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Westfälische Wilhelms-Universität Institut für ökonomische Bildung – Prof. Dr. G.-J. Krol Folie 5 - Marktstrukturschema 9. Börse, nicht regulierte Agrarmärkte, internationale Rohstoffmärkte 9. Vollständige Konkurrenz (Polypol) 2. Kommunaler Straßenbau 2. Beschränktes Monopson 4. Beschränktes Monopol 4. Hochspezialisierte Rüstungsgüter mit Ausfuhrbeschränkung 3. Monopson 3. Arbeitsmarkt für Lehrer 1. Zweiseitiges Monopol 1. Lohnverhandlungen im Rahmen der Tarifautonomie 8. Oligopol 8. Automobil-, Elektrogeräte-, Zigaretten-, Computer- und Chipmärkte 7. Monopol 7. Briefbeförderung, Telekommunikation und Energieversorgung (vor der Liberalisierung), Wasserversorgung 6. Nachfrage- oligopol 6. Märktebeziehungen zwischen (Lebensmittel)Produzenten und Handelsketten / Einkaufsringen EINER VIELE WENIGE VIELE WENIGE EINER ANBIETER NACHFRAGER Beispiele: 5. Zweiseitiges Oligopol 5. Spezialmaschinen, Kerosin

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Westfälische Wilhelms-Universität Institut für ökonomische Bildung – Prof. Dr. G.-J. Krol

Folie 5 - Marktstrukturschema

9. Börse, nicht regulierte Agrarmärkte, internationale Rohstoffmärkte

9. Vollständige Konkurrenz

(Polypol)

2. Kommunaler Straßenbau

2. Beschränktes Monopson

4. Beschränktes Monopol

4. Hochspezialisierte Rüstungsgüter mit Ausfuhrbeschränkung

3. Monopson

3. Arbeitsmarkt für Lehrer

1. Zweiseitiges Monopol

1. Lohnverhandlungen im Rahmen der Tarifautonomie

8. Oligopol

8. Automobil-, Elektrogeräte-, Zigaretten-, Computer- und Chipmärkte

7. Monopol

7. Briefbeförderung, Telekommunikation und Energieversorgung (vor der Liberalisierung), Wasserversorgung

6. Nachfrage-oligopol

6. Märktebeziehungen zwischen (Lebensmittel)Produzenten und Handelsketten / Einkaufsringen

EINER

VIELE

WENIGE

VIELEWENIGEEINERANBIETER

NACHFRAGER

Beispiele:

5. Zweiseitiges Oligopol

5. Spezialmaschinen, Kerosin

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Folie 5.1.1 - Dynamische Gleichgewichtsanalyse I:

- Erst zu dem so ermittelten Gleichgewichtspreis P1erfolgen die Transaktionen.

Der Prozess bis zum neuen Marktgleichgewicht P1/X1 lässt sich als Auktion, als Anpassung bei unvollständiger Information und als Anpassung mit zeitlicher Verzögerung modellieren.

- Es finden zunächst Transaktionen zu Ungleichgewichts-preisen statt (false trading). Über einen Prozess sukzessiver Preissteigerungen mit entsprechenden Angebots(mengen)erhöhungen und Nachfrage(mengen)einschränkungen wird letztendlich das neue Gleichgewicht P1/X1 erreicht.

X1‘

P1

N1

Ausgehend vom Marktgleichgewicht P0/X0 möge sich die Nachfragekurve N auf N1 verschieben.

X1

P1

- Ein Auktionator ermittelt den (markträumenden) Gleichgewichtspreis.

- Beispiele für diese Marktform: Auktionen, Finanzmärkte.

I. Auktionatormodell:P

X

A

N

X0

P0

II. Anpassung bei beschränkter Information:P

XX0

P0

A

NN1

- Nach Verschiebung der Nachfragekurve N auf N1 gehen die Marktteilnehmer zunächst vom alten Gleichgewichtspreis P0aus.

Nachfrageüberhang

Es ergibt sich ein Nachfrageüberhang in der Höhe von X2-X0(Verkäufermarkt).

