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Hessisches Kultusministerium Förderung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen Teil 1 Methoden-Bausteine für den Unterricht Sekundarstufe I

Förderung von Lernkompetenzen und …hauptschule.bildung.hessen.de/unterricht/schluessel/Teil...Lösen fachgebundener Probleme..... 376 1 VORWORT Liebe Kolleginnen und Kollegen, •

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Hessisches Kultusministerium

Förderung von Lernkompetenzenund Schlüsselqualifikationen

Teil 1

Teil 1

Methoden-Bausteine für den UnterrichtSekundarstufe I

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Hessisches Kultusministerium

Luisenplatz 1065185 Wiesbaden

www.kultusministerium.hessen.de

Teil 1

VORWORT................................................................................................................. 1

HINWEISE ZUM UMGANG MIT DEN MATERIALIEN............................................... 5

JAHRGANGSBEZOGENE ÜBERSICHT DER BAUSTEINE.................................. 10

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen ........................... 13 Einleitung .............................................................................................................. 13 Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe........................................................... 14

"Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften ...................................................... 15 "Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz................................................................................... 22 "Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben ............................................................................ 28 So schaffe ich meine Hausaufgaben besser ................................................................................ 33 So erstelle ich eine Mind-Map ...................................................................................................... 40 Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I .......................................................................................... 48 Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II ......................................................................................... 66 Durchführung einer schriftlichen Arbeit ........................................................................................ 71 Texterschließung I ........................................................................................................................ 77 Texterschließung II ....................................................................................................................... 82 Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?................................................................. 92 Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen .............................................................................. 99 Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten ................................................................................. 107 Sich im Internet orientieren und informieren............................................................................... 112 Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) ..................................................................... 128 Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen........................................................ 150 Präsentieren können 1: Die Grundlagen .................................................................................... 159 Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten ............................ 166 Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien ...................................................... 171 Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme.................... 177 Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion.......................................... 192

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz ........................................................ 199 Einleitung ............................................................................................................ 199 Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 199

Sich frei äußern können.............................................................................................................. 201 Zuhören können.......................................................................................................................... 210 Begründungen geben können .................................................................................................... 220 Sich etwas merken können......................................................................................................... 228 Sprachlich assoziieren lernen..................................................................................................... 231 Schriftlich assoziieren lernen – Kurzvorträge halten .................................................................. 233 Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte......................................................... 238 Stummes Gespräch - Nonverbal kommunizieren können.......................................................... 254 Eine Meinung äußern ................................................................................................................. 259 Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung vertreten ................................. 262 Inhalte richtig darstellen.............................................................................................................. 265

Schwerpunkt: Teamkompetenz........................................................................... 272 Einleitung ............................................................................................................ 272 Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 273

Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren - Turmbau .......... 274 Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen I – Problemstellung „Zeitbox“ ...... 278 Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II - Problemstellung „Schulhofgestaltung“................................................................................................................... 284

Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten ...................................................................... 293 Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter) – Brückenbau................................................................... 298 Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln .................................................... 304 Gruppenkonflikte bewältigen ...................................................................................................... 311 Aufgabenteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten................................................................. 316 Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probl. suchen 320 Regeln zur Gruppenarbeit entwickeln und überprüfen............................................................... 327 Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte .............................................. 331 Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten, die mit einer Präsentation abschließen .............. 337

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz............................................................... 341 Einleitung ............................................................................................................ 341 Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 342

Grundlagen zum Problemlösen .................................................................................................. 343 Problemlösen in der Gruppe ...................................................................................................... 360 Lösen fachgebundener Probleme............................................................................................... 376

1

VORWORT Liebe Kolleginnen und Kollegen,

• Sind Sie mit dem Stil des Unterrichtsgesprächs, mit den Redebeiträgen Ihrer Schülerinnen und Schüler, insbesondere mit dem Gesprächsstil der Schülerinnen und Schüler untereinander zufrieden?

• Wissen Ihre Schülerinnen und Schüler wie sie sich gezielt auf eine

Klassenarbeit vorbereiten?

• Übernehmen Ihre Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihren eigenen Lernerfolg und sind nicht größtenteils passive Teilnehmer des Unterrichtsgeschehens?

• Können Ihre Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl an Informationen auf

Kerngedanken reduzieren, diese in einem Schaubild übersichtlich strukturieren und sie dann auch effektiv für eine Präsentation nutzen?

• Gehen Ihre Schülerinnen und Schüler an komplizierte, problemorientierte

Aufgaben motiviert und mit einer Lösungsstrategie heran?

• Arbeiten Ihre Schülerinnen und Schüler gern und vor allem produktiv in Gruppen zusammen?

• Zeigen Ihre Schülerinnen und Schüler ein adäquates Sozialverhalten, können

Sie Lob und Kritik angemessen aussprechen und ertragen und beherrschen sie grundlegende Umgangsformen?

• Haben Ihre Schülerinnen und Schüler genügend Selbstvertrauen und

Selbstbewusstsein, schätzen sie ihre Stärken und Schwächen realistisch ein und ziehen sie die notwendigen Schlüsse daraus?

Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten, dann können Sie den vorliegenden Arbeitsordner weglegen. Ihre Schülerinnen und Schüler sind lernkompetent und sie haben die nötigen Schlüsselqualifikationen1, die aus Ihrer und unserer Sicht von großer Bedeutung sind. Verneinen Sie aber einige der Eingangsfragen, so geht es Ihnen wie vielen Kolleginnen und Kollegen: Sie unterrichten Schülerinnen und Schüler, denen wichtige Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen fehlen. Sie sollten weiter lesen! Kaum eine Lehrerin oder ein Lehrer zweifelt an der Bedeutung von überfachlichen Kompetenzen. Im Sinne einer nachhaltigen Lern- und Handlungskompetenz ermöglichen diese eine fundierte Aneignung und Anwendung fachlichen Wissens.

1 Informationen und Hinweise dazu siehe Anhang: Unser Verständnis von Lernkompetenzen und

Schlüsselqualifikationen

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So sehen auch die Lehrpläne vor, dass Unterrichtsinhalte verstärkt in offenen Unterrichtsformen vermittelt werden. Dies setzt aber einen hohen Grad an Selbstständigkeit und eine Vielzahl von Methoden und Techniken bei den Lernenden voraus. "Schüler müssen Methode haben!“2 Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen ermöglichen aber nicht nur einen hohen Grad an selbstständigem Lernen, sondern führen auch zu nachschulischer Handlungsfähigkeit in beruflichen und privaten Umfeld. Berufliches Wissen und Können verfallen immer schneller, deshalb ist eine Schulbildung, die Schülerinnen und Schüler zur Bewältigung von Lebenssituationen befähigt, unerlässlich. In den Anforderungsprofilen vieler Unternehmen stehen deshalb neben der selbstverständlichen Beherrschung fachspezifischer Kenntnisse vor allem Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und eigenständiges Lernen an oberster Stelle. Unternehmen verweisen gerade hier auf große Defizite (Quelle: ZEIT 15.07.1999: "Eigenständiges Lernen“ mit 41 % an zweiter Stelle der Defizitskala). Zur Vorbereitung auf lebenslanges Lernen muss die Schule also vorrangig die Kompetenzen vermitteln, die Schülerinnen und Schüler benötigen, um ihre eigenen Lernprozesse zu organisieren. Trotz der unbestrittenen Bedeutung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikatio-nen schrecken leider immer noch viele Kolleginnen und Kollegen unter anderem im Hinblick auf die in den Lehrplänen vorgegebene Stofffülle davor zurück, das Lernen selbst zum Gegenstand und Inhalt des Unterrichts zu machen. Es wird dabei vielfach übersehen, dass durch die Aneignung dieser Kompetenzen das Lernen effektiver und ökonomischer gestaltet werden kann. Dem Prozess des Lernens sollte dabei ebenso viel Bedeutung beigemessen werden wie dem Produkt. Mit dem vorliegenden kompakten Arbeitsordner bzw. der CD wollen wir Ihnen den Einstieg in diese Thematik erleichtern, Sie bei der Umsetzung unterstützen und Ihre Vorbereitungszeit auf ein erträgliches Maß reduzieren. Wir haben das Rad nicht neu erfunden! Die vorliegenden Konzepte haben wir teilweise selbst erstellt. Zahlreiche Anregungen haben wir aber aus Publikationen von Rektor Gerhard Leisenheimer, Heinz Klippert, Wolfgang Endres und aus Konzepten einzelner Schulen (z.B. Realschule Enger in Enger) entnommen. Einzelne Bausteine haben wir direkt übernommen. Diese sind gekennzeichnet. Es liegt Ihnen eine bewährte Auswahl aus selbst entwickelten Materialien und aus den Veröffentlichungen verschiedener Experten vor. Die Mitglieder unserer Arbeitsgruppe sind Lehrerinnen und Lehrer an Haupt- und Realschulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Die vorliegenden Bausteine wurden in der Regel im Unterricht erprobt. Sie sind vorrangig für den Einsatz in der Sekundarstufe I gedacht. Wenn Sie als Lehrerin oder Lehrer ein aktuelles methodisches Defizit in Ihrer Lerngruppe erkennen, können Ihnen unsere Materialien Anregungen und Hilfen

2 Hugo Gaudig

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bieten. Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis ermöglicht Ihnen dabei einen leichten Zugang. Sie können die Unterrichtsmaterialien unmittelbar im Unterricht einsetzen. Alle methodischen Schritte sind kurz beschrieben, die wichtigsten Materialien sind im DIN A4 Format vorhanden und damit unmittelbar einsetzbar. Wichtig erscheint uns aber folgender Hinweis: Zwar bietet der Ordner jeder Lehrkraft eine Vielzahl von Möglichkeiten, Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen unabhängig von anderen Kolleginnen und Kollegen der Schule zu trainieren, Effektivität ist aus unserer Sicht aber nur durch eine enge Verknüpfung der Trainingsbausteine mit dem Regelunterricht zu erreichen. Das wiederum kann nur im Konsens und in Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen der Klassen-, Jahrgangs- oder Stufenkonferenz geschehen. Sie können im Idealfall unsere Materialien auch als komplettes Schulcurriculum einsetzen. Klippert sagt, ein Schüler ohne Methoden sei wie ein Blinder ohne Orientierungsstab. Er sei zwangsläufig auf die Hilfe anderer angewiesen und bleibe damit über Gebühr unmündig. Vermitteln Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, Ihren Schülerinnen und Schülern die notwendigen Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen! Vielleicht lassen sich dann schon bald noch mehr der Eingangsfragen mit "Ja“ beantworten. Wir selbst haben diesen Arbeitsordner erstellt unter dem Eindruck sehr positiver Erfahrungen mit der Vermittlung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen und möchten Sie zum Mitmachen animieren. Vorwort zur zweiten erweiterten Neuauflage Der Bausteinordner hat inzwischen hohe Akzeptanz in den Schulen gefunden. Nachdem die erste Neuauflage in unveränderter Form erschienen ist, hat die Arbeitsgruppe in intensiver Arbeit weitere 14 Bausteine entwickelt, die in dieser Neuauflage erscheinen. Der Ordner wurde um folgende Bausteine erweitert: • Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung) • Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich (Selbsteinschätzung) • Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin ok (Selbstvertrauen) • Lob und Anerkennung aussprechen und entgegen nehmen • Kritik aussprechen und ertragen • So benehme ich mich bei Tisch • Körpersprache – Unser Körper „spricht auch ohne Worte“ • Höflich um etwas bitten • Sich entschuldigen können • Grüßen • Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) • Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende

Probleme suchen

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• Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen I – Problemstellung „Zeitbox“

• Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen II – Problemstellung „Schulhofgestaltung“

Da diese Bausteine verschiedenen Kompetenzbereichen angehören, ist es nicht möglich, Ergänzungslieferungen zu erhalten. Wir bitten dafür um Verständnis. Auf Seite 542 ist ein Rückmeldebogen beigefügt. Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie der Arbeitsgruppe nach dem Einsatz einzelner oder mehrerer Bausteine auf diesem Bogen Rückmeldungen über Ihre Erfahrungen mitteilen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung dieses Methodenkonzeptes.

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HINWEISE ZUM UMGANG MIT DEN MATERIALIEN Der Arbeitsordner bietet Trainingsbausteine für folgende Schwerpunkte3:

• Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

In diesem Schwerpunkt finden Sie Bausteine anhand derer Ihre Schülerinnen und Schüler sich grundlegende Lernkompetenzen aneignen können. Die Bausteine für Klasse 5 bieten zunächst die Möglichkeit, sie für das "Lernen lernen“ zu motivieren und ihnen dann die Möglichkeit zu geben, wichtige Methoden kennen zu lernen und zu trainieren: Umgang mit Lernmaterialien, Ordnen und Abheften, Gestaltung des Arbeitsplatzes, Umgang mit Hausaufgaben und Verbesserung der Konzentration. Die einzelnen Elemente für die Klasse 5 gehören zum Konzept "Lernen lernen“, das Dieter Krowatschek vom Schulpsychologischen Dienst in Marburg entwickelt und an verschiedenen Schulen ausprobiert hat. Die Bausteine der Klassen 6 bis 10 festigen und erweitern die grundlegenden Lern- und Arbeitskompetenzen. In diesem Schwerpunkt finden Sie außerdem Bausteine, anhand derer Ihre Schüler ab Klasse 7 lernen, ein Thema angemessen zu präsentieren. Im Zusammenhang mit der Projektprüfung der Hauptschule können die Bausteine "Präsentieren können 1-5“ eine große Hilfe sein, da sie ein systematisches Trainingsprogramm liefern.

• Kommunikative Kompetenz

Diese Trainingsbausteine basieren zum größten Teil auf dem Trainingsprogramm "Kommunikationskompetenz“ von Gerhard Leisenheimer und Werner Loch, das G. Leisenheimer erfolgreich an der Erich-Kästner-Schule in Ransbach-Baumbach durchführt. Die Schülerinnen und Schüler lernen, ihr Wissen und ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen und zu begründen, Informationen zu verarbeiten und weiterzugeben, Gespräche zu führen, auf Argumente anderer einzugehen, diese in die eigene Argumentation mit einzubeziehen und kleine Vorträge zu halten. Ihre mündliche Mitarbeit im Unterricht wird dadurch wesentlich erhöht. Wir sind insbesondere Herrn Rektor Leisenheimer sehr dankbar, dessen konzeptionelle und unterrichtliche Arbeit uns sehr beeindruckt hat. Er hat die Materialien zum Schwerpunkt Kommunikative Kompetenz freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

• Teamkompetenz Dieser Schwerpunkt bietet Bausteine, mit deren Hilfe sich das Arbeiten in

Gruppen anbahnen sowie motivierender und effektiver gestalten lässt. Sie sind zum Teil an das Trainingsprogramm von Dr. Heinz Klippert angelehnt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Anbahnung von Gruppenprozessen, die

3 Die Bausteine für das Training von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen sind in

thematisch getrennte Schwerpunkte eingeteilt. Tatsächlich sind die Übergänge zwischen den Schwerpunkten und den Bausteinen aber oft fließend. Die Operationalisierung in fünf Kompetenz-bereiche erschien uns hilfreich, in der Literatur gibt es allerdings keine unumstrittene, eindeutige Definition.

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zur Reflexion und zur Entwicklung von Regeln dienen. Schülerinnen und Schüler lernen, die Arbeit in Gruppen effektiver und gleichberechtigter zu strukturieren und Präsentationen angemessen zu planen und vorzubereiten.

• Problemlösekompetenz

Je stärker der Unterricht für Projektarbeit, Planspiele und andere Formen des eigenständigen Arbeitens geöffnet wird, umso häufiger kommt es vor, dass die Schülerinnen und Schüler vor Problemen stehen, die sie zu lösen haben. Die Übungsbausteine in diesem Schwerpunkt sollen sie befähigen, systematisch und routiniert an problemorientierte Aufgaben heranzugehen. Die Aufgaben basieren auf dem Buch "Spielend denken“ aus dem Ingold Verlag und einer Veröffentlichung des baden-württembergischen Projekts "Evaluation von Schlüsselqualifikationen“ (ESQ).

• Personale und soziale Kompetenz

Mit Hilfe der Bausteine dieses Schwerpunktes sollen die Schülerinnen und Schüler angeleitet werden, personale und soziale Kompetenzen zu erwerben, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit fachlichen Lernzielen stehen. Vielmehr werden wichtige Grundlagen für die Persönlichkeitsentwicklung und ein angemessenes Sozialverhalten gelegt. Zunächst werden grundlegende Umgangsformen trainiert. Anschließend geht es um die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls. Die Schülerinnen und Schüler sollen darüber hinaus lernen, Lob und Kritik angemessen zu äußern bzw. zu ertragen. Die darauf folgenden Aufgaben und Spiele in diesem Schwerpunkt fördern die Kooperation und Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander. Außerdem soll die Konfliktfähigkeit verbessert und die Frustrationstoleranz erhöht werden. Die Schülerinnen und Schüler bauen hier Selbstvertrauen auf, lernen den eigenen Standpunkt selbstsicher zu vertreten, Meinungen anderer zu akzeptieren und ihre eigene zu revidieren. Die Übungen und Spiele wurden an Klassenfindungs- und Projekttagen sowie im Sportunterricht erprobt. Sie wurden aus der eigenen Praxis, Lehrerfortbildungen und aus Elementen der Streitschlichterausbildung entwickelt.

Jeder Schwerpunkt beginnt zunächst mit einer einleitenden, detaillierten Beschreibung des Themas. Hier erhalten Sie genauere Informationen über Intention, Begründung und Inhalt.

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Im Anschluss finden Sie eine Vielzahl einzelner Trainingsbau-steine. Jeder dieser Bausteine wird durch ein einheitlich gestal-tetes Bausteinformular eingelei-tet, dem Sie als erstes den Schwerpunkt und das Thema entnehmen können. Das Bausteinformular – links dargestellt - erleichtert Ihnen den Zugang. Die Materialien stehen als Kopiervorlagen für Arbeitsblätter und Folien zur Verfügung.

Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nicht zuletzt auch in Hinblick auf ein Gesamtcurriculum eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangsstufen eingesetzt werden. Jede Vermittlung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen ist nur dann langfristig effektiv, wenn sie in den Fachunterricht integriert ist. Deshalb ist die Vernetzung der durch die Bausteine erworbenen Kompetenzen mit dem Fachunterricht von hoher Bedeutung. Das kann aber nur in enger Absprache im Kollegium erreicht werden. So macht z.B. der Einsatz des Trainingsbausteines "Erstellen einer Mind-Map“ nur dann Sinn, wenn diese Methode auch im weiteren Unterricht einen Stellenwert hat. Deshalb finden Sie im Anschluss an die Beschreibung der einzelnen Unterrichtsschritte zusätzlich noch Hinweise zur Weiterarbeit. Es gibt Schulen, die so genannte Schwerpunkttage durchführen. An einem solchen Tag steht die komplette Unterrichtszeit für die Erarbeitung eines Bausteines zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass sich die Schülerinnen und Schüler am Tag der Einführung eines neuen Bausteines/neuer Bausteine intensiv in diesen Kompetenzbereich einarbeiten können. Sicherlich ist es aber aus verschiedenen Gründen nicht immer möglich, solche Schwerpunkttage an Ihrer Schule zu initiieren. Deshalb haben wir die meisten Bausteine so aufgebaut, dass sie in Einzel- oder Doppelstunden erarbeitet werden können. Wenn Ihre Schule in allen oder einzelnen Klassenstufen Einzel-, Doppel- oder Dreifachstunden zur Förderung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen einführen will, bietet dieser Arbeitsordner bzw. die CD eine gute Starthilfe dafür: Auf der folgenden Seite finden Sie eine jahrgangsbezogene Übersicht als Empfehlung für den Aufbau eines Curriculums. In dieser Übersicht sind die Bausteine der einzelnen Schwerpunkte eingefügt. Damit die Schülerinnen und Schüler lernen, über ihr eigenes Lernen nachzudenken, es zu evaluieren und es bewusst zu steuern, empfiehlt es sich, ein

Schwerpunkt:

Thema:

Ziele:

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung:

Voraussetzungen:

Keine

Materialien:

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Selbsteinschätzungsportfolio anzufertigen. Die Schülerinnen und Schüler selbst, aber auch die Lehrerin/der Lehrer, erhalten auf diese Weise eine konkrete Rückmeldung, welche Stärken die Schülerinnen und Schüler haben und welche Inhalte sie weiterhin trainieren müssen. Auf diese Weise kann die Nachhaltigkeit der trainierten Schwerpunkte überprüft werden. Die Auswertung kann im Klassen- aber auch als Einzelgespräch erfolgen. In jedem Fall müssen im Anschluss konkrete Maßnahmen vereinbart werden, wie die Schwächen trainiert werden können. Auf keinen Fall dürfen die Selbsteinschätzungsbögen zur Notenvergabe missbraucht werden. Anregungen zu Selbsteinschätzungsbögen finden Sie im Anschluss an die genannten Schwerpunkte im Kapitel Anregungen zur Entwicklung und zum Einsatz eines Kompetenzenportfolios. Wir empfehlen, dass Ihre Schülerinnen und Schüler einen Ordner "Training von Lernkompetenzen“ führen, in der/dem sie die Unterrichtsmaterialien des Kompetenztrainings abheften. In diesem Ordner sollten auch die Arbeitsblätter aus dem Kompetenzenportfolio abgeheftet werden. Wir halten folgenden Ordner für geeignet: Ringbuchordner mit 2er-Heftung, ca. 3-4 cm breit. Im Rahmen des Methodentrainings sollen die Schülerinnen und Schüler Lernkompetenzen und Schüsselqualifikationen erwerben, die sie in ihrem weiteren schulischen und beruflichen Werdegang unterstützen. Wir empfehlen die Eltern der Schülerinnen und Schüler über dieses Konzept zu informieren. Es wird sicher hilfreich sein, wenn die Eltern wissen, welche Tipps ihre Kinder zum Beispiel für die Vorbereitung auf eine Klassenarbeit oder für den Umgang mit dem Hausaufgaben-Manager in der Schule erfahren haben. Wir schlagen vor, die Information in folgender Weise durchzuführen: In einem ersten Elternabend werden die Eltern informiert. Dabei kann es sich um die klassische Art des Elternabends handeln, auf dem das Curriculum und einzelne Bausteinbeispiele vorgestellt werden. Gegebenenfalls können in einem zweiten Elternabend Ergebnisse dieses Trainings von den Schülerinnen und Schülern selbst vorgestellt werden. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler bei diesen Veranstaltungen sehr engagiert auftreten. Wir sind überzeugt, dass Lehrerinnen und Lehrer, die dem Kompetenzerwerb eine zentrale Stellung einräumen, damit auch die Vermittlung von Wissen fördern. Wir hoffen, dass unsere Materialien ein sehr hilfreiches Instrument für das Training von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen sind. Wir erheben aber nicht den Anspruch, ein abschließendes Bausteinkonzept gefunden zu haben. Deshalb freuen wir uns über Ihre Rückmeldungen. Wir haben uns bemüht, alle Lizenzinhaber ausfindig zu machen. Falls wir etwas übersehen haben, bitten wir höflichst um Benachrichtigung.

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Staatliches Schulamt für den Landkreis Marburg-Biedenkopf

AG "Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen“ Robert-Koch-Straße 17

35039 Marburg 06421/616 500 Fax: 616 524

Petra Caspers-Naujoks, Heinz Dilling, Ilse Dilling, Dorothea Mannshardt, Marc Multhaupt, Burkhard Schuldt, Jörn Seffer, Dagmar Sons,

Frank Vogel, Silke Wehn

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Jahrgangsbezogene Übersicht der Bausteine

Grundlegende Lern- und Arbeitstechniken

Kommunikative Kompetenz

Team- kompetenz

Problemlöse- kompetenz

Personale und soziale Kompetenz

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"Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften

"Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz

"Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben

So schaffe ich meine Hausaufgaben besser

So erstelle ich eine Mind-Map

Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I

Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II

Durchf. einer schriftl. Arbeit Texterschließung I Texterschließung II Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre…?

Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen

Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten

Sich im Internet orientieren… Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement)

Sich frei äußern können

Zuhören können

Begründungen geben können

Sich etwas merken können

Sprachlich assoziieren können

Schriftlich assoziieren lernen – Kurzvorträge halten

Körpersprache – Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte

Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren – Turmbau

Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen I – Problemstellung „Zeitbox“

Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen II – Problemstellung „Schulhofgestaltung“

Grüßen Höflich um etwas bitten

Sich entschuldigen können

Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehm.)

Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich (Selbsteinschätzung)

Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin ok (Selbstvertrauen)

Lob und Anerkennung aussprechen und entgegen nehmen

Kritik aussprechen und ertragen

So benehme ich mich bei Tisch

Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nur eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangsstufen eingesetzt werden.

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Grundlegende Lern- und Arbeitstechniken

Kommunikative Kompetenz

Team- kompetenz

Problemlöse- kompetenz

Personale und soziale Kompetenz

7 / 8

Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen

Präsentieren können 1: Die Grundlagen

Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten

Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien

Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme

Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion

Stummes Gespräch – nonverbal kommunizieren können

Eine Meinung äußern

Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung vertreten

Inhalte richtig darstellen (Richtig – Falsch – Spiel)

Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten

Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer Beobachterin) – Brückenbau

Gruppenkonflikte erkennen und Lösungs-ansätze entwickeln

Gruppenkonflikte bewältigen

Aufgabenteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten

Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsmöglichkeiten für auftretende Probleme suchen

Grundlagen zum Problemlösen

Lösen fachgebundener Probleme Teil A (Muckibude)

Problemlösen in der Gruppe Teil A (Opa Egon)

Problemlösen in der Gruppe Teil B (Der reisende Kaufmann)

Lösen fachgebundener Probleme Teil B (Ducky Duke)

Spiel: Seitenwechsel

Spiel: Stabwechsel

Spiel: Spinnennetz

Spiel: Engstelle

Spiel: Gemeinsamkeiten suchen

Spiel: Wir erfahren mehr über uns

Spiel: Es lebe der Unterschied

Spiel: Blindenhund

Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nur eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangsstufen eingesetzt werden.

12

Grundlegende Lern- und Arbeitstechniken

Kommunikative Kompetenz

Team- kompetenz

Problemlöse- kompetenz

Personale und soziale Kompetenz

9 /

10

Regeln zur Gruppenarbeit entwickeln und überprüfen

Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte

Problemlösen in der Gruppe Teil C (Reise durch die Galaxie) (ab Realschule)

Lösen fachgebundener Probleme Teil C (Magnesiumchlorid) (ab Realschule)

Spiel: Überquerung des Zauberflusses

Spiel: Eiertransporter

Spiel: Davidstern

Spiel: Zu zweit ein Bild malen

Spiel: Wackelsteg

Spiel: Autoskooter

Spiel: Der Vertrauenskreis

Spiel: Der freie Fall

Die jeweilige Zuordnung der Bausteine zu einem Jahrgang ist nur eine Empfehlung. Die Bausteine können teilweise auch in anderen Jahrgangs-stufen eingesetzt werden.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Einleitung Der Wechsel in das 5. Schuljahr bringt für alle Schülerinnen und Schüler einschneidende Veränderungen mit sich: Der Wechsel der Klassenlehrerin/des Klassenlehrers, neue Fächer, damit verbunden der höhere Anteil an Fachlehrerinnen und Fachlehrern mit häufig unterschiedlichen Methoden und Anforderungen, eine Vielzahl von neuen Büchern und Arbeitsmaterialien, eventuell ein Schulwechsel und eine neue Klassengemeinschaft. Diese Umstellung verlangt unter anderem eine höhere Selbstständigkeit sowie eine bessere Organisation des Lernens und des Lernumfeldes. Auch stellt sie erhöhte Anforderungen an das Sozialverhalten. Die Bausteine 1 bis 3 eignen sich in besonderem Maße, Schülerinnen und Schülern dieses Jahrgangs für das Einüben von Lerntechniken und –methoden sowie für grundlegende Strategien zu interessieren. Die besondere Form der Einführung motiviert sie zur intensiven Mitarbeit. Dadurch wird der Lernerfolg wesentlich erhöht und eine entscheidende Grundlage für das Training weiterer Methoden, Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen gelegt. Den Einstieg für jeden Baustein bildet eine Plenumsveranstaltung aller Klassen des 5. Jahrgangs mit Rollenspielen und Wettbewerben zum jeweiligen Thema. Die anschließende Auswertung der Rollenspiele und des Wettbewerbs erfolgt im Plenum mithilfe von Schülerinterviews in lockerer Form durch eine Lehrkraft in der Rolle der "Moderatorin“/des "Moderators“. Diese originelle Art des Einstiegs stärkt die Rolle der in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte, verbessert deren Ansehen und schafft zu Beginn des Schuljahres eine positive Grundstimmung. Die Plenumsveranstaltung dauert etwa eine Unterrichtsstunde. Das "Gelernte“ wird von der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer in der unmittelbar folgenden Stunde aufgegriffen und vertieft. Unter Beteiligung möglichst aller Fachlehrerinnen und Fachlehrer werden die neuen Techniken und Prinzipien in den nächsten Wochen besonders beachtet und eingeübt. Bewährt hat sich die Bearbeitung der einzelnen Themenfelder in einem 2 bis 3-wöchigen Rhythmus zu Beginn des ersten Schulhalbjahres. Denkbar ist ein solcher Einstieg in die Thematik bei Bedarf in abgewandelter, altersgemäßer Form auch in Jahrgang 7. Die folgenden Beschreibungen der einzelnen Bausteine liefern keine detaillierten "Drehbücher“ für die einzelnen Rollenspiele. Vielmehr wird ein grober Rahmen mit möglichen Inhalten und eventuell benötigten Materialien skizziert. Dadurch wird die Kreativität der beteiligten Lehrkräfte nicht eingeschränkt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass nicht nur die Schülerinnen und Schüler Spaß an der Plenumsveranstaltung haben, vielmehr bereitet es den Schauspielerinnen und Schauspielern große Freude, die einzelnen Schülertypen mit eigenen Ideen zu interpretieren.

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Für die Bausteine der Klassen 6 bis 10 haben wir unter anderem Anregungen der Realschule Enger im nordrhein-westfälischen Enger übernommen. Diese Schule hat Mitte der Neunziger ein vielfach ausgezeichnetes Konzept zum Training von Lernkompetenzen entwickelt.4 Regelmäßig findet hier ein sogenannter Schwerpunkt-tag statt, an dem alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse eine bestimmte Lernmethode trainieren. Ziel des Konzeptes ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich mehr und mehr verantwortlich für den eigenen Lernprozess fühlen und Kompetenzen erlernen, mit deren Hilfe sie eigenständig lernen können. Die einzelnen Bausteine der Rubrik "Präsentieren können“ bieten ein systematisches Trainingsprogramm, mit dessen Hilfe die Schülerinnen und Schüler lernen, eine Präsentation zu einem Thema zu erarbeiten und durchzuführen. Sie bieten außerdem Instrumente, die den Schülerinnen und Schülern auch bei zukünftigen Präsentationen eine dauerhafte, allgemeine Hilfe sind. Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe 1. "Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften .......................15 2. "Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz ....................................................22 3. "Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben..............................................28 4. So schaffe ich meine Hausaufgaben besser..................................................33 5. So erstelle ich eine Mind-Map........................................................................40 6. Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I ............................................................48 7. Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II ...........................................................66 8. Durchführung einer schriftlichen Arbeit ..........................................................71 9. Texterschließung I .........................................................................................77 10. Texterschließung II ........................................................................................82 11. Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? ..................................92 12. Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen ................................................99 13. Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten ...................................................107 14. Sich im Internet orientieren und informieren ................................................112 15. Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement).......................................128 16. Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen..........................150 17. Präsentieren können 1: Die Grundlagen......................................................159 18. Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten166 19. Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien.........................171 20. Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch

Diagramme ..................................................................................................177 21. Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion ............192

4 Realschule Enger: Lernkompetenz I, II – Bausteine für eigenständiges Lernen.

15

Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

"Lernen lernen 1“: Arbeitsmaterialien sortieren und abheften

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen: - die Notwendigkeit eines Ordnungssystems erkennen - ein strukturiertes und bewährtes Ordnungssystem kennen lernen, einüben und anwenden

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5 (evtl. auch Kl.7)

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - versch. Arbeits- u.Unterrichtsmaterialien sowie andere, "störende" Gegenstände für das Rollenspiel - 1 OHP-Folie mit den "Regeln" des Ordnungssystems pro Klasse (Anlage 1) - Urkunde für die Sieger des Wettbewerbs - siehe Planungsverlauf (Anlage 2) - 1 Sammelmappe pro Schülerin/Schüler (stabile Mappe mit mögl. 12 Fächern zur Ablage) - 1 großer DIN-A4 Ordner pro Schülerin/Schüler mit Register oder Trennblättern - 1 Collegeblock (liniert u. kariert, mit Rand u. gelocht) pro Schülerin/Schüler - 3 bis 4 Sätze "gebrauchter" Arbeitsblätter aus versch. Fächern zum Einüben des Ordnungssystems in Wettbewerbform (s.u.)

Planungsverlauf Vorwort: Viele Schülerinnen und Schüler haben erfahrungsgemäß Schwierigkeiten beim Sortieren und Abheften von Arbeitsblättern.

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Als Hilfe hat sich in der Praxis ein Ordnungssystem bewährt, das gleich zu Beginn des 5. Schuljahres eingeführt werden sollte und auf folgenden Regeln/Prinzipien basiert:

• Jede Schülerin/jeder Schüler erhält eine Sammelmappe (siehe Foto) mit 8 bis12 verschiedenfarbigen Fächern (evtl. Klebepunkte verwenden), welche den einzelnen Unterrichtsfächern zugeordnet werden. Hauptfächer können bei Bedarf weiter unterteilt werden - z.B. Deutsch: Rechtschreibung, Grammatik ... Diese Unterteilung des Faches Deutsch fördert einerseits das genauere Nachdenken über einzelne Unterrichtsinhalte und erleichtert andererseits das gezielte Nachlesen und Üben. Zu beziehen sind die Sammelmappen über Fachgeschäfte und Versandhäuser für Bürobedarf.

• Die Schülerinnen und Schüler führen keine Hefte, sondern schreiben auf

linierte und karierte Blätter aus einem Collegeblock.

• Alle Blätter (s.o.), Arbeitsblätter, Fotokopien usw. werden mit Datum und einer "Überschrift" (Fach, Thema, Buch S. …) versehen und im Rahmen einer Unterrichtseinheit fortlaufend nummeriert.

• Alle bearbeiteten Blätter kommen nach Fertigstellung bzw. am Ende der

Unterrichtsstunde in das entsprechende Fach der Sammelmappe (s.u.) - dabei wird auf die Reihenfolge nach der Nummerierung geachtet. Die Sammelmappe (s.u.) dient als Zwischenablage für möglichst alle Unterrichtsfächer.

• Jeweils am Ende einer Unterrichtswoche oder am Ende einer Unterrichts-

einheit werden alle Blätter aus der Sammelmappe in einen DIN A 4-Ordner, der in der Klasse bleibt, geheftet. Dabei sollten dessen Register bzw. die Trennblätter in Reihenfolge und Farbe der Einteilung in der Sammelmappe entsprechen.

• Wollen die Schülerinnen und Schüler für eine Klassenarbeit, einen Test o.Ä.

üben, entnehmen sie die benötigten Seiten aus dem Ordner (evtl. Heftstreifen verwenden).

• Der Inhalt des DIN A 4-Ordners sollte bei Bedarf oder jeweils zum Halbjahres-

ende zu Hause archiviert oder durch einen neuen Ordner ersetzt werden. Die erfolgreiche Einführung und Nutzung des beschriebenen Ordnungssystems setzt eine entsprechende Festlegung in den zuständigen Klassen- und Stufen-konferenzen voraus. Abweichend von der empfohlenen Sammelmappe kann in ähnlicher Form das bekannte "Schnellhefter-System" organisiert und angewandt werden. Die Einführung des im Folgenden beschriebenen Ordnungssystems setzt voraus, dass die benötigten Materialien (Sammelmappe, Ordner u. College-block) schon zu Beginn des Schuljahres zur Verfügung stehen. Es empfiehlt sich, die Anschaffung durch eine Sammelbestellung über die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer zu organisieren.

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Das Ordnungssystem und die Anschaffung der Materialien sollten auf einem Elternabend am Ende des vorhergehenden oder zu Beginn des neuen Schuljahres besprochen werden. 1. Plenumsveranstaltung Die eigentliche Vorstellung und Einführung des Ordnungssystems erfolgt möglichst in den ersten Unterrichtstagen. Alle Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs versammeln sich zu einer Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen "Großraum". Bei mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt es sich, die Klassen eventuell auf 2 Plenumsveranstaltungen zu verteilen. Die Klassen-lehrerinnen und Klassenlehrer und eventuell auch im Jahrgang unterrichtende Fachlehrerinnen und Fachlehrer agieren als Darsteller in einem Rollenspiel. Folgende Rollen sollen dafür von Lehrkräften besetzt werden: 3 Schülerinnen/Schüler, 1 Lehrkraft und 1 Moderatorin/Moderator (die Rolle der Lehrkraft sowie die der Moderatorin/des Moderators können von einer Person übernommen werden). Begrüßung und Einführung: Zunächst begrüßt die Moderatorin/der Moderator die Zuschauer und nennt Thema, Sinn und Ziele der Unterrichtseinheit "Lernen lernen" sowie des ersten Bausteins. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden aufgefordert, das Rollenspiel genau zu beobachten. Rollenspiel: Szene 1 Gespielt wird die Phase einer Unterrichtsstunde (beliebiges Fach), in der die dargestellten Schülerinnen und Schüler neben der Schultasche und sonstigen Materialien (s.u.) ein bereits in der vorangegangenen Stunde ausgeteiltes Arbeitsblatt zur Weiterarbeit, einen Schreibblock und einen Stift benötigen. Die Lehrkraft begrüßt die Schülerinnen und Schüler und fordert sie auf, das Arbeitsblatt aus der letzten Stunde weiter zu bearbeiten. Die dargestellten Schülertypen suchen das Arbeitsblatt und die notwendigen Utensilien (näheres siehe unten). Die Moderatorin/der Moderator unterbricht das Rollenspiel und leitet über zu Szene 2, die am Ende der Unterrichtsstunde spielt. Szene 2: Die Lehrkraft verteilt ein neues Arbeitsblatt, welches als Hausaufgabe bearbeitet werden soll.

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Die dargestellten Schülerinnen und Schüler gehen auf ihre Art und Weise mit dem Blatt und der genannten Hausaufgabe um (Näheres siehe unten). Regieanweisungen: In beiden Szenen des Rollenspiels werden 3 Schülertypen (vom "Chaoten" bis zum "Musterschüler") pointiert dargestellt. Dabei sollen die wichtigsten Prinzipien und die Effektivität des unten beschriebenen Ordnungssystems deutlich werden. Typ I sollte das große Durcheinander und sehr viel Überflüssiges (z.B. CD-Player, Fanschal, leere Getränkedose, …) in der Schultasche haben. In Szene 1 soll sie/er das Arbeitsblatt und sonstige Materialien in der Schultasche, auf und unter dem Tisch suchen, nichts finden und somit nicht mitarbeiten können. In Szene 2 lässt sie/er das ausgeteilte Arbeitsblatt auf dem Tisch liegen. Am Ende der 2. Szene sollte Typ 1 sich Hilfe suchend an Typ 3 wenden und gezielt nach dem Ordnungssystem fragen. Bei Typ II sollte das Durcheinander schon etwas geringer sein. Sie/er sollte in Szene 1 das Arbeitsblatt nach kurzem Suchen lose in der Schultasche oder in einer "falschen" Mappe finden. Zum Schreiben nutzt sie/er ein loses, nicht gelochtes Blatt. In Szene 2 verschwindet das ausgeteilte Blatt in der Schultasche. Typ III nutzt das angestrebte Ordnungssystem ( Sammelmappe - alternativ versch. Schnellhefter und Collegeblock) perfekt, hat in Szene 1 alle benötigten Materialien schnell parat und beginnt als Erste/als Erster mit der Arbeit. In Szene 2 erhält das Arbeitsblatt die laufende Nummer und das Datum. Anschließend wird es in die Sammelmappe einsortiert. Die Lehrkraft lobt bzw. kritisiert das Arbeitsverhalten der einzelnen Schülertypen in beiden Szenen. In einzelnen Phasen des Rollenspiels kann es für das Publikum wichtig sein, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler laut denken. Auf weitere "Regieanweisungen" wird hier verzichtet, der Kreativität und Improvisationskunst der Akteure sind keine Grenzen gesetzt. Auswertung: Nach Beendigung des Rollenspiels interviewt die Moderatorin/der Moderator in lockerer Form die Zuschauerinnen und Zuschauer, ggf. auch die Schauspieler-innen und Schauspieler. Dabei kann zunächst kurz nach den schauspiel-erischen Leistungen, der Musik auf dem CD-Player eines dargestellten "Schülers", dem Fanschal usw. gefragt werden. Ein solcher Beginn des Interviews weckt das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der Auswertung des Rollenspiels.

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In der Folge sollten die verschiedenen "Ordnungsstrategien" der einzelnen Schülertypen beschrieben werden. Dabei sollten förderliche und hinderliche Merkmale benannt werden. Anschließend präsentiert die Moderatorin/der Moderator die Regeln für das angestrebte Ordnungssystem auf einer OHP-Folie (Anlage 1) und erläutert diese. Wettbewerb: Am Ende der Plenumsveranstaltung vertreten ein oder zwei Schülerinnen/Schüler ihre Klasse in einem Wettbewerb. Bei einzügigen Systemen treten 2 bis 3 Gruppen aus der Klasse gegeneinander an: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten mehrere, "gebrauchte" Arbeitsblätter aus verschiedenen Unterrichtsfächern (Fach und Datum sind deutlich zu erkennen). Sie sollen die Blätter dem jeweiligen Fach zuordnen, in der richtigen Reihenfolge nummerieren und in die entsprechend vorbereitete Sammelmappe einsortieren. Die Lehrkräfte überprüfen die Einhaltung der Regeln. Die Klasse der Siegerinnen/der Sieger erhält eine Urkunde (Anlage 2) oder einen kleinen Preis (Pflanze o.Ä.). 2. Fortsetzung in der Klasse In der darauf folgenden Unterrichtsstunde (bei der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer) werden die Regeln mithilfe der Folie (Anlage 1) noch einmal besprochen. Anschließend werden die Sammelmappen verteilt und die einzelnen Fächer jeweils einem Unterrichtsfach (z.B. nach Farben und/oder Abkürzungen) zugeordnet. Analog dazu werden die Trennblätter des Registers im DIN A4 Ordner den einzelnen Fächern zugeordnet. Hinweise zur Weiterarbeit: In den ersten Wochen nach Einführung ist besonders streng auf die Einhaltung der Systematik zu achten. Eventuell kann der oben beschriebene Wett-bewerb klassen-intern wiederholt werden. Auch das Abheften in den DIN A 4-Ordner, das in der Regel wöchentlich oder zum Ende einer Unterrichtseinheit erfolgt (s.u.), muss zunächst erklärt, gemeinsam geübt und immer wieder kontrolliert werden.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: "Lernen lernen“ 1. Arbeitsmaterialien sortieren und abheften Anlage: 1 von 2 Regeln für das Sortieren und Abheften

1. In allen Fächern wird auf linierte und karierte Blätter aus einem Collegeblock geschrieben.

2. Alle beschriebenen Blätter, die Arbeitsblätter, Fotokopien usw.

werden mit Datum und einer Überschrift (Thema, Buch Seite …) versehen und im Rahmen einer Unterrichtseinheit/eines Themas fortlaufend nummeriert.

3. Alle bearbeiteten Blätter kommen nach Fertigstellung bzw. am

Ende der Unterrichtsstunde in das entsprechende Fach der Sammelmappe. Dabei wird auf die Reihenfolge der Nummerierung geachtet.

4. Am Ende einer Unterrichtswoche oder am Ende einer

Unterrichtseinheit werden alle Blätter aus der Sammelmappe an die entsprechende Stelle im DIN A 4-Ordner geheftet.

5. Zum Üben können die benötigten Blätter aus dem Ordner mit nach

Hause genommen werden. 6. Zum Halbjahresende oder wenn der DIN A 4-Ordner voll ist,

werden die Blätter zu Hause archiviert oder es wird ein neuer Ordner angelegt.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: "Lernen lernen“ 1. Arbeitsmaterialien sortieren und abheften Anlage: 2 von 2

URKUNDE

Die Klasse____

stellte im Wettbewerb

die Meisterin/den Meister im Sortieren und Abheften von Arbeitsblättern.

________________ ________________________________________ Datum Unterschrift der Schulleiterin/des Schulleiters

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Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

"Lernen lernen 2“: Der Schülerarbeitsplatz

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen: - Vor- und Nachteile verschiedener Ordnungs- prinzipien erkennen und benennen - einen Arbeitsplatz "sinnvoll" einrichten - Gegenstände u. Materialien nach den Kategorien "Notwendiges" und "Störendes" sortieren

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5 (evtl. auch Kl. 7)

Voraussetzungen:

Keine "Lernen lernen" - 1. Arbeitsmaterialien sortieren, …

Materialien: - diverse "Schulsachen", Materialien und Gegenstände für die Schülerarbeitsplätze (s.u.)

- ein vorbereiteter Schülertisch pro Klasse (s.u.)

- Arbeitsblatt "Was gehört auf deinen Arbeits-platz?" (Anlage1) in Klassensätzen (für das Plenum)

- je zwei Urkunden pro Klasse (Anlage 2) - Arbeitsblatt "Arbeitsplatzcheck" (Anlage 3)auf

OHP-Folie und in Klassensätzen

Planungsverlauf Vorwort Zur Vorbereitung der 2. Plenumsveranstaltung, die etwa 2 bis 3 Wochen nach der ersten Plenumssitzung stattfinden sollte, stellen die Lehrkräfte je einen Tisch pro Klasse als Schülerarbeitsplatz bereit, der mit sehr vielen wichtigen und unwichtigen Materialien und Gegenständen (z.B. Bücher, Collegeblock,

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Schreibutensilien, Lampe, Kurzzeitwecker, Blumenvase, Blockflöte, Turn-schuhe, …) überhäuft ist. Da die vorbereiteten Tische später im Wettbewerb sinnvoll aufzuräumen sind, müssen auf allen Tischen die gleichen Materialien und Gegenstände vorhanden sein. 1. Plenumsveranstaltung Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5 treffen sich zur 2. Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen Großraum. Alle müssen einen Stift mitbringen! Bei mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt sich wieder die Aufteilung auf zwei Plenumsveranstaltungen. Die Moderatorin/der Moderator begrüßt die Klassen, nennt das Thema der heutigen Sitzung und wählt aus jeder Klasse stellvertretend zwei Schülerinnen/Schüler aus, die sich einem Wettbewerb stellen sollen. Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Entscheidungen (s.u.) später begründen müssen, sollte bei der Auswahl auf eine dafür ausreichende Sprachkompetenz geachtet werden. Die Aufgabe der Teams besteht darin, die Gegenstände und Materialien auf einem der vorbereiteten Tische so zu sortieren, dass ein sinnvoll gestalteter Arbeitsplatz entsteht. Dabei sollen störende, überflüssige Dinge weggelegt werden. Für die Aufgabe stehen 10 Minuten zur Verfügung. Während die Teams ihrer Aufgabe nachgehen, bearbeiten die übrigen Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt "Der Schülerarbeitsplatz" (Anlage 1). Auch für diese Aufgabe wird die Zeit auf 10 Minuten begrenzt. Nach 10 Minuten beenden alle Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit. Die Moderatorin/der Moderator interviewt nun kurz die einzelnen Partnergruppen. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Entscheidungen begründen und ihr "Ordnungssystem" erläutern. Nach den Interviews erfolgt die Bewertung der einzelnen Tische durch die Schulleiterin/den Schulleiter bzw. eine Lehrkraft. Die Klasse der Sieger erhält eine Urkunde (Anlage 2). Hält das Lehrerteam ein Rollenspiel wie in der 1. Plenumssitzung für geeignet, so kann auch hier diese Form der Einführung gewählt werden. Der Ablauf entspräche dann zunächst im Wesentlichen dem des 1. Plenums. Die Schauspielerinnen und Schauspieler stellen zwei oder drei Schülerinnen oder Schüler dar, die an unterschiedlich "gestalteten" Schülertischen entsprechend der dort herrschenden Ordnung bzw. Unordnung mehr oder weniger zielgerichtet und erfolgreich arbeiten. Während des Rollenspiels sollten die für den nachfolgenden Wettbewerb vorbereiteten Tische zunächst abgedeckt sein. Die Auswertung des Rollenspiels erfolgt durch die Moderatorin/den Moderator, der anschließend zum oben beschriebenen Wettbewerb überleitet.

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2. Fortsetzung in der Klasse

• In der unmittelbar folgenden Stunde wird mithilfe der Beobachtungen und durch Auswertung des im Plenum bearbeiteten Arbeitsblattes (Anlage 1) noch einmal besprochen, wie ein sinnvoll gestalteter Schülerarbeitsplatz aussehen soll. Dabei ist auf die Übertragbarkeit der "Regeln" auf den häuslichen Arbeitsplatz hinzuweisen sowie evtl. Besonderheiten (z.B. Beleuchtung, Blumen, …) zu besprechen.

• Die Lehrkraft stellt das Arbeitsblatt "Arbeitsplatzcheck" (Anlage 3) vor oder

entwickelt eine vergleichbare Checkliste gemeinsam mit der Klasse.

• Der "Arbeitsplatzcheck" wird nun unmittelbar in dieser Stunde oder zur besseren "Vorbereitung" am nächsten Tag erstmals durchgeführt.

Hinweise zur Weiterarbeit:

• Der "Arbeitsplatzcheck" wird in der Schule nun regelmäßig durchgeführt (zunächst wöchentlich, später evtl. monatlich). Das Arbeitsblatt kann mit einem Punktesystem ausgewertet werden. Wer dabei mehr als 16 Punkte erreicht, erhält eine kleine Belohnung.

• Beim "Arbeitsplatzcheck" kann auch die Ordnung im Regalfach der Schülerin

/des Schülers mit einbezogen werden.

• Der "Arbeitsplatzcheck" kann sowohl als Selbstkontrolle als auch durch Mitschüler erfolgen.

• In der Folgezeit achten möglichst alle in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte

auf die Einhaltung der "Regeln".

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: "Lernen lernen“ 2. Der Schülerarbeitsplatz Anlage: 1 von 3

Wie gestaltest du deinen Arbeitsplatz?

Welche der folgenden Gegenstände und Arbeitsmaterialien

gehören an deinen Arbeitsplatz? Kreuze an!

Gegenstand/Arbeitsmaterial gehört dazu Füller Ersatzpatronen/Tinte Tintenkiller gespitzter Bleistift gespitzte Buntstifte und/oder Filzstifte Anspitzer Radiergummi Lineal und/oder Geodreieck Tischlampe/gute Beleuchtung Blumen und/oder Grünpflanze verschiedene Lexika Wörterbuch Sammelmappe bzw. Schnellhefter Collegeblock bzw. Schulhefte Turnschuhe Sportzeug Zirkel Blockflöte Disk-Man + CD's Frühstücksdose Getränk Bilderrahmen Klebstoff Schere Locher Tacker Büroklammern Zettelbox Taschentücher Garderobe (Jacke, Mütze, Schal, …) Blockflöte Lieblingsposter Taschenbuch (wird nicht im Unterricht gelesen)

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: "Lernen lernen“ 2. Der Schülerarbeitsplatz Anlage: 2 von 3

URKUNDE

Die Klasse_____

stellte im Wettbewerb "Der Schülerarbeitsplatz"

die Meisterin/den Meister der Arbeitsplatzgestaltung. ________________ ________________________________________ Datum Unterschrift der Schulleiterin/des Schulleiters

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: "Lernen lernen“ 2. Der Schülerarbeitsplatz Anlage: 3 von 3

Der Arbeitsplatzcheck

Name: __________________________________ Welche der folgenden Materialien hast du heute dabei und welche Regeln hast du eingehalten? Kreuze an! Rechne dir für jedes Kreuz einen Punkt an und schreibe in der letzten Zeile die erreichte Punktzahl auf!

Material bzw. Regel vorhanden/eingehalten Datum

Datum Datum Datum Datum

Füller Ersatzpatronen/Tinte gespitzter Bleistift gespitzte Buntstifte/Filzstifte Lineal und/oder Geodreieck Radiergummi Spitzer Tintenkiller Zirkel Sammelmappe bzw. Schnellhefter Collegeblock bzw. Schulhefte Klebstoff Schere DIN-A4 Ordner im Regal Fach unter dem Tisch frei als Zwischenablage

Jacke, Mütze, Schal, … an der Garderobe bzw. im Regalfach

Hausaufgabenheft bzw. Hausaufgabenmanager

sonstige "Materialien" (Sportzeug, Frühstück, Blockflöte, Lexika,…) im Ranzen, im Regal od. am Haken

Gesamtpunktzahl

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Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

"Lernen lernen 3“: Umgang mit Hausaufgaben

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen: - Vor- und Nachteile der vorgespielten Vorgehens- weisen und Ordnungsprinzipien erkennen und benennen - lernen, dass eine strukturierte und standardisierte Vorgehendweise beim Erledigen der Hausaufgaben vorteilhaft ist. - lernen, einen "Hausaufgabenmanager" anzuwenden.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5 (evtl. Klasse 7)

Voraussetzungen:

Keine "Lernen lernen" 1. u. 2.

Materialien: - diverse "Schulsachen" für das Rollenspiel - Tische, Stühle etc. für die häuslichen

Arbeitsplätze - evtl. OHP-Folie oder Plakatkarton (s.u.) - Regeln für den "Hausaufgaben-Manager" pro

Klasse auf OHP-Folie (Anlage 1) - Regeln für den "Hausaufgabenmanager" im

Klassensatz (in DIN-A 5 Format) - 1 DIN-A5 Heft pro Schülerin und Schüler

Planungsverlauf Vorwort: Der Umgang mit den Hausaufgaben wird mit zunehmendem Alter für viele Schülerinnen und Schüler zum Problem. Hausaufgaben werden teilweise oberflächlich, unvollständig oder überhaupt nicht erledigt.

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Durch die Einführung eines "Hausaufgaben-Managers", der mit einer klar vorgegebenen Struktur und den notwendigen Eintragungen über das übliche Hausaufgabenheft hinausgeht, soll hier Abhilfe geschaffen werden. Zusätzlich zum korrekten Eintragen der Hausaufgaben werden mit dem "Hausaufgaben-Manager" das Festlegen einer sinnvollen Reihenfolge bei der Erledigung der Hausaufgaben und das richtige Einschätzen der notwendigen Arbeitszeit trainiert. Ein erfolgreicher Einsatz des "Hausaufgaben-Managers" ist nur möglich, wenn die Klassen- und Stufenkonferenz entsprechende Absprachen trifft und die Eltern mit einbezogen werden. So soll der "Hausaufgaben-Manager" vor der Einführung auf einem Elternabend vorgestellt und der Umgang mit den Hausaufgaben besprochen werden. Dabei sind die Eltern auf die Notwendigkeit ihrer Unterstützung hinzuweisen. Bei "Problemfällen" sollten mit den betroffenen Eltern Absprachen über die Kontrolle der Eintragungen und der Hausaufgaben, wie etwa tägliche Unterschrift der Lehrkraft und der Eltern im "Hausaufgaben-Manager", getroffen werden. Bei der Planung des Unterrichts muss berücksichtigt werden, dass die Schülerinnen und Schüler genügend Zeit für die notwendigen Eintragungen erhalten. Wie die bei "Lernen lernen 1 …" eingeführten Materialien sollte das DIN-A 5 Heft für den "Hausaufgaben-Manager" bereits zu Beginn des Schuljahres zur Verfügung stehen. Bis zu dieser Plenumsveranstaltung mit dem Thema "Umgang mit Hausaufgaben" schreiben die Schülerinnen und Schüler die Hausaufgaben in der ihnen bisher bekannten Art und Weise auf. 1. Plenumsveranstaltung Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5 treffen sich zur 3. Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen Großraum. Bei mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt sich auch hier wieder die Aufteilung auf zwei Plenumsveranstaltungen. Der Ablauf der Veranstaltung entspricht im Wesent-lichen dem der ersten Plenumssitzung. Die beteiligten Lehrkräfte stellen nach der Begrüßung und Einführung durch die Moderatorin/den Moderator unterschiedliche Schülertypen dar. Die Gestaltung des häuslichen Arbeitsplatzes soll hierbei nicht mehr thematisiert werden (siehe "Lernen lernen" - 2. Der Schülerarbeitsplatz). Sehr wohl sollte in diesem Rollenspiel aber Wert auf den "richtigen" Ort im Hause und die Begleitumstände gelegt werden (Küche, eigenes Zimmer, vor dem Fernseher, laute Musik, störende Geschwister, …). Um den Ort des Geschehens deutlich zu machen, sollten die "Schauspielerinnen und Schauspieler" entsprechende Regieanweisungen geben oder "laut denken". Eventuell kann die Rolle eines Elternteil besetzt werden, das auf die vollständige und störungsfreie Erledigung der Hausaufgaben achtet und bei Bedarf hilft.

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Hauptaugenmerk soll in dieser Sitzung auf den Umgang mit den Hausaufgaben gelegt werden. Dabei sollen fördernde und störende Faktoren bei Hausaufgaben deutlich werden. Begrüßung und Einführung Die Moderatorin/der Moderator begrüßt die Schülerinnen und Schüler, nennt das Thema des 3. Bausteins der Einheit "Lernen lernen" und fordert das Publikum zur intensiven Beobachtung auf. Rollenspiel: Die Lehrkräfte stellen in drei Szenen nacheinander 3 Schülertypen dar, die sich im Umgang mit den Hausaufgaben klar nachvollziehbar unterscheiden. Dabei sollen vorteilhafte und störende Faktoren beim Umgang mit den Hausaufgaben deutlich werden. Um die Kreativität der "Schauspielerinnen und Schauspieler" nicht einzuschränken, wird auf detaillierte Regieanweisungen verzichtet. Mögliche Unterscheidungsmerkmale könnten sein:

• Wann und wo werden die Hausaufgaben gemacht? • Gestaltung des Arbeitsplatzes (siehe "Lernen lernen 2") • Ablenkungsfaktoren (Musik, Fernsehen, Telefon, …) • Unterbrechung für Freizeitaktivitäten • bei Problemen Eltern/Geschwister fragen oder aufgeben • Nutzung eines Hausaufgabenheftes • Überprüfung auf Vollständigkeit und evtl. auf Richtigkeit • korrekter Einsatz der Sammelmappe (siehe "Lernen lernen 1")

Auswertung: Nach Beendigung des Rollenspiels werden die Zuschauer wieder in der bekannten Form interviewt (siehe "Lernen lernen 1 …"). Dabei sollen Vor- und Nachteile der dargestellten Vorgehensweisen benannt werden. Eventuell können von Schülerinnen und Schülern formulierte Tipps und Regeln auf einer Folie oder einem Plakat festgehalten werden.

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2. Fortsetzung in der Klasse

• In der unmittelbar folgenden Stunde wird die Nutzung des DIN A 5 Heftes als "Hausaufgaben-Manager" eingeführt.

• Die Klassenlehrein/der Klassenlehrer präsentiert die Regeln und erklärt die Nutzung zunächst mithilfe einer OHP-Folie. Dabei sollten die "3 Säulen" des Managers genau besprochen werden:

• Tägliche Eintragungen in der Schule (Datum, Fächer mit entsprechender

Hausaufgabe bzw. dem Eintrag "nichts") • Festlegen der Reihenfolge (siehe dazu auch "Lernen lernen 3.2.") • Arbeitszeit schätzen und messen

Anschließend werden die Kopien der Regeln (Anlage 1) verteilt und in das DIN A 5 Heft geklebt. Ab sofort wird der "Hausaufgaben-Manager" nach den Vorgaben genutzt. Hinweise zur Weiterarbeit:

• In der Folgezeit sollten die Hausaufgaben von allen Lehrkräften regelmäßig, zumindest auf Vollständigkeit hin, kontrolliert und auf die strikte Einhaltung der Regeln für den "Hausaufgaben-Manager" geachtet werden.

• Zur unmittelbaren Vertiefung oder zur späteren Wiederholung bietet sich

der folgende Baustein - "So schaffe ich Hausaufgaben besser" an.

• Gelegentlich sollten mithilfe des "Hausaufgaben-Managers" die sinnvolle Reihenfolge bei der Erledigung der Hausaufgaben sowie die Einschätzung und Planung der Arbeitszeit thematisiert werden.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: "Lernen lernen“ 3. Umgang mit Hausaufgaben Anlage: 1 von 1

Bedienungsanleitung für den "Hausaufgaben-Manager" Folgende Eintragungen sollst du ab sofort täglich in deinem "Hausaufgaben-Manager" machen:

I. Folgendes trägst du in der Schule ein:

- Datum - Unterrichtsfach + Hausaufgabe - Trage "nichts" ein, wenn es in einem Fach keine Hausaufgabe gibt! - Sonstiges (evtl. besondere Bemerkungen)

II. Bevor du zu Hause mit den Aufgaben beginnst , lege die Reihenfolge wie folgt fest (Tipp: Am Anfang eine leichte Aufgabe!):

*** Mit dieser Aufgabe beginne ich. ** Diese Aufgaben folgen als nächste. * Für diese Aufgabe kann ich mir noch etwas Zeit lassen.

III. Wie lange brauchst du für die Aufgaben?

- Schätze vor Beginn die Zeit, die du für die Hausaufgaben brauchst und schreibe die Minuten auf!

- Stoppe die tatsächliche Arbeitszeit und schreibe auch diese am Ende auf!

Arbeitszeit:

geschätzt: _____

gemessen: _____

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Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema: So schaffe ich meine

Hausaufgaben besser

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen ein Konzept zur Erledigung ihrer Hausaufgaben kennen lernen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine "Lernen lernen 3"

Materialien: - Anlage 1 "So schaffe ich meine Hausaufgaben besser“ als Klassensatz.

- Anlage 2 "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe“ als Klassensatz.

- Anlage 3 "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe - Lösungsblatt“ als Kopie für die Lehrkraft.

- Anlage 4 und 5 "Hausaufgabentagebücher" je nach Bedarf.

Planungsverlauf Unterrichtsgespräch zum Thema Hausaufgaben "Wie machst du deine Hausaufgaben?“ "Wo machst du deine Hausaufgaben?“ "Wann machst du deine Hausaufgaben?“ Einzelarbeit: "So schaffe ich Hausaufgaben besser“ Jede Schülerin/jeder Schüler erhält ein Arbeitsblatt "So schaffe ich meine Hausaufgaben besser“.

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Aufgaben:

a) "Erledige die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt!“ b) "Trage anschließend deine Ergebnisse kurz vor.“

(Damit auf dem folgenden Arbeitsblatt (Anlage 2) keine Fehler entstehen, sollten nach der Besprechung alle Schülerinnen und Schüler die korrekte Lösung haben.)

Einzelarbeit: "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe“ Jede Schülerin/jeder Schüler erhält nun ein Arbeitsblatt "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe“. Die Schülerinnen und Schüler übertragen die zuvor mit Häkchen gekenn-zeichneten Aussagen in der richtigen Reihenfolge von unten nach oben in das Arbeitsblatt "Trainingsplan zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe". Anschließend werden die Lösungen besprochen. Der erarbeitete Trainingsplan sollte großflächig an der Klassenwand visualisiert werden. Evtl. kann sogar eine Treppe aus Pappe an der Klassenwand gestaltet werden, die in den acht Stufen die einzelnen Schritte enthält.

Hinweise zur Weiterarbeit

Die Umbenennung des "Hausaufgabenhefts“ in "Hausaufgaben-Manager“ kann motivationsfördernd wirken.

