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Wenn sich der Hundebesitzer eine Zeitlang mal nicht um seinen Vierbeiner kümmern kann, bietet sich ein Aufenthalt in einer Hundepension an. freunde hat ein offenes Hundehotel besucht.

URLAUB BEI DER GASTFAMILIE

Hotelinhaberin Ursula Löckenhoff mit einigen ihrer Gäste

26

Nero hat gerade erst eingecheckt. Sein Auf-

enthalt im Hotel wird diesmal nur zwei Tage

dauern. Er ist Stammgast und war in den

letzten Jahren häufig hier. Er kommt gerne

hierher. Neugierig beschnuppert er die anderen Hotel-

gäste. Fast ein Dutzend Hunde verschiedener Rassen

und Größen begrüßen den Neuankömmling. Cool, un-

aufgeregt, eher beiläufig.

Ist das normal? So viele Hunde, die sich nicht kennen,

in einem fremden Raum und es gibt keinen Stress? „Ja,

das ist fast immer so“, sagt Ursula Löckenhoff, Inhabe-

rin der Tierpension Bene Bello in Düsseldorf-Gerres-

heim. „Die Hunde spüren schnell, wie das hier läuft

und ordnen sich ein.“

Bene Bello ist ein sogenanntes offenes Hundehotel.

Das bedeutet, dass es keine Hotelzimmer oder Hütten

gibt. Die Hunde wohnen mit Familienanschluss und im

engen Kontakt mit den anderen Feriengästen. In der

großen Wohnküche und den angrenzenden Räumen

der Maisonette-Wohnung von Familie Löckenhoff fin-

det jeder Hund sein Eckchen. Hundebetten und Woll-

decken dienen als Schlafplätze – auch darüber gibt es

keinen Streit. „Hunde leben in der Regel gern in Grup-

pen,“ erklärt Ursula, die seit zehn Jahren ihre Hunde-

pension betreibt. „Sie fühlen sich hier im Rudel will-

kommen und integrieren sich schnell.“

Zum „Rudel“ gehören neben fünf eigenen Hunden

und maximal zehn Gästen auch Ursulas Ehemann

André und zwei fast erwachsene Kinder. Die Familie

teilt Ursulas Leidenschaft für Hunde und unterstützt sie

beim arbeitsintensiven Hotelbetrieb, der längst ein ein-

trägliches Geschäft geworden ist.

Es gibt unzählige Hundepensionen und -hotels in

Deutschland, von kleinen, privat geführten Häusern bis

zu größeren Ketten. Die Gründe, einen Hund für ein

paar Tage oder Wochen in fremde Betreuung zu ge-

ben, sind vielfältig: eine Fernreise, ein Umzug oder ein

Krankenhausaufenthalt des Besitzers. Wenn Freunde

oder Verwandte den Hund nicht nehmen können und

eine Mitnahme nicht infrage kommt, ist ein Hotelauf-

enthalt angesagt.

Das ist nicht immer einfach. Wie findet man die beste

Unterkunft? Und wie kann man sicher sein, dass es

dem Hund dort auch gut geht?

Ursula Löckenhoff empfiehlt, die Unterkünfte in der

Nähe rechtzeitig in Augenschein zu nehmen und nicht

erst, wenn eine Reise kurz bevorsteht. Hundebesitzer

sollten sich alles anschauen und viele Fragen stellen (siehe

Kasten), wichtig ist aber das gute Gefühl. Wenn Hund

und Halter die Wirtsleute sympathisch und kompetent

finden, wenn Sauberkeit und eine entspannte Atmosphä-

re herrschen, ist man auf dem richtigen Weg.

Gassigehen im Dutzend

Familie Löckenhoff hat einen kleinen Garten, sogar mit

einem Pool für die Hunde. Aber eine ausgiebige Gassi-

runde ersetzt das nicht. Deshalb geht Ursula täglich

mit ihrer Gästeschar raus. Dies folgt, wie alles im Hotel

Bene Bello, einem festen Ritual. Alle müssen zunächst

in die Garage. Dort werden sie angeleint. Dann geht es

in geregelter Formation auf die Straße. Bevor die Hunde

im nahegelegenen Wald frei laufen können, muss die

Gruppe zehn Minuten durchs Wohngebiet. Dabei zieht

die routinierte Hotelchefin Ursula jede Menge Blicke

auf sich. Manche Passanten wechseln skeptisch die

Straßenseite. Andere kennen diese Show bereits und

plaudern mit Ursula über die Hunde, lassen sich Tipps

für ihre eigenen Vierbeiner geben. Ursula und eigentlich

gelernte Grafikerin, ist zertifizierte Physiotherapeutin

für Hunde, nimmt auch Tiere nach Operationen für

Reha-Maßnahmen in Kur und bietet Diätferien und

therapeutisches Schwimmen an.

