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Liebe Freundinnen und Freunde, Verdrängung und Vergessen haben lange Zeit das Verhältnis der deutschen Gesellschaft zu den Gräueln des Zweiten Welt- kriegs bestimmt. Es hat lange gedauert, bis wir uns unserer historischen Verantwortung gestellt haben. Die Vergangen- heitsbewältigung war wichtig und notwendig, so schmerzlich und bitter sie zuweilen auch war. Heute, 70 Jahre nach den unmenschlichen Verbrechen, ist die Versuchung groß, die Auseinandersetzung mit dem Holocaust für abgeschlossen zu erklären. Genährt wird dieser Wunsch durch den trügerischen Schluss, wir wüssten schon alles über den Holocaust und hätten kein Opfer vergessen. Dass dem nicht so ist, beweist uns Trostenez - ein Ort, an dem die SS-Schergen mindestens 50.000 – 60.000 Menschen getötet haben und dessen Name heute kaum ein Deutscher kennt. Es ist ein Ort, der uns daran erinnert, dass der deut- sche Vernichtungsfeldzug in Polen nicht Halt machte und wir die Dimension der Gräueltaten in Belarus noch begreifen müssen. Ich bin deshalb dem IBB sehr dankbar, dass es sich für die Er- richtung einer Gedenkstätte an den Erschießungsgruben in Trostenez einsetzt und diesen Ort in unser Blickfeld rückt. Wir brauchen einen Ort, an dem wir der Opfer gedenken und an dem wir aus der Geschichte lernen können, damit sich das Unrecht nicht wiederholt, das dort geschehen ist. Ich hoffe auf Ihre Unterstützung. Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Freundinnen und Freunde, Verständigung und Versöhnung zu ermöglichen, ist eine zent- rale Aufgabe für die IBB-Arbeit in Deutschland, Polen und auch in Belarus. Vor 10 Jahren haben wir die Geschichtswerkstatt Minsk gegründet. Überlebende des Minsker Ghettos, ehemalige KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter treffen sich dort regelmäßig. Sie sehen in der Geschichtswerkstatt heute eine „warme Stube“ und ihr zweites Zuhause. Darüber freuen wir uns sehr. Wir ste- hen vor der Aufgabe, dass eine würdige Gedenkstätte für alle Opfer in Trostenez Realität wird. Eine solche Aufgabe würde uns alleine überfordern. Wir sind deshalb dankbar für die Hilfe und Unterstützung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfür- sorge und der Bethe-Stiftung sowie zahlreicher anderer Akteu- re aus der Politik und der Zivilgesellschaft in Deutschland und Belarus. Die Gedenkstätte Trostenez kann nur entstehen, wenn sie auch die Unterstützung und finanzielle Förderung der Städ- te bekommt, aus denen die Deportationen 1941-42 erfolgten. Pfingsten ist ein Fest der Hoffnung für Christen. Wir streben deshalb an, Pfingsten 2014, im 70. Jahr der Befreiung von der NS-Diktatur in Belarus, den Grundstein für die Gedenkstätte Trostenez legen zu können. Wir laden Sie herzlich zu der Ge- denkreise „Für eine gemeinsame Zukunft“ ein und hoffen auf Ihre Unterstützung