Anlage 4 bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, zu Hause bei

der Erledigung der Hausaufgaben zu überprüfen, ob sie sich an die erarbeiteten Schritte halten. In den folgenden Stunden sollte ihnen in jedem Fall auch die Gelegenheit gegeben werden, mithilfe dieser Anlage 4 von eventuellen Umsetzungsschwierigkeiten zu berichten. Dies geschieht im Optimalfall parallel zur Besprechung der Hausaufgabe. Um die Hausaufgabenpraxis noch detaillierter zu evaluieren, bietet sich Anlage 5 an. Die Schülerinnen und Schüler füllen das Tagebuch über einen begrenzten Zeitraum (z.B. 2 Wochen) aus. Nach dem Zeitraum wird das Tagebuch mit den Schülern ausgewertet.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage: 1 von 5

So schaffe ich meine Hausaufgaben besser 1. Welche Aussagen sind deiner Meinung nach richtig? Kennzeichne sie mit einem

Häkchen! 2. Überlege, in welcher Reihenfolge diese Aussagen stehen sollten!

1,2,3,...Die Hausaufgaben mache ich kurz vor dem Schlafen gehen, dann behalte ich alles am besten.

Ich führe eine angefangene Aufgabe immer ganz zu Ende und kontrolliere sie, bevor ich mit der nächsten beginne.

Mündliche Hausaufgaben mache ich nicht.

In welcher Reihenfolge ich die Hausaufgaben mache, überlasse ich dem Zufall.

Ich beginne mit einer Aufgabe, die mir leicht fällt.

Bevor ich zu Hause anfange, schaue ich in meinen Hausaufgaben-Manager.

Zu Hause setze ich mich ausgeruht an die Hausaufgaben.

Meine Mutter oder mein Vater sollen im Zimmer sein, damit sie mir bei den Hausaufgaben helfen können.

Hausaufgaben mache ich mit meiner älteren Schwester.

Ich rufe jemanden an und frage nach den Hausaufgaben.

Nach einer erledigten Aufgabe freue ich mich und belohne mich mit einer kleinen Erholungspause.

Ich stehe ab und zu auf und sehe fern oder gucke, ob draußen schon jemand auf mich wartet.

Ich notiere meine Hausaufgaben in der Schule immer im Hausaufgaben-Manager.

Wenn ich mit den Hausaufgaben fertig bin, packe ich die Schultasche für den nächsten Tag. Dabei schaue ich auf den Stundenplan (Was brauche ich?) und in meinen Hausaufgaben-Manager (Habe ich alles erledigt?).

Ich hake im Hausaufgaben-Manager fertige Aufgaben ab.

Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage: 2 von 5

Trainingsplan... zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage: 3 von 5 Beispiel für einen…

Trainingsplan... zum Erklimmen der Hausaufgabentreppe 8. Wenn ich mit den Hausaufgaben

fertig bin, packe ich die Schultasche für den nächsten Tag. Dabei schaue ich auf den Stundenplan (Was brauche ich?) und in meinen Hausaufgaben-Manager (Habe ich alles erledigt?).

7. Nach einer erledigten Aufgabe freue

ich mich und belohne mich mit einer kleinen Erholungspause.

6. Ich hake im Hausaufgaben-Manager

fertige Aufgaben ab. 5. Ich führe eine angefangene Aufgabe

immer ganz zu Ende und kontrolliere sie, bevor ich mit der nächsten beginne.

4. Ich beginne mit einer Aufgabe, die

mir leicht fällt. 3. Bevor ich zu Hause anfange,

schaue ich in meinen Hausaufgaben-Manager.

2. Zu Hause setze ich mich ausgeruht

an die Hausaufgaben. 1. Ich notiere meine Hausaufgaben in

der Schule immer im Hausaufgaben-Manager.

Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage: 4 von 5

Hausaufgabentagebuch (Trage das Datum ein und hake die Schritte ab, an die du dich gehalten hast!)

am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ am _____ 1 Aufgaben im Hausaufgaben-

Manager notiert?

2 Ausgeruht?

3 Vor Beginn in den

Hausaufgaben-Manager geschaut?

4 Mit einer Aufgabe begonnen, die leicht fällt?

5 Angefangene Aufgaben zu Ende geführt und vor der nächsten Aufgabe kontrolliert?

6 Erledigte Aufgaben im HA-Manager abgehakt?

7 Nach erledigter Aufgabe mit Erholungspause belohnt?

8 Schultasche für den nächsten Tag gepackt? Dabei auf Stundenplan (Was brauche ich?) und in Hausaufgaben-Manager (Habe ich alles erledigt?) geschaut?

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So schaffe ich meine Hausaufgaben besser Anlage: 5 von 5

Hausaufgabentagebuch (Notiere für jedes Fach!)

Wie war es am ____________ mit meinen Hausaufgaben? Deutsch Mathematik Englisch .................... .................. ..................

Thema

Dauer in Minuten

Wann wurde die Aufgabe gestellt? (heute/gestern/früher)

Schwierigkeitsgrad ( 1= leicht; 5 = schwer)

Waren Hilfen erforderlich?

Habe ich mich an den Trainingsplan gehalten? Wenn nein, was habe ich anders gemacht?

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Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema: So erstelle ich eine Mind-Map

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen die Technik

des Mind-Mappings kennen und anwenden lernen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - Anlage 1 (Kopie für die Lehrkraft) - Anlage 2 (Klassensatz) - Anlage 3 (Folie und Klassensatz) - Anlage 4 (Info für die Lehrkraft)

Planungsverlauf

1. Hinführung durch die Lehrkraft, z.B. durch folgende Aussage: "Jeder Mensch steht ständig vor dem Problem sich etwas merken zu müssen, sich an etwas zu erinnern, etwas kurz gefasst wiedergeben zu müssen, Ideen zu entwickeln und sie anderen mitzuteilen. In den nächsten Stunden werden wir eine Technik kennen lernen, mit der uns das gut gelingen kann. Diese hat etwas mit Ordnung zu tun. Wir können dabei lernen, Ordnung in unsere Gedanken und Vorstellungen zu bringen. Man nennt die Technik, die wir lernen wollen >Mind-Mapping< und das Ergebnis des >Mind-Mapping< nennt man >Mind-Map<. Das ist ein Wort aus dem Englischen und heißt übersetzt >Gedächtniskarte<. Wir fangen mit einem einfachen Beispiel an.“

2. "Immer wenn der Mutter in den letzten Tagen etwas einfiel, was ihr fehlte,

hat sie dies auf dem Einkaufszettel notiert. Du bekommst jetzt den Auftrag, diesen Einkauf zu tätigen. Überlege dir nun, wie du möglichst schnell in dem Geschäft deinen Einkauf erledigen kannst.“

3. Die Lehrkraft teilt den Einkaufszettel aus. (Anlage 1)

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4. Im Gespräch suchen die Schülerinnen und Schüler unter der Moderation der Lehrerin/des Lehrers nach Möglichkeiten, die Waren des Einkaufs- zettels so zu ordnen, dass der Einkauf ohne unnötig lange Wege im Supermarkt getätigt werden kann. In dem Gespräch muss deutlich werden, dass die aufgeführten Artikel in verschiedenen Abteilungen zu finden sind.

5. Einzelarbeit: Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun den Auftrag

den Einkaufszettel neu geordnet zu schreiben.

6. In Partnerarbeit werden die Einkaufszettel in Hinblick auf die gefundenen Neuordnungen miteinander verglichen.

7. In dem anschließenden Klassengespräch werden die Ordnungskriterien

miteinander besprochen, gesammelt und an der Tafel festgehalten. Es ist davon auszugehen, dass viele Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Abteilungen eines Supermarktes als Ordnungskriterien ausgewählt haben. Diese werden ebenfalls an der Tafel festgehalten. Zum Beispiel: Obst und Gemüse – Milchprodukte – Wurst und Fleisch - Bürobedarf. Lehrkraft: "In einem Supermarkt gibt es verschiedene Abteilungen.“ Die Worte >Abteilung< und >Waren< werden untereinander an die Tafel geschrieben.

8. "Das, was im Supermarkt >Abteilungen< genannt wird, wird in anderen

Zusammenhängen als >Oberbegriffe< bezeichnet, die einzelnen >Waren< nennt man dann >Unterbegriffe<.“

Es entsteht jetzt folgendes Tafelbild:

Abteilungen Oberbegriffe Waren Unterbegriffe

9. Lehrer/in: " Zum Erkennen von Ober- und Unterbegriffen machen wir jetzt eine Übung. Stellt euch vor, ihr habt bald Geburtstag. Wir überlegen gemeinsam, was alles für eine Geburtstagsparty bedacht werden muss.“ Die Schülerinnen und Schüler tragen mündlich zusammen was ihnen gerade einfällt. Lehrer/in: "Damit die Vorbereitung und die Durchführung der Geburtstagsfeier ein Erfolg wird, müssen wir versuchen eine Ordnung in unsere Gedanken und Ideen zu bringen. Wir suchen nach Oberbegriffen (zum Beispiel: Spiele – Essen – Getränke – Gäste). Ihr bekommt nun ein Arbeitsblatt (Anlage 2) mit einer Sammlung von Begriffen, die alle etwas mit einer Geburtstagsfeier zu tun haben. Ordnet die Begriffe in die Tabelle ein und versucht dazu Oberbegriffe zu finden.“

10. Vergleich: "Welche Oberbegriffe habt ihr gefunden und welche Zuordnungen habt ihr vorgenommen?“

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Lösungsvorschlag zu Anlage 2:

SPIELE GÄSTE ESSEN GETRÄNKE Tauziehen Tante Salat Limonade Brennball Freunde Hot Dog Coca-Cola Plumpsack Onkel Hamburger Tee Topfschlagen Bruder Kuchen Wasser Verstecken Oma Chips Orangensaft Pommes Frites Kaffee

11. "Das waren nun Vorüberlegungen zu unserem eigentlichen Thema >Eine Mind-Map< erstellen. Am Beispiel einer Geburtstagsparty werden wir nun Schritt für Schritt lernen eine >Mind-Map< zu erstellen.“

12. Mithilfe der Anlage 3 (als Folie), die sukzessiv aufgedeckt wird, erstellen

die Schülerinnen und Schüler eine Mind-Map zu dieser Thematik. (Für ihre Arbeitsmappe erhalten die Schülerinnen und Schüler anschließend ein Exemplar der Anlage 3).

Hinweise zur Weiterarbeit:

Um die Technik vertiefend zu üben, bietet sich an, zu weiteren Themen eine Mind-Map zu erstellen. Mögliche Themen könnten sein:

• Meine Woche • Mein Tag • Meine Familie • Ferien • Musik • Computer • Mein Handy-Menü • Mein Lieblingschulfach • …

Eine Mind-Map kann zu verschiedenen Zwecken erstellt werden, zum Beispiel um:

Ideen zu sammeln. Gelerntes für die Vorbereitung einer Klassenarbeit zu strukturieren. einen Vortrag vorzubereiten. Informationen aus einem Text zu entnehmen und zu strukturieren.

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In einer der nächsten Unterrichtsstunden kann man mit den Schülerinnen und Schülern erarbeiten, wie man Gelerntes (z.B. für die Vorbereitung einer Klassenarbeit) strukturiert. Es bieten sich Themen aus allen Fächern an. Im Fach Deutsch könnte man zum Beispiel eine >Mind-Map< zum Thema Satzglieder entwerfen. Eine >Mind-Map< zu dieser Thematik könnte zum Beispiel so aussehen, wie in Anlage 4 dargestellt. Wenn Schülerinnen und Schüler selbstständig eine >Mind-Map< erstellt haben, könnte sich für eine vergleichende, reflektierende Partnerarbeit beispielsweise folgende Aufgabenstellungen ergeben:

Erkläre deiner Partnerin/deinem Partner deine Mind-Map und wie du vorgegangen bist.

Sind alle Mind-Map-Gesetze beachtet worden? Ist die Mind-Map sachlich richtig? Was ist gleich? Was ist unterschiedlich?

Es ist zu empfehlen, dass die Informationsentnahme aus einem Text und die Verarbeitung zu einer >Mind-Map< im Anschluss an den Baustein "Texterschließung 2" durchgeführt werden; geeignete Texte sind dort beigefügt.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So erstelle ich eine Mind-Map Anlage: 1 von 4

Einkaufszettel

1 Beutel Kartoffeln

1 Liter Milch

1 Schinken

1 Schreibheft

1 Lineal

100g Salami

1 Kopfsalat

250g Butter

1 Flasche Wasser

1 Tintenkiller

500 g Hackfleisch

100g Käse

1 Flasche Limo, Cola

1 Liter Buttermilch

2 Bleistifte

1 Kilo Äpfel

Füllerpatronen

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So erstelle ich eine Mind-Map Anlage: 2 von 4

Geburtstagsparty Ober- und Unterbegriffe

Was gehört zusammen? Ordne die Begriffe nach Gruppen die zusammen passen!

Überlege dir zu jeder Gruppe einen Oberbegriff. Trage ihn in das graue Kästchen ein. Tipp: Du kannst die Begriffe durchstreichen, die du schon eingetragen hast!

Brennball

Plumpsack

Chips

Tante

Kuchen

Bruder Topfschlagen

Kaffee

Coca-Cola

Blinde Kuh

Salat

Oma

Wasser

Freunde

Orangensaft

Pommes frites

Limonade

Verstecken

Tee

Onkel Hot Dog

Tauziehen

Hamburger

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1. Schreibe in die Mitte eines DIN A4-Blattes (Querformat) das Thema in Blockbuchstaben und umkreise es farbig. 2. Wähle einen beliebigen Farbstift aus und zeichne einen „Hauptast“. 3. Dieser „Hauptast“ wird in derselben Farbe mit einem Oberbegriff in Blockbuchstaben beschriftet. 4. Füge nun weitere Hauptäste hinzu. Verwende für jeden Hauptast eine andere Farbe und beschrifte ihn mit einem Oberbegriff. 5. Zeichne zu jedem Hauptast Neben-äste in derselben Farbe wie die Hauptäste. 6. Schreibe auf diese Nebenäste mit derselben Farbe die gefundenen Unterbegriffe in Druckbuchstaben. 7. Du kannst auch Bilder, Zahlen und Symbole hinzufügen. 8. Zu den Nebenästen können auch Nebennebenäste hinzugefügt werden (Beispiel: Freunde: Nico und Tom).

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So erstelle ich eine Mind-Map Anlage: 3 von 4

Die Mind-Mapping-Regeln

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: So erstelle ich eine Mind-Map Anlage: 4 von 4

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Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Teil 1: Probleme bei der Vorbereitung Teil 2: Wie kann man es besser machen?

- Zeitplanung -

Ziele: Teil 1: Die Schülerinnen und Schüler sollen

- häufig auftretende Fehler bei der Vorbereitung auf eine Klassenarbeit erkennen.

- ihr eigenes Verhalten kritisch hinterfragen. Teil 2: Die Schülerinnen und Schüler sollen

- erkennen, dass eine sinnvolle Zeitplanung eine gute Vorbereitung für eine Klassenarbeit sein kann.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Effektives Lernen I bis III, Texterschließung I (empfehlenswert)

Materialien: - Anlage 1a-d (insgesamt 1 Klassensatz) - Anlage 2 (Lehrerexemplar) - Anlage 3 (Klassensatz) - Anlage 4a (Klassensatz) - Anlage 4b (Lehrerexemplar) - Anlage 5 a – e "Lerntypen“ - Kartei/Moderationskarten möglichst DIN A 7, pro Schülerin und Schüler 4 – 5 Stück - Schwamm - Becher

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Planungsverlauf Teil 1: Probleme bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit

1. Inhalt und Verlauf der Stunde werden vorgestellt. 2. Hinführung: In arbeitsteiliger Partnerarbeit werden 4 Fallbeispiele

(Anlage 1a-d) analysiert. Fragestellung: Warum gelingt die Klassen-arbeit nicht?

3. Die Ergebnisse dieser "Analyse" werden auf kleinen Moderationskarten

(DIN A7) festgehalten und durch eigene Erfahrungen ergänzt (Eine Aussage pro Karte).

4. Vorstellung im Plenum:

Die Kinder, die denselben Fall zu analysieren hatten, kommen mit ihren Moderationskarten nach vorne. Ein Kind schildert den Fall, anschließend werden die Ergebnisse vorgetragen und auf ein Plakat mit der Überschrift "Fehler bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit" geklebt.

5. Nachdem die Partnergruppen ihre Ergebnisse vorgetragen haben,

erfolgt die Auswertung: Wir können verschiedene Schülertypen (hinsichtlich der Vorbereitung einer Klassenarbeit) unterscheiden, z.B.

• vor sich herschieben, andere Aktivitäten vorziehen ("Das mache ich

morgen.") • sich unter viel Stress setzen ("Ich habe Bauchschmerzen.") • keine Lust ("Das macht keinen Spaß.") • sich nichts zutrauen ("Das schaffe ich sowieso nicht.") • keine Konzentration ("Ich habe alles vergessen.")

Die in den Klammern aufgeführten Sätze stehen auf Plakaten (bzw. DIN A3 Blättern, siehe Anlage 5), die in der Klasse verteilt aufgehängt werden.

6. Die Schülerinnen und Schüler stehen auf und gehen zu dem Plakat,

das auf sie im Hinblick auf die Vorbereitung einer Klassenarbeit besonders zutrifft.

7. Anschließend können sie durch Umhergehen andeuten, dass sie

eventuell sogar mehreren "Typen" angehören.

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Teil 2: Wie kann man es besser machen? Es wird ernst. Eine Klassenarbeit ist angekündigt!

1. Geschichte vorlesen: 2 Stunden sind mehr als 4 Stunden (Anlage 2) 2. Erste Stellungnahme (siehe Texterschließung I)

3. Unterrichtsgespräch: Ist das gerecht?

4. Der Fehler, den Michael bei der Vorbereitung gemacht hat, wird durch

ein Schwammexperiment5 verdeutlicht: Eine bestimmte Wassermenge wird auf einmal auf einen Schwamm geschüttet. Beobachtung: Der Schwamm kann das Wasser nicht speichern. Im nächsten Versuch wird die gleiche Menge Wasser nach und nach auf den Schwamm gegeben. Beobachtung: Der Schwamm kann die Flüssigkeit speichern.

5. Unterrichtsgespräch: Die Beobachtungen des Schwammexperimentes

werden auf das Lernen übertragen. Erkenntnisse, die die Schülerinnen und Schüler beim Baustein "Effektiv üben" gewonnen haben, werden wiederholt und auf dem Arbeitsblatt (Anlage 3) mit einer Skizze des Schwammexperimentes festgehalten, z.B.

• 2x20 Minuten = 1 Stunde (Lernstoff in kleine Portionen auf 2x20

Minuten verteilt und jeweils 10 Minuten Pause ist genau so effektiv wie eine Stunde Lernen).

• Die notwendigen Wiederholungen lassen sich beispielsweise durch folgende Zahlenschemata erläutern: 10.11.16 (Wiederholungen sollte am besten nach 10 Minuten, nach 1 Tag, nach 1 Woche, nach 1 Monat, nach 6 Monate erfolgen).

• Lernen in kleinen "Portionen".

6. Ergebnis des Unterrichtsgesprächs: Wenn man sich gut auf eine Klassenarbeit vorbereiten will, braucht man einen Zeitplan.

7. Den Schülerinnen und Schülern wird der Zeitplan (Anlage 4a)

ausgehändigt und die Handhabung besprochen. Besonderes Augenmerk sollte auf die Selbsteinschätzung gelegt werden. Hinweis: Es empfiehlt sich, bei der nächsten Klassenarbeit oder beim nächsten Test die 1. Spalte dieses Zeitplanes gemeinsam mit den Kindern auszufüllen und ihnen Hilfen – falls erforderlich (Anlage 4b) - während der Vorbereitungsphase zu geben. Zu interessanten Erkenntnissen kommen Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, wenn man die Ergebnisse der Arbeiten mit der im Zeitplan festgehaltenen Vorbereitung vergleicht (Einzelgespräche der Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern). Die Schülerinnen und Schüler sollten die

5 Anmerkung: Kein Experiment im naturwissenschaftlichen Sinne, zur Veranschaulichung ist es

jedoch hilfreich und einprägsam.

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Anlage im DIN A3- Format erhalten. Es empfiehlt sich den Kopf (Baustein-Titel) des Arbeitsblattes wegzulassen, so kann der Zeitplan für die Schülerinnen und Schüler noch etwas vergrößert kopiert werden. Ein Beispiel für einen ausgefüllten Zeitplan von einem Schüler im Fach Biologie findet sich in Anlage 4c.

8. Zusammenfassung: Der Zeitplan kann für alle Schülerinnen und Schüler eine Hilfe bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit sein, besonders, aber für die Typen "Das mache ich morgen" und "Das schaffe ich sowieso nicht" (siehe Hinführung Teil 1).

Hinweise für die Weiterarbeit: Ein solcher Zeitplan sollte möglichst vor jeder Arbeit ausgeteilt und von den Schülerinnen und Schülern ausgefüllt werden. Es empfiehlt sich die Kinder dabei beratend zu begleiten. Wir empfehlen den Baustein "Vorbereitung einer Klassenarbeit II" möglichst zeitnah zu erarbeiten.

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Immer diese Klassenarbeiten!

Michael hat sich vorgenommen, vor der nächsten Mathearbeit besser aufzupassen.

Er hört dem Lehrer zu. Zufällig sieht er aus dem Fenster. Es hat angefangen zu

regnen. Ob es auch heute Nachmittag noch regnen wird? Er wollte sich doch mit

seinen Freunden im Freibad treffen. Was hat der Lehrer gerade gesagt?

Ausgerechnet jetzt wird er aufgerufen. Er weiß keine Antwort, schämt sich, wird rot.

Ob die anderen ihn in der Pause deswegen auslachen werden? Für den Rest der

Stunde kann er nicht mehr aufpassen.

Zu Hause versucht er den Stoff nachzuholen, aber immer wieder muss er an etwas

anderes denken.

Stundenlang sitzt er vor seinem Matheheft. Ab und zu sieht die Mutter ins Zimmer.

Sie ist stolz, dass ihr Sohn so fleißig an seinen Aufgaben arbeitet. Am Abend steht

fast nichts in seinem Heft.

Die Arbeit geht daneben.

Am Elternsprechtag sagt die Mutter: "Ich verstehe das nicht. Michael hat doch

stundenlang für die Arbeit geübt!“

Warum gelingt die Klassenarbeit nicht?

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 1a von 5

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Immer diese Klassenarbeiten!

Der Mathematiklehrer hat heute die nächste Mathearbeit angekündigt.

Selina stöhnt: "Schon wieder eine Mathearbeit!“ Sie ist deprimiert und lustlos. Nicht

einmal die einfachsten Aufgaben hat sie heute in der Schule lösen können. Bei der

Aufgabe 25 mal 4 hat sie lange überlegen müssen. Mit schlechter Laune setzt sie

sich an den Schreibtisch und schlägt das Mathebuch auf. "Das ist Zeitverschwen-

dung, Freiheitsberaubung! Wen interessiert schon, wie viel 25234 geteilt durch 65

ist? Ich kann das sowieso nicht. Außerdem ist es mir vollkommen egal. Ich bin zu

blöd dazu. Keiner in unserer Familie kann Mathe gut. Das Üben hat keinen Zweck.

Ich lerne das nie! Ich lasse es am besten.“

Selina setzt sich vor den Fernseher und sieht sich ihre Lieblingssendung an. Dabei

kann sie die Mathearbeit und das Üben vergessen.

Kein Wunder, dass die Mathearbeit daneben geht.

Warum gelingt die Klassenarbeit nicht?

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 1b von 5

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Immer diese Klassenarbeiten!

Sebastian ist ein ganz gewissenhafter Schüler. Er erledigt regelmäßig seine

Aufgaben, seine Hefte und Ordner sind vollständig und ordentlich. Er passt im

Unterricht auf und arbeitet gut mit.

Am Montag hat der Mathematiklehrer die nächste Mathearbeit angekündigt.

Sebastian denkt: "Hoffentlich kann ich alles. Ich muss noch ganz viel üben. Mit

meinen Freunden kann ich mich in dieser Woche nicht mehr treffen, sonst schaffe ich

nicht alles. Das ist sowieso alles schwer.“

Er übt am Montag, am Dienstag, am Mittwoch und an den übrigen Tagen. Auf den

Wochenendausflug, den seine Eltern geplant haben, verzichtet er. Er bleibt lieber zu

Hause und übt. Er schläft sehr schlecht. Immer wieder wacht er auf und denkt über

die Lösungen der Matheaufgaben nach. Am Abend vor der Arbeit bekommt er

Bauchschmerzen. Er wälzt sich im Bett hin und her, an Schlaf ist nicht mehr zu

denken. Er hat auf einmal alles vergessen, was er tagelang geübt hat.

Die Arbeit geht daneben.

Warum gelingt die Klassenarbeit nicht?

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 1c von 5

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Immer diese Klassenarbeiten!

Der Mathematiklehrer hat heute angekündigt, dass in einer Woche, also am Montag,

die nächste Mathearbeit geschrieben werden soll. Lisa hat sich vorgenommen, sich

dieses Mal gut vorzubereiten.

Sie setzt sich an den Schreibtisch und will gerade anfangen zu arbeiten, da ruft ihre

Freundin an: "Kommst du mit ins Freibad?“ Lisa geht mit, denn heute ist das Wetter

schön, morgen soll es regnen. Also ist es besser das Üben zu verschieben. Morgen

ist ja auch noch ein Tag.

Am nächsten Tag wird sie von der Mutter daran erinnert, dass sie einen Termin beim

Zahnarzt hat. Dieser Termin kann nicht verschoben werden.

Den Geburtstag der Oma hat Lisa auch nicht eingeplant.

Am Donnerstag sitzt sie endlich wieder am Schreibtisch. Ach, da liegt ja das Buch

"Meine Schulfreunde“. Ihre Klassenkameradin wartet schon ein paar Tage darauf,

dass sie es wieder mitbringt. "Mal sehen, was die anderen alles eingetragen haben.

Interessant!“ Zum Üben ist sie bis jetzt noch nicht gekommen.

Für das Wochenende haben die Eltern einen Einkaufsbummel und eine Wanderung

eingeplant. Das will Lisa sich natürlich auch nicht entgehen lassen.

Am Sonntagabend denkt sie: "Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr anzufangen.“ Sie

kann nicht schlafen.

Die Arbeit geht daneben.

Warum gelingt die Klassenarbeit nicht?

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 1d von 5

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2 Stunden sind mehr als 4 Stunden Christian und Michael haben sich vorgenommen in der nächsten Biologiearbeit eine gute Note zu schreiben. Christan denkt: " Wenn ich jeden Tag 20 Minuten intensiv übe, müsste ich es schaffen. Es sind noch 6 Tage bis zum Test. Bis dahin habe ich insgesamt 2 Stunden geübt. Das müsste für eine gute Note reichen. Ich kann mich dann jeden Tage noch mit meinen Freunden verabreden.“ Michael denkt: "Am Mittwoch wird die Arbeit geschrieben. Ich habe noch viel Zeit bis dahin. Aber am Montag und Dienstag werde ich mich nicht mit meinen Freunden verabreden. Dann werde ich lange für den Test üben.“ Am Montag sitzt er tatsächlich 2 Stunden am Schreibtisch und paukt, genau so am Dienstag. 4 Stunden Paukerei, das muss doch eine gute Note werden. Die Arbeit wird geschrieben. Christian freut sich. Er bekommt die Note 2. Michael ist enttäuscht. Unter seiner Arbeit steht die Note 4. Er hat sich doch solche Mühe gegeben und 4 Stunden geübt, Christian dagegen nur 2 Stunden. Das ist gemein. Das ist nicht gerecht!

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 2 von 5

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 3 von 5

RE

GEL

ßIG

Ü

BEN

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 4a von 5

Fach: ___________________________________ Name: ________________

Thema der Arbeit: ___________________________________

Wann wurde die Arbeit angekündigt? ___________________________________ Wann wird die Arbeit geschrieben? ____________________

Ich teile mir die Arbeit ein:

Das muss ich können: 1. Tag 2. Tag 3.Tag 4.Tag 5.Tag

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Selbsteinschätzung: Das kann ich schon gut: ++ Das muss ich noch wiederholen: +

Ich bin noch unsicher. Das muss ich noch mehrmals üben: O Das kann ich noch nicht. Ich brauche Hilfe: - Ich habe es überhaupt nicht verstanden. Ich brauche dringend Hilfe: - -

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 4b von 5

Fach: Mathematik Name: ________________

Thema der Arbeit: Multiplizieren und Dividieren von Brüchen

Wann wurde die Arbeit angekündigt? 24.03.04 Wann wird die Arbeit geschrieben? 02.04.04

Ich teile mir die Arbeit ein:

Das muss ich können: 1. Tag 2. Tag 3.Tag 4.Tag 5.Tag Multiplizieren:

- Ganze Zahl mal Bruch

- Bruch mal Ganze Zahl

- Bruch mal Bruch

- Gemischte Zahlen mal Bruch

- Kürzen vor dem Ausrechnen

Dividieren:

- Bruch durch Ganze Zahl

- Bruch durch Bruch

- Gemischte Zahlen durch Ganze Zahlen und durch

Brüche

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Das habe ich geübt:

von: _________

bis: __________

Selbsteinschätzung: Das kann ich schon gut: ++ Das muss ich noch wiederholen: +

Ich bin noch unsicher. Das muss ich noch mehrmals üben: O Das kann ich noch nicht. Ich brauche Hilfe: - Ich habe es überhaupt nicht verstanden. Ich brauche dringend Hilfe: - -

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 4c von 5

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 5a von 5

"Das mache ich morgen.“

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 5b von 5

"Ich habe Bauchschmerzen“

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 5c von 5

"Das macht keinen Spaß.“

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 5d von 5

"Das schaffe ich sowieso

nicht.“

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I Anlage: 5e von 5

"Ich habe alles vergessen.“

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Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II Teil 1: Inhaltliche Vorbereitung: Einen Stichwortzettel fertigen ("Spickzettel“) Teil 2: Mentale Vorbereitung - Gedankenposter "Dumme und kluge Gedanken“

Ziele: Teil 1: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen:

- Inhalte stichpunktartig zusammenzufassen (einen "Spickzettel“ zu erstellen)

- und diese Technik zur inhaltlichen Vorbereitung auf eine schriftliche Arbeit zu nutzen.

Teil 2: Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen,

- dass neben der inhaltlichen Vorbereitung eine mentale Vorbereitung wichtig ist.

Durch die Erarbeitung des Gedankenposters "Dumme und kluge Gedanken“ soll die Selbstwahrnehmung gefördert und eine positive Affirmation erreicht werden.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Klassenarbeit I

Materialien: - Anlage 1 (Klassensatz) - Anlage 2 (Klassensatz) - Weißes Papier DIN A6 (Klassensatz) - Karteikarten (Klassensatz) möglichst DIN A7 - DIN A3 Papier (Klassensatz)

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Planungsverlauf Teil 1: Inhaltliche Vorbereitung: Einen Stichwortzettel fertigen ("Spickzettel“) 1. Anknüpfen an den Baustein "Vorbereitung auf eine Klassenarbeit I“.

Wiederholung: • Üben in kleinen "Portionen“ • Mehrmaliges Wiederholen des gelernten Stoffes • Zeitplanung

2. Überleitung zum nächsten Schritt: Erstellen eines "Spickzettels“

"Die Zeitplanung allein reicht nicht aus. Man muss auch wissen, wie man Gelerntes speichern kann.

Eine gute Hilfe ist etwas, was verboten ist, wenn man es zur falschen Zeit benutzt. Wir werden es trainieren, damit es euch zur richtigen Zeit eine Hilfe sein kann: "Spickzettel.“ (Vermutlich wird an dieser Stelle ein reges Erzählen über den Gebrauch und mögliche Aufbewahrungsorte von Spickzetteln beginnen. Diese Erzählphase sollte man mit der Bemerkung: "Dieses Mal bestimme ich den Aufbewahrungsort. Aber das verrate ich euch jetzt noch nicht!“ beenden.)

3. Wir erstellen einen "Spickzettel“ für eine fiktive schriftliche Hausaufgaben-

kontrolle im Fach Biologie.

4. Austeilen des Textes (Anlage 1), stilles Lesen, anschließend werden Schlüsselwörter und Nebeninformationen markiert. (siehe Baustein Mind-Mapping und Texterschließung I)

5. Diese Schlüsselwörter und Nebeninformationen werden auf ein DIN A 6-

Blatt geschrieben. Das ist der erste "Spickzettel“. 6. Die "Spickzettel“ werden in Partnerarbeit verglichen. (Das Sprechen über

den Inhalt des Spickzettels ist schon ein kleiner Schritt zum Lernerfolg.)

7. Anschließend wird der Inhalt dieses "Spickzettels“ so zusammengefasst, dass er jetzt auf eine Karteikarte (DIN A7) passt. Dieser Spickzettel wird mit nach Hause genommen und zur Vorbereitung der schriftlichen Hausaufgabenkontrolle die am nächsten Tag geschrieben werden soll, gebraucht. Der Spickzettel soll unbedingt am nächsten Tag mit in die Schule gebracht werden.

Teil 2: Mentale Vorbereitung - Gedankenposter "Dumme und kluge Gedanken“ 1. Überleitung: "Der gute Spickzettel kann eine Hilfe für die Typen `Ich habe

alles vergessen´ und `Das schaffe ich sowieso nicht´ sein. Jetzt machen wir ein Training für diese Typen und vor allem für die mit den Bauchschmerzen. Neben der inhaltlichen Vorbereitung ist die mentale Vorbereitung wichtig“.

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(Die Lehrkraft könnte an dieser Stelle auf Sportler hinweisen, die sich mental auf einen Wettkampf vorbereiten.)

2. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein Arbeitsblatt (Anlage 2) mit

Gedanken und Aussprüchen zum Lernen. Hier werden dumme (irrationale) Gedanken, die nicht weiterführen und kluge (rationale) Gedanken, die bei der Vorbereitung und Durchführung einer Arbeit helfen können, genannt. Die Schülerinnen und Schüler lesen die Aussprüche und nehmen Stellung dazu.

3. Anschließend wird ein Gedanken-Poster wie folgt gestaltet. Ein DIN A 3-Blatt wird in der Mitte gefaltet. Auf die linke Hälfte wird die Überschrift "Dumme Gedanken“ geschrieben, auf die rechte Hälfte "Kluge Gedanken“. Die Schülerinnen und Schüler wählen aus dem Arbeitsblatt (Anlage 2) nun dumme und kluge Gedanken aus und schreiben sie in schön gestaltete Denkblasen.

4. Feedback-Runde: "Warum hast du dich für diesen dummen oder klugen Gedanken entschieden?“ "Gibt es dumme Gedanken, die dir das Lernen schon einmal schwer gemacht haben?“ "Gibt es kluge Gedanken, die dir geholfen haben oder helfen werden?“ "Welcher kluge Gedanke ist dir besonders wichtig, dass du ihn dir merken willst. Rahme ihn besonders schön ein.“

Hinweise zur Weiterarbeit: Der Baustein "Durchführung einer schriftlichen Arbeit“ sollte möglichst zeitnah (am besten am nächsten Tag) erarbeitet werden.

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Das Rind kaut seine Nahrung zweimal

Beim Spaziergang in den Wiesen hast du sicher schon einmal Rinder auf der Weide beobachtet. Beim Grasen zieht ein Rind sein Maul dicht über den Boden hin. Die lange Zunge umschlingt ein Grasbüschel und zieht es in das Maul. Anschließend hebt das Rind ruckartig den Kopf und reißt dabei das Grasbüschel ab. Dann wird das Futter fast unzerkaut hinuntergeschluckt. So kann das Rind innerhalb kurzer Zeit eine große Nahrungsmenge aufnehmen. Das Rind ernährt sich nur von Pflanzen, es ist ein Pflanzenfresser. Es frisst aber nicht wahllos alle Pflanzen, sondern prüft die Nahrung mit seinem scharfen Geruchs- und Geschmackssinn. Nach stundenlangem Weiden lässt sich das Rind nieder und beginnt nun, die aufgenommene Nahrung gründlich zu kauen. Es stößt auf und ein Futterkloß rutscht den Hals hinauf ins Maul. Sofort führt der Unterkiefer gleichmäßig mahlende Bewegungen aus. Dabei wird der Bissen sorgfältig zerkleinert und anschließend wieder verschluckt. Rinder kauen also ihr Futter zweimal. Man bezeichnet sie deshalb als Wiederkäuer. Zum Wiederkäuen ist ihr Gebiss gut geeignet. Die Backenzähne stehen dicht nebeneinander. Zwischen Schmelzfalten ihrer flachen Kauflächen wird der Nahrungskloß fein zerrieben wie das Korn zwischen Mahlsteinen. Diese breiten Mahlzähne kennzeichnen das Pflanzenfressergebiss. Auch der Magen des Rindes ist der Ernährungsweise des Tieres angepasst. Er muss große Futtermengen aufnehmen. Dieser Wiederkäuermagen besteht aus vier Teilen. Das wenig vorgekaute Futter gelangt zunächst in den geräumigen Pansen, der etwa 160 l fasst. Er stellt einen “Vorratsraum“ dar, in dem die schwer verdauliche Pflanzennahrung eingeweicht und nur etwas zersetzt wird. Von hier gelangen kleine Futtermengen in den Netzmagen, dessen Innenwände mit netzartigen Falten versehen sind. Es bilden sich kleine Nahrungsballen, die beim Aufstoßen in das Maul rutschen. Nach dem Wiederkäuen fließt der Speisebrei durch eine Rinne der Speiseröhre, die Schlundrinne, in den Blättermagen. Seine Innenwand ist mit blattartigen Falten ausgekleidet. Zwischen ihnen wird das überschüssige Wasser aus dem Speisebrei gepresst. Im Labmagen erfolgt schließlich die eigentliche Verdauung. Von hier gelangt der Nahrungsbrei in den Darm. aus Biologie heute 1, 1994 ©Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II Anlage: 1 von 2

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Vorbereitung auf eine Klassenarbeit II Anlage: 2 von 2

Dumme und kluge Gedanken zum Lernen

• Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich nach.

• Wenn ich einen Fehler mache, bin ich ein Versager.

• Das lerne ich nie!

• Ich kann mein Gedächtnis trainieren.

• Ich kann üben so viel ich will, ich werde doch nicht besser.

• Ich muss nicht die Beste/der Beste sein.

Ich möchte aber mein Bestes geben.

• Das ist eine schwierige Aufgabe. Wenn ich mich konzentriere, habe ich

eine gute Chance, diese Aufgabe zu lösen.

• Es hilft nichts. Ich gebe auf.

• Vieles gelingt mir, wenn ich mich darum bemühe.

• Es ist nicht schlimm, wenn ich einen Fehler mache.

• Ich gebe nicht auf.

• Andere können alles besser als ich. Warum soll ich mich überhaupt

anstrengen?

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Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Durchführung einer schriftlichen Arbeit (Hausaufgabenkontrolle, Lernkontrolle, Klassenarbeit)

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen - herausfinden, ob der am Vortag erarbeitete

"Spickzettel“ (siehe Klassenarbeiten II) eine Hilfe bei der Testdurchführung war.

- gegebenenfalls Gründe erkennen, weshalb der Test erfolgreich absolviert wurde.

- Tipps für eine erfolgreiche Durchführung einer schriftlichen Arbeit formulieren, kennen lernen und einprägen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Klassenarbeit I und II (Klassenarbeit II am Vortag durchführen)

Materialien: - Anlage 1 (Klassensatz) - Anlage 2 (Folie) - Anlage 3 (ein Exemplar) - Karteikarten (in ausreichender Zahl) DIN A7 - Strickleiter (siehe Bemerkungen im Planungsverlauf) - 50 Wäscheklammern

Planungsverlauf

1. Die Spickzettel, die am Tag vorher erstellt wurden, dürfen zu Beginn der Stunde noch einmal gelesen werden. Anschließend gibt die Lehrkraft den Aufbewahrungsort an (z.B. den rechten Schuh!)

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2. Der Test: Schriftliche Hausaufgabenkontrolle (Anlage 1) wird in einem vorher festgelegten Zeitrahmen geschrieben.

3. Anhand einer Folie (Anlage 2) mit den richtigen Lösungen überprüft jede

Schülerin/jeder Schüler ihr/sein eigenes Ergebnis.

4. Gemeinsame Auswertung: • Hat der Spickzettel geholfen? • Fühltest du dich gestresst? • Kannst du dir erklären, woran es lag, dass du

- viel gewusst hast? - nicht alles gewusst hast? - wenig gewusst hast?

5. Partnerarbeit: "Überlegt und besprecht, welche Tipps hilfreich sein

können, wenn die Vorbereitungen für die Klassenarbeit beendet sind, die Lehrerin/der Lehrer die Klasse betritt und es ernst wird. Schreibt eure Tipps auf Karteikarten.“

6. Die Tipps werden vorgelesen und diskutiert. "Diese Tipps können Stufen auf eurer Leiter zum Erfolg sein.“ 7. Die Lehrkraft hat eine Strickleiter (zwei etwa 1,50 m lange Seile werden

mit ca. 10 Stegen von ca. 20 cm Breite verbunden) vorbereitet, die in der Klasse aufgehängt wird. Geeignete (ausgewählte) Tipps werden von den Schülerinnen und Schülern mit Wäscheklammern an die Strickleiter befestigt.

8. Die Lehrkraft hat ebenfalls Tipps für den "Weg zum Erfolg“ formuliert (z.B.

siehe Anlage 3). Sie werden vergrößert auf Karten geschrieben (siehe Foto Anlage 4). Die Schülerinnen und Schüler lesen die Lehrertipps und überlegen, welcher Tipp auf welche Stufe gehört. Die Karten werden in der festgelegten Reihenfolge entsprechend an die Strickleiter geheftet (siehe z. B. Foto Anlage 3).

9. Als Abschluss empfiehlt es sich, ein reflektierendes Gespräch über die

erarbeiteten Bausteine (Vorbereitung einer Klassenarbeit I und II, Durchführung einer schriftlichen Arbeit) zu führen.

Hinweise zur Weiterarbeit: Diese Strickleiter bleibt in der Klasse hängen. Vor jeder Arbeit haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit die Tipps zu lesen und zu verinnerlichen. Der Biologietest ist als Beispiel zu sehen, er kann selbstverständlich durch andere in der Klasse gerade anstehende Tests ersetzt werden.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Durchführung einer schriftlichen Arbeit Anlage: 1 von 4 Biologietest Verdauung beim Rind

1. Beschrifte den Rindermagen und den Backenzahn an den vorgegebenen Pfeilen! 2. Gib die verschiedenen Abschnitte der Mägen in der Reihenfolge ihrer Verdauungsarbeit an und nenne ihre jeweilige Aufgabe.

Magenabschnitt Aufgabe

3. Zwischen welchen Magenabschnitten gelangt das Futter nochmals ins Maul? - Zwischen ____________________________ und _____________________________. 4. Tiere, die ihr Futter zweimal kauen, nennt man ________________________________ 5. Welches Merkmal ist typisch für das Pflanzenfressergebiss? ________________________________________________________________________

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Durchführung einer schriftlichen Arbeit Anlage: 2 von 4 Biologietest-Lösung Verdauung beim Rind

2. Beschrifte den Rindermagen und den Backenzahn an den vorgegebenen Pfeilen!

2. Gib die verschiedenen Abschnitte der Mägen in der Reihenfolge ihrer Verdauungsarbeit an und nenne ihre jeweilige Aufgabe.

Magenabschnitt Aufgabe Pansen

-speichert Futter

Netzmagen

- formt Ballen

Blättermagen

-entzieht Flüssigkeit

Labmagen

- eigentliche Verdauung

3. Zwischen welchen Magenabschnitten gelangt das Futter nochmals ins Maul? - Zwischen Netzmagen und Blättermagen. 4. Tiere, die ihr Futter zweimal kauen, nennt man Wiederkäuer. 5. Welches Merkmal ist typisch für das Pflanzenfressergebiss? Die Backenzähne haben breite Kauflächen mit Schmelzfalten.

Schmelzfalte

Darm

Pansen

Speiseröhre

Schlundrinne

Blättermagen

Netzmagen

Labmagen

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Strickleiter zum Erfolg Ich lasse mich nicht nervös machen, denn ich weiß, dass ich mich gut vorbereitet habe. Während die Arbeiten ausgeteilt werden, atme ich gleichmäßig ein und aus. Das beruhigt mich. Ich lese zuerst alle Aufgaben in Ruhe vollständig durch. Ich löse zuerst eine leichte Aufgabe und sage mir: "Gut, das hast du schon geschafft! Weiter so!“ Ich werde nicht nervös, wenn ich eine Aufgabe nicht sofort verstehe. Ich konzentriere mich und lese sie noch einmal. Ich stelle die Aufgabe zurück, wenn ich sie immer noch nicht lösen kann. Nach jeder Aufgabe lege ich den Stift hin, atme ruhig ein und aus, strecke mich und berühre die "positiven Punkte“. In den letzten 10 Minuten bewahre ich die Ruhe und frage mich: "Was kann ich noch schaffen? Was muss ich noch kontrollieren?“ Ich kontrolliere und verbessere, wenn ich es für erforderlich halte. Wenn ich zweifle, verändere ich nichts. Ich gebe die Arbeit ab und sage mir: "Du hast dir Mühe gegeben. Du hast dein Möglichstes getan!“

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Durchführung einer schriftlichen Arbeit Anlage: 3 von 4

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Durchführung einer schriftlichen Arbeit Anlage: 4 von 4

Foto der Strickleiter

Detaillierter Bildausschnitt

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Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Texterschließung I Teil 1: Informationsentnahme - Erster Überblick und erste Stellungnahme Teil 2: Informationsverarbeitung – Markieren und Strukturieren, einen Vortrag halten

Ziele: Teil 1: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen

- zu einem gelesenen Text Stellung zu nehmen.

- aus einem gelesenen Text Informationen zu entnehmen und diese anderen mündlich mitzuteilen.

- über einen gelesenen Text mit anderen ins Gespräch zu kommen.

Teil 2: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, die aus einem Text entnommen Informationen zu verarbeiten:

- Schlüsselwörter finden und markieren, - auf der Grundlage der Schlüsselwörter einen

Stichwortzettel erstellen, - einen Vortrag halten.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Ober- und Unterbegriffe finden (siehe "So erstelle ich eine Mind-Map“)

Materialien: - Anlage 1 (Klassensatz) - Anlage 2 (Folie) - Textmarker - Karteikarten (Klassensatz) möglichst DIN A7

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Planungsverlauf Teil 1: Informationsentnahme - Erster Überblick und erste Stellungnahme

1. Einstieg: Thema der Doppelstunde vorstellen

2. Ein kurzer Text wird vorgelesen [zum Beispiel 1. und 2. Abschnitt des Textes: Kolumbus entdeckt eine "neue Welt“ (Anlage 1)].

3. Spontane Äußerungen der Schülerinnen und Schüler abwarten.

Vermutlich werden nur wenige Schülerinnen und Schüler den Inhalt in Einzelheiten wiedergeben können.

4. Feststellung: "Manchmal fällt es einem nicht leicht sich spontan zu

einem gehörten oder gelesenen Text zu äußern. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass man nicht weiß, wie man einen Satz anfangen soll."

5. "Wir brauchen Hilfen, zum Beispiel Redewendungen". Einige hilfreiche

Redewendungen werden vorgegeben (siehe Anlage 2 auf Folie), die Kinder können ergänzen.

6. Stilles Lesen: Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Text (zum

Beispiel Anlage 1) und lesen den 3. und 4. Abschnitt.

7. Sie geben anschließend eine erste Stellungnahme ab und verwenden dabei die Redewendungen.

8. Feedbackrunde: Haben euch die Redewendungen geholfen? ...

9. Positive Rückmeldung seitens der Lehrerin/des Lehrers: "Das hat gut

geklappt! Die Redewendungen erleichtern uns eine erste Stellungnahme zu einem Text zu formulieren. Das, was ihr heute bis jetzt gelernt habt, könnt ihr in jedem Fach anwenden und zwar immer dann, wenn euch ein Text vorgelesen wurde oder ihr selbst einen Text gelesen habt.“

(Anmerkung: Mithilfe dieser Redewendungen kann ein Unterrichts-gespräch über einen gelesenen Text effektiver gestaltet werden!)

Teil 2: Informationsverarbeitung – Markieren und Strukturieren, einen Vortrag halten

(Vorbemerkung: Der 2. Teil beginnt mit einer ersten Stellungnahme unter Verwendung der erlernten Redewendungen. Anschließend erfolgt eine intensive Textarbeit und die Verarbeitung von Informationen.)

10. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe, im dritten und

vierten Abschnitt des Textes (Anlage 1) Schlüsselwörter zu suchen und zu unterstreichen. Zum Beispiel 1492 – Kolumbus – Westen – Insel vor

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Amerika – dreimal – bis zum Tode überzeugt – Indien – Indios – Landenge von Panama – Amerigo/Amerika

11. Im gemeinsamen Gespräch werden die gefundenen Schlüsselwörter

verglichen und gegebenenfalls reduziert bzw. ergänzt. Ziel muss es sein, mit möglichst wenigen Schlüsselwörtern wichtige Aussagen des Textes zu erfassen.

12. Aus den Schlüsselwörtern wird ein Stichwortzettel gefertigt. Die

Stichwörter sollten mit Spiegelstrichen untereinander geschrieben werden (zum Beispiel auf Karteikarten DIN A 7).

13. Mithilfe des Stichwortzettels halten die Schülerinnen und Schüler

zunächst vor einem Partner "Vorträge“. Es bietet sich aber auch an, dass man einen Außen- und Innenkreis bildet. Die im Innenkreis sitzenden Schülerinnen und Schüler beginnen damit, ihrem im Außenkreis sitzenden Gegenüber einen "Vortrag“ zu halten. Anschließend rücken die im Außenkreis Sitzenden einen oder zwei Plätze weiter und halten ihrerseits dem gegenübersitzenden neuen Partner ihren "Vortrag“.

14. Feedbackrunde: • War der Stichwortzettel eine Hilfe? • Was fiel euch schwer? • Hast du alles verstanden, was der andere gesagt hat? • Was kann man besser machen? • …

15. Zwei oder drei Freiwillige halten ihren "Vortrag“ vor der Klasse. 16. Feedbackrunde: Bewertung des "Vortrags“ und Tipps für zukünftige

Vorträge im Hinblick auf: • Richtigkeit – Vollständigkeit – Verständlichkeit – logischer

Aufbau – freie Rede – Körperhaltung Wichtig erscheint uns hier, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst die positiven Aspekte erwähnen und anschließend gegebenenfalls Tipps und Verbesserungsvorschläge (siehe oben) geben.

Hinweise zur Weiterarbeit

Die Ergebnisse dieses Bausteines können bzw. sollten in anderen Fächern immer dann Anwendung finden, wenn es um Aufgabenstellungen geht, die die Erarbeitung eines Textes zum Inhalt haben.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung I Anlage: 1 von 2

Die Entdeckung des Kolumbus

Vor über 2000 Jahren fanden griechische Gelehrte durch Beobachtungen und

Berechnungen heraus, dass die Erde eine Kugel ist. Dieses Wissen geriet aber in

Vergessenheit. Man wollte es nicht glauben, weil es mit dem Weltbild des Alten

Testamentes nicht übereinstimmte. Erst im 15. Jahrhundert, also vor etwa 500

Jahren, gab es wissenschaftliche Forschungen, die die Kugelgestalt der Erde

bewiesen.

Der italienische Wissenschaftler Toscanelli zeichnete nach diesen Vorstellungen eine

Weltkarte. Auf dieser Karte war zum Beispiel zu erkennen, dass Indien auf dem

Seeweg nach Westen zu erreichen sein müsste, obwohl es östlich von Europa liegt.

Der Seefahrer Christoph Kolumbus vertraute den neuen

wissenschaftlichen Forschungen. Er wollte Indien auf dem

Seeweg nach Westen erreichen. Für seine Idee fand Kolumbus

die Unterstützung der spanischen Königin Isabella. Sie gab ihm

drei Schiffe mit einer Besatzung von 120 Mann. Das größte Schiff

trug den Namen "Santa Maria“ und war nur 23 Meter lang und 6,7

Meter breit.

Mit diesen drei Schiffen segelte Kolumbus im Jahre 1492 von Spanien aus nach

Westen. Die Fahrt über das fremde Meer dauerte sehr viel länger, als Kolumbus

gedacht hatte. Am 12. Oktober 1492 landete Kolumbus mit seiner Mannschaft auf

einer Insel vor Mittelamerika. Er nannte diese Insel "San Salvador“, das bedeutet

"Heiliger Erlöser“. Diese gefährliche Reise unternahm er noch dreimal. Er blieb bis zu

seinem Tode davon überzeugt, Indien auf dem Weg nach Westen erreicht zu haben.

Bis heute heißen die Inseln "westindische Inseln" und die Ureinwohner "Indianer".

Erst nach dem Tode Kolumbus überquerte ein spanischer Seefahrer die Landenge

von Panama und bewies damit, dass Kolumbus einen neuen Erdteil entdeckt hatte:

Amerika, wie man den Kontinent nach dem Forscher Amerigo Vespucci benannt.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung I Anlage: 2 von 2

Redewendungen zur ersten Stellungnahme

• Ich habe herausgefunden, … • Ich stelle fest, … • Im Text wird ausgesagt, … • Ich habe erfahren, … • Ich habe nicht gewusst, … • Ich habe nicht verstanden, … • Mir ist unklar, … • Ich bin erstaunt, … • Mich hat gewundert, … • Mir ist klar geworden, … • Ich hätte nicht gedacht, … • … • …

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Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Texterschließung II

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen: - durch eine erste Stellungnahme (siehe

Texterschließung I) den Inhalt eines Textes vergegenwärtigen

- durch genaue Arbeit am Text eine Problemfrage formulieren, Schlüsselwörter und wichtige Nebeninformationen finden und markieren.

- ein strukturiertes Schaubild erstellen - anhand des Schaubildes einen Vortrag

halten.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine - Ober- und Unterbegriffe finden (siehe "So erstelle ich eine Mind-Map“) - Texterschließung I

Materialien:

- Anlage 1 (Klassensatz) - Textmarker - Karteikarten (Klassensatz) möglichst DIN A7 - Anlage 2 – 6 (zu weiteren Übungen)

Planungsverlauf

1. Einstieg: Thema der Doppelstunde vorstellen (Anknüpfen an die Ergebnisse der Texterschließung I und Bezugnahme auf die vorgesehenen Lernziele) 2. Text vorlesen: "Bauer Siegbert" (Anlage 1). 3. Erste Stellungnahme mit Redewendungen (siehe Texterschließung I) 4. Zusammenfassung durch die Lehrkraft: "Ihr habt in dieser ersten Stellungnahme alle wichtigen Informationen, die der Text enthält, zusammengetragen. Jeder, der sich an dieser Stellungnahme

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beteiligt hat, hat das gesagt, was ihm wichtig war, worüber er sich gewundert oder woran er sich erinnert hat. Das war für eine erste Stellungnahme prima. Wir werden jetzt im nächsten Schritt versuchen, die wichtigen Aussagen des Textes zu ordnen, man sagt dazu auch strukturieren. Das, was uns Bauer Siegbert erzählt hat, galt so oder ähnlich für alle Bauern im Mittelalter. Wir wollen jetzt überlegen: Auf welche Frage gibt der Text eine Antwort?" 5. Die Kinder machen Vorschläge. Die Frage, die die Gesamtintention des Textes am ehesten trifft, wird als Tafelanschrieb festgehalten. "Wir nennen diese allgemeine Frage, die man an einen Text (an ein Bild, eine Landkarte, usw.) stellt, in Zukunft die `Problemfrage´!" 6. Tafelanschrieb: Problemfrage: (z.B.) Wie lebten die Bauern im Mittelalter? "Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns genauer mit dem Text beschäftigen und wichtige Informationen erkennen. Diese wichtigen Informationen kann man beim Mind-Mapping noch einmal unterscheiden in Oberbegriffe (wir sagen dazu Schlüsselwörter), das sind Wörter, die beim Mind-Mapping auf die Hauptäste geschrieben werden. Wir unterscheiden in Zukunft: Problemfrage, Schlüsselwörter und Nebeninformationen." Die Lehrerin/der Lehrer schreibt an die Tafel: wichtige N E BEN IN FOR MA TI ONEN "Dazu müssen wir den Text vor uns liegen haben, um darin die für die Beantwortung dieser Frage wichtigen Schlüsselwörter und die entsprechenden wichtigen Nebeninformationen zu unterstreichen." 7. Austeilen des Textes, stilles Lesen, Suchen und Markieren der Schlüsselwörter (in jedem Abschnitt nur ein Schlüsselwort) 8. Vergleichen der Schlüsselwörter (z.B.: Frondienst – Leben im Dorf,…) 9. Nachdem die Schlüsselwörter vereinbart sind, werden zu diesen Schlüsselwörtern wichtige Nebeninformationen gesucht. Arbeitsauftrag (Einzelarbeit): Unterstreiche die zu den Schlüsselwörtern gehörenden wichtigen Nebeninformationen mit Finelinern (Empfehlung: Jede zu einem Schlüsselwort gehörende Nebeninformation mit einer derselben Farbe unterstreichen)

Problemfrage

Schlüsselwörter Schlüsselwörter

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10. Anschließend werden die Nebeninformationen verglichen, ergänzt bzw. reduziert und gegebenenfalls korrigiert. 11. In Partner- oder Gruppenarbeit wird aus der Problemfrage, den Schlüsselwörtern und den wichtigen Nebeninformationen ein strukturiertes Schaubild erstellt. Das könnte z.B. so aussehen: Problemfrage: Wie lebten die Bauern im Mittelalter? 12. Anhand dieses Schaubildes werden Vorträge gehalten.

Heiraten nur mit

Erlaubnis

Zum Dank bestes Vieh oder Kleidungsstück

abgeben

Gesamte Familie arbeiten

Ohne Lohn

Nachts Korn bewachen

Brücken bauen, Wege anlegen,

Zäune reparieren

Bei Unzufriedenheit:

Prügel!

Arbeitszeiten durch

Jahreszeiten bestimmt

Arbeit hart

Mahlzeit eintönig

Ein Raum mit

Holztisch und Bank

Schlafen auf Strohsack,

Ofenbank oder Lehmboden

Frondienst Leben im Dorf

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13. Feedback-Runde, z.B. nach folgenden Kriterien: • Gestaltung des Plakates • sachliche Richtigkeit • Vollständigkeit • freie Rede • Körperhaltung • …

Wichtig erscheint uns hier, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst die positiven Aspekte erwähnen und anschließend gegebenenfalls Tipps und Verbesserungsvorschläge (siehe oben) geben.

Hinweise zur Weiterarbeit:

1. In einer der folgenden Stunden sollte die gleiche Vorgehensweise an einem weiteren Text angewandt werden (z.B. Anlage 2, 5 und 6). Mithilfe dieses Textes kann z.B. das bereits entwickelte Schaubild ergänzt werden.

Texterschließung und Verarbeitung von Informationen mithilfe von

• erster Stellungnahme (unter Verwendung von Redewendungen) • Markieren von Schlüsselwörtern und Nebeninformationen sollte in

Zukunft in allen Fächern erfolgen.

Die Verarbeitung der so gewonnenen Informationen kann • zur Beantwortung von Fragen • zur Beantwortung von Aufgaben • zur Erstellung einer Mind-Map • zur Vorbereitung eines Vortrages • zur Erstellung eines Schaubildes genutzt werden.

2. Wie in Partner- oder Gruppenarbeit eine Texterschließung und Verarbeitung

von Informationen erfolgen kann, ist der Anlage 3 zu entnehmen. 3. In vielen Fällen werden Schülerinnen und Schüler vor die Aufgabe gestellt,

sich in Einzelarbeit mit einem Text zu beschäftigen. Die erste Stellungnahme ist bei der Texterschließung von zentraler Bedeutung. Da bei der Einzelarbeit die Kommunikation mit dem Partner/der Gruppe/der Klasse entfällt, sollte die erste Stellungnahme in schriftlicher Form stichpunktartig festgehalten werden. Als Hilfe kann das Formblatt Anlage 4 benutzt werden.

4. Zur Vertiefung können die Texte der Anlage 5 und 6 sowohl für die

gemeinsame mündliche erste Stellungsnahme als auch zur Partner- und Gruppenarbeit bzw. zur Einzelarbeit verwendet werden. Die Texte sind auch geeignet, um daraus eine Mind-Map zu erstellen oder einen Vortrag zu halten.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage: 1 von 6

Der Bauer Siegbert6 Ich bin Siegbert, der Bauer. Ich habe vor ungefähr 600 Jahren gelebt. Über mein

Leben wollt ihr also einiges erfahren. Ich kann euch nur sagen, es ist ein schlimmes

Leben. Hört gut zu:

Heiraten dürfen wir nur mit Erlaubnis unseres Herrn. Gibt er uns die Erlaubnis zu

heiraten, dann müssen wir ihm zu Dank das beste Stück Vieh in unserem Stall oder

das beste Kleidungsstück abgeben.

Doch damit ist nicht genug getan. Für meinen Herrn habe ich mit meiner gesamten

Familie umsonst auf seinem Hof zu arbeiten, und zwar 4 Tage in der Woche. Zur

Saat- und Erntezeit kann es auch mal eine ganze Woche sein, die wir ohne Lohn

arbeiten müssen. Nach der Ernte müssen wir sogar nachts das geerntete Korn vor

Räubern bewachen. Das ist noch lange nicht alles, so müssen wir für ihn die Zäune

reparieren, Wege anlegen oder Brücken bauen. All das nennen wir Frondienst (Fron

= Herr), d.h. also Dienst für den Herrn, natürlich ohne jegliche Bezahlung. Arbeiten

wir nicht zur Zufriedenheit unseres Grundherrn, dann erhalten wir eine Tracht Prügel.

Stellt euch vor, der Herr kann uns schlagen, wenn er mit unserer Arbeit nicht

zufrieden ist!

Von mir solltet ihr noch wissen, dass sich mein ganzes Leben in einem Dorf abspielt,

das etwas 200 Einwohner hat. Unsere Arbeitszeit wird durch die Jahreszeiten

bestimmt, d.h. wenn es im Sommer zwischen 4 und 5 Uhr morgens hell wird, stehen

wir auf und arbeiten bis Sonnenuntergang. Unsere Arbeit ist hart und unsere

Mahlzeiten eintönig. Sie bestehen aus Brot, Gemüse und Wasser. Unser

Bauernhaus, in dem wir wohnen, ist sehr einfach. Es besteht aus einem einzigen

Raum mit einem Holztisch und einer Bank. Zum Schlafen legen wir uns auf einen

Strohsack, auf die Ofenbank oder auf den Lehmboden.

6 Entnommen aus G. Leisenheimer: Soziales Lernen und Methodenlernen Bd. 6, S. 27

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage: 2 von 6

Wir Bauern im Mittelalter7

Das Mittelalter ist etwa die Zeit von 500-1500 nach Christus. Unser Leben ist sehr

hart und schwer. So müssen wir unserem Herrn an jedem zehnten Tag des Monats

Milch und Butter, Getreide und Fleisch, Eier und Wein abgeben - einfach von allem

was wir ernten oder anbauen. Vieles haben die hohen Herren uns noch dazu

verboten. So sind Fischfang im Bach unseres Dorfes und die Jagd in den Wäldern

hinter unserem Dorf strengstens verboten. Auch die Wiesen und Wälder, die uns

Bauern im Dorf gehören, dürfen wir nicht nutzen.

Stellt euch vor, unser Vieh darf auf der Dorfwiese auch nicht mehr weiden. Verläuft

sich eine Kuh aber, dann nimmt der Herr sie sich einfach mit und bestraft uns Bauern

dafür. Ist das nicht verrückt?

Das ist noch nicht alles. Wenn die hohen Herren (man nennt sie auch Grundherren)

etwa bei ihrer Jagd unsere Äcker und Felder verwüsten, dann müssen nicht die

Herren, sondern wir Bauern für den Schaden aufkommen.

