86
G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 193 Zastlertal, auf Gneisfelsen und Strahnsteinen ! ! Hebelhbhe bei Todtnau!! Aftersteg!! Wieladinger SchloB!! Wiirttemberg: Im Schwarzwald, auf Sandstein, leg. Rieber! ElsaB (?): ,,WeiBenburg, Heide", leg. S c h a f f e r t ! Do1 o mi te n: Ohne naheren Standort, auf porphyrartigem Gestein, leg. Rieber! - Bei diesem Exemplar konnte ich eine deutliche, wenn auch nur blaB-blaugraue Jodreaktion des Markes feststellen. f. eortieola (Fr.) Link. - Lojk. Univ. 240. Claud. 395. Krypt. Vind. 364. Thuringer Wald: Beerbergstein am Inselsberg (800 m), auf Fagus!! [Thiir. Nachtr. 1271. He s se n : Mei5ner (700 m), auf Fagus, nur mit Tausenden ,,abortiver Friichte" bedeckt !! - Milseburg in der Rhon (500 m), auf Fagus!! Baden: Felsenmeer bei Heidelberg (400 m), auf Betula, leg. v. Z w a c kh, und (noch 1903) !! - Im sudl. Schwarzwald in der Hbhe iiber 900-1000 m mehrfach: Bslchen, auf her, leg. Schaffert ! Sonst iiberall auf Fagus: Schauinsl+md! ! Helde !! Hebelweg am Feldberg !! Gersbacher Wald !! 890. L. subeoncolor (Anzi) Jatta. - Zw. 588 + bis. Am. 938a; b! Eine, schon durch die sehr zahlreichen braunen Papillen des Lagers (die etwas an diejenigen der Lecanora Boekii Rodig und mancher Per- tusarien erinnern), leicht kenntliche Art. Th. K + gelblich > etwas orange bis braunlich. Schnitte der Ap. mit K gelbe Lbsung effundierend Hyp. im obern Teile braun, im untern hell; Hym. verleimt, ca. 75,u hoch, oben gelbbraunlich. die Par. verastelt, oben nicht verdickt; Sp. ellipsoid bis ovoid, um 11-13x4-5,u. 891. L. tenebrica Nyl. - Am. 1205. Schweden: Koiberg bei Gbteborg, auf Urgestein,leg. Magnusson! b) Eu-Lecidea Th. Fr. 1. Corticolae et lignicolae. 892. L. alba Schleich. resp. puluerucea (Flk.) Th. Fr. [Vgl. S a n d s t e d e Nw.-Deutschland und Magnusson ,,New or interesting Swedish lichens V", Bot. Notiser 1929!]. Thiiringen: Hain bei Arnstadt (350 m), auf Carpinus!! ,,Alt- Siegelbach" ebendort (400 m), auf Quereus!! [Thiir. 146, Nachtr. 1271. Bei diesen F1. ist das Lager zum grbBten Teile soredibs C + mehr oder weniger rot. Steiermark: Schlo5 Stein, auf Fagus,leg. v. Zwackh! Lager ganz soredios, C -. Basel: auf Pinus,leg. Preiswerk [B]! Lager C (-) etwas gelblich. Es ist wohl anzunehmen, daB diese Fl., sowohl die mit C positiv als wie die negativ reagierenden, mit L. olivaeea Mass. zusammenhangen, von Feddes Repertorinm. Bd. 56. H. 3. 30. X. 1954. 13

Flechten aus Mitteleuropa IX

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 193

Zastlertal, auf Gneisfelsen und Strahnsteinen ! ! Hebelhbhe bei Todtnau!! Aftersteg!! Wieladinger SchloB!!

W i i r t t e m b e r g : Im Schwarzwald, auf Sandstein, leg. R iebe r ! E l saB (?): ,,WeiBenburg, Heide", leg. Scha f fe r t ! Do1 o mi t e n: Ohne naheren Standort, auf porphyrartigem Gestein,

leg. Rieber ! - Bei diesem Exemplar konnte ich eine deutliche, wenn auch nur blaB-blaugraue Jodreaktion des Markes feststellen.

f. e o r t i e o l a (Fr.) Link. - Lojk. Univ. 240. Claud. 395. Krypt. Vind. 364. T h u r i n g e r Wald : Beerbergstein am Inselsberg (800 m), auf

Fagus!! [Thiir. Nachtr. 1271. He s se n : Mei5ner (700 m), auf Fagus, nur mit Tausenden ,,abortiver

Friichte" bedeckt !! - Milseburg in der Rhon (500 m), auf Fagus!! Baden : Felsenmeer bei Heidelberg (400 m), auf Betula, leg. v.

Z w a c kh, und (noch 1903) ! ! - Im sudl. Schwarzwald in der Hbhe iiber 900-1000 m mehrfach: Bslchen, auf h e r , leg. Scha f fe r t ! Sonst iiberall auf Fagus: Schauinsl+md! ! Helde !! Hebelweg am Feldberg !! Gersbacher Wald !!

890. L. s u b e o n c o l o r (Anzi) J a t t a . - Zw. 588 + bis. Am. 938a; b! Eine, schon durch die sehr zahlreichen braunen Papillen des Lagers

(die etwas an diejenigen der Lecanora Boekii Rodig und mancher Per- tusarien erinnern), leicht kenntliche Art. Th. K + gelblich > etwas orange bis braunlich. Schnitte der Ap. mit K gelbe Lbsung effundierend Hyp. im obern Teile braun, im untern hell; Hym. verleimt, ca. 75,u hoch, oben gelbbraunlich. die Par. verastelt, oben nicht verdickt; Sp. ellipsoid bis ovoid, um 11-13x4-5,u. 891. L. t e n e b r i c a Nyl. - Am. 1205.

Schweden : Koiberg bei Gbteborg, auf Urgestein,leg. Magnusson!

b) E u - L e c i d e a Th. Fr .

1. Corticolae et lignicolae. 892. L. alba Schleich. resp. puluerucea (Flk.) Th. Fr. [Vgl. S a n d s t e d e

Nw.-Deutschland und Magnusson ,,New or interesting Swedish lichens V", Bot. Notiser 1929!]. Thi i r ingen : Hain bei Arnstadt (350 m), auf Carpinus!! ,,Alt-

Siegelbach" ebendort (400 m), auf Quereus!! [Thiir. 146, Nachtr. 1271. Bei diesen F1. ist das Lager zum grbBten Teile soredibs C + mehr oder weniger rot.

S t e i e r m a r k : Schlo5 Stein, auf Fagus,leg. v. Zwackh! Lager ganz soredios, C -.

Basel : auf Pinus,leg. P r e i s w e r k [B]! Lager C (-) etwas gelblich. Es ist wohl anzunehmen, daB diese Fl., sowohl die mit C positiv als

wie die negativ reagierenden, mit L. olivaeea Mass. zusammenhangen, von Feddes Repertorinm. Bd. 56. H. 3. 30. X. 1954. 13

Page 2: Flechten aus Mitteleuropa IX

194 G. LETTAU: Flechten am Mitteleuropa I X .

der mehrfach sorediost: Formen beschrieben worden sind, und bri der ebenfalls die Reaklion von C+ bis C- wechselt. Es handelt sich vielleicht um eine pathologisrhe Erscheinung. ,,Vergrunung" des Lagers ? Beschat- tung? TierfraB?). Die Ap. stimmen durchaus mit denen jener Art uber- tin, sie sind nur manchmal kleiner, von mehr ,,biatorinem" Aussehen und srhlechter entwickelt. Vgl. auch bei L. oliva ea! - Die bci Th . F r i e s . M a g n u s s o n und in K o r b e r Systema 199 (,,Biaiora denigrata Schaer.") fiir L.pu2veracea Th. Fr. und a h Schleich. angegebenen Exs. habr ich allerdings nicht gesehen.

893.

894.

L. eZabens Fr . = melancheima Tuck. - Schaer. 472 [B pro p.; das rechte Exemplar, das linke ist L. goniophila Flk.]! Merr. 68. Krypt. Vind. 1862. Boreal-alpine, holzbewohnende F1. ! Sp. 8-14 x 3-4p. B a y r . A l p e n : Pflanzengarten auf dem Schachen (1850 m), auf

Wurzelholz VOIL Pinus cembra!! E n g a d i n : Auf Holz alter Koniferenstumpfe im Rosegtal bci Pont-

resina (1900 m)!! und im Val Cluozza (2000 m)!! [Schw. F1. I1 278, 3001. Ohne Standort, auf Holz, Herb. P r e i s w e r k [B]!

L. e n c l i t i c a Nyl. sec. descr. B e r n e r A l p e n : Gimmelwald (1400 m), auf H o l ~ eines Zaunes!! -

Offenbar die gleichc Pflanze wie die nachfolgende aus dem En- gadin ! Hym. farblos, oben schwarzlich-blaugriin ; Sp. 10-14.5 x 3-4,5p, teilweise schwach-zweizellig.

E n g a d i n : Pontresina-Statzersee (1800 m), auf Holz eines Koni- ferenstumpfes!! [Schw. F1. I 114, vgl. die dart gegebene Be- schreibung!]. Vgl. aurh H a r m a n d Lothringen S. 4021

In den Formenkreis oder die Verwandtschaft dieser Art gehort auch - Claud. 340 [als , ,L . parasema var. irrigata"]! Die F1. hat gewiB mit L. parasema-euphorea nichts zu tun, schon wegen der bedeutend schma- Ieren (einzelligen) Sp. (urn 10-14 ~ 4 , 5 p ) und der stalker verklebten Par. Im ubrigen ist der innerc Befund ahnlich dem der obigen schweizerischen Fl., die Ap. jedoch mrhr abgeflacht und zum grol3en Teile blaBbraunlich, wohl infolge des dauernd feuchten Standortes. 895. L. e u p h o r e a (Flk.) Nyl . Vain. - Schaer. 528 [B; pr. p., ceterum

= BueZZia disciforrnis Mudd]! Rab. 340 [f. Laureri (Hepp) Vain.]. Am. 848( ?). Britz. 194! 394 (lignicola)! 486 (lignicola, fere athal- h a ) ! Krypt. Vind. 1227 [,,I,. Ghisleri Stizb.", s. bei dieser Art]! 1954. Ich rechne hierhin von den Rindenformen nur die F1. mit gut aus-

gebildetem, nicht alteriertem und mit C nicht reagierendem Lager, desseri Farbung grau bis weiBlich und rein-weil3 sein kann. Bei schlecht ent- wickeltem oder fast fehlendem Lager liegt wohl haufig nur eine reduzierte L. oliuacea vor, deren rote C-Reaktion nicht mehr zu erkennen ist. Eine

Page 3: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 195

solche ,,echte" L. euphorea, falls sie iiberhaupt als einheitliche Art von L. olivacea zu trennen sein sollte, findet sich, wenigstens auf Rinde, relativ wesentlich seltener als die letztere, haufiger auf Holz, besonders in den hoheren Gebirgslagen, und hier wechselnd mit stark ausgebildetem und scheinbar fehlendem Lager. Das Hym. ist gewohnlich auch hier im untern Teile, bis ins Hyp., adspers (vgl. unten bei L. olivacea!). - Von rinden- und holzbewohnender L. goniophilo unterscheidet meistens das hier mehr (gelbbraunlich) gefarbte Hyp. und das stiirker verleimte und oben breiter blaugriin gefarbte Hym. I m ganzen gleichen also die Friichte im Bau mehr denen der steinbewohnenden L. latypea.

Ein besondcr.~r Typus ist eine haufig und fast nur auf Juglans vor- kommende Form, deren Lager aus grauweialichen Kornchen besteht, die iifters f isoliert stehen (in der Gestaltung einer verkleinerten Toninia co ruleonigricans ahnlich), andermal auch wieder zusammenschlieDen und cine mehr gleichformige Kruste bilden : vielleicht ungefahr f. tumidula (Mass.). Daneben kommt jedoch auf Juglans auch typische L. olivaeea vor !

Ein weiterer Typus ware die oben achon erwahnte, hauptsachlich in alpiner Lage wachsende F1. auf Holz und auch Nadelholzrinde, mit haufig weiBem, K+gelbem, warzig-ktirnigem, gut entwickeltem bis fast ganz schwindendem Th. - Daran schliel3t sich die, in ausgepragter Bil- dung offenbar seltenere, bis in die Ebene hinein vorkommende, weiD Iagerige f. Laureri (Hepp.) Vain.

tfbergangsformen zu L. olivacea bilden scheinbar die im Alpengebiet auf Rhododendron und Pinus montano jedenfalls iiberall verbreiteten Fl., deren Lager sich manchmal mit C deutlich gelblich bis orange, manchmal garnicht farbt.

O s t p r e u B e n : Es liegt mir nur eine F1. von Fagus-Rinde bei Cranz vor, die vielleicht eher hierhin als zu L. oliuocea gehort ( C - ) ! ! [Ostpr. 28 als , ,L. parosema Ach. incl. euphorea Flk."]. Alle ubrigen hierhin gezogenen Stiicke gehoren gewil3 zu L. olivucea!

T h u r i n g e n : Hier und da i m Hiigellande (300-550m), so bei Singen auf Rinde von Prunus-Wurzeln ! ! Seebergen, ebenfalls auf Wurzelrinde, hier n e b e n L. goniophilo corticola ! ! Ilmenau und Roda, auf freistehenden Populus und Sorbus!! [Thiir. 151 und Nachtr. 129, als ,,L. parasema Ach." pr. p.]. - Bei Jena (oder aus dem Schwarzwald ?), auf Rinde, leg. A h l e s (f. Laureri)!

B a d e n : Die granulase Form auf Juglans in der Ebene und im Hiigellande haufig, leg. S c h a f f e r t ! und!! Die gleiche F1. auf Juglans auch bei Heidelberg, leg. v. Z w a c k h ! - Die gewahnliche Form nicht selten bis in den hliheren Schwarzwald besonders auf freistehenden Acer, Sorbus, Populus, Fraxinus usw., vielfach l k g s der StraBen (oft zweifelhaft und gegen L. o2ivacea neigend)!! - Insel Reichenau, auf (?) Larix (f. Laureri), leg. B a u s c h !

W iir t t e m b e r g : Einigemal auf Fraxinus, Sorbus und Populus von R i e b e r und H e r t e r gesammelt [bei Ehingen f. areolato (Duf.),

13*

Page 4: Flechten aus Mitteleuropa IX

196 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

consens. Arnold] ! Im sudlichen Gebiet bei Eisenharz auf Zaun- holz, leg. H e r t e r ! Auch von R i e b e r auf Holz gefunden!

B a y r . A l p e n : Rote Wand bei Schliersee (bei 1300 m), auf Acer [ > L. olivacecr] ! !

Vo g e s e n : Mol kenrain, auf Juglans, die oben erwahnte granulose Form, leg. S c h e r e r [B]!

V o r a r l b e r g : Schruns (600 m), auf Alnus, gegen L. olivacea!! Unterhalb Liiner Krinne (1900 m), auf Pinus rnontana!!

J u r a : Liestal, auf Juglans, Fluh, auf PopuEus, Ifenthal. auf Tilin. Waldenburg, auf Fraxinus, und sonst !!

G e n f , auf Juglans. die granulose Form, leg. P r e i s w e r k [B]! G r a u b i i n d e n : Hohenrhatien (900 m), auf Fraxinus!! [Schw. FI.

In den A l p e n verbreitet, mit mehr oder weniger Lager, auf be- arbeitetem Holz und Baumstiimpfen, so (Ur i ) bei Gaschenen (1100 m)!! ( B e r n ) bei Gimmelwald und Miirren (14-1500 m)!! I m E n g a d i n iiberall, so bei Pontresina (1800 m)!! Val Minger (22-2300 m)!! und i m Val Cluozza (17-2200 m), hier hauptsachlich auf Holz von Koniferen- stumpfen, auch auf Larix-Rinde!! [Schw. F1. I 115; I1 290, 294, 298. 300, 310 als L. parasema Ach. und deren f. euphorea Flk., und I1 294 wohl auch als , ,L. enteroleuca Ach. pl. lignicola"].

D o l o m i t e n : Wolkenstein, auf Holz, leg. R i e b e r ! Regensburger

S a r t h e : Dangeul, auf Populus, leg. M o n g u i l l o n ! G r i e c h e n l a n d : Korfu, San Demetrio, auf Cupressus, leg. S y d o w

[L . exilis (Kbr.). Eine erhaltene Probe von S a c h s e n , Ponickau, auf Zaunholz, leg. A u e r s w a l d! enthiclt keine sicheren Sp., aber das oliv- griinliche Ep. farbte 6ich mit K violett : also wahrscheinlich zu Ca8ilZaria cynothea Beltr.] 896. L. Gise lae A. Z a h l b r . - Krypt. Vind. 1360.

Die F1. ware zu vergleichen mit der vielleicht ubereinstimmendeii L. xanthococca * sorophora Vain. 897. L. ol ivacea (Hoff.) Mass. - Moug. 746, Schaer. 530, Wartm. 68

[gehort auch hierhin; Th. C+ teilweise deutlich rot]! 362; Schultz. 590 [alle B]. Rab. 92, 341! 397 [C-1; 732 [f. hyalina]! Zw. 537 [f. hyalina]; 722 ; 786 (unbenannt) ! Arn. 84833 ! Arn. Mon. 402 ! Britz. 27! 573 [pr. p. hyalina, C-]! bei 577! 760 [C--]! Mig. 42 1 > euphorea?]. Claud. 90 [C+]! 339. Krypt. Vind. 169. Gut aufigebildete und gelblich getonte Th. dieser F1. fiirben sich

schon ma. - wenigstens ,,gerieben" - mit C+ orangegelblich bis ziegel- rot, schlechte, veraltete und unterrindige oft garnicht oder nur stellen- weise und sehr voriibergehend, und dann oft mehr schmutzig-gelblich bis schwach orangebraunlich. Je mehr gelb das Lager, um so starker rot ist die Reaktion. Alle Ubergange bis zur ganz fehlenden C-Farbung! [Ge-

I1 268 als L. parasema Ach.].

Hutte, auf Rhododendron, leg. Rie b e r !

(forma) !

Page 5: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa I X . 197

naueres uber die C-Farbung dieser Art und ihrer Verwandten s. bei H u e ,,Canisy 11" 1891/2, S. 81-84!]. - Die Art, deren Th. fast endophloeo- disch, haufiger aber dann epiphloeodiscb, warzig bis areoliert entwickelt sein kann, wurde von mir also in einem weiteren Sinne aufgefaBt als z. B. bei A r n o l d und Vainio.

Hier und da trifft man die F1. mit ganz unregelmafiig herdenweise verteilten, teilweise ZusammenflieBenden, weiBlichen Soralen [so z. B. T h u r i n g e n : Siegelbach bei Amstadt, auf Prunus!!], vgl. var. soralifera Erichs. ! Vielleicht auch ektoparasitaren Ursprungs ? - Anderswo [z. B T h u r i n g e n : bei Amstadt, auf Quercus!!] ist das Lager teilweise gelblich-lepros-aufgelost [gegen L. alba!] und teilweise noch C+ rot, zum gr6Beren Teile aber C- (eingelagerte Lepraria ?).

Haufig mit teilweise oder iiber das ganze Lager braunen bis lividen Friichten [f. hyalina (Mert.)]; selten mit orangebraunlichen bis -rotlichen Ap. [f. earnea (Kbr.)], so bei Heidelberg auf Rinde, leg. v. Z w a c k h . Manchmal, aber sicher nicht immer, mag auch hier auBere Einwirkung vorliegen: schon A r n o l d in Miinchen 1897, S. 24 [unter ,,Lecidea para- sema Ach. var. atrorubens Fr."] spricht von Schnecken- oder InsektenfraB.

De g e l i u s [Contrib. Lich.-F1. North-America I1 19411 unterscheidet eine var. inspersa, deren Hym. mit feinsten Kornchen inspers ist. Dieses charakteristische ,,adsperse" Hyp. und Hym. (gewohnlich der obere Teil des ersteren und der untere des letzteren) findet sich bei unsern mittel- europaischen Stucken dieser Art in gut ausgebildeten und nicht zu alten Ap. jedoch fast immer, bei L. euphorea ebenfalls nicht selten. Vgl. auch Hue ,,Canisy 11" 1891/2, S. 131/2!

Die Sp. liegen bisweilen auch iiberwiegend einreihig, und hier und da ausschliel3lich zu 4 statt zu 8.

Die Art ist uberall auf Rinden jcder Art, besonders auf Laubholz

O s t p r e u B e n : ifberall sehr haufig, leg. F u h r e r , R e d d i g u. a.! und !! Auch die f. hyalina wurde beobachtet [Ostpr. 28, L. oli- vacea Hoff. und f. padinea (Fr.) etc.].

T h i i r i n g e n : Ebenfalls von der Ebene bis zur Hohe des Thiir. Waldes uberall sehr baufig, leg. R u d o l p h ! und!! [Thiir. 150, mit ,,var. arnbigua (Kbr.)" = hyalina (Mart.) und f. flauescens Ach.].

B a d e n : tfberall eine der haufigsten Krustenfl., von der Ebene bis zu den Schwarzwaldgipfeln!! Seltener auf Holz, so auf Garten- zaun bei Unterbaldingen unweit Donaueschingen, leg. L 6s c h ! und auf Eichenholz bei Gersbach!!

W i i r t t e m b e r g : Mehrfach von R i e b e r auch auf Holz gesammelt! J u r a , A l p e n g e b i e t usw., iiberall sehr hiiufig!! S c h w e d e n : Vastergotland, auf Rinde, leg. S t e n h o l m ! Gr ie e hen1 a n d : Korfu mehrfach, auf Fraxinus, Olea, POPU~US, leg.

eine der haufigsten FI., geht aber relativ selten auf Holz uber.

Page 6: Flechten aus Mitteleuropa IX

198 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa I X .

S y d o w ! Samos, auf Rinde, leg. R i e b e r ! Hier mit teilweise blaulich-bereiften Fruchtscheiben, wie ich sie ausnahmsweise auch bei Lorrach (auf Fraxinus-Rinde) ! ! feststellen konnte.

898. L. p a r a s e m e l l a Nyl. (vid.). S c h w a r z w a l d : Notschrei (1100 m), auf Sorhus-Rinde an der

LandstraDe!! - Die F1. entspricht ungefahr der Beschreibung bei Th. F r i e s und Vain io : Lager sehr fein isidios, in kleinen Polster- chen, die ofters in der Mitte weiBlich-soredios aufbrechen, im iibrigen braun, mit dickwandigen, hellgriinen Gon. ( Trente- pohlia ?), auBen umgeben von rosenkranzahnlichen, dunkel- braunen Hyphen. Ap. sehr klein, bis 0,2 mm, konkav bis flach. Hyp. braun, Par. frei, um 100-120 p hoch, am Ende ein schollen- formiges blaugriines Ep. Asci fast immer mit einreihigen Sp. Diese 12-15 (16) x 8,5-10 p, mit 1-1,5 p dicker Wandung. - Das geringe Material gestattet keine sichere Entscheidung, ob es sich vielleicht doch nur um eine eigentiimlich veranderte L. oliua- cea handelt, deren kleine Friichte zwischen den Fleckchen eines unbekannten braunen Th. wachsen. Die gut ausgebildeten, auf- fallend dickwandigen nnd breiten Sp. sprechen jedoch dagegen. - Die F1. wurde bisher nur aus dem hohen Norden als moosbe- wohnend angegeben.

899. L. p l e h e i a Nyl. = enalliza Nyl. F i n n l a n d : auf Holz, leg. Vain io! , ,Nova Caesarea", auf Holz, leg. G r e e n [als L. myriocarpoides

Nyl.], angeblich hierzu! (Ohne Sp.). L. xanthococca Smr. [var. praestabilis (Nyl.) Vain.]. - Zw. 794.

Krypt. Vind. 186233 [bezeichnet als , ,L. melancheima Tuck."]! Die Mehrzahl der mir vorliegenden Exemplare IaDt hier und da

granulos-zerfallende Lagerteile erkennen, die aber nicht als eigentliche Sorale bezeichnet werden konnen. [Val. L. sorophora Vain. und seine Bemerkung bei , ,L. xanthococca var. immutata Vain." in Lich. Fenn. S. 237, Zeile 7-8!].

T h i i r i n g e n : Zwischen Bechstedt (Schwarzatal) und dem Tripp- stein (420 m), auf Holz eines Zaunes am Waldrande!! - Lager mit K sofort + braunrot, mit einigen schlecht entwickelten Ap. und zahlreichen Pykn.; Kon. urn 4-4,5 x 1,5p. - Die FI., die ich friiher unbestimmt liegen gelassen hatte, mu6 offenbar hier- hin gehbren. Ein unerwartetcr und auffallender Fund in so niedriger Lage !

S c h w a r z w a l d : Baldenweger Buck am Feldberg (1400 m), auf Holz abgestorbener, freistehender Kriippelfichten (Picea), 1921 !! - Es ist die typische, gut entwickelte FJ., Lager K + sofort dunkelrot, mit weniger reichlichen Ap., dagegen sehr reichlichen Pykn. Deren Hiille dunkelblaugriin, K - (meer- bis alivgriin) die Kon. stumpf-zylindrisrh, 4-6 x 2-2,s (3) p, also wesent-

900.

Page 7: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 199

lich langer als sonst angegeben. - Soviel ich sehe, wurde die hier aus Thuringen und dem Schwarzwald nachgewiesene F1. bis dahin in den deutschen Mittelgebirgen noch nicht gefunden.

E n g a d i n : Chunetta bei Pontresina (2000 m), auf Holz alter Koni- ferenstamme!! [Schw. F1. I 122 als ,,L. xylophila Th. Fr. vid." s . dort!]. - Wenigstens der groBere Teil der an jenem Ort an- gefuhrten F1. gehort sicher zu einer fast athallinen L. zccntho- cocca, die als solche naturlich leicht ubersehen und verkannt wird. Die sparlich vorhandenen Lagerteilchen K + dunkelrot. Hym. farblos, oben schwarzlichgrun, K - (mehr olivgriin). Scheint von L. Sommerfeltii B. Lynge (Novaja Semlja 1828) hauptsachlich durch das im ganzen sonst ungefarbte Hym. und das etwas anders reagierende Ep. verschieden.

S r h w e d e n : Axvall, Vastergotland, auf Holz, leg. S t e n h o l m!

2. Muscicolae et terricolae.

901. L. a s s i m i l a t a Nyl. - Am. 556b. Krypt. Vind. 2268. E n g a d i n : Val Cluozza - MurtBr (23-2400 m), uber Moosen und

Erde!! F. vid. ap. minoribus (ca. 0,2-0,3 mm), coacervatis. [Schw. FI. I1 309 als ,,L. spec. (?) vgl. uerrucula Th. Fr.", s . dort !].

902. L. c a e s i o a t r a S c h a e r . = arctica Smr. - Rab. 734, 881. Krypt. Vind. 2349. B o h m e r W a l d : Gipfel des Dreisesselberges, leg. (?) ,,L. M."!

903. L. c r a s s i p e s (Th. Fr.) Nyl. - Arn. 1121. N o r w e g e n : Berg Ald beim Varangerfjord, leg. Th. Fr ies .

904. L. Zimosa Ach. - Schaer. 195 [B] hierhin nach A r n o l d ; Sp. nicht gefunden! Krypt. Vind. 2156! T i r o l : Umgebung von Windisch-Matrei, leg. et det. S t e i n e r . -

Oberhalb St. Christoph am Arlberg (18-1900 m)!! U r i : Gotthard-PaBhohe (2100 m) !! Form mit etwas starkerem

und leicht gelblichem [K (+) braunlichgelbem, dann braunem] Lager. [Schw. F1. I 104 als J. alpestris Smr."].

G r a u b u n d e n : Bergiin, leg. Ahles! D o l o m i t e n : RollepaB, leg. L o j k a ! S c h w e d e n : Lute Lappmark, leg. H e l l b o m .

Alle untersuchten Stucke zeigen die SporenmaBe 10-16 x 3-4,5p, mussen also wohl zu L. limosa Ach. gerechnet werden und nicht zu der nach V a i n i o mit wesentlich langeren Sp. versehenen L. alpestris Smr., die allerdings von A r n o l d (Tirol 13, 262) mit unserer Art zusammen- gezogen wird. In einer Probe, die Th. F r i e s in Finnmarken gesammelt und ale L. alpestris bestimmt hat, konnte ich, dem entsprechend, auch nur die kurzeren Sp. der L. Zimosa finden (10-12 x 3-4,5p).

Page 8: Flechten aus Mitteleuropa IX

200

905. L. v e r r u c u l a (Norm.) Th. Fr. = t u r f o s a (Mass.) Jatta. - Zw. 900. Norrl. 321. S c h w e d e n : Strangsered, Vastergotland, im Hochmoor, leg.

D u R i e t z . 906. L. W u l f e n i i ( H e p p ) A n z i = rnuscorum (non Wulf.) Schaer. --

Schaer. 194 pr. p. (das iibrige zu Toninia syncomista Th. Fr.) [B]! Ich fand als Reaktionen des Lagers: K + gelblich, C -, K (C) -:

- Vielleicht zu L. euphorea NyI. gehijrig, nicht zu L. oZivacea Mass. Das Hym. erwies sich jedoch, soweit ich die Stiicke untersuchte, als n i c h t adspers, gegeniiber den beiden genannten Arten. - Eine in hbheren Lagen der Alpen gewi5 haufige F1.

B a y r . A1 p e n : Seekiipfe-Schochen, und Hiifats-Gufel (2000 m)

V o r a r l b e r g : Um die Tilisunahiitte (22-2400 m)!! T i r o l : Waldrast, leg. A r n o l d ! E n g a d i n : Kirchberg oberhalb Zernez (1600 m)!! Val Cluozza

und Alp Murtkr (18-2400 m)!! PaBhohe Sur il foss (2325 m)!! [Schw. F1. I1 280, 289, 302, 307, 3091.

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

im Algau!!

D o l o m i t e n : Bei Plan in GIoden! und Rodella! leg. R i e b e r . R u m a n i e n (Karpathen): RBtyezPt, leg. L o j ka.

3. Saxicolae.

* Thallus J +. Die Jodreaktion des Lecideenlagers ist bei manchen Arten (wie

z. B. L. athroocarpa, confluens, tessellata), - wenigstens i m oberen Teile des Markgewebes -, jeweils deutlich und stark, bei andern (z. B. L. con- troponenda, exornens, rhaetica) schwankend, manchmal ma5ig star&, manchmal auch schwach bis fehlend oder auf kleinere Bezirke des Ge- webes beschrankt. Von diesen Arten gibt es wieder tfbergange zu der Gruppe der jodnegativen Spezies. Verschiedene der letzteren lassen namlich f selten eine manchmal undeutliche, zuweilen aber noch gut zu beobachtende bla5graulila Farbung mit kraftiger Jodlosung erkennen, vielfach nur an einigen Stellen des Lagers, gewohnlich an den obersten Markhyphen, die der Gonidienlage am nachsten sind oder diese durch- ziehen (so z. B. hier und da bei L. dbocoerulescens, cinereoatra, fuscoatra, ZithophiZa, macrocarpa, Pilati, plana und suhlutescens). Man hiite sich aber natiirlich, die oft starkere Jodfarbung der jungen Fruchtanlagen als eine positive Reaktion anzusehen ! - Schwachere Jodreaktionen sind besser bei auffallendem als bei durchfallendem Licht zu erkennen. ! 907. L. acosmeta Le1.t. nov. spec. - Lecideae species e grege L. tes-

sellatae e t exornantis, differens a priore thallo minus evoluto, tenniore, applanato-areolato, pallide luteofuscescenti vel sordide albido, au t saepius evanescenti, apotheciis thallum sqerant ibus;

Page 9: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten am Mitteleuropa IX. 201

a posteriore disco non vel raro umbonato e t reactione iodetica thalli vulgo fortione. B e r n e r A l p e n : Gipfel des Niesen am Thunersee (2366 m), auf

schieferigem Flyschsandstein ! ! - Die F1. macht auberlich den Eindruck einer schlecht entwickelten L. omphaliza Lett. ; jedoch das Nebeneinanderwachsen mit dieser auf den gleichen Stein- platten, die gewahnlich nicht genabelten Fruchtscheiben, die sehr gute Ausbildung der Ap. und Sp., und die konstant gerin- gere Grobe der letzteren (hier 6-9,s x 3--4,5p) machen eine eigene Art wahrscheinlich. Das Lager ist niemals rein-weib, nur schmutzig-weiblich bis schwach-unrein-gelbbraunlich, K -. Ap. denen der L. omphdiza ahnlich, flach und berandet bleibend. aber nicht oder nur selten etwas genabelt. Hyp. triib-farblos und hell-braunlich bis zu mittel-grunbraunlich. Par. etwas locker, unten oft etwas griinlich bis meergrun, manchmal K + etwas lilarotlich; ihre Enden keulig-verdickt und gIiinschwarz- lich (K + manchmal & ins Violette). Hym. nur 50-60 (-90) p hoch, nach unten schwer abgrenzbar.

Hierhin vielleicht die in A r n o l d Tirol 19, S. 279 genannte ,,L.ezor- nans" (Ep. dunkelgriin, Ap. nicht genabelt).

Von den weib- und weiblich-lagerigen alpinen Eu-Lecideen mit jod- positivem Th. besitze ich ein sehr reichliches Material, zum Teil aus der Sammlung Ri e be r , hauptsachlich vom Rollepab und der Rodella in den Dolomiten, zum Teil auch aus eigenen Funden aus der Gegend der Tilisunahiitte im vorarlbergischen Rhatikon, und vom Gipfel des Niesen (Berner Alpen); fast alle Stucke auf schieferigem Sandstein mit & gerin- gem bis fehlendem Kalkgehalt. Da mir die Urstiicke der betr. Arten und ein Teil der einschlagigen Exs. fehlen, war ich genotigt, provisorisch 2 neue Arten aufzustellen und mit ihnen die ubrigen in einer kurzen Bestimmungstabelle, wie folgt, zusammenzustellen. Eine Aufgabe fur den Monographen, der reichlicheres Original- und Vergleichsmaterial zur Hand hat, wird es sein, die endgiiltigen Benennungen festzulegen bzw. richtig zu stellen. [Arnold in Tirol 26, 103: ,, Die in der Hochalpen- region der Pyrenaeen, der Schweizer und Tiroler Alpen auftretende Gruppe grobfi uchtiger Lecideen mit weiBem, dickem Th. verdient eine besondere Monographie, doch ist das in der Gegenwart vorliegende Ma- terial hierzu noch nicht geniigend."]

V o r l a u f i g e B e s t i m m u n g s t a b e l l e d e r w e i b e n u n d weil3- l i c h e n a l p i n e n s t e i n b e w o h n e n d e n E u - L e c i d e e n m i t a m y l o i d - h a l t i g e m , a b e r n i c h t s a l a z i n s a u r e h a l t i g e m L a g e r : 1 a. Hyp. triibe-farblos bis blabbraunlich oder hlichstens mittelbraun.

2a. Ap. nicht oder nur selten genabelt. Lager stark J +. 3a. Sp. u m 6-12 x 3-5p.

4a. Lager blaulichgrau bis weiblich, gut ausgebildet und regelmabig-areoliert, mit stiirkerem Vorlager. Ap. viel-

Page 10: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 02 G. LETTAU: Flechten aus Mittelenropa IX.

fach zusammenstoliend, das Lager nicht oder wenig iiberragend - - tessellata var. caesia.

4b. Lager blaI3-gelbbraunlich bis schmutzig-weililich, schwa- cher entwickelt, bei guter Ausbildung diinn- und flach-areoliert, haufig schwindend bis fast fehlend. Ap. das Lager uberragend. - - acosmeta.

3b. Sp. um 10-15 x 5-7 p. - - [Zapicida, Forrnen mit hellerem Hyp.].

3 b. Ap. gewohnlich genabelt, das Lager uberragend. Lager weiB. J + oft nur schwacher. 5 a. Ep. blaugrau bis lilabraunschwarzlich. Lager unregelmaaig-

leicht-rissig, J + schwach bis starker. Ap. haufig genabelt, flach und berandet, dann f konvex und undeutlicher be- randet. -- - exornans.

Lager bei guter Ausbildung haufig deutlich abgegrenzt-areoliert, fast immer von feinen, schwar- zcn Torula-Hyphen uberzogen, J + starker bis schwach, ofters auch bei schwacherer Entwicklung J -. Ap. fast immer stark genabelt, haufig flach und berandet bleibend. Par. oben mit auffallend ungleich-hohen Enden, im untcrn Teile ofters griinlich gefiirbt. - - omphdiza.

[Sp. urn 9-15 x 4,5-7p].

5b. Ep. dunkelblaugriin.

1 b. Hyp. dunkel- bis schwarzbraun. 6a. Sp. kurzer, um 7,5-12 x 4,5-6p. Lager weiI3 bis blaulich-

weiI3, nicht deutlich areoliert, nur unregelmaRig-rissig, J leb- haft +. 7a. Lager bllulichweiI3 bis weili, rissig. Ap. mattschwarz, ge-

hauft und eckig gegeneinander abgeplattet, flach und be- randet, dann etwas konvex und undeutlicher berandet , altere nur hier und da deutlich genabelt oder gyrophoroid. Sp. klein und sehr stumpf, oft mit zweiteiligem Inhalt, 7,s-10 :< 4,5p. - - decorosa.

7b. Lager weiR, fast etwas mehlig, manchmal von dunklen Vorlagerlinien durchzogen. Ap. samt-srhwarz, oft zu vielen verwachsen und bogig gegeneinander abgeplattet, nicht genabelt, ofters mit weil3er Lagerumrandung. Sp. 9-12 x 4,5-6p. - - subumbonata.