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27

Wichtig!

Das beste Hotel für ihren Hund

Ob offene Unterbringung oder Zimmer/

Hütte ist Geschmackssache und hängt

vom Hund und vom Angebot in der

Umgebung ab.

Hotelleitung und Personal sollten

fachkundig sein, ausreichend

Praxiserfahrung haben (vor allem in der

Mehrhundehaltung) und regelmäßig an

Fortbildungen teilnehmen.

Der Hund sollte keine Nummer sein,

sondern als Individuum behandelt

werden.

Nicht die Bespaßung des Hundes sollte

im Vordergrund stehen, sondern

ausreichend Ruhe.

Enger Kontakt zu einem Tierarzt in der

Nähe ist für den Notfall wichtig.

Das Hotel sollte versichert sein.

Das gehört ins Gepäck

Ein gültiger Impfausweis

Kopie der gültigen

Haftpflichtversicherung

Kuscheldecke oder Hundebett

Futter (Barfen ist gegen

Aufpreis häufig möglich)

Medikamente, wenn nötig

Der Hund sollte

über einen Erkennungs-Chip verfügen

entwurmt und entfloht sein

wenn nötig, getrimmt sein

Spaß und Zuwendung gehören hier zum All-inclusive-Paket

Ursula ist auch ausgebildete Physiotherapeutin für Hunde

Nero ist Stammgast im Bene Bello

Beim Anstehen fürs Mittagessen geht es erstaunlich diszipliniert zu

28

Dann liegen plötzlich alle irgendwo auf den Hundebetten und dösen.

„Sehr viel Ruhe ist neben guter Führung und Auslauf das Allerwich-

tigste“, sagt Ursula Löckenhoff. Nero hat sich längst mit den anderen

angefreundet und schnarcht seelenruhig auf einer weichen Decke

direkt neben Luna, der Französischen Bulldogge. Übermorgen wird

er wieder abgeholt. (ce)

Beim Spaziergang muss der ein oder andere Neuling in der Gruppe

noch scharf zurechtgewiesen werden, ansonsten geht es diszipli-

niert voran – auch an großen Straßen und Ampeln. Die nächste

Überraschung dann im Wald: Einmal abgeleint, stürmt das Rudel

nicht sofort los, sondern wartet auf das Kommando. Freudig erregt

springen Nero, Cleo, Yona & Co um die Chefin. Die wartet am Ran-

de einer großen Lichtung, bis keine fremden Hunde mehr zu sehen

sind und gibt die Wiese frei. Nun rennen sie los, die Windhunde und

Retriever, die französische Bulldogge und der Schnauzer – jeder, wie

wie er will und so schnell er kann. Auf Ursulas Rufen finden sich

später alle Hunde wieder ein.

Ursulas natürliche Autorität im Hunderudel ist ihr Erfolgsrezept

und Garantie dafür, dass es den Hunden in ihrer Obhut gut geht.

Ihre Erfahrung im Erziehen und Führen von Hunden hat sie in einem

Buch zusammengefasst (s. u.): „Dogwalk – Ideen für eine glückli-

che Mensch-Hund-Beziehung“ ist im Kosmos Verlag erschienen.

Jedem sein Fresschen

Heimweh gibt es selten im Hotel Bene Bello. Es kommt allerdings

vor, dass ein Hund beim Kennenlernbesuch so gar nicht klarkommt

mit der fremden Umgebung und den anderen Hunden. Dann rät

Ursula von einer Unterbringung ab. Ist der Hund gut angekom-

men, bleibt sie während des Aufenthalts mit den Besitzern über

Kurznachrichten in Kontakt, schickt auch mal ein Foto: „Die Leute

können ihren Urlaub besser genießen, wenn sie wissen, dass es

ihrem besten Freund gut geht.“ Ihre Gäste bleiben wenige Tage bis

zwei Wochen, selten länger.