Ganz schlimm erging es unserem Nachbarn. Ihm war das beste Tier im Stall – ein

Ochse – weggeholt worden. Es war sein einziger Ochse. Die Grundherren hatten

nicht etwa Mitleid mit ihm, sondern sagten: "Dann musst du eben selbst den Pflug

ziehen, wenn du auf dem Feld arbeiten musst."

Beschweren wir uns, dann lässt uns der Grundherr in ein Gefängnis werfen.

7 Entnommen aus G. Leisenheimer: Soziales Lernen und Methodenlernen Bd. 6, S. 27

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage: 3 von 6

So beginnt ihr mit eurer Arbeit:

1. Lest den Text gründlich durch (auch das Kleingedruckte), seht euch die

Abbildungen und Tabellen an.

2. Unterhaltet euch (erste Stellungnahme) mit eurem Partner über das, was ihr

gelesen habt:

Was habt ihr herausgefunden?

Was hat euch gewundert?

Was habt ihr nicht verstanden?

Wie und wo kann man das herausfinden?

Was ist besonders wichtig?

3. Sucht gemeinsam die Schlüsselwörter und markiert sie mit Textmarkern.

Sucht anschließend die wichtigen Nebeninformationen und markiert sie mit

Finelinern.

4. Lest zunächst die besonderen Aufgaben zu eurem Thema. Falls ihr eine

Aufgabe nicht sofort versteht, versucht es durch nochmaliges Lesen und

gemeinsames Beraten selbstständig herauszufinden. (Eine Beratung mit

anderen Partnern oder Gruppen ist erlaubt.)

5. Bearbeitet dann die Aufgaben.

Arbeitsaufträge für Partner- oder Gruppenarbeit

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage: 4 von 6

1. Lies den Text gründlich.

2. Lege den Text beiseite.

3. Gib die erste Stellungnahme ab.

Schreibe dazu in Stichworten auf:

was du behalten hast.

was du nicht verstanden hast.

was du besonders interessant und wichtig fandest.

was du außerdem noch wissen möchtest.

Das habe ich behalten: Das habe ich nicht verstanden:

Das fand ich interessant und wichtig: Das möchte ich außerdem noch wissen:

Erste Stellungnahme

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage: 5 von 6

Schneehasen8

Hasen sind ängstlich? Pah, von wegen! Die zwei, die gerade über den Schnee im

Norden Kanadas toben, sind echte Rabauken: verpassen sich Hiebe, Nasenstüber und

Kinnhaken, verfolgen sich mit angelegten Ohren, kratzen und vollführen drohende

Luftsprünge. Zwei Rammler, die gerade mal klarstellen wollen, wer hier Chef im Revier

ist.

Die Langohren können noch so lange auf dem frostigen Weiß herumfetzen, eines

bekommen sie nie: kalte Füße. Die Sohlen ihrer Pfoten haben nämlich einen dichten

Pelz, der sie auch bei minus 40 Grad warm hält. Außerdem können die Hasen ihre

Zehen besonders weit spreizen – und sinken deshalb auch auf weichem Schnee kaum

ein.

Mit diesen Super-Fellpantoffeln hoppeln die Schneehasen durch den Schnee in

Grönland und in den Alpen, in Irland und Skandinavien, Zentralasien, Sibirien und Japan.

Und in Kanada.

Dort erzählen sich die Indianer sogar eine Legende über die Langohren: Einst kämpfte

der böse Jäger Michabou darum, das "Reich des Nordens“ zu beherrschen. Aber der

schlaue Schneehase stahl im Schlaf dessen dicke Schneeschuhe. Und als der Jäger

erwachte, versank er im Schnee und musste aufgeben. Zur Belohnung durfte der

Hoppler die Schuhe behalten.

Auch sein weißes Winterfell ist etwas Besonderes: In jedem einzelnem Haar stecken

kleine Luftblasen, die perfekt isolieren. Ein Schneehasenpelz hält wärmer als jeder

Skianzug! Außerdem macht sich der Hase mit seiner "Tarnfarbe“ für die Augen vieler

Raubtiere unsichtbar. Sollte er trotzdem einmal entdeckt werden, flitzt er mit bis zu 80

km/h davon und schlägt gekonnte Haken.

Im Frühjahr allerdings, wenn die Landschaft wieder grün wird, wechselt auch der

Schneehase seine Farbe. Während der Sommermonate trägt er ein graubraunes Kleid

und ist auf Feldern und Wiesen schwer zu erkennen. Übrigens tragen die Schneehasen

auch dann gern ihre Rangeleien aus: Die gehören in diesem Fall allerdings zum

Hochzeitsritual zweier verliebter Hasen.

8 aus: GEOLINO 3/2002

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Texterschließung II Anlage: 6 von 6

Schimpansen9

Wo Schimpansen leben

Schimpansen sind die wohl bekanntesten und beliebtesten Affen. Was sie so interessant macht, ist ihre große Ähnlichkeit mit uns Menschen. Ihre Heimat ist Afrika. In Tierfilmen kann man sehen, wie die natürliche Umgebung der Affen aussieht. Sie leben dort im dichten Regenwald. Die meiste Zeit verbringen sie auf Bäumen, die sie oft durch weite Sprünge erreichen. Man findet sie aber auch in der Savanne, wo es nur kleine Büsche und wenig Bäume gibt. Dort bewegen sie sich meistens am Boden im "Knöchelgang“: Sie laufen auf allen Vieren und stützen sich dabei auf die eingeknickten Finger ihrer Hände.

Was Schimpansen fressen Mindestens vier Stunden am Tag verbringen die Tiere mit Fressen. Hat einer von ihnen einen Baum mit reifen Früchten entdeckt, schreit er laut und die anderen stürmen herbei. Nun können sich alle satt essen. Bevor die Affen am Abend ihr Schlafnest bauen, fressen sie ihre Abendmahlzeit: Blätter und frische Baumtriebe. In Notzeiten nehmen sie auch mit einfacher Baumrinde und Harz vorlieb. Ihre absolute Lieblingsspeise sind Termiten und Honig, aber die gibt es nicht jeden Tag. Schimpansen fressen sogar Fleisch. Hin und wieder gehen die Männchen auf die Jagd. Wenn sie Glück haben, erbeuten sie eine junge Antilope oder ein kleines Buschschwein. Aber das gelingt ihnen nur mit Schnelligkeit und guter Teamarbeit.

Wie Schimpansen aussehen Schimpansen tragen fast am ganzen Körper ein schwarzes Fell. Nur die Innenflächen der Hände, die Fußsohlen und das Gesicht sind unbehaart. Bei jungen Affen ist die Haut noch hellrosa, später dunkelt sie nach, bis sie fast schwarz ist wie das Fell. Alte Schimpansen besitzen oft einen weißen Bart und eine kahle Stirn wie eine menschliche Glatze. Mit ihren großen Ohren, die etwas vom Kopf abstehen, können die Tiere auch leise Geräusche hören. Über den braunen Augen wölben sich breite nackte Augenbrauen. Ihre lange Finger und Zehen sind beim Klettern nützlich.

Wie sie miteinander leben Schimpansen leben in lockeren Gruppen von 80 Tieren und mehr. Da gibt es immer viel Lärm und Aufregung. Freunde begrüßen sich mit lautem Geschrei, umarmen sich und klopfen einander auf den Rücken. Manchmal kommt es zum Streit. Dann gehen sich die Gegner aus dem Weg und halten Abstand. Das dauert aber meistens nicht lange. Dann streckt der eine Affe dem anderen die Hand hin, als wenn er sagen wollte: "Sei doch wieder gut zu mir!“ Schimpansen kennen in ihrer Sprache auch viele verschiedene Laute, mit denen sie sich verständigen. Sie grunzen zufrieden, wenn sie sich wohl fühlen. Aber wenn ihnen irgendetwas nicht passt, kreischen sie ganz laut, dass man es wohl hören kann. Die Affen können sogar lächeln und lachen – oder die Zähne fletschen. Was sie damit sagen wollen, könnt ihr euch sicherlich denken.

9 aus: Menzel, Wolfgang (Hrsg.): Praxis Sprache 6. Grundausgabe. Sprechen – Schreiben – Lesen. Berlin: Westermann 2000, Seite 177f

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Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen - erkennen, dass es verschiedene Lerntypen

gibt. - ermitteln, welchem Lerntyp sie angehören. - die erworbenen Erkenntnisse im täglichen

Lernprozess nutzen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen: Keine

Materialien: - Anlage 1: Merkplakat Lernen und Behalten (Klassensatz) - Anlage 2: Lerntypentest (Klassensatz) - Anlage 3: Lerntypentest-Lösungsblatt (Lehrerexemplar) - Anlage 4: Auswertungsbogen (Klassensatz)

Vorbemerkungen: Im Schulalltag werden vielfach die verschiedenen Lerntypen und die jeweils unterschiedlichen Formen der optimalen Aneignung und Speicherung von Wissen und Kenntnissen zu wenig berücksichtigt. Um effektiver lernen zu können, muss zunächst jede Schülerin/jeder Schüler ihren/seinen eigenen Lerntyp herausfinden und anschließend diese Erkenntnisse im Lernprozess anwenden.

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Planungsverlauf

1. Hinführung durch stummen Impuls: Tafelanschrieb: „Lernen“ Die Schülerinnen und Schüler äußern sich frei dazu. Erarbeitung: Was ist Lernen? Was heißt Lernen? Sich etwas aneignen, was man vor dem Lernen noch nicht wusste oder konnte. Lernen und Behalten sind wie zwei Seiten einer Münze.

2. Skizze auf Plakat mit Erläuterungen:

Lernen:

„Zu der Münze >Lernen< gehört eine zweite Seite.“

Vervollständigen der Skizze:

Behalten:

"Ich kann nur etwas behalten, wenn ich vorher etwas gelernt habe. Lernen ohne zu behalten ist Zeitverschwendung. Wir werden in den nächsten Stunden herausfinden, wie man am besten lernt, wie man am meisten behält."

3. Den Schülerinnen und Schülern wird das Merkblatt: Lernen und Behalten (Anlage 1) ausgeteilt.

4. "Menschen lernen unterschiedlich. Man spricht von verschiedenen

Lerntypen. Um herauszufinden, wie man am besten lernt, muss man wissen, zu welchem Lerntyp man gehört.

Dazu machen wir jetzt einen kleinen Test.10 " (Anlage 2)

Das Arbeitsblatt sollte mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden. Bei geringer Lesekompetenz der Klasse empfiehlt sich folgende Vorgehensweise: Die Lehrkraft liest jedes Item vor und die Schülerinnen und Schüler kreuzen jeweils an. Diese Vorgehensweise kann auch gewählt

10 Anregungen zu diesem Test wurden einer Veröffentlichung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums

und der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Lüdenscheid entnommen.

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werden, damit alle Schülerinnen und Schüler etwa zur gleichen Zeit die Arbeitsaufgabe erledigt haben.

5. Nachdem der Lerntypentest ausgeführt wurde, wird mit den Schülerinnen

und Schülern anhand der Items erarbeitet, dass man auf verschiedene Arten lernen kann. Die Lernwege, die sich in den einzelnen Items widerspiegeln, werden benannt, zum Beispiel:

• Du liest … durch: LESEN • Die Lehrerin/der Lehrer erklärt … : HÖREN • Du schreibst … : SCHREIBEN

Die gefundenen Bezeichnungen der Lernwege werden von den Schülerinnen und Schülern hinter jedes Item eingetragen. (siehe Anlage 3: Lösungsblatt für die Lehrkraft)

6. Anschließend wird der Test ausgewertet (Anlage 4). Die Schülerinnen und Schüler ermitteln, wie viele Punkte sie den einzelnen Lernwegen im Hinblick auf ihr eigenes Lernen gegeben haben. Auf diese Weise ermittelt jede Schülerin/jeder Schüler die drei persönlich bevorzugten Lernwege und trägt sie auf dem Auswertungsbogen in die drei Leerzeilen ein.

7. "Wenn ihr künftig etwas lernen wollt, müsst ihr euch stets daran erinnern, auf

welchen Lernwegen ihr am besten lernt."

Hinweise zur Weiterarbeit:

Die Lehrkraft sollte die Schülerinnen und Schüler stets daran erinnern, die ihnen gemäßen Lernwege zu nutzen. Außerdem muss der Unterricht so geplant werden, dass die unterschiedlichen Lernzugänge ermöglicht werden, z.B. durch Bereitstellung geeigneter Arbeitsmaterialien und eines methodisch abwechslungsreichen Unterrichts.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Anlage: 1 von 4

Merkplakat

Lernen und Behalten sind die zwei Seiten einer Münze:

Lernen Behalten

Ich kann nur etwas behalten, wenn ich vorher etwas gelernt habe.

Lernen ohne zu behalten ist Zeitverschwendung!

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Anlage: 2 von 4

Lerntypentest

"Stell dir vor, du sollst dir Wissen über die verschiedenen Baumarten aneignen. Das

kann auf verschiedenen Lernwegen geschehen. Kreuze bei jedem der folgenden

Lernwege an, wie du deinen Lernerfolg einschätzt."

Kreuze in jeder Zeile

- die 3 an, wenn du dadurch viel behältst

- die 2 an, wenn dir auf diese Weise manches in Erinnerung bleibt

- die 1 an, wenn du auf diesem Weg nur wenig behältst.

3 2 1

1. Du liest einen Text, in dem die verschiedenen Baumarten

beschrieben werden, mehrmals durch.

2. Die Lehrerin/der Lehrer erklärt mit Worten die Unterschiede

der Baumarten.

3. Jemand liest dir den Text laut vor.

4. Du schreibst dir Stichworte aus einem Text heraus.

5. Du siehst dir Abbildungen im Buch genau an.

6. Du erklärst einer Mitschülerin/einem Mitschüler die

Unterschiede.

7. Du sammelst Blätter der verschiedenen Bäume und schlägst

im Bestimmungsbuch nach.

8. Du führst mit einem Erwachsenen über dieses Thema ein

Gespräch.

9. Du liest dir in deinem Heft einen von der Tafel übernommenen

Text durch.

10. Du siehst dir einen Film an, in dem die verschiedenen

Baumarten zu sehen sind.

11. Du schreibst Merkmale der Bäume für Schautafeln im

Schulgarten auf.

12. Du stellst Plakate her.

97

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Anlage: 3 von 4

Lerntypentest (Lösungsblatt für die Lehrkraft)

"Stell dir vor, du sollst dir Wissen über die verschiedenen Baumarten aneignen. Das

kann auf verschiedenen Lernwegen geschehen. Kreuze bei jedem der folgenden

Lernwege an, wie du deinen Lernerfolg einschätzt."

Kreuze in jeder Zeile

- die 3 an, wenn du dadurch viel behältst

- die 2 an, wenn dir auf diese Weise manches in Erinnerung bleibt

- die 1 an, wenn du auf diesem Weg nur wenig behältst.

L e r n w e g e 3 2 1

1. Du liest einen Text, in dem die verschiedenen Baumarten

beschrieben werden, mehrmals durch. (LESEN)

2. Die Lehrerin/der Lehrer erklärt mit Worten die Unterschiede

der Baumarten. (HÖREN)

3. Jemand liest dir den Text laut vor. (HÖREN)

4. Du schreibst dir Stichworte aus einem Text heraus.

(SCHREIBEN)

5. Du siehst dir Abbildungen im Buch genau an. (SEHEN)

6. Du erklärst einem Mitschüler die Unterschiede. (SPRECHEN)

7. Du sammelst Blätter der verschiedenen Bäume und schlägst

im Bestimmungsbuch nach. (HANDELN)

8. Du führst mit einem Erwachsenen über dieses Thema ein

Gespräch. (SPRECHEN)

9. Du liest dir in deinem Heft einen von der Tafel übernommenen

Text durch. (LESEN)

10. Du siehst dir einen Film an, in dem unter anderem die

verschiedenen Baumarten zu sehen sind. (SEHEN)

11. Du schreibst Merkmale der Bäume für Schautafeln im

Schulgarten auf. (SCHREIBEN)

12. Du stellst Plakate her. (HANDELN)

98

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Anlage: 4von 4

Auswertung des Tests "Lerntypen"

Lerntyp Nr. des "Lernweges" Zähle zusammen, wie viel Punkte du jeweils angekreuzt hast.

Hören 2 / 3

Sprechen 6 / 8

Lesen 1 / 9

Sehen 5 / 10

Schreiben 4 / 11

Handeln 7 / 12

Ergebnis:

Ich bin ein "Typ", der durch

_____________________________________

_____________________________________

_____________________________________

gut lernen kann!

99

Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen - erkennen, dass Lernen mit vielen Sinnen eine

besonders effektive Form des Lernens darstellt.

- diese Erkenntnisse bei Lernprozessen anwenden.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich?

Materialien: - Anlage 1: Auswertungsbogen zu den Experimenten (Klassensatz) - Gegenstände gemäß Anlage 2 - Anlage 2: Kontrollbogen (Folie) - Anlage 3: Auswertungstabelle (Folie) - 6 gleich große Flaschen - gefärbtes Wasser

Planungsverlauf

1. Hinführung durch die Lehrkraft, z.B. durch folgende Aussagen: "In dem vorangegangenen Baustein >Zu welchem Lerntyp gehöre ich?< habt ihr überlegt, auf welchen Wegen ihr lernt. Wir wollen heute einige Experimente durchführen, die uns helfen sollen zu erkennen, wie wir noch besser und effektiver Lernen können.

100

2. Wie ihr wisst, lernt man mithilfe der verschiedenen Sinne. Welche Sinne kennt

ihr? " Die Lehrkraft hält die Ergebnisse an der Tafel fest. "Wir werden jetzt nacheinander sechs Experimente durchführen, bei denen es darum geht, sich bestimmte Wörter zu merken.“

3. "Ihr bekommt zunächst ein Arbeitsblatt (Anlage 1). Nach jedem Experiment tragt ihr die Wörter ein, die ihr euch merken konntet."

4. Erstes Experiment: Lesen Die Schülerinnen und Schüler lesen die folgenden 10 Wörter still (Folie oder Tafel): Handtuch, Klavier, Fenster, Heizung, Decke, Wald, Rasen, Hose, Tisch, Kalender Die Schülerinnen und Schüler haben 20 Sekunden Zeit, die Wörter zu lesen. Während dieser Zeit wird nicht gesprochen. Danach stellt die Lehrkraft ca. 30 Sekunden lang Kopfrechenaufgaben. (Auswahlaufgaben aus der folgenden Rechenbox)

Im Anschluss daran erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, die Wörter, die sie behalten haben, in die entsprechende Spalte der Anlage 1 einzutragen. Ohne Zwischenkontrolle11 der Ergebnisse folgt unmittelbar das zweite Experiment.

11 Auch nach allen anderen Experimenten wird keine Zwischenkontrolle durchgeführt. Die

Auswertung erfolgt nach Durchführung aller Experimente.

Rechenbox: 4 8 33 : 3 9 5 5 11 12 + 17 8 7 31 - 4 3 + 34 29 - 3 100 - 17 36 : 4 35 – 6 4 7 75 : 5 27 – 4 14 3 39 + 13 7 7 14 – 5 16 + 42 15 – 9 28 + 22 28 + 28 24 + 17

101

5. Zweites Experiment: Hören

Die Lehrkraft liest langsam und deutlich die 10 folgenden Wörter vor. (Die Schülerinnen und Schüler sollen sich bei diesem Experiment die Wörter durch Hören einprägen).

Wand, Dose, Balkon, Zucker, Teppich, Waage, Lampe, Vogel, Bild, Stuhl

Die Lehrkraft stellt erneut 30 Sekunden lang Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox. (Wiederholungen bereits gestellter Rechenaufgaben sind möglich.) Die behaltenen Wörter werden in die Spalte für das zweite Experiment eingetragen.

6. Drittes Experiment: Sehen

Zehn Gegenstände werden im Abstand von etwa 2 Sekunden nebeneinander auf den Tisch gelegt, z.B.: Schlüssel, Heft, 1 Euro, Apfel, Messer, Bleistift, Knopf, Flasche, Foto, Radiergummi. Danach werden die Gegenstände abgedeckt. Es schließen sich wie erneut Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox (ca. 30 Sekunden) und das Eintragen der Wörter in die Anlage 1 an.

7. Viertes Experiment: Hören und Sehen Bei diesem Experiment geht es darum, sich Gegenstände durch Hören und Sehen zu merken. Die Lehrkraft benennt und zeigt nacheinander im Abstand von etwa 2 Sekunden z.B. folgende Gegenstände und legt sie nacheinander für alle Kinder sichtbar auf den Tisch.

Brille, Gabel, Zahnbürste, Glas, Buch, Zettel, Kugelschreiber, Uhr, Zeitung, Schal

(Gegenstände nach dem Hören und Sehen abdecken.) Anschließend werden erneut Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox gestellt (ca. 30 Sekunden). Die Schülerinnen und Schüler schreiben danach die gemerkten Wörter in die entsprechende Spalte der Anlage 1.

102

8. Fünftes Experiment: Darüber sprechen Die Lehrkraft zeigt nacheinander 10 Gegenstände und macht zu jedem Gegenstand eine kurze Bemerkung, z.B.: Kreide: Der Tafeldienst muss in der nächsten Pause Kreide besorgen. Kerze: An meinem Geburtstag stand auf meinem Tisch eine Kerze. Schnellhefter: … Tischtennisball: … Kette: … Mütze: … Kleber: … Tasche: … Schuh: … Schwamm: …

(Die Auswahl der Gegenstände und die Kommentierung ist beliebig.) Auch diese Gegenstände werden anschließend abgedeckt. Erneut werden Kopfrechenaufgaben aus der Rechenbox gestellt (ca. 30 Sekunden). Auch bei diesem Experiment werden die gespeicherten Wörter in die Anlage 1 eingetragen.

9. Sechstes Experiment: Mit vielen Sinnen lernen (durch Sehen, Hören, Anfassen und gegebenenfalls Erproben…..) Die Lehrkraft zeigt nacheinander 10 Gegenstände und benennt sie. Anschließend werden diese Gegenstände in der Klasse herumgereicht. Jedes Kind muss die Möglichkeit haben, die Gegenstände anzufassen und gegebenenfalls zu erproben (z.B. mit einer Schere schneiden, einen Hut aufsetzen, ….). Die Wahl der Gegenstände ist beliebig z.B.:

Schere, Hut, Pinsel, Ring, Schirm, Radiergummi, Bleistiftspitzer, Zirkel, Locher, Handschuh

Die Gegenstände werden danach eingesammelt. Es wiederholt sich das Verfahren der vorangegangenen Experimente: Kopfrechenaufgaben und Eintragen in den Auswertungsbogen.

10. Auswertung: Mithilfe einer Folie (Anlage 1) prüfen die Schülerinnen und Schüler die Richtigkeit ihrer Eintragungen, zählen die Anzahl der richtigen Wörter und tragen diese Zahl in die entsprechende Spalte der Anlage 2 ein. Anschließend trägt die Lehrkraft in eine Auswertungstabelle (Anlage 3 als Folie) die Zahl der Schülerinnen und Schüler ein, die sich die jeweilige Angabe von Wörtern gemerkt haben. Es folgt ein auswertendes Gespräch. Vermutlich werden die meisten Schülerinnen und Schüler beim letzten Experiment die höchste Erfolgsquote haben.

103

11. "Das, was wir durch unsere Experimente herausgefunden haben, haben Wissenschaftler viel genauer erforscht. Sie sind zu Erkenntnissen gekommen, die für unser Lernen sehr wichtig sind. Damit wir uns immer wieder daran erinnern, werden wir diese wichtigen Erkenntnisse anschaulich darstellen." Ein Behälter mit gefärbtem Wasser stellt den Lernstoff dar, die 6 gleich großen Flaschen12 unser Gedächtnis. Die Lehrkraft füllt die einzelnen Flaschen mit gefärbtem Wasser entsprechend der angegebenen Prozentwerte, die angeben, wie viel man durchschnittlich auf welchen Lernwegen behält. Diese Flaschen werden beschriftet und verbleiben zur Demonstration in der Klasse.

Lesen: 10% Hören: 20% Sehen: 30% Hören und Sehen: 50% Selbst darüber sprechen: 70% Selbst ausprobieren und ausführen (mit vielen Sinnen): 90% Die Schülerinnen und Schüler können diese symbolhafte Darstellung in ihren Ordner "Training von Lernkompetenzen" übernehmen.

Hinweise zur Weiterarbeit:

Diese Erkenntnisse sollten in die methodische Planung der täglichen Unterrichtsarbeit einbezogen werden, z.B.:

• Wiederholungen in Partnergesprächen • Gegenseitiges Erklären • Lernen durch Lehren • Anschauung als wichtiges Element von Lern- und Übungsprozessen • Unterrichtssituationen organisieren, in denen eigenständiges Tun

und Handeln ermöglicht wird.

12 Auf den Flaschen wurde vorher eine Zehnerskala markiert.

104

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen Anlage: 1 von 3

Auswertungsbogen

behaltene Wörter Anzahl der richtigen Wörter

1. Experiment:

Lesen

2. Experiment:

Hören

3. Experiment:

Sehen

4. Experiment:

Hören und Sehen

5. Experiment:

Selbst darüber

sprechen

6. Experiment:

Selbst ausprobieren

(mit vielen Sinnen)

105

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen Anlage: 2 von 3

Kontrollbogen

Anzahl der richtigen Wörter

Lesen

Handtuch, Klavier, Fenster, Heizung,

Decke, Wald, Rasen, Hose, Tisch,

Kalender

Hören

Wand, Dose, Balkon, Zucker,

Teppich, Waage, Lampe, Vogel, Bild,

Stuhl

Sehen

Schlüssel, Heft, 1 Euro, Apfel,

Messer, Bleistift, Knopf, Flasche,

Foto, Radiergummi

Hören und Sehen

Brille, Gabel, Zahnbürste, Glas,

Buch, Zettel, Kugelschreiber, Uhr,

Zeitung, Schal

Selbst darüber sprechen

Kreide, Kerze, Schnellhefter,

Tischtennisball, Kette, Mütze, Kleber,

Tasche, Schuh, Schwamm

Selbst ausprobieren

(mit vielen Sinnen)

Schere, Hut, Pinsel, Ring, Schirm,

Radiergummi, Bleistiftspitzer,

Handschuh, Zirkel, Locher

106

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen Anlage: 3 von 3

Auswertungstabelle

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Lesen

Hören

Sehen

Hören und Sehen

darüber sprechen

selbst ausprobieren

107

Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

a) Effektives Lernen 3: Lernen und Behalten

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen

- erkennen, dass für das Behalten von Lerninhalten Wiederholungen notwendig sind.

- die gewonnenen Erkenntnisse im täglichen Lernprozess anwenden.

Außerdem sollen mit den Schülerinnen und Schülern die verschiedenen Möglichkeiten und Formen effektiven Lernens anhand einer Mind-Map erörtert und besprochen werden.

Einzelstunde Doppelstunde Kurze Unterrichtssequenzen an 4 Tagen plus eine Einzelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Effektives Lernen 1: Zu welchem Lerntyp gehöre ich? Effektives Lernen 2: Mit vielen Sinnen lernen

Materialien: - Anlage 1: Kontrollliste (Folie) - Anlage 2: Mind-Map: Lernen und Behalten

(Klassensatz)

Planungsverlauf

1. Hinführung durch die Lehrkraft z.B. durch folgende Aussage: "Ihr wisst jetzt, zu welchem Lerntyp ihr gehört und dass die meisten Menschen besser lernen und behalten je mehr Sinne und Lernwege benutzt werden. Wir beginnen heute mit einem weiteren Experiment, das wir an 4 Tagen fortführen. Am 5. Tag werden wir das Experiment auswerten und wahrscheinlich eine neue Erkenntnis gewinnen. Es geht darum, dass ihr euch Wörter einprägt und sie bis zum 5. Tag behaltet. Ihr dürft euch keine Notizen machen."

108

2. Erster Tag: Die Lehrkraft schreibt folgende 8 Wörter an die Tafel: Kaffeetasse, Sonnenschirm, laufen, Buch, Schulhof, Flasche, blau, Stift (Diese Wörter werden untereinander an die Tafel geschrieben) "Versucht euch diese Wörter wie verabredet zu merken." (Zeit ca. 3 Minuten)13 Die Lehrkraft achtet darauf, dass sich niemand Notizen macht. 3. Zweiter Tag: Die 8 Wörter des ersten Tages werden an die Tafel geschrieben und 7 weitere Wörter hinzugefügt: Die Lehrkraft weist wieder darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler sich diese Wörter merken sollen. (Zeit: ca. 4 Minuten) Schokolade, schreiben, Tisch, Blume, zwölf, Pferd, Lampe (Wörter untereinander an die Tafel schreiben) 4. Dritter Tag: Die insgesamt 15 Wörter des ersten und zweiten Tages werden an die Tafel geschrieben und 5 weitere Wörter hinzugefügt. Topf, grün, Straßenlampe, Kissen, müde (Zeit ca. 6 Minuten) 5. Vierter Tag: Es werden weitere 5 Wörter hinzugefügt (Zeit: ca. 8 Minuten): Klavier, Uhr, Sonne, Küche, leise 6. Fünfter Tag: Die Kinder schreiben die Begriffe auf, die sie sich im Laufe des Experimentes der vergangenen Tage gemerkt haben. Anhand einer Folie (Anlage 1) wird überprüft, wie viele richtige Wörter die Schülerinnen und Schüler gefunden haben. Es ist zu erwarten, dass die Kinder die Wörter des ersten Tages am besten behalten haben. In einem auswertenden Gespräch gelangen die Schülerinnen und Schüler zu der Erkenntnis: Je öfter man etwas wiederholt, desto besser behält man es! "Das, was wir herausgefunden haben, wird durch wissenschaftliche Unter-suchungen bestätigt. In wissenschaftlichen Büchern zu diesem Thema findet man Aussagen wie diese: >Man muss etwas mehrfach wiederholen, bis es so im Gedächtnis verankert ist, dass man es für lange Zeit behält und schnell wieder abrufen kann<."

13 Die Zeitangaben beinhalten den Schreibvorgang der Lehrkraft an der Tafel und die Zeit des

Einprägens.

109

7. Es ist uns bewusst, dass wir nicht alle Erkenntnisse der Lernpsychologie auch aus zeitlichen Gründen experimentell verdeutlichen können. Deshalb schlagen wir vor, einige wesentliche und für diese Altersstufe verständliche Erkenntnisse anhand einer Mind-Map (Anlage 2), die von der Lehrkraft vorgegeben wird, zu besprechen. Diese Mind-Map kann von den Schülerinnen und Schülern farbig gestaltet werden. Außerdem empfiehlt es sich, sie vergrößert im Klassenraum aufzuhängen, immer wieder darauf hinzuweisen und gegebenenfalls zu ergänzen.

Hinweise zur Weiterarbeit:

1. Die Schülerinnen und Schüler sollten bei Übungen und Wieder-holungen immer wieder auf die gewonnenen Erkenntnisse hingewiesen werden.

2. In diesem Zusammenhang ist das Arbeiten mit einer Lernkartei dringend zu empfehlen. Mit geringem zeitlichem und materiellem Aufwand lassen sich mithilfe der Lernkartei Wiederholungen nach individuellen Bedürfnissen und nach eigenem Tempo organisieren.

Anregungen zu den Bausteinen erhielten wir von:

- Vester, Frederic: Denken-Lernen-Vergessen. Gehirnforschung, wie sie jeden angeht. Stuttgart 1978 - Geschwister-Scholl-Gymnasium Lüdenscheid/Schulpsychologische Beratungsstelle der Stadt

Lüdenscheid: Lernen lernen 1997/98 GSG. Lüdenscheid 1998. - Realschule Enger: Lernkompetenz I. Bausteine für eigenständiges Lernen. 5./6. Schuljahr. Berlin:

Cornelsen 2001.

110

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 3 – Lernen und Behalten Anlage: 1 von 2

Kontrollliste

Kaffeetasse

Sonnenschirm

laufen

Buch

Schulhof

Flasche

blau

Stift

Schokolade

schreiben

Tisch

Blume

zwölf

Pferd

Lampe

Topf

grün

Straßenlampe

Kissen

müde

Klavier

Uhr

Sonne

Küche

leise

111

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Effektives Lernen 3 – Lernen und Behalten Anlage: 2 von 2

Mind-Map

LERNEN UND

BEHALTEN Wiederholungen

Lerntypen beachten

Lernen in kleinen Portionen

Pausen keine Störungen

verschiedene Lernwege gehen – Lernen mit vielen Sinnen

Gleiches zu Gleichem Ähnlichkeitshemmungen vermeiden Mayer? – Meier?? weiß? – weise??

Strukturiertes Lernen z.B.: Mind-Map

+

Arbeit Pause Arbeit Pause

10 20 30 40 50 60 Minuten

2 x 20 = 60

112

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema: Sich im Internet orientieren und

informieren

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen - das Internet zielorientiert als Informations-

quelle nutzen können. - die Problematik der Orientierung im Internet

erfahren und Kataloge, Suchmaschinen und Verzeichnisse als Orientierungshilfen kennen und anwenden lernen.

- die grundlegenden Funktionen des Browsers kennen und anwenden lernen.

- die Phrasensuche kennen lernen und anwenden.

- lernen die Suchbegriffe zu präzisieren.

Einzelstunde Doppelstunde 1-3 Doppelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Grundkenntnisse im Umgang mit dem PC und dem Betriebssystem Windows. Computerraum

Materialien: - Anlage 1 (Lehrerinfo) - Anlage 2 (Folie und Klassensatz) Alternativ zur Anlage 2: - Anlage 3 (Folie und Klassensatz) - Anlagen 4 - 7 (Klassensatz) - Anlage 8 (eventuell Klassensatz) - Anlage 9 - 11 (Vorschläge und Tipps zur Weiterarbeit – jeweils als Klassensatz)

Vorbemerkungen: Viele Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet, um sich über ein bestimmtes Thema zu informieren. Oftmals agieren sie bei Suche nach bestimmten Inhalten hilf- bzw. ziellos. Sie geben dabei den Suchbegriff im Browser als Adresse ein, z.B. bei der Suche nach Vulkanen – www.vulkane.de. Dieser Weg kann aber nur zu Zufallsergebnissen führen!

113

Im Zusammenhang mit der Internet-Recherche tritt noch eine weitere Schwierigkeit auf: Obwohl die Faszination des Internets groß ist, kommen bei vielen Schülerinnen und Schülern immer dann Frustrationen auf, wenn sie nicht wissen wie sie die gefundenen Informationen verarbeiten sollen. Dieser Baustein soll die Schülerinnen und Schüler dazu anregen, sich mithilfe einer Suchmaschine zielorientiert Informationen zu beschaffen. Da der Lernerfolg dann am größten ist, wenn sich Schülerinnen und Schüler selbstständig mit Problemen auseinandersetzen, ist dieser Baustein so aufgebaut, dass anhand der Arbeitsblätter ein eigenständiges Lernen ermöglicht wird. Dennoch ist es wichtig, abschließend die Ergebnisse zu vergleichen und zu kontrollieren. Nicht alle Arbeitsblätter des Bausteines müssen eingesetzt werden. Je nach Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler kann eine Auswahl erfolgen.

Planungsverlauf : 1. Es empfiehlt sich zunächst die Funktionen des Internet-Browsers14 zu

erarbeiten oder ggf. zu wiederholen. Die verschiedenen Bedienungs-elemente der Internet-Brower15 können mithilfe der Folie Anlage 2 und der beschriebenen Übung auf Anlage 1 besprochen und erläutert werden. Hier können die Schülerinnen und Schüler ihr bereits vorhandenes Wissen einbringen. Je nach Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler können die Bedienungselemente des Internet-Browser besprochen und ausprobiert werden. Nach Bedarf kann dann die bereits beschriftete Anlage 2 oder alternativ die noch auszufüllende Anlage 3 verwendet werden. Bei Anlage 3 benennen die Schülerinnen und Schüler die einzelnen Funktionselemente des Browsers und tragen diese in die entsprechenden Kästchen ein.

2. Es sollte dann ein kurzes Unterrichtsgespräch darüber geführt werden, welche Möglichkeiten, Suchhilfen bzw. Suchmaschinen die Schülerinnen und Schüler zur Informationsbeschaffung im Internet kennen. Haben Schülerinnen und Schüler Übung und Erfahrung im Einsatz von Such-maschinen, werden sie rasch entsprechende Internet-Adressen benennen können. Die Lehrkraft kündigt an: “Wir wollen heute einige Suchmaschinen und ihre Funktionsweisen genauer kennen lernen. Zunächst wollen wir die Kinder- und Jugendsuchmaschine "Blinde Kuh“ erkunden.“ Die Arbeitsblätter Anlage 4 und 5 werden ausgeteilt und in Einzel- oder Partnerarbeit bearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler rufen dazu die Suchmaschine „Blinde Kuh“ auf, indem sie in die Adresszeile ihres Browsers die Adresse: www.blinde-kuh.de eingeben. Im Anschluss erfolgt im Plenum die Besprechung der Ergebnisse. Hier können auch evtl. aufgetretene

14 Als Internet-Browser bezeichnet man ein Programm mit einer Benutzeroberfläche, das einem hilft,

sich im Internet zu bewegen und zurechtzufinden. Ein Internet-Browser ist Software zum Verwalten, Finden und Ansehen von Seiten im Internet. Die bekanntesten Internet-Browser sind Microsoft Internet Explorer, Netscape Navigator und Opera.

15 Da es verschiedene Browser gibt, ist auch deren Erscheinungsbild unterschiedlich. Sogar der gleiche Browser (Internet-Explorer) hat unter WINDOWS XP eine anders aussehende Symbol-leiste als unter WINDOWS 98. Dennoch sind die Grundfunktionen gleich.

114

Probleme und Fragen geklärt werden. Die Schülerinnen und Schüler berichten über ihre eventuell gemachten Erfahrungen mit verschiedenen Suchmaschinen. Dabei kann auch das Problem einer großen Trefferzahl für einen Suchbegriff thematisiert werden. Die Lehrkraft kündigt an: „Wir werden versuchen, diese hohe Trefferzahl mithilfe der nächsten Übung zu verringern.“

3. Die Schülerinnen und Schüler lernen nun eine weitere Suchmaschine (Google) kennen. Sie rufen die Website www.google.de auf. Mit der Übung Anlage 6 sollen die Schülerinnen und Schüler am Beispiel „Fußball-Bundesliga“ den Unterschied zwischen der sogenannten Phrasensuche (mehrere Wörter in Anführungszeichen setzen) und der „Und-Suche“ (ohne Anführungszeichen) kennen lernen. Bei dieser Art der Suche lässt sich durch Hinzufügen weiterer Begriffe das Ergebnis präzisieren. Bei der Suchmaschine Google werden mehrere Suchbegriffe, die hintereinander stehen, automatisch mit einem nicht sichtbaren „und“ verbunden. Die Arbeitsblätter Anlagen 5 und 6 werden ausgeteilt und bearbeitet. Anschließend erfolgt erneut eine Besprechung der Ergebnisse. Verbleibt noch Zeit, könnte man sich weitere Suchbegriffe ausprobieren, um die Such-ergebnisse zu optimieren.

4. Die Schülerinnen und Schüler bekommen nun den Auftrag, im Internet über das Thema "Kamele“ Informationen zu sammeln. Sie sollen insbesondere herausfinden, wie Kamele es schaffen, lange Zeit ohne Wasser in der Wüste zu überleben. Dazu sollen die kennen gelernten Suchmaschinen "Blinde Kuh“ und "Google“ genutzt und die in diesem Baustein erlernten Such-Verfahren angewendet werden. Das Arbeitsblatt (Anlage 7) wird ausgeteilt und in Partnerarbeit bearbeitet. Anschließend stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Vorgehensweisen und Suchergebnisse im Plenum vor.

5. Mithilfe des Arbeitsblattes (Anlage 8) kann beispielhaft eine Vorgehens-weise zur Internet-Recherche besprochen werden.

Hinweise zur Weiterarbeit: Anlage 9 (Kameltext "Überlebenskünstler“) kann im Deutschunterricht als Übung zur Texterschließung genutzt werden. Daher bietet es sich an, dieses Arbeitsblatt ergänzend zu den Bausteinen "Texterschließung 1 und 2“ durch-zuführen. Anlage 10 ist als Hilfe gedacht, die die Lehrkraft bei Bedarf einsetzen kann. Die hier aufgeführten Arbeitsanweisungen zu Kopier- und Speichervorgängen können mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam ausprobiert werden. Sie erhalten ggf. eine Kopie der Anlage 10 als eine Art "Erinnerungshilfe“. Die Anlage 11 kann in einer weiteren Unterrichtsstunde bearbeitet werden. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler spezielle Websites für Kids und Teens mithilfe des Arbeitsblattes erkunden und bewerten. Es geht dabei nicht um Suchtechniken, sondern um die persönliche und kritische Beurteilung von verschiedenen Websites, die speziell für eine bestimmte Altersgruppe entworfen wurden.

115

Bei der Fülle von Angeboten, die es im Internet gibt, besteht das Problem in erster Linie im Selektieren des Gefundenen. Das Erkunden von ausgewählten Websites dient der Schärfung der Urteilskraft im Blick auf "geeignete“ und "weniger geeignete“ Seiten. Kriterien können beispielsweise sein:

• Für welche Altersstufe ist die Website gedacht? • Wie bedienungsfreundlich ist sie? • Wie findet man sich in der Website zurecht (Navigation)? • Ist das Angebot interessant und aktuell? • Gibt es hilfreiche, weiterführende Links? • etc.

Die Lehrkraft, die Schülerinnen und Schüler können auch eigene Adressvorschläge einbringen und auswerten.

116

An dieser Stelle findet sich eine kleine Auswahl empfehlenswerter Webseiten: Suchmaschinen

für Kinder und Jugendliche: www.blinde-kuh.de www.milk-moon.de www.kindercampus.de www.trampeltier.de

Suchmaschinen allgemein: www.google.de

www.abacho.de www.yahoo.de www.fireball.de

Seiten für Kinder und Jugendliche allgemein: www.br-online.de/kinder/

www.dasding.de www.geolino und www.geo.de www.internet-abc.de www.jetzt.de www.kids-box.de www.kidsweb.de www.kindernetz.de www.kindersache.de www.multikids.de www.pixelkids.de www.sowieso.de www.young.de www.wdr5.de/lilipuz/

Wissen und Schule: www.aphorismen.de www.gedichte.de www.gutenberg2000.de www.hausaufgaben.de www.kinderbuchforum.de www.learnetix.de www.mathekiste.de www.pausenhof.de www.rechtschreib-werkstatt.de www.schule-im-netz.de www.wasistwas.de www.wer-weiss-was.de www.wissen.de www.zoos.de

117

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 1 von 11

Informationen für die Lehrkraft: Bedienung des Browsers

Zu Beginn dieser Unterrichtseinheit ist es wichtig, mit den Schülerinnen und Schülern kurz über die einzelnen Funktionen des Browsers zu sprechen und diese ggf. auszuprobieren. Dazu können z. B. folgende Übungen mit den Schülerinnen und Schülern gemacht werden:16 Möglicher mündlicher Arbeitsauftrag: "Du hast mehrere Möglichkeiten, dich im Internet zu bewegen. Eine davon ist das Eingeben der Adresse in das Adressfeld des Browsers, sowie das Navigieren mit den Schaltflächen Zurück und Vorwärts.

Starte deinen Browser und gib die Adresse: www.internetkasten.de ein. Beobachte die Schaltflächen für Zurück und Vorwärts. Zurzeit sind sie nicht aktiv.

Nun wähle in der Navigationsleiste den Eintrag Musik. Wie haben sich die Schaltflächen verändert? (Schüleräußerungen abwarten)

Wähle den Pfeil Zurück an. Warum sind die Schaltflächen einmal aktiv, ein anderes Mal nicht?

Mit den Schaltflächen Zurück und Vorwärts kannst du keine neuen Seiten ansteuern. Diese Befehle beziehen sich nur auf Schritte, die vorher bereits stattgefunden haben. Auf Vorwärts kannst du also nur klicken, wenn du zuvor die Seite besucht hast. Weitere wichtige Funktionen des Browers sind: 16 Weitere Übungen finden sich in Emrich, C./Emrich, T.: Grundschein Internetsurfing. Einführungs-

kurs zur Kommunikation im Internet. Berlin: Cornelsen 2003, S. 16.

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Feld zur Adresseneingabe, z.B.

http://www.google.de

Proto-koll

(http)

WorldWideWeb

Name der

Webseite/Domain

de=Deutsch-land ch=Schweizat=Österreich

Ruft den eingestellten

Suchdienst auf

Die Medienleiste

wird aufgerufen

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Ruft die eingestellte

Startseite auf

118

Die wichtigsten Funktionen des Internet-Explorers

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 2 von 11

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http://www.google.de

Protokoll(http)

World Wide Web

Name der

Webseite/Domain

de=Deutsch-land ch=Schweiz at=Österreich

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Die Medienleiste wird

aufgerufen

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Die wichtigsten Funktionen des Internet-Explorers

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 3 von 11

120

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 4 von 11

Blinde Kuh.de Es gibt eine sehr gute Suchhilfe für Kinder und Jugendliche. Sie heißt Blinde Kuh. Man nennt die Suchhilfe Blinde Kuh einen Webkatalog, weil hier sehr viele Informationen nach bestimmten Themengebieten sortiert und gesammelt sind.

Gib die Adresse www.blinde-kuh.de in die Adresszeile deines Browsers ein. Das ausführliche Themen- bzw. Inhaltsverzeichnis wird dort Suchbereiche der Blinden Kuh (Überschrift: Spezielle Themen und Sachen) genannt.

Klicke auf den darunter stehenden Link:

Notiere: Zu wie vielen Bereichen hat die Blinde Kuh Adressen gesammelt?

_________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________

Wie sind diese Bereiche angeordnet? _________________________________________________________________

Nenne 5 Suchbereiche, die du besonders interessant findest: _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________

Klicke ein Thema an, was dich besonders interessiert. Informiere dich weiter über dein Thema mithilfe der Blinden Kuh. Notiere deine Vorgehensweise:

_________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________

121

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 5 von 11

Blinde Kuh.de

Jetzt begib dich zum Thema Mittelalter (Tipp: Ist unter dem Bereich "Kulturen" zu finden). Klicke darauf. Wie viele Links zu diesem Thema bietet dir die Blinde Kuh an? Achtung! Manchmal enthält das Suchergebnis so viele Treffer, dass du dann mehrere Seiten erhältst. Ob es mehrere Seiten sind, erkennst du, wenn nach dem letzten Link noch ein Hinweis auf weitere Seiten auftaucht (z.B.: Seite 1 von 3). Außerdem steht das Trefferergebnis hinter der Überschrift in eckigen Klammern.

Anzahl der gefundenen Links: _________________________________________________________________ Das Thema Mittelalter ist sehr umfangreich. Es mag sein, dass du nicht alle Seiten durchsehen willst, weil dich nur die Ritter interessieren. Du kannst deine Suche also weiter einschränken.

Bewege mithilfe deiner Maus die Seite mit den gefundenen Links zu Mittelalter ganz nach unten. Dort ist ein Suchfeld platziert. Links ist bereits das Wort Mittelalter eingetragen.

Trage in das rechte Feld Ritter ein und klicke dann auf Suchen. Wie viele Treffer erhältst du nun? _________________________________________________________________

Hier hast du nun Platz aufzuschreiben, was du über Ritter herausgefunden hast.

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Solltest du dich noch weiter in der Blinden Kuh umsehen wollen: Du findest dort einen Suchmaschinenkurs, der dir hilft, genauer zu suchen.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 6 von 11

Man kann bei Google einen oder mehrere Suchbegriffe im Feld Suchen eingeben. Wir möchten uns nun über die Fußball Bundesliga informieren.

Ruf dazu die Website www.google.de auf. Gib die Begriffe Fußball Bundesliga im Suchfeld ein und klicke dann auf Suchen.

Wie viele Treffer erhältst du? _______________________________________

Nun schreibe in Anführungszeichen "Fußball Bundesliga“ in das Suchfeld. Klicke auf Suchen.

Wie viele Treffer erhältst du jetzt? _____________________________________

Bei seiner Suche spürt Google Webseiten auf, in denen die eingegebenen Wörter vorkommen. Gibst du aber Wörter in Anführungszeichen ein, sucht web.de nur Seiten, in denen beide Wörter zusammen in dieser Reihenfolge vorkommen. Diese Suchmethode mit zusammengehörenden Wörtern heißt Phrasensuche. Die Wörter in den Anführungszeichen nennt man "Phrase“. Am Beispiel Fußball Bundesliga heißt das Folgendes: Bei der ersten Suche bekomme ich auch Seiten z.B. aus der Handball oder der Basketball Bundesliga. Es braucht nur irgendwo das Wort Fußball vorzukommen. Will ich aber sichergehen, dass die Wörter Fußball Bundesliga genau so vorkommen, setze ich sie in Anführungszeichen. Damit bekomme ich ein genaueres Suchergebnis. Wenn die im Suchfeld eingegebenen Suchbegriffe nicht in Anführungszeichen stehen, werden sie automatisch mit und verbunden. Gesucht werden dann Webseiten, die den 1. und den 2. Suchbegriff enthalten. Diese Suchmethode nennt man Und-Suche. Suchst du nach zusammenhängenden Begriffen, musst du die Phrasensuche verwenden.17 Nun kannst du sicherlich erklären, warum die Trefferzahl bei der Suche nach Fußball Bundesliga mit und ohne Anführungszeichen unterschiedlich ist: _________________________________________________________________ _________________________________________________________________

Wie müsste die Eingabe aussehen, wenn du Informationen zu dem Kinofilm Herr der Ringe suchen wolltest? ___________________________________

17 Vgl.: Emrich, C./Emrich, T.: Grundschein Internetsurfing. Einführungskurs zur Kommunikation im

Internet. Berlin: Cornelsen 2003, S. 24.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 7 von 11

Informiere dich im Internet über Kamele! Nutze die beiden Suchmaschinen Blinde Kuh und Google für deine Internetrecherche! Denke dabei an die gelernten Such-Tipps! (Kombiniere bei deiner Google-Suche mehrere Begriffe miteinander!)

1. Finde heraus, wie diese Tiere es schaffen, in der Wüste lange

Zeit ohne Wasser zu überleben!

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2. Notiere deine Vorgehensweise bei der Suche und die Suchergebnisse (Internetadressen):

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 8 von 11

Holger hat die Suchmaschine www.google.de aufgerufen und das Wort Kamele eingegeben. Die Suchmaschine liefert ihm mehr als 155. 000 Ergebnisse zu diesem Stichwort! Die kann er unmöglich alle lesen. Beim Überfliegen der ersten Suchergebnisse stellt er außerdem fest, dass die meisten Einträge gar nicht zu gebrauchen sind.

Welchen Tipp würdest du Holger geben?

Steffi glaubt, dass sie mehr Erfolg hat, wenn sie zwei Begriffe miteinander kombiniert. Sie verbindet das Suchwort z.B. KAMEL WASSER; KAMEL WÜSTE; KAMEL ÜBERLEBEN. Probiert einmal aus, ob Sina auf diese Weise zu besseren Suchergebnissen kommt!

Heidis Vorgehensweise ist folgende: Sie kauft sich manchmal das Geolino-Erlebnisheft und kennt die Internetdresse www.geolino.de. Diese gibt sie in ihren PC ein. Auf dem Bildschirm erscheint die Startseite mit Informationen zum aktuellen Heft:

Wie kann sie jetzt weiter vorgehen, um an Informationen über Kamele zu gelangen? Es gibt mehrere Möglichkeiten! Probiere aus! Notiere auf der Rückseite deine Vorgehensweise!

Wenn du einen Text über Kamele gefunden hast, drucke ihn aus, damit du ihn weiterbearbeiten kannst!

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 9 von 11

Beispiel für einen sehr informativen Text über Kamele

TEXT VON IRIS M. KÖPKE 18

Überlebenskünstler Sie sind Weltmeister im Wassersparen, können mit Absicht Fieber bekommen und zählen dornige Sträucher zu ihren Leibgerichten: Kamele sind Meisterwerke der Natur. Kamele haben sich perfekt an ihren heißen Lebensraum angepasst. Da Wasser in der Wüste Mangelware ist, sind die genügsamen Vierbeiner echte Weltmeister im Wassersparen. Hoch spezialisierte Körperteile und Organe helfen ihnen, mit dem extremen Klima klar zu kommen. Klimaanlage als Serienausstattung Kamele haben schlitzförmige Nasenlöcher, die sie bei einem Sandsturm einfach schließen können, damit keine Sandkörnchen an die empfindlichen Schleimhäute gelangen. Aber die Nase hat noch eine andere wichtige Funktion: Sie dient als Klimaanlage, indem sie den Wasserdampf der ausgeatmeten Luft wieder aufnimmt und zur Kühlung von Blut, Augen und Gehirn verwendet. Auf Kommando "Fieber" Ein weiterer Trick, den die "Wüstenschiffe" gezielt gegen Hitze einsetzen, ist das "absichtliche" Fiebern. Bei extremen Außentemperaturen erhöhen Kamele ihre eigene Körpertemperatur auf 42° Celsius. Dadurch verhindern die Tiere Schwitzen, also einen zusätzlichen Wasserverlust. Trinkrekord Die Überlebenskünstler sind Rekordhalter im Trinken: 200 Liter Wasser saufen sie in nur 15 Minuten! Dieser Vorrat reicht den Kamelen über einen langen Zeitraum, da ihr spezielles Magensystem Wasser und Nährstoffe so lange einlagert, bis das Tier sie wirklich benötigt. Beim Speichern von Wasser machen sich aber auch die Blutkörperchen nützlich. Sie können sich auf das Zweihundertfache ihrer normalen Größe ausdehnen, um Flüssigkeit aufzunehmen. Weitverbreiteter Irrtum Obwohl es viele Menschen glauben, ist der Höcker des Kamels kein Wassertank. In ihm befindet sich stattdessen ein Fettreservoir, dass das Kamel anlegt, wenn es reichlich Futter gibt. Daraus zapft es sich dann in Notzeiten Energie ab. Salzwasser? Kein Problem! Noch etwas macht Kamele einzigartig: Sie gehören zu den wenigen Tieren, die problemlos Salzwasser trinken können. Dafür ist die spezielle Niere zuständig. Sie zieht das Wasser aus dem Harn heraus und führt es dem Körper wieder zu. Der Rest des Urins wird einfach ausgeschieden. Dornenzweige als Leibgericht Aber es ist nicht nur ihre Sparsamkeit mit Wasser, die es den Kamelen ermöglicht, in der Wüste zu existieren. Auch andere Körperteile tragen ihren Teil dazu bei, dass die Tiere in dem unwirtlichen Gebiet überleben. Die fleischige, gespaltene Oberlippe des Kamels ist zum Beispiel gut dazu geeignet, dornige Zweige von Akazienbäumen abzureißen, ohne dass das Tier sich dabei verletzt. Passendes Schuhwerk Selbst die Füße des Kamels sind genau auf ihren Lebensraum abgestimmt. Sie sind groß und tellerförmig. Diese Form verhindert das Einsinken im feinen Wüstensand. Eine dicke Hornschwiele als Sohle schützt zusätzlich vor scharfkantigen Steinen und heißem Boden.

18 Quelle: www.geolino.de

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 10 von 11

Hilfreiche Tipps für die Schülerhand

Vom Internet auf die Festplatte Grafiken kopieren und in eine Word-Datei einfügen (oder in andere Windows-Programme):

- Anklicken der Grafik mit der rechten Maustaste im Internet-Browser – Kopieren

- zu WORD wechseln (in Task-Leiste unten am Bildschirm auf WORD klicken oder WORD über Start – Programme – Microsoft Word öffnen)

- rechte Maustaste – Einfügen. Die Grafik kann dann durch einmal anklicken mit der linken Maustaste und anschließendes "Ziehen" an den "Anfassern" (kleine Quadrate am Grafikrand) verkleinert und vergrößert werden.

Texte kopieren und in eine Word-Datei einfügen (oder in andere Windows-Programme):

- Text markieren (Cursor am Anfang des Textes platzieren, linke Maustaste drücken und über den Text bis zum Ende mit gedrückter Taste fahren).

- Rechte Maustaste drücken – Kopieren - zu WORD wechseln (Task-Leiste unten am Bildschirm) - rechte Maustaste – Einfügen.

Webseiten speichern:

- im Internet-Browser mit Datei – Speichern unter. - als Dateityp "Webseite, komplett", wählen, dann werden die Grafiken mit

abgespeichert. Grafiken speichern:

- Anklicken der Grafik mit der rechten Maustaste - Bild speichern unter – Name eingeben - Speichern.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Sich im Internet orientieren und informieren Anlage: 11 von 11

Spezielle Seiten für Kids und Teens19

Es gibt mittlerweile viele Websites speziell für Kinder und Jugendliche. Für heute suche dir zwei der folgenden Adressen aus und vergleiche sie miteinander. (Es kann sein, dass einige der hier aufgeführten Seiten inzwischen nicht mehr verfügbar sind.) Beantworte dazu folgende Fragen:

1. Welche Themen werden angeboten? 2. Für welche Altersstufe ist die Website geeignet? 3. Wie findest du dich auf der Seite zurecht? 4. Gibt es Links zu anderen Websites? – Welche?

Diese Aufgabe kannst du auch mit einem Partner oder in einer Kleingruppe bearbeiten. Stelle/stellt anschließend anhand der Antworten die Websites in deiner/eurer Klasse vor. Nr. Website 1:

www.______________________

Website 2:

www.___________________

1

2

3

4

Bei Bedarf kann die Rückseite des Arbeitsblattes benutzt werden.

19 Vgl.: Emrich, C./Emrich, T.: Grundschein Internetsurfing. Einführungskurs zur Kommunikation im Internet.

Berlin: Cornelsen 2003, S. 30.

www.geo.de www.geolino.de www.jetzt.de www.kindernetz.de www.kidville.de www.kidsweb.de www.pixelkids.de www.sowieso.de www.yahooligans.com www.young.de www.internet-abc.de www.dasding.de www.wasistwas.de www.wer-weiss-was.de www.zoos.de

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Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitstechniken

Thema: Mit der Zeit bewusst umgehen

(Zeitmanagement)

Ziele: 1. Die Schülerinnen und Schüler sollen spielerisch lernen den Zeitraum 1 Minute abzuschätzen.

2. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass die objektive Zeit 1 Minute subjektiv anders empfunden werden kann.

3. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihr eigenes Arbeitstempo bei alltäglichen Unterrichts-anforderungen kennen lernen, um künftig die für die Erledigung unterschiedlicher Aufgaben notwendige individuelle Arbeitszeit realistisch einzuschätzen zu können.

Einzelstunde Doppelstunde Mehrere Einzelstunden oder Unterrichtssequenzen.

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: Anlage 1, 2: Übungen zu Lernziel 1 (Kopie für die Lehrkraft) Anlage 3: Eine Minute (als Folie) Anlage 4: Suchbild (Klassensatz) Anlage 5: Wie die Zeit vergeht … (Klassensatz) Anlage 6: Abschreiben eines Textes (Klassensatz) Anlage 7a, b: Lesen u. Verstehen eines Textes (Klassensatz) Anlage 8a, b: Erstellen eines Kurzvortrages (Klassensatz) Anlage 9: Nachschlagen im … (Klassensatz) Anlage 10: Internetrecherche (Klassensatz) Anlage 11: Kopfrechnen (Klassensatz) Anlage 12: Schriftliches Rechnen (Klassensatz) Anlage 13: Übersicht (Klassensatz) Anlage 14: Mögliche Rituale…

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Vorbemerkungen: Bei der Erledigung von Aufgabenstellungen ist immer wieder zu beobachten, dass es den Schülerinnen und Schülern nicht leicht fällt, die dafür erforderlichen Zeiten richtig einzuschätzen. Das liegt zum Teil auch daran, dass Lehrerinnen und Lehrer den Schülerinnen und Schülern mitteilen, wie viel Zeit ihnen für die Erledigung einer Aufgabe zur Verfügung steht, bei diesen Zeitangaben handelt es sich in vielen Fällen um eine "Lehrerzeit". Das heißt, der Lehrer gibt z. B. an: "Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit." Dieser vereinbarte Zeitpunkt wird jedoch vielfach nicht eingehalten. Manchmal wird bereits nach 5 Minuten die Arbeitsphase abgebrochen, in anderen Fällen dauert sie realiter bis zu 20 Minuten. Dieser "dynamische Umgang mit der Zeit" seitens der Lehrkraft hat für eine realistische Zeiteinschätzung für die Schülerinnen und Schüler negative Auswirkungen. Es empfiehlt sich daher, bereits in der Klasse 1 mit genauen Zeitangaben zu arbeiten. In jedem Klassenraum sollte eine Wanduhr vorhanden sein und mit Hilfe dieser Uhr sollten die Zeitangaben für Aufgabenstellungen festgelegt werden. In der Klasse 1 könnte z. B. folgende Formulierung hilfreich sein: "Wenn der große Zeiger auf der 12 steht, ist die Arbeitsphase beendet." Später werden konkrete Uhrzeiten genannt, z. B.: "Ihr habt Zeit bis 10.45 Uhr." Die Lehrkraft sollte dann auf die Einhaltung der vorgegebenen Zeit achten und den Schülerinnen und Schülern ggf. einen regulierenden Hinweise geben, wie z. B.: "Ihr habt jetzt noch 2 Minuten Zeit." Wenn die vorgegebenen Zeitangaben eingehalten werden, lernen die Schülerinnen und Schüler besser, die tatsächlich erforderliche Arbeitszeit realistischer einzuschätzen. Es kann natürlich sein, dass die Lehrkraft die erforderliche Arbeitszeit nicht richtig eingeschätzt hat und die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler den Arbeitsauftrag noch nicht erledigt hat. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, den Schülerinnen und Schülern noch einen "Zeitzuschlag" (nach Vereinbarung) zu gewähren. Dieser Umgang mit der Uhr im Klassenraum ist eine Möglichkeit, um die Schülerinnen und Schülern für einen bewussteren Umgang mit der Zeit zu sensibilisieren. Weitere Möglichkeiten Zeitmanagement zu trainieren werden in diesem Baustein vorgestellt. Übungen zu Lernziel 1: Aus den in den Anlagen 1 und 2 aufgezählten Spielen kann die Lehrkraft die für ihre Lerngruppe geeigneten auswählen. Diese Spiele sollen dazu beitragen, den Schülerinnen und Schülern bewusst zu machen, dass es schwer fällt, Zeit einzuschätzen.

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Übungen zu Lernziel 2: Zu Anlage 3: Arbeitsauftrag:

- Die Lehrerin/ der Lehrer liest jeweils eine der unten genannten Tätigkeiten vor. - Die Schülerinnen und Schüler üben diese Tätigkeit genau 1 Min. aus. Die

Lehrerin/ der Lehrer stoppt dabei die Zeit und lässt die Tätigkeit nach 1 Min. beenden.

- Nach jeder Tätigkeit werden die Schülerinnen und Schüler gefragt, wie sie die Minute empfunden haben: lang oder kurz? Das teilen sie per Handzeichen mit (linker Arm hoch = lang; linker Arm runter = kurz).

- Die Lehrerin/ der Lehrer kann ggf. diese Empfindungen auf der Folie auswerten (für Tätigkeit 1 ist dies beispielhaft geschehen).

