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Forschungs- und Unternehmensbilanz 2004/2005 Jahresbericht

Forschungs- und Unternehmensbilanz - DLR Portal · gramm der EU. Die besonderen Merkmale des Forschungsunternehmens DLR, wie ... des Airbus A380 wichtige Stand-schwingungversuch unmittelbar

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Forschungs- und Unternehmensbilanz

2004/2005

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005

Unternehmensentwicklung undAußenbeziehungen

Linder Höhe51147 Köln

www.DLR.de

Das DLR im Überblick

Das DLR ist das nationale Forschungszentrum der BundesrepublikDeutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen For-schungs- und Entwicklungsarbeiten sind in nationale und internatio-nale Kooperationen eingebunden. Über die eigene Forschung hinausist das DLR als Raumfahrtagentur im Auftrag der Bundesregierungfür die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitätensowie für die internationale Interessenswahrnehmung zuständig.

In 31 Instituten und Einrichtungen an den acht Standorten Köln-Porz, Berlin-Adlershof, Bonn-Oberkassel, Braunschweig, Göttingen,Lampoldshausen, Oberpfaffenhofen und Stuttgart beschäftigt dasDLR ca. 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das DLR unterhält Außenbüros in Brüssel, Paris und Washington D.C.

Die Mission des DLR umfasst die Erforschung von Erde und Univer-sum, Forschung für den Erhalt der Umwelt und umweltverträglicheTechnologien zur Steigerung der Mobilität sowie für Kommunikationund Sicherheit. Das Forschungsportfolio des DLR reicht in seinenSchwerpunkten Luftfahrt, Weltraum, Verkehr und Energie von derGrundlagenforschung zu innovativen Anwendungen und Produktenvon morgen. So trägt das im DLR gewonnene wissenschaftliche undtechnische Know-how zur Stärkung des Industrie- und Technologie-standortes Deutschland bei. Das DLR betreibt Großforschungsan-lagen für eigene Projekte sowie als Dienstleistung für Kunden undPartner. Darüber hinaus fördert das DLR den wissenschaftlichen Nach-wuchs, betreibt kompetente Politikberatung und ist eine treibendeKraft in den Regionen seiner Standorte.

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Impressum

Herausgeber Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.in der Helmholtz-Gemeinschaft

Der Vorstand

Anschrift Linder Höhe51147 Köln

Redaktion Dr. Nicola RohnerUnternehmensentwicklung und Außenbeziehungen

Gestaltung CD Werbeagentur GmbH,Troisdorf

Druck Druckerei Thierbach GmbH,Mülheim/Ruhr

Drucklegung Köln, Dezember 2005

Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2005

Datenerhebung zum 31. Dezember 2004

Abdruck (auch von Teilen) oder sonstigeVerwendung nur nach vorherigerAbsprache mit dem DLR gestattet.

www.DLR.de

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Forschungs- undUnternehmensbilanz 2004/2005

Deutsches Zentrum fürLuft- und Raumfahrt e.V.

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Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

ForschungsbilanzLuftfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Raumfahrtmanagement und Weltraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Verkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Projektträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Inhalt

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UnternehmensbilanzUnternehmensstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Ergebnisse Drittmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Forschungsbezogene Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52Technologiemarketing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

StrukturUnternehmensentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56Qualitätsmanagement und Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

BeziehungenHelmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Nationale und europäische Vernetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Internationale Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

PersonenNachwuchsförderung und Chancengleichheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67Personalentwicklung im DLR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68Auszeichnungen und Preise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

Zusammenstellung der Kennzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

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Inhalt

Daten & FaktenInstitute und Einrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

Mitglieder und Gremien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

Senat des DLR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

Senatsausschuss des DLR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

Mitglieder des Vorstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Ausschuss für Raumfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Wissenschaftlich-Technischer Rat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Beteiligungen des DLR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Mittelverwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

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Vorwort

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Unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaftbrauchen Innovationskraft und Wachstum.Das Deutsche Zentrum für Luft- undRaumfahrt e.V. (DLR) nimmt diese Heraus-forderungen nicht nur an, sondern verstehtsich als Schrittmacher bei der Erreichungdieser Ziele. Wie keine andere Forschungs-einrichtung sind ihre Aktivitäten auf stra-tegische Handlungsfelder ausgerichtet:auf die Wissensgesellschaft durch Erwei-terung des Grundlagenwissens über Erdeund Universum, auf die Informations-gesellschaft durch Quantensprünge inder Entwicklung der Telekommunikation,auf die Mobilitätsgesellschaft durch neueWege der Satellitennavigation undVerkehrsforschung, auf die nationaleZukunftssicherung in Energieforschung,Atmosphärenforschung und Katastro-phenmanagement sowie auf die Ent-wicklung innovativer Verfahren für indus-trielles Wachstum durch die Einführungneuer Methoden, neuer Materialien, derSteigerung von Verlässlichkeit und derMiniaturisierung. Die Dynamik dieserAufzählung spiegelt den Anspruch unse-rer Mission, vielfältig neue Dimensionenzu eröffnen.

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In seiner Forschungs- und Unternehmens-bilanz 2004/2005 präsentiert das DLR dieneuesten Ergebnisse seiner Arbeiten zurZukunftssicherung unserer Gesellschaftund unseres Wirtschaftsstandorts. Jederunserer vier Schwerpunkte hat exempla-rische Leistungen erbracht. Im Schwer-punkt Luftfahrt ist die Mitwirkung desDLR bei der Konzeptionierung und Ent-wicklung des größten Verkehrsflugzeugsder Welt, des A 380, hervorzuheben.400 Forscher und Ingenieure des DLR innahezu allen Disziplinen des Flugzeugbaus,waren bis zum erfolgreichen Erstflug imApril 2005 daran essenziell beteiligt. ImSchwerpunkt Weltraum hat das DeutscheFernerkundungsdatenzentrum des DLReinen entscheidenden Beitrag zur Bewäl-tigung der Tsunami-Katastrophe geleistet.Unmittelbar nach dem Unglück konntenSatellitendaten für die Unterstützung desManagements der Katastrophe vor Ortbereitgestellt werden. Der SchwerpunktVerkehr konnte im Berichtszeitraum aufeinen weiteren Ausbau zurückblicken undunter anderem eine einzigartige Großan-lage zur Fahrsimulation in Betrieb nehmen.Der Schwerpunkt Energie leistete Pionier-arbeit im Bereich der Wasserstofferzeu-gung und hat erstmalig Wasserstoff ineinem solar thermochemischen Kreispro-zess gewonnen. Ein Prozess der zudemPotenzial hat, zukünftig in großtechni-schem Maßstab solaren Wasserstoff zusehr günstigen Kosten bereitzustellen.

Als Raumfahrtagentur Deutschlands – einbesonderes Alleinstellungsmerkmal desDLR in der Forschungslandschaft – habenwir zahlreiche neue Impulse für die Weiter-entwicklung einer europäischen Raum-fahrtstrategie gegeben. Das DLR tritt hier

als Treiber für eine zwischen der Europäi-schen Union und der Europäischen Welt-raumorganisation ESA abgestimmtenRaumfahrtpolitik auf. Es unterstützte indiesem Zeitraum auch die deutsche Prä-sidentschaft im Ministerrat der ESA mitder Vorbereitung neuer Programment-scheidungen.

Im zweiten Teil dieses Jahresberichts, derUnternehmensbilanz, bietet das DLR einenEinblick in seine Arbeits- und Funktions-weise als modernes Forschungsunter-nehmen. Seine hohe Drittmittelquote(über 40%) braucht einen Vergleich mitnationalen und europäischen Benchmark-Partnern nicht zu scheuen. Ungebrochenist in diesem Zusammenhang die Dynamikbei der erfolgreichen Einwerbung vonMitteln aus dem Forschungsrahmenpro-gramm der EU. Die besonderen Merkmaledes Forschungsunternehmens DLR, wiedie konsequente Programmorientierung,die auch international anerkannte undunabhängig evaluierte Prozessorientierungder Administrativen und Technischen Infra-strukturen sowie die substanzielle Euro-päisierungsstrategie und die kohärenteStrategie für das internationale Engage-ment werden dargestellt. Gleiches gilt fürdie weit vorangeschrittene Operationali-sierung der Brückenfunktion des DLRzwischen Hochschulen und Industrie.

Rund 5100 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter an acht Standorten in Deutschlandarbeiten engagiert an der Umsetzung der Mission des DLR. Sie alle haben dieHerausforderungen angenommen, diedem DLR gestellt sind, Innovationskraftund Wachstum für die Zukunftssicherungunserer Gesellschaft zu fördern.

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Vorwort

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. mult. Sigmar Wittig

Vorsitzender des Vorstandes

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FORSCHUNGSBILANZ

Forschungsbilanz

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Luftfahrt

Drei bemerkenswerte wirtschaftliche,politische bzw. strategische Ereignisseder vergangenen Monate prägen dasderzeit positive Bild des Luftverkehrs:Der Wiederanstieg des Luftverkehrsnach dem deutlichen Rückgang infol-ge der Ereignisse vom 11. September2001 und von SARS setzt den lang-fristigen Trend der Steigerung derNachfrage (Passagiere, Fracht), ein-hergehend mit einer Steigerung derFlugbewegungen, fort.

Auch der Erstflug des Airbus A380am 27.4.2005, in das viele innovativeTechnologien – auch aus Forschungs-ergebnissen des DLR – eingeflossensind, setzt positive Signale für dieZukunft. Politisch wichtig war dieVeröffentlichung der StrategicResearch Agenda (SRA2) des AdvisoryCouncil for Aeronautics Research inEurope (ACARE), in der aus vier Szen-arien zur Entwicklung des europäi-schen Luftverkehrssystems wesentli-che Technologiefelder abgeleitetwurden, deren Bearbeitung in dennächsten Jahren vordringlich wird.

Diese Technologiefelder bilden die Grund-lage für die Ausrichtung der künftigennationalen und europäischen Forschungs-programme und stellen sowohl für dasDLR als auch für seine in Netzwerkenverbundenen industriellen und wissen-schaftlichen Partner eine Herausforderungdar. Das DLR ist für diese Aufgaben gutgerüstet, da es aufgrund der disziplin-übergreifenden Kooperationen der DLRInstitute komplexe Themenstellungenaufgreifen und abarbeiten kann, als auchim Rahmen bestehender Kooperations-vereinbarungen auf das Know-how derPartnereinrichtungen zurückgreifen kann.

Ein wesentlicher Partner des DLR ist diefranzösische Forschungsanstalt ONERA,mit der das DLR seine erfolgreiche Koop-eration auf dem Gebiet der Hubschrauberum das Gebiet der Starrflügler ausgewei-tet hat. Erste gemeinsame Projekte, wieder umfangreiche und für die Zulassungdes Airbus A380 wichtige Stand-schwingungversuch unmittelbar vor des-sen Erstflug oder die harmonisierte Ent-wicklung von CFD-Verfahren bei beidenForschungseinrichtungen im ProjektMIRACLE wurden erfolgreich abgeschlos-sen. Auch die seit einigen Jahren vorbe-reitete Kooperation des DLR mit der niederländischen NLR wurde formalabgeschlossen. Hier gilt es, das beider-seitige Wissen um moderne Verfahrender Flugführung zu bündeln, auszubauenund gemeinsam zu vermarkten. BeideEinrichtungen verfügen über richtungs-weisende Simulationsanlagen, wie Flug-und Tower-Simulatoren.

Über die DLR-Aktivitäten auf diesemGebiet und über andere wichtige Themen-stellungen aus den fünf Programmthemendes Schwerpunkt Luftfahrt zu Starrflügler-,Hubschrauber- und Triebwerkstechno-logien, zum Luftverkehrsmanagementsowie zur Umweltproblematik sollen diefolgenden Kurzberichte Auskunft geben.

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AWiTechAdaptive Wing Technologies

Die stark gestreckten Flügel modernerVerkehrsflugzeuge weisen im Flug eineausgeprägte Interaktion zwischen aero-dynamischen Kräften und den darausresultierenden strukturmechanischenDeformationen auf. Sowohl im Reiseflugals auch bei Start und Landung stellensich aeroelastische Gleichgewichtszu-stände ein, die von Randbedingungenwie zum Beispiel der Flughöhe oder derFlugzeugmasse abhängig sind.

Nimmt etwa die Flugzeugmasse aufgrunddes Treibstoffverbrauchs ab, nehmen dieFlügel eine andere Gleichgewichtslageein als bei vollen Tanks. Dadurch weichtdie effektive Flügelform im Flugverlaufvon ihrem aerodynamischen Optimum abund die Flugleistungen werden reduziert.Das DLR Projekt AWiTech (Adaptive WingTechnologies) hat Konzepte für anpas-sungsfähige Strukturen erarbeitet, die fürein weites Spektrum an Randbeding-ungen die bestmöglichen Flugleistungenermöglichen – ohne dabei die Gesamt-leistung des Systems durch Erhöhung derMasse zu senken.

Anhand des F11 Modells, das als Studieim Rahmen der Airbus A380 Entwicklungentworfen wurde, konnte ein Steifigkeits-design entwickelt werden, welchesbesonders die Kopplung zwischen Biegungund Torsion reduziert. Dieses ist einer derdominanten Effekte mit negativem Ein-fluss auf die Flugleistungen stark gepfeil-ter Flügel. Im Zentrum des Konzeptssteht die fortschrittliche Anwendung vonFaserverbundwerkstoffen unter Aus-nutzung der gerichteten Eigenschaften(„Aeroelastic Tailoring“).

Im Hochauftriebsflug nimmt der Spaltzwischen Flügel und der ausgefahrenenLandeklappe eine zentrale Bedeutungein. In AWiTech wurde die Elastizität derKlappe dahingehend optimiert, dass auchbei unterschiedlichen Klappenstellungen

sehr günstige Spaltgeometrien im aero-elastischen Gleichgewicht vorliegen. DieIntegration multifunktionaler Materialienerlaubt darüber hinaus eine aktiveAnpassung der Form, die durch weitereSpaltverbesserung die Hochauftriebs-leistung steigert beziehungsweise durchSubstitution von Versteifungen die Massesenkt („Adaptronik“).

Eine bedeutende Grundlage für dieArbeiten ist die Kopplung von Experten-systemen zur Berechnung der Aero-dynamik und der Strukturmechanik, umso die Aussagen in beiden Disziplinen mit der notwendigen Präzision zu liefern.Neben den Strukturkonzepten sind auchdie entwickelten numerischen Verfahrenund Werkzeuge wertvolle Ergebnisse vonAWiTech, die erfolgreich in weiterführen-den Projekten zum Einsatz kommen.

Projekt MIRACLEHarmonisierte Entwicklung von CFD-Verfahren bei ONERA und DLR: Das Deutsch-Französische ProjektMIRACLE

Das Ziel des 2004 gestarteten ProjektesMIRACLE ist die Harmonisierung derEntwicklung von Verfahren der computer-gestützten Strömungssimulation (CFD –Computational Fluid Dynamcis) beiONERA und DLR. Damit lassen sich dieverfügbaren Ressourcen optimal nutzenund die Anforderungen der EuropäischenLuftfahrtindustrie noch besser erfüllen.Die Entwicklungsschwerpunkte liegenauf der französischen Seite beim struktu-rierten Strömungslöser elsA und auf derdeutschen Seite beim unstrukturiertenLöser TAU, wobei das Know-How derjeweils anderen Seite in die Entwicklungeingebracht wird.

Forschungsbilanz > Luftfahrt

Biegung und Verwindung am aeroelastisch deformierten Flügel

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So wurde die implizite Behandlung derTurbulenzgleichungen aus dem struktu-rierten DLR-CFD-Verfahren FLOWer inden französischen elsA-Code übertragen.Ein wichtiges Ergebnis bei der Weiter-entwicklung des DLR-TAU-Codes war dieEinführung eines impliziten Zeitschritt-verfahrens, welches die erforderlicheRechenzeit deutlich verringert. Einewesentliche Eigenschaft eines unstruktu-rierten Verfahrens ist die Möglichkeit, dasRechennetz automatisch lokal zu verfei-nern, so dass wichtige Strömungs-phänomene sehr genau berechnet wer-den können, ohne das gesamte Netz zuverfeinern, was zu einem unakzeptabelhohen Gesamtrechenaufwand führenwürde. Das Verfahren zur lokalen Netz-verfeinerung wurde vollständig paralleli-siert und kann nun auf preisgünstigenPC-Parallelrechnern effektiv eingesetztwerden.

Insbesondere bei Hochauftriebskonfigu-rationen mit ihren vielen geometrischenDetails zeigt sich der Vorteil einesunstrukturierten Verfahrens. So lassensich solche Strömungsphänomene unter-suchen und gezielt für eine Auslegungnutzen, die in der Vergangenheit besten-falls durch sehr aufwändige experimen-telle Untersuchungen bewertet werdenkonnten.

OptischeMesstechnikBerührungsloses Erfassen vonDrücken

Drucksensitive Farben (Pressure SensitivePaint, PSP) eignen sich hervorragend zurflächigen Erfassung von Strömungs-phänomenen an Modellen in Windkanä-len. Hierbei handelt es sich nicht alleinum qualitative Sichtbarmachung, sondern

auch um eine quantitative Druckmessungmit einer Genauigkeit von bis zu ± 1 mbarauf dem zu untersuchenden Modell.

Der Vorteil der PSP-Methode gegenüberkonventioneller „Röhrchentechnik“ liegtdarin, dass nicht nur entlang einer bereitsbei der Modellfertigung festzulegendenDruckbohrungsreihe gemessen werdenkann, sondern über dem gesamtenbeschichteten Modellbereich.

Ist die Druckverteilung von allen Seitenauf der Modelloberfläche durch PSP auf-genommen worden (360°-PSP), könnenKräfte und Momente, die auf das gesam-te Modell oder auch auf Einzelbauteilewie Ruder oder Höhenleitwerk wirken,bestimmt werden. Durch die Anwendungvon 360°-PSP ist es möglich, Linearisierungoder Extrapolation bei der Bestimmungder aerodynamischen Kräfte zu vermei-den und zudem Gittergenerierung sowieCFD Rechenzeit zu minimieren. DieErgebnisse sind damit für die Weiter-entwicklung und Validierung numerischerVerfahren von großem Wert.

Den vom Institut für Aerodynamik undStrömungstechnik im Rahmen einerKooperation mit der Universität Hohen-heim entwickelten drucksensitiven Farbenwurde von Seiten EADS und Airbus hohesPotenzial eingeräumt, da eine Reduzie-rung der Modellfertigungskosten und dernotwendigen Windkanalbelegung mög-lich wird.

Derzeit erfolgt die Weiterentwicklung derdrucksensitiven Farben für die Erfassungvon instationären Strömungsphänomenen.

Forschungsbilanz > Luftfahrt

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TAU-Berechnungen einer Hochauftriebs-konfiguration. Oben: Stromlinienverlauf überder Triebwerksgondel, Mitte und unten:Wirbelentstehung an der Seitenkante und ander Halterung einer Nasenklappe

Mit Hilfe von drucksensitiven Farben wird an einem EADS-MAKO-Modell im High SpeedTunnel des DNW die Druckverteilung an dergesamten Modelloberfläche erfasst

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Standschwingungs-versuche am Airbus A380Versuchsreihen durch DLR und ONERA

Anfang 2005 wurde mit dem so genann-ten Standschwingungsversuch am AirbusA380 die zentrale Messkampagne vordessen Erstflug in Toulouse erfolgreichabgeschlossen. Spezialisten vom Institutfür Aeroelastik des DLR in Göttingenführten den Versuch in Kooperation mitIngenieuren und Technikern der französi-schen ONERA (Office National d’ Étudeset de Recherches Aérospatiales) durch.Die erzielten Messergebnisse dienen alsBasis für den aeroelastischen Zertifizie-rungsprozess und somit für die Zulassungdes größten und modernsten zivilenFlugzeugs der Welt.

Flugzeuge wie der A380 sind Leichtbau-konstruktionen, die sich im Betrieb elastischverformen. Durch das Zusammenspielvon Massen-, Feder- und Luftkräftenkönnen selbst erregte Schwingungenauftreten, die bereits bei der Auslegungeines Flugzeugs und bei der Festlegungseiner Betriebsgrenzen berücksichtigtwerden müssen. Im Rahmen des Stand-schwingungsversuchs werden dieEigenschwingungen der Flugzeugstrukturam Boden bestimmt, um den Nachweisder Flattersicherheit führen zu können,der in der Musterzulassung eines neuenTyps gefordert wird. Auf Grundlage die-ser Messungen wird das Flatterverhaltendes gesamten Flugzeugs simuliert, undes wird somit der operationelle Bereichder Reisegeschwindigkeiten festgelegt.Weitere Tests werden im Erstflug und inder kompletten Flugtest-Kampagnedurchgeführt.

Während der erste A380 feierlich ent-hüllt wurde, arbeiteten Ingenieure undTechniker des DLR und der französischenONERA unter Hochdruck an dem zwei-ten komplett montierten A380 in

Toulouse. Die im Versuch eingesetzteMessanlage erfasste die mehr als 800über das gesamte Flugzeug verteiltenSensoren simultan. Rund 25 KilometerKabel waren notwendig, um jeden derhoch spezialisierten und sensiblenAufnehmer zu erreichen. Rund 20 elek-trodynamische Erreger versetzten dasFlugzeug in Schwingungen. Die eigentli-che Versuchsdurchführung orientiertesich an einer Strategie, die in den letztenJahren von DLR und ONERA entwickeltund in Standschwingungsversuchen anden Vorgängern des A380 verfeinertwurde. Im Test wurden die Daten vor Ortparallel zur laufenden Messung vollstän-dig analysiert. Zum einen wird dadurchdie Messung selbst effizienter, und zumanderen konnte schon während desVersuchs ein realistisches Bild desSchwingungsverhaltens gewonnen wer-den, so dass Airbus schon frühzeitig mitden weiteren für die aeroelastischeZertifizierung notwendigen Rechnungenbeginnen konnte. Es wurden rund 100Eigenschwingungsformen im zu untersu-chenden Frequenzbereich identifiziert,mit Abstand die meisten, die je in einemStandschwingungsversuch an Airbus-Großraumflugzeugen aufgespürt wur-den. Dies ist im Wesentlichen auf dieneuartige Konstruktion zurückzuführen.So werden zum Beispiel die Querruderan den Tragflächen in geteilter Bauweiseund nicht, wie herkömmlich, als einBauteil ausgeführt.

Das Joint Venture zwischen deutscherund französischer Spitzenforschung, alsodie Bündelung von fachlichen Kompet-enzen im internationalen Testteam, hathier im industriellen Kontext exzellentfunktioniert. DLR und ONERA haben ein-mal mehr ihre Spitzenposition im Bereichder Standschwingungstechnik unterBeweis gestellt und werden auch inZukunft Großversuche gemeinsam durch-führen und damit auch bezüglich künftigerGroßraumflugzeuge eine entscheidendeRolle spielen.

Forschungsbilanz > Luftfahrt

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Der Airbus A380-800 beim von DLR undONERA durchgeführten Standschwingungs-versuch in Toulouse, Frankreich (Copyright Airbus S.A.S.)

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TRACEStrömungssimulation im Triebwerk

Am Institut für Antriebstechnik wird unterdem Namen TRACE ein Simulationssystemfür die Berechnung von dreidimensionalenstationären und instationären Strömungendurch eine oder mehrere Schaufelreiheneiner Triebwerkskomponente entwickelt.Das Programm wird erfolgreich DLR-weitund an Universitäten für wissenschaftlicheFragestellungen zu Turbomaschinen-strömungen angewendet. Überdies wirdTRACE zur Auslegung von Flugtriebwerks-wie auch stationärer Gasturbinen-komponenten eingesetzt und ist bereits imDesignprozess des langjährigen Allianz-partners MTU Aero Engines integriert.

Einer der aktuellen Entwicklungsschwer-punkte der numerischen Modellierungbildet die Abbildung komplexerGeometrien. Die noch offene Lücke zwi-schen Messungen und Rechenverfahrenwird größtenteils geschlossen, wenn diemaximale Anzahl geometrischer Details(Nichtperiodizitäten, Spaltmaße, Ober-flächenrauhigkeiten und Kavitäten) imnumerischen Modell abgebildet werden.Einen ersten Schritt dazu stellt dieErweiterung von TRACE für hybrideGitternetze dar. Bei der Abbildung einerkomplexen Geometrie durch ein numeri-sches Rechennetz bietet die Verwendungvon Dreiecken (unstrukturierte Netze) imGegensatz zu herkömmlichen strukturier-ten Rechteckselementen eine enormeVereinfachung bei der Gittergenerierung.Dies ermöglicht in erster Linie eineextrem flexible und effiziente Erzeugungder Rechengitter als Basis für die numeri-sche Simulation. Jüngstes realitätsnahesBeispiel einer solchen Anwendung ist derEinlauf zum TP400-Triebwerk, dem

Antriebsaggregat für den Propeller deseuropäischen Militärtransporters A400M.Der verzweigte Einlauf führt hier zu star-ken Strömungsinhomogenitäten, die sichüber den gesamten Umfang verteilen.Für die Auslegung des nachfolgendenVerdichters muss daher die gesamteZuströmung bekannt sein. So wurde derdreidimensionale Einlauf (unstrukturiert)und die ersten Statorreihen (strukturiert)über den vollen Umfang vernetzt.

FortschrittlicheFlugzeustrukturen Neue Fertigungsverfahren

Aufgrund der stetig steigenden Kostenfür Entwicklung und Bau von Kampf-flugzeugen ist es erforderlich, kosteneffi-zientere Fertigungsverfahren zu entwi-ckeln und zudem die Leistungsfähigkeitder Flugzeuge zu steigern, um im inter-nationalen Wettbewerb zu bestehen.

Mit diesem Ziel wurden im Rahmen desDLR – EADS Leitprojektes „FortschrittlicheFlugzeugstrukturen II“ neue Preform-und Harzinfiltrationstechnologien entwi-ckelt und erprobt. Zur Steigerung desPreformanteils in der Fertigung wurdenVerfahren für deren Herstellung undHandhabung erarbeitet. Die Infiltrationder Preforms wurde anhand typischerBauteile erprobt, um ein abgestimmtesFertigungsverfahren für Innenstrukturenzu entwickeln und zu qualifizieren. DieHarzinfiltrationsverfahren (VARI und SLI)wurden weiterentwickelt, um dieFertigung komplexer dreidimensionalerBauteile von höchster Qualität zu ermög-lichen. Um das Potenzial der Verfahrenzur Kosteneinsparung darzustellen, wur-den identische Bauteile mit unterschiedli-chen Verfahren gefertigt und dabeiBauteilqualität und Fertigungsaufwandbewertet. Durch Reduzierung desEnergiebedarfs bei der Fertigung sollenso die Fertigungskosten insgesamt verrin-gert werden.

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Gitternetz und Rechenergebnis (statischerDruck) eines Triebwerk-Einlaufes

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Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung derFlugeigenschaften durch Steigerung derManövrierbarkeit. Dieses Ziel soll durchden Einsatz aktiv elastisch verformbarerStrukturen erreicht werden, die durchkontinuierliche Anpassung der Flügel-kontur eine effizientere Kontrolle deraerodynamischen Kräfte erlauben. Dazuwurde ein Konzept für einen formvaria-blen Außenflügel entwickelt, der dieAufgaben der konventionellen äußerenKlappe eines Kampfflugzeuges in allenFlugmanövern (Rollsteuerung, Manöver-lastabminderung, Landung) vollständigübernimmt.

Hohe Materialkosten beschränken derzeitden Einsatz signaturarmer (Stealth-) Struk-turen auf wenige Bereiche am Flugzeug.Um die Signatur weiter zu verringern unddamit die Tarnung zu verbessern, wurdenentsprechend kostengünstige Stealth-Bauweisen entwickelt, die verbesserteTarneigenschaften (zum Beispiel Breit-bandigkeit) mit den erforderlichen Struk-tureigenschaften verbinden.

Um der wachsenden Anzahl von Anten-nen in Kampfflugzeugen und dem damitverbundenen großen Flächenbedarf ge-recht werden zu können und die gefor-derte Richtbarkeit zu realisieren, müssenAntennen zukünftig in die Primärstrukturintegriert werden. Dazu wurden im Rah-men des Projektes erarbeitete Fertigungs-verfahren an die hohen Anforderungenhinsichtlich Strahlereigenschaften ange-passt, ohne dabei die Struktureigen-schaften der betroffenen Bereiche zubeeinträchtigen. Die Funktion der inte-grierten Antenne wurde unter andereman einem Versuchsbauteil experimentellnachgewiesen.

Wirbelschleppen-messung aus derLuft LIDAR aufgerüstet für Charakterisie-rung der Wirbelschleppen

Im Rahmen des DLR-Projektes Wirbel-schleppe und des EU-Projektes AWIATORwurde der Nachweis erbracht, dass esmöglich ist, die Wirbelschleppen hintereinem Flugzeug aus der Luft von einemanderen Flugzeug aus mit Hilfe einesLidars zu erfassen und zu charakterisie-ren. Bei dem Versuch wurden die Wirbel-schleppen von dem DLR-TestflugzeugATTAS in 2000 m Höhe erzeugt und mitdem ca. 900 m darüber fliegenden DLR-Forschungsflugzeug Falcon vermessen.Hierzu wurde das Lidar des Instituts fürPhysik der Atmosphäre mit einem neuenScanner versehen und über dem Boden-fenster der Falcon eingebaut. Mittelseines an der linken Flügelspitze des ATTASangebrachten Rauchgenerators wurdedas Rückstreusignal verstärkt, da es sichbeim ATTAS um ein relativ kleines Flug-zeug mit entsprechend schwacher Wirbel-schleppe handelt. Bislang war nur dieDetektion und Charakterisierung boden-naher Wirbelschleppen möglich. Die luft-getragene Messmethode ermöglicht nunauch die Vermessung von Wirbelschleppen,die sich oberhalb der atmosphärischenGrenzschicht befinden. Ausgehend vondiesen viel versprechenden Ergebnissensoll die neue Messstrategie in einer zwei-ten Messphase im Januar/Februar 2006zum Einsatz kommen.

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Die Wirbel des ATTAS, hier beim Start desVFW 614, wurden erstmals mit einem LIDARvon einem anderen Flugzeug (Falcon) ausvermessen

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ADTurB IIAdvanced Design of Turbines andBlades

Im Rahmen des europäischen Forschungs-vorhabens ADTurB II (Advanced Designof Turbines and Blades) wurden detaillier-te aerodynamische und aeroelastischeUntersuchungen an HD-Turbinenstufenmit unterschiedlich abgestimmtenStatoren und Rotoren durchgeführt. Zielwar die Bestimmung des Einflusses nie-derfrequenter Instationaritäten (LowEngine Order) des Statornachlaufs aufden nachfolgenden Rotor. Durch diegleichzeitige Bestimmung der instationä-ren Anregung der Rotorschaufeln undder instationären Schaufelreaktion konnte der Zusammenhang zwischenbestimmten Schwingungsformen derRotorschaufel und den zeitabhängigenStrömungskräften, die durch (periodischveränderliche) Statornachläufe verursachtwerden, ermittelt werden. Insbesonderewurde die niederfrequente Anregung derRotorschaufeln untersucht, die aus gerin-gen geometrischen Abweichungen derStatorgeometrie vom Sollwert resultieren.Im Experiment wurde dazu der engsteQuerschnitt der Statorpassagen und dieAusblasemenge (Blockierung einzelnerSchaufeln) periodisch variiert. Es zeigtesich, dass zwischen der Auslegungs-konfiguration mit konstantem engstenQuerschnitt und konstanter Ausblaseratesowie „verstimmten“ Statorgeometrien

nur geringe Abweichungen der instatio-nären Strömungsgrößen vorliegen; dengrößten Einfluss auf die Anregung derRotorschaufeln hat die Blockade derAusblaseluft. Eine sinusförmige Variationdes engsten Querschnitts resultiert ineiner mehr oder weniger dominanten 1. Harmonischen dieser Low EngineOrder-Anregung, während eine periodi-sche Blockade einzelner Ausblaseraten zu einer breitbandigen aerodynamischenAnregung mit höheren Harmonischenführt. Das Bild zeigt im Abströmfeld desStators die aus einer Fourieranalyse er-mittelten Amplituden von Abströmmach-zahl und -winkel bei einer Variation desengsten Querschnitts und der Ausblase-menge entsprechend einer 5. EngineOrder. Interessant sind die unterschiedlichangeregten höheren Harmonischen unter-halb der Schaufelfrequenz (43 Schaufelnauf dem Umfang).