und finanzielle Förderung. Matthias C. Tümpel Professor Manfred Zabel Dr. Astrid Sahm Peter Junge-Wentrup SPENDENKONTO: Die Bethe-Stiftung unterstützt die Gedenkstätte Trostenez mit einer Spenden-Verdoppelungs-Aktion: Bis zum 16. Dezem- ber 2013 wird jede Spende bis zu einer Höhe von 3.000 von der Bethe-Stiftung verdoppelt. Insgesamt werden 150.000 verdoppelt. IBB gGmbH KD Bank; Bank für Kirche und Diakonie Spendenkonto: 2100 2110 44 BLZ: 350 601 90 Stichwort: „Trostenez-Frankfurt“ Spendenbescheinigungen werden auf Anfrage ausgestellt. IMPRESSUM: Internationales Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH Bornstr. 66 | D-44145 Dortmund Tel.: +49 231 95 20 96 0 | Fax: +49 231 52 12 33 http://www.ibb-d.de Gestaltung: www.grittobis.com Für eine gemeinsame Gedenkstätte „Trostenez“, Minsk DIE DEPORTATIONEN AUS FRANKFURT AM MAIN NACH MINSK Für fast alle Frankfurter Juden, die am 11. November 1941 nach Minsk deportiert wurden, war dies eine Fahrt ohne Wie- derkehr. Von den über 1000 Deportierten überlebten lediglich elf. Eine von ihnen war Ilse Stein. Als Hitler an die Macht kam, war Ilse Stein keine zehn Jahre alt. Den Prozess der Aussonderung stand sie durch, die Gewalt- ausbrüche gegen Juden im heimatlichen Dorf in Vogelsberg, die Vertreibung und Flucht in die Stadt Frankfurt am Main, die Planmäßigkeit der Demütigung, die Gesetzmäßigkeit von Beraubung und Verelendung, schließlich die Deportation nach Osten. Die Familie Stein wurde nach Minsk in Weißrussland deportiert, ins Ghetto – ein Wartesaal des Todes für Tausende deutsche Juden. Dort begegnete die siebzehnjährige Ilse Stein einem Mann, der ihr zugeneigt war. Willi Schulz, Hauptmann der Wehrmacht, ein in die Jahre gekommener Reservist, war verheiratet, kinderlos, Parteigenosse, aber kein Nazi. Dass die junge Frau überlebte, ist auch sein Verdienst. Ob es Liebe war, die ihn dazu bewog, oder seine Moral – Schulz wur- de zum Retter und als Soldat zum Deserteur. Gemeinsam mit dem jüdischen Widerstand im Ghetto der Stadt gelang dem Paar eine dramatische Flucht zu den Partisanen. Die Brüder des Waldes, wie die Kämpfer sich nannten, nahmen sie auf. Später geriet das Paar in die Hände der sowjetischen Geheimpoli- zei. Ein zweites Mal deportiert befand sich Ilse Stein bei Kriegs- ende in Sibirien. Bis zu ihrem Tod lebte sie in Rostow am Don im Süden Russlands. Den Hauptmann, ihren Retter und Vater eines gemeinsamen Kindes, hat sie nie wiedergesehen. Johannes Winter hat über das Leben der Ilse Stein recherchiert und seine Nachforschungen im Buch „Die verlorene Liebe der Ilse Stein“ veröffentlicht. Das konkrete Schicksal der meisten anderen Frankfurter Juden lässt sich in vielen Fällen nicht mehr ermitteln. Umso wichtiger ist es, ihrer Namen an ihrer letzten Lebensstation sichtbar zu gedenken. Ilse Stein und Willi Schulz, Minsk, 1942. Henning Scherf