Nach dem Spaziergang gibt´s was zu futtern. Da hat jeder Hund

seinen eigenen Vorrat von Zuhause mitbekommen. Einheitsbrei

gibt´s nicht. Auch bei der Vorbereitung der Näpfe herrscht überra-

schende Disziplin und Ruhe. Keiner drängt sich vor, alle warten

geduldig, bis sie an der Reihe sind.

Preisbeispiele

Bene Bello, Düsseldorf:

30 Euro pro Nacht (www.bene-bello.de)

Pfötchenhotel, Hilden, Jade, Berlin, Hamburg:

35 bis 65 Euro pro Nacht (www.pfoetchenhotel.de)

Mein Tierhotel, Lüneburger Heide:

35 Euro pro Nacht (www.mein-tierhotel.de)

Hundepension Deniz Inan,

Lauf an der Pegnitz/Nürnberg:

Preise auf Anfrage (www.denizinan.de)

Emmy’s Huta, Trier:

37 bis 42 Euro pro Nacht (www.emmys-huta.de)

Outdoor Dogs, Schechen:

45 Euro pro Nacht (www.outdoordogs.de)

Bremer Hunde Runde, Hellwege/Bremen:

25 Euro pro Nacht (www.bremerhunderunde.de)

Gassigehen mit der ganzen Gästeschar

Elsa in ihrem Bettchen, das sie von zu Hause mitgebracht hat

Das Buch

Ursula Löckenhoff, „Dogwalk – Ideen für eine glückliche Mensch- Hund-Beziehung“ (Kosmos Verlag)

29

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BADE- SPASS MIT HUND

Ein gemeinsames Bad im See ist nicht nur eine willkommene Abkühlung, sondern bereitet Hunden viel Spaß.

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Die meisten Retriever lieben den Sprung ins kühle Nass

Endlich ist Sommer und die Badesaison

beginnt. Nicht nur für uns, sondern

auch für viele wasserbegeisterte Hunde:

Sie preschen aufgedreht durchs seichte

Wasser, apportieren mit Freude Spielsachen,

begleiten ihren Halter beim Schwimmen oder

wagen sogar einen beherzten Sprung vom

Badesteg. Zwar gibt es auch Hunde, die um

Wasser lieber einen großen Bogen machen,

den meisten ist die Begeisterung für das

Schwimmen allerdings bereits in die Wiege ge-

legt: Dazu zählen sämtliche Retriever, Spaniels,

Neufundländer und viele Jagdhunde, ebenso

die echten Wasserhunde wie der Perro de

Agua Espanol, der italienische Lagotto und der

französische Barbet. Bei diesen Rassen ist die

Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um echte

Wasserratten handelt. Eine Garantie dafür gibt

es jedoch nicht – vieles hängt von den ersten

Erfahrungen ab, die Hunde mit diesem Element

machen.

Früh übt sich

Am besten beginnen Sie mit der Gewöhnung

ans Wasser bereits im Welpenalter (etwa ab

dem vierten Monat). Ideal ist ein warmer Som-

mertag mit Wassertemperaturen von mindes-

tens 16 Grad, besser mehr. Lassen Sie den

Hund zunächst in Ruhe das Seeufer erkunden

und versuchen Sie, ihn ins flache Wasser zu

locken. Er muss erst einmal lernen, dass man

nicht über den See spazieren kann, sondern

einsinkt und es immer tiefer wird. Wie so oft

hängt jetzt vieles vom Halter ab: Bleiben Sie

relativ desinteressiert am Ufer stehen, wird

beim Hund wahrscheinlich wenig Freude auf-

kommen. Ziehen Sie dagegen Schuhe und So-

cken aus und waten mit durchs Wasser, wirkt

das motivierend. Ideal ist auch ein anderer

Hund, der seinen Spaß im Wasser hat.

Nach dem Planschen

Zurück an Land sollten Sie Ihrem Hund

erlauben, sich ausgiebig zu schütteln.

