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2 | 12 www.gast.at Ein Skifest mit Herz Die Ski-WM 2013 in Schladming hat nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich größte Bedeutung Seite 3 und 4 "Sind kein Ballermann der Alpen" Interview mit Andreas Steibl, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ischgl Seite 8 und 9 Standortbestimmung Wie nachhaltig ist der heimische Skitourismus? Seite 16 und 17 tourismuswirtschaft Im Winter geht es heiß her Österreich ist noch immer das touristische Wintersportland Nr. 1

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Ein Skifest mit HerzDie Ski-WM 2013 in Schladming hat nicht nur sportlich,

sondern auch wirtschaftlich größte Bedeutung Seite 3 und 4

"Sind kein Ballermann der Alpen"Interview mit Andreas Steibl, Geschäftsführer des

Tourismusverbandes Ischgl Seite 8 und 9

StandortbestimmungWie nachhaltig ist der heimische

Skitourismus? Seite 16 und 17

to u r i s m u s w i r t s c h a f t

Im Winter gehtes heiß her

Österreich ist noch immer das touristische Wintersportland Nr. 1

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Editorial

Wintersportdestination

In sieben von neun Bundesländern steht der Wintersport im Zentrum des touris-tischen Angebots. Schladming, traditioneller Wintersportort und seit Jahrzehn-ten Mittelpunkt sportlicher Großereignisse, ist im Februar 2013 Austragungsort der Ski-WM. Während der 14 Tage dauernden Alpinen Ski Weltmeisterschaften werden insgesamt 400.000 Besucher erwartet. In elf Bewerben werden unter den rund 450 Athleten aus 70 Nationen 33 Medaillen vergeben. Darüber werden über 3.000 Medienvertreter aus aller Welt ausführlich berichten, womit wieder einmal alle Augen auf das Wintersportland Österreich gerichtet sind. Durch die Medienpräsenz ist der Werbewert für den heimischen Tourismus unbezahlbar, und diese ist auch der Turbo für den zukünftigen Tourismus. Investiert wird im Vorfeld in nachhaltige Infrastrukturprojekte, die langfristig nutzbar sind. Im aktuellen Forum Tourismuswirtschaft gehen wir unter anderem der Frage nach, wie es um den nachhaltigen Skitourismus in Österreich bestellt ist, denn kaum ein Skigebiet kommt heute ohne künstliche Beschneiung aus; wir blicken auch hinter die Kulissen der Hotellerie und beleuchten ihre Energiekonzepte. Die neue Ausgabe des ÖGZ Forums Tourismuswirtschaft enthält viele für Sie inter-essante Informationen, bei deren Lektüre wir Ihnen viel Vergnügen wünschen

Irene Stelzmüller & das ÖGZ-Team

gastEditorial

Alpine Ski-WM 2013 – eine Initialzündung mit mehreren Facetten!

Der Tourismus – und hier vor allem der Wintertourismus – ist eine der tragenden Säulen des österreichischen Haushaltes. Es ist daher erforderlich, dass alle Ins-titutionen im Lande, die damit in irgendeiner Weise in Berührung stehen, dem Tourismus immer wieder neue Impulse verleihen, ihn weiter entwickeln und so möglichst vielen Gästen Österreich als Urlaubsdestination schmackhaft machen. Dies geschieht einerseits über die diverse regionalen Fremdenverkehrsverbände sowie die Österreich Werbung, andererseits jedoch auch durch Unternehmun-gen und Organisationen. Der Österreichische Skiverband leistet seinerseits ne-ben den zahlreichen Erfolgen seiner Aktiven vor allem durch die Ausrichtung einer großen Anzahl von großartigen Events einen nicht unerheblichen Beitrag, um Österreich weltweit als Wintersportland bestmöglich zu präsentieren.

In der mittelbaren und unmittelbaren Vergangenheit haben sich sportliche Großveranstaltungen als wahre Publikumsmagneten herauskristallisiert. Hier hat sich gezeigt, dass bei den Zuschauern nicht mehr nur der sportliche Bewerb im Mittelpunkt steht, sondern sich die Fans gerne auch für einen längeren Zeit-raum im Veranstaltungsort aufhalten, um möglichst lange dabei sein zu können, wenn Spitzensportler aus aller Welt ihr Können unter Beweis stellen.Der Österreichische Skiverband hat daher größtes Interesse, internationale Großveranstaltungen – wie etwa die 2013 in Schladming zur Austragung kom-mende Alpine Ski-WM – nach Österreich zu bringen. Der Grund liegt klar auf der Hand: eine solche Weltmeisterschaft, die eine enorme TV-, Medien- und Zu-schauerpräsenz hervorruft, fördert nicht nur das Ansehen Österreichs auf inter-nationaler Ebene, sondern bringt auch äußerst positive finanzielle Aspekte für die Wirtschaft, den Fremdenverkehr sowie die Gastronomie mit sich. Und dies nicht nur für den begrenzten Zeitraum der sportlichen Wettkämpfe, sondern weit darüber hinaus. Die für die WM geschaffenen infrastrukturellen Maßnah-men garantieren u. a. die Langzeit-Werbewirksamkeit für die Region und das Land. Bestes Beispiel hierfür ist die Alpine Ski-WM 2001 in St. Anton, wo durch den Zuschlag der Weltmeisterschaft eine sonst nie möglich gewesene Bahnver-legung zustande kam und dadurch in weiterer Folge das Ortsbild neu und at-traktiver gestaltet werden konnte. Schon unmittelbar nach der Weltmeisterschaft haben die Nächtigungen stark zugenommen, und der Arlberg hat sich damit wieder sein ursprüngliches Image, eines der attraktivsten Skigebiete der Welt und Geburtsstätte des Skilaufs zu sein, zurückerobert.

Ein Großevent wie die Alpine Ski-WM löst in jeder Region einen gewaltigen Boom aus. So war es in allen bisherigen österreichischen WM-Orten, und so ist es auch in Schladming. Es wird eine Bühne installiert, auf der sich Bund, Land, Region und der österreichische Sport präsentieren können. Damit wird ein Werbewert geschaffen, der im Millionen-Euro-Bereich liegt. Das Wichtigste für die Gemeinde ist jedoch, dass lang geplante Investitionen schon frühzeitig umgesetzt werden können. So wurden in Schladming und der Region folgende Investitionen vorgenommen: Teilausbau der Ennstal Bundesstraße sowie neue Straßen und Einfahrten in Schladming (Abfahrt Ost, Erzherzog-Johann-Straße, Tunnel zum Servicedeck und Parkhaus). Mit dem „Congress Schladming“ erhält die Region ein WM-Medien-, Kommunikations- und Veranstaltungszentrum. Im Zuge der neuen Straßentrassierungen wurden zahlreiche Lärmschutzein-richtungen installiert, um die Wohnqualität für die Bevölkerung weiterhin hoch-zuhalten. Die Wasser- und Abwassereinrichtungen wurden dem wachsenden Bedarf angepasst. Bahnhof und Krankenhaus wurden umgebaut und saniert. Die neu geschaffene „Athletik Area“ dient während der WM als Volunteer- und Security-Center sowie als Verkehrsleitzentrale. In der Nachnutzung steht diese dann dem schulischen Bereich und den Vereinen zur Verfügung. Enorm sind auch die Investitionen aus privater Hand, die sich in erster Linie in Neubauten bzw. Qualitätsverbesserungen für Beherbergungsbetriebe niederschlagen. Ein ebenso großer Vorteil solcher Großevents ist in weiterer Folge sicherlich, dass vor allem die Jugend für Sport, besonders für den Wintersport, begeistert wird. Natürlich wäre es äußerst wüschenswert, wenn von diesen Jugendlichen mög-lichst viele zu Spitzensportlern von morgen würden, um dem Österreichischen Skiverband auch weiterhin die Spitzenstellung auf internationaler Ebene zu si-chern. Weitaus wichtiger erscheint mir allerdings, Jugendliche wieder in die Na-tur zu bringen und ihnen den Spaß an Sport und Bewegung zu vermitteln – dies vor allem im Sinne der Volksgesundheit. Die Alpine Ski-WM 2013 in Schladming wird ohne Zweifel eine weitere Initialzündung in diese äußerst wichtige und vor allem richtige Richtung sein.

Prof. Peter SchröcksnadelÖSV-Präsident

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tourismuswirtschaft

3 WM 2013 – ein Skifest mit Herz

6 Sanierungen – wie komme ich zu Förderungen?

8 Interview mit Ischgl-Tourismuschef Andreas Steibl

10 Österreich ist als Winterland positioniert

13 Schneekanonen – ein Teufelspakt?

16 Wie nachhaltig ist Skitourismus?

18 Gästeinformation per Post ist noch immer aktuell

20 Mehr als ein Zukunftskonzept

22 Der Mooserwirt ist die „Mutter aller Skihütten“

inhalt diEsEr ausgabE

ImpressumÖsterreichischer Wirtschaftsverlag GmbHUnternehmensgegenstand: Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften. Adresse: Grünbergstraße 15, 1120 Wien, Tel.: (01) 546 64-0 Geschäftsführung: Thomas ZembacherBeteiligung: Alleinige Gesellschafterin der Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH ist die Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH. Gesellschafter der Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH sind die Süddeutscher Verlag GmbH mit 91,98 %, Herr Holger Hüthig mit 7,02 %, Frau Ruth Hüthig mit 0,45 %, Frau Beatrice Hüthig mit 0,28 % und Herr Sebastian Hüthig mit 0,28 %. Chefredaktion: Mag. Irene Stelzmüller, DW 360, E-Mail: [email protected] Mitarbeit: Mag. Clemens Kriegelstein, Mag. Gudrun Haigermoser, Friedrich Wilhelm, Constantin Wollnhaupt, Harald Farkas, Mag. Daniela PötzlGrafik: Susanne Wolf, [email protected]: Kurt Heinz, DW 265, E-Mail: [email protected]: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn

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3tourismuswirtschaft

Die baulichen Maßnahmen in Schladming gehen ins große Finale. Der Steier-mark Tourismus ist noch gefordert, das Marketing zu

steuern, und es gibt großartige Kam-pagnen rund um die Ski-WM. Von-seiten der Planai-Betreiber muss man noch das größte Ski-Stadion der Welt mit 40.000 Zusehern fer-tigstellen und Pistenadaptierungen durchführen. Dazu waren große bauliche Maßnahmen erforderlich. Der Loop musste zugunsten von Tri-bünenplätzen abgerissen werden. Laut Georg Bliem, Geschäftsführer von Steiermark Tourismus und der Planaibahnen Gmbh, war der Loop von vornherein eine Fehlkonstruk-tion: „De facto muss man ehrlich sagen, ist da eine Fehleinschätzung vorgelegen.“

Infrastruktur In der endphase

Es sind auf der Planai Pistenverbes-serungen vorgenommen worden, davon haben in erster Linie die Skifahrer der Planai profitiert. Un-terführungen sind gebaut worden und die Schneeanlagen wurden erweitert. Im Einzugsbereich der Planai wurden Tief- und Hochga-ragen gebaut. Das heißt, Schlad-ming und die Planai hat durch die Ski-WM schon jetzt einen großen Profit. Auch wenn der finanzielle Einsatz ziemlich hoch ist, profitiert aber in erster Linie nachhaltig der Wintergast. Aber es gibt noch weite-re Initiativen. „Es kommen alleine im Einzugsbereich von Schladming wieder viele neue Betten dazu. So entsteht gerade das Falkenstein Hotel Schladming, das Hotel Pla-

nai und das Hotel Gutenberg etwas westlich von Schladming. Zusätz-lich haben in der Region sehr viele Betriebe in Ausbauten investiert, sodass man sagen kann, dass die Infrastruktur, aber auch die Skipis-ten mittlerweile perfekt sind. Dazu kommt, dass man zu einer Ski-WM sehr viele leere Pisten hat. Ein Drit-tel der Betten ist durch die Orga-nisatoren reserviert, die aber eher arbeiten als Ski fahren. Und was die Abfahrtsstrecken betrifft, man hat auf der Planai eigene Tunnels gebaut, durch die man unterirdisch wechseln kann“, weiß Georg Bliem.

das CaterIng

Im Steiermarkdorf am Hauptplatz werden steirische „Ikonen“ kuli-narische Höhepunkte präsentie-

von Fritz Wilhelm

Ein Skifest mit HerzVon 4. bis 17. Februar 2013 finden in Schladming in der Steiermark zum zweiten Mal nach 1982, die FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften statt. Die 4-Berge-Skischaukel mit Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm werden während der gesamten Veranstaltung geöffnet sein.