Flyer Trostenez Frankfurt

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Spendenaktion des IBB Dortmund mit Unterstützung der Bethe-Stiftung und des Trägerkreises Frankfurt zugunsten einer neuen Holocaust-Gedenkstätte Trostenez in der Nähe von Minsk in Belarus.

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Liebe Freundinnen und Freunde,

Verdrängung und Vergessen haben lange Zeit das Verhältnis der deutschen Gesellschaft zu den Gräueln des Zweiten Welt-kriegs bestimmt. Es hat lange gedauert, bis wir uns unserer historischen Verantwortung gestellt haben. Die Vergangen-heitsbewältigung war wichtig und notwendig, so schmerzlich und bitter sie zuweilen auch war. Heute, 70 Jahre nach den unmenschlichen Verbrechen, ist die Versuchung groß, die Auseinandersetzung mit dem Holocaust für abgeschlossen zu erklären. Genährt wird dieser Wunsch durch den trügerischen Schluss, wir wüssten schon alles über den Holocaust und hätten kein Opfer vergessen. Dass dem nicht so ist, beweist uns Trostenez - ein Ort, an dem die SS-Schergen mindestens 50.000 – 60.000 Menschen getötet haben und dessen Name heute kaum ein Deutscher kennt. Es ist ein Ort, der uns daran erinnert, dass der deut-sche Vernichtungsfeldzug in Polen nicht Halt machte und wir die Dimension der Gräueltaten in Belarus noch begreifen müssen. Ich bin deshalb dem IBB sehr dankbar, dass es sich für die Er-richtung einer Gedenkstätte an den Erschießungsgruben in Trostenez einsetzt und diesen Ort in unser Blickfeld rückt. Wir brauchen einen Ort, an dem wir der Opfer gedenken und an dem wir aus der Geschichte lernen können, damit sich das Unrecht nicht wiederholt, das dort geschehen ist.Ich hoffe auf Ihre Unterstützung.

Sehr geehrte Damen und Herren,Liebe Freundinnen und Freunde,

Verständigung und Versöhnung zu ermöglichen, ist eine zent-rale Aufgabe für die IBB-Arbeit in Deutschland, Polen und auchin Belarus. Vor 10 Jahren haben wir die Geschichtswerkstatt Minsk gegründet. Überlebende des Minsker Ghettos, ehemaligeKZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter treffen sich dort regelmäßig.Sie sehen in der Geschichtswerkstatt heute eine „warme Stube“und ihr zweites Zuhause. Darüber freuen wir uns sehr. Wir ste-hen vor der Aufgabe, dass eine würdige Gedenkstätte für alle Opfer in Trostenez Realität wird. Eine solche Aufgabe würde uns alleine überfordern. Wir sind deshalb dankbar für die Hilfe und Unterstützung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfür-sorge und der Bethe-Stiftung sowie zahlreicher anderer Akteu-re aus der Politik und der Zivilgesellschaft in Deutschland und Belarus. Die Gedenkstätte Trostenez kann nur entstehen, wenn sie auch die Unterstützung und finanzielle Förderung der Städ-te bekommt, aus denen die Deportationen 1941-42 erfolgten.Pfingsten ist ein Fest der Hoffnung für Christen. Wir streben deshalb an, Pfingsten 2014, im 70. Jahr der Befreiung von der NS-Diktatur in Belarus, den Grundstein für die Gedenkstätte Trostenez legen zu können. Wir laden Sie herzlich zu der Ge-denkreise „Für eine gemeinsame Zukunft“ ein und hoffen aufIhre Unterstützung und finanzielle Förderung.

Matthias C. Tümpel Professor Manfred ZabelDr. Astrid Sahm Peter Junge-Wentrup

SPENDENKONTO:

Die Bethe-Stiftung unterstützt die Gedenkstätte Trostenez mit einer Spenden-Verdoppelungs-Aktion: Bis zum 16. Dezem-ber 2013 wird jede Spende bis zu einer Höhe von 3.000 € von der Bethe-Stiftung verdoppelt. Insgesamt werden 150.000 € verdoppelt.

IBB gGmbHKD Bank; Bank für Kirche und DiakonieSpendenkonto: 2100 2110 44BLZ: 350 601 90Stichwort: „Trostenez-Frankfurt“Spendenbescheinigungen werden auf Anfrage ausgestellt.

ImPrESSum:

Internationales Bildungs- und Begegnungswerk gGmbHBornstr. 66 | D-44145 DortmundTel.: +49 231 95 20 96 0 | Fax: +49 231 52 12 33http://www.ibb-d.deGestaltung: www.grittobis.com

Für eine gemeinsame Gedenkstätte„Trostenez“, minsk

DIE DEPOrTaTIONEN auS FraNKFurT am maIN Nach mINSK

Für fast alle Frankfurter Juden, die am 11. November 1941 nach Minsk deportiert wurden, war dies eine Fahrt ohne Wie-derkehr. Von den über 1000 Deportierten überlebten lediglich elf. Eine von ihnen war Ilse Stein.