Das ist wichtig, um das Fell möglichst

schnell wieder trocken zu bekom-

men. Bei kühlen Außentemperatu-

ren empfiehlt es sich, den Hund mit

einem Handtuch abzurubbeln. Hat

Ihr Hund Schlappohren, sollten Sie

auch diese abtrocknen, da durch die

Feuchtigkeit Entzündungen entstehen kön-

nen. Rassen mit Schlappohren sollten deshalb

niemals dazu animiert werden, ihren Kopf un-

ter Wasser zu tauchen, zum Beispiel, indem

man ein nicht schwimmendes Spielzeug ins

Wasser wirft. Manche Hunde haben allerdings

von sich aus die größte Freude daran, Steine

heraufzutauchen. Lässt sich das nicht vermei-

den, sollten Sie die Ohren regelmäßig kontrol-

lieren. Nehmen Sie einen leicht fauligen Ge-

ruch wahr, müssen Sie einen Tierarzt

aufsuchen.

Gute und schlechte Schwimmer

Ein Hund benötigt keinen Schwimmkurs, er

vollführt mit den Beinen einfach die gleiche

Bewegung wie an Land und schon geht es

vorwärts – zumindest theoretisch. Praktisch

kommt es gelegentlich zu Problemen: Hekti-

sches Strampeln mit den Vorderpfoten führt

zu einem erhöhten Vorderauftrieb, während

das Hinterteil zusehends absinkt. Das kann

beim Hund zu Panik führen, weshalb die ersten

Runden in unmittelbarer Nähe zum Ufer statt-

finden sollten.

Gut für die Knochen

Schwimmen ist für Hunde nicht nur das reinste

Vergnügen, sondern wird bei vielen Erkran-

kungen des Bewegungsapparats als Therapie

eingesetzt. Der Vierbeiner trainiert so auf sanfte

Art und Weise seine Muskeln, ohne die Gelenke

zu belasten. Auch Hundesenioren können so

noch unbeschwert sporteln. Eine Schwimm-

weste sorgt dabei für ungetrübten Badespaß.

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33

Wo dürfen Hunde baden?

Nicht überall ist Baden mit Hund erlaubt. An

manchen Seen herrscht striktes Verbot. Aber

zum Glück haben viele Gemeinden ein Herz

für Hunde und so werden in Deutschland

immer mehr Badezonen eingerichtet: An Nord-

und Ostsee gibt es zahlreiche Strandabschnitte,

die extra für Hunde ausgewiesen sind. Auch

viele Seen bieten ungetrübten Badespaß für

Hund und Mensch. Nur in Freibädern sieht es

schlecht aus: Hier herrscht Hundeverbot.

Lediglich zum Ausklang der Saison bieten

manche Bäder einen speziellen Hundetag an.

Ob Ihr Freibad dazugehört, erfahren Sie

auf www.hundimfreibad.de

Besonders Hunde mit langem Fell oder kurzen Beinen ha-

ben es nicht so leicht im Wasser. Die einen werden immer

schwerer, die anderen müssen ganz schön strampeln, um

nicht unterzugehen. Aber auch diese Hunde können im

Wasser viel Spaß haben, nur vielleicht nicht so lange wie

andere Artgenossen.

Es hat keinen Zweck, einen ängstlichen Hund zu drängen.

Geben Sie ihm Zeit oder investieren Sie in eine Schwimm-

weste. Das hat schon so manchem Schlechtschwimmer

geholfen, ein Gefühl für das Wasser zu bekommen. Bei

längeren Schwimmausflügen, bei Wellengang, an Bord

eines Bootes und bei Oldies gehört die Schwimmweste

zur Grundausstattung.

Was tun bei Wassermuffeln?

Wenn es nicht ausreicht, dass Sie selbst im Wasser stehen

und fröhlich planschen, dann versuchen Sie es doch mal

mit einem Leckerli, das auf der Wasseroberfläche

schwimmt. Die meisten Hunde können dieser Versuchung

kaum widerstehen. Oder vielleicht klappt es mit einem

Schwimmspielzeug? Trainieren Sie zuerst an Land, bis der

Hund in seinem Element ist. Nähern Sie sich langsam immer

mehr dem Ufer, bis das Spielzeug schließlich ein erstes Mal

im flachen Wasser landet. Vielleicht fällt ihm das gar nicht

auf, möglicherweise stoppt er aber auch abrupt. Manche

Hunde haben einfach keine Lust auf Wasser und das sollte

dann auch akzeptiert werden. Zum Glück gehören die

wenigsten dazu, die meisten stürzen sich mit großer Freude

in die Fluten. Sie drehen vergnügt schon die ersten Runden,

während Frauchen und Herrchen gerade einmal den großen

Zeh ins Wasser strecken. (dr)

34

Hunde mit kurzen Beinen brauchen beim Baden etwas Unterstützung

10 Baderegeln für Hund und Halter

Die Gewöhnung ans Wasser

sollte bei angenehmen Badetempera-

turen im flachen Wasser stattfinden.

