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XIII. Eo,ucazclt9sahes Pmdel umd Apparat wr Object4vprojecfion des POUC auWschen Pendel- versuchs; zcom M, Th. Edelmanm. (Aus dem physika1.-mech. Institiit von Dr. M. Th. Edelmann in Munehen.) An der Zimmerdecke des Horsaales wird das hohl-konische Lager A mit drei Holzschrauben n b c ein fiir allemal befestigk; - in dasselbe passt ein Stahlzapfen C’, welcher der Deutlichkeit halber in der nebenstehenden Abbildung iiber dem Lager A steht. Das Innere von A ist durch das Fehlen (a his c) eines Drittels vom Rota- tionskorper zughglich, sodass man den Zapfen C, an welchem das Pendel htingt, sehr leicht einsetzen und nach beendigtem Experimente ebenso leicht alles wieder entfernen kann. Das Lochiin (geharteten)Stahl- zapfen ist in jener eigenthiimlichen Trichterform gearbeitet , welche man von den Lochern der Draht- Zieheisen kennt. Als Suspensions- draht defg verwendet man einen Messingdraht, der zunkchst noch ein wenig dicker ist, als das Loch U.. lf in C; durch dieses wird er gezogen und ZWRT in der Richtung von d nach 9; man lasst dabei ein kleines Ende bei d iibrig; welches breitgeklopft wird , damit der Draht nicht darch- schltipfen leann , wenn die schwere Pendellinse an ihm hwgt. Auf diese Weise hergestellt, erh%Itman gin tadelloses Gehange fur das Foucaul t’sche Pendel; selbstverstbdlich kanii der Suspensionsdraht, wie er auch schon aus der Werkstatte dem Instrumente beigegeben wird , beliebig oft benutzt werden, wenn man ihn vor Knickung schutzt. Am anderen Ende des

Foucault'sches Pendel und Apparat zur Objectivprojection des Foucault'schen Pendelversuchs

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Page 1: Foucault'sches Pendel und Apparat zur Objectivprojection des Foucault'schen Pendelversuchs

XIII. Eo,ucazclt9sahes P m d e l umd Apparat wr Object4vprojecfion des POUC auWschen Pendel-

versuchs; zcom M, T h . Edelmanm. (Aus dem physika1.-mech. Institiit von Dr. M. Th. Edelmann in Munehen.)

An der Zimmerdecke des Horsaales wird das hohl-konische Lager A mit drei Holzschrauben n b c ein fiir allemal befestigk; - in dasselbe passt ein Stahlzapfen C’, welcher der Deutlichkeit halber in der nebenstehenden Abbildung iiber dem Lager A steht. Das Innere von A ist durch das Fehlen (a his c) eines Drittels vom Rota- tionskorper zughglich, sodass man den Zapfen C, an welchem das Pendel htingt, sehr leicht einsetzen und nach beendigtem Experimente ebenso leicht alles wieder entfernen kann.

Das Lochiin (geharteten) Stahl- zapfen ist in jener eigenthiimlichen Trichterform gearbeitet , welche man von den Lochern der Draht- Zieheisen kennt. Als Suspensions- draht d e f g verwendet man einen Messingdraht, der zunkchst noch ein wenig dicker ist, als das Loch

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in C; durch dieses wird er gezogen und ZWRT in der Richtung von d nach 9; man lasst dabei ein kleines Ende bei d iibrig; welches breitgeklopft wird , damit der Draht nicht darch- schltipfen leann , wenn die schwere Pendellinse an ihm hwgt. Auf diese Weise hergestellt, erh%It man gin tadelloses Gehange fur das F o u c a u l t’sche Pendel; selbstverstbdlich kanii der Suspensionsdraht, wie er auch schon aus der Werkstatte dem Instrumente beigegeben wird , beliebig oft benutzt werden, wenn man ihn vor Knickung schutzt. Am anderen Ende des

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188 M . Th. Fjdelmann. Foucnultsches Pendel.

Drahtes erhalt die Schraubenmutter D durch Einschieben des Drahtes in das Loch g und Breitklopfen des vorstehenderi Endes die gleiche Befestigung wie bei d.

An die Mutter D wird der Stahlbolzen N S angeschraubt. Letzterer endigt bei N in eine scharfe konische Spitze und tragt die schwere Linse 1; aus Gusseisen. Bis hierher unter- scheidet sich die Vorrichtung nicht wesentlich von den bisher verwendeten Apparaten und kann damit wie sonst gebrauchlich experimentirt werden : man zeigt die Drehung der Pendel- ebene mit Hulfe der Spitze N, z. B. durch Schreiben in Sand, Veranderung gegen einen vorher gezogenen Kreidestrich, durch Russschrift u. dergl.

Genau vertical unter die Ruhelage des Pendels stellt man den Spiegelapparat auf; dies geschieht durch Einstellen der axialen Messingspitze W genau und nahe unter die Spitze des Pendels : mit Hiilfe der Correctionsschrauben P Q €2 und der Fussschrauben X Y Z . Der Haupttheil an diesem Nebenapparate ist eine ausserordentlich leicht be weg- liche verticale Axe mit dem Spiegel 8. Diese Axe ist zwischen den feinen Spitzen m n gelagert und tragt einen Seitenarm iM aus Aluminium, der in die kurze Eisenschneide P endigt . Der Bolzen SiV besteht aus gehartetem Stahl nnd die Spitze N int ein sehr kraftiger Magnetpol. Schwingt dieselbe iiber die Schneide P weg, so stellt. sich letztere immer genau unter die Bahn des Punktes N ein und es macht also die Axe m n die Drehung der Pendelebene ganz exact mit, ohne dass das Pen- del irgend wie in seiner freien Bewegung gestort wiirde. Durch Reflexion an dem Spiegel 8, der an der Axe m n sitzt, kann man mit Hulfe von Lichtquelle, Spalt und Linse auf bekannte Weise ein Spaltbild auf eine weisse Flache werfen. Da sich durch die Spiegelung der Drehwinkel verdoppelt, so sieht man schon auf einem nur vier Meter elitfernten Schirm bei jeder einzeInen Pendelschwingung das Fortrucken des Spaltbildes ; d. h. es beschreibt in unseren Breiten unter solchen Verhalt- nissen das Spaltbild in 5 Minuten einen Weg von 11 cm.

Mu nchen, physika1.-mech. Institut. 1891.

Objectivprojection.