X2

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Folie 5.1.2 – Dynamische Gleichgewichtsanalyse II:

P1

N1

Die Rechtsverschiebung der Nachfragekurve auf N1 führt dazu, dass die kurzfristig gegebene Menge X0 zum Preis P1 nachgefragt wird.

P5

X6X4

X0‘

X0‘

P0‘ •

Die Indizes veranschaulichen den Ablauf von Aktion und Reaktion in Ungleich-gewichtssituationen, ausgelöst durch eine Verschiebung der Nachfragekurve.

P

X0 X t

P0

X

X0

Konvergierendes Modell:

A

N

III. Anpassung bei zeitlicher Verzögerung „Das Cobb-Web-Theorem“ (Schweinezyklus)

Annahme: Nt1 = f(Pt1); At1 = f(Pt-1).

Zum Preis P1 wird die Menge X2 angeboten.

P3

Die Menge X2 wiederum kann nur zum Preis P3 abgesetzt werden etc. bis sich nach einer bestimmten Zeit das neue Marktgleichgewicht P0‘/X0‘ einstellt.Die Konvergenz auf Gleichgewichtswerte ist abhängig von den Elastizitäten (Steigungen) der Angebots- und Nachfragekurven.

X2

Zum Preis P1 wird die Menge X2 angeboten.

PX,PX, εη >

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Folie 5.1.3 – Dynamische Gleichgewichtsanalyse III:

P1

X1

PX,PX, εη <P

X tX0

P0

X

N

A

X0

Explodierendes Modell:

P X

X t

N

A

P0

X0

PX,PX, εη =

X0

Oszillierendes Modell:

P1

X1

Preise und Mengen schwanken in konstanten Abständen um den imaginären Preis P0‘ und um die imaginäre Menge X0‘.

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N1

Durch Rechtsverschiebung der Nachfragekurve auf N1 wird P0/X0verlassen, ohne dass ein neues Gleichgewicht P1/X1 erreicht wird.

P0‘

X0‘

N1

Durch Rechtsverschiebung der Nachfragekurve auf N1 kommt es zu zunehmenden Preis- und Mengenausschlägen.

P0‘

X0‘

Entscheidend für den Anpassungsprozess sind also die Kurvenelastizitäten. (Steigung der jew. Angebots-und Nachfragekurve)

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Folie 5.2.1 - Das Angebotsmonopol

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• Der Monopolist kann entweder die Menge vorgeben, oder den Preis festsetzen.

Die Gewinnmaximale Angebotsmenge eines Monopolisten:

E

P,TK,E

X

N=PAF

• Die Nachfragekurve N wird einem Monopolisten zu seiner Preis-Absatz-Funktion PAF. Sie gibt an, welche Menge der Monopolist bei alternativen Preisen absetzen kann. Mit sinkenden Preisen steigen die Erlöse bis zum Max. (halber Abszissenabschnitt unter der PAF) und sinken danach wieder.

Xm

• Das Gewinnmaximum liegt dort, wo die Differenz der Erlöskurve E und der Gesamtkostenkurve TK maximal ist. (Hier haben die Tangenten an die Erlöskurve E bzw. an die Gesamtkostenkurve TK die gleiche Steigung.)

TK

Kf

K‘

C•

Xm

PM•• Die gewinnmaximale Angebotsmenge liegt dort, wo

der Grenzerlös E‘ gleich den Grenzkosten K‘ ist. Der dazugehörige Cournot-Preis ergibt sich durch Einsetzen der gewinnmaximalen Angebots-menge Xm in die PAF.

P,K‘,k,E‘

N=PAF

XE‘

Gewinnmaximale Angebotsmenge im Monopol in stückbezogener Darstellung:• Die Grenzerlöskurve lässt sich aus der Erlöskurve

ableiten und gibt damit deren Steigung im jeweiligenPunkt wieder.

kB•A •

• Der Gesamtgewinn spiegelt sich in der Fläche A,B,C,PM wieder.