Vergewissern Sie sich, dass Hunde

an Strand und See erlaubt sind.

An heißen Tagen sollte der Hund nicht unvor-

bereitet in ein kaltes Gewässer springen.

Nehmen Sie Ihrem Hund sicherheits-

halber das Halsband/Geschirr ab.

Animieren Sie den Hund nicht

zum Tauchen, das erhöht die

Gefahr einer Ohrenentzündung.

Zu langes Schwimmen führt zu Muskelkater.

Am nächsten Tag ist Erholung angesagt.

Nach einem Bad im Meer sollte

eine Süßwasserdusche anstehen.

Unsichere oder alte Hunde tragen

besser eine Schwimmweste.

Nehmen Sie Rücksicht auf

andere Badegäste.

Erlauben Sie Ihrem Hund

nicht, Wasservögel zu jagen.

Große Sprünge machen im Wasser noch viel mehr Spaß

10

9

8

7

6

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36

Auf den ersten Blick mag sie etwas mürrisch

wirken, doch wer die Französische Bulldogge

näher kennenlernt, wird überrascht sein von

ihrer verspielten und umgänglichen Art.

Wenn sie sich allerdings etwas in den Kopf gesetzt hat,

geht sie stur ihren Weg. Aber wer kann diesem treuen,

unschuldigen Blick schon böse sein?

Ihre Augen verdankt die Französische Bulldogge wahr-

scheinlich dem Mops. Exakt lässt sich das nicht mehr sa-

gen, denn bevor 1888 der erste offizielle Rassestandard

aufgestellt wurde, sind mehrere Rassen eingekreuzt wor-

den. So genau nahmen es die Weber und Handwerker

nicht, die die Bulldoggen aus England mit nach Frank-

reich nahmen. Wichtig war ihnen nur, dass die Rasse

keine Aggressionen zeigte. Das war nicht immer so: Im

18. Jahrhundert mussten sich die kräftigen Bulldoggen

in Hundekämpfen beweisen. Erst als diese im 19. Jahr-

hundert verboten wurden, änderte sich die Zuchtaus-

wahl und es entstand eine immer umgänglichere Rasse.

Die Bullys nahmen an Beliebtheit derart rasant zu, dass

sie heute gemeinsam mit Rassen wie dem Golden Re-

triever und Labrador zu den gefragtesten Hunden

zählen – und das, obwohl sie doch so ganz anders

aussehen als die typischen Familienhunde. Die Französi-

sche Bulldogge ist stämmig, glatthaarig und hat eine ver-

kürzte Nase. Der Fangemeinde gefällt sie, wie sie ist:

etwa 35 Zentimeter hoch, acht bis 14 Kilogramm schwer,

muskulöser Körper und riesige „Fledermausohren“.

Kurioses über Bullys

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts

wurden teilweise bis zu 5.000 Dollar für einen Bully gezahlt.

Als Stammvater gilt der Rüde

„Loupi“, der stattliche 15 Jahre

alt wurde.

Wundern Sie sich nicht, wenn

Sie nachts plötzlich Schnarch- geräusche vernehmen,

das kommt bei kurznasigen

Hunden öfter vor.

Leonardo DiCaprio soll sich des

Öfteren darüber aufgeregt

haben, dass seine Französische

Bulldogge Django auf Flügen

in seinem Privatjet lautstarke

Blähungen bekam.

Eine echte Sportskanone ist die Französische Bulldogge

nicht. Dagegen sprechen ihr Körperbau und ein Hang

zur Kurzatmigkeit. Aber das heißt noch lange nicht,

dass Bullys Stubenhocker sind. Sie lieben Spaziergänge

und sind äußerst spielfreudig. Sie kommen mit aufge-

drehten Kindern genauso gut klar wie mit Senioren –

passen also in jede Familie.

Das Schöne an Bullys ist, dass sie so unkompliziert sind.