Der Geschäftsführer von steiermark tourismus GeorG Bliem sieht Der ski- Wm in schlaDminG schon mit Grosser freuDe entGeGen

© Steiermark Tourismus/Schiffer

insGesamt WirD Bei Der ski-Wm mit Bis zu 400.000 zusehern Gerechnet

© Erich Spiess

»

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ren. Steiermark Tourismus ist Ko-partner des Skihaus Austria, das de facto den Nabel für alle Events darstellt. Das heißt, dass sich auch sehr viele steirische Produzenten, wie Skirnhofer oder auch Lugitsch Hendel, präsentieren werden. Die Schüler der Tourismusschule Bad Gleichenberg machen dabei das Service. „Von Steiermark Tourismus und dem Tourismus vor Ort wird ein im Congressgebäude beheima-teter Mediencorner betreut, und die Wirtschaftskammer wird zusätzlich noch ein Steiermarkhaus einrich-ten, in dem vor allem die Gastrono-men angesprochen werden. Es wird eine Casa Italia und ein Schweiz-haus geben, wo sich Gastronomen aus der ganzen Welt präsentieren. Weiters gibt es noch die Medal Pla-za, an der Kevin Costner, Andreas Gabalier und viele andere Promi-nente auftreten werden. Also auch das Rahmenprogramm wird sehr beachtlich werden“, ist Georg Bliem überzeugt.

urlauber während der skI-wM

Die Urlauber werden von der Ski-WM nicht so sehr betroffen sein. Sie werden es eher angenehm fin-

den, dass sie vormittags Ski fahren können, sich mittags ein Rennen ansehen und am Nachmittag wie-der beim Skifahren sind. Es wird übrigens nur ein Teil der Piste ge-sperrt, was auch klar gekennzeich-net sein wird. Ein Großteil der Skischaukel rund um Schladming, Haus und Reiteralm steht aber nach wie vor dem touristischen Skifahrer zur Verfügung. Es wird nur wenige Einschränkungen geben, da sich in Schladming noch eine zweite Seil-bahn am Westrand befindet und man damit den Einstieg zum Hau-ser Kaibling und der Reiteralm hat. „Die beiden Abfahrtsstrecken sind zwar blockiert – sie müssen auch vor dem Rennen präpariert werden –, aber dass dadurch der Urlaubs-gast einen großen Nachteil hätte, ist nicht absehbar. Im Gegenteil, die Gäste genießen ihren Winterurlaub und können überdies auch noch das eine oder andere Skirennen live erleben“, meint Georg Bliem.

dIe Zu- und abreIse

Pro Rennen wird mit 35.000 bis 40.000 Zusehern gerechnet, ins-gesamt werden es hochgerechnet 400.000 sein. Schladming liegt an

im steirischen schlaDminG Dreht sich zur ski-Wm WieDer alles um Das skifahren

© Steiermark Tourismus

KEY FACTSDie Ski-WM in Schladming wird wahrscheinlich das größte Sportevent Österreichs des Jahrzehnts. Dementsprechend hoch ist auch der Aufwand, der dafür betrieben wird.» Teilnehmer: ca. 650 Athleten aus 70 nationen » Volunteers: ca. 1.000 volunteers » Einkleidung: ca. 7.000 Bekleidungsteile von Halti » Verpflegung: ca. 1.200 Essen pro Tag » Quartiere: ca. 1.800 vermietungsbetriebe, rund

28.000 Betten » Seilbahnen: 113 Liftanlagen, 223 Pistenkilometer » Verkehr: Gratisfahrten mit ÖBB im Umkreis von 50

km und mit Bus Shuttles im Großraum Schladming mit gültigem Event Ticket

» WM-Fuhrpark: ca. 55 Fahrzeuge von Audi und vW im oK- Fuhrpark

» Parkplätze: für ca. 4.000 Pkws und 400 Busse » Sicherheit: ca. 260 pivate securities, ca. 360 Poli-

zisten (verkehr, Alpin Polizei, Kobra, Kriminalpolizei, Einsatzeinheiten), Führungsstab der Behörde: 4 Einsatzleitungen (Polizei, Rettung, Feuerwehr und Security), ca. 200 Kräfte des Roten Kreuz, 40 Personen Bergrettung, 6 Pistenärzte und 2 notarztteams

der internationalen Eisenbahnli-nie Salzburg-Graz und ist auch als Schnellzugstation gekennzeichnet. Am besten ist es, mit den ÖBB nach Schladming anzureisen. Die Züge haben an den Veranstaltungstagen höhere Sitzplatzkapazitäten. Bei Vor-weis der Fahrkarte erhält man auf die Tageskarte einen Rabatt. Haus im Ennstal und die Reiteralm liegen am Ufer der Enns, das heißt, dort kann man auch die Autos abstellen und wird problemlos in die Stadt geführt. Busse können bis zum Stadtrand von Schladming fahren, und der Bahnhof liegt mitten im Zentrum. Man erreicht somit in Schladming alles zu Fuß, sogar das Stadion.

dIe sponsoren

Der Hauptsponsor der Ski-WM ist Audi, der zum einen Teil die Au-tos zur Verfügung stellt, aber auch Geldsponsoring betreibt. Gösser und Uniqua werden massiv pro-moten. Gösser hat sogar ein eige-nes WM-Bier gebraut und ist somit stark in Schladming vertreten. Uni-qua wird eher die Markenpräsenz nutzen und Partnerschaften über-nehmen. Weiters sponsert Halti, eine skandinavische Bekleidungs-firma, Milka und auch Raiffeisen. All diese Firmen sind zwar Partner der WM, sie promoten aber neben-bei auch Schladming und die Stei-ermark.

sChladMIng Ist der MIttelpunkt der steIerMark

Am meisten profitiert man durch die geschaffene Infrastruktur. Au-ßerdem wird der Markenwert der Steiermark und Schladmings ext-rem ansteigen. Der Schladminger Kongress soll über Jahre hindurch die Congress- und Convention-Kompetenz untermauern. Die Pla-nai-Bahnen werden an die 52 Mio.

Euro investieren, profitieren aber sehr stark von den Hoch- und Tief-garagen, den Planet Planai, dem Stadion, den Pistenadaptierungen und den neuen Schneeanlagen. Natürlich kommen auch die Beher-bergungsbetriebe auf ihre Rech-nung. Es gab vom Land Steiermark ein entsprechendes Förderpro-gramm, das viele Betriebe genutzt haben, um in den Qualitätsausbau, Garten- und Wellnessanlagen zu investieren. Es profitiert aber auch die Kommune, wenn man an die Straßenerneuerungen, Postein-fahrt, den Kreisverkehr, aber auch den neuen Bahnhof denkt. „Der Tourismus muss einen Schritt weitergehen. Die Steiermark hat in den letzten sechs Jahren öster-reichweit die stärksten Zuwächse im Tourismus gehabt. Die meis-ten Zuwächse wurden vor allem international erreicht, aber hier ist noch nicht der Zenit erreicht. Star-ke Entwicklungen werden noch in Skandinavien, Benelux und am definierten Hauptmarkt neben Ös-terreich, Deutschland, erwartet. Da lässt sich noch ein großes Wachs-tumspotenzial erkennen, sagt der Geschäftsführer von Steiermark Tourismus.

dIe wertsChöpfung

Die Beherbergungsbetriebe erwar-ten sich nicht das große Geschäft während der 14 Tage. Man verkauft zum Teil nur Einzelzimmer, hat unterschiedliche Auslastungen, vergrault vielleicht ein wenig die Stammgäste. Von der Ski-WM pro-fitieren wird man erst 2013 oder 2014. Dann ist der Bekanntheits-grad gestiegen und die WM auch wieder vorbei. Mit einer hohen Wertschöpfung rechnet der Handel und die Gastronomie, da 30.000 bis 40.000 Personen täglich ver-sorgt werden müssen. «

anna fenninGer kann auch in schlaDminG WieDer auf meDaillen hoffen

© photo-austria.at

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5tourismuswirtschaft

650 AthletInnen | 70 Nationen | 11 Bewerbe | 33 Medaillen

» 3.000 Medienvertreter aus aller Welt werden erwartet

Studie bestätigt langfristigen Erfolg der Ski-WM 2013 (Quelle: Bmwfj/steiner+partner)

» WM bringt jährlich 44.000 zusätzli-che Nächtigungen ab 2013/14

» Nachhaltiger Imagegewinn durch internationale Vermarktung

» 400 Mio. Euro investiert, 1.800 neue Hotelbetten geschaffen

„Steiermark Tourismus nutzt die WM als Zugpferd für die ganze Steiermark mit all ihren Themen“, so Georg Bliem, GF von Steiermark Tourismus. „Wenn wir die Summe aller unserer Werbekontakte im heurigen Winter zusammenzählen, dann würden wir jeden einzelnen Bewohner der Metro-polregionen von Tokio-Yokohama, Se-oul, Mexiko-Stadt, New York, Mumbai, Sao Paolo, Manila, Jakarta, Dehli, Kairo und Istanbul mit der Steiermark ver-traut machen“, bringt er dies scherz-haft auf den Punkt.Alle Leser und Zuschauer der Printbeila-gen und -werbemittel, der Zeitungsar-tikel, Inserate, Fernsehspots, Citylights und der Banner und Newsletterabon-nenten im Internet zusammengezählt, wird Steiermark Tourismus mit seinen Partnern 268.508.469 Mio. Kontakte erzielen. (Da sind die WM-Übertragun-gen nicht eingerechnet.)Das heurige Wintermarketing nutzt die WM als Aufhänger, als Aufmerk-samkeitserreger für die Marke Steier-mark, denn es gilt: Die ganze Steiermark, ihre 3 Land-schaften, die 1+3 Themen, sprich Ku-linarium und Bewegen in der Natur/Wellness & Gesundheit/Kultur, mit einem Wort, Steirisches Lebensgefühl, im Winter zu kommunizieren.

Höhepunkte im heurigen Wintermarketing für die Steiermark

Rund um die WM Vor der WM erstmals TV-Spots in Ös-terreich & Deutschland: Nella und Vinzenz, 2 Kinder aus Schladming, werden in einem herzlich-humorvol-len Werbespot Millionen Fernsehzu-schauer zum Lächeln bringen und für einen Winterurlaub in der Steiermark begeistern. Jeweils zur Hauptabend-zeit wird der 25-Sekünder von Mitte November bis Mitte Dezember über ORF 1 und 2 sowie die ARD-Gruppe (BR, mdr, wdr,…) ausgestrahlt. Insge-

ErfrEulichEr Blick zurück auf diE vErgangEnEn WintErsaisonEnWinter 2011/12ankünfte: 1.466.460 (+3,6 %). Bestes ankünfteergebnis.übernachtungen: 5.094.323 (+2,4 %). Bestes nächtigungsergebnis.

Die wichtigsten Marktergebnisse 11/12Österreich: 974.884 gäste (+4,6 %), 3.045.977 nächtigungen (+3,0 %)steiermark als stärkste inlandsnation: 251.587 gäste (+4 %), 786.807 ün (+ 2,1 %).

International:491.576 gäste (+1,6 %), 2.048.346 nächtigungen (+1,7 %) deutschland als stärkste auslandsnation: 205.315 gäste (+3,2 %), 932.630 ün (+ 4,5 %).

Die 5-J-Entwicklung: Winter 2007–Winter 2012ankünfte: +250.479 gäste mehr (+20,6 %)übernachtungen: +653.115 nächtigungen mehr (+14,7 %)

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268 Mio. x Steiermarkder WM-Winter als chance für die steiermark

„Die alpine ski-Wm Wirkt sich mittel- unD lanGfris-

tiG auf Die entWicklunG nicht nur Der urlauBsreGi-on schlaDminG-Dachstein

aus, sonDern auf Die Ge-samte steiermark, Weil Das

Ganze lanD als erstklas-siGe WinterurlauBsDes-tination BeWorBen WirD

unD im mittelpunkt steht“, so GeorG Bliem, Gf von

steiermark tourismus

samt 158 (78 D, 80 Ö) Spots, die mit ei-nem Schuss Humor die Steiermark als Skifahrerland für Anfänger wie Könner zeigt. Bei der WM vor Ort: Steiermark-Dorf am Hauptplatz mit allen Regionen, Haus Ski Austria presented by Steier-mark, der Mediencorner, das gesamte Steiermark-Branding im ganzen WM-Areal.Während der WM: TV-Spots, die nur mehr die anderen Themen der Steier-mark zeigen, z. B. Wellness, Wein, …., vor den Einstiegen in die Live-Über-tragungen unter dem Arbeitstitel „Die Steiermark hat viele Bilder“.Im Themenmarketing: Auf unseren Kernmärkten im zentral- und mittel-europäischen Raum (Ö, D, H, CZ, SK) werden die Kampagnen nochmals erhöht, wobei sowohl die Auflage der Beilagen steigt als auch – und vor al-lem – der Online-Werbeanteil massiv erhöht wird.Auftritte & Präsentationen: von Amsterdam über Linz bis Peking.In der Presse: Rund um die Ski-WM in Schladming sollen die 3000 er-warteten Journalisten abseits der Rennen von den Besonderheiten der Steiermark überzeugt werden. Mit Unterstützung bei Recherchen, um-fangreichen Materialien und natürlich Ausflügen sollen sie das Steirische Le-bensgefühl spüren lernen.

1 + 3 Urlaubsthemen Mit 1 + 3 Themen zeigt die Steiermark ihren Gästen die Vielfalt an Urlaubsak-tivitäten im Grünen Herz auf: Essen & Trinken sowie Bewegen in der Na-tur / Wellness & Gesundheit / Kul-tur & Ausflugsziele.

Die Eckdaten zur WM 2013 Schladming/Steiermark » 4. bis 17. Februar 2013

(Mai 2008 – Vergabe in Kapstadt, vier Jahre Vorlaufzeit)

» 400 Mio. € Gesamtinvestitionen» 400.000 Besucher erwartet |

© steiermark tourismus/harry schiffer

© steiermark tourismus/ikarus.cc, infect.cc, www.bigshot.at

dEr WintErgast in dEr stEiErMarkDie aktuellsten Infos über die Wintergäste. Quelle: t-Mona 2011/12

der steiermark-Wintergast hat auch im vergangen Winter gezeigt, dass er viel Erfahrung mit dem grünen herz im Winterkleid hat. denn nur knapp 10 % sind zum ersten Mal hier gewesen. 47,6 % bezeichnen sich sogar als stammgäste.die wichtigsten gründe für den steiermark-Winterurlaub sind die Berge (47,8 %), landschaft & natur (46,2 %) und die attraktivität des skigebiets (42,6 %). unverzichtbar ist auch die Qualität der unterkunft, Wellness- & Beautyangebote schätzt man sehr und die gastfreundschaft macht die Entscheidungsfindung zuguns-ten der steiermark noch leichter.vor ort ist die aktivität nummer 1 das ski-fahren (53,6 %), die weniger sportlichen gehen indes gerne spazieren (45,7%) und der restaurantbesuch (38,4 %) darf dann natürlich auch nicht fehlen. Wichtigste informationsquelle: internet (51,2 %).

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w w w. g a s t . at6tourismuswirtschaft

nisterium gemeinsam eine Fortfüh-rung, die derzeit bis zum Jahr 2016 vorgesehen ist. Jährlich stellt der Bund 100 Mio. Euro für thermische Sanierungen zur Verfügung, davon 70 Prozent für Private und 30 Pro-zent für gewerbliche Antragsteller.

Wirtschaftliche stabilität

Anträge werden bis 31. Dezember entgegengenommen. Sobald aller-dings der Fördertopf leer ist, läuft auch das Programm für das jewei-lige Jahr aus. Im vergangenen Jahr wurde die Summe voll ausgeschöpft – für heuer scheint es diese Gefahr freilich nicht zu geben. Von den 30 Mio. Euro für Wirtschaftstreibende waren im September immer noch 16 Mio. übrig. Mitte September präsen-tierten Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Nikolaus Berlakovich die jüngsten Zahlen als Erfolg: „Die auf ganz Ös-terreich verteilten Aufträge tragen zur wirtschaftlichen Stabilität bei“, so Mitterlehner. Mit den bisher ab-gerufenen Förderungen an Private und Betriebe in Höhe von insgesamt knapp 50 Mio. Euro seien Investitio-nen von etwa 450 Mio. Euro ausge-löst worden.