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Folie 5.2.2 - Wohlfahrtsvergleich zwischen vollständiger Konkurrenz und Monopol (bei gleichen Kostenverläufen) :

N = PAF

K‘= AK

X

E‘,K‘,P

• Schließen sich unabhängige Produzenten zu einem (Verkaufs-)Syndikat / Kartell zusammen und bilden so ein Angebotsmonopol, dann stimmen die Grenzkosten des Monopolisten mit den horizontal aufaddierten Grenzkosten der einzelnen Anbieter und damit mit der Angebotskurve in vollständiger Konkurrenz überein.

E‘

• •

PM

PK

xKxM

C

B•

•• Gegenüber der Versorgung der Bevölkerung durch

einen Markt in vollständiger Konkurrenz mit (PK/ XK) stellt das Monopol eine geringere Menge (XM) zu einem höheren Preis (PM) bereit.

• Unter Wohlfahrtsaspekten erfährt die Gesellschaft durch die geringere Marktversorgung im Monopol eine Nutzeneinbuße entsprechend der Fläche XMXK B C.

A •

• Dem steht eine Kosteneinsparung in Höhe XM XK B A gegenüber. Die Nutzeneinbuße ist um ABC größer als die Kosteneinsparung. Das Monopol bewirkt (unter der Annahme identischer Kostenverläufe) einen Netto-nutzeneinbuße in Höhe ABC.

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Folie 5.2.3 - Wohlfahrtsvergleich zwischen vollständiger Konkurrenz und Monopol (bei unterschiedlichen Kostenverläufen)

A = K‘K

K‘M

N = PAF

xxK xM

PK

PM

E‘,K‘,P

A

BC

D

E‘

•• •

• Stellen wir den Vergleich nicht auf Kartellbildung, sondern auf Klein-/ Großunternehmen mit unterschiedlichen Grenzkostenverläufen ab, ist das Ergebnis nicht eindeutig. Bei dem hier gewählten großen Kostenunterschied zugunsten des Monopols ergibt sich eine im Vergleich zur vollständigen Konkurrenz höhere Monopolmenge (XM) zu einem geringeren Preis (PM).

• Bei den angenommenen Kostenunterschieden ist die Gesellschaft durch vollständige Konkurrenz schlechter gestellt. Es ergibt sich ein Nettowohlfahrtsgewinn des Monopols in Höhe von ADCB.

• Untersagt die Gesellschaft unter diesen Bedingungen das Monopol, bewegt sie sich also von der Menge XM zur Menge XK, repräsentiert die Fläche unterhalb der Nachfragekurve die Nutzeneinbuße der Gesellschaft (XK, XM, C, B)und die Fläche unterhalb von der Grenzkostenkurve (K‘M) die Kosteneinsparung der Gesellschaft (XK, XM, D,A). Die Nutzeneinbuße ist um die Fläche ADCB größer als die Kosteneinsparung.

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Folie 5.2.4 - Limitpreisstrategie

• Zur Abwehr des Markteintritts senkt das dominante Unternehmen den Preis von PMauf PL mit der dazugehörigen Menge XL, wenn die Grenzkostenkurve des potentiellen Konkurrenten K‘2 entspricht.

PL

XL

K‘2=k2

• Der Gewinn des dominanten Unternehmens ist dann gleich der schraffierten Fläche.

P

X

N

PM

XM

PK K‘1=k1

0

C

E‘

• Ausgangssituation: Gewinnmaximale Kombination XM/PM (lineare Kostenverläufe, Nichtberücksichtigung der Fixkosten).

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Folie 5.3 – Monopolistische Konkurrenz:

• Diese Marktform unterscheidet sich von der vollständigen Konkurrenz durch die Annahme heterogener Güter. Sie unterscheidet sich vom Monopol dadurch, dass ein Preissetzungs-spielraum nur in einer bestimmten Bandbreite besteht.

• Die gewinnmaximale Angebotsmenge ergibt sich dort, wo der Grenzerlös (E‘) den Grenzkosten (K‘) gleich ist. Erst wenn der Preis den Preis P1 übersteigt, sinkt die Nachfragemenge stark (beispielsweise, weil nun die Präferenzen für das Gut X nicht länger eine Substitution durch Konkurrenz-produkte verhindern).