Sie kommen in der Stadtwohnung und auf dem Land

zurecht, ihre Erziehung ist einfach und sie neigen we-

der zum Streunen noch zum Jagen. Außerdem bringen

sie Herrchen und Frauchen trotz oder vielleicht sogar

wegen ihres mürrisch wirkenden Gesichtsausdrucks

immer wieder zum Lachen. Charmant und vorwitzig

schaffen es die kleinen Dickköpfe immer wieder, einen

um die Pfote zu wickeln. (tb)

Bulldogge Emma sorgt bei Frauchen und ZOO & Co.- Mitarbeiterin Silke Unger

für viel Freude

Egal, welche Fellfarbe: Die markanten Ohren bleiben

Das Wesen der Bulldogge: treuer Blick und verspieltes Herz

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(B.A.R.F.). Immer mehr

Frauchen und Herrchen

widmen sich der Auf-

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optimal per Rohfütterung

zu ernähren. Wir unterstützen

dieses Anliegen mit unseren

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guten Appetit!

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Hund: 30 kg, normal aktiv

Fütterungsempfehlung: 2,0 % des Körpergewichts

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Wesen: Sehr neugierig

und zutraulich

Körperlänge: 9 bis 14 cm

Gut geeignet zur Heimhaltung

Besondere Talente: Ein sehr ausgeprägter

Geruchssinn

RENNMAUSWer sich zwischen Maus und Ratte nicht entscheiden kann, sollte sich mit der Mongolischen Rennmaus beschäftigen. Das etwa zehn Zentimeter kleine possierliche Nagetier ist pflegeleicht, lebt aber nicht gerne alleine.

PORTRÄT

40

schrecken sollten ab und zu auf dem Speiseplan stehen.

Obst ist wegen des hohen Zuckergehaltes nur in Maßen

als Leckerei geeignet.

Als ausgesprochenes Familientier möchte die Renn-

maus auf keinen Fall alleine leben. Allerdings kann es

auch zu Revierkämpfen mit neuen Mäusen kommen,

da sie sehr empfindlich auf unbekannte Gerüche re-

agiert. Daher sollten Sie zunächst mit zwei gleichge-

schlechtlichen Partnern starten und diesen die neuen

Bewohner Schritt für Schritt näherbringen.

Es gibt übrigens sehr unterschiedliche Charaktere.

Während es der einen Rennmaus reicht, zufrieden im

Sand zu graben, traut sich die andere, keck auf der

menschlichen Schulter zu balancieren. Aber Vorsicht ist

geboten, denn mit ihren schwarzen Knopfaugen können

sie nicht räumlich sehen und unterschätzen leicht die

Gefahr, herunterzupurzeln. (rdm)

Ein Apfel als Snack ist erlaubt. Und nach dem Verzehr versteckt sich die Rennmaus direkt wieder im Stroh

Die Mongolischen Rennmäuse sind echte Familientiere und leben gerne in kleinen Gruppen

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Sie ackert den lieben

langen Tag. Und in

der Nacht ist die

Mongolische Renn-

maus auch aktiv: In zwei- bis

vierstündigen Wachphasen

klettert und springt sie,

wühlt im Boden und genießt

das Bad im Sand, um ihr Fell zu pflegen. Ihr natürlicher

Lebensraum erstreckt sich von der mongolischen Step-

pe im Norden Chinas bis zum Süden Russlands. Dabei

erlebt die kleine Maus das Jahr über Temperatur-

schwankungen von minus 40 bis plus 50 Grad.

Ein schönes Heim

Solche Extreme müssen in der Heimhaltung natürlich

nicht erreicht werden. Die Nager brauchen jedoch ein

Terrarium oder Aquarium mit einer Mindestbreite von

100 Zentimeter und je 50 Zentimeter Höhe und Tiefe,

sodass eine Einstreutiefe von mindestens 30 Zentimeter

gewährleistet wird. Dann kann die Rennmaus nach

Herzenslust buddeln und Gänge anlegen.

Neben frischer Einstreu, Heu, Stroh und Wurzeln

braucht sie ein Nagerhäuschen und für frisches Wasser

eine Trinkflasche. Eine besondere Freude machen Sie

dem Tier mit einem Laufrad. Es sollte geschlossen sein

und eine Seitenfläche aus Holz sowie einen Durchmesser

von mindestens 25 Zentimeter haben. Auch ein Sand-

bad ist für Rennmäuse Pflicht. Darin säubern sich die

Nager selbstständig ihr Fell.