6b. Sp. langer und groBer, um 10-15 (19) x (3,5-) 5-7 ( 8 ) p . Lagen grau bis weiI3 oder ockerig. oft deutlich areoliert. 8a. Lager J + nur teilweise und schwach, weililich, unregel-

maI3ig flach-eckig-kleinareoliert. Hyp. dunkler gelbbraun. manchmal oben dunklere. unten hellere Schicht. Ap. ziemlich flach und bleibend dunn-berandet. - - venustula.

8b. Lager J + lebhaft, weiI3 bis grauweialich, blaugrau und ockerig-rot.

Page 11: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 203

9a. Lager meistens f. bleigrau, gewohnlich dick, haufig mit ziemlich groden, weiBlich umrandeten Pykn. Scheibe gewohnlich unbereift. Sp. 10-16 x 3,5-6 p. Meist auf hartem Silikatgestein. - - confluens.

9b. Lager meistens weil3 bis grauweiBlich, diinn bis dick. Scheibe oft a m Anfang oder bleibend bereift. Sp. bis 19 x 8 p. Auf Silikat- oder teilweise kalkhaltigem Gestein. - - speirea. [f. alpina ahnlich tessellata var. caesia, bis auf das dunklere Hyp. und die etwas groderen Sp.].

9c. Lager grauweil3lich und haufig ockerig-gefarbt, haufig von ,,trockenemcc Aussehen, oft wenig entwickelt. Ap. bis 1-2 mm, ihre Scheibe gewohnlich unbereift. Sp. 10-15 x 5-7p. - - lapicida.

6c. Sp. 9-13 x 3,5--4,5p. Im ubrigen ahnlich lapicida. - - promiscua.

6d. Sp. 15-24 x 8-13p, auderdem noch ofters mit Halo. Lager weidlich bis blaBbraunlich, J + lebhaft bis schwach oder J -. Hyp. oben gewohnlich farblos bis schwach braunlich, darunter dunkelbraun. - - rhaetica.

6e. Sp. 15-20 x 4,5-5pu. Lager lebhaft J +. Hyp. dunkel- braun. Sonst wie die vorige. - - subrhaetica.

Von den hier genannten Arten scheinen die Paare L. exornans- omphaliza und decorosa-suhumbonata aus einander sehr nahestehenden Typen zu bestehcn, deren Artberechtigung weiter zu priifen ware. Die Frage, inwieweit die (ja so oft bei der gleichen Art wechselnde) Farbung des Ep. und die Art der Teilung des Lagers (nur feinrissig bis regelmaoig areoliert) ale taxonomisches Merkmal anwendbar ist, mu0 hier - ebenso- wie bei Rhisocarpon und andere Krustenflechten - nicht allgemein, son- dern von Fall zu Fall entschieden werden.

Eine ganze Anzahl der erwahnten Arten ( L . tessellata var. caesia. acosmeta, decorosa, omphaliza, venustula) wurde m. W. bisher fast nur auf den lichenologisch so reichen und interessanten hochalpinen schieferi- gen Flysch- und ahnlichen, & kalkhaltigen Sandsteinen gefunden. 908. L. o t h r o o c a r p a Ach. - Am. 1177, 1659.

Die F1. tragt haufig nur abortive Asci und bleibt dann sporenlos. T h u r i n g e r W a l d , hier und da (600-830 m): Wolfssteine, bei

Elgereburg, auf Porphyr !! Hiihnberge, auf Diabasgeroll !! Siid- lich Brotterode, auf Granitblocken! ! [Thiir. Nachtr. 127, nur der letztgenannte Standort].

R h on: Abtsroder Kuppe, an Basaltfelsen und -blocken der Gipfel- hohe und des Nordhanges (850-900 m) ! !

Vogelsberg : Bilstein (665 m), auf Basaltfels!! S c h w a r z w a1 d : Auf Silikatfelsen und -bl ocken der mittleren und

oberen Bergregion (600-1480 m) : Utzcnfeld und Todtnauberg,

Page 12: Flechten aus Mitteleuropa IX

204 G . LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

leg. Losch ! Am Nonnenmattweier !! Oberhalb Aftersteg und Muggenbrunn!! Felsen am Nordabfali des Feldherggipfel,!! Gipfelflache de3 Kandel !!

D o l o m i t e n : St. Ulrich-St. Peter, auf Porphyr, leg. R i e b e r e t A r n o l d !

v a r . p o l y g o n i a (Fw.) Vain. V o r a r l b e r g : Unterhalb der Tilisunahiitte und weiter oben a m

Verspalengrat (21-2400 m), auf etwas kal' haltigem Schiefer- sandstein !! - Wenig abweichend von der Hauptform durch die kleineren Sp. (14-16 x 7-8 p). Fruchtscheibe schwarz, nackt. - Entspricht auch ungefahr der var. badiopallens (Nyl.).

L. a t r o b r u n n e a (Ram.) S c h a e r . [Nachw. Flechtens. 311. - Srhaer. 444 [B]. Zw. 982. E n g a d i n : Chiinetta bei Pontresina (2000 m), auf Urgesteinsfels!!

Kirchberg bei Zernez (15-1600 m), auf Hornblendeschiefer ! ! [Schw. F1. I 117 und I1 2801.

Ohne Standort aus der Schweiz im Herb. P r e i s w c r k [B]! L. a u r i c u l a t a Th. Fr. [Vgl. auch unten bei L. promiscens Nyl.!] Sc hl e s wig - Hol E t ei n : Amrum, auf Gerollsteinen, leg. E r i c h -

s e n ! - Lager J +. teilweise ziemlich kraftig. Ap. bis zu 1,2 mm. Hym. 45-5Op hoch. Die sparlichen Sp. sind teilweise 7-7,5 x 3,s-4 p, teilweise fast oder ganz kugelig, 5 x 4 oder 5 p.

Die F1. kann also zu der (wohl kaum als Art zu betrachtenden) var. brachyspora (Th. Fr.) gerechnet werden.

S c h w e d e n : Orust, Bohiisliin, an Strandfelsen, leg. Magnussan! - Lager deutlich, aber ziemlich schwach J +. Ap. kaum iiber 1 mm. Hym. 50-60 p hoch. Sp. 9-10 x 3--4p, mit zwei- teiligem Inhalt.

L. B a u m g a r t n e r i A. Zahl br . N i e d e r o s t e r r e i c h : Arnsdorf, auf Gneisfels, leg. B a u m g a r t n c r. L. c o n f l u e n s (Web.) Ach. - Schaer. 187, Moug. 463!, Wartm. 365 [B]. Britz. 703 [pr. p.; ceterum L. cinereoatra Ach., Ap. pro parte umbonatis, rned. J - aut levissime coerulescenti. cf. L. con- traponenda Arn.]! Eine Eigenheit dieser Art sind die nicht selten vorkommenden

909.

910.

911.

912.

schildformig emporgehobenen Areolen, die sich von den gewahnlichen. regeimafligen durch ihre GrbRe und die oft warzig-rauhe Oberflache auszeichnen [If. Zepadina (Smr.)"] - Auffallend sind auch die sehr haufig im Th. emporgehobenen und oft wie spieRformig in der Rinde steckenden Steinpartikelchen (meistens Quarzstiickchen), wie sie manrh- mal, aber weniger ausgesprochen, auch bei andern silicicolen Lecideen mit dickerem Lager, wie L. Zapicida und Verwandten, vorkommen.

Charakteristisch fur die Art sind auch die nicht seltenen, ansehn- lichen, gewohnlich weiBlich umrandeten Pykn. : Kon. gerade, 11-14 x < 1 p .

Page 13: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 205

Jugendliche Ap. ofters mit weiDlichem Rande oder spater dann schmaler weialicher Zone auf der Innenseite des Randes. Das Hyp. ist schwarzbraun; nur in seltenen Fallen bleibt es langere Zeit auch hell- braun. Die Sp. unserer mitteleur. F1. messen 10-16 x 3,5-6p gegen- iiber 6-10 x 4-5p (Hauptform) und 12-14 x 5-7p (f. connectens) liei Vain io .

Auf Silikatgestein der Gebirge, manchmal aber auch auf solchem mit mal3Igem Kalkgehalt !

H a r z : Achtermann- Gipfel, leg. B e r w a n - Halle ! S c h w a r z w a l d : Auf Urgesteinsfelsen von etwa 900-1000 m.

Hohe bis zu den Gipfeln: Zastler Wand a m Feldberg bis zur Spitze (hier wurde ein Lager von ca. 50 cm Durchmesser beob- achtet!), leg. Losch! R i e b e r ! S c h a f f e r t ! und!! Herzogen- horn, am Gipfel und im obersten Pragbachtal !! Belchen-Gipfel, leg. S c h a f f e r t ! und !! An kleinen Felsen n. Muggenbrunn (z. T. als f. ozydata Kbr.)!!

V o r a r l b e r g : In der Hohe von 12-2400 m auf Gneis, Glimmer- schiefer, Diorit usw. haufig, so im GroBvermunttal bei Partenen !! Zeinisjoch ! ! Schwarz- hornsattel ! ! Bei der Tilisunahutte auf leicht kalkhaltigem Sand- steinschiefer ! !

Gipfel der Zamangspitze bei Schruns ! !

T i r o l : Oberhalb St. Anton (1400 m)!! S a l z b u r g: Gaisstein (leg. ?)! B e r n e r A l p e n : Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flyschsandstein

(forma) ! ! E n g a d i n : Chiinetta bei Pontresina (2000 m), auf Urgesteinsfels!!

Hier a n die Unterseite des Gesteins iibergehend mit reduziertem Lager und blaulich bereiften Fruchtscheiben. [Schw. Fl. I 1171.

D o l o m i t e n : Wolkenstein in Groden, auf Porphyr, leg. R i e b e r et A r n o l d !

IsBre: Grandes Rousses, leg. R a v a u d . R u m a n i e n , Karpathen: Retyez6t (2200 m), leg. L o j k a [als

f. plana K e r n s t . S c h w a r z w a 1 d : Herzogenhorn- Gipfel, auf Felsblock a m Osthange

(1300 m) ! ! Mit aspisilienartig dem Lager eingesenkten und teil- weise ganz randlosen Ap.

L. vapulata Anzi Nyl.].

var. l e u e i t i c a Fw. Nyl. - Schaer. 446 [B]! S a1 z b ur g : Pinzgauer Alpen, auf kalkhaltigem Schiefergestein

913. L. e o n t r a p o n e n d a Arn. - Am. 1055! Leichte positive Jodreaktion nur in den obersten Schichten des

Lagers, nicht im eigentlichen Mark. - Eine wohl auf unsicheren FiiBen stehende Art, da ja eine schwache Jodreaktion hier und da auch bei der sonst ganz ahnlichen L. macrocarpa var. musiva beobachtet wurde (vgl.

(leg. ?) !

Page 14: Flechten aus Mitteleuropa IX

206

S t e i n e r ,,Adnotat. lichenograph." 1911 bei ,,L. musiva Kbr. var. Zavi- cola Stnr.L', und unten bei L. cinereoatra und macrocarpa!).

R h on: Milseburg gegen Kleinsassen, auf Phonolithblock im Walde (650 m)!! Dem Arnold-Exs. ahnlich, nur das Lager etwas mehr grauweialich.

V o r a r l b e r g : Ried oberhalb Schruns (800 m), auf Glimmerschiefer- fels !! Ahnliche Fl., mit starkerer J-Reaktion und teilweise ge- nabelten Ap. Hyp. nur dunkler gelbbraun, Sp. 14-17 x

Beide letztgenannten F1. nur in kleinen Lagern und vielleicht noch nicht voll entwickelt, daher in der Zugehiirigkeit etwas unsicher! Man konnte, trotz des abweichenden Aussehens, eventuell an L. speirea denken. 914. L. deco lor Arn.

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

5-6,s ,/A.

W a l l i s : Gondoschlucht am Simplon (1100 m), auf Schieferfels!! [Schw. F . I 97 unter , ,L. Zapicida E. Fr."]. Durch schwacheres und glatteres Lager, kleine, dauernd flache Friichte und ein wenig schmalere Sp. (11-15 x 4-5,5p) von L. Zapicida unter- schieden; wahrscheinlich nur eine weniger entwickelte Form dieser Art?!

915. L. decorosa Arn. - Zw. 921. Am. 1006! 916. L. e x o r n a n s Arn. - Am. 840! 1178! - Bei ersterem Exs. med.

J + stark, bei letzterem J + nur teilweise und schwacher. Hyp. triibe-farblos. Hym. 60-75 p hoch, maBig verleimt, oben blau- grau bis dunkel lilabraun, nicht griin. Sp. ,,gesaumt", 9-14 x 6-7p. - Nach V a i n i o (Lich. in Cancaso, 1899, S. 327) wahr- scheinlich mit L. umbonata Mudd zu vereinigen.

917. L. g n e i s s a c e a A. Zahl br. = Arnoldiana D. T. e t Sarnth. T e s s i n : GotthardpaB gegen Val Tremola (18-1900 m), an groBen

Gneis-Wegsteinen langs der StraBe!! [Schw. F1. I 103, s. auch dort!]. - Fast lagerlos. Ap. dicht und reihenweise stehend, 03-1,O mm, flach und meist berandet bleibend, Scheibe in der Jugend dunkelbraunrot. Im Schnitt findet man ein schmales, blaBbraunliches Hyp., und darunter ein vie1 dickeres, farbloses bis schwach briiunliches Gewebe (Ec. hth.), das stark lufthaltig ist und mit K eine stark gelbe, effundierende Losung gibt. Hym. in einigen Ap. 60-80p, die Sp. 11-14 x 4,5-5p1 in andern 80-100 p und die Sp. 14-17 x 5,5-6,5 p. - - Gehort jeden. falls in die nachste Verwandtschaft oder zum Formenkreise der L. Zapicida.

918. L. gregaZis Arn. - Am. 1176. 919. L. Zap ic ida Ach. sensu latiore Vain. - Schaer. 188 [B, = f. ochra-

cea Vain.]! Zw. 538 [f. ochromela Nyl. - ochracea Vain.], 539 [f. ecrustacea (Bausch) Anzi]. Arn. 1236 [f. ochromela - ochracea]. Claud. 342. Kryyt. Vind. 2267 [f. ochromela].

Page 15: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten au8 Mitteleuropa IX. 207

Bei der thiiringischen und badischen Pflanze ist das Hyp. meist ziemlich dunkelbraun, das Hym. 60-90 p hoch, oben dunkelgriin, die Sp. durchweg 10-15 x 5-7p; bei den boreal-alpinen Stucken dagegen war haufiger farbloses bis blaDbraunliches Hyp. zu beobar hten [f. pseudo- speireiza Vain.], das Hym. oft etwas hoher (bis 115 p), die Sp. ahnlich. - Die F1. geht an den meisten Orten in die ockerig gefarbte Form uber. - Im hiiheren Mittelgebirge und in alyiner Lage:

T h i i r i n g e r W a l d : Mittlerer Huhnberg (830 m), auf Diabasgerbll, mit ,,f. ochromela"!! [Thur. 1491.

R h b n : Kreuzberg, leg. E r i c h s e n ! Wasserkuppe (950 m), auf Basaltblock!! - Beide Rhonflechten in einer Form mit dickem, auffallend kraftigem, areoliertem Lager.

S c h w a r z w a1 d : Ohne Standort, jedenfalls aus dem nbrdlichen Teile, auf Sandstein, leg. S c h a f f e r t ! - Im sudlichen Bergland in der Hohenlage von 900-1450m auf Urgestein ziemlich ver- breitet, haufig in die ockerige Form iibergehend: Nordseite des Feldberggipfels ! ! Belchengipfel und Hochkelch ! ! Fahl-Zeiger, auf Wegsteinen ! ! Am Nonnenmattweier ! ! Gfallfelsen bei Ober- ried!! Kandelgipfel!!

V o r a r l b e r g: Auf Glimmerschiefer usw. jedenfalls verbreitet (12-2300 m), so Partenen-GroBvermunt ! ! Zeinisjoch ! ! Kapell- joch bei Schruns ! ! Schwarzhornsattel im Rhatikon (hier mehr gegen L. decolor Am.) ! !

T i r 01 : Waldrast, auf Gneis und Schiefer (Hauptform, f. ochracea- ochromela und ecrustacea), leg. R i e b e r ! Oberhalb St. Anton (1400m)!! - Ohne Standort (Herb. v. Zwackh)!

S a l z b u r g : Velber Tauern, leg. S t r a n g g a s s e r ! Kon. gerade,

K a r n t e n : Umgebung von Wolfsberg, leg. Z e d r o s s e r ! B e r n e r A l p e n : Oberhalb Sichellauenen bei Murren (1300 m), auf

Fels (f. ochromela) !! Uri : Gbschener Alp (1700 m), auf Granit, leg. S c h e r e r , teilweise

f. ochromela und ecrustacea [B]! - Oberhalb Hospental (15 bis 1600 m), auf Schieferfels, f. ochromela!! [Schw. F1. I 1081. Hier auch eine f. microcarpa mit stark gedrangten, kleineren, 0,5 mm kaum uberschreitenden Ap., etwas erinnernd an L. decolor A m . Vgl. uber diese noch nicht geklarten Formen bei A r n o l d Tirol 19, S. 37/8!

W a l l i s : Gondoschlucht (10-1200 m), auf Schieferfels!! [Schw. F1. I 971.

E n g a d i n : Rosegtal und Chiinetta bei Pontresina (18-2000 m), mit der ockerigen Form!! [Schw. F1. I 1 1 7 und I1 2731.

Nor w e g e n : Dovrefield, auf schieferigem Gestein (leg. ?) ! v a r . [ h i e r z u ? ] cf. p e r i c a r p o i d e s Nyl. (vgl. V a i n i o Lich.

Fenn. 131/2) und L. tessellota Flk. f. ochrucea Am.

um 11-13 x I.//,.

Page 16: Flechten aus Mitteleuropa IX

208 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

, .Schwarzwald", auf Silikatgestein, leg. S c h a f f e r t ! - Lager etwas ockerig, vom Aussehen der L. Zapicida f. ochracea, jedoch die sehr zahlreichen, schwach berandeten, kleineren bis gr6Beren (bis 2 mm erreichenden), dann vielfach bogig-eingeschnittenen und stark hervortretenden Ap. blaulich bereift ; ihr Hyp. hell braunlich, dic: Sp. kure und stumpf, 8-11 x 5 - 6 ~ ~ wie bei L. tessellata. Steht etwa in der Mitte zwischen dieser und L. Zapi- cida.

920. L. Zeproso l imba ta (Arn.) L e t t . [Hedwigia 1914, Nachw. Flech- tens. 321. Vgl. auch S t e i n e r ,,Lich. Persici ..." (1910) S. 216 unter L. atrobrunnea Schaer.! V o r a r l b e r g : Motadonakopf und Verspalengrat unweit der Tili-

sunahiitte, und oberhalb der Walseralpe, auf schieferigem Sand- stein (15-2400 m)!! - SchuFpen mehi anliegend, die peripheren etwas radiar-verlangert, alle weil3lich berandet, K + gold- gelblich > rot. Im Bau der Friichte ahnlich L. atrobrunnea Schaer.; Sp. 7-10 x 4,5--5p.

921. L. oceZZuZata (Schaer . ) T h . Fr . - Krypt. Vind. 56. 922. L. o m p h a l i z a L e t t . nova spec. ad interim. [Vielleicht = L. um-

bonata (Schaer.) Mudd?]. - Am. 1006 b [als L. decorosa Arn.]! Lecideae species e x affinitate L. exornantis Am., differens thallo

saepius (si bene evolutus est) manifeste areolato, epithecio obscure coeru- leo-virescenti. Apothecia fere semper umbonata, saepius persistenter plana marginataque. Hymenium inferius saepius viridulum.

Es handelt sich hier um die im oben genannten Exs. ausgegebene FI., die gewil3 nicht mit der in Zw. 921 und Am. 1006 (a) ausgegebenen L. decorosa iibereinstimmt, ebenso wenig mit der in Am. 1707 a, b 1708 a und KIypt. Vind. 452 vorliegenden L. subumhonata. Unsere F1. ist offenbar der L. exornans nahe verwandt, scheint aber doch von ihr vielleicht spezifisch verschieden. Wie es scheint, hat sie A r n o l d mit unserer L. subumbonata (6. u. !) zusammengeworfen; von seinen kurzen Beschreibungen dieser Art scheint diejenige in Tirol 30, 223 zu letzterer zu passen, dagegen die in Tirol 23, 123 und 26, 103, wenn auch nicht alles genau stimmt, eher zu L. omphaliza. [Vgl. auch die Bestimmungstabelle, oben, bei L. acosrneta!].

Eigentiimlich ist es, da13 die Stiicke von allen unten genannten Standorten fast immer, soweit das Lager nicht ganz schlecht ausgebildet ist, an der weiDen Oberflache der Areolen mit den schwarzen Hyphen einer Torula f stark bedeckt sind, was bei den andern verwandten Arten nicht zutrifft. Man kann die Art an dieser ToruZa-Syntrophie geradezu erkennen. - Die Jodreaktion schwankt von deutlich und lebhaft positiv bis schwach positiv und ganz negativ, letzteres besonders bei schlechterer Entwicklung. Das Hyp. ist hellbraunlich bis zu mittel-braun, selten bei veralteten Ap. bis zu dunkelbraun. Hym. meist 60-8Op hoch, ausnahms- weise bis zu 1 2 0 ~ . Die wenig keulig-verdickten Par.-Enden sind oft auf-

Page 17: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 209

fallig ungleich hoch. Sp. (8-) 9-15 (16) x (4-) 4,5--6,s (7)p, manch- ma1 schwach zweiteilig.

Uberall auf schieferigem. f kalkarmem Flysch- und ahnlichem Sandstein und auf diesem Substrat im Siiden und Norden der Alpenkette iiber 2000 m Hohe eine wahrscheinlich verbreitete Art :

Vora r l be rg : Verspalengrat bei der Tilisunahutte (2400 m)!! Berne r Alpen: Gipfel des Niesen am Thuner See (2366m)!! -

Eine kleine Probe, wahrscheinlich hierhin gehorig, auch von G a m s aus der Schweiz erhalten, Standort nicht mehr bekannt!

Do lomi ten : Rodella, vielleicht auch vom RollepaB, leg. R i e b e r , N e u g s c h w e n t e r !

923. L. p a n t h e r i n a (Ach.) Th. Fr. =cyanea (Ach.) Vain., incl. L. subkochiana (Nyl.) Leight., subgrisella Nyl., vielleicht auch L. Baum- gartneri A. Zahlbr., gneissicola A. Zahlbr. u. a.(s. u.!), die.alle zu dem noch ungekliirten Formenkreise dieser Art zu geharen scheinen. - Schaer. 176 [var. sublactea (Lamy) Lett.] [B]! [Rab. 80: in meinem Stuck eine verdorbene, nicht zu bestimmende ? Lecanora (Aspicilia), aber nichts von L. pantherina!] Arn. 893 [sublactea], 1235. Britz. 704 [ah ,,L. armeniaca DC."]! Claud. 341 [f. composita (Vain.)]. Die Gesamtart hat ein habitue11 recht wechselndes Aussehen und

wird vorlaufig hauptsachlich durch die K-Reaktion ,,zusammengehalten". Ap. meist hervorragend und berandet, manchmal aber auch fast randlos, und aspicilienartig mit dem Lager gleich hoch. Unter andern kannte vielleicht die var. sublactea (Lamy) Lett. als eigene, hauptsachlich alpine Ar t betrachtet werden; ihr Vorkommen ohne Ubergange neben dem ge- wohnlichen Typus mit unbereiften Fruchten hebt schon Arnol d hervor (Tirol 27, 109). - Inhalt der Sp. nicht selten f polar-zweiteilig diffe- renziert.

Wo nicht anders erwahnt, = f . Achariana Vain., und auf Silikat- gestein verschiedener Art:

S u d e t e n : Schneekoppe, leg. K a r b e r [f. sudetico (Kbr.) Vain.]. H a r z : Brockengipfel, leg. H i l l m a n n ! Hier mit 2 mm dickem

Lager, f. sudetica. - Zeterklippen, leg. Zschac k e ! Achtermann- gipfel, leg. B e r n a u !

Th i i r inge r W a l d (6-900 m): Verbreitet und wohl nicht selten, auf Porphyr, Granit und Schiefer!! Teilweise als f. sudetica! [Thur. 150, Nachtr. 1291.

R h a n (7-900 m): Abtsroder Kuppe, auf Basaltblacken des Nord- hanges ! ! Milseburg, auf Phonolithfelsen ! ! Hier eine Form, die im Aussehen der L. Kochiana fast gleicht, wegen des dicken, schwarzbraunen Hyp. aber nicht zu L. subkochiana (Nyl.) Leight. gerechnet werden kann.

Schwarzwa ld : Besenfeld im nardl. Berglande, leg. Scha f fe r t ! Klinigsfeld, leg. Rie b e r ! Hier als f. ochromela (Schaer.) A. Zahlbr. resp. oxydata (Anzi). [Es miil3te bei solchen rostrbtlichen Formen

Feddes Repertorinm. Bd. 56. H. 3. 30. X. 1954 14

Page 18: Flechten aus Mitteleuropa IX

21 0 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleiiropa IX.

noch untersucht werden, ob die Farbung auf Eisenbeimischung beruht, oder auf Ausscheidung von Salazinsauresalzen; vgl. Nachw. Flechtens.]. - Im siidl. Schwarzwald verbreitet und haufig, von 4-500m his zur Gipfelhohe; so Feldberg, leg. R i e b e r ! Belchen, Nonnenmattweier, Badenweiler, leg. S c h a f - f e r t ! und von zahlreichen Standorten!! - Var. sub2actea: bisher nur vom Belcben, leg. S c h a f f e r t !

A l g a u e r A1 peri: Aufstieg zum Stuiben, auf kalkhaltigem schie- ferigem Gestein, leg. H a c k l e r !

V oge s e n : Molkenrain, leg. S c h a f f e r t ! V o r a r l b e r g (18--2300 m): Unweit Wormser Hutte, auf Schiefer!!

Ebendort var. sublactea! ! Ebenso a m Zeinisjoch ! ! Schwarzhorn- sattel, auf Diorit!!

T i r o l : Spitze des Galzig bei St. Anton (2180 m)!! S a l z b u r g : Velber Tauern, leg. S t r a n g g a s s e r (forma)! K a r n t e n : Umgebung von Wolfsberg, leg. Z e d r o s s e r , in mehreren

Formen! Eine der Fl. entspricht nach der Beschreibung ungefahr L. syncarpa A. Zahlbr. Ob aber diese neue Art, ebcnso wie L. gneissicola A. Zahlbr., spilotica Nyl., subgrisella Nyl., subko- chiana Nyl. und tiarata (Kbr.) Am. wirklich voneinander ver- schieden sind und von der eigentlichen L. pantherina spezifisch abzutrennen wiiren, erscheint mir bis zu einer eingehenderen Bearbeitung dieser Gruppe sehr zweifelhaft. Ich vereinige deshalb die habitue11 oft recht verschiedenen Formen vorlaufig in der Gesamtart.

J u r a : Magglingen, auf erratischem Block, leg. v. Z w a c k h ! B e r n e r A1 p e n : Grindelwald, auf kalkhaltigem Schiefer, leg.

S c h a f f e r t ! Tanzbodeli bei Stechelberg (2100 m), auf Schiefeer!! Uri : Oberhalb Hospental (15-1600 m), auf Schieferfels!! [Schw.

FI. I 108.1. En g a d i n (19-2000 m) : Chunetta und Rosegtal bei Pontresina ! !

Teilweise var. sublactea! [Schw. F1. I 118, I1 2731. D o l o m i t e n : Um St. Ulrich, und ohne Standort, auf Porphyr, leg.

R i e b e r e t A r n o l d [teilweise f. oxydatu]! Var. subZactea: Raschotz, leg. R i e b e r ! Saccinatal bei Predazzo, auf Melaphyr. leg. R i e b e r e t S r n o l d !

S c h w e d e n : Floby, h e r b s , Vastergotland, leg. S t e n h o l m [f. oxydata] !

924. L. p a u p e r c u l a Th. Fr . N o r w e g e n : Ervik pb Statlandet, auf Urgestein, leg. H a v a a s ! - Maikhyphcn teilweise J+. Sp. 12-17 ~ 6 - 8 ~ ~ also merklich grofler als bei Th . F r i e s , V a i n i o und L y n g e angegeben. Die Zugehorigkeit zu der Art scheint mir danach nicht ganz sicher.

f . f u s c o a t r a t o (Nyl.) Vain . - Zw. 602 [als ,,L. subfumosu Am.''] E n g a d i n : Pontresina-Chunetta (19-2000 m), auf Silikatfels!!

Page 19: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 211

[Schw. F1. I 118, als . .L. subfumosa (Am.)"]. - Sp. 8-11 ~ 3 , 5 -5p. Teilweise typisch, wie Zw. 602, ein andres Exemplar etwas abweichend durch leicht bereiftc Fruchtscheiben. - Muottas Muraigl, leg. H e n r i c i !

f. infirmata (Arn.) L e t t . nova comb. [L . infirmata Am.] - Am. 845! 844, 846. - Ich fand bei ersterem Exs. lebhafte Jodfarbung der Markhyphen. Hyp. dick, braunschwarz, ebenso der Rand. Hym. ver- Icimt, 70-75p hoch, oben dunkeloliv bis griinschwarzlich. Sp. um 11-12 ~4,5--6p. - Die F1. ist jedenfalls auch als Form zu L. paupercuh zu stellen. 925. L. p r o m i s c e n s Nyl . - Zw. 791 [unbenannt]! Am. 1237! 1585!

Kiypt. Vind. 366 [als ,,L. conferenda Nyl."]! Mig. 253 [als , ,L. meiospora Nyl., thalluslose Form"]! Mark J+, Sp. 8-12 ~ 3 - 4 , s (5)p; sonst wie die vorigen! Ich fand bei den 4 erstgenanntcn Exs. das Hym. 50-75p hoch,

11id3ig verleimt, oben schwarzlich-erzgriin ; die sparlich vorhandenen Sp. noch etwas kleiner und schmaler als sonst angegeben, urn 8 - 1 2 ~ ( 2 ) 2,5--3,5p. Ich rechne, wie A r n o l d , die in den AIpen haufigen F1. dieses Typus zu L. promiscens und nicht zu der sehr nahe stehenden und wahr- scheinlich mit ihr zusammenfliefienden L. auriculata, die durch teilweise schwachere Jodreaktion, niedrigeres Hym. und etwas kiirzere und breitere Sp. schwach von ihr unterschieden ist. Bei beiden habcn dic Sp. oftcrs hipolar-getcilten bis ausgesprochen zweitciligen Inhalt.

V o r a r l b e r g : GroDvermunttal (11-1200 m), auf Glimmerschiefcr !! Hym. 70-90p, Sp. 8-11,S.x 3-4p. - Oberhalb Walseralpe (1700 m), auf Silikatgestein, und am Schwarzhornsattel bei der Tilisunahiitte (2400 m), auf Diorit !!

T i r o l : Hochfeiler, auf Glimmerschiefer, leg. S c h a f f e r t ! B e r n e r A1 p e n : Am Unteraargletscher ( Z O O 0 m), auf schieferigem

Gestein, leg. F r e y ! Ur i : Oberhalb Hospental (15-1600 m), auf Schieferfels!! [Schw.

F1.1107, als ,,L. auriculataTh. Fr. subspec. diducens Nyl. (?)..."I. Teilweise das Hym. um 65-7Op hoch, die Sp. 10-14 ~3-4,5,u; bei andern Lagern das Hym. niedriger (40 bis 55p) und die Sp. nur 6,5-9 x2-3 p [cf. L. auriculata].

W a l l i s : Gondoschlucht am Simplon (10-1200 m), auf Schiefer- gestein!! [Schw. F1. I 97, als ,,L. spec., sit auriculata Th. Fr. subspec. diducens Nyl.", vgl. auch dort !]. - Der Bcfund war bei den verschiedenen Ap.-Gruppen recht wechselnd (Variations- breite!): Lagerspuren J + teilweise lebhaft, teilweise auch J -. Ap. bis 2 mm grofi werdend. Fruchtrand innen hellbraunlich, besonders bei jiingeren Ap. oft K + braunrotlich bis wein- und hellviolett-rotlich. Hyp. bei erwachsenen groJ3eren Fiiichten dunkelbraun, bei kleineren manchmal nur hellbraun. Hym. ge-

14*

Page 20: Flechten aus Mitteleuropa IX

212 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

wohnlich 55-7511, hoch, bei wenigen Ap. bis zu loop. Sp. meist mit bipolarem Inhalt, (6-) 8-14.5 ~ 2 . 5 - 4 (-5) p.

926. L. p r o m i s c u a Nyl. Hierhin sind vorlaufig zu rechnen einige alpine F1. mit starker ent-

wickeltem und areoliertem Lager (wie es bei L.promiscens nicht vor- kommt), mit deutlich bis stark jodreagierendem Mark und schwarzbraunern Hyp., die habitue11 mit L. Zapicida ziemlich ubereinstimmen, jedoch ein wenig kiirzere und besonders schmalere Sp. besitzen [(8-) 9-13 ~ 3 , 5 -4,5 p]. Zu vergleichen ware auch L. auriculata CI evoluta Th. Fr., von der unsere F1. sich durch etwas lebhaftere Jodreaktion des Lagers, etwas hoheres Hym. (wechselnd 55-l05p) und etwae grofiere Sp. nicht sehr vie1 unterscheidet. Jedenfalls gehort diese F1. mit der vorigen (promiscens) und aurieulata Th. Fr. zu einer und derselben Gesamtart. Auch mit L. venustula Am. besteht, bis auf die hier kleineren und schmaleren Sp., t h i g e Ahnlichkeit .

V o r a r l b e r g : Beim OefenpaB im Rhatikon (2250 m), auf teilweise Ebenso oberhalb der Walser kalkhaltigem (Flysch ?-)Gestein ! !

Alpe (1700 m)!! und a m Alpverajochl (2300 m)!!

Schieferfelsblocken ! ! wolbten Areolen, = f. subcaesia Nyl.

leg. R i e b e r ! Mit diinnerem Lager, gegen L. prorniscens.

T i r o l : Oberhalb St. Anton an der Arlbergstrafie (1450 m), auf Hier mit mehr blaulichgrauen, etwas ge-

D 01 o m i t e n : Wahrscheinlich Rodella, auf schieferigem Sandstein,

927. L. r h a e t i c a ( H e p p ) Th. Fr. - Arn. 359c! - Zeigt deutliche und ziemlich kraftige Jodreaktion 'der Lagerhyphen! In A r n o l d Tirol wird fur die Art, soviel ich sehe, zweimal J - und einmal (15) J + angegeben, bei T h . F r i e s Scand., Vainio (Kaukasus 1899) und L y n g e (Nowaja Semlja 1928) uberall J -. Lager der F1. bei guter Ausbildung breit-rissig-areoliert, mit flachen

Areolen, weil3lich bis blafibraunlich, J + lebhaft bis meistens schwacher und 6fters auch J -. Hyp. gewohnlich in der oberen Schicht farblos und gelblich bis schwach braunlich, in der unteren Schicht (Ec. hyp.) dunkel- braun, oder auch i m ganzen dunkelbraun. Par. gut verklebt, 75-120p hoch, oben dunkelerzgriin bis dunkelblaugrau, manchmal mit dunner, hyaliner Schicht iiber dem Ep. Sp. (ofters schlecht oder sparlich aus- gebildet) 15-27 ~ 8 - 1 3 p, ohne den haufig noch vorhandenen Halo.

Algi iuer A l p e n : Ohne Standort und Angabe des Sammlers, Herb.

V o r a r l b e r g , Rhatikon: Lindauer Hutte-0 fenpafi (2200 m), auf kalkhaltigem rotem Schiefergestein ! ! Verspalengrat bei der Tilisunahutte (2400 m), auf Flyschsandstein ! !

Do1 o m i t e n : Rollepafi gegen Cimone, auf Sandsteinplatten, leg. R i e b e r ! Rodella, ebenso, leg. N e u g s c h w e n t e r , mis. A r n o l d !

v. Z w a c k h !

Page 21: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten nus Mitteleuropa IX. 213

928. L. s i l a c e a Ach. - Schaer. 190! 191 [B]. Jodreaktion der Markhyphen ofters nur partiell und ziemlich

schwach. Hyp. hellbraunlich bis ganz dunkelbraun. Hym. haufig im untern Teile f griinlich gefarbt.

T i r o l : ,,Gegen die Waldrast", auf Gneis, leg. R i e b e r et A r n o l d ! [Nachw. Flechtens. 311.

W a l l i s : Salvan, auf schieferigem Gestein, leg. P r e i s w e r k [B]! Hyp. in alteren Ap. sehr dick, schwarzbraun.

B e r n e r A l p e n : Oberhalb Sichellauenen bei Miirren (12-1300 m) auf eisenhaltigen Felsen und Steinen einer Mauer ! !

S c h w e d e n , auf Silikatgestein (Sammlung v. Zwackh)! [Vgl. Nachw. Flechtens. 311. Rinde und Mark K -, soweit es bei der Rostfarbung erkennbar ist. Es bleibt fraglich, ob die F1. hierhin oder zu L. pantherina zu rechnen ware.