Damit ist das wichtigste Ziel der Initi-ative genannt: Stärkung der regiona-len Wirtschaft. Ein zweites Ziel sind die Klimaschutzziele 2020 der Bun-desregierung durch die Reduktion des CO2-Ausstoßes. Und hier wird es auch für Betriebe interessant: Mit dem Umbau und einer Sanierung der Heiz- und Kühlsysteme oder der Erneuerung der Beleuchtung kön-nen diese ihren Energieverbrauch und damit die Betriebskosten deut-lich senken. Doch bis die Fachleute vom Baubetrieb oder der Haustech-nik starten können, gilt es eine Reihe von Faktoren zu beachten.

Die zentralen anlaufstellen

Die Bundesförderungen an Unter-nehmen managt die Kommunal-kredit Public Consulting (KPC). Sie entscheidet über die Vergabe, bietet Beratung an und stellt on-line umfassende Informationen zur Verfügung. Ergänzend dazu gibt es einen etwas geringeren Teil der Fördersumme vom jeweiligen Bundesland oben drauf. Die Höhe der Förderungen und Formalitäten

beim Antrag sind je nach Bundes-land verschieden. In den Bundes-ländern Salzburg, Tirol und Nie-derösterreich stellt man den Antrag direkt bei der Anlaufstelle des Bun-deslandes, dieser wird dann an die KPC in Wien weitergeleitet und nach deren positivem Bescheid um eine Landesförderung ergänzt. In anderen Bundesländern ist der An-trag sowohl an die KPC als auch an die jeweilige Landesstelle direkt zu richten. Außerdem gibt es in jedem Bundesland Beratungsstellen zu in-dividuellen Fragen bei Förderungen und der Umsetzung (Die wichtigs-ten Kontakte dazu siehe Kasten).

Ganz wichtig: Der Antrag muss vor Beginn der Sanierungsmaßnah-men erfolgen, am besten online über die Formulare von KPC. Ist der Antrag erfolgreich, bekommt man ein Bestätigungsmail und kann sofort loslegen. Das Geld vom Staat kommt jedoch erst, wenn das Projekt beendet und die Endabrech-nung eingereicht wird.

förDerberechtigte Projekte

Neu ist heuer, dass thermische Sanie-rungen nur bei Gebäuden gefördert werden, die älter als 20 Jahre sind, deren Bau also vor dem 1. September 1992 bewilligt wurde. Die Mehrheit der Antragsteller komme aus der Ho-tellerie, der Gastronomie und dem Bürobereich, sagt KPC-Geschäfts-führerin Alexandra Amerstorfer. Wird ein Gebäude gewerblich und privat genutzt, gilt die Förderung pro-portional nur für den gewerblichen Teil. Dasselbe gilt für Eigentümerge-meinschaften, sofern Teile ihres Ge-bäudes betrieblich genutzt werden. Nicht gefördert werden auch Objekte im Ausland und klassisch vermiete-te Wohnflächen; für Letztere gibt es den Sanierungsscheck.

Auch bei den einzelnen Sanierungs-vorhaben gibt es genaue Vorgaben. Gefördert wird die Dämmung der Außenwände sowie der obersten Geschoßdecke bzw. des Daches; die Dämmung der untersten Ge-schoßdecke bzw. des Kellerbodens; die Sanierung bzw. der Austausch der Fenster und Außentüren; der Einbau von modernen Lüftungssys-temen zur Wärmerückgewinnung; der Einbau von Verschattungssyste-men wie Jalousien, die mindestens

die Hälfte der Fensterflächen ver-schatten und den Kühlbedarf eines Gebäudes senken.

Dagegen sind nicht förderfähig: Alle Innenausbauten; Dämmstof-fe mit klimaschädlichen Substan-zen; hinterlüftete Fassadenscha-lungen; der Neubau von Balkonen und Dachstühlen sowie schließlich Dämmung und neuer Estrich zwi-schen beheizten Geschoßen. Auch Zubauten und Erweiterungen wer-den als Neubauten nicht gefördert.

Wieviel gelD ist Drin?

Die Höhe der Fördersumme hängt davon ab, wie viel des Heizwärmebe-darfs ein Projekt mit der Maßnahme einspart, und das ist je nach Projekt, seinen Möglichkeiten und der Um-setzung verschieden. Bei der gesam-ten Fördersumme von Bund und Land gibt es die Obergrenze von 35 Prozent – das heißt, im besten Fall bekommt man 35 Prozent der Kosten für Material, Montage und Planung vom Staat geschenkt, im schlechtes-ten Fall 15 Prozent. Salzburg fördert beispielsweise „eine Einsparung des CO2-Verbrauchs mit 300 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß pro Jahr gegenüber dem ursprünglichen Ver-brauch“, erklärt Robert Gross, Sach-verständiger für Umwelttechnik des Landes Salzburg. Vom Bund gibt es eine Förderung von maximal 0,51 Euro für jede Kilowattstunde (kWh) an jährlichen Einsparungen beim Heizwärmebedarf.

amortisation

Und wann lohnt sich das Ganze? Genau bei dieser Frage gibt es kei-ne eindeutige Antwort. Politiker, Forscher und Hersteller berechnen alles Mögliche zum Thema – mit konkreten Angaben dazu, wann sich die Investition amortisiert, hal-ten sie sich beharrlich zurück. Eine exakte Faustformel wäre tatsächlich schwierig, denn jede Sanierung ist anders. Daher zwei Anhaltspunkte: Unter Experten wird gelegentlich eine Amortisationsfrist von zehn Jahren genannt. Der andere Punkt sind die Energiepreise. Laut der Ös-terreichischen Energieagentur ver-teuerte sich hierzulande zwischen Ende 2010 und Juni 2012 Heizöl um rund 24 Prozent und Erdgas um 14 Prozent. «

von Peter Martens

Die Finanzspritze für neue EnergienutzungBei staatlichen Förderungen für thermische Sanierungen gehören Hotelbetriebe nicht zufällig zu den häufigsten Antragstellern. Doch es gilt eine Fülle an Einzelheiten zu beachten – hier ein Überblick.

inFoAllgemeine Informationen: Kommunalkredit Public Consulting GmbHTürkenstraße 9 | 1092 WienServiceteam Thermische Gebäudesanierung:Tel.: +43 (0) 1/31 6 31-712 | Fax: DW 104E-Mail: [email protected] bei der KPC unter: www.umweltfoerderung.at/TGS2012

Informationen zu Landesförderungen: www.umweltfoerderung.at/landesfoerderungen

Beratungsstellen der Bundesländer: Burgenland: Technologie offensive Burgenland www.tobgld.atWien: ÖkoBusinessPlan Wienwww.wien.gv.at/umweltschutz/oekobusinessNiederösterreich:ökomanagement niederösterreichwww.oekomanagement.atOberösterreich:Betriebliche Umweltoffensive www.betrieblicheumweltoffensive.at/deSteiermark: Wirtschaftsinitiative nachhaltigkeitwww.win.steiermark.atKärnten:ökofit Kärnten www.oekofit.atSalzburg: umwelt service salzburg www.umweltservicesalzburg.atTirol: ecoTirol Homepage in Kürze, Anträge über KPCVorarlberg:Impuls3www.vorarlberg.at/vorarlberg/wirtschaft_verkehr/wirtschaft/wirtschaft/weitereinformationen/impuls3/wasistimpuls3.htm

Auch heuer warten wieder Millionen an Fördergeldern darauf, die Renovierung von Betriebsgebäuden anzukur-beln. Hotelbetriebe und die

Gastronomie gehören zu den häu-figsten Antragstellern – doch der Andrang hat 2012 im Vergleich zu den Vorjahren etwas nachgelassen. Das war zu Beginn des Programms noch anders: 2009, also mitten in der Wirtschaftskrise, startete die Bundesregierung eine Förderung thermischer Sanierungen von Ge-bäuden für private wie gewerbliche Antragsteller. Die Nachfrage damals war groß, und ab 2011 beschlossen das Wirtschafts- und das Umweltmi-

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ÖGZ: Ischgl ist inzwischen seit vielen Jahren als DIE Partylocation der Alpen bekannt. Wann und wodurch hat diese Entwicklung begonnen? Andreas Steibl: Angefangen hat das ganze 1995 mit dem ersten Top of the Mountain-Konzert mit Elton John. Und ab damals hat man be-gonnen, sich zu überlegen, wie man sich von anderen Wintersportorten abheben kann, wie man ein Allein-stellungsmerkmal ausarbeiten und sich unverwechselbar und dabei nachhaltig positionieren kann.

ÖGZ: Eine treibende Kraft dahinter war damals ja auch der Hotelier Günther Aloys? Steibl: Das stimmt. Der war damals auch im Vorstand vom Ischgl-Touris-mus, und der Vorstand wollte damals eben eine eigene, unverwechsel- bare Linie ausarbeiten, und da war Günther Aloys auch beteiligt daran.

ÖGZ: Was tut Ischgl denn jetzt konkret, um als Partylocation zu gelten? Die Open-Air-Konzerte sind sicher einzig-artig, aber die finden nur zwei- oder dreimal in der Saison statt und Après-Ski-Hütten findet man anderswo auch.Steibl: Grundsätzlich muss man sa-gen, dass das ganze Entertainment-Angebot nur deswegen funktio-niert, weil es ein Zusatznutzen zu einem erstklassigen Wintersport-, Hotel- und Gastronomieangebot ist. Die Leute kommen schon in

erster Linie zum Skifahren nach Ischgl, und das können sie bei uns auch perfekt, weil wir durch die hohe Lage eine Schneegarantie haben, dazu modernste Beschnei-ungsanlagen und Aufstiegshilfen. Es gibt keine Schlepplifte mehr, alle Sessellifte haben Hauben und eine gepolsterte, beheizbare Sitz-fläche. Über 240 zusammenhän-gende Pistenkilometer sind auch einzigartig. Man braucht bei uns auch kein Auto, kommt direkt von der Unterkunft auf die Pisten. Der Gast findet einfach eine perfekte Infrastruktur vor. Diese Après-Ski-Inszenierung, die Partys, das urba-ne Nachtleben mit den Clubs, das ist dann der Mehrwert, der Ischgl so perfekt macht für eine bestimm-te Zielgruppe.

ÖGZ: Wer ist dieses Zielpublikum? Bil-lig ist der Spaß ja nicht! Sie haben vor ein paar Monaten mal gemeint, der ty-pische Ischgl-Gast ist nicht unbedingt schüchtern, der lässt beim Check-in im Hotel schon mal seinen Mercedes oder Porsche extra ein paar Minuten vor dem Hotel stehen, bevor er in die Garage fährt, damit der Wagen be-wundert werden kann.Steibl: Billig sind wir sicher nicht, aber Qualität kostet eben Geld. Die bekommt der Gast bei uns, und dafür ist er bereit, zu zahlen. Un-ter Qualität verstehe ich jetzt nicht, dass der Gast zufriedengestellt wer-

den soll – das ist selbstverständlich, sondern er soll begeistert werden. Und in dem Moment, wo er be-geistert ist, ist er auch gewillt, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Die konkrete Zielgruppe sind junge und jung gebliebene, sportaffine und lifestyleorientierte Leute, die in einer Woche ein Maximum erleben möchten.

ÖGZ: Wie funktioniert die Vermark-tung von Ischgl? Wie erreicht man sein Publikum?Steibl: Ganz wichtig ist bei uns die Marke „Ischgl“. Wir sind eines der bekanntesten Skigebiete Europas und gehören ungestützt auch zu den bekanntesten Marken. Ischgl ist tatsächlich ein Markenartikel geworden. Wie mit anderen hoch-wertigen Marken, egal ob Porsche oder Rolex, identifiziert man sich damit gerne. Da ist es bei vielen Leuten einfach in zu sagen „ich fahre nach Ischgl“. Ischgl hat auf den unterschiedlichsten Märkten eine enorme Durchschlagskraft und Bekanntheit. Und davon leben wir natürlich ganz stark. Was wir jedenfalls nicht machen, ist klassi-sches Marketing, sondern wir spre-chen die Leute u. a. eben über die Konzerte und Side-Events an. Wir haben etwa jedes Jahr zum Winte-ropening, zu Ostern und zum Ab-schluss ein großes Konzert oder einen Event.

von Clemens kriegelstein

„Wir sind nicht der Ballermann der Alpen!“

Andreas Steibl, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ischgl, im Interview über Partys, Porsches und Pistenqualität.

anDreas steiBl leitet Die Geschicke Des tv ischGl

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ÖGZ: Jetzt hat Ischgl aber auch bei vie-len eine Art Ballermann-Image. Ist das etwas, womit man augenzwinkernd leben kann oder will man sich davon eigentlich abgrenzen?Steibl: Ballermann-Image wollen wir sicher keines haben. Ich denke auch, dass man das nicht verglei-chen kann. Am Ballermann liegen die Jungen am Strand herum und saufen Sangria aus dem Kübel. Das ist eine ganz andere Schicht. Unse-re Gäste haben gesellschaftlich wie beruflich schon etwas erreicht, sind finanziell unabhängig und sehr zahlungskräftig. Natürlich wird bei uns auch gefeiert, aber eben mit Stil. Statt Sangria trinkt man bei uns Champagner. Also Ischgl als „Ballermann der Alpen“ zu be-zeichnen ist nicht haltbar! Das ist ein ganz anderes Segment.

ÖGZ: Wird man in Ischgl auch als ruhesu-chender Gast oder mit kleinen Kindern glücklich oder sollte man schon eine ge-wisse Party-Affinität mitbringen?Steibl: Wir haben sehr vielfältige Gäste. Da sind natürlich Party-Peo-ple dabei, aber auch normale Paare und in den klassischen Ferienzeiten klarerweise auch Familien. Aber der typische Ischgl-Gast treibt unter- tags viel Sport, feiert gerne und prä-sentiert sich dann auch selbst auf dieser Showbühne Ischgl.

ÖGZ: Muss Ischgl nicht immer etwas Neues bieten, sich nicht immer neu erfinden, damit dieser speziellen Gäs-teschicht nicht langweilig wird, damit sich dieses Konzept nicht totläuft? Günther Aloys hat vor über 10 Jahren sogar mal davon gesprochen, dass er eine Hochschaubahn auf die Berge

stellen will. Also wie wichtig ist dieser News-Faktor?Steibl: Ich würde nicht sagen, dass wir uns neu erfinden müssen, denn die Linie ist vorgegeben. Aber es stimmt natürlich: Dieses Publikum erwartet sich ständig etwas Neues, etwas Zusätzliches. Das ist in erster Linie beim Skigebiet – neuen Pisten, noch mehr Qualität – ein Thema, obwohl wir da wie vorher erwähnt eh schon auf höchstem Level operie-ren. Und beim Thema „Events“ ver-suchen wir uns auch immer wieder etwas Neues zu überlegen.