Die richtige Mahlzeit

Die Mongolische Rennmaus bevorzugt Grassamen.

Daher sollte das Grundfutter aus mehlhaltigen Kleinsä-

mereien und Wurzelgemüse bestehen. Und auch tieri-

sche Eiweiße in Form von Mehlwürmern oder Heu-

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Mal so richtig die Beine strecken, herum-

hoppeln und Haken schlagen: Am besten

geht das in einem Außengehege im Gar-

ten oder auf dem Balkon. Für zwei Kanin-

chen sollten mindestens sechs Quadratmeter und für

bis zu fünf Meerschweinchen drei Quadratmeter Flä-

che zur Verfügung stehen.

Flexible Gitterelemente aus Ihrem ZOO & Co.-Fach-

markt erleichtern die Abgrenzung des Auslaufs und

lassen sich später wieder leicht verstauen. Für Kanin-

chen sollten sie mindestens 75 Zentimeter hoch sein.

Damit die kleinen Kerle sich nicht in die Freiheit bud-

deln, muss das Gitter außerdem fest verankert werden.

Auf dem Balkon helfen Strohmatten und grobe Decken

gegen kalten oder glatten Boden.

EUCH!MITRAUS

Viel frische Luft tanken – das tut im Frühsommer auch Kaninchen und Meerschweinchen gut. Allein beim Zuschauen merkt man, wie sehr sie den Aufenthalt draußen genießen und dass sie viel lebhafter sind als drinnen. Das ist kein Wunder: Die Umweltreize stärken ihr Immunsystem und regen den Stoffwechsel an.

Kühlung an besonders heißen Tagen

Rücken Sie das Gehege in den Bereich von

Büschen oder Bäumen.

Kühlakkus, die man in ein Handtuch

wickelt und ans Außengitter legt, sorgen

für Abkühlung. Eine ähnlich angenehme

Wirkung haben feuchte Handtücher,

feuchter Sand oder kühle Kacheln, die

man als Liegeplätze anbietet.

Keep cool

Alle Nager brauchen auch im Freien einen Rückzugsort

Frische Luft macht Hunger: Halten Sie immer etwas Futter bereit

43

Hamster: Überzeugte Stubenhocker

Ihrem Hamster tun Sie keinen Gefallen, wenn Sie

ihn in ein Gehege mitten in die Wiese setzen.

Als Steppentier kann er mit ausgedehnten

Graslandschaften oder harten Balkonböden

wenig anfangen.

Auch der Sonne geht er gerne aus dem Weg, denn

Hamster sind aus Überzeugung nachtaktiv. Viel

mehr freut sich deshalb der Kleine über ein eigenes

Auslaufgehege mit integriertem Hamsterheim im

Zimmer, das zu seinem eigenen Besten absolut

ausbruchssicher ist.

Kann er dort in Sand und Erde buddeln oder

Pappröhren, Rampen, Äste und Wurzeln erkunden,

so ist er hochzufrieden. Wird es im Sommer in der

Wohnung sehr heiß, sollten Sie ihm ein kühleres

Plätzchen im Keller oder im Bad herrichten.

Der Hamster ist zwar ein Wüstenbewohner, in

seiner Heimat lebt er allerdings in unterirdischen

Bauten. Er verlässt sie nur nachts, wenn es in der

Wüste stark abkühlt.

Doch damit ist es noch nicht getan: Kaninchen und

Meerschweinchen wollen nicht nur raus, andere wollen

auch zu ihnen rein: Marder, Greifvögel und Co. sind eine

nicht zu unterschätzende Bedrohung. Eine Abdeckung

ist deshalb unbedingt notwendig, besonders wenn die

Pelznasen auch mal eine Weile unbeobachtet sind.

Ein gepflegtes Ambiente

Ein trockener und windstiller Tag ist ideal für einen ers-

ten Ausflug ins Freie. Es reicht aber nicht, die Kleinen in

den Auslauf zu setzen und zu sagen: Jetzt hoppelt mal

schön. Kaninchen wie Meerschweinchen sind von Na-

tur aus Angsthasen. Sie möchten selbst bestimmen,

wann sie ihren Auslauf nutzen. Die dämmerungsakti-

ven Kaninchen tun das bevorzugt morgens oder

abends, die Schweinchen sind tagaktiv.

