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Folie 1 Hauterkrankungen in der Krankenpflege Prävention von Hauterkrankungen im Gesundheitswesen

Folie 0 Hauterkrankungen in der Krankenpflege Prävention von Hauterkrankungen im Gesundheitswesen

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Hauterkrankungen in der Krankenpflege

Prävention von Hauterkrankungen im Gesundheitswesen

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Berufsbedingte Hauterkrankungen

Auf Platz 1 der Verdachtsfälle der

Berufskrankheiten Im Gesundheitsdienst:

mehr als die Hälfte aller Verdachtsfälle

Bundesweit: knapp ein Drittel

Hauptursache für eine berufs-

bedingte Hauterkrankung ist

Feuchtarbeit mit mehr als 30 %

aller gemeldeten Fälle!

Haut Infektion

Rücken Atemwege

Sonstiges

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Berufsbedingte Hauterkrankungen

Kranken- und Altenpflege Gesamtanteil der Hautkrank-

heiten an den anerkannten

Berufskrankheiten des

Pflegepersonals:

1997: 10 % 2004: 17 % 0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

1998 2004

Anteil der Hautkrankheiten anden anerkanntenBerufskrankheiten

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Die intakte Barrierefunktion der Haut basiert

auf:

Dem Wasser-Fett-Film auf der Haut

Der Hornschicht, deren Zellen sich in einer Wasser-Fett-Emulsion befinden

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Wenn die Barriere gestört ist:

Die natürliche Barriere wird durchlässiger für Schadstoffe, Allergene und Infektionserreger

Es kommt zum Wasserverlust, da Feuchtigkeit bindende Substanzen ausgewaschen worden sind

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Wenn die Barriere gestört ist:

Erste Warnzeichen der gestörten

Barrierefunktion der Haut im Alltag:

Die Haut wird trocken, spröde und schuppig

Rötungen treten auf (erste Entzündungsreaktionen)

Trockene Haut sollte immer ernst

genommen werden!

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Wenn die Barriere gestört ist:

Auf welche Symptome ist zu achten:

Trockene gespannte Haut Rötungen Schuppige Haut Rissige Haut Brennen nach der Händedesinfektion Juckreiz, Nässen Schmerzen

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Das Abnutzungsekzem

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Das Abnutzungsekzem

Klinisches Bild einer länger bestehenden gestörten Barrierefunktion der Haut Hauptsymptome: Trockenheit und Rötungen Heilt meist problemlos ab, wenn die Haut

genügend Gelegenheit bekommt, sich zu regenerieren!

Ist noch keine Allergie!

Begünstigt die Entwicklung von Allergien, da durch die gestörte Barriere die Haut durchlässiger für Stoffe (Allergene) wird, welche Allergien auslösen können

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Das Abnutzungsekzem

Ein einmal bestehendes Abnutzungsekzem muss sorgfältig auskuriert werden!

Es ist jedoch gut zu therapieren! Rasche Abheilung, wenn Hautbelastungen

unterbleiben!

Hautveränderungen (Rötungen, Schuppung, Risse, Jucken) müssen ernst genommen und von einem Hautarzt therapiert werden!

Wichtig: die Beteiligung des Betriebsarztes!

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Das Abnutzungsekzem

Nach Abklingen des Ekzems muss noch für mehrere Wochen jede hautbelastende Tätigkeit vermieden werden!

Dies gilt vor allem für die Feuchtarbeit!

Nach Wiederaufnahme der Arbeit muss sorgfältiger Hautschutz betrieben werden!

Die Haut ist vor und nach der Arbeit sorgfältig zu

pflegen!

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Allergie

Eine Allergie ist eine fehlgeleitete Überreaktion

des Immunsystems auf eine an sich harmlose

Substanz

Das Immunsystem überprüft die unbekannte Substanz und stuft sie irrtümlich als gefährlich ein

Das Immunsystem entwickelt passende Abwehrstoffe für den nächsten vermeintlichen Angriff (Sensibilisierung)

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Allergie

Eine Allergie ist eine fehlgeleitete Überreaktion des Immunsystems auf eine an sich harmlose Substanz

Bei erneutem Allergenkontakt wird dieses angegriffen und eine Entzündungsreaktion ausgelöst

Keine Dosisabhängigkeit: Ein einziges Molekül kann ausreichen

Vorbeugung ist die einzige Möglichkeit, sich vor Allergien zu schützen

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Entstehung einer allergischen Hautreaktion:

Unter ständiger Belastung der Hautbarriere entsteht ein Abnutzungsekzem

Allergene dringen durch die hierbei gestörte Hautbarriere tief in die unteren Hautschichten ein

Allergene treffen auf das Immunsystem und lösen eine Reaktion, eine Sensibilisierung, aus

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Entwicklung einer allergischen Hautreaktion:

Sensibilisierungsphase läuft unmerklich ab

Die chemische Substanz des Allergens bindet sich an körpereigene Proteine (Allergen-Protein-Komplex)

Das Immunsystem bildet Zellen bzw. Antikörper gegen diesen Komplex, die das Allergen bei einem erneuten Kontakt sofort erkennen und angreifen

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Das allergische Kontaktekzem

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Das allergische Kontaktekzem

Es handelt sich um eine Typ-IV-Allergie (Reaktion vom Spättyp)