Large EddySimulationValidierungsdaten für Brennkammer-Simulation erzeugt

Ein Datensatz zur Verifikation von Brenn-kammer-Berechnungsverfahren auf Grund-lage der Grobstruktursimulation LES(Large Eddy Simulation) wurde erarbeitet.

Für Flugtriebwerksbrennkammern ist dieBeherrschung des Mischungsprozessesvon Brennstoff und Luft aber auch die derVermischung von Primär- und Sekundär-luft von entscheidender Bedeutung. IhreVorausberechnung ist mit den heute derIndustrie zur Verfügung stehenden Werk-zeugen noch nicht möglich. Große Hoff-nungen knüpfen sich an die Einführunginstationär arbeitender Berechnungs-programme. Zur Überprüfung ihrer Ein-satzmöglichkeiten ist ein Vergleichsfallnotwendig, der die Bandbreite derwesentlichen Phänomene von Strömungund Reaktion abdeckt.

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Geschwindigkeit in der Mischzone bei 2 bar

• 40 DGV/PIVEbenen2 mm Abstand

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Dazu hat das DLR eine generische Trieb-werksbrennkammer mit weitem optischemZugang gebaut und einen Brenner ent-wickelt, der den Einsatz der Messver-fahren in seinem unmittelbaren Nahfelderlaubt. Das Geschwindigkeitsfeld derPrimär- und Mischzone wurde mit plana-ren Verfahren gemessen und bildet dieinstationären Charakteristika der Brenner-strömung und der Strahlmischung ab.Die Temperatur- und Speziesverteilung inder Primärzone wurde simultan bestimmt.Somit stehen erstmals in einer triebwerks-nahen Brennkammer bei realistischenDrücken und Eintrittstemperaturen dasturbulente Geschwindigkeitsfeld undVerteilungen des turbulenten Mischungs-bruchs zur Verfügung.

Titanmatrix-Verbundwerkstoffe Anwendung auf Antriebswelleneines Flugtriebwerks

Im Institut für Werkstoff-Forschung wer-den Titanmatrix-Verbundwerkstoffe(TMCs: „Titanium Matrix Composites“oder SiC-faserverstärkte Titanlegierungen)nach einem im Hause entwickelten undpatentierten Verfahren hergestellt. TMCssind aufgrund ihrer hervorragendenEigenschaften besonders attraktiv fürAnwendungen im Flugtriebwerk. Dasgeringe spezifische Gewicht von 4g/cm3

(bei einem Faservolumenanteil von 40 %)macht den Werkstoff besonders fürrotierende Bauteile interessant, bei denendie Einsatztemperatur als Folge derOxidation der Titanmatrix auf 550° Cbegrenzt ist. In der Vergangenheit wurde

in Kooperation mit der MTU und ande-ren Instituten des DLR der Einsatz derTMCs im Kompressor; im Bling („bladedring“) und in Schaufeln untersucht. Inneueren Vorhaben (z. B. in einem trilate-ralen wehrtechnischen und einem EU-Vorhaben mit allen namhaften europäi-schen Triebwerksherstellern) wird dasPotenzial der TMCs für Antriebswellendes Flugtriebwerkes untersucht. DieTMCs können durch ihre hohe Steifigkeitund Festigkeit ein größeres Drehmomentbei gleichem Wellendurchmesser übertra-gen. Außerdem ermöglicht der Faser-verbundwerkstoff eine Optimierung desmaximalen Drehmomentes durch Ein-stellung der Faserorientierung. Die klein-skalige Welle im Bild verfügt über eineFaserorientierung von 45 ° zur Wellen-achse (siehe Schnitt senkrecht zur Wellen-achse), die zu einer maximalen Torsions-festigkeit und -steifigkeit in Bezug aufdas Antriebsmoment führt.

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Maximale Torsionsfestigkeit und -steifigkeitin Bezug auf das Antriebsmoment aufgrundder Faserorientierung von 45° zur Wellenachse

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Hubschrauber-Anflüge leiserFlugversuche am Flughafen Cochstedt

Aufgrund der aerodynamischen und flug-mechanischen Bedingungen erzeugenHubschrauber bei verschiedenen Flugzu-ständen (Flugbahn, Geschwindigkeit, Flug-manöver) deutlich unterschiedlichen Lärm,der von einem Beobachter am Bodenwahrgenommen wird. Um diesen Umstandfür die Reduzierung der Lärmbelastungdurch Hubschrauber zu nutzen, wurdenauf dem Flughafen Cochstedt umfang-reiche Flugversuche durchgeführt.

Gegenüber früheren Versuchen konntenwesentliche Verbesserungen erzielt wer-den: Es wurden zwei Forschungshub-schrauber des DLR, BO105 und EC135-FHS, eingesetzt, die zu den weltweit ambesten instrumentierten Hubschrauberngehören. Ein neues Lärm-Messsystem,bestehend aus 43 Mikrofonen, die draht-los mit der Zentralstation verbundensind, wurde über eine Fläche von 800 mDurchmesser am Boden verteilt. Und die systematische Versuchsmatrix enthieltca. 400 Überflüge der Hubschrauber mitstationären Flügen und mit Manöver-flügen in der gesamten Flugenveloppeder Hubschrauber.

Die einmalige Datenbasis wird zurzeitausgewertet mit dem Ziel, lärmarme An-flugbahnen für Hubschrauber zu bestim-men. Erste Ergebnisse zeigen, dass eineerhebliche Lärmreduktion am Boden,über 6 dB(A), möglich ist. Die errechneten

lärmarmen Flugbahnen sind allerdingskomplexer als Standardbahnen und fürden Piloten schwieriger zu fliegen, so dasser durch geeignete Führungs- und Regel-systeme (pilot assistant) unterstützt wer-den muss. Im Projekt PAVE (Pilot Assistantin the Vicinity of Helipads) werden ent-sprechende Unterstützungssysteme fürden Piloten entwickelt.

Vibrationen undLärm auf der SpurErste Ergebnisse im europäischenProjekts HeliNoVi

Ziel des europäischen Projekts HeliNoVi(Helicopter Noise and Vibrations) ist dieReduktion von Lärm und rotorinduziertenVibrationen bei Hubschraubern. Dabeiwird insbesondere der Einfluss der Inter-ferenzen zwischen Hauptrotor, Heckrotorund Rumpf systematisch untersucht.

Das BO105 – Windkanalmodell (Maßstab1:2,5) des DLR wurde derart modifiziert,dass wesentliche Parameter während der

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Landeanflug des Hubschraubers FHS,Lärmpegel am Boden (Fluggeschw. 120 km/h, Flughöhe 100 m)

Oben: Normalanflug 6 Grad Unten: Steilanflug 15 Grad

Aerodynamische und akustischeMesssysteme im Windkanal (DNW-LLF)

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Testkampagne verändert werden konn-ten: zwei Heckrotor-Konfigurationenwurden jeweils in ihrer Lage zum Haupt-rotor, in der Drehrichtung und Drehzahlvariiert, die Rumpfkontur wurde modifi-ziert. Durch Vermessung einzelnerKomponenten (Hauptrotor, Heckrotor,Rumpf), deren Kombinationen und desGesamthubschraubers, konnten dieInterferenzeffekte isoliert und quantifi-ziert werden.

Das umfangreich instrumentierte Modellund die dynamische Waage sowie dieaerodynamischen und akustischenMesssysteme im Windkanal (DNW-LLF)lieferten konsistente und vollständigeDaten, die eine Analyse der einzelnenPhänomene, die Korrelation mit Flug-versuchen und die Validierung der nochunzulänglichen Berechnungsverfahrenermöglichen. Als weiteres Ergebnis desnoch laufenden EU-Projekts HeliNoViwerden Vorschläge für Maßnahmen zurReduzierung der Vibrationen und desLärms bei Hubschraubern erwartet.

Dynamic Stall beiHubschrauber-Rotoren Simulation und Validierung desStrömungsverhalten

Bei Hubschraubern im schnellen Vorwärts-flug und im Manöverflug mit hohem Auf-trieb tritt am rücklaufenden Rotorblattein Strömungsverhalten auf, das alsdynamisches Ablösen der Strömung oder„Dynamic Stall“ bezeichnet wird. Diesesdrei-dimensionale Phänomen am oszillie-renden Rotorblatt wird unter anderembestimmt durch Effekte der instationärenStrömung, Kompressibilität, Transitionund Turbulenz. Obwohl in den vergange-nen Jahren zahlreiche Arbeiten dieseskomplexe Gebiet behandelt haben,

konnten die Vorgänge beim „DynamicStall“ noch nicht vollständig geklärt wer-den. Da der nutzbare Flugbereich vonHubschraubern (Fluggeschwindigkeit,Lastvielfaches, Steuerkräfte) durch dieseEffekte deutlich eingeschränkt wird,besteht ein hoher Bedarf an verbessertemVerständnis, zuverlässigen Berechnungs-verfahren und Möglichkeiten zurBeeinflussung der Strömungsvorgänge.

Unter Berücksichtigung der besonderenKompetenz und Anlagen bei DLR undONERA wurden in einem gemeinsamenProjekt die CFD-Verfahren für die Simu-lation derartiger Strömungen weiterent-wickelt und durch sorgfältige Experimentein verschiedenen Windkanälen validiert.Ein Schwerpunkt der Arbeiten beim DLRlag in der Untersuchung einer aktivenNasenklappe zur Beeinflussung der dyna-mischen Ablösung der Strömung. DurchCFD-Rechnungen und umfangreicheExperimente im Windkanal (DNW-TWG)konnte gezeigt werden, dass bei geeig-neter Steuerung der Nasenklappe dieMaximalwerte von Profilmoment undWiderstand deutlich reduziert werdenkonnten ohne einen entsprechendenAuftriebsverlust.

Auf der Grundlage der erzielten Ergeb-nisse und Erkenntnisse zur Entstehungdes Phänomens wird jetzt untersucht,inwieweit passive Elemente zur Beein-flussung der Strömungsablösung amRotorblatt eingesetzt werden können.Derartige Vorrichtungen könnten auchbei existierenden Rotorblättern zur Ver-besserung des „Dynamic Stall“ VerhaltensAnwendung finden und damit denFlugbereich der Hubschrauber deutlicherweitern.

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„Dynamic Stall“ am schwingenden Rotorblatt

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Total AirportManagementOptimale Flughafennutzung mit CLOU

Das DLR arbeitet seit dem Jahr 2000 an dem Thema „Total Airport Manage-ment“ – der Führung eines Flughafensaus einer ganzheitlichen Sicht. Bisherwerden durch die unterschiedlichenStakeholder an einem Flughafen (Airlines,Flugsicherung, Flughafen und HandlingAgents) ihre Prozesse mehr oder wenigerunabhängig voneinander optimiert.Durch erste CDM-Stufen (CollaborativeDecision Making) hat man versucht, dieInformationsbasis der Stakeholder zuharmonisieren, so dass jeder der Beteilig-ten zu jeder Zeit aktuelle und verlässlicheInformationen hat, um in seinem Bereichdie richtigen Entscheidungen zu treffen.In einem Total Airport Management sollenjetzt darüber hinaus Planung und Plan-Implementierung kooperativ aufeinanderabgestimmt werden. Dazu soll ein neuesElement zur Führung eines Flughafensentwickelt werden – ein Flughafen-Leitstand. In diesem Leitstand (der physi-kalisch oder virtuell ausgeprägt seinkönnte) sollen Vertreter der einzelnenStakeholder die Airport Operations –durch einen TOP (Total Operations Planner)unterstützt – mit einem prätaktischenZeithorizont von ca. 3h vorplanen unduntereinander abstimmen. Für die detail-lierte Umsetzung dieser prätaktischenPläne wird dann in den heute bereits vorhandenen Leitzentralen mit der Unter-stützung der taktischen Planungssysteme(Arrival Manager, Turn-Around-Managerund Departure Manager) gesorgt.

In enger Zusammenarbeit mit derDeutschen Flugsicherung GmbH, derFRAPORT AG sowie der Deutschen Luft-hansa AG hat das DLR eine erste Instanz

des beschriebenen TOP operationell undtechnisch konzipiert sowie prototypischrealisiert. Dieser Prototyp heißt CLOU(Cooperative Local Ressource Planner).Für den Herbst des Jahres 2005 sindEvaluierungsversuche mit dem CLOU ineiner von der TU-Berlin entwickeltenEreignis-Simulation geplant. DieForschungsarbeiten wurden durch dasLUFOIII geförderte Verbundvorhaben K-ATM ermöglicht.

Der CLOU prognostiziert und analysiert dieVerkehrsnachfrage und vergleicht diesemit einer prognostizierten Flughafen-kapazität. Die FRAPORT AG hat in K-ATMaufbauend auf den Erfahrungen mit dem vom DLR entwickelten „Verkehrs-monitor“ jetzt ein System entwickelt, das in der Lage ist, ausreichend genaueKapazitätsprognosen zur Verfügung zustellen. Ausgehend von dieser Analysevon Kapazität und Nachfrage wählt derCLOU ein geeignetes Betriebsverfahren(Flughafennutzungsstrategie) und einenArbeitspunkt (Anzahl der Starts undAnzahl der Landungen in einem Zeit-fenster) für den Flughafen aus. Durcheine Zuordnung der einzelnen Flugzeugeund eine Steuerung der Flugzeugabflug-und -ankunftszeiten mittels sog. Ziel-zeiten wird auf die Verkehrsnachfrageeingewirkt. Die Randbedingungen vonder CFMU werden berücksichtigt.

Optimierungskriterien dieses neuenPlanungssystems sind eine kapazitätsge-rechte Ressoucenauslastung sowie diePünktlichkeit des Luftverkehrs. DieSteuerung der einzelnen Flugzeuge sollin einer späteren Implementierung überdie Central Flow Management Unit(CFMU), die Flugsicherung bzw. imFernbereich über das Airline OperationsCenter erfolgen.

Zunächst soll mit diesem ersten Proto-typen der potenzielle Benefit untersuchtwerden. In weiteren Ausbaustufen desCLOU sind eine dynamische Optimierungder Abläufe sowie ein What-If-Probingfür die Operateure vorgesehen, um mitdem Prototypen Realzeitsimulationen

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„Rush-Hour“ auf dem Rollfeld

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durchführen zu können. Weiterhin isteine „silent coordination“ der lokalen,taktischen Planungssysteme am BeispielAMAN und DMAN vorgesehen.

AT-OneEine strategische Allianz auf demGebiet des Luftverkehrsmanagements

Für die enge Kooperation mit demNational Aerospace Laboratory (NLR) derNiederlande auf dem Gebiet desLuftverkehrsmanagements wurde dieForm einer strategischen Allianz gewählt.Die Vorbereitungen wurden im Jahr 2004so weit abgeschlossen, dass die Verträge,die Managementstrukturen und die fachliche Zusammenarbeit im Folgejahrimplementiert werden können. Diegemeinsamen Produkte, Dienstleistungenund Forschungsarbeiten sollen dannauch unter dem Markenzeichen AT-Onevermarktet werden.

Die strategische Allianz mit dem NLR auf dem Gebiet des Luftverkehrsmanage-ments (Air Traffic Management, ATM)unter dem Namen AT-One beinhaltet ein gemeinsames Management derForschungsarbeiten und der Abwicklungvon Projekten für die Industrie, fürFlughäfen, Flugsicherungen und öffentli-che Auftraggeber, wie beispielsweise dieEuropäische Kommission.

Bereits im 6. Forschungsrahmen-programm der Europäischen Kommissionsind beide Institutionen in mehreren,wichtigen Projekten vertreten. DieZusammenarbeit innerhalb von AT-Oneführte bereits in diesen Projekten zueiner besseren Effizienz und zu besserenGestaltungsmöglichkeiten.

Gemeinsames Auftreten am Markt, eineabgestimmte Planung der Forschungs-arbeiten und der Investitionen sowie eineHarmonisierung der Forschungsanlagensind Bestandteil der Allianz. DieRealisierung wurde mit der öffentlichen

Unterzeichnung einer Erklärung durchdie Vorstände von DLR und NLR bei derAusstellung „ATC Maastricht 2005“begonnen. Auch das Markenzeichen AT-One wurde so der Fachöffentlichkeitvorgestellt.

Das AT-One Implementierungs-Projekt(ATOI) beinhaltet sowohl organisatorischeAufgaben als auch die fachlicheZusammenarbeit zwischen dem Institutfür Flugführung des DLR und der AirTransport Division des NLR im Rahmender strategischen Forschungsallianz.Innerhalb des Projekts wird ein dem DLRInstitutsmanagement überlagertesgemeinsames AT-One Management ein-gerichtet. Neben den Direktoren von AT-One besteht dies aus Leitern fachlicherEinheiten (Areas of Expertise) und sogenannten Business Managern.Notwendige Regeln der Zusammen-arbeit, des Informationsaustausches undder Verantwortlichkeiten sind zu verein-baren und die technische Infrastruktureinzurichten. Ebenso gehören Marketingund die externe und interne Kommuni-kation zu den Aufgaben, die zu lösen sind.

Die fachliche Zusammenarbeit, die einegemeinsame strategische Planung unddie Entwicklung gemeinsamer Produkteumfasst, erstreckt sich auch auf dieGroßanlagen, die zur Validierung undEntwicklung im Bereich des Luft-verkehrsmanagements eingesetzt wer-den. So sollen im ersten Jahr des ProjektsATOI die Flugsicherungssimulatoren inAmsterdam und Braunschweig harmoni-siert werden, so dass sie leistungsfähigerwerden und kostengünstiger betriebenwerden können. Synergieeffekte undKomplementarität stehen auch bei derweiteren Harmonisierung der Groß-anlagen in den beiden Folgejahren desProjekts im Mittelpunkt.

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ADVISE-PROVisuelle Pilotenunterstützung

Enhanced Vision Systeme erlauben Pilotenauch unter schlechten Sichtbedingungen,weiter nach „Sicht“ zu fliegen. Dabeiwird die normale Außensicht durch dieAnzeige von Sensorbildern ersetzt. Infra-rotsensoren und Millimeterradarsensorensind hierfür geeignete Sensoren, wobeiMMW-Sensoren im Vergleich zu IR-Sensoren schlechtes Wetter viel besserdurchdringen, jedoch sind Radarbilder

deutlich schwerer zu interpretieren underlauben in der Regel im Gegensatz zuIR-Bildern keine direkte Ableitung vonvertikalen Führungsinformationen. Dazuwurde im Rahmen von ADVISE-PRO dasaus dem Sichtflug bekannte Konzept dervisuellen Führung mit Hilfe von PAPIs(Precision Approach Path Indicator) aufden Bereich der Millimeterwellen zurUnterstützung des Piloten bei EnhancedVision Anflüge unter schlechten Sicht-bedingungen erfolgreich übertragen. Für das sogenannte RADAR-PAPI Konzeptwurden spezielle Radar-Reflektoren(Diplane-Reflektoren) entwickelt undgefertigt, die sich, bezogen auf dieReflektor-Normale, in horizontaler Richtungwie ein Retro-Reflektor, und in vertikalerRichtung wie ein Spiegel verhalten. Einegeeignete Anordnung mehrerer derarti-ger Diplane-Reflektoren mit unterschied-lichen Anstellwinkeln in der Nähe desAufsetzpunktes der (Behelfs-)Landebahnerzeugt im Radarbild ein besonderesMuster, aus dem der Pilot sehr einfacheine Bestimmung der Position des Flug-zeugs bezüglich des Soll-Gleitpfadesableiten kann. Die Machbarkeit desKonzepts wurde zum einen in Flugver-suchen in Braunschweig auf die Landebahn„26-Gras“ mit dem Enhanced VisionExperimental System auf dem Do-228Flugversuchsträger nachgewiesen, zumanderen haben Studien im Cockpit-simulator mit einer Vielzahl von Pilotengezeigt, dass bereits nach einer kurzenTrainingsphase alle Piloten in der Lagewaren, nur mit Hilfe der Führung durchdie RADAR-PAPIs unter CAT II Sicht-bedingungen auf einer ohne weitereNavigationshilfen ausgestatteten Lande-bahn sicher zu landen.

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Anordnung des experimentellen RADAR-PAPISystems auf dem Flughafen Braunschweig

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Virtual Tower Flughafen der Zukunft

„Virtual Tower“ bezeichnet die Visioneiner rein sensorbasierten Leitzentrale zurKontrolle des Flugverkehrs im Flughafen-bereich ohne direkte Außensicht. Das Zielmit einem Zeithorizont von 10-15 Jahrenbesteht in einem „Tower“ ohne Turm-bauwerk, in dem die Außensicht durchdie „Augmented Vision“ - Weitwinkel-projektion eines Videopanoramas mitintegrierten Verkehrs- und Wetterinfor-mationen ersetzt ist. Hauptmotivation istdie erwartete Kostenreduzierung derBodenverkehrsüberwachung, die Erhöhungdes Situationsbewusstseins der Lotsensowie die verringerte Wetterabhängigkeit.

Die Idee des „Virtual Tower“ wurde alsGewinner des Visionen – Wettbewerbs inForm einer Konzeptstudie (2002 – 2004)in engem Kontakt mit dem Geschäfts-bereich Tower der Deutschen Flug-sicherung (DFS) zunächst zu einem Grob-konzept ausgearbeitet. Erste Schritte füreine Virtual Tower – Experimentalumge-bung erfolgten u. a. durch geeigneteGestaltung einer hochauflösenden Groß-projektion im neuen Leitstandsimulatordes Institutes für Flugführung.

Die ViTo – Konzeptstudie lieferte dieGrundlage für das neue DLR - Projekt„Remote Tower Operation Research“(RapTOr, 2005 - 2007). In vier Arbeits-paketen wird hierbei das Teilziel der Fern-überwachung kleiner Flughäfen bearbei-tet. Ein Bedarf hierfür hatte sich durchdie Kooperation mit der DFS im Rahmender Virtual Tower – Studie ergeben. DieVerkehrssteuerung und Überwachungerfolgt dabei von einem speziell gestalte-ten Remote Tower (RTO) – Arbeitsplatzim Tower eines entfernten größerenFlughafens. Design - Grundlage für denRTO – Arbeitsplatz ist eine Arbeits – undAufgabenanalyse mit Unterstützung derDFS am Tower Halle – Leipzig in Kombi-nation mit einem kognitiven Ressourcen-und Prozessmodell zur Simulation derneuartigen Arbeitsabläufe. Dies liefert

wesentliche Beiträge zur Arbeitsplatz- undSystemgestaltung. Parallel dazu wurde mitdem Aufbau des RTO – Experimental-systems begonnen, das neben einer Weit-winkel – Großprojektion ein hochauflö-sendes Panoramakamerasystem als neueKomponente des experimentellen Boden-verkehrsüberwachungssystems am For-schungsflughafen Braunschweig enthält.

Echtzeit – Bildverarbeitung und Objekt-erkennung mit fortschrittlichen Methodenwird vom Institut für Verkehrsforschungund der Einrichtung Optische Informations-systeme in Berlin – Adlershof beigetragen.

Tests mit dem Gesamtsystem (Über-wachung des Rollens am Boden sowievon Starts und Landungen durch einenLotsen am RTO Arbeitsplatz-Demonstrator)sind für 2007 geplant.

Das DLR – Remote Tower– Experimental-system wird eine zentrale Rolle im EU –Projekt „ARTE“ spielen (AugmentedReality Tower –Research & Technical Eva-luation, Konsortiumsleiter: SELEX SistemiIntegrati (vormals ALENIA – Marconi)), woes als Entwicklungs- und Integrations-umgebung für ein experimentelles VirtualTower System am Flughafen Malpensa/Mailand vorgesehen ist.

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Oben: Augmented Vision – Experiment amTower Dresden mit transparentem hologra-phischem Projektionsdisplay zur Überlagerungvon Wetterdaten über die Aussensicht.

Unten: Kontrollzentrum mit rekonstruierterAußensicht (rechts) am Beispiel des 300°-Tower – Simulator-Sichtsystems als„Augmented Tower Vision“ – Experimental-umgebung (mit integrierten Flugnummern).

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Raumfahrtmanagement und WeltraumDas DLR kann sowohl in seinerAgenturfunktion Raumfahrt als auchin seinem Forschungsprogramm Welt-raum trotz angespannter Haushalts-situation auf ein sehr erfolgreichesJahr zurückblicken.

Von spektakulären Bildern des Nach-barplaneten Mars und der erfolgrei-chen Landung der Huygens-Sondeauf dem Saturnmond Titan, über denwichtigen Einsatz von Satelliten-bildern bei den Hilfsmaßnahmennach der Tsunami-Katastrophe unddie ersten Bewegungen einesRoboterarms im freien Weltraumerstrecken sich die wissenschaftlich-technischen Erfolge. In der Umset-zung der Raumfahrtpolitik geht dasDLR in seiner Agenturfunktion inprominenter Rollenverteilung in dieanstehenden Verhandlungen zureuropäischen Raumfahrtpolitik imRahmen der Ministerratskonferenzim Dezember 2005 und hat damit dieChance, die zukünftigen großenRaumfahrtperspektiven maßgeblichmitzugestalten.

Raumfahrtmanagement:

Europäische Raumfahrtpolitik(ESA/EU & Space Councils)

Der im Weißbuch vom 11.11.2003 vor-gelegte Aktionsplan beschreibt eineerweiterte bedarfsorientierte Raumfahrt-politik. Es wird angestrebt, Raumfahrt-technologien zur Unterstützung derPolitik der Europäischen Union zu nutzen.Im Entwurf der europäischen Verfassungwurde Raumfahrt als geteilte Kompetenzverankert. Damit wird die Rolle der EU in der europäischen Raumfahrt gestärkt.Ein Rahmenabkommen zur Zusammen-arbeit zwischen der EU und der ESA tratim Mai 2004 in Kraft.

Im November 2004 und im Juni 2005trafen sich die ESA und die EU-Forschungs-minister zum ersten bzw. zweiten Welt-raumrat (Space Council). Dabei einigtensie sich zunächst auf einen Fahrplan fürdie Entwicklung eines gemeinsameneuropäischen Raumfahrtprogramms.Beim zweiten Treffen verständigte mansich darauf, dass das Satellitennaviga-tionsprogramm Galileo und das satelliten-gestützte Umwelt- und SicherheitssystemGMES die „Flaggschiffe“ der künftigenRaumfahrtaktivitäten der EU sein sollen.Ferner einigte man sich auf eineAufgabenverteilung zwischen ESA undEU und die künftige Prioritätensetzung.Die Rolle der EU besteht nun darin, sinn-volle Raumfahrtanwendungen fürUmweltschutz, Sicherheit, Informationoder auch Verkehr zu identifizieren undzu fördern. Die zentrale Rolle der ESAliegt in der Entwicklung der Grundlagen,bei der Durchführung der Raumfahrt-aktivitäten und im Trägerbereich.Schließlich bestätigte der Weltraumratauf seiner zweiten Sitzung, dass dieEuropäische Raumfahrtpolitik folgendeThemen umfassen soll:- eine Europäische Raumfahrtstrategie;

- ein Europäisches Weltraumprogramm,das dieser Strategie Rechnung trägtund die entsprechenden Kosten undFinanzierungsquellen widerspiegelt;

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Forschungsbilanz > Raumfahrtmanagement und Weltraum

- eine Verpflichtung der Hauptakteure aufihre Rollen und Verantwortlichkeiten;

- die wichtigsten Durchführungsgrund-sätze.

Es ist vorgesehen, anlässlich des drittenEuropäischen Weltraumrates Ende 2005ein erstes Konzept für das EuropäischeRaumfahrtprogramm vorzulegen. Die Leit-linien dafür beruhen auf dem Rahmen-abkommen zwischen der EuropäischenKommission und der ESA sowie der ESA-Konvention.

ESA-Rückfluss

Der Rückfluss in den ESA-Programmen andie deutsche Industrie war in den Jahren2002 bis 2003 rückläufig. Bei einemTiefststand von 0,91 Euro im 4. Quartal2002 wurden, obwohl die Interventions-grenze noch nicht erreicht war, Gegen-maßnahmen eingeleitet. Aufgrund vonAusgleichsvereinbarungen mit Frankreich(104 Mio. Euro) und der ESA (67,7 Mio.Euro) verbesserte sich der deutsche Rück-flusskoeffizient im Laufe des Jahres 2003deutlich. Ende 2004 lag der deutscheRückfluss bei 1.03 und wies damit einenÜberschuss von ca. 57 Mio. Euro aus.Auch zur Jahresmitte 2005 lag der Rück-flusskoeffizient bei 1,01.

Neue Vorsitzende in den ESA-Gremien

Nachfolgend zur einstimmigen Wahl vonProf. Wittig zum Vorsitzenden des ESA-Rates auf Delegiertenebene am 22.06.05wurde die Leitung der deutschen Rats-Delegation von Dr. Baumgarten über-nommen. Herr Hohage, Leiter der OE-Trägersysteme im Raumfahrtmanagement,wurde zum Vorsitzenden des Programm-rats Ariane vorgeschlagen

Vorbereitung der Ministerratskonferenz

In Vorbereitung der Ministerrats-konferenz 2005, die am 5./6. Dezember2005 in Berlin stattfinden wird, wurdeneine DLR-Projektgruppe zur inhaltlichenVorbereitung sowie ein Projektteam zurorganisatorischen Vorbereitung undDurchführung der Konferenz eingerich-tet. Auf dem ESA-Rat am 22.06.2005wurde die Conference Working Group(CWG) zur ESA-seitigen Vorbereitung derESA-Ministerratskonferenz eingesetzt.

Ariane-5ECADemonstrationsflug

Auf dem Launcher-Sektor wurde mit demerfolgreichen ersten Demonstrationsflugder Ariane-5ECA am 12. Februar 2005ein überaus wichtiger Meilenstein imRecovery Plan erreicht, der von der ESAim Anschluss an den fehlgeschlagenenErstflug dieses Trägertyps Ende 2002 auf-gestellt worden war. Mit der erfolgrei-chen Mission V-164, bei der die Arianeeinen spanisch-amerikanischen Telekom-munikationssatelliten ins All transportierte,wurde eine wesentliche Grundlage fürdie zukünftige Vermarktung der Ariane-5geschaffen.

