-tionalen Normung halten und wie bisher unter den Top Ten bei der Mitgestaltung von Normen bleiben.

Einfach leichter bauenAustrian Standards hat den Startschuss für die Vereinfachung der Bauregeln gegeben; erste Ergebnisse soll es bis 2017 geben.

Erfolgsexempel „Oberösterreich verfolgt eine beispielgebende Strategie bei be-sonders zukunfts-weisenden Bau-normen, indem es Standards optimal umsetzt und an deren Weiterent-wicklung mitwirkt“, lobt Austrian Standards-Präsi-dentin Elisabeth Stampfl-Blaha (im Bild unten).

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GEBÄUDEDIENSTLEISTUNGEN

Trend zum Eigenpersonal

WIEN. „Derzeit sind bei Gebäudedienstleistungen klare Tendenzen zum Eigenpersonal erkennbar“, fasst Christian Höger, Sachverständiger für Ge-bäudereinigung (im Bild oben), einen aktuellen Markttrend zusammen. Bereits 2012 stellte eine Deloitte-Studie einen globalen Ruck zum Re-Insourcing fest, damals vor allem als Antwort auf die politische Stimmung, sinkende Löhne und vie-le verfügbare Arbeitskräfte. 2016 beeinflussen zu-sätzlich immer häufiger CSR-Regeln das Einkaufs-verhalten – langjährige Mitarbeiter nicht durch andere Dienstleister einfach zu ersetzen oder Mitarbeiter aus der Region anzustellen, gehört für viele Firmen mittlerweile zu den Grundsätzen.

Zudem ginge es auch um Unternehmensethik: „Gerade in der Gebäudereinigung werden oft Leistungen zu Preisen angeboten, die unter Ein-haltung der Legalität nicht machbar sind“, konsta-tiert Höger. „Hier stellt sich schnell heraus, ob Ver-antwortung für ein Unternehmen bloß am Papier steht, oder ob es ein gelebter Wert ist.“

Das Erbringen von Gebäudedienstleistungen wie Reinigung und Services macht laut Höger wirtschaftlich durchaus Sinn, solange das eigene Personal gut ausgebildet, gecoacht und kontrol-liert werde. „Freilich ist auch Outsourcing in vie-len Fällen eine sinnvolle Lösung, vor allem wenn die Kultur des Reinigungsunternehmens und die des Auftraggebers zueinander passen.“ (pj)

INTELLIGENT VERNETZTES ZUHAUSE

Bosch setzt auf Smart Home

STUTTGART. Unter dem Dach der neuen Tochter-gesellschaft Robert Bosch Smart Home GmbH bündelt das Unternehmen seit dem 1. Jänner 2016 seine Smart Home-Aktivitäten inklusive zugehöriger Software- und Sensorik-Kompetenzen und bietet künftig viele Produkte und Dienst-leistungen rund um das vernetzte Haus aus ei-ner Hand, z.B. eine neue Lösung, die Einbrüche melden kann und hilft, die Heizung energiespa-rend zu regeln.

Seit einigen Tagen kann man Bosch-Produkte im Internet bestellen – dazu zählen etwa der Smart Home Controller, ein smarter Thermostat sowie ein Tür-Fensterkontakt. Über die Bosch Smart Home-App können Nutzer künftig die Grund-funktionen von Geräten aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen miteinander kombinieren. In künftigen Produktversionen kann das Sys-tem z.B. auch über den Tür-Fensterkontakt einen Alarm auslösen, wenn im Abwesenheitsmodus ein Fenster oder eine Tür aufgebrochen wird – eine separate Alarmanlage ist damit nicht mehr erfor-derlich.

Bosch bedient mit seinen Smart-Home-Sys-temlösungen einen großen Markt: Marktexperten zufolge werden allein bis zum Jahr 2020 etwa 230 Mio. Haushalte weltweit mit Smart Home-Tech-nologien ausgestattet sein – das entspricht knapp 15% aller Haushalte. (red)

Wenn man glaubt, ,Norm ist gleich Baunorm‘, ist man auf dem Holzweg.

„Gemeinsam für klare und einfache Bauregeln“, hat man sich beim „Dialogforum Bau Österreich“ vorgenommen.

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