Im Gespräch sollte deutlich werden, dass 1 Min. schneller vorbeizugehen scheint, wenn man Tätigkeiten ausübt, die Spaß machen. Bei Tätigkeiten, die langweilen, scheint die Zeit viel langsamer vorbeizugehen. In Anlage 5 sollen die Schülerinnen und Schüler entsprechende Situationen aus ihrer eigenen Erfahrung benennen. Übungen zu Lernziel 3: Bei den folgenden Übungen (Anlage 6 bis 12) erkennen die Schülerinnen und Schüler, wie viel Zeit sie für die Erledigung alltäglicher Arbeitsvorgänge benötigen. Diese Erkenntnis soll ihnen zukünftig bei der Planung ihrer Arbeit eine Hilfe sein. Bei den Übungen sollte unbedingt verhindert werden, dass ein Wettbewerbscharakter entsteht und die Schülerinnen und Schüler versuchen, besonders schnell bei der Erledigung zu sein. Vielmehr steht im Vordergrund, dass jede Schülerin und jeder Schüler erfährt, wie viel Zeit sie/er für die Erledigung bestimmter Arbeitsvorgänge benötigt. Dabei sollte natürlich auch der qualitative Aspekt berücksichtigt werden. Auf jedem Arbeitsblatt wird vor Beginn der Aufgabe die geschätzte Arbeitszeit eingetragen. Die Schülerinnen und Schüler sollen dann die tatsächlich benötigte Zeit stoppen und am Ende eintragen. Der Vergleich der beiden Zeiten macht ihnen in vielen Fällen sicherlich deutlich, dass man sich oft verschätzt. Im Unterrichtsgespräch sollte den Schülerinnen und Schülern bewusst werden, wie wichtig es ist, zu realistischen Einschätzungen zu kommen. Aufgabenstellungen, zu denen Übungen angeboten werden: • Abschreiben eines Textes (Anl. 6) • Lesen und Verstehen eines

Textes (Anl. 7) • Erstellung eines Kurzvortrages

(Anl. 8) • Nachschlagen im Wörterbuch

(Anl. 9) • Internetrecherche (Anl. 10) • Kopfrechnen (Anl. 11) • Schriftliches Rechnen (Anl. 12)

Die Verwendung von anderen, fachbezogenen Sachtexten und Recherche-aufträgen ist denkbar. Bei der Übung zum Erstellen eines Kurzvortrages ist die benötigte Zeit natürlich von der Länge und vom Inhalt des Vortrages abhängig. Die Ergebnisse sollten dann nicht nur unter zeitlichen, sondern unbedingt auch unter qualitativen Gesichtspunkten diskutiert und bewertet werden.

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Die vorliegenden Arbeitsblätter eignen sich auch für den Einsatz in offenen Unterrichtsformen, wie z.B. „Lernen an Stationen“ und „Wochenplanarbeit“. Das Abschreiben eines Textes sollte sowohl handschriftlich (Anlage 6a), als auch mit dem Computer (Anlage 6b) überprüft werden. Wegen der Vergleichbarkeit wird dabei die Verwendung des gleichen Textes empfohlen. Anlage 13 fasst die Ergebnisse der vorangehenden Übungen zusammen. Die ausgefüllte Tabelle kann den Schülerinnen und Schülern bei der zukünftigen Planung von Arbeitsvorgängen eine dauerhafte Hilfe sein. Da sie mehrere Spalten zum Eintragen der benötigten Zeit hat, können diese oder ähnliche Übungen in größeren Zeitabständen wiederholt werden (der Schwierigkeitsgrad sollte jeweils ähnlich sein). So kann die Verbesserung der jeweiligen Technik im Laufe eines Schuljahres/ mehrerer Schuljahre festgestellt und bei der Zeitplanung berücksichtigt werden. Mit Hilfe dieser Anlage kann eine bestimmte Technik auch mit dem Ziel „schneller zu werden“ trainiert werden. Die Schnelligkeit darf dabei allerdings nicht auf Kosten der Qualität und der Sorgfalt erreicht werden. Lösungen zu Anlage 10:

Frage Antwort

In welchem Jahr wurde Roland Koch Minister-präsident von Hessen?

1999

Wie lange hat das Frankfurter Senckenbergmuseum am Mittwoch geöffnet?

(von 9 Uhr) bis 20 Uhr

Seit wann gibt es den „Hessenpark“ in Neu Anspach/ Taunus?

1974

In welcher Straße befindet sich das Marburger Schwimmbad „Aqua Mar“?

Am Trojedamm

Wie heißt Herr Opel, nach dem der Opel-Zoo in Kronberg benannt ist, mit Vornamen?

Georg (von Opel)

Welche Telefonnummer hat die Touristeninformation in Fulda?

0661 / 102 - 1813

Lösungen zu Anlage 11:

Aufgabe Ergebnis

145 + 22 167 715 – 45 670 19 ٠ 5 95 14 ٠ 6 84 100 : 20 5 Wandle um in m. 1,5 km 1500 m

+ 3 = 27 = 24 ٠ 7 = 21 = 3

Wandle um in kg. 7 t 7000 kg 6 ٠ 6 + 6 42 Wandle um in g. 2 kg 2000 g 7 ٠7 – 7 ٠ 7 0 75 : 5 15

132

Lösungen zu Anlage 12:

78 569 + 37 106

= 115 765

100 567 – 103 57

= 90 210

1 468 ٠ 67 922

= 99 709 496

9 880 : 8

= 1 235

2 302 + 1 645 + 95 873

= 99 820

99 401 – 537 – 9 346

= 89 518

Hinweise zur Weiterarbeit: In der Folgezeit sollten die Schülerinnen und Schüler bei allen Arbeitsaufträgen vor der Bearbeitung einschätzen, wie lange sie für die Erledigung des Arbeitsauftrages benötigen werden. Die regelmäßige Wiederholung dieses Verfahrens schult das Zeitmanagement der Schülerinnen und Schüler. In Anlage 14 sind noch mögliche Rituale beschrieben, um alltägliche Vorgänge motivierend zu beschleunigen.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 1 von 14 Übungen zu Lernziel 1 (den Zeitraum 1 Min. abschätzen) Genau 1 Minute umhergehen Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, genau 1 Min. still und ohne andere zu behindern durch die Klasse zu gehen. Wer nach eigener Einschätzung meint, die vorgegebene Zeit sei vorbei, setzt sich leise auf seinen Platz. Die Lehrkraft notiert nach Möglichkeit die Zeiten und gibt Rückmeldung über die Abweichungen von der vorgegebenen Zeit. Die Armbanduhr und die Klassenuhr sollten abgelegt bzw. verdeckt werden! Genau 1 Minute ruhen Die Schülerinnen und Schüler sitzen auf ihrem Platz, legen den Kopf mit geschlossenen Augen für eine Minute auf die Arme. Sie sollen schätzen, wie lang eine Minute ist. Wenn nach ihrer Einschätzung die Minute um ist, heben sie den Kopf leise und öffnen die Augen. (Weiterer Ablauf siehe oben.) Genau 1 Minute abzählen Partnerübung:

1) Schüler 1 beobachtet die Uhr und sagt nach genau einer Minute „stopp!“. Schüler 2 zählt mit dem Ziel, genau bis 60 zu zählen.

2) Nun versuchen beide mehrmals abwechselnd in einer Minute genau bis 60 zu

zählen. Erfahrungsgemäß lernen beide nach und nach immer genauer den Zeitraum 1 Min. abzuschätzen.

Hinweis: Es ist hilfreich, die folgende Zähltechnik einzusetzen: 21 – 22 – ... – 80.

(Durch die Wahl von zweistelligen Zahlen gelingt es besser, genau 1 Sek. für eine Zahl zu benötigen.)

Wie lange gelingt es mir...? Wie lange gelingt es mir, auf einem Bein zu stehen (mit Blick auf den Boden, mit Blick an die Decke, mit geschlossenen Augen)? Die Schülerinnen und Schüler sollen die Zeit vorher einschätzen (an der Tafel notieren) und anschließend ihre Einschätzungen überprüfen. Hier sind weitere Aufgaben möglich, z.B.: - einen Ton halten

- einen Ball prellen - Fragen beantworten, ohne ja oder nein zu sagen

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 2 von 14 Im Fach Sport Zeitschätzläufe: Variante A: Die Schülerinnen und Schüler sollen genau 1 Min. dauerlaufen. Wer

nach eigener Einschätzung meint, die vorgegebene Zeit sei vorbei, setzt sich auf eine bereitgestellte Turnbank. Hilfreich ist, wenn sich die Schülerinnen und Schüler in der Reihenfolge der eigenen Schätzung setzen. Auch hier ist der Blick auf die Uhr verboten! Die Lehrkraft notiert nach Möglichkeit die Zeiten und gibt den Schülerinnen und Schülern Rückmeldung über die Abweichungen von der vorgegebenen Zeit.

Variante B: Die Schülerinnen und Schüler sollten eine festgelegte Strecke (ohne

Uhr!) in genau einer Minute laufen. Dabei sollte die Streckenlänge so variiert werden, dass die Schülerinnen und Schüler ihr Lauftempo entsprechend anpassen müssen.

Variante C: Die Schülerinnen und Schüler sollen eine festgelegte Strecke im

Dauerlauf zurücklegen. Dabei sollen sie vorher die Laufzeit schätzen und anschließend die tatsächlich benötigte Zeit feststellen

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 1 von 14

Eine Minute ... Tätigkeit

Mit geschlossenen Augen abwarten.

kurz lang

Eine erfundene Geschichte schreiben.

kurz lang

An die Decke starren.

kurz lang

Vorgegebene Wörter im Wörterbuch nachschlagen.

kurz lang

Deinen Vornamen mehrfach schreiben.

kurz lang

Däumchen drehen.

kurz lang

Deinem Partner erzählen, was du gestern gemacht hast. (jeweils im Wechsel)

kurz lang

In einem Bild zehn Unterschiede zu einem ähnlichen Bild suchen (Anlage 4).

kurz lang

kurz lang

kurz lang

x

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 4 von 14

Finde die zehn Unterschiede, die diese zwei Mühlen unterscheiden!

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 5 von 14

Wie die Zeit vergeht … Zeit kann dir unterschiedlich lang vorkommen. Kennst du das Gefühl, dass die Zeit scheinbar überhaupt nicht vorüber geht? Hast du schon Situationen erlebt, in denen die Zeit schnell vorüberzugehen schien? Erinnere dich an solche Situationen und schreibe sie in Stichworten auf!

Dabei ging die Zeit scheinbar langsam um:

Dabei ging die Zeit scheinbar schnell um:

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 6a von 14

Wie lange benötige ich zum Abschreiben eines Textes? Schreibe den folgenden Text handschriftlich ab. Achte dabei besonders auf die Rechtschreibung und auf eine lesbare Handschrift! Lies dir deinen Text am Ende noch einmal durch und korrigiere eventuelle Fehler. Schätze zunächst, wie lange du dafür brauchst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit. Wichtig: Dies ist kein Wettbewerb. Es geht hier darum, dass du in Zukunft besser einschätzen kannst, wie

viel Zeit du zum fehlerfreien Abschreiben eines Textes benötigst. Arbeite ruhig und ordentlich!

Geschätzte Zeit: ____________ Milliardenschätze auf dem Grund der Ozeane20 (190 Wörter) Wie professionelle Schatzsucher vorsichtig schätzen, dürfte in den letzten 3000 Jahren pro Tag durchschnittlich ein Schiff gesunken sein. Allein in den vier Jahren zwischen 1976 und 1980 zählten Statistiker 1956 Schiffe, die trotz hoch entwickelter Technik in den Fluten versanken. Viele der früher gesunkenen Schiffe hatten Schätze an Bord, die Wissenschaftler, Forscher und Schatzsucher noch jahrzehntelang beschäftigen werden. Moderne Bergungsexpeditionen haben mit Taucher- und Seefahrerromantik schon lange nichts mehr zu tun. Bevor man ein Schiff, das vor mehr als hundert Jahren versunken ist und in 3000 Meter Tiefe begraben liegt, finden kann, muss zunächst in jahrelanger Kleinarbeit in den verschiedenen Archiven recherchiert werden. Mit Hilfe eines Forschungsschiffes, das mit modernster Technik und Elektronik ausgerüstet ist, wird dann der Boden des Ozeans abgesucht. Basis und Ausgangspunkt einer Bergung aus einer so großen Tiefe ist ein Bergungsschiff, das auch bei stürmischer See stabil über dem Wrack liegen bleibt. Es muss mit einer eigenen Tiefseekamera und Suchscheinwerfern ausgerüstet sein und über Kräne verfügen, die bis zu 20 Tonnen Gewicht heben können. Die wichtigste Aufgabe übernehmen dabei Unterwasserroboter, die von der Schaltzentrale auf dem Bergungsschiff mit Computer gesteuert werden. Benötigte Zeit: _____________

20 Aus: Übungsdiktate/ Diktatübungen für die Klassen 5 bis 10, Kopiervorlagen, S.140. Cornelsen

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 6b von 14

Wie lange benötige ich zum Abschreiben eines Textes? Schreibe den folgenden Text mit dem Computer ab. Achte dabei besonders auf die Rechtschreibung! Lies dir deinen Text am Ende noch einmal durch und korrigiere eventuelle Fehler. Schätze zunächst, wie lange du dafür brauchst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit. Wichtig: Dies ist kein Wettbewerb. Es geht hier darum, dass du in Zukunft

besser einschätzen kannst, wie viel Zeit du zum fehlerfreien Abschreiben eines Textes brauchst. Arbeite ruhig und ordentlich!

Geschätzte Zeit: ____________ Milliardenschätze auf dem Grund der Ozeane (190 Wörter) Wie professionelle Schatzsucher vorsichtig schätzen, dürfte in den letzten 3000 Jahren pro Tag durchschnittlich ein Schiff gesunken sein. Allein in den vier Jahren zwischen 1976 und 1980 zählten Statistiker 1956 Schiffe, die trotz hoch entwickelter Technik in den Fluten versanken. Viele der früher gesunkenen Schiffe hatten Schätze an Bord, die Wissenschaftler, Forscher und Schatzsucher noch jahrzehntelang beschäftigen werden. Moderne Bergungsexpeditionen haben mit Taucher- und Seefahrerromantik schon lange nichts mehr zu tun. Bevor man ein Schiff, das vor mehr als hundert Jahren versunken ist und in 3000 Meter Tiefe begraben liegt, finden kann, muss zunächst in jahrelanger Kleinarbeit in den verschiedenen Archiven recherchiert werden. Mit Hilfe eines Forschungsschiffes, das mit modernster Technik und Elektronik ausgerüstet ist, wird dann der Boden des Ozeans abgesucht. Basis und Ausgangspunkt einer Bergung aus einer so großen Tiefe ist ein Bergungsschiff, das auch bei stürmischer See stabil über dem Wrack liegen bleibt. Es muss mit einer eigenen Tiefseekamera und Suchscheinwerfern ausgerüstet sein und über Kräne verfügen, die bis zu 20 Tonnen Gewicht heben können. Die wichtigste Aufgabe übernehmen dabei Unterwasserroboter, die von der Schaltzentrale auf dem Bergungsschiff mit Computer gesteuert werden. Benötigte Zeit: _____________

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 7a von 14

Wie lange benötige ich zum Lesen und Verstehen eines Textes?

Lies den folgenden Text so durch, dass du den Inhalt verstehst und die nach-folgenden Fragen schriftlich beantworten kannst. Schätze zunächst, wie lange du dafür brauchst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit. Wichtig: Dies ist kein Wettbewerb. Es geht hier darum, dass du in Zukunft

besser einschätzen kannst, wie viel Zeit du zum Lesen und Verstehen eines Textes brauchst. Arbeite ruhig und ordentlich!

Geschätzte Zeit: ____________ Marburg um 185021 Marburg ist seit dem Jahre 1527 eine Universitätsstadt. Zunächst konnten die Studenten nur Theologie, Medizin, Rechtswissenschaften und Philosophie studieren. Da Studenten und Professoren Bücher benötigten, war es selbstverständlich, dass in Marburg Buchverlage und Druckereien entstanden. Einer der Verleger, Johann August Koch, hat 1850 einen Stadtführer geschrieben und darin über das Leben um 1850 in Marburg berichtet. Zu dieser Zeit war die Bahnlinie Frankfurt – Marburg – Kassel noch nicht ganz fertig. Der Marburger Hauptbahnhof war im Bau. Natürlich gab es noch keinen elektrischen Strom und noch keine Autos. Aber Lokomotiven und Dampfmaschinen wurden schon benutzt. Um 1850 war Marburg etwa so groß wie heute das Städtchen Wetter. Es hatte 7900 Einwohner und etwa 250 Studenten. Das Schloss wurde als Strafanstalt genutzt und wurde von einer Kompanie Soldaten bewacht. Die meisten Marburger wohnten noch innerhalb der Stadtmauern. Nur die Müller und Gerber hatten ihre Häuser an der Lahn errichtet. Sie benötigten viel Wasser. Die Gerber verursachten außerdem einen erheblichen Gestank. Der Schweinehirt sammelte morgens in der Wetter- und Reitgasse die Schweineherde und trieb sie vor die Stadttore auf die Weide. Gänse und Enten tummelten sich in den Gassen. Es gab noch keine Kanalisation. Das Abwasser suchte sich in den Rinnsteinen der Straßen den Weg in die Lahn. Trinkwasser wurde mit Eimern und Krügen aus den Brunnen der Stadt geholt. In der Stadt gab es natürlich Schuster, Bäcker und Metzger. Es gab aber auch schon eine Tabakfabrik, zwei Likör- und Essigfabriken und Berufe, die man heute kaum noch kennt: Büchsenmacher, Gürtler, Kammmacher, Knopfmacher, Küfer, Lehmsteinmacher, Messerschmiede (die auch chirurgische Instrumente anfertigten), Oblatenmacher,

21 leicht verändert aus: Daheim im Landkreis Marburg-Biedenkopf, S.10-12. Diesterweg

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 7b von 14

Regenschirmmacher, Seifensieder, Lichtermacher, Seiler, Fuhrleute und Kammer-jäger. 29 Töpfereien hatten ihre Betriebe zumeist in der Ketzerbach. Das Marburger Geschirr wurde bis nach Hamburg, Hannover und bis in Städte an der Ostsee verkauft. Fragen zum Text (Schreibe die Antworten auf!): 1. Warum gab es in Marburg schon 1850 Buchverlage und Druckereien? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 2. Warum hatten die Müller und Gerber ihre Häuser außerhalb der Stadtmauern? ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ 3. Wie wurde das Abwasser entsorgt? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ 4. Wohin verkauften die Töpfereien ihre Produkte? __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ Benötigte Zeit: _____________

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 8a von 14

Wie viel Zeit brauche ich zur Erstellung eines Kurzvortrages?

Lies den folgenden Text genau durch. Fremde, unbekannte Wörter kannst du im Lexikon nachschlagen! Erstelle dann einen Stichwortzettel für einen Kurzvortrag. Übe deinen Vortrag einmal. Schätze zunächst, wie lange du dafür brauchst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit. Wichtig: Dies ist kein Wettbewerb. Es geht hier darum, dass du in Zukunft

besser einschätzen kannst, wie viel Zeit du zum Erstellen eines Kurzvortrages brauchst. Arbeite ruhig und ordentlich!

Geschätzte Zeit: _____________ Vulkane - Feuerwerk aus der Tiefe22 Vulkane findet man an den Schwächezonen der Erdkruste. Magma, das sich in einer Magmakammer gesammelt hat, gelangt durch Spalten und Öffnungen in der Erdkruste, häufig durch einen röhrenförmigen, meist senkrechten Schlot an die Oberfläche. Vor einem Ausbruch, der Eruption, baut sich im Erdinneren ein großer Druck in der Magmakammer auf, der dann explosionsartig entweicht. Hierbei werden aus dem Krater, der trichter- oder kesselförmigen Öffnung des Schlotes, Gesteins- und Lavabrocken oft bis zu 100m in den Himmel geschleudert. Der dünnflüssige bis flüssige Gesteinsbrei, der bei seinem Austritt an die Erdoberfläche Lava genannt wird, bewegt sich talabwärts. Wenn Lava dickflüssig ist und im Wechsel mit Asche austritt, setzen diese sich jeweils in Schichten am Vulkanhang ab. Deshalb nennt man solche Vulkane auch Schichtvulkane. Bei mehrfachen Austritten zähflüssiger Lava ohne Ascheförderung entstehen die flachen Kuppen der Schildvulkane. Bevor die Lavaströme erkalten, können sie die gesamte Vegetation und sogar ganze Ortschaften niederwalzen. Die ausgestoßene, feine Asche kann Höhen bis zu 35.000 Metern erreichen, sich dort als Wolkenband über viele 100 Kilometer ausdehnen und den Himmel verdunkeln. Der Ätna, seine guten und schlechten Seiten Einer der bekanntesten und aktivsten Vulkane in Europa ist der Ätna auf Sizilien. Allein in den Jahren von 1971 bis 2002 ist er siebenmal ausgebrochen und versetzte die Anwohner in Angst und Schrecken.

22 aus: TERRA Erdkunde Hessen Band 2, S.22/23. Klett

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 8b von 14

In der Vergangenheit starben bei seinen Ausbrüchen Tausende von Menschen. Im 17. Jahrhundert waren es über 20.000. Rund um den Vulkan leben trotz der Bedrohung heute doppelt so viele Menschen, wie in Hessen. Dies hat verschiedene Gründe. Auf Asche und Lava aus Vulkanen bilden sich besonders nährstoffreiche, fruchtbare Böden, die gut zu bearbeiten sind. Auf den erstarrten Lavaströmen bildet sich schon nach wenigen Jahren neue Vegetation. Die Flächen können dann auch wieder von den Menschen genutzt werden. Die Landwirtschaft findet hier also beste Voraussetzungen. So werden auf den Vulkanböden am Ätna Wein und Obst angebaut. Neben der Landwirtschaft ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle für die Menschen auf Sizilien geworden. Die Zahl der Besucher aus aller Welt, die den „rauchenden Berg“ sehen wollen, ist ständig gestiegen. Die Straßen am Ätna führen bis auf 1.900m Höhe. Im Sommer werden geführte Wanderungen in die Gipfelregion angeboten. Im Winter ist die schneesichere Höhenregion ein beliebtes Skigebiet. Immer mehr Menschen leben vom Fremdenverkehr. Sie arbeiten in den Hotels und Restaurants, als Fremdenführer oder als Skilehrer. Benötigte Zeit: ______________

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 9 von 14

Wie lange benötige ich zum Nachschlagen im Wörterbuch?

Auf welcher Seite befinden sich die folgenden Begriffe im Wörterbuch? Schätze zunächst, wie lange du für die Aufgabe benötigst. Stoppe dann die tatsäch-liche Zeit. Wichtig: Keine Hektik! Schließlich geht es darum, dass du selbst zukünftig

einschätzen kannst, wie lange du für eine Suche im Wörterbuch benötigst. Arbeite ruhig und ordentlich!

Geschätzte Zeit: ___________

Begriff Seite 1) Zukunft

2) Hoheit

3) Geometrie

4) Attest

5) Überblick

6) Plombe

7) Schikane

8) Demonstrant

9) Majestät

10) Export

Benötigte Zeit: ___________

145

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 10 von 14

Wie lange benötige ich für eine Internetrecherche?

Beantworte folgende Fragen mit Hilfe des Internets. Es steht dir frei, wie du dabei vorgehst. Schätze zunächst, wie lange du für die Aufgabe benötigst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit. Wichtig: Keine Hektik! Schließlich geht es darum, dass du selbst zukünftig

einschätzen kannst, wie lange du für eine Internetrecherche benötigst. Arbeite ruhig und ordentlich!

Geschätzte Zeit: ___________

Frage

Antwort

In welchem Jahr wurde Roland Koch Ministerpräsident von Hessen?

Wie lange hat das Frankfurter Senckenbergmuseum am Mittwoch geöffnet?

Seit wann gibt es den „Hessenpark“ in Neu Anspach/ Taunus?

In welcher Straße befindet sich das Marburger Schwimmbad „Aqua Mar“?

Wie heißt Herr Opel, nach dem der Opel-Zoo in Kronberg benannt ist, mit Vornamen?

Welche Telefonnummer hat die Touristeninformation in Fulda?

Benötigte Zeit: ___________

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 11 von 14

Wie lange benötige ich beim Kopfrechnen?

Löse die folgenden Aufgaben im Kopf? Schätze zunächst, wie lange du dafür benötigst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit. Wichtig: Keine Hektik! Schließlich geht es darum, dass du selbst zukünftig

einschätzen kannst, wie viel Zeit du für Kopfrechenaufgaben einplanen solltest. Arbeite ruhig und ordentlich!

Geschätzte Zeit: ___________

Aufgabe Ergebnis 145 + 22

715 – 45

19 ٠ 5

14 ٠ 6

100 : 20

Wandle um in m. 1,5 km

+ 3 = 27

=

٠ 7 = 21

=

Wandle um in kg. 7 t

6 ٠ 6 + 6

Wandle um in g. 2 kg

7 ٠7 – 7 ٠ 7

75 : 5

Benötigte Zeit: ___________

147

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 12 von 14

Wie lange benötige ich beim schriftlichen Rechnen?

Löse die folgenden Aufgaben schriftlich! Schätze zunächst, wie lange du dafür benötigst. Stoppe dann die tatsächliche Zeit. Wichtig: Keine Hektik! Schließlich geht es darum, dass du selbst zukünftig

einschätzen kannst, welche Zeit du für schriftliche Rechnungen einplanen solltest. Arbeite ruhig und ordentlich!

Geschätzte Zeit: ___________ 78 569 + 37 106

100 567 – 10 357 1 468 ٠ 67 922

9 880 : 8

2 302 + 1 645 + 95 873 99 401 – 537 – 9 346

Benötigte Zeit: ___________

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 13 von 14

Wie lange benötige ich für ...

Datum Datum DatumArbeitsauftrag / Aufgabe Zeit Zeit Zeit

Abschreiben eines Textes (~ 200 Wörter) - handschriftlich -

Abschreiben eines Textes (~ 200 Wörter) - mit dem Computer -

Lesen und Verstehen eines Textes (~ 1 DIN-A4 Seite)

Erstellung eines Kurzvortrages (Sachtext ~ 1 DIN-A4 Seite)

Nachschlagen im Wörterbuch (10 Begriffe)

Internetrecherche (6 Fragen / Suchaufträge)

Rechenaufgaben im Kopf lösen (13 Aufgaben)

Rechenaufgaben schriftlich lösen (6 Aufgaben)

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Mit der Zeit bewusst umgehen (Zeitmanagement) Anlage: 14 von 14

Mögliche Rituale, um alltägliche Vorgänge motivierend zu beschleunigen:

- Das Verteilen von Arbeitsblättern dauert oft sehr lang. Hier kann durch ein Spiel viel Zeit

eingespart werden: Die Schülerinnen und Schüler sollen die Arbeitsblätter in möglichst kurzer Zeit verteilen. Bedingung: Die Arbeitsblätter müssen sorgfältig behandelt werden.

Die Lehrerin/ der Lehrer legt den Stapel auf den Platz von einer Schülerin/ einem Schüler und beginnt im selben Moment die Zeit zu messen. Erst wenn alle ein Arbeitsblatt erhalten haben und überzählige Arbeitsblätter auf dem Lehrerpult liegen, wird die Zeit gestoppt und durch die Anzahl der Schülerinnen und Schüler dividiert. Dieser Quotient wird an der Tafel notiert. Beispiel: Zeit für das Verteilen der Arbeitsblätter: 39 Sek.

Anzahl der Schülerinnen und Schüler: 25 Quotient: 39 : 25 = 1,56

Ziel ist es, den Quotienten zu verkleinern. Die Schülerinnen und Schüler kommen schnell selbst darauf, welche Taktiken zum Ziel führen (z.B. teilt die/ der erste Schülerin/ Schüler die Arbeitsblätter in einzelne Stapel, die dann von mehreren Schülerinnen und Schülern verteilt werden).

- Das Stellen eines Stuhlkreises erfordert häufig sehr viel Zeit. Auch hier bereitet es den Schülerinnen und Schülern viel Freude, diese Aufgabe so schnell wie möglich zu erledigen.

Sie entwickeln dabei viel Ehrgeiz, ihre Technik zu optimieren (z.B. wohin die einzelnen Tische geschoben werden).

Eventuell finden die Schülerinnen und Schüler noch weitere Vorgänge, die in ihrem zeitlichen Ablauf optimiert werden können. Viele Unternehmen zahlen finanzielle Prämien für Vorschläge zur Optimierung von Arbeitsabläufen. Auch in der Schule entdecken die Schülerinnen und Schüler ganz sicher einige Möglichkeiten dazu.

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Schwerpunkt: Thema:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen Techniken kennen lernen, mit deren Hilfe sie besser auswendig lernen können.

Einzelstunde Doppelstunde ca. 3 Unterrichtsstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - Anlage 1: evtl. für jede Partnergruppe 20 vorbereitete Blankokarten - Anlage 2 "Zahlensymbole" als Folie und im Klassensatz - Anlage 3 "Zehn Baderegeln“ als Klassensatz - evtl. Anlage 4 "Wortpaare merken" als Klassensatz- evtl. Anlage 5 "Einbalsamierung einer Mumie im Alten Ägypten" als Klassensatz

Planungsverlauf Lernexperiment 1. Teil: Den Schülerinnen und Schülern werden diese 20 Begriffe einmal

vorgelesen: Luftmatratze Brot Heft Wasser Flugzeug Bohrmaschine Kuchen Auto Friseur Katze Feuerwehr Ziege Mikrofon Sitzball Walkman Sternschnuppe Schlüssel Klassenarbeit Rasenmäher Liegestuhl Nach einer kurzen (Bewegungs-) Pause sollen die Schülerinnen und Schüler die Begriffe notieren.

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2. Teil: Die Schülerinnen und Schüler spielen (möglichst im Sitzkreis) "Ich packe meinen Koffer...“ mit den Begriffen aus dem 1. Teil.

Die/der erste Schülerin/Schüler sagt z.B.: "Ich packe in meinen Koffer eine Luftmatratze.“ Die/der Nächste sagt: "Ich packe in meinen Koffer eine Luftmatratze und eine Bohrmaschine.“ Und so weiter. Sicher werden die Merkerfolge beim zweiten Experiment größer sein. Im Gespräch sollen beide Experimente und deren Ergebnisse besprochen werden. Es sollte herausgearbeitet und an der Tafel fixiert werden:

Ich merke mir Dinge gut, ...wenn ich mir dazu ein Bild vorstellen kann. ...wenn ich sie oft wiederhole.

Partnerarbeit: Wortpaare bilden: Erstellung eines Kartenspiels Die Schülerinnen und Schüler sollen nun in Partnerarbeit ein Kartenspiel (Anlage 1) erstellen.

1) Jeder schneidet zehn Karten aus. (Viel Zeit kann eingespart werden, wenn die Karten am Papierschneider vorbereitet werden.)

2) Schülerin/Schüler A schreibt auf jede Karte ein Lebensmittel, B auf jede Karte ein Tier.

3) Jede Schülerin/jeder Schüler legt ihre/seine zehn Karten verdeckt in einem Stapel vor sich.

4) Nun dreht jede(r) die erste Karte um, z.B. Butterkeks und Pferd. Die Aufgabe jedes Einzelnen liegt nun darin, mit diesen beiden Begriffen eine bildliche Vorstellung im Kopf entstehen zu lassen, z.B. "ein Pferd, das an einem Butterkeks knabbert". Es ist wichtig mit den Schülerinnen und Schülern zusammen ein oder zwei Beispiele vorweg zu "bebildern“, damit sie mit der Technik vertraut werden.

5) Im Anschluss werden diese beiden Karten wieder verdeckt. 6) Haben die Schülerinnen und Schüler zu jedem Paar eine bildliche

Vorstellung entwickelt, deckt A seine erste Karte noch einmal auf und B versucht, den dazugehörigen Begriff zu nennen und umgekehrt.

7) Konnten alle Begriffe genannt werden, können nun beide Kartenhaufen gemischt werden und die einzelnen Karten abwechselnd in beliebiger Reihenfolge umgedreht werden. Zu jeder Karte muss der Partner das Gegenstück nennen können.

Ergänzung zum o.a. Tafelbild:

...wenn ich mir eine Geschichte dazu überlege.

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Kennen lernen der Zahlsymbole Die Lehrerin/der Lehrer stellt den Schülerinnen und Schülern die Symbole (Anlage 2) einzeln auf Folie vor. Die Schülerinnen und Schüler sollen selbst eine Verbindung zwischen den Zahlen und den Symbolen erkennen (z.B. die Kerze erinnert in ihrer Form an eine 1, der Schwan an eine 2 usw.) Den Schülerinnen und Schülern wird dann das Arbeitsblatt mit den Symbolen ausgehändigt. Arbeitsauftrag: Die Zahlen sollen mit dem jeweiligen Symbol auswendig gelernt werden. Überprüfung "Verbildern“ von zehn Begriffen

Die nachfolgenden Begriffe werden an die Tafel geschrieben. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich die Begriffe mithilfe der Symbole einprägen. "Den ersten Begriff versuchst du in Zusammenhang mit der Kerze zu bringen, den zweiten mit dem Schwan, den dritten dann mit dem Dreizack usw.“

1) Schokolade 2) Blume 3) Herz 4) Telefon 5) Sonne 6) Haus 7) Schreibtisch 8) Zahnarzt 9) Fernseher

10) Computer

"Beschreibe die Bilder, die du dir gemacht hast!“ (z.B. abends bei Kerzenlicht esse ich gerne Schokolade; ein Schwan knabbert an einer Blume; etc.) "Welcher war der 5. Begriff?“ "An welcher Stelle stand der Begriff Schreibtisch?“ etc. Verbildern der zehn Baderegeln Den Schülerinnen und Schülern wird eine Kopie der Baderegeln (Anlage 3) ausgehändigt. Nun sollen sie eine Baderegel mit einem entsprechenden Symbol in Verbindung bringen, bzw. in ein Bild bringen. Zu Nr. 1 wäre das "Kerze“ und "Gehe niemals mit vollem Bauch ins Wasser.“

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Im Klassengespräch wird anhand dieses Beispiels erklärt, wie diese beiden Dinge zusammen in ein Bild gebracht werden können, z.B. "nach einem Essen bei Kerzenlicht nicht ins Wasser gehen“. Arbeitsauftrag: Jede Schülerin/jeder Schüler soll für sich die zehn Baderegeln in Kombination mit den Symbolen in richtiger Reihenfolge verbildern. Überprüfung

Ergänzung zum o.a. Tafelbild:

Mithilfe von Symbolen kann ich mir Dinge in einer bestimmten Reihenfolge merken.

(Weitere Übung für "Wortpaare bilden": -Anlage 4 "Wortpaare merken") (Weitere Übungen zu den Zahlensymbolen:

- 10 Dinge die man nachmittags erledigen will - Anlage 5 "Einbalsamierung einer Mumie im Alten Ägypten")

Hinweise zur Weiterarbeit

Es empfiehlt sich in den einzelnen Unterrichtsfächern Abfolgen oder Verknüp-fung von Nummerierungen mit Texten aufzustellen und mithilfe der erlernten Technik auswendig lernen zu lassen. Beispiele für eine Abfolge:

- Schritte zur Französischen Revolution - Schritte zum 1. Weltkrieg

Beispiel für eine Verknüpfung von Nummerierung und Text: - Die 10 Gebote

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen Anlage: 1 von 5

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen Anlage: 2 von 5

Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen Anlage: 3 von 5

Zehn Baderegeln

1. Gehe niemals mit vollem Bauch ins Wasser! 2. Unbekannte Ufer bergen Gefahren! 3. Bevor du ins Wasser gehst, dusche kalt! 4. Nimm Rücksicht auf andere Badende, besonders auf Kinder! 5. Verunreinige das Wasser nicht! 6. Meide zu intensive Sonnenbäder! 7. Bei Gewitter ist Baden lebensgefährlich! 8. Nichtschwimmer dürfen nur bis zur Brust ins Wasser gehen! 9. Nur springen, wenn das Wasser unter dir tief genug und frei ist! 10. Überschätze im freien Gewässer nicht deine Kräfte!

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen Anlage: 4 von 5 Wortpaare merken Aufgabe: Merke dir diese Wortpaare! Du weißt bereits, dass es dir leichter fällt, wenn du dir beide Begriffe in einem Bild vorstellst. Und je verrückter dieses Bild ist, desto besser kannst du es dir vielleicht merken.

KIRSCHE TAFEL

FUßBALL FRIEDHOF

SCHAUFEL LEHRER

PLANET DISCO

GURKE FLUSS

AFFE FLUGZEUG

LINEAL TELEFON

COMPUTER BILDERRAHMEN

KÜHLSCHRANK MANTEL

AUTO SEKT

BETTDECKE FENSTER Viel Spaß bei der Suche nach Bildern!

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen Anlage: 5 von 5

Einbalsamierung einer Mumie im Alten Ägypten Merke dir die Schritte zur Einbalsamierung einer Mumie in der Reihen-folge. Dabei helfen dir die bekannten Zahlensymbole!

1. Ein wichtiger Mensch (z.B. ein Pharao) stirbt

2. Den Körper mit Natron einreiben

3. Innere Organe entfernen

4. Körper mit Duftkräutern salben und ölen

5. Körper mit Harz ausgießen

6. Körper mit Schilfrohren zusammenbinden

7. Körper mit Leinbinden umwickeln

8. Körper in den Sarg legen

Nun beschäftige dich 5 Minuten mit etwas ganz anderem (Erzähle deinem Nachbarn doch den neuesten Witz!). Schreibe anschließend die Mumifizierungsstationen in richtiger Reihenfolge auswendig auf. Überprüfe dich ohne zu mogeln! Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

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Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema:

Präsentieren können 1: Die Grundlagen

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundlagen des Präsentierens (Informationsbeschaffung, Einsatz von Materialien und Medien) kennen und anwenden lernen.

Einzelstunde Doppelstunde 3 Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - Anlage 1, mögliche Themen für Stegreifvorträge - Anlage 2 "Grundlagen für die Vorbereitungsphase einer Präsentation" je Gruppe einmal. - Anlage 3 "Lösungsvorschlag" als Lehrerkopie. - Anlage 4 "Checkliste" je nach Bedarf.

Planungsverlauf Phase 1: Stegreifvortrag Eine ausgewählte Schülerin/ein ausgewählter Schüler soll einen Stegreifvortrag zu einem der in Anlage 1 vorgegebenen Stichwörter halten.

o Vorbereitung: maximal 5 Minuten o Dauer: 2 Minuten

Es empfiehlt sich, für diesen Vortrag eine Schülerin/einen Schüler auszuwählen, die/der über genügend Selbstvertrauen verfügt, um die zu erwartende Kritik zu verkraften.

Im Anschluss an den Stegreifvortrag erfolgt ein kurzes Auswertungsgespräch über die aufgetretenen Schwierigkeiten und die Schwächen des Vortrages (z.B.

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keine Veranschaulichung, kein ausreichendes Fachwissen zu dem Thema). Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass nicht die Schülerin/der Schüler im Mittelpunkt der Kritik steht. Vielmehr sollte das Augenmerk auf die Schwierigkeit, einen Stegreifvortrag zu halten, gelegt werden. Als Ergebnis des Auswertungsgespräches könnte festgehalten werden, dass ein informativer Vortrag einer längeren und gezielten Vorbereitungsphase bedarf. Phase 2: Stegreifvorträge im „Innen-/Außenkreis“ Alle Schülerinnen und Schüler setzen sich in einem „Innen-Außenkreis“ einander gegen-über. Zunächst hält jede Schülerin/jeder Schüler des Außenkreises einen Stegreif-vortrag zu einem von der Lehrkraft für alle verbindlich vorgegebenen Thema z.B. von Anlage 1. Zuhörerin/Zuhörer ist die/der jeweils gegenüber sitzende Schülerin/Schüler des Innenkreises. Anschließend halten die Schülerinnen und Schüler des Innenkreises ebenfalls einen weiteren Stegreifvortrag zu einem ausgewählten Thema der Anlage 1. Auf diese Weise können in relativ kurzer Zeit alle Schülerinnen und Schüler aus eigener Erfahrung und Beobachtung Probleme bei Stegreifvorträgen erkennen. Das anschließende Unterrichtsgespräch sollte unter den folgenden Leitfragen stehen: -„Wie kann ich einen Vortrag besser und gezielter vorbereiten?“ - „Wie kann ein gut vorbereiteter Vortrag anschaulicher gemacht werden?“ Die Ergebnisse können an der Tafel gesammelt werden. An dieser Stelle wird der Begriff „Präsentation“ eingeführt und erläutert. Phase 3: Die Schülerinnen und Schüler sollen als Hausaufgabe in Kleingruppen (2-3 Schülerinnen/Schüler) eine Kurzpräsentation, z.B. zum Thema „Die Kuh“ vorbereiten. Dabei sollen die in Phase 2 gesammelten Ergebnisse und Hinweise berücksichtigt werden. Am nächsten Tag/in den nächsten Tagen stellen die Gruppen ihre Kurzpräsen-tationen vor. In einer Feedback-Runde sollen jeweils der Informationsgehalt des Vortrages und die zur Veranschaulichung genutzten Materialien/Medien bewertet werden. Dabei werden die Schülerinnen und Schüler angehalten werden, immer mit einer positiven Aussage zu beginnen.

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Phase 4: Gruppenarbeit: Erarbeitung von Präsentationsgrundlagen Die Klasse wird in Kleingruppen (gerade Anzahl) geteilt. Jede Kleingruppe erhält das Arbeitsblatt "Grundlagen für die Vorbereitung einer Präsentation“ (Anlage 2). Die Schülerinnen und Schüler sollen die freien Felder unter Einbeziehung der eigenen Erfahrungen und der Erkenntnisse aus den ersten Phasen dieses Bausteins ausfüllen. Im Anschluss schließen sich je zwei Gruppen zusammen, vergleichen und ergänzen ggf. ihre Ergebnisse. Danach stellen die Großgruppen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Die Lehrerin/der Lehrer notiert das Wichtigste auf einer Folie oder an der Tafel und ergänzt ggf. z.B. mithilfe von Anlage 3. Die in Anlage 3 angegebenen Vorschläge dienen nur der Orientierung. Die Schülerinnen und Schüler übertragen die auf der Folie/an der Tafel zusammengestellten Ergebnisse in ihre Mappe. (Alternativ kann auch die gemeinsam erarbeitete Folie kopiert werden.) Hinweise zur Weiterarbeit Im Anschluss an diesen Baustein sollten die Schülerinnen und Schüler eine Präsentation zu einem Lehrplanthema planen und durchführen. Dabei sollen sie die erarbeiteten Grundlagen beachten. Anlage 4 kann als Planungshilfe in der Vorbereitungsphase einer Präsentation dienen. Die Schülerinnen und Schüler müssen zunächst einzelne Arbeitsergebnisse aus Anlage 2 in die Zeilen eintragen. Die erarbeiteten Möglichkeiten der Veranschaulichung können aber auch von der Lehrerin/dem Lehrer für den weiteren Gebrauch dauerhaft eingesetzt werden. Dieser Baustein stellt eine geeignete Hilfe zur Vorbereitung der Projektprüfung in Klasse 9 der Hauptschule und der Präsentation in Klasse 10 der Realschule dar.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 1: Die Grundlagen Anlage: 1 von 4

Schreibtisch Fernsehen

Hamburg Kuchen

Hot Dog Zeitschrift BRAVO

Trompete Kuh

Palme Kreide

Tennis Berlin

Ameise Taschenrechner

Boxen DVD Player

RTL Jacke

Plakat Obst

Döner Kebab Handy

Coca-Cola Computer

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 1: Die Grundlagen Anlage: 2 von 4

Grundlagen für die Vorbereitung einer Präsentation

Wo und wie bekommen wir Informationen für eine Präsentation?

Welche Materialien und Medien können wir bei einer Präsentation verwenden?

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 1: Die Grundlagen Anlage: 3 von 4

Grundlagen für die Vorbereitung einer Präsentation Mögliche Ergebnisse:

Wo und wie bekommen wir Informationen für eine Präsentation?

LESEN

Bücher, Lexika (Bücherei) Internet (Schule, Internetcafé)

FRAGEN Experten (Lehrer, Eltern, Verwandte, Mitarbeiter von Firmen, ...)

ANSCHAUEN Bilder Film, Video, DVD (Videothek, Bildstelle) Fernsehen

Welche Materialien und Medien können wir bei einer Präsentation zur Veranschaulichung verwenden?

Folien, Plakate Fotos/Bilder Veranschaulichungsgegenstände, Modelle Filmausschnitte (Videorekorder nicht vergessen!) Dias (Projektor nicht vergessen!) Ton-/Interviewaufnahmen (Aufnahme-/ Abspielgerät nicht vergessen!)

Powerpoint-Präsentation (Beamer/Computer)

Nach Realschule Enger: Lernkompetenz II. Bausteine für eigenständiges Lernen, S.124 Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 1: Die Grundlagen Anlage: 4 von 4 Thema unserer Präsentation: _____________________________________________ am: ______________ Wer kümmert sich

darum? Bis wann?

Wo und wie bekommen wir Informationen für unsere Präsentation?

Welche Materialien u. Medien wollen wir für die Präsentation verwenden?

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Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema: Präsentieren können 2:

Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundlagen der Plakatgestaltung für eine Präsentation kennen und anwenden lernen.

Einzelstunde Doppelstunde ca. drei Unterrichtsstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine Das Betriebspraktikum muss vorausgehen. Die Schülerinnen und Schüler sollen Bild- und Textmaterialien aus ihrem Betriebspraktikum mitbringen.

Materialien: - Anlage 1 "Beispiel für ein schlechtes Plakat" - Anlage 2 "Beurteilungsbogen" pro Plakatpräsentation ein Klassensatz. - Plakate, Eddings, Scheren, Klebstoff etc. in ausreichender Stückzahl.

Planungsverlauf Einstieg Einstiegsmöglichkeit 1

• Die Lehrerin/der Lehrer zeigt ein Beispiel für ein schlechtes Plakat zum Thema "Mein Wunschberuf“ (als Beispiel dient Anlage 1. Der Inhalt sollte zuvor auf ein Plakat übertragen werden.)

Einstiegsmöglichkeit 2

• Die Schülerinnen und Schüler sollen selbst ein Plakat erstellen. Mögliches Thema: "Mein Wunschberuf“.

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Gruppenarbeit Die Schülerinnen und Schüler sollen an den/dem vorgestellten Plakat(en) Gestaltungsfehler erkennen. In der Kleingruppe (gerade Anzahl von Gruppen) sollen sie daraufhin Kriterien für ein gutes Präsentationsplakat auflisten. Anschließend gehen je zwei Kleingruppen zusammen, diskutieren und ergänzen ihre Kriterien. Vorstellung der Kriterien für ein gutes Präsentationsplakat Die Kriterien werden an der Tafel gesammelt. Folgende Kriterien könnten dabei u.a. berücksichtigt werden:

Informationsgehalt Rechtschreibung Farbwahl Lesbarkeit Nur knappe Stichworte verwenden. Ggf. kurze, klare Texte Optische Mittel (Fotos, Grafiken, Zeichnungen) Hervorhebungen (Schriftgrößen, Unterstreichungen, Einrahmungen, etc.) Klare und einprägsame Strukturelemente, z.B.

• Eine Aufzählung von Punkten bilden:

1.) ... 2.) ... 3.) ...

• Abläufe in Form eines Flussdiagramms aufzeigen:

• Vernetzungen verdeutlichen:

Jede Schülerin/jeder Schüler erhält Anlage 2 als Arbeitsblatt. Die erarbeiteten Kriterien werden in die Tabelle eingetragen.

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Einzelarbeit Die Schülerinnen und Schüler sollen mithilfe der Kriterien ein Präsentations-plakat gestalten. Mögliches Thema:

⇒ Mein Betriebspraktikum Anschließend stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Plakate vor. Die Mitschülerinnen und Mitschüler beurteilen das Plakat mithilfe von Anlage 2. Der Austausch erfolgt entweder mündlich oder die Schülerinnen und Schüler erhalten die ausgefüllten Beurteilungsbögen.

Hinweise zur Weiterarbeit Mögliche Hausaufgabe: Die Schülerinnen und Schüler sollen mithilfe der Verbesserungsvorschläge ihr Plakat zu Hause verbessern/neu gestalten. Anlage 2 ist ein geeignetes Instrument, um in allen Unterrichtsfächern regelmäßig den Einsatz von Plakaten zu bewerten. Dieser Kriterienkatalog kann zukünftig Grundlage für die Bewertung von Plakaten sein.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten Anlage: 1 von 2

Beispiel für ein schlechtes Plakat

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 2: Gestaltung und Einsatz von Präsentationsplakaten Anlage: 2 von 2 Plakat von: ________________ Mein Name: _____________

Kriterien für ein gutes Plakat Beachtet

Platz für Zeichnungen, Skizzen, etc.

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Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema: Präsentieren können 3:

Gestaltung und Einsatz von Folien

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundlagen der Foliengestaltung und der Präsentation einer Folie am Projektor kennen lernen und anwenden können.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - Anlage 1 "Schlechtes Beispiel für eine Folie" einmal als Folie - Anlage 2 "Folieneinsatz bewerten" einmal als Folie- Anlage 3 "Folieneinsatz bewerten" je nach Anzahl der Folienpräsentationen - Folien und wasserlösliche Folienstifte (alternativ Permanentstifte und Spiritus) in ausreichender Stückzahl

Planungsverlauf Einzelarbeit: Ein schlechtes Beispiel Die Lehrerin/der Lehrer kündigt mithilfe der Folie (Anlage 1) das Thema der Stunde an. Die Folie bleibt im weiteren Verlauf sichtbar. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag die gestalterischen Fehler auf der Folie aufzulisten. Anschließend sollen sie angeben, worauf bei der Foliengestaltung zu achten ist.

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Im Anschluss bespricht jede Schülerin/jeder Schüler seine Ergebnisse mit der Tischnachbarin/dem Tischnachbarn und ergänzt ihre/seine Auflistung. Besprechung im Plenum. Die Kriterien sollten an der Tafel gesammelt werden. Es gelten im Wesentlichen folgende Kriterien: (Wir haben die gleichen Kriterien wie bei der Plakatgestaltung angesetzt, da Folien immer häufiger mit dem PC gestaltet werden. Wenn die Folie manuell erstellt wird, gilt ein reduzierter Kriterienkatalog.)

Informationsgehalt Rechtschreibung Farbwahl Lesbarkeit (Schriftgröße beachten!) Nur knappe Stichworte verwenden. Ggf. kurze, klare Texte Optische Mittel (Fotos, Grafiken, Zeichnungen) Hervorhebungen (Schriftgrößen, Unterstreichungen, Einrahmungen, etc.) Klare und einprägsame Strukturelemente, z.B.

• Eine Auflistung von Punkten

1.) ... 2.) ... 3.) ...

• Abläufe in Form eines Flussdiagramms aufzeigen:

• Vernetzungen verdeutlichen:

Gruppenarbeit: Erstellen einer Folie Nun sollen die Gruppen von Schülerinnen und Schülern eine Folie gestalten, die den genannten Anforderungen entspricht. Mögliches Thema: Mein Lieblingstier Die Folie wird in dieser Phase aber noch nicht vorgestellt!

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Klassengespräch: Folieneinsatz bewerten Anhand von Anlage 2 werden im Plenum Grundsätze der Präsentation einer Folie besprochen. Dabei kann die Lehrerin/der Lehrer die einzeln aufgelisteten Verhaltensweisen zur Veranschaulichung auch unmittelbar demonstrieren. Anschließend sollen die Schülerinnen und Schüler ihre erstellte Folie (zum Thema: Mein Lieblingstier) präsentieren. Die Mitschülerinnen und Mitschüler sollen die Folie und die Präsentation derselben mithilfe des Arbeitsblattes "Folieneinsatz bewerten“ (Anlage 3) beurteilen. (Zunächst müssen die Kriterien eingesetzt werden!) Hinweise zur Weiterarbeit Anlage 3 ist ein geeignetes Instrument um in allen Unterrichtsfächern regelmäßig den Einsatz von Folien zu bewerten. Die erarbeiteten Kriterien können von der Lehrerin/dem Lehrer für den weiteren Gebrauch auch fest eingesetzt werden.

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien Anlage: 1 von 3 Schlechtes Beispiel für eine Folie

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien Anlage: 2 von 3

Folieneinsatz bewerten Nico soll ein Thema mithilfe einer Folie erläutern. Manches läuft dabei gut, anderes gelingt nicht so recht. Beurteilt, ob ihr Nicos Verhalten eher positiv (+) oder negativ (-) findet! Begründet eure Einschätzung auch! + - Bei der Präsentation steht der Projektor ziemlich nah an der Leinwand, so dass das Bild relativ klein ist.

Während seiner Präsentation steht Nico seitlich zum Projektor und schaut die Mitschüler bei seinem Vortrag an.

Mit einem Blatt Papier deckt er jeweils den Teil der Folie ab, der noch nicht dran ist.

Mit einem Stift zeigt Nico in raschem Wechsel mal hierhin und mal dorthin, damit die Zuhörer nicht einschlafen.

Als er eine wichtige Skizze erläutert, legt er seinen Stift so auf das Projektorglas, dass die Spitze genau auf die Skizze zeigt.

Nico schaut nie auf die Projektionsfläche hinter sich. Er ist sich sicher, dass die Folie von allen gut zu erkennen ist.

Während seiner Präsentation gerät Nico öfter in den Lichtkegel, wodurch er die Folie teilweise verdeckt.

Entsprechend seinem Vortrag hat Nico für die Mitschüler ein Arbeitsblatt erstellt, in das wichtige Begriffe und Daten einzutragen sind, die während des Vortrags genannt werden.

Nico ist aufgeregt und hat feuchte Finger. Mit seinem Zeigefinger verdeutlicht er viel auf der Folie.

Nicos erste Folie besteht nur aus einem kleinen Bild. Nach und nach legt er weitere Folien darüber, so dass am Ende ein umfangreiches Diagramm entsteht.

Am Ende der Präsentation bittet Nico um Fragen und ergänzende Erläuterungen der Mitschüler.

Quelle Dr. Heinz Klippert (leicht verändert)

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 3: Gestaltung und Einsatz von Folien Anlage: 3 von 3

Folieneinsatz bewerten Folie von: _________________ Mein Name: _____________ Kriterien für einen guten Folieneinsatz Beachtet

Platz für Zeichnungen, Skizzen, etc.

177

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema: Präsentieren können 4:

Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen spezielle Techniken zur Veranschaulichung von Lerngegenständen kennen und anwenden lernen. Sie sollen diese Techniken auf ein Thema bezogen auswählen können.

Einzelstunde Doppelstunde drei Stunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine - Kenntnis über Zuordnungsdiagramme aus dem Mathematikunterricht. (Dieser Baustein lässt sich gut in Zusammenarbeit zwischen Deutsch- und Mathematiklehrer durchführen). - Baustein "Arbeit mit Präsentationsplakaten"

Materialien: - Station 1: Beispiel "Zeitleiste" (Anlage 1) und "Lebenslauf" (Anlage 2) je einmal auf DIN A3 vergrößert - Station 2: Beispiel "Tabelle" (Anlage 3) und "Großes Durcheinander" (Anlage 4) je einmal auf DIN A3 - Station 3: Beispiel "Säulendiagramm" (Anlage 5) und "Wahlergebnisse" (Anlage 6) je einmal auf DIN A3 - Station 4: Beispiel "Kreisdiagramm" (Anlage 7) und "Jetzt geht´s rund!" (Anlage 8) je einmal auf DIN A3 -Station 5: Beispiel "Kurvendiagramm" (Anlage 9) und "Kassel" (Anlage 10) je einmal auf DIN A3 vergrößert. - Station 6: Beispiel "Mind-Map" (Anlage 11) und "Deutschland" je einmal auf DIN A3 - Pro Vierergruppe ein Blankoplakat und Eddings.

178

Planungsverlauf

Die jeweiligen Veranschaulichungstechniken sollten bereits im Fachunterricht entwickelt worden sein. Hier geht es um die Präsenz dieser Technik, wenn die Schülerinnen und Schüler eine Präsentation erstellen wollen. Einstieg: Unterrichtsgespräch zu Veranschaulichungstechniken "Was ist ein Diagramm/Schaubild?“ "Wozu dient ein Diagramm/Schaubild?“ "Welche Arten von Diagrammen/Schaubildern kennst du?" Mögliche Nennungen:

• Kurvendiagramm • Säulendiagramm • Tabelle • Kreisdiagramm • Balkendiagramm • Zeitleiste • Mind-Map usw.

"Wir wollen uns heute damit beschäftigen etwas so zu veranschaulichen, dass wir dabei möglichst wenig Text verwenden müssen.“ Partnerarbeit Die Schülerinnen und Schüler sollen nun einzelne Veranschaulichungs-techniken anwenden. "Geht herum, schaut euch die Stationen an und sucht euch eine Station aus, die ihr bearbeiten wollt. Wenn ihr eine Station gelöst habt, sucht ihr euch noch eine aus, bei der ihr euch nicht so sicher fühlt.“ An jeder Station befindet sich

die Aufgabenstellung ein Beispiel für diese Veranschaulichungstechnik

Für die Bearbeitung benötigen die Schülerinnen und Schüler ausreichend kariertes Papier. Das Mathematikheft bietet sich an. Die Aufgaben werden an der Station selbst gelöst.

Gruppenarbeit: Erstellung einer Präsentation Je zwei Partnergruppen vereinigen sich zu einer Vierergruppe. Jede dieser Vierergruppen bereitet eine Stationsaufgabe, die durch Los ermittelt wird, als

179

Präsentation vor. Dafür muss jeder Gruppe ein leeres Plakat zur Verfügung gestellt werden. Präsentation Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre Ergebnisse vor. Hier können der Beurteilungsbogen für Plakate (Präsentieren können 2) und die 6 Regeln für eine gute Präsentation (Präsentieren können 6) zum Einsatz kommen. In der Besprechung sollte auch darauf eingegangen werden, welche Inhalte durch die jeweilige Technik präsentiert werden können. Hinweise zur Weiterarbeit Zur Zeitleiste (Anlage 1, 2)

- Erstelle eine Zeitleiste mit allen Bundespräsidenten (Bundeskanzlern) der Bundesrepublik Deutschland und deren Amtszeit.

- Suche dir deine fünf Lieblings-Musik-CDs heraus und schaue nach, wann diese produziert wurden. Trage die Daten anschließend auf eine Zeitleiste ein.

Zum Säulendiagramm (Anlage 5, 6):

- Erstelle ein Säulendiagramm für die Zahlen in folgender Tabelle:

Kosten für die Übertragungsrechte der Fußball Bundesliga pro Jahr Jahr 1966 1974 1979 1984 1988 1992 1997 2000 Kosten (Mio. €)

0,33 1,8 2,94 5,0 27,5 70,0 91,5 105,0

Zum Kurvendiagramm (Anlage 9, 10):

- Erstelle ein Kurvendiagramm für die Zahlen in folgender Tabelle: Ausgaben der Krankenkassen Jahr 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Ausgaben (Mrd. €)

71 92 105 106 117 132 136 133 122

Zur Mind-Map (Anlage 11, 12): - Eine ähnliche Mind-Map lässt sich auch zum Thema "Hessen“ oder "Europa“ erstellen.

180

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 1 von 12 Beispiel für eine Zeitleiste! Das Leben von Martin Luther

1480 1485 1490 1495 1500 1505 1510 1515 1520 1525 1530 1535 1540

Geburt in Eisleben

Klosterschule in Magdeburg

Beginn Jura-Studium

Entschluss Mönch zu werden

95 Thesen

Professor für Bibelwissenschaft

Luther verweigert in Augsburg den Widerruf der Thesen

Streitgespräch mit Johann Eck in Leipzig

Reichstag zu Worms

Hochzeit mit Katharina von Bora

181

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 2 von 12 Erstelle zu folgendem Text eine Zeitleiste, in der du die wichtigsten Stationen im Leben von Andrew Lloyd Webber aufzeigst! Andrew Lloyd Webber wurde 1948 als ältester Sohn des ehemaligen Rektors des "College of Music“ W. S. Lloyd Webber und dessen Ehefrau Jean in London geboren. Gerade erst neun Jahre alt, veröffentlicht er seine erste Komposition: Eine Piano Suite mit Auszügen aus einzelnen Musicals, die er frühzeitig für sein Spielzeug-Theater geschrieben hatte. 1965 traf der 17-jährige A. L. Webber auf Tim Rice, einen wichtigen Partner für die nächsten 20 Jahre. Zusammen erarbeiten beide ihr erstes gemeinsames Musical. Der Erfolg blieb ihnen noch versagt. Das nächste Gemeinschaftsprojekt umfasste ein Pop-Oratorium, das sich mit der biblischen Geschichte von Joseph und dessen vielfarbigen Mantel beschäftigte. Titel: "Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ (1968). Das Werk erlangte große Erfolge im Londoner West-End und am New Yorker Broadway. Als nächstes einschlagendes Ereignis der Kulturwelt stellten Webber und Rice ihre Klassik- Rock-Oper "Jesus Christ Superstar“ vor. In London eröffnete das Werk im August 1972 im West-End und lief volle acht Jahre. Es bleibt das Musical mit der längsten Spielzeit in der britischen Theatergeschichte. Im Mai 1981 hatte Webber mit seinem fantastischen Bühnenwerk "Cats“ umjubelte Premiere in London. Im Oktober 1982 feierte Webber ein bislang nie erlebtes Bühnenjubiläum: Zur gleichen Zeit liefen von ihm drei Musicals in London und drei Musicals in New York. Das wohl ambitionierteste Musical Webbers hatte im März im Apollo Victoria Theatre in London Premiere: "Starlight Express“. Die Schauspieler, die Lokomotiven und Waggons einer Spielzeugeisenbahn verkörpern, traten ausschließlich auf

Rollschuhen auf. Das Theater selbst musste komplett umgebaut werden. Unzählige Gleise und Rollbahnen wurden auf und über der Bühne sowie durch den Zuschauerraum installiert. Die Texte zu dieser Show, die im März 1987 in den USA Premiere hatte, wurden von Richard Stilgoe verfasst. Ein Jahr später, 1988, startete der "Starlight-Express“ zur deutsch-sprachigen Erstaufführung

in Bochum. Einen weiteren Entwicklungssprung im Schaffen Webbers stellte 1985 die Uraufführung seines Requiems dar. Das Werk umfasst eine Messe, die Webber seinem Vater gewidmet hat. Bereits ein Jahr später, im Oktober 1986, erlebte London die Welturaufführung eines neuen Bühnenwerks: "The Phantom of the Opera“. Im Sommer 1990 hat "Das Phantom der Oper“ seine Erstaufführung in Hamburg erlebt. Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 3 von 12 Beispiel für eine Tabelle!

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 4 von 12

Großes Durcheinander! Ordnet die Begriffe in einer Tabelle!

Saarland Japan Pudel

Berlin

Brüssel Brandenburg Dalmatiner

Dackel Finnland

Hessen

Volleyball

Thüringen Hockey Brasilien Kopenhagen

Prag

Washington Fußball Collie

Bayern

Paris

Tischtennis Schwimmen Terrier

SchäferhundHandball

SachsenSpanien Norwegen

Belgien

184

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 5 von 12 Beispiel für ein Säulendiagramm!

Ausgang der Klassensprecherwahl 2004

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

1

%

Luisa Bernd Okan Linda

185

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 6 von 12 Stellt die Wahlergebnisse der Parteien A, B und C in Form mehrerer Säulendiagramme dar! Benutzt unterschiedliche Farben:

Partei A: blau Partei B: rot Partei C: grün Wähle einen sinnvollen Maßstab und mache ihn am Rand des Diagramms deutlich. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die drei Parteien A, B und C haben in den letzten Jahren ziemlich wechselhafte Ergebnisse erzielt. Bei der Wahl im Jahr 1972 kam Partei A auf 15 % der Wählerstimmen, Partei B erzielte genau doppelt so viele Stimmen und Partei C noch einmal 10% mehr als Partei B. Bei der nächsten Wahl im Jahr 1976 fielen Partei A um 5%-Punkte und Partei C um 10%-Punkte zurück, Partei B hingegen legte um 20%-Punkte zu. 1980 änderte sich das Bild erneut. Die beiden Parteien B und C erzielten je 40%, Partei A blieb bei 10%. 1984 legte Partei A genau um das Doppelte zu. Partei B verlor 10%-Punkte und Partei C gewann 5%-Punkte dazu. Bei den Wahlen im Jahr 1988 verlor Partei A wieder 5%-Punkte, Partei B kam auf 35%-Punkte und Partei C auf 40%-Punkte. Bei der letzten Wahl im Jahr 1992 fielen die Parteien A und C um je 5%-Punkte, Partei B dagegen verbesserte sich um 10%-Punkte. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Übertragt zunächst diese Achsen! Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

%

Jahr

186

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 7 von 12 Beispiel für ein Kreisdiagramm!