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Die Kartierung der Erde aus dem Welt-raum mit bisher nicht erzielter Genauig-keit steht im Fokus von TanDEM-X, eingereicht vom DLR Institut für Hoch-frequenztechnik und Radarsysteme mitUnterstützung der EADS Astrium.Erreicht wird dies durch zwei satelliten-gestützte hochauflösende Radar-sensoren, einerseits TanDEM-X, sowieeinen zweiten, derzeit im Bau befindlichenTerraSAR-X, die zusammen ein großesRadar-Interferometer bilden. In einemengen, präzise kontrollierten Formations-flug generieren sie stereobildartigeAufnahmen mit einer relativen Höhen-messgenauigkeit von unter 2 m. DasNutzungspotential von TanDEM-X miteiner Missionsdauer von fünf Jahrenumfasst ein breites Anwendungsfeld inwissenschaftlichen, kommerziellen undsicherheitsrelevanten Bereichen.

Mission Definition Reviews mit Haupt-augenmerk auf den dokumentiertenNutzeranforderungen wurden für beideMissionsvorschläge erfolgreich abge-schlossen. Die Implementierung derMissionsziele in das jeweilige Missions-konzept ist Gegenstand der PreliminaryRequirements Reviews, mit denen in derzweiten Hälfte 2005 die Phase A-Studienabgeschlossen werden.

COMED New GenerationEntwicklungs- und Demonstrations-projekt für Multimedia-Satelliten-netze

Die strategische Zielsetzung von COMEDNG ist die Sicherung und der Ausbau derPräsenz deutscher Unternehmen am glo-balen Satelliten-Telekommunikations-markt. Schwerpunkt ist die Besetzungvon Schlüsseltechnologien, Subsystemenund Produkten für geostationäre Satel-liten und für zukünftige Anwendungenund Dienste. Dazu zählen die Bereiche

Forschungsbilanz > Raumfahrtmanagement und Weltraum

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Erdbeobachtungmit EnMAP undTanDEM-XAufruf für eine nationale Erderkundungsmission

Das DLR-Raumfahrtmanagement (RFM)hat aus den eingereichten Vorschlägenfür eine nächste Erdbeobachtungs-mission die Missionsvorschläge „EnMAP“(Environmental Mapping and AnalysisProgramme) und „TanDEM-X“ (TerraSARAdd-on for Digital Elevation Measure-ments) ausgewählt. Für beide Vorschlägewird derzeit jeweils eine Phase-A-Studiedurchgeführt. Anhand der Studien-Ergeb-nisse wird anschließend ein Vorschlagermittelt, der ab 2005 mit den PhasenB/C/D/E als Mission realisiert werden soll.Der Start ist für 2009 vorgesehen.

Der Vorschlag EnMAP unter der Führungdes GeoForschungszentrums Potsdam(GFZ) unterstützt von den industriellenPartnern Kayser-Threde, EADS Astriumund der Gesellschaft für AngewandteFernerkundung (GAF AG), beabsichtigtden Start eines Erderkundungssatellitenmit einem räumlich hoch auflösendenHyperspektralinstrument. Hyperspektral-aufnahmen bilden die Erdoberfläche inüber 180 Farbkanälen räumlich und vorallem thematisch hoch auflösend ab undermöglichen somit die Bearbeitung undLösung von aktuellen wissenschaftlichenund anwendungsbezogenen Frage-stellungen aus den Bereichen Umwelt,Landwirtschaft, Landnutzung, Wasser-wirtschaft und Geologie in einem globa-len Maßstab.

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bestehender nationaler Landbedeckungs-daten sowie eine Kosten-Nutzen-Abschätzung für DeCOVER.

Das Verbundvorhaben ENVILAND zieltauf die integrative Nutzung von SAR undoptischen Daten der ENVISAT SensorenASAR und MERIS für die Anwendung aufLandoberflächen ab. Es sollen weitge-hend automatisierte Klassifizierungs-methoden entwickelt werden, die skalen-frei, übertragbar sowie stabil und ökono-misch realisierbar sind. Die Entwicklungintegrierter Auswertungsverfahren vonSAR und optischen Daten stellt außerdemeinen wichtigen Beitrag zur Nutzungs-vorbereitung für die zwei deutschenSatellitenmissionen TerraSAR-X undRapidEye dar.

Im Bereich der Atmosphärenforschungkonzentriert sich das deutsche Engage-ment auf die Validierung der beidenAtmosphäreninstrumente SCIAMACHYund MIPAS mit Daten bodengebundenersowie schiffs-, flugzeug- und ballonge-tragener Instrumente. Die meisten dieserMessungen sind inzwischen abgeschlos-sen, Referenzmessungen werden nur nochfür die Tropen durchgeführt.

Forschungsbilanz > Raumfahrtmanagement und Weltraum

Solargeneratoren, Drallräder, Wander-feldröhren, Sternsensoren, Avionik,Antennen, Antriebssysteme, SatComSendeverstärker, Bodensegmente, Netz-werke, Kommunikationsdienste und opti-sche Kommunikation. Ein weiteres Kern-thema ist die Sicherung der europäischenAutonomie im Bauteilebereich und denSatellitendiensten. Zusätzlich sollen Wegeuntersucht werden, in Deutschland wie-der Kompetenz für kleine geostationäreSatelliten aufzubauen.

DatennutzungNutzung von Satellitendaten fürmarktfähige Produkte

Die Ausrichtung der EO-Nutzungsvorhabenfolgt einem integrierenden Ansatz, dersich an den Nutzungsschwerpunkten vonGMES (ESA/EU) und den Informations-zielen der nationalen Missionen undSensoren TerraSAR-X, RapidEye undSCIAMACHY orientiert. Damit sollen dieErfolgsaussichten deutscher Unter-nehmen im Wettbewerb um europäischeFördermittel (z.B. FP-6) verbessert werden.

Zunehmende Bedeutung kommt dabeigroßen Projektverbünden von Forschungund Unternehmen in Deutschland zu, dieSatellitendaten in marktfähige Produkte(z. B. Landnutzungskarten) umsetzen.Die Wettbewerbsfähigkeit letzterer wirddadurch gestärkt und ihre Position ameuropäischen Markt stabilisiert.

Zwei große Verbundvorhaben zum ThemaLandnutzungs- und Landbedeckungs-kartierung sind die Projekte DeCOVERund ENVILAND. Ziel von DeCOVER ist dieEntwicklung eines nationalen auf Fern-erkundungsdaten gestützten Diensteszur Aktualisierung von Landbedeckungs-daten. Zur Vorbereitung der späterentechnischen Umsetzung sollen bisDezember 2005 zunächst drei Teilaspekteuntersucht werden: die Anforderungenöffentlicher Nutzer, die Interoperabilität

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TerraSAR-X ist Deutschlands erster nationalerFernerkundungssatellit, der in öffentlich-pri-vater Partnerschaft zwischen dem DeutschenZentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) undder EADS Astrium GmbH mit erheblicherfinanzieller Beteiligung der Industrie realisiertwird

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Ergebnisse integrierter Projekte

CASSINI/HUYGENS Landung auf dem Saturnmond Titan

Die am 15. Oktober 1997 gestarteteNASA-ESA-Mission „Cassini/Huygens“erreichte nach einem Vorbeiflug in 2000km Abstand am Saturn-fernsten MondPhoebe am 1. Juli 2004 den Saturn und wurde in einen Orbit um den Ziel-planeten eingeschwenkt. Nach zwei nahenVorbeiflügen am Saturnmond Titan(Durchmesser 5.150 km; 16 Tage Umlauf-zeit im Abstand von 1,2 Millionen km)am 26. Oktober und 13. Dezember 2004wurde am 25.12. 2004 die Huygens-Sonde vom Cassini-Orbiter abgetrennt undauf einer ballistischen Bahn zum Titangeführt.

Am 14. Januar 2005 um 13:45 Uhrwurde die spektakuläre Landung durchein Abbremsmanöver mit dem Hitzeschildeingeleitet. Während des etwa dreistündi-gen Sinkflugs an Fallschirmen durch dieAtmosphäre des Titan haben Kameras anBord von Huygens 350 Bilder aufgenom-men, die eine „erdähnliche Landschaft“zeigen, mit mäandernden Flussbettenund Bergrücken. Die Bilder vom Bodenzeigten Geröllfelder auf der aus Eisbestehenden Oberfläche. Auf dem Titanherrschen Temperaturen von -190° C undein Atmosphärendruck von etwa 1,6 bar.

Die Atmosphäre besteht zu 96 % ausStickstoff, zu 3% aus Methan und zu1% aus Edelgasen. Während desAbstiegs wurde Huygens von heftigenWinden mit bis zu 400 km/h durchge-schüttelt. Die Messinstrumente fandenHinweise auf die Existenz eines Methan-zyklus, der aus Verdampfung, Konden-sation und Niederschlägen besteht, ver-gleichbar dem Wasserzyklus auf der Erde.Eine mögliche Quelle für den Methan-nachschub in der unteren Titan-Atmos-phäre könnte ein Kryovulkanismus sein.

Der Cassini-Orbiter flog derweil in sichererEntfernung am Titan vorbei und diente alsEmpfangsstation der Huygens-Messdaten.Er wird weiterhin den Planeten Saturn,seine Monde und das Ringsystem erfor-schen. Bis Mitte 2008 soll Cassini 74Umrundungen des Saturn durchführenund dabei immer wieder am Titan„Schwung holen“, um die Umlaufbahndes Orbiters zu ändern. Der Mond Titanwird bei 45 nahen Vorbeiflügen erforscht.37 Vorbeiflüge an den anderen Mondensind vorgesehen. Bis heute sind bereits34 Saturn-Monde bekannt. Drei davonwurden von Cassini entdeckt.

Deutsche Wissenschaftler sind an 8 von12 Cassini-Instrumenten und an 3 von 6 Huygens-Instrumenten beteiligt.Zusammen mit etlichen Universitäts- undMax-Planck-Instituten bringt das DLR-Institut für Planetenforschung in Berlinseine große Kompetenz bei den Instru-menten VIMS (Visual und Infrared MappingSpectrometer) und bei ISS (ImagingScience Subsystem) ein.

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Forschungsbilanz > Raumfahrtmanagement und Weltraum

Die Oberfläche des Saturn-Mondes Titan,aufgenommen von der ESA-LandesondeHUYGENS in 10 Kilometer Höhe(ESA/NASA/JPL/University of Arizona)

Am 14. Januar 2005 nahm die ESA-Landesonde HUYGENS das erstejemals von der Oberfläche desSaturn-Mondes Titan gemachte Bildauf (ESA/NASA/JPL/University ofArizona)

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GalileoWeitere Länderbeteiligung für dassatellitengestüzte Navigationssystem

Galileo befindet sich in der Entwicklungs-und Validierungsphase, die sich allerdingsum circa zwei Jahre verlängert und umetwa 430 Mio. Euro verteuert. DieGründe dafür sind veränderte Rahmen-bedingungen und Anforderungen, diebeim Programmstart und zum Zeitpunktder ersten Kostenschätzungen noch nichtbekannt waren. Formal ist dafür einemodifizierte Programmdeklaration vonden Teilnehmerländern einstimmig zuverabschieden und anschließend dieÜbernahme der Mehrkosten anteilig zubestätigen. 50 % der Kosten werden vonder Europäischen Kommission getragen.Circa zwei Drittel aller Arbeitspakete sindvon der ESA ausgeschrieben; dieHauptarbeitspakete sind bereits bei derIndustrie in Auftrag gegeben. WeitereBeauftragungen und Ausschreibungensind für den Herbst 2005 vorgesehen.Hier wird auf breiten Wettbewerb geach-tet und insbesondere KMUs sollen bevor-zugt behandelt werden.

Das „Gemeinsame Unternehmen Galileo“,das u. a. für die Auswahl und Endver-handlung des Konzessionsvertrags ver-antwortlich ist, führt zurzeit Gesprächemit den Konsortien iNavSat und Eurely,die nun ein gemeinsames Angebot abge-geben haben. Das „fusionierte“ Konsor-tium unter dem Arbeitsnamen DIONscheint für die öffentliche Seite einegünstigere Alternative im Vergleich zuden Einzelangeboten zu sein, da einhöherer „return of investment“ undgeringere Belastungen für die öffentlicheHand erwartet wird. Die Verhandlungenzur Beteiligung von Drittländern anGalileo entwickeln sich weiter. Außer mitChina und Südkorea werden Vertrags-details auch mit Marokko, Argentinien,Israel und einer Fülle weiterer Länderbesprochen. Ziel der Beteiligungen ist es,Galileo als Satellitengestütztes Naviga-tionssystem für zivile Anwendungen welt-weit zu standardisieren.

ConeXpressOrbital Life Extension Vehicle

Das Projekt CX-OLEV (ConeXpress OrbitalLife Extension Vehicle) geht auf einenVorschlag der Firma Orbital Recovery Ltd.(ORL) zurück und hat zum Ziel die Lebens-zeitverlängerung kommerzieller Nach-richtensatelliten als Geschäftsmodellumzusetzen. Hierbei sollen durch einen„Wartungssatelliten“ die Verweildauerexistierender kommerzieller Satelliten inihren operationellen Umlaufbahnen ver-längert (z. B. durch Stabilisierung derLage), erforderliche Änderungen desOrbits vorgenommen oder ein abgeschal-teten Satelliten in einen sicheren Orbittransportiert werden. Bei dem mit priva-ten und öffentlichen (u. a. ESA, DLR)Mitteln finanziertem Vorhaben wird derSatellitenbus von der Firma Dutch Space(NL) und die Docking Nutzlast von derFirma Kayser-Threde, München gebaut.Vom technischen Standpunkt aus sinddie Docking Nutzlast und deren Betriebder anspruchvollste aber auch der kri-tischste Teil des Gesamtprojektes.

Schlüssel für derartige Serviceleistungenist die Fähigkeit, sich an nichtkooperativeSatelliten andocken zu können. Das imDLR-Institut für Robotik und Mechatronikentwickelte Robotik-Werkzeug (CaptureTool) zum Einfangen eines Satelliten sollhierbei zum Einsatz kommen. NachAbschluss der Machbarkeitsuntersuchungerfolgt derzeit im Rahmen der Phase B-Untersuchung die weitere Definition desSystemkonzeptes mit Erarbeitung undAuswahl der technischen Konfiguration.

Forschungsbilanz > Raumfahrtmanagement und Weltraum

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Ab dem 14. Dezember. 2004 wurden imFoyer des DLR-Standorts Bonn-Oberkassel3D-Bilder der Marsoberfläche, Modelle derHardware und Computerfilme erstmals in größerem Rahmen öffentlich gezeigt.Mehr als 3000 Besucher, darunter Schul-klassen und Betriebsausflüge haben dieAusstellung besucht. Weitere Stationen derAusstellung sind gegenwärtig das DeutscheMuseum München, die Opel AG Haupt-verwaltung in Rüsselsheim und EADS in(Berlin Potsdamer Platz) zum diesjährigenTag der Raumfahrt. Die ins Japanischeübersetzten Texttafeln werden im Oktober2005 nach Tokio verschifft und dort bisDezember anlässlich des „Deutschland-Jahres in Japan“ zu sehen sein. WeitereAusstellungen in prominenten Einrichtung-en sind für das kommende Jahr geplant.

OOVOn-Orbit-Verifikation von neuenTechniken und Technologien

Die im Programm „Technik für Raum-fahrtsysteme“ in der Vergangenheitgeförderten Techniken und Technologienkamen, da eine abschließende On-Orbit-Verifikation fehlte, nur selten in konkre-ten Raumfahrtprojekten zum Einsatz. Ein Grund dafür war, dass potenziellenKunden das Risiko des Einsatzes nicht imWeltraum verifizierter Technologien zuhoch war. Die z.T erheblichen Förder-mittel, die in die Entwicklung investiertworden waren, verfehlten ihre Wirkung,weil zahlreiche, auch kommerziell aus-sichtsreiche Entwicklungen, weder fürRaumfahrtzwecke genutzt noch einerVermarktung zugeführt wurden.

Eine Bedarfsermittlung bei Industrie, Universitäten und DLR FuE ergab einenerheblichen Verifikationsbedarf vor allemfür neue Satellitenbustechnologien.

Forschungsbilanz > Raumfahrtmanagement und Weltraum

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Die europäische Weltraumsonde MARSEXPRESS entdeckt mit der im DLR entwickeltenStereokamera HRSC einen Krater mit Wasser-eis am Nordpol des Nachbarplaneten Mars

Die 3-D-Bilder der deutschen Mars-KameraHRSC begeistern Groß und Klein. Im erstenHalbjahr 2005 haben etwa 250.000 Besucherdie DLR-Ausstellung „Das neue Bild vomNachbarn Mars“ in Bonn (DLR) und München(Deutsches Museum) besichtigt

Begeisterung für den MarsErste Mars Express ScienceConference

Die Aufnahmen der Marsoberfläche mitHilfe der deutschen High ResolutionStereoscopic Camera (HRSC) auf MarsExpress wurden mit großem Erfolg fort-geführt. Im Februar 2005 fand die erste„Mars Express Science Conference“ beiESTEC in Noordwijk statt. Auf HRSC-Bildern waren sehr junge, aber gegen-wärtig nicht aktive Vulkane und sehr jungeGletschererosionen zu erkennen. Gemein-sam ist es Wissenschaftlern des DLR inBerlin-Adlershof und anderer Forschungs-einrichtungen gelungen, in der Elysium-Ebene ein unter einer Sandschicht ver-borgenes zugefrorenes Gewässer von derGröße der Nordsee zu entdecken. Diespektakulären Ergebnisse haben in derÖffentlichkeit breite Resonanz gefunden.

Das Radarexperiment MARSIS (MarsAdvanced Radar for Subsurface andIonospheric Sounding) konnte durch dieEntfaltung der Antennen aktiviert werden.Dabei hatte sich durch die sehr niedrigenTemperaturen der erste der beiden 20-m-Booms zunächst teilweise verklemmt.Aufwärmen durch gezielte Ausrichtungzur Sonne konnte die Blockierungschließlich lösen.

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Auf der Basis einer OOV-Konzeptstudiewurde im Programm „Technik für Raum-fahrtsysteme“ die Programmlinie „On-Orbit-Verifikation von neuen Technikenund Technologien“ (OOV) neuer Schwer-punkt. Das Kick-off-Meeting fand am13.01.2005 mit über 80 Teilnehmern statt.

Im Rahmen des OOV-Programms sollenregelmäßig Fluggelegenheiten angebo-ten werden, bei denen die im nationalenProgramm und/oder mit FuE-Mitteln vonIndustrie und Forschungseinrichtungenentwickelten Techniken und Technologienim Orbit verifiziert und deren Einsatzreifefür den Weltraum demonstriert werdensollen. Dadurch sollen deren Einsatz beizukünftigen Weltraumprojekten (speziellbei Satellitenmissionen, da es sich größtenteils um Satellitenbustechnologienhandelt) gesteigert und die Wettbewerbs-fähigkeit der deutschen Raumfahrt-industrie sowie der Forschungseinrich-tungen erhöht werden.

Als Kernelement soll eine bereits im Orbitverifizierte preisgünstige Satelliten-plattform der Mikro/Mini-Satellitenklasseals „TechnologieErprobungsTräger“ (TET)zum Einsatz kommen. Wegen des hohenBedarfs im Zeitraum 2006-2010 wirdangestrebt, den ersten TET Mitte 2008(TET 108) und den zweiten TET in 2010(TET 210) zu starten.

Ergänzend dazu sollen weitere Mitflug-gelegenheiten für die On-Orbit-Verifika-tion von Nutzlasten genutzt werden, die nicht auf einem TET akkommodiertwerden können.

Der OOV-Programmplan und der TET-Projektplan befinden sich zurzeit in derErstellung. Es ist geplant, die Phase A desProjektes TET 108/210 im 2. Halbjahr2005 durchzuführen.

DLR-Parabelflug-kampagne 2004 erstmals in Köln

Die 6. DLR-Parabelflug-Kampagne mitdem französischen Airbus A 300 ZERO-Gfand erstmals in Deutschland vom Flug-hafen Köln-Bonn aus statt, der seineInfrastruktur zur Verfügung stellte. Parabel-flüge werden von Biologen, Medizinern,Physikern und Materialforschern genutzt,um sowohl eigenständige Forschung inSchwerelosigkeit durchzuführen, als auchum Experimente auf Forschungsraketenoder der Raumstation ISS vorzubereiten.An fünf Flugtagen Mitte September2004 führten über 100 Wissenschaftlervon deutschen Hochschulinstituten undFirmen mehr als 20 Experimente durch.Dabei waren auch Schüler von dreiGymnasien der Region, die unter derLeitung des DLR-School-Labs dasSchwimmverhalten von Pantoffeltierchenuntersuchten. Ebenso waren Entschei-dungsträger aus Politik, Wirtschaft undWissenschaft, Vertreter der Mediensowie Personen des öffentlichen Lebenseingeladen, um den Forschern bei ihrerArbeit in Schwerelosigkeit über dieSchulter zu schauen und sich von derhohen Qualität der Wissenschaft zuüberzeugen. Die Parabelflüge erfuhreneine außergewöhnliche Resonanz in denMedien und der Öffentlichkeit undwaren eine der Hauptattraktionen des„Tages der Raumfahrt 2004“.

Der 6. DLR-Parabelflug in Köln-Bonn hatgezeigt, dass die Wissenschaftler durchdie nahe gelegenen Institute des DLRbesonders gut unterstützt wurden unddass mit einer derartigen Veranstaltungdie Akzeptanz der Weltraumforschung inder breiten Öffentlichkeit gefördert wird.Deshalb ist es geplant, DLR-Parabelflügeauch in Zukunft regelmäßig inDeutschland zu veranstalten.

Forschungsbilanz > Raumfahrtmanagement und Weltraum

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Erstmals fand 2004 der DLR-Parabelflugvon Deutschland, vom Flughafen Köln-Bonn aus statt. Vom 6. bis 18. September2004 wurden 23 Experimente inSchwerelosigkeit durchgeführt

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RapidEyeWissenschaftliche und kommerzielleNutzung von aktuellen Satelliten-daten

Mit dem Kooperationsvertrag des DLRmit der RapidEye AG in öffentlich-privaterPartnerschaft hat sich das DLR mit seinerInvestition von 14,7 Mio. Euro aus Mittelndes Bundesministeriums für Bildung undForschung die wissenschaftliche Nutzungder Daten gesichert. Das SatellitensystemRapidEye umfasst fünf Satelliten mit opti-schen Kameras, die erstmals in der Lagesein werden, täglich von jedem Punkt derErde mindestens eine Aufnahme in fünfSpektralkanälen zu machen und damiteine hohe Aktualität der Informations-produkte zu gewährleisten.

RapidEye ist auf die kommerzielle Nutzungdurch Landwirtschaft, Versicherungen,Ernährungsindustrie und Organisationenim Bereich der Katastrophenhilfe ausge-richtet. Die geplanten Produkte umfassenthematische Karten zur Bestimmung vonErnteschäden, Ernteplanung und -vorher-sagen wie auch digitale Höhenmodelleund Schadenskartierungen. Darüberhinaus sollen die Informationen staatli-chen und internationalen Einrichtungenzur Verfügung gestellt werden. Nebender kommerziellen Nutzung ermöglichtdas DLR den deutschen Wissenschaftlerndie kostenlose routinemäßige Nutzungvon Fernerkundungsdaten in zahlreichengeowissenschaftlichen, und umweltfor-schungsrelevanten Anwendungsfeldern.

Nach erfolgreichem Abschluss desPayload Critical Design Review im April2005 und des Mission Critical DesignReview im Juni 2005 ist das Design desRapidEye-Systems bis auf Einzelfragenfixiert.

Damit wurde die Missionsphase C been-det und Phase D begonnen, in der nunder eigentliche Bau der Satelliten be-ginnt. Ein Test Readiness Review der ersten Kamera soll Ende 2005 erfolgen.

Erdbeobachtungmit TerraSAR-XHochtechnologie für den StandortDeutschland

Das Projekt TerraSAR-X umfasst Entwick-lung, Bau, Test und Start eines X-BandSAR-Satelliten mit hoher geometrischerAuflösung und flexiblen Betriebsmodi.Das Vorhaben baut auf den Ergebnissender X-SAR- und SRTM-Missionen sowieden langjährigen Technologieentwick-lungen DESA und TOPAS auf und führtdiese in die Operationalisierung.

TerraSAR-X dient der Deckung desBundesbedarfs an wissenschaftlichen X-Band-Radardaten für die Anwendungs-bereiche Ökologie, Hydrologie, Geologie,Ozeanographie sowie Interferometrie undstellt zugleich einen Einstieg in die Kom-merzialisierung der Erdbeobachtung dar.

Das Vorhaben wird unter wesentlicherBeteiligung mehrerer DLR Institute ineiner öffentlich-privaten Partnerschaftmit der EADS Astrium GmbH durchge-führt. Damit entspricht es dem Ziel desWeltraumkonzeptes der Bundes-regierung, welches „hohe Priorität aufdie Verwirklichung eines Radarsatelliten-konzepts“ legt, wobei sich die nationalenIndustrien in Form einer Public-Private-Partnership beteiligen sollen. TerraSAR-Xträgt wesentlich zum Ausbau der ent-sprechenden institutionellen und indus-triellen Position des StandortesDeutschland auf diesem bedeutendenHochtechnologiegebiet bei.

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Zwei der 5 RapidEye-Satelliten in derErdumlaufbahn (Quelle: RapidEye AG)

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Ende 2004 wurde die Integration desSatelliten begonnen. Die Satellitenbus-Struktur wurde inzwischen vollständigaufgebaut, und das Antriebssystem sowieder Flug-Harness sind in die Strukturintegriert. Erste Radar-Instrumententestslaufen erfolgreich. Das Antennen-Performance-Modell, ein repräsentativesModul der aus 12 Einheiten bestehendenRadarantenne, wurde fertig gestellt. Einegenaue elektrische Vermessung brachtehervorragende Ergebnisse.

Auch der Aufbau des Bodensegmentsverläuft planmäßig, ebenso dieIntegration der Untereinheiten MissionOperations System (MOS), InstrumentOperations and Calibration System (IOCS)und Payload Ground System (PGS). Eskann davon ausgegangen werden, dassder Abschluss der Arbeiten planmäßig imSommer 2005 erfolgen kann.

LCTLaser Communications Terminal

Ziel des Projektes ist es, die in Deutschlandentwickelte Laser CommunicationsTerminal Technologie (LCT) für Raumfahrt-anwendungen zu qualifizieren und dieFunktionsfähigkeit im Rahmen einesMitflugs auf TerraSAR-X nachzuweisen.Die erste Verifikation des LCT soll miteinem Experiment von Boden zu Bodenim September bei einer Messkampagneauf den Inseln zwischen zwei der kanari-schen Inseln erfolgen. Hierzu werden zweiLCT mit einer entsprechenden Mess- undExperimentausrüstung aufgebaut. Dieserlaubt neben dem Nachweis der LCT-Funktionalität auch die Untersuchung derkohärenten Laserverbindung durch dieAtmosphäre. Hierzu werden Arbeiten desDLR-Instituts für Kommunikation undNavigation durchgeführt.

Im Rahmen der gemeinsamen politischenInitiative von US-Department of Commerceund dem Deutschen Bundesministeriumfür Wirtschaft und Arbeit zur Förderungbilateraler Luft- und Raumfahrtkoopera-tionen in 2003 wurde die Verifikation vonLCT in einem Inter-Satellite-Link-Experiment vorgeschlagen.

Dafür soll ein zweites Laser Communica-tions Terminal für den Mitflug auf einemamerikanischen Satelliten zur Verfügunggestellt werden. Ziel ist es, eine Daten-verbindung zwischen TerraSAR-X unddem US-Satelliten herzustellen. Im März2004 haben hierzu erste Gespräche mitVertretern aus Politik und Wirtschaft derUSA in Washington stattgefunden. Dabeiwurde von der US-amerikanischen Seiteeine deutliche politische Unterstützungfür dieses Kooperationsprojekt auch imHinblick auf eine Erneuerung transatlan-tischer Kooperationsmöglichkeiten aus-gedrückt. In einem Schreiben von C. Ricein ihrer Funktion als Sicherheitsberaterindes US-Präsidenten an das Kanzleramthat die amerikanische Regierung ihrInteresse an der Realisierung ausdrücklichbetont.

Der industrielle Partner in den USA hateinen Mitflug des zweiten Terminals aufeinem NFIRE Satelliten mit Starttermin inder ersten Hälfte 2006 vorgeschlagen.Einer ersten Evaluierung der technischenund zeitlichen Durchführbarkeit im März2005 folgten im Mai 2005 weitergehen-de Gespräche mit einer Besichtigung derLCT- Hardware in Backnang.

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Laser Communication Terminal

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SANTANAIm Vorhaben SANTANA II wurde derTechnologiedemonstrator aus demVorgängerprojekt weiter entwickeltund optimiert.

Dazu zählen u. a. auch die Vergrößerungder Anzahl der Antennenelemente (8x8)und eine Erweiterung im Bereich der digi-talen Strahlformung. Im Frühjahr 2006soll in ersten Experimenten die Techno-logieerprobung vorangetrieben werden.In einem ersten Feldversuch wird die

Verbindung zwischen einem ortsfestenSender und einem fahrenden PKWgetestet. Diese Versuche finden auf demGelände des DLR in Oberpfaffenhofenstatt. Nach erfolgreichen reproduzierba-ren Testergebnisse wird ein Experimentmit einem Forschungsflugzeug des DLR-Instituts für Flugführung in Braunschweigdurchgeführt.

Um diese Antennentechnologie mit einem(geostationären) Satelliten zu testen undfür potenzielle Anwender (z. B. Luftfahrt-industrie) zu demonstrieren, ist es not-wendig, in kurzer Zeit eine größereAntenne mit ca. 100 Modulen aufzubau-en. Da dies allerdings nicht vom derzeiti-gen (SANTANA-) Konsortium geleistetwerden kann, wurde die Firma Lewickimicroelectronic GmbH ausgewählt, dienun in einem industriellen Fertigungs-prozess die Antennen herstellen soll.Dazu muss zunächst eine entsprechendeAufbau- und Verbindungstechnik entwi-ckelt werden.

CHAMPDer deutsche Kleinsatellit CHAMPvollendet sein fünftes Jahr in derUmlaufbahn

CHAMP bedeutet „CHAllenging Mini-satellite Payload“. Der Kleinsatellit dientder Vermessung des Erd-Magnet- und –Gravitationsfeldes sowie begleitenderAtmosphärenmessungen. Der Satellit isttechnisch in bestem Zustand und liefertweiterhin wertvolle Erkenntnisse zu Geo-däsie, Geophysik und Ozeanographiesowie zur Dynamik des Erdinnern. Atmos-phären- und Ionosphären-Beobachtungentragen zur Verbesserung von Wettervor-hersage, Navigation und Überwachungglobaler Klima-Veränderungen bei.Haupt-Anwender ist das Geoforschungs-zentrum Potsdam (GFZ). In gemeinsamerAnstrengung von DLR und GFZ und mitUnterstützung des BMBF wurde dieerfolgreiche Mission kürzlich bis Ende2007 verlängert.

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Technologie – Demonstrator in derAntennenmesskammer

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Ausgewählte Ergebnisse von FuEProjekten des DLR

Hilfe nach Tsunami-Katastrophe Schnelle Bereitstellung vonSatellitenkarten durch DFD

Nach der Tsunami-Katastrophe in Südost-asien Ende 2004 unterstützte das DLRmit seinem Zentrum für satellitengestütz-te Kriseninformation die Krisenreaktions-teams des Bundes und der Länder sowieinternationale Einsatzkräfte in denKatastrophengebieten. Das DeutscheFernerkundungsdatenzentrum (DFD) desDLR erstellte Basiskarten sowie aktuelleKartierungen der von der Tsunami-Wellebetroffenen Regionen.