Nach dem Allergenkontakt: Erst nach ca. 24 Stunden werden

Entzündungszeichen sichtbar! Höhepunkt: nach ca. 48 Stunden, danach

langsames Abklingen der Symptome

Diese zeitverzögerte Reaktion macht die Ursachenfindung manchmal schwierig

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Das allergische Kontaktekzem

Tritt meist an den Stellen auf, an denen ein direkter Hautkontakt mit dem Allergen stattgefunden hat

Der typische Übergang eines Abnutzungsekzems in ein allergisches Kontaktekzem wird als 2-Phasen-Ekzem bezeichnet

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Das allergische Kontaktekzem

Typische Hautveränderungen: Rötungen, Knötchen, Bläschen,

Schwellungen, Oberflächendefekte, Krusten

Nicht scharf begrenzt, sondern Neigung zu Streuungen

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Das allergische Kontaktekzem

Wenn der Kontakt mit dem auslösenden Stoff (Allergen) nicht unterbunden wird, wird das Ekzem chronisch: Bildung von starken Hornhautverdickungen und Risse

Durch die entzündete Haut: gestörte Barrierefunktion der Haut

Weitere Stoffe können leicht eindringen und zu weiteren Sensibilisierungen führen

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Das allergische Kontaktekzem

Typische Auslöser sind zum Beispiel:

Duft- und Konservierungsstoffe

Inhaltsstoffe von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, wie z. B. Aldehyde

Gummizusatzstoffe von Handschuh-materialien

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Die Typ-I-Allergie (Reaktion vom Soforttyp)

Bei einer bestehenden Sensibilisierung:

Nach Kontakt mit dem Allergen kommt es innerhalb von Minuten bis Stunden zur Ausbildung einer allergischen Reaktion

Durch von Zellen des Immunsystems produzierte Antikörper werden eine Reihe von Reaktionen ausgelöst

Das auslösende Allergen ist durch die Schnelligkeit der Immunreaktion meist gut identifizierbar

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Die Typ-I-Allergie (Reaktion vom Soforttyp)

Typische Symptome sind Rötungen und Quaddeln auf den betroffenen Hautpartien:

In schweren Fällen: Ausbreitung von Juckreiz und Quaddeln

über den ganzen Körper Fließschnupfen, Asthmaanfälle, Atemnot Augentränen, Bindehautentzündung,

Schwellungen von Augenlidern und Lippen

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Die Typ-I-Allergie (Reaktion vom Soforttyp)

Typisches Beispiel:

Allergie gegen Latexproteine!

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Neurodermitis – das atopische Ekzem

Eine Atopie ist eine anlagebedingte

Überempfindlichkeit von Haut bzw.

Schleimhäuten gegenüber Umweltstoffen:

Erhöhte Bereitschaft, gegen bestimmte Allergene sensibilisiert zu werden

ca. 10–20 % der Bevölkerung

Neigung zu Erkrankungen vom allergischen Soforttyp

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Neurodermitis – das atopische Ekzem

Eine Atopie ist eine anlagebedingteÜberempfindlichkeit von Haut bzw.Schleimhäuten gegenüber Umweltstoffen:

Es bestehen Schwächen einzelner Hautfunktionen, wie zum Beispiel: eine veränderte Zusammensetzung der

Hornschichtfette eine verminderte Zellteilungsrate in der

Keimschicht der Unterhaut

Aus diesen Schwächen resultiert eine verminderte Barrierefunktion der Haut

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Neurodermitis – das atopische Ekzem

Atopiker sind aufgrund der erhöhten Sensibilisierungsgefahr und Störungen der Hautbarriere besonders gefährdet: Durch hautschädigende Arbeitsweisen Durch Kontakt mit hautschädigenden

Arbeitsstoffen Folge: erhöhte Sensibilisierungsgefahr durch

Berufsstoffe

Für Atopiker ist das Risiko zur Entwicklung eines

Handekzems besonders hoch!

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Neurodermitis – das atopische Ekzem

Das atopische Handekzem Auftreten:

Handrücken in den Handinnenflächen an den Fingerseitenkanten

Sind die Handinnenflächen und die Fingerseitenkanten betroffen, zeigt sich eine Blasenbildung

Ist ein atopisches Ekzem einmal aufgetreten,

besteht die Gefahr einer Chronifizierung!

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Das akut toxische Kontaktekzem

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Das akut toxische Kontaktekzem

Entstehung durch eine kurzfristige Einwirkung stark toxischer Stoffe

Toxisch auf die Haut können wirken: Chemikalien, wie zum Beispiel:

Laugen Säuren Lösemittel

Strahlen, wie zum Beispiel: Wärmestrahlen UV-Strahlen Röntgenstrahlen

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Das akut toxische Kontaktekzem

Jeder Mensch reagiert unmittelbar nach Einwirkung dieser Stoffe mit einer akuten Entzündungsreaktion: abhängig von

der Konzentration des Stoffes, der Einwirkzeit der persönlichen Empfindlichkeit

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Das akut toxische Kontaktekzem

Die Hautveränderungen sind streng auf die Kontaktstelle begrenzt

Nach Beseitigung des auslösenden Stoffes in der Regel rasche Abheilung

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Ekzeme durch Krankheitserreger

Mikrobielle Besiedlung eines bestehenden Ekzemherdes, bedingt durch die gestörte Barrierefunktion der Haut Abnutzungsekzeme allergische Kontaktekzeme atopische Handekzeme

Auch rein mikrobiell verursachte Ekzeme können vorkommen, sind jedoch in ihrem Auftreten seltener