Ergebnis der Klassensprecherwahl 2004

Nathalie44%

Özlem5%

Christian33%

David18%

187

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 8 von 12

Jetzt geht‘s rund! Familie Becker hat ein monatliches Gesamteinkommen von 2000 €. Hier siehst du, wofür Familie Becker ihr Geld ausgibt:

€/Monat Prozentsatz Gradzahl Lebensmittel

400 €

Wohnung/Heizen

400 €

Bekleidung

200 € 10 % 36°

Bildung/Unterhaltung

100 €

Auto/Verkehr

300 €

Möbel/Haushalt

100 €

Sonstiges

500 €

• Berechnet die fehlenden Prozentsätze und tragt sie in die Tabelle

ein [Prozentsatz % = (Ausgaben : Gesamteinkommen) • 100]. Die Summe der Prozentsätze muss 100 ergeben.

• Rechnet danach die Prozent-

sätze in Gradzahlen um! Beispiel: 100% = 360°

1% = 3,6° 10% = 36°

• Zeichnet nun mithilfe von Zirkel

und Geodreieck ein Kreisdia-gramm! Hier seht ihr den Anfang.

Copyright Cornelsen Verlag Scriptor

Monatliche Ausgabender Familie Becker

Beklei-dung 10 %

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Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 9 von 12

Beispiel für ein Kurvendiagramm!

Ausgaben des Schülers Antonio S.

0 €

10 €

20 €

30 €

40 €

50 €

60 €

70 €

Januar Februar März April

189

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 10 von 12

Übertragt die Diagramme auf kariertes Papier! Fertigt eine Temperaturkurve und eine Niederschlagskurve von Kassel an!

Temperaturverlauf Kassel

J F M A M J J A S O N D 1°C 0°C 2°C 6°C 11°C 13°C 17°C 17°C 14°C 9°C 6°C 2°C

Niederschlagsverlauf Kassel

J F M A M J J A S O N D 48

mm 35

mm 31

mm 34

mm 40

mm 42

mm 65

mm 88

mm 79

mm 76

mm 60

mm 53

mm

Monat

°C

Monat

mm

190

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 11 von 12

Beispiel für eine Mind-Map!

191

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 4: Möglichkeiten der Veranschaulichung durch Diagramme Anlage: 12 von 12

Erstellt eine Mind-Map! Ihr selbst entscheidet über Ober- und Unterbegriffe!

DEUTSCHLAND

192

Schwerpunkt:

Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen

Thema: Präsentieren können 5:

Vorbereitung, Durchführung und Reflexion

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen Kurzpräsentationen halten und beurteilen können. Sie sollen anhand dieser Beurteilungen die Präsentationen verbessern können.

Einzelstunde Doppelstunde Der Inhalt dieses Bausteines kann auf mehrere Einzelstunden verteilt werden.

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine Präsentieren können 1: Die Grundlagen

Materialien: - Anlage 1 als Klassensatz - Anlage 2 (blanko) je Partnergruppe einmal - Anlage 2 (ausgefüllt) Anz. d. Partnergruppen mit Anz. der Präsentationsgruppen multiplizieren - Anlage 3 und 4 (Drehbuch) je Präsentationsgruppe einmal

Planungsverlauf Vorbemerkung Eine Woche zuvor erhalten die Schülerinnen und Schüler die Anlage 1: Sie sollen sich mit einem Partner auf ein Thema festlegen und dazu eine 5-minütige Kurzpräsentation erarbeiten.

193

Erarbeitung von Präsentationskriterien Zwei bis drei Gruppen halten ihre 5-minütigen Präsentationen. Im Anschluss an jede einzelne Präsentation sollen die zuschauenden Schülerinnen und Schüler sich zur Präsentation äußern und Verbesserungs-vorschläge nennen. Dabei ist folgende Vorgehensweise empfehlenswert:

- Die Partnergruppe ruft die Kritik übenden Mitschülerinnen und Mitschüler selbst auf.

- Jedem Verbesserungsvorschlag muss eine positive Kritik vorausgehen. - (Weitere Anregungen zur Auswertung von Gruppenarbeiten erhalten Sie

im Anschluss an die Bausteine des Schwerpunktes "Teamkompetenz“.) Die Lehrerin/der Lehrer notiert die grundlegenden Verbesserungsvorschläge als Kriterien für eine gute Präsentation an der Tafel. Überschrift: Tipps für eine gute Präsentation Jede Partnergruppe erhält Anlage 2. Von der Tafel werden die 8 wichtigsten Kriterien aus Sicht der Schülerinnen und Schüler in diesen Beurteilungsbogen übertragen. Das könnten z.B. die folgenden Kriterien sein:

I. Keine Präsentation ohne Einstieg!

II. Publikum nicht nur hören, sondern auch sehen lassen!

III. Plakate und Folien lesbar gestalten!

IV. Publikum anschauen!

V. Laut und deutlich sprechen!

VI. Präsentation abrunden. Der letzte Eindruck ist am wichtigsten!

VII. Notizen auf einen Stichwortzettel schreiben!

VIII. Auf "sinnlose Laute wie" "Äh“, "Hm“ und "Öh“ verzichten!

Da die Anlage 2 im Folgenden sehr häufig benutzt wird, bietet es sich an, sie nach dem Eintragen der 8 Kriterien für den dauerhaften Gebrauch mehrfach zu kopieren.

194

1. Präsentationsrunde Die restlichen Partnergruppen halten ihre Kurzpräsentationen. Dabei werden sie nun von jeder zuschauenden Partnergruppe mithilfe des Beurteilungsbogens (Anlage 2) schriftlich bewertet. Die Beurteilung sollte unbedingt erst im Anschluss an die Präsentation erfolgen. Im Anschluss erhalten die Präsentatoren die ausgefüllten Beurteilungsbögen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler.

Partnerarbeit Die Partner sollen anhand der Beurteilungsbögen nun ermitteln, in welchem Bereich sie die größten Mängel und Defizite haben. Sie erhalten die Gelegenheit, ihre Präsentation im Hinblick auf die aufgestellten Kriterien zu überarbeiten. (Plakate/Folien erneuern, Vortrag vor dem Spiegel üben, einen guten Einstieg finden...). (Evtl. in verschiedenen Räumen, Zeitvorgabe angeben). Es hat sich bewährt, dass die Partnergruppen ihre Präsentationen zunächst einer anderen Gruppe ("critical friend“) vorstellen, bevor sie vor der ganzen Klasse präsentieren. 2. Präsentationsrunde Jede Partnergruppe trägt ein zweites Mal ihre Präsentation vor. Vorher erhält jede Beobachtungsgruppe ihren Bogen zurück mit der Auffor-derung die neuerliche Präsentation im Anschluss noch einmal unter folgendem Aspekt zu beurteilen: "Was hat sich verbessert/Was muss noch verbessert werden?". Die Auswertungen in dieser Runde erfolgen mündlich unmittelbar nach der jeweiligen Präsentation.

Hinweise zur Weiterarbeit:

Anlage 3 ist eine geeignete Hilfe für die Schülerinnen und Schüler für die Vorbereitung der Präsentation. Das Drehbuch (Anlage 4) ist eine Hilfe zur Aufteilung der Arbeit und zur Gliederung der Präsentation selbst.

195

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion Anlage: 1 von 4 Aufgabe:

1) Suche dir ein bis zwei Partner, mit dem/denen du ein interessantes Präsentationsthema vorbereiten möchtest.

2) Einigt euch auf ein Thema eurer Wahl (z.B. Fußball-

weltmeisterschaft 2002, Bundestagswahl, mein Lieblingsstar, Deutschland sucht den Superstar oder Themen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich).

3) Sammelt ausreichend Informationen zu eurem Thema, um eine

Präsentation vorzubereiten.

4) Das Ergebnis soll eine 5-minütige Präsentation sein, die ihr bald vorstellen sollt.

196

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion Anlage: 2 von 4 Beobachter: ___________ und ____________ Thema: _________________

1. Runde 2. Runde Wurden die Tipps eingehalten? ++ + - - - ++ + - - -

1

2

3

4

5

6

7

8

Kreuzt eure Einschätzung an! ++ Super!/+ Gut, geht aber noch besser/- Vieles ist zu verbessern/- - Tipp nicht beachtet Anmerkungen:

197

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion Anlage: 3 von 4 Thema unserer Präsentation: _____________________________________________ am: ______________ Wer kümmert sich

darum? Bis wann?

Wie gehen wir vor, wenn wir Informationen, Materialien u. Medien für unsere Präsentation gesammelt haben?

198

Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen Baustein: Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion Anlage: 4 von 4

Drehbuch Thema der Präsentation: ________________________________________________________________________________ Namen der Gruppenmitglieder: _____________ _____________ _____________ _____________ _____________

Was wird vorgestellt? Wer stellt

vor? Material (z.B. Plakat, Folie,

Modell usw.) Geschätzte

Zeit

1 Einleitung:

2

3

4

5

6

199

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Einleitung Die folgenden Unterrichtsbausteine gehören größtenteils zum "Kommunikations-training nach Gerhard Leisenheimer und Werner Loch“. Beide sind erfahrene Pädagogen aus Rheinland-Pfalz. Sie entwickelten ihre Trainingsmodelle in der Schule für die Schule, dadurch ist Praxisnähe gewährleistet. Wir beziehen uns auf ihr Buch "Kompetenzcurriculum Kommunikation für die Sekundarstufe 1“, erschienen im Eigenverlag, unter der Telefon- und Faxnummer 02607/8222 zu bestellen. Zehn der elf hier abgedruckten Bausteine sind in Absprache mit den Autoren zum größten Teil wörtlich (in der Regel kursiv gedruckt) aus diesem Trainingsprogramm übernommen, lediglich leicht verändert und ergänzt worden. Der Baustein „Körpersprache – Unser Körper ´spricht´ auch ohne Worte“ wurde von uns erarbeitet. Wir waren bei der Umsetzung sofort davon fasziniert, mit welch einfachen Mitteln man Schülerinnen und Schüler gezielt in ihrer Kommunikationsfähigkeit fördern kann. Sprachlich schwache Schülerinnen und Schüler sind innerhalb kürzester Zeit in der Lage, mithilfe antrainierter Redewendungen grammatisch richtige Sätze zu bilden. Nach und nach werden durch die gewonnene Sicherheit Hemmungen abgebaut und der Mut gewonnen, sich aktiv am Unterrichtsgespräch zu beteiligen. Sprachlich starke Schülerinnen und Schüler verändern und erweitern die vorgegebenen Redewendungen nach kurzer Zeit sehr kreativ. Neben diesen wichtigen Zielsetzungen wird es hierbei jeder Lehrerin und jedem Lehrer gelingen, durch die Zurücknahme der eigenen Person Klassengespräche in Gang zu bringen, die ohne ständige Steuerung durch die Lehrkraft laufen. Im Idealfall wird man bei diesen Gesprächen geradezu überflüssig! Die Frage "Wie soll das funktionieren“ lässt sich sehr schnell beantworten: Beginnen Sie einfach mit diesem Training! Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe

1. Sich frei äußern können (Forscherspiel) ................................................201 2. Zuhören können (Echo) .........................................................................210 3. Begründungen geben können (Architektenspiel) ...................................220 4. Sich etwas merken können (Wortmemory - Satzmemory) ....................228 5. Sprachlich assoziieren lernen ................................................................231 6. Schriftlich assoziieren lernen – Kurzvorträge halten ..............................233 7. Körpersprache – Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte.....................238 8. Nonverbal kommunizieren können (Stummes Gespräch) .....................254 9. Eine Meinung äußern ............................................................................259 10. Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung

vertreten .................................................................................................262 11. Inhalte richtig darstellen (Richtig-Falsch-Spiel) ......................................265

200

Die in den einzelnen Bausteinen abgedruckten Bilder können durch weitere, nicht gegenständliche Bilder jeder Art ergänzt werden.23 Bei Bedarf können Sie die ausgewählten Bilder auch in Farbe auf Folie drucken. Die dazu notwendigen Dateien finden Sie auf der beigefügten CD-ROM in dem Ordner „Kommunikative Kompetenz“. Anregungen zur Ermittlung des Lernstandes der Schülerinnen und Schüler finden Sie im Kapitel "Anregungen zur Entwicklung und zum Einsatz eines Kompetenzen-portfolios“. Unbedingt hinweisen wollen wir auf die beiden Geschichtsbücher von Gerhard Leisenheimer und Werner Loch u.a. "Geschichte erkunden Band 1 und 2" (siehe Literaturverzeichnis), die auch im oben genannten Eigenverlag erschienen sind. Diese beiden Bücher greifen die in diesem Schwerpunkt erlernten Kompetenzen ganz gezielt auf.

23 Weitere Bildvorlagen finden sich auf einer CD „Die virtuelle Gemälde Galerie“, erschienen im

Tandem Verlag und der Yorck Projekt Gesellschaft für Bildarchivierung mbH.

201

Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 1:

Sich frei äußern können (Forscherspiel)

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - Vermutungen äußern. - Redewendungen erlernen und anwenden können. - Mut zur mündlichen Mitarbeit gewinnen. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - durch die Verwendung unterschiedlicher Rede- wendungen ihre Ausdrucksfähigkeit verbessern. - ihr Sozialverhalten verbessern (nicht auslachen, zuhören können, nicht da- zwischen reden, sich trauen kreativ zu sein...)

Einzelstunde Doppelstunde 3 Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: Overheadprojektor, geeignete Bildbeispiele für Overheadfolien (siehe Anhang, Anlagen 1-4), Textbeispiele (siehe Anhang, Anlage 5)

Planungsverlauf 1. Phase: Einführendes Gespräch: "Ich stelle fest, dass ihr euch im Unterricht oft nicht meldet, wenn ich euch dazu auffordere. Mich interessiert, weshalb das so ist!"

202

Vermutlich äußern die Schülerinnen und Schüler, dass sie nichts Falsches sagen wollen, dass sie Angst haben ausgelacht zu werden usw. "Es ist wichtig, dass jede/r ohne Angst seine Ideen einbringen kann. Deshalb werden wir das mithilfe des Forscherspiels trainieren. Forscher wollen etwas herausfinden, was sie vorher nicht sicher wissen. Dazu müssen sie Vermutungen anstellen." "Wir wollen nun das Forscherspiel durchführen, dabei müsst ihr folgende Grundregel einhalten: Keiner darf aufgrund seiner Vermutungen ausgelacht werden. Alle Vermutungen sind möglich." 2. Phase: Den Schülerinnen/den Schülern wird mit dem Overheadprojektor ein Bild gezeigt (siehe Anlage 1-4). Sie werden gebeten das Forscherspiel durchzu-führen, also Vermutungen zum Inhalt/zur Aussage des Bildes zu äußern und dabei jeden Satz mit "ich vermute“ zu beginnen; dadurch soll ihnen deutlich werden, dass es sich um Vermutungen handelt. Eine positive Verstärkung durch die Lehrerin/den Lehrer ist hinsichtlich Mut zur Äußerung und Mut zur Kreativität unbedingt erforderlich. An die Grundregeln wird dabei stets erinnert. (Du weißt: "Alle Vermutungen sind möglich!“). Vor allem muss den Schülerinnen/den Schülern immer wieder bewusst werden, dass das Lachen aufgrund einer originellen Idee unproblematisch, das Auslachen aber wirklich streng verboten ist. 3. Phase: Die Schülerinnen und Schüler werden beauftragt, weitere Redewendungen zu finden, die ausdrücken, dass es sich um ihre Vermutungen als "Forscher“ handelt. Dies kann im Unterrichtsgespräch oder in Kleingruppen geschehen. Die Grundregel und die Redewendungen sollten in einem Regelheft oder Regelordner aufgeschrieben werden. Beispiele für Redewendungen beim Forscher-Spiel (Vermutungen äußern):

• Ich glaube … • Ich schätze … • Ich meine … • Vielleicht … • Ich finde … • Es könnte sein, dass … • Wahrscheinlich … • Ich denke … • Es ist möglich, dass … • So auf den ersten Blick … • Ich vermute …

203

Die Redewendungen machen deutlich, dass Vermutungen geäußert werden. Es kann sein, dass sich diese Vermutungen als richtig erweisen. Das muss aber nicht zwingend so sein! Das Forscherspiel sollte mit mehreren Bildern geübt werden. (Bildbeispiele siehe Anlagen 1-4) 4. Phase: Falls in Kleingruppen gearbeitet wurde, sollten die neuen Redewendungen von den Gruppen vorgestellt bzw. ergänzt werden. Zunächst werden die Redewen-dungen an der Tafel festgehalten. (Es wird empfohlen, die Redewendungen auf Plakate zu schreiben und gut sichtbar in der Klasse zu platzieren). Nach und nach werden sich alle Redewendungen wie von selbst einprägen. Dazu kann man weitere Bilder (siehe Anlagen 1-4) oder Texte (siehe Anlage 5) verwenden. Textbeispiel: Lena und Jan wollen in den nächsten Ferien mit ihren Eltern verreisen. Ihre Bekannten wollen von ihnen wissen, wohin die Reise gehen soll. Doch die beiden wollen zunächst nicht so richtig mit der Sprache heraus: "Dort, wo wir hinfahren, wird eine andere Sprache gesprochen. Die Sprache klingt schön, sie wird auch häufig an deutschen Schulen unterrichtet. Als wir das letzte Mal da waren, schien es uns, als würden sich die Menschen für alles mehr Zeit nehmen, die sitzen auch viel länger beim Essen zusammen. Ihr Brot ist auch sehr lang und wenn man durch die Städte geht, sieht man viele Menschen, die ihr Brot unter dem Arm tragen. Dieses Jahr fahren wir in eine Stadt, die an einem Fluss liegt. In dieser Stadt gibt es einen sehr hohen Turm, man kann mit einem Aufzug hinauffahren." Die Vermutungen der Schülerinnen und Schüler sollen sich nicht nur auf das Reiseziel, sondern auch auf die einzelnen Aussagen des Textes beziehen. Beispiel: "Es könnte sein, dass Lena und Jan nach Frankreich reisen." "Ich vermute, dass der Eiffelturm gemeint ist. " "Ich gehe davon aus, dass von französischem Weißbrot die Rede ist." 5. Phase: Bei weiteren Forscherspielen benutzen die Schülerinnen und Schüler nun alle bisher gefundenen Redewendungen. Es erweist sich an dieser Stelle als sinnvoll, dass sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig aufrufen und die Lehrerin/der Lehrer vor allem auf die Einhaltung der Regeln des Forscherspiels achtet. Auch sollte sicher gestellt werden, dass verschiedene Redewendungen benutzt werden, damit sich die sprachliche Kompetenz der Schülerinnen und Schüler erweitert. Hinweise zur Weiterarbeit:

204

Das Forscherspiel bietet sich in allen Unterrichtsfächern an, wenn etwas herausgefunden, "erforscht" werden soll. Allgemeine Hinweise zu den Anlagen: a) Bildbeispiele für Overheadfolien (siehe Anlagen 1-4) Bei den abgedruckten Bildern handelt es sich um Werke von Franz Marc und August Macke. Die Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung des Tandem Verlages und der Yorck-Gesellschaft für Bildarchivierung mbH von der CD: „Die virtuelle Gemälde Galerie“ entnommen. b) Textbeispiele (siehe Anlage 5) Die Texte wurden von zwei Schülerinnen und einem Schüler einer 9. Haupt-schulklasse geschrieben. Es wird dringend empfohlen, die auf den Folien sichtbaren Titel der Bilder beim Präsentieren zunächst verdeckt zu halten, um dadurch eine Beeinflussung der Schüleräußerungen zu vermeiden!

205

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Sich frei äußern können (Forscherspiel) Anlage: 1 von 5

Bildbeispiele:

August Macke – Haus im Garten – 1910/14

206

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Sich frei äußern können (Forscherspiel) Anlage: 2 von 5

August Macke – In der Tempelhalle – 1910/14

207

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Sich frei äußern können (Forscherspiel) Anlage: 3 von 5

Franz Marc – Caliban - Figurine für Shakespeares „Sturm“ - 1914

208

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Sich frei äußern können (Forscherspiel) Anlage: 4 von 5

Franz Marc – Elefant, Pferd, Rind, Winter – 1913/14

209

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Sich frei äußern können (Forscherspiel) Anlage: 5 von 5 Textbeispiele a) Der Wecker klingelte, doch Michi schlief einfach weiter. Plötzlich schreckte er auf. Oh nein, er hatte schon wieder verschlafen. Jetzt aber ab in die Klamotten, in die Schuhe schlüpfen, die Schultasche blitzschnell packen und lossprinten! Immer die Straße herunter. Er dachte nur daran, in die Schule zu kommen. Schnell, schnell immer schneller! Heute war ein trüber regnerischer Tag, es war so nebelig, dass er kaum etwas sah. Nun stand er abgehetzt auf dem Gehweg an der Hauptstraße. Die Autos schwirrten an ihm vorbei und der ekelhafte Geruch von Abgasen hing in seiner Nase. Als er schließlich losläuft, sieht er plötzlich etwas auf sich zukommen … (Michael Pfister) b) Eines Tages fuhr Lena zur Arbeit. Dabei bemerkte sie zunächst nicht, dass sie nicht alleine im Auto war. Sie hatte ungebetenen Besuch! Da sie ziemlich laut Radio hörte, bemerkte sie zunächst nichts von den Geräuschen auf der Hinterbank. Als diese aber immer lauter wurden, bemerkte auch Lena etwas. Sofort bremste sie, sie sprang eilig aus dem Auto! Als sie sich wieder beruhigt hatte, ging sie ganz langsam auf das Auto zu … (Lena Bösser) c) Stefan wollte unbedingt das Schwimmabzeichen Silber machen, dazu fehlte ihm nur noch der Sprung vom Sprungbrett. Heute war es soweit! Auf dem Weg nach oben zitterten seine Knie. Er wollte gerade wieder hinabsteigen, als er seine Freunde bemerkte, sie sahen alle zu ihm herauf. Keiner ahnte, dass Stefan unter fürchterlicher Höhenangst litt, das sollte auch so bleiben. Er wollte doch nicht als Angsthase dastehen. Von unten hörte er sie laut rufen: "Los Stefan, spring doch endlich!“ Stefan … (Stefanie Gissel)

210

Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 2:

Zuhören können (Echo)

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - erste Vorformen des Zuhörenkönnens kennen lernen. - sich auf die Redebeiträge ihrer Mitschüler beziehen können und sie beim Sprechen ansehen. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - einen Gesprächspartner ausreden lassen und ihm zuhören können. - ihre Satzkonstruktionen verbessern.

Einzelstunde Doppelstunde mehrere Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Forscherspiel

Materialien: Overheadprojektor, geeignete Bildbeispiele (siehe Anlagen 1-4), Textbeispiele (siehe Anlagen 5 und 6)

Planungsverlauf 1. Phase: Einleitendes Gespräch: "Es fällt mir oft auf, dass in gemeinsamen Gesprächen immer wieder Ähnliches gesagt wird, weil die Gesprächsteilnehmer einander nicht konzentriert zuhören. Wir wollen heute mithilfe des Echospiels trainieren, auf eine Gesprächs-partnerin/einen Gesprächspartner Bezug zu nehmen."

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Den Schülerinnen und Schülern wird das Echospiel erklärt. Das Echospiel baut auf das der Klasse bekannte Forscherspiel auf: Ein nicht gegenständliches Bild wird mit dem Overheadprojektor gezeigt (siehe Anlagen 1-4). Anna äußert Vermutungen zum Bild (Gebrauch der Redewendungen des Forscherspiels). Sophie wiederholt zuerst möglichst genau die Aussagen ihrer Vorgängerin und nennt dann ihre eigene Vermutung. Sie gibt also ein Echo. Wichtig ist bei diesem Trainingsschritt, dass sich die Schülerinnen und Schüler beim Echo anschauen und auch mit dem Vornamen anreden. Beispiel: "Anna, du hast vermutet, dass auf dem Bild Blumen zu sehen sei, ich meine, dass dort ein Mann, der sich ausruht." "Sophie, du hast gesagt, dass ein Mann sich ausruht, ich hingegen bin der Ansicht, dass er im Blumenbeet arbeitet." Die Schülerinnen und Schüler sollen sich hierbei gegenseitig aufrufen. 2. Phase: "Beim Forscherspiel haben uns die Redewendungen weitergebracht. Nun suchen wir nach Redewendungen, die uns beim Echospiel weiterhelfen." Die Erarbeitung besonderer Redewendungen beim Echo wird zunächst in Kleingruppen durchgeführt. Folgende Redewendungen dienen eventuell als Vorlage und sollten durch die, von den Schülerinnen und Schülern gefundenen Redewendungen, ergänzt werden.

• … aber ich meine … • … ich stelle mir vor … • … was du denkst, meine ich auch … • … stimme dir zu, habe aber noch eine andere Idee … • … da bin ich aber anderer Ansicht … • … meine Vermutung ist … • … ich denke, dass das etwas anderes ist …

3. Phase Die von den Teams gefundenen Redewendungen werden im Plenum vorgetragen und diskutiert. Es wird empfohlen, die Redewendungen auf Plakaten festzuhalten und gut sichtbar im Klassenraum zu platzieren. Nach und nach werden sich die Redewendungen wie von selbst einprägen.

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4. Phase: Die Lehrerin/der Lehrer liest den folgenden Text vor (weitere Textbeispiele siehe Anlagen 5 und 6): Textbeispiel: Kaum waren sie an der Höhle angekommen, stellte er ihnen alle Mitglieder seiner Horde vor. Es waren insgesamt etwa zwanzig Personen, Kinder, Erwachsene, Kranke und auch viele ältere Menschen. Die Zeit, in der sie lebten, nennen wir Altsteinzeit. Er erzählte von der Arbeit der Männer, die als Jäger das Mammut, aber auch Schneehasen und Wollnashörner jagten. Über die Frauen konnte er erfahren, dass diese vor allem Beeren und Früchte sammelten und sich hauptsächlich um die Versorgung der Horde kümmerten. Der Faustkeil war das wichtigste Werkzeug der Altsteinzeitmenschen. Aus Knochen und Sehnen stellten sie auch noch andere Werkzeuge her. (aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001 , S.22) Anschließend äußert sich Schülerin Maria mit einem Satz zum Inhalt des Textes. "Ich habe gehört, dass die Menschen in der Altsteinzeit in Höhlen lebten." Schülerin Andrea sieht Maria an, wiederholt diesen Satz und wendet dabei Redewendungen zum Echo an. "Maria, du hast gesagt, dass die Menschen der Altsteinzeit in Höhlen lebten und ich möchte hinzufügen, dass sie in einer Horde zusammen lebten." Schüler Claus gibt Andrea das Echo (nicht auch noch Schülerin Maria), um dann seine eigene Aussage zu machen. "Andrea du hast gewusst, dass die Menschen in einer Horde lebten, ich möchte vortragen, dass die Frauen Beeren und Früchte sammelten." Die Redewendungen "zum Echo“ dienen als Grundlage. Eine nächste Schülerin/ein nächster Schüler kann nun einen weiteren Satz zum Inhalt des Textes sagen, zu dem dann wieder "das Echo“ erfolgt. 4. Phase:

Die Konzentration und Zuhörfähigkeit kann gesteigert werden, indem die Schülerinnen und Schüler die Aussagen ihrer Vor-Vorrednerin bzw. ihres Vor-Vorredners wiederholen müssen. Diese Übung dient dazu, Redebeiträge anderer einzubeziehen. Dabei hat die Praxis gezeigt, dass diese Form des Echospiels maximal nur über 4–5 Stationen laufen kann. Beispiel: Schüler Tom äußert zu einem Bild eine Vermutung. "Ich denke, das ist ein Haus." Schülerin Anna äußert ebenfalls eine Vermutung. "Ich vermute, das ist ein Baum."

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Schüler Jan gibt nun Schüler Tom zunächst Echo bevor er seine eigene Vermutung äußert. " Tom du hast gesagt, das ist ein Haus. Ich bin der Meinung es ist ein Schiff." Schülerin Sophie muss danach Schülerin Anna Echo geben, um dann ihre eigene Vermutung vortragen zu können. "Anna du vermutest, das ist ein Baum. Ich glaube, da sitzt ein Hund." Hinweise zur Weiterarbeit: Das Echospiel kann in allen Unterrichtsfächern angewendet werden. Es bietet sich immer dann an, wenn die Schülerinnen und Schüler in Unterrichts-gesprächen auf die Redebeiträge ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler eingehen sollen. Tipp: Erfahrungsgemäß eignet sich das Echospiel gut für Konfliktgespräche. Allgemeine Hinweise zu den Anlagen: a) Bildvorlagen auf Overheadfolien (Anlagen 1-4) Bei den abgedruckten Bildern handelt es sich um Werke von August Macke, Vincent W. van Gogh und Philip J. de Loutherbourg. Die Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung des Tandem Verlages und der Yorck-Gesellschaft für Bildarchivierung mbH von der CD: „Die virtuelle Gemälde Galerie“ entnommen. Es wird dringend empfohlen, die auf den Folien sichtbaren Titel der Bilder beim Präsentieren zunächst verdeckt zu halten, um dadurch eine Beeinflussung der Schüleräußerungen zu vermeiden ! b) Texte (Anlage 5 und 6) Die Idee zu den freien Texten stammen aus folgenden Büchern: Droop, C. u. Langen, A., Neue Briefe von Felix - Ein kleiner Hase reist durch die Vergangenheit, Münster 1995 Droop, C. u. Langen, A. Briefe von Felix - Ein kleiner Hase auf Weltreise, Münster 1994

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Zuhören können (Echo) Anlage: 1 von 6

August Macke – Innenhof des Landhauses in St. Germain – 1910/14

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Zuhören können (Echo) Anlage: 2 von 6

Vincent van Gogh – Die roten Weingärten - 1888

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Zuhören können (Echo) Anlage: 3 von 6

Philip J. de Loutherbourg – Lawine in den Alpen – 1803

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Zuhören können (Echo) Anlage: 4 von 6

August Macke – Landschaft bei Hammamet – 1910/14

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Zuhören können (Echo) Anlage: 5 von 6

Weitere Textbeispiele: Ich bin in einer komischen Zeit gelandet, stellt euch vor, die Leute tragen hier so etwas wie Töpfe auf dem Kopf. Die bauen Boote mit bunten Segeln, manche Boote haben Gesichter, die sehen aus wie Drachen! Die Häuser haben Strohhaufen als Dächer. Am witzigsten finde ich, dass die keine Gläser benutzen, die trinken nämlich aus Kuhhörnern. (nach: Droop, C. u. Langen,A., Neue Briefe von Felix – Ein kleiner Hase reist durch die Vergangenheit, Münster 1995) Ich weiß nicht, wo ich jetzt schon wieder gelandet bin! Hier gibt es noch nicht mal vernünftige Klamotten, die laufen alle in Bettlaken herum. Wenn es nicht ständig so warm wäre, würden die sicher alle krank. Über der Stadt hier sehe ich auf einer Bergspitze eine Frau aus Stein stehen. Da oben ist auch ein riesiger Tempel. Ganz in der Nähe ist dann auch noch so ein tolles Theater. Gerade eben habe ich bei den Olympischen Spielen zugeguckt. Ich musste auf einer Steintribüne sitzen und konnte sehen, wie die Sportler durch einen Tunnel ins Stadion laufen. Mich wundert, dass hier nur Männer mitmachen dürfen. Warum eigentlich? Die haben auch seltsame Sportarten, zum Beispiel so etwas wie Frisbee-Scheiben-Weitwurf. Nur sind das nicht solche Frisbee-Scheiben wie wir sie haben. Schon wirklich alles sehr komisch! (nach: s.o.) Hier wohnt man in Höhlen, die mit Tieren bemalt sind. Die Menschen haben Felle an, Kämme oder Bürsten scheint es nicht zu geben, alle haben lange struppige Haare. Es wird nur mit den Fingern gegessen, einfach toll! Feuerzeuge und Streichhölzer gibt es hier auch nicht, trotzdem können die Feuer machen. Bestimmt weißt du schon, in welcher Zeit ich gelandet bin! (nach:s.o.)

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Zuhören können (Echo) Anlage: 6 von 6

Ich bin jetzt auf der anderen Seite des Atlantiks in einer riesigen Stadt gelandet. Die Häuser reichen fast bis in die Wolken, deshalb nennt man sie auch Wolkenkratzer. Hier ist irre viel los, überall hört man Polizeisirenen oder hupende Taxis. Es gibt einen riesigen Park, der mehrere Kilometer lang ist. Dann ist da auch noch der Hafen mit dieser komischen Figur. Da steht nämlich mitten im Wasser eine wahnsinnig große grüne Frau in einem langen Kleid. Die hat eine Fackel in der Hand, alleine die Fackel ist größer als unser Haus. Stellt euch das mal vor! Wenn ich jetzt nur noch wüsste, wie diese Stadt hier heißt! (nach: Droop, C. u. Langen, A., Briefe von Felix – Ein kleiner Hase auf Weltreise, Münster 1994) Hier ist es furchtbar heiß! Eben bin ich auf einem Kamel geritten, das hat Spaß gemacht. Die meisten Urlauber, die hierher kommen, wollen sich die komischen Gebäude angucken, die es hier gibt. Die sehen aus wie Dreiecke, die jemand verkehrt herum in der Wüste stehen gelassen hat. Natürlich riesengroße Dreiecke! Vor vielen Jahren sollen da drin Könige beerdigt worden sein, die haben auch viele Schätze mit in ihr Grab genommen. Viele Geheimgänge sollen vor Störungen schützen. Neben dem Dreieck hier liegt eine komische Figur, sieht aus wie eine Riesenkatze, nur hat die das Gesicht von einer Frau. Wirkt fast wie ein Wachhund... Wisst ihr, in welchem Land ich bin? (nach: s.o. )

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Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 3:

Begründungen geben können (Architektenspiel)

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - lernen, eine Vermutung/Aussage zu begründen. - sich sprachlich besser ausdrücken können. - wissen, dass Architekten jedes Planungsteil begründen müssen. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - Aussagen grundsätzlich begründen. - ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit verbessern. - erkennen, dass Meinungen und Aussagen ohne Begründung an Wert verlieren.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Forscherspiel

Materialien: - Overheadprojektor, - geeignete Bildbeispiele für Overheadfolien (siehe Anlagen 2-5), - Bauplan (siehe Anlage 1)

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Planungsverlauf Vorbemerkung: Der Terminus Architektenspiel hat sich aus der Praxis ergeben, da den Schülerinnen und Schülern sehr schnell die Begründungen eines Architekten für seine Planungen/Maßnahmen zugänglich waren. Etwa: Die Terrasse wird dorthin gebaut, weil dort die Sonne tagsüber am längsten scheint. Der Hauseingang wird dort geplant, weil hier der nächste Weg zur Straße liegt. Der Vorraum wird neben die Küche verlegt, weil dort die Vorräte am besten gelagert werden.* *siehe Anlage 1 (Bauplan) 1. Phase: Die Lehrerin/Der Lehrer schreibt die Begriffe "Architekt“ – "Bauherr“ an die Tafel und hängt den Bauplan auf. Die Schülerinnen und Schüler erklären im Gespräch, dass der Architekt in der Regel für den Bauherrn das Haus plant und er dem Bauherrn auf Nachfrage seine Planungen und jede einzelne Maßnahme begründen können muss. Die Schülerinnen und Schüler nennen Beispiele: "Die Terrasse wird dorthin gebaut, weil hier die Sonne tagsüber am längsten scheint." "Der Hauseingang wird dort geplant, weil dies der nächste Weg zur Straße ist." "Der Vorraum wird neben die Küche verlegt, weil dort die Vorräte am besten gelagert werden." 2. Phase: Die Lehrerin/Der Lehrer informiert: "Beim Architektenspiel sollt ihr nun das, was ihr sagt, wie ein Architekt begründen. Eure Begründung könnt ihr mit "weil" einleiten." Die Schülerinnen und Schüler stellen zu einem Bild (siehe Anlagen 2-5) Vermutungen an und verwenden die entsprechenden Redewendungen. 3. Phase: Die Schülerinnen und Schüler überlegen in der Gruppe, wie eine Begründung anstatt mit "weil“ sprachlich noch eingeleitet werden kann. Mögliche Ergebnisse: da, denn, dadurch, deshalb ... werden an die Tafel geschrieben.

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4. Phase: Die Schülerinnen und Schüler führen nun das Architektenspiel mit einem weiteren Bild (siehe Anlagen 2-5) durch und verwenden dabei aber anstatt "weil“ andere Formulierungen. Hinweise zur Weiterarbeit: Im naturwissenschaftlichen Unterricht (Vermutungen vor Versuchsdurch-führung) und auch in den geisteswissenschaftlichen Fächern (z.B. offene Geschichten im Deutschunterricht, Religionsunterricht…) müssen Vermutungen häufig auch begründet werden. Allgemeine Hinweise zu den Anlagen: a) Bauplan auf Overheadfolie (Anlage 1) b) Bildvorlagen auf Overheadfolien (Anlagen 2-5) Bei den abgedruckten Bildern handelt es sich um Werke von Pieter Breugel, Vincent W. van Gogh, Karl E.F. Blechen. Die Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung des Tandem Verlages und der Yorck-Gesellschaft für Bildarchivierung mbH von der CD: „Die virtuelle Gemälde Galerie“ entnommen. Es wird dringend empfohlen, die auf den Folien sichtbaren Titel der Bilder beim Präsentieren zunächst verdeckt zu halten, um dadurch eine Beeinflussung der Schüleräußerungen zu vermeiden!

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Begründungen geben können Anlage: 1 von 5

N

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Begründungen geben können Anlage: 2 von 5

Vincent van Gogh – Die Arena von Arles – 1888

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Begründungen geben können Anlage: 3 von 5

Pieter Bruegel – Schlaraffenland – um 1560

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Begründungen geben können Anlage: 4 von 5

K. E. F. Blechen – Bau des Forts von Karnaq - 1494/1495

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Begründungen geben können Anlage: 5 von 5

Vincent van Gogh – Die Brücke von Trinquetaille - 1888

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Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 4:

Sich etwas merken können (Wortmemory – Satzmemory)

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - einer Mitschülerin/einem Mitschüler zuhören zu können. - sich etwas merken zu können. - sich konzentrieren zu können. - den Mut zu gewinnen, sich zu äußern. - etwas begründen zu können. - nachfragen zu können. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - auf den Beitrag eines anderen reagieren zu können. - wie man vorgehen kann, wenn man den Beitrag eines Gesprächspartners inhaltlich oder akustisch nicht verstanden hat. - bei mehreren Beiträgen die Aussagen zu behalten und nachfragen zu können.

Einzelstunde Doppelstunde Mehrere Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: keine, eventuell Tafel und Kreide

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Planungsverlauf 1. Phase: Die Lehrerin/der Lehrer gibt einen Begriff vor, (z.B. Wasser) die Schülerinnen und Schüler sagen alles, was ihnen dazu einfällt. Zu einem von der Lehrerin/vom Lehrer gegebenen Begriff können anfangs höchstens sechs Schülerinnen bzw. Schüler assoziieren. Alle achten darauf, wer von diesen sechs welchen Begriff assoziiert hat und versuchen, sich Name und Begriff zu merken. Danach werden dann alle sechs gefragt, warum sie gerade dieses Wort assoziiert haben. Die Gefragten geben ihre Begründungen. Beispiel: Begriff: Wasser Antworten der Schülerinnen/Schüler A – D: "Meer, baden, Strand, Hochwasser" Verfahren: "Inge, du hast Meer gesagt. Warum?" "Ich habe Meer gesagt, weil ich gerne am Wasser spiele." "Pierre, du hast bei Wasser Strand gesagt. Warum?" "Ich habe Strand gesagt, weil ich gerne am Strand liege und mir das Rauschen des Wassers anhöre." Die Lehrerin/der Lehrer erklärt den Namen "Wortmemory": "Wir nennen das Spiel "Wortmemory", weil wir uns ein Wort merken, das eine andere/ein anderer gesagt hat, also ähnelt unser Wortmemory dem Memory-Spiel." 2. Phase: Ein weiterer Begriff wird gegeben und mehrere Schülerinnen und Schüler assoziieren dazu. Mögliche Begriffe: Ferien, Schulfest, Ausflug, Schwimmbad, Sportunterricht, Mensch, Bruchrechnung, Europa .... Die Lehrerin/der Lehrer ruft Schülerinnen und Schüler auf, die sich melden, und zählt an den Fingern langsam die Anzahl der assoziierten Begriffe mit. Bei zehn Begriffen wird diese Runde beendet. Dann beginnt die Fragerunde. Beispiel: "Klaus, warum hast du bei Ferien "Wasser“ gesagt?" "Ich habe Wasser gesagt, weil ich in den Ferien gerne am Wasser bin, zum Schwimmen und Spielen." Dies wird solange praktiziert, bis alle zehn Begriffe nachgefragt wurden. Damit die Lehrerin/der Lehrer sich nicht verzählt, ist es sinnvoll, die nachgefragten Begriffe per Strichliste an der Tafel zu notieren.

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3. Phase: Die Anzahl der zu assoziierenden Begriffe wird schrittweise erhöht. Jede Schülerin/jeder Schüler sollte bei einem Durchgang nur einmal assoziieren. Sollten die Schülerinnen und Schüler nicht bei allen genannten Begriffen wissen, wer was gesagt hat, so ist das "Wortmemory“ zu Ende – eine neue Runde beginnt. 4. Phase: Fünf Schülerinnen/Schüler formulieren fünf verschiedene Sätze zu Marburg: Tim: "Marburg ist schön." Michael: "In Marburg hat eine große Stadthalle." Kerstin: "In Marburg gibt es wöchentlich einen Markt." usw. Dieser Trainingsschritt kann noch gesteigert werden, indem nun keine Begriffe wiederholt werden, sondern ganze Sätze. Beispiel: Die Lehrerin/der Lehrer schreibt z.B. den Namen einer Stadt an die Tafel:

Marburg Die anderen Schülerinnen und Schüler sind nun aufgefordert, von den fünf Schülerinnen bzw. Schülern jeweils eine/einen anzusprechen, ihren/seinen Satz zu wiederholen und sie/ihn um eine weitere Aussage oder Begründung zu bitten. Erika: "Kerstin, du hast bei Marburg gesagt, dass es dort wöchentlich einen Markt gäbe. Kannst du mir von diesem Markt noch weitere Dinge nennen?" Kerstin: "Es gibt bei diesem Markt viele verschiedene Stände." Marie: "Tim, du hast gesagt, Marburg wäre schön. Kannst du mir sagen warum?" Tim: "Marburg hat eine ganz tolle Altstadt mit wunderschönen Fachwerkhäusern." Rolf: "Michael – du hast gesagt, dass Marburg eine große Stadthalle hättet. Weißt du über diese Stadthalle noch mehr?" Michael: "In dieser Stadthalle finden viele Aufführungen statt – Musicals und Theateraufführungen." Das Wortmemory oder das Satzmemory macht den Schülerinnen und Schülern erfahrungsgemäß sehr viel Freude. Es lässt sich auch in einer Art Wettbewerb einsetzen, hier versucht die Klasse sich immer wieder selbst zu übertreffen, indem von Durchgang zu Durchgang mehr Namen und die dazugehörigen Begriffe/Sätze behalten werden. Hinweise zur Weiterarbeit: Das Wortmemory eignet sich in allen Fächern zum Wiederholen von Unterrichtsinhalten.

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Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 5:

Sprachlich assoziieren lernen

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - Mut zur sprachlichen Äußerung entwickeln. - erste Lerntipps erfahren. - das Assoziieren lernen. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - die Assoziation als ein sprachliches Mittel einsetzen können. - mithilfe der Assoziation lernen, ihre Gedanken zu ordnen.

Einzelstunde Doppelstunde zwei Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Wortmemory

Materialien: Tafel, Kreide

Planungsverlauf 1. Phase: Das Wort "assoziieren“ wird an die Tafel geschrieben und wie folgt erklärt: "Beim Wortmemory habt ihr einfach genannt, was euch zu dem vorgebenen Begriff einfiel, das nennt man auch >assoziieren<."

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Eine erste Assoziationsrunde wird gemeinsam gestartet. Vorschlag: Die Lehrerin/der Lehrer schreibt "Schule“ an die Tafel und gemeinsam werden nun Stichwörter zum Begriff Schule assoziiert. 2. Phase: Eine weitere Assoziationsrunde beginnt. Am besten wählt man Worte aus, die den Schülerinnen und Schülern viele Assoziationsmöglichkeiten bieten. Beispiele: Ferien, Förderstufe, … 3. Phase: Für die nächsten Assoziationsübungen werden Themen aus verschiedenen Fachbereichen genannt. In der Klasse 5 sind denkbar: Tiere (Biologie), school (Englisch) ... Die Schülerinnen und Schüler assoziieren dazu. 4. Phase: Im Unterrichtsgespräch soll herausgearbeitet werden, dass Assoziieren eine gute Möglichkeit ist, Ideen zu sammeln und auch als Vorbereitung für eine mündliche Prüfung bzw. bei Hausaufgabenüberprüfungen, Klassenarbeiten etc. hilfreich sein kann. "So könnt ihr euch beispielsweise sehr gut auf eine Klassenarbeit, Hausaufgabenüberprüfung o.ä. vorbereiten." Dies sollte dann praktiziert werden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Aufgabenbereich aus einem Themenfeld und können dann ihr Wissen assoziativ reproduzieren. Hinweise zur Weiterarbeit: Dieser Baustein kann in allen Unterrichtsfächern zur Vorbereitung von Lernkontrollen und Vorträgen eingesetzt werden. Die Fachlehrerinnen/Fachlehrer sollten über diese Form der Vorbereitung auf eine Prüfung unbedingt informiert werden, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, diesen Baustein auch im Unterricht anzuwenden.

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Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 6:

Schriftlich assoziieren lernen – Kurzvorträge halten

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - sich zu einem Thema Stichworte assoziativ zu notieren. - Stichworte zu einem freien oder im Unterricht erarbeiteten Thema aufzuschreiben und sich mit Hilfe der notierten Stichworte auf eine Prüfung bzw.

einen Kurzvortrag vorzubereiten. - die erlernten Redewendungen sinnvoll einzusetzen. - Mut zu gewinnen vor Publikum frei zu sprechen. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - mithilfe der Stichworte einen Vortrag zu halten, ein Gespräch zu führen, eine Prüfung vorzubereiten/durchzuführen.

Einzelstunde Doppelstunde mehrere Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine Zuhören können (Echo)

Materialien: - Stifte - Notizblätter - 2 Textbeispiele siehe Anlage 1

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Planungsverlauf 1. Phase Die Lerngruppe erhält aus einem bereits erarbeiteten Unterrichtsthema einen Begriff, zu dem schriftlich assoziiert werden soll (z.B. Haustiere, Steinzeit, Europa, Bibel ...). Die Lehrerin/der Lehrer weist darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler all das, was sie zu diesem Begriff/Thema an Wissen erworben haben oder ihnen dazu spontan einfällt, in Stichworten aufschreiben sollen, ohne zunächst auf die Reihenfolge zu achten. Die Schülerinnen und Schüler schreiben spontan auf. 2. Phase: Nach dieser ersten assoziativen Runde (brainwriting) erhalten die Schülerinnen und Schüler nun die Gelegenheit, die Stichworte nach sachlichen Gesichtspunkten zu ordnen, zu ergänzen, zu nummerieren, zu verbessern. Ziel ist es, mithilfe dieser Stichworte einen kleinen Vortrag halten zu können. 3. Phase: Die Schülerinnen und Schüler bekommen die Aufgabe, mithilfe ihrer Stichworte nun einen ersten kleinen Vortrag zum gestellten Thema Bereich o.ä. zu halten, dabei dürfen die assoziierten Stichworte benutzt werden. Als Einstieg in den Vortrag stellen die Schülerinnen/Schüler sich vor und nennen das Thema ihres Kurzvortrages. Dieser kleine Vortrag sollte schon vor der Klasse stattfinden. Es empfiehlt sich durchaus, den Schülerinnen und Schülern vor der konkreten Situation ein paar Minuten Zeit zu lassen, um sich selbst oder einer Mitschülerin/einem Mitschüler den kleinen Vortrag schon einmal vorzutragen. Auch erscheint es in der ersten Übungsphase sinnvoll, dass die Lehrerin/der Lehrer der Vortragenden/dem Vortragenden gegebenenfalls Hilfe anbietet - erst nach und nach - sollte sie/er sich zurückziehen. 4. Phase: Nach jedem Kurzvortrag wird durch die Lerngruppe eine Bewertung der Redewendungen, des freien Sprechens, des nonverbalen Verhaltens und der sachlichen Richtigkeit vorgenommen. Die möglichen Besprechungspunkte können vorgegeben werden bzw. in ersten Schritten vorher von der Lerngruppe erarbeitet werden. Mögliche Besprechungspunkte: Sprache, freie Rede, Verhalten während des Vortrags, Gestik, Mimik ... Wichtig im Sinne einer intakten Kommunikation ist bei diesem Trainingsschritt auch, dass die Schülerinnen und Schüler beim Feedback die Mitschülerin/den Mitschüler direkt ansprechen und nicht "man“ oder "sie/er sollte, müsste“ sagen, sondern direkt miteiander kommunizieren – die vortragende Schülerin/den

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vortragenden Schüler also direkt mit einer Art Ich-Botschaft ansprechen. Dabei sollten im ersten Durchgang stets alle positiven Aspekte genannt werden. Beispiel: Lehrerin/Lehrer :"Sagt Concetta, was sie bei diesem Vortrag gut gemacht hat." Schülerin/Schüler: "Concetta, du hast laut und deutlich gesprochen, auch hast du kaum von deinem Blatt abgelesen." Schülerin/Schüler: "Ich finde, du hast das prima gemacht, denn du hast uns beim Reden angeschaut und auch ein paar Redewendungen gebraucht." Im zweiten Durchgang sollen Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Lehrerin/Lehrer: "Macht jetzt bitte Verbesserungsvorschläge!" Schülerin/Schüler: "Concetta, du solltest beim nächsten Vortrag weniger auf deine Noitzen schauen. Schülerin/Schüler: "Vielleicht kannst du beim nächsten Mal ruhig auf deinem Platz stehen bleiben." Wichtig dabei ist, dass die Schülerinnen und Schüler Verbesserungs-vorschläge positiv formulieren lernen. In den nächsten Einzelstunden kann mithilfe weiterer Textbeispiele assoziiert werden: Das Textbeispiel 1 wird von der Lehrerin/vom Lehrer vorgelesen. Die Schüle-rinnen und Schüler erhalten die Aufgabe, nach dem Vorlesen schriftlich zu "assoziieren“, d.h. im konkreten Fall, all das in Stichworten aufzuschreiben, was in Gedanken "haften“ geblieben ist. Dabei erfolgt wieder die bekannte Reihenfolge:

1. spontanes Aufschreiben 2. Überprüfen 3. Ordnen 4. Verändern 5. Ergänzen …

Eine kurze Teamphase kann hier durchaus eingeschaltet werde, d.h. zwei oder drei Schülerinnen und Schüler vergleichen ihre Stichwörter und besprechen sie. Danach halten einige Schülerinnen und Schüler ihren Vortrag. Textbeispiel 1: Unsere Feldmäuse zählen zu den Wühlmäusen. Sie leben in unterirdischen Gängen, die meistens stark verzweigt sind. Auf der Wiese oder dem Acker sieht man ihre Laufwege beim genauen Hinsehen sehr gut. Ihre Einschlupflöcher führen zu ihrem Nest oder zu ihren Vorratskammern, die etwa 50 cm unter der Erde liegen. Die Weibchen bringen ziemlich viele Nachkommen zur Welt. Ein Wurf umfasst vier bis sieben Junge. Manchmal kann ein Wurf auch bis zu zwölf Junge haben. Die jungen Mäuse können bereits nach etwa vier Wochen schon selbst Junge bekommen, so dass ein Feldmauspaar in einem Jahr etwa 2000 Nachkommen haben kann. Ihr könnt euch vorstellen, dass all diese Feldmäuse natürlich viel fressen müssen. Am liebsten mögen sie Wurzeln, Halme von Gräsern oder Getreide und andere Körner. (aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001 , S.38)

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5. Phase: Die Schülerinnen und Schüler erhalten das Textbeispiel 2. Sie erhalten wieder den Auftrag, Stichwörter zu notieren und mit deren Hilfe einen Vortrag zu halten. Die Lerngruppe achtet dann bei der Besprechung nicht nur auf die Vortragskriterien, sondern auch auf die Richtigkeit und Vollständigkeit der inhaltlichen Aspekte. Anschließend sollte dieser Trainingsschritt auch bei einem bereits im Fachunterricht behandelten Thema praktiziert werden. Textbeispiel 2: Schon lange Zeit war Oma sehr, sehr ruhig. Sie sprach nur noch selten, aber wenn es um ihr Haus, ihre Kinder oder ihren Geburtsort ging, dann redete sie mit, ja, dann lächelte sie sogar. In kurzen Sätzen erzählte sie uns vom Hochwasser in ihrem Keller oder von der Weinlese im Herbst. Ganz besonders viel konnte sie uns vom Kuchenbacken erzählen, vom Teig, den man kräftig rühren und kneten musste, vom Backes, einem Ofen mitten im Dorf, vor dem sich die Frauen des Dorfes zum Kuchen- und Brotbacken trafen, um während der Backzeit alle Neuigkeiten aus dem Dorf zu besprechen, und von dem leckeren Duft, den frischer Hefekuchen im ganzen Haus verbreitet. Wenn wir dann mehr wissen wollten, dann lächelte sie und wir wussten, dass sie sich still an ihre Jugendzeit erinnerte und für ein paar Minuten sehr zufrieden und glücklich war. (aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001 , S.39)

Zwei weitere Textbeispiele siehe Anlage 1 Hinweise zur Weiterarbeit: Vor schriftlichen oder mündlichen Prüfungen sollte den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zum schriftlichen Assoziieren gegeben werden, d.h. konkret: Die Schülerinnen und Schüler können zum Themenschwerpunkt /Prüfungsthema zunächst schriftlich assoziieren und dies dann zur Vorbereitung der Prüfung verwenden.

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Schriftlich assoziieren lernen – Vorträge halten Anlage: 1 von 1 Textbeispiel 3: Als Tina am Abend noch zum Geschäft laufen sollte, um Milch, Joghurt und Sahne zu kaufen, war ihr das gar nicht recht. Denn obwohl der Laden nur drei Straßen entfernt lag, ging sie im Dunkeln nicht gerne alleine dorthin, weil von den fünf Straßenlaternen, die am Weg lagen, meistens nur zwei oder drei brannten. So war das auch heute wieder. Deshalb rannte Tina mit einer Tasche am Arm, in welcher der Geldbeutel steckte, ganz schnell Richtung Geschäft. Nach nur vier Minuten erreichte sie das Geschäft und kaufte die benötigten Sachen ein. An der Kasse traf sie ihre Freundin Nadja. Sie sprachen noch etwas miteinander über all das, was heute so in der Schule los war. Dann mussten sie beide in entgegengesetzter Richtung los. Tina beeilte sich wieder, konnte aber wegen der schweren Tasche nicht ganz so schnell wie vorher laufen. Hinter sich hörte sie plötzlich jemanden ganz schnell rennen. Sie bekam Angst und ihr Herz klopfte ganz fest. Da berührte sie jemand an der Schulter. Sie begann zu schreien. "Was hast du denn?“, fragte Nadja und drückte Tina ihren Geldbeutel in die Hand. "Der ist dir beim Losgehen runtergefallen.“ "Puh!“, sagte Tina erleichtert "wieder einmal umsonst Angst gehabt.“ Textbeispiel 4: An diesem Montag war Frank mit dem falschen Fuß aufgestanden. Zuerst stolperte er über seine am Boden verstreuten Kleider und Schuhe, dann rutschte ihm in der Küche das Glas Milch aus der Hand und zerschellte am Boden. Beim Aufwischen schnitt er sich in den linken Daumen und dabei schimpfte er heftig. Auf dem Schulweg dachte er, dass an einem solchen Tag sicherlich auch noch die Deutscharbeit in die Hose gegangen ist, die er in der ersten Stunde zurückbekommen würde. Als er vor der Schule seinen Freund Sascha traf, war dieser ganz verwundert, weil Frank ihn nur unfreundlich anbrummte. Sie saßen dann in der Klasse nebeneinander und warteten auf die Deutschlehrerin. Sie kam wie immer pünktlich nach dem Läuten herein. Sie lächelte und sagte, dass sie die Arbeit jetzt sofort zurückgeben werde. Frank rechnete mit einer 4 oder sogar einer 5 und machte sein Heft nur ganz langsam auf. Als er die 2 sah, jubelte er leise und dachte, dass es doch gut ist, dass man oft auch bessere Dinge erleben kann als man sie erwartet hat.

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Schwerpunkt:

Kommunikative Kompetenz

Thema: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen • sich bewusst werden, dass die Körper-

sprache ein wesentlicher Bestandteil der zwischenmenschlichen Kommunikation ist.

• lernen, Körpersprache anderer Menschen zu „lesen“

• lernen, auf ihre Körpersprache zu achten

mehrere Einzelstunden mehrere Unterrichtssequenzen Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - Anlagen 1 – 4 als Folie - Anlagen 5 a/b Kopie im Klassensatz - Anlage 6a als Kopie im Klassensatz - Anlage 6b als Folie - Anlagen 7/8 jeweils eine Kopie

Vorbemerkung Dieser Baustein beschäftigt sich mit Inhalten, die sich sowohl dem kommunikativen als auch dem personalen/sozialen Schwerpunkt zuordnen lassen. Er kann nur ein erster Einstieg in diese Thematik sein. Mit Hilfe des Bausteines sollen die Schülerinnen und Schüler praktische Erfahrungen mit dem „Lesen und Senden“ von Körpersprache sammeln und einige grundlegende Informationen darüber erhalten. Dabei soll insbesondere deutlich werden, dass die Körpersprache bei der zwischenmenschlichen Informationsübermittlung einen hohen Anteil hat. Außerdem werden die Kriterienfelder der Körpersprache erarbeitet und an Beispielen erklärt.

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Planungsverlauf Phase 1 – Einstieg: Körpersprache lesen

1. Die Folie Anlage 1 wird aufgelegt. Die Schülerinnen und Schüler äußern ihre Vermutungen über die Stimmungslage der gezeigten Person und begründen kurz, an welchen Merkmalen sie ihre Entscheidung festmachen (Sammlung an der Tafel).

2. Austeilen der Arbeitsblätter (Anlage 5a/b) – Zur Ergebnissicherung könnte

zum ersten Bild Folgendes exemplarisch notiert bzw. zugeordnet werden:

Stimmungslage: - fröhlich - einladend - …

Merkmale: - freundlicher Gesichtsausdruck/Mundwinkel „oben“ - ausgebreitete Arme - …

3. Die übrigen Bilder des Arbeitsblattes werden in Partnerarbeit analysiert und die Ergebnisse notiert. Diese werden anschließend im Plenum unter Einbeziehung der Folien (Anlagen 2 – 4) von den Schülerinnen und Schülern vorgetragen. Da die dargestellten Stimmungslagen unterschiedlich wahrgenommen werden können, sind individuelle Interpretationen zulässig.

4. Danach sagt die Lehrkraft: „Wir haben einiges über die Stimmungslage der

Menschen auf den Fotos erfahren, ohne dass sie mit Worten gesprochen haben. Die Merkmale, die ihr euch notiert habt, machen Körpersprache aus“ – Der Begriff „Körpersprache“ wird an die Tafel geschrieben.

5. Anschließend wird das Arbeitsblatt (Anlage 6a) ausgeteilt. Im Rückgriff auf die

vorgetragenen Ergebnisse der Partnerarbeit sollten nun im fragend-entwickelnden Unterricht die sechs Kriterienfelder der Anlage 6b erarbeitet und an Beispielen verdeutlicht werden (s. fachliche Informationen für die Lehrkraft). Hier können das bereits bearbeitete Bildmaterial, persönliche Lebenserfahrungen und/oder „Showeinlagen“ der Lehrkraft einfließen. Es bietet sich an - dazu die Folie (Anlage 6b) zu zerschneiden, - die einzelnen Kriterienfelder dem Verlauf des Unterrichtsgesprächs entsprechend um den Oberbegriff „Körpersprache“ herum auf dem Overheadprojektor anzuordnen. Die Schülerinnen und Schüler füllen parallel dazu das Arbeitsblatt (Anlage 6a) aus. Wahrscheinlich wird es ihnen schwer fallen auf die Kriterienfelder „Abstand“ und „Tonfall/Stimme“ zu kommen. Die Lehrkraft sollte die Erarbeitung dieser Kriterienfelder durch unterstützende Darstellungen erleichtern.

240

Fachliche Informationen für die Lehrkraft: Was beinhaltet Körpersprache24? 1. Gestik: Hiermit sind alle Gebärden der Arme und die „Sprache der Hände“ gemeint:

Beispiele: - das Verschränken der Arme - das Abstützen des Kinns - das Zeigen des Daumens nach oben/unten - das Sich-aus-Verlegenheit-am-Kopf-kratzen

2. Mimik: Hiermit sind alle Erscheinungen gemeint, die man im Gesicht eines Menschen beobachten kann. Beispiele: - das Kräuseln der Nase - das Schließen oder Aufreißen der Augen - das Runzeln der Stirn - das Gähnen [- auch psychosomatische Prozesse wie z.B. das Erröten]

3. Abstand: Hiermit ist der Abstand gemeint, den man zu anderen Menschen einnimmt sowie plötzliche Bewegungen, die ein Verändern der Distanz zum Ziele haben, z.B. ein plötzliches Einen-Schritt-Zurücktreten etc.

4. Haltung: Hiermit sind sowohl die Haltungen, die ein Mensch gerade einnimmt, als auch Bewegungen gemeint, die die Körperhaltung verändern bzw. beeinflussen. Beispiele: - ein Verlagern des Körpergewichtes durch Sich-Vor- oder Zurückbeugen - ein Wippen auf dem Fußballen - ein Übereinanderschlagen der Beine - ein Aufstützen des Kopfes

5. Blickkontakt: Hiermit sind das gegenseitige (Nicht-)Ansehen und die damit verbundenen körpersprachlichen Aussagen gemeint. Beispiel: - einem Blick ausweichen Unsicherheit - einem Blick standhalten Sicherheit - tief in die Augen schauen Vertrauen

6. Tonfall/Stimme: Hiermit sind alle Erscheinungen gemeint, die sich beim Sprechen wahrnehmen lassen. Der Inhalt des Gesagten bleibt außen vor. Beispiele: - Tonhöhe - Sprachmelodie - Sprechpausen - Lautstärke - Sprechrhythmus/ -geschwindigkeit - … Zum Tonfall zählen auch die Lautäußerungen ohne verbalen Inhalt Beispiele: - das Schnalzen mit der Zunge - das Seufzen - das Stöhnen

24 nachfolgende Punkte 1. -5. nach Birkenbihl, Vera: Signale des Körpers – Körpersprache verstehen, Moderne Verlagsgesellschaft 2002, 16. Auflage

241

Phase 2: Einsatz von Körpersprache Zu Beginn dieser Phase sollen sich die Schülerinnen und Schüler ausschließlich durch Körpersprache verständigen. Dabei sollen Aussagen, die auf vorbereiteten Kärtchen stehen (Anlage 7), nonverbal dargestellt werden Die Lehrkraft könnte diese Übung mit folgenden Worten einleiten: „Nachdem wir schon so viel über die Körpersprache erfahren haben, wollen wir jetzt versuchen, uns ganz ohne Worte verständlich zu machen. Jeder von euch bekommt nun ein Kärtchen, auf dem etwas steht, das die Klasse erraten soll.“ Vorgehensweise:

1. Jede/r Einzelne erhält von der Lehrkraft ein Kärtchen, tritt vor die Klasse und versucht, die darauf stehenden Worte bzw. Sätze allein durch Körpersprache darzustellen.