ÖGZ: Sie haben die Open-Air-Konzerte mehrmals erwähnt: Zum Winter-Ope-ning ist es ja nicht mehr lange. Wer wird heuer zu diesem Anlass auftreten und welche weiteren Events sind für die nächste Wintersaison geplant?Steibl: Ganz wichtig ist für uns die Internationalität und Qualität der Künstler. Da erwarten die Leute auch ein entsprechendes Niveau. Die Latte liegt sehr hoch für uns. Wenn einmal Elton John oder Tina Turner aufgetreten sind, kann man dann nicht mehr zu den Amigos zurück. Wir freuen uns, dass das Konzert zum Winter-Opening die-ses Jahr von den Scorpions bestrit-ten wird. Außerdem wird heuer das Winter-Opening erstmals nicht nur an einem Wochenende über die Bühne gehen, sondern wir wollen ein Festival draus machen, das eine ganze Woche dauert. Das beginnt am Freitag, den 23. November und dauert bis zum Wochenende darauf. In dieser Zeit wird es drei Live-Auf-tritte geben, von denen der krönen-de Abschluss eben die Scorpions am 1. Dezember sein werden. «

extremsportler kommen in ischGl eBenso auf ihre kosten Wie partytiGer © TV Paznaun-Ischgl

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Vor dem Hintergrund, dass im Februar 2013 alle Augen auf die Ski-WM und damit auf die Steiermark und Schladming gerichtet sind,

wird beispielsweise Tirol auch zu Gast im WM-Ort sein. „Die Ski-WM in St. Anton hat für große Aufmerk-samkeit gesorgt und Tirols Ski-kompetenz weit über die Grenzen hinausgetragen. Gleichzeitig war St. Anton die Wiege unseres „Tirol Bergs“. Wir freuen uns, damit auch in Schladming zu Gast sein zu dür-

fen, wo wir zu einem gelungenen Skifest beitragen möchten“, meint Josef Magreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung.

Sportaffine Zielgruppe

Als Wintersportland Nummer 1 der Alpen hat Tirol seine Infrastruktur weiter verbessert, wie etwa mit der neuen Wildspitzbahn im Pitztal, wo auf 3.340 Metern auch Österreichs höchst gelegenes Café entsteht. Ein neues Ski-Juwel ist außerdem durch den Zusammenschluss der Skige-biete Wildschönau und Alpbach ent-

standen. „Um diese tollen Angebote ideal nutzen zu können, wird es wie-der die Tirol Snow Card geben, die heuer um die Skigebiete Sölden und Ischgl erweitert wird. Darüber hin-aus zündet Tirol ein Feuerwerk an hochkarätigen Wintersportevents, vom Weltcup-Opening in Sölden über den Air & Style in Innsbruck, das Hahnenkamm-Wochenende in Kitzbühel bis hin zum Big Moun-tain in Fieberbrunn“, so Magreiter. Events wie das Hahnenkammren-nen haben große Bedeutung für das Winterimage Tirols und kommen der regionalen Wirtschaft direkt zu-gute. „Tirol nutzt derlei Veanstaltun-gen, um mit gezielten Werbemaß-nahmen auf sich aufmerksam zu machen, damit der Veranstaltungs-gast zum Wiederholungsgast wird. Außerdem können wir das Winter-sportland Tirol bei einer sportaffi-nen Zielgruppe ohne Streuverluste positionieren“, weiß Josef Magreiter.

Skifahren alS tageSauSflug

Ein ähnliches Resümee zieht Karl Pramendorfer, Vorstand des OÖ Tou-rismus: „Sportliche Großveranstal-tungen wie Weltcuprennen bedeu-ten für die Austragungsregion ein massives Imageplus. Hinterstoder als Weltcuport hat damit innerhalb der Top-Skigebiete Oberösterreichs ein absolutes Alleinstellungsmerk-

mal. Besonders die internationale Medienpräsenz bringt einen über das Rennwochenende hinausgehen-den enormen Bekanntheitsschub, von dem auch Oberösterreich insge-samt als Wintersportland profitiert“, erklärt Mag. Karl Pramendorfer. Der Wintertourismus in Oberösterreich stützt sich auf drei Säulen: Skifah-ren, Gesundheit & Wellness sowie Geschäftstourismus. Im Bereich Wintersport positioniert sich Ober-österreich als Kurzreiseziel auf den Nahmärkten. „Zwei Drittel der Win-ter-Nächtigungsgäste sind Inländer. Dementsprechend spielt auch der Tagesausflug für Oberösterreichs Wintersportorte eine wichtige Rolle. Laut Analyse des Marktforschungs-instituts Spectra unternehmen allei-ne die Oberösterreicher im Winter rund 4,8 Millionen Tagesausflüge im eigenen Bundesland. Darüber hinaus sind SchulSkikurse ein Be-reich, der forciert wird. Denn die Jugend von heute stellt die Winter-gäste von morgen“, betont Pramen-dorfer.

In Kärnten ist man stolz, dass die Ski-WM 2013 in Schladming statt-findet und die steirischen Freunde das Wintersportland Österreich in die Auslage stellen. „Die Steiermark zählt wie Kärnten zu den südlichen Bundesländern Österreichs und vermittelt ebenso wie Kärnten ein

von Irene Stelzmüller

Positioniert als WintergenusslandÖsterreich lässt sich wintertouristisch geographisch in zwei Zonen teilen: Da gibt es die Bundesländer Wien und Burgenland, in deren Winterprogrammen der Schnee nicht im Mittelpunkt steht, im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern.

christoph marGreiter,Gf Der tirol WerBunG

five finGers am krippenstein Bei oBer-traun/Dachstein ©: Popp & Hackner

eislaufen Weissensee ©: ÖW/ Weisel

christoph maDl,nÖ WerBunG

karl pramenDorfer, vorstanD Des oÖ tourismus

Das positive Winterimage Tirols kommt der regionalen Wirtschaft direkt zugute.JoSef magreIter

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Weinlese ©: Popp & Hackner

südliches Winterurlaubsgefühl. Inwieweit Kärnten von der WM profitieren kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht ab-schätzbar. Fakt ist sicherlich, dass Internationale Sportgroßveranstal-tungen wie die WM in Schladming Österreich als attraktive Winterde-stination ins mediale Schaufenster stellen“, so Christian Kresse, Ge-schäftsführer Kärnten Tourismus.

SkiSchule ÖSterreichS

Ende Dezember rückt der Sem-mering anlässlich des Damen-Ski-Weltcups in den Mittelpunkt: „Die Zuseher aus Österreich und den Nachbarländern sollen Lust aufs Skifahren bekommen, in der Kom-munikation wollen wir Niederöster-reich als „die Skischule Österreichs“ positionieren – in allen Skiregio-nen. Das hervorragende Preis-Leis-tungsVerhältnis, die perfekte Topo-graphie von leichten Hängen bis zu schwarzen Pisten und natürlich die gute Erreichbarkeit aus Wien und den Nachbarländern machen Skifahren für Anfänger, Wiederein-steiger und Profis gleichermaßen interessant“, ist Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederöster-reich-Werbung GmbH überzeugt.

Ob Wien von einem Großevent wie einem Weltcup-Skirennen am Sem-mering profitiert, will Wiens Touris-musdirektor Norbert Kettner nicht ausschließen: „Je weiter entfernt das Herkunftsland, desto wahrschein-licher wird es, dass die Zuschauer der Skirennen ihren Aufenthalt in Österreich auch für einen Besuch in Wien nutzen. Wie in anderen Fäl-

len haben die Nächtigungen auch hier kein „Mascherl“, das ist aus der Nächtigungsstatistik nicht heraus-zulesen.“ Wien ist wie die meisten Städtedestinationen in der glück-lichen Lage, dass der Großteil der Attraktionen im Winter genauso gut „funktioniert“ wie im Sommer. „Ein Highlight der kalten Jahreszeit ist definitiv der Wiener Adventzauber – seit seiner Etablierung 1986 ha-ben sich die Gäste nächtigungen im November mehr als verdoppelt und im Dezember mehr als verdreifacht. Zur positiven Entwicklung im De-zember trägt unter anderem auch die Silvesterparty in der Innenstadt bei“, erklärt Kettner und ergänzt: „In wirtschaftlich weniger stabilen Zeiten ist es immer eine Herausfor-derung, Zuwächse zu erzielen, be-sonders wenn man wie im Fall von Wien auf einem Vorjahresrekord aufbauen will. Die derzeitigen Zu-wächse aus dem Jahr 2012 – bisher brachten die Monate Jänner bis Au-gust jeweils einen neuen Bestwert – stimmen mich allerdings positiv, dass der Trend auch im Winter an-hält.“

Winteropening bei 32° c

Das östliche Bundesland wirbt im Rahmen einer Wirtschaftskoopera-tion mit dem Schuhhaus Humanic mit dem Titel „Winteropening bei 32°C im Burgenland“. Dies ist nur eine der geplanten Maßnahmen, um das Burgenland als Alternati-

ve zum Schneesport ins Spiel zu bringen. „Fakt ist, dass mittlerweile ein Drittel der Übernachtungen im Burgenland in der Wintersaison an-

fällt, was wiederum vor dem Hinter-grund, dass wir keine Wintersport-region sind, sehr beachtlich ist. Das Thermen- und Gesundheitsangebot ist hier das starke Zugpferd. Mittler-weile gelingt es uns aber auch ganz gut, mit dem Thema Wein & Kuli-narik die Herbstsaison in den Win-ter hinein zu verlängern. Mit dem Martiniloben im November, dem neuen Kulinarik- und Genussfesti-val Gans Burgenland – alles dreht sich hier um die Gans – und natür-lich den vielen Wein- und Kulinari-kevents   im ganzen Land schaffen wir es bis in den Dezember hinein, doch eine gewisse Nachfrage zu hal-ten, während – wie man weiß – in den alpinen Regionen eher die Vor-bereitung für die Wintersaison statt-findet. „Der Winter kann kommen, mit oder ohne Schnee, denn die Thermen und die Gesundheitsho-tels sind in jedem Fall geöffnet und erwarten die Gäste mit tollen Wohl-fühlangeboten“, meint der burgen-ländische Tourismusdirektor Mario Baier. «

stuBai-tirol ©: ÖW/Zaj

WinterverGnüGen

©: NÖ-Werbung/Weinfranz.at

nassfelD ©: Kärnten Werbung/Fischer

christian kresse,kärnten WerBunG

mario Baier,tourismusDirektor BurGenlanD

norBert kettner, Wientourismus-Direktor

Ein Highlight der kalten Jahreszeit ist definitiv der Wiener Adventzauber. norbert Kettner

Im Bereich Wintersport positioniert sich Ober- österreich als Kurzreiseziel auf den Nahmärkten.Karl Pramendorfer

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Umweltschutz und Nachhaltigkeit liegen dem Gastronomiespezialisten C+C Pfeiffer ganz besonders am Her-zen. Tief in den Unternehmenswerten verankert, spiegelt sich dieses lobens-werte Bewusstsein in allen Produktbe-reichen wider – so auch beim Fisch.

Fischgenuss ganz ohne schlechtes Gewissen – „kein Problem bei C+C Pfeiffer“, dieser Meinung ist auch Ro-nald Kan, Leitung Category Manage-ment Fisch.

Ronald Kan, als Category Manager für den Bereich Fisch ist Nachhaltigkeit bestimmt ein großes Thema. Worauf können sich Kunden beim Fischkauf bei C+C Pfeiffer verlassen?RK: Wir garantieren Spitzenqualität, absolute Frische und schonende Fang-methoden. Süßwasserfischlieferungen finden täglich statt, Meeresfische wer-den dreimal pro Woche zugestellt. Da wir die Ware auf schnellstem Wege von unseren Top-Lieferanten/Produzenten importieren, können wir unseren Kun-den neben der einzigartigen Frische auch Spitzenpreise bieten.

Wie sieht es mit Nachhaltigkeit aus?RK: So weit es irgendwie möglich ist, bevorzugen wir regionale Lieferan-ten. Denn gerade bei Fisch ist Frische ein besonders wichtiges Kriterium. Durch die kürzeren Anlieferwege von

Partnern aus der Region schonen wir außerdem die Umwelt. Man könnte sa-gen, es ist ein Gewinn auf allen Linien!

Außerdem haben Sie eine bedeutende Kooperation mit dem WWF Österreich?RK: Genau, in dieser Zusammenarbeit wurde eine eigene Einkaufspolitik ent-wickelt, die den Schwerpunkt auf „grü-ne“, nicht bedrohte Fische legt. Die Zu-sammenarbeit hat auch zur sofortigen Auslistung von bedrohten Arten wie Hai, Rochen und Schwertfisch geführt. Es freut mich, dass wir gemeinsam mit dem WWF der Überfischung der Mee-re entgegenwirken und zur Erhalten der Artenvielfalt beitragen können. Ein Thema, das viele andere leider nach wie vor ignorieren.

Und wie sieht es mit der Qualität der Ware aus? Die ist ja gerade bei Fisch ein nicht unwesentliches Thema?RK: Durch mehrmalige und strenge Kontrollen können wir Frische und Spitzenqualität garantieren. Bevor der Kunde den Fisch begutachten kann, wird er vom C+C Pfeiffer-Team stolze dreimal überprüft: bei der Verpackung, der Warenübernahme und schließlich bei der Ausgabe an den Kunden. Da sind wir schon sehr streng, und das ist auch gut so. Und dann führen wir zusätzlich noch Aufzeichnungen wie HACCP und zweimal jährliche interne Audits durch. «

Gastronomen, die ihren Gästen köstli-che Fischgerichte mit bestem Gewis-sen servieren wollen, sind mit dem umfangreichen, nachhaltigen Ange-bot bei C+C Pfeiffer auf jeden Fall gut beraten.

Fragen zum Fisch Sortiment? Das C+C Pfeiffer Fisch-Fachteam hilft gerne weiter.

