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Firmung - Homepage Bonifatiuswerk - Bonifatiuswerk · Die Kraft des Geistes ist es, die den jungen Menschen bei ihrer Firmung zugesagt wird und hilft, bei ... Feuer, wenn sie die

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Projekte Anregungen GeschichtenInterviewTipps

Firmung 2010

Lieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pastoral, liebe Eltern,

kaum ein Symbol für den Heiligen Geist ist so bekannt wie das der Taube. Die Bedeutung ist vielfältig: Die Taube bringt den Ölzweig auf die Arche Noah – ein Hoffnungs- und Friedenszeichen. Politiker werden in Falken und in Tauben eingeteilt, in Menschen, die auf Gewalt setzen oder auf Dialog. Im Alten Orient war die Taube von altersher ein Liebessymbol. Auch bei der

Taufe Jesu klingen solche „Liebesworte“ beim Herabkommen des Geistes in der Gestalt der Taube an: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.“ (Mt 3,17)Die Taube verkörpert das Dynamische, das Bewegende und das Schwebende, die treibende Kraft, das Frieden stiftende und das Erneuernde.In der Firmung geht es um den Zuspruch eben dieser Kraft für das gesamte Leben der jungen Men-schen. Deshalb taucht die Taube im Zusammenhang mit Firmung zu Recht immer wieder an zen-traler Stelle auf. Die Kraft des Geistes ist es, die den jungen Menschen bei ihrer Firmung zugesagt wird und hilft, bei sich selbst „Spirit und Power“ zu erspüren und so den Sinn des eigenen Daseins auszuloten: Be-geistert zu sein für Gott, die Menschen und die gesamte Schöpfung.Die äußeren Voraussetzungen (mit) zu schaffen, damit in Kindern und Jugendlichen diese Kraft immer wieder neu geweckt werden kann und lebendig bleibt, das ist seit 125 Jahren das Anliegen der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe im Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. In diesem Jahr haben wir daher bewusst unsere Firmaktion auch thematisch unter das Motto: „Spirit und Power. Beflügelt vom Geist“ gestellt.Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe fördert in der ost- und norddeutschen Diaspora, sowie in Nord europa und im Baltikum. Sie unterstützt Projekte, die zur Bildung christlicher Gemeinschaft und zur Vermittlung der christlichen Botschaft an die neue Generation in extremer Diaspora notwendig sind und setzt dabei gerade auch auf die Solidarität der Firmbewerberinnen und Firmbewerber. Im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützen wir richtungweisende Aktionen, von denen wir Ihnen einige in diesem Heft besonders erläutern möchten. Als Dank für Ihre Mitarbeit enthält das Heft eine Reihe von Anregungen bekannter Autorinnen und Autoren rund um das Thema Diaspora, Firmung und „Beflügelt vom Geist“. Ferner finden Sie weitere Tipps und Informationen zum Thema unter www.bonifatiuswerk.de/firmung.

Mit Gottes Segen für Sie und Ihre Arbeit mit den Jugendlichen bin ich in froher Verbundenheit, Ihr

Monsignore Georg Austen(Generalsekretär)

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„ Komm Heiliger Geist, erfülle unsere Herzen und erneuere die Welt.“

(Hymnus zu Pfingsten)

Ab sofort finden Sie für Ihre Planungen Thema und Bildmo-tiv der Erstkommunion- und Firmaktionen des Bonifatius-werkes bereits ab Juni/Juli des Vorjahres im Internet unter www.bonifatiuswerk.de

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2 www.bonifatiuswerk.de

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Wie aus heiterem HimmelGedanken zum diesjährigen Firmmotiv von Marcus C. Leitschuh und Matthias Micheel

Bei der Erstkommunion darf man zum ersten Mal die Kommunion emp-fangen. Du fühlst dich als vollwertiger Christ, bist ganz nah bei Jesus. Die Firmung hingegen erscheint wie eine „Kopfsache“. Wortwörtlich. Der Heili-ge Geist kommt. Er will uns begeistern. In Schwung bringen. Lust auf das Leben und den Glauben machen. Heiliger Geist, das ist die kreative Kraft Gottes. Ein Architekt, ein Bühnenbildner, ein Maler. Sie alle brauchen am Anfang eine Idee, einen Geistesblitz. Wie aus „heiterem Himmel“!Der „heitere Himmel“ in der Redewendung sagt schon, woher solche Gedan-ken kommen. Nicht aus einem trüben Zufall. Der Himmel freut sich, ist heiter, wenn wir Menschen kreativ werden, gute Ideen haben, die Welt voranbringen. Gottes Geist will uns heilig, heil, ganz machen. Herausfordern, die Welt nicht aus den Augen zu verlieren und aktiv zu werden. Deshalb fällt die Firmung in ein Alter, in dem wir anfangen, Verantwortung zu übernehmen, erwachsen werden. Wir dürfen rechtlich immer mehr, aber damit wachsen auch unsere Pflichten. Der Heilige Geist findet seinen Ausdruck auch im Engagement für den Umweltschutz, bei der freiwilligen Feuerwehr, als Gruppenleiter in der Kirchengemeinde, in der Schulband oder einer Partei.Das alles beginnt nicht erst mit dem Firmtag, aber es kann durch ihn seinen Segen bekommen. Gott steht zu uns, er lässt uns in dieser Zeit des Heranwachsens nicht alleine. (ML)

Unwiderruflich erhältst du im Sakrament der Firmung Gottes Zusage und die bleibende Gewissheit, dass dein Leben gelingt und letztlich nicht scheitern wird: trotz all der unvermeidlichen Erfahrungen von Leid, Ohnmacht und Schmerz. Für deinen Lebensweg erhältst du von Gott selbst (!) die Gewiss-heit, auch in Um- und Irrwegen das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Über den Heiligen Geist zu sprechen – so wie ihn das Pfingstereignis in der Apostelgeschichte bezeugt (Apg 2,1-13) – das ist natürlich nicht gerade leicht. Manche Theologen sprechen deshalb sogar regel-recht von einer „Geistvergessenheit“ unserer Zeit. Das Wort „Geist“ hat im Deutschen eine geradezu legendäre Bedeu-tungsbreite: Im alten Schloss etwa geht der „Geist“ als Gespenst um, „geistreiche“ Reden schwingt der Intellektuelle, vom „Kampfgeist“ ist nicht nur im Sport die Rede, und die „guten Geister“ erledigen alle anfal-lende Arbeit rasch und selbstlos. Vom „Geist des Weines“ oder „Ungeist“ einer bestimmten geschichtlichen Epoche ganz zu schweigen. (MM)

Der Geist wirkt auch heute! „Liebe Jugendliche, auch heute wirkt der Heilige Geist weiterhin kraftvoll in der Kirche, und seine Früchte sind in dem Maße reich, in dem wir bereit sind, uns seiner erneuernden Kraft zu öffnen. Deshalb ist es wichtig, dass ihn jeder von uns kennt, mit ihm in Beziehung tritt und sich von ihm führen lässt. Aber an diesem Punkt stellt sich natürlich eine Frage: Wer ist der Heilige Geist für mich?“ Papst Benedikt XVI.

Markus C. Leitschuh. Religionslehrer und renommierter Buchautor zahlreicher religionspäd-agogischer Werke, Kassel.

Matthias Micheel. Theologe und Sozialarbeiter, Leiter der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe im Bonifa-tiuswerk der deutschen Katholiken.

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Firmung – Was ist das?„Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“, fragte Paulus in der Apostelgeschichte einige Jünger in Ephesus, und sie gaben ihm zur Antwort, dass sie noch nicht einmal wussten, dass es den Heiligen Geist gab (Apg 19,2). Diese Jünger waren nicht vollständig in den Glauben eingeführt worden – sie waren noch nicht „firm“ in dem, was ein Christ über seinen Glauben wissen muss. Paulus wird es ihnen erklären, sie dann taufen auf den dreifaltigen Gott und ihnen die Hände auflegen. Dann haben sie alles Wissen und alle Voraussetzungen, als Christ in Ephesus zu leben. Das ist nicht anders als heute. Zum Empfang der Firmung ist es wichtig, die Taufe empfangen zu haben und ausrei-chend über seinen Glauben zu wissen. Ohne diese Basis ist Firmung eigentlich nicht möglich. Firmung – dieses Wort kommt vom latei-nischen firmare = sichern, stärken, dauerhaft machen, bestätigen. Etwas sichern und dauerhaft machen, kann ich nur auf einer guten Grundla-ge – auf ausreichendem Glaubenswissen und Glaubensleben, sonst ist das Fruchttragen dieses Sakramentes nicht möglich.Das wichtigste Zeichen in der Firmung ist seit der Zeit der Apostel die Handauflegung, dann das Kreuzzeichen mit Chrisamöl auf der Stirn, die deutenden Worte und der anschließende Friedensgruß. Die Firmung spendet in der Regel ein Bischof, oder ein vom Diözesanbischof beauf-tragter Priester in der Feier der heiligen Messe.“

Peter Jansen, (aus: Firmung begleitet, s.u.)