Die Karten dienten der Unterstützunghumanitärer Hilfsmaßnahmen vor Ort.Das DFD hat sich mit seinem Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation(ZKI) auf die schnelle Bereitstellung vonSatellitenkarten im Krisenfall spezialisiertund in der Vergangenheit bereits mehr-fach Kartenmaterial bei Naturkatastro-phen und für humanitäre Hilfsaktionenerstellt. Die besondere Aktualität dersatellitengestützten Karten und ihre großeFlächenabdeckung sind für umfassendeÜbersichten der aktuellen Situation sowiefür die Schadensabschätzung und Koor-dination der Logistik vor Ort von beson-derem Nutzen und die Satellitenbild-karten werden speziell an die Bedürfnisseder Einsatzkräfte angepasst.

Mehr Genauigkeitund Zuverlässigkeit Satellitengestützte Kommunikations-und Navigationssysteme durchIonosphären-Wetterdienst

Durch Sonneneruptionen und die durchsie ausgelösten Ionen-Stürme kann dieSignalqualität von Satelliten verschlech-tert oder sogar völlig gestört werden. Sokann der so genannte Ionosphärenfehlerbeim globalen Navigationssystem GPS zueiner Ungenauigkeit von bis zu 60 Meterführen.

Seit Juli 2004 hat das DLR in Neustrelitz(Mecklenburg-Vorpommern) einenIonosphären-Wetterdienst etabliert, derdie kommerzielle Nutzbarkeit von GPS-Diensten verbessern soll: höhere Genauig-keit und größere Zuverlässigkeit sind dabeidie Ziele. Der Ionosphärenwetterdienstversorgt seitdem europaweit alle Kom-munikations- und Navigationssystemesowie Navigationsdienste mit aktuellenInformationen, Korrekturen und Vorher-sagen zum Weltraumwetter und seinenAuswirkungen auf den Zustand der Iono-sphäre. Speziell werden Messmethodenund Vorhersagemodelle für die in weitenBereichen der Volkswirtschaft tätigenGPS-Nutzer weiter entwickelt, vor allemim Hinblick auf das im Aufbau befindli-che zivile europäische satellitengestützteNavigationssystem GALILEO, das neueHerausforderungen an Präzision und Zu-verlässigkeit satellitengestützter Naviga-tionssysteme stellt.

Forschungsbilanz > Raumfahrtmanagement und Weltraum

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Premiere bei ROKVISSRoboterarm bewegt sich im freienWeltraum

Das vom DLR entwickelte innovativeRobotik-Experiment ROKVISS (Robotik-Komponenten-Verifikation auf der ISS)hat seine Arbeit auf der InternationalenRaumstation ISS am 22. März 2005 auf-genommen. Damit wurde ein entschei-dender Schritt bei der Durchführung desExperimentes getan: Alle Systeme funk-tionieren normal und der für ein Jahrgeplante Routinebetrieb des Experimentsunter den harten Weltraumbedingungenwurde gestartet. Der rund 50 Zentimetergroße Roboterarm mit zwei Gelenken,einem Metallfinger und zwei integriertenKameras wurde vom Boden aus ange-steuert und setzte sich dann in der sogenannten automatischen Betriebsart inBewegung. Konkret wurden Befehls-folgen zur ISS gesandt, die dann spätervon der Robotik-Einheit selbstständigund wie programmiert automatisch aus-geführt wurden.

Seit April 2005 kann das Technologie-Experiment ROKVISS nun auch vom Bodenaus direkt angesteuert und im freien Welt-raum in Bewegung gesetzt werden. Vonder DLR-Bodenstation im oberbayerischenWeilheim aus sind die entscheidendenTests im so genannten Telepräsenz-Modusmit Kraftrückkoppelung während einesrund sechsminütigen Überfluges derInternationalen Raumstation ISS durchge-führt worden. Erstmals wurde dabei einRoboter im All ohne größere Zeitverzöge-rung von der Erde aus gesteuert – einNovum in der Weltraumrobotik.

SaturnmondPhoebeFaszinierende Erkenntnisse

Auf dem nur 212 Kilometer großenSaturnmond Phoebe finden sich viel mehrunterschiedliche chemische Elementeund Moleküle als bislang angenommen.Dies ist das Ergebnis einer Auswertungvon Phoebe-Spektrometerdaten, die vonder amerikanischen Raumsonde Cassiniaufgezeichnet wurden. An der Studie istmit dem Planetengeologen Dr. RalfJaumann auch ein Wissenschaftler vomInstitut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof beteiligt. Die Zusammen-setzung von Phoebe unterstütze dieTheorie, dass der kleine Saturnmondnicht gemeinsam mit dem Ringplanetenentstanden ist, sondern seinen Ursprungweiter außen im Sonnensystem hat,nämlich im so genannten „Kuipergürtel“zwischen Neptun und Pluto. Erst spätersei er von der Schwerkraft Saturns einge-fangen worden.

Phoebes Oberfläche besteht hauptsäch-lich aus Wassereis, das mit Kohlendioxid,hydratisierten Mineralien, wie sie auf derErde etwa in Lehm und Ton vorkommen,sowie mit einigen bisher noch nicht iden-tifizierten Verbindungen vermischt ist.Auch die Spuren von primitiven organi-schen Verbindungen, also Kohlenwasser-stoffmolekülen, sind zu erkennen. DieOberflächenzusammensetzung zeigtwenig Ähnlichkeit mit den zwischenMars und Jupiter vorkommendenAsteroiden. Vielmehr ist das Material,aus dem Phoebe aufgebaut ist, weitdraußen im Sonnensystem entstanden.Dort ist es so kalt, dass diese chemischenVerbindungen aus flüchtigen Elementenüberhaupt stabil sind. Dieser Körpergehört zum ursprünglichsten Material imSonnensystem überhaupt, das Alter sei-ner Oberfläche beträgt mindestens vierMilliarden Jahre.

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Die intelligenten Leichtbau-Roboter-Gelenkeinheiten des Experimentes ROKVISS(EADS Space Transportation)

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Neues Oberstufen-TriebwerkErster Langzeitversuch unterWeltraumbedingungen

Die leistungsstärkste europäische Rakete,die Ariane 5, kann bisher maximal 9,6Tonnen in eine geostationäre Transferbahntransportieren. Für mögliche zukünftigeAnwendungen wird derzeit ein Ober-stufentriebwerk entwickelt, das mindes-tens zwei Tonnen mehr in den Orbitbefördern kann und das ausserdem ober-halb der Atmosphäre im Weltraum mehr-mals wieder zündbar ist. Das so genannteVinci-Triebwerk hat die erste fünfmonatigeTestserie beim DLR in Lampoldshausenerfolgreich abgeschlossen. Damit ist einewichtige Voraussetzung für eine leistungs-stärkere europäische Trägerrakete erfüllt.

Der erste Langzeitversuch mit einerTriebwerks-Brenndauer von 60 Sekundenfand im Frühsommer 2005 auf dem Prüf-stand P4.1 unter Vakuumbedingungenstatt, also unter Bedingungen, wie sieähnlich im Weltraum herrschen. Für dasDLR in Lampoldshausen war dies einedoppelte Premiere: Zum einen wurde nachinsgesamt nur neun Versuchen die volleFunktionsfähigkeit des brandneuen Vinci-Triebwerks bewiesen, zum anderen wurdedamit auch der neue Prüfstand P4.1, derspeziell für Tests des neuen Triebwerksgebaut wurde, erfolgreich qualifiziert.Damit wurden zwei wichtige Meilensteinezur zukünftigen Verstärkung der europäi-schen Trägerraketen erreicht.

Forschungsbilanz > Raumfahrtmanagement und Weltraum

MatroshkaAuf den Spuren von kosmischerStrahlung

Im Jahr 2004 wurde MATROSHKA zurInternationalen Raumstation geflogen,wo sie an der äußeren Hülle des russi-schen Teils montiert wurde. MATROSHKAbeherbergt ein dem menschlichenOberkörper in Originalgröße nachemp-fundenes Modell. Erstmalig könnendamit die Einflüsse der kosmischenStrahlung auf Organe wie Augen, Lunge,Magen, Niere, Darm und die übrigenOrgansysteme des menschlichen Körpersbei Außenbordaktivitäten studiert werden.

Zur Abschätzung des Risikos für strahle-ninduzierten Krebs ist die Kenntnis deraufgenommenen Dosis in den einzelnenOrganen des menschlichen Körpers not-wendig. Da Organdosen nicht direktmessbar sind, müssen für solche Mess-ungen realistische Phantome benutztwerden. Nur so ist es möglich, die not-wendige Beziehung zwischen Hautdosisund Organdosis zu ermitteln, die zurgenauen Bestimmung der Körperdosisdes Astronauten erforderlich ist. Dies istinsbesondere bei Außenbordaktivitätenvon Bedeutung, da im Vergleich zumAufenthalt innerhalb der ISS hier dieHautdosis wesentlich größer ist als dieDosis der übrigen Organe. Damit liegterstmals ein konkreter Datensatz zurErfassung der Organdosen unter EVA-Bedingungen vor.

Entwicklung und Bau des MATROSHKA-Experimentes wurden im Auftrag der ESAvom DLR Institut für Luft- und Raum-fahrtmedizin als Hauptauftragnehmererfolgreich durchgeführt. Der Betrieb desExperimentes erfolgt durch das Nutzer-unterstützungszentrum (MUSC) des DLRin Köln, das zum ersten Mal im Auftragder ESA im Rahmen der ISS-Aktivitätenals Nutzerzentrum arbeitet.

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Verkehr

Die positive Entwicklung des nochjungen DLR-ForschungsschwerpunktsVerkehr hat sich auch im neuenBerichtsjahr fortgesetzt. Neben einererweiterten internen Vernetzung, die durch die drei Verkehrsinstitute inBerlin, Braunschweig und Stuttgartsowie weitere 18 am SchwerpunktVerkehr beteiligte DLR-Institutedokumentiert wird, wurde auch dieKooperation mit der nationalen wieder europäischen Verkehrsforschungintensiviert. Die gezielte Nutzung imDLR bereits vorhandener Kompe-tenzen aus den Bereichen Weltraum,Luftfahrt und Energie ermöglicht ein-zigartige Synergien bei der Erfor-schung verkehrlicher Fragestellungen.Dies führt zu innovativen Lösungs-ansätzen für aktuelle und antizipierteProbleme im Verkehrssektor.

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FahrerassistenzlaborMit dem Fahrerassistenzlabor (FAS-Labor) wird derzeit eine weitere Groß-forschungsanlage des DLR aufgebaut.

Ziel hierbei ist es, neue Konzepte für Fahr-erassistenzsysteme zu entwickeln und zutesten. Ideen für Konzepte werden durcheigene Untersuchungen der Belastungund Beanspruchung beim Autofahren undaus Unfallanalysen abgeleitet. Leitgedankeist, dem Fahrer genau die Unterstützungdurch Fahrerassistenz anzubieten, die erwirklich benötigt und die ihn in kritischenSituationen entlastet.

Die erste von drei Entwicklungsstufen indiesem Labor ist das Virtual-Reality-Labor(VR-Labor). Es besteht aus einem soge-nannten immersiven Projektionssystem(CAVE) und der dazu benötigten Rechner-hardware. Mittels Stereoprojektion undHeadtracking sind damit realistische,räumlich wahrnehmbare Simulationeneines Autocockpits sowie der Umweltmöglich. Zur Steuerung des virtuellenFahrzeugs steht ein Sitz mit Lenkrad undPedalerie zur Verfügung. Der übrigeInnenraum des Fahrzeugs ist nur virtuellvorhanden. Durch den fast vollständigenVerzicht auf reale Cockpitausstattung lassen sich rasch neue Fahrerassistenz-systeme hinsichtlich Nutzbarkeit undAkzeptanz evaluieren (Rapid-Prototyping).

Positiv bewertete Systeme werden dannals Prototypen in Hardware realisiert undin Stufe Zwei des FAS-Labors, den dyna-mischen Fahrsimulator, integriert. ImSimulator sorgen ein kompletter PKW-Aufbau mit voll funktionstüchtiger Instru-mentierung sowie die Bewegungen desSimulators für noch größere Realitätsnähe.Lediglich die Umwelt ist noch simuliert.Stufe Drei des FAS-Labors wird aus einemTestfahrzeug bestehen, mit dem diePrototypen dann in der Realität unter-sucht werden sollen. Sein Ersteinsatz istfür Anfang 2006 geplant.

Der dynamische Fahrsimulator ermöglichtdie realitätsnahe Erprobung von Assistenz-systemen

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Forschungsbilanz > Verkehr

HyliteDLR und Automobilzulieferer realisie-ren Brennstoffzellen-Hybridfahrzeug

Am 14. Juni wurde in Stuttgart „Hylite“,das vom DLR-Institut für Fahrzeug-konzepte entwickelte Versuchsfahrzeug,der Öffentlichkeit vorgestellt. Das gleich-namige Projekt wurde damit erfolgreichabgeschlossen. Primäres Projektziel warder Aufbau einer mobilen Testplattformzur Entwicklung und Charakterisierungvon Komponenten für Brennstoffzellen-fahrzeuge. Bei dem Experimental-fahrzeug „Hylite“ handelt es sich originärum ein Elektrofahrzeug, das von denDLR-Wissenschaftlern in Zusammenarbeitmit 10 Industriepartnern aus der auto-mobilen Zulieferindustrie zu einemBrennstoffzellenfahrzeug umgebautwurde. Zudem wurde das Fahrzeug miteiner Hybridtechnik ausgestattet, die auseiner Kombination des PEFC-Brennstoff-zellensystems mit einer Traktionsbatteriebesteht. Hierdurch lässt sich beispielswei-se Bremsenergie zurückgewinnen, die beider Beschleunigung des Fahrzeugs zurUnterstützung der Brennstoffzelle einge-speist wird und somit den Wirkungsgraddes Antriebsstranges erhöht. Die Entwick-lung der Energiemanagement-Funktionenwurde ebenso durch DLR-Prüfständeunterstützt wie die Erarbeitung derBetriebsstrategie des Brennstoffzellen-systems.

Um die Belastung und Beanspruchungder Fahrer analysieren und bewerten zukönnen, werden zusätzlich vergleichbareFahrten im Messfahrzeug ViewCar undim VR-Labor durchgeführt. Bei denFahrten im VR-Labor werden darüberhinaus „gefährliche“ Situationen provo-ziert. Die parallelen Untersuchungen tragen dazu bei, dass die Ergebnisse ausdem VR-Labor auch tatsächlich auf realeFahrsituationen zu übertragen sind.

KOMPASSMobilitätsentwicklung inDeutschland

Hinter dem Projekt KOMPASS verbirgtsich das Ziel, einen Bericht zur Lage derMobilität in Deutschland zu erstellen.Hierfür werden Indikatoren aufbereitetund als Basis zur Bewertung der Mobili-tätsentwicklung herangezogen. Ersteinhaltliche und koordinierende Vorarbeitenwurden vom DLR-Institut für Verkehrs-forschung in Berlin geleistet. Bei einemWorkshop im Mai 2005 erfolgte danndie Abstimmung einer gemeinsamenVorgehensweise mit namhaften Partnernaus Wissenschaft, Forschung und Politik.Die Initiative des DLR zur Koordination derEntwicklung eines solchen Indikatoren-satzes wurde von den Partnern nach-drücklich begrüßt, da bereits seit längeremdie Notwendigkeit zu einer solchenForschungs- und Berichtstätigkeit gese-hen wird. KOMPASS soll vor allem dieökonomische Effizienz, die ökologischeDauerhaftigkeit sowie die soziale Ausge-wogenheit von Verkehr und Mobilität inDeutschland thematisieren. Er soll demMonitoring der Verkehrsentwicklung dienen sowie aktuelle und sich abzeich-nende Problemfelder einschließlich even-tueller Verbesserungspotenziale identifi-zieren. Neben der Gesamtkoordinationdes Projektes wird das DLR die inhaltlicheAusgestaltung weiter vorantreiben undmit eigenen wissenschaftlichen Beiträgenunterfüttern.

Photo und Phantomdarstellung des HyLite-Fahrzeugs mit den Komponenten derProjektpartner

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RailSiTeSimulationslabor für denSchienenverkehr

Mit dem Eisenbahn-SimulationslaborRailSiTe® ist eine unabhängige Plattformfür Forschung, Hersteller, Betreiber undzulassende Behörde entstanden, auf dervergleichende Untersuchungen vonSystemen und Einsatzvarianten der Leit-und Sicherungstechnik hinsichtlich ihresbetrieblichen Verhaltens und derLeistungsfähigkeit durchgeführt werdenkönnen. Zudem ist die Prüfung derKonformität und Interoperabilität vonSubsystemen und Komponenten ausfunktionaler und betrieblicher bzw.sicherheitstechnischer Sicht möglich.Aufgrund des modularen Aufbaus desRailSiTe ist eine hohe Flexibilität undErweiterungsfähigkeit des Labors sicher-gestellt. Dies bezieht sich zum einen aufdie Möglichkeit, RailSiTe außer den aktu-ell implementierten Techniken ERTMS(European Rail Transport ManagementSystem) und ETCS (European TrainControl System) um weitere Techniken zuergänzen. Zum anderen können nebenreinen Simulationen auch Hardware-in-the-loop- und Cross-Reference-Testsdurchgeführt werden.

Das RailSiTe bildet die komplette Kettevom Stellwerksbediener über die Strecken-und Zugdynamik bis hin zum Triebfahr-zeugführer ab. Letzterer wird über einreales Führerpult mit 2D-Visualisierungeingebunden. Darüber hinaus soll auchdie im Institut für Verkehrsführung undFahrzeugsteuerung vorhandene Infra-struktur integriert werden, so beispiels-weise die Bewegungsplattform und dasinstitutseigene Virtual-Reality-Labor, durchdas eine stereoskopische 3D-Visualisie-rung der Fahrersicht möglich wird.

Das Eisenbahnsimulationslabor RailSiTeist nach Din EN 45004 zertifiziert undanerkannter Unterauftragnehmer desEBC (Eisenbahn Cert), der BenanntenStelle Interoperabilität Bahnsysteme inDeutschland.

GALILEOAnwendungen im Verkehr

Innerhalb der DLR-Verkehrsforschung hatsich eine aus dem Institut für Verkehrs-forschung, dem Institut für Kommunika-tion und Navigation sowie dem Institutfür Verkehrsführung und Fahrzeug-steuerung zusammengesetzte Arbeits-gruppe intensiv mit der Frage beschäftigt,welchen Mehrwert das Satellitennaviga-tionssystem GALILEO gegenüber GPS/GLONASS generiert und wie dieser fürverkehrliche Anwendungen genutzt wer-den kann. Die Ergebnisse der Arbeitenwurden in dem Exposé „GALILEO imVerkehr“ zusammengefasst. Neben einerBeschreibung der Dienste des KernsystemsGALILEO findet sich dort eine detaillierteAbgrenzung zu den bereits bestehendenSystemen GPS und GLONASS.

Es wird herausgestellt, dass GALILEOneben einer verbesserten Genauigkeit(Accuracy) und erhöhten Verfügbarkeit(Availabiltity) im Vergleich zu GPS/GLO-NASS auch eine zusätzlich integrierteKomponente zur Sicherung der Integrität(Integrity/Technical Reliability) aufweist.Dies bedeutet, dass dem GALILEO-Navigationssignal eine zeitlich definierteWarnmitteilung aufmoduliert wird, sobaldeine Verletzung des spezifizierten Per-formancepegels erkannt wird. Dies ist vor allem hinsichtlich sicherheitskritischerAnwendungen von elementarer Bedeu-tung. Zudem bietet GALILEO als zivilesSystem eine von akuten politischen Zielenunabhängige Zuverlässigkeit (PoliticalReliability). Auf Basis der identifiziertenUnterschiede zu GPS/GLONASS werdenim Exposé spezifische Forschungs- undEntwicklungsfelder im Verkehrsbereichdefiniert und beschrieben, die nur auf-grund des durch GALILEO generiertenMehrwertes realisierbar werden.

Forschungsbilanz > Verkehr

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2D-Visualisierung im Führerpultdes RAilSiTe

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Traffic TowerAufbau einer virtuellen Verkehrs-managementzentrale in Berlin

Mit dem Traffic Tower des DLR entstehtam Standort Berlin-Adlershof eine virtuelleVerkehrsmanagementzentrale. Dabei wird,ähnlich zu Simulatoren in der Luftfahrt,eine Anlage geschaffen, in der Verkehrs-szenarien generiert und Störfälle simuliertwerden können. Die Ausstattung desTraffic Towers orientiert sich an realenVerkehrszentralen, um eine voll funktions-fähige Verkehrszentrale in virtuellerUmgebung zu schaffen.

Den Kern des Traffic Towers bildet dieKopplung eines Verkehrssteuerungs-rechners mit einer Verkehrssimulation imsogenannten Closed Loop. Hierdurch wirdein „Human Integrated Simulator“ fürVerkehrszentralen geschaffen, dessen An-wendungsfelder die Bereiche Forschung,Test und Schulung sein werden.

Der Aufbau der Hardware, einschließlichdes Umbaus und der Ausstattung derRäumlichkeiten, ist bereits abgeschlossen,ebenso wie die Integration erster Projekte.So wurden z. B. verkehrliche Simulationendes Damschkeplatzes in Magdeburg unddes Autobahnkreuzes München-Norddurchgeführt. Auch ein Abschnitt derBerliner BAB 100 wurde als prototypischeRealisierung des Closed Loops abgebildetund seitdem kontinuierlich ausgebaut.Die Fertigstellung des Traffic Towers istfür Ende 2005, der Abschluss der not-wendigen Validierungen für den Sommer2006 vorgesehen.

Mess- undVersuchsstrecke fürVerkehrsdatenVerkehrsforschung auf der Straße

Wissenschaftler des DLR-Instituts für Verkehrsforschung haben in den vergan-genen Jahren eine eineinhalb Kilometerlange Mess- und Versuchsstrecke imöffentlichen Straßenraum aufgebaut. Am Ernst-Ruska-Ufer in Berlin-Adlershof,einem hoch belasteten Autobahnzubrin-ger, steht damit in unmittelbarer Instituts-nähe ein flexibel einsetzbares Test- undErprobungsfeld zur Verkehrserfassung,Datenfusion und -aufbereitung zurVerfügung.

Die Messstrecke ist mit gängigen Ver-kehrs- und Umfeldsensoren ausgestattet,die auf zwei Schilderbrücken und anmehreren Laternen installiert sind. DieSensoren sind zunächst so eingerichtet,dass kontinuierlich eine standardisierteGrundlast der üblichen Verkehrs- undUmfelddaten erfasst wird. Bei Bedarfkönnen sie individuell konfiguriert undbeispielsweise „fahrzeugscharf“ eingestelltwerden. Auf den Sensorträgern (Schilder-brücken und Laternen) können zudemohne größeren Aufwand neue Sensoreninstalliert werden, um diese zu testenund mittels der vorhanden Sensoren undVideobilder zu referenzieren.

Die erfassten Daten werden von denStreckenstationen via Lichtwellenleiter inden Traffic Tower, die virtuelle Verkehrs-managementzentrale des Instituts, über-tragen, wo sie archiviert, ausgewertet undmit anderen Daten (z. B. Floating CarData/FCD) kombiniert werden.

Forschungsbilanz > Verkehr

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Aufbau einer Schilderbrücke ander Berliner Messstrecke

Traffic Tower - Die virtuelleVerkehrsmanagement-Zentrale des DLR

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Energie

Das DLR beteiligt sich mit seinenArbeiten an den beiden zentralenThemen der Energieforschung: der Steigerung der Effizienz bei Um-wandlung und Nutzung der Energiesowie der Entwicklung neuerTechnologien zur Bereitstellungerneuerbarer Energien.

Die Entwicklung stationärer Gastur-binen nimmt eine zentrale Positionein. Mit seinen Schwerpunkten in denBereichen Verdichter, Brennkammerund Turbine trägt das DLR dazu bei,unabhängig vom zukünftigen Brenn-stoff mit höchster Effizienz Strom zuerzeugen. Die solarthermischenKraftwerke bieten die Option, in groß-technischem Maßstab umweltfreund-lich erzeugten Strom zu höchstattraktiven Bedingungen bereitzu-stellen. Sensortechnologien machenes möglich, zukünftig Brennstoff-zellensysteme weitgehend automati-siert zu betreiben. Neue Forschungs-ergebnisse erlauben die Entwicklungneuer hoch spezialisierter Funktions-schichten für eine Vielzahl vonAnwendungen von der Brennstoff-zelle bis hin zu Wärmeübertragern.Die fachübergreifenden systemanaly-tischen Arbeiten dienen der Politik-beratung und unterstützen die thematische Ausrichtung der Energie-forschung im DLR und auch in derHelmholtz-Gemeinschaft.

Die Aktivitäten konzentrieren sich aufausgewählte Technologien, zu denendas DLR durch seine besondereKompetenz entscheidende Beiträgeliefern und auch Synergien zu seinenanderen Forschungsschwerpunktennutzen kann.

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HEGSACharakterisierung alternativerBrennstoffe

Im Rahmen des EU-Projekts „High EfficientGas Turbine with Syngas Application“(HEGSA) wurde in Zusammenarbeit mitindustriellen Partnern der Einsatz vonniederkalorigen Syngasen in modernenGasturbinen untersucht. Diese Brenn-stoffe sind durch einen hohen Anteil vonWasserstoff charakterisiert. BesonderesAugenmerk lag hierbei auf der Verbren-nungsführung und dem Brennerdesign.Moderne Gasturbinen werden bei hohenTemperaturen und hohen Drückenbetrieben. Daher muss wegen der hohenReaktivität von Synthesegasen derenZündverhalten eingehender betrachtetwerden, um Beschädigungen an Brennerund Brennkammer aufgrund möglicherSelbstzündungen oder Flammenrück-schläge auszuschließen.

Für einen weiten Parameterbereich (Druck,Temperatur, Brennstoff-Luft-Verhältnis,Brennstoff) wurde für die Syngasverbren-nung ein detailliertes Reaktionsmodellvalidiert im Hinblick auf die Wärmefrei-setzung. Dieses Reaktionsmodell wurdeanschließend in zwei Schritten reduziert,bis hin zu einem globalen Reaktions-mechanismus, der aus lediglich zweiReaktionen und 5 unabhängigen Speziesbesteht. Diese reduzierten Reaktionsmo-delle wurden in ein am DLR entwickeltesCFD-Verbrennungsmodell implementiert.Damit wurden Brennkammerströmungenmit Syngasverbrennung numerisch simu-liert. In einer eigens neu aufgebauten

Simulation der Brennkammerströmung.Oben: CFD Berechnung. Unten: Messung vonOH-Molenbrüchen für Synthesegas

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Forschungsbilanz > Energie

Versuchsbrennkammer wurden erfolgreichfür unterschiedliche Syngaszusammen-setzungen Verbrennungsexperimente(OH-PLIF, PIV) bei zwei Drücken durchge-führt. Die numerische Simulation dieserExperimente mit den bereits erwähntenRechenmodellen ergab schließlich eine sehrgute Übereinstimmung von Rechnungund Messung.

Optimierung derGasturbineLokaler Wärmeschutz durch film-gekühlte Turbinenplattformen

Die Erhöhung des thermischen Wirkungs-grades von Turbomaschinen ist für einezukünftige Energieversorgung von großerBedeutung. Für moderne Gasturbinenführt das zu höheren Temperaturen sowiezu flacheren Temperaturprofilen und sozu einer erheblich größeren thermischenBelastung der Bauteile. Im Rahmen desAG-Turbo Vorhabens „Optimierung film-gekühlter Turbinenplattformen“ wurdenmehrere Schlitz- und Bohrungsanord-nungen für eine effiziente Kühlung desthermisch hoch belasteten ersten Leit-kranzes der Turbine untersucht; dabeikonnte sowohl eine verbesserte Kühlkon-figuration definiert als auch der Bedarfan Kühlluft gesenkt werden.

Zur Kühlung des Eintrittsbereichs wirdhäufig aus einem Schlitz Kühlluft ausge-blasen. Die Position dieses Schlitzes hatentscheidenden Anteil an der Effektivitätder Kühlung und an den Verlusten imSekundärströmungsfeld. Auf Grund derWirbelstrukturen nahe der Seitenwand(Hufeisen-, Passagenwirbel) ist es schwie-rig, den druckseitigen Bereich derPassage mit einem ausreichenden Kühlfilmzu versorgen. Eine Möglichkeit bestehtim Einbringen mehrerer Bohrungsreihen,durch die gezielt ein lokaler Wärme-schutz erzeugt werden kann.

Latentwärme-speicher fürKraftwerkstechnik10-fach verbesserte Wärmeleitfähig-keit für neue Wärmespeichermedien

Für die effiziente Speicherung von Wärmeoder Kälte sind Latentwärmespeicherbesonders geeignet, da sie eine Phasen-umwandlung z.B. fest/flüssig (Schmelzen)eines Phasenwechselmaterials (engl.„Phase Change Material“ – PCM) aus-nutzen und hierdurch große Wärme-mengen in einem schmalen Temperatur-bereich um den Phasenübergang spei-chern können. Dadurch kann bei geringenTemperaturänderungen von 10° C, imVergleich zur konventionellen Wärme-speicherung, beim Schmelzvorgang eine10 bis 20-fach höhere Wärmespeicher-dichte erzielt werden.

Das wesentliche Problem bei der techni-schen Umsetzung der Latentwärme-speicherung liegt in dem unzureichendenWärmetransport zwischen dem Speicher(PCM) und dem Wärmeträger. Hauptgrundhierfür ist die im Allgemeinen niedrigeWärmeleitfähigkeit der organischen oderanorganischen Speichermedien.

Das DLR entwickelt Hochtemperatur-Wärmespeicher für Anwendungen imBereich Kraftwerkstechnik und industrielleProzesswärme. Hierfür kommen Salze alsLatentspeichermedien in Frage. Als neu-artiges PCM Materialkonzept wurdenSalz/Graphit Verbundmaterialen entwickeltund gemeinsam mit dem IndustriepartnerSGL Technologies erstmalig im technischenMaßstab gefertigt. Die neu entwickeltenVerbundmaterialien auf Basis von 85 %Salz und 15 % expandiertem Graphitzeichnen sich durch eine signifikant verbesserte Wärmeleitfähigkeit aus. Diebisher realisierten Materialien auf Basisvon Kalium-Natrium-Nitrat-Mischungenund Kalium-Lithium-Nitrat-Mischungendecken den Temperaturbereich von 150bis 300° C ab und sind damit für Speiche-rung und Erzeugung von Prozessdampfprädestiniert.

Neues Verbundmateriel aus Salz und Graphitfür Hochtemperatur-Wärmespeicher

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gegenüber vergleichbaren Produkten einewesentlich höhere Leistungsdichte auf-weisen. Der Direkt-Methanol-Brennstoff-zellenstapel wird momentan getestetund in ein System für eine netzunabhän-gige Stromversorgung integriert.