Frischer Fisch auf den Tisch – mit nachhaltig gutem Gewissen

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ronalD kan, leitunG cateGory manaGement fisch Bei c+c pfeiffer

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13tourismuswirtschaft

Zunächst ein paar Zahlen: 7.200 3-Personen-Haushalte könnten ein Jahr lang mit dem Energieverbrauch für die künstliche Beschneiung von

Wintersportpisten versorgt werden. Dabei sind Schneekanonen heute so effizient wie nie. Jedoch: Je effi-zienter die Schneekanonen werden, umso mehr Gebiete setzen sie ein. Thema Wasser: Jede Sekunde ver-braucht eine Schneekanone um die sechs Liter Wasser. Das hat beispiels-weise in französischen Alpengewäs-sern zu einem Rückgang von bis zu 70 Prozent des verfügbaren Was-servorrates geführt. Pro Hektar, die beschneit werden, verbraucht man jährlich etwa eine Million Liter Was-ser und 260.000 Megawatt Strom.

Ski fahren auf kunStSchnee

Seit mehr als 20 Jahren werden österreichische Pisten mit Kunst-schnee behübscht. Aus wirtschaftli-chen Überlegungen eine gute Ent-scheidung. Denn in kaum einem Skigebiet kommt man heute ohne künstliche Beschneiung aus – das wäre das Ende des Skitourismus in Österreich gewesen. Tirol hat dabei so etwas wie ein Reinheitsgebot für den modernen Schnee: Wasser (in

Trinkwasserqualität), kalte und tro-ckene Luft. Die optimale Tempera-tur für Kunstschnee liegt bei minus 10 Grad, wobei unter bestimmten Bedingungen bereits bei 1 Grad unter null die Schneekanonen ih-ren Dienst verrichten können. Zwi-schen dem 1. November und 10. März wird die moderne Frau Holle in der Regel aktiv. In über 2.000 Metern Höhe bereits ab 15. Oktober. Der künstlich erzeugte Schnee hat Eigenschaften, die sich Mutter Na-tur wünschen würde. So wiegt ein Kubikmeter Kunstschnee ca. 380 Kilo, natürlicher Schnee hingegen nur 40–80 Kilo. Das führt dazu, dass die Pistenpräparation einfacher ist und der Schnee deutlich länger hält. Auch schützt dieser kompak-te Schnee die Grasnarbe besser, da eine durchgehende Schneedecke den Druck mehrerer Skifahrer bes-ser aufnimmt als eine Naturschnee-decke. Bauern, die ihre Weiden im Winter für den Wintersport freige-ben, freuen sich darüber.

SchmelzwaSSer für BeSchneiungSanlagen

Moderne Beschneiungssysteme verbrauchen in erster Linie kein Grundwasser, sondern nutzen

Wasser aus Speicherteichen, die sich mit dem Schmelzwasser des Kunstschnees füllen. Speichertei-che sorgen dafür dann auch im Sommer für den Tourismus. Als beliebte Ausflugsziele werden sie so gebaut, dass die Vegetation zwar versetzt wird, aber grundsätzlich erhalten bleibt. Die Rasenziegel werden beim Speicherteichbau vom Urgelände auf neu hergestellte Böschungen versetzt. Dadurch ent-stehen auch neue Lebensräume für Bergmolche oder Kaulquappen. Die seltene Dotterblume wuchs in Tirol nach dem Bau dieser Anlagen wie-der deutlich besser.

unterSkiedliche technik für den kunStSchnee.

Es gibt etwa sechs unterskiedli-che Schneekanonensysteme. Zwei häufig eingesetzte sind dabei die Propellerkanone und die Schnee-lanze. Letztere ist energiesparender, hat aber eine geringere Reichweite und Schneeleistung und wird eher auf schmaleren Pistenabschnitten eingesetzt. Ein besonders kreativer Einsatzort der Schneekanonen ist übrigens der Firma Siemens beim Bau der neuen Konzernzentrale in München eingefallen – dort sorgen

von Constantin Wollenhaupt

Schneekanonen – ein Teufelspakt?In Goethes Faust verpflichtet sich der Teufel dem Faust, ihm im Diesseits alle Wünsche zu erfüllen. Im Gegenzug ist Faust bereit, seine Seele dem Teufel zu überantworten. So oder so ähnlich sehen Kritiker den Einsatz von Schneekanonen. Schauen wir einmal hinter die Kulissen.

1,5 millionen skifahrer freuen sich im ziller-tal jeDes jahr auf schneereiche pisten

© Vollpfosten Kommunikation OG

speichersee in Gerlos/zillertal

moDerne technik am isskoGel im zillertal. Das innenleBen einer schneekanone ist hiGhtech unD erinnert an eine fluGzeuG-turBine

die Schneekanonen für die Bindung von Baustaub und schonen somit die Anrainer vor zu viel Schmutz.

kunStSchnee, kein weg führt vorBei

Als Fazit bleibt zu sagen, dass die Kritik am Einsatz von Schneeka-nonen zwar berechtigt ist, aber der Einsatz lange noch nicht das Ende der Welt bedeutet. Wenn wir in Ös-terreich nicht unzählige Tourismus-betriebe und somit auch unzählige Arbeitsplätze verlieren wollen, dann geht kein Weg an Kunstschnee vor-bei. Doch der verantwortungsvolle Einsatz und neue Technologien können die Belastung für die Um-welt vertretbar gering halten. Und letzten Endes dreht sich alles um die Frage, frei nach Shakespeare: Ski fahren oder nicht Ski fahren? «

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Bei Gösser wächst die Vorfreude auf DAS Wintersportevent des kom-menden Winters – die Ski-WM 2013 in Schladming. Schon lange bevor die WM im kommenden Februar für spannende Rennen und heiße Stim-mung in ganz Österreich sorgen wird, haben für Österreichs bestes Bier die Vorbereitungen für die Veranstaltung bereits begonnen. Der Countdown läuft – in rund vier Monaten werden die Augen der Welt auf unser Land gerichtet sein. Zu den Skirennen vom 4.-17. Februar 2013 erwarten die Ver-anstalter bis zu 400.000 Fans.

Gösser mischt an der Spitze mit

Die Ski-Weltmeisterschaften finden nur alle zwei Jahre statt, in Österreich wa-ren sie zuletzt 2001. Entsprechend groß ist das Interesse aus dem In- und Aus-land. Mit Gösser hat sich die Brau Union einen Spitzenplatz als österreichischer Großsponsor gesichert. „Diese Welt-meisterschaften sind die wichtigsten Bewerbe im Skirennsport neben den Olympischen Spielen. Das ist eine gro-ße Chance für das Gastgeberland und für uns als Unternehmen“, sagt Marke-ting-Geschäftsführer Andreas Stieber stolz. Noch dazu wurde Gösser als DAS Bier der Österreicher positioniert – das es da bei einer Heim-WM nicht fehlen darf, versteht sich von selbst.

Sportsponsoring hat bei Gösser be-kanntermaßen Tradition, denn die Biermarke ist bereits seit 21 Jahren Partner des Österreichischen Skiver-bands. Für das bedeutendste Winter-sportevent in unseren Breiten setzen wir auf eine vernetzte Sponsoring-Strategie: „Einerseits ist es uns wich-tig, das Image der Marke zu stärken. Andererseits organisieren wir auch Promotions im Handel und in der Gas-

tronomie, von denen wir uns mehr Umsatz erhoffen“, erklärt Stieber. Die Chancen dafür stehen gut: Zusätzlich zu den Gästen vor Ort werden rund 15 Millionen TV-Zuseher in Österreich die Übertragung der Skirennen verfolgen, inklusive der Gösser-Werbespots.

Auf geht’s, Buam!

Die Vorbereitungen liegen mehr als im Plan. „Von mir aus könnt’s heute losge-hen. Wir sind startklar“, sagt Thomas Reisenberger, der das Projekt für die Brau Union leitet. Sein Erfolgsrezept? „Wichtig ist, so ein Riesenprojekt breit aufzustellen. Und dass alle beteiligten Abteilungen so früh wie möglich in die Planung eingebunden sind.“ Von den ersten Gesprächen bis zu den Rennen dauert es immerhin rund zwei Jah-re. Für die Planung und Koordination wurde ein abteilungsübergreifendes Kernteam mit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Gastronomie, Lebensmittelhandel, PR und Marke-ting zusammengestellt. Im erweiterten Team sind auch Bereiche wie Logistik oder Controlling vertreten.

Bereits Monate vor dem Event be-gegnet Gösser den Skifans auf Schritt und Tritt. Ab Ende November läuft der eigens gedrehte Gösser-WM-Spot über die Fernsehbildschirme. In den Hauptrollen: die WM-Bier-Botschafter und ehemaligen Skirennläufer Hans Knauß, Michael Walchhofer und Harti Weirather. „Mit seinem Abfahrtssieg von 1982 ist Weirather immer noch regierender Schladming-Weltmeister. Darauf wird der Spot in sympathi-scher Weise anspielen“, verrät Mario Scheckenberger, Group Brand Mana-ger Gösser. Darüber hinaus werden wir eine eigene WM-Zeitung an Kol-leginnen und Kollegen, Partner und

Kunden verteilen. Und in der Gösser Winterboutique auf www.goesser.at warten zahlreiche Fanartikel auf Abnehmer – von Winterjacken und -mützen bis zur Trachtenmode.

WM-Krügerl mit Pfiff

Beim „Skifest mit Herz“, so der offizi-elle Slogan der Veranstalter, darf die herzhafte Stärkung für die Sportler und Zuseher natürlich nicht fehlen. Deshalb wird die Brau Union zu den Weltmeisterschaften gleich mit drei Biermarken vertreten sein: Gösser – unter anderem mit einem eigens eingebrauten WM-Bier, Edelweiss als offiziellem WM-Weizenbier, sowie Schladminger in seiner Rolle als loka-ler Gastgeber.

Aber auch rund um die Ski-WM wird einiges passieren: Das Publikumszelt als Gösser Fan-Arena wird gehobene Bierzeltatmosphäre für rund 2.000 Besucher bieten. Speziell für das Gro-ßereignis wird außerdem die Gösser Alm, eine Blockhütte im Zentrum Schladmings, aufgestellt. Die urige Hüttenstimmung eignet sich bestens zum Feiern österreichischer Erfolge mit VIPs und Kunden.

Die Präsenz vor Ort wird nicht nur das Verkaufsteam in Schach halten. Für die Bierführer und Schanktechniker bedeutet die WM ebenfalls eine gro-ße logistische und organisatorische Herausforderung. In den beiden WM-Wochen im Februar werden bis zu 50 Personen gleichzeitig für Gösser im Einsatz sein. Auch Projektleiter Tho-mas Reisenberger wird mit seinem Team in ein temporäres WM-Büro in Schladming übersiedeln. Und kann schon jetzt kaum mehr erwarten, dass es endlich losgeht … «

Piste frei für Gösser

Ski-WM. Beim größten heimischen Sportevent des Jahres darf eines nicht fehlen: Österreichs bestes Bier. Wie die Marke Gösser dazu beiträgt und was Sportler und Fans erwartet.

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hans knauß freut sich schon auf Den top-event in seiner steirischen heimat

in WeniGen monaten WerDen hans knauß unD GÖsser hier unsere skifahrer Bei Der Wm unterstützen

© Gösser

Die Ski-WM in Zahlen» 650 athleten aus 70 nationen» 11 Bewerbe und 33 Medaillen» 27.000 Zuseher im Zielstadion» rund 28.000 Gästebetten» abfahrtsstrecke Damen: 3.346 m» abfahrtsstrecke herren: 3.408 m» Schneeanlagen: bis zu 190.000 m3 Schnee pro tag

(= 19.000 lkw-ladungen)

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Auch wenn sich viele Österreicher jetzt im Herbst noch nicht mit dem Gedanken an den ersten Schnee und kühlere Temperaturen anfreunden können – für Gösser, Österreichs bes-tes Bier, kann der Winter gar nicht früh genug beginnen. Laufen doch bereits jetzt die Vorbereitungen für das Großevent der Saison, die FIS Al-pine Ski-WM 2013, auf Hochtouren. Mit einer eigens gebrauten Bierspe-zialität, dem Gösser WM Gold, will die steirische Biermarke nun die Vorfreu-de auf die WM zusätzlich steigern.

Fruchtig-malzige Spezialität

Gösser-Braumeister Andreas Werner und Ehrenbrauer Michael Walchhofer – der auch die Namenspatenschaft für das neue Bier übernimmt – sind vom WM Gold bereits begeistert. Eine Kombination aus drei erlesenen Malz-sorten verleiht dem satt rot-goldenen Bier seinen typisch fruchtig-malzigen Geschmack. Leutschacher Opalhop-fen rundet das Gösser WM Gold har-monisch ab und gibt ihm seinen ele-ganten, fein-würzigen Charakter. Das

Bier verfügt über eine Stammwürze von 12,5° und einen Alkoholgehalt von 5,3%. Das Produkt wird von Mit-te November 2012 bis Ende Februar 2013 exklusiv in der Gastronomie, sowohl vom Fass als auch in der 0,5-l-Bügelverschlussflasche, erhältlich sein.

Offizieller WM-Sponsor

Gösser ist seit über 21 Jahren Partner des Österreichischen Skiverbands und offizieller Sponsor der Ski-WM 2013 in Schladming. Wer auch immer in Schladming schließlich gewinnt: Mit dem neuen Gösser WM Gold kann auf österreichisch, mit Österreichs bestem Bier, gefeiert werden. „Uns ist es ein Anliegen, Gösser in den Herzen der Österreicher zu verankern. Unser En-gagement bei einem Großevent wie der Ski WM soll helfen, die emotionale Bindung zur Marke zu stärken – und was liegt dafür näher, als mit einem neuen Produkt aus der Region unsere Brauqualitäten unter Beweis zu stel-len“, betont Brau Union Generaldirek-tor Markus Liebl. «

Das Bier zur Ski WM 2013

Gösser steigert Vorfreude auf das winterliche Großevent mit dem neuen Gösser WM Gold.

GÖsser-ehrenBrauer michael Walchhofer – Der auch Die namenspatenschaft für Das neue Bier üBernimmt – ist vom Wm GolD Bereits BeGeistert. „eine komBination aus Drei erlesenen malzsorten verleiht Dem satt rot-GolDenen Bier seinen typisch fruchtiGmalziGen Geschmack. leutschacher opalhopfen runDet Das GÖsser Wm GolD harmonisch aB unD GiBt ihm seinen eleGanten, fein-WürziGen charakter“, zeiGt sich auch GÖsser-Braumeister anDreas Werner üBerzeuGt vom neuen proDukt

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Mitte September hat das Land Tirol für die Er-schließung eines Skige-bietes auf dem 2.811 Me-ter hohen Piz Val Gronda

bei Ischgl (Bezirk Landeck) grünes Licht gegeben. Wenn auch eine ab-gespeckte Variante dieses Projekts genehmigt wurde, fallen die Reak-tionen doch sehr unterschiedlich aus. Der zuständige Naturschutz-landesrat Hannes Gschwenter sagt zwar, dass die Erschließung des hochalpinen Gebietes für die Regi-on nicht überlebensnotwendig ist, zeigt sich jedoch von der Steige-rung der touristischen Attraktivität Ischgls überzeugt. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Tatsache, dass das Projekt – wenn auch in einer ande-ren Form – bereits vor über 28 Jah-ren erstmals eingereicht wurde und in den letzten knapp drei Dekaden viel Geld in Gutachten und Gegen-gutachten von Touristikern und Na-turschützern geflossen ist.