929. L. s o r e d i z a Nyl.; nach L a m b zu nennen L. tumida Mass. - Zw,. 541a-c. Am. 1008a, b. Am. Mon. 242. Uberwiegend steril, und d a m meist mit sehr reichlichen Soralen ;

seltener fruchtend, und dann oft mit sparlicheren bis fehlenden Soralen. - I m Berglande, besonders an etwas schattigen Felswanden, iibergehend in f'. glaucocaesia Lamb [so i m Thiiringer Wald und Schwarzwald ! !I.

tfberall auf Silikatgestein : Sa c h s e n : Oberlausitz, leg. B a c h m a n n ! Altenburg, auf Porphyr,

leg. B a c h m a n n ! T h u r i n g e n : I m Hiigellande (3-500 m) auf Sandstein, und Ton-

schiefer des Schwarzatalgebietes ! ! I m Thuringer Wald auf Por- phyr usw. haufig, und nicht selten auch fruchtend!! [Thur. 152, Nachtr. 1291. - Die fertile F1. manchmal ganz ohne Sorale, J + schwacher, die Ap. bis 1,Z-2 mm, auch unbereift; also f. esorediza Nyl. und ungefahr meiosporoides (Norrl.) A. Zahlbr., wegen der grooeren und oft unbereiften Fruchte aber nicht gane iibereinstimmend mit der von R a s a n e n zur eigenen Art er- hobenen L. meiosporoides (Norrl.) Ras.

R h o n : Abtsroder Kuppe und Lerchenkiippel bei der Wasserkuppe, auf Basalt, steril und fertil !!

B a d e n : Gaisberg bei Heidelberg (200 m), auf Sandstein, steril ! ! -- I m siidl. Schwarzwald: Belchen und Badenweiler, leg. S c h a f - f e r t ! Oberried, leg. H i l l m a n n ! Uberall steril haufig, ofters auch fruchtend, bis zu den Gipfeln!! Am Felsenweg des Feldbergs und beim Wieladinger SchloB teilweise mit geradezu hellblauem Lager!! Ebenso war die a m Feldberg daneben wachsende L. cinereoatra gefarbt. - Am Feldberggipfel auf Steinchen auch iibergehend in eine f. ochracea!!

B a y e r n : Kreuzberg, auf Sandstein, leg. Arnold . T i r o l : St. Christoph a m Arlberg (1800 m), auf Felsbl6cken nahe

am Bach, c. ap.!!

Page 22: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 14 G. LETTAU: Flechteri aus Mitteleuropu IX.

B e r n e r A l p e n : Oberhalb Sichellauenen bei Murreii (12-1300 m), auf eisenschussigen Mauersteinen cine sterile. offenbar hierzu gehorige (J +) ,,oxydierte" Form!!

O b e r e t s c h : Passeiertal bei Bozen, trril, leg. S c h a f f e r t ! 930. L. s p e i r e a Ach. - Schaer. 185 (als , ,L . albocoerulescens y alpiria

Schaer.") [B]! - Arm 677b (handschriftlich geandert in ,,c"), 1007 [f. alpina (Hepp) D. T. et Sarnth.]; 1053 [var. trullissata Kiph.) Stein]! Britz. 598 [Form mit ganz eingesenktcn Ap., und f. alpina]! Das Vorlager ist nicht eigentlich ,,albid -glaucescens", sondern

schmal, aber deutlich olivschwarzlich. Lager K - bis (+) gelblich. Die Sp. unserer Stucke, soweit sie entwickelt sind, sind ziemlich wechselnd abgerundet-ellipsoid bis fast zugespitzt-spindelig, und erreichen etwa die MaRe 19x8-9p, ohne den oft noch umgebenden ,,Halobb, bleiben aber gewohnlich merklich kleiner.

H e s s e n : Abterode brim MeiSner (2-300 m), auf Silikatfels nebrn der StraDe!!

S c h w a r z w a l d : Beim Nonnenmattweier (950 m). auf Urgestein- blacken nahe einem Rinnsal!! ,,Belchen", leg. S c h a f f e r t (viel- leicht von d r m gleichen Standort)!

A l g a u e r A l p e n : Hofats-Wanne (12-1300 m), auf (? ) Flecken- mergelfels ! !

V o r a r l b e r g : Partenen-GroRvermunttal (1100 m), auf kalk- freiem Fels!! - Verspalengrat bei der Tilisunahiitte (2400 m), auf Fl yschsandstein, hier var. trullissata Stein, genau entsprechend dem auch auf ahnlichem Gestein gesammelten Exs. Am. 1053!!

B e r n e r A l p e n : Auf dem etwas kalkhaltigen Schieferfels des Ber- ner Oberlandes offcnbar haufig: Grindelwald, leg. S c h a f f e r t [ungefahr f. alpina]! Oberhalb Wengen (1400 m)!! Schlucht beim Sprutz unweit Murren (1700 m) ! ! Tanzbodeli bei Stechel- berg (2100 m)!! GIpfel des Niesen (2366 m)!! Auf Kalkfels- blocken am Wcge Boden-Engstljgenalp (1500 m)!!

W a l l i s : Salvan, leg. P r e i s w e r k [B]! U n t c r w a l d e n : Engstlenalp, auf Schiefer, leg. S c h a f f e r t ! Z u r i c h : Waggital, leg. C. C r a m e r (f. alpina) [B]! G r a u b u n d e n : Via mala und Hohenrhatien bei Thusis (8-900 m),

auf Schieferfels und Mauersteinen!! [Schw. FI. I 87, I1 2701. D o l o m i t e n : St. Ulrich-Pufels, auf Porphyr! und Predezzo, auf

Syenit! leg. R i e b e r et A r n o l d . Rodella oder RollepaR, auf schieferigem Sandstein, leg. Rie b e r [teils typisch, teils f. alpina]!

931. ~.sztbrhaetica Arn. nov. spec. in herb. R i e b e r 1898/9, Lett. - Species L. rhaeticae similis e t proxima, sed differens sporis multo angustioribus (15-20 X 4.5-5 p). Das Lager der vorlicgenden Exemplare ist ziemlich rein weiR bis

schmutzig weiolich, rissig-areoliert, etwas flacher und schwacher als bei

Page 23: Flechten aus Mitteleuropa IX

G . LETTAV: Flechten atis Mitteleuropa IX. 215

gut ausgebildeter L. rhuetica, K -, Markhyphen lebhaft J +. Ap. etwas kleiner, erwachsen 0,5-1,O mm, bleibend flach und berandet. Hyp. dunkelbraun, Hym. stark verleimt, 80-9Op hoch, oben dunkelerzgriin.

D 01 o m i t e n : Rodella (2500 m), auf schieferigem Sandstein, leg.

932. L. s u b u m b o n a t a Nyl. - Arn. 1707a! b; 1708a. Krypt. Vind. 452. Die in diesen Exs. ausgegebene F1. ist die L. subumbonatain A r n o l d

Tirol 28 (30) mit Mark J +, und steht der L. decorosa Arn. Exs. 1006 jedenfalls sehr nahe; dagegen ist die gleichbenannte FI. in A r n o l d Tirol 2316 (Mark J-) offenbar eine andre Art, die ich als L. omphaliza ncu benannt habe, und die der L. exornans Arn. am nachsten verwandt ist. Vgl. dort, und die Bestimmungstabelle nach L. acosmeta!

Bei unserer L. subumbonata ist das Hyp. fast schwarzbraun, das etwa 70-8Op hohe Hym. oben oliv- bis griinschwarzlich. Die Friichte sind hier n i c h t genabelt, wohl aber der Rand oft stark gebuchtet; die Ap. haufig zusammenstol3end-eckig verbogen und in Gruppen wachsend.

B e r n e r A l p e n : Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flyschsandstein-

Do1 o mi t e n : Ladiniahiitte, auf Kalkfels, leg. Ne u g s c h wen t c r

933. L. S w a r t z i o i d e a Nyl. =peraZbida Th. Fr. V o r a r l b e r g : Lindauer Hiitte gegen OefenpaB (2250 m), auf kalk-

haltigem Schiefergestein!! - Ap. bis 2 mm. 934. L. tesseZZata Flk . = cyanea (Ach.?) Rohl. - Flk. 64 [B]. Merr.

Das Lager der Hauptform ist gewBhnlich im ganzen gleichmafiig grauweialich gefarbt, die Friichte diinn- und f eingebogen-berapdet, oder nicht stlten auch von Anfang a n oder spater randlos erscheinend und etwas konvex werdend; ihre Scheibe nackt oder bereift. Hyp. farblos bis braungelblich und blaabraunlich. Par. 45-8Op hoch, die Sp. 7,5--12 ~4

Rieber 1898!

platten !!

[ = den obigen Exs.[!

161 [als ,,L. lapicida (Ach.) Am."]!

- 6p. H e s s e n : Bilstein a m MeiDner (3-400 m) auf Silikatfels!! S c h w a r z w a l d : ,,Belchen", leg. S c h a f f e r t ! - Die F1. stimmt

sicher [gegen var. caesia], aber der Standort erscheint mir sehr zweifelhaft : die Unterlage ist kalkhaltiger Schiefer, wie der von Grindelwald, wo S c h a f f e r t auch gesammelt hat. Es diirfte sich wahrscheinlich um eine Verwechselung der Standortsangabe im Herbar handeln !

Genf : SalBve, auf Silikatgestein, leg. P r e i s w e r k [B]! Gr a u b i i n d e n : Thusis-Hohenrhatien (800 m), auf Schieferfels!!

[Schw. F1. I1 2691. - Rosegtal bei Pontresina (1900m), auf Silikatfels!! [Schw. F1. I1 2741.

D o l o m i t e n : St. Ulrich, auf Porphyr einer Mauer, leg. R i e b e r et A r n o l d ! Saccinatal bei Predazzo, auf Melaphyr, leg. R i e b e r e t A r n o l d !

Page 24: Flechten aus Mitteleuropa IX

216 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

G r b n l a n d , auf schieferigem Gestein, ded. Schiller-Dresden (vid.,

var. c a e s i a (Anai) Arn . - Am. 1005! 1005b. Abweichend von der Hauptform durch das immer stark abgeflachte, graublauliche, in der Randzone haufig weil35che Lager, die oft gedrkgt-zusammenstoBenden oder auch verwachsenden, etwas flacheren und meist langer diinn-be- randeten Ap., deren Scheibe stet8 unbereift bleibt. Hyp. wie bei der Hauptform, farb-os bis triibgelblich und hellbraunlich. Hym. um 60-9Op hoch. Sp. urn 8-11 ~3,5-5,5p.

Vielleicht als eigene, hochalpine, L. tessellata sehr nahe stehende Art zu betrachten, die dann wohl L. iniuncta Nyl. heil3en miil3te, da es schon eine L. caesia Ach. und Duf. gibt. Es ist zur Zeit kaum zu ent- scheiden, wie so oft auch sonst, ob eine solche Kleinart oder Abart geno- typisch oder phaenotypisch ist, und - wenn letzteres - ob es sich mehr um edaphische oder urn p e r i b o l i s c h e l ) Einfliisse handelt, die der Ab- anderung zu Grunde liegen.

Bisher nur in den Alpen iiber 2000 m Hahe und fast ausschliefllicb auf dem plattenformigen Sandsteinschiefer mit & wenig Kalkgehalt der Flysch- und ahnlichen Formationen :

V o r a r l b e r g : Verspalengrat bei der Tilisunahutte (2400 m)!! und Alpverajochl (2300 m)!! im Rhatikon.

Wal l i s : Torembe (VallCe de Bagnes), auf Schiefer, leg. Mii l ler- A r g o v . [als ,,Biatora spilota var. albescens Anzi"]! - Ohne Standort, leg. S c h l e i c h e r [B]!

B e r n e r A l p e n : Gipfel des Niesen (2366 m)!! Sterigmen 15-2Oy lang, Kon. gerade, 9-10 x 1p.

D o l o m i t e n : Rodella, leg. R i e b e r et A r n o l d ! Vielleicht auch vom RollepaB, leg. R i e b e r !

935. L. v e n u s t u l a Arn. - Am. 940! 940b. **Thallus J -; Med. K + rot, oder protroph, mit Zephalodien,

isiditis oder soredios. 936. L. a r m e n i a c a (DC. ) Fr. - Schaer. 174 [f. typica - Ramondi

H. Magn.]; 175 [f. nigrita Schaer.] [B]. Am. 838 [f. uglaeoides Nyl.]. V o g e s e n : Hohneck, steril, leg. L o s c h (var. Ramondi)! V o r a r l b e r g : Grat der Zamangspitze bei Schruns (2200 m), auf

K a r n t e n : Umgebung von Wolfsberg, leg. Z e d r o s s e r (var. Ra-

W a l l i s : St. Bernhard, leg. P r e i s w e r k (var. Zeuigata H. Magn.,

sine sp.)!

Urgestein (var. Ramondi)!!

rnondi, typica) !

iibergehend in var. Ramondi) [B]!

1) Wenn ,,edaphisch" die Bescbaffenheit der Unterlage bedeutet, so konntr man mit ,.peribolisch" [von nee@oAli oder neeifiol.os. das Umgebende] die cbemische und physikalische Beschaffenheit der ubrigen Umwelt und das ,,Klein- klima" bfzeichnen, d. h. Trockenheit oder Feuehtigkeit, Sonne oder Schatten, Wind, Reinheit der Luft oder Staub- und Nitrit-Einflusse.

Page 25: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 217

Ur i : Goschener Alp, Alpiglenliickc (2800 m), auf Granit, leg. S c h e r e r (var. Ramondi , t yp i ca ) [B]!

Un te rwa lden . Engelberg (dazu geschrieben: ,,Fl. von Tirol"; wohl Versehen, da es m. W. in Tirol kein Engelberg gibt), leg. E. B a u r (f. nigrita) [B]!

Berne r A lpen : Wildlager am Lauteraargletscher (2700 m), auf Gneis, leg. F r e y (var. Ieuigata)!

Norwegen : Kongsvold, leg.? (wohl zu var. leuigato)! 937. L. cyclosora L e t t . nov. spec.

Species Lecideae soredizodi cognata, thallo albescente aut caesio- albicante, rimoso aut rimoso-areolato, K-, J- ; soraliis sparsis aut crebris, rotundatis, albo- aut subcaesiomarginatis, albidis aut parum caesioalbis, planis aut deinde levius convexis, parvis (0,Z-0,5 mm); apotheciis sparsis, atris, nudis, planis marginatisque, demum convexis, margine excluso, e t interdum vane tuberculoso-divisis, usque ad 3 mm latis; hypothecio crasso, in apotheciis adultioribus obscure fusco; para- physibus conglutinatis, ca. 100-150 p altis, superne olivaceis aut obscure viridibus; sporis ellipsoideis, 17-24 ~ 8 - 1 2 p, saepe halone circumdatis. Ceterum ut in L. soredizode e t macrocarpa.

Den Hauptunterschied gegen L. soredizodes bilden die anders aus- sehenden, regelmaI3ig runden, deutlich lagerumrandeten, ziemlich goni- dienarmen Sorale, gegeniiber den baufig eckig-deformen und ganz un- berandeten bei der verwandten Art, und die vollig unbereiften Friichte. In den Soralen und hier und da auch sonst im Lager oberflachliche, dunkelerzgriine Hyphen; in den Soralen mehr braungelbliche, kleine (3-6 p), xanthocapsaahnliche Gon. an Stelle der grofieren (um 12 p) hellg~iinen des Flechtenkorpers, so dal3 man vielleicht eher von unbc- rindeten Zephalodien als Soralen sprechen konnte. - Lager und Ap. der F1. erinnern an L. macrocarpa f. trullissata Am. (Exs. 55823, c), bei der ich allerdings keinerlei Sorale resp. Zephalodien entdecken koante.

In einem Sammelstuck fanden sich iiber das ganze Lager verbreitet sehr zahlreiche' schwarze, nur noch wenig hellberandete, flache Gebilde, ahnlich abortierten Ap., die offenbar aus den Soralen entstanden waren, durch olivgriinliche Verfarbung des dichter gewordenen oberflachlichen C, ewebes.

Wieder eine F1. der alpinen Kalksandsteinschiefer : Vora r l be rg : Verspalengrat und Motadonakopf bei der Tilisuna- hiitte (23-2400 m)!! Lager hier teilweise etwas mehr ins Blau- griinliche gefarbt, mit stiirker ausgebildeten Soralen.

Do lomi ten : Rodella, leg. R iebe r ! Hier mit teilweise spar- lichen und schwach ausgebildeten Soralen.

938. L. f u r u e l l a Nyl. Immer nur steril: E rzgeb i rge : Kleinhan, auf Gneis, leg. K lemen t .

Page 26: Flechten aus Mitteleuropa IX

218 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa I X .

S c h w a r z w a l d : Feldberggipfel, an der Nordseite (1450 m), auf Urgesteinsfels ! ! Hauptsachlich iiber und neben L. leucophaen und Rhizocarpon geographicurn! In der gleichen Gegend (Zastler- loch-Baldenweger Buck) auch von L o s c h neben andern FI. mit eingesammelt !

V o g e s e n : Hohneck, auf Urgestein, leg. Losc h (neben gesammelter L. armeniaca und Kochiana) !

V o r a r l b e r g : GroBvermunttal bei Partenen (11-1200 m), auf Glimmerschiefer !! - Grat bei der Wormser Hiittc oberhalb Schruns (2100 m), iiber einem grauweiblichen, areolierten Lager, vielleicht steriler L. Zeucophaea (vid.) ! !

939. L. in turnescens (Fw. Flk.) Nyl . - Rab. 749. Leight. 161. Zw. 124. Arn. 1658. Uberall auf oder neben Lecanora rupicola A. Zahlbr. (= sordida Th. Fr.), auf Silikatgestein : S c h w a r z w a l d : Todtnauberg, leg. L o s c h ! Belchen, leg. S c h a f -

V o r a r l b e r g : Gufel bei Gaschurn (1050 m), auf Glimmerschiefer!! T i r o l : Abhang der Waldrast, auf Gneis, leg. R i e b e r e t A r n o l d ! D o l o m i t e n : Raschotz, und bei Plan in Groden, auf Porphyr, leg.

f e r t ! Felsen oberhalb Aftersteg (850 m)!!

R i e b e r e t A r n o l d ! 940. L. p a n a e o l a Ach. - Schaer. 469 [B]. Am. 841.

D 01 o m i t e n : Predazzo, am FuBe der Margola, auf Syenit, leg.

N o r w e g e n : Drontheim, ster. (leg.?)!

H e s s e n : Abterode beim MeiBner (2-300 m), auf Silikatfels nahe der StraBe!!

B a d e n : Heidelberg, auf Sandstein, leg. v. Z w a c k h ! Ein andres Zwackh'sches Exemplar, schwach entwickelt, uber Neuenheim auf Sandstein, als L. viridans bezeichnet, scheint mir auch eher hierhin zu gehoren! Es fragt sich iiberhaupt, in wie weit die ,,Lecidella viridans Fw." aus Schlesien (S te in) und die ubrigen, ahnlich benannten bei v. Z w a c k h mit der alpinen L. viridans in Arm Exs. iibereinstimmen oder vielleicht eher zu L. scabra gehoren ?!

Siidl. Schwarzwald, auf Silikatfels : Wieladinger SchloB (570 m), auf ziemlich schattiger Felswand!! Kybfelsen bei Frei- burg (850 m)!! Hier mit diirftigem Lager und ohne deutlichc Sorale: macht fast den Eindruck einer steinbewohnenden L. oliua- cea Mass. Badenweiler, leg. S c h a f f e r t ! dhnlich schwach ent- wickelt. Kleiner Posthaldefels im Hollental (975 m), vid.!!

S c h w e d e n : Bohuslan, Lunnevik, Skafto, auf Strandfelsen, leg.

Lo j k a [ = Arn. 841]!

941. L. s c a b r a T a y l . = protrusa Fr.

M a g n u s s o n !

Page 27: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 219

942. L. s o r e d i z o d e s ( L a m y ) Vain. - Zw. 663. Arn. 847! [Beide vom gleichen Standorte, als , ,L . pzatycarpa Ach. var. phaea Fw."] Claud. 446 [als , ,L. alhocoerulescens Ach."]! Schatten- und Feuchtigkeitspflanze! - Ap. ofters mit hell- bis

dunkelgraubrauner Scheibe, meistens bereift, oft s t a r k bereift. Schwach ausgebildete sterile F1. mit ahnlichen Soralen wie denen

dieser Art findet man im Berglande, auch auf kleineren Steinen, nicht selten (vgl. auch f. arachnoidea Erichs.). Ihre Zugehorigkeit ist wohl vielfach noch nicht sicher festzustellen.

T h u r i n g e r W a l d (500-850 m): Auf mehr beschatteten Felsen und Blocken des Porphyrs und Rotliegenden verbreitet und nicht selten, meistens auch fruchtend, so bei Oehrenstock !! Ilmenau ! ! Triefender Stein bei der Schmucke!! Bahnhof Gehlberg!! Cra- winkler Steinbruche!! [Thur. 150, Nachtr. 128, als ,,L. macro- carpa var. phaea Fw."].

S c h w a r z w a l d (500-1450 m): Badenweiler und Belchen, leg. S c h a f f e r t ! - Auf Silikatgestein in schattiger und feuchter Lage nicht selten, steril und vielfach auch fruchtend!! Am Hoch- kelch-Felsenweg (Belchen) mit grol3enteils dunkelblaug~iinem Lager und blaulichweil3-bereiften Ap. ! ! Die Faxbung beruht auf dunkelgriinlichen (N + sehr langsam etwas ratlich werdenden), oberfl achlichen, verdickten Hyphenenden ; ganz ahnlich der blaugriinen Tonung der L. cinereoatra und sorediza am Felsenweg des Feldbergs in ahnlicher Lage!

[L.fZavocoeru- lescens Hornem. var. ochracea (Lynge) Deg. und L. rneEinodes (Kbr.) M a p . scheinen etwas andres zu sein].

T i r o l : St. Christoph a m Arlberg (1800 m), auf Glimmerschiefer

var. h i e r z u ? mit weit ausgedehntem, dunkelolivgrauem bis schwarzlichem, diinnem, nur ganz fein rissigem Lager, sehr zahlreichen weiDlichen Soralen, etwas kleineren, bald gewolbt und randlos werden- den, unbereiften Ap. und etwas kleineren Sp. (um 15-17 x 6-7,5p).

T h u r i n g e r W a l d : Oberes Schortetal bei Ilmenau (600 m), auf Porphyiblocken am Bach!! [Thur. 147 als ,,I,. contigua Ach.? var. soreditodes Lamy"].

v a r . o c h r a c e a L y n g e , Ostgronland 1933, S. 10.

a m Rande eines Baches, steril!!

*** Thallus J -, die ubrigen, Hyp. farblos bis heller und mittel braun.

943. L. a g l a e a Smr. - Zw. 920 [f. Brunneri Nyl.], 943. Am. 839. S u d e t e n : Schneekoppe, leg. E i t n e r [als ,,LecideEltr bullata Kbr."]! S c h w a r z w a l d: ,,Belchen", leg. S c h a f f e r t ! 2 ziemlich schlecht

erhaltene Stucke, die sich aber doch erkennen lassen. Falls der Standort richtig angegefen ist, neu fur den Schwarzwald!

S a l z b u r g : Velber Tauern, leg. S t r a n g g a s s e r !

Page 28: Flechten aus Mitteleuropa IX

220 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

944. L. a t o m a r i a Th. Fr. [incl. Zynceota Th. Fr.]. - Am. Mon. 114! Nach der GroSe der f r e i e n Sp. - (gemessen um 7-8 x 3--4p, mit gewohnlich zweiteiligem Inhalt; im Ascus allerdings wesentlich kleiner !) - eher zu L. ZynceoZa, nach der dunkelblauen, nicht wein- roten Jodreaktion des Hym. eher zu L. atomaria. Ap. noch kleiner als angegeben, nur 0,l-0,2 mm. - Arn. 1239 [Ap. winzig, 0,l mm kaum iibersteigend]. - Zahlbr. Rar. 174 [als ,,I,. infidula Nyl."]! Vgl. auch oben bei L. Bauschiana! Zu dieser Art, die ich von L. lynceola nicht sicher unterscheiden

kann, rechne ich vorlaufig die mir vorliegenden Lccideen mit sehr kleinen [kaum iiber 0,2 (-0,3) mm breiten], schwarzen Friichten, farblosem, schwach gelblichem oder -braunlichem Hyp., niedrigem (30-60 p), oben dunkeloliv bis blaugriin gefarbtem Hym. und kleinen Sp. (6-9 ~ 2 , 5 - 4 p, haufig mit zweiteiligeni Inhalt). Die vielleicht mogliche Unterscheidung von L. Zynceola und andern beschriebenen ahnlichen Arten scheint mir noch ungeklart.

T h i i r i n g e n : Rehmberg bei Wandersleben (350 m), auf Sand-

B a d e n : Heidelberg, Wegrand im Waldc (3-400 m), auf Sand-

W i i r t t e m b e r g : Schorzingen, auf Steinchen einer schlechten Wicsc,

Z u r i c h : Gossan, auf Steinchen am Boden, leg. H e g e t s c h w e i l e r

S e i n e e t Oise: Bois de Vaucresson, auf Steinchen. leg. B o u l y

L. a t r o s a n g u i n e a (Flk.) Nyl., Vain . [Vgl. V a i n i o ,,Lich. Fenn." 265! und M a g n u s s o n ,,New or otherwise interesting Swedish lichens X" 1939, 305!] - Schaer. 531 [B, als , ,L. goniophila Flk."]! Wird von Ar n ol d (Jura) zii seiner L. enteroleuca Ach. gerechnet ; sr hat diese L. atrosanguinea offenbar von L. goniophila-enteroZeuctc nicht als Art unterschieden. L. atrosanguinea weicht von der sehr ahnlichen L. goniophila in

meinen Stucken hauptsachlich durch den Fruchtrand ab, der nicht nur an der Oberflache gefarbt ist, sondern meist durch seine ganze Tiefe dunkelbraun, und dessen Gewebe sich vielfach noch ziemlich weit unter das hellbraunliche Hyp. zieht. Dagegen konnte ich einen wesentlichen Unterschied im Zusammenhaften der Par. kaum feststellen; ihre Ver- leimung ist sicher manchmal merklich starker als meistens bei der Nach- barart, aber der Befund scheint ziemlich zu wschseln. [Auch V a i n i o S. 266 Obs. sagt von einer wahrscheinlich hisrhin gehorigen Form: .,Paraphysibus sat arcte a u t sat laxe cohaerentibus"]. - Ap. meist dauernd flach und berandet bleibend.

Die - wahrscheinlich vielfach ubersehene und nicht erkannte - F1. scheint weit verbreitet zu sein und nur auf Silikatgestein vorzukommen.

steinen im Walde!!

steinen ! !

leg. S a u t e r m e i s t e r , vid. A r n o l d !

(als , ,L . conferenda Nyl.")!

de L e s d a i n [=Zahlbr. Rar. 1741.

Ohne sichere Sp.

945.

Page 29: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LRTTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 22 1

O s t p r e u S e n : Wolfsschlucht bei Warnicken, auf Granitblikken I! [Ostpr. 26 als , ,L. enteroleuca Ach. var. pungens Kbr."]. - Ebenso in der Finkenschlucht bei Kleinkuhren, gleichfalls nahe dem samlandischen Ostseestrafide ! ! T h i i r i n g e r Wal d: Unteres Ickersbaehtal bei Kleinschmalkal- den (550m), auf Porphyr!! [Thiir. 153 unter L. uiridans Fw. erwahnt].

S c h w a r z w a l d : Scheint von der niederen bis zur obersten Berg- region (500-1300 m) nicht selten. ,,Bei Freiburg", Zeller Blauen und Belchen, leg. S c h a f f e r t ! Auf Gneis-, Granitfels usw. an den Kybfelsen bei Freiburg ! ! Hirschsprung im Hbllental ! ! Ab- hang des Hochblauen!! Brande bei Todtnau!! Hochkelch am Belchen!! Lehnacker bei Schopfheim, auf Steinen einer Mauer !!

W a l l i s : Martigny-Vernayaz (470 m), auf Gneisfels!! [Schw. F1. I 88 unter , ,L. enteroleuca Ach."].

946. L. d e u s t a t a A. Z a h l b r . = deusta (Stenh.) Nyl. N a s s a u : Teufelskadrich bei Lorch a m Rhein (415 m), auf Quarzit-

fels!! - Die F1. ist, soviel ich weil3, in Deutschland bisher nur in der nordwestlichen Ebene gefunden worden ( S a n d s t e d e ) .

S c h w a r z w a l d : RoSkopf gegen Freiburg (5-600 m), auf schiefe- rigem Fels!! - Eine ahnliche, sehr durftig entwickelte FI., mit ganz verstreuten, sehr kleinen braunen Schiippchen und kleineren (kaum 0,2-0,3 mm erreichenden) flachen Ap., Hyp. braunlieh bis griinlich, und farblos Par. nur 35-50 p hoch. im ganzen griinlich, ziemlich verleimt, oben dunkler griin, Sp. (- nur wenige gesehen -) nur 6 x 2,5-3p. Gehort, zweifelhaft, viel- leicht in die Verwandtschaft dieser Art.

S c h w e d e n : Sodermanland, leg. B1 o m b e r g ! 947. L. d i s t a n s K r p h . - Lojk. Univ. 239. Arn. 1657. 948. L. d i s t r a t u l a A . Z a h l b r . = distrata Arn. [Nach F r e y ,,Ber.

Schweiz. Bot. Ges." 37, 1928, S. 116 wahrscheinlich = L. Zatypea Ach. var.]. - Schaer. 193 pr. p. [B]! Arn. 941a,b. D 01 o m i t e n : ,,Raschotz gegen die Brauerei", auf Porphyrblock,

949. L. e l a t a S c h a e r . [ W o nicht anders bemerkt, var. subfarinosa H. Map.] . - Schaer. 189 [var. marginata (Schaer.) Mass.]; 229 [B]. Arn. 1004. V o r a r l b e r g : Verspalengrat bei der Tilisunahutte (23-2400 m)

und Alpverajochl im Rhatikon (2300 m), auf Flyschsandstein! ! - Hier neben der normalen Pflanze eine Form mit diinnerem, areoliertem, zusammenschliel3endem Lager und sehr deutlichem schwarzem Vorlagersaum, etwas kleineren, kaum berandeten, schwarzen, unbereiften Ap. ; der Fruchtrand wenig entwickelt, aul3en dunkelgriinlich, innen farblos ; das Hym. niedriger, um

leg. R i e b e r !

Page 30: Flechten aus Mitteleuropa IX

222 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

45-5Op hoch. die Par.-Enden kopfig verdickt bis etwa 4 p ; die Sp. (meist schlecht entwickelt) urn 10-14 x 4,5-5,5p; die Kon. maBig gekriimmt, 16-19 x 0,8-1p. Die Beschreibung t-ntspricht in den Hauptziigea derjenigen der nahe verwandten L. atromarginata H. Magn. Vielleicht handelt es sich nur um schwach entwickelte Exemplare der L. elata; mangels Vergleichs- material kann ich aber keine sichere Entscheidung treffen.

S a l z b u r g : Geisstein, leg. S a u t e r [< var. marginata]! L u z e r n : Pilatus (leg.?), vid.! B e r n e r A l p e n : Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flyschsandstein!! D 01 o m i t e n : RollepaD und Rodella, auf Schiefersandstein, leg.

R i e b e r ! Paneveggio, leg. A r n o l d . Predazzo, leg. A r n o l d [var. marginatn].

M o n t e R o s a - G r u p p r : Abhange des Olen und Valdobbia, leg. Care s t i a .

950. L. g o n i o p h i l a FIk., L y n g e West-Gronland 1937, S. 52, = stig- matea Ach. Vain. - Schaer. 447 [f. granulosa Vain. - diasemoides (Nyl.) Vain.]! 578 [als ,,L. protrusa Ach.?"] ! [Beide B]. Rab. 745! Zw. 605! 788! [Auf der Scheda meines Stuckes hat v . Z w a c k h handschriftlich vermerkt : ,,Non L. enteroleuca Ach. Ad. L. Pilati? et Arnold". Die F1. ist jedoch eine besonders kraftig entwickeltt. L. goniophila, f. granulosa (Arn.) Vain., mit groI3en Sp. (um 15-17 x 8-911). Der Fruchtrand ist i m Innern braunrot, K + etwas

mehr ins Purpurrote, aber keinen Farbstoff abgebend. Die F1. hat also gewil3 mit L. Pilati nichts zu tun!]. Zw. 789! Am. 1183 [f. diasemoides]! Britz. 157! 200! 570 [ah ,,Leeidella aernulans Arn."]! 597 [als , ,L. latypea Ach. f. irzaequalis"]! 686! Claud. 394. Das Lager dieser F1. ist fast fehlend bis gut ausgebildet und kornelig

oder areoliert-krustig und dann meist K + mehr oder weniger gelb. Fr uchtrand an der Oberflache meistens dunkelerzgrun, bis olivschwarzlich, ar: ch bk dunkelblaugrau und lilabrann, ahnlich wechselnd wie die Farbe des Ep., K -; innen fast farblos bis heller braunlich und rosabraunlich, K - oder hier und da + lilarosa. Die sonst freien Par. sind meist nur an ihren miteinander verklebten Endkopfchen gefarbt, die ein schmales Ep. bilden; dessen Farbung gewohnlich dunkelerzgriin bis grunschwarz, aber hier und da - in buntem Wechsel - blaugriin, selten dunkel- blaulich, oder dunkelolivgrau und fast rein grauschwarzlich, dunkeloliv- braun, dunkelrotlichbraun, rein braun und sogar (selten) dunkelgrau- violett, und (wohl nur in veraltenden Ap.) fast miDfarbig graubraun bis rotbraun; K -, meist nur etwas mehr ins Braunliche, seltener K + deutlich violettbraun.') - Das ganze Hym. ist manchmal etwas rosa

I ) Es w-&re hier, wie h i vielen andern Arten der Lecideaceen, ein inter- essantes und vielleicht auCschluRreiches Stadium, den Ursachen i m Farben- wechsel des Ep. nachzugehen! Kannte es sich nicht in manchen Fallen urn che- mische Veranderungen i n vivo handeln, so z. B. durch Imbibition mit Humus-

.

Page 31: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 223

bis rosabraunlich, und wird dann mit K + mehr violett; haufig ist es durch unregelmaoige kleine Partikelchen oder Tropfchen stark adspers.

Die Bearbeitung der Art und ihrer Verwandstchaft bei V a i n i o ist nicht zufriedenstellend. Die Trennung, nach den dort angegebenen Merkmalen, einer L. stigmatea Ach. von einer L. goniophilu Fik. scheint rnir unmoglich, nachdem ich eine groDe Anzahl dieser F1. untersucht habe. Auch L y n g e (Lich. Fenn. S. 259, Mitte) konnte diese beiden Typen nicht auseinanderhalten. Da sich i n der Farbung des Ep. haufig bei der gleichen Pflanze ubergange zeigen, scheint mir auch nach den Merkmalen A r n o l d s (,,enteroZeuca Ach." mit griinem, ,,pungens Kbr." = goniophila Flk. mit braunschwarzlichem Ep.) eine Trennung der beiden Formen nicht angangig. N y l a n d e r gibt Verschiedenheit der Kon. an (bei der letztgenannten gerade, statt der sonst gekriimmten). Ich fand - einigemal - nur gekriimmte Kon.

Da vorlaufig eine Trennung in mehrere Arten mir nicht maglich erscheint, belasse ich alle untersuchten Stucke unter L. goniopkila, o h m damit entscheiden zu wollen, ob dieser Namen endgiiltig der richtige sein wird. L. vulgata A. Zahlbr. in seinem Cat. Lich. wird L. pungens gegen- ubergestellt, und nach N y l a n d e r offenbar nur nach den Kon. unter- schieden. Es ist also gut moglich, daB alle oder die Mehrzahl der hier an- gefuhrten F1. zu jener L. vulgata zu rechnen sind und so zu benennen waren.

Eine ubiquitare FI., wohl mit L. crustulata die haufigste Stein- Eulecidea, auf Kalk wie Silikatgestein verbreitet, auf ersterem aber haufiger und reichlicher. - Sp. 10-18 (19) x (6) 7-10 (11)p, oft & zweiteilig. - Besonders an feuchteren Stellen, Bachufern usw. auch im niedrigeren Berglande und in der Ebene mit starkerem, karnigem bis rissig-areoliertem Lager [f. granulosa (Am.)].

L. diasemoides Nyl. unterscheidet sich kaum wesentlich von dieser f. grunulosa. Ihr 'Hauptkennzeichen ware das ausgebreitete, weifiliche bis graugelbliche Lager, dessen flache Areolen zusammenschlieDen oder voneinander getrennt und zerstreut sind oder auch fast ganz schwinden konnen, und die afters gehauften bis traubenfbrmig-konglomerierten und stark konvex werdenden, oft bedeutend grbDeren Ap. Sp. wie sonst, inanchmal bis 20 x 12p. Kon. gekriimmt, 15-25 x 1 , Z p - Die F1. ist bei uns typisch entwickelt auf den hochalpinen Sandsteinschiefern.

O s t p r e u D e n : Unweit Klinigsberg, auf Wegstein (Zement)!! [Ostpr. 26, unter L. enteroleuca Ach. var. pungens Kbr.].

S c h l e s wi g : Handewitt bei Flensburg, auf Findlingswall, leg. E r i c h s e n !

sauren aus dem Erdboden, Stoffen aus der gerbstoffreichen Baumrinde, Aua- laugungen aus andern benachbarten FI., die durch Regenwasser zugei'iibrt werden ? Durch Einwirkung von ,,Reagentien" aus Tierexkrementen usw. ? Auch an ,,postrnortaIe" Verihderungen ware zu denken, abgeaehen von Alters-, Degene- rations-, parasitiiren und sonstigen pathologischen Zustiinden!

Page 32: Flechten aus Mitteleuropa IX

224 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa I x .