Den TRIXIE „Tunnel“ finden Sie auf unseren

freunde- Coupons

Meerschweinchen lieben den Geruch von frischem Gras am Morgen

Ein schattiger Platz schützt vor zu viel Sonne

44

Am liebsten wollen die Tiere den Freilauf von einem

sicheren Unterschlupf aus erkunden. Dorthin können

sie sich dann jederzeit flüchten, wenn ihnen irgendet-

was suspekt vorkommt. Für die Fluchttiere ist es am

angenehmsten, wenn man sie mit ihrem gewohnten

Gehege in einen größeren Freilauf setzt und dann die

Gehegetür öffnet. Manchmal dauert es einige Zeit, bis

sie sich in den Auslauf trauen.

Das perfekte Freigelände hat Beschäftigungsmöglich-

keiten wie Höhlen, Tunnel oder Naturhindernisse und

leckeres Grünzeug. Ans frische Gras und vor allem an

Löwenzahn müssen sich die Tiere gewöhnen. Zu viel

des Guten kann ihnen leicht auf den Magen schlagen:

Sie bekommen Blähungen, die auch „Trommelsucht“

genannt werden, weil die Tiere dann vor Schmerzen

mit den Hinterbeinen trommeln.

In der ersten Woche reicht eine Viertelstunde zum

„Grasen“. Dabei sollte das Gras immer trocken sein.

Sonst drohen auch hier schwere Magenprobleme. Zu-

gang zu Wasser, Heu und einem schattigen Bereich ist

ebenfalls sehr wichtig, denn Kaninchen wie Meer-

schweinchen sind stark hitzeempfindlich – eine Gefahr,

die nicht zu unterschätzen ist. (ckn)

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Maschenweite: 1 × 1 cm

Äste sind eine willkommene Abwechslung für Nagerzähne

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Bäumen.

Kleine Reviere in ganz Europa

Haselmäuse verbringen ihr Leben in einem Radius von

nur 200 Metern. Ihr Verbreitungsgebiet geht allerdings

vom Süden Englands bis weit in den europäischen Osten.

5

Die Haselmaus schläft viel und zeigt sich nur in der Nacht. Zehn Fakten über den scheuen Waldbewohner:

Auf die Nuss gekommen

Die Haselmaus trägt ihren Namen, weil sie so

gerne in Haselsträuchern herumklettert und

die fetthaltigen Nüsse verspeist.

1

Klettermaus

Als hervorragender Kletterer balanciert die Haselmaus

auch auf den dünnsten Zweigen und hangelt sich wie

ein Äffchen von Ast zu Ast. Möglich machen das ihre

gekrümmten Finger. Das ist eine Seltenheit im Tierreich.

4

Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild und die Deutsche Wildtier Stiftung wählten die Haselmaus zum Tier des Jahres 2017. Artenreiche Mischwälder müssen als Lebensraum für den kleinen Nager stärker geschützt werden.

GROSS2

10 DINGE ÜBER DIEHASEL-

MAUS

46

KLEINE MAUS

Falscher Name

Zum Schluss die Überraschung:

Die Haselmaus ist eigentlich gar

keine Maus, sondern gehört

zur Familie der Bilche. Die

hörnchenähnlichen Tiere werden

auch Schlafmäuse genannt.

10

(dr)

Goldener Schein

Jungtiere haben ein dunkelbraunes

Fell, das sich mit dem Alter in ein

leuchtendes Gelb-Orange verwandelt.

9

Im Wunderland

In Lewis Carrolls Kinderbuch „Alice im

Wunderland“ trifft Alice während einer

Tee-Party auf eine müde Haselmaus, der

es schwerfällt, die Augen offen zu halten.

6

Der Körper der Haselmaus ist nur rund fünf bis sieben Zentimeter lang. Ihr buschiger Schwanz erreicht noch einmal die gleiche Länge.

8 7

Fit in den Winterschlaf

Von Mai bis Oktober futtert sich die Haselmaus

Fett für den Winterschlaf an. Auf dem

Speiseplan stehen neben Nüssen, Knospen und

Beeren auch Insekten. Den Winterschlaf

verbringt sie anschließend in frostsicheren

Erdhöhlen oder Baumstümpfen. Um Energie

zu sparen, atmet die Haselmaus dann nur noch

zweimal in der Minute.

10

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