Dass dieses Projekt aus ökonomi-scher Sicht kurz- bis mittelfristig ei-nen echten Mehrwert bietet, scheint naheliegend. Doch wie ist es um die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen mittel- bis langfristig bestellt? Häufig werden Statistiken bemüht, um darzulegen, dass die Auswirkungen auf Flora und Fauna den Umweltvorgaben entsprechen.

Weniger ist oft mehr

Generell verfolgt die österreichische Skitourismuspolitik schon seit Jah-ren den Weg des Qualitätstouris-mus. Das bedeutet, dass es mehr in Richtung Qualitätsverbesserungen

in allen Bereichen geht und nicht in erster Linie um die Erweiterung von Kapazitäten. Nach heutigem Verständnis beschreibt die „Quali-

tät“ nicht mehr nur die Reise, die Unterkunft oder die Dienstleistung als solches. Der Schutz der Umwelt und die Erhaltung kultureller und regionaler Identität werden heute als unverzichtbar angesehen. Das setzt voraus, dass eine stetige Ver-besserung der sozialen und öko-nomischen Lebensbedingungen oberstes Ziel bei der Sicherung der natürlichen Lebensgrundlage sein muss. Nachhaltige Entwicklung und die Qualität des Skitourismus stehen als Basis für einen zukunfts-fähigen Tourismus und nicht im Gegensatz zueinander. Der Brundt-land-Bericht hält dazu bereits 1987 fest: „Im Wesentlichen ist dauer-hafte Entwicklung ein Wandlungs-prozess, in dem die Nutzung von Ressourcen, das Ziel von Investiti-onen, die Richtung technologischer Entwicklung und institutioneller Wandel miteinander harmonieren und das derzeitige und künftige Potenzial vergrößern, menschliche Bedürfnisse und Wünsche zu er-füllen.“ Die damalige norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland hatte in dieser Kom-mission den Vorsitz. Der Bericht ist bekannt für seine Definition des Begriffs „Nachhaltige Entwicklung“.

Wahrhaftigkeit im nachhaltigen skitourismus

Vor einigen Jahren und auch heute scheinen die Maximen zu sein im-mer höher und immer weiter gehen zu müssen, obwohl die Folgen des Klimawandels auch im Skitouris-mus immer spürbarer sind. Gebiete, die vor Jahren noch als schneesicher galten, liegen heute bereits zu tief. Die Schneefallgrenze ist mancher-orts heute 300 bis 500 Meter höher, die Wintersaisonen sind regional teilweise stark verkürzt und nur noch mit exzessiver Beschneiung durch Schneekanonen zu schaffen.

Dennoch heften sich die Protago-nisten der Tourismuswirtschaft auf die Fahnen, dass ihre wirtschaft-lichen Aktivitäten ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich im Einklang stehen. Doch stimmt das wirklich? Wenn generell von Nachhaltigkeit

im Tourismus gesprochen und das Thema auch ernst gemeint wird, müssen folgende Faktoren nicht nur in der Kommunikation, son-dern auch im Handeln Berücksich-tigung finden: 1. Intakte Natur- und Lebensräu-

me sowie Umweltmanagement-Systeme sind die Voraussetzung für den Tourismus der Zukunft. (ökologische Dimension)

2. Tourismus ist integrierter Teil einer nachhaltigen, regionsspezi-fisch vernetzten Wirtschaft. (öko-nomische Dimension)

3. Das Image von Urlaubsregionen wird geprägt von selbstbestimm-ter kultureller Dynamik. (kultu-relle Dimension)

4. Gute Arbeitsbedingungen und soziale Zufriedenheit der Bevöl-kerung schaffen Qualität im Tou-rismus. (soziale Dimension)

5. Mitdenkende Tourismusregio-nen berücksichtigen Bedürfnisse spezieller Gästegruppen.

6. Der Mensch steht als Gestalter der Tourismuspolitik im Mittel-punkt – die gesamte Bevölkerung hat Zugang zu allen Informatio-nen und ist gleichberechtigt in alle Entscheidungsprozesse mit-eingebunden. (intergenerative Dimension)

7. Die Tourismus-Quellgebiete der Ballungsräume sowie überge-ordnete politische Systeme über-nehmen Mitverantwortung für die touristischen Effekte in den Destinationen. (institutionelle Dimension) 

Klarheit sollte bei Entscheidungs-trägern, Politikern, Funktionären, Tourismusmanagern und Touris-musmitarbeitern darüber herr-schen, dass es nicht ausreicht, über Nachhaltigkeit nur bei offiziellen Veranstaltungen oder in Hoch-glanzbroschüren zu sprechen. Der sichere Umgang mit Nachhaltig-keit ist noch nicht gelebte Praxis, so konnte keine einzige Tourismusre-gion Antworten auf einfachste Fra-gen zum Thema Nachhaltigkeit be-antworten. Fragen wie zum Beispiel „Was wünschen sich Ihre Gäste in diesem Bereich, wonach treffen sie ihre Urlaubsentscheidungen?“ lösten Ratlosigkeit aus: „Weder die

von Harald Farkas

Nachhaltiger Skitourismus in Österreich – wo stehen wir?

Es gab Zeiten, da begann der Winter schlicht und einfach am 21. Dezember. Heute starten die Skiregionen Österreichs schon Wochen früher in die neue Saison.Das nahmen wir zum Anlass, um uns mal anzusehen, wie es um den nachhaltigen Skitourismus theoretisch und praktisch in Österreich bestellt ist.

15 Prozent der Wintersportler treffen bereits heute ihre Buchungsentscheidungen nach Umwelt-kriterien. Weitere 45 Prozent könnte man über die Werbung erreichen.Ulrike Pröbstl, Professorin an der Universität für Bodenkultur in Wien

Die kontinGentierunG von liftkarten ist eine mÖGlichkeit, um Den ansturm an skifahrern zu steuern

nachhaltiGkeit BeGinnt Bei jeDem von uns. Wollen Wir Dieses naturschauspiel unseren kinDern vorenthalten? © medialounge

so kÖnnte Das neue GletscherskiGeBiet mal aussehen, Wenn Der massive einGriff in Die natur aBGeschlossen ist

Page 17: Forum Tourismuswirtschaft

17tourismuswirtschaft

„DAS BESTE FÜR DIE GASTRONOMIE“ 2345 Brunn am Gebirge • 8055 Graz/Seiersberg

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tragen wir zur Erhaltung der Fischbestände bei.

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Geschäftsführung noch die Presse-abteilung der Region haben Zeit, sich mit diesen Fragen zu beschäf-tigen“, so das schriftliche Statement der Tourismusregion Zillertal.

entWicklungen in der Praxis Positiv

Tja, theoretisch hört sich Nachhal-tigkeitsmanagement einfacher an, als es ist, wie man an der Reaktion aus dem Zillertal sieht. Dennoch hat sich in der Praxis überregional auch einiges zum Besseren entwi-ckelt, was folgende Beispiele bele-gen:

Das Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe lebt modernes Mit-arbeitermanagament, was bedeu-tet, dass die Mitarbeiter des Hotels jährlich einige Tage Sonderurlaub bekommen, den sie in anderen Ho-tels verbringen können. Das eigene Hotel übernimmt die Kosten dafür. Und was bringt das? Das Betriebs-klima im Hotel Hochschober ist sehr gut, die Motivation der Mit-arbeiter ist überdurchnittlich, und die Mitarbeiter haben so die Mög-lichkeit, sich in die Gastperspektive zu versetzen und dadurch Verbes-serungsvorschläge in den eigenen Betrieb einzubringen.

Weltweit einzigartig ist die U-Bahn in dem autofreien Ort Oberlech. Der

Gepäck- und Warentransport findet über unterirdische Tunnels statt, die die Hotels miteinander verbinden. Die Anreise der Gäste zum Hotel führt über eine Bergbahn, die Autos werden in einer Tiefgarage geparkt.

Ähnlich sieht es in Serfaus in Tirol aus, denn auch hier gibt es eine U-Bahn, die im innerörtlichen Ver-kehr im Einsatz ist. Den ankom-menden Gästen, die ihre Autos am Ortsanfang parken, stehen vier Bahnhöfe zur Verfügung und bie-ten damit günstige Einstiegsmög-lichkeiten. Die Bahn schwebt auf einem Luftfilm über der Fahrbahn völlig geräuschlos dahin und kann kostenlos genutzt werden.

In Lech am Arlberg wird durch die Kontingentierung der Liftkarten der Ansturm von Tagesskifahrern gere-gelt. Niederflurbusse unterstützen in Lech das funktionierende öffent-liche Verkehrsnetz.

ZertifiZierungen und initiativen

Nachhaltiges Skigebietsmanage-ment bedeutet ein transparentes und extern zertifiziertes Umwelt-managementsystem wie beispiels-weise Audits und ISO 14000, das die genutzte Landschaft mit berück-sichtigt. Die zu treffenden Unter-nehmensentscheidungen müssen

den Klimawandel berücksichtigen. Und vor allem ist für eine umwelt-orientierte Kundeninformation zu sorgen, die auch die Verantwortung der Urlauber von der An- bis zur Abreise einschließt.

Auf nationaler und europäischer Ebene gibt es zudem eine über-schaubare Anzahl an Zertifizierun-gen und Initiativen wie beispiels-weise das Umweltzeichen (www.umweltzeichen.at/cms/home233/content.html) und die europäische

Initiative Arbeitskreis „The susta-inable tourism“ (http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/tourism/sustainability-competitiveness/tou-rism-sustainability-group/index_en.htm). Das Problem hierbei ist jedoch, dass Nachhaltigkeit oft nur einen Aspekt beleuchtet, und zwar den ökologischen. Darüber hinaus werden bei den Zertifizierungen meist nur Beherbergungsbetriebe adressiert, nicht aber Reiseveran-

stalter, da die Zulieferkette und die Anzahl an Verantwortungs- und Entscheidungsträgern die Zertifi-zierung häufig sehr komplex ma-chen.

erWartungen der touristen

70 Prozent der Skitouristen spüren bereits die Folgen des Klimawandels und haben laut Experten die Erwar-tung, dass sowohl die Politik als auch die Tourismuswirtschaft die richti-gen Antworten darauf finden.

„15 Prozent der Wintersportler tref-fen bereits heute ihre Buchungsent-scheidungen nach Umweltkriterien. Weitere 45 Prozent könnte man über die Werbung erreichen“, sagt Ulrike Pröbstl, Professorin an der Universi-tät für Bodenkultur in Wien.Es wird Zeit, dass sich das Rad der mutigen Entscheidungen bei den dafür Verantwortlichen schneller dreht, denn uns bleibt nicht mehr viel Zeit. «

Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.brUndtland-bericHt

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w w w. g a s t . at18tourismuswirtschaft

Aussendungen sind wichtig: Sie halten die Gäste auf dem Laufenden, rufen ein Stammquartier in Erinne-rung oder machen Lust da-

rauf, im Urlaub einmal etwas Neues auszuprobieren. Auf welche Wege man setzt, um Gäste zu finden und im Idealfall zu binden, ist natürlich eine Frage des Budgets. Aber sie sind vor allem abhängig von Katego-rie und Ausrichtung des Hotels, von der Lage und von der Gästestruktur.

Die Mischung bringt Den erfolg

In Zeiten von Internet und Smart-phones einhergehend mit Postamts-schließungen und teuren Versand-gebühren nahm der günstige und einfach zu handhabende E-Mail-Ver-sand rasant zu. Überall – auch in der Hotellerie. Wie stellt sich aufgrund dieser Entwicklungen die Zukunft dar? Werden die Gäste mit E-Mail-Newslettern überschwemmt, halten dafür aber keine Prospekte mehr in Händen? „Der Trend lässt sich nicht verallgemeinern. Es kommt immer auf das jeweilige Haus an“, sagt dazu Hotel-Marketing-Experte Jo-sef Seidel. „In der Low-Budget- und Stadthotellerie gibt es schon viele Beispiele, die nur mehr auf Online-Marketing setzen. Im Hochpreis-segment, in familiär geführten Be-trieben und in Häusern mit hohem Stammgästeanteil wird man aber nie ganz auf Prospekte und posta-lische Aussendungen verzichten können. Es wird immer Zielgrup-pen geben, die etwas Gedrucktes in Händen halten wollen.“ Grund-sätzlich ist es die Mischung, die den Erfolg bringt, denn „auf einem Bein steht man nicht gut“.

nicht jeDer bekoMMt Post

Mit Nein beantwortet also der Mar-ketingexperte die Fragen nach ei-nem baldigen Aus für die gedruckte Hotelinformation. Und Nein sagen auch viele Hoteliers, die ihren eige-nen Weg in Sachen Direktwerbung schon gefunden haben.

In der Heiltherme Bad Waltersdorf – mit einem hohen Stammgästean-teil von rund 53 Prozent im ange-schlossenen Quellenhotel – spielt der Postversand eine zentrale Rolle

im Marketing-Mix. „Unsere Gäste sind in vier Kategorien eingeteilt. Je nach Häufigkeit der Aufent-halte erhält der Kunde mehr oder weniger Informationen auf dem Postweg“, erklärt Geschäftsführer Mag. Gernot Deutsch. Der A-Kunde beispielsweise – das ist jener, der jedes Jahr zumindest einmal in Bad Waltersdorf zu Gast ist – wird siebenmal pro Jahr angeschrieben. Er bekommt das Thermenjournal, Infos zu Stammgastangeboten, Gutscheinhefte und eine Geburts-tagskarte. Gäste, die bisher nur angefragt haben, erhalten den elek-tronischen Newsletter. Stammgäste der Therme – die über den Golden-VIP-Chip seit zehn Jahren erfasst werden – können ebenso in Direct-Mailing-Aktionen eingebunden werden.