T h u r i n g e n : Im Hugellande sehr haufig besonders auf Sandstein, Tonschiefer, Dolomit und Muschelkal k, auf letzterem vielfach mit grauem bis schwarzlichem Lager !! Auch auf Wurzelrinde ubergehend (Seebergen!!), durch die freieren und oben nur schmal gefarbten Par. und das ganz helle Hyp. von der daneben wachsen- den, auch durch deutlicheres Lager ausgezeichneten L. euphorea gut BU unterscheiden. Bei Branchewinda unweit Arnstadt ! ! auch auf Holz eines Zaunes [pl. lignicola, offenbar = L. stigmatea Ach. f. hypoleuca (Th. Fr.) Vain.]. - Auf Porphyr und andern Gesteinen der Bergregion weniger verbreitet, so bei Oberhof auf Schiefer ! ! Oberschonau auf Porphyr im Bachbett (f. granulosa)!! [Thur. 148, Nachtr. 128, als L. enteroleuca Ach., mit den genannten Formen].

H e sse n: Burg Hanneck bei Neukirchen (525 m), auf Sandstein! ! B a de n : Heidelberg, auf Sandstein verbreitet, leg. v. Z w a c k h !

und!! - i n der Sudwestecke des Landes haufig von der Ebene bis zu den Berggipfeln: so auch in der Stadt Larrach auf Ziegeln!! In der unteren Hugelzone mehrfach auf behauenem Sandstein, Feld- und Wegsteinen!! und auf Kalkfels d2r Schwarzwald- Vorhohen!! Im obern Sehwarzwald auf Urgestein langs der Bache um den Feldberg !! Todtnauberg !! usw. in einer amphibischen Form mit kraftigem, areoliertem, schwach graugrunlichem oder auch rosa gefarbtem Lager und schwarzen bis rotbraunen Ap., blasser oliv- bis gelbbraunem Ep. Diese letateren F1. weisen eine gewisse Annaherung an L. atrosanguinea auf, indem die inneren Teile des Fruchtrandes nicht blaB-braungelblich, sondern heller bis mittel-rotlichbraun (aber nicht ,,geschwarzt") erscheinen. - Hohentwiel, auf Phonolithfels ! !

W i i r t t e m b e r g : Von zahlreichen Standorten, auf Kalk, Sandstein und auch andern Silikatgesteinen, auch auf Ziegeln, und auf altes Leder ubergegangen, leg. R i e b e r , H e r t e r , S t e t t n e r , H a c kl e r , S a u t e r me i s t e r !

B a y e r n : Miinchen, auf kieseligem Gestein, leg. v.Zwackh! In den Alpen auf Kalk (17-2000 m) der Roten Wand bei Schliersee!! und beim Nebelhornhaus im Algau!! Sigiswanger Horn bei Sont- hofen (1500 m), auf sonnigen Sandeteinfelsen! !

EIsaB: Neudorf, auf Wegstein, leg. S c h a f f e r t ! Vogesen, auf Sandstein, leg. S c h a f f e r t !

Vora r l b e r g : Im Rhatikon verbreitet, teilweise als f. granulosa, auf Kalk und Schiefersandstein (18-2400 m)! ! Auf letzterem (Flysch) die f. diasemoides: Verspalengrat bei der Tilisunahutte ! ! - Auch oberhalb Schruns (800 m), auf kalkfreiem Schieferfels ! !

Ti ro l : Gr. Rettenstein (f. granuloso) [leg. ?]! - Seekarlspitzc (Sonnwendgruppe, 2100 m), auf Kalk!! Oberhalb St. Anton (1500 m), auf schieferigem Fels ! !

Page 33: Flechten aus Mitteleuropa IX

G . LETTAU: Flchten aus Mitteleuropa IX. 225

K a r n t e n: Wolfsberg, leg. Ze d r o sser ! Basel : Auf Sandstein, leg. Schaffert ! Rheinhalde gegen Grenzach,

Aargau: Gr. Laufenburg, auf Schieferfelsen!! J u r a : Gempenfluh und PaDwang, leg. Scha f fe r t ! - Haufig auf

Genf: Salbve, auf Kalk, leg. P re i awerk [B]! Berne r A lpen : Auf Sandsteinschiefer bei Grindelwald, leg.

Schaf fer t ! Ebenso oberhalb Wengen (1400 m)!! Gimmel- wald bei Miirren (14-1500 m), auf Kalk!! Gipfel des Niesen (2366 m), mit f. diasemoides, auf Flyschsandstein !!

auf Nagelfluh !! [Rheinh. 132, als ,,L. enteroleuea Ach."].

Kalk bis zu den Gipfelketten!!

Luzern : Pilatus, auf Kalk, leg. Hegetschwei le r ! U n t e r w a l d e n und Uri: Frutt,leg. Scha f fe r t ! Oberhalb Hospen-

tal (15-1600 m), auf Schieferfelsen!! BriinigpaS (1000 m), auf Kalk!! [Schw. F1. I 108, 126 als L. enteroleuea Ach.].

Wallis: Martigny (470 m), auf schieferigem Fels!! Tourbillon bei Sion (650 m), auf Kalkschiefer!! Gondoschlucht am Simplon (10-1200 m), auf Schieferfelsen!! [Schw. F1. I 88, 92, 97, wie oben].

Graubunden : Hohenrhatien und Via mala (700-950 m), auf Biindnerschiefer !! - Engadin: Rosegtal (1950 m), auf Silikat- gestein am Bach (f. granulosa)!! Verbreitet im Gebiete des Naturschutzparks (Sur il foss, Val Cluozza, OFenbergstraBe, 19-2500 m), auf Kalk usw.!! [Schw. F1. I 87, I1 271, 276, 288, 291, 296, 304, 306, 308, wie oben].

0 be r e t s c h : Eppan- Girlan bei Bozen (400 m), auf kieseligem Gestein einer Mauer!! Auch hier mit ziemlich dunklem Frucht- rand-Innengewebe.

Gardasee : Oberhalb Lanico (7-800 m), auf Kalk!!! D o l o m i t e n: Ladiniahiitte, auf Kalk, leg. Neug sc h wen t e r

(f. granulosa) ! Rodella, auf Sandsteinschiefer, leg. Rie ber et Ar no1 d! Dort auch f. granulosa! F. diusemoides von der Ro- della, dem Sellsjoch und RollepaD, leg. Rieber!

S l o v a k e i (?): ,,Alpe Choco, Kom. Arva", auf Kalkstein, leg. Lo jka [362 ad Ny lande r ; bestimmt als L. subsequens Nyl.]! - Das Ep. und die Fruchtrand-Oberflache [,,Exoderm*s"] sind aum groDen Teile blaugrau- bis lilaschwiirzlich, K + etwas mehr ins Ratlichviolette; teilweise aber auch, wenigstens bei jiingeren Ap., schwkelichgriin. Ich nehme an, daB es sich hier nur um geringe Farbenabanderungen handelt , wie sie bei der starken Variabilitat dieser Verhaltnisse 6fters vorkommen, und daS die F1. ohne weiteres zu L. goniophila gerechnet werden kann.

951. L. l a e t e o l o Nyl. - Zw. 670! Am. 892. Der Nyl ander'schen Beschreibung kann noch hinzugefiigt werden:

Th. J -. Fruchtrand oberflachlich dunkel blau- bis erzgriin, innen heller Feddes Repertorium, Bd. 56, A. 3. 30. X. 1954 15

Page 34: Flechten aus Mitteleuropa IX

226 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

braun. Hyp. hellgelbbraun. Hym. niedrig, 45-60 p, stark rauh-adspers mit unregelmaoig grol3en farblosen Tropfchen, verleimt, manchmal im ganzen schwach grunlich, oben blaugriin. Sp. 10-13 x 6-7 p, einzelne schwach zweiteilig, zu 8 oder haufig weniger im Ascus. - Jedenfalls nachst verwandt L. Zatypea Ach. ! 952. L. Zatypea Ach. - Schaer. 193 [B] pr. p. (Vgl. oben bei L. distra-

tula)! Zw. 604 [nach Arno ld Tirol 22, 22 als Form hierzu, th. depauperato], 787. Am. 1056, 1550b. Arn. Mon. 113, 175-178 [die beidenletzten f. aepuata (Flk.) Am.], 279. Britz. 199! Die Art hat gewif3 mit L. goniophila nichts zu tun, zu der sie Vain io

zu ziehen scheint. Man findet beide ofters nebeneinander auf dem gleichen Substrat, und immer gut von einander trennbar. Das Aussehen des Lagers ist hier ein anderes als bei L. goniophila, das Hyp. ge lbbraun statt farb- 10s bis schwach-braungelblich, die Par. hier mehr miteinander ver- bunden und oben breiter blaugriin, manchmal i m g a n z e n blaugriin- lich. - Die Farbung des Hyp. steht ofters an der Grenze zwischen Hyp. pallidum und obscurum!

Auf kalkfreiem oder kalkarmem Gestein von der Ebene bis in die Hochalpen verbreitet. Alpine Formen oft mit mehr weil3lichem bis rein weifiem Lager und nicht selten K + stark gelb.

T h u r i n g e n : Am haufigsten auf Sandstein im Bereiche der ,,Drei Gleichen" und Seeberge (300-450 m) ! ! Leutnitz, auf Quarzit- fels!! Unteres Schwarzatal, auf Tonschiefer !! h e n s t o c k (650 m), auf Porphyr!! Scheint sonst auf den Porphyrkuppen des Thiiringer Waldes wenig oder gar nicht vorzukommsn. [Thiir. 1491.

Rab. 722.

Hessen : Wildestein bei Budingen (150 m), auf Basaltfels!! B a de n : Heidelberg, am Heiligenberg, auf Sandstein, leg.

v. Zw ac k h ! Heidelberg-Neuenheim, auf Sandstein (f. aequata), leg. v. Zwackh! Heidelberg (180 m), auf Sandstein einer Wein- bergmauer (f. crepuata)!! Die F1. hat die kiirzeren (10-13 x 0,7-1p) und weniger gekrummten Kon., wie sie fur L. lacteola angegeben werden, aber ein mehr entwickeltes, graues und flach- rissig-areoliertes Lager. - Im nordl. Schwarzwald auf Sandstein- felsen des Wiirmtales, leg. R iebe r ! - Im sudlichsten Baden von der Ebene bis zur Hohe der Berge: Lorrach, in der Stadt, auf Ziegeln!! und auf Gerollsteinen nahe der Wiese!! Rhein- damm, Weil, Kandern usw., auf Sandstein!! Zeller Blauen und Belchen, auf Silikatgestein, leg. S c h a f f e r t ! Neuhof (Miinster- tal, 900 m), auf Schieferfelsen an der StraDe!! Aitern (650 m). auf Steinen einer StraDenmauer ! ! In den Schwarzwaldtalern vielfach auf StraDensteinen ! ! - Hohentwiel, auf Phonolithfels, leg. R iebe r ! und!! Hohenhowen, auf vulkanischem Gestein, leg. S c h a f f e r t l

Page 35: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 227

W u r t t e m be r g : Von zahlreichen Standorten, am haufigsten auf Sandstein: Stuttgart, Feuerbacher Heide, Burgholz, Vayhingen und RoBwag, Trillfingen, Wental, leg. Rieber , S t e t t n e r ! Allmendingen, auf Ziegeln, leg. R ie b e r (f. aequata)!

A1 1 g a u e r A1 pen: Sigiswanger Horn bei Sonthofen, an Sandstein- felsen des Gipfels (1525 m)!!

El s a S : Huninger Heide, auf Sandtsein, leg. S c h a f fe r t ! Hegen- heim, Friedhofsmauer ! !

Vora r l berg : Zeinisjoch (1800 m), auf Glimmerschiefer!! Walser Alpe bei Schruns (1500 m), auf griinlichem Silikatgestein!! Motadonakopf bei der Tilisunahutte (2300 m), auf Flyschsand- stein ! !

Tiro l : Matrei-Waldrast, auf Gneis, leg. R iebe r , det. Arnold . Oberhalb St. Anton (1600 m), auf schieferigem Fels!!

Base l : St. Margarethen, und ,,um Basel haufig", auf Sandstein, leg. S c h a f f e r t !

B e r n : Gegen Geristein (6-700 m), auf Sandstein ! ! Miirren- Mittelberg (1600 m), auf kalkarmem Schieferfels !! Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flyschsandstein, Form mit zartem, schnee- weioem Lager !!

Wall is : Martigny-Vernayaz (470 m), Schieferfelsen der Tal- sohle ! ! Gondoschlucht (10-1200 m), auf Schieferfelsen !! [Schw. F1. I 88, 971.

Te ssin: Airolo-Val Tremola (1400 m), auf Schieferfels!! [Schw. F1.I 1021.

E n g a d i n : Kirchberg bei Zernez (15-1600 m), auf Hornblende- schiefer!! [Schw. F1. I1 2801.

Dolomi ten : St. Ulrich, auf Porphyr, leg. R iebe r [neben L. uiri- dans]!

953. L. Zi thophi la Ach. - Zw. 130 bis. Am. 1052 und 1238 [f. rninuta (Krph ) Am.] Am. Mon 480! Britz. 555! Claud 45 Lager der FI.. meistens ganz oder fast J -, nicht selten aber auch

stellenweise oder im ganzen J (+) leicht violett (auffallendes Licht !). - Fruchtscheiben im Beginn oder dauernd bereift oder auch ganz nackt, angefeuchtet oft heller braun und ,,durchscheinendCb, oft aber auch schwarz bleibend.

Man findet nicht selten bei dieser F1. nebeneinander und s c h e i n b a r ganz unter dem gleichen edaphischen und peribolischen Verhaltnissen Lager mit stark bereiften Ap. [die dann gerne auch - die Th. - ockerig verfarbt sind] und solche mit nackten Fruchtscheiben, bei sonst innerlich gleichem Befunde. Es sind das, hier wie auch sonst bei vielen andern Lecideaceen und sonstigen FI., Vorkommnisse, uber deren Wesen man wohl noch nicht ins Klare kommen kann, d. h. ob es sich um ,,rassische", d. h. genotypische Abanderungen handelt (die es natiirlich auch h i den F1. gibt), oder etwa doch um peribolische Ehfliisse, z. B. durch ver-

15*

Page 36: Flechten aus Mitteleuropa IX

22 8 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

anderte Beschattung oder Feuchtigkeit im Laufe des wachstums der einzelnen Thalli, oder auch um ekto- oder endopathologische Zustande. Um blol3e Altersunterschiede kann es sich gewiB meistens nicht handeln, da man gewohnlich bei beiden Formen dann junge und alte Ap. in gleich guter Entwickelung zusammen beobachten kann. Diese Fragen konnen vielleicht nur gelost werden durch sorgfaltigstes und langeres Verfolgen des Wachstums in der freien Natur.

Die Hohe des Hym. schwankt etwa um (60-) 75-9011, und kann sogar bis zu 12Op steigen, bei etwas schwieriger Abgrenzung gegen das Hyp. Das Ep. ist manchmal olivgriin, bis haufiger o l ivbraun und gelb- braunlich, jedoch mit K eher mehr griin, nicht braun (gegeniiber der Angabe bei Vainio) . Die Breite der Sp. betragt 3,5-6,5 p (z. B. 9-13 ~ 5 - 6 p , haufig auch 1 0 - 1 3 x 4 , ~ ) . Der Inhalt der Sp. ist ge- wohnlich dyblastisch, oft so auffallig, da13 mir z. B. B a c h m a n n (1923) die F1. aus der sachsischen Schweiz als ,,Catillaria nova spec." zur Begut- achtung zuschickte ! Da sich ofters auch ein deutliches Septum erkennen lafit, konnte die Art allerdings beinahe ebenso gut auch zu Catillaria gestellt werden.

Von den benachbarten Kleinarten, wie L. Eatypizodes Nyl., Zitko- philita Nyl., Zithophiloides Mull.-Arg., lithophilopsis Nyl., mesotropa Nyl., personata (Kbr.) Jatta usw. sah ich keine Belegstiicke. Nach den Be- schreibungen konnten sie vielleicht alle zur erweiterten Gesamtart L. Zithophila gehoren.

L. lithophila ist eine i m Hiigel- und Berglande auf Silikatgestein und besonders Sandstein iiberall haufige und i n mannigfacher Form auf- tretende Fl., nicht selten ockerig gefarbt [f. ochracea (Ach.) Nyl].

S a c h s e n : Tharandt, auf Steinen i m Walde!! Bialatal (Sachs. Schweiz), auf Sandstein, leg. S c h a d e , mis. B a c h m a n n (8. o.)!

T h i i r i n g e n : I m Gebirge (5-900m) bis zu den Gipfeln haufig, auf Porphyr und andern Silikatgesteinen! ! Auch im Hiigellande (4-500 m), auf Sandstein !! Unterporlitz bei Ilmenau, iiber- gehend in f. minuto!!

V o g e l s b e r g : Bilstein (665 m), auf Basaltfels!! Eigenartige Form mit dickem, areoliertem, grauem Lager und unbereiften, auRerlich fast ganz randlosen Ap.

R h on: Abtsroder Kuppe (850-900 m), auf Basaltgeroll des Nord- hanges!!

B a d e n : Heidelberg, im Felsenmeer, auf Sandstein, leg. v. Z w a c k h , gegen f. minuta! - Besenfeld und sonst im nordl. Schwarzwald, auf Sandstein, leg. S c h a f f e r t ! - I m siidl. Schwarzwald vom FuBe bis zu den Gipfeln der Berge haufig, auf Urgestein oft ockerig gefarbt (f. ochracea Nyl.), leg. S c h a f f e r t ! R i e b e r ! Hi l l m a n n ! und!! Ebenso im Hiigelvorlande auf Sandstein, Wegsteinen USW. haufig !! Ein Exemplar von einem Felsblock

[Thiir. 1591.

Page 37: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 229

oberhalb Brandenburg (950 m) wies Sp. auf, die bis zu 22 x 6 p messen [so auch ahnlich in A r n o l d Tirol 6!].

W u r t t e m b e r g : Im Schwarzwald, auf Sandstein, leg. R i e b e r ! B a y e r n : Glashiitten i m Jura, auf Sandstein (f. minuta), leg.

A r n o l d . - Aufstieg zum Stuiben (Allgau), auf Sandstein, leg. Hack1 er!

V o r a r l b'erg (1100-2300 m) auf G!immerschiefer: Partenen !! Zeinisjoch!! Kapelljoch bei Schruns!!

T i r o l : Matrei-Waldrast, mit f. ockracea, leg. R i e b e r e t A r n o l d ! Ebendort auch f. geographica (Am.) Kernst. ! Bei dieser (ahnlich A r n o l d Tirol 13) die Sp. 12-15 ~5--5,5 p, fast stets zweiteilig, die Pykn. mit weiblichem Lagerrande, Kon. gerade, 12-13 x 1 p. - Oberhalb St. Anton (1400 m), auf schieferigem Gestein!!

K a r n t e n: Wolfsberg, auf Schiefer, leg. Z a d r o s s e r ! Uri : Goschener Alp, auf Granit, leg. S c h e r e r (f. ochracea) [B]! E n g a d i n : Chiinetta bei Pontresina (2000 m), auf Urgestein

[> plana?]!! [Schw. F1. I 1181. I m Herb. P r e i s w e r k die normale Form und f. ochracea, ohne Standort [B]!

D o l o m i t e n : Margola bei Predazzo, auf Syenit, leg. R i e b e r e t A r n o l d !

954. L. m i c r o s p o r e l l o L e t t . [Eine spater von Malme gleich be- nannte Lecidea wurde von Z a h l b r u c k n e r in L. Malmeana urn- getauft !] 0 s t pr e u fie n : Moditten bei Konigsberg, auf granitischem Stein

T h iiri n ge n : Ehrenberg boi Grenzhammer unweit Ilmenau (520 m), an einem sandigen Abhange!! [Ostpr. 271.

auf schieferigem Gestein !! [Thur. Nachtr. 1281. 955. L. m i c r o s t i g m a Nyl. - Zw. 598! Am. 850.

In ersterem Exs., und bei einem andern Stuck aus der Z w a c k h ' - schen Sammlung vom gleichen Standorte (!) gelang es mir nicht, eine der Nyl a n d e r 'schen Beschreibung entsprechende F1. zu finden. Ein Teil der Friichte (schwarz, berandet, flach, 0,l-0,2 mm grob) entsprach einer Lecidea (delincta Nyl., oder) crustdata Sprg. (,,plants nana"), mit J + tiefblau reagierendem Hym. und 11-15 ~ 6 - 7 , 5 p groSen Sp.; ein andrer Teil (schwarz, noch etwas kleiner, randlos) hatte ein braunliches, J - reagierendes Hym., kaum entwickeltes, nicht dunkleres Hyp., fast kugelige Asci und zweiteilige Sp. 17-20 x8-9 p ; daneben einige griine, um 8-llp grofie Gon. ; also eine mir unbekannte, vielleicht neue Allarthonia- (oder Conida?-) Spezies. 956. L. o h s c u r i s s i m a Nyl. = Mosigii (Hepp.) Anzi. - Zw. 667. Arn.

843, 1586. Das Hyp. ist heller bis dunkler gelbbraun bis rbtlichbraun (,,rub-

rikos"): also ein tfbergang von Hyp. pallidum zu obscurum. Ep. dunkel- bl augriin. Sp. 9-14,5 x 5,5-9 p .

Page 38: Flechten aus Mitteleuropa IX

230 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

V o r a r l b e r g : Gipfel der Zamangspitze bei Schruns (2400 m), auf

T i r o l : Gipfel des Galzig bei St. Anton (2180 m), auf Schieferfels!! D o l o m i t e n : Raschotz bei St. Ulrich, auf Porphyr, leg. R i e b e r !

957. L. P i l a t i ( H e p p ) K b r . - Am. 805b [Vain io Lich. Fenn. 143 als L. tirolica Vain. nov. spec.]! Ich fand das Lager (ma.) K + gelb, (mi.) J vallig -, d. h. n e b e n , nicht unter den Ap. Eine leichte J-Reaktion (,,med. J passim coerulescens") gibt A r n o l d in Tirol 17, 538 fur seine bei Mittelberg gesammelte F1. an. - Ich glaube, dal3 die Abspaltung der L. tirolica V a i n i o ' s sich kaum rechtfertigen 1al3t. SporenmaDe der untersuchten F1. 9-12 ~ 3 - 5 p. T i r o l : ,,Gegen die Waldrast", auf Glimmerschiefer, leg. R i e be r

e t A r n o l d ! Auch hier das Lager K + gelblich bis gelb, J -. Rand und Hyp. mit K, wie beim obigen Exs., + leuchtend rot. - Die Fl. liegt in R auch noch von einem andern, ungenannten Standort aus Tirol !

Wall i s : Oberhalb Fully (2030 m), auf Pegmatitfels, leg. Gams! B e r n e r A l p e n : Oberhalb Siehellauenen bei Miirren (1300 m), auf

schieferigem Fels!! h n l i c h den Obigen, Lager J -, auch unter den Ap.

958. L. plana L a h m =- enterornorpha (Fw.) Vain. - Rab. 844! Zw. 540! Lojk. Univ. 181 [f. eleutrtcr Lahm]. Arn. 939 [formal. Die mitteleurop. Stiicke dieser Art, soweit ich sie untersucht habe,

unterscheiden sich von L. Zithophila recht wenig, durch nicht bereifte. etwas mehr hervortretende, durchnal3t schwarz bleibende, etwas flachere, teilweise bogigberandete Friichte, meist etwas niedrigeres Hym. (60-75 p ; aber auch bis iiber loop?), und ein dunkeloliv- bis erz- oder fast blau- griines, mit K sich nicht anderndes Ep., gegeniiber dem olivgriinlichen bis meist mehr olivbraunen bis fast gelbbraunen der L. Zithophila. Die Sp. sind auch hier ofters schwach zweiteilig, und vielleicht etwas schmaler (9-16 x 3-4,s-5 p), aber haufig doch mit denen einer schwacher ent- wickelten L. lithophila fast iibereinstimmend. Auch hier weist das Lager nicht selten mit J leicht violette Farbung auf.

Die Bestimmung bleibt vielfach zweifelhaft : manchmal z. B. bei schwarz bleibenden, unbereiften Ap. mehr griines Ep., aber breite Sp., andermal mehr braunliches Ep. und schmale Sp. - Nach Th. F r i e s Lich. Scand. 497 gehorte die Arnold'sche L. plana (wenigstens bis 1811) zu L. Zithophila. - Ich bin von der Artberechtigung der F1. nicht recht iiberzeugt !

S a c h s e n : Tharandt-Grillenburg, auf Silikatstein im Walde !! Hier 2 Pflanzen nebeneinander: 1) eine mit mehr aufsitzenden, naD unveranderten Ap., Ep. dunkeloliv- und erzgriin bis fast blaugriin [pEana], und 2) eine andre mit eingesenkten Ap., die

quarzigem Gestein!!

Page 39: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 231

durchna5t braun erscheinen, Ep. oliv- bis gelbbraun [Zithophila]. Friichte bei beiden Formen unbereift, Sp. ungefahr gleich,

Rhi in: Abtsroder Kuppe, Nordseite (900 m), auf Basaltfelsen ! ! Auch hier wieder neben L. lithophila (und in diese ubergehend ?). Ep. der letzteren hier olivbraun, der ersteren dunkeloliv bis schwarzlichgriin, die Sp. der letzteren 11-16 ~ 4 , 5 - 6 p , der ersteren 10-14 ~ 3 - 4 (4,5) p. Im ubrigen beide mit grauem, rissig-areoliertem Lager und einander recht ahnlich.

B a d e n : HeiligenLerg bei Heidelberg, auf Sandstein, leg. v. Z w a c k h ! - Badener Hohe, Besenfeld und ,,nordl. Schwarz- wald", leg. S c h a f f e r t ! Auch von R i e b e r i m nordl. Schwarz- wald (wahrsch. Freudenstadt-Kniebis) gesammelt !

T e ss in: Maggiadelta bei Locarno, auf Kieselsteinen a m Boden (zweifelhaft) ! !

9-13 X3,5-5 p.

959. L. p l u m h i c o l o r Nyl.

960. L. s c o t i n a (Kbr.) Arn.

961. L. s t r a m i n e s c e n s Nyl.

S i e b e n b u r g e n : Verespatak, auf Quarztrachyt, leg. Lo j ka.

F r a n k . J u r a : Eichstatt, auf Dolomitfels, leg. Arnold .

U r i : Gotthard-PaOhohe (2100 m), auf schieferigem Gestein!! [Schw. F1. I 105, als , ,L. spec. - vid. straminescens Nyl."; Beschreibung s. dort !I.

B e r n e r A l p e n : Aarboden (1900 m), auf Gneisgranit, leg. F r e y (vid., sine sp.)!

962. L. s t r e p s o d i z a Nyl . S i e b e n b i i r g e n : Beider Alpe Betyezk, auf Gneis,leg. L o j k a .

963. L. s u h p l u m b e a A n z i =inserena Nyl. E n g a d i n : Rosegtal (1900 m), auf schieferigem Fels!! [Schw. Fl.

I1 274 als ,,L. plumbea Garov."; Beschreibung 8. auch dort!]. - Trotz der nur in der Jugend deutlich berandeten Ap. und der ein wenig schmaleren Sp. wird die F1. wohl zu dieser Art gehoren. L. ohnuhila Th. Fr. = tumidior Nyl. Vain. scheint spezifisch ver- schieden, haupteachlich durch den rotschwarzlichen, mit K sich starker violett farbenden Fruchtrand, der hier nicht vorhanden ist. Er ist hier an der Oberflache dunkelerzgriinlich bis grun- braun, K -, innen fast oder ganz farblos. Vgl. L y n g e , West- Gronland 1937, S. 76/7! - Unsere F1. scheint ungefahr den in A r n o l d Tirol 14,lO (442) unter L. inserenabeschriebenen Stucken zu entsprechen. Von der ziemlich ahnlichen L. obscurissima unter- scheidet sie sich, abgesehen von den ganz abweichenden Kon., durch das hellere Lager mit den etwas gr613eren und schwach konvexen Areolen, das hellere Hyp., das mehr oliv- bis grasgriine Ep. und die schmaleren Sp.

Page 40: Flechten aus Mitteleuropa IX

232

964. L. t e n e b r o s a Fw. = utrocinerea (Schaer.) Vain. =griseoatru (Hoff.) Fw. - Moug. 462 [B]. Am. 842a-c. Krypt. Vind. 448. Mig. 254. Das Lager der Art hat in alpiner Hohe haufiger graublauliche, in

tieferer Lage (z. B. im Thuringer Wald) oft eine mehr braune Farbung. Ep. meist smaragdgriin, auch dunkeloliv bis dunkelblaugrau, ausnahms- weise tiefviolett (Chiinetta). Sp. gewbhnlich & polar-zweiteilig.

Ri igen: Unweit Arkona, auf Granitblock, leg. et mis. B a c h m a n n ! Die F1. ist fast steril und demlich ahnlich L. fuscocinerea Nyl., lieB sich aber nach e i n e r varhandenen Frucht als zu L. tenebrosa gehorig nachweisen. [ B a c h m a n n ,,Beitr. z. Flechtenfl. d. Ins4 Rugen" 1913 gibt L. fuscocinerea fur Riigen an].

T h i i r i n g e r W a l d (8-900 m): Dietzenlorenzstein bei Heidersbach, und Ruppberg bei Mehlis, auf porphyrischem Gestein!! [Thiir. 153, Nachtr. 1301.

R h a n (7-800 m): Milseburg, auf Phonolith der ,,kleinen Mils?- burg" und der Schnittlauchsteine !!

S c h w a r z w a l d (9-1400 m): Feldberg und Belchen, leg. S c h a f - f e r t ! - Auf Urgestein um den Gipfel des Belchen!! Baldenweger Buck und Hebelhof-Fahl a m Feldberg ! ! Muggenbrunn ! ! Kandelgipfel ! !

F r a n k . J u r a : Pottenstein, auf Silikatfels, leg. A r n o l d ( = A m . 227).

T i r o l : Matrei-Waldrast, leg. R i e b e r et A r n o l d ! Nie d e r 6 s t e r r e i c h : Arnsdorf, auf Gneis, leg. B a urn g a r t n e r

E n g a d i n : Chunetta und Rosegtal bei Pontresina (19-2000 m),

D o l o m i t e n : St. Ulrich und Raschotz, auf Porphyr, und Saccinatal

965. L. v i r i d a n s (Fw.) L a m y . - Am. 1734. D 01 o m i t e n : Unterhalb St. Ulrich, auf Porphyrsteinen, leg. Ri c -

b e r e t A r n o l d (offenbar Standort des Exs.)! - Lager C + leb- haft ziegelrot.

****Thallus J -, die iibrigen, Hyp. dunkler braun bis schwarzbraun.

G. LETTAU: Flechten a m Mitteleuropa IX.

( = Krypt. Vind. 448).

auf Urgestein!! [Schw. F1. I 118, I1 2741.

bei Predazzo, auf Melaphyr, leg. R i e b e r e t A r n o l d !

966. L. a l b o c o e r u l e s c e n s (Wulf.) F lk . - Schaer. 471 LB] ?! [Das groDere rechte Stuck scheint eher zu einer verdorbenen L. cine- reoatru zu gehoren, ist aber nicht sicher zu bestimmen; das linke Stuck ist ganz unentwickelt]. - Zw. 1204 [inedit. ? - f. obscutata Knight]. Am. 894. Am. Mon. 401. F1. Hung. 712 [B]. Eine in Mitteleuropa offenbar sparlicher verbreitete F1. ; sie wurdt:

wohl ofters verwechselt mit L. soredisodes und Formen der L. macrocarppa. - Das Mark ist im ganzen J -, manchmal jedoch hier und da J ( f ) schwach graublaulich.

Page 41: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aue Mitteleuropa IX. 233

Baden: Heidelberg, Wald oberhalb Leimen.(200 m), auf Sandstein- block!! - Sudl. Schwarzwald: In den Vorbergen am Scheinberg bei Maulburg im Wiesental (500 m), auf ziemlich beschatteten Sandsteinbltkken! ! Teufelskuche im Albtal (570 m), auf Granit- blacken, hier neben der scharf gegen sie abgegrenzten L. sore- dizodes ! !

Bern: Giimligenwald, auf Glimmerschiefer, leg. Schaerer [B]! 967. L. a t r o n i v e a Arn. - Am. 1766!

Th. K - oder etwas gelblich, nur bei den vorarlbergischen Stiicken teilweise K + gelb. Hym. 40-7Op hoch, farblos oder im untern Teile oder im ganzen blaugriinlich, oben dunkelblaugriin. Sp. 7,5-13 X3-5p, hier und da einige kugelige 6--7p, manchmal mit & zweiteiligem Inhalt. - Wieder eine typische F1. der hochalpinen kalkarmen Sandsteinschiefer, nordlich und siidlich der Zentralketten.

Vorar lberg : Verspalengrat bei der Tilisunahutte (2400 m)!! Berne r Alpen: Gipfel des Niesen (2366 m)!! Do lomi ten : Rodella,leg. R iebe r e t Arnold!und Neugschwen-

968. L. c ine reoa t r a Ach. [ungefahr = meiospora Nyl.]. - Zw. 542, 543a, b! 544! Am. 1180! 1181! 1182! Britz. 558 [Rhizocarpon ohcuraturn Mass. in meinem Stiick nicht zu finden; alles' zur Le- cidea] ! Der Typus der F1. hat weiDliches, flach und oft f zerstreut areo-

liertes, niemals oxydiertes Lager (hier und da schwach J +), und meist flach und berandet bleibende, seltener etwas konzentrisch gestellte Ap. mit nackter oder wenig graulich bereifter Scheibe, und ist dann von der nahestehenden L. crustdata leicht zu unterscheiden. Die Friichte er- reichen auch erwachsen meist nur 1 mm, seltener bis 1,5 (-2) mm GraDe, gegeniiber L. macrocarpa. Der Fruchtrand ist gewohnlich bedeutend diinner und weniger hervortretend im Verhaltnis zur Scheibe als bei der letzteren Art, und zeigt sehr oft, besonders bei jungen Ap. und gut ent- wickelten Pflanzen, nach innen zu einen sehr feinen, weiDlichen, meist zart krenulierten Saum. [Vgl. Velum resp. Vo1v.i der hoheren Pilze !] Bei den verwandten Arten konnte ich diese Erscheinung nur selten oder fast garnicht beobachten.

Die Variationsbreite des Habitus ist jedoch ziemlich gr00; man findet Ubergange von stark ausgebildeten, f zusammenschlieBenden, warzigen AreoIen, denen die Ap. angedriickt aufsitzen, bis zu ganz schwachem Lager, dessen Ap. die diinnen, unbedeutenden Lagerteilchen weit iiberragen und zwischen ihnen sitzen. An feuchteren Orten, am Boden liegenden Steinen usw. ist der Th. haufig nicht areoliert, sondern glatt und nur f unregelmaDig rissig oder gans zusammenhangend (teil- weise =f. subinnata Vain.), aber doch gewahnlich noch etwas mehr weiD- lich, gegeniiber dem typisch rein grauen der L. crustulata.

t e r . Vielleicht auch vom RollepaS, leg. Rieber !

Page 42: Flechten aus Mitteleuropa IX

234 G. I,ETTAU: Flechten aus Mitteleuropa 1X.

Das Hym. schwankt in seiner Hohe, je nach der Ausbiidung dar Fi., otwa zwischen 75 und 12Op (gewohnlich 9 0 - 1 1 0 ~ ) . Die Sp. messen 12-22 (24) ~ 6 - 1 0 (11) p (am haufigsten 15-20 ~ 7 - 9 p); manchmal erkennt man einen 1-1,5 p dicken Halo (Epispor), der sich dann spater auflost. In der SporengroSe besteht kaum ein faabarer Unterschied gegen- iiber den 2 nachstverwandten Arten, L. crustulata und macrocarpa.

Die Art ist hiermit wohl etwas weiter gefaat als bei V a i n i o , der manche ihrer Formen zu seiner L. sterira (macrocarpa) rechnet. Sie ist offenbar hygrophiler als L. crustulata und kommt mehr in Gebirgslagen und Waldgebieten vor, wahrend jene auch in der Ebene und an trockneren Orten haufig ist.

T h i i r i n g e n : I m Thuringer Wald (500-950 m), besonders auf den Porphyrkuppen, herumliegenden Steinen usw. iiberall sehr haufig und dort eine der gemeinsten Lecideen, aber auch noch i m Schwar- zatal (bis 250 m) auf Tonschiefer; leg. H i l l m a n n ! und !! (Auf Sandstein des Hiigellandes nicht festgestellt !)

B a d e n : Heidelberg, Heiligenberg, auf Sandstein, leg. v. Z w a c k h ! Badener Hbhe, ebenso, leg. S c h a f f e r t ! Murgfelsen bei Schwar- zenberg, auf Schiefergestein, leg. S c h a f f e r t ! - Durch den ganzen siidl. Schwarzwald (400-1500 m), auf Gneis, Granit usw., an Felsen, Wegsteinen, Blocken langs der Bache, kleinen Steinen am Boden, haufig besonders oberhalb 800-1000 m Hohe, bis zum Feldberggipfel, vielfach in etwas andrer Wuchsform als auf dem Porphyr des Thiiringer Waldes, leg. S c h a f f e r t ! und!! In mitt- lerer Berglage, z. B. Zell-Hohe Mohr, auch gesellig mit L. cru- stulata ! !

B a y e r n : Bayreuth, auf Sandstein, leg. A r n o l d ! - Alpen: Gottes- ackerwande i m Allgau, leg. R e h m !

Vogesen: Ohne Standort, leg. S c h a f f e r t (vid)! V o r a r l b e r g : Partenen-GroBvermunt (11-1200 m), auf Schiefer-

T i r o l : Ohne Standort (leg.?), und SchloS Bruck bei Lienz, auf

D o l o m i t e n : Ohne Standort, auf Porphyr, leg. R i e b e r ! 969. L. coeru lea K r p h . - Zw.769.

Hym. etwas niedriger als bei den verwandten Arten, 60-10Opu, unten nicht griinlich. Sp. gewohnlich u m 13-17 ~ 9 - 1 1 p, haufig aber ganz fehlend. - Auf Kalk- und Dolomitfels:

All g auer A l p e n : Seekopfe-Schochen (beim Nebelhornhaus, 2000m)!! Ohne Sp.