GebetHerr Jesus Christus, du möchtest, dass wir uns für dich entscheiden. Du möchtest, dass wir Feuer und Flamme sind für deine Frohe Botschaft. Wir bitten dich: Lass die Glut, die du in uns entfachen willst, nie verlöschen. Amen. Elsbeth Bihler

Spirit und PowerDie Bibel spricht auch von Wind oder Feuer, wenn sie die Gegenwart des Heiligen Geistes beschreiben will. Das Wirken des Heiligen Geistes auch nur annähernd in Worte zu fassen, ist gar nicht möglich. Symbole wie „Taube“ oder „Feu-er“ aber geben zumindest eine Ahnung von der Kraft und Dynamik Gottes, die unser Innerstes erfüllt: „Kraftfeld“ Gottes, das uns Menschen auch durch die dunklen Tunnel unseres Lebens begleitet und das Licht ist, auf das unser Weg zugeht! Diese Kraft Gottes offenbart sich oft sehr überraschend, erschreckend, geheimnisvoll und faszinierend zugleich. Wenn Gottes Geist als Feuer über uns Menschen kommt, dann ist es, als wenn er uns der Kälte und der Erstarrung der eigenen Gewohnheiten und der Belanglosigkeiten entreißt. Eine enorme Kraft, die unsere tiefste Sehnsucht weckt und so unser ganzes Leben zu verändern vermag!Petrus war zwar schon vor Pfingsten ein eifriger Jünger, doch er versagte auch immer wieder kläglich. Nicht einmal vor einer einfachen römischen Magd konnte er sich zu Jesus bekennen. Nach der Ausgießung des Geistes aber begegnen wir einem ganz veränderten Petrus: Er predigt unter Todesgefahr das Evangelium und gewinnt so Hunderte von Menschen für Jesus. Petrus ist aus seiner Erstarrung erwacht, ist Feuer und Flamme für die Botschaft, wird vom heiligen Feuer einer Leidenschaft gepackt, die nicht einfach aus ihm selbst oder aus der Welt kommen kann.

Dieser Geist Jesu Christi ist es, der dem Leben ein inneres Feuer verleiht. Ein Feuer, das in den Dunkel-heiten Orientierung gibt und die Lust am Leben und Glauben entfacht. Aber Gott will keine willenlosen Automaten. Er lockt und fordert heraus, das Feuer immer wieder neu zu entfachen und die Glut unter der Asche nicht zu ersticken. Die Freiheit, die Gott uns schenkt, befä-higt uns, aufrecht durch das Leben zu gehen, unangepasst und kreativ zu sein, fragend und suchend. Es liegt viel daran, dass ihr bei eurer Suche nach Sinn und Gott verlässliche Freunde und Partner findet, das Lodern des Feuers, das Werben Gottes, in euch überhaupt wahrzunehmen. Dass ihr Unterstützung erfahrt, sich euch auf das größte Abenteuer eures Lebens einzulassen. Ein Leben auf Sparflamme gibt es nicht! Gottes Geist ist der Geist der Stärke und Kraft. Sein Feuer bedeutet: Leidenschaft, Über-windung der Trägheit, Kampf gegen die Feigheit: Komm Heiliger Geist, Geist Gottes, der uns befeu-ert, mutig unseren Glauben in der Welt zu bezeugen! (MM)

Marcus C. Leitschuh (Hg.): Worte für den Frieden. Gebete – Gedan-ken – Gedichte. Kevelaer: Butzon & Bercker, 2003. ISBN 3-7666-0532-1,€ 11,90. Texte, die die menschliche Sehnsucht nach Frieden zum Aus-druck bringen und von Wegen spre-chen, die diesem Frieden dienen. Das Buch möchte selbst einen Bei-trag zum Frieden leisten – und sei er noch so klein.

BuCHtIPPMarcus C. Leitschuh, Peter Jansen: Firmung beGEISTert.Oberpframmern: Verlag Neue Stadt, ISBN 3-87996-759-8, 5,00 €. Ein Buch für Firmlinge: attraktiv gestaltet, als Geschenk und zur Erinne-rung, Texte zur Firmung, eine Bestärkung und Ermutigung im Glauben.

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Glauben verleiht FlügelVon Guido Erbrich

Guido Erbrich, Theolo-ge, Buchautor, Leiter der Katholischen Erwach-senenbildung Sachsen (KEBS), Bautzen.

Autor

Flügellahm – Glauben ist schwer

Wenn du glaubst, mit deinen Glaubensschwierig-keiten allein zu sein, täuscht du dich. Selbst die Jünger Jesu hatten es nicht leicht mit ihrem Glau-ben. Immer wieder war Jesus für Überraschungen gut, er heilte Kranke, beruhigte Stürme und ging übers Wasser. Als er dann am Kreuz starb, waren sie verzweifelt, als er sich nach der Auferstehung zeigte, freuten sie sich. Aber so richtig wussten sie nach seiner Himmelfahrt auch nicht, was sie machen sollten. Wie flügellahm saßen sie in Jeru-salem und hatten die Türen fest verschlossen.

Durchstarten – Glauben begeistert

Während die Jünger ängstlich in ihrem Käm-merlein hocken, fährt plötzlich der Heilige Geist dazwischen. PFINGSTEN. Und die Männer und Frauen, die gerade noch mucksmäuschenstill hinter verschlossenen Türen und Fenstern saßen, bekommen auf einmal Flügel. Sie laufen auf die Straße und verkünden die Frohe Botschaft. Die Menschen bleiben stehen, staunen und hören ihnen zu. Woher kommt auf einmal diese Energie, diese Kraft? Die Bibel sagt: vom Heiligen Geist.Was immer du dir darunter vorstellst. Der Heilige Geist ist eine Kraft, die Flügel verleiht. Viele Leute in Jerusalem lassen sich begeistern. Als die Jüger vom Heiligen Geist gepackt werden, merken die Menschen: Hier ist was dran. Die Menschen glau-ben ihnen, weil sie sagen, was sie meinen. Weil sie bezeugen, was sie glauben.Die Jünger sind gepackt vom Heiligen Geist und starten durch. Dieses „Durchstarten können“ ist es, was wir bei der Firmung feiern.

Fliegen – Glauben ist packend

Pfingsten zeigt: Du kannst darauf vertrauen, dass der Heilige Geist dich packt. Wir alle kön-nen es wagen, unseren Glauben zu bekennen. Und wir müssen uns nicht schämen, wenn wir Angst haben. Denn auch die Jünger Jesu hatten mit ihrem Glauben Probleme. Es ist schön, dass zu Pfingsten die Kirche Geburtstag feiert. Denn ihre Geschichte beginnt in dem Moment, als der Heilige Geist, die Kraft Gottes, zu den Jüngern kommt. Auf einmal haben sie Mut, die Botschaft von der Auferstehung Jesu zu verkünden. Über diese „Frohe Botschaft“ zu sprechen, war damals und ist heute nicht leicht. Doch diese Botschaft will die Welt verändern. Und diese Weltverände-rung beginnt bei jedem Menschen, der sich von seinem Glauben Flügel verleihen lässt.

Guido Erbrich (Hg.): Abenteuer: Leben. Zum Sinn des Lebens finden. Mit starken Texten und Gebe-ten ist das Buch eine Art „Kompass“ auf der Suche

nach dem Sinn im Leben. Leipzig: St. Benno-Verlag, 2007. ISBN 3-7462-2124-2, 12,50 EUR.Grundkurs Firmung. Leipzig: St. Benno-Ver-lag, 2008. ISBN 3-7462-2394-6, 5,00 €. Neben einer kurzen Geschichte der Firmung gibt es eine kleine Sakramentenlehre und das wich-tigste Wissen aus dem Firmkurs: Pfingsten, die Aussendung der Apostel,

die sieben Gaben des Heiligen Geistes, das Glaubensbekenntnis, Aktivwerden in der Gemeinde, Gebet, die Bibel, die eigene Berufung finden u. a.Zum Beispiel: Du. Gebete für junge Men-schen. Alte und neue Gebete stehen neben Texten aus der Bibel, dem Stundenbuch, dem Messbuch und dem Gotteslob. Das Buch will Jugendlichen helfen, eine eigene Sprache gegen-über Gott zu finden. Leipzig: St. Benno-Verlag, 2007. ISBN 3-7462-1698-2, 9,90 EUR.