Als Hitler an die Macht kam, war Ilse Stein keine zehn Jahre alt. Den Prozess der Aussonderung stand sie durch, die Gewalt-ausbrüche gegen Juden im heimatlichen Dorf in Vogelsberg, die Vertreibung und Flucht in die Stadt Frankfurt am Main, die Planmäßigkeit der Demütigung, die Gesetzmäßigkeit von Beraubung und Verelendung, schließlich die Deportation nach Osten. Die Familie Stein wurde nach Minsk in Weißrussland deportiert, ins Ghetto – ein Wartesaal des Todes für Tausende deutsche Juden. Dort begegnete die siebzehnjährige Ilse Stein einem Mann, der ihr zugeneigt war. Willi Schulz, Hauptmann der Wehrmacht, ein in die Jahre gekommener Reservist, war verheiratet, kinderlos, Parteigenosse, aber kein Nazi.

Dass die junge Frau überlebte, ist auch sein Verdienst. Ob es Liebe war, die ihn dazu bewog, oder seine Moral – Schulz wur-de zum Retter und als Soldat zum Deserteur.

Gemeinsam mit dem jüdischen Widerstand im Ghetto der Stadt gelang dem Paar eine dramatische Flucht zu den Partisanen. Die Brüder des Waldes, wie die Kämpfer sich nannten, nahmen sie auf.

Später geriet das Paar in die Hände der sowjetischen Geheimpoli-zei. Ein zweites Mal deportiert befand sich Ilse Stein bei Kriegs-ende in Sibirien. Bis zu ihrem Tod lebte sie in Rostow am Don im Süden Russlands. Den Hauptmann, ihren Retter und Vater eines gemeinsamen Kindes, hat sie nie wiedergesehen.

Johannes Winter hat über das Leben der Ilse Stein recherchiert und seine Nachforschungen im Buch „Die verlorene Liebe der Ilse Stein“ veröffentlicht. Das konkrete Schicksal der meisten anderen Frankfurter Juden lässt sich in vielen Fällen nicht mehr ermitteln. Umso wichtiger ist es, ihrer Namen an ihrer letzten Lebensstation sichtbar zu gedenken.

Ilse Stein und Willi Schulz,

Minsk, 1942.

Henning Scherf

LEONID LEwIN

Leonid Lewin ist Künstler und Architekt und hat zahlrei-che Gedenkstätten in Belarus und anderen GUS-Ländern geschaffen. Zu seinen bedeutenden Werken gehören u. a. die Gedenkstätte Chatyn – 1969, die Jama in Minsk – 2000, die Gedenkstätte Gorodaj - 2004 und die Gedenkstätte Krasnyj Bereg, die 2008 eingeweiht wurde. Leonid Lewin ist Vor-sitzender der jüdischen Gemeinden und Organisationen in Belarus. Er ist Mitglied der internationalen Akademie der Architekten und Träger des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.