2. Der Rest der Klasse soll diese Äußerungen sinngemäß erraten. Zusätzliche, vertiefende Übung: In den „Regieanweisungen“ auf den Kärtchen der Anlage 8 geht es ausschließlich um Gefühle. Diese unterschiedlichen Gefühle werden in der Übung immer mit der gleichen Textinformation gekoppelt. Es wird ähnlich verfahren wie bei der vorausgegangen Übung. Allerdings sollten die Kärtchen nur an die Schülerinnen und Schüler ausgeteilt werden, die zuvor bei der Darstellung als besonders „begabt“ aufgefallen sind.

• Zunächst geht es darum, sich in das entsprechende „Gefühl“ hineinzu-versetzen.

• Aus diesem Gefühl heraus liest der Darsteller/die Darstellerin den vorgegebenen Satz.

• Die Klasse äußert und begründet Vermutungen hinsichtlich des dargestellten Gefühls.

• Erarbeitung im Unterrichtsgespräch: - Unterschied zur vorausgegangen Übung: Kombination von Text und Körpersprache. - der gleiche Satz bekommt aufgrund des Einsatzes von Körpersprache unterschiedliche Bedeutungen.

Folgendes sollte als Erkenntnis aus dieser Übung erarbeitet und auf dem Arbeitsblatt (Anlage 5b) notiert werden. Körpersprache ist für unsere Verständigung sehr wichtig. Manchmal wird erst durch Einsatz von Körpersprache deutlich, was wir mit einem Satz zum Ausdruck bringen wollen.

242

Hinweise zur Weiterarbeit Bedenkt man, dass die Körpersprache sowohl im schulischen als auch im alltäglichen Leben den größten Teil unserer Kommunikation ausmacht, ist es sicher lohnenswert, sich mit diesem Kompetenzbereich intensiver zu beschäftigen. Gerade im Hinblick auf mündliche Prüfungen, Präsentationen und Bewerbungen gewinnt dieses Thema auch in den höheren Klassen an Bedeutung. Daher sollten die Schülerinnen und Schüler im Schul-alltag immer wieder angehalten werden, auf ihre Körpersprache zu achten (z.B. beim Reflektieren von beobachteten Präsentationen).

Anteil der Körpersprache bei der zwischenmenschlichen

Kommunikation

10%

90%

Text Körpersprache

Tipp: Um das „Lesen“ von Körpersprache weiter zu trainieren, eignen sich auch alle Bilder, auf denen Personen abgebildet sind, wie z.B.

• Fotos aus Familienalben • Abbildungen aus Illustrierten • Werbeanzeigen • …

243

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 1 von 8 - Folie

Stimmungslage:

______________________________

Merkmale: ______________________________ ______________________________ ______________________________

244

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 2 von 8 – Folie

245

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 3 von 8 – Folie

246

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 4 von 8 - Folie

247

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 5a von 8 (Arbeitsblatt)

Deine Meinung ist gefragt: In welcher Stimmungslage befinden sich die Personen? Gib eine kurze Begründung, woran du das erkannt hast.

Stimmungslage:_______________________

Merkmale:__________________________

_________________________________

_________________________________

Stimmungslage:_______________________

Merkmale:___________________________

_________________________________

_________________________________

Stimmungslage:_______________________

Merkmale:__________________________

_________________________________

_________________________________

Stimmungslage:_______________________

Merkmale:___________________________

_________________________________

_________________________________

1. 2.

3. 4.

248

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 5b von 8 (Arbeitsblatt)

Deine Meinung ist gefragt: In welcher Stimmungslage befinden sich die Personen? Gib eine kurze Begründung, woran du das erkannt hast.

Stimmungslage:_______________________

Merkmale:___________________________

_________________________________

_________________________________

Stimmungslage:_______________________

Merkmale:__________________________

_________________________________

_________________________________

Merksatz:

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

5. 6.

249

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 6a von 8 (Kopiervorlage Arbeitsblatt)

Körper- sprache

250

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 6b von 8 (Lösungsblatt/Folie)

Haltung

Körper- sprache

Abstand

Blickkontakt

„Die Sprache der Hände“

Gestik „Die Sprache des Gesichts“

Mimik

Stimme und Tonfall

251

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 7a von 8 (Kopiervorlage)

Ich bin satt. Lass mich überlegen.

Was kostet das?

Her damit!

Ich bin sehr müde!

Bitte, gib mir das!

Mir ist übel! Ich habe Kopfschmerzen!

Das schmeckt lecker!

Ich weiß nicht, ob ich mich so oder so entscheiden soll.

Komm sofort hierher!

Auf Wiedersehen!

Ich möchte, dass du verschwindest. Hau ab!

Könntest du bitte zu mir kommen?

Nein! Ja!

252

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 7b von 8 (Kopiervorlage)

Mir ist total langweilig! Ich habe Durst!

Mir ist es zu laut! Du spinnst!

Wie spät ist es?

Das kann ich schlecht erkennen.

Auweia – das ging schief.

Pfui, wie das stinkt!

Mir ist kalt!

Setz dich hin!

Die Sonne blendet mich.

Das habe ich echt gut hinbekommen.

Oh, das riecht aber gut!

Das habe ich nicht verstanden.

Ruhe bitte! Da staune ich aber!

253

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Körpersprache - Unser Körper „spricht“ auch ohne Worte Anlage: 8 von 8 (Kopiervorlage)

Stell dir vor, du bist sehr enttäuscht.

Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz: Das hätte ich nicht gedacht!

Stell dir vor, du bist sehr wütend.

Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz: Das hätte ich nicht gedacht!

Stell dir vor, du bist sehr schadenfroh

Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz: Das hätte ich nicht gedacht!

Stell dir vor, du bist sehr beeindruckt.

Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz: Das hätte ich nicht gedacht!

Stell dir vor, du bist sehr überrascht.

Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz: Das hätte ich nicht gedacht!

Stell dir vor, du willst jemandem einen Vorwurf machen.

Sage in dieser Stimmungslage mit Unterstützung von Körpersprache folgenden Satz: Das hätte ich nicht gedacht!

254

Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 7:

Stummes Gespräch - Nonverbal kommunizieren können

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - Meinungen zu einem Thema aufzuschreiben. - Meinungen der Teammitglieder zu kommentieren, zu ergänzen, zu bewerten. - erkennen, dass Stille eine gute Arbeitsgrundlage ist. - sich Zeit zur Auseinandersetzung mit einem Thema zu nehmen. - dass das stumme Gespräch eine Chance ist, jede/n Einzelne/n zum aktiven Teilnehmen zu bringen. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - stummes Kommunizieren als eine Form des Lernens zu verstehen und anzuwenden. - dass das stumme Gespräch eine Möglichkeit der Reproduktion ist. - das stumme Gespräch anwenden zu können.

Einzelstunde Doppelstunde 2-3 Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - DIN A 4-Blätter (Klassensatz), - DIN A 2-Bögen (Vorrat: 1 Klassensatz), -Entspannungsmusik, - CD-Player/Kassettenrekorder, - Textmarker (Klassensatz)

255

Planungsverlauf 1. Phase: Je zwei Schülerinnen bzw. Schüler erhalten die Möglichkeit, sich auf einem Blatt Papier zu "unterhalten“. Das Papier wird in zwei Spalten unterteilt. Das Thema wird vom Lehrer vorgegeben. Beispiel: Unsere große Pause (unsere Umwelt, die letzte Deutschstunde) Die Schülerinnen und Schüler schreiben wechselweise ihre Meinungen, ihre Antworten und Ergänzungen auf. Dazu läuft leise Entspannungsmusik. Beispiel für ein solches stummes Gespräch: Ich finde, dass es in unserer großen Pause richtig langweilig ist. Das sehe ich aber nicht so. Wir können doch Tischtennis spielen. Stimmt schon, aber die Großen lassen uns doch nie mitspielen. Darüber ärgere ich mich auch immer. Und was tust du dagegen? Ich sage denen, dass ich auch mitspielen möchte. Dann klappt das oft. Das habe ich noch nie probiert – Ich habe da zuviel Angst. Stell dich doch nicht so an – die tun schon nichts. Hilfst du mir denn in der nächsten Pause mal dabei? Klar – wir treffen uns an dem Basketballkorb. 2. Phase: Einige der stummen Gespräche werden vorgelesen (freiwillig) und von der Lerngruppe kommentiert. Die Kommentierungen erfolgen vor allem im Sinne von "euer stummes Gespräch war gut, weil ...“ und " … euer stummes Gespräch könnte verbessert werden, denn ...“, oder "… einiges in eurem stummen Gespräch passte nicht zum Thema, da ...“, "…euer stummes Gespräch hätte sich intensiver mit der Sache auseinandersetzen müssen“, besonders .... Die direkte Anrede und die Begründung sollte auf keinen Fall vergessen werden ... 3. Phase: Die Schülerinnen und Schüler werden gebeten über den Ablauf (Prozess) des stummen Gesprächs zu sprechen:

• Was lief gut? • Was müsste verändert werden?

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4. Phase: Die Partnerinnen und Partner führen noch einmal ein stummes Gespräch zu einem anderen Thema. Beispiel: Unser Klassenraum (die letzte Biologiestunde, der nächste Aktionstag) Sie achten darauf, dass die im Gespräch entwickelten Kriterien Beachtung finden. (siehe Phase 2) Dazu läuft wieder leise Entspannungsmusik. 5. Phase: Die Schülerinnen und Schüler berichten im Plenum über Inhalt und Prozess ihrer Arbeit. Sie stellen besonders heraus, was sie gegenüber dem ersten stummen Gespräch verändert bzw. beibehalten haben. Die gemeinsam entwickelten Kriterien können dabei eine Hilfe sein. 6. Phase: Gruppen von jeweils 4–6 Schülern erhalten den Auftrag, zu einem Thema auf DIN A 2-Bögen ein stummes Gespräch zu führen. Dazu wird das gemeinsam festgelegte Thema in die Mitte geschrieben und umrahmt. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält einen Marker. Sie werden außerdem darauf hingewiesen, dass es keine bestimmten Vorgaben gibt, es jedem also selbst überlassen ist, ob er in Sätzen oder mit Stichworten arbeitet. Beleidigungen oder Bloßstellungen einer Mitschülerin/eines Mitschülers oder einer Lehrerin/eines Lehrers sind zu unterlassen. Mögliche Themen: Meine Zukunft – Meine Ängste – Meine Clique – Freizeit bei uns Das stumme Gespräch startet mit dem Beginn der Entspannungsmusik. 7. Phase: Zunächst führt nur jede Gruppe an ihrem Tisch das stumme Gespräch durch. Dann erhalten alle Gruppen die Möglichkeit, sich am stummen Gespräch aller Gruppen zu beteiligen, d.h. sie dürfen sich also an den anderen Tischen in das stumme Gespräch einbringen. Mit dem Stopp der Musik ist das stumme Gespräch beendet. Je nach Thema und konkreter Situation wird das Ergebnis "stumm“ in der Klasse visualisiert oder zum Gegenstand der weiteren Diskussion herangezogen. Die Gruppen erhalten jetzt die Aufgabe, ein stummes Gespräch zu einem in letzter Zeit im Unterricht behandelten Thema zu führen.

257

Etwa: Meine Klasse – so bin ich – so sind wir Haustiere Titel der letzten Lektüre Dabei sollten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen oder auch ihre Meinung einbringen, Fragen stellen, Aussagen der Teammitglieder im stummen Gespräch ergänzen und berichtigen. Beispiel eines stummen Gespräches auf Din A 2-Bögen: Ich habe nette Freundinnen gefunden. Die Jungen ärgern mich. Ich fühle mich wohl. Ich fühle mich allein Ich möchte dir helfen, weil ich dich nett finde. MEINE KLASSE Die Tischgruppe finde ich prima, weil wir viel Spaß haben. Ich auch. Bei uns ist es aber manchmal etwas zu laut. Dann sorg doch mit für Ruhe. In der Projektgruppe lerne ich sehr viel, weil mich das Thema sehr interessiert. Ich habe da den Umgang mit dem PC gelernt, das fiel mir sehr schwer. 8. Phase: Die Lehrerin/der Lehrer liest einen Text (siehe Textbeispiel unten) vor. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, dazu in Kleingruppen ein stummes Gespräch zu führen, den Inhalt zu besprechen, Fortsetzungsideen einzubringen, Meinungen zu "äußern" und zu begründen.

258

Textbeispiel: Klaus zitterten die Knie. Zusammen mit seinen Eltern stand er im Sekretariat seiner neuen Schule. Der Rektor begrüßte ihn herzlich und stellte ihm auch gleich Herrn Weber vor, seinen Klassenlehrer. "Auf den ersten Blick hin war mir Herr Weber sympathisch, denn er machte mir Mut, fasste mich an meiner Schulter und meinte: "Ich werde mit dir in die Klasse gehen – wir werden das schon gemeinsam schaffen!“ Jetzt wurde ich erst richtig nervös. Wie wird die neue Klasse sein? – Wie werden sie mich anglotzen? – Wird jemand mit mir sprechen? Hoffentlich muss ich nicht schon gleich etwas in Englisch sagen oder in Mathematik vorrechnen! – Werden die Mädchen mich auslachen? – Wird auch Volleyball gespielt? – Wo sind die Toiletten? – Wie geht das in der Großen Pause? – Wo fährt der Bus ab? – All diese Gedanken schossen mir auf dem Weg zu meiner neuen Klasse durch den Kopf. "Das ist Klaus, euer neuer Mitschüler“, sagte Herr Weber beim Eintritt in die Klasse." (aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001 , S.63)

9. Phase: Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Ergebnisse. Sie sprechen über den Inhalt und den Prozess ihrer Arbeit. Dabei setzen sie sich intensiv mit den einzelnen Aussagen und ihrem Verhalten während des stummen Gesprächs auseinander. Mögliche Kritikpunkte werden im Team oder in der gesamten Lerngruppe thematisiert. Hinweise zur Weiterarbeit: Das stumme Gespräch kann in allen Unterrichtsfächern eingesetzt werden.

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Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 8:

Eine Meinung äußern

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - eine Meinung zu äußern und dabei die entsprechenden Redewendungen anzuwenden. - sich durch den Gebrauch von Redewendungen sprachlich angemessen verhalten zu können. - durch den Gebrauch von Redewendungen die sprachliche Ausdrucksfähigkeit zu verbessern. - erste Vorformen der Diskussion zu kennen. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - die eigene Meinung artikulieren zu können. - eine Diskussion zu führen. - dass soziale Kommunikation wichtig ist.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine Echo und Architektenspiel

Materialien: - Tonpapier DIN A2

Planungsverlauf 1. Phase: Die Lehrerin/der Lehrer schreibt als stummen Impuls eine provokative Aussage an die Tafel.

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Beispiel: "Ich bin der Ansicht, dass die Sommerferien nur noch drei Wochen und nicht mehr sechs Wochen lang sein sollten." Die Schülerinnen und Schüler äußern sich dazu. Die Lehrkraft muss die von den Schülerinnen und Schülern verwendeten Redewendungen mit schreiben. Bsp.: - Ich meine…

- Ich bin der Ansicht… 2. Phase: Lehrerin/Lehrer: "Ihr habt folgende Redewendungen benutzt… (die mitgeschrie-benen Redewendungen werden genannt). Kennt ihr weitere Redewendungen, die auch gut passen würden?" Die Schülerinnen und Schüler nennen Redewendungen. Beispiel:

• Ich meine, dass … • Ich glaube, dass … • Ich finde, dass … • Ich denke, dass … • Meiner Meinung nach … • Ich schließe mich dir an, weil … • Aus meiner Sicht … • Da bin ich aber der Ansicht …

3. Phase: Die Gruppen tragen ihre Ergebnisse vor. Im Gespräch einigt sich die Lerngruppe auf sinnvolle Redewendungen. Die Redewendungen sollen von den Schülerinnen und Schülern in den Regelordner aufgeschrieben werden. Es empfiehlt sich, die Redewendungen auf Tonpapier zu übernehmen und gut sichtbar im Klassenraum zu platzieren. 4. Phase: Den Schülerinnen und Schülern wird eine provokante Aussage vorgestellt. Beispiel: "Die Hausaufgaben sollten wir alle nachmittags zusammen in der Schule machen."

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Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu ihre Meinung kundtun und dazu die gefundenen Redewendungen gebrauchen. (Ich bin der Ansicht, meiner Meinung nach, ...) Auf die Begründung (Architektenspiel), aber auch auf das Echo, muss bei diesem Trainingsschritt unbedingt geachtet werden. Beispiel: "Lea, du bist der Ansicht, dass wir nachmittags gemeinsam die Hausaufgaben erledigen sollen. Ich bin allerdings der Meinung, dass ich zu Hause mehr Ruhe habe, außerdem erledige ich die Hausaufgaben lieber abends, weil ich nachmittags mit meinen Freunden spiele." Hinweise zur Weiterarbeit: Dieser Baustein kann in allen Unterrichtsfächern angewendet werden.

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Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 9:

Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung vertreten

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - anderen zuzuhören. - sich auf die Redewendungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler zu beziehen und sich beim Sprechen anzusehen. - zustimmende bzw. widersprechende Redewendungen anzuwenden. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen - Meinungen anderer argumentativ zu begegnen. - die eigene Meinung durch stichhaltige Argumente zu vertreten.

Einzelstunde Doppelstunde mehrere Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine Eine Meinung äußern

Materialien: 2 Stühle, 3 Plakatkartons

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Planungsverlauf 1. Phase: Die Lehrkraft schreibt eine Aussage an die Tafel. Beispiel: "Am Samstag sollte wieder Unterricht sein.“ Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dieser Aussage auseinander und benutzen die bekannten Redewendungen. Dabei wird auf den tatsächlichen Einsatz der Redewendungen geachtet und gegebenenfalls greift die Lehrerin/der Lehrer steuernd ein. 2. Phase: Die Schülerinnen und Schüler formulieren in Kleingruppen "zustimmende und widersprechende Redewendungen“, die sie nach kurzer Besprechung in das Regelheft/oder den Regelordner aufschreiben. Die gefundenen Redewendungen werden im Plenum besprochen, die Lehrkraft hält die Redewendungen an der Tafel in einer Tabelle mit den Überschriften "zustimmende Redewendungen" und "widersprechende Redewendungen" fest. Beispiel: Zustimmende Redewendungen Widersprechende Redewendungen - Ich sehe das wie du … Ich sehe das ganz anders, denn … - Da hast du recht, denn … Ich muss dir widersprechen … - Ich bin der gleichen Meinung … Ich bin da anderer Meinung … - Ich bin der gleichen Ansicht … Ich bin da anderer Ansicht … Diese Redewendungen werden von den Schülerinnen und Schülern aufgeschrieben und gegebenenfalls zusätzlich noch auf Tonpapier festgehalten und dann gut sichtbar im Klassenraum platziert. 3. Phase: Die Schülerinnen und Schüler äußern sich nochmals zu der Aussage "An Samstagen sollte wieder Unterricht sein“. Hierbei wenden sie die gefundenen Redewendungen an.

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Hinweise zur Weiterarbeit: Die Schülerinnen und Schüler werden mit weiteren sich widersprechenden Aussagen/Ansichten konfrontiert. Beispiel: Ute, 12 Jahre: "Ich finde, wir sollten uns mit unserer Klasse auch nachmittags in der Schule treffen. Dann könnten wir vielmehr miteinander reden oder uns beim Lernen gegenseitig helfen." Martin, 12 Jahre: "Morgens in der Schule mit der Klasse zusammen zu sein reicht mir. Nachmittags möchte ich mich mit denen treffen, mit denen ich befreundet bin. Da brauche ich keine Klasse. Lernen kann ich auch allein." Die Schülerinnen und Schüler nehmen Stellung und wenden dabei die bekannten Redewendungen an. Es empfiehlt sich dabei, zwei Stühle vor die Klasse zu stellen, und zwar den Pro-Stuhl und den Contra-Stuhl (Schilder). Jede Schülerin und jeder Schüler geht bei der Argumentation pro oder contra zum Nachmittagsunterricht hinter den entsprechenden Stuhl und begründet seine Meinung. Möchte eine Schülerin/ein Schüler nicht eindeutig Stellung beziehen, kann sie/er sich zwischen die Stühle stellen und dort argumentieren. Ebenso könnte man die PMI-Methode anwenden. Dabei ordnen sich die Schülerinnen und Schüler Buchstaben zu. Die Buchstaben werden mit Kreide auf den Boden geschrieben oder auf vorbereiteten Plakaten auf den Boden gelegt. "P" bedeutet "Plus" (Das finde ich gut.), "M" bedeutet "Minus" (Das finde ich nicht gut.), "I" bedeutet "Interesse" (Das interessiert mich, das müsste noch geklärt werden.). Dieser Baustein bietet sich in allen Unterrichtsfächern bei Diskussionen oder auch Konflikten an.

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Schwerpunkt: Thema:

Kommunikative Kompetenz Baustein 10:

Inhalte richtig darstellen (Richtig – Falsch – Spiel)

Ziele: Kurzfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - Inhalte richtig wiedergeben können. - erkennen können, inwieweit Aussagen sachlich richtig sind oder nicht. - Redewendungen anwenden können. Langfristige Intentionen: Die Schülerinnen und Schüler sollen - Sachverhalte richtig darstellen können. - feine Unterschiede in der richtigen Wiedergabe von Inhalten erkennen können. - auf die unrichtige Wiedergabe von Inhalten reagieren können.

Einzelstunde Doppelstunde mehrere Einzelstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine - Echo, - Architektenspiel, - Schriftlich assoziieren ..., - Eine Meinung äußern, - Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung vertreten

Materialien: - Textbeispiele aus dem Planungsverlauf - Anlage 1: 8 kurze Texte (je ein Text pro Gruppe)

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Planungsverlauf 1. Phase: Den Schülerinnen und Schülern wird ein kleiner Text aus einem Themenbereich des Fachunterrichts vorgelesen. Textbeispiel: Nach jeder Mahlzeit, ganz besonders aber nach dem Verzehr von Süßigkeiten, sollten die Zähne sorgfältig geputzt werden. Nur durch die regelmäßige Zahnpflege kann die Bildung von Zahnbelag verhindert werden. Besonders wichtig ist dabei natürlich das abendliche Zähneputzen vor dem Zubettgehen. Alle Zahnflächen und Zahnzwischenräume müssen mit kreisenden Bewegungen der Zahnbürste gereinigt werden. Die Zahnpasta erhöht dabei die Reinigungswirkung. Ältere Zahnbürsten oder Zahnbürsten mit abgenutzten oder krummen Borsten reinigen die Zähne nur schlecht. Sie sollten immer wieder durch eine neue Zahnbürste ersetzt werden. In die Zahnzwischenräume kommt man auch mit der Zahnbürste nur schlecht heran. Deshalb benutzt man hierfür Zahnseide oder Zahnhölzer. Mit ihnen können die Speisereste besser entfernt werden. Der halbjährliche Besuch beim Zahnarzt gehört ebenfalls zur guten Zahnpflege. (aus: Leisenheimer, G./Loch,W.: Soziales Lernen und Methodenlernen, Band 6: Kompetentcurriculum Kommunikation. Kobern-Gondorf.2001)

Nach den Trainingsschritten der schriftlichen Assoziation schreiben sich die Schülerinnen und Schüler die entsprechenden Stichworte zum Sachverhalt auf. Dabei verfahren sie nach folgenden drei bekannten Schritten:

• · spontanes Aufschreiben der Inhalte • · Inhalte sachlich ordnen, ergänzen, Berichtigungen einbringen • · Vortrag mithilfe der Stichworte

2. Phase: Gemeinsam werden die Zielsetzungen und die Bedeutung dieses Spiels erarbeitet und erörtert. Bewusst soll dabei werden, dass mithilfe dieses Spiels auch kleine inhaltliche Veränderungen des gehörten Textes herausgefunden werden können. Die Lehrkraft erklärt, wie das "Richtig-Falsch-Spiel“ verläuft: "Ihr sollt eine Aussage des Textes richtig oder bewusst leicht verändert wiedergeben. Zum Beispiel: Leicht krumme Borsten reinigen die Zähne besonders gut. Alle Schülerinnen und Schüler hören sowohl beim Vorlesen und beim Vortrag des Textes als auch bei den Äußerungen zum Text besonders genau zu. Achtet bitte auf den richtigen Gebrauch von Redewendungen."

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Eventuell werden noch einige Redewendungen erarbeitet. Zum Beispiel:

• Ich bin nicht deiner Meinung … • Ich bin anderer Meinung als du … • Was du sagst ist nicht richtig … • Ich denke, das muss heißen … • Ich stimme dir voll zu … • Du hast recht … • Das stimmmt ….

Diese Redewendungen werden, durch eigene der Schülerinnen und Schüler ergänzt, und aufgeschrieben. 3. Phase: Die Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler besteht nun darin, einen Satz/eine Aussage oder Feststellung aus dem Textbeispiel richtig oder geschickt verändert wiederzugeben. Beispiel: Sebastian: "Der jährliche Besuch beim Zahnarzt gehört zur guten Pflege der Zähne." Ilka: "Sebastian, deine Aussage ist so nicht richtig, denn es muss heißen, dass der halbjährliche Besuch beim Zahnarzt der Pflege der Zähne dient." Mathias. "Krumme oder abgenutzte Borsten der Zahnbürste entfernen die Speisereste nur ungenügend." Inge: "Mathias, deine Aussage bezüglich der krummen Borsten ist richtig." Verschiedene richtige oder falsche Aussagen werden nun vorgenommen und von den Mitschülerinnen und Mitschülern bestätigt oder richtig gestellt. Sie wenden dabei die Redewendungen aus dem Baustein "Meinungen äußern, Meinungen zustimmen oder widersprechen“ und die neuen zum "Richtig-Falsch-Spiel“ an. 4. Phase: Jeder Gruppe (drei bis vier Personen) wird ein kleiner Text aus einem Sachbereich zur Verfügung gestellt (Anlage 1). Gemeinsam liest die Gruppe den Text. Die Gruppenmitglieder spielen das "Richtig-Falsch-Spiel“, indem sie in der Gruppe nun geschickt richtige Aussagen, Aussagen mit kleinen Zusätzen oder

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Veränderungen wiedergeben. Die Gruppenmitglieder geben nach jeder Aussage unter Benutzung von Redewendungen jeweils ein Feed-back. Einige Aussagen, welche sie für besonders geeignet halten, werden notiert und in Phase 5 vor der Klasse wiedergegeben. 5. Phase: Jede Gruppe trägt vor der Klasse ihren kurzen Text vor und jedes Grup-penmitglied ergänzt diesen Text durch ein bis zwei Aussagen (siehe Phase 4). Die Klasse gibt unter Benutzung der Redewendungen Rückkopplung. Hinweise zur Weiterarbeit: Das Richtig-Falsch-Spiel kann für wiederholende Übungen eingesetzt werden.

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Inhalte richtig darstellen (Richtig-Falsch-Spiel) Anlage: 1 von 3 Das Wetter Drei Dinge auf unserer Erde bestimmen das Wetter. Das sind die Sonne, das Wasser und der Wind. Alle drei wirken zusammen und verteilen die Sonnenenergie über die ganze Erde. Ohne die Verteilung dieser Energie durch das Wetter gäbe es auf unserem Planeten kein Leben, denn die tropischen Regionen wären zu heiß und die Polargebiete zu kalt für die Tiere und Pflanzen, die dort leben. Sonne, Wasser und Wind verursachen außerdem die Wolkenbildung. Es ist folglich zu erkennen, dass das Wetter eine unendliche Kette von Ereignissen ist, die sich wie ein Puzzlespiel aus vielen Teilen zusammensetzt. Die Sonne Die Sonne bringt uns Licht und Wärme auf die Erde. Das Licht bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 300 000 km/s durch den Raum. Es braucht 8 Minuten bis es hier bei uns ankommt. Mit ihrer Wärme und Helligkeit sorgen die Sonnenstrahlen für den Temperaturbereich, in dem Pflanzen und Tiere leben können. Würde die Sonneneinstrahlung nur um 10% verringert, so wäre das Leben auf unserer Erde nicht möglich. In einer Minute erreicht uns von der Sonne so viel Energie, wie wir sie auf der Erde innerhalb eines ganzen Jahres nicht erzeugen können. Die Sonne ist der Motor für das Wetter. Ihre Strahlen erwärmen die Erdoberfläche und die Luftmassen darüber. In den Wolken speichert sich diese Wärme, die wie eine große, wärmende Decke für unsere Atmosphäre funktioniert. Der Kreislauf des Wassers Mehr als 70% der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Der Pazifische Ozean nimmt mehr als die Hälfte der Erdoberfläche ein. Ein großer Teil des restlichen Wassers steckt in den riesigen Eisflächen der Pole. Auf unserer Erde ist das Wasser in einem ununterbrochenen Kreislauf. Kein Tropfen geht verloren, aber es kommt auch keiner dazu. Der Motor für diesen Kreislauf ist die Sonne. Ihre Strahlen erwärmen die Meere, Seen, Teiche und Flüsse. Dadurch verdunstet Wasser zu nicht sichtbarem Wasserdampf. Dieser steigt auf in große Höhen der Atmosphäre, kühlt dort ab und lässt durch Verdichtung kleine Wassertropfen entstehen. Viele von den Tröpfchen ballen sich zu Wolken zusammen und fallen als Regen oder Schnee wieder auf die Erde zurück. Das entstehende Wasser sammelt sich, und so kann der Kreislauf erneut beginnen.

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Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Inhalte richtig darstellen (Richtig-Falsch-Spiel) Anlage: 2 von 3 Wolken Warme Luft kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn diese warme Luft aufsteigt, können sich zwei unterschiedliche Wolkenformen bilden. Cumulus sind große Haufenwolken. Sie entstehen durch eine Warmluftblase, die wie ein Luftballon aufsteigt. Diese Haufenwolken reichen bis in Höhen von 16 km und können bis zu 500000 Tonnen Wasser aufnehmen. Eine andere Form nennt man Stratus. Das sind Schichtwolken, die sich dann bilden, wenn ausgedehnte warme Luftschichten allmählich aufsteigen. Farblich sehen sie grau aus und kündigen meistens Nieselregen oder im Winter Schneeregen an. . Regen und Schnee In einer Wolke sind die Wassertropfen so klein, dass sie in der Luft schweben. Damit ein Regentropfen oder eine Schneeflocke entsteht, müssen mehrere tausend dieser Minitropfen miteinander verschmelzen. Die Regentropfen haben einen Durchmesser von 1,5 mm bis 5 mm, wenn sie auf die Erde fallen. Bei Nieselregen ist der Durchmesser eines Tropfens jedoch nur 0,5 mm. Schneekristalle entstehen, wenn kleine Wassertropfen in den Wolken gefrieren. Fast immer ist die Kristallform sechsstrahlig. Es fallen ungeheuer viele dieser Kristalle auf die Erde, aber noch nie hat man zwei Kristalle der gleichen Form gefunden. Das hängt mit der Lufttemperatur zusammen, die bestimmt die Form. Viele dieser Schneekristalle vereinigen sich zu einer Schneeflocke. Blitz und Donner Gewitter entstehen oft im Sommer, wenn die Luft warm und feucht ist. Riesige, kilometerhohe Gewittertürme bilden sich aus den Haufenwolken. So ein Gewitter ist ein aufregendes Wettergeschehen, das meist nur kurze Zeit dauert. Jedes Jahr gibt es mehrere Millionen Gewitter auf der Erde. Jedes Mal entstehen viele Blitze, die wie gegabelte oder verzweigte Feuerstreifen aussehen. Ein Blitz ist eine heftige elektrische Entladung zwischen zwei entgegengesetzt geladenen Wolken oder zwischen Wolke und Erde. Er kann die Luft plötzlich auf über 30 000 °C erhitzen. Das ist fünfmal heißer als die Oberfläche der Sonne. Diese erhitzte Luft dehnt sich schlagartig aus und produziert eine Druckwelle, die sich als Schall fortpflanzt. Den Donner kann man bis zu einer Entfernung von 20 km hören. (alle Textbeispiele nach: Ganeri, Anita, Das Wetter, Tatsachen, Rekorde, Daten, Vergleiche, München 1990)

271

Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz Baustein: Inhalte richtig darstellen (Richtig-Falsch-Spiel) Anlage: 3 von 3 Regenbogen Wenn die Sonnenstrahlen durch feine Wassertropfen strahlen, so werden sie wie in einem Prisma in die Spektralfarben zerlegt: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett. Ein Regenbogen ist nur am Himmel gegenüber der Sonne zu sehen. Man muss also mit dem Rücken zur Sonne stehen. Auf der Erde sieht der Regenbogen wie ein Halbkreis aus. Sitzt man jedoch in einem Flugzeug, erscheint er kreisrund. Meistens ist der Regenbogen nur einige Minuten zu beobachten. Selten dauert das Natur-schauspiel länger als eine Stunde. Manchmal kann man auch einen doppelten Regenbogen sehen. Beim einzelnen Regenbogen ist die oberste Farbe immer rot, die unterste violett. Bei einem zweiten Regenbogen liegen die Farben umgekehrt. Das Wetter in der Vergangenheit Das Klima auf der Erde veränderte sich im Laufe der Jahrtausende. Immer wieder gab es langfristig kältere und wärmere Perioden. So war vor ca. 20. 000 Jahre nahezu ein Drittel der Erde von einer dicken Eisschicht bedeckt. Vor etwa 10. 000 Jahren begann die Warmzeit, in der wir bis heute leben. Niemand weiß, wie lange diese noch dauern wird. Die Eiszeiten früher sind durch Schwankungen der Umlaufbahn der Erde um die Sonne entstanden. Schon bei geringen Veränderungen treffen weniger Wärmestrahlen auf die Erde und einer Warmzeit kann wieder eine Eiszeit folgen. So ein Klimawechsel hat wahrscheinlich vor 65 Millionen Jahren zum Aussterben der Dinosaurier geführt. Die Situation könnte sich folgendermaßen abgespielt haben: Ein riesiger Meteorit prallte auf die Erde. Dadurch wurde so viel Staub aufgewirbelt, dass die Strahlen der Sonne die Erde nicht mehr erreichen konnten. Deshalb entstanden so kühle Temperaturen, dass die Dinosaurier nicht überlebten, da die nur in warmem Klima existieren konnten. (nach: Ganeri, Anita, Das Wetter, Tatsachen, Rekorde, Daten, Vergleiche, München 1990)

272

Schwerpunkt: Teamkompetenz Einleitung Fast täglich wird Schülerinnen und Schülern abverlangt in Gruppen und Teams zu arbeiten, häufig genug werden diese Phasen im Nachhinein von Schülerinnen und Schülern wie Lehrerinnen und Lehrern als wenig erfolgreich, wenn nicht sogar als Chaos empfunden. Oft genug ärgern sich Kolleginnen und Kollegen über die geringe Produktivität der Schülerinnen und Schüler in solchen Arbeitsphasen, wie auch über die hohe Lärmbelästigung und die immer wieder aufkommenden Streitereien kurz vor dem Präsentationstermin von Gruppenaufgaben. All dies ist wohl nicht zuletzt dadurch bedingt, dass Teamarbeit ein hohes Maß an Beherrschung von grundlegenden Arbeitsfähigkeiten und –fertigkeiten, kommuni-kativen Fähigkeiten, problemlösendem Denken und einer Vielzahl sozialer Kompetenzen voraussetzt. In der Praxis führen die vielen problematischen Erfahrungen mit Gruppenarbeit dazu, dass diese Arbeitsform selten im Unterricht angewandt wird.25 Teamkompetenz wird jedoch von immer mehr Betrieben, und längst nicht mehr nur den großen Konzernen, sondern auch von Handwerkern, als wesentliche berufliche Eingangsqualifikation genannt. Dieser Schwerpunkt des Ordners versucht daher einige Arbeitsarrangements und Materialien vorzustellen, die helfen Gruppenarbeit anzubahnen, zu reflektieren und zu optimieren. Die einzelnen Bausteine bauen nicht alle aufeinander auf, viele sind unabhängig voneinander einsetzbar, je nach Bedarfslage. Ziel ist es dabei, nicht nur Gruppenarbeit effektiver, sondern auch stressfreier für Schülerinnen und Schüler wie auch für die Unterrichtenden zu gestalten. Viele Bausteine sind spiralförmig aufgebaut: Anfangs erfolgt eine Beschäftigung mit den Inhalten in Einzelarbeit, diese mündet in eine Partner- und/oder Gruppenarbeit und wird letztlich im Plenum besprochen und bewertet. Diese Arbeitsweise fördert eine verstärkte Durchdringung der Bausteininhalte. Zum Teil werden Bausteine mit ähnlicher bzw. gleicher Zielrichtung vorgestellt, diese beziehen sich jedoch dann auf verschiedene Altersstufen. Manche Bausteine sind nicht an Beispielmaterialien gebunden, sondern dienen zur Bearbeitung im Rahmen von Gruppenarbeitsphasen im täglichen Unterricht, und unterstützen besonders die Vorbereitungen auf die Präsentations- und Projektprüfungen. Zur Förderung der für die Präsentations- und Projektprüfungen notwendigen Kompetenzen erscheint es zudem sinnvoll, einen Schwerpunkt der Erarbeitung von Teamkompetenzen in die 8. Klasse zu legen. Von Vorteil ist hier auch, dass die Schülerinnen und Schüler in der Regel in dieser Jahrgangsstufe bereits grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen wie auch Kommunikationskompetenzen erworben haben, die die Erarbeitung und Verbesserung von Teamkompetenzen erleichtern. Nur wenn Schülerinnen und Schüler merken, dass sich Gruppenarbeit für sie auch positiv bezüglich des Lernzuwachses und letztlich in den Beurteilungen auswirkt, wird Gruppenarbeit für diese zur sinnvollen Arbeitsform. Daher müssen gerade am Beginn von Gruppenarbeitsphasen immer wieder Besprechungsphasen mit der betreuenden Lehrerin oder dem betreuenden Lehrer stattfinden. In diesen ist es wichtig, dass die Ziele und Arbeitsplanung der Gruppe überprüft werden und gemeinsam ggf. die Planung verändert wird.

25 Weidner, Margit: Kooperatives Lernen im Unterricht. Seelze-Velber: Kallmeyersche Verlags-

buchhandlung GmbH 2003

273

Unerlässlich ist nach der Erarbeitung eine kontinuierliche Anbahnung von Gruppen-arbeitsituationen im Fachunterricht, wie auch die entsprechende Zeit für gelegentliche Reflexionsphasen. Die Elemente haben z.T. spielerischen Charakter, um die Freude und das Interesse an Gruppenprozessen von Beginn an zu steigern. Am Ende des Abschnittes finden sich Tipps zur effektiveren Auswertung von Gruppenarbeiten. Im Kapitel „Anregungen zur Entwicklung und zum Einsatz eines Kompetenzenportfolios“ findet sich ein Selbsteinschätzung-Bogen für Schülerinnen und Schüler. Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe

1. Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren –Turmbau > Zerschneidebogen zur Gruppeneinteilung..........................................274

2. Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen I –

Problemstellung „Zeitbox“........................................................................................ 278

3. Einigungsprozesse in einer Gruppenarbeit anbahnen II – Problemstellung „Schulhofgestaltung“..................................................................... 284

4. Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten

> Variation Zerschneidebogen zur Gruppeneinteilung ............................................293

5. Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter reflektieren) – am Beispiel Brückenbau > Gruppeneinteilung mithilfe eines Kartenspieles 4er Gruppen ..............................298

6. Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln

Gruppeneinteilung anhand der Arbeitsblätter..........................................................304

7. Gruppenkonflikte bewältigen > Variation Gruppeneinteilung mit Spielkarten 2er und 4er Gruppen......................311

8. Aufgabenteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten .............................................. 316

9. Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsmöglichkeiten

für auftretende Probleme suchen ............................................................................ 320

10. Regeln zur Teamarbeit entwickeln und überprüfen ................................................. 327

11. Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte > Gruppeneinteilung durch Abzählen ......................................................................331

12. Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten ........................................................... 337

274

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Gruppenprozesse anhand einer

Problemstellung anstoßen und reflektieren - Turmbau

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen ihr eigenes Verhalten und das Verhalten anderer mit Blick auf das Gelingen einer Gruppenarbeit zu reflektieren und gegebenenfalls zu verändern.

Einzelstunde Doppelstunde 1 – 2 Unterrichtsstunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: je Gruppe: - 1 Schere - 1 Klebestift - 8 Din A 4 Blätter - 1 Gruppeneinteilungsbogen(Anlage 1) - 1 Klassensatz Bilanzbögen (Anlage 2)

Planungsverlauf Die Schülerinnen und Schüler werden mithilfe des Gruppeneinteilungsbogens (Anlage 1) in 4er (max. 5er) Gruppen eingeteilt. Hierzu müssen sich immer die entsprechenden Gruppen finden, z.B. alle Städte. Die Schülerinnen und Schüler erhalten, nachdem sie sich in Gruppen eingefunden haben, den Auftrag in 15 Minuten mit den zur Verfügung gestellten Materialien einen möglichst hohen freistehenden Turm zu bauen. Die Gruppe mit dem höchsten Turm gewinnt. Schönheit ist kein Kriterium, ausschließlich Höhe und das Stehen ohne fremde Unterstützung sind Kriterien für den Siegerturm. Nach Abschluss der Bauphase werden die Türme in der Höhe verglichen und der Siegerturm prämiert.

275

Anschließend wird der Bilanzbogen vorgestellt und besprochen. Dann erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag mithilfe des Bilanzbogens (Anlage 2) die Gruppenarbeit in Einzelarbeit auszuwerten. Nach Abschluss der Einzelarbeit vergleichen die Schülerinnen und Schüler die Bilanzbögen ohne Hilfen der Lehrerin/des Lehrers in den Gruppen und besprechen Unterschiede in der Beurteilung der Gruppensituation. Im Zentrum der Überlegungen steht hierbei immer die Verbesserung von Gruppenarbeitssituationen, darauf sollten die Arbeitsgruppen vor der Regelerarbeitung nochmals hingewiesen werden. Gleichzeitig erhalten die Gruppen den Auftrag, zwei wichtige Regeln für künftige Gruppenarbeiten aufzustellen. In der Plenumsphase werden nun die Regeln gesammelt. Ergeben sich mehr als fünf in ihrer Grundaussage unterschiedliche Regeln, können die Regeln abgestimmt und auf einem Plakat gesichert werden. Es sollten in dieser Jahrgangsstufe keinesfalls mehr als fünf Regeln vereinbart werden. Eine Lenkung ist mit Blick auf die langfristige Bedeutung der Regeln ggf. notwendig. Hinweise zur Weiterarbeit: Der eingesetzte Bilanzbogen kann künftig in regelmäßigen Abständen eingesetzt werden, um abgeschlossene Gruppenarbeiten zu reflektieren und die aufgestellten Regeln zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern.

276

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren – Turmbau Anlage: 1 von 2 Bitte diesen Bogen kopieren und zur Gruppeneinteilung zerschneiden.

Mercedes

Opel

Fiat

Ford

BMW

Rhein

Elbe

Main

Oder

Weser

Stuttgart

Frankfurt

Wilhelmshaven

München

Dresden

Hessen

Sachsen

Thüringen

Niedersachsen

Brandenburg

VfL Bochum

VfB Stuttgart

Hansa Rostock

Werder Bremen

Schalke 04

277

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenproz. anhand einer Problemst. anstoßen und reflektieren - Turmbau Anlage: 2 von 2

Bilanzbogen zur Gruppenarbeit26 Kreuze in dem passenden Kästchen zu eurer Gruppenarbeit an, inwieweit du der jeweiligen Aussage zur Gruppenarbeit zustimmen kannst oder nicht.

trifft über-haupt nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft voll zu

ICH ... habe mich in der Gruppe wohlgefühlt.

... fühlte mich beachtet.

... habe gut mitgearbeitet.

... habe während der Gruppenarbeit viel gelernt.

... bin mit unserem Arbeitsergebnis sehr zufrieden.

WIR ... haben keinen links liegen gelassen. ... sind freundlich miteinander umgegangen.

... haben einander geholfen.

... haben einander zugehört.

... haben jeden ausreden lassen.

... haben zielstrebig gearbeitet.

... haben Probleme offen angesprochen. DIE AUFGABE ... wurde in der Gruppe vor Beginn besprochen.

... wurde schnell und ordentlich erledigt.

... war interessant und bot neue Informationen.

... war von Lehrerseite gut vorbereitet.

26 aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.131 (leicht

verändert)

278

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Einigungsprozesse in einerGruppendiskussion anbahnen I– Problemstellung „Zeitbox“

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen ergebnisorientiert zu diskutieren und schließlich zu einer Einigung zu kommen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - 1 Karton (Paketgröße) als Beispiel für eine Zeitbox je Gruppe - 1 Zeitbox-Arbeitsblatt vergrößert auf DIN A 3 (Anlage1) je Schülerin/Schüler - 1 Bilanzbogen (Anlage 2) - 1 Notizzettel

Planungsverlauf Vorbemerkung: Die Stunde verläuft in einem mehrstufigen Verfahren von Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit sowie Plenumspräsentationen. Durch die Arbeit in diesen verschiedenen Sozialformen soll eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem Inhalt erreicht werden.

279

1. Einstieg Einleitend erklärt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern, dass Wissenschaftler die Geschichte der Menschheit aus Funden alter Siedlungen und Bauwerken erschlossen haben. Hier kann z.B. auf die Pyramiden und die Dinge, die darin gefunden wurden, verwiesen werden. 2. Arbeitsauftrag Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun den Auftrag eine Zeitbox zu packen, die späteren Entdeckern wichtige Hinweise auf unsere Zeit geben soll. Diese Aufgabenstellung steht im Zentrum der folgenden Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit. Als Größenbeispiel für die Zeitbox wird ein Karton gezeigt. 3. Einzelarbeit - Erarbeitung der Grundlagen In Einzelarbeit sollen die Schülerinnen und Schüler zunächst fünf Dinge aufschreiben, die sie in eine Zeitbox packen würden. Ebenso sollen sie zu jedem Gegenstand eine oder mehrere Begründungen aufschreiben, warum dieser besonders geeignet ist, Menschen in der Zukunft wichtige Informa-tionen über unsere Zeit zu geben. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler schon hier zumindest stichwortartig ihre Auswahl begründen, damit diese in der anschließenden Partnerarbeit besprochen werden kann. So kann es zu einer fundierten Diskussion in einer späteren Gruppenarbeit kommen. Mögliche Ergebnisse:

Gegenstand Warum? Zeitung zeitliche Einordnung, wichtige

Geschehnisse

Geld Hinweis auf Zahlungsmittel

Mobiltelefon wesentliches Verständigungsmittel

Spielzeugauto Bedeutung von Mobilität und Design

CD-ROM/DVD wichtige Daten über unsere Zeit

Fotos Dokumentation von wichtigen Gebäuden, Personen, Erfindungen

usw.

280

4. Partnerarbeit - erste Ergebnisse- und Begründungsüberprüfung In der folgenden Partnerarbeit stellen sich die Schülerinnen und Schüler ihre Auswahl und die jeweiligen Begründungen gegenseitig vor. Die Partner können dabei die Begründungen durchaus kritisch hinterfragen und Zweifel anmelden. Diese Phase vor der Gruppenarbeit ist wichtig, da die Schüler in dem relativ geschützten Rahmen der Partnerarbeit ihre Arbeitsergebnisse argumentativ vertreten können. Im Anschluss sollte Zeit für Optimierungen an den Ergebnissen der Einzelarbeiten gegeben werden. 5. Gruppenarbeit - Diskussion und Einigung auf ein einstimmiges Ergebnis Nach der Gruppeneinteilung (4-6 Mitglieder = 2-3 Partnergruppen) werden nun zunächst die Bedingungen für das Packen der Zeitbox im Plenum benannt und besprochen.

Für das Packen der Zeitbox gilt Folgendes:

Die Gruppe muss sich einstimmig auf ein Ergebnis einigen.

a) Während des Einigungsprozesses haben alle das Recht sich zu äußern und die Pflicht den anderen zuzuhören.

b) Es dürfen nur Dinge beigefügt werden, die die ganze Gruppe

einstimmig befürwortet.

c) Die Auswahl der Gegenstände muss bei der Präsentation angemessen begründet werden. Insbesondere die Aussagekraft über unsere Zeit muss belegt werden.

d) Die Sicherung der Ergebnisse erfolgt auf dem Gruppenarbeitsblatt

(Anlage 1)

Die Vorgaben sollten zumindest in Stichworten an der Tafel stehen, damit die Schülerinnen und Schüler während der Gruppenarbeitsphase darauf zurück-greifen können. Die Gruppenmitglieder stellen sich gegenseitig ihre Auswahl und die jeweiligen Begründungen vor. Danach beginnen sie die Diskussion darüber, welche 5 Dinge in die Zeitbox gepackt werden sollen. Die Beschränkung auf 5

281

Dinge ist einerseits wichtig, damit auch wirklich eine Diskussion entsteht. Andererseits ist davon auszugehen, dass es auch bei Doppelungen jeder Gruppe gelingen dürfte, gemeinsam 5 Dinge zu benennen, die in die Zeitbox gepackt werden. 6. Plenum - Präsentation Bevor die Gruppen ihre Ergebnisse vorstellen, wird nochmals darauf hingewiesen, dass die Begründung der Auswahl wesentlicher Bestandteil der Präsentation ist. Anschließend stellen die Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Nach jeder Präsentation sollte eine kurze Feedback-Runde erfolgen. 7. Auswertung der Gruppenarbeit (Anlage 2) Nun wird der Bilanzbogen ausgegeben, den zunächst alle Schülerinnen und Schüler in Einzelarbeit ausfüllen, damit die Ergebnisse nicht durch andere Gruppenmitglieder beeinflusst werden. Danach kommt die Gruppe erneut zusammen, nacheinander werden die Bögen der Einzelnen kurz vorgestellt. Auffälligkeiten werden von den Schülerinnen und Schülern festgehalten und ggf. wird nach Lösungsansätzen für künftige Gruppenarbeiten gesucht. Abschließend werden die Ergebnisse im Plenum besprochen. Hinweise zur Weiterarbeit: Um solche Gruppendiskussionen häufiger anzuregen, kann der Planungs-verlauf auch mit Themen wie z.B. "Was benötigt man für das Überleben in der Wüste?", "Typisch deutsche Gastgeschenke für einen Besuch bei Gastgebern in Hawaii?" durchgeführt werden. Anhand des Bilanzbogens ist es auch möglich für künftige Gruppendiskussionen eine Regelliste mit fünf Regeln für eine erfolgreiche Gruppendiskussion zu erstellen. Eine Fortführung stellt der folgende Baustein "Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II" dar.

282

Schwerpunkt: Teamentwicklung Baustein: Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen I Anlage: 1 von 2

Unsere Zeitbox

283

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen I Anlage: 2 von 2

Bilanzbogen Einigungsprozess in einer Gruppenarbeit

Kreuze an.

trifft über-haupt nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft voll zu

DIE AUFGABE

... wurde zu Beginn der Gruppenarbeit

besprochen.

ICH

… konnte meine Ideen einbringen.

… konnte meine Ideen in der Gruppe

begründen.

... bin mit unserem Arbeitsergebnis

sehr zufrieden.

WIR

... haben keinen links liegen gelassen.

... haben einander zugehört.

... haben jeden ausreden lassen.

... haben zielstrebig gearbeitet.

... haben Probleme offen angesprochen.

... haben nach Lösungsmöglichkeiten für

aufgetretene Probleme gesucht.

… wir konnten uns nach der Diskussion

schnell auf einstimmige Beschlüsse

einigen.

284

Schwerpunkt: Thema:

Teamkompetenz

Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II - Problemstellung „Schulhofgestaltung“

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen in einer Gruppe ergebnisorientiert zu diskutieren und schließlich zu einer Einigung zu kommen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 5/6

Voraussetzungen:

keine

Materialien: - Anlage 1 (pro Gruppe 1 Exemplar) auf DIN A3 vergrößern und als Folie für die Lehrkraft

- Anlage 2 (pro Gruppe 1 Exemplar) und als Folie für die Lehrkraft.

- Anlage 3 (pro Gruppe 1 Exemplar) auf DIN A3 vergrößern.

- Anlage 4 (pro Gruppe 1 Exemplar) auf DIN A3 vergrößern.

- Anlage 5 (pro Gruppe 1 Exemplar) - Anlage 6 (Folie) - eventuell Papier für Notizen/Rechnungen

bereithalten - Scheren, Kleber - Plakatkarton DIN A2

Vorbemerkung: Anhand des Bausteins sollen die Schülerinnen und Schüler ergebnisorientiert in einer Gruppe diskutieren. Dabei sollen sie mithilfe eines Planspiels zur Schulhofgestaltung in Gruppen einen fiktiven Schulhof einer Grund-, Haupt- und Realschule neu gestalten. Dabei ist das vorrangige Ziel, in der Gruppenarbeits-phase zu einer Einigung zu kommen.

285

Wichtig ist an dieser Stelle, den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, dass es sich hier um ein Planspiel handelt und es nicht darum geht, einen Schulhof tatsächlich neu zu gestalten. Bei den Arbeitsblättern (Anlagen 1-4) können wir keinen Anspruch auf maßstabsgetreue Darstellung und „architektonische Korrektheit“ erheben. Wir haben versucht, die Materialien ansprechend für die Schülerinnen und Schüler zu gestalten und daher bei den Spielgerät-Symbolen auf eine Draufsicht verzichtet. Planungsverlauf 1. Der Einstieg erfolgt über folgende Aufgabenstellung, die die Lehrkraft

vorliest: Wir werden heute eine besondere Gruppenarbeit durchführen. Es geht um ein so genanntes Planspiel. Bei einem Planspiel denkt man sich etwas aus, was es in Wirklichkeit gibt oder was es geben kann oder geben sollte. Wir führen ein Planspiel durch, damit ihr lernt, in der Gruppe zu diskutieren und zu einem einstimmigen Ergebnis zu kommen. Stellt euch nun eine Grund, - Haupt- und Realschule vor. An dieser Schule soll der Schulhof neu gestaltet werden. Ihr seid Schülerinnen und Schüler dieser Schule und dürft selbst entscheiden, welche Spiel- und Sportgeräte angeschafft werden sollen. Euch stehen 3000 Euro zur Verfügung, die ausschließlich in die Schulhofgestaltung investiert werden dürfen. Stellt euch vor, ihr seid Schülerinnen und Schüler dieser beschriebenen Schule und dürft selbst entscheiden, wie der neue Schulhof aussehen soll, d.h. welche Neu-anschaffungen mit dem vorhandenen Geld getätigt werden sollen.

2. Die Lehrkraft teilt die Schülerinnen und Schüler in Gruppen ein. Dabei sollten in jeder Gruppe nicht mehr als 5 Schülerinnen und Schüler sein. Anschließend werden die Anlagen 1 - 5 und Materialien an die Gruppen ausgegeben. Als nächstes werden die Folien Anlage 1, 2 und 3 aufgelegt und erläutert. Die Regeln für die Planung der Schulhofgestaltung werden gemeinsam besprochen (Anlage 5). Dazu gibt die Lehrkraft folgende Hinweise: Das muss bei der Schulhofgestaltung beachtet werden.

- Ihr dürft maximal 3000 Euro ausgeben. Geld, was ihr nicht ausgebt, verfällt.

- Bei eurer Auswahl solltet ihr berücksichtigen, dass sowohl Spielgeräte für die jüngeren Schülerinnen und Schüler (Grundschule und Förderstufe) als auch Spiel- und Sportgeräte für die älteren eingeplant werden.

- Begründet, warum ihr diese Spielgeräte ausgewählt habt. - Überlegt, wo ein günstiger Standort für eure Spielgeräte sein könnte.

286

- Ihr dürft die ausgeschnittenen Symbole erst dann festkleben, wenn ihr euch in der Gruppe auf ein Schulhof-Modell geeinigt habt!

- Ihr habt für die Planung 30 Minuten Zeit.

3. Nachdem Fragen geklärt wurden, beginnen die Schülerinnen und Schüler mit der Schulhofplanung in ihrer Gruppe. Das weitere Vorgehen bleibt nun den Gruppen selbst überlassen. Ob die Schülerinnen und Schüler sich z.B. erst Spielgeräte auf der Preisliste aussuchen oder ob sie gleich die dazugehörigen Planquadrate ausschneiden und auf den Schulhofplan legen, soll in der Gruppe entschieden werden. Die Lehrkraft sollte in dieser Planungsphase keine weiteren Tipps geben.

4. Nach Ablauf der Bearbeitungszeit präsentieren die Gruppen ihr Schulhofmodell. Dabei sollte auch die Auswahl der Spiel- und Sportgeräte begründet werden. Die Schulhofmodelle der einzelnen Gruppen werden nicht bewertet.

5. Die Lehrkraft macht nach den Präsentationen deutlich, dass das Planspiel jetzt beendet ist.

6. Anschließend wird der gruppendynamische Prozess reflektiert. Dazu gehen die Schülerinnen und Schüler erneut in ihre Gruppen und erhalten folgenden Arbeitsauftrag: Überlegt zunächst noch einmal gemeinsam, wie die Zusammenarbeit in der Gruppe war und wie ihr euch geeinigt habt. Folgende Leitfragen solltet ihr besprechen (Folie Anlage 6) - macht euch dazu Notizen:

- Wie ist eure Zusammenarbeit in der Gruppe gelaufen? - Gab es Probleme/Schwierigkeiten? - Sind Konflikte aufgetreten? - Wie seid ihr damit umgegangen? - Wie habt ihr die Probleme gelöst? - War es schwierig zu einer einheitlichen Entscheidung zu kommen? - Wie seid ihr zu einer Lösung gekommen?

7. Die Leitfragen werden im Plenum besprochen und gemeinsam Regeln für eine zielorientierte Diskussion/Gruppenarbeit aufgestellt. Sollte bisher noch keine Ergebnissicherung für Gruppenarbeitsregeln erfolgt sein, können diese auf einem Plakat (Tonkarton DIN A2) festgehalten werden.

287

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II Anlage: 1 von 6

Eingang Bäume und Büsche 1 Planquadrat = 3m x 3m

288

Preisliste der Spielgeräte Fußballtor 200 € Holzbank mit Lehne 99 € Beachvolleyball-Anlage Holzbank ohne Lehne 69 € mit Sand 1500 € Tischtennisplatte Hangelanlage 250 € (einbetoniert) 750 € Streetbasketball-Anlage Kletteranlage 460 € (1 Korb) 680 € Federwippe 80 € Kletter- und Rutschturm 1000 € Bodentrampolin 1000 € Urwaldschaukel 500 € Spielfeld (Farbe zum Aufmalen) 50 € Schaukel 2-sitzig 400 € Balancierbalken 70 €

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II Anlage: 2 von 6

289

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II Anlage: 3 von 6

Spielgeräte für den Schulhof Bitte an den äußeren gestrichelten Linien ausschneiden. Beachtet beim Planen

eures Schulhofes die Regeln für die Bebauung!

Fußballtor

Spielfeld Streetbasketball-Korb

Tischtennisplatte

Balancierbalken

Holzbank mit Lehne

Federwippe

Holzbank ohne Lehne

290

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II Anlage: 4 von 6

Bodentrampolin Hangelanlage

Kletteranlage

Schaukelanlage 2-sitzig

Beachvolleyball-Feld

Kletter- und Rutschturm

Urwaldschaukel

291

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II Anlage: 5 von 6

Das müsst ihr bei eurer Planung beachten:

- Ihr dürft maximal 3000 Euro ausgeben. Geld,

was ihr nicht ausgebt, verfällt.

- Bei eurer Auswahl solltet ihr berücksichtigen, dass sowohl Spielgeräte für die jüngeren Schülerinnen und Schüler (Grundschule und Förderstufe) als auch Spiel- und Sportgeräte für die älteren eingeplant werden.

- Begründet, warum ihr diese Spielgeräte ausgewählt habt.

- Überlegt, wo ein günstiger Standort für eure Spielgeräte sein könnte.

- Ihr dürft die ausgeschnittenen Symbole erst dann festkleben, wenn ihr euch in der Gruppe auf ein Schulhof-Modell geeinigt habt!

- Ihr habt für die Planung 30 Minuten Zeit.

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Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Einigungsprozesse in einer Gruppendiskussion anbahnen II Anlage: 6 von 6 - Folie

Leitfragen:

- Wie ist eure Zusammenarbeit in der Gruppe gelaufen?

- Gab es Probleme/Schwierigkeiten?

- Sind Konflikte aufgetreten?

- Wie seid ihr damit umgegangen?

- Wie habt ihr die Probleme gelöst?

- War es schwierig zu einer einheitlichen Entscheidung zu kommen?

- Wie seid ihr zu einer Lösung gekommen?

293

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Umgang mit Regelverstößen in

Gruppenarbeiten

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen störende Verhaltensweisen in Gruppenarbeiten zu erkennen und versuchen diese zu reduzieren.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine Texterschließung I

Materialien: - Anlage 1: Arbeitsblatt Umgang mit Regelverstößen (Klassensatz) - Anlage 2 :ein zerschnittes Gruppeneinteilungsblatt

Planungsverlauf

1. Die Schülerinnen und Schüler lesen zunächst in verteilten Rollen den Text (Anlage 1). (Alternativ könnte der Text auch mit einigen Lehrerinnen und Lehrern oder Schülerinnen und Schülern als Rollenspiel vorgetragen werden.)

2. Der Inhalt wird im Plenum kurz besprochen.

3. Nun erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, in Einzelarbeit die

negativen Verhaltensweisen innerhalb der Arbeitsgruppe im Text zu markieren.

4. Anhand des zerschnittenen Gruppeneinteilungs-Blattes (Anlage 2) werden die Schülerinnen und Schüler in Gruppen (4-5 Personen) eingeteilt. In einer Gruppenarbeit werden nun die störenden Verhaltensweisen zusammengetragen und Veränderungsvorschläge gesammelt, die zum Gelingen der Gruppenarbeit (auf dem Arbeitsblatt) beitragen würden.

294

Beispiele: - Ein Gruppenmitglied könnte die Gesprächsleitung übernehmen. - Tom, als Schreiber, sollte versuchen mehr auf die Gedanken der anderen

Gruppenmitglieder einzugehen und diese nicht mundtot zu machen. - Die erste Gesprächssequenz zwischen Tom, Pia und Mike muss so

umgestaltet werden, dass Pia in das Geschehen einbezogen wird. - Tom und Mike sollten versuchen Pia, Sando und Michael sachlich

einzubeziehen und nach den Argumenten zu ihren sehr oberflächlichen Aussagen zu befragen.

Tipp: Bei schwachen Lerngruppen können die Ergebnisse von 4. zunächst im Plenum besprochen werden.

5. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag die Veränderungsvorschläge in einem Rollenspiel mit dem Titel "Die gelungene Gruppenarbeit" umzusetzen.

6. Während des Rollenspiels haben die nicht spielenden Schülerinnen und Schüler einen Beobachtungsauftrag. Sie sollen herauszufinden, was verändert wurde, um die Gruppenarbeit gelingen zu lassen.

7. Die Ergebnisse werden im Plenum besprochen.

Hinweis zur Weiterarbeit: Zur Vertiefung kann der Baustein "Gruppenkonflikte bewältigen" direkt ange-schlossen oder zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden. Dies bietet sich v.a. mit Blick auf die Erarbeitung von Gruppenarbeitsregeln an.