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www.bonifatiuswerk.de

Das ultimative Firmquizzum Jahresthemavon Georg Schwikart

1 Eine Taube mit einem Olivenzweig im Schnabel kennt man fast überall als das Symbol für Liebe [2-W]Frieden [7-I]Glauben [4-M]

2 Es wird erzählt: Noah ließ aus der Arche, die auf der Sintflut schwamm, mehrmals eine Taube fliegen. Warum tat er das?Er gab Nachrichten mit Brieftauben weiter [5-D]Er versuchte damit andere Tauben anzulocken, denn die Nahrung an Bord wurde knapp [6-J]Er wollte prüfen, ob das Wasser abgeflossen war [3-S]

3 Über welche Entfernung können erfahrene Brieftauben ihren Heimweg zurückfinden?bis 100 km [2-Ü]bis 500 km [9-R]bis 1000 km [10-N]

4 Im „Gebetbuch der Bibel“ – den Psalmen – bringt der Betende einmal einen Vergleich zur Taube (Psalm 55,7):Wäre ich doch weiß wie eine Taube, dann wäre ich rein und schön [11-E]Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann flöge ich davon und käme zur Ruhe [8-G]Bliebe ich doch klein wie eine Taube, dann könnte ich mich verstecken vor den Feinden [8-O]

5 Ein großer Platz in einer bekannten Stadt wird jeden Tag von Tausenden von Tau-ben bevölkert. Es ist der Markusplatz in Venedig [5-Ä]Trafalgar Square in London [11-Q]Place de la Concorde in Paris [7-P]

6 Im „Hohelied der Liebe“ des Alten Testa-ments besingt ein Bräutigam seine Braut. Mit zwei Tauben vergleicht er etwas an seiner Geliebten (Hoheslied 1,15):die Augen [11-G]die Ohrläppchen [5-U]die Füße [3-C]

7 Ein berühmtes Kirchenfenster zeigt eine helle Taube vor einem orangefarbenen Hintergrund als Zeichen des Heiligen Geistes. In welcher Kirche befindet sich das Fenster?In der Frauenkirche in Dresden [10-H]In der Grabeskirche in Jerusalem [4-L]Im Petersdom in Rom [2-E]

Weitere Quiz-Varianten zur Fir-mung (Feuer/Dem Leben Rich-tung geben usw.) und zum The-ma „Diaspora“ finden sich unter www.bonifatiuswerk.de

WeBtIPP

Zwei schnäbelnde Täubchen kennt man als Zei-chen für verliebte Paare. Auch in unserem Glauben spielt das Symbol der Taube eine wichtige Rolle: es steht für den Heiligen Geist. Aber auch sonst kom-men Tauben in der Bibel und in unserem Leben vor. Weißt du Bescheid? Die richtigen Antworten ergeben einen Begriff, der auf Deutsch aussagt, was die Firmung sein möchte. Viel Vergnügen!

6 www.bonifatiuswerk.de

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Dr. Georg Schwikart. Religionswissenschaft-ler; freier Schriftsteller und Erfolgsautor, Sankt Augustin.

Autor

Georg Schwikart: Sounds of Spirit, m. Audio-CD. Kevelaer: Butzon & Bercker, 2009. ISBN 3-7666-1261-1, 9,90 €. Pointierte Texte und Fotos zum Christsein, Audio-CD mit Vertonungen einiger Texte. Zeitgemäß gestaltetes Geschenk zur Firmung.

Bist du das, Gott? Eine Spu-rensuche. Unterschiedlichste Autorinnen und Autoren spre-chen von ihrer lebendigen Got-teserfahrung, was gerade für das Gespräch mit Jugendlichen interessant sein dürfte. Neukir-chen-Vlyn: Aussaat, 2007. ISBN 3-7615-5581-4, 12,90 €.

Alfonso Pereira; Georg Schwikart: Jugend und Gott. Gedanken und Gebete. Kevelaer: Butzon & Bercker, 2005. ISBN 978-3-7666-0642-6, 9,90 €. Jugendliche und junge Erwachsenen, die auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn ihres Lebens sind, bewegt vor allem auch die Frage nach Gott. Das Standardwerk „Jugend und Gott“ hat bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Diese Neuausgabe bietet eine umfang-reiche Textsammlung mit Anregungen zu Gebet und Meditation: Was bedeutet Gott für mein Leben und wie kann ich zu ihm beten? Wer war dieser Jesus und was kann er uns heute sagen? Wie können Menschen heute miteinander leben und ihr Christsein gestalten?

BuCHtIPP

8 Vierzig Tage nach seiner Geburt gehen Maria und Josef in den Tempel, um das Jesuskind „auszulösen“, das heißt: nach dem jüdischen Gesetz ein Opfer für das Erstgeborene zu bringen. Das Opfer besteht aus einem Paar Turteltauben oder zwei jungen Tauben. – Wie nennen wir das Fest am 2. Februar, an dem wir uns an diese Begebenheit erinnern? Verkündigung des Herrn [5-V]Verklärung des Herrn [3-I]Darstellung des Herrn [9-U]

9 Ein Sprichwort sagt: Lieber ein Spatz in der Hand, als eine Taube in der Pfanne [8-S]auf dem Dach [6-T]im Taubenschlag [10-Z]

10 Einmal, so berichtet das Evangelium, kam der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf Jesus herab. Wann war das?bei seiner Geburt [11-K]bei seiner Taufe [4-T]bei seiner Kreuzigung [7-Y]

11 Jesus mahnt seine Jünger, sie sollten vor-sichtig in der Welt sein: arglos – also ohne Hinterlist – wie Tauben, aber klug wie die Schlangen [1-B]Wölfe [2-Ö]Eulen [3-E]

Jetzt brauchst du nur noch die Buchstaben der richtigen Antworten in die korrekte Reihen-folge zu bringen.

Lösung unter www.bonifatiuswerk.de (Firmung)

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

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Neu bei uns!

www.bonifatiuswerk.de

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„Man darf den Hunger nicht verlieren“ Im Gespräch mit Bestsellerautor Alois Prinz

Alois Prinz, Jahrgang 1958, zeitgenössischer Bestsellerautor, der spannende Biografien über einflussreiche Persönlichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene verfasst hat, wurde für seine Lebensbeschreibung der Philosophin Hannah Arendt der Evangelische Buchpreis verlie-hen. Für seine Hesse-Biografie wurde er für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. 2004 erhielt sein viel besprochenes Buch „Lieber wütend als traurig. Die Lebensgeschichte der Ulrike Meinhof“ den Deutschen Jugendliteraturpreis.

?Sie haben zahlreiche Biografien bedeutender Menschen für Jugendliche geschrieben. Nach Hannah Arendt und Franz Kafka zum Beispiel nun auch über Paulus und andere Christen. Was

bedeutet es Ihnen, gerade jungen Menschen solche Lebensgeschichten anschaulich zu machen? Jugendliche brauchen Vorbilder, und zwar keine unerreichbaren Helden oder übermenschliche Heilige, sondern Personen, bei denen sie ihre eigenen Probleme, Sorgen, Schwächen und Krisen wieder erken-

nen. Darum schreibe ich über Menschen, in deren Leben nicht alles glatt ging, vor allem nicht in ihrer Kindheit und Jugend. Hermann Hes-

se war ein totaler Schulversager und wurde für verrückt erklärt; Franz Kafka wurde von der übermächtigen Figur seines Vaters

schier erdrückt. Vorbilder sind solche Menschen für mich, weil sie sich gegen äußere und innere Widerstände behauptet und nicht aufgehört haben, nach ihrem „Eigensinn“ zu suchen, das heißt nach dem, was ihre unverwechselbaren

Eigenschaften sind. Auch in der Bibel befreit Jesus Menschen von ihren „Dämonen“ und hilft ihnen, sie selbst zu werden. In

einer Chassidischen Geschichte heißt es sinngemäß: Gott wird dich nicht fragen: Bist du ein großer Sportler geworden oder ein berühmter Schauspieler? Nein, er wird dich fragen: Bist du auch

wirklich der gewesen und geworden, zu dem du die Anlagen und Talente mitbekommen hast?

