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Hochschule Luzern-Roundtables – aktuelle Forschungsergebnisse für die Praxis Fokus KMU: Wie sieht es aus mit Ihrer Internationalisierungs-Kompetenz? Hintergrund Der Erfolg des schweizerischen Wirtschaftsstandortes ist zu einem grossen Teil vom Erfolg der schweizerischen KMU abhängig. Und der Erfolg der schweizerischen KMU ist immer stärker von deren Erfolg auf internationalen Märkten abhängig. Deshalb ist es wichtig Antworten auf folgende Fragen zu finden: Wie kann ein KMU zu einer erfolgreichen Internationalisierung geführt werden? Wie kann der internationale Markterfolg von KMU langfristig gesichert werden? Als Folge der Studie «KMU-Internationalisierung» können wir benennen, (a) welche Wege zu einer erfolgreichen Internationalisierung von KMU führen, (b) welche Führungs- und Managementkom- petenzen wichtig sind zur Beschreitung dieser Wege, (c) wie gemessen werden kann, ob die nötigen Kompetenzen in ausreichendem Masse vorliegen und (d) wie diese Kompetenzen – wenn nötig – entwickelt werden können. Drei Hauptaussagen der Studie 1. KMU-Internationalisierung als Folge von Zufälligkeiten Die KMU-Internationalisierung ist als eine Aneinanderreihung von Opportunitäten und Zufälligkeiten zu verstehen ist; und nicht als linearer oder strategischer Prozess (den traditionelle Internationalisie- rungstheorien suggerieren). Erfolgreich internationalisierende Führungskräfte in KMU schaffen daher fortwährend einen fruchtbaren Nährboden für internationale Opportunitäten, um diese dann (oftmals spontan und «instinktiv») unternehmerisch nutzen zu können. 2. Der Erfolg ist abhängig von KMU-Entscheidungstragenden Die Erfolgsaussichten von Internationalisierungsprojekten in KMU hängen stark vom kompetenten Handeln der KMU- Entscheidungstragenden ab. Daher wird die Internationalisierung im KMU schnell zur zentralen Führungsaufgabe, die im Kern nur bedingt delegierbar ist. 3. Sieben Kompetenzen der KMU-Internationalisierung KMU-Entscheidungstragenden müssen über ausreichend Internationalisierungs-Kompetenzen in den folgenden Teil-Bereichen verfügen: 1) Risikobewusstsein; 2) Strategieerarbeitung; 3) Herstellung einer lernfähigen Organisation; 4) Unternehmergeist; 5) Interkulturelle Kompetenz; 6) Sicherung internationaler Partnerschaften; 7) Marktorientierung. Diese Internationalisierungs-Kompetenzen sind mit dem «Assessment KMU-Internationalisierung» messbar. Leitfragen für die Diskussion Frage Relevanz: Inwieweit tragen international erfolgreiche Schweizer KMU dazu bei, den Wirtschaftsstandort Schweiz international attraktiv zu halten? Frage Status Quo: Verfügen Schweizer KMU-Entscheidungstragende über die nötigen Kompetenzen und Werkzeuge, um ihre KMU zum internationalen Erfolg zu führen? Welche Stärken und Lücken bestehen? Frage Entwicklung: Wie können KMU-Entscheidungstragende für die Internationalisierung befähigt werden? Welche neuen Formen der Unterstützung bietet sich neben den herkömmlichen Unterstützungsangeboten an?

Fokus KMU: Wie sieht es aus mit Ihrer ungesir oi nnaei naKrl tIto- … · 2019. 3. 12. · Fokus KMU: Wie sieht es aus mit Ihrer ungesir oi nnaei naKrl tIto- ms pe ne?tz Hintergrund

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  • Hochschule Luzern-Roundtables – aktuelle Forschungsergebnisse für die Praxis

    Fokus KMU: Wie sieht es aus mit Ihrer Internationalisierungs-Kompetenz?