295

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten Anlage: 1a von 2 Aufgabe 1: Lies das Gruppenprotokoll genau durch und markiere die Stellen, an denen in der Gruppe etwas schief läuft! Aufgabe 2: Tauscht in eurer Kleingruppe Kritik aus und schreibt auf, was in den Gruppengesprächen verändert werden müsste! Aufgabe 3: Bereitet ein Rollenspiel vor, in dem ihr die Verbesserungen der Klasse vorstellt.

Mitschrift eines Gespräches27

Tom: Was spricht eigentlich für Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen? Lasst uns mal schnell was festhalten; wir haben nur noch knapp zehn Minuten.

Pia: Wer trägt nachher eigentlich vor? Also, ich auf keinen Fall. Ich war gestern Abend bis 3 Uhr in der Disco. Ich soll euch übrigens von Freddy grüßen. Die haben einen neuen DJ.

Mike: Jetzt halt doch mal deine Rassel. Wenn du schon nichts kapierst, dann halt uns doch wenigstens nicht von der Arbeit ab!

Tom: Also los, Argumente! Ich schreibe mit.

Pia: Was ist das Thema?

Mike: Komm, gib es auf! Also Tempo 100, das halt ich einfach für Unfug. Ich bin für Tempo 130.

Sando: Bist du schon mal 220 gefahren? Ich erst am letzten Wochenende mit meinem Bruder. Ein Wahnsinnsgefühl, von Frankfurt nach Darmstadt, immer links.

Michael: Ich bin mit meinem Vater neulich in München gewesen. Hinter Stuttgart sind wir schneller als 230 gewesen.

Tom: Ihr seid doch zwei Dummschwätzer, wenig Hirn, aber 200 fahren. Von Umweltschutz noch nie was gehört – oder?

27 Klippert, Heinz: Teamtraining. 4.Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.117 (leicht verändert

und ergänzt)

296

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten Anlage: 1b von 2

Mike: Nun reg dich nicht noch auf. Tempo 130 auf Autobahnen; was spricht dafür, was dagegen?

Tom: Nein, es geht nicht speziell um Tempo 130, sondern ganz allgemein um Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen. Das kann auch 80 oder 100 sein, wie z.B. auf dem Autobahnstück um Gießen.

Michael: Wenn die die vielen Kameras nicht hätten, dann würde mit Sicherheit kaum einer 100 fahren.

Pia: Mein Vater ist erst neulich Richtung Kassel geblitzt worden, hat ihn 60 Euro gekostet.

Tom: Richtig so! Wenn wir die Umwelt schützen wollen, dann muss die Geschwindigkeit beschränkt werden und wir brauchen harte Strafen.

Pia: Ich bin für " freie Fahrt für freie Bürger“!

Mike: (zu Pia) Quatschkopf! (zu Tom) Komm, wir machen die Sache alleine. Am besten wir schreiben eine Tabelle mit zwei Spalten. Links die Pro-Argumente, rechts die Kontra-Argumente.

Tom: Also zu Kontra fällt mir spontan Nichts ein. Aber zu Pro weiß ich Einiges: weniger Benzinverbrauch, weniger Schadstoffe, weniger Unfälle…

Mike: Langsam, so schnell kann ich gar nicht schreiben.

Tom: Ach ja, und dann noch weniger Lärm.

Mike: Und weniger Staus, weil der Verkehr besser fließt.

Tom: Trägst du nachher vor, oder soll ich das machen?

Mike: Mach du es lieber.

Tom: O.K.

Pia: Braucht ihr uns nicht mehr, ihr Streber?

297

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Umgang mit Regelverstößen in Gruppenarbeiten Anlage: 2 von 2

Zerschneideblatt zur Gruppeneinteilung

im Mund:

Mandeln

Rachen

Zunge

Zähne

innere Organe:

Magen

Lunge

Niere

Herz

Sinnhaftes:

sehen

fühlen

schmecken

riechen

am Fuß:

Knöchel

Ferse

Zehen

Fußnagel

am Kopf:

Hals

Nase

Ohren

Haare

im Auge:

Iris

Pupille

Netzhaut

Zapfen

298

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Gruppenprozesse anhand einer

Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter) – Brückenbau

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen, bezogen auf die Gruppenarbeit, lernen ihr eigenes Verhalten und das Verhalten anderer zu reflektieren und zu verändern. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dass externe Beobachter das Geschehen in einer Grup- pe genauer beobachten und bewerten können als Gruppenmitglieder.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: Für jede Gruppe: - die auf Anlage 1 "Übung zur Teamentwicklung" benannten Materialien - einmal Anlage 1 "Übung zur Teamentwicklung" - Anlage 3 "Beobachtungsbogen" für externe Beobachter entsprechend der Anzahl der Gruppen, - für alle anderen Schülerinnen und Schüler je ein- mal Anlage 3 "Bilanzbogen" - Kartenspiel zur Gruppeneinteilung

299

Planungsverlauf 1.Phase Die Schülerinnen und Schüler werden mithilfe eines Kartenspieles in 4er Gruppen (Damen, Buben, 7er etc.) eingeteilt. In jeder Gruppe wird eine Schülerin/ein Schüler ausgelost, z.B. in der Damengruppe die Herzdame, die/der künftig als Beobachterin/Beobachter fungiert. Im Interesse möglichst guter Ergebnisse können die Beobachterinnen/Beobachter aber auch durch die Lehrerin/den Lehrer festgelegt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass mit dem Material (Anlage 1), welches die Gruppen erhalten, eine Brücke gebaut werden soll. Diese soll eine Entfernung von 29,4 cm (Din A4) überspannen, transportabel sein und mindestens ein Schulbuch für 30 Sekunden tragen können. Die Beobachterin/der Beobachter erhält den Beobachtungsbogen (Anlage 2) mit dem Hinweis, diesen genau durchzulesen und das Gruppenverhalten zu bewerten, ohne der Gruppe zunächst Rückmeldung zu geben. Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun 30 Minuten Zeit aus den Materialien eine Brücke zu bauen. 2. Phase Nach Ablauf der 30 Minuten werden alle Brücken getestet. Im Anschluss erhalten alle Schülerinnen und Schüler den Bilanzbogen, der zunächst in Einzelarbeit zu bearbeiten ist. (5 Min.), danach kommt die Gruppe erneut zusammen und bespricht die Ergebnisse des Bogens. Hier soll zwischen gruppenarbeitsförderlichem und gruppenarbeitshemmendem Verhalten unterschieden werden und für die hemmenden Faktoren nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden (5 Min). Gleichzeitig besprechen die Beobachterinnen und Beobachter ihre Ergebnisse vor dem Klassenraum. Die Beobachterinnen und Beobachter sollen insbesondere auf ähnlich auftretende Probleme achten und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Nach 10 Minuten gehen die Beobachterinnen und Beobachter zurück in ihre Gruppen, gemeinsam werden die bisherigen Ergebnisse besprochen. Die Gruppe berichtet dazu die bisherigen Ergebnisse der/dem Beobachtenden. Die Beobachterinnen/Beobachter weisen die Gruppe dabei insbesondere auf abweichende Beobachtungen zu der Selbsteinschätzung der einzelnen Gruppenmitglieder hin, z.B. "Andreas wurde sehr wohl von der Gruppe links liegen gelassen" oder "... von vier Gruppenmitgliedern haben zwei die Aufgabe an sich gerissen." Gemeinsam sucht die Gruppe nach Schlussfolgerungen für künftige Gruppenarbeiten, die Ergebnisse werden z.B. auf einem Plakat fixiert (15 Min).

300

Die Phase schließt mit einer Plenumsbesprechung der Gruppenergebnisse. Nun sollte eine unterrichtsbezogene Gruppenarbeit anschließen, die ebenfalls im Anschluss durch Bilanzbögen ausgewertet wird. Auch hier können Beobachterinnen und Beobachter eingesetzt werden. Hinweis zur Weiterarbeit: Es empfiehlt sich, den Bilanzbogen in regelmäßigen Abständen nach Gruppenarbeiten einzusetzen. In größeren Abständen ist es ebenfalls sinnvoll, Gruppenarbeiten mit externen Beobachterinnen und Beobachtern durchzuführen und die Ergebnisse im Plenum zu reflektieren.

301

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter) Anlage: 1 von 3

Übung zur Teamentwicklung

1. Eure Aufgabe ist es, in der Gruppe, eine Brücke zu bauen, die zwei Tische überqueren kann, die exakt 29,4 cm (=Länge eines DIN A4 -Blattes) auseinander stehen.

2. Die Brücke muss das Gewicht des euch gezeigten Schulbuches (z.B.

Mathematikbuch) mindestens 30 Sekunden halten können ohne einzustürzen.

3. Die Brücke muss transportabel sein, weil ihr sie in der Vorstellungsphase

zu den beiden Testtischen bringen müsst. Dazu erhaltet ihr:

vierzig Minuten Zeit

ein Stück Schnur (ca.10 cm) eine Schere zwei kleine Tetra Pak Saft (0,2l) einen Klebestift einen Bleistift ein Blatt festes Papier, DIN A 4 (ca.120 g/m²) zehn Gummiringe einen Briefumschlag DIN C 5 zehn Briefklammern zehn Trinkhalme

und einen Beobachter

Klebestift, Schere und Bleistift gelten als Werkzeug und dürfen nicht eingebaut werden. Nach Ablauf der Zeit werden alle Baumaßnahmen eingestellt. Viel Spaß und Erfolg!

302

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter) Anlage: 2 von 3

Beobachtungsbogen zur Gruppenarbeit28

Kreuze in dem passenden Kästchen zu eurer Gruppenarbeit an, inwieweit du der jeweiligen Aussage zur Gruppenarbeit zustimmen kannst oder nicht.

trifft über-haupt nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft voll zu

ALLE ... haben sich in der Gruppe wohl gefühlt.

... fühlten sich beachtet und ernst genommen.

... haben gut und interessiert mitgearbeitet.

... haben während der Gruppenarbeit viel gelernt.

... sind mit dem Arbeitsergebnis sehr zufrieden.

DIE GRUPPE ... hat keinen links liegen gelassen. ... ist fair miteinander umgegangen. ... hat einander Mut gemacht und geholfen.

... hat einander zugehört und jeden ausreden lassen.

... hat zielstrebig gearbeitet.

... hat Probleme offen angesprochen. DIE AUFGABE ... wurde nie aus den Augen verloren. ... wurde in der Gruppe vor Beginn besprochen.

... wurde schnell und ordentlich erledigt.

... war interessant und bot neue Informationen.

... war von Lehrerseite gut vorbereitet.

28 aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.131 (leicht

verändert)

303

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenprozesse anhand einer Problemstellung anstoßen und reflektieren (mit externer Beobachterin/externem Beobachter) Anlage: 3 von 3

Bilanzbogen zur Gruppenarbeit29

Kreuze in dem passenden Kästchen zu eurer Gruppenarbeit an, inwieweit du der jeweiligen Aussage zur Gruppenarbeit zustimmen kannst oder nicht.

trifft über-haupt nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft voll zu

ICH ... habe mich in der Gruppe wohl gefühlt.

... fühlte mich beachtet und ernst genommen.

... habe gut und interessiert mitgearbeitet.

... habe während der Gruppenarbeit viel gelernt.

... bin mit unserem Arbeitsergebnis sehr zufrieden.

WIR ... haben keinen links liegen gelassen. ... sind freundlich miteinander umgegangen.

... haben einander Mut gemacht und geholfen.

... haben einander zugehört und jeden ausreden lassen.

... haben zielstrebig gearbeitet.

... haben Probleme offen angesprochen. DIE AUFGABE ... wurde nie aus den Augen verloren. ... wurde in der Gruppe vor Beginn besprochen.

... wurde schnell und ordentlich erledigt.

... war interessant und bot neue Informationen.

... war von Lehrerseite gut vorbereitet.

29 aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.131 (leicht

verändert)

304

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Gruppenkonflikte erkennen und

Lösungsansätze entwickeln

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen Konflikte in Gruppenarbeiten erkennen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: Für jede Gruppe in entsprechender Anzahl: - eines der Arbeitsblätter Anlage 1: "Konfliktbearbeitung 1-4" - eine DIN A3 Vergrößerung des Gruppenarbeitsblattes aus Anlage 1: "Konfliktbearbeitung 1-4" - eine DIN A3 Vergrößerung der Anlage 2: "Stellenausschreibung für ein Teammitglied"

Planungsverlauf Vorbemerkung zur Gruppeneinteilung: Die Gruppeneinteilung wird anhand der Zahlen in Klammern "Konfliktbearbei-tung (1), Konfliktbearbeitung (2)" usw. auf der Vorderseite der Arbeitsblätter vorgenommen. In diesem Beispiel wird mit 16 Schülerinnen und Schülern ge-rechnet, die Zahl ist jedoch problemlos in der Praxis bis auf 32 erweiterbar. Es gibt vier unterschiedliche Bögen mit Beispielfällen (Anlage 1), es können al-so vier unterschiedliche Gruppen mit je vier Schülerinnen und Schülern gebildet werden. Wenn aufgrund der Klassenstärke mehr als vier Arbeitsgruppen gebildet werden, können Gruppen arbeitsgleich arbeiten.

305

Um zwischenzeitlich mit Zweiergruppen arbeiten zu können, werden z.B. zwei Arbeitsblätter "Konfliktbearbeitung (1) mit a) und zwei mit b) auf der Rückseite gekennzeichnet. Entsprechendes gilt für die übrigen Zahlen. Vor dem Ausgeben werden die Arbeitsblätter gut durchgemischt, so dass nicht alle Blätter "Konfliktbearbeitung (1)" hintereinander im Stapel liegen. Die Grup-pen bilden sich nun anhand der zufälligen Verteilung der Arbeitsblätter entspre-chend als "Konfliktbearbeitung (1)", "Konfliktbearbeitung (2)" usw.

1. Zunächst erhalten alle Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt "Konfliktbearbeitung 1-4" (Anlage1) zur Bearbeitung in Einzelarbeit. Es ist wichtig zu erklären, dass einerseits festgestellt werden soll, welche möglichen Ursachen für das konfliktträchtige Verhalten vorliegen und andererseits mögliche Lösungsansätze gesucht werden sollen. Den Schülerinnen und Schülern sollte mitgeteilt werden, dass sie diese Ergebnisse im weiteren Verlauf in Zweiergruppen und schließlich als Gesamtgruppe bearbeiten sollen, um die Ergebnisse im Plenum vorzustellen.

2. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich nun in Zweiergruppen treffen.

Zusammengehören jeweils 1a und 1a, 1b und 1b, 2a und 2a usw. In den Zweiergruppen sollen sie sich gegenseitig die Gründe für das beschriebene Verhalten und mögliche Lösungen kurz vorstellen.

3. Nun bilden alle Einser, Zweier usw. Gruppen. Die Gruppen erhalten

entsprechend die A3 Vergrößerungen der Arbeitsblätter "Konflikt-bearbeitung 1-4" zur späteren Vorstellung. In der Gruppe werden die Ergebnisse erneut kurz besprochen und auf dem DIN A3 Blatt zur Vorstellung gesichert.

4. Im anschließenden Plenum präsentieren die Gruppen die Fälle und

etwaige Lösungen. Es bietet sich an, jeweils ein Gruppenmitglied einen Fall vorstellen zu lassen. Die übrigen Schülerinnen und Schüler der Klasse können ggf. Motive und Lösungsvorschläge ergänzen.

5. Nach dem Plenum arbeiten die Schülerinnen und Schüler erneut in der

Gruppe mit dem Auftrag: "Fertigt anhand der Ergebnisse der Gruppenarbeit und des Plenums eine >Stellenausschreibung...< (Anlage 2) für ein Teammitglied an."

6. Die Ergebnisse werden erneut im Plenum vorgestellt und besprochen.

Hinweis zur Weiterarbeit: Im Anschluss an diese Sequenz könnten langfristig zusammenarbeitende Gruppen z.B. einen Gruppenarbeitsvertrag abschließen, in dem sie die wichtigsten Punkte für das Gelingen ihrer Gruppenarbeit festhalten.

306

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln Anlage: 1a von 2

Konfliktbearbeitung (1)30 Aufgabe: Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus. Problematisches Verhalten einzelner Gruppenmitglieder

Mögliche Gründe für dieses Verhalten? Wie können die Störungen behoben werden? (Was kann die Gruppe tun? Was können die Störer tun?)

Karen weigert sich in der per Los gebildeten Gruppe mitzuarbeiten.

Torsten schwätzt ständig dazwischen und lässt die anderen nicht ausreden.

Maja spielt ständig den Gruppenclown und sorgt so dafür, dass die Gruppe viel lacht, aber in der Arbeit nicht vorwärts kommt.

Lena ist leicht beleidigt und zieht sich dann schmollend zurück.

30 aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000, S.152-153 (leicht verändert und ergänzt)

307

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln Anlage: 1b von 2

Konfliktbearbeitung (2)

Aufgabe: Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus. Problematisches Verhalten einzelner Gruppenmitglieder

Mögliche Gründe für dieses Verhalten? Wie können die Störungen behoben werden? (Was kann die Gruppe tun? Was können die Störer tun?)

Peter hat ein sehr lautes Organ, seine Ideen brüllt er einfach immer sofort in laufende Gespräche hinein.

Anja reizt andere Gruppenmitglieder immer wieder mit spitzen und verletzenden Bemerkungen.

Kerstin ist eine Einzelgängerin, an der Gruppenarbeit und Gesprächen beteiligt sie sich kaum.

Sandra hat zu nichts Lust und nörgelt an allem und jedem herum.

308

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln Anlage: 1c von 2

Konfliktbearbeitung (3) Aufgabe: Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus. Problematisches Verhalten einzelner Gruppenmitglieder

Mögliche Gründe für dieses Verhalten? Wie können die Störungen behoben werden? (Was kann die Gruppe tun? Was können die Störer tun?)

Phillip ist ziemlich aggressiv und macht manchen in der Gruppe Angst.

Bruno und Jan streiten sich ständig, weil keiner nachgeben will.

Jochen ist ein richtiger "Trittbrettfahrer“ und regt damit einige in der Gruppe auf.

Nina ist ziemlich arrogant und wichtigtuerisch und nervt dadurch die anderen in der Gruppe.

309

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln Anlage: 1d von 2

Konfliktbearbeitung (4) Aufgabe: Auf diesem Arbeitsblatt findest du verschiedene Beschreibungen von Gruppenmitgliedern, die sich auf die Gruppenarbeit störend auswirken und Konflikte heraufbeschwören. Fülle die Tabelle aus. Problematisches Verhalten einzelner Gruppenmitglieder

Mögliche Gründe für dieses Verhalten? Wie können die Störungen behoben werden? (Was kann die Gruppe tun? Was können die Störer tun?)

Bernd nimmt andere Gruppenmitglieder gerne auf die Schippe und foppt sie.

Thomas und Natascha arbeiten gerne zusammen und lassen die Gruppe oft links liegen.

Mike übernimmt immer möglichst viele Aufgaben und meckert dann, der Rest der Gruppe würde nichts tun.

Während der Gruppenarbeit verschwindet Aydin oft sehr lange, angeblich sucht er Informationen im Internet. Ergebnisse bringt er jedoch selten in die Gruppe ein.

310

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenkonflikte erkennen und Lösungsansätze entwickeln Anlage: 2 von 2

Stellenausschreibung für ein Teammitglied31

Unser Team sucht ein neues Mitglied!!!

Wir erwarten:

Wir bieten:

31 Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000,

S.189

311

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Gruppenkonflikte bewältigen

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen Konflikte in

Gruppenarbeiten erkennen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - Anlage 1: "Gruppenarbeit mit Mängeln" (Klassensatz) - je Gruppe ein Arbeitsblatt Anlage 2: "Fünf wichtige Regeln zur Teamarbeit" -Textmarker o.ä.

Planungsverlauf Vorbemerkung: Dieser Baustein kann auch zur Vertiefung der in Klasse 7 erarbeiteten Regeln angewandt werden. Bei guten Erfolgen mit den in Klasse 7 erarbeiteten Regeln kann dieser Baustein aber auch ganz entfallen. Anmerkung zur Gruppeneinteilung: Die Spielkarten werden nach dem Lesen des Textes und dem Markieren an die Schülerinnen und Schüler verteilt, in Zweiergruppen treffen sich dann z.B. alle roten 7er, roten Damen etc. und entsprechend alle schwarzen Paare. In der Kleingruppe treffen später alle Damen, 7er, usw. zusammen.

1. Die Schülerinnen und Schüler lesen in Einzelarbeit den Text "Gruppen-arbeit mit Mängeln" (Anlage 1) und markieren zunächst die Stellen, an denen etwas in der Gruppenarbeit schief läuft.

312

2. Anschließend werden Zweiergruppen gebildet, in diesen gleichen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse ab und besprechen mögliche Unterschiede in den Markierungen.

3. Nun werden aus je zwei Zweiergruppen Vierergruppen gebildet, in diesen

werden Regeln entwickelt, an die sich die Gruppe im Beispiel halten sollte, um eine erfolgreiche Gruppenarbeit zu erreichen. Die Regeln werden auf dem Arbeitsblatt "Fünf wichtige Regeln für die Gruppenarbeit" (Anlage 2) gesichert.

4. Die Ergebnisse werden nun entweder in ein Rollenspiel "Eine Regel

gebundene Gruppenarbeit" übertragen oder im Plenum besprochen.

5. Es ist sinnvoll, die Regeln zum Abschluss durch das Plenum auch einer Tauglichkeitsprüfung unterziehen zu lassen und die wichtigsten Regeln z.B. in einem Klassenplakat festzuhalten.

Beispiele für sinnvolle Regeln: 1. Ziele benennen 2. Einander ausreden lassen 3. Arbeiten gerecht aufteilen 4. Zeitverbrauch planen und kontrollieren 5. Absprachen schriftlich festhalten 6. Freundlich miteinander umgehen 7. Jede/r muss die Ergebnisse präsentieren können 8. … Hinweise zur Weiterarbeit: Die erarbeiteten Regeln sollten in folgenden Gruppenarbeiten eingesetzt und überprüft werden.

313

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenkonflikte bewältigen Anlage: 1a von 2 Aufgaben: 1. Unterstreicht, was in der Gruppe schief läuft und schreibt die wichtigsten

Punkte auf! 2. Schreibt in Partnerarbeit auf, welche Regeln der Gruppe helfen würden. 3. Stellt in einer Kleingruppe fünf wichtige Regeln für eine gute Gruppenarbeit

zusammen.

Gruppenarbeit mit Mängeln32

In Politik + Wirtschaft hat eine Gruppe die Aufgabe, aus einer Broschüre die

wichtigsten Ursachen der Arbeitslosigkeit herauszuarbeiten und möglichst

anschaulich zu präsentieren. Der Beginn der Arbeit verläuft ziemlich zäh. SVEN

erzählt von einem arbeitslosen Mann in der Nachbarschaft, der vier Kinder hat und

bereits seit mindestens einem Jahr arbeitslos ist, aber die meiste Zeit schwarz auf

dem Bau arbeitet.

SÁSCHA und JENS schauen währenddessen im Hausheft nach, was denn in den

letzten Stunden in Politik + Wirtschaft so alles gemacht wurde, weil am Ende der

heutigen Doppelstunde damit gerechnet werden muss, dass der Lehrer noch eine

Hausaufgabenüberprüfung schreiben lässt.

TINA und BEA blättern derweil in der Broschüre zur Arbeitslosigkeit herum und

mosern schon bald, weil das doch viel zu viel zu lesen sei. SVEN stört dieses

Gemosere, und er reagiert deshalb ziemlich unwirsch mit den Worten: "Also langsam

werde ich sauer, dass hier nur rumgemotzt und rumgedöst wird. Manchmal habe ich

den Eindruck, ich hab nur Blindgänger um mich.“ "Das musst du Schleimer gerade

sagen“, reagiert nun SASCHA ebenfalls verärgert, "Du bist doch der

Oberblindgänger und hältst uns mit deinem unqualifizierten Gequatsche die meiste

Zeit von der Arbeit ab.“ TINA vermittelnd: "Kommt, lasst uns was arbeiten und nicht

länger herumstreiten. Das bringt sowieso nichts.“

TINA schlägt nach diesem hitzigen Wortgefecht vor, doch einfach mal

zusammenzutragen, was jeder so über Arbeitslosigkeit weiß und weshalb die

Arbeitslosigkeit seit Jahren so hoch ist. SVEN meint, die wachsende Arbeitslosigkeit

32 Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4.Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000,

S.123

314

hätte vor allem was mit den hohen Löhnen in Deutschland zu tun. Das hätte er

kürzlich im Fernsehen gesehen.

In Asien seien die Löhne viel niedriger, deshalb wanderten die deutschen

Unternehmen auch aus. SASCHA erzählt von den Lebensbedingungen in Manila, wo

er mit seinen Eltern zwei Jahre lang gelebt hat. JENS, der bisher noch gar nichts

gesagt hat, fragt nach einer Weile sichtlich irritiert: "Hey, sind wir eigentlich noch

beim Thema? Wir haben nur noch 20 Minuten, dann sollen wir abliefern.“ Für einen

Augenblick herrscht betretenes Schweigen, dann hat BEA als Erste die Sprache

wieder gefunden. "Na, wir sollen doch die Gründe nennen, warum Menschen

arbeitslos werden.“ SASCHA fällt es nun auch wieder ein: "Ach ja, in dem Heft hier,

da sollen wir doch nachlesen.“

Die Aufgabe ist wieder klar, nur die Zeit ist fast vorbei. BEA und TINA, beide sind

schnelle Leserinnen, überfliegen rasch den Text und finden zwei, drei Gründe für die

Arbeitslosigkeit, mit denen sie sich zufrieden geben. Diese Gründe diktieren sie Jens

auf einen Zettel, damit dieser anschließend das Ergebnis vorträgt, denn Jens ist

ziemlich gutmütig und macht das eigentlich immer ohne größeres Murren. Außerdem

kann er gut und selbstbewusst reden. Für klärende Gespräche bleibt keine Zeit

mehr.

Die Gruppe muss als erste vortragen. Der Lehrer lost heute die Vortragenden aus,

das Los fällt auf Sascha und Sven. Sven kann außer dem Lohnkosten-Argument

eigentlich nichts weiter vortragen. Nachfragen, die an Sascha gestellt werden, kann

dieser leider auch nicht beantworten. Jens, BEA und TINA sind von der Situation

schließlich so eingeschüchtert, dass auch sie nur noch ein weiteres Argument

vortragen können.

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenkonflikte bewältigen Anlage: 1b von 2

315

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppenkonflikte bewältigen Anlage: 2 von 2

Fünf wichtige Regeln für

eine gute

Gruppenarbeit 1.

2.

3.

4.

5.

316

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Aufgabenteilung in

mehrstündigen Gruppenarbeiten

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen in Arbeitsgruppen verschiedene Aufgaben wahrzunehmen und zu füllen.

Einzelstunde Doppelstunde Phase einer Unterrichtseinheit

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine In der Klasse sollten vorher schon einmal Gruppenarbeitsregeln vereinbart worden sein.

Materialien: Für jede Gruppe: - einmal Anlage 1: "Gruppenprotokoll" - eine Gruppenaufgabe

Planungsverlauf Vorbemerkung: Dieses Arbeitsblatt sollte im Rahmen einer Gruppenaufgabe eingeführt werden. Die Arbeitsgruppen sollten nun für die künftigen 3-4 Gruppenarbeitsphasen bestehen bleiben. Es ist sinnvoll zunächst mit einer kleinen Gruppenaufgabe im Rahmen von ca. 30 Minuten zu beginnen. Viele Erdkunde-, Politik und Wirtschaft- wie auch Deutschbücher bieten solche Aufgaben an. Für Politik und Wirtschaft bieten sich z.B. die Bücher "Team" 1-3 von Wolfgang Mattes an, diese enthalten viele Gruppenaufgaben.

1. Die auf dem Arbeitsblatt "Gruppenprotokoll" dargestellten Rollen wie "Gruppenleiter/in", "Schriftführer/in" und "Zeitwächter/in" werden ihrer Aufgabe entsprechend im Plenum besprochen, damit jede Schülerin und jeder Schüler die Rollen ausfüllen kann. Es hat sich auch bewährt, die Rollenbeschreibung schriftlich festzuhalten, damit die Schülerinnen und Schüler nachschlagen können.

317

Gruppenleiter/in: Sie bzw. er hat auf die Einhaltung der für Gruppenarbeiten vereinbarten Regeln zu achten, Gespräche in der Gruppen zu leiten und Gruppen-treffen einzuberufen.

Schriftführer/in: Sie bzw. er hält alle Ergebnisse von Gruppengesprächen fest, besonders muss darauf geachtet werden, dass vereinbarte Termine zur Erledigung von Aufgaben gesichert werden.

Zeitwächter/in: Sie bzw. er hat darauf zu achten, dass Aufgaben zum entsprechenden Zeitpunkt erledigt werden und die Gruppe auf die verbleibende Zeit hingewiesen wird. Schülerinnen/Schüler ohne feste Aufgabe: Sie bzw. er arbeitet natürlich in vollem Umfang in allen Phasen der Gruppenarbeit mit, zu diesem Zeitpunkt ist nur von ihr/ihm keine feste Aufgabe zu übernehmen, dies wird sich aber i.d.R. schon nach dem nächsten vereinbarten Wechsel ändern.

2. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zunächst die Aufgabe, die

Rollenverteilung abzustimmen. Danach sollte dann die thematische Aufgabe gestellt werden (s. Vorbemerkung).

Zur Benutzung des Gruppenprotokolls (Anlage 1): Das Areitsblatt ist in 6 Spalten aufgeteilt, in die erste Spalte tragen die Schülerinnen und Schüler ein, an welchem Termin sie sich getroffen haben und zu welchem Thema (z.B. 20.05., 1.Std - Gesang im Mittelalter.) In den weiteren Spalten werden die Namen der Gruppenmitglieder unter die entsprechenden Aufgaben eingetragen. Die Rollen wechseln nun bei jedem Treffen, so dass jedes Gruppenmitglied einmal jede Rolle eingenommen hat. Beispiel:

Arbeitsphase Gruppenleiter/in

Schrift-führer/in

Zeitwächter/in

Gruppenmit-glied ohne feste Aufgabe

Gruppenmit-glied ohne feste Aufgabe

20.05., 1.Std Gesang im Mittelalter

Michael Tina Eva Torben Inga

21.05., Gesang im Mittelalter

Inga Michael Tina Eva Torben

318

Anmerkung: Durchschnittliche Schülerinnen und Schüler der Haupt- und Realschule sind in der Regel problemlos in der Lage, die beschriebenen wechselnden Rollen einzunehmen. Für Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer persönlichen Situation (z.B. Beherrschung der Sprache o.ä.) nicht jede Aufgabe übernehmen können, können abweichende Regelungen getroffen werden.

3. Nach der ersten Besprechungsphase der Gruppen sollte ein Einschnitt gemacht werden. Im Plenum sollte kurz besprochen werden, ob Probleme bei der Übernahme der Rollen entstanden sind, und ob die Gruppe in der Lage war, eine auf die thematische Aufgabe bezogene Planung zu entwickeln.

4. Die Gruppen bearbeiten nun die thematische Aufgabe weiter, diese sollte

nach ca. 60 Minuten vorgestellt werden können.

5. Es ist sinnvoll, am Ende der Stunde ein "Problem-Blitzlicht" durchzuführen, d.h. jede Gruppe äußert sich kurz zu ihren Problemen mit dem neuen Aufgabenblatt und den Rollen. Dann können Lösungs-möglichkeiten besprochen und künftig angewandt werden.

Hinweise zur Weiterarbeit: Nach der Einführung des Arbeitsblattes ist es wichtig, dass in den folgenden Unterrichtsphasen verstärkt Gruppenaufgaben gestellt werden, die Anwendung des Gruppenprotokolls und der Rollen in regelmäßigen Abständen besprochen werden.

319

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Aufgabeneinteilung in mehrstündigen Gruppenarbeiten Anlage: 1 von 1

Gruppenprotokoll Gruppe: _____________________________________________________________ Arbeitsphase Termin/Thema

Gruppenleiter/in Schriftführer/in Zeitwächter/in Gruppenmitglied ohne feste Aufgabe

Gruppenmitglied ohne feste Aufgabe

320

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probleme suchen

Ziele: Die Schülerinnen und Schülern sollen… - durch die Erarbeitung einer Präsentation ihre gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der Vorteile und Chancen von Teamarbeit vertiefen. - in Teamarbeiten auftretende Probleme erkennen und Lösungsmöglichkeiten für diese finden.

Einzelstunde Doppelstunde 3 Stunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine Vorerfahrungen mit Teamarbeit (siehe Vorbemerkung).

Materialien: je Schülerin/Schüler - Infoblatt "Einzel- und Teamarbeit" (Anlage 1) - Textmarker je Gruppe: - Arbeitsauftrag (Anlage 2) - Beratungsgutschein (Anlage 3) - 2 Moderationskarten - Klebeband oder Pins zum Anheften der Moderationskarten - Plakatkarton (50x70 cm), Folien, Eddings, Folienmarker

321

Vorbemerkung: Dieser Baustein kann nur dann durchgeführt werden, wenn die Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrungen mit Teamarbeit gesammelt haben, damit vertiefende Ergebnisse erzielt werden können. Planungsverlauf 1. Ideensammlung - Vorteile von Teamarbeit Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag sich in Einzelarbeit Vorteile von Teamarbeit zu notieren. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler gezielt auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. Die Ergebnisse werden im Plenum kurz besprochen und dienen später in den Teams als Arbeitsgrundlage. 2. Vertiefung - Information zu Einzel- und Teamarbeit (Anlage 1) Die Schülerinnen und Schüler lesen und bearbeiten den Text "Einzel- und Teamarbeit" (Anlage 1) laut Arbeitsanweisung des Aufgabenblattes, um vertiefende Informationen zu den Vorteilen von Teamarbeit zu erhalten. Im Klassengespräch werden die Ergebnisse kurz besprochen und an der Tafel sowie schriftlich durch die Schülerinnen und Schüler gesichert. 3. Arbeit im Team Nun werden Zufallsgruppen gebildet (3-5 Personen). Sollte es zu diesem Zeitpunkt feste Arbeitsgruppen geben, empfiehlt es sich in diesen zu arbeiten, um stärker an die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in ihren Arbeitsgruppen anknüpfen zu können. Anschließend erhalten die Teams den Arbeitsauftrag (Anlage 2). Die Aufgabe und die Anforderungen an die Präsentation sollten zunächst im Plenum besprochen werden. Den Teams sollte eine Zeitvorgabe für ihrer späteren Präsentationen gegeben werden, hier dürften 8-10 Minuten pro Präsentation ausreichen. Grundlage für diese Arbeitsphase sind die Ergebnisse aus Punkt 1 und 2. Man kann jedem Team einen Gutschein über eine Beratung durch die Lehrkraft aushändigen (Anlage 3), so haben die Teams die Chancen, Hilfe durch die Lehrkraft zu erhalten, jedoch nur einmal. Erfahrungsgemäß werden die Gutscheine selten eingelöst, sie bieten aber Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler. 4. Präsentation der Vorteile von Gruppenarbeit Nach dem Zufallsprinzip wird nun die Reihenfolge festgelegt, in der die Teams ihre Präsentationen zum Thema "Vorteile von Teamarbeit" vorstellen. Im Anschluss an jede Präsentation sollte Zeit für Nachfragen gegeben werden.

322

Die "Zuschauer" haben während der Präsentation den Auftrag für die an jede Präsentation anschließende Blitzlichtrunde33 festzuhalten, was ihnen besonders positiv bei der Präsentation aufgefallen ist (z.B. der Punkt Arbeitserleichterung). Es ist wichtig, vorher darauf hinzuweisen, dass die Blitzlichtaussagen kurz begründet werden sollen. Die bei den Präsentationen verwendeten Plakate, Folien usw. sollten, soweit möglich, im Klassenraum ausgestellt werden. 5. Bearbeitung - Probleme bei Teamarbeiten und Lösungsmöglichkeiten Die Schülerinnen und Schüler gehen nun wieder zurück in ihre Teams und erhalten den Auftrag: Sammelt in einem Brainstorming Probleme, die in einer Gruppenarbeit auftreten können. Einigt euch danach auf zwei Probleme, die euch besonders wichtig erscheinen und überlegt, welche Lösungsmöglichkeiten euch dazu einfallen. Jedes Teammitglied notiert die gemeinsamen Ergebnisse auf einem Zettel, den es später zur Präsentation im Plenum verwenden kann. Zum Schluss notiert ihr alle Problem, die euch eingefallen sind, auf Moderationskarten. (Je Problem eine Karte) Nach Ablauf der Bearbeitungszeit stellen die Teams nacheinander ihre Moderationskarten mit den "Problemen" und den entsprechenden Lösungs-ansätzen vor. Die übrige Klasse hat in dieser Zeit die Aufgabe, die Probleme und Lösungsansätze in Stichpunkten zu notieren und ggf. später um eigene Ideen zu ergänzen. Die Moderationskarten werden nach der Vorstellung entweder an einer Pinnwand oder mittels Klebeband an einer freien Wandfläche befestigt. Die Lehrerin/der Lehrer ist in dieser Phase Moderator, sie/er leitet das Gespräch bezüglich der Sinnhaftigkeit der Lösungsansätze und ordnet die Probleme nach Schwerpunkten (clustern). Mögliche Schwerpunkte könnten der Arbeitsprozess in der Gruppe, Umgang mit Materialien, Zuverlässigkeit von Teammitgliedern, Einhaltung von Absprachen etc. sein. Nachdem alle Ergebnisse vorgestellt wurden, erhalten die Schülerinnen und Schüler die Hausaufgabe, ihre während der Vorstellung der Moderationskarten angefertigten Mitschriften mit den entsprechenden Lösungsansätzen in Reinschrift zu bringen. Nach künftigen Teamarbeiten sollte besprochen werden, ob ähnliche Probleme erneut aufgetreten sind und ob sie gelöst werden konnten. Die Beschränkung auf zwei Probleme pro Team ist notwendig, damit sich die Teams einerseits auf wichtige Probleme konzentrieren und andererseits die Fülle der Problem-Nennungen nicht zu groß wird.

33 Die Schülerinnen und Schüler äußern sich kurz reihum nacheinander.

323

Beispiele für typische Probleme:

a) Arbeitsmaterialien wurden von einem Teammitglied mitgenommen, das erkrankt ist, und die Materialien liegen in der nächsten Stunde nicht vor. Lösungsansatz: Bei Teamarbeiten hat künftig jedes Team einen "Arbeitsordner", der in der Schule verbleibt (z.B. im Klassenschrank).

b) Ein Teammitglied vergisst häufig die Erledigung seiner Aufgaben.

Lösungsansatz: Ein anderes Teammitglied spricht das vergessliche Teammitglied an und erinnert es an die Aufgaben.

c) Ein Teammitglied boykottiert die Mitarbeit.

Lösungsansatz: Das Team spricht mit dem Teammitglied, versucht herauszufinden, warum es sich weigert mitzuarbeiten, und bietet ihm gezielt Aufgaben an, die es übernehmen und bewältigen kann.

Bei der Arbeit mit Moderationskarten empfiehlt es sich folgende Tipps zu beachten: 1. maximal sieben bis zehn Worte verwenden. 2. maximal in drei Zeilen schreiben. 3. die übliche Groß- und Kleinschreibung verwenden. 4. auf eine gut lesbare Handschrift achten. Hinweise zur Weiterarbeit: Wie in Punkt 5 dargestellt, sollte im Anschluss an die Bearbeitung dieses Bausteines gezielt Teamarbeit stattfinden, nach deren Abschluss die erfahrenen Vorteile benannt sowie die aufgetretenen Probleme und Lösungsansätze besprochen werden. Insbesondere in der Vorbereitung auf die Projektprüfung bietet es sich an, auf die Ergebnisse dieses Bausteins zurückzugreifen. Auf diese Weise kann den Schülerinnen und Schülern nochmals bewusst werden, welche Vorteile Teamarbeit bei entsprechend sinnvoller Umsetzung haben kann, aber auch welche Probleme in Teamarbeiten auftreten und wie sie gelöst werden können.

324

Schwerpunkt: Teamentwicklung Baustein: Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probleme suchen Anlage: 1 von 3 Arbeitsauftrag: Markiere mit einem Stift, wann Teamarbeit als vorteilhaft empfunden wird.

Einzel- und Teamarbeit34

Teamarbeit wird von Schülerinnen und Schülern nicht immer als hilfreich und sinnvoll

angesehen. So fanden wissenschaftliche Untersuchungen heraus, dass viele Schülerinnen

und Schüler sogar gerne alleine arbeiten, solange ihnen zum Beispiel in Mathematik

Aufgaben gestellt werden, die sie gut beherrschen und die sie daher leicht lösen können.

Sind die Aufgabenstellungen jedoch sehr schwer, fühlen sich Schülerinnen und Schüler oft

alleine oder gar hilflos, dann nehmen sie gerne Hilfe von anderen an und empfinden dies als

entlastend.

Aufgaben, die sehr viel Ruhe und Konzentration erfordern, wie zum Beispiel das Malen eines

Bildes, werden ebenfalls lieber alleine erledigt. Soll jedoch eine Wandzeitung mit mehreren

Bildern und Texten zu einem Thema entstehen, wird gerne im Team gearbeitet. Gemeinsam

verfügt man über eine größere Zahl an Ideen und kann die verschiedenen Begabungen im

Team zur Lösung der Aufgabe nutzen. Manche können eben besser schreiben, andere

besser zeichnen.

Besonders positiv wird Teamarbeit empfunden, wenn man Aufgaben im Team schneller

lösen oder erledigen kann als alleine. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn mehrere

Texte gelesen werden müssen um eine Aufgabe zu bearbeiten.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass bei Befragungen Schülerinnen und Schüler Vorteile

von Einzelarbeit mit folgenden Stichworten bezeichneten: Ruhe, Konzentration, intensives

Lernen, Erfolg bei Wettbewerben.

Als Stichworte für die Vorteile von Teamarbeit wurden genannt: Motivation, Ideenreichtum,

Unterstützung, Gemeinschaft, schnellere Arbeit, Spaß, gesteigertes Selbstbewusstsein,

höherer Lernerfolg, Zusammenhalt, Erfolg bei Wettbewerben.

Ob Teamarbeit als erfolgreich empfunden wird, hängt in besonderem Maße damit

zusammen, ob ein Team in der Lage ist Probleme zu lösen, die während der gemeinsamen

Arbeit auftreten. 34 In Anlehnung an die Untersuchungsergebnisse von Weidner, Margit: Kooperatives Lernen im Unterricht, 2003, S.83ff

325

Schwerpunkt: Teamentwicklung Baustein: Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probleme suchen Anlage: 2 von 3

Arbeitsauftrag

Ihr habt in der Vergangenheit verschiedene Erfahrungen bezüglich Teamarbeit

gemacht und festgestellt, welche Vorteile Teamarbeit haben kann. Dies hat der Text

„Einzel- und Teamarbeit“ nochmals vertieft. Die Notizen zum Text und eure eigenen

Erfahrungen können euch dabei helfen, Tipps für eure künftigen Gruppenarbeiten zu

erhalten.

Ihr sollt nun aus den gesammelten Informationen und Erfahrungen eine Präsentation

zu dem Thema „Vorteile von Teamarbeit“ erstellen. Eure Ergebnisse sollen später

im Klassenraum ausgestellt werden.

Anforderungen an die Präsentation.:

1. Eure Präsentation der Vorteile sollte durch mindestens ein Medium (z.B.

Plakat, Folie usw.) unterstützt werden.

2. Alle Mitglieder des Teams sollten in die Präsentation eingebunden sein.

3. Ihr habt 40 Minuten Zeit, um eure Präsentation zu erstellen.

326

Schwerpunkt: Teamentwicklung Baustein: Vorteile von Teamarbeit erkennen und nach Lösungsansätzen für auftretende Probleme suchen Anlage: 3 von 3

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

Beratungsgutschein

Dieser Gutschein kann gegen eine Beratung durch die Lehrkraft eingelöst werden. Er kann nur zur Unterstützung bei der Lösung eines Problems eingesetzt werden.

327

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Regeln zur Gruppenarbeit

entwickeln und überprüfen

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen selbst aufgestellte Regeln zur Gruppenarbeit zu überprüfen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: Für jede Gruppe: - Anlage 1: eine Kopie der Arbeitsblätter: "Gruppenarbeit praktisch" und - Anlage 2 : "Regelentwickung und Überprüfung"

Planungsverlauf Vorbemerkung: In diesen Baustein können die Schülerinnen und Schüler vorhandene Regel-werke integrieren und mit ihm weiterentwickeln. Dennoch ist dieser Baustein auch zur Ersterarbeitung geeignet.

1. Die Schülerinnen und Schüler werden in 4er Gruppen eingelost. Das Losen hat sich als sehr sinnvoll erwiesen, da diese Form der Gruppeneinteilung dazu beiträgt, verhärtete Gruppenstrukturen aufzulösen.

2. Im Plenum wird die Rahmenhandlung der Aufgabe vorgelesen. Die

Schüler erhalten das Arbeitsblatt "Gruppenarbeit praktisch" (Anlage 1) mit der Anweisung zunächst die Aufgaben 1 und 2 zu bearbeiten.

3. Nach Erstellung von Regeln und Benennung der problematischen

Verhaltensweisen wird das Arbeitsblatt "Regelentwicklung und

328

Überprüfung" (Anlage 2) an die Gruppen ausgegeben, diese erhalten den Auftrag den "Mermedez" nun zu planen und dabei insbesondere auf ihre Arbeit als Gruppe zu achten. Die bisherigen Ergebnisse werden nicht (!) vor 4. besprochen, da die Schülerinnen und Schüler lernen sollen selbständig die aufgetretenen Probleme zu erkennen und zu klären.

4. Nachdem die Aufgabe gelöst ist, sollen die Schüler nun ihre eigenen

Regeln anhand ihrer Erfahrungen nochmals überprüfen und die überprüften Regeln auf dem Arbeitsblatt (Anlage 2) sichern.

5. Die einzelnen Gruppen stellen nun ihre Entwürfe vor und berichten über

ihre Gruppenregeln und Probleme, die zur Veränderung einzelner Regeln geführt haben.

6. Nun gibt es zwei Alternativen zum weiteren Vorgehen:

a) Die gebildeten Gruppen arbeiten in der Folgezeit immer wieder an verschiedenen Gruppenaufgaben zusammen und reflektieren regelmäßig ihre Arbeitsweise, so dass der Gewinn v.a. auf die einzelnen Gruppen bezogen ist.

b) Die vorgestellten Regeln werden im Plenum besprochen und 8

Regeln für ein Klassenplakat ausgewählt. 7. Unabhängig von den gruppenbezogenen Lernergebnissen wird

abschließend das beste Mermedez Sportwagenmodell prämiert. WICHTIG!!! Hier sollte nicht Schönheit alleine ein Kriterium sein. Mögliche weitere Kriterien: technische Neuheiten und Besonderheiten, Funktionalität, Bequemlichkeit, Alltagstauglichkeit, Benennung einer Käufergruppe etc.

329

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Regeln zur Teamarbeit entwickeln und überprüfen Anlage: 1 von 2

Gruppenarbeit praktisch

-Regeln entwickeln- Der große Automobilkonzern Mermedez arbeitet an einem neuen Sportwagenmodell. Viele Ideen für das Fahrzeug hat die Entwicklungsabteilung bereits zusammen-getragen, als in der Zentrale die Nachricht eintrifft, dass der Konkurrent Modi schon viel weiter ist und bereits eine komplett fertige Zeichnung seines neuen Wagens habe. So unter Druck geraten beschließt der Leiter der Entwicklungsabteilung, um Zeit zu sparen und möglichst viele Ideen möglichst gut durchdacht zu erhalten, seine Abteilung in Gruppen aufzuteilen und alle an dem Auto arbeiten zu lassen. Die Gruppe mit dem besten Konzept soll eine Prämie erhalten.

1. Aufgabe: Schreibt mindestens fünf Regeln auf, damit eure Gruppe erfolgreich arbeiten kann.

Regeln 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

2. Aufgabe: Schreibt nun Verhaltensweisen auf, die sich problematisch auf

die Arbeit im Team auswirken könnten.

Problematisches Verhalten in der Gruppe 1. 2. 3. 4. 5.

330

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Regeln zur Teamarbeit entwickeln und überprüfen Anlage: 2 von 2

Regelentwicklung und Überprüfung Aufgabe: Nutzt nun eure selbst aufgestellten Regeln und achtet auf die problematischen Verhaltensweisen, um euch an die Zeichnung und Planung des neuen Mermedez zu machen. Versucht dabei darauf zu achten, wie eure Gruppenarbeit funktioniert. Überprüft eure Regeln. Müsst ihr sie am Ende der Arbeit verändern?

1. Der neue Mermedez Sportwagen (Probeskizze):

2. Probleme, die sich mit den Gruppenregeln ergaben. Beispiel:. Wir konnten nicht immer alles gemeinsam besprechen, weil das sehr viel zusätzliche Zeit in Anspruch genommen hätte.

Überprüfte Regeln 1. 2. 3. 4. 5.

331

Schwerpunkt:

Teamkompetenz

Thema: Gruppendiskussion zur

Teamfähigkeit – amerikanische Debatte

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit Vor- und Nachteilen von Gruppenarbeit auseinandersetzen, und lernen einen eigenen Standpunkt einzunehmen.

Einzelstunde Doppelstunde

Jahrgangsempfehlung: Klasse 9/10

Voraussetzungen:

Keine Texterschließung I

Materialien: Je ein Klassensatz: - Anlage 1: "Gruppenarbeit im Betrieb" - Anlage 2: "Wer auf Gruppenarbeit setzt ... " - Anlage 3: "Lehrerinfo" - Textmarker grün - Textmarker gelb

Planungsverlauf

1. Die Klasse erhält beide Texte (Anlage 1 und 2), um sie zu lesen und zu markieren. Zu jedem Text sollen maximal 10 Schlüsselbegriffe aufgeteilt nach Pro- und Kontra-Argumenten für Gruppenarbeit benannt werden.

2. In Partnerarbeit werden nun zunächst die Schlüsselbegriffe miteinander

verglichen und deren Auswahl ggf. diskutiert.

3. Die Klasse wird nun in zwei Gruppen aufgeteilt (Pro + Kontra Gruppe), dies kann durch einfaches Abzählen erfolgen. Alle 1er sind Pro, alle 2er Kontra, je nach Schülerzahl können die Gruppen nochmals halbiert werden, um besser arbeitsfähig zu sein.

332

Jede Gruppe erhält den Auftrag, sich für die anschließende Diskussion mithilfe der Texte zunächst wieder in Einzelarbeit vorzubereiten. Wichtig!!! Die an der Diskussion teilnehmenden Schüler werden erst am Ende dieser Phase ausgelost. Diese Vorgehensweise sollte unbedingt angekündigt werden, um die Motivation bei allen Schülern aufrechtzuerhalten. In der Praxis hat sich diese Methode bewährt, da so alle Schülerinnen und Schüler damit rechnen müssen später mitzu-diskutieren. Nach der Einzelarbeit erfolgt ein Abgleich der Ergebnisse in Partnerarbeit und zuletzt in der Gruppe. (In leistungsschwächeren Klassen können die Ergebnisse an dieser Stelle auch noch zusätzlich im Plenum abgeglichen werden.) Nun werden die an der Diskussion teilnehmenden 3-5 Schülerinnen und Schüler ausgelost. Diese erhalten nochmals einen kurzen Moment, um sich mithilfe der Gruppe auf die anschließende Diskussion vorzubereiten. Die an der Diskussion teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sollten an dieser Stelle den Hinweis erhalten, sich wichtige Argumente für die Diskussion aufzuschreiben und untereinander die Argumente aufzuteilen.

4.

Die amerikanische Debatte Aufgabe der Spielleiterin/des Spielleiters: Die Spielleiterin/der Spielleiter achtet auf die korrekte Einhaltung der Zeit, die Wiederholung der Argumente der Vorrednerin/des Vorredners und die Einhal-tung der Rahmenbedingungen für einen geregelten Diskussionsablauf.

pro kontra

Spielleitung

„Wendepunkt“

Beginn

333

a) Jede Seite benennt 3-5 Diskutierende, diese sitzen sich an einem Tisch

gegenüber (siehe Zeichnung).

b) Alle Diskutierenden haben in der anschließenden Diskussion ca. 30 Sekunden Zeit, zunächst sind die Argumente der/des vorherigen Sprecherin/Sprechers zu wiederholen, anschließend kann sie/er die eigenen Argumente benennen. Die beginnende Seite hat volle 30 Sekunden für die eigenen Argumente Zeit.

c) Die nicht aktiv an der Diskussion teilnehmenden Schülerinnen und

Schüler erhalten den Auftrag den Diskussionsverlauf zu beobachten. Insbesondere sollen sie die Argumente der Gegenseite notieren und diese später wiedergeben können.

d) Die Kontra-Seite beginnt. Die/der Letzte ("Wendepunkt") in der Reihe hat

60 Sekunden Redezeit, da er nur ein Mal an der Reihe ist. Nun läuft die Diskussion, in entgegengesetzter Richtung, wieder über alle Stationen bis zum Beginn zurück.

e) Am Schluss der Debatte sollte unbedingt ein Auswertungsgespräch im

Plenum erfolgen.

5. Die Beobachtungen werden zunächst in Zweiergruppen verglichen und anschließend im Plenum ausgewertet, beide Seiten erhalten die Möglichkeit, vergessene Argumente kurz zu ergänzen. Am Ende des Plenums sollte genauer erörtert werden, welche Aufgaben sinnvollerweise in Gruppen- und welche in Einzelarbeit erledigt werden sollten. Hinweise zur Weiterarbeit: Die amerikanische Debatte eignet sich besonders gut zum Training von kommunikativen Fähigkeiten. Der Beobachtungsauftrag könnte dann weniger auf den Inhalt der Diskussion abzielen und stärker auf rhetorische Fähigkeiten bezogen werden.

334

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte Anlage: 1 von 3 Aufgabe : Lies beide Texte zur Gruppenarbeit. Markiere mit grünen Marker Argumente, die für Gruppenarbeit und mit gelben Marker Argumente, die gegen Gruppenarbeit sprechen.

Immer mehr Betriebe setzen auf Gruppenarbeit35

Die Gruppenarbeit ist in den Groß- und Mittelbetrieben hierzulande kräftig auf dem Vormarsch, allerdings erst seit einigen Jahren. Bis dahin herrschte die hochgradige Arbeitsteilung aus der Frühzeit der Industrialisierung vor. Der Arbeiter hatte nur wenige Handgriffe zu verrichten und sonst nichts zu melden. Dahinter stand die Auffassung, dass die Arbeiter nur dann etwas leisten, wenn sie genau überprüft und möglichst spezialisiert eingesetzt werden. Dementsprechend wurden die Arbeitskräfte exakt angewiesen, was sie zu tun hatten. Ihr Kopf war nicht gefragt. Jetzt aber sollten die Arbeitnehmer mitreden und in Gruppen ihre Arbeitsabläufe mitbestimmen, um mehr Leistung und bessere Produkte zu erreichen. Ausgelöst wurde dieses neue Denken Ende der achtziger Jahre durch atemberaubende Erfolge der japanischen Wirtschaft. Die herkömmliche Fertigung erweist sich immer mehr als unflexibel und ungeeignet, um die vielfältigen Sonderwünsche der Kunden zu befriedigen. Des Weiteren unterfordern monotone Handgriffe am Fließband oder in anderen Bereichen die meisten Arbeitskräfte und sind nicht selten ungesund. Das erhöht nicht nur den Krankenstand, sondern senkt auch die Motivation der Mitarbeiter. Diese und andere Nachteile verschwinden oder werden doch zumindest geringer, wenn Verantwortung für ganze Arbeitsvorgänge oder Produkte auf einzelne Gruppen von Arbeitnehmern übertragen wird. Konkret bedeutet das: Die jeweilige Gruppe teilt sich Arbeit ein, kann Arbeitsabläufe verbessern und ist in hohem Maße für die Qualität der Arbeitsergebnisse verantwortlich. Für Absprachen mit anderen Teams oder der Abteilungsleitung gibt es einen Gruppensprecher aus der Mitte der Gruppe. Diese Vorgehensweise spart Kosten und Zeit, da weniger Vorarbeiter, Meister und andere Führungskräfte gebraucht werden und der Zeitaufwand für Absprachen und Anfragen geringer wird. Klar ist aber auch, dass die teamorientierte Arbeit höhere Anforderungen an den einzelnen Arbeiter stellt und ihm mehr Verantwortung zukommt. Deshalb werden die Mitarbeiter in vielen Betrieben auch teamorientiert fortgebildet.

35 Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000,

S.183

335

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte Anlage: 2 von 3

Wer auf Gruppenarbeit setzt, befindet sich auf dem Holzweg!36 (Kommentar eines Chefredakteurs)

Gruppenarbeit ist in Mode gekommen, in Betrieben wie in Schulen. Mit

Gruppenarbeit soll Deutschland als Standort für Unternehmen gesichert und diese

wieder in die Gewinnzone geführt werden. Auch unter Pädagogen breitet sich

zunehmend die Vorstellung aus, dass mit Gruppenarbeit viele der bestehenden Lern-

und Disziplinprobleme in der Schule zu lösen seien. Dieser Euphorie muss mit

einigen nüchternen Einwänden begegnet werden.

Zunächst zum Industriestandort Deutschland: Die deutschen Unternehmen haben

ihre weltweite Bedeutung nicht wegen irgendwelcher Gruppenleistungen errungen,

sondern deshalb, weil es intelligente Einzelgänger mit Weitblick gegeben hat, die

grandiose Erfindungen im "stillen Kämmerlein“ gemacht haben. Namen wie Einstein,

Reis, Gutenberg, Otto, Daimler oder Benz seien hier nur stellvertretend genannt.

Diese intelligenten Einzelgänger werden auch künftig darüber entscheiden, ob

Deutschland ein erfolgreicher Industriestandort bleiben wird oder nicht. Die

Deutschen kurzsichtig mit Japanern oder anderen asiatischen Völkern

gleichzusetzen, wäre gewiss ein großer Fehler. Die Deutschen waren und bleiben

ein Volk von Einzelgängern und Einzelkämpfern.

Von daher grenzt es geradezu an Blindheit, wenn nun im Schulbereich

Gruppenarbeit Einzug halten soll. Gruppenarbeit im Unterricht mag ein angenehmer

Zeitvertreib für Schülerinnen und Schüler sein, aber mit echten

Leistungsanforderungen hat dies ebenso wenig wie mit der längst überfälligen

Förderung der überdurchschnittlich guten Schülerinnen und Schülern zu tun.

Deutschland braucht Topleute und Leistungsträger! Doch diese werden durch

Gruppenarbeit nicht gefördert, im Gegenteil, sie werden von den Schwachen und

Lernunwilligen zur Faulenzerei verführt. Sie sind chronisch unterfordert und verlieren

aufgrund dieser Umstände ihre Motivation. Auf diese Weise gehen sie als

Hoffnungsträger und Zugpferde für die moderne Industriegesellschaft verloren. Es

bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft rechtzeitig

bemerken, dass sie sich mit der Gruppenarbeit auf dem Holzweg befinden.

36 Leicht verändert aus: Klippert, Heinz: Teamtraining. 4. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000,

S.111

336

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Gruppendiskussion zur Teamfähigkeit – amerikanische Debatte Anlage: 3 von 3

Lehrerinfo zur Einzel- und Gruppenarbeit: (n Anlehnung an Margit Weidner: Kooperatives Lernen im Unterricht, 2003, S.83ff)

Einzelarbeit wird von vielen Menschen als sinnvoll empfunden, wenn:

- man einen Lernbereich oder Tätigkeiten gut beherrscht und über Strategien verfügt, die entsprechende Aufgabe erfolgreich zu lösen.

- das persönliche Interesse und die eigene Motivation an Aufgaben oder

Tätigkeiten sehr hoch sind. - man viel Ruhe und Muße braucht, um etwas zu verstehen oder zu bearbeiten.

- ein Wettbewerb ohne Hilfe erfolgreich abgeschlossen werden könnte. Gruppenarbeit wird von vielen Menschen als positiv empfunden, wenn: - Gruppenmitglieder sich gegenseitig Lerninhalte erklären können (Schüler

fühlen sich bei schwierigen Inhalten/Aufgaben oft alleine und hilflos). - sie die Erfahrung machen, dass gemeinsam entwickelte Gedanken und Ideen

helfen können, eine gestellte Aufgabe oder ein Problem leichter und schneller zu lösen.

- arbeitsteiliges Arbeiten in Gruppen Gesamtarbeitsprozesse beschleunigt. - Wettbewerbe durch die gemeinsame Arbeit erfolgreich abgeschlossen werden

können.

337

Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten, die mit einer Präsentation abschließen Vorbemerkung: Gruppenarbeit ist eine hochkomplexe Unterrichtsform, die eine gezielte und gründliche Einführungszeit voraussetzt. Gruppenarbeiten können, genauso wie jeder andere Lernprozess, Probleme aufweisen. Diese sind bei Gruppenarbeiten meist auffälliger, aber nicht unbedingt größer als solche in frontal orientierten Unterrichtsphasen. Im vorherigen Schwerpunkt wurden verschiedene Hilfestellungen zur Verbesserung von Gruppenarbeiten angeboten. Die hier angebotenen Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten nehmen dabei insbesondere Möglichkeiten in den Blick, die auch bei arbeitsteiligen Gruppenarbeiten einen möglichst großen Lernzuwachs für alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse ermöglichen können. 1. Hinweise zur Vorbereitung und Organisation

a) Mit den Schülerinnen und Schülern sollte deutlich besprochen werden, wer präsentieren soll, ob Einzelne oder die ganze Gruppe.

b) Bewährt hat sich das Auslosen der Präsentatorin/des Präsentators, da viele

Schülerinnen und Schüler sich dann wesentlich besser auf das Thema vorbereiten und nicht immer "die gleichen klugen Köpfe“ vortragen.

c) Die Abfolge der vorstellenden Gruppen sollte vor Beginn der Gruppenarbeit

klar festgelegt sein.

d) Die Gruppen sollten vor der eigentlichen Ergebnisvorstellung eine vorher festgesetzte Zeit erhalten, um diese zu üben.

Beispiel: Die Gruppe arbeitet seit zwei Stunden am Projektthema "Gesang im Mittelalter". Vorstellung ist in der 4. Projekt-Stunde: Dann sollten mindestens 20 Minuten der 3. Stunde dazu verwandt werden, die Vorstellung der Ergebnisse zu üben. Die Einhaltung dieser Übungsphase muss durch die Lehrkraft für alle Gruppen überprüft werden. Wenn sich dieses Vorgehen ritualisiert hat, kann das Üben der Präsentation an die Gruppen selbst abgegeben werden.

2. Durchführung und Materialien a) Den Gruppen muss bekannt sein, dass auch bei Fehlen eines Gruppenmitgliedes

die Ergebnisse vorgestellt werden müssen. Deshalb sollten alle Gruppenmitglieder den thematischen Gesamtüberblick haben und möglichst viele Ergebnisse der Gruppenarbeit präsentieren können. Hierbei sind die unterschiedlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu bedenken.