V o r a r l b e r g : PlattenpaB i m Rhatikon (2200 m)!! Kleinfruchtige Form, jedoch mit bereifter Fruchtscheibe, Sp. kleiner, nur 1 0 - 1 5 x 6 ~ . [ A r n o l d Tirol 23, 127: ,,planta variat ap. duplo minoribus, pruinosis"].

[Thur. 1461.

gestein ! !

schieferigem Gestein, leg. G a n d e r !

Page 43: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 235

T i r o l : Waldrast, unterhalb der Serloswande, leg. R i e b e r ct

E n g a d i n : Padhohe Sur il foss (2325 m)!! Val. Cluozza (2100 m)!!

970. L. c r u s t u l a t a (Ach.) Sprg. - Wartm. 570 [B]! mit mehr weil3- lichem Lager. - Rab. 698 [f. oxydata Vain.]. Am. 1795. Am. Mon. 174. Britz. 78 [pr. p.; auderdem L. macrocarpa Steud. und Buellia punctata Mass]! 239 [pr. p. f. oxydata]! 400! 515 [,,in f. oxydatam Rabh. transiens"]! Claud. 91 [th. griseo]! 192. 343 [th. roseolo]! Krypt. Vind. 449a, b. Mig. 251 [als ,,I,. cinereoatra Ach."] 252. Die typische Pflanze hat graues bis dunkelgraues, an feuchteren

Orten auch ins Weil3e spielendes, meist zusammenhangendes und nur feinrissiges, nicht warzig-areoliertes Lager, das seltener und dann meist nur fleckweise ,,oxydiert" vorkommt. Manchmal mit unregelmal3igen soralahnlichen Flecken oder Defekten, und daneben ungleich-kornelig aus- wachsendem Lager, hauptsachlich an am Boden liegenden Steinen : viel- leicht durch aul3ere Einflusse, Verwundungen, Frad usw. [vgl. L. obducens Stnr.!]. - - Ap. bei ungestorter Entwickelung nicht selten in konzen- trischen Ringen angeordnet [f. subconcentrica Stein], bis 1,0, selten 1,5 mm grol3, ziemlich diinnwandig, unbereift. Die Hahe des Hym. schwankt auch hier in viel groderem Umfange als die Angaben bei V a i n i o erkennen lassen, je nach der Grade und Stiirke der Friichte, zwischen 50 und loop, und bei alten, konvex gewordenen Ap. 120 p (gewohnlich 70-90 p). Sp. 12-22 X5-11 p, also fast genau so wie bei L. cinereoatra.

Eine der haufigsten Silikatsteinflechten, iiberall in der Ebene und im Hiigellande verbreitet, aber auch bis zur alpinen Hahe aufsteigend.

Os tpreul3en: Auf Urgestein der erratischen Bliicke, a n Weg- steinen, Steinchen a m Boden, um den Galtgarben, Grod-Raumer Wald usw.!! Prilacken, auf Sorbus-Wurzelrinde !! [Ostpr. 26, als ,,L. contigua E. Fr. var. crustulata (Ach.) Kbr.'b].

S a c h s e n : Bei Dresden,leg. A u e r s w a l d ! Moritzburg!! Lausnitzer Heide ! !

T h i i r i n g e n : Sehr haufig auf Sandstein des Hiigellandes, ebenso auf Tonschiefer, Porphyr usw. des Gebirges bis zu den Gipfel- kammen, leg. Migula! und!! Auf Sandstein mehrfach auch in den Formen convexella Vain., subconcentrica Stein und minu- tissima Vain., und manchmal stark an L. macrocarpa streifend!! Selten auf Holz iibergehend!! [Thiir. 147 als L. contigua Ach. mit var. crustulata Kbr. und den genannten Formen].

H e s s e n - N a s s a u : Lorch am Rhein (300 m), auf Schieferfels!! Stoppelsberg bei Neukirchen, auf Sandstein ! ! Abtsroder Kuppe in der Rhon (900 m), auf Basalt (> macrocarpa)!!

B a d e n : Urn Heidelberg (2-500 m) auf Sandstein haufig, auch f. subconcentrica und minutissi ma! ! Dort auch auf Rinde iiber- gegangen, leg. Ahles! - I m nordl. Schwarzwald bei Besenfeld

A r n o l d !

Beidemal ohne Sp.! [Schw. F1. I1 288, 2961.

Page 44: Flechten aus Mitteleuropa IX

336 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa I X .

auf Sandstein, leg. S c h a f f e r t ! - I m siidlichsten Schwarzwald am haufigsten wieder auf Sandstein der Vorhohen, mit f. sub- concentrica und oxydata, leg. S c h a f f e r t ! und ! ! Bis in die Rhein- ebene auf kieseligen Steinchen, Wegsteinen usw. ! ! Ebenso bis zur Hohe der Schwarzwaldberge, hier mehr an trockneren Felsen und Blocken, Wegsteinen, Steinhaufen usw., leg. S c h a f f e r t ! und !!

W u r t t e m b e r g : Von verschiedenen Standorten, auf kieseligen Steinen, Sandstein und Erratikum, leg. Rie ber , S t e t t n e r . Ha c kl e r , H e r t e r , S a u t e r m e i st e r !

B a ye r n : Urn Munchen auf kleinen Steinen mehrfach ! ! Nie d e r os t e r r e i ch Sonntagsberg, leg. S t r a s s e r ! J u r a : ,,Bei Chaux", auf kieseligen Steinchen, leg. S c h a f f e r t ! Z u r i c h : Auf Schiefer, leg. C. C r a m e r ! S e i n e e t Oise: Park von Versailles, auf Glas und Porzellan, leg.

B o u l y de L e s d a i n ! 971. L. d e l i n c t a Nyl.

W iir t t e m ber g : Stuttgart, ,,links vom Herdweg", auf Sandstein, leg. R i e b e r ! Eine vielleicht hier unterzubringende Form, falls es sich nicht, trotz des abweichenden Habitus, des helleren Hypo- thezial- und Randgewebes usw., doch noch urn eine veranderte L. crustdata handelt. Das feinrissige, olivweil3liche Lager er- innert a n das mancher Wasser-Verrucarien.

972. L. D i c k s o n i i Ach. - Schaer. 123 [B; als ,,UrceoZaria Oederi Schaer".] ! R h b n : Abtsroder Kuppe (900 m), auf Basaltfelsen des Nordhanges!! S c h w a r z w a l d : Zerstreut i m mittleren und oberen Berglande auf

Gneis usw. (500-1000 m): Beim Nonnenmattweier, leg. S c h a f - f e r t ! Zastlertal, leg. L o s c h ! und!! Gfallfelsen bei Oberried!! Kleiner Posthaldefels im Hollental ! !

V o r a r l b e r g : Kapelljoch bei Schruns (2300 m), auf Glimmer- schieferfels ! !

T i r o l : Matrei-Waldrast, auf Gneis, leg. R i e b e r et A r n o l d ! S c h w e d e n : Fassberg bei Goteborg, leg. M a g n u s s o n .

973. L. e r r a t i c a K b r . = expansa Nyl. und dispansa Nyl. - Zw. 600,

Ap. bis 0,4-0,5 mm. Hym. 30-50 p hoch. Sp. oft mit bipolar-

Wechselnd, als f. deplanatula Vain. und dernarginata (Nyl.) Vain. : S a c h s e n : Syrau bei Plauen, auf Holz eines Brunnenrohres, pl.

lignicola, leg. B a c h m a n n ! T h i i r i n g e n : Mehrfach i m Vorlande des Thuringer Waldes (um

500 m) auf Sandstein, so bei Ilmenau ! ! Wumbach ! ! Dorrberg ! ! [Die bald randlos werdende Form hier der daneben wachsenden Bacidia trisepta A. Zahlbr. recht ahnlich!]. - I m Gebirge selbst

601.

zweiteiligem Inhalt. 5,5-10 X2,5--3,5p.

Page 45: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 237

(400-850m) hier und da auf Porphyr sehr diinne hellere bis schwiirzliche Lager nur mit Pykn. (Kon. 3,5--5>( 1-1,3 p), die am ehesten hierhin gehliren : Rodebachstal bei Tambach ! !, Finsterberg!! - Tambach (550 m), auf Holz eines Baumstumpfes wahrsch. hierzu!! [Thiir. 263, Nachtr. 128, teilweise].

Nassau: Kammerforst bei Lorch (3-400 m), auf QuarzitblBcken!! Ba den : Um Heidelberg (300-450 m) verbreitet auf Sandstein:

Heiligenberg, leg. v. Z Wac kh! Beim Weihnstein, oberhalb Ziegelhausen, Drei Eichen!! - Im siidwestlichsten Baden auf Sandstein der ,, Schopfheimer Bucht" (Rattler Wald, Scheinberg, 4-500 m) mehrfach!!

Tirol : SchloB Bruck bei Lienz, auf Schiefer, leg. Gander! [Eine vielleicht hierhin gehbrige Form, mit dunnem, klirneligem bis fein-areoliertem, rostfarbenem Lager; Ap. und Sp. wie sonst].

Ba s el : ,,Am Rhein bei Kleinhiiningen", auf Sandstein, leg. Scha f fe r t !

ElsaB: St. Ludwig, auf Sandstein, leg. Scha f fe r t ! 974. L.flavocoerulescens (Hornem.) Ach. Vain. - Schaer. 186 [B]!

[Krypt. Vind. 450! eher zu L. macrocarpa f. oxydato, 8. dort!]. Ich kann ,,beim besten Willen" in diesen, nach Vaini o Lich. Fenn.

171 hierhin gehlirigen Exs., ebenso wie bei den unten angefuhrten Stucken keine starker verdickten Paraphysenenden feststellen als bei L. macro- carpa und deren Formen. Man sieht diese Verhaltnisse am besten in Flach- und Schragschnitten. Da findet man dann, daB die Par. bei L. macrocarpa meistens am oberen Ende f keulig verdickt sind (wech- selnd je nach der Ausbildung der Frucht), d. h. die ,,Tubuli" eigentlich nicht, es handelt sich fast nur um verdickte ,,Gelatinekappen". Diese Verdickungen sind sehr unregelmaBig, stellenweise in gleichen Ap. kaum erkennbar, stellenweise bis 3-5 p, sogar 6-7 p breit. Sie verschmelzen vielfach miteinander und zerfallen teilweise zu einem klirneligen Ep., so daB das Bild nicht immer klar ist.

Hierhin rechne ich, nach der Beschreibung Lynge's loc. cit. (Vainio) 171, Obs., 2. Absatz, nur einige alpine Fl., mit dickem, tief-rissig-areolier- tern, glatten, ockergelblichem, mit J sich teilweise und nur schwach far- bendem Lager, und 0,5-1,5 (2) mm groBen, eingesenkten oder nicht vie1 hervortretenden, flach bleibenden, dauernd schwarz berandeten Ap. und stark weil3lich bereiften Scheiben. Hym. um 120-140p hoch. Sp. um 20-24 x 8-lop. - Diese F1. machen den Eindruck einer eigenen, von L. macrocarpa wie von albocoerulescens zu trennenden Art, die mir bisher nur aus dem Alpengebiet auf Silikatgestein vorgekommen ist.

Sa l zburg : Velber Tauern, leg. S t r anggasse r ! Berner Alpen: Trachsellauenen (13-1400 m), auf Fels!! Do lomi ten : Saccinatal bei Predazzo, auf Melaphyr, leg. Rieber !

Hier dem Schaererschen Exs. genau entsprechend.

Page 46: Flechten aus Mitteleuropa IX

238 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

975. L . f u s c o a t r a (L.) Ach. - Schaer. 470; Moug. 461! [B]. Letztere nach A r n o l d == (var.) grisello, aber mehr braunlich. - Zw. 664; 792 [als L . grisella Flk.; mein Stuck ist typische L.fuscoatra, wenn fur diese das rein hellbraune Lager mal3gebend ist ; nach V a i n i o deren f. cechumsnoides Vain.]! 983 [pl. lignicola]. Am. Mon. 112. Claud. 143. Britz. 795 [f. Mosigii Nyl.; als ,,L.fuscocinerea Nyl."]! Zu den Reaktionen des Lagers ist zu bemerken: gewohnlich findet

man schon ma. deutliche C + Reaktion, wenn man durch leichtes Reiben die oberste Rindenschicht entfernt oder verdiinnt hat; bei alteren und schlechter entwickelten, manchmal aber auch bei scheinbar gut aus- gebildeten Exemplaren C -. [Vgl. A n d e r s , Nordbtihmen, 3. Nachtr. 1922, S. 279/80 und S c r vi t ,,Fl. aus der Tschechoslovakei" 1929, S. 22/3!]. - Das Mark reagiert mit J nicht selten stellenweise + schwach grau- bl aulich.

Lager matt oder glanzend, mit dicken bis sehr dunnen, gleichmaDig gefarbten oder a m Rande weil3lichen Areolen, mit nackten oder etwas bereiften Fruchtscheiben. Die Ap. einfach bis stark zusammengesetzt- gehauft. Sp. 9-17 (19) X (3,5) 4,5-7p.

Nicht selten wurden u m die Areolenrander die in V a i n i o Lich. Fenn. 78 Obs. beschriebenen Lagergranula beobachtet.

Auch hier sieht man ofters neben- und durcheinander mehrere ver- schiedene Wuchsformcm, die wesentlich voneinander abweichen und doch zur gleichen Art zu gehoren scheinen (vgl. oben die Bemerkungen bei L. ZithophiZa !).

Auf Silikatgestein uberall haufig : O s t p r e u D e n : I m Samland bei Prilacken und Wiekau auf errati-

when Blocken ! ! [Ostpr. 26). B r a n d e n b ur g : Tempelfelde (Oberbarnim), auf granitischem Ge-

stein, leg. H i l l m a n n ! S c h l e s i e n , leg. F l o t o w ! Sa c h se n.: Dresdener Heide, Moritzburg, Moritzdorf, auf Sandstein,

Syenit, kleinen Steinen usw.!! T h i i r i n g e n (3-900 m): Auf Schiefer, Porphyr, Diabas etc. haufig,

in verschiedenen Formen!! [Thur. 148, Nachtr. 128, als L.fu- mosa Ach. mit f. Mosigii Ach.]. Auf Porphyr nicht selten mit & zerstreuten und weil3lich umrandeten Areolen, manchmal auch in sehr dunklcr Farbung; an einigen Orten auch eine fremdartig aussehende Form mit hell-lagerumrandeten Ap. ! Haufiger mit schwacher, aber deutlicher 3 + Reaktion!

H e s s e n : Bilstein i m Vogelsberg (665 m), auf Basalt!! In der Rhon mehrfach (600-950 m), Milseburg, Steinwand, Abtsroder Kuppe, auf Phonolith und Basalt!!

B a d e n : Um Heidelberg, auf Sandstein!! - I m sudwestlichsten Landesteil von der Rheinebene bis zu den Berggipfeln haufig auf Silikatgestein jeder Art, leg. S c h a f f e r t ! Ltisch! und!! Im

Page 47: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 239

oberen Schwarzwald manchmal mit stark glanzendem Lager und zusammengesetzten, bis iiber 4 mm groBen Ap.! - Hohenhowen, auf vulkanischem Gestein, leg. Scha f fe r t ! Hier mit unter- mischten, sehr vie1 groSeren (bis iiber 5 mm) und dickeren Areolen mit fein kornelig-warziger Oberfl ache ! Vielleicht eine Analogie zu der ,,f. Zepadina" der L. confluens.

Wiir t t e m b e r g : Freudenstadt, Neckarthaylfingen, Stuttgart, Burg- holzhof, Wental, auf Sandstein, leg. Rie be r ! Adelegg, leg. H a c k l e r ! .

Vogesen: Kleiner Belchen, auf Urgestein, leg. Scha f fe r t ! T i ro l : Matrei-Waldrast, auf Gneis, leg. R iebe r et Arno ld ! Bern : Gegen Geristein (6-700 m), auf Sandstein, gegen var.

Genf: Salhve und aux Voirons, leg. P r e i s w e r k [B]! Do lomi ten : Raschotz, auf Porphyr, leg. R iebe r [Arnold als

griseZZa]! Predazzo, auf Syenit, leg. R iebe r e t Arno ld [ebenso]! G r i e c h e n l a n d : Samos, auf schieferigem Gestein, leg. Rieber ! var . griseZZa (Flk.) Nyl. - Wartm. 266 [B]! Als L. intricata

Hepp, etwas abweichend! - Am. 1175 [f. subcontigua Fr.]. Am. Mon. 173, 201b, 481. Claud. 295. Britz. 119! Krypt. Vind. 1225 [ob hierzu gehorig ? vielleicht eigene Art].

Alle diese Exs., auDer dem letztgenannten, lassen mit C an der Oberflache hellrote Reaktionen erkennen, da bekamtlich die obere helle Rindenschicht die etwas tiefere Farbung schnell durchscheinen 1aSt. - Der Farbton des Lagers geht von hellgrau und olivgrau in graubraunlich bis braunlich iiber. Die C-Reaktion ist sonst nicht selten wenig oder garnicht erkennbar. Lager entweder deutlich und kraftig areoliert oder nur etwas rissig. Ap. haufig dichter stehend, angedriickt, mehr flach und berandet gegeniiber den oft mehr zerstreuten, mehr hervortretenden, ofters konvex werdenden und komplexen der Hauptform. Eine sichere Grenze gegen die letztere ist nicht zu finden, daher eine Vereinigung vorlaufig noch nicht zu umgehen. Va in io rechnet die Var. ebenfalls zu L. fuseoatra, hauptsachlich zu deren f. Mosigii (Ach.) Nyl. Ihre r e i n gr a u e n Formen finden sich fast nur auf Ziegeln und Sandstein, braun- lichgraue tfbergangsformen auf gleichem Substrat oder auch manchmal auf sonstigen Silikatgesteinen.

Th i i r ingen : Im Gebiete der Drei Gleichen (Seeberge, Rehmberg, Miihlberger Leite, 3-400 m), auf Sandstein, mit Ubergangen zur Hauptform!! [Thiir. 148 als L.griseUa Flk.].

B a d e n : I m nordl. Schwarzwald auf Sandstein, und Besenfeld, auf Silikatgestein, leg. Scha f fe r t ! - Bei Freiburg und in der Umgebung von Lorrach bis in den untern Schwarzwald (2-600 m) auf Sandstein, Ziegeln, Wegsteinen usw. haufig, leg. Scha f fe r t ! und!!

griseZZa! !

Page 48: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 40 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

Wi i r t temberg: Mehrfach auf Sandstein und Ziegeln, leg. Rieber ,

K a r n t e n : Bei Wolfsberg, auf Ziegeln, leg. Zedrosser! Basel : Therwil und Ettingen, auf Ziegeln, leg. Schaf fer t ! Berner A1 pen: Miirren-Mittelberg, auf schieferigem Fels

976. L. f u s c o c i n e r e a Nyl. - Zw. 1087. Thi i r ingen: Ingoklippe bei Blankenburg (300 m), auf Tonschiefer,

ster.!! - Nach dem Vergleich mit genanntem Exs. wahrschein- lich hierhin gehorend, aber ohne Ap. und ohne Pykn. Mark K + mehr oder weniger gelb.

S t e t t n e r !

(1600 m)!!

977. L. i n t e r c a l a n d a Arn. - Arn. 849. 978. L. iurana Schaer . - Arn. lob , 1793; 1732a und 1794 [ f . d i s -

persa Am.]. Sp. urn 15-22 x 7-11 p. - Bei dieser und den 3 nachstverwandten

Arten (s. u.) findet man das Hyp. schwarz- bis rotbraun, an seiner oberen Flache ebenfalls rotbraun (und dann K mehr oder weniger f ) oder ofters dariiber & griin; das Hym. um 80-120 p hoch, manchmal farblos, haufig aber teilweise, besonders nach unten zu, griinlich (selten braunlich), manchmal auch in der oberen Halfte noch griinlich gefarbt; das Ep. smaragdgrun bis oliv und auch rotlichbraun (dam etwas K +), meist wesentlich breiter in der Farbung als bei der Gruppe der L. macrocarpa.

Ar no1 d gab fur die 4 sehr nahe verwandten L. iurana, Zithospersa (= Zithyrga, emergens), petrosa und coerulea in seinen Fragmenten I V 1867 eine Bestimmungstabelle, und sagte von ihnen: ,,...hi naherer Priifung treten . . . charakteristische Merkmale auf, mit welchen eich die- selben leicht und sicher unterscheiden lassen." 32 Jahre spater (1898/9) schrieb er an R iebe r hierzu: ,,Diese Formen heutzutage noch nicht klar. Unsinn, ohne Exs. sie bewaltigen zu wollen." - Wie so oft in der Licheno- logie, wie ja auch in manch andrer Wissenschaft, haben sich also die Schwierigkeiten gehauft, gerade je langer der Forscher die Dinge beob- achtet hat !

Erschwert wird die Bestimmung in dieser Gruppe auch dadurch, daD recht oft die Sp. ganz fehlen oder nur sparlich entwickelt sind.

Die Arten L. annularis Mull.-Arg., Zigans Nyl., Muuerani Miil1.- Arg. und Reuteri Mull.-Arg., die wohl in diese Gruppe gehiiren, sind zu wenig bekannt und konnen hier nicht beriicksichtigt werden.

tfberall auf Kalkgestein: Thi i r ingen: I m Hiigellande (250-500 m) auf Muschelkalk und

Dolomit nicht selten!! Im Berglande bei Oberhof (800 m), auf einem wohl dolomitischen Grenzstein, neben L. chondrodes Malbr., offenbar verschleppt !! [Thiir. 149, Nachtr. 1281.

W u r t t e m b e r g : Ortenberg bei Deilingen! und Hochberg, Geriill- halde! leg. Rieber .

Page 49: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 241

B a y e r n : Kelheim, leg. A r n o l d . - In den Alpen a m Gipfel der

T i r o l : Pertisau, leg. M e t z l e r [f. dispersal! Rofan (Sonnwend-

J u r a (6-1400 m): Schauenburg und PaBwang, leg. S c h a f f e r t !

G e n f : Salkve (wahrsch., aber fast ohne Sp.), leg. P r e i s w e r k [B]!

S u d a l p e n : Beim SpliigenpaD, auf Glimmerschiefer, leg. A n z i

980. L. leucothal l ina Arn. - Am. 760c! und vom gleichen Standorte von A r n o l d gesammeltes Stuck. - Diese F1. macht durchaus den Eindruck einer nahen Verwandten der L.fuseoatra [f. Mosigii (Ach.) Nyl.]; die Areolen sind hel l b r a u n , die Sp. allerdings schmaler (9-12 x 3,5--4p). A r n o l d (Tirol 20) echreibt: ,,planta Lee. tessellatae F1. extus simillima", und ,,areolae planae, eublacteae". Sollte i m Laufe der Jahrzehnte i m Herbar eine Farbenanderung eingetreten sein ?

981. L. Zithospersa A. Z a h l b r . = emergens Fw. = Zithyrga Fr. Die Oberflache des Hyp. und den FuO des Hym. sah ich hier nicht

griinlich, sondern nur braunrbtlich, K + violett. Hym. 70-loop hoch. Sp. urn 14-19 x 5,5-8p, etwas mehr zugespitzt und spindelig als bei den verwandten Arten; bei der F1. vom Radstatter Tauern dagegen kiirzer und stumpf, 12-16 x 6-8p, wie A r n o l d Fragm. 4, Abb. 14.

Benediktenwand (1800 m)!!

gruppe), nahe dem Gipfel (2250 m)!!

Envelier !! Vogelberggrat a m PaOwang !! Stahlfluh!!

979. L. leptoeeramia Anzi.

[= Anzi Lang. 3401.

Auf Kalkfels: B a y r . A1 pe n : Schachenhaus bei Partenkirchen (1800 m)

V o r a r l b e r g : PlattenpaD i m Rhatikon (2200 m), jedoch fast

T i r o l : Waldrast, leg. R i e b e r e t A r n o l d ! S a l z b u r g : Radstatter Tauern, leg. M e t z l e r ! J u r a : ,,Basler Jura bei Liestal", leg. S c h a f f e r t ! Hasenmatt,

Nordseite des Gipfels im lichten Walde (1400 m)!! Diese, weit unter der Baumgrenze gesammelten Stiicke sind in der Zu- geharigkeit zu dieser Art wohl auch etwas zweifelhaft.

[> iurana?]!!

ohne Sp.!!

A l p e n (wo?): Kastenmattalp, leg. S c h a f f e r t , fast ohne Sp.! B e r n e r A l p e n : Bussenwald bei Miirren (1400 m)!! v a r . ( h i e r z u ?): Am. 1733 [ale ,,L. platyearpa Ach. f. steriaa Ach."]!

Die FI., mit teilweise oxydiertem Lager, sieht einer L. macroearpo: gewiB ahnlich, kann aber meiner Ansicht nach nicht dorthin gehiiren, sondern miil3te in die Gruppe der L. iurana gestellt werden, da die obere Grenze des Hyp. smaragdgriinlich und teilweise die ganze untere Halfte des Hym. griinlich gefarbt iet, was bei L. macroearpa und ihren Verwandten nicht vorkommt. Allerdings spricht das teilweise oxydierte Lager wieder g e g e n die Iurana-Gruppe, bei deren Arten ich eine solche Erscheinung, Feddei Repertorinrn. Bd. 56, H. 3. 30. X. 1954 16

Page 50: Flechten aus Mitteleuropa IX

242 G. LETTAU: Flechten nus Mitteleiiropn IX .

wcnigstcns in ausgesprochener Form, bisher nicht gesehen habe. Die sparlichcn (freien) Sp. messen ca. 15-16 x 7-8p. Danach miiJ3te die F1. etwa in die Gegend der L . iurana-Zithospersa gehoren.

Algi iuer V o r a l p e n : Sigiswanger Horn bei Sonthofen, am Gipfel (1525 m), auf ziemlich besonnten Sandstcinfelsen!! - Fast genaii dieselbe F1. wie das vorgenannte Exs., Lager teilweise schwach ockerig, Ap. flach, regelmaI3ig rundlich, diinn berandet, bis 1 mm; Hyp. schwarzbraun, Hym. im unterstcn Teile blaB blau- griinlich, Sp. 15-20 x 7-8p.

982. L. m a c r o c a r p a (DC.) S t e u d . = steriza (Ach.) Vain. - Schaer. 228 (SCC. A r n o l d Jura) [B]. Zw. 543a [var. musiva (Kbr.)], 545 [als ,,L. meiospora Nyl."]! Am. 558b,c [f. truZZissata (Am.) A. Zahllr.]; 809b [f. subflavicunda Vain. sec. Lich. Fenn. 162, ungefiihr = €. oxydata Vain.]! 1034 [var. musiva (Kbr.)]! Diese letztere mit teilweise schwach positiver Jodreaktion der Lager- hyphen (vgl. S t e i n e r ,,Adnotat. lichenograph." 1911, Sep. s. 1). [Am. 1733 s. 0 . bei L. Zithospersa!]. Claud. 193. Britz. 78 [pr.p., > cinereoatra]! 691, 692 [€. oxydata Vain.]; 699 [wahrsch. hierzu! kcin Rhizocarpon obscuratum Mass. dabei]! 770, 778 mit a und b; 802 [f. superba Th. Fr.]! 803 [f. oxydata Vain., vid., hier neben Kalkflechten]! 831 [f. praetoria-superba]! Krypt. Vind. 450! 1st offenbar die gleiche F1. w7ie Arn. 809b und gehort nicht zu L.fZat.0- coerulescens! 1029! Das Lager erscheint bei den mannigfachen Formen dieser Gesamt-

ar t bekanntlich in sehr verschiedencr Gestalt. Es kann fast = O sein, oder geglattet und diinn und nur fein rissig, oder auch dick und warzig- areoliert, in der Farbung wechselnd von graulich bis weiJ3 und ocker- braunlich. Ausnahmsweise findet man begrenzt schwache Jodfarbung im Markgewebe. Ap. bis 2 und sogar bis 4 m m , ihr Rand dunner oder dicker, die Scheibe konkav Lis konvex; das Hym. (80-) 90-130 (-l5O)p hoch, die Paraphysenenden (d. h. ihre Gelatinehiillen) oft teilweise bis 3-5p verdickt (vgl. bei L.fEavocoeruZescens!); die Sp. 13-26 x7-11 p mit dem manchmal bis 1,5-2p starken Epispor.

Es sieht so aus, ids ob man die L. macrocarpa in mehrere kleinere Arten spalten miiate, aber die Abgrenzung scheint nach den bisher beobachteten Merkmalcn noch nicht durchfuhrbar. Am ehesten ist der Typus der f. oxydata Vain. mit den ihr nahestehenden Formen, mit ihrem ziemlich diinncn, fast immer flachen, meist nur feinrissig-areolierten und gewohnlich ganz odcr teilweise ,,rostig" gefarbten Lager und den stark vorspringenden, flachen bis schlieJ3lich stark konvexen, typisch unbereif- ten oder nun in der Jugend leicht graulich bcreiften Friichten, eine eigene, im Berglande sehr haufige Art ; iihnlich vielleicht die von dei schwacheren var. praetoria Th. Fr. zu den kraftigen, weinlichen, dick-warzig-areolierten var. superba Th. F . und musioa (Kbr.) iibergehenden Formen, die durch kleinere Ap. manchmal mehr an L. cinereoatra streifen; und schliefilich

Page 51: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten nus Mitteleuropa IX. 243

die weialagerige var. trullissata der alpinen Kalksandsteinschiefer. Eine nahezu Iagerlos erscheinende Form, im niedcren Berglande nicht selten, und auch in alpiner Hohe, konnte vielleicht auch eine eigene Art bilden. Alles dieses bleibt jedoch spateren Monographieen iiberlassen.

Nicht leicht ist manchmal die Unterscheidung jiingerer Exemplare unserer Art, mit noch kleineren Ap., von den nahestehenden L. cinereoatra und crustulata.

Die Formen der Gesamtart sind im Hiigel- und Berglande auf Silikatgestein iiberall haufig, hier und da auch in der Schatten- und Feuchtigkeitsform phaea Stein.

T h u r i n g e n : Ziemlich verbreitet im Hiigelvorlande des Gebirges auf Sandstein, und haufig im Thuringer Walde selbst auf Ton- schiefer, Porphyr, Granit usw., an Felsen und Steinen, hier meist lagerarme und nichtoxydierte Formen!! [Thur. 149, Nachtr. 128, mit Ausnahme - teilweise - der var. phaea Fw., die zum Teile zu L. soredisodes gehort].

H a r z : Zeterklippen, leg. Zsc h a c k e [pruetoria-superba]! Hessen : Altkbnig im Taunus (leg.?)! - ,,Rhon bei Fulda, auf

Basalt", leg. D a n n e n b e r g 1883 als ,,L. subkochiana Nyl." [ist etwa f. superla]! F. oxydata von ungenanntem Sammler aus der Rhon! und ebendort auf der Abtsroder Kuppe (850-900 m), auf Basaltfels und -geroll!!

Ebendort, auf Sandstein und Granit!! - Im nordl. Schwarzwald am Hohloh, im Murgtale und bei Besenfeld, auf Sandstein, leg. S c h a f f e r t ! - Im siidl. Schwarzwald sehr haufig, in allen oben genanntcn Formen verbreitet, besonders in den hliheren Lagen, leg. S c h af f e r t ! und ! ! Etwas sparlicher auf Sandstein der Vorhohen!! In mittlcrer und hbherer Lage des Gebirges beson- ders die f. oxydata, selten mit Jod fleckenweise schwach reagie- rend, am Feldberg- und Belchengipfel besonders kraftige Pflanzen (8. 0. RoBberg, Vogesen)! ! Die lagcrreicheren Formen prae- toria-superba-nusiva mehr in der Gipfelregion, teilweise mit auf Jod lcicht reagierendem Th.!! Am Felsenweg des Seebucks eine blaulich gefarbte Form (ungefahr praetoria), neben der gleich- falls blaulichen L. sorediza f. gZaucocaesia Lamb. !!

B a y e r n : Starnberg, auf quarzigem Gestein, leg. S c h a f f e r t ! Aufstieg zum Stuiben im Algau, auf Sandstein, leg. H a c k l e r !

Vogesen: RoBberg, leg. Sche re r [B]! Eine f. oxydata, mit bis 4-4y2 mm grol3en Fruchten, eine sehr kraftige Pflanze, wie die ahnliche vom Belchen und Feldberg im Schwarzwald, etwas erinnernd an L. flavocoerulescens, aber doch das Lager im Ver- haltnis zu den Ap. vie1 dunner, die Ap. nur seltener und im jugendlichen Zustande bereift, nachher geschwollen-konvex und ,,randlos" werdend.

B a d e n : Heidelberg, auf Sandstein, leg. v. Zwackh.

16*

Page 52: Flechten aus Mitteleuropa IX

244 G . LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

Vora r l be rg : Oberhalb Partenen (11-1200 m) und Kapelljoch bei Schruns (2350 m), auf Glimmerschiefer ! ! Motadonakopf (Tilisunahiitte, 2300m) und Alpverajochl (2200 m), auf Flysch- sandstein ! !

T i r 01 : St. Christoph am Arlberg (1800 m), auf Urgestein am Bach- rande!! Waldrast, auf Gneis, leg. R i e b e r (f. ozydata)! Lienz und SchloB Bruck, auf Mauern und Schiefergestein, leg. Gander (teilweise f. oxydata) !

K a r n t e n : Wolfsberg, leg. Ze d r o sser ! Genf: SalItve, auf Sandstein, leg. P r e i s w e r k [B]! Ur i : Oberhalb Hospental (15-1600 m), auf Schieferfels, inmehreren

Wuchsformen, teilweise var. superha!! und weiter gegen den GotthardpaS (1800 m), auf Felsen und Gerollsteinen!! [Schw. F1. I 107, 1081.

B e r n e r A1 pen : Grindelwald, auf kalkarmem Schiefergestein, leg. S c h a f f e r t ! Miirren gegen Mittelberg (15-1600 m), auf schiefe- rigem Gestein, mit verstreutem, weil3em oder fast ohne Lager!! Ebenso im Bussenwald (16-1700 m), auf kalkfreiem Gestein!!

Te s si n : Oberhalb Ascona, auf Glimmerschiefer ! ! E n g a d i n : OfenpaB-StraDe (La Drosa, 1700 m), auf Verrucano!!

0 b e r e t s c h : Passeiertal, leg. S c h a f f e r t ! Dolomi ten : Mehrfach aus dem Grodener Tal, St. Ullrich, Wolken-

stein, auf Porphyr, f. oxydata und praetoria gegen caesioconvexa Vain., leg. R i e b e r e t Arno ld !

983. L. p e t r o s a Arn. = alhosuffusa Th. Fr. Vain. - Arn. 1179. Britz. 698! [f. nuda Th. Fr.; Sp. hier sogar 22-27 ~ 1 2 - 1 7 p, und dazu mit einer urn 5-lop dicken Schleimhiille]. Entleerte Asci querrunzelig. Sp. urn 18-27 ~ 9 - 1 5 p , ohne den

Auf Kalk oder kalkhaltigem Schiefergestein, auch auf & kalk-

Vorar l b e r g (Rhatikon): Lindauer Hiitte-OefenpaS (2200 m), auf rotem Kalkschiefer!! GrubenpaB (2250 m), auf Kalk!! Wahrscheinlich auch am Verspalengrat (2400 m), auf Flysch- sandstein, aber ohne Sp.!!

B e r n e r Alpen: Miirren-Mittelberg (1600 m), auf teilweise kalk- haltigem Schieferfels!! Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flysch- sandstein !! Boden-Engstligenalp (1500 m), auf Kalkschiefer (vid.) ! !

Gr a u b u n d e n : Aufstieg Thusis-Hohenrhatien (800 m), auf Kalk- schiefer !! Eine, trotz des niedrigen Standortes, nach der GroSe der Sp. (19-24 x9-12p) am ehesten hierhin zu ziehende, etwas kleinfriichtige (Ap. kaum bis zu 1 mm) FI.! [Schw. F1. I1 270,

[Schw. F1. I1 2911.

haufig vorhandenen Halo.

haltigem Sandstein:

Page 53: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa I X . 245

s. dort !]. - Engadin: Alp Murter im Val Cluozza (24-2500 m), auf Kalkfels!! [ebendort I1 306, 3081.

D o l o m i t e n : Rodella, vielleicht auch vom RollepaB, auf Sand- stein, leg. R i e b e r et A r n o l d [f. nudu Th. Fr. = L. aZbosu.~usa f. epicyanescens Vain.]! Von dort auch mit etwas bereiften Fruchtscheiben, gegen f. glaucocarpa Am. ! Ladiniahutte, auf Kalk (zweifelhaft, ohne Sp.), leg. R i e ber!

984. L. praeducta Nyl. - Arn. 1120! tind von L o j k a am gleichen Standorte gesammelte Exemplare. Der Beschreibung N y l a n d e r s ware hinzuzufugen bzw. daran zu

andern: Hyp. dunkelbraun, Hym. ca. 60p hoch, verleimt, teilweise im ganzen ratlich, K + hellrosaviolett, oben breit dunkeloliv bis dunkel- braun, K-. 985. L. p r o r n i x t e Nyl. - Zw. 1188 (inedit.?). Arn. 1779. Krypt.

986. L. pycnocurpa (Kbr. j O h l e r t . Vind. 451.

S c h w e d e n : Scania, leg. A l o t h i n . Bohuslan, Oedsmal, Halles- dalen, auf erratischem Block, leg. M a g n u s s o n .

987. L. sarcogynoides K b r . B a d e n : Haarlass bei Heidelberg, auf Granitfels, leg. v. Z w a c k h ! - Ap. unbereift. Hyp. dunkelbraun. Hym. 50-8Op hoch, meist im ganzen hellbraunlichrosa, K + hellweinrot; Ep. unrein oliv. Sp. 9-13 ~2 ,5 -3p , also wesentlich schmaler als bei den in A r n o l d Tirol 15 und 23 angefuhrten Stucken.