DEr VErNIchTuNGSOrT TrOSTENEz uND DIE GEDENKSTäTTENPLaNuNG DEr STaDT mINSK

In Trostenez befinden sich drei Mordstätten aus der NS-Zeit: _ Im Krematorium in Schaschkowka wurden 1944 bis zu 50.000 Menschen getötet und verbrannt. _ In der Scheune auf dem Gut Trostenez wurden im Juni 1944 bis zu 6.500 Menschen erschossen und anschließend verbrannt. _ In dem Wald von Blagowschtschina wurden vor allem auch Juden aus Deutschland und Österreich getötet und verscharrt. Ab Oktober 1943 wurden die Massengräber geöffnet, die Lei-chen exhumiert und verbrannt. Auf diese Weise wollten die SS-Schergen ihre Verbrechen vertuschen. Für die ersten beiden Mordstätten hat die Stadt Minsk über 60 ha als Gedenkstättengelände ausgewiesen und eine Denkmals-planung beschlossen. Die Entwürfe sind unten abgebildet. Die Stadt Minsk hat auch den Wald von Blagowschtschina als Gedenkstättengelände ausgewiesen, dazu jedoch keine Planung in Auftrag gegeben. Hierfür hat Leonid Lewin, belarussischer Architekt und Vor-sitzender des Verbandes der jüdischen Gemeinden, nun einen Entwurf gestaltet. Dieser Entwurf wird in Belarus von zahlrei-chen gesellschaftlichen Organisationen unterstützt. So setzen sich z. B. Herr Erzbischof Kondrusewitsch für die Katholische Kirche und Herr Metropolit Filaret für die Orthodoxe Kirche für den Entwurf ein. Die Stadt Minsk ist bereit, diesen Entwurf in ihre Planung zu integrieren, sofern es hierfür eine finanzielle Unterstützung von der westlichen Seite gibt.

wEG DES TODES

Leonid Lewin bezeichnet seinen Entwurf als „Weg des Todes“. Er schreibt zu seinem Entwurf: „...Die Besucher der Gedenkstätte sollen stilisierte Eisen-bahnwaggons passieren, an deren Wänden Gedenktafeln mit den Namen der Opfer angebracht werden. Die gesamte Komposition bestimmen in erster Linie zwei freie, runde Plätze. Den ersten weißen Platz haben die Häftlinge bei ihrer Ankunft ins Lager betreten, als sie noch Hoffnung auf Überleben hatten. Auf dem zweiten, schwarz gestalteten Platz wurde ihr Leben tragisch beendet. Im Wegeverlauf ist eine Reihe von Skulpturen geplant, die das Paradoxe des Krieges verdeutlichen: _ Ein zerstörtes, auf den Kopf gestelltes Haus,_ ein mit den Wuzeln nach oben weisender Baum, _ eine umgekippte und zerbrochene Menora, u.a. ... Hinter dem schwarzen Platz liegen die Massengräber, über die inzwischen ein Wald gewachsen ist. Es ist vorgesehen, die einzelnen Gräber zu markieren.“

DEr BuNDESPräSIDENT BErLIN, Im SEPTEmBEr 2013

Grußwort von Bundespräsident Joachim Gauck zu dem Vor-haben der Errichtung einer Gedenkstätte für die ermordeten Juden aus Deutschland, Österreich und Weißrussland in Tros-tenez (Belarus)

In den Zeiten der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurden in den Ländern Osteuropas Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, deren Ausmaß und Grausamkeit un-vorstellbar ist und tiefe Bestürzung in uns hervorrufen. Orte wie das Konzentrationslager Auschwitz sind heute feste Be-griffe im europäischen und deutschen Diskurs und Gedenken. Darüber hinaus gibt es aber noch eine Vielzahl anderer Orte, in denen Abertausende Menschen brutal ermordet wurden. Vor über zwei Jahrzehnten ermöglichte der Fall des Eisernen Vor-hangs den Austausch zwischen Deutschland und den befreiten Völkern Europas über die Geschehnisse in dieser dunklen Zeit der europäischen Geschichte. Es ist von großer Bedeutung, dass sich die Europäer gemeinsam mit den Verbrechen der Vergan-genheit auseinandersetzen, um einen Weg der Versöhnung und Gemeinsamkeit in der Zukunft zu bahnen. Deswegen begrüße ich den Ansatz eines europäischen Gedenkens an die Ermor-deten von Blagowschtschina und Trostenez, die ihrerseits aus verschiedenen Staaten Europas stammten. Tausende Juden - unter anderem aus Deutschland, Österreich und Weißrussland - sowie Zwangsarbeiter aus der ehemaligen Sowjetunion fanden an diesen Ort ihren Tod. Dieser Menschen wollen wir gedenken und in einem europäischen Dialog Lehren aus der Geschichte ziehen. Dazu trägt das Vorhaben zur Errichtung einer Gedenk-stätte in Trostenez bei.