Auch von Mag. Gerhard Höflehner, Geschäftsführer des gleichnamigen Natur- und Wellnesshotels in Haus im Ennstal, bekommt nicht jeder einen Brief. „Es wird generell sehr viel angefragt. Würde ich alle so gewonnenen Adressen beschicken, käme das viel zu teuer. Wir haben aber für uns eine gute Lösung ge-funden.“ Die Gäste, die in den letz-ten drei Jahren im Haus waren, er-halten einen Hotelfolder, der über Neuerungen und die Preise infor-miert. Rund 10.000 dieser Folder werden zweimal jährlich verschickt. „Anfrager“ erreicht man über den E-Mail-Newsletter, der zehn- bis zwölfmal an all jene versandt wird, die ihre Zustimmung dazu geben. Die Zahl steigt stetig und liegt der-zeit bei rund 20.000.

einfaches online-feeDback

„Direct Mailings sind ein wichtiges Tool, das wir regelmäßig einset-zen, weil ein gewisser Prozentsatz der Gäste das möchte. Dadurch sind die Ausgaben für uns sinn-voll eingesetzt“, sagt Klaus Riezler, Geschäftsführer und Direktor des Sonne Lifestyle Resorts in Mellau im Bregenzerwald. Das Haus wur-de erst 2008 eröffnet, daher ist man noch im Aufbauen einer Stamm-gästekartei. Aber trotz des kurzen Bestehens gibt es schon viele Kun-den, die sogar mehrmals pro Jahr in die Sonne kommen. Solche treuen

Seelen erhalten eine persönliche Geburtstagskarte, allen anderen wird per E-Mail gratuliert. Hotel-prospekte werden nur auf eine kon-krete Anfrage hin verschickt. Kun-denzeitung gibt es keine, dafür aber dreimal im Jahr einen Selfmailer – eine Aussendung ohne Kuvert – mit aktuellen Infos und Angeboten für Sommer, Herbst und Winter. Auch einen E-Mail-Newsletter gibt es, diesen sechsmal jährlich. Feedback kommt vornehmlich online. „Es ist für die Gäste leichter, per E-Mail zu antworten als per Post. Rund fünf Prozent informieren sich hier nach-weislich weiter. Beim Postversand ist das fast nicht messbar“, sagt Riezler. Die Mischung im Resort liegt bei 70 Prozent Onlineinfo, 30 Prozent Aussendungen über den klassischen Postweg.

Wieder anders sieht die Sache im Kärntner Mountain Resort Feuer-berg aus: Der E-Mail-Versand hat hier Vorrang. Per Post werden – und das nur auf Anfrage – in ers-ter Linie Hotelkataloge und Gut-scheine verschickt. Angebote in Briefform erhalten nur Gäste ohne E-Mail-Adresse oder Faxgerät. „Die Tendenz geht bei uns eindeutig zum E-Mail-Versand. Anreisein-formationen, Angebotsnachfragen usw. werden automatisch elektro-nisch versendet“, berichtet man von der Gerlitzen Alpe.

PaPier ist unD bleibt wichtig

So unterschiedlich die Hotels mit der Werbemaßnahme Direktver-sand umgehen, so verschieden sind auch die Vorlieben der Zielgruppen in Sachen Infomaterial. „Bei unse-ren Gästen ist eindeutig der Post-versand beliebter als der elektroni-sche Versand, das merken wir an den Rückmeldungen“, sagt Gernot Deutsch. Man setzt natürlich auf beide Standbeine, das Online-Mar-keting macht rund ein Drittel der werblichen Aktivitäten aus. „Aber in der Analyse ist die klassische, ge-druckte Aussendung immer noch erfolgreicher.“

Gerhard Höflehner legt Wert da-rauf, seine Stammgäste auf dem Laufenden zu halten: „Die Gäste sollen wissen, dass der Betrieb vo-

von Gudrun HaiGermoser

Die Post ist daTrotz der vielen Möglichkeiten, Gäste auf elektronischem Weg zu informieren, wird es Aussendungen auf Papier immer geben. FORUM TOURISMUSWIRTSCHAFT sprach mit vier heimischen Hoteliers über ihre Erfahrungen in Sachen Online- und Postversand.

„für uns sinD unD BleiBen stammGäste-mailinGs Die WichtiGste kommunikationsform. Denn richtiG BeGreifen lässt sich eine Botschaft nur auf papier“ Gernot Deutsch, heiltherme BaD WaltersDorf

„man kann als hotelier nicht alles per post versenDen. Besser ist es, sich eine schiene zu üBerleGen unD Diese auch BeizuBehalten“ GerharD hÖflehner, natur- unD Wellnesshotel hÖflehner

Das mountain resort feuerBerG auf 1.766 m auf Der Gerlitzen alpe

© Heiltherme Bad Waltersdorf

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19tourismuswirtschaft

ranschreitet, dass investiert wird.“ Besonders wichtig ist aktuelles und ordentliches Bildmaterial, denn: „Ohne gute Fotos ist ein Folder nicht viel wert.“ An der Bildsprache in den Katalogen hat sich zuletzt vie-les verändert. Waren noch vor fünf Jahren hochglänzende Imagebilder im Trend, zählt heute die Authenti-zität. Man zeigt echte Gäste und im Hintergrund darf ruhig auch mal ein Wölkchen am Himmel sichtbar sein.

gutscheine unD anDere gooDies

Eine beliebte Form der Direktwer-bung auf dem Postweg sind soge-nannte Gruppenmailings. Dafür schließen sich zum Beispiel Hotels in unterschiedlichen Regionen mit der gleichen Ausrichtung – Wan-dern, Schi, Wellness, Kulinarik – zusammen und machen gemein-sam eine Aussendung. Hotelier Höflehner weiß aus eigener Erfah-rung, dass es zumeist nur dann ei-nen nennenswerten Rücklauf gibt, wenn dem Gast auch etwas gebo-ten wird. „Wenn bei dem Mailing nichts dabei ist, meldet sich kaum jemand.“ Obwohl Gutscheine mit Geldwert oder für konkrete Leis-tungen wie eine Flasche Wein oder eine Wellnessbehandlung lange nicht mehr den „Riss“ haben wie früher. Auch hier macht sich bei den Kunden Übersättigung breit. „Man muss sich gut überlegen, was für den potenziellen Gast ei-nen Wert darstellen könnte. Eine Aussendung muss vor allem Auf-merksamkeit erregen: Sei es durch einen zusätzlichen Bonus oder ein besonderes, neues Angebot“, sagt Höflehner, denn „dann sind mir viele Anfragen sicher“. «

„Wir sinD kein reines onlinehotel. runD DreissiG prozent unserer aussenDunGen erreichen unsere Gäste nach Wie vor üBer Den klassischen postWeG“ klaus riezler, sonne lifestyle resort

© Sonne Lifestyle Resort

Sehr schnell können Hotels und Gas-tronomiebetriebe zu regelrechten Hotspots bei der Übertragung gefähr-licher Keime und Viren werden. Aktu-elles Beispiel ist ein Hotelschiff aus den Niederlanden, das aufgrund von Noro-viren seine Reise auf der Mosel unter-brechen musste und unter Quarantä-ne gestellt wurde. Mittlerweile wurde das Schiff desinfiziert, die Quarantäne aufgehoben und die 107 Gäste konn-ten die Heimreise antreten.Derartige Vorfälle und ihre Auswir-kungen lassen sich nur durch entspre-chende Hygienemaßnahmen verhin-dern oder zumindest eingrenzen. Das renommierte Textilforschungsinstitut Hohenstein in Bönnigheim stellt hier-zu Folgendes fest: Bei der Übertragung von Noroviren und anderen Krank-heitserregern spielen dabei neben Lebensmitteln besonders Textilien und Oberflächen eine entscheidende Rolle, wie das renommierte Textilfor-schungsinstitut Hohenstein feststellt. Gewerbliche Wäschereien gehen da-her vermehrt dazu über, Hotelwäsche, die naturgemäß von vielen unter-schiedlichen Personen genutzt wird und damit einen potenziellen Überträ-ger für Keime darstellt, mit desinfizie-renden Waschverfahren zu behandeln.

sauberkeit ist hygiene

In Österreich hat eine aktuelle, re-präsentative Studie unter Privat- und Businessgästen folgendes Ergebnis gebracht: Mit Abstand ist Hygiene für 81 Prozent der Befragten das wichtigs-te Kriterium für die Hotelbuchung. Hy-giene ist für 53 Prozent der Befragten wichtiger als die Freundlichkeit des Personals oder andere Hauptkriterien (34 %) wie etwa die Ausstattung der Zimmer. Gleichzeitig sagen aber auch mehr als 50 Prozent der Interviewten, dass sie nicht selbst beurteilen kön-nen, ob das Zimmer und die verwen-

deten Textilien nur augenscheinlich sauber oder wirklich hygienisch ein-wandfrei sind.

Maßgeschneiderte textilpakete

Wenn Salesianer Miettex, eines der führenden österreichischen Unter-nehmen im Bereich Miettextilien, von Sauberkeit spricht, dann ist immer die Hygiene gemeint. „Wir sind überzeugt, optische Sauberkeit alleine reicht heut-zutage nicht mehr aus; das Thema für das Hotel von heute und das der Zukunft lautet „Hygiene“. Wir bei Sale-sianer Miettex bearbeiten jedes Textil nach den strengsten Kriterien des Ge-sundheitswesens. Wir machen in der Bearbeitung keinen Unterschied zwi-schen Bettwäsche, die im Spitalswesen verwendet wird, und der Wäsche für die Gäste im Hotel oder Restaurant. Bei uns wird jedes Teil chemothermisch desinfizierend gewaschen. Die Mund-serviette, die der Gast im Restaurant verwendet und damit seine Lippen berührt, ist de facto keimfrei. Das Frot-teehandtuch, das der Gast am Zimmer findet und mit dem er sich abtrocknet, der Kopfpolsterbezug, auf den er sein Gesicht legt, ist de facto keimfrei. Da-rauf geben wir eine Hygienegarantie, und das ist nicht nur ein Marketingver-sprechen, sondern eine patentrechtlich eingetragene Gewährleistungsmarke“, beschreibt Dr. Andreas Philipp, Ge-schäftsführer Salesianer Miettex, die Unternehmensphilosophie.

Das Unternehmen bietet jedem Kun-den ein für seine Bedürfnisse maßge-schneidertes Textilpaket an. Als Kom-plettanbieter von Miettextillösungen übernimmt Salesianer Miettex für seine Kunden die Beschaffung, Be-vorratung, das hygienisch einwand-freie Reinigen sowie die Lager- und Instandhaltung von Textilien.

www.salesianer.com

Keime und Viren auf dem VormarschHygiene ist wichtiger als Freundlichkeit – dies ergab eine Umfrage unter Touristen und Geschäftsreisenden. Bei Salesianer Miettex wird jedes Wäscheteil chemothermisch desinfizierend gewaschen; darauf gibt es die Hygienegarantie.

InF0Leistungspaket im Bereich Miettextilien:

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Michaela Reitterer vom Boutique-Hotel Stadthalle in Wien war eine Vorreiterin. Ein Hotel mit einer Null-Energie-Bilanz ist schließlich etwas ganz Besonderes. Denn in-nerhalb eines Jahres wird im Ho-tel gleich viel Energie mit einer Grundwasserwärmepumpe, Pho-tovoltaikanlage und Solaranlage erzeugt, wie verbraucht wird. Das Regenwasser wird für die Toiletten-spülung und zur Bewässerung des Gartens gesammelt. Und Reitterer steht nicht still. Zurzeit wartet sie auf eine Genehmigung der Stadt für eine Strom-Tankstelle und drei kleine Windräder auf dem Hotel-dach. Bestens von ihren Hotelgäs-ten angenommen wird auch der „Grüne Bonus“. „Wer mit den ÖBB oder gar mit dem Rad anreist, erhält bei Direkt-Buchung im Hotel einen Rabatt von 10 Prozent auf den Zim-merpreis“, erzählt sie. Der Erfolg gibt ihr recht: „Was am Anfang eine super Werbung für unser Haus

war, wird von den Gästen sehr ge-schätzt“, freut sich Reitterer.

Nachhaltigkeit als gesamtidee

Neben Kunst setzt Roman Mayr-hofer in seinem Wiener Hotel Der Wilhelmshof auf Nachhaltigkeit. Mit 156 m2 Kollektor-Fläche hat das Haus die größte Solaranlage der Wiener Hotellerie, die im Sommer die gesamte Warmwasserbereitung schafft. Energiesparen sowie Müll-vermeiden und richtiges Trennen zählen zu wichtigen Werten im Betrieb. Bei Mayrhofer geht Nach-haltigkeit aber weit darüber hinaus. „Wir sehen sie nicht als Marketing-Gag, sondern als echtes Anliegen und ganzheitliches Konzept. Als Unternehmer ist man zudem ein besserer Multiplikator“, stellt er fest. Roman Mayrhofer ist stolz auf die sehr guten persönlichen und nachhaltigen Beziehungen zwi-schen Hotelangestellten, Gästen

und Lieferanten. Darüber hinaus hat der dynamische Hotelier auch das Spenden für wohltätige Zwecke in die Philosophie seines Hauses mit einfließen lassen.

täglich führuNgeN im eNergiezeNtrum

„Extrem hohe Energiekosten und Ressourcensicherung führten zum Gesamtkonzept der Energieautar-kie“, erzählt Generaldirektor Bert Jandl vom Hotel Vita Vila Pannonia im burgenländischen Pamhagen. Mit dem Anneliese Pohl Energie-zentrum wurde 2010 ein Zentrum für erneuerbare Energien, mit Bio-masse-Heizwerk (Einsparungen ca. €100.000/Jahr) und täglichen Füh-rungen für Hausgäste (2011: 10.000 Besucher) geschaffen. Autofreie Zo-nen, E-Autos und E-Bikes und das öffentliche Gratisbusangebot für Gäste für „Urlaub vom Auto“ verstär-ken den Nachhaltigkeitsgedanken.

von Daniela Pötzl

Mehr als ein ZukunftskonzeptNachhaltigkeit bedeutet in Österreichs Hotellerie nicht nur den gelebten Umwelt- gedanken, sondern reicht als weitreichende Idee mit Corporate Social Responsibilty (Unternehmerischer Gesellschaftsverantwortung, CSR) und der Wertschätzung der eigenen Region weit darüber hinaus.