• Zwischen den Preisen P1 und P2 hat der Anbieter aufgrund von Präferenzen der Konsumenten für das Gut X eine monopolistische Marktstellung, so dass in diesem Bereich die Preis- Absatz-Funktion des Anbieters der eines Monopols entspricht.

X

P

PAF

P K‘

PGm

XXGm

E’

E

TK

PAF

P1

P2

XGm

PGm

P2

P1

•C

E’

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Folie 5.4.1 - Preisbildung nach der Zuschlagskalkulation (fixed- target- pricing)

Für die Berechnung des Gewinnzuschlag λgibt es drei verschiedene Möglichkeiten:

Für lineare Kostenverläufe: Für ertragsgesetzliche Kostenverläufe:

x

k; P

k

k; P

xk

• Statt sich mit der Produktionsmenge an vorgegebene Marktpreise anpassen zu müssen, kalkulieren die Anbieter die Preise, indem sie auf die produktionsmengenabhängigen Stückkosten (k) einen bestimmten Gewinnzuschlag aufschlagen.

• Der kalkulierte Preis ergibt sich dann als P=k + λ (λ = Gewinnzuschlag).• Das Ziel liegt in diesem Fall nicht in der Gewinnmaximierung, sondern in der Erwirtschaftung eines

„angemessenen“ (branchenüblichen) Gewinns.• Da hier ein Gewinnzuschlag auf die Stückkosten erfolgt, nennt man diese Form auch Kosten-plus-

Preisbildung.

a

a

1. λ als konstanten Stückgewinn (a)

b

b

2. λ als konst. Prozentsatz auf Stückgewinn(b)

c

c

3. λ •X als konst. Gesamtgewinn (c)

• Anwendungsbedingung dieser Preisbildungshypothese ist, dass die Anbieter gewisse Preissetzungsspielräume für ihre Produkte haben.

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Folie 5.4.2 - Vergleich von Preisbildungsmodellen bei Nachfrageschwankung

• Bei der Kosten-Plus-Preisbildung ist die Preisentwicklung von der Entwicklung mehrerer Faktoren abhängig:

N

Kosten - Plus - Preisbildung:

k

X

P

=PAF

X0

P0 • k+λ

1. die Art, wie λ kalkuliert wird (konst. Stückgewinn, frf konst. Prozentsatz, λ * x gleich konst. FüGewinnsumme)2. die Stückkostenentwicklung k in Abhängigkeit der duproduzierten Menge3. den Kostenkomponenten:

-Lohn-, Lohnnebenkosten-Kapitalkosten-Kosten von Regulierungen-Indirekte Steuern

A

Preisbildung nach Angebot und Nachfrage:P

P*

N

XX*

• In dem Marktgleichgewicht X*/P* stimmen Angebot und Nachfrage überein.

N1• Sinkt die Nachfrage (z.B. aufgrund verringerten

Einkommens), verschiebt sich die Nachfragekurve nach links. Es kommt zu einem neuen Marktgleichgewicht (P1/X1) bei verringerten Preisen und Mengen.

P1

X1

N1

X1

P1

• Sinkt die Nachfrage auf N1, steigen die Gesamtkosten pro Stück (k) und der Preis (P) bei konstantem Gewinnzuschlag auf P1.

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Folie 5.5.1 - Preisdifferenzierung

Bedingung für erfolgreiche Preisdifferenzierung: Der durch Preisdifferenzierung mögliche Erlöszuwachs muss größer sein als die Kosten der Markttrennung.

C

D

P1

X1

Trennt das Unternehmen den Markt in eine Nachfragegruppe zu P1/ X1 und eine zweite zu P0/ X0, steigt der Erlös um P0DCP1 und auch der Gewinn, wenn die Erlössteigerung größer ist als die Kosten, die für eine Markttrennung (z.B. durch „Markierung“) aufzuwenden sind.