?Der Titel eines Ihrer letzten Bücher lautet „Mehr als du denkst“. Darin beschreiben Sie die Sehn-

sucht großer Glaubensgestalten, den Drang, einer inneren Stimme zu folgen, einem „Lockruf“ ... Ich glaube, dass jeder Mensch diesen „Lockruf“ oder die-sen „Hunger“ in sich hat. Nur äußert er sich verschieden. Der eine geht auf Partys, der andere liest Bücher, ein drit-ter reist um die Welt. Alle suchen sie etwas. Wichtig ist nur,

dass man sich nicht mit scheinbaren Antworten zufrie-den gibt, auf falsche Heilslehren hereinfällt oder gar,

was das schlimmste ist, seinen Hunger verliert. Darum müssen Eltern und Lehrer diesen Hun-

ger fördern und dürfen ihn nicht kleinreden oder verkümmern lassen. Und Jugendliche

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GebetHerr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass Ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Nach Franz von Assisi

müssen den Mut haben, an ihrer ganz eigenen Suche fest-zuhalten, was schwer genug ist, wenn man bedenkt, wie viele Glücksversprechen heutzutage auf sie eindringen.

?Welche Rolle spielt dabei die Person „Jesus von Nazareth“?

Jesus von Nazareth ist der Beweis dafür, dass das Chri-stentum keine abstrakte Lehre ist. Er hat vorgelebt, was es heißt, den Blick auf Gott durchzuhalten und nicht in eine der vielen Fallen zu gehen, die kurzsichtig machen. Es gibt bei Lukas diese schöne Geschichte, wie Jesus vom Teufel versucht wird. Erst soll er Steine in Brot verwan-deln; dann wird ihm Macht versprochen, wenn er sich vor dem Teufel niederwirft, und schließlich soll er seine Gött-lichkeit zeigen, indem er ein Wunder wirkt und sich vom Tempel stürzt. Mit anderen Worten und etwas moderner ausgedrückt: Jesus soll verführt werden durch Konsum, durch Besitz und Macht oder durch Ruhm. Das sind Fal-len, die damals wie heute bestehen und in die Menschen nur allzu leicht tappen können. Was dabei verloren geht, ist die menschliche Würde, der Glaube daran, dass jeder Mensch weit über sich hinaus geht und letztendlich ein

Kind Gottes ist. Jesus von Nazareth hat diesen „Hunger“ nach mehr durchgehalten. Er hat sich nicht, wie Franz Kafka sagen würde, mit der „falschen Speise“ abgefunden.

?Gibt es Beispiele gelungenen (Glaubens-)Lebens, die Sie für diese Suche empfehlen könnten? Können solche Biografien auch heute noch ein attraktives religiöses Deutungsangebot für

Jugendliche darstellen?Ich denke, man kann viel von Heiligen lernen, die eine Entwicklung durchgemacht haben und in ihrer Jugend keineswegs sehr „fromm“ waren wie zum Beispiel Franz von Assisi oder Augustinus. Augusti-nus war ein Lebemann, der sich über die Christen lustig gemacht hat. Bewundernswert an ihm ist, mit welcher Zähigkeit und Leidenschaft er danach gesucht hat, was seine Bestimmung ist. Franz war ein verwöhnter Playboy, die Taschen voll mit Geld seines Vaters, eines reichen Tuchhändlers. Er vollzog einen Wandel, bei dem er die Welt seines Vaters immer mehr infrage stellte, eine Welt, in der Geld, Erfolg, Auf-stieg die obersten Werte waren. Gerade heute, vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise, kann ein Heiliger wie Franz von Assisi Vorbild sein für ein Umdenken, eine Leitfigur gegen die moderne Verel en dung durch Konsum und verantwortungsloses Wachstum.

?Welchen Kompass brauchen Jugendliche, nach dem sie ihr Leben ausrichten können?

Das Bedürfnis Jugendlicher nach einem Kompass, nach einem Vorbild, ist heutzutage sehr groß. Man denke nur an die Superstar-Sendungen im Fernsehen. Viele wollen genauso sein wie diese Jungen und Mädchen. Das Fatale ist nur – wenn man Stars kopiert, wird man höchstens ein Abklatsch. So ist es auch mit den Vorbildern in Kultur und Religion.

?Wie könnte man Ihrer Meinung nach Jugend-lichen heute Themen wie „Heiliger Geist“ und

(Nicht nur) für die (Firm-)Katechese:

Alois Prinz: Der erste Christ. Die Lebensgeschichte des Apostels Paulus. Weinheim: Belz, 2008. ISBN 3-407-81020-2, 18, 00 €. Warum Paulus so revolutionär war und auch heute noch explosiv sein kann: ideales Buch für Einsteiger in die großen Fragen des Glaubens.

Mehr als du denkst. Zehn Menschen, die ihre Bestimmung fanden. Stuttgart, 2009. ISBN 3-522-30161-7, 12,90 €. Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht (Edith Stein). Prinz beschreibt – für Jugendliche ab 13 Jahren – die Lebensgeschichten von Augustinus, Franziskus, Teresa von Avila, Luther, Blaise Pascal, Edith Stein, Elisabeth von Thüringen u. a.

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www.bonifatiuswerk.de

„Pfingsten“ nahebringen (gerade hinsichtlich der Kraft, die sie befähigt, sich auf die Suche nach der eigenen Bestimmung im Leben zu machen)?„Pfingsten“ hat für mich etwas mit Gemeinschaft zu tun. Nach dem Tode Jesu fiel die Schar der Jün-ger auseinander. Sie hatten Angst, und Angst macht bekanntlich einsam. Sie verkrochen sich in ihre Häuser. An Pfingsten kamen sie aus ihren Verstecken hervor, liefen auf die Straße, und plötzlich war da ein starkes Gefühl der Verbundenheit, so stark, dass sie in fremden Sprachen reden konnten und jeder jeden verstand. Das war die Wirkung des Heiligen Geistes. Die Schilderung des Pfingstereignisses ist für mich ein schönes Bild. Auf jeden der Jünger lässt sich eine Flammenzunge nieder und gleichzeitig werden sie wieder zu einer Gemeinschaft. Darin steckt ein wichtiger Hinweis darauf, was wirklich Gemeinschaft ist. Es gibt ja eine Gemeinschaft, bei der der Einzelne nicht zählt nach der Parole „du bist nichts, dein Volk ist alles!“ Diese Einstellung begegnet einem auch bei Sekten, die bei ihren Mitgliedern möglichst jede Eigenständigkeit auslöschen wollen. Richtige Gemeinschaft setzt für mich Eigenständigkeit voraus. Anders gesagt: der Heili-

ge Geist stärkt den Einzelnen und schafft dadurch ein Band untereinander. Dass Jugendliche lernen, diese Art von Gemeinschaft zu leben, das gehört für mich zentral zu einer christlichen Erziehung.

Vielen Dank für das Gespräch.Das Gespräch führte Matthias Micheel, Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe.

Das vollständige Gespräch finden Sie unter www.bonifatiuswerk.de

Die Meditation zum diesjährigen Firmbild, das an alle Firmbewerberinnen und Firmbewerber ausgeteilt wird, stammt von Sr. Jordana Schmidt. Den Text haben wir zur Gestaltung der Firmkatechese auch in unser Materialienheft aufgenommen.

Herr, fülle mich mit deinem lebendigen Geist. Einem Geist, der mir Kraft gibt und Mut,der mich beflügelt auf den Wegen meines Lebens. Einem Geist, der mich unterscheiden lässtzwischen dem, was mich näher zu dir bringtund was von dir wegführt.Einem Geist, der mich glauben lässt.Auf dass Glaube mein Lebensbegleiter ist.Weil du, Gott, mir Leben in Fülle verheißt.Weil ich bei dir angenommen und geliebt bin.Und das brauche ich Herr, dieses Wissenum deine Nähe und Treue,so wie die Luft zum Atmen.Beflügle mich mit deinem Geist,damit ich lebendig bin – immer und ewig. Amen.

Der Geist ist eine besondere Gabe Gottes. Ich fühle ihn als den Atem und die Inspiration in mir. Der Geist Gottes, der sagt wenn etwas nicht in Ordnung ist und Neues anstößt. Der mich aber auch stärkt, wenn ich Schweres aushalten muss. Er ist nicht greifbar, aber spürbar: wenn du unsicher bist und plötz-lich eine Richtung weißt; wenn du dich einsam fühlst und ein Trost kommt und die Gewissheit da ist: du bist nicht allein; wenn du spazieren gehst und siehst, wie alles um dich herum lebt und du dich darüber freust; wenn du auf einen Menschen triffst, der dir nahe ist und der dein Herz erwärmt; wenn du dich leicht fühlst, wie mit Flügeln. Das alles ist spürbarer Geist Gottes in dieser Welt, in dir. Habe Mut ihn zu benennen: Geist Gottes, Heiliger Geist.Ihn gibt es, du hast ihn in der Firmung empfangen! Sr. Jordana Schmidt OP

Persönliche Buchempfehlung von Alois Prinz

Das sollten Jugendliche im Firmalter unbedingt lesen:

Hermann Hesse, Demian

Hermann Hesse, Die Antwort bist du selbst. Briefe an junge Menschen, hrsg. von Volker Michels

Mirjam Pressler, Nathan und seine Kinder

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Matthias Micheel. Theologe und Sozialarbei-ter, Leiter der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe im Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken.

Autor

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Beflügelt vom Geist Jesu: Freundschaft mit GottFür mich ist Jesus ungemein wichtig und eine große Inspiration. Ich brauche keine andere Moralphi-losophie, keine andere Ethik. Natürlich kennen wir Menschen keine sicheren Antworten auf die Frage nach Gott. Besonders Paulus ist da sehr realistisch. Das heißt aber nicht, dass es solche Antworten gar nicht gibt, nur weil unsere Erkenntnis Stückwerk ist. Ein Trugschluss, dem manche Menschen da verfal-len. Paulus schreibt im Korintherbrief: „Wir sehen durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort. Einmal aber schauen wir Gott von Angesicht zu Angesicht.“Warum sollte es denn keinen Gott geben? Es gibt ja nicht nur die eine Wirklichkeit, die wir oberflächlich wahrnehmen. Unsere Welt ist voller Wunder und Rätsel. Wenn schon eine solche Welt existiert, dann sind die Grenzen zum Unwahrscheinlichen bereits überschritten. Aber manche Menschen sind für die tieferen Lebensdimensionen einfach blind. Wir sind in vielen Dingen zu materialistisch, sodass wir die wahren Werte oft nicht erkennen. Die Werte der Liebe zum Beispiel. Oder die Schönheit der Schöpfung. Alles Dinge, die man nicht kaufen kann. Nach dem Verschwinden des Kommunismus und anderer Ideologien hat eine Ideologie hartnäckig überlebt: der Konsum. Nur um unsere Gier zu befriedigen, plündern wir die ganze Erde aus. Aber es gibt eine andere Wirklichkeit, jenseits der platten und banalen Konsumwelt. Wir müssen nur unsere Sehnsucht danach wachhalten. Kinder und Jugendliche sind neugierig und stellen Fragen nach Din-gen, die uns Erwachsenen selbstverständlich geworden sind. Man muss das Kind in sich bewahren, damit die Leidenschaft für die „großen Fragen“ nach Gott und dem Sinn unserer Exis-tenz nicht erlischt. Wenn ich den Sternenhimmel betrachte, dann ist das eine religiöse Erfahrung. Und Jugendliche sollten erleben dür-fen: Ich bin Teil eines atemberaubenden Mysteriums. Die Wirklichkeit ist für mich ein Abenteuer. Wir können die Fingerabdrücke Gottes in der Galaxis erkennen.Meinen beiden Söhnen wollte ich immer vermitteln, dass sie ohne Vorbedingung geliebt werden, egal was geschieht. Dass sie wirklich dazugehören und auch Fehler machen dürfen. Jesus ist auch da meine Inspiration: Wir sind fehlbare Menschen und haben immer neue Chancen verdient. Das ist ganz wichtig, so etwas jun-gen Leuten zu erzählen: Glaub an deine Fähigkeiten. Du kannst etwas. Du bist jemand. Du kannst auch ein bißchen stolz auf dich sein. Jesus hat das getan. Er hat die Menschen groß gemacht. Die Liebe ist am wich-tigsten. Je mehr man liebt, desto mehr Liebe ist auch in der Welt.

(aus einem Gespräch mit Matthias Micheel)

Jostein Gaarder, Bestsellerautor und philosophischer Schriftsteller aus Norwegen

GebetFriede„Bloß keinen Zankund keinen Streit!“Das heißt auf Englischganz einfach PEACE

und auf Französisch PAIXund auf Russisch MIRund auf hebräisch SHALOMund auf Deutsch FRIEDEoder: „Du, komm, lass unszusammen spielen,

zusammen sprechen,zusammen singen,zusammen essen,zusammen trinkenund zusammen leben,damit wir leben.

Josef Reding

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Die FriedenstaubeEine wahre Geschichte von Gerda Maschwitz

Eine Sommerfreizeit auf Ameland, Anfang der 80er-Jahre. Thema, wie könnte es in dieser Zeit anders sein, „Schritte zum Frieden“. Die Hälfte der Freizeit war etwa vorbei, die Jugendlichen

zwischen 16 und 18 Jahren genossen das Inselleben. In Projektgruppen hatten sie kreativ an ver-schiedenen Fragen rund ums Thema gearbeitet, die Stimmung war gut, besser als das Wetter.Es war kurz vor dem Abendessen, da schallte ein Schreckensschrei aus einem der Mädchenschlaf-zimmer. Alle stürzten die Treppe hinauf und drängten in das Zimmer. Die Mädchen, deren Schrei uns alarmiert hatte, standen mit entsetzten Gesichtern mitten im Zimmer und zeigten zur Decke: Und alle sahen hin. Da hing an der kahlen Lampe mit einem säuberlich geknüpften Henkersknoten eine tote Taube. In den Gesichtern spiegelten sich die Gefühle: Entsetzen, Fassungslosigkeit, Fragen, Wut, Mitgefühl, aber auch heimliche Sympathie für den gelungenen Streich.Was sollten wir tun? Eine Friedensfreizeit und eine erhängte Taube. Wie kann das geschehen?Die Taube wurde abgeschnitten und nach draußen gebracht, eine verbindliche Vollversammlung nach dem Abendessen angesetzt.Da saßen sie nun, die betroffenen und verstörten Mädchen, die Jungens, die eingestanden, einen Scherz gemacht zu haben* und die anderen, die Mal mehr die einen und Mal mehr die anderen ver-standen. (Hier kann die Geschichte unterbrochen werden.)

Es folgte eine lange Nacht. Wir haben geredet, über Gefühle gespro-chen und Gefühle gezeigt, über Absicht und Wirkung nachgedacht,

über das, was Frieden praktisch ist und was ihn bedroht. Wir hatten alle ein Ziel: den Frieden wieder herzustellen. Es war nicht einfach, den anderen nicht zu verurteilen, ihn in seinem Empfinden ernst zu neh-men, nicht über, sondern miteinander zu reden. Es ist gelungen. Es war weit nach Mitternacht, als alle es spürten: Wir haben es geschafft! Ohne es zu beschönigen konnte das was gewesen ist, abgeschlossen werden. Die Stimmung hellte sich auf wie der nahende Morgen. Wir haben viel von einander erfahren und vor allem, wir haben Frieden miteinander praktiziert und das machte alle auch etwas stolz. Auch danach lief nicht alles einfach, die Gruppe war in sich zu heterogen, aber:Die erhängte Taube hatte ein Schritt zum Frieden erfahrbar gemacht.

* Sie hatten eine tote Taube am Strand gefunden und fanden es lustig, zu sehen, wie die Mädchen sich erschrecken.

Gerda und Rüdiger Maschwitz:

Kursbuch Beten. Anregungen für

alle Lebenslagen..München: Kösel in

der Randomhouse-gruppe, 2009, ISBN

3-466-36826-X, 17,95 €. Ein Kom-

pass für den Alltag: Wie „geht“ eigent-lich Beten? Versammelt Gebete für alle

Lebenslagen – neue Texte ebenso wie Gebete aus dem Schatz der Tradition. Kleine Impulse helfen, sich dem inne-

ren Reichtum des Betens zu öffnen.

BuCHtIPP

Vom Bonifatiuswerk kam die Anfrage: „Könnten Sie etwas für das Heft zur Firmung schreiben? Grundthema ist das Motiv der Taube.“ Ja, Taube, Heiliger Geist, Frieden, ein schönes Thema zur Fir-mung. Aber immer wieder, wenn ich mich damit beschäftigte, kam mir eine alte Geschichte in den Sinn. Und weil sie sich hartnäckig vor alle anderen sinnvollen und möglichen Überlegungen schob, habe ich es irgendwann akzeptiert: Ja, dann soll es diese Geschichte sein. Und so erzähle ich sie Ihnen und lade Sie ein, nachzuspüren, was Frieden heißen kann, was uns befähigt, Frieden zu schaffen und nicht auf die Gefahr von Urteilen und Verurteilen, von „Ihr da und wir hier“, von gut und schlecht hin-einzufallen. Wir hatten damals das Gefühl, von Gottes Geist begleitet zu sein.Vielleicht ist es eine gute Möglichkeit, zunächst nur den Anfang zu erzählen und dann zu überlegen, wie jeder darauf reagieren würde. Ist es überhaupt ein Problem? War es das nur in den „Friedens bewegten Zeiten“? Ist es wichtig, ob die Taube getötet wurde oder schon tot war? Welche Bedeutung haben Symbole? Was hat die Bitte: „Herr, gib uns deinen Frieden“ (vgl. S. 9) mit unserem Alltag zu tun?

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Gerda Maschwitz. Päd-agogin, renommierte Buchautorin, Much/Ber-gisches Land.

AutorIn

Geschenke für Jugendliche im Firmalter

Christian Nürnberger: Mutige Menschen – Für Frieden, Freiheit und Menschenrechte. Stuttgart: Gabriel, 2008. ISBN 3-522-30158-7, 14,90 €. Christian Nürnberger erzählt von Frauen und Männern, die Mut zeigen: Mut, die Dinge anders zu sehen, Mut, etwas Neues zu wagen.

Thomas Ebers, Markus Melchers, Gudrun Pawelke: WissensWelten Philosophie. München: Hanser, 2008. ISBN 3-446-23088-2, 24,90 €. Auf praktischen Aufklappseiten mit Zeit- und Übersichtstafeln und den bedeu-tendsten Philosophen liefert das Buch die wichtigsten Daten aus Politik, Wissenschaft und Kultur. Philosophische Fragen, die zum Denken anregen, und Originaltexte von Philosophen in Einsteckfächern zum Herausneh-men laden zu einem Spaziergang durch die verschie-denen Epochen ein.

Klaus Werner-Lobo: Uns gehört die Welt. Macht und Machenschaften der Multis.München: Hanser, 2008. ISBN 3-446-23100-5, 16, 90 €. Was kaufen wir eigentlich, wenn wir kaufen? Und was hat das mit den täglichen Nachrichten über Arbeitslosigkeit, Hunger, Krieg und Klimawandel zu tun? Unser

Wohlstand gründet auf der Armut der Ärmsten die-ser Welt. Das Buch regt insbesondere Jugendliche zum kritischen Konsum an.

LeSenSWert

Wohlstand gründet auf der Armut der Ärmsten die-

GebetHerr, erwecke deine Kirche und fange bei mir an; baue deine Gemeinde, mache unsere Gemeinde lebendig und fange bei mir an; lass Frieden und Gotteserkenntnis überall auf Erden kommen und fange bei mir an; bringe deine Liebe und Wahrheit zu allen Menschen und fange bei mir an.

(nach einem Gebet eines chinesischen Christen)

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Mit dem rad Glauben erfahren:Der FirmradkursKatholische Pfarrgemeinde St. Bonifatius, Wiesbaden

Von Christof MayKann man einen Firmkurs als Wallfahrt gestalten, als Pilgerreise mit dem Rad? Sind Jugendli-che für so etwas zu begeistern? Vor diesen Fragen stand Kaplan Christof May vor einigen Jah-ren, als er sich Gedanken darüber machte, seinen Firmlingen eine Alternative zur traditionellen wöchentlichen Firmkatechese anzubieten, die das Gemeinschaftsgefühl der Jugendlichen, ihren Sinn für christliche communio, stärken sollte. Für die Idee und Durchführung erhielt die Gemein-de den begehrten „Bonifatius-Preis“.

IDEE„Kurs“ kommt vom lateinischen „currere“ – laufen. Im „Firmkurs“ steckt im wahrsten Sinn des Wortes „Bewegung“. Was liegt also näher, als die Firmkatechese mit einer Pilgertour zu verbinden und Glau-ben in Gemeinschaft mit anderen zu erfahren. Dieser Impuls möchte Sie ermutigen, Glauben an junge Menschen weiterzugeben und sich auf ihre Bedürfnisse und ihr Lebenstempo einzulassen. Werden Sie selbst zur bewegenden Kraft und machen Sie sich gemeinsam auf den Weg.

METHODEPilgertagestouren mit dem Rad oder zu Fuß; Katechesen auf Grundlage der Schöp-fungsgeschichte

VORBEREITUNG UND MATERIALIENWählen Sie sieben Streckenabschnitte aus einer Fahrradkarte/Wanderkarte aus (Radfahrer 30-50 km, Wanderer 7-10 km).Entscheiden Sie: Rundweg oder Rücktransport mit Bus/Bahn?Gewinnen Sie weitere Katecheten hinzu.Planen Sie den Zeitpunkt der Pilgertouren (Ferien oder an mehreren Wochenenden?).Laden Sie zum Vortreffen ein, informieren Sie auch über anfallende Kosten.

Fahren/wandern Sie die Etappen vorher ab, recherchieren Sie Rastgele-genheiten für Picknicks und/oder Gaststätten.

Christof May ist mittlerweile Pfarrer in der Gemeinde Braunfels und wird von dort aus auch in diesem Jahr mit seinen Firmlingen mit dem Rad auf Pil-gertour gehen. Über seine Erfahrungen hat er das Buch „Mit dem Rad Glauben erfahren“ (Pro Business Verlag. ISBN 978-3-939533-43-6, 19,90 €.) geschrieben.

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GebetJesus, immer wenn dudeinen Freunden begegnet bist,hast du gesagt: Friede sei mit euch.Du wünschst uns den Frieden.Wir wünschen im Gottesdiensteinander den Frieden.Hilf uns, dass wirin deinem Frieden leben können. Amen.

Elsbeth Bihler

Versichern Sie die Fahrräder, dafür müssen Marke, Radtyp und Rahmennummer erfasst werden.Prüfen Sie die Verkehrstauglichkeit und nehmen Sie je nach Gruppe Ausrüstung mit: Flickzeug, Luft-pumpen, Wegkarten, feste Schuhe, Regenkleidung, Verbandskasten, Notfallhandy etc.Erstellen Sie für jeden ein Pilgertagebuch. (Aufbau für jeden Tag: Wegstrecke mit Landkarte, entspre-chender Auszug aus Schöpfungsbericht; Gebet für den Tag; Platz für Notizen; Tagesskala und Impulsfragen [siehe Buchtipp Seite 7, Jugendgebetbuch „Jugend und Gott“]. Am Ende jedes Tages kommen alle vor der Rückfahrt zum Gespräch und zum Ausfüllen ihres Pil-gertagebuches zusammen.Bereiten Sie auch ihre Gemeinde vor, z. B. mit einem Aussendungsgottesdienst, in den Sie die Teilnehmer einfahren/einziehen lassen. Stellen Sie jeden vor.

DURCHFÜHRUNGErster Tag:„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“

Die erste Etappe kann zu einem Aussichtspunkt führen. Ein Teilnehmer liest den ersten Teil der Schöpfungsge-schichte (Gen 1-5). Die Katechese verbindet den Wech-sel von Tag und Nacht mit dem Auf und Ab des Lebens. Gebet: „Atme in mir, du Heiliger Geist“.Beim Picknick stellen die Teilnehmer sich und ihre Erwar-tungen vor, jeder bekommt sein Pilgertagebuch. Lied: „Erfreue dich, Himmel, erfreue dich, Erde“ (GL 259).

Zweiter Tag: „Und Gott nannte die Feste Himmel“

Die Gruppe macht sich auf ins Zentrum einer größeren Stadt. Der zweite Auszug aus der Schöpfungsgeschich-te wird gelesen (Gen 6-8). Es folgt eine Katechese zum Thema: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Was macht uns wirklich glücklich?Leitfragen für den Tag: „Wo stehe ich auf meinem Lebensweg?“ Steine, ausgebreitet auf einem Tuch, sym-

von Monsignore Austen

Das ideale Geschenk zur Firmung!

Glaubensrucksack für Jugendliche und (junge) Erwachsene

Der neue Glaubens-rucksack des Bonifati-uswerkes ist nicht nur optisch ein wirklicher Hingucker. Er lädt dazu ein, den eigenen Glau-ben nach der Firmung zu vertiefen und seine Fähigkeiten in unsere Kirche einzubringen. Er ist somit eine unaufdringliche und sympathische Hilfestellung bei dem Bemühen, Jugend-liche für Jesus Christus zu begeistern.