SolarthermischeKraftwerke für denMittelmeerraum BMU geförderte Studie belegtWirtschaftlichkeit bei Hybridbetrieb

Bevölkerungswachstum und wirtschaftli-che Entwicklung führen in den LändernNordafrikas und dem Nahen Osten dazu,dass sich der Strombedarf bis 2050 etwaverdreifachen und der Wasserbedarf verdoppeln wird. Bei gleich bleibenderStruktur der Energieversorgung würdendie CO2-Emissionen von 770 auf 2.000Mio. t/a steigen. Durch den Einsatz vonerneuerbaren Energien könnten dieEmissionen dagegen im gleichen Zeitraumauf 475 Mio. t/a sinken. Die Stromkostenkönnten langfristig bei etwa 4-5 c/kWhgehalten werden, anstatt auf 8-10 c/kWhzu steigen. Ein ausgewogener Mix auserneuerbaren und fossilen Energiequellenist mittelfristig die wirtschaftlichste Formder Stromerzeugung in der Mittelmeer-region. Solarthermische Kraftwerke spielendabei eine Schlüsselrolle. Die Potenzialein der Region übersteigen deutlich denBedarf, und dank thermischer Energie-speicher und Hybridbetrieb ist die elektri-sche Leistung jederzeit abrufbar. Zudemkann mit Hilfe der Kraft-Wärme-Kopplungauch Meerwasser entsalzt und damit einwesentlicher Beitrag zur Behebung derTrinkwasserverknappung geleistet werden.Zu diesen Ergebnissen kommt die vomBMU geförderte Studie „SolarthermischeKraftwerke für den Mittelmeerraum“(MED-CSP), die vom DLR zusammen mitPartnern aus dem Mittelmeerraum erstelltwurde. Importstrom aus solarthermischenKraftwerken könnte mittelfristig einenBeitrag zur Stromversorgung in Europaleisten.

Forschungsbilanz > Energie

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Schnittbilder einer Ni-C/YSZ-Anode aufITM14-Legierung ohne (oben) und mit(unten) LaCrO3-Barriere

Langzeitstabilitätdurch Plasma-spritzen Neue Möglichkeiten für dieBrennstoffzelle

Bei der Entwicklung von oxidkeramischenHochtemperatur-Brennstoffzellen (SolidOxide Fuel Cell, SOFC) lag ein Schwer-punkt der Arbeiten in der Entwicklungvon Zwischen- und Isolationsschichten,die mittels Vakuum-Plasmaspritzen auf-gebracht werden und die für die Lang-zeitstabilität und Funktion der SOFC sehrwichtig sind. Um die schädigende inter-metallische Diffusion von Eisen undNickel zu unterbinden, wurden LaCrO3-Diffusionssperrschichten entwickelt, dieeine effektive Diffusionsbarriere darstellenund außerdem eine hohe Leitfähigkeitund einen angepassten Ausdehnungs-koeffizient besitzen. Dies hat besondereRelevanz für die Vermeidung von thermo-mechanischen Spannungen bei Aufheiz-vorgängen bis 800°C und entsprechendenAbkühlzeiten. Solche Isolationsschichtenwurden in Zusammenarbeit mit einemIndustriepartner erfolgreich entwickelt undwerden für alle momentan diskutiertenSOFC-Zellkonzepte benötigt.

Direkt-Methanol-Brennstoffzelle Patentiertes DLR-Verfahren im Einsatz

Im Rahmen des EU-Projektes PORTAPO-WER wurde ein Direkt-Methanol-Brenn-stoffzellenstapel mit einer maximalenLeistung von 1 kWel aufgebaut, der dieim DLR entwickelten Membran-Elektroden-Einheiten (MEA) verwendet. Diese MEAswerden mit einem patentierten DLR-Verfahren mittels Trockenbeschichtunghergestellt. Die DLR-MEAs wurden vomProjekt-Konsortium ausgesucht, da sie

Direkt-Methanol-Brennstoffzellenstackmit 1 kW Leistung

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Forschungsbilanz > Energie

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Dezentrale SolareStromversorgungRekorde bei Dish/Stirling-Anlagen

Parabolspiegel mit Stirlingmotoren(Dish/Stirling) werden für die dezentralesolare Stromerzeugung entwickelt undstehen kurz vor der Markteinführung.Die Optimierung des Betriebsverhaltensund die Erhöhung der Zuverlässigkeit stehen derzeit im Mittelpunkt der Entwick-lungsarbeiten. Bei einer Anlage in denfranzösischen Pyrenäen konnte vor kurzemmit rund 11kWe ein neuer Leistungsrekorderzielt werden. Möglich wurde dies unteranderem durch die Umstellung desStirling-Arbeitsmediums von Helium aufWasserstoff, wodurch sich ein höhererWirkungsgrad ergibt. Außerdem wurdeeine neue Anordnung der Receiveriso-lation entwickelt, die die Wärmeverlustedeutlich reduziert. Weiterhin konnte beiden Anlagen, die auf der Plataforma Solarde Almeria in Spanien betrieben werden,in den letzten Monaten die Verfügbarkeitauf 95% angehoben werden. Aufgrunddieser exzellenten Ergebnisse wird jetztdie Herstellung einer ersten Kleinseriesolcher Anlagen angestrebt.

Solare Wasserstoff-erzeugungHohe Effizienz bei Nutzung von thermochemischen Kreisprozessen

Im DLR werden im Rahmen eines HGF-Aufwuchsthemas in mehreren europäi-schen Projekten Verfahren zur Erzeugungvon Wasserstoff durch den Einsatz kon-zentrierter Solarstrahlung entwickelt.

Thermochemische Kreisprozesse könnenin Zukunft dazu beitragen, Wasserstoffaus Wasser erneuerbar und mit hoherEffizienz ohne den Ausstoß von Treibhaus-

gasen bereit zu stellen. Bei diesen Pro-zessen werden chemische Reaktionengenutzt, bei denen die zur Wasserstoff-erzeugung eingesetzten Ausgangsstoffevor der Wiederverwendung thermischregeneriert werden müssen. Diese Rege-neration kann mittels konzentrierter Solar-strahlung erfolgen. ThermochemischeKreisprozesse bieten die Möglichkeit, diezur direkten thermischen Wasserspaltungnotwendige Temperatur von 2500-4000° C auf handhabbare 1200° C oderweniger zu reduzieren. Dabei gilt: Je mehrSchritte ein solcher Kreisprozess hat, destoniedriger kann die notwendige Tempera-tur sein, aber desto schlechter wird auchder Wirkungsgrad.

In den letzten Monaten sind dem DLR beizwei Kreisprozessen wesentliche Durch-brüche gelungen. Bei dem zweistufigenKreisprozess der Wasserspaltung anFerriten ist zum ersten Mal im Sonnenofenin Köln-Porz im Rahmen des HYDROSOL-Projektes solarer Wasserstoff erzeugtworden. Inzwischen konnte ein Materialgetestet werden, dessen Aktivität selbstnach 15 Regenerationszyklen auf unver-ändert hohem Niveau lag. Dieses Ergebnislegt nahe, dass eine um mehrereDimensionen höhere Zyklenzahl erreichtwerden kann, die für eine kommerzielleRealisierung des Prozesses notwendig ist.

In einem zweiten Verfahren, dem dreistu-figen so genannten Schwefel-Iod- oderGeneral-Atomics-Prozess, ist die thermi-sche Spaltung von Schwefelsäure derentscheidende Schritt. Kürzlich ist es imRahmen des Projekts HYTHEC gelungen,in einem neuartigen Solarreaktor dieSpaltung von Schwefelsäure mit sehrhoher Umsetzungsrate durchzuführen.Dies ist ein entscheidender Durchbruchauf dem Weg zu einer technischenUmsetzung des Schwefel-Iod Prozessesauf der Basis von Solarenergie.e solcherAnlagen angestrebt.

Dish/Stirling Prototypen in der Erprobungauf der Plataforma Solar de Almería

HYTHEC Reaktor,Schnittzeichnung

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Projektträger

ProjektträgerLuftfahrtforschungund -technologieArbeitsschwerpunkte des Projekt-trägers bleiben die nationalenLuftfahrtforschungsprogramme

Der Projektträger Luftfahrtforschung und-technologie (PT-LF) unterstützt das Bun-desministerium für Wirtschaft und Arbeit(BMWA) bei der Umsetzung des Luft-fahrtforschungsprogramms des Bundes(„Lufo“) sowie die Bundesländer Bayern,Brandenburg, Hamburg und Rheinland-Pfalz, die mit eigenen Förderaktivitätendas Bundesprogramm ergänzen. Das Jahr2004 stand ganz im Zeichen der Durch-führung des neuen Luftfahrtforschungs-programms des Bundes für den Zeitraum2003–2007. Der PT-LF betreute dabei 195Vorhaben in 34 Verbünden. Gleichzeitigwaren noch 16 aktive Vorhaben aus demLuftfahrtforschungsprogramm 1999–2002 mit Laufzeiten teilweise bis 2005zu bearbeiten.

Im Jahr 2005 wurden mit der Festlegungprogrammatischer Grundlagen die Wei-chen für das neue 4. Luftfahrtforschungs-programm des Bundes gestellt. Es wird inKontinuität zum Vorgängerprogrammweiterhin auf die für den Horizont 2020aufgestellten Herausforderungen abzielen.Diese Arbeitsschwerpunkte wurden zu-sammen mit den umfangreichen anderenhier aufgeführten Aktivitäten von einemTeam aus 11 Mitarbeitern bewältigt. Einhohes Maß an Arbeitskapazität wurdedurch die zu entwerfenden Stellung-nahmen zum 2. BRH-Bericht gebunden.Im Vorhaben bezogenen Teil waren dabei15 Prüf-Bemerkungen zu Einzelvorhabenzu bearbeiten.

Die Zuarbeit zum BMWA Referat erstrecktesich wie bisher auch auf die Bearbeitungvon Darlehensverträgen zur A380 sowiedie Vorbereitung und Betreuung desMessestandes des Koordinators für diedeutsche Luft- und Raumfahrt auf der„ILA 2004 Berlin“. Die Aufgabe „NationaleKontaktstelle“ für die Luftfahrt- undSecurityforschung der EU ist wegen derzunehmenden Integration in das Netz-werk der nationalen Kontaktstellen an-spruchsvoller und umfangreicher gewordenund erfordert eine zunehmendeBetreuung.

Im GARTEUR-Council im Oktober 2004ist von deutscher Seite der Vorschlag ein-gebracht worden, auf der Basis GAR-TEUR ein „Aeronautics ERA-Net“ zu for-mieren. Damit soll einerseits dem zuneh-menden Drängen der EU-Kommission zurBildung eines Netzwerkes der Mitglieds-taaten im Bereich Luftfahrtforschungbegegnet und andererseits eine Duplizie-rung bestehender Technologie-Koopera-tionen vermieden werden. PT-LF nimmtim ERA-Net „AirTN“ die Rolle des Koor-dinators wahr. In 2005 werden dieAbstimmung innerhalb des 25 Partnerumfassenden Konsortiums sowie die Ver-tragsverhandlungen abgeschlossen wer-den. Laufzeitbeginn soll Januar 2006 sein.

Die Luftfahrtstandort-Länder leisten miteigenen Förderaktivitäten ihren Beitragzur Luftfahrtforschung in Deutschland.Mit Blick auf die gebotene Koordinierungder Länderaktivitäten mit dem Bundes-programm und der Luftfahrtforschung derEU haben die zuständigen Wirtschafts-ressorts der wichtigen StandortländerBayern und Hamburg den ProjektträgerLuftfahrtforschung mit der Abwicklungihrer Fördervorhaben beauftragt. Auch dasWirtschaftsministerium des LandesBrandenburg hat zur Betreuung seinerFörderprojekte der Luftfahrtforschungdurch den Projektträger in 2004 eineeigene vertragliche Regelung mit demDLR getroffen.

2004 umfassten die Projektträgeraufga-ben für die Länder Bayern, Brandenburg,Hamburg und Rheinland-Pfalz dieBetreuung von insgesamt 59 Vorhaben.

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Genderforschung. Der Projektträger istdabei sowohl auf nationaler wie auchauf internationaler Ebene tätig und ver-fügt durch seine langjährige Erfahrungauf den Gebieten Forschungs- und Bild-ungsförderung sowie Projektmanagementüber sehr gute Kontakte zu Forschungs-trägern und -einrichtungen, Fachgremienund ausgewiesenen Experten in der natio-nalen und internationalen Forschungswelt.

Seine große Flexibilität beweist der PT-DLR,indem er sich den immer wieder wech-selnden Anforderungen seiner Auftrag-geber stellt und so – trotz der Kürzungenim Bundeshaushalt – einige neue Aufga-ben übernehmen konnte. Aktuelle Bei-spiele dafür sind zum einen die Durch-führung des „Einsteinjahres 2005” sowiedie Koordination des Ganztagsschul-Programms, beides Aufträge des BMBF.Besonders hervorzuheben ist außerdem,dass sich der PT-DLR – im Auftrag desBMBF – im 6. Forschungsrahmenpro-gramm der Europäischen Kommission anmehreren Ausschreibungen zum Aufbau

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Projektträger im DLR2004 – ein Jahr der Konsolidierung

Der Projektträger im DLR (PT-DLR) über-nimmt für das Bundesministerium für Bil-dung und Forschung (BMBF), das Bundes-ministerium für Familie, Senioren, Frauenund Jugend (BMFSFJ), das Bundesministe-rium für Gesundheit und Soziale Sicherung(BMGS) und das Bundesministerium fürWirtschaft und Arbeit (BMWA) wissen-schaftlichorganisatorische und verwaltungs-bezogene Managementaufgaben imRahmen ihrer Förderprogramme. Hinzukommen Aufträge von Landesministerienund privaten Auftraggebern.

Nach den Fusionen in den Jahren 2002und 2003 war das Folgejahr 2004 ein Jahrder Konsolidierung. Große, den gesamtenProjektträger betreffende Änderungengab es nicht. Es konnten jedoch ersteSchritte unternommen werden, räumlichenger zusammenzuwachsen. Aus denehemals vier Bonner Standorten sindinzwischen zwei geworden.

Zum Stichtag 31.12.2004 beschäftigte derPT-DLR 500 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter. Die Summe der von ihm betreu-ten Mittel für die Forschungsförderungerreichte im Jahre 2004 ein Volumen vonüber 558 Millionen Euro (vgl. Tabelle),mit denen insgesamt rund 4200 Projektegefördert werden konnten. Die verwalte-ten Mittel sind, wenn man die bis Ende2003 befristeten UMTS-Sondermittelnicht mit berücksichtigt, leicht gestiegen.

Die inhaltlichen Tätigkeitsschwerpunktedes PT-DLR liegen im Bereich derGesundheits- und Umweltforschung, derInformationstechnik, den neuen Medienin der Wirtschaft und Bildung sowie derForschung zur Gestaltung der Arbeits-welt. Weitere Arbeitsschwerpunkte desPT-DLR betreffen Förderaktivitäten auf denGebieten Bildungsforschung, Geistes-wissenschaften und Chancengleichheit/

Forschungsbilanz > Projekträger

Verwendung der Haushaltsmittel

2003* 2004

Informationstechnik 192.615 168.027

Gesundheitsforschung / Humangenomforschung 181.197 165.548

Umweltforschung und -technik 53.497 59.898

Bildungsforschung 32.200 40.157

Neue Medien in der Bildung und Fachinformation 98.849 35.314

Neue Medien in der Wirtschaft 38.735 29.921

Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen 28.899 26.983

HGF-Strategiefonds 19.142 11.389

Internationales Büro 9.467 10.330

Chancengleichheit/Genderforschung 5.975 6.595

Geisteswissenschaften 2.169 2.234

Büro Einsteinjahr 2005 ––– 1.929

Europäische Programme ––– 106

Gesamt: 662.745 558.431

* hierin sind in beträchtlichem Umfang bis 2003 befristete UMTS Mittel enthalten;

ohne deren Berücksichtigung ergibt sich eine leichte Steigerung der Mittel von 2003 nach 2004.

Alle Angaben in T Euro

so genannter ERA-Netze (ERA = EuropeanResearch Area) beteiligt hat. Mit diesemFörderinstrument wird erstmals dieMöglichkeit einer Vernetzung von natio-nalen Förderprogrammen der EU-Mitglieds-staaten mit denen der EuropäischenKommission geschaffen. Ziel ist die gegen-seitige Öffnung der Förderprogrammesowie die Entwicklung und Durchführunggemeinsamer Maßnahmen. Insgesamtzwölf der bei der EU vom PT-DLR einge-reichten Anträge waren erfolgreich,wodurch ein erster Schritt in Richtungeuropaweite Geschäftsfelder gelungen ist.

Eine detaillierte Darstellung aller Arbeitenund Programme finden sich im Geschäfts-bericht 2004 des PT-DLR (www.pt-dlr.de/pt/service/publikationen).

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UNTERNEHMENSBILANZ

Unternehmensbilanz

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Das DLR versteht sich als „Forschungs-unternehmen“. Dies bedeutet, erst-klassige Forschung auf höchstemNiveau mit einer Organisation zu ver-binden, die unternehmerische Dyna-mik, Effizienz und Flexibilität koppelt.Unter diesem Anspruch hat das DLRwährend der letzten Jahre dieProfessionalisierung seiner Arbeits-weise stetig weiter verbessert. Diesbeginnt mit einer stringenten Unter-nehmensstrategie, aus welcher sich

die fachlichen Strategien der Schwer-punkte Luftfahrt, Weltraum (in engerWechselwirkung mit dem als Raum-fahrtagentur verantworteten Inte-grierten Deutschen Raumfahrtpro-gramm), Verkehr und Energie ableiten,welche wiederum die Grundlage fürdie Geschäftspläne der 31 Instituteund Einrichtungen darstellt (sieheSchaubild). Es führt über eine konse-quente Prozessorientierung in derAdministrative Technische Infra-struktur (ATI) mit der Bereitstellungunterschiedlicher Servicefunktionen,wie beispielsweise beim Drittmittel-geschäft. Es beinhaltet auch eine weitblickende Europäisierungsstrategieund ein zielgerichtetes internationalesEngagement. Und es manifestiertsich deutlich in einem modernen Per-sonalmanagement, das besonderenWert auf Motivation, Chancengleich-heit und Familienfreundlichkeit legt.

In diesem zweiten Teil des Jahresberichts,der „Unternehmensbilanz“, werden diegenannten unternehmerischen Bereichebeschrieben und die wichtigsten Aktivitä-ten dargestellt. Fundiert wird dies durch diePräsentation ausgewählter Kennzahlen,die den Anspruch des „Forschungsunter-nehmens“ untermauern. Sie sind abernicht nur für den eigenen Leistungsnach-weis gedacht, sondern stellen auch einBenchmarking-Angebot für Partner undWettbewerber dar. Das DLR verortet sichmit dieser Bilanz, die in besonders her-vorgehobener Weise im Wissenschafts-und Forschungssystem die wissenschaft-liche Exzellenz und den wirtschaftlichenErfolg als Nachweis für die Bedeutungund Nachfragen seiner Forschungsleis-tungen belegt, in einer auch internatio-nalen Ausnahmeposition.

Unternehmensstrategie

Unternehmensstrategie

Schwerpunktstrategien

Inst

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Ziel

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Unternehmensbilanz > Ergebnisse

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DrittmittelIm Berichtsjahr 2004 konnten die Dritt-mittelerträge erneut um 2 Mio. Euro auf 242 Mio. Euro gesteigert werden.Besonders hervorzuheben ist dabei u.a.der Anstieg der Erträge mit der inländi-schen Wirtschaft um 18% auf 39 Mio.Euro, der sich nicht nur aus dem erfolg-reichen Abschluss eines Großprojekts,sondern auch aus einem Anstieg derAufträge in diesem Bereich insgesamtund höheren Einzelerträgen begründet.Dem gegenüber sank der Ertragsanteilausländischer Auftraggeber auf 35%.Zwar wurde wiederum der Ertrag mitausländischen Wirtschaftsunternehmengesteigert, allerdings konnte dadurch daserhebliche Absinken der Einnahmen ausDrittmittelprojekten mit ausländischenstaatlichen Stellen nicht kompensiertwerden. Ursache hierfür ist das Auslaufendes Projektes VINCI P 4.1, welches wie in den vergangenen Jahren zu 85 % derErträge mit ausländischen staatlichenStellen beitrug.

Die Einnahmen aus EU-Projekten sowiesonstiger Projekte blieben in etwa aufdem Niveau von 2003. Der durch dasendgültige Auslaufen von Projekten des5. EU-Forschungsrahmenprogrammsbedingte Ertragsrückgang im Bereich EUwurde durch eine Steigerung der Erträgeaus Projekten des 6. EU-Forschungs-rahmenprogramms nahezu kompensiert.Dabei konnte die Erfolgsquote bei EU-Anträgen (gemittelt über drei Jahre) vonim Vorjahr 33% auf 42% wesentlichgesteigert werden. Das VerhältnisKoordinator / EU-Projekte blieb insge-samt mit 13% in etwa konstant.

Die Erträge nationaler staatlicher Quellen(ohne Projektträgerschaften) sind um5,9% auf 53 Mio. Euro gestiegen. Zwarsind die Projekte mit nationalen staatlichenInstitutionen wiederum um 1,9 Mio. Eurogesunken. Wesentlich ist dies auf einenRückgang bei den Projektförderungendes Bundes von 1,8 Mio. Euro zurückzu-führen. Damit hat sich der Trend des

Vorjahres, begründet durch eine geän-derte Förderpolitik, weiter fortgesetzt.Festzuhalten ist allerdings, dass sich dieErgebnisse bei den Länderförderungen(plus 0,6 Mio. Euro) geringfügig verbes-sert haben. Dieser Aufwuchs stammt ausder Unterstützung für den Aufbau derInstitute „Fahrzeugkonzepte“ (Stuttgart)und „Verkehrsforschung“ (Berlin). Auchdie Erträge aus Aufträgen mit dem Bundund den Ländern sind um 0,7 Mio. Eurozurückgegangen. Dem gegenüber stehtallerdings ein Anstieg der Erträge ausAufträgen sonstiger inländischer staatli-cher Forschung und Entwicklung in Höhevon auf 12,5 Mio. Euro. Wesentlich fürdiese Steigerung ist hier vor allem derAnstieg der Erträge aus HGF-Zuschüssen,welcher durch den Abschluss neuerProjekte (Virtuelle Institute) verursachtwurde. Im Bereich Projektträgerschaftenwurden Erträge in Höhe von 47 Mio.Euro erzielt.

Drittmittel

2002 2003 2004

Drittmittelerträge gesamt 233 Mio. EUR 240 Mio. EUR 242 Mio. EUR

Drittmittelanteil am Gesamtertrag 49 % 49 % 49 %

Ertragswachstum inländischer Wirtschaftserlöse aus FuE Tätigkeit +20 % -11 % +18 %

Anteil der Erträge von ausländischen Auftraggebern (Ertragsvolumen) 35 % 39 % 35 %

Erfolgsquote EU-Anträge in den letzten drei Jahren (angenommen/eingereicht) 38 % 33 % 42 %

Erträge aus EU-Förderungen 12,6 Mio. EUR 13,1 Mio. EUR 12,5 Mio. EUR

Verhältnis Koordinator/gesamt (laufende EU-Projekte) 15 % 14 % 13 %

Zahlenangaben gemäß den Jahresabschlüssen

Ergebnisse

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Forschungsbezo-gene ErgebnisseNeben den eingeworbenen Drittmitteln,die für eine anwendungsorientierteForschungseinrichtung wie das DLR einwichtiges Indiz für Qualität und Nachfrageihrer Leistungen darstellen, sind natürlichauch die wissenschaftlichen Ergebnisseder Arbeiten von Interesse. Veröffentli-chungen, Vorträge und Lehrtätigkeitgeben Auskunft über wissenschaftlicheQualität und Produktivität und werdenkontinuierlich erfasst. Ihre Anzahl unter-liegt Schwankungen, die z.B. durch Projekt-arbeit, personelle Fluktuationen oderAntragstätigkeit begründet sein können.

Im Jahr 2004 wurden (absolut) etwasweniger Arbeiten in referierten Fachzeit-schriften veröffentlicht (450) als im Vorjahr(524). Nimmt man allerdings referierteVeröffentlichungen in Proceedings,Büchern usw. hinzu, so ergibt sich eineGesamtzahl von 950 Publikationen, dievor ihrer Veröffentlichung in irgendeinerForm einer Begutachtung durch Expertenunterzogen wurden.

Gegenüber 2003 haben sich erfreulicher-weise alle Kennzahlen in der Tabelle ver-bessert. Besonders bemerkenswert ist derdeutliche Anstieg bei den wahrgenom-menen Lehraufträgen an Hochschulensowie bei den Diplomarbeiten. Auch beiden Dissertationen ist ein weiterer merk-licher Anstieg zu verzeichnen.

Technologie-marketing Technik verändert Märkte, Märkte beein-flussen Technologien und Produkte. DasTechnologiemarketing des DLR sieht sichin diesem Spannungsfeld als Vermittlerinnovativer Technologien und als Partnerder Wirtschaft für technologischeProblemlösungen. Das Technologie-marketing ist ein Kernprozess des DLR,der vom Bedarf des Marktes bis hin zumVertrieb von DLR-Know-how an dieIndustrie reicht. Hauptzielsetzungen sinddie an der Nachfrage orientierte Auf-bereitung von DLR-Technologien zurUmsetzung von Produkten mit Partnernaus der Wirtschaft, sowie die Akquisitionvon neuen Kunden, Absicherung vonGeschäftsfeldern durch Schutzrechte unddie Unterstützung von Unternehmens-gründungen.

Beispiele für erfolgreiches Technologiemarketing

Im Jahr 2005 wurde mit dem Institut fürFaserverbundleichtbau und Adaptronik dasTT-Projekt „Temperieren und Prozessierenvon Verbundfaserbauteilen mit Mikro-wellen“ erfolgreich abgeschlossen.

Zielsetzung des Projektes war die Prozes-sentwicklung für das Aushärten vonCFK-Duroplasten durch Mikrowellen-strahlung. Dieses Verfahren ermöglichteine autoklavlose Prozessierung vonKohlefaserverbundwerkstoffen auch fürgroße Bauteile. Vorteile des Verfahrenssind Verkürzung von Produktionszeitenund reduzierte Produktionskosten auf-grund geringerer Anforderungen an dieProduktionsumgebung (Temperatur,Druck) und Energieeinsparung. Entwick-lungs- und Kooperationspartner warendas Composite Technology Center (CTC)von EADS-Airbus (Stade, Deutschland)für die luftfahrttechnische Qualifizierungeiner mit Mikrowellentechnik hergestell-ten C-Holmsegmentes für Airbus, dieFirma Maschinenbau Scholz (Coesfeld,Deutschland) für den Markteintritt von auf

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* pro wissenschaftl. Mitarbeiter in Instituten und Einrichtungen

Forschungsbezogene Ergebnisse

2002 2003 2004

Vorträge bei wissenschaftlichen Konferenzen, Workshops, Vorlesungen* 0,77 0,82 0,88

Rufe an Hochschulen 11 11 12

Lehraufträge 131 137 159

Diplomarbeiten 150 199 235

Dissertationen 63 77 86

Habilitationen 3 4 5

Unternehmensbilanz > Ergebnisse

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Mikrowellentechnik des DLR basierendenAutoklaven, die Firma Fricke & Mallah(Peine, Deutschland) für Entwicklung und Vertrieb von auf DLR Prozess Know-how basierenden Mikrowellenkammer-öfen und die Firma Bolle & Cords (Horst,Deutschland), die eine Anlage zur Harz-erwärmung mit Mikrowellentechnologiein den Markt eingeführt hat.

Für das Satellitenservicing, d.h. lebens-verlängernde Maßnahmen für im Orbitbefindliche Satelliten durch Ankopplungeines Hilfssatelliten mit einer Antriebs-/Treibstoffeinheit, hat das DLR einen Lizenz-vertrag mit der Firma Orbital RecoveryLimited (ORL, England) abgeschlossen.Gegenstand dieses Lizenzvertrages ist dasCapture Tool, ein Mechanismus zumAndocken des Hilfssatelliten. In einer ver-traglich abgesicherten Kooperation mitORL, Dutch Space / DS (Leiden, Nieder-lande) und Kayser Threde/ KT (München,Deutschland) passt das Institut für Robotikund Mechatronik im Auftrag von KT undim Rahmen eines TT-Projektes das vor-handene Capture Tool an die Missions-bedingungen an. Das DLR erzielt damitErträge sowohl aus den Entwicklungs-aufträgen als auch durch Lizenzerträgebei erfolgreichen Servicing-Missionen.

Ein Anwendungsgebiet von Aerogelen ist die Herstellung feuerfester Leichtbau-wände. In Kooperation mit einemIndustriepartner wurde die Herstellungs-technologie auf dessen Anforderungenhinsichtlich Statik, Bauvorschriften undeinfacher Produktion angepasst. DieLeichtbauwände können u.a. im Bau-bereich eingesetzt werden.

Das TT-Projekt „Digitaler Filmscanner“, dasauf Basis der am Standort Berlin-Adlershofentwickelten digitalen optischen Sensor-technologien zusammen mit der FirmaKinoton GmbH (Marktführer im SegmentKino- und Studioausstattung) durchge-führt wurde, konnte im Jahr 2005 mitdem serienreifen Modell abgeschlossenwerden. Zielsetzung war die Erstellungeines Filmscanners für die schnelle, quali-tativ hochwertige und kostengünstigeDigitalisierung analogen Filmmaterials.

Mit dem Filmscanner kann jeder 35mm-Film (optional auch 16mm) problemlosdigitalisiert werden. Mit seiner ausgereif-ten CCD-Zeilen-Technologie liefert derFilmscanner brillante digitale 16-Bit-Bilderbester Qualität, und das in kürzester Zeit.Seine hervorragenden optischen Eigen-schaften erreichen eine gestochen scharfeBildauflösung von bis zu 6 µm. DasProdukt wird derzeit am Markt einge-führt und bereits verkauft.

Unternehmensbilanz > Ergebnisse

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Technologiemarketing

2002 2003 2004

Erträge aus Lizenzen 1,9 Mio. EUR 3,9 Mio. EUR 4,2 Mio. EUR

Unternehmensausgründungen 0 1 1

Neue eigene Technologie-transferprojekte 12 10 12

Investitionen in Technologie-transferprojekte 1,7 Mio. EUR 2,2 Mio. EUR 2,4 Mio. EUR

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Schutzrechte

Die Anzahl der Erfindungsmeldungen istim Jahr 2004 auf 176 angestiegen undliegt damit fast doppelt so hoch wie imVorjahr (96 Meldungen). Die Anzahl derdeutschen Schutzrechte des DLR hat sichin 2004 gegenüber dem Vorjahr um rund11 % erhöht, das DLR war Ende 2004Inhaber von knapp unter 1000 nationa-len Schutzrechten.

Schutzrechtsanmeldungen im Auslandsind vorrangig für Industriepartner not-wendig. Auf eigene Kosten meldet dasDLR Auslandsschutzrechte nur an, wenndies zur Absicherung von Kernarbeits-gebieten notwendig ist, um die Hand-lungsfreiheit des DLR langfristig zu erhal-ten. Infolge dieser restriktiven Anmelde-politik ist die Zahl der Auslandsschutz-rechte im Zeitraum von 1998 bis 2003um gut ein Drittel zurückgegangen. ImJahr 2004 ist der Schutzrechtsbestand imAusland erstmals wieder leicht angestie-gen. Grund hierfür sind auch die in denletzten Jahren vom Technologiemarketinginitiierten Innovationsprojekte, für die zurSicherung der Vermarktungschancen einangemessener Auslandsschutz unum-gänglich ist.