    HintergrundDer Erfolg des schweizerischen Wirtschaftsstandortes ist zu einem grossen Teil vom Erfolg der schweizerischen KMU abhängig. Und der Erfolg der schweizerischen KMU ist immer stärker von deren Erfolg auf internationalen Märkten abhängig. Deshalb ist es wichtig Antworten auf folgende Fragen zu finden: Wie kann ein KMU zu einer erfolgreichen Internationalisierung geführt werden? Wie kann der internationale Markterfolg von KMU langfristig gesichert werden? Als Folge der Studie «KMU-Internationalisierung» können wir benennen, (a) welche Wege zu einer erfolgreichen Internationalisierung von KMU führen, (b) welche Führungs- und Managementkom-petenzen wichtig sind zur Beschreitung dieser Wege, (c) wie gemessen werden kann, ob die nötigen Kompetenzen in ausreichendem Masse vorliegen und (d) wie diese Kompetenzen – wenn nötig – entwickelt werden können.

    Drei Hauptaussagen der Studie1. KMU-Internationalisierung als Folge von Zufälligkeiten Die KMU-Internationalisierung ist als eine Aneinanderreihung von Opportunitäten und Zufälligkeiten

    zu verstehen ist; und nicht als linearer oder strategischer Prozess (den traditionelle Internationalisie-rungstheorien suggerieren). Erfolgreich internationalisierende Führungskräfte in KMU schaffen daher fortwährend einen fruchtbaren Nährboden für internationale Opportunitäten, um diese dann (oftmals spontan und «instinktiv») unternehmerisch nutzen zu können.

    2. Der Erfolg ist abhängig von KMU-Entscheidungstragenden Die Erfolgsaussichten von Internationalisierungsprojekten in KMU hängen stark vom kompetenten

    Handeln der KMU- Entscheidungstragenden ab. Daher wird die Internationalisierung im KMU schnell zur zentralen Führungsaufgabe, die im Kern nur bedingt delegierbar ist.

    3. Sieben Kompetenzen der KMU-Internationalisierung KMU-Entscheidungstragenden müssen über ausreichend Internationalisierungs-Kompetenzen in den

    folgenden Teil-Bereichen verfügen: 1) Risikobewusstsein; 2) Strategieerarbeitung; 3) Herstellung einer lernfähigen Organisation; 4) Unternehmergeist; 5) Interkulturelle Kompetenz; 6) Sicherung internationaler Partnerschaften; 7) Marktorientierung. Diese Internationalisierungs-Kompetenzen sind mit dem «Assessment KMU-Internationalisierung» messbar.

    Leitfragen für die DiskussionFrage Relevanz:Inwieweit tragen international erfolgreiche Schweizer KMU dazu bei, den Wirtschaftsstandort Schweiz international attraktiv zu halten?

    Frage Status Quo:Verfügen Schweizer KMU-Entscheidungstragende über die nötigen Kompetenzen und Werkzeuge, um ihre KMU zum internationalen Erfolg zu führen? Welche Stärken und Lücken bestehen?

    Frage Entwicklung:Wie können KMU-Entscheidungstragende für die Internationalisierung befähigt werden? Welche neuen Formen der Unterstützung bietet sich neben den herkömmlichen Unterstützungsangeboten an?

  • Frage Einordnung:Wie unterscheidet sich die Internationalisierung von KMU von der Internationalisierung von Gross-unternehmen? Welche Rückschlüsse sind bzgl. der Unterstützung von KMU zur erfolgreichen Interna-tionalisierung zu ziehen?

    Frage Bedürfnis:Soll die Internationalisierungsfähigkeit von KMU überhaupt gefördert werden – oder ist dies Teil eines natürlichen Wettbewerbes?

    Frage Digitalisierung:Wir bewegen uns heute auch aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung in einem «Global Village». Was bedeutet es für KMU, wenn nationale Grenzen verschwinden?

    Frage Tradition:Was bedeutet die Globalisierung für Schweizer Traditionsbetriebe wie Käsereien oder Handwerks-betriebe, die unsere Kultur prägen? Welche Rolle möchten wir ihnen einräumen, und wie können wir dies tun?

    Frage «Glocal»: Erkennen Sie Gegentrends zur Wichtigkeit der Internationalisierung für Schweizer KMU? Gibt es ein Szenario, dass die lokale Ausrichtung von Schweizer KMU wieder wichtiger wird?

    Frage nächste Generation: Schweizer KMU stehen in den kommenden Jahren viele Führungs- und Eigentumswechsel bevor. Was braucht die neue Generation von KMU-Entscheidungstragenden, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können? Schafft das die Gen Y, und hat sie vielleicht sogar Vorteile?

    Hochschule Luzern – Wirtschaft

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