W u r t t e m be r g : ,,Links vom Hardweg", wohl bei Stuttgart, auf Sandstein, leg. R i e b e r ! - Sp. 11-13 X3,5--4p, bei schwacherer Entwickelung (meistens) nur 9-10 ~2,5-3,5p; sonst ganz ahn- lich der Heidelberger Pflanze.

988. L. Sauzeri K b r . T i r o l : K1. Rettenstein, auf Schiefer, leg. S a u t e r 1850, det. K o r -

989. L. segrsgula Nyl. f.fuscior Nyl. - Zw.603, 665 und im Jahrc 1883 a m gleichen Standorte von v. Z w a c k h gesammeltes Exem- plar! - Das Lager reagiert & stark ziegelrot mit C. Ich sehe nicht ein, warum N y l a n d e r die F1. nicht zu dem Formenkreise der L. fuscoatra Ach. (im weiteren Sinne) gebracht hat, der sie doch sicher a m nachsten steht. - Mit dem Namen , ,L. segregulu Nyl." bezeichnet ist auch ein schlecht entwickeltes Exemplar, bei Heidel- berg von v. Z w a c k h auf Granit gesammelt.

990. L. s i l u i c o l u Fw. - Zw. 535, 596, 597, 913 [die zweite und vierte davon =f. uggeruta (Mudd) A. Zahlbr.]. Zw. 780 [als ,,L. trachona (Ach.) Nyl."]! Lager hellrosagrau bis dunkelgrau und durch uberwiegendes Vor-

lager fast ganz scliwarz. Hyp. ratliehbraun bis dunkelolivbraun und wenigstens i m obersten Teile griinschwarzlich (cf. L. hypocyanea Vain.).

ber .

Page 54: Flechten aus Mitteleuropa IX

246 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

S. auch B a c h m a n n ,,Zur Flechtenflora d. Erzgebirges" (Hedwigia L 111) S. 108 und D e g e l i u s , ,,Die F1. d. Insel Orno" 1942, S. 28! - Sp. 6-11 x2,5--4,5p, nicht selten ganz fehlend.

T h i i r i n g e r W a l d : Vom FuBe der Berge bei Blankenburg (250 m) bis zur Kammhohe haufig, auf Tonschiefer, Porphyr, Rotliegen- dem usw., auf Fels und an kleinen Stcinchen am Boden, haufig f iibergehend in f. aggerata!! Oberhalb Oehrenstock (600 m) auf Wurzelrinde einer Pieea iibergegangen ! ! - Wahrscheinlich hierzu gehorige, ganz schwarze, diinne, weit ausgebreitete Lager, nur mit reichlichen Pykn. [Kon. gerade, 5-7 x 1-1,5p], hier und da auf Porphyrsteinen, so i m Schobsetal bei Gehren, Bad Luisen- tal!! [Thiir. 151 teilweise, mit ,,var. Hellbomii Lahm", Nachtr. 1291.

S u d e t e n : GroDc Kesselgrube, auf Silikatgestein, leg. K u t Bk [Lich. Bohem. 1615, als ,,L. korkontica Kut. ad interim"]! Eine wohl hierhin gehorige Form mit zusarnmengesetzten, braunlich- lividen Ap. und niedrigem (35-40p), farblosem bis etwas gelb- lichem Hym., das oben nicht dunkler gefarbt erscheint. Hyp. und Sp. (6,5--8 ~ 3 - 3 , s ~ ) ahnlich wie sonst. Wohl Schatten- pflanze, ahnlich f. subliuida Vain., aber mit konglomerierten Fruchten !

B a d e n : Heidelberg, am Konigstuhl und Heidenknorzel, auf Sand- stein, leg. v. Z w a c k h ! - Im siidl. Schwarzwald auf Silikat- gesteinen verbreitet und nicht selten, vom FuBe der Berge bis zur Hohe (1400m), leg. S c h a f f e r t ! und!! - Kon. gerade, 4-6 X1--1,3p. I m Albtal bei Wilfingen (Teufelskiiche) an schattiger Felswand und sonst an einigen Stellen vielleicht hierhin gehorige, nur Pykn. tragende Lager !!

Vogese n: Masmunster, auf etwas schieferigem Gestein, leg. S c h a f f e r t !

991. L. s u b l u t e s c e n s Nyl. T i r o l : Matreier Grube an der Waldrastspitze, auf Kalk, leg.

E n g a d i n : Val Cluozza (18--2000m), an 2 Stellen, auf Kalkfels!

Lager (der Engadiner Fl.) graugelblich, deutlich verstreut-areoliert oder manchmal auch mehr kornelig-krustig. Ich fand nachtraglich, daB, wenigstens bei der einen Fl., das Mark sich hier und da mix J etwas blau- violett farbt. Durch diese Reaktion, das Aussehen und die relativ grol3en Sp. (bis 23 ~ 1 1 , 5 p ) nahert sich die F1. der L. rhaetiea. Zwischen beiden scheint jedenfalls nahe Verwandtschaft zu bestehen. Nach der Sporen- gr6l3e kame auch L. obstans Nyl. in Betracht, deren Artberechtigung aber bei der Variabilitat der Dimensionen recht zweifelhaft ist. Ich fand bei meinen Stiicken wenig zahlreiche Sp., cinmal 15-17 x7-7,5p, einmal 16-20 x 7-llpu, ein andermal 18-23 x 10--11,5,u, und als besondere

A r n o l d .

[Schw. F1.11 296, 3041.

Page 55: Flechten aus Mitteleuropa IX

G . LETTAU: Flechten ails Mitteleuropa IX. 247

Ausnahme e i n e Sp. mit den Massen 34 ~ 1 3 p ! - Ep. immer dunkelgriin bis blaugriin. 992. L. s u h t u m i d u l a Nyl.

Charakteristisch sind die meist ziemlich bis ganz freien, keuligen, oben bis 5p dicken und blaugriinen, gewohnlich deutlich septierten Par. und die gegeniiber L. vorticosaim Verhaltnis breiteren Sp. [6-10,5 ~ ( 3 - ) 4-6p]. - Die Art scheint gewissermaoen dcr calcicole Typus der L. vorticosa zu sein.

In 'Gestaltung der Par., Sp. usw. findet man hier und da Mittel- formen zwischen beiden.

Vor a r l b e r g : Verspalengrat bei der Tilisunahiitte (2400 m), auf Flyschsandstein ! ! Lindauer Hiitte-OefenpaB (2200 m), auf kalk- haltigem rotlichem Schiefergestein ! !

B e r n e r A l p e n : Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flyschsandstein!! E n g a d i n : Unweit PaBhahe Murtbr im Val Cluozza (2500 m), auf

D o l o m i t e n : Rodella, auf schieferigem Sandstein, leg. R i e b e r !

S c h w e d e n , Bohuslan: Oedsmal, Hallesdalen, auf Fels, leg. Mag- n u s s o n ! - Ich fand die von N y l a n d e r angegebenen groDeren

[Die in Schw. F1. I1 274 aus dem Rosegtal als , ,L. trochodes" be- schriebene F1. ist falsch bestimmt und gehort nicht zu Lecidea, sondern zu jenen F1. mit wenigstens in der Jugend dem Lager eingesenkten und dann & lagerumrandeten Ap., die trotz des dunklen Hyp. und Rand- gewebes in die Gattung Lecanora (Aspici l ia) gestellt werden !] 994. L. t u b e r c u l a t a S m r . - Am. 1057! Ich fand das Hyp. dunkel-

braun, nur an der obersten Flache dunkelblaugrun; die sparlich vorhandenen Sp. u m 8-10,s x2-2,5p, altere, plasmaleere auch 10-12 x3-4p. - Von L. S ~ Z V ~ C O Z Q kaum anders verschieden als durch die schmaleren Sp., nach A r n o l d Tirol 23 vielleicht deren Schattenform. Jedenfalls scheint mir die Art gegeniiber L. silvicola noch nicht klar. S c h w a r z w a l d : Murgtal bei Wieladingen (500 m), auf Sililcat-

gestein!! Die ziemlich reichlich vorhandenen Sp. hier urn $5-8 x 1,2-1,8 (2)p [bei L. silvicola schwankt die Sporenbreite ungefahr zwischen 2,5 und 4,5p]; Ap. jedoch groBer als sonst angegeben, bis 0,6-0,7 mm, und im ubrigen fast ganz der glciche innere Befund wie bei der verwandten Art.

Kalkfelsleisten!! [Schw. F1. I1 3061.

993. L. t r o c h o d e s (Tayl.) L e i g h t .

Sp. (17-26 x l l - 1 4 p).

995. L. t u r g i d a (Ach.) D i e t r i c h . - Zw. 922. Am. 112b! Die Hohe des Hym. betragt um 130-160, sogar bis 1 9 0 p Sp. urn

28-45~16-22p, mit sehr dickem Epispor und oft noch bis etwa 7 p dickem ,,Halo".

U n t e r w a l d e n : ,,Burgenstock 1898", auf schieferigem Kalk, leg. S c h a f f e r t !

Page 56: Flechten aus Mitteleuropa IX

248 G. LETTAU: Flechten aus Mittcleuropa IX.

B e r n e r Alpen: Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flyschsandstein!! AuDerdem ohne Standort, leg. S c h l e i c h e r , im Herb. P r e i s w e r k

Do1 o mi t e n , auf schieferigem Kalksandstein: RollepaD bei Pane- veggio, leg. A r n o l d . Rodella, leg. R i e b e r ! Ebendort, leg. N e u g s c h w e n t e r .

P I !

996. L. v o r t i c o s a (Flk.) K b r . - Rab. 771. Arn. 719c. Das Hym. der F1. ist verleimt, 45-70 (90) p, hoch. Das Ep. wechselt

auch hier etwas i n der Farbung: gewohnlich ist es dunkelblaugriin, wie manchmal auch der gr64ere Teil des Hym., bisweilen aber auch dunkel- blaugrau bis lilaschwarzlich. Sp. 7,5-15 x 3,5-6 p,, seltener schwach zweiteilig.

R h o n : Abtsroder Kuppc (850-900 m), auf Basaltfels und -geroll!! S c h w a r z w a l d : In der Hbhe uber 8-900 m ziemlich verbreitet,

auf Silikatgestein: Trottnau, leg. L o s c h ! Belchen, leg. S c h a f - f e r t ! Beim Nonnenmattweier, an der senkrechten Flache groI3er Blocke !! Belchen gegen Bollener Eck!! Felsen der Nordseite des Feldberggipfels ! ! Gfallfelsen bei Oberried !!

V o r a r l b e r g : GroDvermuttal bei Partenen (11-1200 m) und Zei- nisjoch (18-1900 m), auf Glimmerschiefer ! ! Motadonakopf und Verspalengrat bei der Tilisunahutte (23-2400 m), auf leicht kalk- haltigem F1 yschsandstein ! ! A n den letztgenannten Standorten neben der ahnlichen L. subtumidula, von ihr unterschieden durch flach und berandet bleibende Ap. und verleimte Par., wahrend bei den Sp. (hier 8,5--11~5--6p) kaum eine grol3ere Differenz besteht. - Zu vergleichen ware auch die mir nicht vorliegende L. transitoria Am.

T i r o l : Spitze des Galzig (2180 m) bei St. Anton, auf Schieferfels!! Ur i : OberhalbHospental (15-1600 m), auf serizitischem Schiefer-

T e s s i n : Gotthard gegen Val Tremola (18-1900 m), auf Gneis-

D 01 o m i t e n : Ohne Standort, wahrscheinlich bei Predazzo, auf

997. L. spec . [nova? e stirpe L. vorticosae?] mit starkerem, grauem, flach-rissig-areoliertem Lager (K-, J-) und zuerst diinnberan- deten, dann konvex und randlos werdenden, schwarzen, bis 1,2 mm grol3en, dann zusammengesetzt erscheinenden Ap., sehr dickem, braunschwarzem Hyp. (K-), stark verleimtem, ca. 100-105 p hohem, oft i m ganzen etwas tlaugriinlichem, oben sehr dunkel blaugriinem Hym. (K-), 12-16 x 7-8 p messenden Sp. und geraden, 14-19 x 1 p messenden Kon. R h o n : Abtsroder Kuppe (850-900 m), auf Basaltgeroll des Nord-

fels!! [Schw. F1. I 1081.

StraBensteinen!! [Schw. F1 103. I].

porphyrartigem Gestein, leg. R i e b e r !

hanges ! !

Page 57: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

c) P r o t o b l a s t e n i a (S tnr . ) Vain . Ich ziehe, mit V a i n i o , Protoblastenia wieder zur Gattung Lecidea

und nicht zu den Caloplacaceen, und mochte auf seine diesbeziiglichen Bemerkungen in Lich. Fenn. verweisen.

249

1. Corticolae et lignicolae. 998. L. c i n n a b a r i n a Smr. - Wartm. 265 [B]. Krypt. Vind. 2352.

Tir 01 : Kiihthai, auf Rhododendron, leg. A r n o l d ! B e r n e r A l p e n : Gemmi, auf Rinde, Herb. P r e i s w e r k [B]. S c h w e d e n , auf Nadelholzrinde, leg. H e l l bom! - Lappland,

999. L. q u e r n e a (Dicks.) Ach. - Flk. 123, Schaer. 582 [B]. O s t p r e u B e n : Grenz, Kur.Nehrung, auf Picea, c. ap.!! [Ostpr. 251. C a l v a d o s : Vire, auf Rinde (wohl Quercus),leg. P e l v e t [= Schaer.

D a l m a t i e n : Ragusa, auf Pinus halepensis, leg. L a t z e l .

,,Toskana", auf glatterer Rinde, Herb. P r e i s w e r k [B], vid.! - Ich fand bei dieser F1. in den Ap., ebenso wie bei dem genannten Exs., keine Sp.

ebenso, Herb. P r e i s w e r k [B].

Exs.]!

1000. L. r u s s u l a Ach. - Krypt. Vind. 1030!

2. Saxicolae. Ich rechne die den iibrigen Arten dieser Untergattung offenbar nahe

verwandten L. anomaloides Mass. und cyclisca Malbr. vorlaufig hierhin, wenn auch die Zugehorigkeit, nach dem Bau des pyknokonidialen Appa- rates, m. W. noch nicht erwiesen ist. - ,,ProtobZastenia ochracea (Hepp) A. Zahlbr." dagegen besitzt p o l o d e Sp. (vgl. auch H u e ,,Lichenes blasteniospori" 1911) und wird daher bei den Caloplacaceen zu behandeln sein. 1001. L. a n o m a l o i d e s Mass. = p i c i h (Mass.) Leight.

Von Z a h l b r u c k n e r (Niederasterreich 11, 88) zu [Catillaria] &a- torina gestellt, wegen der in der Mehrzahl von ihm septiert gefundenen Sp. Ich selber fand die gewbhnlich reichlich vorhandenen Sp. meistens einzellig, zum kleineren Teile (wie bei Leeidea SO haufig) ,,schwach zwei- zellig", 10-17 (-20) X 3-4,s ( -5)p. Das Hym. ist & verleimt, 50-65p hoch, bis oben farblos, J f blau < meistens rotbraun bis schwarzlich. Bei den Stiicken von der Stahlfluh beobachtete ich in braun-umhiillten, recht kleinen Pykn. leichter gekriimmte Kon. 10-15

Die F1. ist von der Ebene bie zum Hochgebirge auf Kalkgestein

W u r t t e m be r g : Plettenberg ! Rosenstein bei Heubach ! und

B a y e r n : Streitberg im Jura, leg. A r n o l d ! - Alpen: Rote Wand

x 0,6-1

verbreitet.

,,Moor-" oder ,,Moosfels"! leg. R i e b e r :

bei Schliersee (1800 m)!!

Page 58: Flechten aus Mitteleuropa IX

250 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

V o r a r l b e r g : Beim Lunersee (2000 m)!! J u r a : Verbreitet bis zu den Gipfel kammen (400-1400 m) : ,, Jura".

Dornach und Ramstal, Schauenburg, Sichtern bei Liestal, Pelz- miihletal, leg. S c h a f f e r t ! Kleinenfeck und R ine Tschapperli bei Pfeffingen !! Stahlfluh bei Solothurn!!

Die alpinen Exemplare (bayr. und vorarlberg. Alpen) beherbergen im ganzen ein wenig kiirzera und seltener geteilte Sp. [9-13 (15) x 3 -4,5p]; ihr epilithisches Lager fehlt entweder ganz, oder es ist deutlich entwickelt und feinrissig-areoliert. Offenbar entsprechen diese F1. der L. subdiffructu (Am.) Lett. f. picilu (Arn.) A. Zahlbr. und alpestris (Arn.) A. Zahlbr. Da die Beschreibungen dieser Art in A r n o l d Tirol und Frag- menten ziemlich verschiedene Befunde andeuten, und ein wesentlicher und durchgreifender Unterscbied gegen L. anomahides nicht ersichtlich ist, mochte ich diese L. subdiffracta vorlaufig in unsere Art mit ein- beziehen. - Die Stucke von der Roten Wand enthielten wieder Pykn. mit 14-19 x 1 p messenden, maRig gekriimmten Kon., ahnlich wie sic: A r n o l d in Tirol 11 angibt. 1002. L. chondrodes (Mass.) Ma1 br.

Ich sah ein fast immer heller- bis dunkelbraunes Hyp. (vgl. A r n o l d , Hue. T o n g l e t usw.). Die Art steht jedenfalls L. Metzlerirecht nahe und ist von ihr hauptsachlich nur durch das oft kraftigere weialichere Lager. die etwas gr6Deren Ap. (bis 0,"-0,8 mm) und die etwas kleineren bzw. schmaleren Sp. zu unterscheiden (14-22 ~ 6 , 5 - 8 , 5 p, bei L. Metzleri 17-27 ~7,5--12p). - - Uberall auf Kalk und Dolomit:

auf Kalk- felschen !! Papstfelsen bei Watzdorf (400 m)., auf morschem Dolomit!! Grenzstein im Walde bei Oberhof (800 m) auf ganz dem gleichen dolomitischem Gestein wie die vorige. also wahr- scheinlich aus der Hugelzone ins Waldgebirge verschleppt !! Wartberg bei Thal (550 m), auf Dolomit (vid.)!! [Thiir. 143 als .L. immersu (Web.) Kbr." Nachtr. 1261.

S c h w a b i s c h e r J u r a : Hornle bei Trilifingen. leg. Rieber . det. A r n o l d .

F r a n k i s c h e r J u r a , leg. A r n o l d . VOTarlberg: Biirser Schlucht bei Bludenz (700 m), auf Kalkfels

nahe am Wasser!! Eine Form der Feuchtigkeit, mit dickem, griinlichweifilichem, glattem oder meist knollig-warzigem, hemi- epilithischem Lager und mehr eingesenkt bleibenden, schwarzlich- roten Ap.

J u r a : Hilsenstein bei Dornach, und bei Liestal, leg. S c h a f f e r t , die gleiche , f . hygrophila" wie die oben beschriebene von Blu- denz ! - Recolaine-Vermes-Envelier (5-600 m) ! ! Felsen an der StraBe bei Roderis (550 m)!! Hier mit grol3eren Sp. (18-26 ~7--9,5p), darin der L. Metzleri genahert, nach dem Auesehen mehr L. chondrodes !

T h i i r i n g e n : Dosdorfer Haart bei Arnstadt (450 m)

Page 59: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 251

S a r t h e : Bourg le Rci, auf Kalkstein alter Mauern, leg. M o n - gu i l lon! var . (va lde r e c e d e n s , a n spec. p ropr ia?) .

J u r a : ,,Bei Liestal", auf Kalk, leg. S c h a f f e r t (als ,,Verrucaria myriocarpa") ! - Hier mit eingesenkt bleibenden, dunkelbraunen, unbereiften, vie1 kleineren Ap. (0,2 mm, wahrend sie bei der gewohnlichen Form erwachsen 0,5--0,8 mm GroBe erreichen), die in groBer Dichte (De = 100-150) das grauweiBliche, hemi- epilithische Lager bedecken. Innerer Bau der Ap. wie bei der Hauptform, Hym. 70-9Op hoch, Hyp. gelblich, Rand auI3en dunkel gelbbraun, Sp. 16-22 x 7-9 p. - Zu vergleichen ware auch ,,Lecidellu irnmersu (Web.) Kbr. f. microcarpa" in Arno ld Fragm. 9 (Flora 1870, S. 230).

1003. L. c y c l i s c a (Mass.) Malbr . Das sehr charakteristische, verschieden dicke schleimige Epispor,

das sich gewohnlich bei dieser Art findet, tr i t t auch bei L . monticola auf , wenn auch nur hier und da in deutlicher, aber geringerer Ausbildung.

W u r t t e m b e r g : Ohne Standort, auf Kalk, leg. R i e b e r (vid.,

F r a n k i s c h e r J u r a : Eichstatt, auf Dolomitfels, leg. Arno ld ! J u r a : ,,Gempen", auf Kalkfels, leg. S c h a f f e r t (als ,,Aspicilia

schlecht entwickelt) !

haernatina") ! 1004. L. i m m e r s a (Web.) Ach. - Rab. 597. Britz. 801!

Sp. meist mit kraftigem (1,5-2 mm dickem) Epispor, bis etwa 19 x 8-9 p GroBe erreichend, gewohnlich aber nur bis 15 x 8 p.

Bei den Stucken der Mittelgebirge sind die Friichte gewohnlich zu Anfang oder auch dauernd grauweiBlich bereift, und lassen oft sogar einen dunnen, fast weiDen AuBenrand erkennen. Die alpinen FI. der Art, soweit ich sie sah, weichen von denen der niedrigeren Berge habitue11 f stark ab, besonders durch die st andig unbereiften Fruchte, die manchmal dann erhoht sitzen und an die der L. chondrodes errinnern.

Die Pykn. sitzen gerne an den AuBenrandern der Lager und be- sonders an den Furchen, mit denen sich die Exemplare der gleichen Art voneinander abgrenzen.

Auch die mediterranen Pflanzen (Gardasee bis Korfu) unterscheidcn sich von den mitteleuropaischen durch teilweise mehr emerse und niemals bereifte Ap., und zeichnen sich auch durch abweichendes Lager aus, so daB sie moglicherweise von der nordlich der Alpen beheimateten F1. spezifisch getrennt werden konnten.

Uberall auf Kalk und Dolomit: T h u r i n g e n : Wartberg bei Thal (550 m), auf Dolomitfels!! [Thiir.

W u r t t e mber g : Altsteusslingen, leg. Rie bcr ! Bayr . Alpen: Benediktenwand, leg.? [Sammlung v. Zwackh]! - Seekopfe-Schochen im Algau (2000 m), mit Ap. und Pykn.!!

Nachtr. 1261.

Page 60: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 52 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

V o r a r l b e r g : Plattenpal3 im Rhatikon (2220 m), schr wahr- scheinlich hierzu gehoriges Lager nu r mit Pykn. (Kon. gerade,

J u r a : Haufig, von der untern bis zur obersten Bergregion leg.

Genf : SalBve, nlit wenig Ap. und vie1 Pykn. (Kon. 5 x1,2 p), leg.

E n g a d i n : Val Cluozza (19-2000 m) und oberhalb Alp Murthr

G a r d a s e e : Oberhalb Maderno (600 m)!! D a l m a t i e n : Gravosa und Insel Giuppena, leg. L a t z e l , det.

Z a h l b r u c k n e r . Ragusa, Zerkovice, leg. L a t z e l [det. Z a h l - b r u c k n e r als L. Metzleri (Kbr.); gehort aber offenbar auch hicrhin ] !

4-5,s xl,2p)!!

S c h a f f e r t ! Herb. B e r n o u l l i und P r e i s w e r k [B]! und!!

P r e i s w e r k [B]!

(2500 m)!! [Schw. F1. I1 296 (s. dort!), 3061.

1005. L. M e t z l e r i (Kbr.) T h . Fr . Vgl. oben bei L. chondrodes! - Hyp. hell- bis dunkelbraun. uberall auf Kalk und Dolomit: T h i i r i n g e n : Auf Muschelkalksteinen, -plattchen und -felsbanken

des Hiigellandes (um 3-500 m) sehr haufig und hier eine der charakteristischen Lecideen, leg. K r a h m e r ! und!! Leutnitz, auf Dolomitsteinchen!! [Thur. 144, Nachtr. 1261.

Hessen: Seckbach bei Frankfurt, auf Kalksteinchen,leg. Metz le r ! B a den : Auf den Vorhohen zwischen Schwarzwald und Rheintal

(400 m) bei Tannenkirch und Niedereggenen, auf Kalksteinen und -plattchen ! !

W iir t t e m b e r g : Hochberg, Gerollhalde, leg. R i e b e r ! ,,Fursten- hohe, Wasen" (wo ?), leg. ( ?) R i e be r !

J u r a : Passwang, leg. S c h a f f e r t ! S a r t h e : Courgains, leg. M o n g u i l l o n ! L. Metderi kommt besonders gerne auf dem weicheren, splitternden

Muschelkalk vor und hat auf diesem Gestein im thiiringischen Hiigellande ein Zentrum ihrer Haufigkeit, wahrend sie offenbar auf dem harten Kalk der Jurafelsen bedeutend weniger verbreitet ist. 1006. L. m o n t i c o l a S c h a e r . =fuscorubens Nyl. - Rab. 772, Am. 23b

If. ochracea (Hepp) Lett. nov. comb.]. Arn. Mon. 43, 44. Britz. 238! 238 II! Sp. 8-14 ~ 4 - 6 (-7) p. - Auf Kalk, kalkhaltigem Schiefergestein

T h i i r i n g e n : I m Hiigellande (3-600 m) um Arnstadt, Plaue usw. hlufig auf Muschelkalkplatten, oft mit dunklem Lager (f. obscu- rata ..4rn.), manchmal auch in f. ochracea iibergehend!! Ebenso bei Jena, leg. A h l e s ! S c h n e i d e r ! Auf Dolomit a m Kalkberg bei Bechstedt, und Wartberg bei Thal ! ! Auf Keupersandstein der Wachsenburg und Umgebung ! ! [Thur. 141, Nachtr. 126. als L. fuscorubens Nyl.].

und Sandstein :

Page 61: Flechten aus Mitteleuropa IX

G . LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 253

An h a1 t : Bernburg, Saaleabhiinge, auf Tonschieferplattchen! ! Bad e n , Rheintal und Kalkvorberge des Schwarzwaldes (230 bis

400 m): Kiesgrube beim Bahnhof Miillheim, auf Steinchen!! Badenweiler, leg. S c h a f f e r t ! Badenweiler-Oberweiler, auf Kal kfelschen gegen die Schwiirze ! !

W i i r t t e m b e r g , auf Kalk und Dolomit mehrfach: Schorzingen, leg. S a u t e r m e i s t e r ! Trillfingen, Ortenberg, Ehingen, Schmie- chen-Mlmendingen, leg. Rieber ! Vayhingen, leg. S t e t t n e r ! - Auch hier mit den vorgenannten beiden Nebenformen.

Ba yr. A1 pen (600-1900 m) haufig : Josephstal bei Schliersee, auf Kalk!! Benediktenwand, ebenso ! ! Sch6nkahler im Algau, leg. B r i t z e l m a y r ! Weiter im Algau: Hirschsprung bei Ober- maiselstein, auf Kalk!! Hofats-Wanne, auf Kalkschiefer !! Birkenalpe bei Gunzesried, auf Molassefelsbankchen ! ! Sigis- wangcr Horn bei Sonthofen, auf schattigem Sandstein! ! Weis- sachtobel bei Oberstaufen, auf Molassesandstein ! !

Vora r lbe rg : Biirser Schlucht (700 m), auf Kalkstxinen nahe am Wasser !! (Hier ausnahmsweise bis 17p lange Sp. gemessen).

T i ro l : Rofan (Sonnwendgruppe), nahe dem Gipfel (2250 m), auf Kalk!!

J u r a : Auf Kalkfels bis zu den Gipfelkammen hiiufig, leg. Scha f fe r t ! und!! DGle, leg. Mi l l a rde t [B]!

B e r n e r Alpen: Bei den Engstligenfallen unweit Adelboden (1400 m), auf Kalkschieferfels ! ! Bussenwald bei Miirren (1400 m), auf Kalkfels!! - BriiningpaD (900-1000 m), auf Kalkfels!! [Schw. F1. I 126, unter Protob:astenia].

Graub i inden : Thusis-Hohenrhatien (800 m), auf Schieferfels!! Engadin: PaShohe Sur il foss (2300 m), auf Kalk!! Val Cluozza (1900m) und Alp Murter (2500m), auf Dolomit!! [Schw. F1. I1 270, 288, 306, wie oben].

1007. L. r u p e s t r i s (Scop.) Ach. [f. irrubata Ach. e t affines]. - Moug. 944 pr. p., Wartm. 66 [f. rufescens Schaer.] [B]. Zw. 755 [rufes- cens]. Am. Mon. 105. Britz. 38 [gegen rufescens]! 376 [> cal-

Eine hauptsachlich in den Formen irrubuta und rufescens iiberall auf

An h a1 t : Bernburg, auf Tonschiefer der Saaleabhange ! ! Thi i r ingen : I m Hiigellande (2-600 m) auf Kalk und Dolomit

haufig, auch auf Sandstein der Seeberge und Drei Gleichen!! [Thiir. 235, Nachtr. 162, als Blastenia rupestris (Scop.) A. Zahlbr. mit ihren Formen; die Unterart calva in Thiiringen kaum aus- gesprochen und typisch, und eher zu L. rupestris zu ziehen; ebenso incrustans (8. u.)].

va?]! 377!

Kalk, & kalkhaltigem Schiefer und Sandstein haufige F1. :

Page 62: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 54 G. LETTAU: Flechten ilus Mittelenropa Ix.

B a d e n : Heidelberg, auf Sandstein, leg. v. Z w a c k h ! - Schwarz- wald-Vorhohen gegen das Rheintal, auf Kalkfels: Badenweiler, leg. S c h a f f e r t ! Oberweiler!! Hach bei Mullheim!! Tannen- kirch ! !

W i i r t t e m b e r g : Von zahlreichen Standorten, auf Kalk, Dolomit und Sandstein, leg. R i e b e r ! S t e t t n e r !

B a y e r n : Um Miinchen mehrfach auf Nagelfluh und Steinchen!! - Alpen: Oberhalb Josephstal bei Schliersee (1000 m), und Bene- diktcnwand (1800 m), auf Kalk ! ! Weissachtobel bei Oberstaufen (650 m), auf Molassesandstcin! ! Hofats-Siidhang (15-1600 m), auf Kalkschiefer !!

El saB: Brunstatt bei Miilhausen, Kalksteinbruch, leg. S c h e r e r

V o r a r l b e r g : Beim Liinersee (2000 m), auf Kalk!!

J u r a : Auf Kalkfelsen und -blocken haufig, leg. P r e i s w e r k [B]! S c h a f f e r t ! und !! Auch an Nagelfluhfelsen bei Rheinfeldcn!!

P I !

B e r n e r A l p e n : Oberhalb Wengen (1400 m), auf Schiefer!!

Gr a u b iin d e n : Via mala und Hohenrhatien (7-900 m), auf Biindnerschiefer!! Val Cluozza (2100 m), auf Dolomit !! [Schw. F1. I 87, I1 270, 296 unter Protoblasteniaj.

C o me r s e c : Grandola bei Menaggio, auf Kal kstein ! !

776 pr. p.! Claud. 133.

Lager ubcrwiegend endolithisch, ofters seine Oberflache fein-mehlig. Ap. sitzend, mcist von Anfang an konvex. oft zerstreuter und weniger dicht, manchmal kleiner bleibend, manchmal groBer (bis 2 mm), meist orangerot bis orangcbraun. - I m Schweizer Jura und in den Alpen findet man die FI. nicht selten mit Ap., deren Farbung zu Anfang braunrotlich bis olivgelblich, spater kaffeebraun bis dunkelolivbraun und olivgriin ist, veraltet sogar bis schwarzbraun. A r n o l d (Tirol) rechnete diese Form, die er zunachst f. alpina (Am.) nannte, dann zu L. siebenhaariana (Kbr.): die sonst durch gut ausgetildetes epilithisches Lager und Vorkommen auf Silikatgestein abweicht. Es diirfte sich empfehlen, den Namen f. a l p i n o (Arn.) L e t t . fur diese kalkbewohnende Form mit olivbraun werdenden Friichten wiederherzustellen. Ich fand bei dieser F1. das Hyp. schwachgelblich bis braunr6tlich und dunkelbraun, aber K -, wenig- stens zum groBten Teile. In den dunkleren Ap. sind die Sp. meist nicht mehr vorhanden oder nicht ausgebildet.

Uberall auf Kalk und Dolomit, und auch auf kalkhaltigcm Sand-

B a y r . A l p e n : Gegen den Spitzingsattel bei Schliersee (1000 m)!!

1008. *L. c a l v a (Dicks.) Nyl. - Schaer. 221 [B]. Rab. 645. Britz.

steinschiefer :

Hirschsprung bei Obermaiselstein (Algiiu, 885 m) ! !

Page 63: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 255

V o r a r l b e r g : Burser Schlucht bei Bludenz (700 m), auf Nagel- fluh!! Verspalengrat bci der Tilisunahutte (2400 m), auf Flysch- sandstcin ! !

J u r a : Lagern, leg. C. C r a m e r [B]! Dole, Herb. P r e i s w e r k [B]! - I m Basler Jura verbrcitet und nicht selten, vielfach in die f. alpina ubergehend oder zu ihr zu rechnen, leg. S c h a f f e r t ! und!!

Genf : Salkve, leg. P r e i s w e r k [B]! B e r n e r A l p e n : Bei Gimmelwald und Miirren, a m Schiltbach

(1400 m), = f. alpina, und i m Bussenwald (1400 m)!! Bei den Engstligenfallen (Adelboden, 1400 m), auf Kalkschiefer ! ! Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flyschsandstein!!

D o l o m i t e n : Wolkenstein, auf Dolomit, leg. R i e b e r et A r n o l d !

Gr i e c h e n l a n d : Korfu, auf Kalk, leg. S y d o w ! Vathy auf Samos,

1009. *L. i n c r u s t a n s (DC.) Chev. - Schaer. 220 [B]! Moug. 944 pr. p. [B]! Am. Mon. 106! Britz. 690! 776 pr. p.!

Lager fast ganz endolithisch, glatt, weialich; Ap. kleiner (0,2 bis 0,5 mm), dichter, dem Lager eingesenkt und mit dessen Oberflachc gleich hoch, flach bleibend oder schliel3lich & konvex und etwas hervor- tretend, meistens hell-orangerot. In niedrigen Lagen teilweise weniger typisch und etwas gegen L. rupestris neigend.

auf Kalkstein, leg. R i e b e r (forma)!

T h i i r i n g e r W a l d : Wartberg bei Thal (550 m), auf Dolomit, nicht typisch!! [Thiir. Nachtr. 162, unter Blustenia rupestris A. Zahlbr.].

W i i r t t e m b e r g : Lochen, AltstcnSlingen, und ohne Standort, leg. R i e b e r !

A1 g a u e r A1 p e n : Seekopfe-Schochen ( Z O O 0 m), auf Kalkfels, ubergehend in L. calva!!

V o r a r l ber g: Tschagguns-Lindauerhutte (13-1400 m), auf Kalk- fels!! Plattenpal3 im Rhatikon (2220 m), ebenso, ubergehend in L. calva!!

J u r a : Auf Kalkfels nicht selten, leg. S c h a f f e r t ! und!! B e r n e r A l p e n , auf Kalk: BriinigpaB gegen Brienzwiler (900 m

bis 1000 m)!! [Schw. F1. I 126 als ProtobZastenia rupestris f. in- crustans (DC.)]. - Gimmelwald, am Schiltbach (1400 m)!!

E n g a d i n : Val Cluozza bis zur PaBhohe MurtBr (20-2500 m), auf Dolomit- und Kalkfels!! [Schw. F1. I f 296, 306, 308 wie oben].

1010. *A. coniasis (Mass.) L e t t . nova comb. Das Lager ist hemiepilithisch, glatt oder fein rauh, orangegelb,

K -. Aussehen der ziemlich kleinen Ap. etwa zwischen L. incrustans und cdvcr. Sp. urn 10-13 x 6 - 7 ~ .

Page 64: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 56 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

Die Unterart scheint nur in den Hochalpen vorzukommen, haupt-

V o r a r l b e r g : Verspalengrat bei der Tilisunahiitte (2400 m), auf Flyschsandstein !! Lindauer Hiitte bis zum OefenpaD (1800 m bis 2300 m), ebenso und auf Kalkschiefer!!

B e r n e r A l p e n : Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flyschsandstein, neben L. ca lm und der in der Lagerfarbung ganz ahnlichen Caloplaca nubigena D.T. e t Sarnth. !!

saichlich auf Kalkschiefer und F1 yschsandstein :

1011. *L. s i e b e n h a a r i a n a (Kbr.) Th. Fr . - Am. 1047. Wie es mit der A r t b e r e c h t i g u n g dieser 5 Haupttypen der

L. rupestris-Gruppe steht, ist vorlaufig noch eine miiBige Frage. Die ublichen ,.i-fbergangsformen", wenigstens zwischen den 3 ersten, kann man nicht selten beobachten, ebenso findet man aber auch ofters zwei der Nahe-Verwandten auf gleichem Substrat ohne tfbergange dauernd getrennt n e b e n einander, ahnlich wie etwa die verschiedenen Formen der Graphis scripta, des Rhizoearpon geographicurn und andrer. Die Parole heil3t also auch hier: mehr Beobachtung am natiirlichen Standort, und Aufsuchen etwaiger weiterer trennender Merkmale !

d) P s o r a (Hall .) Th . Fr. 1012. L. c l a d o n i o i d e s (Fr.) Th . Fr .