Der Glaubensrucksack enthält folgende Materialien: Bibel-Mini-CD-ROM (Einheitsübersetzung)Zollstock „Maßstab Mensch“Buch „Durchkreuztes Land“Jugendgebetbuch „Jugend und Gott“ (s. auch S. 7)gepa-„Wegzehrung“

www.mein-glaubensweg.de

Der BeSonDere tIPP

Glaubensrucksack für Jugendliche und (junge) Erwachsene

Kirche einzubringen. Er ist somit eine unaufdringliche

22,– EUR

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Vom Geist bewegtVom Geist bewegt, das sollen wir sein, auch wenn es manchmal schwerfällt, auch wenn wir nicht genau wissen, wohin die Reise geht. Der Heilige Geist, das ist kein Automatismus. Vom Geist bewegt. Ein schöner Satz. Auch das Ziel scheint klar: Wir wollen uns bewegen lassen zu den Quellen des Glaubens. Und doch ist das mit der Bewegung, dem Weg und dem Ziel nicht ganz so einfach ...

Vom Geist bewegt.Vom Geist bewegt, na dann ist ja alles in Butter. Vom Geist bewegt, dann kann mir ja nichts mehr passieren.Vom Geist bewegt, läuft ja alles wie geschmiert.Vom Geist bewegt, was soll da noch schiefgehen.Vom Geist bewegt, alles klar. Vom Geist bewegt, ja, ja, ist ja schon gut.Vom Geist bewegt, okay, ich kenne diese Nummer.Vom Geist bewegt, um Menschen Vorbild zu sein.Vom Geist bewegt, suchend und hoffend.Vom Geist bewegt, um Fragen zu stellen.Vom Geist bewegt, um mitten in der Welt zu stehen.Vom Geist bewegt, um für andere Partner zu sein.Vom Geist bewegt, zu Gott, zu Dir.Vom Geist bewegt. Marcus C. Leitschuh

bolisieren Hürden, zu denen Kerzen als Lichtblicke gestellt werden. Lied: „Wir haben Gottes Spuren festgestellt“.

Dritter Tag: „Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut“

Die Gruppe besucht z.B. eine Gärtne-rei. Es wird der dritte Auszug aus der Schöpfungsgeschichte gelesen (Gen 9-13), eine Katechese zum Kreislauf der Natur schließt sich an. Lied: „Kleines Senfkorn Hoffnung“.Für ein Picknick sammeln die Teilneh-mer Waldfrüchte und erfahren mehr über diesen Lebensraum.

Vierter Tag: „Und Gott machte zwei große Lichter (…) dazu auch die Sterne“

Anlaufstation ist eine Sternwarte. Gelesen wird der vierte Teil der Schöpfungsgeschichte (Gen 14-19). Die Katechese erzählt vom Stern, der die Weisen aus dem Morgenlande lenkte und ihr Herz mit Freude erfüllte. Leitfragen: Worüber freut Ihr euch, was wünscht Ihr euch? Die Fürbitten werden ins Pilgertagebuch geschrieben. Lied: „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“.Es schließt sich eine Führung durch die Sternwarte an.

Fünfter Tag: „Gott schuf alle Arten“

Der fünfte Teil des Schöpfungsberichts steht auf dem Programm (Gen 20-23). Diesmal geht es in den Tierpark. Die Katechese befasst sich mit der Vielfalt des Lebens.In Zeichnungen halten die Teilnehmer Tiere und Arten im Pilgertagebuch fest. Lied: „Der Sonnenge-sang des hl. Franziskus“ (GL 285).

Der sechste Tag:„Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde“

Die Teilnehmer besuchen eine Geburtsklinik und lesen gemeinsam den sechsten Teil (Gen 24-31). In einer katechetischen Einheit erfahren sie, was es bedeutet, Abbild Gottes zu sein. Lied: „Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen“ (GL 636).Jeder schreibt eine Glückwunschkarte mit einer kleinen Fürbitte an eine Mutter und ihr neugebore-nes Kind.

Der siebte Tag: „Und Gott segnete den siebenten Tag“

Die Gruppe nimmt sich eine kurze Etappe vor und besichtigt z. B. ein Kloster.Am letzten Tag beschäftigen sich die Teilnehmer mit ihrer Firmung/Kommunion und der Gestaltung des Gottesdienstes.

Alle kommen noch einmal zu einer großen Reflexionsrunde zusammen. Lied: „Gott liebt diese Welt“ (GL 297).Ein Begrüßungsgottesdienst beschließt den Kurs: Die Gemeinde empfängt die Jungen und Mädchen, die von ihren Erfahrungen und Erlebnissen berichten.

Pfarrei St. Anna,Pfarrer Dr. Christof May,Hubertusstraße 9, 35619 BraunfelsTel.: (0 64 42) 42 44, E-Mail: [email protected]

KontAKtFür die Arbeit mit Jugend-lichen in der Adventszeit: unsere Aktion „Weih-nachtsmannfreie Zone.“ Mehr Infos: www.weihnachtsmannfreie-zone.de

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unsere Aktion „Weih-

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„ Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen.“ (Mt 25, 35)

Mit den Spenden der Firmbewerberinnen und Firmbewerber unterstützt das Bonifa-tiuswerk der deutschen Katholiken / Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe Projekte der katholischen Kirche in der Diaspora. „Diaspora“ ist ein griechisches Wort und bedeutet: Zerstreuung. In der Diaspora Nord- und Ostdeutschlands, Nordeuropas und des Balti-kums sind die Katholiken – und zumeist auch überhaupt die Christen – in der Minderheit. In Sachsen-Anhalt z. B. werden über 80 % der Einwohner nicht getauft. Die Diaspora-Kin-der- und -Jugendhilfe fördert innovative Projekte der Jugendpastoral. Einige möchten wir hier vorstellen. Projekte, die Lichtspuren der Menschenfreundlichkeit Gottes in einer Welt sein können, die oft von Einsamkeit, Leid, Trauer und Resignation geprägt ist.

Rückkehr ins Leben –Wie ehemalige Junkies nach dem Evangelium leben In der Nähe von Berlin machen ehemalige Drogenabhängige und alkohol-gefährdete Jugendliche eine ungewöhnliche Erfahrung: Auf der „Fazenda Gut Neuhof“ leben und arbeiten sie in Gemeinschaft und lernen, ein neu-es Leben zu führen. Der heruntergekommene Gutshof aus DDR-Zeiten wurde in Eigenleistung wieder aufgebaut. Und der Erfolg ist enorm: Über 80 Prozent der Jugend-lichen sind nicht mehr rückfällig geworden! In moderner Form wird nach der alten Regel „Bete und arbeite“ gelebt: eine Therapie der gegenseitigen Achtung und eine Rückkehr ins Leben. Wichtigste Therapie-Grundlage sind das Evangelium und seine Umsetzung ins tägliche Miteinander. Am Morgen beginnen die Jugendlichen mit einer Austauschrunde über das Evangelium und wählen daraus ein Tagesmotto, an dem sie sich den Tag über orientieren. Dann arbeiten sie gemeinsam auf dem Bauernhof. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken unterstützt die Arbeit der franziskanisch geprägten Fazenda. Ohne Spenden ist die wichtige Arbeit nicht möglich!Firmgruppen sind hier jederzeit willkommen!

Beflügelt vom Geist der Nächstenliebe!