Diese Zielsetzungen schließen sich nicht wechselseitig aus.

Preisdifferenzierung kann erfolgen nach personalen, zeitlichen, regionalen Merkmalen, nach Merkmalen des Verwendungszwecks oder der Absatzmenge.

Bei Preisdifferenzierung (bzw. Preisdiskriminierung) bietet ein Anbieter ein gleiches (oder sehr ähnliches) Produkt zu unterschiedlichen Preisen an.

- gleichmäßigere Auslastung der Kapazitäten (insbesondere bei großen Unteilbarkeiten und in der Zeit stark schwankender Nachfrage)

- soziale Zielsetzung (Bereitstellung des Güterangebotes für Konsumenten mit geringerer Zahlungsfähigkeit

Ziele der Preisdifferenzierung können sein:

•A

•BEs entsteht eine Konsumentenrente in Höhe P0AB.

P

X

P0

X0

PAF

Beispiel: Preisdifferenzierung mit dem Ziel GewinnsteigerungAusgangssituation: P0/ X0.

- Gewinnerhöhung (Abschöpfung von Konsumentenrente)

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Folie 5.5.2 - Räumliche Preisdifferenzierung

P PAusland Inland

X X X

K‘

E‘1 E‘2

K‘N1

N2

Es werden für zwei verschiedene Regionen, z.B. Inland und Ausland, zwei unterschiedliche Nachfragekurven angenommen.

A

B•

Es ergibt sich ein Gesamterlös in der Größe der Fläche X1,X2,B,P2,P1,A.

Die jeweiligen gewinnmaximalen Preis- Mengen- Kombinationen liegen bei P1/X1 bzw. P2/X2.

P2

P1

X1 X2

Bei räumlicher Preisdifferenzierung bieten Anbieter ein Produkt auf regional unterschiedlichen Märkten zu unterschiedlichen Preisen an.

Werden beide Märkte als ein einheitlicher Markt betrachtet, ergibt sich die gewinnmaximale Preis-Mengen- Kombination P0/X0 mit einem Gesamterlös in der Größe der Fläche,C,X0 D,P0.

X0

P0

N

E‘

C

D

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Folie 5.6.1 - Preisstarrheiten im Oligopol und die geknickte Nachfragekurve

X0 X

P,K‘,E‘

N1

P0 •C

• Ausgangspunkt ist die Preismengenkombination P0/ X0 im Punkt C.

• Erhöht der Oligopolist den Preis, erhöhen die anderen Oligopolisten ihre Preise nicht. Die Preiserhöhung des Oligopolisten wird deshalb mit relativ starken Einbußen seiner Absatzmenge einhergehen.

N2

• Senkt hingegen der Oligopolist den Preis, so werden die anderen Oligopolisten ihm folgen und ebenfalls die Preise senken. Der Nachfragezuwachs des Oligopolisten als Folge der Preissenkung wird im Vergleich zu einer Situation, in der die anderen ihren Preis konstant gehalten hätten, geringer ausfallen.N (=PAF)

• Die Folge ist eine geknickte Nachfragekurve N (bzw. Preisabsatzfunktion PAF) bestehend aus den relevanten Teilen von N1 und N2.E‘

• Die Grenzerlöskurve E‘ hat einen Unbestimmtheitsbereich. Das Gewinnmaximum liegt bei X0/P0.

K‘

K‘1

• Veränderungen der Grenzkosten K‘ innerhalb dieses Bereichs (z.B. von K‘ auf K‘1) führen zu keiner Veränderungder gewinnmaximalen Preis-Mengen-Kombination.

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Folie 5.6.2 - Gleichförmiges Preisverhalten im Oligopol

Aufgrund des engen Reaktionsverbundes bedeutet Preiskonkurrenz am Ende eine Verschlechterung der Position aller Oligopolisten.