S c h w e d e n : Risinge, Vestergotland,leg. W e s t e r b e r g . - Th. C-. 1013. L. c o n g l o m e r a t a Ach. - Schaer. 169 [B]! Zw. 942!

Diese Art wurde von V a i n i o (u. a.) zu Toninia gestellt, meiner Ansicht nach nicht zu Recht. Die Sp. fand ich (wie A r n o l d , Tirol) regelmaDig einzellig, nur hier und da einige mit & angedeuteter oder vollzogener Teilung des Inhalts, selten (leere Sp.) mit schwachem Septum : ein Befund, wie er ja bei vielen Lecidea-Arten immer wiederkehrt. [Aus- nahme s. u.!] Hyp. farblos bis gelblich, Hym. verklebt, oben schmal oliv- bis erzgriin. Sp. (8-) 10-15 x 4-6p.

S a l z b u r g : Velbcr Tauern, leg. S t r a n g g a s s e r (= Zw. EO)! N i e d e r o s t e r r e i c h : Ohne Standort, leg. L o j ka! Eine Fl., ,,Goschener Alp, auf Gestein" [S, Uri], leg. S c h e r e r

[B]! gehort vielleicht in den Bereich dieser Art. Sie ist kraftig und schon entwickelt, von durchaus ahnlichem Aussehen und Bau wie L. conglo- rnerata, das Hyp. hellbraungelblich, jedoch die - reichlich und gut ent- wickclten - Sp. (im Ascus 1 bis lyz reihig) bedeutend kiirzer (6-10 x 4-5p), ihr Inhalt meistens, haufig ungleich-, zweiteilig, aber n u r

selten (leer) mit einem schwachen Septum. 1014. L. c r e n a t a S t z b . var. coroniforrnis (Krph.) A. Zahlbr. - Zahlbr.

Rar. 151. 1015. L. d e c i p i e n s (Hedw.) Ach. - Funck I 458, Schaer. 164, Moug.

58, Wartm. 656, F1. Hung. 114 [B]. Arn. Mon. 278. Britz. 105! Claud. 293. Krypt. Vind. 1767.

Page 65: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 25 7

Besonders gegen das sudlichc Europa hin (so schon im Wallis) findet man die Schuppen der F1. am Rande haufig fein weiI3-krenuliert.

T h u r i n g e n : In der Umgebung von Erfurt und Arnstadt (2-400 m) verbreitet auf sterilem Kalk- und Gipsboden, mehrfach iiber- gehend in f. deaZbata (Mass.) Jatta!! [Thiir. 154, Nachtr. 1301. - Hausberg bei Jcna, leg. Schulze!

H a n n o v e r : Gottingen 1822, leg.? [B]! B a d e n : Grenzacher Horn, leg. P r e i s w e r k [B]! ,,Haufig auch

bei Istein", nach Scha f fe r t . Oberhalb Tannenkirch bei Lbrrach (400 m), auf Kalkboden!!

W i i r t t e m b e r g : Trillfingen, am Hornle, leg. Rieber ! Im Siid- osten des Landes, leg. H a c k l e r !

El s a I3 : Hiiningen-Neudorf, auf sterilem Erdboden, leg. P r e i s - w e r k [B]! Scha f fe r t ! und !! - Hier, wie auch s o n ~ t nicht selten, oft mit weiDlichem Reif auf dem Randteile der Ap., wenigstens der jiingeren (vgl. f. circurnpruinata Serv.).

T i r 01: Zeblesjoch, auf Heideboden, leg. R iebe r ! K a r n t e n : Wolfsberg, leg. Ze d r o s se r ! Base l : Reinacher Heide, leg. S c h a f f e r t ! J u r a : Reigoldswil 1819, leg.? [B]! - Obcrgrenchenberg (1400 m),

auf Erde am Felsrande, mit griinlich bereiften Fruchten, unter- mischt mit Derrnatocarpon hepaticurn! !

Genf: Sandboden an der Arve, leg. P r e i s w e r k [B]! B e r n e r A lpen : Grindelwald, leg. S c h a f f e r t ! Wal l i s : Tourbillon bci Sion (650 m), auf Kalkboden!! [Schw.

F1.1941. - Gornergrat bei Zermatt (3100 m),leg. T h e l l u n g [B]! Graub i inden : Station Landquart (500 m), auf steinigem Boden

des Rheinvorlandes!! [Schw. Fl. I '1251. - Statzer Horn bei Parpan, leg. H e r t e r ! Engadin: PaShahe Snr il foss (2325 m)!! Alp Murth im Val Cluozza (2400m)!! [Schw. F1. I1 289, 3091.

D o l o m i t e n : Rodella, und RollepaD gegen Cimone, auf Kalkerde, leg. R iebe r !

G r i e c h e n l a n d : Eliasberg auf Samos (900 m), leg. R iebe r ! Algier : Dra el Mizar, auf Erdboden unter Palmen, leg. Vosse le r

1016. L. dernissu (Ru t s t r . ) Ach. - Schaer. 171, Wartm. 475 [B]. Harm. Rar. 89. Krypt. Vind. 2158. Eine Fl., die - wie es scheint - kaum unter die Tausendmeter-

Schwarzwa ld : Felsenweg und Baldenweger Buck am Feldberg Weideflache n. Muggenbrunn (1000 m), auf

[f. vid.]!

linie hinabsteigt :

(1300-1350 m) !! Erde zwischen kleinen Feleen!!

Feddes Repertorium, Bd. 56. Heft 3. 30. X. 1954 17

Page 66: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 58 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

V o r a r l b e r g : Kapelljoch-Grat bei Schruns (2200 m)!! K a r n t e n : Umgebung von Wolfsberg, leg. Z e d r o s s e r ! U n t e r wal d e n : Engstlenalp, leg. Sc h a f f e r t ! Uri : Gotthard-PaBhohe (2100 m), auf Erde zwischen Urgesteins-

felsen!! [Schw. F1. I 1051. E n g a d i n : Kirchberg bei Zernez (1600)!! Steril und sehr zweifel-

haft, wohl eher nicht hierhin gehorend! [Schw. F1. I1 2801. D o l o m i t e n : Raschotz, leg. R i e b e r , det. A r n o l d .

1017. L. fuZig inosa T a y l . - Zw. 1086. Arn. 1234, 1744. Claud. 294.

T h i i r i n g e r W a l d : Gerberstein bei Ruhla (720 m), auf Granitfels!! [Thiir. Nachtr.

S c h w a r z w a l d (7-900 m), auf Urgestein: Um Todtnau und After-

Sp. 6-10 (-12) x (3-) 3,5-5,5 (-6) /J,.

Meisenstein bei Thal (550 m), auf Porphyrfels!! 1201.

steg mehrfach, leg. Lo s c h ! und ! ! Gfallfelsen bei Oberried ! ! 1018. L.gZobifera Ach. - Schaer. 158 [B].

W a l l i s : Zwischbergental am Simplon (1200 m), auf Erde iiber

Von S c h l e i c h e r aus der Schweiz, ohne Standort [B]! Ebenso von Gams!

1019. L. Zurida (Dill.) Ach. - Schaer. 157, Moug. 643; Wartm. 369, versehentlich als ,,Endopyreniurn tufescens (Ach.) Kbr." [B] ! Claud. 140. Britz. 568! [680! als ,, Psora Zuridaf. densa" bczeichnet, ist sterile Parmeliella Zepidiota Vain.]. Hyp. manchmal oben heller braun und unten mehr farblos, manch-

ma1 aber auch im ganzen dunkler braun. Eine im Hiigel- und Berglande auf Kalkboden und -fels wohl iiberall

verbreitete und nicht seltene FI ., sehr haufig vergesellschaftet mit Syna- lissa symphorea Nyl.

T h i i r i n g e n : In der Umgebung von Arnstadt (3-400m) mehr- fach auf Muschclkalk!! Miihlberg bei Asbach (500m), auf Dolomit!! [Thur. 1541.

B a d e n : Vogtsburg im Kaiserstuhl, leg. Goll! Auf den Vorhohen des Schwarzwaldes, auf Kalk: Isteiner Klotz (300 m)!! Stein- bergfelsen bei Badenweiler (500 m)! ! - Kleinlaufenburg am Rhein, iiber schieferigen Felscn!!

vi ' i ir t t e m b e r g : Trillfingen (Horde), Gahkopf, Poppenweiler, leg. R i e b e r ! S t e t t n e r !

B a y r . A l p e n : Rote Wand bei Schliersee (16--1800m)!! - I m Algau: Stuiben, leg. H a c k l e r ! Gerstruben, leg. Migula! Seektipfe-Schochen (2000 m) ! ! Unterkirchenalpe a m Steinc- berg (1300 m), uber Nagelfluhfels!! Hier in hauptsachlich rand- standigen Pykn. gerade Kon. 4,5-6 x 1,5 p.

Gneisfelsen, leg. Fre y!

Page 67: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 2 59

V o r a r l b e r g : Tschagguns-Lindauer-Hutte (1200 m)!! Oberhalb

K a r n t e n : Wolfsberg, leg. Ze d r o s se r ! J u r a : Verbreitet und nicht selten, bisher hauptsachlich in den

niedrigeren Teilen des Gebirges gefunden, leg. ein unbekannter Sammler [Arlesheim 1819; B]! S c h a f f e r t ! und!!

Stuben am Arlberg (1500 m)!!

Genf: Am FuBe des Salbve, leg. P r e i s w e r k [B]! Wal l i s : Tourbillon bei Sion (650 m), auf Erde der Kalkscbiefer-

U n t e r w a l d e n : Herremuti, leg. C. C ramer [B]! Schwyz: Frohnalpstock, leg. Sche re r [B]! Be rne r A lpen : Gimmelwald (1400 m)!! Engstligenfalle (1400 m)!!

E n g a d i n : Steinsberg bei Ardez (1500 m), etwas fraglich!! Alp

D o l o m i t e n : Wolkenstein, leg. R i e b e r e t Arno ld ! Dal m a t i e n : Gionchetto im Omblatal (50 m), leg. (vid.) La tze l .

1020. L. opaca Duf. - Krypt. Vind. 55. Harm. Rar. 142 [f. edglutinata Nyl. = bolanina (Fr.)].

1021. L. rubi formis Wbg. Norwegen: Finnmarken, leg. Th. Fr ies .

1022. L. rufofusca (Anzi) Th. F..

felsritzen!! [Schw. F1. I 943.

Gipfel des Niesen (2366 m) ! !

Murter im Val Cluozza (2500 m)!! [Schw. F1. I1 283, 3061.

T h u r i n g e r W a l d : Nahe oberhalb Bahnhof Oberhof (650 m), auf Waldboden nahe einer Picea-Wurzel, f. (vid.)!! - Die F1. stimmt im mi. Befunde mir der Norman'schen Probe (s.u.) iiberein, bis auf die hier etwas kleineren Sp. 113-17 (-19) x 5-7y]. Das Lager ist eine sehr feste, ungleich kknelige, schmutzig-oliv- griinliche Kruste, die Ap. 0,s-1 mm, zerstreut oder stellenweise gehauft, ziemlich flach bleibend und ratlichbraun, diinn- und gleichfarbig- oder wenig heller-berandet. Unsere FI., die zunachst einer kompakt-lagerigen L. granulosa etwas ahnlich sieht, wurde, offenbar genau am gleichen Standorte, spater (1939) auch von H i l l m a n n gesammelt und mir - ohne Bestimmung - vor- gelegt; ebenso liegt sie im Herbar des gleichen Sammlers noch von einem ahnlieben und ganz nahe gelegenen zweiten Standort (,,Wegabstich im Fichtenwalde, Oberhof, am Wege zum Aus- gebrannten Stein, ca. 800 m"), ebenfalls Juli 1939 gesammelt !

Meines Wissens wurde die Art hier zum erstenmale im Mitrelgebirge nordlich der Alpen aufgefunden : ein auffallendes Vorkommen, da sie bier als Waldpflanze auftritt, wahrend sie sonst im hochnordischen und hochqlpinen Bereich auf freien Flachen vegetiert. Die Beschreibung der FI. bei Arno ld ,

I?*

Page 68: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 60 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa I X .

C r o m b i c - S m i t h , B e r n t L y n g e weicht iibrigens mehrfach von derjenigen bei Th. F r i e s und V a i n i o & erhehlich ab, so daB sich iiber die Sysrematik der ,,Gesamtwert" noch keine rechte Sicherheit errcichen laat .

N o r w e g e n : Im Norden, leg. N o r m a n ! - Sp. etwas variabel. Ianglich und urn 17-21 x 6.5-8 (u oder breiter-ellipsoidisch und 13-18 x 7-9p.

1023. L. s c a l a r i s Ach. = ostreata (Hoff.) Schaer., iifters ubergehend in die f. myrmecina Ach. - Flk. 82, Schaer. 467 [B]. Rab. 449. Am. Mon. 167. Claud. 344. Mig. 70; 95 [f. myrmecina]. Krypt. Vind. 1533.

Wo nicht anders erwahnt, nur steril : O s t p r e u S e n : Auf Pinus-Rinde und Holz hiiufig!! [Ostpr. 291. -

Guttstadt-Heilsberg, auf Pinus auch c. ap., leg. Gr i inke ! S a c h s e n : Moritzburg, quf Betula! ! Coswig, auf Sandstein einer

Briicke !! T hiir i n g e n : I m Hiigellande haufig, weniger verbreitet im Thurin-

ger Wald, auf Rinde von Pinus und Larix, seltener Betula und h i e s ! ! [Thiir. 154, Nachtr. 1301.

H e s s e n : Neukirchen (300 m), auf Pinus!! Bad . S c h w a r z w a l d : Wenig verbreitet! Bisher nur: Altglas-

hiitten beim Feldberg, auf Dachschindeln, c. ap., leg. L o s c h [f. myrmecina. = Mig. 95]! Beim Kohlerhof (800 m, zwischen Freiburg und Staufen), auf Pinus a m Grunde ! !

W u r t t e m b e r g : Murgtal bei Freudenstadt, pl. saxicola auf Sand- stein, leg. S c h a f f e r t !

B a y e r n : Eichstatt, auf Zaunholz, leg. (?) A r n o l d , c. ap.! - Baierbrunn bei Miinchen, auf Parkzaunpfosten ! !

V o g e s e n : Drei Aehren (bei 600m), auf Pinus!! T i r o l : Kuhthai, auf Holz, leg. A r n o l d c. ap.! Oetztal, auf Rinde,

leg. S c h a f f e r t c. ap. (myrmecina)! M a h r e n : Saar, auf Pinus, leg. Kova;! T e s s i n : Airolo-Val Tremola (13-1400 m), auf Larix!! [Schw.

F1. I 1021. E n g a d i n : St. Moritz und Pontresina (1800m), auf Larix?! Val

Cluozza (19-2000 m), auf Holz von Koniferenstumpfen, c. ap.!! [Schw. F1. I 112, 116; I1 3001.

S e i n e e t M a r n e : For& de Fontainebleau, auf Pinus. leg. B o u l y d e L e s d a i n !

1024. L. t a b a c i n a (Ram.) S c h a e r . T e s s i n : Gandria (280m), auf Erde uber Kalkfelsen!! - Lager

ganz wie eine schwacher entwickelte Toninia tabocina Flag.

Page 69: Flechten aus Mitteleuropa IX

G . LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 261

(mit niedrigeren, mehr gerundeten Lagerwarzen) aussehend. Ep. triib-erzgriin, K -. Sp. 11--16 x 5-6p.

A1 g ie r : Constantine, auf Kalkerde, leg. F1 a ge y [als ,, ThaZloederna subtabacinurn Flag."]! - Sp. fast nur einzellig, 14-18 (22) x 4-6p. Sonst wie die vorige.

1025. L . t e s t a c e a (Hoff.) Ach. - Schaer. 468 [B]. Harm. Bar. 91 [var. albido Harm.], 141. ElsaB: ,,Eine halbe Stunde von Neuenburg auf einem einzeln

stehenden Kalkfelsen im Walde; nach De Candol le der einzige Felsen in ganz Frankreich, wo diese Lecidea bisher gefunden ist. Mai 1821". Leg.? [B]!

B o h m e n : Prokoptal bei Prag, in Kalkfelsritzen, leg. P a u l Hora ! J u r a : Creux du vent, ,,communic. Schaerer" [B]! ,,Jura",

1026. L . v a Z e s i a c a Schaer . Enum. wit. L. 95 = paradoxa (Ehr.) leg. Boiss ie r [B]!

Schaer. - Harm. Rar. 90! , ,S i idf rankre ic h", Herb. P r ei swer k [B]! Hyp. heller gelbbraun. Hym. etwas locker, im ganzen etwas braun-

gclblich, Par.-Enden keulig, braun, K + mehr oder weniger lilarot.

1027. L. spec. cf. ,,opaco Duf.", spater ,,fuZiginoso Tayl." in Arno ld Tirol 4,642, 6,1127 und 11, 493, im Registerteil 30 unter Nr. 371.

Es handelt sich hier um eine Kalkfelsflechte, deren Zugehorigkeit mir unklar ist, und die vielleicht eine noch unbeschriebene Art darstellt. GewiB hat sie weder mit der oben angefiihrten L. opaca noch mit der silicicolen L. fuliginosa etwas zu tun. Sie scheint gewohnlich nur in ganz kleinen Exemplaren vorzukommen : kleine, flache Schuppen von hell- rchbraunlicher bis abblassender Farbung, mit randstandigen, schwarzen, flachen bis meist bald konvexen und randlosen, kleineren Ap. Hyp. dunkelbraun, Par. ziemlich verleimt, 55-80 p hoch, oben gelb- bis olivbraunlich.

Sp. 14-19 x 6-7,5 p.

Sp. 9-13 x 3-4,5pU, selten im Alter zweizellig.

Die Art scheint L. Zurido am nachsten zu stehen und unterscheidet sich von ihr hauptsachlich durch vorwiegendes Wachstum auf nacktem Gestein, die vie1 kleineren und anders gefarbten Schuppen, das dunkle Hyp. und die (teilweise) schmaleren Sp. Ebenso erscheint sie auch durch die Farbung der nicht runzeligen Schiippchen und die andern genannten Merkmale von L. globifera mit Wahrscheinlichkeit verschieden.

E n g a d i n : Val Cluozza (2100 m), auf Dolomitfels!! Alp Murtbr ebendort (2500 m), auf Dolomitfels und -erde!! [Schw. F1. I1 296, Nr. 22,306, Nr. 121. Bei der ersteren F1. fand ich das braune Hyp. mehrfach erfullt mit & dichten, braunschwarzen (K -) Granula, ahnlich denen im Hym. der L.fusca Th. Fr.

Page 70: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 62 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

D o l o m i t e n : Plan im Grbdener Tal, auf Kalkfels, leg. R i e b e r ! Auch hier mit den erwahnten tintenschwarzlichen Kbrnern im Hyp. ; jedoch mit breiteren Sp. (ich maB um 11-12 x 4,s-6 p).

Eine ahnliche Fl., mit gehaufteren, mehr rbtlichbraunen Schupp- chen und auch gehaufteren, flacheren Ap., mit ziemlich lockeren, oben stark keulig-verdickten Par., aber mit kaum entwickeltcn Sp. :

J u r a : Pelzmuhletal bei Grellingen, auf Kalkfels, leg. S c h a f f e r t ! Westlich Laufen (360 m), an Kalkfelsen, ohne Sp.!!

L o p a d i u m K b r . 1028. L. fuscoZuteum (Dicks.) Mudd.

N o r w e g e n : SkarrvLg bei Magero uber Moosen leg. H a v a a s . 1029. L. p e z i x o i d e u m (Ach.) K b r . in den kaum zu unterscheidenden

Standortsformen muscicolum (Sm.) Tb. Fr. und disciforme (Fw.) Kbr. - Zw. 683 [disciforme], 783. Arn. 636b; 765c [disciforme]. Krypt. Vind. 1031, 2271 [muscicoZunr]. T h u r i n g e r Wal d : In der Hlihenlag~ von etwa 6-800 m zerstreut,

auf alten Fagus uber Moosen und Rinde!! [Thiir. 155, Nachtr. 1311.

S c h w a r z w a l d : In der oberen Bergregion (8-1300 m) verbreitet und nicht selten, auf Fagus, Acer, Picea, Abies!!

W u r t t e m b e r g (wahrscheinlich ?), ohne Standort, uber Moosen auf Rindc, leg. R i e b e r !

B e r n e r A l p e n : Oberer Bussenwald bei MLrren (16-1100 m), auf Picea-dstchen ! !

D o l o m i t e n : Paneveggio, auf Picea, leg. Arnold .

M y c o b l a s t us N o r m . 1030. M . s a n g u i n a r i u s (L.) N o r m . - Schaer. 231, Moug. 842 [B].

Merr. 34. Claud. 296. Krypt. Vind. 2159. T h u r i n g e r W a l d : In den hoheren Lagen (700-970 m), nur auf

Rinde hochstammiger Picea (und Abies) in den Restbestanden alteren Waldes : Finsterberg ! ! Gegend Falkenstein-oberhof- Gr. Beerberg!! Steinheid!! [Thiir. 155, Nacttr . 1311. Bei Ober- hof (,,Der See") auch mit Soralen (vgl. Th. F r i e s und C r o m b i e - S m i t h ) und Pykn. (Kon. gerade, 6-7 x 1 p).

S c h w a r z w a l d : In der Hahenlage iiber etwa 9-1000 m, auf alten Picea, zerstreut, so a m Schauinsland ! ! Gegend des Notschreis, leg. S c h a f f e r t ! und!! Belchen, Nordseite!! SpieBhorn!! St.An- toni bei Todtmoos!! - Am Belchen-Standort eind die Ap. tcilweise von einem sehr schmalen, weinlichen, flaumigen Lager- saum umgeben [vgl. f. Eecanoroides (Nyl.); ahnliche Beobachtung s. C r o m b i e - S m i t h 1911, S. lOS!].

Page 71: Flechten aus Mitteleuropa IX

G . LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 263

S c h w e d e n : Ohne Standort, auf Rinde, leg. F r i c s [B]! N o r w e g e n : Auf Nadelholzrinde, leg.? [B]!

T h i i r i n g e r W a l d (750-800 m): Stiitzerbach-Allzunah, auf alter Pieea!! [Thiir. 155 als f. meEinus (Krph.)]. Rennsteig bei Schmiedefeld, auf sehr alter h i e s ! !

S c h w a r zwal d (10-1200 m), auf alten Picea: Belchen-Halden- hlihe, leg. S c h a f f e r t ! Notschrei und Stubenwasen!! Sp. hier haufig zu 2. - Feldberg unweit Spahnplet?!! Hyp. griinlich, ohne rote Farbung; jedoch die Sp. einzeln.

B e r n e r A l p e n : Oberer Bussenwald bei Murren (16-1700 m), aiif Picea-Bstchen ! !

D o l o m i t e n : Paneveggio, auf Rinde, leg. A r n o l d

var. a l p i n u s (Fr.) S t e i n . - Wartm. 366 [B].

R h i z o c a r p o n (Ram.) Th. Fr . Die SporenmaBe wurden stcts ohne Einbeziehung des Halo (des

schleimigen Epispors) angegeben. Eine groBere Anzahl der nachfolgend genannten Exs. und Sammel-

stucke lagen Schade-Dresden, dem Monographen der Gattung fur das Rabenhorst-Werk, zur Bestatigung oder Bestimmung vor. Die von ihm anerkannten Stiicke wurden im Folgenden mit einem * bezeichnet. Fur s-ine Bemiihungen und zahlreichen Mitteilungen bin ich ihm zu grol3em Danke verpf lichtet.

a) C a t o c a r p u s (Kbr.) Th . Fr. 1031. R. a t r o a l b e s c e n s (Nyl.) A. Z a h l b r . =chionophiioides(Vain.)

Lett. F i n n l a n d : Kuusamo, leg. V a i n i o [f. anoieheiurn (Vain.) A. Zahl-

Am. 851.* Britz. 818.* Claud. 346.* Sp. manchmal langer farblos und ziemlich spat heller-oliv, manch-

Uberall auf Silikatgestein : S a c h s e n : Plauen, leg. B a c h m a n n . * T h u r i n g e r W a l d : SpieBberg, am Rennsteig (700 m), auf Diabas-

blocken!! [Thur. Nachtr. 1311. S c h w a r z w a l d (600-1450 m): Belchen und Zeller Blauen, leg.

S c h a f f e r t ! Bolchengipfel, auf Gneisfelsen!! Ebenso a n der Nordseite des Feldberggipfels !! I m Zastlertal an den SchloR- felsen und an Gneis-StraBensteinen !!

V o r a r l b e r g : Auf schieferigen Felsen im GroDvermunttal bei Par- tenen (1100 m)!! und bei der Walseralpe oberhalb Schruns (1700 m) ! !

br.]! Vgl. Nachw. Flechtens. 76! 1032. R . b a d i o a t r u r n (Flk.) Th . Fr . - Schaer. 178! 179! [B].

ma1 schneller dunkel werdend und bis schwarzlicholiv.

Page 72: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 64 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

T i r o l : Waldrast, leg. R i e b e r e t Arnold.* St. Christoph am

G e n f : SalBve, leg. P r e i s w e r k [B]! Z u r i c h : Riffersweil, auf Erratikum, leg. H e g e t s c h w e i l e r . * Ur i : Unterhalb Goschenen (1050 m), Felswand!! [Schw. F1. T 1101. T e s s i n : Airolo-Val Tremola (1400 m), auf Schiefer!! [Schw. F1.

S c h w e d e n : Floby, Vesterglitland, leg. St enholm.*

Arlberg (1800m) , auf Felsen a m Bach!!

I 1021.

1033. R . c h i o n o p h i l u m Th. Fr. - Krypt. Vind. 2772. 1034. R . c i n e r e o v i r e n s (Mull.-Arg.) Vain . = ignohile Th. Fr. und

eupetraeoides Nyl. - Zw. 608 [f. seductum (Nyl.) Schade]. Arn. 1241 [,,f. ignohiZe"].* T h i i r i n g e r W a l d : Schmalwassergrund bei Dietharz (500 m), auf

Porphyrgeroll !!* [Thiir. 158 als , ,R . eupetraeoides (Nyl.)"]. S c h w a r z w a l d : Ohne Standort, auf Granit, leg. S c h a f f e r t [ale

,,Catocarpus simiZlimus"], = f. seductum Schade! - In den Vor- bergen am Hafnetbuck bei Steinen (450 m), auf Sandstein!!

1035. R. coeru leoa lhum ( K r p h . s u b R e h m i a ) A. Z a h l b r . - Arn. 406 b ! Hyp. dick, dunkelbraun, Ep. dunkelolivgriin bis dunkelgun.

Sp. 16-21 x 8-11 p, farblos, dann oliv, zuerst mit starkem Schleimhof. V o r a r l b e r g : Gegen den OfenpaS im Rhatikon (2200m) , auf

E n g a d i n : Val Cluozza (2100 m), auf Kalkfelsblock!! [Schw. F1.

1036. R. e f f i g u r a t u m (Anzi) Th . Fr. =sphaericum (Schaer.) Mig. - Rab. 375 ? [zweifelhaft, ohne Ap., vielleicht auch nur R. geogra- phicum, neben uberwiegender Lecidea armeniaca Fr].* - Am. 1556 [pro mai. p., vgl. unten bei R. superficiale]! E n g a d i n : Chiinetta bei Pontresina ( Z O O 0 m), auf Urgestein!!

kalkhaltigem Sandstein!!

I1 297 unter Buellia].

[Schw. F1. I 1181. 1037. R. e p i s p i l u m (Nyl.) A. Z a h l b r . - Harm. Rar. 144.* 1038. R . Hochs te t t e r i (Kbr.) Vain. = applanatum Th. Fr. - Am. 813

[f. incrassatum Vain.]. S c h w a r z w a l d : Vom FuSe der Berge bis zu den Gipfeln (3-1400m)

nicht selten, besonders an schattigeren Stellen der Felsen und Blocke des Silikatgesteins : Brennet-Sackinger Bergsee* !! Wit- ladinger SchloB! ! Lochmuhle-Harpolingen ! ! Hohlwehraschluclit bei Todtmoos!! ,,Belchen", leg. S c h a f f e r t [f. suhcaerules- cens Schade, Mark teilweise J + schwach blaulich]! Zell-Him- melsbach !! Schanenbuchen ! ! Schneckenfelsen bei Muggen-

Page 73: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 2 65

brunn! ! Gfallfelsen bei Oberried ! ! Rinken-Zastler !! Felsen- weg a m Seebuck!!

V o r a r l b e r g : Silbertal bei Schruns (700 m), auf Glimmerschiefer- fels!!

O b e r e t s c h : Kaltern bei Bozen (400 m), auf Silikatgestein im

N o r w e g e n : Dovrefield, leg. ?* [,,zu f. Koerberi (Stein)"].

Zw. 798.* Claud. 345.* Krypt. Vind. 2773. Sp. bis etwa 36 x 16p. Auf Silikatgestein der Gebirge: S u d e t e n : Schneekoppe, leg. E i t n e r [als ,,Catocarpus chionophilus

Th. Fr. var. decoloratus Vain."].* S c h w a r z w a l d : ,,Schwarzwald haufig", auf ratlichem Sandstein

(also wohl aus der Gegend Hornisgrinde-Badener Hohe im nord- lichen Teile des Gebirges), leg. S c h a f f e r t als ,,R. geographicurn"! 2 Stucke mit abortierten Ap., sonst steril, die offenbar zu dieser Art gehoren, Lager K-, J-. - I m sudlichen Schwarzwald, ebenso wie im Thiiringer Wald, ist mir die F1. nicht zu Gesicht gekommen.

Wal de ! !

1039. R . o r e i t e s (Vain.) A. Z a h l b r . - Schaer. 173 [B]! Rab. 618.

B o h m e r W a l d : Gipfel des Arber, leg.?* V o r a r l b e r g : Zeinisjoch (18-1900 m), auf Glimmerschiefer !!

Schwarzhornsattel im Rhatikon (2400 m), auf Diorit [th. albido, = f. pa2Zidocinereum (Krph.)]!!

T i r o l : K1. Rettenstein,leg. v. Z w a c k h [als ,,Lecidea geographica'']! Ur i : Gotthard-PaBhohe (2100 m)!!

E n g a d i n : Chiinetta und Rosegtal bei Pontresina (1800-2000 m)! ! [Schw. F1. I 118, I1 2741. - Sp. hier (Chiinetta) farblos bis hell- olivbraunlich, 20-26 x 10-12 p.

D o l o m i t e n : Raschotz, auf porphyrischem Gestein, leg. R i e b e r !

Ep. manchmal (veraltet ?) auch braun bis dunkelolivbraun. &ere,

Auf Silikatgestein: E r z g e b i r g e : Roter Stein bei Altenberg (700 m), leg. B a c h -

T h i i r i n g e r W a l d (5-900 m): Auf Porphyr, Granit usw. von zahlreichen Standorten, haufig ! ! (Teilweise *). [Thiir. 156, Nachtr. 1311.

[Schw. F1. 11051.

1040. R . p o l y c a r p u m ( H e p p ) Th. Fr. -Am. 852.

schon gefarbte Sp. hier und da mit 4-(bis 5-)teiligem Inhalt.

m a n n !

R h on : Milseburg (800 m), auf Phonolith ! ! S c h w a r z w a l d : Bis zu den Berggipfeln auf Fels sowie an Mauer-

und Wegsteinen haufig [f. infuscatum Vain., f. fallax Vain.],

Page 74: Flechten aus Mitteleuropa IX

266 G. LETTAU: Flechten aits Mitteleuropa TX.

leg. L a s c h ! S c h a f f e r t ! und!! (Teilweise *). Auch auf den Vorhohen der ,,Schopfheimer Bucht" auf Sandstein ! !

W u r t t e m be r g: Wental, auf Sandstein, leg. Rie ber.* A1 g a u e r A1 p e n : Sigiswanger Horn bei Sonthofen, am Gipfel

ElsaD: St. Ludwig, leg. S c h a f f e r t ! Vor a r l b e r g : Partenen- GroDvermunt (11-1200 m), auf Glim-

merschiefer* ! ! Ebenso a m Zeinisjoch (1800 m) ! ! und Ried ober- halb Schruns (800 m)!!

(1525 m), auf Sandstein!!

T i r ol : Kiihthai, auf Rhododendron, leg. A r no1 d.* E n g a d i n : Rosegtal und Chiinetta bei Pontresina (18-2000 m)!!

B e r n e r A l p e n : Miirren-Mittelberg (1600 m), auf teilweise etwas

W a l l i s : Gondoschlucht am Simplon (10-1200 m), auf Schiefer- [Schw. F1. I 97; f.poZyseptum Eitn, ist dort zu strei-

D o l o m i t e n : Ohne Standort, auf porphyrischem und mehr graniti-

[Schw. F1. 1 1 1 8 , I1 2741.

kalkhaltigen Schieferfelsen ! !

felsen!! chen !I.

schem Gestein, leg. R i e b e r !

1041. R. s u p e r f i c i a l e (Schaer . ) S c h a d e . - Am. 1556 [pro min. p.]! Auf der Suche nach R. scabridurn Ras., das der Autor in dem

genannten Exs. gefunden und von hier beschrieben hat (,,Zur Kenntnis der Flechtengattung Rhizocarpon" in Rivista sudameric. de Botanica 1942, S. 91), fand auch ich ein kleines Lager mit sehr fein rissig-rauhen, gegeniiber dem benachbarten R . effiguraturn mchr flachen und vielleicht etwas groDerem Areolrn, dessen Mark vollig jodnegativ reagiertc. Die orange Reaktion mit I' ist die gleiche, die Sp. (11,5-16, alte bis 18 x 6-10 p) und der sonstige Befund ebenfalls fast entsprechend. Wahr- scheinlich handelt es sich bei der F1. urn R. superficiale Schade f. reticu- faturn Schade nov. f., die der Autor in seiner Rabenhorst-Bearbeitung der Gattung zu beschreiben gedenkt. Mit R. scabridurn RSs. wiirde sie ehenfalls ubereinstimmen, wenn nicht dieser Forscher fur seine neiic Art die Reaktion P - angeben wiirde.

b) E u - R h i z o c a r p o n S t i z b . = L e p i d o m a (Link) Vain. 1042. R. a t h a l l o i d e s (Nyl.) Hasbe.

U. S. A.: Santa Monica-Kette (Kalifornien), auf Erde, leg. H a s s r . 1043. R. c a l c a r i i i m (Weis) A n z i [wo nicht anders erwahnt, =f . sub-

concentricurn Schade]. - Schaer. 183! Moug. 744! [Beide B]. Arn. 37913 [mit Parasiten]! 684b [formal! 1737a [formal! Arm Mon. 122*, 123! 124. Das Lager dieser Art, wie ich sie auffasse, ist meist diinner, graulich

bis weiBlich, gewohnlich flach-rissig-areoliert [f. subconcentricurn Schade].

Page 75: Flechten aus Mitteleuropa IX

C. LETTAU: Flechten aua Mitteleuropa IX. 2 67

Alpine Pflanzen haben afters ein etwas dickeres und mehr weiDes Lager, Ap. meist kleiner und unter 1 mm, manchmal zentral genabelt, ofters in konzentrischen Ringen angeordnst. Sp. 21-52 (55) x 10-19 (21) p erwachsen 7- .und mehrmals quergeteilt, 10- bis etwa 50-zellig. (Vgl. unten bei R. pseudospeireum!].

Eine in manchen Gegenden haufige Fl., auf Sandstein, Kalkschiefer und andern, teilweise schwach kalkhaltigen Gesteinen :

T h u r i n g e n : I m Gebiete der Drei Gleichen (3-400 m) mehrfach auf Keupersandstein* !! Ebenso auf Sandstein im Vorlande des Thiir. Waldes (4-500 m) bei Frankenhain*! ! Henkerskuppe bei Leutnitz (420 m), auf (?) Braunkohlenquarzit*!! [Thiir. 156 als R. concentricum Dav.].

S c h w a r z w a l d : Wieladinger SchloB, auf Silikatfels (vid., zu wenig)!! ,,Belchen", auf kalkhaltigem Gestein, leg. S c h a f f e r t (wahrscheinlich Standort verwechselt)!

H e g a u : Hohentwiel (600 m), auf Phonolith!! W iir t t e m b e r g : Von zahlreichen Standorten der Gegend von

Stuttgart-Esslingen--Vayhingen, hauptsachlich auf Sandstein, Mauern usw.,leg. R i e b e r , S t e t t n e r (teilw.*)! Unterschwarzach, Kiesgrube, auf kleineren Steinen, leg. Her t e r !

A l g a u e r A l p e n : Sigiswanger Horn (1520 m), auf sonnigen Sand- steinfelsen des Gipfels ! !

V o r a r l b e r g : Biirser Schlucht (700 m), auf kalkfreiem oder -armem G-stein !! Alpverajachl und Verspalengrat i m Rhatikon (23 bis 2400 m), auf Flyschsandstein!!

Genf : SalCve, leg. P r e i s w e r k [B]! W a a d t : Bex, auf Kalkschiefer, Herb. P r e i s w e r k [B]! W a l l i s : Martigny (470 m) und Gondaschlucht (1100 m), auf

Schiefergestein!! [Schw. F1. I 88, 97 teilweise, als R. concen- tticum].

B e r n e r A l p e n , auf schieferigem Gestein: Grindelwald, leg. S c h a f f e r t ! Wengen und Sichellauenen (12-1400 m)!! Boden-- Engstligenalp (1500 m), auf Kalkschiefer !!

G l a r u s : Klahntal, auf Schiefer, leg. v. Z w a c k h ! Ur i : Oberhalb Hospental (15-1600 m), auf Schieferfels!! [Schw.