Unternehmensbilanz > Ergebnisse

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DLR-Schutzrechte im Inland

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Gesamtbestand Inland Gesamtbestand Ausland

0

400

800

1200

1400

1000

600

200

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Lizenzen

Die Lizenzeinnahmen des DLR sindgegenüber dem Vorjahr von 3,9 Mio.Euro auf rund 4,2 Mio. Euro leicht ange-stiegen. Gegenüber dem Durchschnittder Jahre 1996 bis 2000 haben sich diejährlichen Lizenzeinnahmen des DLRdamit mehr als verdoppelt. Grund hierfürsind die Erfolge von Technologietransfer-Projekten, die vom Technologie-Marketing des DLR zwischen 1997 und2000 gestartet worden sind und die nunzu vermehrten Lizenzerträgen führen.

Bei den externen Kosten für Patent-anmeldungen haben die allgemeinenKostensteigerungen – insbesondere dieAusgaben für externe Patentanwälte –zu einem leichten Kostenanstieg geführt.Das DLR gibt rund 0,5 % seines Etats fürdie Anmeldung und Aufrechterhaltungvon Schutzrechten aus.

Unternehmensgründungen

Im Berichtsjahr wurde die Anwendungs-zentrum GmbH Oberpfaffenhofen (AZO)gegründet. Das AZO ist eine strategischeUnternehmensgründung, die das DLRmit Hilfe des Freistaates Bayern amStandort des DLR in Oberpfaffenhofeneinen Inkubator speziell für die Unter-stützung von Unternehmensgründungenund -ansiedlungen eingerichtet hat. DieAZO GmbH ist ein Unternehmen, das dem Europäischen Netzwerk vonInkubatoren ESINET angehört und vorallem Anwendungen der Satellitennavi-gation fördern soll. Das DLR ist alsGesellschafter mit einer Minderheits-beteiligung von 25% an dem Unter-nehmen beteiligt.

Unternehmensbilanz > Ergebnisse

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Patentkosten/Lizenzeinnahmen

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Lizenzeinnahmen

Alle Angaben in Mio. Euro

0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

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Unternehmens-entwicklungEntwicklungen in derAdministrativen TechnischenInfrastruktur (ATI)

Der im Jahr 2003 begonnene Organisa-tionsentwicklungsprozess „ATI im Wandel“wurde im Berichtszeitraum fortgeführt.In seinem Zusammenhang wurden zahl-reiche Projekte und Aktivitäten angestoßenund betrieben, die alle das gleiche Zielverfolgen: die konsequente und nachhal-tige Ausrichtung der Organisation aufProzesse und die Optimierung der Prozesseim Hinblick auf Wertschöpfung, Kostenund Transparenz zum Kunden. Dabeiwurden auch die Prozessanteile in denInstituten in die Betrachtung einbezogen,um eine bessere Verzahnung der Kern-prozesse mit den Unterstützungsprozessenzu erreichen.

Ein wichtiger Meilenstein war die erfolg-reiche Evaluation der Technischen Infra-struktur (TI) im November 2004. Das denGutachtern vorgestellte und von diesenpositiv bewertete Konzept zur Neuge-staltung der TI wird nun in den Projekten„Facility Management“ (FM) und„Systemhaus Technik“ (SHT) umgesetzt.Im Rahmen des Projektes Facility Mana-gement werden für alle Leistungen undServices rings um Gebäude und Anlageneinheitliche Geschäftsprozesse einge-führt, die Verrechnung neu gestaltet unddamit eine weitgehende Steuerbarkeitder Kosten durch die Institute hergestellt.Der Schwerpunkt der Gestaltung desSystemhauses Technik liegt in der strate-gischen Ausrichtung des Leistungsspek-trums der einzelnen Technischen Betriebeder TI auf die Anforderungen des Kunden,verbunden mit einer Neugestaltung derProzessabläufe und dem daraus folgen-den Neuzuschnitt der Organisation.

DLR-Centers of Excellence

Nach dem erfolgreichem Abschluss derbisherigen „DLR-Centers of Excellence“und den damit verbundenen sowohlinternen als auch externen positivenAuswirkungen, hat der Vorstandbeschlossen, diese Benennungen regel-mäßig anzuwenden und im Juni 2005erneut ein „DLR-Center of Excellence2005“ ausgeschrieben. AnerkannteSpitzenforschung soll damit gewürdigtund ausgebaut werden. Die Ergebnisseder abgeschlossenen Aktivitäten sindauch als Download im Internet unterhttp://www.dlr.de/dlr/Organisation/aus-senbeziehungen zu finden.

Das DLR setzt damit sein Unternehmens-ziel der Fokussierung auf Forschungs-gebiete, die zu den Stärken des DLRgehören konsequent um und ermöglichtdem DLR, gestärkt in den internationalenWettbewerb mit anderen Forschungs-einrichtungen um Führungsanspruch,Wissenschaftler und Kunden zu treten.

Struktur

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Mit der Veröffentlichung der Broschüre„DLR-Centers of Excellence 1998–2004“ in der Reihe Ziele und Strategien ist dieerste Runde dieses DLR-internen Exzellenz-Wettbewerbs mit bemerkenswertenErgebnissen abgeschlossen worden.

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Unternehmenskommunikation

Im Berichtszeitraum verstärkte die Unter-nehmenskommunikation des DLR ihrePositionierung in der allgemeinen und inder Fachöffentlichkeit, sowohl mit demZiel, den Bekanntheitsgrad des DLR zuerhöhen und das Image zu verbessern,als auch Themenbotschaften informativund allgemein verständlich zu kommuni-zieren. Dabei rückte das DLR deutlichstärker in den Focus der TV-Berichterstat-tung. Insbesondere ARD, Phoenix unddie Nachrichtensender N-TV und N24haben Forschungs- und vor allemRaumfahrtthemen erheblich mehr gesen-det. Das Ziel, durch Statements desVorstands, von Institutsleitern undMitarbeitern kommentierend in denMedien vertreten zu sein, wurde ebensoerreicht wie die allgemeine Positionierungvon Fachthemen.

In der Medienkommunikation arbeitetdas DLR mehr und mehr mit Medienko-operationen, so u.a. mit dem LufthansaMagazin. Ein besonderes Highlight derUnternehmenskommunikation ist zudemdas erstmalige Auftreten des DLR alsHerausgeber eines populärwissenschaftli-chen Buches, „Berge aus dem All“, beidem das DFD die wissenschaftliche Pro-jektleitung innehatte.

Als Glanzlichter mit besonderer Außen-wirkung in der allgemeinen Öffentlichkeitund im Bereich der politischen Entschei-dungsträger seien der „Tag der Raum-fahrt“ mit der 6. DLR-Parabelfugkam-pagne erwähnt, der allein in Köln mehrals 100.000 Besucher anzog sowie eineVeranstaltung im Löbe-Haus des Reichs-tagskomplexes in Berlin, bei der die ex-zellenten deutschen Beiträge im Rahmender Mars-Exploration im Mittelpunktstanden. Bei solchen Events bewährtesich die Kommunikationsstrategie derpartnerschaftlichen Co-Profilierung, sobeim Tag der Raumfahrt mit Luftwaffeund Flughafen Köln-Bonn, im Löbe-Hausdes Reichstags mit Max-Planck- und Uni-

versitätsvertretern. Als ein Höhepunktder Kommunikation innerhalb der Fach-öffentlichkeit sei die Jahreshauptver-sammlung benannt, die vom TV-SenderPhönix übernommen und mehrfach aus-gestrahlt wurde.

Insgesamt kann festgestellt werden, dassdie Positionierung des DLR als die kompe-tente Einrichtung für Luft- und Raumfahrtin Deutschland deutlich voranschreitet.

Deutsches Personal in der ESA

Seit einigen Jahren hat das DLR seineAktivitäten in Bezug auf die Erhöhungdes deutschen Personalanteiles bei derESA intensiviert und gebündelt. Bereitsim dritten Jahr in Folge konnte der Anteilder deutschen Bewerbungen an allen beiESA eingehenden Bewerbungen erhöhtwerden, und auch die Erfolgsquote derdeutschen Bewerber/innen bei Einstel-lungsangeboten hat sich nochmals ver-bessert. Der Anteil deutscher Kandidatenbei allen Neueinstelllungen der ESA liegtaktuell bei mehr als 23 % und damit erst-mals in der Nähe des dt. Beitragsanteiles.

Im Bereich der „Austauschprogramme“konnten die Arbeiten weiter vorangetrie-ben werden. Zwei zur ESA abgeordneteMitarbeiter haben ihre Arbeit aufgenom-men.

Als weitere neue Maßnahme wird über-legt, ein „Netzwerk“ zu den „Luft- undRaumfahrtuniversitäten“ Stuttgart,München, Aachen, Berlin, Karlsruhe auf-zubauen, um mit finanzieller ESA-Unter-stützung Berufsanfänger aus diesen Unisin den ESA-Standorten zu platzieren.

Um die Attraktivität einer ESA-Stelle zuerhöhen, hat der Vorstand 2005 eineBeurlaubungsregelung für DLR-Mitarbeiterbei der ESA verabschiedet, die es ermög-licht nach bestimmten Zeitfristen wiederim DLR tätig zu werden.

Unternehmensbilanz > Struktur

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Präsentation der Aktivitäten zu SpaceExploration im Löbe-Haus

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Qualitätsmanagement

Bereits 1999 hat das DLR beschlossen,die Qualitätssicherung der FuE-Leistungennach der ISO9000-Systematik zu organi-sieren. In den Folgejahren wurde eindezentrales Qualitätsmanagement (QM)aufgebaut und sukzessive in den Institutenimplementiert. In nahezu allen Institutenund Einrichtungen wurden mittlerweileQualitätsbeauftragte berufen.

Bis Mitte 2005 wurden in insgesamt 13Instituten, Einrichtungen und Organisa-tionseinheiten Qualitätsmanagement-Systeme zertifiziert, in weiteren zwölfInstituten und Einrichtungen befinden siesich jetzt im Ausbau. Der Entwicklungs-schwerpunkt des Qualitätsmanagementsim letzten Jahr lag im Ausbau der beste-henden Systeme durch Erweiterung desGeltungsbereichs sowohl durch Aufnahmeweiterer Leistungsprozesse in das Mana-gementsystems als auch durch Erweiterungdes Anspruchs an das Managementsystem.Es besteht ein klarer Trend zu integriertenManagementsystemen, bestehend ausdem Management der Qualität ergänztdurch Arbeitssicherheit und Umwelt-schutz.

Im Jahre 2003 wurde der Führungsprozessdes Qualitätsmanagement im DLR durchBureau Veritas Quality International (BVQI)zertifiziert. Seitdem hat sich der Führungs-prozess zweimal den jährlichen Überwa-chungsaudits erfolgreich unterzogen. Daseinheitliche Qualitätsmanagement für dasGesamtunternehmen ist im Rahmen derHGF eines der Alleinstellungsmerkmaledes DLR.

Das Institut für Raumfahrtantriebe istheute nach DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO14001 und SCC zertifiziert und hat damitdas erste integrierte Managementsystemim DLR aufgebaut.

Qualitäts-management undUmweltschutz Ein grundlegender Faktor für dieLeistungsfähigkeit des DLR ist dieQualität seiner Forschungsergebnisse,Produkte und Leistungen. Sie sollenkunden-, anforderungs- und umwelt-gerecht sein. Die Zufriedenheit derGesellschafter, Partner und Kundensowie das Engagement der Mitar-beiter sind dabei Basis und Maßstab.Die ständige Verbesserung ist erklär-tes Ziel im DLR.

Sicherheit und Umweltschutz sindseit Jahren wesentliches Kriteriumfür die Arbeiten des DLR.

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Dem Institut für Luft- und Raumfahrt-medizin wurde auf Basis der Zertifizierungnach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO13485 ein Zertifikat nach Richtlinie93/42/EWG zur Herstellung und zumInverkehrbringen von Medizinproduktenerteilt. Weiter ist das Qualitätsmanagementdes Arbeitsschwerpunktes „Luft- undRaumfahrtpsychologie“ nach DIN EN ISO9001 zertifiziert. Das Zertifikat umfasstweltweit einmalig den gesamten Prozessder psychologischen Eignungsdiagnostik.Die damit verbundene internationale Sicht-barkeit hat in enger Folge die Einwerbungvon Drittmitteln aus der Schweiz undIndonesien ermöglicht.

Für die Vergabe der ESS-Prüfstelle desBMBF an den Projektträger des DLR wardas Qualitätsmanagement des DLR einausschlaggebendes Argument.

Im September 2004 hat die neueQualitätsmanagement-Beauftragte ihreAufgabe mit Engagement übernommen.Im selben Monat fand die Vergabe desQualitätspreises des DLR, der zum zwei-ten Mal vergeben wurde, im Rahmen desInnovationsmarktes des DLR statt. AmLudwig-Erhard-Preis 2004 beteiligte sichdas Qualitätsmanagement des DLR wieder-holt mit einem Assessor.

Die Präsentation des Qualitätsmanage-ments im DLR wurde durch eine Verein-fachung der Darlegung im Handbuchverkürzt und verbessert. Im RahmenEinführung des neuen Intranets ist eineeinheitliche, für alle Mitarbeiter einseh-bare Kommunikationsplattform sowie einneues Forum speziell für den Arbeitskreisder Qualitätsbeauftragten geschaffenworden.

Unternehmensbilanz > Struktur

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Qualitätsmanagement

2002 2003 2004

Bestehende Zertifizierungen & Akkreditierungen 9 13 13

Anzahl der DLR-Auditoren 9

Die Ausbildung für Auditoren von Mana-gementsystemen wurde standardisiert.Seit September 2004 werden Mitarbeiter,die eine hinreichende Fachkunde nach-weisen und das Wissen über die DLR-üblichen Verfahren haben, zu DLR-Audi-toren benannt. Im Berichtszeitraum sindin 14 Einrichtungen im DLR Systemauditsdurchgeführt worden.

Eine einheitliche Vorgehensweise zumUmgang mit Störungen in Prozessen undan Produkten wurde im DLR eingeführt.Ein dezentraler aber DLR-weit einheitlicherProzess zur Ermittlung der Kundenzufrie-denheit im DLR befindet sich in Vorberei-tung. Die Einführung eines einheitlichenInstruments zur Lieferantenbewertung istmit dem Einkauf abgesprochen und stehtkurz vor der Einführung.

Die seit 1999 geltenden Qualitätsleitlinienwerden derzeit einer Revision unterzogen.Die neue Qualitätspolitik und die neuenZiele werden in den Zielen und Strategiendes DLR dokumentiert werden.

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Umweltschutz und Sicherheit

Sicherheit und Umweltschutz ist seit Jahrenwesentliches Kriterium für die Arbeitendes DLR. Der betriebliche Umweltschutznach internationalen Standards ergänztdie vielfältigen Forschungsaktivitäten desDLR zu Klimaschutz, Ressourcenschonungund anderen Zielen nachhaltiger Entwick-lung. Seit langem sind beispielsweise die Verringerung von Lärm, Emissionen und Treibstoffverbrauch von Flugzeugenoder die Entwicklung und Nutzung vonSatelliten zur Umweltdatenerfassungzentrale Ziele der wissenschaftlichenArbeiten des DLR.

Nachdem im Jahr 2000 die technischeInfrastruktur des DLR am Standort Köln-Porz als erste Einrichtung in der Helmholtz-Gemeinschaft nach der Umweltmanage-mentnorm ISO 14001 zertifiziert wurde,ist man den Weg der kontinuierlichenVerbesserung weitergegangen. Dabeiwurden auch Sicherheits- und Qualitäts-aspekte aufgegriffen und modular zu-sammengeführt. Im Folgenden integrierteman zugeordnete produktorientierteOrganisationseinheiten wie zum Beispieldie Zentralwerkstatt in Köln nach derQualitätsnorm ISO 9001. Im Jahr 2004wurde ein integriertes Management-system an einem kompletten Standortzertifiziert. In Lampoldshausen wurdedamit erstmalig Qualität und Sicherheitmit Umwelt- und Gesundheitsschutz zueinem System zusammengeführt underfolgreich nach ISO 9001 und ISO14001 auditiert. Diese integrierten Sys-teme legen Ziele fest und regeln dieErfassung, Dokumentation sowie Ver-öffentlichung aller relevanten Aktivitäten.Insbesondere enthalten sie die Selbst-verpflichtung des DLR, seine produkt- undanlagenbezogenen Maßnahmen stetigzu verbessern, umweltrelevante Aus-wirkungen zu minimieren und die Sicher-heitseinrichtungen zum Schutz des

Unternehmensbilanz > Struktur

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Unfallentwicklung im DLR

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

15,7

28,1

14,2

25,9

12,9

26,1

12,1

24,9

12,1

24,3

8,9

22,0

1000-Mann-Quote (DLR-Durchschnitt)

1000-Mann-Unfall-Quote (Unfälle pro 1000 Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter)

1000-Mann-Quote (BG F+E Durchschnitt)

5

10

15

20

25

30

12,2

21,3

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Personals, der Umwelt und der Anlagenzu optimieren. Dieses Engagement wurdewieder erfolgreich von unabhängigenGutachtern bestätigt.

Ein Schwerpunkt des ständigen Verbesse-rungsprozesses bleibt weiter der Informa-tionstransfer nach Innen und Außen. Der„Umwelt-Server“, eine Internet- undIntranetplattform (www.umwelt.dlr.de)zur Kommunikation mit den verschiede-nen Zielgruppen, wird kontinuierlich ausgebaut und mit der Internetplattformder Helmholtz-Gemeinschaft verknüpft.Schulungen für Führungskräfte sind kon-zipiert und werden überregional durch-geführt. Weiterhin werden Informations-veranstaltungen für Mitarbeiterinnen undMitarbeiter angeboten. 2004 fand dersiebte Gesundheits- und Umwelt-schutztag unter dem Motto DLR-GUT amStandort Köln Porz statt. Hierbei wurdenThemen z.B. aus dem Entsorgungs-bereich, der Gesundheitsvorsorge, demBrandschutz und der Energiewirtschaftaufgegriffen und den Besuchern mitUnterstützung von externen Partnernplastisch näher gebracht. „Mitmachen“wurde diesmal besonders groß geschrie-ben, z.B. Löschübungen, Messungen oderFitnesstrainings. Fragen zur Ergonomieam Arbeitsplatz wurden ebenso beant-wortet wie Fragen zur Energieeinsparung.Auch DLR-Einrichtungen beteiligten sichdiesmal wieder daran und stellten um-weltschutzrelevante Projekte vor.

Trotz intensiver technischer und organi-satorischer Vorsorge lassen sich Unfällenicht immer vermeiden. 2004 ereignetensich 61 meldepflichtige Unfälle, vondenen fast 50 % nicht am Arbeitsplatz,sondern im öffentlichen Verkehr mitAuto und Fahrrad eintraten. Trotz diesemleichten Anstieg im Jahr 2004 liegt dasDLR mit einer Unfallquote von 12 Unfällenpro 1000 Personen wieder weit unterdem Durchschnitt der Bundesrepublik(über 30) sowie unter dem der betreuen-den Berufsgenossenschaft, der 2004 bei21 lag.

Während Produkte oder Stoffe im DLRgenerell auf ihr Risiko und die Wieder-verwertbarkeit geprüft werden, zeigensich hier für die Forschungseinrichtungenauch Grenzen. In den vorausgegangenenJahren wurden mit hohem Engagementz.B. Maschinen mit Kühlschmierstoffenauf Rapsölbasis ausgerüstet. Die Ergeb-nisse dieses Projekts waren jedoch unbe-friedigend. Die erhofften Vorteile wiehöhere Standzeiten und Ressourcen-schonung traten nicht ein. Dafür zeigtesich ein erhöhter Aufwand bei Reinigungund Wartung. Die Suche nach alternativenStoffen wird nun generell intensiviert.

Der kontinuierliche Verbesserungsprozessin Umweltschutz und Sicherheit wird imDLR konsequent weitergeführt. Verstärktwerden nun auch Dienstleister, Lieferantenund andere Partner in unsere Aktivitäteneinbezogen und bewertet. Die Evaluationdes Sicherheits- und Umweltschutz-wesens im Rahmen einer Weiterentwick-lung der Infrastruktur in Zusammenarbeitmit kompetenten Partnern wird in 2005zu Optimierungen des Sicherheitsmana-gements, der Organisationsstruktur sowieder personellen Ressourcen führen. Kenn-zahlen zur Verbesserung der Daten-grundlage und zum Vergleich mit anderenEinrichtungen, regelmäßige Audits sowieTeamentwicklungen werden diese Prozesseweiter flankieren.

Unternehmensbilanz > Struktur

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Zusammenarbeit mit Hochschulen

Im April 2005 schlossen das DLR und dieBrandenburgisch-Technische UniversitätCottbus ein Kooperationsabkommen imBereich Luftfahrt. Damit geht das DLReinen weiteren Schritt zur Nutzung derim Osten Deutschlands vorhandenenKapazitäten der Luftfahrtforschung undermöglicht neue und intensive Synergienzwischen Großforschung und Hochschule.Die Zusammenarbeit umfasst Aeroakustik(insbesondere Triebwerksakustik), Antriebs-technik, neue Triebwerkskonzepte, Laser-messtechnik sowie Leichtbauwerkstoffefür Antriebe. Von besonderem Interessesind dabei die Förderung des wissenschaft-lichen Nachwuchses und die Erweiterungdes Lehrangebotes.

Das DLR und die Technische UniversitätHamburg-Harburg beabsichtigen inZusammenarbeit mit Airbus Deutschlanddie Gründung einer Forschungsgruppefür Lufttransportkonzepte und Techno-logiebewertung (FLT) in Hamburg. Ziel derneuen Einrichtung sind eine frühzeitigabgestimmte Forschungsplanung sowiekoordinierte multidisziplinäre Arbeiten,die das gesamte Lufttransportsystemumfassen.

Über zwei gemeinsame Berufungen mitder Universität Hannover (Institut für Strö-mungsmaschinen) sollen künftig wichtigeDLR-Führungspositionen im Bereich Tur-binenaerothermodynamik und Außen-aerodynamik besetzt und die bestehende

Helmholtz-GemeinschaftDeutscherForschungszentrenEntwicklung der Programme

Auch im zweiten Jahr der programmori-entierten Förderung hat das DLR in demvon ihm alleine bestrittenen Forschungs-bereich „Verkehr und Weltraum“ seineanvisierten Ziele trotz schwieriger Rand-bedingungen erreicht. Die jeweiligen Zwi-schenbegutachtungen für die Programme„Weltraum“ und „Verkehr“ haben dieAusrichtung der Arbeiten bestätigt. Imintegrierten Erdbeobachtungssystemkoordiniert das DLR die Zusammenarbeitvon vier Zentren der Helmholtz-Gemein-schaft über die Grenzen des Forschungs-bereichs hinaus. Im Programm „Verkehr“sind die zwei neuen Arbeitsgebiete Flug-hafenwesen und Raumfahrtgestützte An-wendungen für den Verkehr entstanden.Im Programm „Luftfahrt“ ist die Koope-ration auf dem Gebiet des Luftfahrtma-nagements mit dem NLR herauszuheben.

Ebenso erfolgreich verlief das erste Jahrder programmorientierten Förderung fürdie Beteiligung des DLR am Forschungs-bereich „Energie“. Mit Siemens PowerGeneration hat das DLR zusammen mitdrei anderen Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft einen Kooperationsvertragüber einen kontinuierlichen und verstärk-ten Wissensaustausch geschlossen.

Impuls- und Vernetzungsfonds

Im Rahmen des Impuls- und Vernetz-ungsfonds der Helmholtz-Gemeinschafthat das DLR Fördergelder für eine weitereNachwuchsgruppe in Kooperation mit derTU-Berlin auf dem Gebiet der optischenMesstechnik für Turbomaschinendiagnos-tik eingeworben. In der noch laufendenAusschreibung zur Förderung von weite-ren Nachwuchsgruppen in Kooperationmit einer Hochschule steht die Beurtei-lung von drei neuen Anträgen aus.

Nationale undeuropäischeVernetzungen Vernetzung imLuftfahrtforschungsprogramm

Im Verlauf des dritten Luftfahrtforschungs-programms (Lufo III) des Bundesminis-teriums für Wirtschaft und Arbeit wardas DLR in über der Hälfte aller bewillig-ten Vorhaben aktiv beteiligt und konnteseine Zusammenarbeit mit der Industriedurch die Vernetzung in diesem starkindustrieorientierte Forschungsprogrammweiter ausbauen. Das DLR ist in sechsvon sieben Fachgebieten des Lufo mitden Themen Antriebe, Hubschrauber,Starrflügler-Struktur, Starrflügler-Kabine-Bord, Starrflügler-Flugphysik und Luft-verkehr vertreten. Die beeindruckendenErfolge dieser Arbeiten sind im Kapitel„Luftfahrt“ der Forschungsbilanz beschrie-ben. Weiterhin beteiligt sich das DLRaktiv an der Gestaltung des Nachfolge-programms Lufo IV.

Beziehungen

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DLR und Universität Cottbus unterzeichnenKooperationsvertrag für Luftfahrtforschung

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Zusammenarbeit mit der Universität inten-siviert werden. Über die Kooperation wirddie Beteiligung des DLR am Netzwerkniedersächsischer Hochschulen im BereichStrömungsmechanik weiter vorangetrieben.

Zur Untersuchung der vielfältigen Ein-flüsse von Wetter und Klima auf dieEnergieversorgung haben das DLR unddie Universität Oldenburg Anfang desJahres gemeinsam das Virtuelle Institutfür Energiemeteorologie (vIEM) gegrün-det. Der Verbund zielt darauf ab, dieSolar- und Windenergietechnologien ver-stärkt in die Energieversorgung einzube-ziehen. Zu diesem Zweck sollen meteoro-logische Methoden und Daten für diewetterabhängigen „Brennstoffe“ ausSonnen- und Windenergie bereitgestelltwerden. DLR-seitig beteiligen sich dasInstitut für Physik der Atmosphäre, dasDeutsche Fernerkundungsdatenzentrumsowie das Institut für Technische Thermo-dynamik.

Das DLR-Institut für Aerodynamik und Strö-mungstechnik und das Institut für Raum-fahrtsysteme der Universität Stuttgarthaben auf dem Gebiet des Raumtransportseine langfristige Kooperation ins Lebengerufen. Gemeinsame Arbeiten auf denGebieten Magnetohydrodynamik, Ober-flächenkatalyse und Flugmissionsanalysewurden begonnen. Für die Arbeiten stehenden Partnern einzigartige Testanlagen fürdie Entwicklung wieder verwendbarerRaumfahrzeuge und elektrischer Raum-fahrtantriebe in Göttingen und Stuttgartzur Verfügung.

Beteiligung an Programmen der DFG

In den so genannten „Koordinierten Pro-grammen“ der Deutschen Forschungs-gemeinschaft werden umfangreiche Netz-werke von Forschern unterstützt, die sichinterdisziplinär einem größeren Themen-komplex widmen. In Sonderforschungs-bereichen wird der Schwerpunkt aufexzellente Forschung gelegt, Schwerpunkt-programme dienen dem Aufbau von fach-lichen Kapazitäten und Graduiertenkollegsder Ausbildung exzellenter junger

Unternehmensbilanz > Beziehungen

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Wissenschaftler. Im Berichtszeitraum sindInstitute des DLR an Sonderforschungs-bereichen 8 mal, an Schwerpunktprogram-men 21 mal und an Graduiertenkollegs 7 mal beteiligt. Damit wurde die Zahl ausdem Vorjahr leicht gesteigert.

Trilaterales Memorandum

Das trilaterale Memorandum ist einMemorandum of Understanding (MoU)zwischen DFG/Hochschulen, Industrie(BDLI) und DLR im Bereich Luft- undRaumfahrt. Die Aufgabe des MoU ist es,die Abstimmung von Forschungszielenund –programmen zwischen den Partnernzu verbessern und die Aus- und Weiter-bildung des wissenschaftlich-technischenNachwuchses zu fördern, mit dem Ziel dieKräfte der Luft- und Raumfahrt-Forschungzu bündeln und deren Effizienz zu erhö-hen. Schwerpunkte der Arbeiten sindderzeit Satellitennavigation und Nach-wuchsförderung im Bereich der Innovati-ven Flugzeugkonfigurationen.

Patenschaften

Die Sicherung hoch qualifizierten Nach-wuchses für Forschung und Entwicklungist ein essentielles Anliegen sowohl derWissenschaft wie der Wirtschaft. Bei denPatenschaften wird die Nachwuchsförde-rung mit dem Ziel des schnellen Techno-logietransfers über Personen verbunden.Dabei beteiligen sich Unternehmen zurHälfte an den Kosten der Ausbildung vonNachwuchswissenschaftlern, die beimDLR für einen Zeitraum von drei bis vierJahren eingestellt werden und aufGebieten arbeiten, die für das DLR unddie Unternehmen gleichermaßen interes-sant sind. Einen Teil der Zeit verbringensie dabei im Unternehmen.

Nationale und europäische Vernetzungen

2002 2003 2004

DFG-Beteiligungen 32 34 36

Patenschaftsverträge 32 37 43

Im Jahre 2004 wurden insgesamt 43Patenschaften betreut; dies ist gegenüberden Vorjahren eine erneute Steigerungund ist hauptsächlich auf das Engagementvon Airbus zurückzuführen. Der Trend setztsich fort: In der ersten Hälfte des Jahres2004 wurden 47 Patenschaften betreut.

Engagement in EREA

Im Dezember letzten Jahres hatte das EREABoard unter Vorsitz von Prof. SzodruchVertreter aus Europäischem Parlament,Europäischer Kommission, nationalenund regionalen Ministerien ins HotelEuropa in Brüssel eingeladen, um mitihnen gemeinsam das 10 jährigeBestehen der Association of EuropeanResearch Establishments in Aeronautics(EREA) zu begehen. Rückblickend wurdendie grundlegenden EREA-Beiträge für die Harmonisierung der Forschungsaktivitätendurch gemeinsame technische Netzwerkeund Projekte im EREA-Rahmen und inden EU-Forschungsrahmenprogrammengewürdigt.

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Im Mai 2005 fand der zweite HoheVerbindungsausschuss statt. Im Träger-bereich wurde eine gemeinsame Arbeits-gruppe zur Evaluierung der Technologienfür New Generation Launchers (NGL) eingesetzt. Sie soll bis zur ESA-Minister-ratskonferenz Vorschläge für die Aus-legung künftiger Träger vorbereiten.

Weitere gemeinsame Projekte mit hoherSichtbarkeit sollen aus den BereichenAURORA, Ozeanografie oder FormationFlying identifiziert werden.

Im Juni 2005 wurde die Gründung desgemeinsamen Kompetenzzentrums imBereich „Information Extraction“ unter-zeichnet. Dieses Institut ist an der ENSTin Paris installiert. Prof. Datcu, DLR leitetden gemeinsamen Lehrstuhl des Zentrums.

Unterzeichnung des Abkommens: DieAusrichtung der 6. Internationalen Kon-ferenz zur Entwicklung künftiger Trägererfolgt in diesem Jahr in gemeinsamerVerantwortung von CNES, DLR undONERA. Zur Konferenz, die in Münchenstattfinden wird, werden ca. 400 Expertenaus dem internationalen Umfeld erwartet.