© Boutique-Hotel Stadthalle/Harald Richter

© Hotel Der Wilhelmshof

© www.biohotel-daberer.at

© Bio-Vitalhotel Weissenseerhof

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21tourismuswirtschaft

Bioklimatische Bauweise

der daberer. das biohotel in St. Da-niel im Gailtal arbeitet mit natur-belassenen Materialien von Holz bis Leinen und Loden. So wurden etwa die neuesten Zimmer – ge-nannt Weitblickstudios – 2010 mit einer Lehmwand und einer Wand-heizung ausgestattet. Die Möbel sind aus gekalktem, heimischem Lärchenholz, das von einem regi-onalen Tischler verarbeitet wurde. Ausschließlich Energie aus Sonne und Holz ist für die Heizung und das Warmwasser dank Pelletshei-zung und Solaranlage im Hotel verantwortlich. „Für jeden Gast ver-anschaulicht dargestellt wird dieses autarke Versorgungssystem am Da-berer Energie-Schaufenster, einem Informationsterminal im Erdge-schoß“, erklärt Juniorchef Christian Daberer.

hauseigeNe Bio-gärtNerei

Das Bio-Vitalhotel Weissenseerhof am Weissensee wird als Ganzjah-resbetrieb geführt, hat sich Ende 2011 komplett neu positioniert. Da-für stehen 30 neu renovierte Zim-mer, mit Vollholzmöbeln und Na-turmaterialien nach biologischen und gesundheitsfördernden Ge-sichtspunkten ausgestattet. Strom-

ausschalter sorgen u. a. für eine elektrosmogfreie Nachtruhe. „Der Weissensee positioniert sich schon seit Jahren in Richtung Nachhaltig-keit und Naturerlebnis. Wir ergän-zen uns mit unserer Philosophie bestens“, ist Direktor Friedrich Szummer überzeugt. In der Küche werkt Dipl. Diät-Chefkoch Florian Klinger. Viele Zutaten bezieht er aus der eigenen Bio-Gärtnerei „Natur fair!“. Die Fische stammen aus dem Weissensee. Für die Gäste steht ein Elektro-Fuhrpark mit über 15 Fahr-zeugen kostenfrei zur Verfügung. Dazu zählen ein E-Auto, mehrere E-Boote, E-Romantikboote, E-Bikes, E-Roller und E-Motocross.

alles holz!

Auf 1.050 Metern Höhe, umgeben von Almwiesen und der idyllischen Bergnatur, liegt das Hotel Forsthof-alm in Leogang. Vollholz auf vier Stockwerken - Fichten und Lärchen-vollholz, Stein, Glas und heimische Materialien bestimmen Architektur und das Design. 70.000 Holzdübel halten 245 Tonnen Massivholz, be-stehend aus 2.500 m2 Wand- und Deckenelementen, zusammen und ersetzen die sonst übliche Verlei-mung. Juniorchef Markus Widauer will aber nicht nur auf die Bedürf-nisse seiner Gäste eingehen, son-

dern auch auf die seiner Mitarbei-ter: „Wir haben ein Mitarbeiterhaus, das durch Energiegewinnung aus Photovoltaik und Biomasse auf einen Niedrigenergiestandard ge-bracht wird.“ Mit einer schmack-haften Wellness-Küche will Markus Widauer seinen Mitarbeitern auch im Hinblick auf eine bewusste Er-nährung Gutes tun.

frischer wiNd im moNtafoN

Das Explorer Hotel ist das erste zertifizierte Passivhotel Europas und verursacht 90% weniger CO₂-Ausstoß als ein herkömmlich ge-bautes Hotel gleicher Größe. Auf-grund der gut isolierten Bauweise und der modernen Lüftungstechnik werden 70% weniger Energie in Form von Strom und Heizkosten gebraucht. „Vermeiden ist besser als Entsorgen“ lautet das Motto. Und so werden z.B. Pfandflaschen und -behältnisse und weder Einwegge-schirr noch Portionspackungen ver-wendet. Die Einhandmischbatteri-en haben Druckflussbegrenzer, die WC-Spülungen Wasserspartasten. Eine eigene Beauftragte für Qua-litäts- und Umweltmanagement sorgt dafür, dass alle Mitarbeiter durch regelmäßige Trainings die Umweltpolitik des Hauses kennen und leben. «

NäHeRe INfoSwww.hotelstadthalle.atwww.derwilhelmshof.comwww.vilavitahotels.comwww.biohotel-daberer.atwww.weissenseerhof.atwww.forsthofalm.comwww.explorer-hotel.com/montafon

© Hotel Vila Vita Pannonia

© explorer Hotel Montafon

© Hotel forsthofalm

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w w w. g a s t . at22tourismuswirtschaft

Es gab einmal eine Zeit, da verstand man unter Apès-Ski, nach der letzten Abfahrt auf ein Bier oder einen Glühwein zu gehen, bevor man sich im

Hotel geduscht und umgezogen hat für das Abendessen. Das war die Zeit, bevor findige Skihüttenbetrei-ber erkannt haben, dass sich dieses Geschäft ausbauen lässt, dass viele Skifahrer schon ab dem mittleren Nachmittag Lust haben, bei viel-leicht mehr als einem Bier zu sit-zen, unbeschwert Spaß zu haben und dabei lauthals Lieder mitzusin-gen, bei denen weder Text noch Me-lodie übermäßige sangestechnische wie intellektuelle Möglichkeiten vo-raussetzen.

Einer der Prototypen dieser Art von Spaß-Skihütten-Gastronomie ist der Mooserwirt in St. Anton – laut Eigendefinition „wahrscheinlich die schlechteste Skihütte am Arlberg“. Eugen Scalet hat hier Ende der 1980er-Jahre den Betrieb eröffnet,

weil er gesehen hat, wie gut die etwas oberhalb gelegene Sennhütte seines Freundes Karl Senn läuft, wie wohl sich die Gäste und auch er selbst dort fühlen und außerdem, „was soll man mit einer Liegenschaft an dem Ort schon sonst großartig machen“, wie es Scalet formuliert.

Mutter aller Skihütten

In den ersten Jahren war der Moo-serwirt nicht nur einmal dem Kon-kurs näher als einem erfolgreichen Betriebsergebnis, woran auch die regelmäßig auftretenden Live-Bands trotz großer Beliebtheit beim Publikum wenig ändern konnten. Der Umschwung kam mit dem Engagement von Gerhard Schmide-rer, der bis heute als DJ zum fixen Hausinventar zählt. Damals ist er noch gemeinsam mit seinem Bru-der live aufgetreten, im Gegensatz zu anderen Gruppen hat er indes immer schon auf eher seichtere, dafür aber umso einprägsamere

Lieder gesetzt. Die ersten Reaktio-nen – von den eigenen Mitarbeitern als auch von manchen Gästen – wa-ren zweigeteilt: Die einen waren entsetzt, dass man diesen Blödsinn doch nicht anhören kann, die ande-ren haben das ganze extrem lustig gefunden. Scalet: „Wir haben an dem Tag den Umsatz im Vergleich zu anderen Tagen mit Livemusik verdoppelt.“ Die Entscheidung, in welche Richtung es künftig ge-hen sollte, war folglich nicht allzu schwer, und der Mooserwirt wurde damit zu einem der Pioniere dieser Art von Unterhaltungsgastronomie. Schmiderer – heute jenseits der 60 und während der Saison nach wie vor sieben Tage die Woche „on duty“ – ist zwar bald dazu überge-gangen, die Gitarre mit dem Misch-pult zu tauschen und das Publikum aus der Konserve zu beschallen, darüber hinaus ist man dem Kon-zept aber treu geblieben und hat es in den Folgejahren immer weiter professionalisiert. Das geht so weit,

von clemens kriegelstein

„Ein schmaler Grat zwischen Wodka Feige und Champagner“Wie man in der „schlechtesten Skihütte des Arlbergs“ „schweineteures“ Essen und Trinken anbietet und trotzdem Erfolg hat, zeigt der „Mooserwirt“ in St. Anton.

platzanGst sollte man als Gast im mooserWirt nicht haBen

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der Gast bei der Hand hat, wird vom Personal gerne akzeptiert.

Personal übrigens, das in der gro-ßen Mehrheit dem Haus schon viele Jahre die Treue hält, „und diejenigen, die mal eine Saison wo anders hingehen wollen, klopfen nicht selten danach wieder bei uns an – aber meist ist die Position dann leider schon anderweitig vergeben“, wie es Eugen Scalet ausdrückt. Wer hier arbeitet, der sollte jedenfalls eine gewisse Stress- und Lärmre-sistenz mitbringen und bei guter Kondition sein. Ein volles Tablett durch tanzende Menschenmassen zu schieben, mit der freien Hand gleichzeitig zu servieren und zu kassieren, das Ganze auch im hin-tersten Winkel der Hütte pronto, ist nichts für Anfänger. Aber die Mit-arbeiter wissen, was sie Saison für Saison erwartet und freuen sich da-bei über einen adäquaten Verdienst.

eigener MerchandiSing-Shop

Dass man sich im Mooserwirt des eigenen Markenwertes bewusst ist, beweist der separate Shop, in dem der Fan alles an gebrandetem Mer-chandising findet, was das Herz begehrt: T-Shirts, Sweater, Jacken, Fleece, Caps, Mützen, CDs, Poster, Postkarten etc. Und natürlich nicht zu vergessen CDs mit den selbst eingespielten aktuellen Skihütten-Hits von DJ Gerhard.

Natürlich ist man als erfolgreicher Unternehmer in Österreich schnell mit Kritik konfrontiert, die sich im Falle des Mooserwirts auch leicht am Thema „Alkohol“ aufhängen lässt. „Wir haben aber bewusst keine Meter-Schnäpse, kein Kübel-Saufen oder anderes im Angebot, das ex-zessiv zum Saufen animiert, und wenn ein Gast offensichtlich genug hat, dann kümmern sich die Kellner

auch um ein Taxi für den Heimweg. Ernsthafte Verletzungen hat sich jedenfalls in den letzten 20 Jahren niemand auf den letzten hundert Metern der Abfahrt, die der Mooser-wirt-Gast bis zur Talstation noch be-wältigen muss, zugezogen.„Es ist halt ein schmaler Grat zwi-schen Ballermann und Qualität, auf dem wir balancieren, aber es gelingt uns zum Glück ganz gut. Die Leute haben ohnehin genug Probleme im Alltag. Bei uns sollen sie mal abschal-ten können, Spaß haben und sich gut betreut fühlen“, so Eugen Scalet abschließend. Für die „schlechteste Skihütte des Arlbergs“ offensichtlich kein unbrauchbares Konzept … «

www.mooserwirt.at

dass der Fernsehsender RTL2 jedes Jahr im Dezember (heuer zum 12. Mal!) ein riesiges Live-Konzert mit den einschlägigen Skihüttensän-gern im Mooserwirt produziert und somit für die Verbreitung dieses Na-mens weit über Österreich hinaus sorgt. Zusätzlich dient dieser Event als Promotion für eine jährlich neu aufgelegte Après-Ski-CD (mit Moo-serwirt-Cover), die ebenso regelmä-ßig auf Platz 1 aller Verkaufs-Charts landet. „Dieser Werbewert ist na-türlich nicht zu unterschätzen, der ‚Mooserwirt‘ ist inzwischen zu einer echten Marke geworden“, freut sich Scalet, dem auch bewusst ist, wie viel sein Haus-und-Hof-DJ an dem Erfolg beteiligt ist: „Der Gerhard ist ein Haupttreffer für uns! Der weiß genau, was er macht, hat das rich-tige Gespür für die Stimmung der Leute, geht mit der Musik selber mit und ist dabei in dem Genre ständig up to date. Bei dieser Musik kommt ja ständig was Neues raus. Die Gäs-te lieben ihn, er kennt viele Stamm-gäste beim Namen, trotzdem hat er keine Starallüren und ist völlig loyal zum Haus. Schmiderer war in den letzten 20 Jahren einmal krank, da ist ein anderer Profi eingesprun-gen, der normal im Radio auflegt, also auch weiß, wie das geht. Der hat nachher gesagt, es gäbe keinen schwierigeren Platz zum Auflegen als den Mooserwirt, und die Um-sätze sind in der Zeit um 30 bis 40 Prozent eingebrochen – und das bei vollem Haus!“

deM gaSt daS Bezahlen So einfach wie Möglich Machen

Mit der Musik hat sich in den An-fangsjahren des Mooserwirts aber auch die Gästeschicht geändert, interessanterweise trotz der Kom-merzschiene zum Guten, wie Sca-let betont. Die neuen Gäste waren angenehmer und vor allem zah-

lungskräftiger. Was auch kein Feh-ler ist. Denn dass die Hütte zwi-schen Weihnachten und Ostern annähernd täglich bis auf den letz-ten Platz gefüllt ist, hat nichts mit etwaigen Diskontpreisen zu tun. Im Mooserwirt speist und trinkt man nämlich „saugut“, aber auch „schweineteuer“, wie die Speisekar-te verkündet. Kasspatzl’n um 14,50, Spareribs um 18,50 Euro, ein Krügel Bier 5,70, ein halber Liter Mineral-wasser 5,40 Euro – billig ist tatsäch-lich anders. Allerdings ist auch das Attribut „saugut“ nicht übertrieben. Im Gegensatz zu einzelnen anderen Skihütten wird bei Speis und Trank nämlich Wert auf höchste Qualität gelegt. Schnäpse etwa – selbst bei der Wodka Feige – sind ausnahms-los Premium-Markenware, und so-gar bei den Pommes frites, von de-nen täglich ein ganzer Berg in der Fritteuse landet, zahlt man einem Top-Lieferanten gerne ein Vielfa-ches von dem, was man einem Bil-liganbieter zahlen müsste. Scalet: „Die Kunden heute erkennen Qua-lität ganz genau. Wenn man denen mindere Lebensmittel vorsetzt, hat man ganz schnell ein Problem.“ Wobei das Thema „Qualität“ im Mooserwirt noch deutlich weiterge-trieben wird. Denn wie viele Skihüt-ten gibt es, bei denen Tischsets für die Gäste zur Selbstverständlichkeit gehören oder bei denen die Wein-karte Roederer Cristal ebenso auf-listet wie mehrere Jahrgänge Mas-seto oder Chateâu Cheval Blanc. Und für abenteuerlustige, hungrige Gäste hält die Küche ein ganzes Straußenei, entweder „rustikal“ mit Speck und Zwiebeln oder „royal“ mit Lachs und Kaviar bereit … An-gesichts solche Angebote (und Prei-se) ist es daher ebenso verständlich wie konsequent, dass man es beim Bezahlen dem Gast so einfach wie möglich macht: bar, Bankomat, jede Form von Kreditkarte – was immer

© Mooserwirt

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