Fazit:

Darstellung der Dilemmasituation:

G = X0 • (P1-k0)Gewinneinbuße: (P0 – P1) • X0

GI=X1 • (P1-k1)GII=X1‘ •(P0-k2)

Preis-senkung

GI =X1` • (P0-k2)GII=X1 • (P1-k1)

G = X0 • (P0-k0)Verzicht auf Preis-senkung

PreissenkungVerzicht auf Preissenkung

Olig

opol

ist I

Oligopolist II

Oligopolisten B: Marktanteil sinkt; Durch diesePreissenkung des Oligopolisten A macht der Oligopolist B bei unverändertem Preis P0 keinen Gewinn mehr.

GX

Oligopolist A: Wachsender Marktanteil auf XA; Gewinnzuwachs: (X1 – X0) •

Senkt Oligopolist B nun ebenfalls den Preis auf P1und fließt die abgeflossene Nachfrage zurück, ergeben sich gleiche Marktanteile XAB, aber bei geringerem Preis (P1), geringerem Stückgewinn und geringerem Gesamtgewinn.

XG1

XXAB(X0)

P

k0

Ausgangssituation: Gegebenes Marktvolumen mit 2 Oligopolisten (Dyopol) mit gleichen Marktanteilen:

• Ausgangssituation XAB

• identische (lineare) Kostenverläufe k• gleiche Produktionsmengen, Preise,

(Stück-) Gewinne und Kosten k GX

XGkP +=

kX

TK=

XG

P0

XB(X1`)

k1

XA(X1)

P1

Annahme: Oligopolist A senkt seinen Preis auf P1

und erfährt zusätzlich Nachfrage auf XA, die der Oligopolist B (XB) verliert.

k2

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Folie 5.7.1 - Staatlich administrierte Preisbildung :

im engeren Sinne im weiteren Sinne

Staatlich administrierte Preisbildung

Mehrwert-steuer

„Regulations“Indirekte Steuern Zölle SubventionenDirekte Fest-legung für öffentliche Leistungen- Gebühren- Beiträge- Tarife (z.B.

Verkehrs-)- Eintrittsprei-

se (z.B. Museen, Theater, Hallenbäder)

Festlegung oder Genehmigung von Preisen privater Anbieter- Agrarpreise (festgelegte Mindestpreise)

- Honorare nach Gebührenord-nung (z.B. Notare, Architekten, Steuerberater, Ärzte)

Verbrauchs-steuern:- Mineralöl-steuer

- Alkoholst.,- Tabakst.- etc.

- Steinkohle- Flugbenzin- Schiffbau- Landwirt-

schaft- etc.

- Arbeitsschutz

- Verbraucher-schutz

- Umweltschutz

- Sozialpolit-ischeRegelungen

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Folie 5.7.2 – Preisgestaltung des „öffentlichen Güterangebotes“

x

K‘

E‘

P,K‘,

N

xTK

xTK

P4

x4

P4: Versorgung der Bevölkerung mit dem Gut x bei Gewinnmaximierung (E‘=K‘).

P3

x3

P3: Versorgung der Bevölkerung mit dem Gut x bei Gewinnerzielung.

xs

P2

x2

xs

P2: Über kostendeckendes Angebot hinausgehende Versorgung der Bevölkerung mit dem Gut x (Stücksubvention ).

P1

x1

Zielsetzung:

P1: Kostendeckendes Angebot des Gutes x (kein Gewinn).

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Folie 5.7.3 - Preisgestaltung im natürlichen Monopol (Lineare Kostenverläufe)

pk k

N

K‘p,k

K‘

x

E‘0

Nach der Grenzkosten-Preis-Regel ergibt sich eine Preis-/ Mengenkombination von PK‘/XK‘. Die über Subventionen zu deckenden Verluste betragen HADE, die Stücksubvention DA.

xK‘

DApK‘

EH

B

xk

Das Ziel Kostendeckung führt zu einer Preis-/ Mengenkombination von Pk/ Xk. Das Unternehmen macht weder Gewinn noch Verlust.

xc

G

Cpc

Wird Gewinnmaximierung angestrebt, ergibt sich der Monopolpreis pc, mit der Marktversorgung xc. Das Monopolunternehmen erreichte einen Gewinn in Höhe von FGCPC.

F