Netzwerk der technischen Zentren

Nachdem seit Amtsantritt des ESADirector General Dordain das Thema imESA-Rahmen ruhte, wurden im Februardie Diskussionen wieder aufgenommen.Gerade im Hinblick auf das EuropäischeRaumfahrtprogramm soll verstärkt aufdie Nutzung nationaler Kompetenzenzurückgegriffen werden. ESA strebt hierbeieine fallweise pragmatische Vorgehens-weise an, die von Deutschland unterstütztwird.

Mit Leitung des Technologie-Zentrumsder ESA (ESTEC) fanden auf Vorstands-ebene Gespräche zur Intensivierung dertechnischen Zusammenarbeit statt. BisEnde 2005 sollen konkrete Aktivitäten zurErweiterung der Kooperation gestartetwerden.

Bei den ACARE Aerodays im März diesenJahres war EREA mit einem Poster Standvertreten. Anlässlich der Aerodays wurdedie 2. Strategische Luftfahrt-Forschungs-agenda offiziell vorgestellt. Bei derAusarbeitung dieser Forschungsagendahatten Vertreter der EREA-Mitgliedermaßgeblich mitgewirkt.

Die EREA-Arbeitsgruppen sind auch aktivan der Mitgestaltung des Luftfahrtteils deszukünftigen 7. EU-Rahmenprogrammsbeteiligt. In diesem Zusammenhang istauch das für Herbst diesen Jahres vorge-sehene Treffen des EREA-Boards mit EU-Forschungskommissar Potocnik zu sehen.

Partnerschaft zwischen DLR, Airbusund Onera

Die Zusammenarbeit mit der ONERA, alswichtigstem Partner innerhalb der EREA,wird in der bestehenden Koordinationder Forschungsarbeiten zu Starrflügler-und Hubschraubertechnologien weitervertieft. Dabei gewinnt das gemeinsameAuftreten gegenüber der Industrie zusätz-lich an Bedeutung. Neben Eurocopterspielt hier auch in zunehmendem MaßeAirbus eine wichtige Rolle. Nachdem 2003bereits ein Memorandum of Understan-ding zwischen DLR, ONERA und Airbusdie Begründung einer trilateralen strate-gischen Partnerschaft initiierte, steht nuneinem Kooperationsrahmenabkommennichts mehr im Wege, welches im

August 2005 unterzeichnet werden soll.DLR und ONERA haben auf der Basis ihrerProgramme TAU und ELSA CFD-Rechen-codes entwickelt (CFD ComputationalFluid Dynamics). In einem ersten Schrittder Zusammenarbeit wird die Einführungdieser CFD-Codes als Standardrechen-programm bei Airbus eine wichtige Rollespielen.

Zusammenarbeit mit NLR

Die bereits im Vorjahr angekündigte stra-tegische Allianz mit dem NLR auf demGebiet des Luftverkehrsmanagements(AT- One) wurde mit der öffentlichenUnterzeichnung einer Erklärung anlässlichder Ausstellung „ATC Maastricht 2005“durch die Vorstände beider Einrichtungenformal realisiert. Im Rahmen eines AT-One-Implementierungsprojekts soll nun-mehr ein dem DLR-Institutsmanagementüberlagertes gemeinsames Managementeingerichtet werden und notwendigeRegeln der Zusammenarbeit, des Infor-mationsaustausches und der Verantwort-lichkeiten sowie Fragen des externenMarketings sind zu vereinbaren. Vorteilevon Synergieeffekte und Komplementari-tät in Anspruch zu nehmen, stehen beimEinsatz und bei der Weiterentwicklungder Infrastruktureinrichtungen im Mittel-punkt. Beide Partner gelten als kompe-tente Forschungseinrichtungen in Fragendes Luftverkehrsmanagements und wollengemeinsame Produkte, Dienstleistungenund Forschungsarbeiten unter demMarkenzeichen AT-One vermarkten.

Zusammenarbeit mit CNES

Die Diskussionen zu den bilateralenForschungs- und Entwicklungskoopera-tionen wurden intensiviert. Schwerpunkteliegen im Bereich der Erdbeobachtungund der zukünftigen Träger, bei welchenes verschiedene Ansätze des gemeinsa-men Interesses und Nutzens gibt.

Unternehmensbilanz > Beziehungen

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Unternehmensbilanz > Beziehungen

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InternationaleZusammenarbeitDas Jahr 2004 war geprägt von einschnei-denden Ereignissen der internationalenLuft- und Raumfahrt: In Europa unter-zeichneten die Europäische Kommissionund die europäische RaumfahrtagenturESA ihr Rahmenabkommen über ihrezukünftige Zusammenarbeit; im Januar2004 verkündete Präsident Bush dieneue NASA-Mission unter dem Titel„Space Exploration“; das Luftfahrtjahr2004/2005 stand ganz im Zeichen deserfolgreiche Erstflugs des Airbus 380 imFrühjahr 2005.

In der internationalen Raumfahrtkoopera-tion des DLR standen daher drei Themenim Vordergrund: Die Positionierung derdeutschen Raumfahrt angesichts der SpaceExploration Mission der NASA, wobei derimmer weiter verzögerte erste Shuttle-Start nach dem tragischen Columbia-Unglück zunehmend Konsequenzen fürdie internationale Raumstation ISS erken-nen ließ. Aufbauend auf dem EU-ESA-Rahmenabkommen galt es zweitens, denWeg für eine einvernehmliche europäischeRaumfahrtpolitik zu ebnen, die auch dieneuen Mitgliedsstaaten der erweitertenEuropäischen Union berücksichtigt.Damit rückten drittens die europäischenRaumfahrtinitiativen, Galileo wie GMES,und die Anwendungspotenziale der Raum-fahrt immer stärker in den Vordergrund.Deren zunehmende Bedeutung belegteauf tragische Weise die Tsunami-Flutwelle,die gegen Jahresende 2004 weite Küsten-gebiete Südostasiens vernichtete undtausende Todesopfer forderte. Hier leistetedas Zentrum für Kriseninformation desDFD nicht nur aktuellen Katastrophen-hilfe, indem es zeitnah wertvolle Kartie-rungsinformation an deutsche und inter-nationale Hilfsorganisationen lieferte.Entsprechend engagiert sich das DLR auchbeim Aufbau eines deutschen Tsunami-Frühwarnsystems in Südostasien.

Zusammenarbeit mit den USA

Im November 2004 sowie im März 2005nutzte NASA zwei Konferenzen, um dieInhalte der US-amerikanischen SpaceExploration Initiative vorzustellen. Parallelverstärkten sich jedoch Probleme in kon-kreten Vorhaben der bilateralen deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit. Mit derimmer weiter verzögerten Wiederauf-nahme der Shuttle-Flüge wird der weitereAufbau und die mögliche Nutzung derISS zu einem kritischen Diskussionspunkt.Auch bleiben die Rahmenbedingungenfür weitere Kooperationen auch aufIndustrieseite unklar, während die deut-sche Raumfahrtwissenschaft und -for-schung in den USA unverändert hohesAnsehen genießt und die Fähigkeiten derdeutschen Raumfahrtindustrie etwa beider Entwicklung des neuen amerikani-schen Crew Exploration Vehicle (CEV)zum Einsatz kommen könnten. Verzöge-rungen seitens NASA bestimmten auchdie Zusammenarbeit beim Flugzeug-teleskop SOFIA, für dessen Forschungs-einsatz zunächst die weitere amerikani-sche Finanzierung gewährleistet werdenmuss.

Besuch des ESTEC-Leiters Courtois im DLR

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von Frau Bundesministerin Bulmahn inBegleitung von Herrn Prof. Wittig,Vorstandsvorsitzender des DLR, derenGespräche die ISS sowie Sojus in Kourouzum Inhalt hatten.

Zusammenarbeit mit China

Im Zeichen der ersten bemannten MissionChinas dienten Besuche des Staatssekre-tärs des BMBF und des DLR-Vorstands demZiel, verstärkt auch die Kooperations-potenziale der deutschen Industrie wieder deutschen Forschung auszuloten undzu fördern. Neben der traditionell beson-ders engen Zusammenarbeit in der Luft-fahrtforschung, insbesondere mit demChinese Aeronautics Establishment (CAE),wurden aber auch im noch jungenSchwerpunkt Verkehr erste Kooperationenrealisiert, die einen erfreulichen Dritt-mittelrückfluss in das DLR beinhalten. Sowurde die Nutzung des DLR Traffic TowerKonzepts für Peking vereinbart. Das DLRwird die chinesische CAAC bei ihrenPilotenauswahlverfahren unterstützen. Inder Luftfahrtforschung erfolgte auf dem21. Joint Committee Meeting DLR – CAE(Chinese Aeronautical Establishment) inPeking der Startschuss für sieben durchAirbus finanzierte bilaterale FuE-Vorhaben.Im Gegenzug besuchte Mitte Februar2005 eine Delegation des ChinesischenWissenschafts- und Technologieministe-riums unter Leitung von Herrn VizeministerProf. Ma das DLR in Oberpfaffenhofensowie weitere deutsche Gesprächspartnerim Rahmen des Galileo-Programms.Verhandlungen zu verschiedenen Test-einrichtungen und deren Einsatz in Chinawurden aufgenommen.

Zusammenarbeit mit Japan

Erstmals fand 2004 der deutsch-japanischeStrategiedialog mit der neuen, zusammengeführten japanischen Luft- und Raum-fahrtagentur JAXA statt. Er wurde imFebruar 2005 in Toulouse ergänzt um dentrilateralen Workshop in der Luftfahrtfor-schung gemeinsam mit der ONERA.

Zusammenarbeit mit weiterenPartnern

Zwischen dem DLR-Institut für Kommuni-kation und Navigation sowie der indischenund der indonesischen Raumfahrtagenturkonnten die Verhandlungen zum trilate-ralen Projekt TRAINERS zur Atmosphären-und Ionosphärenforschung erfolgreichabgeschlossen werden.

Im Rahmen eines Workshops des DLR-Instituts für Faserverbundleichtbau undAdaptronik mit dem australischenCooperative Research Center for AdvancedComposite Structures, CRC-ACS, wurdenverschiedene Kooperationsthemen aufdem Gebiet der Faserverbundstrukturenvereinbart. Kanada blieb auch 2004/2005ein wichtiger Partner für Kooperations-vorhaben in der Robotik und der Erdbeo-bachtung.

In Asien entwickelt sich, auch im indus-triepolitischen Sinn, Südkorea zu einemzunehmend wichtigen Partnerland. DasDLR bemüht sich entsprechend um einebreite Kooperationsbasis mit KARI (KoreaAerospace Research Institute), getragenvon interessanten Perspektiven für DLR-Forschung und Entwicklung gerade inder Raumfahrt.

Zusammenarbeit mit den neuen EU-Mitgliedsstaaten

Angesichts der Osterweiterung der Euro-päischen Union war es für das DLR einwichtiges Anliegen, auch die bilateraleKooperation mit den neuen EU-Mitglieds-staaten auszubauen und hierfür neueForen zu schaffen und zu nutzen. Einerstes Beispiel hierfür war die Konferenzder Europäischen Kommission zur inter-nationalen Raumfahrtkooperation imFebruar 2005. Mit Unterstützung desBMBF setzt das DLR jedoch auch eigeneAkzente: Der Strategiefonds des DLR-Vorstands und die Nutzung der HGF-Förderung ermöglichten erste gemeinsa-me Anträge im EU-Forschungsrahmen-programm unter Einbindung mittel- undosteuropäischer Partner. Geplant wurdezudem eine Konferenz zum Thema ange-wandte Erdbeobachtung deren Ziel ist es,deutsche Infrastrukturen und Industrie-kompetenzen vorzustellen und die bilate-rale Vernetzung zu stärken.

Zusammenarbeit mit Russland

Die Kooperation mit Russland stand ganzim Zeichen der Raumfahrtzusammen-arbeit. Neben der strategischen ESA-Partnerschaft mit Russland (Suyuz inKourou) dienten bilaterale Besuche demZweck, Möglichkeiten für einen Ausbauder deutsch-russischen Kooperation zueruieren. Im August 2004 besuchte eineDelegation der russischen Raumfahrt-agentur ROSKOSMOS unter Leitung vonHerrn General a.D. Shylov das DLR sowieEADS, IABG und Bayerische Staatsminis-terien. Ebenso wie beim Gegenbesuchvon Herrn Prof. Bachem bei NPO PM inKrasnojarsk standen die bilateralenKooperationspotenziale bei GALILEO imVordergrund. Ein zentrales Ereignis derKooperation war gegen Jahresende 2004sicherlich der Start des deutschen Robotik– Experiments ROKVISS mit einer ProgressM 51 zur ISS. ROKVISS wurde MitteJanuar 2005 erfolgreich an der Außen-seite des Service Modules montiert undin Betrieb genommen. ROKVISS wardaher auch ein Thema der Russlandreise

Unternehmensbilanz > Beziehungen

66

* Zahl der Gastwissenschaftler in 2004 gleichgeblieben bei zunehmender Anzahlder wissenschaftlichen Mitarbeiter in Instituten.

Internationale Zusammenarbeit

2002 2003 2004

Internationale Gastwissenschaftler (Aufenthalt > 1 Monat) bezogen auf wiss. Mitarbeiter in Instituten* 6,1% 6,1% 5,8%

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Unternehmensbilanz > Personen

67

Personen

Nachwuchs-förderung undChancengleichheitIm Mai 2005 wurde das DLR mit demZertifikat „Audit Beruf & Familie©“ durchdie Gemeinnützige Hertie-Stiftung aus-gezeichnet. Dieses „Audit“ ist ein Mana-gementinstrument für familienbewusstePersonalpolitik, das Arbeitgeber dabeiunterstützt, das Spektrum ihrer familien-orientierten Personalmaßnahmen detailliertund in seiner Wirksamkeit zu erfassenund deren Umsetzung nachzuhalten.

Nach der Re-Auditierung im November2004 wurden die neuen Ziele als Vor-standsbeschluss verabschiedet. Gemäßden Bedürfnissen der Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter soll eine möglichst großeVariabilität der flexiblen Arbeitszeitenangeboten werden, die Berücksichtigungfamiliärer Verpflichtungen soll bereits imVorfeld betrieblicher Umorganisationenerfolgen und die Akzeptanz von mobilenArbeitsplätzen soll verbessert werdenebenso wie die interne Kommunikationüber laufende Maßnahmen des Projekts.Das Thema „Vereinbarkeit von Beruf undFamilie“ wird in Führungsinstrumenteund Seminare integriert. Auch in derAußendarstellung des DLR wird seineFamilienorientiertheit unterstrichen.

Diese wurde bereits in das „Konzept zurFörderung des wissenschaftlichen Nach-wuchs und der Chancengleichheit“ alseigenständige Aktionslinie integriert.Erklärte Absicht ist die sukzessive Erhöhungdes Frauenanteils in der Wissenschaft undin Führungspositionen. Hierzu enthält dasKonzept einen neuen Ansatz zur Identifi-zierung möglicher Kandidatinnen sowiespezifische Personalentwicklungsmaß-nahmen für diesen Kreis. Die im Konzept,das nach einjähriger Laufzeit evaluiertwurde, enthaltenen neuen Maßnahmen

wurden erfolgreich angenommen. DieKamingespräche und der Dialog mit demNachwuchs als Gesprächsforen für Nach-wuchskräfte mit dem Vorstand stoßenauf große Resonanz und werden auch inZukunft zum festen Angebot für Nach-wuchskräfte gehören. Derzeit wird einTenure-Track-Programm erarbeitet, dassdie systematische Förderung von HighPotentials vorsieht. Primäres Anliegen istes, den wissenschaftlichen Nachwuchsgezielt auf Führungsfunktionen vorzube-reiten. Entscheidend ist in diesem Pro-gramm, dass nicht von vornhereinbestimmte Maßnahmen wie 6-monatigeAuslandsaufenthalte, Mentoring etc.festgeschrieben werden, sondern dassdiese Instrumente auf den Qualifizierungs-bedarf zukünftig vakanter Führungsposi-tionen und den individuellen Präferenzender Mitarbeiter/innen im Sinne der Lauf-bahnplanung maßgeschneidert werden.

Personal

2002 2003 2004

Anzahl der Mitarbeiter/innen 5.012 5.069 5.055

Wissenschaftl. Mitarbeiter 2.334 2.354 2.336

Dauerverträge/Zeitverträge 2.942/2.070 2.935/2.134 2.913/2.142

Frauenanteil- insgesamt 28 % 28 % 28 %- in Führungspositionen 12 % 12 % 12 %- wissenschaftliche Mitarbeiterinnen 12 % 12 % 13 %

Jungwissenschaftler/innen 135 135 128

Doktorand/innen (intern/extern) 335 437 453

Auszubildende 242 242 251

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Personal-entwicklung im DLRPersonalentwicklung (PE) im DLR ist Teildes ganzheitlichen Unterstützungs-prozesses „Personalmanagement“ undfokussiert auf die strategischen Ziele derInstitute und Einrichtungen.

Ziel ist es, vorhandene Qualifikationen,Fähigkeiten, Entwicklungsbedürfnisse undLeistungspotenziale der Mitarbeiter/innenzu erkennen, zu entwickeln und mit denjeweiligen Erfordernissen der Arbeits-plätze in Einklang zu bringen. PE sichertden qualitativen Personalbedarf und ver-bessert die Arbeitseffizienz; sie erfasst dieInteressen und Eignungspotenziale derMitarbeiter/innen und optimiert damit dieArbeitszufriedenheit und –motivation.

Personalentwicklung wird im DLR unmit-telbar mit der Organisationsentwicklungverzahnt. Insbesondere strategische undstrukturelle Veränderungsprozesse in denInstituten und Einrichtungen werdenüber moderierte Teamworkshops unter-stützt.

Instrumente und Dienstleistungender Personalentwicklung

Die Personalentwicklung im DLR umfasstneben allgemeinen Beratungsangebotenzu allen Fragen der Weiterbildung, Mit-arbeiterführung und -förderung folgendeprimäre Dienstleistungen:

- Örtliche und standortübergreifendeBildungsprogramme mit Fokus aufSprach- und EDV-Schulungen, sozialeKompetenzen, Managementkompeten-zen und Gesundheitsförderung

- Differenzierte Personalentwicklung fürFührungskräfte und Nachwuchs-Führungskräfte

- Teamworkshops zur Organisations-entwicklung (z. B. Veränderungsmana-gement, Strategieentwicklung, Führungund Zusammenarbeit, maßgeschneiderteTrainingsseminare für Teams)

- Unterstützung bei der Rekrutierung,Auswahl und Einarbeitung neuerMitarbeiter/innen

- Coaching von Führungskräften undMitarbeiter/innen sowie Kleingruppen

- Mentoring, insbesondere zur Förderungdes wissenschaftlichen Nachwuchses

- Führungskräfte-Feedback zur Optimie-rung der Führung und Zusammenarbeit

- Projektleitung zu den ThemenChancengleichheit und Vereinbarkeitvon Beruf und Familie

- Zentrale Ausbildungskoordination (251 Auszubildende)

49 % der Mitarbeiter haben 2004 zumin-dest einmal im Jahr an den Bildungs-programmen bzw. den PE-Angeboten für Führungskräfte oder Teamworkshopsteilgenommen. Durchschnittlich 1,7 Tageverbringt jede/r Mitarbeiter/in pro Jahrmit PE-Maßnahmen (Weiterbildungs-veranstaltungen oder Teamworkshops),für die gesamte Belegschaft sind dies8707 Tage im Jahr 2004.

Es wurden insgesamt 11 Mentoring-Tandems von der Personalentwicklungbetreut.

Inzwischen wurde ein neues, unterneh-mensübergreifendes Mentoring-Projekt(Cross-Mentoring) innerhalb derHelmholtz-Gemeinschaft begonnen, die Federführung liegt beim DLR.

Eine Befragung der Doktoranden im DLRhat zu weiteren spezifischen Bildungs-angeboten für den wissenschaftlichenNachwuchs geführt, die auf die Optimie-rung von Arbeitstechniken, wissenschaft-lichen Präsentationen und Publikationenabzielen und Perspektiven für die weitereLaufbahnentwicklung vermitteln.

Die Intensivtrainings zum Projektmana-gement wurden weiter professionalisiertund über ein verbindliches Curriculumauf den amerikanischen PMI-Standardausgerichtet. Ergänzt wird diese Qualifi-zierung durch spezifische E-Learning-

Unternehmensbilanz > Personen

Auftaktveranstaltung Mentoringprogramm

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Unternehmensbilanz > Personen

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Ganzheitlicher Personalmanagementprozess im DLR

- Allgemeine Arbeits- bedingungen

- Vergütungs-/ Anreizsysteme

- Mitarbeiterführung

- Wissensmanagement

- Personalplanung

- Employer branding

- Personalgewinnung/ Bewerberauswahl

- Einarbeitung neuer Mitarbeiter

- Qualifizierung und Förderung

- Nachfolgeplanung/ Wissenstransfer

- Personal-Outplacement

- Alumni-Netzwerk

- Mitarbeiterbefragung

- Austrittsinterview

- Kundenzufriedenheits- analyse

Darüber hinaus ist es Aufgabe des Per-sonalmanagements, möglichst attraktiveArbeitsbedingungen und eine stärkereLeistungsorientierung bei der Gewährungvon Zulagen zu bewerkstelligen. DieFührungskräfte sind dafür verantwortlich,die Mitarbeiter entsprechend ihrerPotenziale und Bedürfnisse zu führenund ein effizientes Wissensmanagementbei dynamischer Mitarbeiterfluktuationsicherzustellen. Die Qualität des Personal-managements muss sich zudem stärkeran empirischen Evaluationsergebnissenmessen lassen (Austrittsinterviews, Mit-arbeiterbefragung, Kundenzufrieden-heitsanalyse).

Dieser neue Personalmanagementprozesswurde unlängst von einem hochrangigenGutachtergremium als effektiv undzukunftsweisend bewertet.

Programme (bis hin zur Vorbereitung aufdie PMI-Zertifizierung) und das DLR-interneProjektmanagementportal.

Neue Entwicklungen/Prozessorientierung

Seit 2003 wurde das neue, integriertePersonalentwicklungssystem kontinuierlichumgesetzt. Basis des Modells sind syste-matische Bedarfsanalysen auf der 2. und3. Führungsebene zu wesentlichen Fragendes Personalmanagements und – aufindividueller Ebene – Mitarbeitergesprä-che mit Zielvereinbarungen. Auf dieserGrundlage erstellen qualifizierte Personal-entwickler für die Organisationseinheitenmaßgeschneiderte Personal- und Organi-sationsentwicklungskonzepte. Sie beratenund begleiten die Umsetzung vielfältigerPersonalentwicklungsinstrumente (oneface to the customer) und evaluierenderen Effizienz. Auf dieser Grundlagewurden bereits fünf örtliche Betriebsver-einbarungen zur Personalentwicklungabgeschlossen, für die übrigen Standortelaufen derzeit die Verhandlungen.

Insgesamt zeigten die Bedarfsanalysenauf Führungsebene den eindeutigenWunsch nach einer örtlich verfügbaren,ganzheitlichen Unterstützung undBeratung zum Personalmanagement.

Deshalb wurden wesentliche Dienstleis-tungen der Personalentwicklung und derPersonaladministration auf einen ideal-typischen Personalmanagementprozessausgerichtet (s. Abb.).

Die acht Prozessschritte bilden ein ganz-heitliches Personalmanagementsystemab. Sie beschreiben Maßnahmen undInstrumente, die unter Berücksichtigungbetrieblicher sowie individueller Rahmen-bedingungen das Leistungsverhalten unddie Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiteroptimal beeinflussen sollen. Um dies zuerreichen, müssen die Führungskräftespezifische Funktionen erfüllen und dasPersonalmanagement jeweils komple-mentäre Dienstleistungen bereitstellen.

Personalentwicklung und Mobilität

2002 2003 2004

Weiterbildungstage pro Mitarbeiter 1,7 1,6 1,7

Mentoringpaare 3 11 11

Auslandsabordnungen* (Monate) 514 450 274

* Die Zahl der Abordnungen ist in 2004 konstant geblieben. Ab 2004 werden jedoch die DNW-Abordnungen nicht mehr mit angegeben.

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Auszeichnungen und PreiseInterne Auszeichnungen

DLR-Wissenschaftspreis 2004

- Dr. rer. nat. Günter Schewe, Dipl.-Phys.Holger Mai und Dr.-Ing. Guido Dietz,Institut für Aeroelastik

- Dr.-Ing. Stefan Hein und Werner Koch, Ph.D.,Institut für Aerodynamik undStrömungstechnik

- Dr. techn. Thorsten Hohage,Universität Göttingen

- Dr.- Ing. Frank Holzäpfel und Dr.-Ing.Thomas Hofbauer,Institut für Physik der Atmosphäre

- Denis Darracq, Ph.D., und Henri Moet, Ph.D.,CERFACS, Toulouse, Frankreich

- François Garnier, Ph.D., und Cécile Ferreira Gago, Ph.D.,ONERA, Châtillon, Frankreich

- Dr.-Ing. Uwe Schulz,Institut für Werkstoff-Forschung

- Scott G. Terry, Ph.D., und Prof. Carlos G. Levi,Univ. of California, Santa Barbara, CA,USA

DLR-Seniorwissenschaftler 2004

- Prof. Dr. sc. nat. Herbert Jahn,Optische Informationssysteme

- Dr. rer. nat. habil. Tom Rother,Institut für Methodik der Fernerkundung

Unternehmensbilanz > Personen

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DLR-Forschungssemester 2004

- Dr.-Ing. Richard Degenhardt, Institut für Faserverbundleichtbau undAdaptronik (früher Institut für Strukturmechanik)

- Dr.-Ing. Ulrich Füllekrug, Institut für Aeroelastik

- Dr. rer. nat. Karl-Heinz Funken, Institut für Technische Thermodynamik

- Dr.-Ing. Joachim Hausmann, Institut für Werkstoff-Forschung

- Dr. oec. troph. Martina Heer, Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin

- Prof. Dr.-Ing. Norbert Kroll, Institut für Aerodynamik undStrömungstechnik

- Dr. rer. nat. Richard Meyer, Institut für Physik der Atmosphäre

- Dr. rer. nat. Andreas Neumann, Institut für Technische Thermodynamik

- Dr. rer. nat. Richard WoeslerInstitut für Verkehrsforschung

Preise der Freundesgesellschaft des DLR

Hugo Denkmeier Preis 2004:

- Herrn Dr. Thomas Birner

Fritz-Rudorf-Preis 2004 an das Team„Rosetta Lander“.

Aus dem Institut für Raumsimulation desDLR Köln-Porz:

Dr. rer. nat. Jens Biele, Dr. rer. nat. JohannesBossler, Dipl-Ing. Cinzia Fantinati, UrsulaJacobs, Dipl.-Informatiker Sven Jansen,Dipl.-Ing. Michael Maibaum, Dipl.-Ing.Theo Neuhausen, Dipl.-Ing. Brigitte Pätz,Dipl.-Phys. Klaus Pelka, Peter Penkert,Dipl.-Ing. Ulrike Ragnit, Ing. grad. VolkerRehmann, Dipl.-Phys. Hartmut Scheuerle,Dipl.-Phys. Hans-Peter Schmidt, Klaus-Dieter Schmidt, Dr. rer. nat. Stephan Sous,Dr. rer. nat. Stephan Ulamec, GertWarmbold, Dr. rer. nat. Rainer Willnecker

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Aus dem Institut für Faserverbundleichtbauund Adaptronik des DLR Braunschweig:

Dr.-Ing. Joachim Block, Claudia Drescher,Cordelia Koch, Dr. Andreas Obst, Dr.-Ing.Rainer Schütze, Dipl.-Ing. Tom Spröwitz,Wolfgang Thal, Horst Wohl, Brigitte Zell-Walczok

Innovationspreis 2004

- Manfred Beversdorff

- Martin Müller

- Dr.-Ing. Ingo Röhle

- Dr.-Ing. Richard Schodl

- Dr. rer. nat. Guido Stockhausen

- Dr. phil. Christian Willert

- im Institut für Antriebstechnik, Köln-Porz, für das Projekt „DopplerGlobal Strömungsgeschwindigkeits-messverfahren (DGV) für die Entwicklungmoderner Kolbenmotoren“

Qualitätspreis des DLR

Dr. Nikolaus Hanowski, Raumflugbetriebe,Günter Mansfeld, Institut für Flugführung,Manfred Senden, Finanzen und Unter-nehmenscontrolling, Rainer Dröske,TESAT Spacecom und Manfred Engelhardt,Alpha- Mess-, Steuer- und Regelungs-technik GmbH werden ausgezeichnet fürihr hervorragendes Engagement in syste-matischer Qualitätssicherung und Quali-tätsmanagement zum Nutzen des DLR,sowie ihre besonderen Verdienste bei derEinführung und der konsequenten Um-setzung des Qualitätsmanagements inihrer Einrichtung bzw. in ihren Verantwort-ungsbereichen zur Erhöhung der Qualitätder Produkte und Leistungen des DLR.

Unternehmensbilanz > Personen

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Externe Auszeichnungen 2004

Auszeichnung Preisträger

Werner von Siemens Excellence Award 2004

IROS Finalist for the Best Conference (International Conference on Robotics and Systems)

EURON Technology Transfer Award 2004(European Robotics Research Network)

IEEE Fellow 2004(Institute of Electrical an Electronics Engineers)

Reinhard-Furrer-Preis 2004 der DeutschenGesellschaft für Luft- und Raumfahrt e.V.

Preis der Stiftung Umwelt und Schadensvorsorge,Stuttgart

VDE Award

IUTAM Bureau Price (International Union of Theoretical and AppliedMechanics)

2004 Science and Engineering VisualizationChallenge der NSF (National Science Foundation)

IEEE Student Paper Price 2004

IEEE Fellow 2004;(Auszeichnung des Institute of Electrical andElectronics Engineers)

Innovationspreis 2004 der Stadt Köln

Best Paper Award 2004 der ASME(American Society of Mechanical Engineers)

U.A. Helava Award 2004 - Best Paper der ISPRS (International Society for Photogrammetry andRemote Sensing)

Howard Hughes Awards 2004 der AmericanHelicopter Society (AHS International)

Best Paper Award 2004 der ISSSE(Intern. Symposium on Signals, Systems andElectronics), Linz, Austria

Dipl.-Ing. N. Bajcinca

Dipl.-Ing. N. BajcincaR. CortesaoProf. Dr. G. HirzingerDipl.-Ing. M. Hauschild

Dr. J. BalsProf. Dr. M. OtterDipl. -Ing. M. Thümmel

Prof. Dr. R. Bamler

Dr.-Ing. B. Dachwald

Dipl.-Met. C. Gatzen

C. Geist

Dipl.-Ing. I. Kaiser

Dr. rer. nat. R. MeisnerN. SparwasserT. RuppertC. Gredel

T. Mette

Prof. Dr. A. Moreira

Dr. D. Neuhaus

Dr. rer. nat. K. PottlerDr.-Ing. E. Lüpfert

Dr. B. RabusDr. M. EinederProf. Dr. R. BamlerDr. A. Roth

Dr.-Ing. habil. M. RaffelIng. H. Richard

Dr.-Ing. B. van der Wall et al.(Hart II Team)

R. Raulefs

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Zusammenstellung der Kennzahlen

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* pro wissenschaftl. Mitarbeiter in Instituten und Einrichtungen

Forschungsbezogene Ergebnisse 2002 2003 2004

Vorträge bei wissenschaftlichen Konferenzen, Workshops, Vorlesungen* 0,77 0,82 0,88

Rufe an Hochschulen 11 11 12

Lehraufträge 131 137 159

Diplomarbeiten 150 199 235

Dissertationen 63 77 86

Habilitationen 3 4 5

Drittmittel 2002 2003 2004

Drittmittelerträge gesamt 233 Mio. EUR 240 Mio. EUR 242 Mio. EUR

Drittmittelanteil am Gesamtertrag 49 % 49 % 49 %

Ertragswachstum inländischer Wirtschaftserlöse aus FuE Tätigkeit +20 % -11 % 18 %

Anteil der Erträge von ausländischen Auftraggebern (Ertragsvolumen) 35 % 39 % 35 %

Erfolgsquote EU-Anträge in den letzten drei Jahren (angenommen/eingereicht) 38 % 33 % 42 %

Erträge aus EU-Förderungen 12,6 Mio. EUR 13,1 Mio. EUR 12,5 Mio. EUR

Verhältnis Koordinator/gesamt (laufende EU-Projekte) 15 % 14 % 13 %

Zahlenangaben gemäß den Jahresabschlüssen

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Unternehmensbilanz > Kennzahlen

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Technologiemarketing 2002 2003 2004

Erträge aus Lizenzen 1,9 Mio. EUR 3,9 Mio. EUR 4,2 Mio. EUR

Unternehmensausgründungen 0 1 1

Neue eigene Technologie-transferprojekte 12 10 12

Investitionen in Technologie-transferprojekte 1,7 Mio. EUR 2,2 Mio. EUR 2,4 Mio. EUR

Personalentwicklung und Mobilität 2002 2003 2004

Weiterbildungstage pro Mitarbeiter 1,7 1,6 1,7

Mentoringpaare 3 11 11

Auslandsabordnungen (Monate) 514 450 274

Personal 2002 2003 2004

Anzahl der Mitarbeiter/innen 5.012 5.069 5.055

Wissenschaftl. Mitarbeiter 2.334 2.354 2.336

Dauerverträge/Zeitverträge 2.942/2.070 2.935/2.134 2.913/2.142

Frauenanteil- insgesamt 28 % 28 % 28 %- in Führungspositionen 12 % 12 % 12 %- wissenschaftliche Mitarbeiterinnen 12 % 12 % 13 %

Jungwissenschaftler/innen 135 135 128

Doktorand/innen (intern/extern) 335 437 453

Auszubildende 242 242 251

Internationale Zusammenarbeit 2002 2003 2004

Internationale Gastwissenschaftlerbezogen auf wiss. Mitarbeiter in Instituten (Aufenthalt > 1 Monat) 6,1 % 6,1 % 5,8 %

Qualitätsmanagement 2002 2003 2004

Bestehende Zertifizierungen & Akkreditierungen 9 13 13

Nationale und europ. Vernetzungen 2002 2003 2004

DFG-Beteiligungen 32 34 36

Patenschaften 32 37 43

Management-Instrumente 2002 2003 2004

Projektarbeit gesamt 62 % 64 % 65 %

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Daten & Fakten

DATEN & FAKTEN

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Das DLR hatte im Jahr 2005 (Stand30.06.2005) neben Ehrenmitgliedern,Wissenschaftlichen Mitgliedern undMitgliedern von Amts wegen 49Fördernde Mitglieder.

Ehrenmitglieder- The Honorable Daniel Saul Goldin,

Washington

- Prof. Dr. rer. nat. Reimar Lüst, Hamburg

- Jean Sollier, Rueil-Malmaison,Frankreich

- Prof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler, Stuttgart

Fördernde MitgliederÖffentlich-rechtliche Körperschaften,die jährlich wiederkehrendeZuwendungen von mindestens50.000,– Euro leisten:

- Bundesrepublik Deutschland, vertretendurch die Bundesministerin für Bildungund Forschung, Bonn

- Land Baden-Württemberg, vertretendurch den Baden-WürttembergischenMinister für Wirtschaft, Stuttgart

- Freistaat Bayern, vertreten durch denBayerischen Staatsminister fürWirtschaft, Verkehr und Technologie,München

- Land Berlin, vertreten durch denStaatssekretär für Wissenschaft,Forschung und Kultur des LandesBerlin, Berlin

- Land Niedersachsen, vertreten durchden Niedersächsischen Minister fürWissenschaft und Kultur, Hannover

- Land Nordrhein-Westfalen, vertretendurch den Minister für Innovation,Wissenschaft, Forschung undTechnologie des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Institute und Einrichtungen

Mitglieder und Gremien

- Aerodynamik und Strömungstechnik

- Aeroelastik

- Antriebstechnik

- Bauweisen- und Konstruktionsforschung

- Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum

- Fahrzeugkonzepte

- Faserverbundleichtbau und Adaptronik

- Flugbetriebe

- Flugführung

- Flughafenwesen und Luftverkehr

- Flugsystemtechnik

- Hochfrequenztechnik und Radarsysteme

- Kommunikation und Navigation

- Luft- und Raumfahrtmedizin

- Methodik der Fernerkundung

- Optische Informationssysteme

- Physik der Atmosphäre

- Planetenerforschung

- Qualitäts- und Produktsicherung

- Raumfahrtantriebe

- Raumflugbetrieb und Astronautentraining

- Raumsimulation

- Robotik und Mechatronik

- Simulations- und Softwaretechnik

- Stiftung Deutsch-Niederländische Windkanäle

- Technische Physik

- Technische Thermodynamik

- Verbrennungstechnik

- Verkehrsführung und Fahrzeugsteuerung

- Verkehrsforschung

- Werkstoff-Forschung

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- Industrieanlagen-BetriebsgesellschaftmbH (IABG), Ottobrunn

- Kayser-Threde GmbH, München

- KUKA Roboter GmbH, Augsburg

- LIEBHERR-AEROSPACE LINDENBERGGmbH, Lindenberg/Allgäu

- Lufthansa Technik AG, Hamburg

- MAN Technologie AG, Augsburg

- MST Aerospace GmbH, Köln

- MTU Aero Engines GmbH, München

- Nord-Micro Elektronik AG & Co. OHG,Frankfurt/Main

- OHB-System AG, Raumfahrt- undUmwelt-Technik, Bremen

- Rheinmetall Defence Electronics GmbH,Bremen

- Röder Präzision GmbH, Egelsbach

- Rohde & Schwarz GmbH + Co. KG, Köln

- Rolls-Royce, Deutschland Ltd & Co. KG,Dahlewitz

- RUAG Aerospace Deutschland GmbH,Weßling

- Siemens AG, München

- Snecma Moteurs, Vernon

- Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG,Backnang

- Gemeinde Weßling, Weßling/Obb.

- ZF Luftfahrttechnik GmbH, Calden

WissenschaftlicheMitglieder- Prof. Dr.-Ing. Maria Esslinger,

Braunschweig

- Prof. Dr.-Ing. Philipp Hartl, München

- Prof. Dr. Hans Hornung, Pasadena,Californien/USA

- Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. ErichTruckenbrodt, Grünwald

- Prof. Dr. rer. nat. Joachim E. Trümper,Garching

Mitglieder von Amts wegen- Prof. Dr. rer. pol. Achim Bachem, Köln

- Dr. rer. pol. Ludwig Baumgarten, Bonn

- Dipl.-Ing. Frieder Hartmut Beyer,Lindenberg

- Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Bullinger,München

- Prof. Dr. rer. nat. Berndt Feuerbacher,Köln

- Prof. Dr. rer. nat. Ursula Gather,Dortmund

- Dipl.-Ing. Rainer Götting, Heidelberg

- Prof. Dr. rer. nat. Peter Gruss, München

- Prof. Dr. rer. pol. Bernd J. Höfer, Köln

- Prof. Dr.-Ing. Peter Horst, Braunschweig

- Dipl.-Betriebswirt Dieter Kaden,Offenbach a. M.

- Andreas Kleffel, Düsseldorf

- Dipl.-Ing. Reiner Klett, München

- Prof. em. Egon Krause, Ph. D., Aachen

- Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kubbat,Darmstadt

- Dr.-Ing. Norbert Rüdiger Ninz, Überlingen

- Dr.-Ing. Manfred Peters, Köln

- Dipl.-Kfm. Gerhard Puttfarcken,Hamburg

- Dipl.-Ing. Horst Rauck, Augsburg

- Prof. Dr.-Ing. Gottfried Sachs, Garching

- Dipl.-Kfm. Burkhard Schuchmann,Werdohl

- Dr. rer. pol. Rainer Schwarz, Düsseldorf

- Dr.-Ing. Klaus Steffens, München

- Prof. Dr.-Ing. Joachim Szodruch, Köln

- Uwe Teegen, Braunschweig

- Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker,Bonn-Bad Godesberg

- Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c.mult. Sigmar Wittig, Köln

- Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner,Darmstadt

Daten & Fakten > Institute und Einrichtungen/Mitglieder und Gremien

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(Natürliche und juristische Personensowie Vereine und Gesellschaftenohne Rechtsfähigkeit)

- Aerodata AG, Braunschweig

- Air Likuide Deutschland GmbH, Krefeld

- ALSTOM Power Generation AG, Mannheim

- AOPA-Germany, Verband der Allgemeinen Luftfahrt e. V., Egelsbach

- Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen e. V., Berlin

- AUDI AG, Ingolstadt

- Robert Bosch GmbH, Berlin

- Stadt Braunschweig

- Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e. V., Berlin

- CAE Elektronik GmbH, Stolberg

- Carl-Cranz-Gesellschaft e. V.,Weßling/Obb.

- Commerzbank AG, Großkundencenter West, Düsseldorf

- Computer Anwendung für Management GmbH, Gilching

- DaimlerChrysler AG, Stuttgart

- Deutsche BP Holding AG, Hamburg

- Deutsche Gesellschaft für Luft- undRaumfahrt – Lilienthal Oberth e. V.(DGLR), Bonn

- Deutsche Gesellschaft für Ortung undNavigation e. V., Bonn

- Deutscher Luftpool, München

- DFS Deutsche Flugsicherung GmbH,Langen

- Diehl VA Systeme Stiftung & Co. KG,Überlingen

- Dornier GmbH, Friedrichshafen

- Dresdner Bank AG, Köln

- EADS Deutschland GmbH, München

- ESG Elektroniksystem- und Logistik-Gesellschaft mbH, München

- Ford-Werke AG, Köln

- Fraport AG, Frankfurt/Main

- GAF AG, München

- GERLING Vertrieb Firmen und Privat -AG/Gerling Vertrieb Industrie AG, Köln

- GEW RheinEnergie AG, Köln

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Am 30.06.2005 gehörten dem Senatfolgende Personen an:

Aus dem Bereich der Wissenschaft:

-Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Hans-JörgBullinger kraft Amtes

- Prof. Dr. rer. nat. Berndt Feuerbacher

- Prof. Dr. rer. nat. Ursula Gather

- Prof. Dr. rer. nat. Peter Gruss kraft Amtes

- Prof. Dr.-Ing. Peter Horst

- Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kubbat (stv. Vorsitzender)

- Dr.-Ing. Manfred Peters

- Prof. Dr.-Ing. Gottfried Sachs

- Uwe Teegen

- Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker kraft Amtes

- Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner

Aus dem Bereich der Wirtschaft undIndustrie:

- Dipl.-Ing. Frieder Hartmut Beyer

- Dipl.-Ing. Rainer Götting

- Dipl.-Betriebswirt Dieter Kaden

- Andreas Kleffel

- Dipl.-Ing. Reiner Klett

- Dr.-Ing. Norbert Rüdiger Ninz

- Dipl.-Kfm. Gerhard Puttfarcken

- Dipl.-Ing. Horst Rauck (stv. Vorsitzender)

- Dipl.-Kfm. Burkhard Schuchmann

- Dr. rer. pol. Rainer Schwarz

- Dr.-Ing. Klaus Steffens

Am 30.06.2005 gehörten dem Senats-ausschuss je sechs Mitglieder aus demBereich der Wissenschaft, je sechsMitglieder aus dem Bereich der Wirt-schaft und Industrie sowie demstaatlichen Bereich an.

Aus dem Bereich der Wissenschaft:

- Prof. Dr.-Ing. Manfred Aigner

- Prof. Dr.-Ing. Klaus Drechsler

- Prof. Dr. rer. pol. Martin Grötschel

- Dr. rer. nat. Hans-Peter Kreplin

- Prof. Dr.-Ing. Reinhard Niehuis

- Prof. Dr. rer. nat. Sami K. Solanki (stv. Vorsitzender)

Aus dem Bereich der Wirtschaft undIndustrie:

- Prof. Dr.-Ing. Klaus Broichhausen

- Christa Fuchs

- Dipl.-Ing. Rainer Götting (Vorsitzender)

- Betriebswirt Josef Kind

- Dipl.-Ing. Georg Rayczyk

- Dr.-Ing. Peter Tropschuh

Aus dem staatlichen Bereich (in 2005stimmberechtigt):

- Leitender Ministerialrat Dr. jur. ReinhardAltenmüller

- Ministerialdirigent Helge Engelhard

- Ministerialdirigent Dr. jur. Wolf Günther

- Ministerialrat Dipl.-Ing. Helge Kohler

- Ministerialrat Dr. jur. Axel Kollatschny

- Vortragender Legationsrat 1. Klasse Dr. Karl-Ulrich Müller

Aus dem staatlichen Bereich (2005nicht stimmberechtigt):

- Ursel Anna Grunow

- Ministerialrat Dr. rer. pol. Gerd Gruppe

- Regierungsdirektor Dr.-Ing. Ulrich Stöcker

78

Senat des DLR

Senatsaus-schuss des DLR

Aus dem staatlichen Bereich:

- Ministerialdirektor Dr. rer. pol. Hans-Jürgen Froböse

- Staatssekretär Dr. Hans-GerhardHusung

- Ministerialrat Helge Kohler

- Ministerialdirigentin Dr. rer. pol.Waltraud Kreutz-Gers

- Staatssekretär Dr. Josef Lange

- Staatssekretär Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer (Vorsitzender)

- Vortragender Legationsrat 1. Klasse Dr. rer. nat. Karl-Ulrich Müller

- Ministerialdirektor Dr. Andreas Schuseil

- Ministerialdirigent Dr. jur. Klaus-DieterStein

- Ministerialdirigent Dr. jur. ArminTschermak von Seysenegg

- Staatsminister Dr. jur. Otto Wiesheu

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(Stand 30.06.2005)

- Ministerialdirektor Dr. C. UhlhornBundesministerium für Bildung undForschung

- Votragender Legationsrat 1. Klasse Dr. rer. nat. Karl-Ulrich Müller Auswärtiges Amt

- Ministerialdirigent Joachim SchwarzerBundesministerium der Finanzen

- Ministerialdirigent Dr. jur. Wolf GüntherBundesministerium für Wirtschaft undArbeit

- Wolfgang Reimer Bundesministeriumfür Verbraucherschutz, Ernährung undLandwirtschaft

- Dipl.-Ing. Erwin Bernhard ReferatsleiterBundesministerium der Verteidigung

- Dr.-Ing. Ulrich Stöcker Bundesministeriumfür Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

- Rainer Hinrichs-RahlwesBundesministerium für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit

- Ministerialrat Harald KuhneBundeskanzleramt

Mitglieder des WTR(Stand: 30.06.2005)

-Dr. Marina Braun-Unkhoff VT

- Dr. Martin Bruse DNW

- Dr. Reinhold Busen PA(stellv. Vorsitzender)

- Prof. Dr. Stefan Dech DFD

- Dipl.-Wirtsch.-Ing. V. Harbers FB(Vorsitzender)

- Dr. Thomas Holzer-Popp DFD

- Prof. Dr. Herbert Jahn OS

- Prof. Dr. Alberto Moreira HR

- Dipl.-Phys. P.-M. Nast TT

- Prof. Dr. Karsten Lemmer FS

- Prof. Dr. Stefan Levedag FT

- Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen TT

Daten & Fakten > Senat/Senatsausschuss/

Vorstand/Ausschuss f. Raumfahrt/WTR

79

(Stand: 30.06.2005)

- Prof. Dr. rer. pol. Achim Bachem

- Dr. rer. pol. Ludwig Baumgarten

- Prof. Dr. rer. pol. Bernd J. Höfer (stv. Vorsitzender)

- Prof. Dr.-Ing. Joachim Szodruch

- Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c.mult. Sigmar Wittig (Vorsitzender)

Ausschuss für Raumfahrt

Mitglieder desVorstandes

Wissenschaftl.-Techn. Rat

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T-Systems Solutions for ResearchGmbH, Weßling25,10 %

T-Systems Solutions for Research – einGemeinschaftsunternehmen des DLR undder T-Systems ITS GmbH – bietet Kundenaus Wissenschaft und Forschung einelangfristige IT-Partnerschaft an. Das DLRhat seine „Zentrale Datenverarbeitung“in das Joint Venture ausgegründet. (www.t-systems-sfr.com)

Anwendungszentrum GmbHOberpfaffenhofen, Wessling25,00 %

Gegenstand des Unternehmens ist derAusbau und der Betrieb eines Anwen-dungszentrums für Satellitennavigationund weitere Technologien, die Intensi-vierung der Zusammenarbeit zwischenForschung und Industrie zur Entwicklungneuer Produkte und Dienstleistungen indiesen Bereichen sowie die Bereitstellungumfassender Unternehmensberatungs-leistungen. Die Gesellschaft wurde am 7.April 2005 als Public-Private-Partnershiperrichtet und hat den vom DLR aufge-bauten Inkubator für Firmengründungenund -ansiedlungen im Bereich der Satel-litennavigation am Standort Oberpfaffen-hofen übernommen. (www.anwendungszentrum.de)

Anteil am Kapital

DLR Joint Ventures Gesellschaft mitbeschränkter Haftung, Bonn100,00 %

Gegenstand des Unternehmens ist dieBeteiligung an Europäischen Wirtschaft-lichen Interessenvereinigungen im Rah-men der satzungsgemäßen Aufgabendes Deutschen Zentrums für Luft- undRaumfahrt e.V.. Die Gesellschaft wurde2003 neu errichtet und am 20.08.2003in das Handelsregister Bonn eingetragen.

Stiftung Deutsch-NiederländischeWindkanäle, (DNW), Noordoost-polder/ Niederlande50,00 %

Die Stiftung wurde vom DLR zu gleichenTeilen mit seiner niederländischen Part-nerorganisation NLR (www.nlr.nl) alsnon-profit Organisation errichtet. IhreAufgabe besteht im Betrieb, dem Unter-halt und der Weiterentwicklung des stif-tungseigenen Niedergeschwindigkeits-kanals in Noordoostpolder sowie vonweiteren Windkanälen des DLR und des NLR. (www.dnw.aero)

European Transonic WindtunnelGmbH (ETW), Köln31,00 %

ETW, der Europäische Transschall-Wind-kanal, erbaut und getragen von den vierNationen Deutschland, Frankreich, Groß-britannien, Niederlande, ist der moderns-te Luftfahrtwindkanal der Welt. Neu kon-zipierte Flugzeuge werden als verkleiner-te Modelle im ETW unter tatsächlichenFlugbedingungen erprobt und optimiert.Die gewonnenen Erkenntnisse sind ent-scheidend für den Erfolg des Flugzeug-projektes. (www.etw.de)

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Beteiligungen des DLR

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Europäische Akademie zur Erfor-schung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH, Bad Neuenahr-Ahrweiler25,00 %

Die Europäische Akademie widmet sichder Erforschung und Beurteilung vonFolgen wissenschaftlich-technischer Ent-wicklungen für das individuelle und so-ziale Leben des Menschen und seinenatürliche Umwelt. Dabei liegt derSchwerpunkt auf Prozessen, die durchdie Natur- und Ingenieurwissenschaftenund die medizinischen Disziplinen ge-prägt sind. Die Europäische Akademieführt in wissenschaftlicher Unabhängig-keit einen Dialog mit Wirtschaft, Kultur,Politik und Gesellschaft. Weiterer Ge-sellschafter ist das Land Rheinland-Pfalz. (www.europaeische-akademie-aw.de)

TTIB Technologietransfer- undInnovationszentrum Region BonnVerwaltungsgesellschaft mbH i.L.,Bonn17,33 %

Der Gesellschaft obliegt die Geschäfts-führung der TTIB Technologietransfer-und Innovationszentrum Region BonnGmbH & Co. KG, deren operativer Ge-schäftsbetrieb eingestellt wurde. DieGesellschaft befindet sich in Liquidation.

ZFB Zentrum für FlugsimulationBerlin GmbH, Berlin16,67 %

Gegenstand des Unternehmens ist dieBereitstellung von Flugzeugsimulatoren,insbesondere für Forschung und Lehre,auf den Gebieten der angewandtenForschung für Flugführung und Flug-verfahren, der Systemsimulation und -manipulation und angrenzender Techno-logiefelder, der Aus- und Weiterbildungvon Ingenieuren für Luft- und Raumfahrtsowie das Training von Flugzeugbesat-zungen. (www.zfb-berlin.de)

ZTG Zentrum für Telematik imGesundheitswesen GmbH, Krefeld6,00 %

Ziel des Kompetenzzentrums ist es, mo-derne Informations- und Kommunika-tionstechnologien ins Gesundheitsweseneinzuführen, weiter zu entwickeln undzu verbreiten. Aufgabenschwerpunktesind die neutrale Beratung und dasProjektmanagement für Kunden ausIndustrie und Gesundheitswesen, dieUmsetzung interoperabler Lösungen füreine integrierte Versorgung sowie dieFörderung des Wissenstransfers zwischenGesundheitswesen, Wirtschaft, Wissen-schaft und Politik. (www.ztg-nrw.de)

Geophysica EEIG, Florenz 5,10 %

Die Gesellschaft managt und koordiniertden Betrieb des russischen Höhenfor-schungsflugzeugs Geophysica und bietetden beteiligten europäischen Forschungs-einrichtungen die Möglichkeit, dasFlugzeug für Forschungsprojekte mitdem Schwerpunkt auf Einflüsse vonKlimaänderungen und Verschmutzungender Ozonschicht einzusetzen. WeitereGesellschafter sind die Forschungs-zentren Jülich und Karlsruhe sowie vieritalienische Partner, darunter die Raum-fahrtagentur ASI und die Forschungs-organisation CNR. (www.geophysica-eeig.cnr.it)

Daten & Fakten > Beteiligungen des DLR

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Mittelverwendung

Gesamterträge

Gesamtsumme 492 Mio. Euro Alle Angaben in Mio. Euro

Luftfahrt

Verkehr

SonstigeErlöse

Weltraum

Energie

Raumfahrt-Management

208136

36

3826

19*29*

Projektträgerschaften

* Erträge für Sonderaufgaben werden nicht hier, sondern bei „Sonstigen Erlösen und Erträgen“ berücksichtigt.

Drittmittel nach Herkunft Institutionelle Förderung

Gesamtsumme 242 Mio. Euro Gesamtsumme 250 Mio. EuroAlle Angaben in Mio. Euro Alle Angaben in Mio. Euro

Ausländische Wirtschafts-unternehmen

Inländische Wirtschafts-unternehmen

ÜbernationaleOrganisationen

Andere externe Erträge

Inländischestaatliche

Institutionen

Ausländischestaatliche

Organisationen

25 100**

915

49*

44

* davon: ESA 36, EU 13, Sonstige 1** davon: Projektträgerschaft 47, nationale staatl. Institutionen 40,Sonstige inländische staatl. FuE-Drittmittel 13

* Ein wesentlicher Teil der Anschubfinanzierung für den sich im Aufbau befindenden Schwerpunkt Verkehr erfolgt als Projektförderung und ist hierin nicht enthalten.** Weitere 5 Mio. Euro erhält das DLR pauschal aus dem Nationalen Pro-gramm, da es sich nicht um Mittel des Nationalen Programms bewerben kann.

Luftfahrt

Weltraum

Energie

Verkehr

109 (+5**)

9814

24*

Gesamterträge 2004 (Drittmittel- und Grundfinanzierung)

Drittmittel nach Herkunft und Institutionelle Förderung 2004

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Daten & Fakten > Mittelverwendung

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Öffentliche Mittel für die Raumfahrt

Alle Angaben in Mio. Euro

ESA undEUMETSAT

DLR FuE

Nat. Prog.

653 109 (+5*)

132

*Weitere 5 Mio. Euro erhält das DLR pauschal aus dem Nationalen Programm, da es sich nicht um Mittel des Nationalen Programms bewerben kann.

2004 wurden in Deutschland ca. 900Mio Euro öffentlicher Mittel für die zivileRaumfahrt eingesetzt.

Davon wurden ca. 73 % für den deutschen Beitrag zur ESA (BMBF undBMVBW) und EUMETSAT (BMVBW), 15 % für das deutsche NationaleRaumfahrtprogramm und 12 % für Forschung und Entwicklung imSchwerpunkt Raumfahrt des DLR verwendet.

Öffentliche Mittel Deutschlands für die Raumfahrt 2004

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ACARE Advisory Council for Aeronautical Research in Europe

ATI Administrative und Technische Infrastruktur des DLR

ATM Air Traffic Management

ATV Automated Transfer Vehicle

AWI Alfred-Wegener-Institut für Polar- undMeeresforschung

BDLI Bundesverband der Deutschen Luft- undRaumfahrtindustrie

BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung

BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutzund Reaktorsicherheit

BMVg Bundesministerium der Verteidigung

BMWA Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit

BWB Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung

BRH Bundesrechnungshof

CAAC China Administration of Civil Aviation

CAD Computer Aided Design

CAE Chinese Aeronautics Establishment

CDA Cosmic Dust Analyzer

CDR Critical Design Review

CFD Computational Fluid Dynamics

CFMU Central Flow Management Unit

CIRA Italienischen Zentrum für Luftraumforschung

CNES Centre National Spatiales

CST Centre Spatial de Toulouse

DDI Digital-Divide Initative

DFD Deutsches Fernerkundungs-Datenzentrum

DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft

DFS Deutsche Flugsicherung

DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.

DNW Deutsch-Niederländische Windkanäle

EADS European Aeronautic Defence and Space Company

EC Eurocopter

ECD Eurocopter Deutschland

ECSS European Cooperation for SpaceStandardization

EDC Export Development Canada

EMIR European Microgravity Research Programme

ESA European Space Agency

ESOC European Space Operations Center

ESRANGE European Sounding rocket Range

ESTEC European Space Research and Technology

ESVP Europäische Sicherheits- undVerteidigungspolitik

EU Europäische Union

FuE Forschung und Entwicklung

GAF Gesellschaft für Angewandte Fernerkundung

GASP Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik

GFZ Geoforschungszentrum Potsdam

GKSS Forschungszentrum Geesthacht

GMES Global Monitoring of Environment and Security

GNC Guidance, Navigation and Control

GSOC German Space Operation Center

HBK Hochdruck-Brennkammer-Prüfstand

HRSC High Resolution Stereo Camera

HTSL Hochtemperatur Supraleitung

HU Berlin Humboldt-Universität zu Berlin

IABG Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH

IFEU Institut für Energie- und UmweltforschungHeidelberg

ILA Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung(Berlin Air Show)

IP Integrated Project

ISS International Space Station

ISAS Institute of Space and Astronautical Science,Ibaraki University, Japan

JAXA Japan Aerospace Exploration Agency

KARI Korea Aerospace Research Institute

LBK Lichtbogenbeheizter Windkanal

LSF Luftfahrtforschungsprogramm sichere und effiziente Flugführung

MoU Memorandum of Understanding

MPG Max-Planck-Gesellschaft

NASA National Aeronautics and Space Administration

NASDA National Space Development Agency of Japan

NGO Non Government Organisation

ONERA Office National d’Études et de RecherchesAérospatiales

ORL Firma Orbital Recovery Ltd.

PAC Polish American Congress

PCB Printed Circuit Board

PEFC Polymer Electrolyte Membrane Fuel Cell

PIV Particle Image Velocimetry

PKE Plasma-Kristall-Experiment

PPP Public Private Partnership

PT Projektträger

RF-Agentur Raumfahrt-Agentur

RFI Rete Ferroviaria Italiana (ital. Schienennetzbetreiber)

RLV Reusable Launch Vehicle

SAR Synthetic Aperture Radar

SETES SAR End-to-End Simulator

SLES Spacecraft Life Extension Systems

SRON Scientific Research Organisation Netherlands

SRTM Shuttle Radar Topography Mission

SSC Swedish Space Cooperation

STREP Specific Targeted Research Projects

TH Technische Hochschule

TTIB Technologietransfer- und InnovationszentrumRegion Bonn

UAV Unmanned Aerial Vehicle

UN United Nations

UVIS Ultraviolet Imaging Spectrograph

VIMS Visible and Infrared Mapping Spectrometer

WÜTA 1 Wärmeübertragertestanlage

Abkürzungsverzeichnis

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Impressum

Herausgeber Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.in der Helmholtz-Gemeinschaft

Der Vorstand

Anschrift Linder Höhe51147 Köln

Redaktion Dr. Nicola RohnerUnternehmensentwicklung und Außenbeziehungen

Gestaltung CD Werbeagentur GmbH,Troisdorf

Druck Druckerei Thierbach GmbH,Mülheim/Ruhr

Drucklegung Köln, Dezember 2005

Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2005

Datenerhebung zum 31. Dezember 2004

Abdruck (auch von Teilen) oder sonstigeVerwendung nur nach vorherigerAbsprache mit dem DLR gestattet.

www.DLR.de

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Forschungs- und Unternehmensbilanz

2004/2005Ja

hres

beric

ht

DLR

Fors

chu

ng

s-u

nd

Un

tern

ehm

ensb

ilan

z20

04/2

005

Unternehmensentwicklung undAußenbeziehungen

Linder Höhe51147 Köln

www.DLR.de

Das DLR im Überblick

Das DLR ist das nationale Forschungszentrum der BundesrepublikDeutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen For-schungs- und Entwicklungsarbeiten sind in nationale und internatio-nale Kooperationen eingebunden. Über die eigene Forschung hinausist das DLR als Raumfahrtagentur im Auftrag der Bundesregierungfür die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitätensowie für die internationale Interessenswahrnehmung zuständig.

In 31 Instituten und Einrichtungen an den acht Standorten Köln-Porz, Berlin-Adlershof, Bonn-Oberkassel, Braunschweig, Göttingen,Lampoldshausen, Oberpfaffenhofen und Stuttgart beschäftigt dasDLR ca. 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das DLR unterhält Außenbüros in Brüssel, Paris und Washington D.C.

Die Mission des DLR umfasst die Erforschung von Erde und Univer-sum, Forschung für den Erhalt der Umwelt und umweltverträglicheTechnologien zur Steigerung der Mobilität sowie für Kommunikationund Sicherheit. Das Forschungsportfolio des DLR reicht in seinenSchwerpunkten Luftfahrt, Weltraum, Verkehr und Energie von derGrundlagenforschung zu innovativen Anwendungen und Produktenvon morgen. So trägt das im DLR gewonnene wissenschaftliche undtechnische Know-how zur Stärkung des Industrie- und Technologie-standortes Deutschland bei. Das DLR betreibt Großforschungsan-lagen für eigene Projekte sowie als Dienstleistung für Kunden undPartner. Darüber hinaus fördert das DLR den wissenschaftlichen Nach-wuchs, betreibt kompetente Politikberatung und ist eine treibendeKraft in den Regionen seiner Standorte.

Rubr

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05

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