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„ Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“ (Mt 25, 36)

„ Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen.“ (Hebr 13,3)

Keine Endstation – Jugendseelsorge im Frauengefängnis von RigaIm „Frauengefängnis Iļģuciems“ (bei Riga) leben etwa 250-300 straffällig gewordene junge Frauen, min-derjährige Mädchen und Mütter mit ihren Kindern. Die Dominikanerinnen von Bethanien kümmern sich um die Seelsorge und sozialpastorale Betreuung. Sie sehen in jeder der jugendlichen Straftäterinnen zuerst den von Gott geliebten Menschen, eine Person mit ihren Gaben und Möglichkeiten, Schwächen und Fehlern. Und sie sehen vor allen Dingen das Los der unschuldigen Kinder! Sie möchten den jungen Frauen und ihren Kindern helfen, die Zeit im Gefängnis sinnvoll zu überbrücken und versuchen, gemeinsam mit den Frauen Perspektiven für ein Leben nach der Haft zu entwickeln. Für fast alle Mädchen und Frauen ist dies der erste wirkliche Kontakt zur Botschaft des Evangeliums, zur Kirche und zu Jesus Christus. Damit die jungen Menschen

ihre von Gott gegebene Würde erkennen und auch die Wür-de anderer achten lernen, bedarf es viel Zuspruch, aber auch finanzieller Hilfen. Auf diese Weise erfahren die jungen Frauen und Mädchen zum ersten Mal, dass sie etwas zum Positiven verändern können und Zuwendung erhalten. In Riga finden keinerlei staatliche Maßnahmen zur Rehabilitation und Inte-gration statt. Der lettische Staat sieht seine Aufgabe lediglich darin, die Frauen in den Gefängnissen unterzubringen und mit Essen und Getränken zu versorgen. Notwendige Utensi-

lien (wie Spielsachen für die Kinder, Sanitärartikel etc.) müssen von den Familien selbst gebracht werden. Hier sind Spenden dringend not-wendig, damit auch diesen jun-gen Müttern und ihren Babys ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden kann.

„Die Kirche sucht in dem, was sie tut und wie sie sich darstellt, ihr Leben aus dem Glauben zu bezeugen. (...) Wenn Menschen aus dem Glauben leben und dadurch erkennen lassen, wie ernst der Glaube im Leben genom-men wird, dann weckt dieses ‚Zeugnis ohne Worte‘ den Wunsch, mehr von diesem Glauben erfahren zu dürfen.“

(aus: Sekretariat der dt. Bischofskonferenz (Hrsg.): Zeit zur Aussaat. Missionarisch Kirche sein. Bonn, 2000 = Die deutschen Bischöfe 68, 16f.)18 www.bonifatiuswerk.de

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Hingehen, wo keiner hingeht – die Dominikanerinnen in LeipzigDie Stadtbezirke im Leipziger Osten gehören zu den absoluten sozialen Brennpunkten der „Boom-Town“. Sechs Dominikanerschwestern haben dort ein neues Kloster errichtet. Über 40 Prozent der Menschen in die-sem Stadtteil sind arbeitslos. Inzwischen wird das Viertel, aufgrund sei-ner Vergangenheit auch „Roter Osten“ genannt, wegen massiv vorkommender Gewalttaten von vielen

Menschen gemieden. „Warum geht ihr eigentlich dorthin, wo sonst keiner hin will?“, wurden die Schwestern daher verwundert gefragt. Trotz des schlechten Rufes wollten sie aber gerade hierher ziehen, Zeichen setzen. Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe des Bonifati-uswerkes will ihnen dabei helfen und zur Seite stehen. Die Schwestern engagieren sich für Straßenkinder, haftentlassene Jugendliche, in der Benachteiligtenhilfe und in der Sorge um kranke und alte Menschen. Armut kann krank machen. Die ärmlichen Ver-hältnisse und das Leben ohne Aussicht auf positive Veränderung

machen oft auch junge Menschen für Krankheit und Sucht anfälliger. Mit die-sen Problemlagen ist Schwester Simone tagtäglich konfrontiert. Sie ist Kranken-hausseelsorgerin des Konventes und arbeitet im großen Leipziger Klinikum. Sie engagiert sich in der Seelsorge mit schwerstkranken jungen Menschen und auf der Station für Krebskranke. Hier wird die Schwester oft als Ansprechpartnerin für Sinnfragen gesucht. Denn die Frage nach dem Warum ergibt sich nur allzu schnell aus der Not und Verzweiflung gerade auch junger Patienten. Ohne Spenden ist die Arbeit der Dominikanerschwestern für kranke Men-schen, für Straßenkinder in Leipzig und für jugendliche Strafentlassene in dieser Form nicht mehr möglich!

Jugendhaus Schloss Dreilützow – Damit auch behinderte Jugendliche dabei sein können

Schloss Dreilützow ist eine katholische Begegnungsstätte für Kin-der und Jugendliche in Mecklenburg. Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene finden hier Entfaltungsfreiräume für vielfältige Aktivitäten. Zum Schloss gehört ein mehrere Hektar großer Land-

schaftspark. Kinder und Jugendliche können hier unbeschwert attraktive und urwüchsige Rückzugs- und Spielräume finden. Auch für reli-gionspädagogisches Lernen ideal! Was bislang fehlt, sind „barrierefreie“ Angebote für körperlich und geistig behinderte junge Menschen. Dazu wird derzeit das „Verwalterhaus“

umgebaut, um auch Begegnungs- und Erlebnis-möglichkeiten für behinderte Gäste zu schaffen. Um das Projekt umzusetzen, wird noch eine größere Spendensumme benötigt, ca. 100.000 €! Unmög-lich? Gemeinsam mit den Firmbewerbern können die Verantwortlichen von Dreilützow es schaffen! Jeder noch so kleine Geldbetrag hilft helfen!

Dies sind nur einige exempla-rische Projekte der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe, die mit Spenden unterstützt wer-den. Sie benötigen das Geld dringend! Und Firmgruppen sind hier überall als Gäste herz-lich willkommen! Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich gerne melden bei Matthias Micheel, siehe Infos auf S. 20.

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Damit Kinder und Jugendliche ihren Weg finden können …

Kinder- und Jugendzirkus Birikino in Chemnitz

Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken / Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe fördert mit jährlich über 3 Mio. , was zur Bildung christlicher Gemeinschaft und zur Vermittlung der christli-chen Botschaft an die neue Generation in extre-mer Diaspora notwendig ist.Undenkbar ohne die bundesweite Solidarität der Firmbewerberinnen und Firmbewerber!!! Einige Beispiele dazu werden in diesem Heft genannt. Unterstützt wird u. a. in der Diaspora:

katholische Kinder- und Jugendheime bzw. familienanaloge Wohngruppen,katholische Jugendbegegnungsstätten, die Sakramentenkatechese, sowie andere religiöse Bildungsmaßnahmen der Kinder- und Jugendpastoral,

das Kinderhaus Sonnen-blume und das Haus Debora in Schönow und Berlin (Hilfen für ausgesetz-te Babys bzw. junge Mütter in Konfliktsituationen),

die Fazenda Gut Neu-hof in Brandenburg zur Begleitung ehemals dro-genabhängiger Jugendli-cher, Religiöse Kinderwo-chen (RKW),internationale religiöse Jugendbegegnungen,kirchliche Initiativen gegen Jugendarbeitslo-sigkeit, Gewalt und Missbrauch,Straßenkinderprojekte der katholischen Kir-che in Nord- und Ostdeutschland, Lettland und Nordeuropa, der ambulante Kinder- und Jugendhospiz-dienst in Halle (Saale),die Seelsorge an schwerstkranken Kindern und Jugendlichen in Leipzig,Jugendseelsorge in verschiedenen JVAs,katholische Jugendbands.

Kinderhaus Sonnen-blume in Schönow

Herausgegeben vom Bonifatiuswerk/ Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe, Kamp 22, 33098 Paderborn, Tel. (0 52 51) 29 96 -50 / -51; E-Mail: [email protected] Internet: www.bonifatiuswerk.deKonto: Bank für Kirche und Caritas Paderborn, Konto-Nr. 50 000 500 (BLZ 472 603 07); Verantwortlich: Christoph Schommer (Öffentlichkeitsarbeit und Werbung)

Idee, Konzeption, Zusammenstellung und Redaktion: Matthias Micheel (Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe), Idee für das Grundmotiv: Christa KasimirRedaktionsschluss: 7. Mai 2009.

Bildnachweis: © Wolfgang Amri, fotolia (6), © Bonifatiuswerk (3, 19, 20), © Chri-stopher Ewing, fotolia (6, 11), © Fotograf (3, 5, 7, 8,10 ,11, 13), © Hanser-Verlag (11) © Margrit Kropp, fotolia (3, 7), © Helmut Niklas, fotolia (12/13), © Privat (14, 15, 17, 18).

Herstellung: Bonifatius GmbH, Druck · Buch · Verlag, Paderborn

Grafische Gestaltung: Elke Brosch

Weitere Informationen zu Projekten der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe:

Bonifatiuswerk der deutschen KatholikenDiaspora-Kinder- und -JugendhilfeKamp 22, 33098 PaderbornE-Mail: [email protected] Telefon: (0 52 51) 29 96-50/-51 (Herr Micheel/Frau Backhaus) Telefax: (0 52 51) 29 96-88

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125 Jahre Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe

„Magdalena tischt auf“ in Berlin: endlich eine warme Mahlzeit!

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