A p p e n z e l l , leg. S c h a f f e r t ! Gr a u b iin de n : Thuais-Hohenrhatien und Via mala (700-950 m),

auf Biindnerschiefer*!! [Schw. F1.187, I1 270/1, wie oben]. - Engadin: OfenbergstraBe, La Drosa (17-1800 m), auf Verru- cano!! [Schw. F1. I1 291, ebenso].

D 01 o m i t e n : Wolkenstein, auf teilweise kalkhaltigem Schiefer, und St. Ulrich, auf Augitporphyr, leg. R i e b e r e t A r n o l d !

F1.1108, wie oben].

Page 76: Flechten aus Mitteleuropa IX

2 68 G. LETTAU: Flechten atis Mitteleuropa IX.

RollepaB und Rodella, auf rotem Sandsteinschiefer, leg. R i e b e r ! G a r d a s e e : Oberhalb Sanico bei Maderno (7-800 m), auf kalk-

haltigem Gestein !!

1044. R. chiastomerum Let t . nov. spec. Planta e x affinitate R. geographici DC., thallo pallide aut saturatc flavo, P + aurantiaco, differens sporis obtuso-ellipsoideis au t fere sphaeroideis, vulgo tantum 2-4 cellularibus, septis fere semper obliguis aut cruciatis, 12-23 x 10-15 ,u,

Ob dieser Flechtentypus als ,,Art" gelten darf oder nur eine bc- merkenswerte Abanderung aus dem Formenkreise des R. geographicurn darstellt, kann ich vorlaufig nicht beurteilen, und iiberlasse die weiterc Behandlung dem berufenen Monographen der Gattung. Das Lager zeigt keine grundlegenden Unterschiede gegen das der genannten Art. Auf dem f schwach kalkhaltigen Schiefersandstein der Hochalpen tritt es uns in schoner Entwickelung entgegen, ohne sonstige Anzeichen einer Wachstumsstorung oder Behinderung; auch die Ap. und ihr Inneres sind vorziiglich entwickelt, die Sp. oft eher reichlicher als bei R. geographicurn. Das Lager hat lebhaftgelbe bis etwas blaflgelbliche Farbung und scheint gewohnlich nicht groflere Flachen zu bedecken, sondern mehr in kleineren Flecken zu wachsen. In der Peripherie manchmal leicht strahlige A n - ordnung der Areolen. Ep. dunkelrotbraunlich, K + lilarot. Die Form und Teilung der Sp. ist sehr eigenartig und erinnert stark - bis auf ihre dunkle Farbung - an diejenige bei PoZyblastia- Coccospora: die wenigen Septen im optischen Langsschnitt von der Form eines X, eines liegenden V oder N, oder eines T. Eine gerade quer verlaufendes Septum ist haufig garnicht vorhanden, oder hochstens in der Einzahl. Jungere Sp. ofters auch langer ein- bis zweizellig, wenn auch schon dunkel gefarbt.

,,UbergangeLL zur Sporcnform des eigentlichen R. geographicurn schcinen bis zu einem gewissen Grade vorzukommen (z. B. die bei letz- terer Art erwahnte FI. von der Hafats im Allgau). - An den vorarl- bergischen und bernischen Standorten wachst neben unscrer F1. ,,nor- males" R. geographicurn, mit langlichen, sogar bis 50 x 22p erreichenden Sy. Auf dem Niesengipfel fand ich aul3erdem auch noch ein ahnliches Rhizocarpon mit Sp., die dcnen des R. chiastomerum Ihnlich, aber c twas schmaler waren ( 1 8 ~ 2 4 ~ 9 - - 1 2 p ) , das Lager jedoch P--. Auf dem Schiefer des Berner Oberlandes wachst eine blaBgelbliche Form [cf. R. puluerulenturn (Schaer.) Ras. 1, mehrfach mit den Sp. des R. geographicurn, einmal jedoch (Grindelwald, s. u.) mit den ,,chiastomeren" Sp.

Also ein ziemliches Durcheinander ! 1st es danach noch berechtigt, einen solchen Typus als ,,neue Art" anzugeben? Besonders wo schon ,,ubergange" zur benachbarten Art vorhanden zu sein scheinen ? Ich meine - mit Einschrankung - ja, und wenn es nur den Zweck hat, vorlaufig auf eine so bemerkenswerte Eigenart wie die abweichende For- mation der Sp. hinzuaeisen.

Page 77: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flrchten ails Mitteleuropn IX. 269

Ganz allgcmein gesagt, ist ja die Frage der tfbergange uberhaupt ein oft schwer zu losendes Problem. Nur dann ist der ,,Ubergang'' im allgemeinen beweiskraftig ge g c n den Artcharakter eines Typus, wenn man bei einem und demselben Exemplar - sichere Beobachtung voraus- gesetzt - ein glattes Hiniiberlaufen von den Merkmalen des einen zu denen des andern Typus erkennt. Glaubt man, diese tfbergange nur bei nebeneinanderwachsenden Stiicken oder gar solchen von verschiedenen Standorten festzustellen, so kann man immer noch vielfach der Tauschung unterliegen. Man denke z. B. an die zahlreichen ,,Verahnlichungen", wie sie S a n d s t e d e von Cladonienarten, die nebeneinander am gleichen Orte wachsen, beschreibt !

Wollte man bei den kleineren F1. solche Erscheinungen s t e t s als Beweis gegen den Artcharakter einzelner Typen auffassen, so miiSte man sehr viele ,,anerl aunt" verschiedene Arten wieder zusammenziehen, so z. B. Toninia coeruleonigricans und candido, Lecidea crustulata mit cinereoatra und macrocarpa usw.; hier wie dort kann es vielleicht noch lange Zeit dauern, bis man einigermaI3en ins Klare kommt, wieweit es sich um Alters- und Standortseinfliisse oder um genotypische Abande- rungen handelt. Schon an manchen Stellen des Systems ist es nachtraglich gelungen, durch chemische oder sonstige, zunachst nicht bemerkte Unter- schiede gewisse Grenzen festzulegen, die etwa bisher als tfbergangsformen gewertete Typen trennen und etwas mehr Klarheit in den Formenreichtum bringen. Moglich, daI3 es hier bei unsern Rhiaocarpon so ahnlich gehen konnte, moglich aber auch das Gegenteil.

(comp. var. medians Mull.-Arg. Flora 1874, S. 348)" des R. geographicurn an, die ganz gut hierhin gehoren konnte. Aus der Mul le r 'schen Originalbe- schreibung (,,Sporac didymae vel dein modice parenchymaticae" etc.) laSt sich allerdings eine Sicherheit nicht erhalten, ohne daI3 die Urstiicke vorliegen.

A r n o l d gibt [Tirol 19, S. 49 resp. 2951 eine ,,var. . . .

V o r a r l b e r g : Verspalengrat unweit Tiiisunahutte (2400 m), auf

B e r n e r A l p e n : Gipfel des Niesen (2366 m), ebenfalls auf Flysch!! Fl yschsandstein ! !

- ,,Grindelwald", auf Schiefer, leg. S c h a f f e r t ! [s. 0.1.

1045. R . conglorneraturn (Fr . ) Ras. = ridescens (Nyl.) A. Zahlbr. -

1046. R. d i s t i n c t u r n Th. Fr . = ambiguum (Schaer.) A. Zahlbr. - Schaer. 117! und 443! [B]. Zw. 607*. Am. 635b, 1781 [f. illoturn (Nyl.) Sandst.]. Britz. 556*. Mig. 10 [illoturn]. Krypt. Vind. 454 [ebenso]. Das Ep. dieser Art ist ,,normal" rotschwarzlich, manchmal aber

auch olivbraun bis schwarzoliv und sogar rein-griinschwarzlich, jedoch auch dann bfters noch mit K + ins Purpur- und Weinrote verfarbt

Schaer. 577 [B]!

Page 78: Flechten aus Mitteleuropa IX

270 G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

[s. auch Schw. F1. I1 269!]. Einigemal fand ich es im gleichen Ap. gegen den Rand des Hym. mit rbtlichem, nach der Mitte zu mit griinlichem Ton. Eine einfache Alterserscheinung kann das griinliche Ep. schwerlich sein, da man darunter ofters die Asci und Sp. in beater, frischester Ausbildung findet .

Eine auf Silikatgestein wohl meistens sehr hiiufige Fl.: O s t p r c u S e n : Wiekau und Prilacken im Samlande, auf erratischen

Blocken*!! Grenzstein bei GroBraum! ! Kreis Johannisburg, leg. F u h r e r ! [Ostpr. 291.

T h i i r i n g e n : I m Hiigellande (3-500 m) auf Sandstein und kiese- ligen Steinen!! I m Berglande (5-900m) haufig auf den ver- schiedensten Gcsteinen, Tonschiefer. Porphyr, Granit USW.

(teilw.*)!! [Thur. 157, Nachtr. 1311. R h o n : Pferdskopf (870 m), auf Basalttuff!! N a s s a u : Oberhalb Lorch (300 m), auf Schieferfelsen!! B a d e n : Heidelberg, auf Sandstein, leg. v. Z w a c k h ! Im nbrdl.

Schwarzwald auf Sandstein im Murgtal, leg. S c h a f f e r t ! und Freudenstadt-Kniebis, leg. R i e b e r ! - Zm siidl. Schwarzwald haufig bis zu den Gipfeln, besonders auf Urgestein, an Mauern, Wegsteinen usw. (teilw.*)!!

W u r t t e m b e r g : Von mehreren Standorten des Mittellandes (um Stuttgart, Vayhingen, Wental), auf Sandstein, leg. R i e b e r ! S t e t t n e r ! Auch auf Ziegeln! Rtithenbach, auf erratischem Gestein, leg. H e r t e r !

B a y e r n : Eichstatt, auf kieseligem Gestein, leg. A r n o l d . Allach und Sendling bei Miinchen, auf kieseligen Gertillsteinen ! !

Vo g e s e n : Molkenrain, leg. S c h a f f e r t ! V o r a r l b e r g : Ried oberhalb Schruns (800 m), auf Glimmer-

Base1 (?): ,,Auf Kies in der Rheingegend", d. h. kieseligem Geroll-

Wal l i s : Martigny (450 m), auf schieferigem Gestein!! [Schw. F1.

B e r n e r A l p e n : Unweit Murren (15-1600 m), auf Schiefer!! Z u r i c h : Riffersweil, auf errat. Gestein, leg. H e g e t s c hwei l e r *. C r a u b u n d e n : Thusis-Hohenrhatien (800-950 m), auf Biindner-

D o l o m i t e n : St. Ulrich und Umgebung, auf Porphyr und anderm

schiefer ! !

stein, leg. S c h a f f e r t !

I 8 8 ]

schiefer!! [Schw. Fl. I1 269, 2711.

Silikatgestein, leg. R i e b e r ! 1047. R. e u p e t r a e u m (Nyl.) Arn.

E n g a d i n : Rosegtal bei Pontresina (1900 m), auf Urgesteinsfels (f. uerrucosum Schade n. f. in lit.)*!! [Schw. FI. I1 2741.

Page 79: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten au8 Mitteleuropa Ix. 271

1048. R . g e m i n a t u m (Fw.) K b r . - Rab. 567. Ep. meist purpurbraunlich bis einfach olivbraun, manchmal aber

auch dunkelolivgriin. Das Hym. auch hier bisweilen, wie bei verschiedenen andern Eu-Rhizocarpen, im ganzen bla13-griinblaulich. - Auf Silikat- gestein :

T h i i r i n g e n : Jngoklippe i m Schwarzatal (300 m), auf Tonschiefer!! Totenstein bei Elgersburg (500 m), auf rotliegendem Konglo- meratgestein [f. citrinum (Fw.) Schade]*!! [Thiir. 157, Nachtr. 131, ohne die dort genannte Var.].

S c h w a r a w a l d (505-? 1300 m): Albtal, Felsen nahe am Flu13 [f. areolatum Schade]!! Utzenfeld [f. citrinum Schade]*!! Bel- chen, leg. Sc h a f f e r t [f. areolatum]! Belchen-Siidhang!!

He g a u : Hohentwiel, auf Phonolith, leg. R i e ber [schwache Pflanze, gegen f. citrinum] !

W i i r t t e m b e r g : Ohne Standort, auf Ziegel, leg. R i e b e r ! W a l l i s , auf Schieferfels: Salvan, leg. P r e i s w e r k [B]! Martigny

(450 m)*!! Gondoschlucht a m Simplon (10-1200 m)!! [Schw. F1. I 88, 971.

B e r n e r A l p e n : Miirren und Gimmelwald (15-1600 m), auf schieferigem Fels und Mauersteinen!!

E n g a d i n : Rosegtal bei Pontresina (18-1900 m)!! Kirchberg bei Zernez (1600 m), auf Hornblendeschiefer!! [Schw. F1. IJ 274, 2801.

Sc h we d e n : Floby, VestergCitland, leg. S t e n h ol m *. 1049. R. g e o g r a p h i c u m (L.) DC. - Flk. 62, Schaer. 172, Moug. 640

[a = f. atrovirens Mass. (gegen lecanorinum Anders), b = f. con- tiguum Mass., sec. A r n o l d Jura], Wartm. 367, 661 [B]. - Britz. 596*. Claud. 94 [,,Zwischenform contiguurn-Zecanora"]*. Kryp . Vind. 1235. - Uberwiegend f. eontiguum Mass. in den Exs. aus- gegeben ! Das Lager dieser au13erst vielgestaltigen und systematisch schwie-

rigen Art zeigt haufig mit P + lebhaft orange Reaktion; manchmal aber auch (ma.) ganz P-. Diese letzteren Thalli lassen aber, nach S c h a d e , immer noch mi. etwas Gelbfarbung mit P erkennen. Wieweit diese - allerdings sehr auffalligen - Reaktionsunterschiede taxonomischen Wert haben, mu13 noch untersucht werden. Nach R a s a n e n miiljten diese Stiicke wohl zu seinem neuen R. riparium Ras. gezogen werden.

Die bekannten ,,&arten" atrovirens Mass. und contiguurn Mass. scheinen in jedem Falle nur Wachstumsformen darzustsllen. Die letztere ist in tieferen Lagen die gew6hnliche, die erstere findet man haufiger im alpinen Bereich. Manchmal sieht man beide Formen nebeneinander und ineinander iibergehend, andermal wieder seharf gegeneinander abgegrenzt. Exemplare mit starkeren, konvexen und solche m i x flacheq diinneren

Page 80: Flechten aus Mitteleuropa IX

272 G. LETTAU: Flechten aim Mitteleuropa IX.

Areolen, solche mit gehauften und andre mit mehr zerstreuten Friichten, solche mit erhoht-berandeten und andre mit scheinbar unberandeten, mehr eingesenkten Ap. beobachtet man nicht selten in buntem Wechsel nebeneinander, ohne das Wesen dieser Abanderungen sicherstellen zu konnen !

Die Ap. sind meistens von den Areolen scharf abgesetzt, hier und da sitzen sis aber auch ,,geaugelt", ahnlich wie bei R. lecanorinum, wenigstens zum Teil oder zu Anfang, in den Araolen, d. h. von ihnen umschlossen, ohne erkennbare RiSbildung gegen die Areole.

Hym. manchmal im ganzen griinlich bis hellblaulich. Ep. meistens rotbraunlich bis lilabraun, bis olivbraun, und K + purpurviolett, oder auch braun bis olivbraun und K -. Sp. gemessen (17-)22-50 (52)

Auf Silikatgestein im Hiigel- und Berglande sehr haufig, in der

O s t p r e u S e n : Nach Aufzeichnungen beim Skarrwald (Samland)

E r z g e b i r g e , leg. B a c h m a n n ! T h i i r i n g e n : I m Hiigellande auf Sandstein!! I m Berglande iiberall

haiufig, gewohnlich als f. contiguum, hier und da f. atrovirens*!! [Thiir. 157, Nachtr. 1311.

H e s s e n : Rhon!! Bilstein a m Vogelsherg, auf Phonolith!! Noch am Bilstein beim MeiBner (300 m), auf schieferigem Fels!!

B a d e n : Heidelberg (200 m), auf Sandstein!! Im nordl. Schwarz- wald, leg. S c h a f f e r t ! I m siidl. Schwarzwald iiberall haufig bis zu den Gipfeln!! Auch noch in der Ebene, z. B. am Rheindamm bei Hattingen ! !

x (lo-) 12-22 (25) /A.

Ebene, je nach den Umstanden, etwas weniger verbreitet.

auf erratischen Blacken sparlich ! ! [Ostpr. 291.

W i i r t t e m b e r g , auf Sandstein, auch auf Ziegeln, von R i e b e r gesammelt !

B a y r . A1 p e n : z. B. Rote Wand bei Schliersee (1750 m), auf Horn- steinhockern!! Algau! Hofats- Gufel (ZOO0 m), auf Hornstein- fels!! Hier eine Form, P +, mit wenigzelligen Sp. (18-29 ~ 1 0 -16 p), also gegen R . chiastomerum!

V o g e s e n , leg. S c h e r e r [B]! und S c h a f f e r t ! V o r a r l b e r g (1000-2500 m), auf Glimmerschiefer und Sandstein!! T i r o l , leg. H i e b e r ! Auf Rhododendron, leg. A r n o l d ! K a r n t e n , leg. Z e d r o s s e r ! B a s e l : Auf Ziege1,leg. P r e i s w e r k [schon ausgebildetes contiguurn]

J u r a : Magglingen, auf erratischen Blocken, leg. v. Z w a c k h ! I m A l p e n l a n d e auf Silikat uberall haufig, leg. P r e i s w e r k [B]! S c h a f f e r t ! und!! [Schw Fl.]. Auf Schiefer des Berner Ober- landes [Wengen!! Oberhalb Miirren!! Grindelwald, leg. S c h a f -

P I !

Page 81: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX. 273

fe r t ! ) vielfach mit sehr blaB-gelbem Lager [P $1; Sp. um

Obere t sch : Sulden, auf Rhododendron, leg. Arnold.* P-!

U n g a r n , leg. L o j k a . Greschik! Mir P (ma.) vollig negativ reagierende F1. dieser Gesamtart (8. o.!)

stellte ich mehrfach auf Porphyr des Thiiringer Waldes !! fest, manchmal neben der P + Pflanze wachsend; ebenso aus der Rhon auf Basalt!! In gleicher Weise aus den Alpen: Gaschurn und Zeinisjoch in Vorarlberg !! Algau (Britz. 596)! Engstlenalp in der Schweiz, leg. Scha f fe r t ! Saleve bei Genf, leg. P r e i s w e r k [B]! 1050. R. g r a n d e (Flk.) Arn. - Arn. 721 [f. petraeizurn (Nyl.) Vain.],

1557. Am. Mon. 332. Krypt. Vind. 367. Auf Silikatgestein: Thi i r ingen: Schwarzatal bei der Ingoklippe (300 m), auf Ton-

schieferfels [f. areolato-uerrucosum Schade)* !! [Thiir. 158, Nachtr. 1321.

Schwa r z w a1 d : Scheffelfelsen am Sackinger Bergsee (400 m) ! ! Sofienruhe bei Badenweiler (500 m), auf Schwerspatgerall !! Hier - jedenfalh dazu gehlirige - Pykn. mit dunkelerzgriirer (K-)- Hiille und geraden Kon. 5-6 x 1,5 p. - Belchen-Gipfel, Nordseite (1350 m), vid. !! Zastlertal (600 m), auf Gneis-Straflensteinen* !!

F i n n l a n d : Viborg, auf Urgestein, leg. Vain io [f. cinereobullutum (Vain.) Blomb. e t Forss.)].

25-36 X 13-17 p.

Mehrfach aus den Dolomiten, leg. A r n o l d , R iebe r !

1051. R. i n t e r s i t u r n Arn. E n g a d i n : Chiinetta bei Pontresina (2000 m), auf Silikatfels*!!

1052. R. Zeconorinurn (Flk.) And. - Flk. 63 [B]. Claud. 47*. Gegeniiber dem nachstverwandten R. geographicurn ist die Farbung

des Lagers vielfach ein mehr mattes Griinlichgelb, manchmal aber auch ein helles Zitrongelb, ganz ahnlich wie bei jenem. Die ma. Reaktion mit P ist eine gewohnlich nicht sofort oder sogar ziemlich' langsam auftretende Verfarbung ins Orangebraunliche bis Rostrote und fast rein Braune, gegeniiber der - wenn iiberhaupt vorhanden, dann - sehr schnell ein- tretenden leuchtend-orangegelben Reaktion bei R. geographicurn. Bei schwacheren Lagern kann sie ganz ausbleiben oder auf einzelne Areolen beschriinkt sein.

Die Lagerareolen haben keine so starke Neigung wie bei R. geo- graphicurn, eine zusammenschlieBende, rissig-areolierte ,,Contiguum- Form" zu bilden; sie bleiben gerne, besonders in der Peripherie, oder, bei schwiicherer Ausbildung, im' ganzen Lager, mehr rundlich und von- einander getrenut. Ebenso wie die Areolen gewtihnlich nicht durch scharfe Risee eckig gegeneinander abgegrenzt sind, besteht auch vielfach keine solche scharfe Abgrenzung der Areolen gegen die Ap., EO daS diese Psddes Repertorium. Bd. 56, H. 3. 30. X. 1954

[Schw. F1. I 118, 8. dort!].

18

Page 82: Flechten aus Mitteleuropa IX

274 G . LETTAU: Flechten aus Mitteleuropa IX.

bei der typischen Form in der Areole sitzen und von ihr vollstiindig, oder zum gr6Beren oder kleineren Teil, ohne RiBtrennung, umschlossen werden. [Solche ,,geaugelten" Fruchte besonders ausgepragt l e i den meist matt- griinlichgelben Stucken des thiiringischen und hessischen Berglandee, weniger bei denjenigen des Schwarzwaldes, die im Aussehen teilweise mehr an R. geographicurn erinnern und von diesem mehr durch die ab- weichende P-Reaktion zu trennen sind 3.

T h u r i n g e r Wald : Auf den Porphyrkuppen des Waldgebirges (500-850 m) verbreitet und haufig, in typischar Ausbildung*!! [Thur. 157 und Nachtr. 131 als R. geographicurn f. Zeeanorinum F1 k. 3.

Vogelsberg : Biletein (665 m), auf Basaltfels!! R h on : Steinwand (645 m), auf Phonolithfels! ! Lerchenkiippel an

der Wasserkuppe (850 m), auf Basalt!! Schwarzwa ld : In den mittleren und oberen Lagen des Gebirges

(6-1100m) verbreitet und nicht selten, aber oft schwach und nicht typisch entwickelt, auf Gneis und andern Silikatgesteinen, so an der Sirnitz, leg. S c h a f f e r t ! Utzenfeld, an eisenhaltigem Gestein, leg. Loech! Felsennahe dem Blauengipfel!! Am Nonnen- mattweier ! ! Knirpfstein (Schbnau-Herrenschwand) ! ! Felsen oberhalb Aftersteg und Fahl !!

D o l o m i t e n : Ohne Standort, wohl um St.Ulrich-St. Peter, auf Silikatgestein, leg. Rieber !

S c h w a r z w a1 d : Gipfel des Belchen, an schattigeren Gneisfeleen der Nordseite (1350 m)*!! - Hier m. W. zum erstenmal in Mittel- europa auBerhalb der Alpen gefunden!

1054. R. Zotum Stzb . - Krypt. Vind. 171*. 1055. R. M o n t a g n e i (Fw.) Kbr . - Wartm. 164 [B]. Rab. 329.

1053. R . l e p t o l e p i s Anzi.

Sp. immer einzeln, bis zu 70-80 ~ 2 2 - 2 8 p - Auf Silikatgestein. Vora r lbe rg : Gufel bei Gaschurn (1000 m), auf Glimmerschiefer-

Genf: Gr. Salkve, leg. P r e i s w e r k [B]! Gr a u b iin de n: Thusis-Hohenrhatien (800-950 m), auf Schiefer-

fels!!

felsen!! [Schw. F1. I1 269, 2711. Und aus der Schweiz, ohne Standort, leg. Gams!

O b e r e t s c h : Umgebung Bozen-Sarntal!! D o l o m i t e n : St. Ulrich, auf Porphyr, leg. R i e b e r e t Arnold*!

Saccinatal bei Predazzo, auf Melaphyr, leg. R i e b e r e t A r n o l d * [,,f. areolaturn (Kbr. pi. p.)"].

1056. R. obscura turn (Ach.) Mass. - Schaer. 180 [B]. Zw. 546-548* [f. fuscocinereurn (Krph.) A m . und reductum (Th. Fr.) Eitner], Am. 815b, 853; 1059 [als R. Zauazum Ach.11; 1738 [f. redudurn]!

Page 83: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Fleehten am Mitteleuropa IX. 27 5

Am. Mon. 119; 251 und 493 hierhin, auch nach Schade (brieflich), und nicht ,,R. concentricum Dav."! Britz. 557' [f. fuscocinereum], 700* [ebenso], 815*, 819* [f. lavaturn Th. Fr.]. Claud. 194*, 298* [als ,,Lecidea distincto Nyl.", = f. reductum]. Zahlbr. Rar. 155 [als ,,R. subcoeruleum f. fuscum Eitner", = veraltetes R. obscura- tum f. fuscocinereurn, nach Schade]. Hym. haufig nach oben, oder im ganzen, etwas griinlich, hier und

da sogar dunkel- bie smaragdgriin. - Auf Silikatgestein iiberall eine der haufigsten Arten der Gattung, in den ineinander iibergehenden Formen fuscocinereum und reductum, sowie lavaturn, welche letzteres mehr die feuchteren Orte des Gebirges bevorzugt und manchmal auch, habitue11 durch die breiter gerandeten, gr6)Deren und oft hervortretenden Ap. ziemlich abweichend, ne ben den normalen Pflanzen der andern genannten Formen wachst.

Os tp reuben : Wiekau, Prilacken und Galtgarben im Samlande, auf erratischen B16cken* Ifuscocinereum-reductum] ! ! Granitischer Grenzstein im Walde bei Grobraum!! [Ostpr. 291.

S a c h s e n : Moritzburg, auf kieseligen Steinchen ! ! Thi i r ingen: Im Hiigellande auf Keuper- und Buntsandstein mehr-

fach, im Berglande auf Porphyr, Schiefer usw. iiberall sehr haufig, in den Formen fuscocinereum und reducturn (teilw.*) I ! [Thiir. 158, Nachtr. 1321.

Hessen-Nassau : Im Vogelsberg und in der Rhlin mehrfach auf Basalt !! Lorch am Rhein, auf Schieferfels!!

Bade n: Heidelberg, Krrnigstuhl und Felsenmeer, auf Sandstein, leg. v. Zwackh! Schlierbach, auf Granit [reducturn]!! - Im nirrdl. Schwarzwald (Besenfeld), auf Sandstein und Urgestein, leg. Scha f fe r t ! - Im siidl. Schwarzwald vom FuBe der Berge (z. B. noch auf Steinchen im Wiesentale bei Ltirrach!!) bis xu den Gipfeln in den Formen fuscocinereum und reducturn iiberall, auf Sandstein, Wegsteinen und Silikatfels, sehr haufig (teilw.*), leg. Ltisch! S c h a f f e r t l und!! Am Belchengipfel eine Form mit grauweiblichem, auch innen hell gefarbtem Fruchtrande*!! - Die f. Iauoturn nur im oberen Schwarzwald auf Urgestein und schieferigem Fels, besonders im Gebiete des Feldbergs, des Zaet- lertales und der Gegend Todtnau-Fahl-Muggenbrunn, iiber etwa 6-700 m Hbhe (teilw.*), leg. Ltisch! und!! - - Hohent- wiel, auf Phonolith!!

Wi i r t t ember g: Wental, auf Hornstein*, und aus der Stuttgarter Gegend auf Sandstein, leg. Rie be r ! Vayhingen, auf Hornstein, leg. S t e t t n e r !

Algauer Alpen: H6fats-Gufel (ZOO0 m), auf Hornsteinfels!! E lsab: Masmiinster, Ieg. Schaf fer t ! - St. Ludwig, leg. Scha f -

f e r t [redueturn]! 18*

Page 84: Flechten aus Mitteleuropa IX

276 G. LETTAU: Flechten aus Mittelenropa Ix.

S u d e t c n : Ricsengrund bei den altcn Bergwerken [leg. K u t L k , Lich. Bohem. 1580, als ,, R. pycnocarpoides Eitner". Entspricht gut dessen Beschreibung, ist offenbar ein degeneriertes R. obs- curatum, wie es auch schon der Autor der Art vermutet hat]! Lager J -, Ep. dunkeloliv, Sp. farhlos, ziemlich klein usw.

V o r a r l b e r g : Mehrfach im Montafon (700-2300 m), auf Glimmcr- schiefer, Diorit, tcilw. f. lavaturn!!

Ti ro l : St. Anton-Arlberg (14-1800 m), f. lavaturn!! Lienz und SchloB Bruck, auf Mauern und Schieferfels, leg. Gander (Zava- turn) !

J u r a : ,,Chaux", auf kieseligen Steinchen, und BLitzberg, auf kalk- freiem Gestein, leg. S c h a f f e r t !

B e r n e r Alpen: Aarboden (Grimsel), auf Gneis (1860 m), leg. F r e y (lavaturn) ! Oberhalb Sichellauenen und Murren (1300 bis 1600 m), auf schieferigen Fdsen (gegen lavaturn)!!

Wall i s : Gondoschlucht (10-1200 m), auf Schieferfels!! [Schw. F1. I 98, als R. lavaturn Am.].

Do lomi ten : Mehrfach auf Porphyr usw., leg. Rieber ! Schweden : Scania, auf Steinmauer,leg. A l v t h i n , f. reducturn*. -

Smiland, auf granitischem Gestein, leg. Th. F r i e s (als ,,R. am- phibium Th. Fr.")! Die kleine Probe zeigte K- und J-Reaktion des kornelig-warzigen, hellolivgrauen Lagers ; Ap. nicht aspicilien- artig eingesenkt, sondern hervortretead, bis 1,2 mm, wenig be- randet; Sp. farblos, nicht sehr vielzellig, gegen 32 x 1 5 p Diese F1. ist jedenfalls zu R. obscuratum zu rechnen, f. reducturn < fus- cocinereum.

1057. R. Oederi (Web.) Kbr. - Am. 1662.* Merr. 23.* S c h w a r z w a l d : Utzenfeld (650 m), auf eisenhaltigem Silikat-

gestein, leg. Losch*! Lochmiihle-Harpolingen (450 m)!! Hier wachsen an den gleichen Felsen eines eisenschiissigen Gesteins nebeneinander R. Hochstetteri, obscuratum, Oederi und rubescens ! ohne Standort [B]!

1058. R. p o s t u m a n s (Nyl.) S a n d s t . 01 d e n b u r g : Duhren, auf erratischem Block, leg. Sands tede* .

Glaner Brant, auf Granit, leg. Sands tede* . 1059. R. posturnurn (Nyl.) Arn.

Bosn ien : Oberhalb Konjica, auf Serpentinschiefer, leg. Lo jka . 1060. R . p s e u d o s p e i r e u m (Th. Fr.) Lynge . - Schaer. 184 [B]!

527 [B, als ,,Lecidea turgida Schaer."] wahrscheinlich auch hierhin, aber ganz verdorben und ohne Sp.! - Am. 215d [* als R. calcarium f. rimosum Schade]! Britz. 773 [als ,,Lecidea speirea Ach. f. ap. pseudolecanorinis"] ! Gegeniiber dem nahestehenden R. calcarium ist das Lager meist

starker und bis rein weiD, tief rissig-areoliert, manchmal aber auch mehlig-

Page 85: Flechten aus Mitteleuropa IX

G. LETTAU: Flechten au8 Mitteleuropa IX. 277

kontinuierlich ; die Ap. nur selten in konzentrischen Ringen, haufig groI3er [1,0--1,s (-2,O) mm] und breiter-weiBlich berandet, manchmal ganz ahnlich Lecidea turgida und mit sehr breitem, flach-iiberstehendem Rande; Sp. gewohnlich nur bis 3 x quergeteilt und etwa 5-12-zellig, oder unregelmaBig geteilt, 19-28 x 10-18p. - Wachst mehr auf reinem Kalkgestein, fast nur in den &pen und im oberen Schweizer Jura.

W iir t t e m b e r g : ,,Am Illerkies auf Steinen an grasigen Stellen", leg. H a c k l e r ! [Von den Alpen ,,her~ntergeschwemmt"].

B a y r . A l p e n : Benediktenwand (1800 m), auf Kalkfels!! See- kopfe-Schochen im Algau (2000 m), ebenso!!

V o r a r l b e r g : PlattenpaB im Rhatikon (2220 m), auf Kalk!! Motadonakopf bei der Tilisunahiitte (2300 m), auf Flyschsand- stein ! !

J u r a , auf Kalkfels: DGle, Herb. P r e i s w e r k [B]! Stahlfluh (1400 m)!!

W a l l i s : Gondoschlucht am Simplon (1100 m), auf Schieferfels, dort neben R. cdcarium!! [Schw. F1. I 97, unter R. concentri- cum Dav., teilweise].

T e s s i n : Piora (?), auf Kalkschiefer, leg. V a y h i n g e r ! B e r n e r A l p e n : Miirren, auf Kalkfelsen beim Sprutz (1700 m)!!

Am FuBe der Engstligenfalle bei Adelboden (1400 m), auf Kalk- schiefer !! Gipfel des Niesen (2366 m), auf Flyschsandstein !!

U n t e r w a l d e n : Burgenstock, auf Kalk, leg. S c h a f f e r t ! Z u r i c h : Waggital, leg. C. C r a m e r [B]! E n g a d i n : Val Cluozza gegen Alp Murter (2200 m), auf Kalk!!

[Schw. FI. I1 310, ale R. cdcarilcm Th. Fr.]. D o l o m i t e n : Rodella, auf Sandstein, leg. R iebe r et A r n o l d *

[ S c h a d e als R. calcarium f. rimosum ad int.]! RollepaB, auf rotem Sandstein, leg. R i e b e c ! Wolkenstein, auf dolomitischem Gestein, leg. R i e b e r et A r n o l d !

1061. R. rubescens Th. Fr . = plicatile (Leight.) A. L. Smith. - Zw. 609*. Arn. 854, 1123. Am. Mon. 120, 121, 497. B a d e n : Heidelberg, Heiligenberg, auf Sandstein, leg. v. Z w a c k h

[= Zw. 609]! - Im siidl. Schwarzwald (4-900 m): auf Silikat- fels : Oberhalb Badenweiler, nahe Altemannfels ! ! Lochmiihle- Harpolingen!! Brande bei Todtnau!!

A r n o l d ! D o l o m i t e n : Margola bei Predazzo, auf Syenit, leg. R i e b e r et

N o r w e g e n : Drontheim, auf schieferigem Gestein, neben Lecidea panaeola Ach. (leg. ?)!

1062. R. s u b g e m i n a t u m E i t n . = phaeolepis Vain. T h i i r i n g e r W a l d : Emmafels bei Manebach (700 m), auf Por-

phyr*!! [Thiir. 157 als ,,R. geminaturn Kbr. var.?", Nachtr.

Page 86: Flechten aus Mitteleuropa IX

278 G. LETTAU: Flechtcn aus Mitteleuropa IX.

1311. - Sp. zu 2, selten zu 4, lange farblos, dann olivgrun, 32-62 X 1 4 - 2 5 ~ .

1063. R. subposturnurn (Nyl.) Arn. Vorar l berg : Motadonakopf bei der Tilisiunahutte (2300 m), auf

Flyschsandstein* !! - Par. oben dunkelblaugriin bis olivgiin und verbleichend schmutzig-olivbraun. Sp. hier nur 4-zellig, farblos, 18-23 x 8-lopcL: Zu vergleichen ware auch, nach der Beschreibung, das nahestehende R. subreducturn Vain.

1064. R. u i r i d i a t r u r n (Wulf.) Kbr . - Am. 943! und b! Lojk. Hung. 91*. Claud. 297*. Krypt. Vind. 1236*. Auch diese Art hat, ahnlich wie R. lecanorinurn, mehr Neigung zur

Abrundung und Isolierung der einzelnen Areolen als R. geographicurn. Gewlihnlich stoRen sie in kleineren Gruppen zusammen, nur sich gegen- seitig abplattend, seltener bilden sie eine f. areolaturn (Schade) mit eigent- lich rissig-areolierter Kruste, wie es bei R. geographicurn die Regel ist. - tfber die Jodreaktion des Lagers vgl. Ostpr. 29 und Thur. 158!

OstpreuRen: Rauschen, auf erratischem Block!! [Ostpr. 291. S u d e t e n : Hirschberger Tal, auf Granit, leg. P, aus Sammlung v. Zwackh! - Mark hier J + sogar recht ausgesprochen und durchweg hellgraublau. Sp. der Art.

Thur ingen : Ingoklippe bei Blankenburg (300 m), auf Ton- schiefer*!! Georgentaler Wand bei Tambach (500 m), auf Por- phylkonglomeratfels!! [Thur. 1581.

S c h w a r z w a1 d : Pulverstein bei Baden-Baden (310 m), auf grani- tischem Fels!! - Im siidl. Schwarzwald (500--1400m), auf Fels, StraRen- und Mauersteinen hauptsachlich des Urgesteins haufig, wenn auch uberall in bedeutend geringerer Anzahl als R. geographicurn, leg. Losch! und!! [einige *I.

R u m a n i e n : Mehadia, auf porphyrischem Gestein, leg. Lojka!

R B s u m i

AprBs la mort de l’auteur sa neuviBme note systematique sur leslichens de ]’Europe centrale est pubIi6e sous la redaction de Dr. V. GRUMMANN. 11s sont publibes les nouvelles esphces suivantes : Lecidea acosmeta, L. cyclosora, L. coniasis, Rhizocarpon chiastomerum.

_ _