338

b) Schriftliche Unterlagen zur Vorstellung von Ergebnissen sollten in der Klasse (z.B. in einem Gruppenordner) verbleiben.

c) Präsentationsmaterialien sollten in der Schule gelagert werden. 3. Ergebnissicherung

Es ist wichtig, durch methodische Verfahrensweisen zu erreichen, dass die Schülerinnen und Schüler einer Klasse möglichst viele Ergebnisse der Präsentationen anderer Arbeitsgruppen sichern und erinnern können. Hierzu bieten sich u.a. folgende Möglichkeiten an:

a) Auswertungsblatt (siehe Anlage 1 "Tipps zur Auswertung von Gruppenarbeiten)

b) schriftliche Beobachtungsaufträge Diese können während der Gruppenarbeitsphase von der Lehrerin/dem Lehrer erstellt werden.

c) Doppelkreis oder Karusell-

Gespräch

Die Schülerinnen und Schüler sitzen sich mit ihren Notizen zu der vorangegangenen Präsentation in einem Doppelkreis gegenüber (s. Abbildung). Nun berichtet zunächst der Innenkreis dem Außenkreis, was er sich notiert hat. Der Außenkreis hört zu und ergänzt seine Notizen, oder notiert sich Fragen. Nach dem der Innenkreis fertig ist, stellt er dem Innenkreis noch offene Fragen und fasst das Gehörte zusammen. Nach Ablauf eines angemessenen Zeitraumes für diesen Austausch, gibt die Lehrerin/der Lehrer ein Signal, dass die Zeit zu Ende ist. Nun rückt der Außenkreis z.B. zwei Sitzplätze im Uhrzeigersinn weiter, so dass alle eine neue Partnerin/einen neuen Partner haben. Nun beginnt der Außenkreis. Der übrige Ablauf ist wie vorher beschrieben. Der Ablauf kann je nach Belieben und Erfordernis wiederholt werden. Als Abschluss erfolgt eine Auswertung im Plenum, oder eine Wiederholung der wichtigsten Inhalte durch zufällig ausgeloste Schülerinnen oder Schüler. (Beschreibung in veränderter Form und Abbildung aus: Klippert, Heinz: Methoden-Training, Übungsbausteine, S.45. 3. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 1995)

339

d) Quiz zum Thema Das von der Gruppe erstellte Quiz sollte der Lehrerin/dem Lehrer vorher zur Überprüfung und Vervielfältigung übergeben werden.

e) Projektzeitung Jede Gruppe berichtet im Stile einer Reporterin/eines Reporters über das Thema einer anderen Gruppe. Die Themen werden (nach vorheriger Ankündigung) erst vergeben, wenn alle Gruppen vorgetragen haben.

f) Plakat zu einem fremden Vortrag erstellen Die präsentierende Gruppe hat vorher den Auftrag erhalten, dass sie ihre Präsentationen nicht durch Plakate unterstützen darf. Eine Gruppe der zuhörenden Schülerinnen und Schüler erhält nun den Auftrag, im Anschluss an die Präsentation ein Ergebnisplakat zu dem Präsentationsthema zu erstellen.

4. Auswertung

Eine Gruppenarbeit ist in der Regel nur dann wirklich sinnvoll, wenn sie auch entsprechend ausgewertet wird. a) Gruppenarbeiten, die Unterrichtsthemen zum Inhalt haben, sollten

unbedingt auch zuerst bezüglich der Inhalte besprochen werden. b) Gruppenarbeiten sollten im Anschluss an die inhaltliche Besprechung

unbedingt auch bezüglich ihrer methodischen Qualität besprochen werden.

c) In beiden Fällen ist es sinnvoll, zunächst nur die positiven Aspekte (Lob) zu benennen und erst danach auf problematische Punkte zu sprechen zu kommen. Für viele Schülerinnen und Schüler ist es angenehmer, wenn sie selbst die Kritikerinnen und Kritiker aufrufen.

Jegliche Vermischung von inhaltlicher und methodischer Auswertung führt häufig dazu, dass Schülerinnen und Schüler in der Besprechung auf den methodischen Bereich ausweichen und der inhaltliche Bereich zu kurz kommt. Mithilfe eines Feedbackbogens kann die methodische Auswertung auch stumm erfolgen, z.B. indem man einzelne Schülerinnen und Schüler als Präsentations-beobachterinnen/Präsentationsbeobachtern ernennt. Ein Feedbackbogen findet sich in dem Baustein "Präsentieren können 5: Vorbereitung, Durchführung und Reflexion“ im Schwerpunkt "Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen.

340

Schwerpunkt: Teamkompetenz Baustein: Tipps zur Auswertung von Gruppenarb., die mit einer Präsent. abschließen Anlage: 1 von 1

Arbeitsblatt zur Auswertung von Präsentationen 1. Notizen zu einer Präsentation machen. 2. Die Notizen noch einmal sinnvoll und lesbar ordnen. 3. Offene Fragen notieren. 1. Notizen zur Präsentation

2. Notizen ordnen

3. Fragen

341

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Einleitung

Diese Thesen werden in dem Buch "Träume wagen“37 aufgestellt und mit einem Beispiel aus der Tierwelt untermauert. So wurde nachgewiesen, dass Schmetterlinge beim Schlüpfen ihre Kokons unbedingt mit einem für sie "gewaltigen“ Kraftakt aufbrechen müssen. Nimmt man ihnen nämlich diese "problematische“ Arbeit ab, in dem man den Kokon aufschneidet, entwickelt der Schmetterling die für das Fliegen notwendigen Muskeln nur unvollständig und ist flug- und damit auch lebensuntauglich. Leben heißt – nicht nur für Schmetterlinge - Probleme lösen und das ein Leben lang. Weil das so ist, müssen wir zusammen mit Schülerinnen und Schülern allgemeingültige, systematische Vorgehensweisen entwickeln, die ihnen helfen, Problemsituationen zu bewältigen. In einer komplexer werdenden Welt ist es nicht sinnvoll, Schülerinnen und Schülern Probleme abzunehmen, sondern sie mit Problemstellungen zu konfrontieren. Ziel dieses Schwerpunktes ist es daher, die Schülerinnen und Schüler in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit zur eigenständigen Bewältigung von Problemen hinzuführen, bzw. ihnen Hilfen für Lösungswege zu geben. Auch eine veränderte Unterrichtskultur stellt neue Anforderungen an unsere Schülerinnen und Schüler. Denn es gilt: "Je stärker der Unterricht für Projektarbeit, Planspiele und andere Formen des eigenständigen Arbeitens geöffnet wird, umso häufiger kommt es vor, dass die Schülerinnen und Schüler vor kleineren oder größeren Problemen stehen, die sie faktisch oder gedanklich/hypothetisch zu lösen haben…“ 38 Die Aufgabenstellungen, die in diesem Schwerpunkt bearbeitet werden sollen, liegen sämtlich auf der kognitiven Ebene. Die Arbeitsblätter enthalten alle Informationen, die zur Lösung des jeweiligen Problems nötig sind. Langfristig sollen die Bausteine dieses Schwerpunktes die Schülerinnen und Schülern dazu befähigen systematisch und flexibel auf "problematische“ Lebenssituationen reagieren zu können. "Denn wenn die gängigen Algorithmen erst einmal im Kopf gespeichert sind, dann ist das im Ernstfall nur von Vorteil.“ 39

37 Baschab, Thomas/Prange, Peter: Der mentale Weg zum Erfolg – Träume wagen, S. 27 38 Klippert, Heinz: Methodentraining – Übungsbausteine für den Unterricht, S. 234 39 ebd.

„Ohne Probleme wäre ich nicht lebensfähig! … Probleme machen fit, Probleme zu lösen“

(Barschab/Prange)

342

Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe Der Baustein "Grundlagen zum Problemlösen“ soll Schülerinnen und Schüler befähigen, in Einzelarbeit systematisch und routiniert an Aufgaben und Probleme heranzugehen. Manche Schülerinnen und Schüler werden vielleicht bei den ersten Aufgaben "vor die Wand fahren“. Diese Situation des (hoffentlich einmaligen) Misserfolges ist durchaus erwünscht, bietet sie doch Anlass zur Reflexion. Denn ohne eine Reflexion der jeweiligen Lösungsprozesse und ohne einen minimal-theoretischen Überbau könnte man diese Bausteine lediglich als allgemeine "Rätselstunden“ ansehen. Beim Reflektieren sollte zur grundlegenden Systematik des Problemlösens und zu Transfermöglichkeiten hingeführt werden (siehe dazu Baustein "Grundlagen zum Problemlösen“ – Anlage 4 "Checkliste“). Auf dem Weg zur Lösung kommen im Baustein "Problemlösen in der Gruppe“ auch organisatorische, kommunikative und dynamische Prozesse in der Gruppe zum Tragen. Zur anschließenden Weiterarbeit finden sich im Anschluss an diesen Baustein exemplarisch fachgebundene Problemstellungen, die im Fachunterricht eingesetzt werden können. Ferner gibt es im Anhang und auf der CD-ROM ein Blankoformular, das zur Erstellung von eigenen Problemstellungen der Kategorie "Problemlösen in der Gruppe“ dienen kann. Das Arbeitsblatt "Checkliste“ im ersten Baustein (Anlage 3) ist von zentraler Bedeutung und kann für die Schüler und Schülerinnen eine Orientierungshilfe für das Bearbeiten der weiteren Bausteine sein. Unabhängig davon können die hier gewonnenen Erkenntnisse sich als hilfreich bei der Lösung von Problemstellungen im späteren (Schul-) Leben erweisen. Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe:

• Baustein: Grundlagen zum Problemlösen 343 A) Musikalische Clowns (Klasse 7) B) Ein kinderreiches Haus (Klasse 7) C) Souvenirs (Klasse 7)

• Baustein: Problemlösen in der Gruppe 360 A) Opa Egons Geburtstag (Klasse 7) B) Der reisende Kaufmann (Klasse 8) C) Reise durch die Galaxie (Klasse 9 Realschule)

• Weiterarbeit: Lösen fachgebundener Probleme 376 A) Muckibude (Mathematik – Klasse 7) B) Ducky Duke (Mathematik/Physik – Klasse 8) C) Magnesiumchlorid (Chemie – Klasse 9 Realschule)

Checkliste • Sammeln der

Regeln, • Anregungen • Orientierungshilfe

Baustein Problemlösen in der

Gruppe

Baustein Grundlagen zum

Problemlösen

Weiterarbeit Lösen fachgebundener

Probleme

343

Schwerpunkt:

Problemlösekompetenz

Thema: Grundlagen zum Problemlösen40

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen

schrittweise ein Problem zu lösen. • Teil A: Entnehmen von Informationen aus

Texten und diese mit einer Bildinformation verknüpfen. Erstellen einer Checkliste für dassystematische Problemlösen.

• Teil B: Differenzieren zwischen lösungsrelevanten, bzw. –irrelevanten Informationen.

• Teil C: Erkennen von Oberbegriffen und Einordnen von dazugehörigen Informationen in eine Tabelle. Kennen lernen von Möglichkeiten zur graphischen Darstellung von Textinformationen.

Einzelstunde Doppelstunde 2 – 3 Stunden

Jahrgangsempfehlung: Klasse 7/8

Voraussetzungen:

Keine

Materialien: - Anlagen 1, 3, 5, 7, 9, 11, 12 (Klassensatz)

- Anlagen 2, 4, 6, 8, 10 (Lösung für die Lehrkraft)

- Anlagen 11, 12 (Folie) - evtl. Farbstifte

40 Anregungen entnommen aus: Spielend denken 2 – Ingold-Verlag – hier finden sich zur Weiter-

arbeit auch weitere Problemstellungen.

344

Vorbemerkung: Sämtliche o.g. Teilziele spielen in jedem Arbeitsblatt dieses Bausteines eine Rolle. Nach erfolgter Bearbeitung der Problemstellung sollte aber das jeweilige Teilziel mit den Schülerinnen und Schülern schwerpunkt-mäßig reflektiert werden. Die zentralen Arbeitsblätter (Checklisten Anlagen 3 und 7) sollten für die Bearbeitung der nachfolgenden Bausteine/Problem-stellungen aufbewahrt werden. Achtung: Es empfiehlt sich in der Vorbereitung zum Unterricht die jeweilige Problemstellung unbedingt einmal vorab für sich selbst zu lösen.

Übersicht der Anlagen zum Baustein "Grundlagen zum Problemlösen“ in der Abfolge ihres Einsatzes:

Planungsverlauf (Teil A)

1. Thema der Doppelstunde vorstellen: "Jeder Mensch steht immer wieder vor Problemen, die er auf den ersten Blick nicht lösen kann. (Beispiele: Textaufgaben, Referate und Hausarbeiten, Gruppenpräsentationen, aber auch Probleme des alltäglichen Lebens). In den nächsten Stunden werden wir Vorgehensweisen und Tipps kennen lernen, die bei der Lösung von vielfältigen Problemen hilfreich sein können.“

2. Austeilen der Anlage 1 3. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Versucht, die Aufgabe auf dem Arbeitsblatt

in Einzelarbeit zu lösen. Notizen und Bemerkungen auf dem Arbeitsblatt sind erlaubt. Aufgabe ist es die Frage zu beantworten. "Raten“ ist keine Lösung, denn ihr sollt den Lösungsweg erklären können. Dafür ist es hilfreich, wenn ihr euch die Reihenfolge der benutzten Informationen notiert. Ihr habt für die Lösung 10 Minuten Zeit.“

Anlage Nr. Titel

1. Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“ 2. Lösungsblatt "Musikalische Clowns“ 3. Arbeitsblatt "Checkliste“ 4. Lösungsblatt "Checkliste“ 5. Arbeitsblatt "Kinderreiches Haus“ 6. Lösungsblatt "Kinderreiches Haus“ 7. Arbeitsblatt "Tabellen“ 8. Lösungsblatt "Tabellen““ 9. Arbeitsblatt "Souvenirs“

10. Lösungsblatt "Souvenirs“ 11. Kopiervorlage "Graphische Darstellungen I“ (Folie) 12. Kopiervorlage "Graphische Darstellungen II“ (Folie)

345

4. Bei "Hilferufen“ sollten nur folgende Hinweise gegeben werden: - Frage genau durchlesen - ausreichende Informationen zur Lösung sind vorhanden - Übertragung der Textinformationen in das Bild kann hilfreich sein

5. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln und zusammen mit den Schülerinnen und Schülern nachvollziehen. Hinführen zur systematischen Aufarbeitung/zu Problemlösestrategien, beispielsweise durch folgende Fragestellungen: - Was war hilfreich? - Wurde die Frage genau durchgelesen? - Sind die Informationen in die Skizze übertragen worden? - Wurden vollständig abgearbeitete Informationen durchgestrichen? - Was könnt ihr beim nächsten Mal besser machen?

6. Austeilen der Anlage 3 (Schülerarbeitsblatt "Checkliste“) 7. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Auf dem ausgeteilten Arbeitsblatt

´Checkliste´ findet ihr in der oberen Tabelle gesammelte Ratschläge, von denen wir eben einige angesprochen haben. Sie können euch helfen Probleme sicherer und schneller zu lösen. Die Reihenfolge stimmt aber noch nicht. Eure Aufgabe ist es nun, diese Ratschläge in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Lest euch dazu alle Ratschläge noch einmal durch und besprecht die Reihenfolge in Partnerarbeit. Wenn ihr euch entschieden habt, tragt bitte mit Bleistift die Zahlen 1 bis 9 in die Kästchen vor den Ratschlägen ein. Hinweis: Die untere Tabelle füllen wir später gemeinsam aus.“

8. Arbeitsphase zur Anlage 3 (Dauer ca. 5 Minuten) 9. Diskussion der Lösung im Klassenplenum 10. Übertragung der Ergebnisse in die untere Tabelle

(Lösungsvorschlag s. Anlage 4) 11. Checkliste noch einmal am Beispiel der "Musikalischen Clowns“ durchspielen 12. Hinweis an die Schüler: "Dieses Arbeitsblatt wird für spätere

Problemstellungen immer wieder benötigt und ist daher aufzubewahren!“

Planungsverlauf (Teil B)

1. Austeilen der Anlage 5 2. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Versucht, die Aufgabe auf dem Arbeitsblatt

in Einzelarbeit zu lösen. Notizen und Bemerkungen auf dem Arbeitsblatt sind erlaubt. Aufgabe ist es die Frage zu beantworten. "Raten“ ist keine Lösung, denn ihr sollt den Lösungsweg erklären können. Dafür ist es hilfreich, wenn ihr euch die Reihenfolge der benutzten Informationen notiert. Als Hilfe könnt ihr die ausgefüllte >Checkliste< (Anlage 3) benutzen. Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit.“

346

3. Bei "Hilferufen“ sollten nur folgende Hinweise gegeben werden: - Frage genau durchlesen - ausreichende Informationen zur Lösung sind vorhanden - Neu: Manchmal müssen zwei Informationen miteinander verbunden werden

4. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln 5. Mögliche Fragestellungen an die Schülerinnen und Schüler:

- Welche Informationen haben uns weitergeholfen? - Welche Informationen haben uns nicht weitergeholfen? (Lösungshinweis für die Lehrkraft: Informationen Nr. 2/5 und weitere Informationen über die Haustiere )

6. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln und zusammen mit den Schülerinnen und Schülern nachvollziehen. Hinführen zur systematischen Aufarbeitung/zu Problemlösestrategien, beispielsweise durch folgende Fragestellungen: - Welche Informationen waren hilfreich/weniger hilfreich? - Welche Informationen waren miteinander verknüpft?

7. Die Schülerinnen und Schüler streichen mit Bleistift die überflüssigen Informationen auf dem Arbeitsblatt durch. Damit soll verdeutlicht werden, dass nicht immer alle Informationen, die gegeben sind, auch für die Lösung eines Problems notwendig sind.

8. Weitere Fragestellung an die Schülerinnen und Schüler: - Welche Informationen waren miteinander verknüpft und welche "versteckten“ Informationen hast du dadurch erhalten? Lösungshinweis für die Lehrkraft: - Antworten 6 + 1 Eveline muss oben wohnen - Antworten 6 + 4 Judith muss unten wohnen

Susanne muss in der Mitte wohnen - Antworten 1 + 3 + 4 Anzahl der Kinder pro Etage (EG: 5/1. OG: 8/2. OG – 6) LÖSUNG: Gesamtzahl der Kinder – 19

9. Hinweis an die Schülerinnen und Schüler: "Nicht immer sind alle gegebenen Informationen zur Lösungsfindung wichtig, ggf. müssen einzelne Informationen miteinander verknüpft werden.“ "Dieses Arbeitsblatt wird für spätere Problemstellungen immer wieder benötigt und ist daher aufzubewahren!“

Planungsverlauf (Teil C)

1. Einstieg - Diskussion im Plenum: "Wie kann das Bild auf dem Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“ (Anlage 1) vereinfacht als Skizze dargestellt werde?.“ (Skizzenvorschlag für die Lehrkraft: Die drei Clowns können durch drei einfache Kreise symbolisiert werden, in die die jeweils wichtigen Informationen zur Lösung eingetragen werden – siehe Folie Anlage 11/1. Skizze)

347

2. Anschließend werden mithilfe der Arbeitsblätter/Folien von Anlage 11 und 12 weitere Möglichkeiten für graphische Darstellungen von Textinhalten vorgestellt und deren Benennungen in das Arbeitsblatt "Tabellen“ (Anlage 7) übertragen (vertiefend können die Schülerinnen und Schüler an dieser Stelle versuchen, Informationen aus den jeweiligen Darstellungen/Diagrammen zu entnehmen und zu äußern).

Lösung:

1. Skizze 2. Tabelle 3. Stammbaum 4. Mind-Map

5. Säulendiagramm 6. Flussdiagramm 7. Kreisdiagramm 8. Liniendiagramm

3. Ausfüllen der Tabelle "Clowns“ in dem Arbeitsblatt "Tabellen“ (Anlage 7) –

Skizze auf der Folie (Anlage 11) bleibt weiterhin sichtbar Arbeitsanweisung: "Übertragt nun die Informationen aus der Skizze zu den Clowns in die Tabelle auf dem Arbeitsblatt ´Tabellen´. Für die erste senkrechte Spalte müsst ihr noch Oberbegriffe finden. Ihr habt dafür 3 Minuten Zeit.“ – Nach dieser Arbeitsphase werden die Ergebnisse im Gespräch verglichen und ggf. korrigiert.

4. Ausfüllen der Tabelle "Kinderreiches Haus“ auf dem Arbeitsblatt "Tabellen“ (Anlage 7): "Übertragt nun die Informationen aus dem Arbeitsblatt ´Kinderreiches Haus´ in die Tabelle auf dem Arbeitsblatt ´Arbeitsblatt Tabellen´. Überlegt euch, welche Oberbegriffe ihr in die obere Zeile und in die erste senkrechte Spalte einsetzen wollt.“ – Nach dieser Arbeitsphase werden die Ergebnisse wieder im Gespräch verglichen und ggf. korrigiert.

5. Austeilen des Arbeitsblattes "Souvenirs“ (Anlage 9) 6. Arbeitsauftrag durch die Lehrkraft: "Nun sollt ihr einmal versuchen, die

Aufgabe auf dem Arbeitsblatt in Einzelarbeit zu lösen. Notizen und Bemerkungen auf dem Arbeitsblatt sind erlaubt. Aufgabe ist es, die Frage zu beantworten. "Raten“ ist keine Lösung, denn ihr sollt den Lösungsweg erklären können. Dafür ist es hilfreich, wenn ihr euch die Reihenfolge der benutzten Informationen notiert. Als Hilfe könnt ihr die ´Checkliste´ (Anlage 3) benutzen. Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit.“

7. Bei "Hilferufen“ sollte nur noch auf die Checklisten hingewiesen werden 8. Lösungsvorschläge im Plenum sammeln und zusammen mit den Schülerinnen

und Schülern nachvollziehen und reflektieren – Schwerpunkt der Reflexion: Oberbegriffe klären

9. Hinweis an die Schüler: "Die Checkliste wird für spätere Problemstellungen immer wieder benötigt und ist daher aufzubewahren!“

348

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein A: Grundlagen zum Problemlösen "Musikalische Clowns“ Anlage: 1 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

___________________________________________________________________ Frage: Wie heißt der Clown in der roten Bekleidung? Informationen:

1. Tino trägt keinen Hut. 2. Auf der gelben Bekleidung sind schwarze Dreiecke aufgedruckt. 3. Peppos Anzug ist orange und mit großen, schwarzen Punkten besetzt. 4. Dimitri ist nicht in der Mitte. 5. Der Clown mit den schwarzen Vierecken auf der Bekleidung heißt nicht Tino.

Antwort: ___________________________________________________________________

349

Schwerpunkt Problemlösekompetenz Baustein A: Grundlagen zum Problemlösen "Musikalische Clowns“ Anlage: 2 von 12 - Lösungsblatt

Frage: Wie heißt der Clown in der roten Bekleidung? Lösungsweg: 1, 4, 3, 5, 2, Frage Antwort: Der Clown in der roten Bekleidung heißt Dimitri.

350

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein: Grundlagen zum Problemlösen Anlage: 3 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

In welcher Reihenfolge würdet Ihr beim Lösen eines Problems vorgehen? Tragt die Zahlen von 1 bis 9 in die obere Tabelle ein. • Abgearbeitete Informationen zur Seite legen/abhaken • Informationen miteinander verbinden (nicht immer sind alle

wichtig) • Problem erkennen • Informationen übertragen (z.B. in eine vorhandene/selbst

erstellte Skizze) • Oberbegriffe finden • Frage genau durchlesen • Frage beantworten • Lösung überprüfen, Antwort evtl. korrigieren • Informationen sammeln

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

351

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein: Grundlagen zum Problemlösen Anlage: 4 von 12 - Lösungsblatt

In welcher Reihenfolge würdet Ihr beim Lösen eines Problems vorgehen? Tragt die Zahlen von 1 bis 9 in die obere Tabelle ein.

Vorschlag für einen möglichen Lösungsweg:

7 • Abgearbeitete Informationen zur Seite legen/abhaken

6 • Informationen miteinander verbinden (nicht immer sind alle Informationen wichtig)

2 • Problem erkennen

5 • Informationen übertragen (z.B. in eine vorhandene/selbst erstellte Skizze)

4 • Oberbegriffe finden

1 • Frage genau durchlesen

9 • Frage beantworten

8 • Lösung überprüfen, Antwort evtl. korrigieren

3 • Informationen sammeln

1. Frage genau durchlesen

2. Problem erkennen

3. Informationen sammeln

4. Oberbegriffe finden

5. Informationen übertragen (z.B. in eine vorhandene/selbst erstellte Skizze)

6. Informationen miteinander verbinden (nicht immer sind alle Informationen

wichtig)

7. Abgearbeitete Informationen zur Seite legen/abhaken

8. Lösung überprüfen, Antwort evtl. korrigieren

9. Frage beantworten

352

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein B: Grundlagen zum Problemlösen "Kinderreiches Haus“ Anlage: 5 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

___________________________________________________________________ Frage: Wie viele Kinder wohnen im Haus? Informationen:

1. Unter Eveline wohnen insgesamt 13 Kinder. 2. Ein Mädchen hält einen Papagei als Haustier. 3. Im Stockwerk unter Susanne wohnen 5 Kinder. 4. Über Judith mit dem Hund als Haustier wohnen im Ganzen 14 Kinder. 5. Die Katze ist das Haustier der Familie im Stockwerk über Susanne. 6. Auf keinem Stockwerk wohnen mehr als 10 Kinder.

Antwort: ___________________________________________________________________

353

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein B: Grundlagen zum Problemlösen "Kinderreiches Haus“ Anlage: 6 von 12 - Lösungsblatt

Frage: Wie viele Kinder wohnen im Haus? Möglicher Lösungsweg: 1/3/6, 4, 5, 2, Frage Antwort: Es wohnen 19 Kinder im Haus.

354

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein: Grundlagen zum Problemlösen Anlage: 7 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

Aufgabe zum Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“ Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Für die erste senkrechte Spalte müsst ihr noch Oberbegriffe finden. Ihr könnt auch mit Abkürzungen und Symbolen arbeiten. Oberbegriffe Clown links Clown Mitte Clown rechts

Aufgabe zum Arbeitsblatt "Kinderreiches Haus“ Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Überlegt euch, welche Oberbegriffe ihr in die obere Zeile und in die erste senkrechte Spalte einsetzen wollt.

355

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein: Grundlagen zum Problemlösen Anlage: 8 von 12 - Lösungsblatt

Aufgabe zum Arbeitsblatt "Musikalische Clowns“ Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Für die erste senkrechte Spalte müsst ihr noch Oberbegriffe finden. Ihr könnt auch mit Abkürzungen und Symbolen arbeiten.

Oberbegriffe Clown links Clown Mitte Clown rechts

Farbe d. Kleidung Gelb Orange Rot Symbol

Name Tino Peppo Dimitri

Aufgabe zum Arbeitsblatt "Kinderreiches Haus“ Übertragt die Informationen aus Text und Skizze in die Tabelle. Überlegt euch, welche Oberbegriffe ihr in die obere Zeile und in die erste senkrechte Spalte einsetzen wollt.

Etage Name Anzahl Kinder Haustier

2. OG Eveline 6 Katze 1. OG Susanne 8 Papagei EG Judith 5 Hund

356

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein C: Grundlagen zum Problemlösen "Souvenirs“ Anlage: 9 von 12 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

Oberbegriffe

Frage: Aus welchem Land stammt der Junge, der Muscheln kauft? Informationen:

1. Unmittelbar vor dem Jungen aus der Schweiz steht der, der gerne Schwimmsport betreibt. 2. Der Junge aus Deutschland kauft eine Videokassette. 3. Ein Käufer trägt eine gelbe Kopfbedeckung. 4. Der zweitvorderste Junge mit der roten Mütze surft am liebsten. 5. Der Junge, der in seiner Freizeit gerne malt, wartet hinter dem Schweizer. 6. Der Junge mit der grünen Mütze möchte eine Vase kaufen. 7. Der vorderste Käufer trägt nicht die blaue Mütze. 8. Der Italiener hat eine Vorliebe für das Fischen. 9. Hinter dem Jungen mit der blauen Mütze steht der, der Ansichtskarten kaufen will. 10. Ein Feriengast stammt aus Belgien.

Antwort: ___________________________________________________________________

357

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein C: Grundlagen zum Problemlösen "Souvenirs“ Anlage: 10 von 12 - Lösungsblatt

Oberbegriffe

Land Italien Deutschland Schweiz Belgien

Hobby Fischen Malen Surfen Schwimmen

Souvenir Ansichtskarten Videokassette Muscheln Vase

Mütze gelb blau rot grün

Frage: Aus welchem Land stammt der Junge, der Muscheln kauft? Möglicher Lösungsweg: 4, 7/9, 6, 3, 1/5, 2, 8, 10, Frage Antwort: Der Junge stammt aus der Schweiz.

358

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein: Grundlagen zum Problemlösen Anlage: 11 von 12 - Folie/Kopiervorlage Arbeitsblatt

Beispiele für graphische Darstellungen I

FamilieVielkopf

Bettina Marc Dagmar

Dieter Anneliese

LisaAnneKaiKl. 7

KevinFrankFatmaKl. 6

KarinAnnaKlausKl. 5

3.2.1.

Tino Peppo Dimitri

gelb orange rot

1. 2.

3. 4.

ElternEltern LehrerLehrer

SchülerSchüler

SchuleSchule

359

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein: Grundlagen zum Problemlösen Anlage: 12 von 12 - Folie/Kopiervorlage Arbeitsblatt

Beispiele für graphische Darstellungen II

0

1

2

3

4

Kl 1 Kl 2 Kl 3 Kl 4

Mathe Sport

05

1015202530

Mo Di Mi Do Fr Sa So

Temperatur

44%56%

RaucherNichtraucher

5. 6.

7. 8.

Sommer

Frühling Winter

Herbst

360

Schwerpunkt:

Problemlösekompetenz

Thema: Problemlösen in der Gruppe 41

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen an konkreten

Problemstellungen lernen - Informationen innerhalb einer Gruppe auszutauschen und zu strukturieren - Lösungswege zu optimieren

Einzelstunde Doppelstunde 3 Doppelstunden (s. Vorbemerkung)

Jahrgangsempfehlung: - Teil A (Opa Egon) Klasse 7/8 - Teil B (Der reisende Kaufmann) Klasse 7/8 - Teil C (Reise durch die Galaxie) Klasse 9/10 Realschule

Voraussetzungen:

Keine - Baustein Grundlagen zum Problemlösen - Checkliste zum Problemlösen

Materialien: - Kopien der Arbeitsanweisungen (Anlagen 1, 5, 8) und der Informationskarten Anlagen (2, 6, 9) – einmal je Gruppe - Kopie der Checkliste (Anlage 4) im Klassensatz - evtl. Plakat, dicke Filzstifte - Briefumschläge, Büroklammern

Vorbemerkung: Vorbereitung: Die Vorlagen für die Informationskarten (Anlagen 2, 5, 8) werden nach 5 Möglichkeit pro Spiel auf einen festen Karton kopiert, ggf. laminiert, ausgeschnitten, für jede Gruppe in einen Briefumschlag gesteckt und mit einer Büroklammer verschlossen. Bei der Materialerstellung ist es hilfreich die einzelnen Informationskarten eines Kartensatzes und den Briefumschlag mit einer Gruppennummer zu versehen. Auf dem Briefumschlag sollten auch die Anzahl der 10 jeweiligen Karten und die Gruppennummer vermerkt sein. Der nachfolgende Planungsverlauf gilt für alle drei Teile (A, B, C), die vom Aufbau her ähnlich strukturiert sind. Die Materialien setzen sich jeweils aus einer Arbeitsanweisung, einem Satz Informationskarten für die Schülerinnen und Schüler 15

41 Quelle: ESQ-CD

361

und einer Lösungshilfe für die Lehrkraft zusammen. Die Erfahrung zeigt, dass für jede Problemübung dieser Teilbausteine ca. 45 Minuten Zeit eingeplant werden muss. Für eine Präsentation und eine Reflexion der Gruppenarbeit sollten noch einmal 30 – 45 Minuten zeitnah zur Verfügung stehen. 5

Achtung: Es empfiehlt sich in der Vorbereitung zum Unterricht die jeweilige Problemstellung unbedingt einmal vorab für sich selbst zu lösen.

Planungsverlauf 10

1. Vorstellung des Unterrichtsvorhabens: "Heute soll ein Problem in einer Gruppenarbeit gelöst werden. Ihr sollt dabei lernen, wie man durch gemeinsames und systematisches Vorgehen schnell zu einer Lösung 15 kommt. Das kann für euch später einmal hilfreich sein, wenn ihr in einer Gruppe ein Problem zu bearbeiten habt: z.B. bei Gruppenreferaten oder Präsentationen. Die Checkliste aus dem Baustein ´Grundlagen zum Problemlösen´ kann euch eine Hilfe sein und von euch benutzt werden!“ Ggf. können die Checkliste und die unterschiedlichen Möglichkeiten zur 20 graphischen Darstellung noch einmal angesprochen werden.

2. Einteilung in die Gruppen: Für die Durchführung sollten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nach Möglichkeit in Gruppen zu je 5 Personen aufgeteilt werden. Dabei sollte durch die Lehrkraft darauf geachtet werden, dass in jeder Gruppe sowohl leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Schülerinnen 25 und Schüler vorhanden sind, damit ein Wettbewerbscharakter mit fairen Chancen bzw. eine Vergleichbarkeit der Gruppen erhalten bleibt.

3. Vorlesen der jeweiligen "Arbeitsanweisungen zur Übung“ durch die Lehrkraft: "Es gilt: Wer das richtige Ergebnis zuerst abgegeben hat, hat das Problem am effektivsten gelöst. Das Ergebnis sollte mir schriftlich mitgeteilt 30 werden, damit andere Gruppen nicht vorab die Lösung erfahren. Außerdem gehört zu dem Ergebnis ein nachvollziehbarer Lösungsweg. Raten ist keine Lösung, sondern Glücksspiel! Das Ziel ist nur erreicht, wenn jede Schülerin/jeder Schüler in der Gruppe die Lösungswege und die Lösungen verstanden hat und diese auch präsentieren und erklären kann. Wir losen 35 später aus, wer das Ergebnis präsentiert. Ferner gilt: Das Beschriften der Arbeitsanweisung und der Kärtchen ist nicht erlaubt!“

4. Austeilen der Materialien – pro Gruppe: - einen Briefumschlag mit Informationskarten 40 - eine "Arbeitsanweisung zur Übung“ - Planungspapier, Stifte Der Kartensatz sollte vor Beginn der Gruppenarbeit unbedingt auf Vollzähligkeit geprüft werden. Anschließend werden die Informationskarten 45 gleichmäßig auf alle Gruppenmitglieder verteilt.

5. Gruppenarbeit (Zeitvorgabe auf der jeweiligen Arbeitsanweisung): Während der Problemlösephase sollte die Lehrkraft auf die Einhaltung der Regeln achten. Sie sollte gelegentlich die verbleibende Zeit ansagen. Dieses und ggf.

362

auch eine ausgesetzte Belohnung führen zu einem durchaus gewollten "Stress“. Bei fortgeschrittenen Klassen sollte das Zeitmanagement durch einen gruppeninternen "Zeitwächter“ organisiert werden. Wird von einer Gruppe vor Ablauf der vereinbarten Zeit ein richtiges/falsches Ergebnis präsentiert, so sollte dieses "emotionslos“ von der Lehrkraft 5 entgegengenommen werden, damit die noch arbeitenden Gruppen nicht aufgeben. Zum Ergebnis gehört immer auch ein nachvollziehbarer Lösungsweg, denn die Ergebnisse solcher Problemlösespiele sprechen sich erfahrungsgemäß in der Schülerschaft schnell herum, nicht jedoch die dazugehörigen Lösungswege. 10

6. Präsentation der Ergebnisse und deren Lösungswege durch die Lehrkraft oder durch Schülerinnen und Schüler: Dabei sollten unbedingt die jeweiligen Oberbegriffe genannt und visualisiert werden nach denen die Informationen sortiert wurden: 15 Teil A

Opa Egon: Wochentage Verwandtschaft Altersangaben

Teil B Kaufmann: Orte Produkte/Menge Zollangaben

Teil C Galaxie: Planeten Verkehrsmittel Reisemöglichkeiten Sternentage

7. Reflexion der Gruppenarbeit: Diese Arbeitsphase sollte nach dem Teil A 20

("Opa Egon“) besonders ausführlich durchgeführt werden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen auf der Checkliste (Anlage 4) zu den "fünf goldenen Regeln“ zusammengeführt werden. Diese Checkliste dient wiederum für die nachfolgenden Gruppenarbeiten und Reflexionen als Orientierungs- und Gesprächsgrundlage. Folgende Aspekte sollten bei den Reflexionen 25 angesprochen werden: - Was hat bei der Gruppenarbeit geholfen/nicht geholfen? - Was könnte beim nächsten Mal besser gemacht/vermieden werden?

8. Ausfüllen der Checkliste (Anlage 4) - Formulierungsvorschläge: - Gruppenleiter/in bestimmen (Wer hat den "Durchblick“?) 30 - Checkliste "Grundlagen zum Problemlösen“ beachten - alle Gruppenmitglieder sollten zu jeder Zeit wissen, worum es geht - Nachfragen innerhalb der Gruppe ist angesagt und erwünscht! - Ergebnisse in einer für alle lesbaren Skizze zusammenfassen (groß schreiben) 35 - …

Hinweise zur Weiterarbeit: Nach der Anlage 10 dieses Bausteines finden Sie weitere, in den Fällen 40 fachbezogene Problemlöseaufgaben, die sich methodisch auf den Baustein "Problemlösen in der Gruppe“ beziehen (Anhang – Weiterarbeit).

363

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein A: Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag" Anlage: 1 von 10 – Kopiervorlage – Arbeitsanweisung

Arbeitsanweisungen zur Übung "Opa Egons Geburtstag“ 5

Ihr seid Gäste auf der Geburtstagsfeier von Opa Egon. Am Rande der Feier kommt es zu einem Gespräch, bei dem sich 10 herausstellt, dass keiner von euch genau weiß, wie alt Opa Egon heute wird und an welchem Wochentag er geboren wurde. Jeder Einzelne weiß nur ganz bestimmte Details über ihn und seine Familie. 15 Gemeinsam wisst ihr aber genug, um die Frage klären zu können. Aufgabe: 20 Jeder verfügt über unterschiedliche Informationen über Opa Egon und seine Familie. Findet das Alter von Opa Egon sowie den Wochentag seiner Geburt 25 heraus. Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf dem anderen seine Kärtchen zeigen. Insgesamt habt ihr 30 Minuten Zeit. 30 Viel Spaß!

364

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein A : Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag" Anlage: 2a von 10 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 22 Karten:

5 10 15 20 25 30 35

Vom letzten Wochenmarkt vor Weihnachten brachte

Anselm seinem neugeborenen Sohn eine

Holzrassel mit.

Egon wurde an

keinem Mittwoch geboren.

Wilhelm war 9 Jahre

älter als Egon.

Hannelore und Fritz

haben 2 Kinder: Rüdiger und Anja

Anton ist 54 Jahre alt.

Heute ist der 19.12.1998

Egon kam nicht an einem Wochenende

auf die Welt.

Hannelore hat einen

5jährigen Enkel: Kevin

Anselm, Egons Vater, kam am gleichen

Wochentag wie sein Sohn Egon zur Welt.

Egon hat zwei Söhne:

Fritz & Anton

Rüdigers Schwester ist fünf Jahre jünger

als Rüdiger.

Wilhelm war 35, als

Fritz geboren wurde.

Wilhelm ist vor einem

Jahr gestorben.

Egon hatte einen älteren Bruder:

Wilhelm

Anselm wurde 1879

geboren.

Rüdiger und Anja

sind zusammen so alt wie ihre Mutter.

Hannelore ist die Frau von Fritz und

5 Jahre jünger als ihr Mann.

Anja hatte vor 4 Wochen ihren

25. Geburtstag.

365

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein A : Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag" Anlage: 2b von 10 – Kopiervorlage Kartensatz - Fortsetzung

5 10 15 20 25 30

Anselm ging samstags immer zum Wochenmarkt in die

Kreisstadt.

Egon war 4 Tage alt,

als er seine erste Holzrassel bekam.

Fritz hat zwei Kinder:

Rüdiger & Anja

Anselm war Schreiner.

366

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein A: Problemlösen in der Gruppe "Opa Egons Geburtstag" Anlage: 3 von 10 - Lösungsblatt

Lösung: 5 Stammbaum: 1998

10

15 20 Opa Egon ist bei der Geburtstagsfeier 86 Jahre alt. Er wurde an einem Dienstag geboren. 25 30 35

Hannelore (55 Jahre)

Anselm (Papa)

Anton (54 Jahre)

Wilhelm + 1997

(Wäre 95 Jahre)

Egon (86 Jahre)

Anja (25 Jahre)

Rüdiger (30 Jahre)

Fritz (60 Jahre)

Kevin (5 Jahre)

Achtung – Lösungsblatt !

367

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein: Problemlösen in der Gruppe Anlage: 4 von 10 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

5

Die goldenen Regeln…

1.

2.

3.

4.

5.

5

368

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein B: Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann“ Anlage: 5 von 10 - Kopiervorlage Arbeitsanweisung

Arbeitsanweisungen zu "Der reisende Kaufmann“

Ihr seid Gehilfen von Kaufmann Claudius Jux aus Appelom in Egalien. Claudius Jux plant für den nächsten Monat eine längere Reise. Die Reise wird ihn von Appelom nach Efelarsalad führen. Dabei will er schon in den Städten auf dem Weg verschiedene Produkte verkaufen. Er muss in jeder Stadt für die mitgeführten Produkte Zölle entrichten. Jeder von euch hat sich in Appelom schon nach Reise- und Zollkosten umgehört. Ihr verfügt jedoch nur zusammen über genügend Informationen, um Claudius Jux sagen zu können, mit welchem Gewinn er bei dieser Reise rechnen kann. Aufgabe: Eure Aufgabe ist es nun auszurechnen, wie viel Taler Claudius Jux nach Abzug aller Kosten am Ende seiner Reise in Efelarsalad in seiner Tasche haben wird. Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf dem anderen seine Kärtchen zeigen. Ihr habt insgesamt 30 Minuten Zeit. Viel Spaß!

369

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein B: Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann“ Anlage: 6a von 10 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 28 Karten:

Für den Verkauf all seiner Produkte

erhält Claudius Jux 6000 Taler.

Die Kosten für Übernachtung und

Verpflegung bis nach Efelarsalad betragen

400 Taler.

Die Kosten für die Lastesel betragen bis

nach Efelarsalad 500 Taler.

Alle Kisten Sola

verkauft Claudius Jux in Birilien.

Claudius Jux hat in Appelom

4 verschiedene Produkte geladen.

In Caldata verkauft Kaufmann Jux den

Vorrat an Pax.

In Efelarsalad hat Kaufmann Jux nur

noch Grabef zu verzollen.

Bei der Abfahrt hat Claudius Jux

40 Meter Grabef im Gepäck.

Kaufmann Jux hat 30 Säckchen Pax

geladen.

Die 12 Kisten Sola muss Jux nur bis

Birilien transportieren.

Eine Kiste Sola kostet in Birilien 2 Taler mehr Zoll als 1 Meter Grabef

in Caldata.

In Caldata zahlt Claudius Jux für das Pax doppelt so viel Zoll wie in Birilien.

In Caldata kostet der Zoll für 1 Meter

Grabef genauso viel wie in Birilien.

In Birilien kostet 1 Säckchen Pax

1 Taler Zoll.

In Birilien kostet 1 Meter Grabef

1 Taler mehr als in Efelarsalad.

In Efelarsalad muss Claudius Jux nur noch 2 Taler Zoll pro 1 Meter

Grabef bezahlen.

Dorx ist die letzte

Station vor Efelarsalad.

Olum wird nur in Dorx gebraucht.

370

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein B : Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann“ Anlage: 6b von 10 – Kopiervorlage Kartensatz - Fortsetzung

1 Flasche Olum

kostet in Caldata nur 1 Taler Zoll.

In Birilien kostet 1 Flasche Olum

1 Taler mehr Zoll als in Caldata.

In Dorx kostet 1 Flasche Olum

2 Taler mehr Zoll als in Caldata.

Von Caldata fährt

Claudius nach Dorx.

Birilien ist die erste

Station von Claudius Jux.

Die Reise führt von

Birilien nach Caldata.

Claudius Jux hat in Caldata 50 Flaschen Olum zu verzollen.

Efelarsalad ist die letzte Station von

Claudius Jux.

In jeder Stadt

verkauft Claudius nur 1 Produkt.

Der Zoll für 1 Meter Grabef beträgt in

Dorx genauso viel wie in Efelarsalad.

371

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein B: Problemlösen in der Gruppe "Der reisende Kaufmann Anlage: 7 von 10 - Lösungsblatt Lösung: Stationen der Reise, verkaufte Produkte: 1. Appelom 2. Birilien, Sola 3. Caldata, Pax 4. Dorx, Olum 5. Efelarsalad, Grabef Produktmengen: 12 Kisten Sola 30 Päckchen Pax 50 Flaschen Olum 40 Meter Grabef Zölle für die einzelnen Produkte in Taler je Einheit:

Birilien Caldata Dorx Eferlarsalad Gesamt Sola 5 60 Pax 1 2 90 Olum 2 1 3 300 Grabef 3 3 2 2 400 SUMME 850 Ausgaben: Übernachtung und Verpflegung: 400 Taler Lastesel: 500 Taler Zölle: 850 Taler SUMME AUSGABEN 1750 Taler Einnahmen: 6000 Taler Verdienst (Einnahmen – Ausgaben):

Verdienst: 4250 Taler

Achtung – Lösungsblatt !

372

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein C: Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“ Anlage: 8 von 10 - Kopiervorlage Arbeitsanweisung

Arbeitsanweisungen zur "Reise durch die Galaxie“

Ihr seid Mitglieder eines wissenschaftlichen Forschungsteams. Ihr habt den Auftrag bekommen, auf dem Planeten Xeron geologische Untersuchungen durchzuführen. Eine direkte Verbindung nach Xeron existiert nicht, daher seid ihr gezwungen, mehrmals umzusteigen. Eure Reise führt euch von der Erde zur Raumstation Kupa 3 und dann zur Raumstation Kupa 4 am Rande der Milchstraße. Von dort fliegt ihr zur Raumstation Dulox im Kaprianischen System, von der es nur noch ein kurzer Weg zum Planeten Xeron ist. An der Auskunft in der Schalterhalle am Weltraumbahnhof hat jeder von euch andere Teilinformationen über die Fahrpläne der Raumschiffe bekommen. Aufgabe: Versucht nun gemeinsam herauszubekommen, wann ihr abfliegen könnt und zu welcher Uhrzeit und an welchem Tag ihr auf Xeron ankommen werdet. Da alle unterschiedliche Informationen haben, müsst ihr euch gegenseitig austauschen. Dies darf aber nur mündlich geschehen, ihr dürft eure Kärtchen nicht zeigen. Ihr habt insgesamt 30 Minuten Zeit. Viel Spaß!

373

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein C: Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“ Anlage: 9a von 10 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 28 Karten:

Von Dulox nach Xeron braucht man

4 Stunden.

Das Shuttle nach

Xeron verlässt Dulox alle 12 Stunden.

Heute ist Deronitag.

Der fünfte Tag

der Sternenwoche heißt Ewotag.

Das erste Shuttle in der Woche fliegt

am Arcotag zur 0. Stunde.

Momentan haben wir

die 6. Stunde.

Der intergalaktische Raumgleiter verlässt

Kupa 4 am Bandatag zur 4. Stunde und am Deronitag

zur 10. Stunde.

Auf der Raumstation Kupa 4 bestehen

ausreichend Übernachtungs-möglichkeiten.

Die interstellare Fähre verbindet die Raum-

station Kupa 3 mit der Raumstation Kupa 4 am

Ende d. Milchstraße.

Der zweite Tag

der Sternenwoche heißt Bandatag.

Die interstellare Fähre

verlässt die Raumstation Kupa 3 jeweils zur 12.

Stunde.

Der erste Zubringer zur Raumstation

Kupa 3 startet immer zur 0. Stunde.

Der Flug von

Kupa 3 nach Kupa 4 dauert 15 Stunden.

Das Shuttle verbindet Dulox

mit Xeron.

Der Zubringer von der Erde zur Raumstation Kupa 3 fliegt 5 mal am Tag in gleichmäßigen

Abständen.

Am Ewotag finden generell

keine Starts statt.

Die Sternenwoche

hat 5 Tage.

Der vierte Tag

der Sternenwoche ist der Deronitag.

374

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein C: Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“ Anlage: 9b von 10 – Kopiervorlage Kartensatz

Der dritte Tag

der Sternenwoche ist der Cephatag.

Auf der Raumstation Kupa 3 ist der

Aufenthalt auf 3 Stunden befristet.

Am Arcotag braucht der Zubringer von

der Erde zu Kupa 3 nur 5 Stunden.

Der erste Tag

der Sternenwoche ist der Arcotag.

Ein Sternentag hat

20 Stunden.

Ein Zubringer braucht

von der Erde zur Raumstation Kupa 3

sechs Stunden.

Xeron befindet sich im Kaprianischen

System.

Die Raumstation Kupa 3 befindet sichauf einer Umlaufbahn

um die Erde.

Der intergalaktische Raumgleiter fliegt 2 Mal pro Woche von Kupa 4

zur Raumstation Dulox im Kaprianischen System.

Der Flug mit dem intergalaktischen

Raumgleiter dauert 18 Stunden.

375

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz Baustein C: Problemlösen in der Gruppe "Reise durch die Galaxie“ Anlage: 10 von 10 – Lösungsblatt

Sternenwoche: 1. Arcotag 2. Bandatag 3. Cephatag 4. Deronitag 5. Ewotag (generell keine Starts)

- ein Sternentag hat 20 Stunden –

Verkehrsmittel Zubringer

Informationen über Verkehrsmittel und

Planeten

- 5 mal täglich - gleiche Abstände - dauert 6 h - dauert 5 h Arcotag - Ab: 0/4/8/12/16

Ankunft

Abflugort: Erde

Abflug Arcotag 4. Stunde

Verkehrsmittel interstellare Fähre

Informationen über Verkehrsmittel und

Planeten

- einmal täglich - Dauer 15 Stunden - max. 3 Std. Aufenthalt auf Kupa 3

Ankunft Arcotag 9. Stunde

Zwischenstation: Kupa 3

Abflug Arcotag 12. Stunde

Verkehrsmittel intergalaktischer Raumgleiter

Informationen über Verkehrsmittel und

Planeten

- 2 mal wöchentlich: a) Bandatag 4. Std. b) Deronitag 10. Stunde - Dauer 18 Stunden - ausreichende Hotels…

Ankunft Bandatag 7. Stunde

Zwischenstation: Kupa 4

Abflug Deronitag 10. Stunde

Verkehrsmittel Shuttle

Informationen über Verkehrsmittel und

Planeten

- alle 12 Std. - ab 0. Stunde Arcotag

Ankunft Ewotag 8. Std.

Zwischenstation: Dulox

Abflug Arcotag O. Std.

Verkehrsmittel

Informationen über Verkehrsmittel und

Planeten

LÖSUNG:

Ankunft

Arcotag 4. Stunde

Ziel: Xeron

Abflug

376

----- Anhang – Weiterarbeit -----

Schwerpunkt:

Problemlösekompetenz

Thema: Lösen fachgebundener Probleme

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler sollen fachgebunden

an das problemlösende Denken herangeführt werdenund dabei die in den vorausgegangenen Bausteinengelernten Vorgehensweisen anwenden.

Einzelstunde Doppelstunde Siehe Planungsverlauf

Jahrgangsempfehlung: Teil A: Klasse 7/8 Teil B: Klasse 7/8 Teil C: Klasse 9/10 Realschule

Voraussetzungen:

Keine - Baustein Problemlösen in der Gruppe - fachliche Voraussetzungen s. Planungsverlauf

Materialien: Teil A: - Kopien der Anlage 1 (Klassensatz) - Kopien der Anlage 2 (nach Bedarf) Teil B: - Kopien der Anlagen 4 und 5 (je Gruppen) Teil C: - Kopien der Anlagen 7 und 8 (je Gruppen)

Vorbemerkung: Bei dem Anhang "Weiterarbeit“ zum Schwerpunkt "Problemlösekompetenz“ handelt es sich nicht um Bausteine im bisher bekannten Sinn. Hier sollen keine neuen Methoden oder Strategien erlernt, sondern Bekanntes fachlich angewendet werden.

377

Planungsverlauf

Teilbaustein A:

1. Austeilen des Arbeitsblattes Anlage 1 – Einteilung in kleine Gruppen – zusätzliches Material: Plakate, Folien, Stifte nach Bedarf

2. Arbeitsauftrag: "Trefft in der Gruppe eine Entscheidung, unter welchen Bedingungen man dem Fitness-Club beitreten soll. Begründet eure Entscheidung und überlegt, wie ihr eure Entscheidung graphisch so darstellen wollt, damit andere Gruppen eure Lösung nachvollziehen können. – Ihr habt für die Lösung 25 Minuten Zeit. Danach sollte jede/jeder von euch in der Lage sein, die Gruppenentscheidung zu präsentieren und zu erklären. Falls ihr gar nicht weiterkommt, gibt es nach 5 Minuten einen schriftlichen Tipp, den ihr bei mir abholen könnt. Nach weiteren 5 Minuten gibt es einen weiteren Tipp.“

3. Präsentation der Gruppenergebnisse. Ggf. Reflexion der Gruppenarbeit und des Lösungsprozesses unter Berücksichtungen der Checklisten aus den vorausgegangenen Bausteinen

Lösung siehe Anlage 3 Teilbausteine B und C: Diese Teilbausteine sind im Prinzip wie die des Bausteines "Problemlösen in der Gruppe“ aufgebaut. Daher gilt der dazugehörige Planungsverlauf auch in diesen Teilbausteinen. Allerdings sind zusätzlich folgende fachliche Voraussetzungen hilfreich: Teilbaustein B:

• Begrifflichkeit: Entfernung/Zeit = Geschwindigkeit • Rechnen mit Geschwindigkeiten • Einfacher Dreisatz (auch antiproportional)

Lösung siehe Anlage 6 Teilbaustein C:

• Atombau nach Rutherford und Bohr • Aufbau des Periodensystems • Gruppenzusammenstellung: verschiedene leistungsheterogene Gruppen

Lösung: Magnesiumchlorid hat die Summenformel Mit der Anlage 9 finden Sie ein Leerformular vor (auch als Word-Datei auf CD-ROM), das beim Selbsterstellen von Problemsimulationen für Gruppen hilfreich sein soll. Dieses könnte zum Beispiel bei komplexen mathematischen Problemstellungen/Textaufgaben eingesetzt werden, bei denen die zur Lösung nötigen Informationen auf die verschiedenen Mitglieder einer Gruppe aufgeteilt werden.

MgCl2

378

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Lösen fachgebundener Probleme – "Muckibude“ Anlage: 1 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsblatt

Problem: Soll man diesem Fitness-Club beitreten?

Im Fitness-Studio "Muckibude“ kann jede/jeder Mitglied in einem Club werden. Der Mitgliedsbeitrag dazu beträgt monatlich 60 €. Clubmitglieder zahlen dafür nur 2,50 € Eintritt, Nichtmitglieder hingegen müssen 6,50 € Eintritt pro Besuch zahlen. Wie oft im Monat müsste man trainieren, damit es sich lohnt, ein Clubmitglied zu werden?

Hier kannst du Rechnungen durchführen....

379

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Lösen fachgebundener Probleme – "Muckibude“ Anlage: 2 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsblatt – Lösungshilfen

Tipp 1 Überprüft anhand einer beliebigen Anzahl von Besuchen im Fitness-

Studio, welches das jeweils günstigere Angebot ist. Aber denkt daran, den Mitgliedsbeitrag zu addieren! Probiert danach höhere oder

niedrigere Anzahlen von Besuchen aus. Achtet darauf, ab welchem Betrag sich die Mitgliedschaft lohnt.

Tipp 2 Erstellt eine Tabelle wie im Beispiel unten. Fangt mit einem Besuch pro Monat an und berechnet die Kosten für Mitglieder und Nichtmitglieder. Achtet auf die Regelmäßigkeiten. – Gibt es eine Formel, mit der man herausfinden kann, ab wann sich die Mitgliedschaft lohnt? Anzahl der Besuche Kosten für Mitglieder Kosten für Nichtmitglieder

1 62,50 € 2,25 € 2 31,70 € 4,50 € 3 … …

380

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Lösen fachgebundener Probleme – "Muckibude“ Anlage: 3 von 9 Lösungsblatt Anzahl Besuche Kosten für Mitglieder Kosten für Nichtmitglieder

1 62,50 € 6,50 € 2 65,00 € 13,00 € 3 67,50 € 19,50 € 4 70,00 € 26,00 € 5 72,50 € 32,50 € 6 75,00 € 39,00 € 7 77,50 € 45,50 € 8 80,00 € 52,00 € 9 82,50 € 58,50 €

10 85,00 € 65,00 € 11 87,50 € 71,50 € 12 90,00 € 78,00 € 13 92,50 € 84,50 € 14 95,00 € 91,00 € 15 97,50 € 97,50 € 16 100,00 € 104,00 €

Antwort: Wenn man 16 Mal im Monat trainiert, lohnt es sich Mitglied zu werden. Formel: 2,5 x + 60 = 6,5 x

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Schwerpunkt Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Lösen fachgebundener Probleme "Ducky Duke“ Anlage: 4 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsanweisungen

Instruktion zu "Ducky Duke“

Ihr sitzt zusammen in der Raststätte "Zum Highway Number 1“ und bekommt durch Zufall mit, dass der berühmte Filmstar "Ducky Duke“ in der Stadt D auftauchen soll. Jeder von euch bekommt aufgrund des hohen Geräuschpegels in der Raststätte aber nur ganz bestimmte Gesprächsfetzen mit. Gemeinsam habt Ihr aber genug gehört, um die Aufgabe lösen zu können. Aufgabe: Eure Aufgabe ist es nun, herauszufinden, wann genau "Ducky Duke“ in D ankommt, um dann dort von ihm ein Autogramm bekommen zu können. Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf den anderen seine Kärtchen zeigen.

Ihr habt insgesamt 30 Minuten Zeit. Viel Spaß!

382

Schwerpunkt Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Lösen fachgebundener Probleme "Ducky Duke" Anlage: 5 von 9 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 18 Karten:

Ducky Duke fährt von C nach D genauso schnell wie von B

nach C.

Ducky Duke startet in

A genau um 8 Uhr.

Ducky Duke fährt von A nach B mit 16 km/h.

Von B nach D sind es

über C 18 km.

Von A nach B ist es ½ mal so weit wie

von B nach C.

Ein Tag hat 24

Stunden.

Ducky Duke fährt

gerne mit 28 km/h.

Wie schnell fährt er

von A nach B?

In der Raststätte C macht Ducky Duke

10 Minuten länger Rast als an der Tankstelle B.

Ducky Dukes Auto

benötigt 8 Liter Diesel auf 100 km.

Ducky Dukes Auto

fährt höchstens 120 km/h.

Von B nach C sind es 8 km.

Von C nach D sind es

insgesamt 10 km.

Von B nach D sind es

11,5 km Luftlinie.

Ducky Duke fährt von B nach C mit 40 km/h.

Von A nach B fährt er

langsamer als von B nach C.

Eine Stunde hat

absolut genau 60 Minuten.

In B sind genau

3 Minuten für das Tanken eingeplant.

383

Schwerpunkt Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Lösen fachgebundener Probleme "Ducky Duke“ Anlage: 6 von 9 - Lösung

A B C D Entfernung 4 km 8 km 10 km

Geschwindigkeit 16 km/h 40 km/h 40 km/h

benötigte Zeit 15 Min. 3 Min. Pause

12 Min. 13 Min. Pause

15 Min.

Abfahrt/Uhrzeit 8.00 Uhr

8.18 Uhr 8.43 Uhr Ankunft:

8.58 Uhr

Antwort: Ducky Duke kommt voraussichtlich um 8.58 Uhr in D an.

384

Schwerpunkt: Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Lösen fachgebundener Probleme "Magnesiumchlorid“ Anlage: 7 von 9 - Kopiervorlage Arbeitsanweisungen

Instruktion zur Übung "Magnesiumchlorid“

Diese Kärtchen geben euch alle nötigen Informationen darüber, wie die Summenformel von Magnesiumchlorid lautet. Ihr solltet dabei herausfinden, aus wie vielen Magnesium- bzw. Chloratomen die Verbindung Magnesiumchlorid besteht. Die Formel könnte z.B. Mg2Cl5 oder ähnlich lauten. Stellt die Lösung mithilfe des Bohr´schen Atommodells zeichnerisch dar. Jeder Einzelne weiß nur ganz bestimmte Details, die für die Lösung der Aufgabe nötig sind. Gemeinsam wisst ihr aber genug, um die Frage klären zu können. Aufgabe: In welchem Verhältnis verbinden sich

die einzelnen Mg- und Cl- Teilchen zu Molekülen?

Ermittelt die Summenformel für das Salz "Magnesiumchlorid“! Stellt Eure Lösung mithilfe des Bohr´schen Atommodels graphisch dar! Tauscht eure Informationen bitte nur mündlich aus, das heißt, keiner darf den anderen seine Kärtchen zeigen. Die 24 Karten sind vor und nach der Übung auf Vollständigkeit zu prüfen! Insgesamt habt ihr 30 Minuten Zeit. Viel Spaß!

Mg Cl Mg Cl Mg Cl Mg Cl Mg

385

Schwerpunkt Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Lösen fachgebundener Probleme "Magnesiumchlorid“ Anlage: 8a von 9 – Kopiervorlage Kartensatz

Der komplette Kartensatz umfasst 24 Karten:

Auf die erste, innerste Schale passen höchstens zwei

Elektronen.

Die Elektronen eines Elementes fliegen nicht wild durcheinander, sondern in bestimmten Abständen (Schalen) um den Kern.

Die Summenformel für Magnesiumchlorid lautet nicht Mg Cl.

Entgegengesetzte Ladungen

ziehen sich an.

Alle Elemente streben eine volle

äußere Schale an.

Alle Atomarten einer Hauptgruppe reagieren ähnlich in Bezug auf die

äußeren Elektronen.

Auf jede Schale passen höchstens acht

Elektronen – außer auf die erste Schale.

Durch den gegenseitigen Elektronenaustausch auf

den äußeren Schalen kommen Bindungen mit

anderen Atomen zustande.

Eine Möglichkeit, eine vollbesetzte Schale zu

bekommen, ist es Elektronen aufzunehmen.

Gibt ein Atom alle äußeren Elektronen ab, so wird jeweils die darunter liegende Schale zur

„äußeren“.

Sämtliche Elektronen eines Atoms sind auf seine verschiedenen

Schalen verteilt.

Eine Möglichkeit, eine vollbesetzte Schale zu

bekommen, ist es Elektronen abzugeben.

So muss man sich die Schalen vorstellen:

Es können nur max. vier Elektronen auf den jeweils

äußeren Schalen abgegeben/aufgenommen

werden.

In der Mitte (grau) befindet sich der positiv geladene Kern mit

seinen Protonen und Neutronen.

Elektronen sind negativ (minus) geladene

Teilchen eines Atoms.

Die Elektronen befinden sich in der Hülle (auf Schalen) eines Atoms.

Die Protonen sind die positiv (plus) geladenen Teilchen eines Atoms.

386

Schwerpunkt Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Lösen fachgebundener Probleme "Magnesiumchlorid“ Anlage: 8b von 9 – Kopiervorlage Kartensatz – Fortsetzung

Informationen zu Chlor (Cl)

Ordnungszahl: 17 Außenelektronen 7

Informationen zu Magnesium (Mg) Ordnungszahl: 12

Außenelektronen 2

Die Periodennummer gibt die Anzahl der Schalen an, die Hauptgruppennummer die

Anzahl der Außenelektronen.

Die Ordnungszahl gibt die Anzahl der Protonen und somit auch die der

Elektronen an.

Jod nimmt ein Elektron auf.

Calcium gibt zwei Elektronen ab.

Wenn ein Atom Elektronen abgibt, dann muss es alle

seine äußeren Elektronen an ein oder mehrere Atome

abgeben.

387

Schwerpunkt Problemlösekompetenz - Weiterarbeit Anhang: Kopiervorlage für leeren Kartensatz Anlage: 9 von 9

Der komplette Kartensatz umfasst _____ Karten: